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BS 09-2024

Editorial: - Der Ruf vom Rhein | Personalien | Nachrichten | Markt: - Liegegeld – ein unterschätzter Kostenfaktor | Schifffahrt | Verkehrspolitik: - Länderkonferenz: »Der Rhein bringt’s« | HSL: Mit der Binnenschifffahrt in der DANN | Der junge Mann und die Spree | Schulschiff Rhein: Vielen sind die Vorzüge nicht bekannt | Schiffstechnik: - Reinigungsanlage hat sich bewährt | Deymann-Personal übt mit »Sandra« | STL: Zwei Tage für die Binnenschifffahrt | SMM ’24: »Ein Meer konkreter Lösungen« | ETS Degassing: Entgasung auf die effiziente Art | Joachim Zöllner geht in den Ruhestand 40 Jahre Forschung für die Schifffahrt | PMP Germany: Antriebslösungen auf höchstem Niveau | Transcend Cruises bestellt bei Den Breejen | HGK-Neubau: Zwischen See und Fluss | Seehäfen | Shortsea: - BLG: Südhafen schwer im Geschäft | HPC: Autonome Schiffe auf dem Vormarsch? | Niedersachsen nimmt Bund in die Pflicht | Bürgerschaft beschließt MSC-Einstieg bei HHLA | ZDS und Verdi finden vorläufige Einigung | LOGISTIK: - Doppelte Frequenz auf Route Calais–Perpignan | Rotterdam: Wechsel zu Landstrom | CFL Multimodal: Neuer Zug nach Rumänien | Sh2unter@ports sucht Alternativen zum Diesel | Wasserstraßen | Häfen: - NDH: Effiziente Logistik aus einer Hand | Deltaport: Auf der richtigen Spur | Port Emmerich schließt Erweiterung ab | Duisport eröffnet Super-Terminal | 125 Jahre Dortmunder Hafen | Projekt CRANE: Allianz gegen den Klimawandel | Braunschweiger Hafen feiert und plant | Hafen Stuttgart sagt Ahoi zu Besuchern | Buyer’s Guide | Jobbörse | Recht: Erleichterungen für kleine Fahrgastschiffe | BDS: Erleichterungen für kleine Fahrgastschiffe | Impressum

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<strong>09</strong><br />

<strong>2024</strong><br />

SCHIFFFAHRT<br />

Haeger & Schmidt setzt<br />

weiter auf Binnenschiffe 10<br />

TECHNIK<br />

Messe STL ruft die<br />

Branche nach Kalkar 18<br />

HÄFEN<br />

Hafen Braunschweig<br />

feiert und plant 56<br />

9 77<strong>09</strong>39 191001<br />

<strong>09</strong><br />

September <strong>2024</strong> | 79. Jahrgang<br />

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2 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong>


EDITORIAL<br />

Generalvertretung<br />

Krischan Förster<br />

Chefredakteur<br />

Der Ruf vom Rhein<br />

Präsentiert das neue Clutter-Filter<br />

mit aktiver Echoverfolgung.<br />

Nie zuvor konnten Störechos so<br />

effizient herausgefiltert werden.<br />

Auch für bereits installierte Geräte<br />

des Typs Precison Navigator II.<br />

Viel mehr Power vom Rhein geht<br />

nicht: Vier Landesverkehrsminister,<br />

dazu rund 300 Vertreter aller wichtigen<br />

Akteure entlang des Flusses, von<br />

den Seehäfen bis hinauf bis zum Oberrhein.<br />

Und die Botschaft war recht<br />

klar: Für nachhaltige, umweltscho -<br />

nende Transporte braucht es die Binnenschifffahrt.<br />

Gleichzeitig müssen<br />

der Verkehrsweg ebenso wie der Verkehrsträger<br />

wettbewerbsfähig gemacht<br />

werden. Das bedeutet Investitionen<br />

in die Infrastruktur, in Logistikketten,<br />

aber auch in Schiffe.<br />

Klingt bekannt? Ist es auch. Man<br />

nehme nur die Mittelrheinanpassung.<br />

Nach dem Jahrhunderthochwasser<br />

2022, dem zweiten binnen weniger<br />

Jahre nach der noch schlimmeren<br />

Trockenheit von 2018, hatte Bundesverkehrsminister<br />

Volker Wissing eine<br />

Beschleunigungskommission Rhein<br />

eingesetzt. Doch Nomen ist in diesem<br />

Fall leider nicht omen: Nach heutigem<br />

Stand und Wissen soll die für die Güterschifffahrt<br />

so überaus wichtige<br />

Maßnahme erst Anfang der 2030er<br />

Jahre abgeschlossen werden.<br />

Auch der Zeitplan für andere Projekte<br />

ist kaum weniger »lahm«, aus<br />

verschiedenen Gründen. Mal liegt es<br />

an der bürokratisch langen Verfahrensdauer,<br />

mal fehlt es an Personal,<br />

mal mangelt es an Geld. Meistens aber<br />

kommen alle drei Faktoren zusammen.<br />

Und so bewegt sich wenig.<br />

Nun also ein weiterer Appell aus<br />

Düsseldorf. Dieses Mal ist es sogar eine<br />

Erklärung mit grenzüberschreiten -<br />

der Wirkung, weil die leidgeprüften<br />

Deutschen den Schulterschluss mit<br />

Partnern aus den Niederlanden, Belgien,<br />

Luxemburg, Frankreich und der<br />

Schweiz üben und künftig gemein -<br />

schaftlich für eine leistungsfähige<br />

Rheinschifffahrt zusammenarbeiten<br />

wollen. Dringt dieser Ruf dieses Mal<br />

bis in die Berliner Ministerien durch?<br />

Die Vorzeichen dafür stehen<br />

schlecht. Gemäß den kürzlich veröffentlichten<br />

Plänen der amtierenden<br />

Bundesregierung soll der Etat für die<br />

Wasserstraßen allenfalls stabil gehalten<br />

werden, nicht aber entgegen den allseits<br />

bekannten Erfordernissen steigen. Jahr<br />

für Jahr wird also gegenüber der vom<br />

Gewerbe geforderten Summe von mindestens<br />

2 Mrd. € eine Lücke in dreistelliger<br />

Millionenhöhe klaffen. Und auch<br />

bei der Förderung von Ausbildung und<br />

Flottenmodernisierung wird ebenfalls<br />

der Rotstift angesetzt.<br />

Wenn der BDB als Interessensvertretung<br />

der deutschen Binnenschiffer<br />

in wenigen Tagen seinen 50. Geburtstag<br />

feiert, wird Bundesverkehrsminister<br />

Wissing als Ehrengast erwartet. Bislang<br />

hat der erste FDP-Politiker an der Spitze<br />

dieses Ressorts aus Sicht des »nassen«<br />

Verkehrsträgers kaum etwas bewirkt,<br />

woran man sich später erinnern<br />

wird. Vielleicht nutzt er ja die Jubiläumsfeier<br />

am Eisernen Steg in Frankfurt<br />

als Chance, daran etwas zu ändern.<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong><br />

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on<br />

3


INHALT<br />

<strong>09</strong> <strong>2024</strong><br />

10<br />

3 EDITORIAL<br />

3 – Der Ruf vom Rhein<br />

5 PERSONALIEN<br />

6 NACHRICHTEN<br />

7 MARKT<br />

7 – Liegegeld – ein unterschätzter Kostenfaktor<br />

8 SCHIFFFAHRT | VERKEHRSPOLITIK<br />

8 – Länderkonferenz: »Der Rhein bringt’s«<br />

10 – HSL: Mit der Binnenschifffahrt in der DNA<br />

12 – Der junge Mann und die Spree<br />

14 – Schulschiff Rhein:<br />

Vielen sind die Vorzüge nicht bekannt<br />

15 SC HIFFSTEC HNIK<br />

15 – Reinigungsanlage hat sich bewährt<br />

16 – Deymann-Personal übt mit »Sandra«<br />

18 – STL: Zwei Tage für die Binnenschifffahrt<br />

32 – SMM ’24: »Ein Meer konkreter Lösungen«<br />

34 – ETS Degassing: Entgasung auf die effiziente Art<br />

36 – Joachim Zöllner geht in den Ruhestand<br />

40 Jahre Forschung für die Schifffahrt<br />

38 – PMP Germany:<br />

Antriebslösungen auf höchstem Niveau<br />

40 – Transcend Cruises bestellt bei Den Breejen<br />

40 – HGK-Neubau: Zwischen See und Fluss<br />

42 SEEHÄFEN | SHORTSEA<br />

42 – BLG: Südhafen schwer im Geschäft<br />

43 – HPC: Autonome Schiffe auf dem Vormarsch?<br />

44 – Niedersachsen nimmt Bund in die Pflicht<br />

45 – Bürgerschaft beschließt MSC-Einstieg bei HHLA<br />

45 – ZDS und Verdi finden vorläufige Einigung<br />

45 – Bürgerschaft beschließt MSC-Einstieg bei HHLA<br />

46 LOGISTIK<br />

46 – Doppelte Frequenz auf Route Calais–Perpignan<br />

46 – Rotterdam: Wechsel zu Landstrom<br />

46 – CFL Multimodal: Neuer Zug nach Rumänien<br />

47 – Sh2unter@ports sucht Alternativen zum Diesel<br />

48 WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

48 – NDH: Effiziente Logistik aus einer Hand<br />

50 – Deltaport: Auf der richtigen Spur<br />

52 – Port Emmerich schließt Erweiterung ab<br />

53 – Duisport eröffnet Super-Terminal<br />

54 – 125 Jahre Dortmunder Hafen<br />

55 – Projekt CRANE: Allianz gegen den Klimawandel<br />

55 – Braunschweiger Hafen feiert und plant<br />

55 – Hafen Stuttgart sagt Ahoi zu Besuchern<br />

58 BUYER’S GUIDE<br />

63 JOBBÖRSE<br />

64 RECHT<br />

64 – Erleichterungen für kleine Fahrgastschiffe<br />

66 BDS<br />

66 – Erleichterungen für kleine Fahrgastschiffe<br />

67 IMPRESSUM<br />

48<br />

Herausgeberverbände der Zeitschrift<br />

Verein für europäische<br />

Binnenschifffahrt und<br />

Wasserstraßen e.V.<br />

4 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong>


Werft Malz GmbH<br />

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MARKT<br />

MARKTBERICHT<br />

Liegegeld – ein unterschätzter Kostenfaktor<br />

Die Liegegeldsätze in der Binnenschifffahrt sind in erster Linie an<br />

die Tankschiff-Transportbedingungen (TTB) geknüpft, ein Dokument,<br />

das seit fast 14 Jahren unverändert geblieben ist. Die<br />

wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verändern sich hingegen<br />

ständig. Seit der Veröffentlichung der ersten Ausgabe sind in der<br />

Liegegeldtabelle Binnenschiffe bis zu einer Größe von 5.000 t aufgeführt,<br />

seit 2010 gab es keine Aktualisierung. Für größere Schiffe<br />

gilt seither ein Aufschlag von 20 € je 500 t.<br />

Zwei andere Vertragsoptionen wie die BP Voyage Charter Party<br />

(BPVOY) und die BCGs (Total General Terms & Conditions)<br />

rechnen nicht wie bei der TTB nach den Abmessungen des Schiffes,<br />

sondern auf der Grundlage der geladenen Tonnage ab.<br />

Grundsätzlich sind Liegegeld-Vereinbarungen und deren Abrechnungsgrundlage<br />

verhandelbar. Jedoch wird das oft vernachlässigt.<br />

Abhängig von der tatsächlichen Liegezeit kann eine Reise schnell<br />

mit einem Gewinn oder eben auch mit einem Verlust enden.<br />

Liegegeld ist eine Gebühr, die erhoben wird, wenn ein Schiff<br />

über die in einem Vertrag vereinbarte freie Zeit hinaus in einer<br />

Raffinerie oder einem Terminal bleibt. Mit dieser Gebühr soll ein<br />

Anreiz geschaffen werden, die Ladung zügig zu laden und zu löschen,<br />

anstatt ein Binnenschiff unendlich lange warten zu lassen.<br />

In der Hochseeschifffahrt ist es üblich, Frachtraten auf Basis<br />

von Tagesraten oder Pauschalbeträgen festzulegen. Das Liegegeld<br />

basiert dann auf den Tagesraten, dem Zeitcharter-Äquivalent<br />

(TCE) oder wird ausgehandelt. In der Binnenschifffahrt basieren<br />

werden die Raten in der Regel in Euro pro Tonne berechnet.<br />

Auf dem Rhein könnte ein 2.500-t-Schiff in einem starken<br />

Markt etwa 80.000 € für eine Fahrt zwischen dem ARA-Gebiet<br />

und Straßburg verdienen. Diese Reise dauert, einschließlich eines<br />

Tages Liegezeit, insgesamt 6 Tage, was 13.333 € pro Tag oder<br />

555,55 € pro Stunde entspricht. Im Vergleich dazu beträgt der<br />

Standardtarif nach TTB nur 140 € pro Stunde. Wenn das Binnenschiff<br />

hingegen eine Woche lang Liegegeld zahlen müsste, droht<br />

ein potenzieller Verlust von 69.812,40 € erleiden (bei 140 € pro<br />

Stunde über insgesamt 168 Stunden).<br />

Aufgrund steigender Kosten haben kleinere Schiffe mit einer Kapazität<br />

von bis zu 3.500 t größere Mühe, ein ausgeglichenes Ergebnis<br />

zu erzielen oder Gewinne zu erwirtschaften, wenn sie sich im<br />

Liegegeld befinden. Bei größeren Schiffen fällt es durchaus leichter,<br />

mit einem Plus aus der Situation zu kommen. Denn die Fix- und<br />

Betriebskosten verteilen sich auf größere Ladungsmengen, damit<br />

sinkt der Kostenanteil pro Tonne trotz deutlich höherer Gesamtkosten.<br />

Hier ein vereinfachtes Beispiel (mit fiktiven Zahlen):<br />

Fixkosten<br />

Kraftstoff<br />

Liegegebühren<br />

Gesamt<br />

Kosten pro Tonne<br />

SCHIFF MIT 2.000 T (IN $)<br />

50.000,00<br />

30.000,00<br />

10.000,00<br />

90.000,00<br />

45,00<br />

SCHIFF MIT 8.000 T (IN $)<br />

80.000,00<br />

50.000,00<br />

15.000,00<br />

145.000,00<br />

18,13<br />

Bei Fahren wird Geld verdient, Liegezeiten gehen dagegen ins Geld<br />

Frachtpreise im August<br />

ARA 1.500 – 8.000 T<br />

MONAT August<br />

im Hafengebiet<br />

Rotterdam - Antwerp/Amsterdam<br />

Antwerp - Amsterdam<br />

Flushing - Antwerp<br />

Flushing - Rotterdam<br />

Flushing - Amsterdam<br />

Ghent - Flushing<br />

Ghent - Antwerp<br />

Ghent - Rotterdam<br />

Ghent - Amsterdam<br />

Rhein 0 – 2.500 t<br />

Monat August<br />

Duisburg<br />

Dortmund<br />

Köln<br />

Koblenz<br />

Frankfurt<br />

Mannheim<br />

Karlsruhe<br />

Strasbourg<br />

Basel EUR<br />

Basel CHF<br />

Durchschnitt<br />

1,62 €<br />

2,58 €<br />

3,57 €<br />

2,91 €<br />

3,38 €<br />

4,49 €<br />

3,62 €<br />

3,76 €<br />

4,15 €<br />

4,97 €<br />

Durchschnitt<br />

8,00 €<br />

9,90 €<br />

9,94 €<br />

11,74 €<br />

14,89 €<br />

15,06 €<br />

15,98 €<br />

17,45 €<br />

20,99 €<br />

19,84 €<br />

Monatstief<br />

1,20 €<br />

2,20 €<br />

3,20 €<br />

2,50 €<br />

3,00 €<br />

3,70 €<br />

3,25 €<br />

3,45 €<br />

3,70 €<br />

4,40 €<br />

Diesel<br />

7,50 €<br />

9,40 €<br />

9,44 €<br />

11,24 €<br />

14,39 €<br />

14,56 €<br />

15,48 €<br />

16,95 €<br />

20,49 €<br />

19,34 €<br />

Monatshoch<br />

2,25 €<br />

3,25 €<br />

4,25 €<br />

4,00 €<br />

5,00 €<br />

6,00 €<br />

4,60 €<br />

4,80 €<br />

5,00 €<br />

6,00 €<br />

Benzin<br />

8,50 €<br />

–<br />

10,44 €<br />

–<br />

–<br />

15,56 €<br />

16,48 €<br />

17,95 €<br />

21,49 €<br />

20,34 €<br />

© Flying focus luchtfotografie<br />

Wird also gut verhandelt und die Liegegebühr um etwa 50 € pro<br />

Stunde reduziert, macht das in 24 Stunden immerhin eine Ersparnis<br />

von 1.200 € aus.<br />

<br />

In Kooperation mit<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong><br />

7


SCHIFFFAHRT | VERKEHRSPOLITIK<br />

»Der Rhein bringt’s«<br />

Bei der Länderkonferenz treffen vier Verkehrsminister auf rund 300 Experten aus der<br />

Binnenschifffahrt und den Häfen. Am Ende steht eine gemeinsamen Erklärung, die den<br />

Kurs für eine nachhaltige Nutzung des wichtigen Verkehrsweges setzen soll<br />

Über den Rhein gehen 80 % des deutschen und etwa 70 % des europäischen Güteraufkommens<br />

Länderkonferenz Rhein<br />

Die Länderkonferenz Rhein wurde<br />

2013 von den Bundesländern<br />

Baden-Württemberg, Bayern,<br />

Hessen, Nordrhein-Westfalen<br />

und Rheinland-Pfalz ins Leben<br />

gerufen. Ziel ist es, die Bedeutung<br />

und die Belange der Schifffahrt<br />

im Rheinstromgebiet als klimafreundliche<br />

und sozial verträgli -<br />

che Transportalternative auf Bundesebene<br />

stärker hervorzuheben.<br />

Zudem soll die Ausrichtung der<br />

Güterverkehrsströme auf die belgischen<br />

und niederländischen<br />

Seehäfen in der Verkehrspolitik<br />

mehr Gewicht bekommen.<br />

Mit mehr als 70 % des Güteraufkommens<br />

in der europäischen Binnenschifffahrt<br />

spielt der Rhein eine Schlüsselrolle<br />

im Nordsee-Rhein-Mittelmeer-<br />

Korridor. Die diesjährige »Länderkonferenz<br />

Rhein« in Düsseldorf rückte seine<br />

Bedeutung in den Fokus.<br />

Die Verkehrsminister und Verkehrsministerinnen<br />

aus Baden-Württemberg,<br />

Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-<br />

Westfalen trafen sich unter dem Motto<br />

»Der Rhein bringt’s«, um mit knapp 300<br />

Experten der Branche, darunter hochrangigen<br />

Vertreterinnen und Vertreter aus<br />

Rotterdam, Antwerpen, Duisburg und<br />

Mannheim, über die Potenziale und Herausforderungen<br />

der Binnenschifffahrt zu<br />

beraten.<br />

Innerhalb der Europäischen Union<br />

müssen gemäß dem europäischen Klimaschutzgesetz<br />

die CO2-Emissionen bis<br />

zum Jahr 2030 gegenüber dem Jahr 1990<br />

um 55 % sinken. Die in diesem Zusammenhang<br />

von der Europäischen<br />

Kommission erarbeitete »Strategie für<br />

nachhaltige und intelligente Mobilität«<br />

sieht unter anderem vor, dass der Anteil<br />

der Binnenschifffahrt am europäischen<br />

Güterverkehrsaufkommen bis 2030 um<br />

25 % und bis zum Jahr 2050 um 50 % gegenüber<br />

dem Jahr 2015 steigen soll.<br />

Die zentrale Botschaft der Länder-<br />

Konferenz: Die Transformation hin zu<br />

klimaneutralen und wettbewerbsfähigen<br />

Logistikketten erfordert die enge Zusammenarbeit<br />

aller Rheinanlieger. Mit<br />

der Unterzeichnung der grenzüberschreitenden<br />

Absichtserklärung »Perspektive<br />

nachhaltige Rheinschifffahrt<br />

2030« wollen die Rheinanlie gerländer im<br />

Schulterschluss mit wichtigen Akteuren<br />

entlang des Rheins und seinen Zuflüssen<br />

aus den Niederlanden, Belgien, Luxemburg,<br />

Frankreich, der Schweiz und<br />

Deutschland als Partner für die Entwicklung<br />

einer Vision für eine klimagerechte,<br />

zuverlässige und wettbewerbsfähige<br />

Schifffahrt zusammenarbeiten.<br />

In den drei Arbeitsgruppen »Häfen«,<br />

»Flotte« und »Logistikketten« sollen<br />

Maßnahmen ausgearbeitet werden, die<br />

bei der Transformation und bei der Steigerung<br />

des Verkehrsanteils der Binnenschifffahrt<br />

am Modal Split um mindestens<br />

25 % bis 2030 helfen können.<br />

»Etwa 90 Partner aus sechs Ländern,<br />

die sich für eine nachhaltige Rheinschifffahrt<br />

einsetzen, das ist neu und einmalig.<br />

Dies zeigt wie wichtig der Branche und<br />

der Industrie grüne Logistikketten sind.<br />

Sie entstehen nur in Kooperation«, erklärte<br />

Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister<br />

Oliver Krischer zum Abschluss.<br />

Sein Ressortkolege Winfried Hermann<br />

(Baden-Württemberg) sagte: »Der Rhein<br />

und auch die anderen Bundeswasserstraßen<br />

sowie die sie umgebende Infrastruktur<br />

müssen dringend modernisiert<br />

und gestärkt werden. Ihr Ausbau ist<br />

aus ökologischen und ökonomischen<br />

Gründen sinnvoll. Mit klimafreundlichen<br />

Schiffen können der CO2-Ausstoß<br />

im Verkehrssektor gesenkt, Straßen und<br />

Schienenwege entlastet sowie Waren im<br />

Interesse der Wirtschaft effizient und zuverlässig<br />

befördert werden.«<br />

»Hessen steht voll und ganz hinter diesem<br />

Projekt, mit dem Logistikketten via<br />

Binnenschifffahrt klimagerecht und resilient<br />

gemacht werden«, betonte Landesverkehrsminister<br />

Kaweh Mansoori. So<br />

sieht es auch die rheinland-pfälzische<br />

Verkehrs- und Wirtschaftsministerin Daniela<br />

Schmitt. »Gerade für die Versorgung<br />

der Industriestandorte in Rheinland-Pfalz<br />

sowie im Rheinkorridor insgesamt<br />

ist der Gütertransport per Schiff sowie<br />

das Vorhandensein leistungsfähiger<br />

Binnenhäfen ohne Alternative und ein<br />

wichtiger Standortfaktor.« Im Vordergrund<br />

stehe dabei für Rheinland-Pfalz<br />

die Abladeoptimierung am Mittelrhein.<br />

Den Häfen komme eine bedeutende<br />

Rolle bei der Transformation der Schifffahrt<br />

in Richtung Klimaneutralität und<br />

als nachhaltige Knotenpunkte für die<br />

Energiewende auch für Großraum- und<br />

Schwerlasttransporte für Windkraftanlagen<br />

sowie als Zentren einer umfassenden<br />

künftigen Kreislaufwirtschaft<br />

zu, hieß es weiter.<br />

KF<br />

© Förster<br />

8 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong>


© Thomas Wolf<br />

Rhein-Reise:<br />

Der GEFO Low Water Carrier<br />

„Canaletto“ vor dem Kölner Dom<br />

Abladung 600 tons auf 1,30 m Tiefgang, Maximalkapazität: 2.921 m 3 ,<br />

8 Stainless-Steel-Tanks, 2 gummierte Tanks für Salzsäure, Maximale<br />

Abladung 2.985 tons, Hybrid-Antrieb


SCHIFFFAHRT<br />

Mit der Binnenschifffahrt in der DNA<br />

Haeger & Schmidt Logistics (HSL) setzt seine Strategie fort und will auch weiter wachsen.<br />

Gemeinsam mit der Muttergesellschaft Felbermayr Holding ist man für veränderte Märkte<br />

gerüstet und ist bereit zu investieren. Von Krischan Förster<br />

© HSL<br />

Auch das Thema Nachhaltigkeit<br />

kommt bei HSL nicht zu kurz. In<br />

Kürze erhält das moderne Steelware-<br />

House in Duisburg eine Photovoltaik-<br />

Anlage. Für ca. 750.000 € wird der trimodale<br />

Hub weiter aufgerüstet. Rund<br />

1,3 Mio. t werden hier jährlich umgeschlagen.<br />

Das Herzstück, eine beheizbare<br />

9.000 m2 große Halle, kann dann künftig<br />

mit eigenen »grünem« Strom versorgt<br />

werden. Das Verwaltungsgebäude in<br />

Duisburg verfügt bereits seit März <strong>2024</strong><br />

über eine PV-Anlage.<br />

Für CEO Heiko Brückner ist das ein<br />

weiterer Baustein für das »Haus« HSL.<br />

Dieses Bild wählt er gern, um die Strategie<br />

des Unternehmens zu beschreiben –<br />

ausgehend von einem soliden Fundament<br />

wächst das Gebilde und wird erweitert<br />

und ergänzt.<br />

Die HSL-Gruppe gehört zu den großen<br />

Logistikanbietern in Europa. Rund 250<br />

Mitarbeiter an zwölf Standorten in<br />

Europa sorgen für einen Jahresumsatz<br />

von 250 Mio. €. Inland Navigation, Projects,<br />

Port Logistics, Intermodal, Short-<br />

Sea und Shipping & Forwarding gehören<br />

zum Leistungsspektrum. »Immer dann,<br />

wenn es zu uns passt, wollen wir auch<br />

künftig weiterwachsen und unser Netzwerk<br />

ausbauen«, sagt Brückner.<br />

Die Wurzeln des Unternehmens reichen<br />

bis ins Jahr 1887 zurück. Keimzelle<br />

war die Binnenschifffahrt, »und sie wird<br />

auch immer unsere DNA ausmachen«,<br />

sagt Brückner. Und obwohl es mittlerweile<br />

mehrere andere Kernkompetenzen<br />

gibt, wird weiter in den Ausbau der Flotte<br />

Andernach gehört zu den Inlandterminals<br />

Heiko Brückner<br />

CEO Haeger & Schmidt<br />

und des Angebots investiert. »Wir haben<br />

vieles geändert und angepasst, aber wir<br />

leben auch dafür – selbst in schwierigen<br />

Zeiten.«<br />

Im vergangenen Jahr war die österreichische<br />

Felbermayr-Gruppe, seit elf Jahren<br />

Muttergesellschaft von HSL, mit 50 % der<br />

Anteile bei Rijnmond Logistics in Papendrecht<br />

unweit von Rotterdam eingestiegen.<br />

Zwei eigene Koppelverbände, ein eigenes<br />

Motorschiff sowie etwa 20 Charterschiffe<br />

und ein jährliches Transportvolumen bei<br />

rund 4 Mio. t kamen dadurch hinzu. »Das<br />

war für uns ein passender ›Match‹.« Ebenfalls<br />

im vergangenen Jahr hatte HSL nach<br />

langen Jahren Pause auch selbst wieder in<br />

eigene Tonnage investiert und den Koppelverband<br />

»Themhof« gekauft. Das Ziel<br />

damals wie heute: mehr Flexibilität und<br />

Unabhängigkeit von Dritten.<br />

Als Reederei gegründet war unter den<br />

vorherigen Eigentümern die Flotte verkauft<br />

worden, geblieben war zuletzt nur<br />

noch die »Schwelgern«. Jetzt sind es, zusammen<br />

mit den Einheiten von<br />

Rijnmond, immerhin wieder fünf eigene<br />

Schiffe. Dazu kommen rund 50 Partikuliere,<br />

die fest für HSL fahren. »Wenn<br />

es künftig passt, werden wir auch weiter<br />

in die Flotte investieren«, sagt Brückner.<br />

Die »Themhof« übernimmt auch eine<br />

entscheidende Bedeutung bei der erst<br />

jüngst angekündigten Optimierung des<br />

Containernetzwerkes. Der Hafen Andernach<br />

wird ein Hub, von dort fährt der<br />

Koppelverband »Themhof« (336 TEU)<br />

im Pendelverkehr zu den Oberrheinhäfen.<br />

Das Netzwerk wurde außerdem um<br />

das Terminal Gernsheim erweitert, um<br />

eine Lücke entlang des Rheins zu schließen.<br />

Der Fahrplan umfasst außerdem<br />

Kehl sowie die französischen Häfen Lauterbourg,<br />

Strasburg, Ottmarsheim (FR)<br />

und Basel in der Schweiz.<br />

Auch in den Seehäfen Antwerpen und<br />

Rotterdam ist HSL präsent. Vor drei Jahren<br />

entstand das Joint Venture PSA<br />

Breakbulk zwischen den Firmen PSA International<br />

und Felbermayr/HSL in Antwerpen<br />

und hat sich hat sich zu einem<br />

der wichtigsten Breakbulk-Terminals in<br />

Europa entwickelt.<br />

Das Netzwerk der HSL-Gruppe reicht<br />

vom Stammsitz in Duisburg bis zur Mündung<br />

von Rhein/Maas im Norden, bis<br />

weit hinein nach Frankreich im Westen<br />

und bis Basel.<br />

Und auch noch darüber hinaus: In einem<br />

Joint Venture mit Wilson aus Norwegen<br />

»sind wir mit HSW Logistics die<br />

Nr. 1 auf dem Rhein in Richtung England«,<br />

sagt Brückner. HSW Logistics setzt<br />

mit der Reederei Amasus fünf flachgehende<br />

Linienschiffe in der Relation ab<br />

Duisburg nach England und zurück ein.<br />

Nicht allen, nicht einmal allen Branchenkennern,<br />

ist das alles immer sofort<br />

präsent. »Wir sind bei Vielem gut dabei,<br />

fühlen uns aber auch in Nischen wohl«,<br />

sagt der Geschäftsführer. Bei HSL ist man<br />

durchaus stolz auf das Erreichte und die<br />

Das Breakbulk-Terminal in Antwerpen<br />

10 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong>


In das für 20 Mio. € errichtete trimodale Stahllogistik-Terminal von Haeger & Schmidt in Duisburg wird weiter investiert<br />

eigene Leistung, gleichzeitig schätzt man<br />

aber auch das Understatement und hängt<br />

nicht alles an die sprichwörtlich große<br />

Glocke. Umso mehr richtet sich die Aufmerksamkeit<br />

nach innen: »Es sind die<br />

Mitarbeiter, die unsere Erfolge möglich<br />

machen«, sagt Brückner. Firmenjubiläen<br />

werden gefeiert, ebenso selbstverständlich<br />

ist der HSL-Day und das traditionelle<br />

Aschermittwoch-Fischessen.<br />

Heiko Brückner ist selbst seit 42 Jahren<br />

im Unternehmen, mit Kollegen hat er<br />

erst kürzlich ein »255-Jähriges« gefeiert.<br />

»Neben allen geschäftlichen Belangen<br />

zählt bei uns immer auch der Mensch«,<br />

sagt er. Authentizität und Ehrlichkeit seien<br />

daher, neben den fachlichen Fragen<br />

und konkreten Themen, im Umgang<br />

miteinander immer wichtig. Brückner<br />

spricht von einer speziellen Kultur, einer<br />

Familie. »Wir wollen eine starke Einheit<br />

sein, in der alle gemeinsam anpacken.«<br />

Nach einer langen Vergangenheit bei<br />

Thyssen (bis 1998) und der französischen<br />

SNCB (bis 2012) sei nach der Übernahme<br />

durch Felbermayr der Gestaltungsspielraum<br />

gewachsen. Die Zusammenarbeit<br />

sei harmonisch und für alle<br />

Seiten gewinnbringend. »Wir ergänzen<br />

uns sehr gut.« Zudem sei der Gesellschafter<br />

bereit, weiter in das Unternehmen<br />

quer über alle Segmente zu investieren.<br />

»Dabei sind wir nicht Divisions- und<br />

auch nicht Rendite-getrieben, sondern<br />

können schauen, wie wir unser Portfolio<br />

sinnvoll ergänzen können.«<br />

Der Blick in die Zukunft ist allerdings<br />

nicht frei von Sorgen, gerade in der Binnenschifffahrt.<br />

Auch HSL muss mit den<br />

rückläufigen Mengen beim traditionellen<br />

Massengut und Stahl in Zukunft umgehen.<br />

Ähnliches spielt sich gerade in der<br />

Bauwirtschaft ab. Brückner ist da in seiner<br />

Position und seiner Forderung an die<br />

Politik ganz klar und schaut weit über<br />

den eigenen Tellerrand: »Wir brauchen<br />

eine leistungsstarke und wettbewerbsfähige<br />

Industrie und natürlich eine Stahlindustrie<br />

Voraussetzung dafür sind aber<br />

bezahlbare Energiekosten.<br />

Für die intermodale Logistik, eine der<br />

Kernkompetenzen des Unternehmens,<br />

sieht er perspektivisch hingegen gute<br />

Aussichten. Zuletzt hatten sich die Containermengen<br />

und Geschäftszahlen nach<br />

der noch aus der Corona-Krise stammenden<br />

Delle wieder stabilisiert. Das Unternehmen<br />

investiert aktuell in Elektro-Lkw<br />

und testet HVO als alternativen Kraftstoff.<br />

»Ich vertraue auf unsere eigene Innovationskraft,<br />

setze aber auch auf Kooperationen<br />

und gute Partnerschaften.«<br />

Das Führungstrio der HSL, bestehend<br />

aus Heiko Brückner, Stefan Hütten und<br />

Peter Stöttinger, will auch künftig auf die<br />

Optimierung des Netzwerks und der<br />

Strukturen der HSL-Gruppe setzen. »Für<br />

künftiges Wachstum brauchen wir innovative<br />

Ideen und qualifizierte Mitarbeiter«,<br />

sagt Heiko Brückner.<br />

<br />

Mit dem Koppelverband »Themhof« wurde im vergangenen Jahr wieder in die eigene Flotte investiert<br />

© HSL<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong><br />

11


SCHIFFFAHRT<br />

Der junge Mann und die Spree<br />

Mit 20 Jahren ist Merlin Thieke, der für die Fahrgastreederei Lüdicke in Berlin fährt,<br />

derzeit der jüngste Binnenschiffer Deutschlands. Die Ausbildung war für ihn nicht immer<br />

leicht, doch sein Berufsalltag macht ihm Spaß<br />

Merlin Thieke ist Binnenschifffahrtskapitän und steuert Fahrgastschiffe für Lüdicke in Berlin<br />

© Burghard Mannhöfer<br />

Hallo Merlin, danke für deine Zeit. Wie<br />

bist du zu deinem Beruf gekommen?<br />

Merlin Thieke: Das war vor allem ein<br />

glücklicher Zufall. Meine Eltern haben<br />

zwar ein kleines Sportboot, mit dem wir<br />

öfter auf der Havel gefahren sind, aber<br />

sonst hatte ich mit der Schifffahrt nichts<br />

am Hut. Nach der Schule wusste ich nicht<br />

sofort, was ich machen will, und habe ich<br />

mich nach einem Ausbildungsplatz umgehört.<br />

Wichtig war mir, dass ich gern draußen<br />

sein will, gerne handwerklich arbeite und<br />

mit Menschen zu tun habe. Ein Bekannter<br />

hat mich dann auf ein Praktikum bei<br />

der Fahrgastreederei Stern und Kreis aufmerksam<br />

gemacht.<br />

Wie lief das Praktikum ab?<br />

Thieke: Es ging über zwei Wochen und<br />

hat mir im Großen und Ganzen Spaß gemacht.<br />

Ich war auf dem Wasser und hatte<br />

immer gut zu tun. Danach habe ich mich<br />

entschieden, eine Ausbildung bei der<br />

Reederei zu starten. Es war nicht direkt<br />

mein Traumjob, aber ich wollte einfach<br />

»erstmal was machen«.<br />

Was kannst du über deine Ausbildung<br />

sagen?<br />

Thieke: Da muss ich zuerst an die Berufsschule<br />

denken. Sie findet als Blockunterricht<br />

vier Monate lang in Duisburg<br />

statt. Die große Herausforderung für<br />

mich war die Abschlussprüfung am Simulator<br />

»SANDRA II«*. An den kommt<br />

man bis direkt vor der Prüfung nämlich<br />

nicht ran.<br />

Ich wusste zwar zwar, was für ein<br />

Schiff ich fahren würde und wie tief es<br />

beladen ist, aber im Fahrstand hatte ich<br />

vorher noch nicht gesessen. Es gab nur<br />

eine halbe Stunde Vorbereitungszeit,<br />

das musste reichen. Ich weiß, dass viele<br />

Schüler beim ersten Mal im Simulator<br />

durchfallen.<br />

(*Simulator for Advanced Navigation<br />

Duisburg – Research and Application.<br />

Mehr Informationen: sandra.dst-org.de)<br />

Und die praktische Ausbildung in<br />

Berlin?<br />

Thieke: Die lief für mich wirklich gut.<br />

Man ist von Anfang an mit an Bord und<br />

wird ohne große Vorrede direkt »ins kalte<br />

Wasser« geworfen. Ich habe alles gezeigt<br />

bekommen und musste sofort mit anpacken.<br />

Dazu gehörte zum Beispiel das<br />

Kontrollieren der Maschinen, die Wartung<br />

des Schiffs oder auch, dass die Fahrgäste<br />

sicher an Bord geholt werden. Natürlich<br />

stand ich auch schnell selbst am<br />

Steuer. Abwechslung gab es in meiner<br />

Lehre definitiv genug.<br />

Wie sieht heute dein Alltag heute aus?<br />

Thieke: Nach der Ausbildung bin ich zu<br />

Lüdicke gewechselt. Die Aufgaben sind<br />

natürlich alle sehr ähnlich, aber da ich<br />

jetzt selbst Schiffsführer bin, habe ich einiges<br />

mehr an Verantwortung. Es heißt<br />

nicht mehr »mal gucken, was der Chef<br />

sagt« – ich plane den Tag selbst und muss<br />

sicherstellen, dass alles gut läuft. Morgens<br />

um acht gibt es zunächst ein Briefing mit<br />

12 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong>


SCHIFFFAHRT<br />

meiner Crew, insgesamt sind wir meistens<br />

zu fünft oder sechst. Die Gastronomie<br />

kümmert sich um die Fahrgäste,<br />

während die Nautik für das Schiff<br />

zuständig ist. Ab zehn Uhr beginnen die<br />

Touristik-Rundfahrten. Manchmal habe<br />

ich einen Moderator mit an Bord, gelegentlich<br />

muss ich als Kapitän die Fahrgäste<br />

aber auch ein bisschen selbst »bespaßen«.<br />

Arbeitest du immer auf demselben<br />

Schiff?<br />

Thieke: Nein, da wird öfter durchgewechselt.<br />

Bei Lüdicke sind im Moment<br />

vier, bald fünf Schiffe im Einsatz. Die<br />

»Havelglück« wird gerade außerdem zu<br />

einem Elektro-Hybrid umgebaut, deswegen<br />

fällt sie in dieser Saison aus. Je<br />

nach Schiffsgröße haben etwa 150 bis 300<br />

Gäste Platz, aber wir empfehlen weniger<br />

Personen. Das ist einfach gemütlicher.<br />

Welche Route fährst du am liebsten?<br />

Thieke: Das ist schwer zu sagen. Viele<br />

Strecken überschneiden sich, deswegen<br />

sieht man oft dieselben Orte in der Stadt.<br />

Von den täglichen Routen gefällt mir<br />

aber die Sieben-Seen-Fahrt am besten,<br />

von Spandau um die Wannsee-Insel. Auf<br />

dieser Strecke ist man fast nur in der Natur,<br />

neben Bäumen sieht man vielleicht<br />

mal eine Villa. Das ist ein entspannter<br />

Ausgleich zu Berlin. In der Innenstadt<br />

fühle ich mich zum Beispiel nicht immer<br />

ganz wohl, als Touri-Hotspot ist mir da<br />

zu viel los.<br />

Merlins Fahrten führen ihn quer durch Berlin<br />

Was gefällt dir besonders an deinem<br />

Beruf?<br />

Thieke: Ich stehe morgens auf und freue<br />

mich auf die Arbeit. Das ist für mich das<br />

Wichtigste. Ich mache nicht jeden Tag<br />

dasselbe, sondern habe einen abwechslungsreichen<br />

Beruf und viel mit Menschen<br />

zu tun – genau das, was ich machen<br />

wollte. Dazu kommt, dass ich als Schiffsführer<br />

vieles selbstständig entscheiden<br />

kann und muss.<br />

»Ich stehe morgens auf und freue<br />

mich auf die Arbeit«<br />

Und was weniger?<br />

Thieke: Natürlich gibt’s auch Dinge, die<br />

nicht so viel Spaß machen. Zum Beispiel<br />

muss jede Fahrt nachbereitet werden.<br />

Meine Besatzung und ich putzen das<br />

Schiff, machen die Toiletten sauber, kratzen<br />

den Rost ab – aber das gehört auch<br />

dazu.<br />

Gibt es etwas, das du gern vorher gewusst<br />

hättest?<br />

Thieke: Die Arbeitszeiten sind anspruchsvoller,<br />

als ich erwartet habe. In einer<br />

Fahrgastreederei herrscht Saisonbetrieb,<br />

das kann man sich ja denken.<br />

Von April bis Oktober haben wir sieben<br />

Tage die Woche Betrieb, und trotz freier<br />

Tage zwischendurch ist man oft im Einsatz.<br />

Daran gewöhnt man sich aber.<br />

Von November bis März finden weniger<br />

Fahrten statt, dafür gibt es besondere<br />

Events wie Glühweinfahrten oder Silvester.<br />

Im Winter finden dafür vor allem Reparaturen<br />

statt, da wird also gestrichen,<br />

geschliffen und alles erledigt, was zwischen<br />

den Saisons anfällt.<br />

Als jüngster Kapitän im Land: Was<br />

könnte man deiner Meinung nach tun,<br />

um die Binnenschifffahrt attraktiver zu<br />

machen?<br />

Thieke: Ich kann da nur für die Fahrgastschifffahrt<br />

sprechen. Aus meiner Sicht<br />

wäre hier der größte Hebel, das Image<br />

aufzupolieren. Viele meinen, auf so einem<br />

Dampfer würde man »nur Omas<br />

durch die Gegend fahren«, aber das<br />

stimmt so nicht. Man sollte so eine Fahrt<br />

viel eher als Event begreifen. Wenn das<br />

Image stimmt, würden auch sicher mehr<br />

junge Leute sich dazu entscheiden, Binnenschiffer<br />

zu werden.<br />

© Merlin Thieke<br />

Nicht »mal gucken, was der Chef sagt« – als Schiffsführer bestimmt Merlin selbst<br />

© Merlin Thieke<br />

Was sind deine Ziele für die Zukunft?<br />

Thieke: Ich will auf jeden Fall noch weitere<br />

Patente machen, um meine Qualifikationen<br />

zu verbessern. Als nächstes<br />

steht für mich das Streckenpatent Elbe<br />

auf dem Plan, damit ich mehr und größere<br />

Schiffe fahren kann. Außerdem will<br />

ich die ADN-Zusatzqualifikation abschließen,<br />

um Gefahrgut transportieren<br />

zu können.<br />

JW<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong><br />

13


SCHIFFFAHRT<br />

»Vielen sind die Vorzüge nicht bekannt«<br />

Als Direktor des Schulschiffs »Rhein« hat Gerit Fietze direkte Einblicke in die Ausbildung<br />

zum Binnenschiffer. Trotz steigender Anforderungen seitens der EU sieht er sie auf einem<br />

stabilen Kurs, das Berufsfeld selbst schätzt er als attraktiv ein<br />

Binnenschifffahrt: Herr Fietze, von<br />

welchen Entwicklungen auf dem<br />

Schulschiff können Sie berichten?<br />

Gerit Fietze: Da muss ich differenzieren:<br />

Beim Schulschiff selbst stand bis<br />

zum 2. September ein Werftgang an, der<br />

alle acht bis zehn Jahre fällig wird. Uns<br />

liegt eine Mängelliste des ZSUK vor, die<br />

in diesem Zeitraum behoben worden<br />

ist. Im selben Atemzug ist das Schiff gestrahlt<br />

und lackiert worden und hat<br />

neue Fenster bekommen – all das ist relativ<br />

umfangreich.<br />

Im Bereich der Ausbildungskurse<br />

können wir einen leichten Anstieg der<br />

Zahlen vermelden. Vor zwei Jahren haben<br />

wir eine neue Ausbildungsordnung<br />

eingeführt, wodurch es jetzt zwei Berufs-<br />

beziehungsweise Ausbildungsgänge<br />

gibt. Auf der einen Seite steht die<br />

dreijährige Ausbildung zum Steuermann<br />

und Binnenschiffer, auf der anderen<br />

die Ausbildung zum Schiffsführer<br />

oder auch Binnenschifffahrtskapitän,<br />

die dreieinhalb Jahre dauert.<br />

Welche Ausbildungskurse bietet die<br />

Einrichtung an?<br />

Im Rahmen der Erstausbildung sind das<br />

drei Berufsschulkurse im Jahr, jeweils<br />

für drei Monate. Daran nehmen jedes<br />

Mal etwa 100 Personen teil.<br />

Darüber hinaus bieten wir auch Erwachsenenfortbildungen<br />

an, unter anderem<br />

eine Sicherheitsausbildung und<br />

Patentlehrgänge zu Gefahrgütern<br />

(ADN) und UKW-Sprechfunk.<br />

Wie sind die Kurse ausgelastet?<br />

Das ist sehr unterschiedlich. Die Sicherheitsausbildung<br />

und die ADN-Wiederholungskurse<br />

sind immer sehr gut besucht,<br />

andere dagegen eher schlecht belegt.<br />

Das hängt eventuell auch damit zusammen,<br />

dass sie nach dem Basiskurs<br />

nur alle fünf Jahre wieder aufgefrischt<br />

werden müssen. Grundsätzlich können<br />

wir aber sagen, dass die Auslastung unseres<br />

Angebots stabil ist. Sie könnte natürlich<br />

immer besser sein – aber wir beschweren<br />

uns nicht.<br />

Gerit Fietze<br />

Leiter des Schulschiffs »Rhein«<br />

Wie bewerten Sie die Qualität der Ausbildung<br />

zum Binnenschiffer?<br />

Die Anforderungen der Ausbildung<br />

sind in den letzten Jahren gestiegen, da<br />

sie EU-weit vereinheitlicht werden soll.<br />

Dementsprechend bemühen wir uns<br />

natürlich darum, dass auch die Qualität<br />

entsprechend steigt.<br />

Gerade in der Theorie sind viele<br />

Kenntnisse hinzugekommen, die berücksichtigt<br />

werden müssen, zum Beispiel<br />

Rechtliches, Arbeitsschutz, grenzüberschreitende<br />

Themen und Transport.<br />

Insgesamt ist der Theorie-Anteil<br />

deutlich gewachsen.<br />

© BDB<br />

Wie reagieren Sie auf diese Entwicklung?<br />

Um das aufzufangen, muss sich vor allem<br />

die Berufsschule anpassen, und Lernende<br />

müssen sich darauf einstellen –<br />

insbesondere in einem Berufsfeld, das<br />

eher praktisch geprägt ist. Wir werden<br />

das aber schon hinbekommen. Wir sitzen<br />

mit der Schule gemeinsam am<br />

Tisch, um die neuen Anforderungen anzugehen<br />

und Kurse und Lehrangebote<br />

umzudenken.<br />

Die Organisation fängt schon bei<br />

ganz einfachen Dingen an: Wann beginnt<br />

die Schule, wann ist Pause, wie ist<br />

der Unterricht organisiert? Die Zusammenarbeit<br />

mit der Schule hat aber<br />

in den letzten zwei Jahren schon gut geklappt,<br />

und die nächsten Schritte schaffen<br />

wir auch.<br />

Einige Absolventen der Ausbildung<br />

berichten von schlechten Erfahrungen<br />

mit dem Simulator »Sandra 2«. Woran<br />

meinen Sie liegt das?<br />

Anfangs war die Durchfallquote am Simulator<br />

tatsächlich sehr hoch – Horror-<br />

Szenarien von 80 % haben die Runde gemacht.<br />

Das lag aber auch daran, dass alles<br />

neu war und man sich noch nicht darauf<br />

eingestellt hatte. Inzwischen hat<br />

sich die Quote deutlich verbessert.<br />

Durchgefallen sind anfangs nämlich vor<br />

allem diejenigen, die sich nicht ausreichend<br />

darauf vorbereitet hatten. Wer<br />

im Vorfeld nicht die Kurse belegt, um<br />

am Simulator zu trainieren, der hat am<br />

Tag der Prüfung nur die halbe Stunde an<br />

Einfahrzeit, die alle Auszubildenden bekommen.<br />

Da Sie direkt an der Quelle sitzen: Was<br />

muss Ihrer Meinung nach geschehen,<br />

um mehr junge Menschen für einen<br />

Beruf in der Binnenschifffahrt zu begeistern?<br />

Ich sehe noch viel Luft nach oben, was<br />

die allgemeine Bekanntheit der Branche<br />

angeht. Wir starten deswegen bald eine<br />

Image-Kampagne für die Binnenschifffahrt.<br />

Um Nachwuchs anzuwerben,<br />

muss man stärker auf Jobmessen und<br />

vor allem auf Social Media präsent sein.<br />

Vielen sind die Vorzüge dieses Berufsfelds<br />

schließlich gar nicht bekannt. Es<br />

bietet zum Beispiel eine gute Work-Life-<br />

Balance, da auf den meisten Binnenschiffen<br />

in einem 1:1-Schichtsystem gearbeitet<br />

wird. Nach zwei Wochen an<br />

Bord geht es für zwei Wochen nach<br />

Hause, insgesamt arbeitet man ein halbes<br />

Jahr.<br />

Die Verdienstmöglichkeiten in der<br />

Binnenschifffahrt sind überdurchschnittlich<br />

gut, gerade auch deswegen,<br />

weil die Unternehmen um die wenigen<br />

Angestellten konkurrieren. Darum, dass<br />

man mit gutem Verdienst in der Branche<br />

unterkommt, muss man sich absolut<br />

keine Gedanken machen. JW<br />

14 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong>


SCHIFFFSTECHNIK<br />

Reinigungsanlage hat sich bewährt<br />

Im letzten Jahr wurde das Tankmotorschiff »Main-Spessart« mit einem modernen<br />

Abgasnachbehandlungssystem von Tehag ausgestattet, um den Umweltauflagen der EU<br />

nachzukommen. Schiffsführer Björn Stahl zeigt sich zufrieden<br />

Tankmotorschiff »Main-Spessart« auf dem Rhein<br />

© Tehag<br />

Die »Main-Spessart«, ein 110 m langes<br />

und 10,5 m breites geschlossenes<br />

Tankmotorschiff, war bis zum April 2023<br />

lediglich mit einem konventionellen<br />

Schalldämpfer ausgerüstet, der die Geräuschemissionen<br />

des Motors reduzierte.<br />

Bei den Schadstoffemissionen entsprach<br />

der Dieselmotor (Caterpillar 3512,<br />

1118 kW) noch der Stufe 3a aus den späten<br />

2000er Jahren. Im Rahmen einer<br />

Werftliegezeit wurde er mit einem Abgasfilter<br />

der Firma Tehag ausgestattet.<br />

Dabei handelt es sich um eine kombinierte<br />

Abgasreinigungsanlage aus passiv<br />

regenerierendem Rußpartikelfiltersystem<br />

und einer t-blue Nox reduction SCR-Anlage.<br />

Diese ist laut Angaben von Tehag in der<br />

Lage, bis zu 99,9 % aller Feststoffe aus Abgasen<br />

herauszufiltern. Weiterhin werden<br />

auch die gasförmigen Schadstoffe Kohlenstoffmonoxid<br />

und Kohlenwasserstoffe bis<br />

unter die Nachweisgrenze reduziert, was<br />

als Nebeneffekt der katalytischen Regeneration<br />

geschieht. Weiterhin emittiert<br />

das Schiff seit Einbau der Anlage ca. 80 %<br />

weniger Stickoxide, sodass die Abgaswerte<br />

auf einem vergleichbaren Niveau wie moderne<br />

Motoren der Stufe V liegen.<br />

Über ein Jahr nach dem Einbau zieht<br />

Björn Stahl, Binnenschiffer in 6. Generation,<br />

eine vorläufige Bilanz. »Mein Bruder,<br />

der auch in der Binnenschifffahrt tätig<br />

ist, und ich haben im April 2023 beschlossen,<br />

dass wir die Förderung vom<br />

Staat – immerhin 90 % – in Anspruch<br />

nehmen wollten, und haben mehrere Angebote<br />

eingeholt und verglichen«, so<br />

Stahl im Gespräch mit der Binnenschifffahrt.<br />

»Am Ende lief es auf zwei Betriebe<br />

hinaus, ich habe mich für ein Modell von<br />

Tehag entschieden. Das hatte teils mit<br />

Bauchgefühl zu tun, teils hatte es aber<br />

auch den praktischen Grund, dass die<br />

Firma einen Sitz in Duisburg hat und ich<br />

den Standort schnell erreichen kann, falls<br />

es Probleme gibt.«<br />

Kein Brenner nötig<br />

Bevor die Anlage eingebaut wurde, ließ<br />

das Unternehmen über drei Wochen die<br />

Einbau des Abgasfilters im April 2023, links der ursprüngliche Schalldämpfer<br />

Abgastemperaturen der »Main-Spessart«<br />

messen. Da diese konstant hoch genug<br />

waren, musste kein zusätzlicher Brenner<br />

eingebaut werden. »Das war mir ganz<br />

recht«, sagte Stahl. »Je weniger Technik<br />

ich an Bord habe, desto weniger kann mir<br />

auch kaputt gehen.«<br />

Nennenswerte Probleme konnte der<br />

Partikulier nicht berichten. Lediglich der<br />

Maschinenraumlüfter müsse noch angepasst<br />

werden, da es bei Außentemperaturen<br />

von über 30° C durch die größere<br />

Oberfläche des Abgasfilters auch zu<br />

einer stärkeren Wärmeentwicklung komme<br />

als früher, weshalb ein stärkerer Lüfter<br />

nötig sei.<br />

JW<br />

© Tehag<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong><br />

15


SCHIFFSTECHNIK<br />

Deymann-Personal übt mit »Sandra«<br />

Das Schiffer-Berufskolleg »Rhein« und die Reederei Deymann verbindet bereits eine<br />

langjährige Zusammenarbeit. Die Übungen am Simulator in Duisburg ergänzen die<br />

praktischen Erfahrungen an Bord und sollen zu mehr Sicherheit im Schiffsbetrieb führen<br />

Junge, angehende Steuerleute und<br />

Schiffsführer/-innen müssen lernen,<br />

sich praktische Erfahrungen im Steuern<br />

und Führen eines Binnenschiffes in kurzer<br />

Zeit anzueignen. Aber auch »alte Hasen«<br />

benötigen von Zeit zu Zeit ein »Update«,<br />

um ihr Wissen und ihre Handlungsweisen<br />

geänderten Randbedingungen<br />

zielorientiert anzupassen. Hierfür<br />

hat sich die Kooperation der Reederei<br />

Deymann mit dem Instruktorenpool des<br />

Europäischen Sicherheitszentrums Duisburg<br />

am Schiffer-Berufskolleg »Rhein«<br />

bei der Personalqualifizierung im Flachwasser-Fahrsimulator<br />

»Sandra II« erfolgreich<br />

bewährt.<br />

Bis 2020 lagen die Schwerpunkte der<br />

Binnenschiffer-Weiterbildung im Simulator<br />

auf Trainings zum Verhalten in speziellen<br />

Fahrsituationen wie das Verhalten<br />

auf ausgewählten (Risiko-)Strecken, der<br />

Radarfahrt, des kraftstoffreduzierten<br />

Fahrens oder der Konvoifahrt.<br />

In der berufsschulischen Ausbildung<br />

wurde der Simulator zur Vermittlung<br />

grundlegender Kenntnisse und Fertigkeiten<br />

»rund um das Equipment eines Steuerhauses«<br />

(Radar, ECDIS, Ruderanlage,<br />

Vortrieb) eingesetzt. Diese Nutzung hat<br />

sich mit der Neuordnung der Berufsbilder<br />

»Binnenschiffer/-in« und »Binnenschifffahrtskapitän/-in«<br />

sowie der<br />

Einführung des sogenannten EU-Patents<br />

wesentlich verändert.<br />

Trainingssituation: Ausfahren aus einer Schleuse<br />

Nicht zuletzt wegen des neu eingeführten<br />

Prüfungsteils »Reisedurchführung«,<br />

in der angehende Patentinhaber in einer<br />

handlungs- und praxisorientierten Prüfung<br />

den sicheren Umgang mit einem<br />

Binnenschiff in berufstypischen Situationen<br />

unter Beweis stellen müssen, haben<br />

sich die Aus- und Weiterbildungsinhalte<br />

für Schulungen im Simulator »Sandra II«<br />

deutlich erweitert.<br />

Neue Anforderungen<br />

© Schiffer-Berufskolleg »Rhein«<br />

Ein neuer Schwerpunkt der Aus- und Weiterbildung<br />

bildet der anspruchsvolle und<br />

komplexe Vorgang, das Verhaltens eines<br />

Binnenschiffs zu »(er-)fahren«. Damit ist<br />

der zielgerichtete, durchdachte Umgang<br />

des Trainingsteilnehmers mit einem Binnenschiff<br />

gemeint – vor allem bei schifffahrtstypischen<br />

Manövern. Dies umfasst<br />

die Aufnahme, Analyse und Bewertung sowie<br />

das Treffen und Umsetzen von Handlungsentscheidungen<br />

(z.B. bezüglich des<br />

Zusammenwirkens der einzelnen Steuerungskomponenten<br />

oder des Einsatzes anderer<br />

Besatzungsmitglieder) aufgrund der<br />

Beobachtung der Schiffsumgebung durch<br />

die Fenster des Steuerhauses als auch aufgrund<br />

der Informationen, die entsprechende<br />

Navigations- bzw. Informationsmittel<br />

im Steuerhaus bereitstellen. Dies gibt Sicherheit<br />

im Umgang mit einem Binnenschiff,<br />

auch in außergewöhnlichen Situationen<br />

wie Notfällen, die immer einmal<br />

vorkommen können.<br />

Hierzu bietet der Flachwasser- und Radarfahrsimulator<br />

»Sandra II« am Schiffer-Berufskolleg<br />

»Rhein« optimale Voraussetzungen,<br />

wie Stephan Kreutze,<br />

Schiffsführer Flussakademie, QHSE-<br />

Inspektor sowie Superintendent Nautik<br />

der Reederei Deymann feststellt: »Die<br />

praxisnahe Herangehensweise trägt dazu<br />

bei, dass unsere Mitarbeiter besser auf die<br />

Anforderungen der realen Arbeitswelt<br />

vorbereitet sind.«<br />

Reederei Deymann sieht Vorteile<br />

Die Reederei Deymann verfolgt mit der<br />

intensiven Schulung im Simulator das<br />

Ziel, die Kenntnisse und Fertigkeiten ihrer<br />

Mitarbeiter so zu fördern, dass der<br />

Weg der Schulungsteilnehmer bis zur Befähigung<br />

zum Schiffsführer verkürzt<br />

wird. Gleichzeitig soll die Qualität der<br />

Ausbildung bis zur Übernahme dieser<br />

verantwortungsvollen Führungsaufgabe<br />

gewährleistet werden und durch das Zusammenspiel<br />

Training im Simulator und<br />

an Bord noch verbessert werden.<br />

Somit ergänzen sich die Inhalte der Simulatorschulungen<br />

und die praktische<br />

Ausbildung an Bord. Das führt zu Zeitgewinn<br />

und gleichzeitiger Steigerung der<br />

Qualität bei der Personalqualifizierung<br />

zum Schiffsführer. Neben der Personalentwicklung<br />

junger Binnenschiffer/-innen<br />

zum Steuermann/Schiffsführer steht, auch<br />

die Weiterbildung der Schiffsführer der<br />

Reederei im Fokus des Simulatortrainings.<br />

Zu den Trainingsinhalten gehören neben<br />

dem Fahren mit verschiedenen Schiffstypen<br />

auch z.B. die Auffrischung der für<br />

verschiedene Streckenabschnitte geltenden<br />

Polizeivorschriften, wie zum Beispiel<br />

die Lichtwahrschauregelung in der Gebirgsstrecke<br />

auf dem Rhein.<br />

Als besonders interessant für die Teilnehmer<br />

haben sich verschiedene Notmanöver<br />

bei technischen Problemen wie z.B.<br />

Maschinenausfall, Ruderausfall, Feuer im<br />

Schiff oder Personen über Bordmanöver<br />

gezeigt. Hier konnte an realitätsnahen<br />

Beispielen die Bedeutung eines betrieb-<br />

16 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong>


STL 20<br />

024<br />

Halle<br />

D<br />

Stand 111<br />

1


SCHIFFSTECHNIK<br />

Argonav, Stuttgart<br />

© Argonav<br />

In vielen Steuerhäusern nimmt das Inland<br />

ECDIS-Kartensystem eine zentrale<br />

Stellung ein. Argonav bietet mit dem argoRadarPilot<br />

ein neues System an, das<br />

diese Rolle ausfüllen soll.<br />

Durch die anstehende Zulassung der<br />

überlagerten Darstellung mit dem Navigationsradar<br />

(Inland ECDIS im Navigationsmodus)<br />

verknüpft der argoRadarPilot<br />

die wichtigen Informationsquellen Radar,<br />

Karte und AIS. Die Nutzung der<br />

Netzwerkschnittstelle des Radars erlaubt<br />

eine einfache und kostengünstige Kopplung<br />

an das Radargerät. Das System steht<br />

laut Argonav nun bereit, »neue Funktionen<br />

ins Steuerhaus zu bringen«, die<br />

Argonav auf der diesjährigen STL vorstellen<br />

wird.<br />

So ist die Bedienung und Überwachung<br />

des argoTrackPilot von Argonics<br />

bereits im argoRadarPilot integriert.<br />

Hinzu kommen die Systeme argoBride-<br />

Pilot, argoLaserPilot und weitere Funktionen.<br />

Mit dem argoBridgePilot steht im Steuerhaus<br />

ein neuartiges System zur Brückenanfahrwarnung<br />

basierend auf moderner<br />

Satellitennavigationstechnologie<br />

zur Verfügung. Ein GNSS-Sensor misst<br />

die aktuelle Höhe, während der argoBridePilot<br />

sie mit der nächsten Brücke auf<br />

der Karte vergleicht. Dies soll laut Argonav<br />

eine sichere Warnung im Vorfeld der<br />

Brücke ermöglichen, unabhängig von<br />

Wetter- und Sichtbedingungen oder dem<br />

Verlauf des Flusses. Das System ist weiterhin<br />

in der Lage, mehrere Brücken hintereinander<br />

zu prüfen. Der argoBridgePilot<br />

ist entweder als Erweiterung zum argoRadarPilot<br />

oder als eigenständiges System<br />

verfügbar.<br />

Mit dem argoLaserPilot hält eine neu<br />

Klasse von Sensoren, die sogenannten Li-<br />

DAR-Sensoren, Einzug in die Binnenschifffahrt.<br />

LiDAR-Sensoren arbeiten<br />

nach dem gleichen Prinzip wie Radar,<br />

verwenden aber Laserlicht statt Mikrowellen.<br />

Die LiDAR-Sensoren füllen den<br />

unempfindlichen Bereich des Navigationsradars<br />

mit ihren hochgenauen Messungen<br />

im Zentimeterbereich. Sie sind<br />

daher eine wertvolle Unterstützung bei<br />

der Schleusenfahrt oder dem Anlegen.<br />

Die Anzeige der LiDAR-Bilder erfolgt in<br />

einer modernen Bedienoberfläche. Neu<br />

hinzugekommen ist eine automatische<br />

Bestimmung des Abstands zu Schleusenoder<br />

Spundwänden.<br />

Der argoRadarPilot kann um eine<br />

Aufzeichnung aller empfangenen Daten<br />

erweitert werden. Neben Radar, AIS und<br />

GPS-Daten können auch mehrere Audio-Kanäle,<br />

zum Beispiel mit dem Funkverkehr,<br />

aufgezeichnet werden. Ebenso<br />

werden die Nachrichten des argoTrack-<br />

Pilot mit archiviert. Damit ist laut Argonav<br />

eine lückenlose Dokumentation der<br />

Verkehrssituation bei einer Havarie<br />

möglich.<br />

Die Entwicklung des argoRadarPilot<br />

soll laut Angaben des Unternehmens damit<br />

noch lange nicht abgeschlossen sein.<br />

So wird aktuell zum Beispiel eine Routenplanung<br />

entwickelt. In verschiedenen<br />

Forschungsprojekten wird an weiteren<br />

spannenden Funktionen, wie zum Beispiel<br />

dem automatisierten Ausweichen,<br />

zur Unterstützung des Schiffsführers und<br />

der weiteren Automatisierung der<br />

Schiffsführung gearbeitet.<br />

Der argoRadarPilot ist ein vielseitig erweiterbares<br />

Navigationssystem, das eine<br />

Plattform für die weitere Entwicklung<br />

der Navigation von Binnenschiffen darstellt.<br />

Es kann flexibel an die Erfordernisse<br />

und Wünsche der Kunden angepasst<br />

werden.<br />

Argonav ist eine Tochterfirma der Argonics<br />

GmbH. Sie wurde 2020 zusammen<br />

mit Martin Sandler, einem ehemaligen<br />

Geschäftsführer von »in–innovative<br />

navigation GmbH« gegründet.<br />

Interessierte Besucher können sich auf<br />

der Messe live vom neuen ECDIS und<br />

weiteren Produkten überzeugen. Argonav<br />

ist gemeinsam mit Argonics am selben<br />

Stand zu finden.<br />

Stand 140<br />

20 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong>


Seit über 110 Jahren im Dienst der Binnenschifffahrt:<br />

• Docks<br />

• Schlosserei<br />

• Dreherei<br />

• Ankerbau<br />

• Schweißboot<br />

STL 20 3<br />

Stand 1111<br />

HEINRICH HARBISCH Schiffswerft GmbH<br />

47053 Duisburg | Außenhafen | Marientor | Werftstraße 47 | Tel. +49 (0) 203 61024 | Fax +49 (0) 203 61846 | E-Mail: harbisch@ha-du.de | www.ha-du.de


SCHIFFSTECHNIK<br />

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<br />

<br />

Bank für Schiffahrt (BfS)<br />

Die Bank für Schiffahrt (BfS) ist eine traditionsreiche Genossenschaftsbank<br />

mit über 110 Jahren Erfahrung im Schifffahrtsgeschäft.<br />

Ursprünglich als kleine Genossenschaft gegründet, hat<br />

sich die BfS zu einer spezialisierten und erfolgreichen Bank entwickelt,<br />

die sich durch ihre umfassende Expertise und ein ausgewogenes<br />

Portfolio auszeichnet. Getreu dem genossenschaftlichen<br />

Prinzip »Was einer nicht schafft, das schaffen viele« begleitet<br />

die BfS ihre Kunden sowohl in ruhigen als auch in stürmischen<br />

Zeiten.<br />

<br />

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© BfS<br />

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Das umfangreiche Portfolio der BfS umfasst derzeit über 470<br />

Schiffe, darunter Tank-, Fahrgast- und Trockengüterschiffe. Die<br />

Bank bietet eine breite Palette an Dienstleistungen an, die vom<br />

Kauf und Bau neuer Schiffe über Umbauten und Reparaturen bis<br />

hin zu klassischen Bankdienstleistungen wie Geldanlagen und<br />

internationalem Zahlungsverkehr reichen. Ergänzt wird das Angebot<br />

durch ein modernes Online-Banking mit vielfältigen digitalen<br />

Lösungen, die den Kunden der BfS einen flexiblen und zeitgemäßen<br />

Zugang zu ihren finanziellen Angelegenheiten ermöglichen.<br />

Unter der Leitung von Dieter Schneider, der die Bank inzwischen<br />

seit mehr als zehn Jahren führt, legt die BfS besonderen<br />

Wert auf eine ganzheitliche Beratung. Diese umfasst sowohl die<br />

geschäftlichen als auch die privaten Belange der Schiffsbesitzer,<br />

insbesondere im Partikulier-Bereich, wo Geschäftliches und Privates<br />

oft eng miteinander verknüpft sind. Ziel der BfS ist es, für<br />

beide Seiten optimale Lösungen zu finden und ihre Kunden »auf<br />

Kurs« zu halten.<br />

Mit Standorten in Hannover und Duisburg ist die BfS fest in<br />

der maritimen Branche verankert. Auf der kommenden STL<br />

<strong>2024</strong> wird die Bank für Schiffahrt traditionell vertreten sein und<br />

über aktuelle Themen der Finanzplanung in der Binnenschifffahrt<br />

informieren.<br />

Stand 187<br />

22 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong>


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SCHIFFSTECHNIK<br />

HGK Shipping, Köln<br />

Für die Energiewende und die aus ihr resultierenden<br />

Transformationsprozesse<br />

bedarf es neuer Lösungsansätze, damit<br />

die Anforderungen der Wirtschaft auch<br />

aus logistischer Sicht künftig zu erfüllen<br />

sind. Pioniergeist und eine positive Herangehensweise<br />

erhalten insbesondere in<br />

Zeiten ökonomischer Schwäche noch<br />

mehr Bedeutung.<br />

Ein solches Wirken schreibt sich für<br />

die Binnenschifffahrt das Kölner Unternehmen<br />

HGK Shipping auf die Fahnen.<br />

Mit einer Vielzahl von Initiativen will die<br />

Firma die Weichen für innovative Transportkonzepte<br />

stellen, um einerseits individuelle<br />

Wachstumschancen zu realisieren<br />

und andererseits die Zukunftsfähigkeit<br />

der Branche zu sichern.<br />

<strong>2024</strong> startete die HGK, eines der größten<br />

Unternehmen in der europäischen<br />

Binnenschifffahrt mit einem prestigeträchtigen<br />

Vorhaben, als siegemeinsam<br />

mit einem IT-Start-up und Partnern die<br />

erste deutsche Binnenschifffahrtsfernsteuerungszentrale<br />

eröffnete. Dies sei laut<br />

Aussage der Kölner ein wegweisendes<br />

Projekt, das dem Schiffsführermangel<br />

proaktiv entgegenwirkt.<br />

Die Indienststellung der »GAS 95« und<br />

der »Helios« waren weitere Jahreshighlights.<br />

Alle Neubauschiffe der HGK Shipping<br />

sind niedrigwasseroptimiert und<br />

mit einem diesel-elektrischen Antrieb bei<br />

gleichzeitig inbegriffener »Future-Fuel-<br />

Ready«-Tauglichkeit ausgestattet. Einen<br />

vom Guiness-Buch zertifizierten Weltrekord<br />

stellen die im Trockengüterschiff<br />

»Helios« verbauten 312 Solarpaneele dar.<br />

Neue Energieträger brauchen neue<br />

Transportkapazitäten: Aus Kohle und<br />

Mineralöl werden bald wasserstoffbasierte<br />

Systeme. Genau hier setzt HGK mit<br />

seinen einzigartigen Schiffsdesigns »Pioneer«<br />

und »Vanguard« (mehr dazu auf<br />

Seite 39) an. Mit diesen Modellen befindet<br />

sich das Unternehmen in vorderster<br />

Reihe, um die künftigen Transportbedürfnisse<br />

realisieren zu können.<br />

Beide Schiffe sind für die Beförderung<br />

von kalt verflüssigtem Ammoniak (NH 3<br />

)<br />

und verflüssigtem Kohlenstoffdioxid<br />

(LCO 2<br />

) konzipiert worden. Da die Dekarbonisierung<br />

von Wirtschaft und Gesellschaft<br />

kurz- und mittelfristig nicht auf<br />

ausreichende Pipeline-Strukturen zurückgreifen<br />

kann, bietet sich die nachhaltige<br />

und staufreie Binnenschifffahrt als<br />

leistungsfähiger Verkehrsträger im Hinterland<br />

an. »Güterströme werden sich<br />

durch die Energiewende signifikant verändern.<br />

Mit unseren neuen Schiffstypen<br />

können wir unseren Kunden die dafür<br />

benötigten Transportlösungen anbieten«,<br />

sagt HGK-Shipping-CEO Steffen Bauer.<br />

Stand 121<br />

© HGK Shipping<br />

Nächster Ankerplatz:<br />

STL <strong>2024</strong> - Stand Nr. 187/ 188..<br />

Morgen kann kommen.<br />

Wir machen den Weg frei.<br />

Wir freuen<br />

uns auf<br />

Ihren Besuch!<br />

24 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong>


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SCHIFFSTECHNIK<br />

S.M.I.L.E., Heikendorf<br />

Das Unternehmen S.M.I.L.E. (kurz für<br />

»Schiffbau – Maschinenbau – Industrieanlagenbau<br />

– Logistik-<br />

Dokumentation – EDV-Systeme«) hat<br />

seinen Firmensitz in Heikendorf an<br />

der Kieler Förde und spielt sowohl bei<br />

der See- als auch der Binnenschifffahrt<br />

mit. So umfasst der Design-<br />

Katalog der jüngeren Vergangenheit<br />

Schiffe für beide Kategorien, die für<br />

besondere Aufgaben konzipiert und –<br />

wie in der heutigen Zeit fast schon üblich<br />

– mit besonderen Antriebsformen<br />

ausgestattet worden sind.<br />

Vor allem im Thema der Optimierung<br />

von Antriebsanlagen hat<br />

S.M.I.L.E. einige Fortschritte gemacht.<br />

Das Netzwerk »EcoShip60« ermöglicht<br />

seit 2017 neue Berechnungsmethoden<br />

zur Unterstützung des<br />

Schiffsentwurfs. Dabei werden mögliche<br />

Antriebskomponenten anhand<br />

des Nutzerprofils ausgewählt und zueinander<br />

hinsichtlich Leistung,<br />

Raumbedarf und Gewicht optimiert.<br />

Die von S.M.I.L.E. selbst programmierte<br />

Simulation der Antriebskonfiguration<br />

kann dabei sehr unterschiedliche<br />

Konzepte von Wasserstoff,<br />

LNG, Ammoniak und Batterie-Elektrisch<br />

mit konventionellen Dieselmotor-Antrieben<br />

vergleichen. »Die<br />

Ergebnisse sind manchmal etwas<br />

überraschend«, teilte das Unternehmen<br />

mit.<br />

Weiterhin habe das Themengebiet<br />

der Additiven Fertigung in einem Forschungsvorhaben<br />

mit der CIMTT, einer<br />

Organisation der Fachhochschule<br />

Kiel, Zuwendungen von S.M.I.L.E. bekommen.<br />

Dabei geht es um das<br />

3D-Druckverfahren mit dem Laser-<br />

Pulver-Schweißverfahren, bei dem<br />

unterschiedliche Materialien in einem<br />

Druckvorgang kombiniert werden<br />

können. Vor dem Start des Verfahrens<br />

möchte man gerne wissen, ob sich der<br />

geplante Prozess für das gewünschte<br />

Bauteil durchführen lässt. Das Unternehmen<br />

bildet dazu die Simulation<br />

des Druckablaufs unter Berücksichtigung<br />

der Wärmedehnung und<br />

Schrumpfung ab. »Am Markt verfügbare<br />

Softwarelösungen stoßen dabei<br />

an ihre Grenzen, sodass wir die Simulationsaufgabe<br />

mit eigenen Programmierungen<br />

ergänzen, um ein<br />

praxisgerechtes und zuverlässiges Simulationsergebnis<br />

zu bekommen«,<br />

hieß es seitens der Firma.<br />

Ein weiteres großes Betätigungsfeld<br />

war darüber hinaus schon immer die<br />

technische Dokumentation, sei es für<br />

CE-Zeichen oder gemäß der Normen<br />

S1000D und S2000M. Für die Erstellung<br />

der heute üblichen interaktiven<br />

elektronischen technischen<br />

Dokumentation hat das Unternehmen<br />

Erfahrung im Umgang mit den<br />

gängigen Datenbanksystemen sammeln<br />

können. Besucher der STL können<br />

sich am Messestand von SMILE<br />

umfassend über diese Entwicklungen<br />

informieren.<br />

Stand 189<br />

© SMILE<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong><br />

29


SCHIFFSTECHNIK<br />

Haeger & Schmidt Logistics, Duisburg<br />

Der Aufbau und die dauerhafte Etablierung<br />

nachhaltiger Supply Chains aus<br />

einer Hand unter Einbezug der Wasserstraßen<br />

ist die Stärke von Haeger &<br />

Schmidt Logistics (HSL), die zur österreichischen<br />

Felbermayr-Gruppe gehört.<br />

Letztere ist ein ausgewiesener Schwergutspezialist<br />

mit einem breiten Technik-<br />

Portfolio ergänzt um Dienstleistungen im<br />

Hoch-, Tief- und Wasserbau. An ihrem<br />

Gemeinschaftsstand präsentiert die Firmengruppe<br />

ihr umfassendes Portfolio<br />

und technisches Know-how rund um die<br />

maritimen Services gemeinsam mit der<br />

Tochtergesellschaft Rjnmond Logistics.<br />

»Wir decken im Bereich der Binnenschifffahrt<br />

ein breites Spektrum ab, um<br />

mit eigenen Assets möglichst viele<br />

Dienstleistungen zu bündeln. Auf der<br />

STL wollen wir den Messebesuchern aufzeigen,<br />

welche Vorteile unser gezieltes<br />

One-Stop-Shopping mit sich bringt«,<br />

freut sich HSL-Geschäftsführer Heiko<br />

Brückner.<br />

Dabei greift HSL auf eine moderne<br />

Flotte von über 50 Schiffen mit einer Ladekapazität<br />

bis zu 6.000 t zurück. Zu den<br />

Alleinstellungsmerkmalen zählt weiter<br />

ein hochmoderner Stahllogistik-Hub im<br />

Hafen Duisburg. Während HSL seine<br />

Kompetenzen auf der Benelux-Rheinachse<br />

einbringt, liegt der Fokus von<br />

Rijnmond Logistics auf der Mosel, und<br />

dort insbesondere in der Befrachtung<br />

von Massengut mit eigenen Schiffen und<br />

Besatzungen. Das Unternehmen betreibt<br />

drei eigene Binnenschiffe, darunter zwei<br />

Koppelverbände. Außerdem setzt der Befrachter<br />

etwa 20 weitere Charterschiffe<br />

dauerhaft ein. Die Flotten von HSL und<br />

Rijnmond sollen sukzessive weiter mit<br />

smarter und nachhaltiger Technologie in<br />

Richtung Zukunft geführt werden.<br />

Weiter mit an Bord sind die auf Wasserbau<br />

spezialisierten Felbermayr-Tochterunternehmen<br />

Hagn Umwelttechnik,<br />

Domarin Wasserbau sowie die Erlenbacher<br />

Schiffswerft. »Im Sinne weitreichender<br />

Synergien sind wir überzeugt mit unseren<br />

Kompetenzen auch für Binnenschifffahrtslogistiker<br />

Lösungen zur Effizienzsteigerung<br />

anbieten zu können«,<br />

lässt Felbermayr-Baugeschäftsführer Stefan<br />

Hielle wissen.<br />

Stand 302<br />

© Hager & Schmidt Logistics<br />

30 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong>


SCHIFFSTECHNIK<br />

Allianz Esa und Team Peter Kühnle, Duisburg<br />

© Allianz Esa<br />

Mit über 30 Jahren Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Betreibern<br />

von Binnenschiffen aller Art verfügt die Spezialagentur Peter<br />

Kühnle über das nötige Know-how in einer umfangreichen<br />

und kompetenten Beratung von Versicherungslösungen für die<br />

Binnenschifffahrt. Dafür steht ihr die Allianz Esa als Partner zur<br />

Seite. Die Allianz Esa ist der Spezialversicherer für die Gewerbliche<br />

Binnenschifffahrt, Boote und Yachten sowie für Transport<br />

und Technische Versicherungen. Dieser Zusammenhalt ist geprägt<br />

von Vertrauen und Zuverlässigkeit – nicht umsonst können<br />

beide auf 20 Jahre erfolgreicher Partnerschaft zurückblicken.<br />

So ermöglichen es diese enge Bindung und der individuelle<br />

Austausch untereinander, schnell und umfassend auf die sich<br />

derzeit veränderten Risikobedingungen einzugehen und mit passenden<br />

Versicherungsprodukten bedarfsgerecht zu reagieren.<br />

Denn gerade in den letzten Jahren stellen neue technische und<br />

rechtliche Rahmenbedingungen die Binnenschifffahrt vor immer<br />

neue Herausforderungen – seien es Veränderungen in der Antriebstechnologie,<br />

die nachlassenden Pegelstände der Wasserstraßen<br />

aufgrund des Klimawandels oder rechtliche Unsicherheiten,<br />

die sich im Zusammenhang mit autonom betriebenen Schiffen<br />

ergeben können.<br />

Als Reaktion auf den Wandel engagiert sich die Allianz Esa neben<br />

der Ausgestaltung von bedarfsgerechten Versicherungslösungen<br />

zudem für nachhaltige Konzepte und verleiht jährlich<br />

den Innovationspreis der Binnenschifffahrt für herausragende<br />

Entwicklungen.<br />

Stand 193/194/195<br />

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Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong><br />

31


SCHIFFSTECHNIK<br />

mit 29 Marine-Delegationen aus 19 Nationen.<br />

Ansonsten lag der Fokus vor allem<br />

auf den Themen Dekarbonisierung<br />

und Digitalisierung, so wie bei dem vom<br />

Schiffahrts-Verlag »Hansa« mit ausgerichteten<br />

Maritime Future Summit.<br />

Career Market und Start-ups<br />

Der Kontakt und Austausch mit den<br />

Fachkräften von morgen war ein weiterer<br />

Fokus auf der SMM <strong>2024</strong>. Die Weltleitmesse<br />

bot mit dem zweitägigen Maritime<br />

Career Market auch in diesem Jahr eine<br />

breit genutzte Plattform für junge Talente,<br />

Recruiter und Hochschulen. Unternehmen<br />

gaben Einblicke in verschiedene<br />

maritime Berufsbilder und Experten präsentierten<br />

wichtige Karriere-Tipps.<br />

Inspirierende Begegnungen fanden<br />

auch bei den »Start-ups@SMM« statt:<br />

Auf zwei Sonderflächen zeigten junge<br />

Unternehmen ihre innovativen Ideen.<br />

Ein Thema, das viele fesselte: Künstliche<br />

Intelligenz – hierzu gab es auch im »AI<br />

Center« unzählige State-of-the-Art-<br />

Informationen.<br />

Ebenfalls neu im Programm: Die digitale<br />

Networking Platform. Sie bot die<br />

Möglichkeit, um Gespräche zu initiieren<br />

und Kontakte zu knüpfen – nicht nur virtuell,<br />

sondern auch an zahlreichen Meeting<br />

Points und zu den gut besuchten<br />

»Wine o’clocks« am Ende der Messetage.<br />

Wie gewohnt war die SMM auch ein<br />

Stelldichein für hochrangige Vertreter<br />

Das Wahrzeichen der SMM: Ein Propeller von MMG<br />

der Indsutrie und von Verbänden. »Die<br />

SMM ist für alle Mitglieder der Branche<br />

eine tolle Gelegenheit, sich zu treffen und<br />

über die Chancen und Herausforderungen<br />

zu reden, denen die Branche<br />

gegenübersteht«, sagte Arsenio Dominguez,<br />

Generalsekretär der Internationlen<br />

Schifffahrtsorganisation IMO. Für Lars<br />

Greitsch, CEO des Propellerherstellers<br />

MMG, ist der Markt »wieder in Bewegung<br />

und der Bedarf in der Industrie<br />

enorm«. Bundeswirtschaftsminister Robert<br />

Habeck verwies darauf, dass »die<br />

weitere Zusammenarbeit auf europäischer<br />

Ebene für die Bewältigung der zahlreichen<br />

Herausforderungen unerlässlich« sei. »Die<br />

SMM bietet einmal mehr Raum für Dialog<br />

und Gespräche.« Martin Johannsmann,<br />

CEO von SKF Marine und Vorstandsvorsitzender<br />

des Verbandes VDMA Marine<br />

Equipment and Systems: »Die SMM ist<br />

und bleibt der zentrale Treffpunkt der<br />

maritimen Industrie – es gibt praktisch<br />

keinen Kunden, der nicht hier ist.« RD<br />

© Wroblewski<br />

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Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong><br />

33


SCHIFFSTECHNIK<br />

© ETS Degassing<br />

In Duisburg ist ein Areal von 4.000 m2 Fläche gepachtet worden, um dauerhaft eine Entgasungsmöglichkeit zu bieten<br />

Duisburg in Kauf.« Zudem wirken noch<br />

andere Faktoren wie rückläufige Volumina<br />

aus der produzierenden Industrie oder<br />

die Indienststellung neuer Mehrkammer-<br />

Schiffe, die verschiedene Ladungen »sortenrein«<br />

fahren könnten, auf die Geschäfte<br />

der ETS Degassing aus.<br />

Natürlich spiele auch der Preis eine<br />

Rolle. Der hänge nicht nur von Produktart<br />

und dem Volumen ab, sondern<br />

auch vom jeweiligen Anbieter. Bei ETS<br />

Degassing liegen die Kosten bei<br />

1,50–2,00 € je m3. Soll zusätzlich mit<br />

Stickstoff inertisiert werden, wird’s teurer<br />

und dann individuell berechnet. »Man<br />

darf aber nicht nur die reinen Kosten betrachten,<br />

sondern auch mögliche Wartezeiten.<br />

Denn jede Stunde Liegezeit geht<br />

ins Geld«, sagt Wendel. ETS verspricht<br />

eine schnelle und effiziente Abfertigung,<br />

»das macht mögliche Preisnachteile mehr<br />

als wett«, so Wendel.<br />

Die Investition in Duisburg wird jedoch<br />

nicht in Frage gestellt. Mit der Energiewende<br />

und der damit einhergehenden<br />

größeren Verbreitung anderer Kraftstoffe<br />

und Energieträger werde die Nachfrage<br />

steigen, ist Wendel überzeugt. »In Duisburg<br />

leisten wir aber bereits einen wichtigen<br />

Beitrag für umweltfreundliche Prozesse<br />

in der Binnenschifffahrt und auf dem<br />

Rhein.« Schon heute ist ETS mit rund 50<br />

Mobilanlagen der größte Anbieter auf dem<br />

Markt.<br />

An eine Expansion in Deutschland wird<br />

vorerst nicht mehr gedacht, Pläne für eine<br />

zweite Entgasungsstelle in Süddeutschland<br />

sind vom Tisch. In Duisburg können<br />

David Wendel<br />

Geschäftsführer und CCO der ETS Group<br />

rein rechnerisch 360 Schiffe im Jahr abgefertigt<br />

werden. Bei einem 24/7-Betrieb<br />

wären theoretisch sogar 600 bis 650 Schiffe<br />

möglich. Der Bedarf an Entgasungen<br />

auf deutschem Gebiet war in einer Studie<br />

auf etwa 500 geschätzt worden.<br />

Stattdessen sollen über das niederländische<br />

Tochterunternehmen der ETS-<br />

Gruppe perspektivisch in den Niederlanden<br />

sowie Belgien weitere Anlagen<br />

aufgebaut werden. Ȇber andere Standorte<br />

in Europa werden wir uns anhand<br />

der Marktentwicklungen zu gegebener<br />

Zeit Gedanken machen«, sagt der CCO.<br />

Anders ist es mit dem internationalen<br />

Geschäft. ETS entgast nicht nur Binnen-,<br />

und Seeschiffe, sondern vor allem auch<br />

Industrieanlagen in der Energie-, Chemie<br />

und Petrochemie sowie in der Lebensmittel-<br />

und Agrarindustrie.<br />

In Saudi-Arabien und in Bahrain wurden<br />

bereits zwei Niederlassungen etabliert,<br />

perspektivisch soll der ETS-Service<br />

auch Kunden in der Golfregion angeboten<br />

werden. Der Anlagenpark, derzeit<br />

mehr als 50 mobile Brennkammern,<br />

dazu Stickstoffverdampfer, Gebläse und<br />

Roboter, soll in Zukunft entsprechend<br />

ausgebaut werden. Aktuell entfallen etwa<br />

40 % des Umsatzes auf den Bereich Chemikalien<br />

und Materialien, 33 % auf den<br />

Sektor Transport und Logistik und 23 %<br />

auf die Sparte Service. Diese Aufteilung<br />

könnte sich zugunsten des maritimen Bereichs<br />

ändern, nachdem das Entgasungsverbot<br />

immer mehr Regionen erfasst.<br />

Die Kunden der ETS Degassing sind<br />

entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />

zu finden. Dazu gehören sowohl<br />

Hafenterminals, die Schifffahrt, Pipeline-<br />

Betreiber wie auch Tankläger oder die<br />

Prozessindustrie in verschiedenen Industriesektoren.<br />

»Der maritime Bereich, zu<br />

dem wir sowohl die Binnen- als auch die<br />

Seeschifffahrt zählen, ist für uns grundsätzlich<br />

ein Markt mit Wachstumschancen,<br />

sowohl in Deutschland als auch<br />

in Benelux und auch in anderen Ländern«,<br />

sagt Wendel.<br />

Helfen würde dabei, wenn die Werftkapazitäten<br />

in Deutschland mit wachsen<br />

und für größere Schiffe jenseits der<br />

100 m Schiffslänge ausgebaut würden.<br />

»Auch eine europaweite Angleichung der<br />

Regularien, vor allem auch für die Seeschifffahrt,<br />

ist nötig«, sagt Wendel. Noch<br />

zu oft werde außerhalb der 12-sm-Zonen<br />

einfach in die Umwelt entgast. <br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong><br />

35


40 Jahre Forschung für die Schifffahrt<br />

Das DST hat Joachim Zöllner in den Ruhestand verabschiedet. Der aus einer Familie von<br />

Binnenschiffern und Schiffbauern stammende Ingenieur hat mit zahlreichen Entwürfen die<br />

technische Entwicklung maßgeblich beeinflusst. Von Krischan Förster<br />

Joachim Zöllner ist auch auf vielen Veranstaltungen ein geschätzter Experte<br />

Das Forschungsinstitut DST in Duisburg<br />

ist eine Institution. Es hat in<br />

den 70 Jahren des Bestehens kaum eine<br />

technische Entwicklung in der Binnenund<br />

Küstenschifffahrt gegeben, ohne dass<br />

Experten dieser international anerkann -<br />

ten Einrichtung mitgewirkt hätten.<br />

Mehr als zwei Drittel dieser Zeit war Joachim<br />

Zöllner mit an Bord – auch er eine<br />

Institution: Schiffbau-Ingenieur, Wissenschaftler,<br />

Patentinhaber, Preisträger. Jetzt<br />

startet Zöllner nach einem langen und erfolgreichen<br />

Berufsleben ein neues Kapitel<br />

– und geht mit 66 Jahren in den Ruhestand.<br />

Das Wasser und die Schiffe, sie wurden<br />

ihm buchstäblich in die Wiege gelegt.<br />

Zöllner wurde im August 1958 in die Familie<br />

eines Binnenschiffers hineingeboren.<br />

Versteht sich, dass er als Kind<br />

viel Zeit an Bord des väterlichen Schiffes<br />

verbracht hat. Noch dazu war der Geburtsort<br />

Bodenwerder im Weserbergland<br />

bis in die 1990er Jahre dank der dort ansässigen<br />

Arminiuswerft einer der führenden<br />

Schiffbaustandorte in Deutschland.<br />

Der Großvater und der Patenonkel arbeiteten<br />

dort. »Und ich habe als Kind dort<br />

selbst mit dem Pinsel am Schiff gestanden«,<br />

erinnert sich Zöllner.<br />

Den Vater und mit ihm die Familie zog<br />

es später zur Reederei Dettmer an den<br />

Rhein. Bis heute trägt Deutschlands<br />

mächtigster Fluss 80 % aller mit dem Binnenschiff<br />

transportierten Güter. In den<br />

Ferien fuhr der halbwüchsige Zöllner<br />

weiter auf dem Schiff mit, verdiente so<br />

auch sein erstes Geld. Auch nach dem<br />

Abitur blieb er erst einmal an Bord, versuchte<br />

sich auf vier Schiffen, zuletzt wieder<br />

auf dem der Familie. »Ich wollte die<br />

ganze Schifferromantik genießen«, sagt<br />

er. Bis es dann eines Abends ein ernstes<br />

Gespräch mit dem Vater gab. Der ihn<br />

fragte, ob er sein Leben lang Schiffe anstreichen<br />

oder nicht vielleicht etwas Anderes<br />

machen wolle …<br />

So studierte Zöllner nach einem geforderten<br />

Praktikum auf der Schiffswerft<br />

Schmidt in Oberwinter dann Schiffstechnik<br />

an der Universität Duisburg. »In der<br />

Schule habe ich nie mehr gemacht als nötig«,<br />

erzählt Zöllner. Sogar eine »Ehrenrunde«<br />

habe er mal gedreht. Das Studium<br />

aber lag ihm, selbst die höhere Mathematik.<br />

»Nach einigen harten Berufsjahren<br />

habe ich es genossen, einfach nur zuhören<br />

und mitschreiben zu müssen«, sagt<br />

er. Als dann die ersten Klausuren komplett<br />

danebengingen, gründete er zusammen<br />

mit Kommilitonen eine Lerngruppe<br />

– »und danach wir haben alle die<br />

Kurve bekommen.«<br />

Aus einem Job als studentische Hilfskraft<br />

im letzten Studienjahr wurde 1984<br />

eine feste Anstellung beim VBD, dem<br />

Vorläufer des DST. »Ich hatte das Rhein-<br />

Schifferpatent und das Institut ein 20 m<br />

langes Forschungsschiff ohne Schiffsführer,<br />

das hat für beide Seiten gepasst.«<br />

40 Jahre lang hat Zöllner anschließend<br />

dort gearbeitet, nie woanders. »Und ich<br />

habe es auch nie bereut.«<br />

Zöllner galt und gilt als einer der führenden<br />

Experten auf seinem Gebiet – in<br />

Deutschland und in Europa. Er hat an<br />

unzähligen Schiffsentwürfen mitgearbeitet,<br />

Hunderte von Modellen getestet,<br />

noch mehr Gutachten und Berichte geschrieben.<br />

Sein fachlicher Rat war gefragt,<br />

seine Expertise geschätzt.<br />

Die ersten Jahre aber hat er viel an den<br />

Wasserstraßen verbracht, bei »Großversuchen«<br />

mit Schiffen unter realen Einsatzbedingungen.<br />

Damals gab es in Deutschland<br />

noch Ausbauvorhaben wie am Main-<br />

Donau-Kanal oder am Mittellandkanal.<br />

Und wieder kam ihm die Vergangenheit<br />

als Binnenschiffer zugute, weil er sich aus-<br />

© Foto: privat<br />

36 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong>


Der Flex Tunnel an der »Rhenus Duisburg«<br />

kannte im Revier. Manche der Untersuchungsergebnisse<br />

finden sich bis heute<br />

in den einschlägigen Verordnungen wieder,<br />

zum Beispiel in den Bemessungsrichtlinien<br />

des Verkehrsministeriums für das<br />

nordwestdeutsche Kanalnetz.<br />

Bei diesen Aufträgen lernte Zöllner<br />

Bernhard Söhngen kennen, der Jahrzehnte<br />

bei der Bundesanstalt für Wasserbau<br />

(BAW) wirkte. Es war der Beginn einer<br />

langen und fruchtvollen Zusammenarbeit<br />

dieser beiden Experten. »Wir beide<br />

zusammen waren das perfekte Team, haben<br />

uns gegenseitig vorangetrieben.«<br />

Auch an die Donau wurde Zöllner später<br />

entsandt, um die damals noch diskutierten<br />

verschiedenen Ausbauvaria nten<br />

zwischen Straubing und Vilshofen zu<br />

prüfen und Möglichkeiten zu finden, wie<br />

die Schiffbarkeit verbessert werden kann.<br />

»Wir sind auch zu konkreten Ergebnissen<br />

und Vorschlägen gekommen, nur wurden<br />

diese bei einer letztlich politischen Entscheidung<br />

leider nicht berücksichtigt«,<br />

sagt er noch heute mit Bedauern.<br />

Es folgten Arbeiten zu Wendemanövern<br />

und dem Stoppverhalten von Schiffen,<br />

bevor sich Zöllner später mehr den<br />

konstruktiven Eigenheiten von Schiffen<br />

zuwandte. Ein Grund war die Konkurrenz<br />

der Reeder auf dem Rhein, »da wollte<br />

jeder mit seinem Schifff besser sein als<br />

der andere«, berichtet Zöllner.<br />

Das führte zur Entwicklung des Großcontainerschiffes<br />

»Yowi«, einer 1998 in<br />

der Binnenschifffahrt eingeführte neue<br />

Generation von 135 m langen und bis zu<br />

17,5 m breiten Einheiten. »In diesen Entwurf<br />

ist alles eingeflossen, was wir damals<br />

so wussten. Das war ganz sicher ein Meilenstein.«<br />

Nicht nur technisch, sondern<br />

auch vom Komfort her mit 450 m2 Wohnfläche.<br />

Das DST hatte vom hollänischen<br />

Eigner den Vorzug gegenüber deen Kollegen<br />

von Marin im Nachbarland erhalten.<br />

Auch ein Katamaran mit Luftkissen für<br />

den schnellen Passagierverkehr auf der<br />

Donau hätte bahnbrechend werden können,<br />

doch wurde dieses Konzept nie umgesetzt.<br />

36 km/h wären möglich gewesen.<br />

Gebaut wurde hingegen ein von Zöllner<br />

und seinen Kollegen am DST neu konzipiertes<br />

Schubboot für den Mississippi,<br />

das am Ende die US-Boote bei den Leistungsdaten<br />

um 12 % übertroffen hat.<br />

»Das hat uns gezeigt, dass wir am Rhein<br />

technologisch führend sind.«<br />

Sein größter Erfolg ist der Flex Tunnel,<br />

ein System von Düsen und Schürzen<br />

rund um den Propeller. Zöllner und der<br />

Reeder Steffen Augspurger haben gemeinsam<br />

bereits seit 2001 das Patent darauf.<br />

Diese Konstruktion verbessert die<br />

Flachwasserfähigkeit eines Schiffes und<br />

reduziert die nötige Antriebsleistung um<br />

rund 10 % bis 20 %. Ein weiterer Vorteil<br />

ist, dass man im Rumpfdesign mehr Freiheit<br />

hat und größere Propeller einsetzen<br />

kann. Mit Van der Velden konnte Zöllner<br />

Mitte der 2010er Jahre ein erstes Projekt<br />

umsetzen. 2017 wurde er mit dem »Innovationspreis<br />

Binnenschifffahrt«, gestiftet<br />

von der Allianz Esa, für seine Erfindung<br />

ausgezeichnet. Den endgültigen Durchbruch<br />

feierte der Flex Tunnel, als die Reederei<br />

Rhenus diese technische Lösung für<br />

ihren Neubau »Rhenus Duisburg« auswählte.<br />

Mittlerweile seien 40 Flex Tunnel<br />

bestellt und bereits 15 eingebaut. »Darauf<br />

bin ich schon sehr stolz.«<br />

Es habe in der Schifffahrt, aber auch in<br />

der Arbeit am DST immer wieder Ereignisse<br />

gegeben, die einen Schub für die<br />

Entwicklung moderner und effizienterer<br />

Schiffe ausgelöst hätten, sagt Zöllner. Der<br />

Wegfall der Festfrachten in den 1990er<br />

Jahren, der danach folgende Konsolidierungsdruck<br />

in der Branche, zuletzt<br />

die gravierenden Niedrigwasser-Perio -<br />

den in den Jahren 2018 und 2022.<br />

»Wir waren als Versuchsanstalt immer<br />

wieder gefordert, Ideen zu entwickeln<br />

und besser zu werden. Meistens ist uns<br />

© Damen<br />

das auch gelungen, manchmal auch nur<br />

in kleinen Schritten.« Über die Jahre seien<br />

die Schiffe aber immer besser geworden.<br />

»Heute brauchen wir rund 45 % weniger<br />

Leistung pro Tonne«, sagt er.<br />

Auch beim DST stieg Zöllner auf – vom<br />

Versuchsingenieur zum Gruppenleiter<br />

und Fachbereichsleiter und in den Vorstand<br />

(seit 2002). »Das war nicht ganz unwichtig.<br />

Denn erst aber einer bestimmten<br />

Position wurde ich von der Industrie auch<br />

wirklich ernst genommen«, erinnert sich<br />

Zöllner. Geholfen habe ihm auch immer<br />

wieder Schifffahrtshistorie, »weil ich die<br />

Sprache und Bedürfnisse meiner Kunden<br />

immer verstanden habe.«<br />

Zu den Arbeiten der jüngsten Vergangenheit<br />

zählen Niedrigwasseroptimierte<br />

Schiffe wie der Neo-Tanker<br />

»Stolt Ludwigshafen« für die BASF, der<br />

bei 1,20 m Tiefgang noch 800 t an Ladung<br />

transportieren kann. Aktuell ist es<br />

die »Rhenus Mannheim«. Dieser Neubau<br />

weist weitere technischen Neuerungen<br />

wie etwa eine Wasserstoff-Brennstoffzelle<br />

und Batterien auf. »Bei all den vielen Entwürfen<br />

fehlt mir eigentlich nur eines<br />

– ein Flachwasser-U-Boot«, scherzt er.<br />

Nun aber kommt der Ruhestand. Im<br />

DST-Vorstand bleibt Zöllner noch bis<br />

2026, auch zu zwei Gesprächskreisen will<br />

er weiter gehen und als Fördermitglied<br />

das Binnenschifffahrtsmuseum unterstützen.<br />

Alles andere, beruflich wie ehrenamtlich,<br />

lässt er zurück. »Spätestens<br />

nach drei Jahren ist die Realität meiner<br />

Forschung ohnehin enteilt«, sagt er.<br />

Für die kommenden Jahre hat Zöllner<br />

andere Prioritäten. Er will einmal<br />

Deutschland auf dem Fahrrad umrunden<br />

und alle ihm noch fehlenden Flüsse abradeln,<br />

zum Beispiel die Saar. »Ich glaube<br />

nicht, dass mir langweilig wird.« <br />

2017 gab es für Joachim Zöllner den von der Allianz Esa gestifteten Innovationspreis Binnenschifffahrt<br />

© Garrelmann<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong><br />

37


SCHIFFSTECHNIK<br />

Antriebslösungen auf höchstem Niveau<br />

PMP Germany bietet als autorisierter Fachhändler nicht nur Kupplungen von namhaften<br />

Herstellern an, sondern versorgt die Kunden auch mit einem umfangreichen Service-Paket.<br />

Gerade im Marine-Bereich will das Unternehmen wachsen. Von Krischan Förster<br />

Die PMP mit Sitz im nordrhein-westfälischen<br />

Erkrath wurde im Jahre<br />

2017 gegründet und gewinnt bis heute<br />

mehr und mehr Kunden. Mit schneller<br />

Lieferung von Kupplungen und Ersatzteilen<br />

und einem technischen Kundendienst<br />

will das Unternehmen künftig weiter<br />

wachsen.<br />

Im Angebot sind Kupplungen mit allen<br />

dazugehörenden Komponenten. Die Spezialität<br />

von PMP: elastische Kupplungen<br />

und Antriebswellen. »Eine passende,<br />

richtig konfigurierte und ausgelegte<br />

Kupplung ist für eine Anwendung das<br />

passende Puzzlestück, das durch eine optimale<br />

Montage und Ausrichtung den Betrieb<br />

möglichst lange am Laufen hält«,<br />

sagt Michael Heimansfeld, Geschäftsführer<br />

der PMP Germany GmbH und<br />

der PMP Service GmbH.<br />

Zu dem 500 m2 großen Firmengelände<br />

gehört ein mit den gängigsten Ersatzteilen<br />

ausgestattetes Hochregallager, mit<br />

dem ein Kupplungs-Notdienst möglich<br />

ist. »Aufgrund unserer Größe und dem<br />

Fokus auf bestehende Anwendungen<br />

können wir flexibler und schneller sein<br />

als viele Hersteller«, sagt Michael Heimansfeld,<br />

Gründer und Geschäftsführer<br />

der Firma. Für Kunden ist das Unternehmen<br />

24/7 erreichbar, das schafft die Flexibilität,<br />

die in der Branche gefragt ist.<br />

Vater und Sohn<br />

Seit ihrer Gründung genießt die PMP einen<br />

hervorragenden Ruf bei Yacht-Eignern,<br />

Reedereien und Werften in der Seeund<br />

Binnenschifffahrt, die allesamt auf<br />

das technische Know-How des Unternehmens<br />

vertrauen. Die »Crew« von<br />

PMP stehe für langjährige Erfahrung in<br />

ihrem jeweiligen Bereich, betont Hei -<br />

mansfeld. »Neben dem Basis-Wissen im<br />

Bereich Kupplungen wächst die Expertise<br />

der Mitarbeiter von Einsatz zu Einsatz<br />

und von Auftrag zu Auftrag.«<br />

Gegründet wurde das Unternehmen<br />

vor sieben Jahren – von Vater und Sohn<br />

Heimansfeld. Der Vater arbeitete vier<br />

Jahrzehnte lang für den Kupplungshersteller<br />

Centa, heute der Hauptlieferant<br />

Der Vertrieb elastischer Kupplungen und der Service sind das Geschäft von PMP aus Erkrath<br />

von PMP. Der Sohn steckte noch im<br />

BWL-Studium und war Werkstudent bei<br />

Centa. Eine Handelsfirma mit eigenem<br />

Vertrieb war damals die familiäre Antwort<br />

auf eine anstehende Übernahme des<br />

Herstellers durch einen US-Konzern. Das<br />

Ziel lautete damals wie heute: Die Schiffe<br />

der Kunden schnellstmöglich wieder<br />

fahrbereit zu machen und mit bestmöglicher<br />

Technik auszustatten. Das versucht<br />

PMP, mit Kundenorientierung, großer<br />

Flexibilität und zuletzt dem Ausbau des<br />

Service-Geschäfts zu erreichen.<br />

Die meisten Ersatzteilanfragen kommen<br />

über die eigene Webseite und die Internet-Suche,<br />

die durch eine starke und<br />

breite Positionierung bei Google mit<br />

Top-Rankings erreicht wird. Zunehmend<br />

sind es aber auch Empfehlungen. Regelmäßige<br />

Kundenbesuche und Akquisetätigkeiten<br />

des Sales-Managers im Servicebereich<br />

sind ohnehin ein »Muss«, um<br />

das Wachstum voranzutreiben. Mitgliedschaften<br />

in branchenführenden Verbänden<br />

und Interessengemeinschaften<br />

sowie die Teilnahme an wichtigen Messen<br />

wecken ebenfalls Aufmerksamkeit.<br />

So wird PMP in diesem Jahr bereits das<br />

fünfte Mal auf der STL in Kalkar vertreten<br />

sein.<br />

Zu den Kernkompetenzen zählen auch<br />

individuelle, auf die Bedürfnisse des einzelnen<br />

Kunden zugeschnittene Antriebslösungen<br />

inklusive einer kompletten<br />

Kupplungsauslegung samt passender Berechnungen.<br />

In der eigenen Werkstatt<br />

kann mit einem modernen Maschinenpark<br />

bei Bedarf gedreht, gebohrt und gefräst<br />

werden.<br />

Neben der Lieferung neuer Komponenten<br />

und Ersatzteile ist PMP in der<br />

Lage, ältere Kupplungen neuwertig instand<br />

zu setzen, lasergestützte Ausrichtungskontrollen<br />

von kompletten Antriebssträngen<br />

durchzuführen, Schadensfälle<br />

zu analysieren und vor Ort fachmännische<br />

Beurteilungen und Lösungsvorschläge<br />

abzugeben. Die Montage vor<br />

© PMP<br />

38 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong>


SCHIFFSTECHNIK<br />

Ort wird ebenfalls angeboten. »Das machen<br />

wir seit einiger Zeit, weil es die ideale<br />

Ergänzung zu unserem Vertriebsgeschäfts<br />

ist«, sagt Heimansfeld. Auch<br />

Motoren- und Generatoren-Instand -<br />

setzer werden demnach schnell und zuverlässig<br />

mit passenden Ersatzteilen beliefert.<br />

PMP+ für noch mehr Service<br />

Neuestes Produkt im Portfolio ist PMP+.<br />

Dabei handelt es sich um eine Dienstleistung<br />

bzw. einen Service, mit dem herstellerübergreifende<br />

Bestandsaufnahmen<br />

durchgeführt werden. Inspiziert werden<br />

dabei sämtliche Antriebe mit einer Kupplung,<br />

etwa am Haupt- und am Nebenantrieb<br />

oder an Stromgeneratoren. »Das<br />

Ziel ist es, den Kunden frühzeitig darüber<br />

zu informieren, in welchem Zustand der<br />

jeweilige Antrieb ist«, sagt Heimansfeld.<br />

Darüber hinaus stellt PMP sicher, dass im<br />

Schadensfall schnellstmöglich agiert werden<br />

kann, da bereits alle nötigen Informationen<br />

dokumentiert wurden.<br />

»Dieser Service dient der Vermeidung<br />

von Ausfällen und bietet Sicherheit für<br />

Mensch und Maschine«, sagt der Firmenchef.<br />

Darüber hinaus sei PMP+ bei<br />

größeren Flotten, älteren Schiffen (Antrieben)<br />

oder bei Zukäufen ein wichtiges<br />

Produkt mit einem erheblichen Mehrwert<br />

für den Kunden, da im Rahmen der<br />

Begutachtung auch Motor- und Getriebedaten<br />

aufgenommen werden, um<br />

beispielsweise mittels Drehschwingungsberechnung<br />

eine neue Kupplung auslegen<br />

zu können.<br />

Marine verspricht Chancen<br />

Die größten Wachstumschancen sieht<br />

Heimansfeld für die kommenden Jahre<br />

im Bereich »Marine«. Neben Binnenund<br />

Seeschiffen gehören zunehmend<br />

auch Yachten dazu. Erst vor Kurzem ist<br />

das Unternehmen der Arbeitsgruppe<br />

Deutsche Yachten beigetreten. »Chancen<br />

sehen wir jedoch in jedem Anwendungsfeld,<br />

da wir mit dem Unternehmen noch<br />

am Anfang stehen und unsere Bekanntheit<br />

weiter steigern wollen.«<br />

Gestartet als klassische «One-Man-<br />

Show« und nur wenigen Aufträgen, wurde<br />

vor drei Jahren der erste Kollege fest<br />

angestellt, der heute als Sales-Manager<br />

arbeitet. Inzwischen sind es bereits 6 Mitarbeiter,<br />

»ein klares Ziel ist es die Mitarbeiterzahl<br />

in den kommenden Jahren<br />

auszubauen«, so Heimansfeld.. <br />

Sechs Fragen an PMP-Gründer MICHAEL HEIMANSFELD<br />

»Gekommen, um zu bleiben«<br />

Was hatten Sie ursprünglich für einen<br />

Berufswunsch?<br />

Nach meinem ersten Handballtraining<br />

im Jahr 1999 wollte ich eigentlich Handball-Profi<br />

werden. Dieses Ziel habe ich<br />

dann nicht mehr aus den Augen verloren<br />

und im Jahr 20<strong>09</strong> meinen ersten Bundesliga-Vertrag<br />

beim HC Erlangen in der 2.<br />

Bundesliga unterschrieben. Zuvor war<br />

ich im Alter von 16 Jahren (2006) jüngster<br />

Spieler der Regionalliga West beim<br />

LTV-Wuppertal. Wiederkehrende Knieverletzungen<br />

haben nach weiteren Jahren<br />

in der 3. Bundesliga meinen Traum im<br />

Oktober 2016 leider endgültig beendet.<br />

Was haben Sie studiert und warum?<br />

Ich habe einen Kombi-Bachelor in Sportund<br />

Wirtschaftswissenschaften. Angefangen<br />

habe ich jedoch im Jahr 2010<br />

mit Mathematik in Kombination mit<br />

Sport. 2014 habe ich mit BWL angefangen,<br />

was mich wirklich interessiert<br />

hat. Einen Master habe ich nicht, da die<br />

Firmengründung im Jahr 2017 meine<br />

»eigene« Masterarbeit werden sollte.<br />

Wie kam’s zur Gründung der Firma?<br />

Nach dem Ende meiner Handballkarriere<br />

musste etwas Neues her. So saß ich mit<br />

meinem Vater zusammen, der zu dieser<br />

Zeit bei unserem heutigen Hauptlieferanten<br />

Centa im Service arbeitete, ich war<br />

ebenfalls bei Centa als Werksstudent im<br />

Warenausgang beschäftigt. Es stand eine<br />

Übernahme im Raum. Da dachten wir<br />

uns, dass wir uns mit einer kleinen Handelsfirma<br />

um die Kunden kümmern<br />

könnte, die sonst vielleicht auf der Strecke<br />

bleiben würden. Also habe ich mit<br />

Hilfe meines Vaters im Juli 2017 die PMP<br />

Industrie- und Antriebstechnik GmbH,<br />

heute PMP Germany GmbH, gegründet.<br />

Welche Ziele haben Sie beruflich?<br />

Das Ziel war es immer, mich selbstständig<br />

zu machen. Dass das nun mit<br />

PMP so gut funktioniert, ist sehr schön.<br />

Ich möchte diesen Job auch nicht mehr<br />

eintauschen.<br />

Bleibt neben der Arbeit noch Zeit für<br />

Hobbys und Familie?<br />

Ich schaffe es, mir für meine Frau, Familie<br />

und Freunde sowie für Hobbys Zeit zu<br />

© PMP<br />

Michael Heimansfeld, Geschäftsführer PMP<br />

nehmen. Regelmäßige Urlaube bekommen<br />

wir hin, auch wenn hier der<br />

Laptop immer dabei ist und ich, wenn es<br />

sein muss, so auch kurzerhand eingreifen<br />

und unterstützen kann. Ich treibe weiterhin<br />

viel Sport und gehe unglaublich<br />

gerne golfen, um draußen im Grünen<br />

meinen Gedanken freien Lauf zu lassen<br />

oder Zeit mit Freunden zu verbringen.<br />

Wo wollen Sie in fünf Jahren stehen?<br />

In erster Linie will ich gesund und zufrieden<br />

sein. Daneben gebe ich alles dafür,<br />

dass unser Unternehmen erfolgreich ist,<br />

besser wird und wachsen kann. »Gekommen,<br />

um zu bleiben« – das war und<br />

ist das Motto der PMP.<br />

KF<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong><br />

39


SCHIFFSTECHNIK<br />

Transcend Cruises bestellt bei Den Breejen<br />

Die niederländische Werft baut für den Marktneuling ein erstes Kreuzfahrtschiff. Statt an<br />

Flussreisende soll es exklusiv an Charterkunden für besondere Events vermietet werden.<br />

Emissionsarme Schiffstechnik wird mit innovativer Entertainment-Ausstattung kombiniert<br />

Das moderne Konzept für den Flusskreuzer stammt von Tillberg Design aus Schweden<br />

Transcend Cruises und die Werft Den<br />

Breejen haben die Unterzeichnung<br />

des Bauvertrags für den ersten Transcend-<br />

Neubau bekannt gegeben. Die Ablieferung<br />

des ersten Flusskreuzfahrtschiffs<br />

ist für das 4. Quartal 2025 geplant. Im folgenden<br />

Jahr könnte ein zweiter Neubau<br />

folgen, sofern die Finanzierung gesichert<br />

werden kann, teilte Transcend mit.<br />

Geplant ist ein 135 m langes Schiff. Im<br />

Unterschied zu anderen Anbietern will<br />

Trancend Cruises den Neubau als reines<br />

Charterschiff auf den Markt bringen. Ziel<br />

sei es, das Erlebnis für Luxusgruppen neu<br />

zu definieren, heißt es. Bis zu 120 Gäste<br />

können dabei in 60 Kabinen untergebracht<br />

werden, die sich paarweise in<br />

Suiten umwandeln lassen. Damit könne<br />

ein Charterer das Angebot für 30 bis 120<br />

Teilnehmer flexibel gestalten.<br />

Als eine auf B2B ausgerichtete Plattform<br />

werden die Schiffe auch mit einer<br />

breiten Palette von Technologien für<br />

Events an Bord ausgestattet; das Schiff sei<br />

damit als Alternative zu Veranstaltungen<br />

an Land geeignet. Das Design wurde zusammen<br />

mit Tillberg Design aus Schweden<br />

entwickelt. Transcend-CEO Hans<br />

Rood nannte das Schiff einen »Wendepunkt«<br />

für diese Marktsegmente. Der<br />

jetzt beauftragten Bauwerft seien detaillierte<br />

Vorstellungen und Vorgaben dargelegt<br />

worden, berichtet Peter Burger, CEO<br />

von Den Breejen. Zur technischen Ausstattung<br />

gehören unter anderem emissionsarme<br />

Motoren der EU-Stufe V und<br />

ein elektrisches Schubdüsensystem. RD<br />

© Transcend Cruises<br />

40 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong>


SEEHÄFEN | HINTERLAND<br />

Südhafen schwer im Geschäft<br />

Auf einer Erweiterungsfläche des Autoterminals Bremerhaven hat die BLG Logistics<br />

jetzt die ersten Anlagenkomponenten für Siemens Energy verladen. Ein Großteil der<br />

Komponenten kommen per Binnenschiff über die Weser<br />

BLG Logistics hat im sogenannten<br />

Südhafen »Roter Sand«, einer<br />

60.000 m2 großen Erweiterungsfläche<br />

des BLG AutoTerminals in Bremerhaven,<br />

erstmals Schwergüter vom Schiff verladen.<br />

Die Komponenten von zwei Kraftwerksmodulen<br />

werden direkt an der Kaje<br />

montiert und für den Seetransport fertiggestellt.<br />

Ein Großteil der Ladung erreicht<br />

den Hafen von Bremerhaven über die<br />

Weser per Binnenschiff.<br />

Nach der Montage gehen die beiden je<br />

500 t schweren Anlagen per Schwerlastschiff<br />

in Richtung USA. Der Umschlag<br />

und die Montage zweier Kraftwerksmodule<br />

für Siemens Energy bilden den<br />

Auftakt für die Aktivitäten auf der jüngst<br />

in Betrieb genommenen Fläche. Anlagen<br />

und Maschinen, die aufgrund von Gewicht<br />

und Größe nicht über die Straße<br />

transportiert werden können, werden direkt<br />

am seeschifftiefen Wasser montiert.<br />

Die Montage der fertigen Komponenten<br />

erfolgt unmittelbar an der Kaje. Dort befindet<br />

sich eine 20 m hohe Halle, die mit<br />

32 m Breite und 50 m Länge für große<br />

Projektlogistikvorhaben besonders geeignet<br />

ist. Zwei Deckenkrane, die jeweils<br />

35 t schwere Teile heben können, vereinfachen<br />

den Zusammenbau. Mehrere Schiffe<br />

bringen die tonnenschwere Ladung in den<br />

Südhafen. Die schwerste Komponente ist<br />

der Generator mit über 130 t Gewicht. Ein<br />

fertig montiertes Kraftwerksmodul wiegt<br />

etwa 500 t. Beide Module werden nach<br />

Abschluss des Projekts auf einem Schwerlastschiff<br />

abtransportiert.<br />

Per Modulartransporter (SPMT) wird die Ladung in die Montagehalle verbracht<br />

Zwei 400-t-Autokrane heben die wertvolle Ladung vom Schiff<br />

BLG Logistics stellt neben der Fläche<br />

auch die Expertise für Schwergutumschlag<br />

zur Verfügung. Die bis zu 135 t<br />

schweren Teile wurden mit zwei je<br />

400- t-Autokranen im Tandemhub aus<br />

dem Binnenschiff gelöscht und mit dem<br />

BLG-eigenen Self-Propelled-Modular-<br />

Transporter (SPMT) und Roll-Trailern in<br />

die Halle verbracht. Durch ein großes<br />

Hallentor von 25 m Breite und 10 m Höhe<br />

gelangen die Komponententeile zur<br />

Montage in die Halle.<br />

Seit vielen Jahren planen und erstellen<br />

die Spezialisten der BLG Logistics individuelle<br />

Logistiklösungen für Projektladung<br />

und Schwergut aus einer<br />

Hand. Die Terminals an den Standorten<br />

Bremen und Bremerhaven verfügen über<br />

große Freilager-, Schuppen- und Hallenflächen<br />

sowie über das spezielle Equipment<br />

für Schwergut. Eisen oder Stahl,<br />

Röhren, Holzprodukte jeglicher Art, Maschinen,<br />

Anlagenteile, Projektladungen,<br />

Straßen- oder Schienenfahrzeuge werden<br />

bei BLG Logistics bewegt, transportiert,<br />

gelagert, montiert und umgeschlagen.<br />

Die Kunden kommen aus den Branchen<br />

Maschinen- und Anlagenbau, Breakbulk,<br />

Windenergie und Spedition. KF<br />

© BLG Logistics<br />

42 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong>


AUSSICHTSREICHE<br />

PERSPEKTIVEN<br />

FÜR MENSCH UND GÜTER<br />

© www.projektart.eu<br />

Die Rheinhäfen Karlsruhe bieten als etablierter<br />

Wirtschaftsfaktor Perspektiven für Karlsruhe und<br />

die Region. Mit rund 200 Hafenunternehmen<br />

und 5.000 Arbeitsplätzen stärken die Rheinhäfen<br />

den Standort am Oberrhein maßgeblich.<br />

WWW.RHEINHAFEN.DE


Niedersachsen nimmt Bund in die Pflicht<br />

Die Landesregierung von Niedersachsen will weiter in die Häfen investieren – dabei geht<br />

es um milliardenschwere Projekte. Der Bund muss Farbe bekennen und sich einbringen,<br />

fordert Landeswirtschaftsminister Olaf Lies auf dem Niedersächsischen Hafentag<br />

(v.l.n.r) Holger Banik, Michael de Reese, Olaf Lies, Andreas Bullwinkel, Nils Siemen<br />

Gut 220 Gäste aus Hafenwirtschaft,<br />

Politik und Verwaltung waren auf<br />

Einladung von Seaports of Niedersachsen<br />

zum 32. Hafentag nach Nordenham<br />

gekommen.<br />

Lies betonte: »Wir als Land Niedersachsen<br />

werden weiterhin in unsere Häfen<br />

und die dazugehörige Infrastruktur<br />

investieren. Die Landesregierung unterstützt<br />

die maritime Wirtschaft und die<br />

Häfen mit einer klugen und gezielten Hafenpolitik,<br />

damit wir für die Zukunft gut<br />

aufgestellt sind und weiterhin international<br />

wettbewerbs- und leistungsfähig<br />

bleiben.«<br />

Trotz einer angespannten Haushaltslage<br />

müsse klar sein, welche entscheidende<br />

Rolle den Häfen zukommt: Sie seien<br />

die Schlüsselakteure und damit maßgeblich<br />

verantwortlich für das Gelingen der<br />

Energiewende und die Gewährleistung<br />

einer sicheren, unabhängigen sowie bezahlbaren<br />

Energieversorgung. Lies blickte<br />

in seiner Argumentation nach Berlin:<br />

Leistungsfähige Häfen und verlässliche<br />

Hinterlandanbindungen seien Grundvoraussetzung<br />

für Außenhandel und Versorgungssicherheit,<br />

aber auch für die nationale<br />

Sicherheit.<br />

»Eine gute Entwicklung unserer Häfen<br />

muss deshalb als nationale Gemeinschaftsaufgabe<br />

bewertet und endlich mit<br />

oberster Priorität behandelt werden.« Für<br />

die Aufrechterhaltung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Volkswirtschaft in Zeiten<br />

der Transformation sei der Ausbau und<br />

die Anpassung der Hafeninfrastruktur<br />

unbedingt notwendig.<br />

Milliarden-Investitionen<br />

Mit den zwingend erforderlichen Projekten<br />

sind laut Lies Gesamtinvestitionen<br />

in Milliardenhöhe verbunden.<br />

Aber: »Die Finanzierung der notwendigen<br />

Maßnahmen übersteigt die finanziellen<br />

Möglichkeiten der Länder<br />

und Unternehmen der Hafenwirtschaft<br />

allerdings deutlich. Hier ist der Bund in<br />

der Pflicht, der von den niedersächsischen<br />

Häfen unmittelbar profitiert.«<br />

Man arbeite aber auch schon gut<br />

zusammen: Das zeige die gerade erfolgte<br />

Notifizierung der Liegeplätze 5 bis 7 in<br />

Cuxhaven.<br />

»Wir haben hier einen Plan, wir haben<br />

die Finanzierung – und nun starten wir<br />

in die Umsetzung. Mein Fazit: Wir in<br />

© Andreas Burmann<br />

Niedersachsen sind uns der herausragenden<br />

Bedeutung der Häfen bewusst«,<br />

so Lies weiter.<br />

Anlässlich des Hafentags wurden auch<br />

die aktuellen Entwicklungen in den niedersächsischen<br />

Seehäfen vorgestellt. Mit<br />

Blick auf die besonderen Umstände von<br />

gleich zwei Eisenbahnbrücken-<br />

Beschädigungen und den damit einhergehenden<br />

Verkehrseinschränkungen in<br />

den Seehäfen Brake, Nordenham und<br />

Oldenburg, seien die Umschlagzahlen in<br />

der Universalhafengruppe bemerkenswert<br />

stabil geblieben, teilte die Marketinggesellschaft<br />

mit.<br />

Seeverkehr legt leicht zu<br />

Im ersten Halbjahr <strong>2024</strong> wurden demnach<br />

rund 20,824 Mio. t im Seeverkehr<br />

verzeichnet (20,03 Mio. t im Vergleichszeitraum<br />

2023), also ein Plus von 1 %<br />

zum Vorjahresergebnis. »Unter Beachtung<br />

der besonderen Vorkommnisse an<br />

der Huntebrücke, die unsere starken<br />

Weserhäfen Häfen deutlich eingeschränkt<br />

haben, ist das ein bemerkenswertes<br />

Ergebnis«, sagte der scheidende<br />

Seaports-Chef Andreas Bullwinkel.<br />

Bei den flüssigen Massengütern wurde<br />

ein Zuwachs von 2,43 %, bei den festen<br />

Massengütern ein Plus von 10,23 % erzielt.<br />

Ebenso konnte der Containerumschlag<br />

am Container-Terminal in<br />

Wilhelmshaven um 1,8 % auf<br />

298.767 TEU gesteigert werden.<br />

Es gab allerdings auch negative Entwicklungen:<br />

Im Automobilbereich »manifestierte<br />

sich die Absatzschwäche der<br />

deutschen Hersteller«, heißt es in der Bilanz.<br />

Hier wurden in den Seehäfen Cuxhaven<br />

und Emden mit insgesamt<br />

793.841 Fahrzeugen 4,1 % weniger umgeschlagen<br />

als noch im Vergleichszeitraum<br />

2023.<br />

Auch der Stückgutbereich hat unter<br />

der Flaute der deutschen Wirtschaft gelitten,<br />

insgesamt sogar am meisten, mit<br />

einem Minus von 21,72 % auf 2,78 Mio. t<br />

gab es in diesem Segment deutliche Einbußen.<br />

RD<br />

44 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong>


HAMBURG<br />

Bürgerschaft beschließt MSC-Einstieg bei HHLA<br />

Trotz aller Proteste hat die Hamburger<br />

Bürgerschaft dem Einstieg der Reederei<br />

MSC beim Hafenlogistiker HHLA zugestimmt.<br />

Damit erhalten die Schweizer,<br />

zu denen auch der Logistikdienstleister<br />

Medlog gehört, ebenfalls Zugriff auf das<br />

HHLA-Tochterunternehmen Metrans. In<br />

namentlicher Abstimmung votierten 72<br />

der 105 anwesenden Abgeordneten für<br />

das Geschäft, 33 dagegen. Das entspricht<br />

der Zweidrittel-Mehrheit von SPD und<br />

Grünen in der Bürgerschaft. Ursprünglich<br />

sollte die Entscheidung bereits in der<br />

letzten Sitzung vor der Sommerpause fallen,<br />

war aber von der Opposition verhindert<br />

worden. Nun muss noch die EU-<br />

Kommission zustimmen – ein Datum dafür<br />

steht allerdings noch nicht fest.<br />

Hamburgs rot-grüner Senat erhofft<br />

sich von dem Verkauf, dass der Containerumschlag<br />

stabilisiert und die HHLA<br />

finanziell gestärkt werdenen. Bislang gehörten<br />

der Stadt rund 70 % der Anteile,<br />

der Rest war in Streubesitz.<br />

Im Gegenzug will MSC ihr Ladungsaufkommen<br />

an den HHLA-Terminals<br />

vom kommenden Jahr an erhöhen und<br />

bis 2031 auf 1 Mio. TEU pro Jahr fast verdoppeln.<br />

Außerdem plant die Reederei in<br />

Hamburg eine neue Deutschlandzentrale<br />

und will zusammen mit der Stadt das<br />

HHLA-Eigenkapital um 450 Mio. € aufstocken.<br />

Nils Kahn, Geschäftsführer von<br />

MSC übernimmt 49,9 % des Hafenlogistikers HHLA<br />

MSC Germany, hatte im Interview betont,<br />

dass die HHLA weiterhin »ein neutraler<br />

Anbieter« bleiben werde.<br />

Bei der ersten Lesung in der Bürgerschaft<br />

kurz vor der Sommerpause hatte<br />

die Opposition von CDU über AfD bis<br />

zur Linken das Geschäft geschlossen abgelehnt.<br />

Der hafenpolitische Sprecher der<br />

Linken, Norbert Hackbusch, sprach von<br />

einer »Unterwerfung der Stadt«, MSC<br />

habe als größte Reederei der Welt eine<br />

enorme Macht. Christian Dürr, Fraktionschef<br />

der FDP im Bundestag, nannte<br />

den Hafendeal einen schweren Fehler.<br />

Die Konkurrenz ziehe schon jetzt Ladung<br />

aus Hamburg ab.<br />

<br />

© HHLA / Thies Rätzke<br />

TARIFKONFLIKT<br />

ZDS und Verdi finden vorläufige Einigung<br />

In den laufenden Tarifverhandlungen für<br />

die norddeutschen Seehäfen haben der<br />

Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe<br />

(ZDS) und die Gewerkschaft<br />

Verdi eine vorläufige Einigung erzielt.<br />

Die Bundestarifkommission der Gewerkschaft<br />

Verdi hat ihren Mitgliedern die<br />

Annahme des ZDS-Angebots empfohlen,<br />

wie beide Seiten bestätigten. Die Zustimmung<br />

der Mitglieder soll nun bis<br />

zum 27. September erfolgen.<br />

ZDS-Verhandlungsführer Torben<br />

Seebold nannte die Verhandlungen der<br />

fünften Runde »schwierig, aber konstruktiv«.<br />

Man sei zuversichtlich, dass<br />

das Votum der BTK bestätigt werde<br />

man man das Vertrauen in die Zuverlässigkeit<br />

der Seehäfen wiederherstellen<br />

könne. »Es bleibt dabei, dass die Einigung<br />

für die Betriebe einen Gang an<br />

die Grenze der Belastbarkeit in einer<br />

schwierigen Marktlage bedeutet«, so<br />

Seebold.<br />

Die beiden letzten Angebote der Arbeitgeber<br />

hatten die Verdi-Mitglieder<br />

bei den deutschen Nordseehäfen abgelehnt.<br />

In den Nachverhandlungen legten<br />

die Arbeitgeber jetzt ein verbessertes<br />

Angebot vor. Die Botschaft der Gewerkschaft<br />

war deutlich: Ohne ein besseres<br />

Angebot drohten Streiks. »Die Durchsetzung<br />

der sozialen Komponente federt<br />

das Lohngefälle zwischen den Lohngruppen<br />

ab, insbesondere die unteren<br />

Lohngruppen profitieren von dem Angebot«,<br />

sagte Verdi-Verhandlungsführerin<br />

Maren Ulbrich. Aber auch in<br />

allen anderen Lohngruppen gebe es Reallohnzuwächse;<br />

jeder und jede habe<br />

mehr in der Tasche als vorher. Zudem<br />

werde die Inflationsausgleichsprämie<br />

auch bei Teilzeitbeschäftigten in voller<br />

Höhe ausgezahlt. Im Einzelnen sieht das<br />

Angebot laut Verdi-Angaben unter anderem<br />

vor:<br />

• Tarifvertrag mit einer Laufzeit von<br />

14 Monaten bis zum 31. Juli 2025<br />

• Die Beschäftigten erhalten eine steuerund<br />

abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie<br />

in Höhe von 1.700 € , die im Oktober<br />

ausgezahlt wird<br />

• Auch Teilzeitbeschäftigte erhalten die<br />

volle Prämie<br />

• Ab dem 1. Oktober <strong>2024</strong> werden die<br />

Stundenlöhne um 1,15 € erhöht<br />

• Zudem werden die Schichtzuschläge<br />

sowie die Zuschläge für Sonn- und Feiertagsarbeit<br />

deutlich erhöht<br />

• Darüber hinaus steigt das Urlaubsgeld<br />

ab dem nächsten Jahr auf 430 € <br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong><br />

45


LOGISTIK<br />

CARGOBEAMER<br />

Doppelte Frequenz auf Route Calais–Perpignan<br />

Das Logistikunternehmen Cargobeamer baut sein Angebot in<br />

Frankreich zum Oktober aus: Die Linie zwischen Calais und<br />

Perpignan wird von zwei auf vier Rundläufe pro Woche erhöht.<br />

Die neue Frequenz auf der bestehenden Linie, die Frankreich<br />

von Nord nach Süd über knapp 1.400 km durchquert, startet am<br />

7. Oktober. Sie steht unter anderem kranbaren und nicht-kranbaren<br />

Sattelaufliegern, Containern, Wechselbrücken sowie Silound<br />

Kühlaufliegern offen.<br />

Mit dem neuen Fahrplan fahren ab Calais jeden Montag,<br />

Mittwoch, Donnerstag und Samstag Züge nach Südfrankreich.<br />

Die Transitzeit zwischen spätester Abgabe und frühester Abholung<br />

der Einheiten an den jeweiligen Terminals beträgt rund<br />

26 Stunden. In entgegengesetzter Richtung sind montags, dienstags,<br />

donnerstags und freitags Abfahrten ab Perpignan buchbar.<br />

Als Traktionspartner bleibt weiterhin DB Cargo France an Bord.<br />

Cargobeamer betreibt die Linie zwischen dem europaweit ersten<br />

Cargobeamer-Terminal im nordfranzösischen Calais und<br />

dem Perpignan, einem Knotenpunkt in der französisch-spanischen<br />

Grenzregion, seit Sommer 2021. Ab Calais ist der Weitertransport<br />

per Schiene oder Schiff in Richtung Vereinigtes Königreich<br />

sowie Nordfrankreich und Benelux möglich, während<br />

in Perpignan insbesondere südfranzösische sowie spanische<br />

Markt rund um die Industrieregion Barcelona bedient wird. Pro<br />

Zug finden bis zu 42 Einheiten Platz, welche pro Fahrt die<br />

CO2-Emissionen im Schnitt um 93 % gegenüber der Straße senken.<br />

Bei einer durchschnittlichen Zuladung von 18 t je Einheit<br />

werden dank Cargobeamer damit Emissionen in Höhe von<br />

rund 47 t CO2 eingespart.<br />

<br />

© Railport Arad<br />

Railport Arad im Curtici Cargo Center<br />

CFL MULTIMODAL<br />

Neue Verbindung nach Rumänien<br />

Zwischen dem Terminal Bettembourg-Dudelange in Luxemburg<br />

und dem rumänischen Railport Arad in Curtici besteht demnächst<br />

eine neue Verbindung. Der erste Zug wird ab dem 8. Oktober<br />

in drei wöchentlichen Umläufen verkehren. Die Verbindung<br />

entspreche »dem Bedürfnis, Westeuropa insbesondere<br />

mit Rumänien und generell dem Balkan und der Türkei zu verbinden«,<br />

teilte CFL Multimodal mit. Die wachsende Zahl von<br />

Spediteuren und Produktionsstätten in Rumänien sowie die täglichen<br />

Verkehrsüberlastungen an der ungarisch-rumänischen<br />

Grenze habe großen Einfluss auf die Entstehung gehabt.<br />

Um das Projekt zu realisieren, hat sich CFL mit dem Tochterunternehmen<br />

CFL Cargo sowie Ecco Rail zusammengeschlossen.<br />

Der Zug bietet eine Kapazität von 40 Slots für kranbare und nicht<br />

kranbare Trailer sowie für Container an. Beide Terminals sollen<br />

rund um die Uhr in Betrieb sein und als »Gateway-Hubs« zu anderen<br />

europäischen Ländern fungieren; von Bettembourg-Dudelange<br />

beispielsweise nach Frankreich, Belgien, Deutschland und<br />

Spanien und von Curtici in die Türkei. CFL Multimodal gab an,<br />

dass die Verbindung die CO2-Emissionen im Vergleich zum Straßenverkehr<br />

um rund 22.000 t senken werde.<br />

<br />

ROTTERDAM<br />

Wechsel zu Landstrom<br />

Die Containerterminals von Hutchison Ports ECT Rotterdam<br />

(ECT) werden in den kommenden Jahren mit Landstromanlagen<br />

ausgestattet. ECT hat diesbezüglich Vereinbarungen mit Rotterdam<br />

Shore Power (RSP), einer Partnerschaft zwischen Eneco und<br />

der Port of Rotterdam Authority, getroffen. Die ersten Schiffe sollen<br />

2028 an das Landstromnetz angeschlossen werden. Wenn die<br />

Anlagen an beiden Terminals 2030 betriebsbereit sind, können<br />

jährlich rund 5.000 Seeschiffe an Landstrom angeschlossen werden.<br />

Dadurch werden die CO2-Emissionen im Hafen um rund<br />

35.000 t pro Jahr reduziert.<br />

RSP wird die Landstromanlagen errichten und betreiben, während<br />

ECT und die Port of Rotterdam Authority für die zivile Integration<br />

der Anlagen am Kai und auf dem Terminalgelände sorgen<br />

werden. Die Projekte gehören zu den größten Landstromprojekten<br />

in Europa und umfassen zusammen rund 5 km Kai. Der<br />

Rotterdamer Hafen hat das Ziel, bis 2050 klimaneutral zu werden<br />

und gleichzeitig wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />

<br />

Die ETC-Containerterminals werden ab 2028 Landstrom anbieten<br />

© Martens Multimedia<br />

46 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong>


LOGISTIK<br />

SH2UNTER@PORTS<br />

Projekt sucht nach Alternativen zum Diesel<br />

Bei der Arbeit im Hafen müssen Rangierloks<br />

enorme Motorleistung aufbringen.<br />

Lassen sie sich trotzdem klimafreundlich<br />

betreiben? Dieser Frage geht das Forschungsprojekt<br />

»sH2unter@ports« auf<br />

den Grund, abgeleitet vom englischen<br />

»shunter« für Rangierlok. Es wird mit<br />

rund 1,2 Mio. € im Rahmen des Nationalen<br />

Innovationsprogramms Wasserstoff-<br />

und Brennstoffzellentechnologie<br />

durch das Bundesministerium für Digitales<br />

und Verkehr gefördert.<br />

Zu Beginn des Projekts konzentrierten<br />

sich sechs Verbundpartner aus Wirtschaft<br />

und Forschung ihre Untersuchungen<br />

zunächst auf den Antrieb mit<br />

Wasserstoff (H2). Dazu statteten sie im<br />

ersten Schritt eine Rangierlok der EVB<br />

mit zahlreichen Messinstrumenten aus.<br />

Wie viel Energie verbraucht die Lok in<br />

Abhängigkeit vom jeweiligen Profil und<br />

Streckennetz der Häfen? Welche Leistungsspitzen<br />

müssen abgedeckt werden?<br />

Diese und viele weitere Daten zeichnete<br />

die Lok über mehrere Wochen bei ihrer<br />

täglichen Arbeit in den Häfen von Bremerhaven<br />

und Hamburg.<br />

Die genauen Messungen bildeten die<br />

Grundlage, um Alternativen zum herkömmlichen<br />

Dieselantrieb im Rangierbetrieb<br />

der Häfen zu prüfen. Wasserstoff<br />

gilt dabei als Energieträger der Zukunft.<br />

Einer der Vorteile ist, dass die Loks schnell<br />

nachgetankt werden können – allerdings<br />

müssen sie das auch häufiger, da der Energieträger<br />

eine geringere Dichte als herkömmlicher<br />

Kraftstoff besitzt. Um zu<br />

Beteiligte der Projektpartner bei der sH2unter@ports-Abschlussveranstaltung in Bremerhaven<br />

überprüfen, was die effizienteste Lösung<br />

ist, wurden im Rahmen des Projekts auch<br />

weitere alternative Antriebe verglichen.<br />

Denkbar wäre auch der Einsatz von<br />

E-Rangierloks mit Batterietechnik, die auf<br />

Teilen des Hafenschienennetzes direkt aus<br />

der Oberleitung mit Ökostrom versorgt<br />

und gleichzeitig ihre Batterien an Bord<br />

aufladen würden. Wo keine Oberleitungen<br />

installiert sind, würden die Rangierloks<br />

dann auf Batteriebetrieb umschalten.<br />

Die Verbundpartner bewerten das einstimmig<br />

als umsetzbare Alternative, vor<br />

allem im Überseehafen Bremerhaven, wo<br />

bereits über 60 % der Hafenbahn elektrifiziert<br />

sind. Der Verbundpartner aus Hamburg,<br />

die HPA, überprüft diese Option<br />

mit einer weiteren Studie, da der Grad der<br />

Elektrifizierung dort geringer ist. Für beide<br />

Varianten gilt indes: Entsprechende,<br />

für den Rangierbetrieb geeignete Loks<br />

gibt es in Deutschland noch nicht am<br />

Markt. Das allerdings soll sich ändern:<br />

Die Alstom Lokomotiven Service GmbH,<br />

eine der Verbundpartnerinnen des Projekts,<br />

ist bereits mit der Entwicklung einer<br />

Wasserstoff-Rangierlok beschäftigt.<br />

Keine Zukunftsmusik mehr, sondern<br />

zumindest in Bremerhaven schon Alltag<br />

und ebenfalls Teil der Untersuchung gewesen<br />

war hingegen die Umstellung der<br />

Rangierlok-Flotten auf hydriertes Pflanzenöl<br />

(HVO). Dieser Treibstoff ist insgesamt<br />

deutlich klimafreundlicher und<br />

biete eine schnell einsetzbare Übergangslösung.<br />

Voraussichtlich im Oktober<br />

werden sich die Projektverantwortlichen<br />

nun ein weiteres Mal in Bremerhaven<br />

treffen, um den Abschlussbericht<br />

abzustimmen.<br />

<br />

© Bremenports<br />

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Gute Transport-Dienstleistungen entstehen, wenn<br />

Wasserwege, Schienen und Straßen nahtlos<br />

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zeigt sich, was wir perfekt beherrschen:<br />

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47


WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

Effiziente Logistik aus einer Hand<br />

Die Neuss-Düsseldorfer Häfen sehen sich mehr denn je als Dienstleister für das operative<br />

Geschäft des Umschlag- und Bahn-Anbieters RheinCargo. Sascha Odermatt ist einer neuen<br />

Doppelrolle für beide Unternehmen führend tätig. Von Krischan Förster<br />

Auf dem Schreibtisch von Sascha<br />

Odermatt landen seit einigen Wochen<br />

noch mehr Aufgaben. Geschäftsführer<br />

der Neuss-Düsseldorfer Häfen<br />

(NDH) war er bereits, über die Beteiligung<br />

am Krefelder Hafen, wo er zuvor<br />

Hafenchef war, musste er auch schon wachen.<br />

Seit Beginn des Jahres ist er zusätzlich<br />

auch einer von zwei Geschäftsführern<br />

bei RheinCargo, dem Joint Venture<br />

der NDH mit der Kölner HGK für das<br />

Bahn- und Hafengeschäft. Während er<br />

sich um die kaufmännischen Belange<br />

kümmert, verantwortet Götz Jesberg das<br />

operative Geschäft des Logistikverbundes.<br />

»Daraus haben sich neue Anforderungen<br />

ergeben«, sagt Odermatt. Zudem wurde<br />

die RheinCargo neu aufgestellt.<br />

Die einzelnen Bereiche sind jetzt Profitcenter,<br />

davon erhofft man sich mehr<br />

Transparenz und Effizienz. Gleichzeitig<br />

sollen die neuen Strukturen es erleichtern,<br />

neues Geschäft zu generieren<br />

und umzusetzen oder auf sich verändernde<br />

Marktbedingungen besser reagieren<br />

zu können. »Gerade der Bahnbereich<br />

ist in der Vergangenheit gewachsen,<br />

deshalb haben wir es jetzt stärker<br />

segmentiert«, sagt Odermatt.<br />

Dass er nun sowohl für die Infrastrukturgesellschaft<br />

NDH als auch für<br />

den operativen Logistikverbund Rhein-<br />

Cargo zuständig ist, begreift er nicht als<br />

Nachteil. »Wir wollen ja, dass sich Beides<br />

bestmöglich ergänzt.«<br />

In den Neuss-Düsseldorfer Häfen gilt<br />

es, die Voraussetzungen für den Umschlag<br />

auf Straße, Bahn und Straße zu<br />

schaffen, zu erhalten und nach Möglichkeit<br />

zu verbessern. Dazu kommt die klassische<br />

Aufgabe als »Landlord«, also die<br />

Vermietung und Verpachtung der Hafen -<br />

areale. »Wir werden auch künftig schauen,<br />

dass wir umschlagrelevante Unternehmen<br />

bei der Ansiedlung bevorzugen«,<br />

sagt Odermatt. So sollen auf einer<br />

frei gewordenen Hafenfläche künftig<br />

Recycling-Güter umgeschlagen werden.<br />

5 Mio. € für die Infrastruktur<br />

© NDH<br />

In den Neuss-Düsseldorfer Häfen werden vor allem Container umgeschlagen, auch aufs Binnenschiff<br />

In einem Hafen in Stadtlage sei eine Erweiterung<br />

nicht darstellbar. Daher müssten<br />

die vorhandenen Flächen möglichst<br />

sinnvoll vergeben und genutzt werden.<br />

Dazu kommt die Unterhaltung und ständige<br />

Modernisierung der Infrastruktur,<br />

also der Kaianlagen, Gleise und Umschlaganlagen<br />

sowie die eigenen Werkstätten.<br />

Für dieses Jahr stehen etwa<br />

5 Mio. € dafür zu Verfügung. Erst kürzlich<br />

war von der DB InfraGo ein Gelände<br />

übernommen worden, um zusätzliche<br />

Vorstellflächen zu erhalten und die Zugabfertigung<br />

zu verbessern. Die Gesamtinvestitionen<br />

lagen für die vergangenen<br />

zehn Jahre bei mehr als 44 Mio. €.<br />

48 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong>


WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

Sascha Odermatt<br />

Geschäftsführer bei NDH und RheinCargo<br />

© RheinCargo<br />

Auch traditionelle Massengüter weden in den RheinCargo-Häfen weiter umgeschlagen<br />

Ein anderes, großes Projekt lässt hingegen<br />

weiter auf sich warten. Der geplante<br />

Brückenschlag zum Containerterminal<br />

am Neusser Hafenbecken 5, der sogenannten<br />

Erftsprung, verzögert sich.<br />

Ziel ist es, durch eine verbesserte Anbindung<br />

der Umschlaganlagen an den Bahnhof<br />

Hessentor den Anteil von Bahn und<br />

Binnenschiff am Modal Split weiter zu erhöhen<br />

und die Zahl der Lkw im Hafenund<br />

Stadtgebiet zu verringern.<br />

Voraussetzung für den Baustart wäre<br />

eine Förderung aus dem Bundesprogramm<br />

für KV-Anlagen. Doch aufgrund<br />

der Berliner Haushaltsprobleme stand<br />

zuletzt kein Geld zur Verfügung. Eine Investition<br />

von 60-70 Mio. € kann das<br />

kommunale Unternehmen aus eigener<br />

Kraft nicht stemmen. »Da müssen wir<br />

uns in Geduld üben«, so Odermatt. Gerade<br />

im Containerverkehr sieht er durchaus<br />

noch Wachstumschancen, mit Blick<br />

auf ähnliche Projekte, auch in den Nachbarhäfen<br />

wie Duisburg, »müssen wir allerdings<br />

aufpassen, dass die Balance zwischen<br />

Angebot und Nachfrage stimmt.«<br />

Profitcenter im Bahnbereich<br />

Kernpunkt der strategischen Neuausrichtung<br />

bei RheinCargo war es, die seit<br />

der Gründung im Jahr 2012 parallel operierenden<br />

Hafenbereiche Nord (Neuss/<br />

Düsseldorf) und Süd (Köln) unter der gemeinsamen<br />

Leitung von Lukas Klippel<br />

zusammenzulegen. Im Bereich Bahn wiederum<br />

wurden drei sogenannte Profit-<br />

Center für Fernverkehr, Regionalverkehr<br />

und Werksverkehr etabliert, die für Gewinne<br />

und Verluste in ihren Geschäftsfeldern<br />

selbst verantwortlich sind.<br />

In diesem Jahr laufen die Geschäfte<br />

bislang recht gut. »Wir sind bei allen<br />

wichtigen Zahlen im Plan«, so Odermatt.<br />

Im vergangenen Jahr waren von der<br />

RheinCargo insgesamt 18,5 Mio. t an Gütern<br />

verladen worden, darunter entfielen<br />

12,6 Mio. t auf den wasserseitigen Hafenumschlag.<br />

Die Containermenge an den<br />

KV-Anlagen lag bei 1,2 Mio. TEU.<br />

Ein Großteil der Mengen kommt aus<br />

den Westhäfen Zeebrügge, Antwerpen<br />

und Rotterdam. Ergänzt werden die Containermengen<br />

durch Kontinentalverkehre<br />

von und nach Österreich, Ungarn,<br />

Italien und in die Schweiz. Mit den Bahnen<br />

wurden bei einer Flotte von 100 eigenen<br />

Lokomotiven eine Verkehrsleistung<br />

2,6 Mrd. tkm erbracht und insgesamt<br />

19 Mio. t transportiert.<br />

Doch die Aussichten für die kommenden<br />

Monate sind auch von Sorgen<br />

überschattet. Neben der konjunkturellen<br />

Schwäche drohen vor allem auf der<br />

Schiene größere Belastungen durch die<br />

Baustellen, den Anstieg der Trassenpreise<br />

und die anderen Logistikprobleme bei<br />

der Deutschen Bahn. »Das wird für uns<br />

noch herausfordernd«, sagt Odermatt. <br />

Vor allem im Werkverkehr ist die Bahnsparte von RheinCargo mit eigenen Loks unterwegs<br />

© RheinCargo<br />

Neuss-Düsseldorfer Häfen (NDH)<br />

Die Neuss-Düsseldorfer Häfen<br />

(NDH) entstanden im Jahr 2003<br />

durch den Zusammenschluss der<br />

Rheinhäfen Neuss (gebaut 1835)<br />

und Düsseldorf (eröffnet 1896)<br />

zum damals drittgrößten Binnenhafen<br />

in Deutschland. An der Hafengesellschaft<br />

in Krefeld sind die<br />

NDH mit 49 % beteiligt.<br />

Zusammen mit der Häfen und<br />

Güterverkehr Köln AG (HGK)<br />

wurde im August 2012 RheinCargo<br />

mit Sitz in Neuss als Joint Venture<br />

für das operative Geschäft in<br />

den Häfen sowie für eigene Bahn -<br />

verkehre gegründet.<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong><br />

49


WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

Deltaport: Auf der richtigen Spur<br />

Die Binnenhäfen am Niederrhein nehmen eine wichtige Schlüsselrolle zwischen den<br />

Seehäfen und dem Hinterland ein. Die Standorte in Orsoy, Voerde, Wesel und Emmerich,<br />

organisiert von Deltaport, bieten große Potenziale. Von Herrmann Garrelmann<br />

Die GSR-Anlage zur Entgasung entsteht fast in unmittelbarer Nähe zum Hafen<br />

© Deltaport<br />

Nach der Gründung von Deltaport in<br />

2012 und der Errichtung der namensgleichen<br />

Marketinggesellschaft in<br />

2018 ging die Entwicklung noch rascher<br />

voran. Viele Neuansiedlungen mit Relevanz<br />

für die Binnenschifffahrt konnten<br />

seitdem realisiert werden.<br />

Eine der jüngsten Ansiedlungen wurde<br />

vor einigen Monaten abgeschlossen. Auf<br />

dem Hafenterminal in Wesel eröffnete<br />

das Nordfrost-Kühlhaus, mit dem sich<br />

neue Möglichkeiten für eine nachhaltige<br />

Supply Chain anbieten. Seit Juli laufen<br />

bei Nordfrost in Wesel die ersten Waren<br />

von Kundenseite ein. Das Kühlhauses<br />

bietet rund 25.000 multi-temperierbare<br />

Palettenstellplätze, vorrangig ausgelegt<br />

für die Bereiche TK und Frische. Darüber<br />

hinaus können die Hallen auch ambient<br />

bis +18° C und als Trockenlager betrieben<br />

werden.<br />

Das Kühlhaus ist ein entscheidender<br />

Bestandteil im Konzept des »Cool Corridor«,<br />

wie Nordfrost-Niederlassungsleiter<br />

Carsten Fricke erklärt: »Es wird eine<br />

Magnetwirkung entfalten und Kühlcontainer,<br />

die bisher zumeist im Landverkehr<br />

von und zu den Westhäfen Rotterdam<br />

und Antwerpen transportiert werden,<br />

auf den Wasserweg des Rheins ziehen.<br />

Kunden sparen 65 % CO2<br />

Allein durch die Verlagerung der Verkehre<br />

auf den Wasserweg sparen Kunden pro<br />

Container mehr als 65 % CO2 ein – ein<br />

maßgeblicher Beitrag zur Erreichung von<br />

Nachhaltigkeitszielen.« Der so genannte<br />

»Cool Corridor«, der auch tägliche Binnenschiffsverkehre<br />

von und zu den ARA-<br />

Häfen nutzen kann, wird von Nordfrost<br />

gemeinsam mit dem Hafenverbund DeltaPort<br />

und dem Port of Rotterdam promotet.<br />

Das Konzept des »Cool Corridor«<br />

entfaltet seine besonders nachhaltige<br />

Wirkung auch durch die Kombination<br />

verschiedener Serviceleistungen auf dem<br />

Terminal. Dort stehen zahlreiche Reeferplugs<br />

als Stromanschluss für lagernde<br />

Kühlcontainer zur Verfügung. Alternativ<br />

können diese auch am Kühlhaus gestaut<br />

und entladen werden. Durch die Lage direkt<br />

auf dem Terminalgelände unterliegt<br />

die Abwicklung nicht der strengen Gewichtsbeschränkung,<br />

die beim LKW-<br />

Transport gelten. Die Container können<br />

bei Beladung mit schweren Gütern besser<br />

ausgelastet werden. Das angeschlossene<br />

Containerdepot bietet sämtliche Container<br />

Services inklusive Reinigung und Reparatur.<br />

So können am Kühlhaus entladene<br />

Container direkt für die nächste<br />

50 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong>


WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

Beladung aufbereitet werden. Leertransporte werden so vermieden.<br />

Hierzu trägt auch die auf dem Terminal stattfindende<br />

behördliche Kontrolle der aus Drittländern im- oder exportierten<br />

Lebensmittel bei. Das Kühlhaus ist an das europaweite Transport-Netzwerk<br />

der Nordfrost angeschlossen, so dass vor- und<br />

nachlaufende Transporte bis hin zur Verteilung der Kühlgüter an<br />

die Empfänger auf kürzesten und schnellsten Wegen erfolgen.<br />

Um die Schonung der Umwelt geht es auch bei einem anderen<br />

aktuellen Projekt in Wesel. Ende 2023 hat die GS-Recycling<br />

GmbH & Co. KG (GSR) die wasserrechtliche Genehmigung für<br />

eine Anlage zur Entgasung von Binnenschiffen erhalten.<br />

Die sichere Entgasung und Reinigung von Binnenschiffen sowie<br />

die Verarbeitung von Altölen ist inzwischen gesetzlich vorgegeben.<br />

»Ich freue mich, dass die GSR die finale Genehmigung<br />

für ihren neuen Anlagenkomplex in Wesel erhält, denn das Vorhaben<br />

unterstreicht das Engagement für einen umweltschonenden<br />

Umgang mit Ressourcen und ist ein wichtiger Schritt<br />

in Richtung Umweltschutz und nachhaltige Wirtschaftsentwicklung<br />

in unserer Region«, bekannte der Düsseldorfer Regierungspräsident<br />

Thomas Schürmann bei der Übergabe der Genehmigung<br />

am Standort der GSR im Rhein-Lippe-Hafen Wesel. »Mit<br />

dem Beschluss sind nun alle erforderlichen Genehmigungen vollständig<br />

und wir können mit der weiteren Umsetzung des Projektes<br />

im Rhein-Lippe-Hafen fortfahren«, freute sich GSR-Chef<br />

Guido Schmidt.<br />

Schiffsterminal soll 2027 in Betrieb gehen<br />

Seit dem Erhalt der Genehmigungen im Dezember 2023 laufen<br />

die weiteren Planungen für die Inbetriebnahme des Schiffsterminals<br />

auf Hochtouren und es wurden einige Gespräche auch mit<br />

Ingenieurbüros geführt. »Der Start der ersten Baumaßnahmen<br />

bezüglich unseres Schiffsterminals ist für Anfang Februar 2025<br />

vorgesehen, nach aktuellem Ermessen. Wir gehen davon aus,<br />

dass wir Mitte 2027 die ersten operativen Tätigkeiten am Schiffsterminal<br />

durchführen können, Verzögerungen können hier jedoch<br />

leider auftreten im weiteren Verlauf«, sagt Lars Giesen von<br />

der KS-Recycling, zu der die GSR gehört.<br />

Die GSR wird eine Anlage zur Reinigung und Entgasung von<br />

Schiffen errichten, die jährlich bis zu 600.000 t Abfälle, Abwässer<br />

und Rückstände aus der Binnenschifffahrt aufnehmen und aufbereiten<br />

kann. Dafür sollen mehrere Güterschiffe zugleich an einem<br />

neuen Terminal abgefertigt werden können. Mittels der angeschlossenen<br />

Entsorgungs- und Recyclingstruktur lassen sich<br />

die Gase zur Dampferzeugung nutzen. Der so erzeugte Strom soll<br />

unter anderem einen Elektrolyseur zur Herstellung von Wasserstoff<br />

betreiben. In einem zweiten Schritt ist geplant, die Verarbeitung<br />

von Altölen zu Grundölen der Gruppe III mit höchstwertigen<br />

Einsatzmöglichkeiten anzugehen. Dies ist ein Bereich,<br />

in dem die KSR-Gruppe schon seit Jahrzehnten erfolgreich tätig.<br />

In dem neuen Arbeitsbereich sollen »Dutzende von Arbeitsplätzen«<br />

entstehen.<br />

Dass Deltaport mit seiner Strategie und der entsprechenden<br />

Umsetzung auf dem richtigen Weg ist, zeigt sich auch durch die<br />

Auszeichnung der Swiss Life Asset Managers mit dem Immobilienmanager-Award.<br />

Mit dieser Auszeichnung werden seit 2008<br />

die besten Projekte, Unternehmen, Persönlichkeiten, Ideen und<br />

Dienstleistungen der Immobilienwirtschaft belobigt. Mit dem<br />

von Swiss Life entwickelten Logistics-Leuchtturmprojekt Deltaport<br />

I setzte sich ein Weseler Projekt in der Kategorie »Projektentwicklung<br />

Neubau« gegen hochkarätige Konkurrenz durch.<br />

So stellen sich die Planer die Anlage vor<br />

Das über 155.000 m2 große Logistikzentrum überzeugte die<br />

Fachjury mit seiner ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit,<br />

die neue Maßstäbe in der Logistikbranche setze. Ein hochmodernes<br />

und nachhaltiges Energiekonzept mit Fokus auf Geothermie,<br />

Fotovoltaik und intelligenten Speichersystemen sorgt<br />

dafür, dass das Objekt klimaneutral betrieben und auf fossile<br />

Brennstoffe verzichtet werden kann. Zusätzlich setzt das Design<br />

mit einladenden und lichtdurchflutenden Räumlichkeiten sowie<br />

hochwertiger Ausstattung das Thema Mitarbeiter-Well-Being in<br />

den Fokus.<br />

Neben den Bemühungen um weitere Ansiedlungen entfaltet<br />

Deltaport gleich mehrfach Aktivitäten für eine gelingende Zukunft.<br />

So ist der Hafenverbund sowohl Mitinitiator von Eco-<br />

Port-813, einem Förderverein für Wasserstoff und nachhaltige<br />

Energie e.V. als auch Mitwirkender an der Initiative Magpie. Das<br />

Ziel von Magpie ist es, einen Durchbruch bei der Versorgung und<br />

Nutzung grüner Energieträger im Verkehr zu, von und innerhalb<br />

von Häfen zu erzwingen. Die Magpie-Partner entwickeln einen<br />

Masterplan für europäische Grüne Häfen, eine Roadmap und ein<br />

Handbuch, um die Entwicklung nachhaltiger maritimer und europäischer<br />

Binnenhäfen zu beschleunigen.<br />

<br />

Ideale Standortfaktoren<br />

für resiliente und nachhaltige Logistik<br />

optimale Lage zu den ARA-Häfen und zum Ruhrgebiet<br />

Logistiklösungen aus einer Hand<br />

mit eigener Bahn und Bahninfrastruktur<br />

trimodale Verkehrsanbindung<br />

Umschlag von Schütt-, Stück- und Flüssiggütern<br />

sowie Containern<br />

15 ha Flächenpotential für hafenaffine<br />

Gewerbe- und Industriebetriebe<br />

DeltaPort Niederrheinhäfen GmbH Orsoy - Voerde - Wesel - Emmerich<br />

info@deltaport-niederrheinhaefen.de | www.deltaport-niederrheinhaefen.de<br />

© Deltaport<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong><br />

51


WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

Port Emmerich schließt Erweiterung ab<br />

Der Port Emmerich, der zur Dachmarke Deltaports gehört, erreicht inzwischen<br />

sein Maximum am bisherigen Standort. Letzter Schritt dahin war die Erweiterung der<br />

Umschlagfläche im Hafenbereich. Von Herrmann Garrelmann<br />

Planmäßig und schon im vergangenen<br />

Jahr konnte die Erweiterung des Emmericher<br />

Hafens abgeschlossen werden.<br />

Damit vergrößerten sich die Möglichkeiten<br />

zum Containerumschlag, nach einer<br />

kleineren Erweiterung um 4000 m2<br />

zwei Jahre zuvor, um weitere weitere<br />

8.000 m2. Zur Stärkung des trimodal angeschlossenen<br />

Hafens wurden für diese<br />

Maßnahme rund 4 Mio. € investiert. Das<br />

Vorhaben erhielt dabei eine Förderung<br />

vom Bund gemäß der Richtlinie für<br />

Kombinierten Verkehr. Zur Umsetzung<br />

der Maßnahme brauchten die Projektverantwortlichen<br />

nach dem Spatenstich<br />

rund ein halbes Jahr.<br />

Auf dem direkt an den vorhandenen<br />

Flächen angrenzenden Areal wurden<br />

neue Stellplatzkapazitäten und Umschlagmöglichkeiten<br />

für Container geschaffen.<br />

Damit reagiert man am Niederrhein<br />

auf die Entwicklung in der globalen<br />

Logistik, die durch externe Faktoren wie<br />

etwa den Stau im Suez-Kanal oder die<br />

weltweiten Lieferengpässe infolge der<br />

Corona-Pandemie deutlich volatiler geworden<br />

sind.<br />

Wichtiger Schritt für Entwicklung<br />

»Mit den neuen Stellplatzkapazitäten und<br />

Umschlagmöglichkeiten können wir nun<br />

viel besser und flexibler auf Warenströme<br />

reagieren«, sagt Arndt Wilms, Prokurist<br />

der Port Emmerich – Infrastruktur- und<br />

Immobiliengesellschaft mbH (PE). Tobias<br />

Mies, Geschäftsführer der PE, ergänzt:<br />

»Deswegen ist der Abschluss der Erweiterung<br />

ein wichtiger Schritt für die künftige<br />

Entwicklung des Hafens.« Mies hatte<br />

kurz zuvor die Nachfolge von Udo Jessner<br />

angetreten, der sich in den Ruhestand<br />

verabschiedete.<br />

Für die Erweiterung mussten 26.000 t<br />

Boden ab- und 23.300 t RC-Material als<br />

Trag- und Frostschutzschicht antransportiert<br />

werden. Anschließend wurde die<br />

Fläche asphaltiert. Um das Umfeld künftig<br />

vor Lärmbelästigung durch Containerumschlag<br />

zu schützen, hat die Port<br />

Emmerich Infrastruktur- und Immobiliengesellschaft<br />

mbH als Bauherr eine<br />

Die beiden Containerkräne am Hafen Emmerich werden zukünftig ausgetauscht<br />

Schutzwand aus 24 Seecontainern errichten<br />

lassen. Betreiber der Erweiterungsfläche<br />

– wie des gesamten Containerterminals<br />

– ist die Contargo Rhein-Waal-<br />

Lippe GmbH.<br />

Standortvorteil für Kunden<br />

Durch das neue Areal wächst der Emmericher<br />

Hafen auf eine Gesamtfläche von<br />

56.000 m2 an. Mit einem Umschlag von<br />

rund 100.000 TEU jährlich hat sich der<br />

Containerhafen, der in unmittelbarer Nähe<br />

zu den Niederlanden liegt, sehr erfreulich<br />

entwickelt. Der Hafen ist trimodal<br />

erschlossen und punktet darüber hinaus<br />

mit seiner hohen Taktung zu den Überseehäfen:<br />

Kein deutscher Binnenhafen<br />

liegt so nah an den ARA-Häfen wie der<br />

Port Emmerich. Zudem ist die unmittelbare<br />

Nachbarschaft zu den Niederlanden<br />

und die Nähe zu den Absatzmärkten Niederrhein,<br />

Rhein-Ruhr und dem Münsterland<br />

ein Standortvorteil für Kunden und<br />

Investoren.<br />

Nach der abgeschlossenen Erweiterung<br />

geht der Blick nun in Richtung<br />

Zukunft. Als nächstes Projekt sollen zwei<br />

neue Kranbrücken in Betrieb gehen. Die<br />

erste für 2025 vorgesehene Kranbrücke<br />

von Künz liegt planungsmäßig im Soll.<br />

Bei der zweiten Brücke hofft man auf<br />

mögliche Co-Finanzierung. Da sei, so ist<br />

vom Hafen zu hören, noch nicht alles im<br />

sicheren Bereich. »Die neuen Kranbrücken<br />

werden so ausgelegt, dass die Lastspitzenzeiten<br />

um bis zu 20 % reduziert<br />

werden können«, sagt Marcel Lueb, Projektingenieur<br />

bei PE, der das Projekt begleitet.<br />

»Zudem ermöglicht die eingeplante<br />

Rekuperation Energieeinsparpotentiale<br />

ebenfalls im zweistelligen Prozentbereich,<br />

abhängig von den vorherrschenden<br />

Betriebsbedingungen.«<br />

Auftrieb für Deltaport<br />

Die Erweiterungs- und Erneuerungspläne<br />

in Emmerich geben auch dem gesamten<br />

Hafenverbund der DeltaPort Niederrheinhäfen<br />

weiteren Auftrieb. Zu dem<br />

Verbund haben sich der Hafen Emmerich,<br />

die Häfen der DeltaPort GmbH &<br />

Co. KG (Rhein-Lippe-Hafen Wesel,<br />

Stadthafen Wesel, Hafen Voerde-<br />

Emmelsum) und der NIAG-Hafen<br />

Rheinberg-Orsoy zusammengeschlossen.<br />

Ziel ist es, die Binnenhäfen am Niederrhein<br />

zu stärken und als gemeinsamer<br />

Standort nördlich von Duisburg aufzutreten.<br />

Dabei bilden die Standorte das<br />

gesamte logistische Portfolio ab. <br />

© Herrmann Garrelmann<br />

52 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong>


WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

Duisport eröffnet Super-Terminal<br />

Nach einer mehrere Monate langen Bauphase ist nun das Duisburg Gateway Terminal<br />

(DGT) eröffnet worden. Es ist das größte trimodale Hinterland-Containerterminal in<br />

Europa und auf klimaneutralen Betrieb ausgelegt<br />

Auf der ehemalige Kohleinsel in Duisburg<br />

hat die Hafengesellschaft Duisport<br />

ein Terminal der Superlative errichtet.<br />

Nach Abschluss der ersten Bauphase<br />

nimmt es eine Fläche von fast<br />

150.000 m2 ein. Gleichzeitig wurde es auf<br />

einen klimaneutralen Betrieb ausgelegt:<br />

Im Rahmen des Forschungsprojekts »enerPort<br />

II« wird im Terminal ein nachhaltiges,<br />

auf Wasserstoff basierendes<br />

Energiekonzept umgesetzt, das einen hohen<br />

Autarkiegrad ermöglichen soll.<br />

Zur Eröffnung am 16. September kündigte<br />

sich im Vorfeld politische Prominenz<br />

an: Hendrik Wüst, Ministerpräsident<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen,<br />

Sören Link, Oberbürgermeister der Stadt<br />

Duisburg, Vertreter des Bundesverkehrsministeriums<br />

sowie aus dem Bundeswirtschaftsministerium.<br />

Die Hafenwirtschaft<br />

vertreten die DGT-Geschäftsführer<br />

Sven Zölle und Christoph Kahlert,<br />

Vertreter der Gesellschafter duisport,<br />

HTS, Hupac und PSA sowie weitere<br />

Projektpartner.<br />

mit 730 m Länge und mehrere Liegeplätze<br />

für Binnenschiffe zur Verfügung,<br />

die mit Landstromanlagen ausgerüstet<br />

werden.<br />

Rolls-Royce liefert seine neueste mtu-<br />

Wasserstofftechnologie, um das Terminal<br />

nachhaltig mit elektrischer Energie und<br />

Wärme zu versorgen: Dabei handelt es<br />

sich um Brennstoffzellen-Lösungen für<br />

die elektrische Spitzenlast-Abdeckung<br />

sowie Wasserstoff-Blockheizkraftwerke.<br />

Ein intelligentes lokales Energienetz<br />

koppelt und steuert erneuerbare Energien<br />

in Gestalt von Photovoltaik- und<br />

wasserstoffbasierten Kraft-Wärme-<br />

Kopplungsanlagen mit elektrischen, thermischen<br />

Energiespeichern sowie Wasserstoffspeichern<br />

und Verbrauchern wie<br />

Landstrom, Ladesäulen und Krananlagen.<br />

Auch eine zukünftige Versorgung<br />

angrenzender Quartiere soll<br />

theoretisch möglich sein.<br />

KF<br />

Binnenschiff mit 40 % Anteil<br />

Geplant ist ein »revolutionärer« Modal<br />

Split, der 40 % der Transporte per Bahn,<br />

40 % per Binnenschiff und lediglich 20 %<br />

per Lkw vorsieht. Dafür stehen sechs Portalkran-Anlagen,<br />

zwölf Ganzzuggleise<br />

Visualisierung des neuen Duisburg Gateway Terminals<br />

© Duisport<br />

Driving Innovation<br />

and Sustainability<br />

Ein Schiffsdesign setzt Maßstäbe:<br />

Diesel-elektrisch angetrieben, Future-<br />

Fuel-Ready, tiefgangoptimiert und<br />

Solarmodule für erneuerbare Energien<br />

an Deck – unser GMS HELIOS macht<br />

nachhaltige Lieferketten möglich.<br />

Follow us<br />

www.hgkshipping.de<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong><br />

53


WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

125 Jahre Dortmunder Hafen<br />

Einst Wasserbahnhof, bald Zentrum für Wasserstoff: Zum runden Geburtstag kamen Gäste<br />

aus Politik und Wirtschaft zusammen, um die bewegte Vergangenheit des Dortmunder<br />

Hafens zu würdigen – und einen Blick in die Zukunft zu wagen<br />

Der Geburtstag des Dortmunder Hafens wurde feierlich begangen<br />

© Dortmunder Hafen AG<br />

Wichtige Logistikdrehscheibe, regionaler<br />

Wirtschaftsmotor und<br />

Garant der kommunalen Daseinsvorsorge:<br />

Bei der Feier zum 125. Geburtstag<br />

des Dortmunder Hafens am 30. August<br />

brachten die Gäste ihre Wertschätzung<br />

zum Ausdruck.<br />

»Was 1899 als Wasserbahnhof der<br />

Montanindustrie begann, ist heute ein<br />

modernes Logistikzentrum und Dortmunds<br />

größtes zusammenhängendes<br />

Industriegebiet, das Arbeitsplätze sichert<br />

und die Wertschöpfung stärkt«,<br />

sagte Bettina Brennenstuhl, Vorständin<br />

der Dortmunder Hafen AG. Der Hafen<br />

sei zugleich ein Ort für Zukunftsprojekte,<br />

die zur Ansiedlung von Wasserstofftechnologie<br />

oder zur Verkehrswende<br />

beitragen. »Ökonomie und Klimaschutz<br />

gehen im Dortmunder Hafen Hand in<br />

Hand.«<br />

Jendrik Suck, Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der Dortmunder Hafen AG, ergänzte<br />

in seiner Begrüßung: »Der Güterverkehrshafen<br />

und das damit verbundene<br />

Industriegebiet sind ein bedeutender<br />

Wirtschaftsfaktor, den es auch künftig zu<br />

fördern, zu unterstützen und vor negativen<br />

Einflüssen zu schützen gilt, sei es<br />

durch kontinuierliche Optimierungen<br />

der Verkehrsanbindung oder der Wiedererschließung<br />

von Gewerbeflächen.«<br />

Dortmunds Oberbürgermeister Thomas<br />

Westphal betonte in seinem Grußwort,<br />

dass der Hafen widerspiegle, »wie die<br />

ganze Stadt immer an einem Strang gezogen<br />

und sich Herausforderungen gemeinsam<br />

gestellt hat.«<br />

Ein Grußwort richtete auch Oliver Krischer,<br />

Minister für Umwelt, Naturschutz<br />

Dortmunder Hafen<br />

Der im August 1899 eröffnete<br />

Dortmunder Hafen ist mit zehn<br />

Hafenbecken und 11 km Uferlänge<br />

Dortmunds größtes zusam -<br />

menhängendes Industriege biet<br />

und ein landesbedeutsames, trimodales<br />

Güterverkehrszentrum.<br />

Der Hafen ist Warendreh scheibe<br />

für das gesamte Ruhrgebiet, die<br />

angrenzenden Regio nen sowie<br />

für die Seehäfen Antwerpen, Rotterdam<br />

und Amsterdam und die<br />

deutschen Seehäfen.<br />

und Verkehr des Landes Nordrhein-<br />

Westfalen an die rund 100 geladenen<br />

Gäste: »Wo früher Kohle und Erze umgeschlagen<br />

wurden, sind es heute Güter der<br />

erneuerbaren Energien und klimafreundliche<br />

Transportalterna tiven, die<br />

ihren Platz in den Häfen gefunden haben.<br />

In den Häfen beginnt die Zukunft.«<br />

Dass Häfen aufgrund ihrer Versorgungsfunktion<br />

und der politisch gewollten<br />

Beiträge zu Verkehrs- und Energiewende<br />

an vielen Stellen Unterstützung<br />

von Bund, Land und Kommune erfahren<br />

können, verdeutlichte eine Podiumsdiskussion<br />

mit dem Titel »Nordrhein-Westfalens<br />

Häfen – ausreichend Rückenwind<br />

für neue Zukunftsaufgaben?«<br />

Bei Hafenrundfahrten konnten sich die<br />

Festgäste, darunter auch Heinrich Böckelühr,<br />

Regierungspräsident der Bezirksregierung<br />

Arnsberg sowie die Vorstände<br />

der Dortmunder Stadtwerke AG<br />

(DSW21), anschließend einen Überblick<br />

über das logistische Potenzial des Dortmunder<br />

Hafens verschaffen. Eine Ausstellung<br />

von Hafenunternehmen zu den<br />

im Industriegebiet hergestellten oder<br />

umgeschlagenen Gütern rundete die Jubiläumsveranstaltung<br />

ab.<br />

JW<br />

54 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong>


WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

Allianz gegen den Klimawandel<br />

Wetterextreme schlagen sich direkt in der Binnenschifffahrt nieder: Hoch- und<br />

Niedrigwasserphasen können ganze Lieferketten unterbrechen. Um sich auf diese Fälle<br />

vorzubereiten, haben mehrere Häfen das Projekt »CRANE« entwickelt<br />

Der Hafen Karlsruhe nimmt gemeinsam mit weiteren Rheinhäfen am Resilienz-Projekt »CRANE« teil<br />

© KVVH<br />

Seit Jahren häufen sich extreme Wetterereignisse<br />

in Europa. Mal sind es<br />

starke Regenfälle, die zu meterhohen Pegelständen<br />

führen, mal lange Dürrezeiten,<br />

in denen das Wasser so weit zurückgeht,<br />

dass manche Flüsse kaum noch<br />

befahrbar sind. Auf solche Ereignisse<br />

vorbereitet zu sein, ist für die Binnenschifffahrt<br />

und insbesondere für Häfen<br />

von enormer Bedeutung.<br />

Aber: »Bis heute hat kein einziger Binnenhafen<br />

eine Anpassungsstrategie –<br />

weltweit«, erklärte Manfred Rausch, der<br />

das Projekt »CRANE« vom Straßburger<br />

Hafen aus leitet. »CRANE« steht für »Climate<br />

Resilience and Adaption Network«,<br />

zu Deutsch etwa »Netzwerk für Klima-<br />

Resistenz und -Anpassung« und ist ein<br />

Zusammenschluss von sieben Häfen am<br />

Oberrhein. Sie arbeiten seit Juli 2023 daran,<br />

Strategien und Maßnahmen zu entwickeln,<br />

um ihre Infrastruktur auf extreme<br />

Wetterphänomene vorzubereiten.<br />

Jeder der teilnehmenden Häfen – Mannheim,<br />

Ludwigshafen, Karlsruhe, Straßburg,<br />

Kehl, Mulhouse und Basel – kooperiert<br />

mit Forschungseinrichtungen wie<br />

dem Fraunhofer-Institut IAIS, um Risiken<br />

zu analysieren und zu bewerten. Dazu<br />

gehört unter anderem der Wasserpegel,<br />

aber auch Hitze, die Wahrscheinlichkeit<br />

von Stürmen oder ein sinkender<br />

Grundwasserspiegel, der zu einer<br />

Instabilität des Bodens führen könnte.<br />

Maßnahmen für jeden Hafen<br />

Auf dieser Grundlage sollen im nächsten<br />

Schritt Maßnahmenkataloge und Handlungsoptionen<br />

entworfen werden, in denen<br />

auch eine Rangfolge und Priorisierung<br />

festgelegt wird; sowohl für die einzelnen<br />

Häfen als auch standortübergreifend.<br />

Sogenannte »Kaskadeneffekte«<br />

spielen dabei ebenfalls eine Rolle. In jedem<br />

Hafen werden Schlüsselfaktoren<br />

identifiziert, die es besonders zu stärken<br />

gilt, um gleichzeitig andere zu schützen.<br />

Erste Ansätze aus dem »CRANE«-Projekt<br />

werden bereits erprobt. Der Baseler<br />

Hafen testet beispielsweise den kühlenden<br />

Effekt weiß angestrichener Gebäude<br />

sowie Schichtpläne, die in heißen Sommermonaten<br />

entsprechend angepasst<br />

werden, um eine Überlastung der Mitarbeitenden<br />

zu vermeiden.<br />

Die Kosten für das Projekt belaufen<br />

sich auf etwa 1,44 Mio €. Zu 60 % wird es<br />

von Interreg unterstützt, einem EU-Förderprogramm<br />

für grenzüberschreitende<br />

Zusammenarbeit am Oberrhein zwischen<br />

Deutschland, Frankreich und der<br />

Schweiz. Die Laufzeit des Projekts endet<br />

am 31. Dezember 2025.<br />

RD<br />

Projekt »CRANE«<br />

Laufzeit: 01.07.2023 – 31.12.2025<br />

Gesamtkosten: ca. 1,44 Mio. €<br />

Förderfähig: ca. 1,37 Mio. €<br />

Teilnehmende Regionen:<br />

Schweiz<br />

Elsass<br />

Baden-Württemberg<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Weitere Informationen:<br />

www.interreg-oberrhein.eu<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong><br />

55


WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

Braunschweiger Hafen feiert und plant<br />

Vor 90 Jahren begann mit der Eröffnung des Mittellandkanals offiziell der Umschlag an<br />

den Kaikanten. Nach der obligatorischen Feier richtet sich der Blick in die Zukunft: Mit dem<br />

Wegfall der Kohle müssen neue Güter und Geschäfte gefunden werden. Von Krischan Förster<br />

Ein Hafen wird nicht aller Tage 90 Jahre<br />

alt, und wenn es dann soweit ist, ist<br />

auch die politische Prominenz nicht weit.<br />

In Braunschweig ließ es sich der niedersächsische<br />

Wirtschaftsminister Olaf Lies<br />

nicht nehmen, persönlich zu gratulieren.<br />

Gelegen am Mittellandkanal bei<br />

km 219 und an der Autobahn A 2 ist es<br />

Braunschweig einer der wichtigsten Häfen<br />

des Landes. Schon um das Jahr 1.000<br />

gab es einen Stapel- und Umschlagplatz<br />

an der Oker. Der heutige Hafen entstand<br />

mit dem Bau der wichtigen Ost-West-<br />

Kanalverbindung im Jahre 1934. In den<br />

1970er Jahren wurden die beiden Parallelhäfen<br />

auf eine Breite von 20 m Breite,<br />

eine Länge von 100 m und 300 m sowie<br />

auf eine Tiefe von 4 m ausgebaut. Seit<br />

2001 gibt es ein Containerterminal, heute<br />

eine der Hauptstützen des Umschlags<br />

von jährlich etwa 1 Mio. t.<br />

Hafenchef Jens Hohls konnte zur Feierstunde<br />

an einem Freitag Vormittag im<br />

August rund 140 Gäste willkommen heißen,<br />

»das hat mich sehr überrascht und<br />

gefreut«, sagt Hohls. Neben Lies war<br />

auch BÖB-Präsident Joachim Zimmermann<br />

angereist, hauptamtlich Geschäftsführer<br />

der nicht gerade nahe gelegenen<br />

Bayernhafen-Gruppe. Schon die<br />

Geschichte dieses Standortes ist interessant,<br />

die Gegenwart aber nicht minder.<br />

Nach dem Wegfall der Kohle muss sich der Hafen<br />

Braunschweig neue Ladungsgüter suchen<br />

Festakt zum 90. Geburtstag, unter anderem mit dem Braunschweiger Hafenchef Jens Hohls (li.),<br />

Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (2.v.r.) und BÖB-Präsident Joachim Zimmermann (re.)<br />

Wie in anderen Häfen auch, erlebte<br />

Braunschweig erst jüngst eine Zäsur. Ende<br />

April, also vor weniger als einem halben<br />

Jahr, ging die letzte Fuhre Kohle aus<br />

dem Hafen zum nahegelegenen HKW-<br />

Kraftwerk. Mit zuletzt noch 100.000 t<br />

oder 10 % Anteil war das »schwarze<br />

Gold« eine der wichtigsten Gütergruppen.<br />

»Damit ist jetzt Schluss«, sagt<br />

Hohls. Künftig muss diese Menge kompensiert<br />

werden, wenn das aus der Vergangenheit<br />

gewohnte Umschlagvolumen<br />

gehalten werden soll.<br />

Dabei hatte Braunschweig die Corona-<br />

Krisenjahre vergleichsweise gut abgewettert,<br />

bei Containern 2022 sogar das<br />

beste Ergebnis in der Geschichte abgeliefert.<br />

»Inzwischen bündeln sich aber<br />

viele äußere Einflüsse, die unser Wirken<br />

belasten«, sagt Hohls. Der Wegfall der<br />

Kohle ist nur ein Faktor. Dazu kommt die<br />

Krise der Bauwirtschaft, ein Rückgang<br />

des lange Jahre starken Holz-Exports<br />

nach Asien und sogar wieder Einbußen<br />

bei containerisierter Ware.<br />

Auch die geplante Erweiterung des Containerterminals<br />

ist ins Stocken geraten. Für<br />

etwa 3,5 Mio. € soll das heute 38.000 m2<br />

große Areal um 10.000 m2 erweitert werden.<br />

80 % der Investitionssumme werden<br />

aus der KV-Förderung des Bundes benötigt.<br />

»Erst sind wir eine Zeit lang hinter<br />

dem Baurecht hergelaufen, dann kam die<br />

Haushaltssperre in Berlin«, berichtet<br />

Hohls. Nun wird in Aussicht gestellt, dass<br />

Braunschweig 2025 mit dabei sein könnte.<br />

Am Bedarf hegt Hohls keine Zweifel, global<br />

würden die Mengen auch in Zukunft<br />

zunehmen, also auch im Hinterland.<br />

Es gibt aber auch gute Nachrichten:<br />

Beim Ausbau des Stichkanals in Salzgitter<br />

erfolgt ein Großteil der Baustellenlogistik<br />

über Braunschweig. Ein bimodales Terminal<br />

(Straße-Schiene) wird vom privaten<br />

Investor Helrom gerade fertiggestellt.<br />

Von dort sollen dann werktäglich<br />

Züge nach Wien rollen. Auch wachsen die<br />

Mengen bei einigen Gütergruppen wie<br />

Düngemittel oder Altreifen für den Export<br />

nach Indien gegen den Trend. Statt<br />

der Kohle verbrennt das Kraftwerk jetzt<br />

Altholz, auch das muss herangeschafft<br />

werden.<br />

Gute Perspektiven sieht der Hafenchef<br />

auch für Schwertransporte via Braunschweig.<br />

Im Binnenland steht das Repowering<br />

vieler Windkraftanlagen an. Sowohl<br />

die neuen Anlagenteile, vor allem<br />

aber die abmontierten Turm- und Turbinenteile<br />

könnten über die Kaikanten gehen.<br />

»Wir sind in den Häfen daran gewöhnt,<br />

uns immer wieder anpassen zu<br />

müssen, und das tun wir auch jetzt«, so<br />

Hohls.<br />

<br />

© Hafen Braunschweig<br />

56 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong>


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A-Rosa begrüßt neue Auszubildende<br />

Die A-Rosa Flussschiff GmbH hieß im<br />

August neue Auszubildende der Fachrichtung<br />

Tourismuskaufmann/-frau für<br />

Privat und Geschäftsreisen an Bord des<br />

Hauptquartiers in Rostock willkommen.<br />

Sören Thede wird in der dreijährigen<br />

Ausbildung in den verschiedenen Abteilungen<br />

wie beispielsweise dem Marketing,<br />

dem Sales-Bereich und dem Yield<br />

alle wichtigen Inhalte vermittelt bekommen<br />

und erhält im Herbst Unterstützung<br />

von einer weiteren jungen Touristikerin,<br />

die ihre Ausbildung zu einem späteren<br />

Zeitpunkt starten wird. Beide werden<br />

gemeinsam an der Seite der Auszubildenden<br />

Laura Tylko und Tami Eberhardt<br />

(2. Lehrjahr) sowie Amy Klut, Anna<br />

Buttler und Ben Lockenvitz (3. Lehrjahr)<br />

ihren Karriereweg im Tourismus<br />

bei A-Rosa beginnen, wie das Unternehmen<br />

mitteilte.<br />

Für A-Rosa habe Ausbildung eine lange<br />

Tradition, in welcher seit über 15 Jahren<br />

immer zum 1. August Nachwuchs-<br />

Touristiker in der Rostocker Zentrale anfangen,<br />

hieß es in der Mitteilung. In den<br />

vergangenen Jahren habe sich das Unternehmen<br />

zudem mehrfach über Bestleistungen<br />

in den Berufsabschlüssen freuen<br />

dürfen, welche von der IHK zu Rostock<br />

im Rahmen der jährlichen Bestenehrung<br />

ausgezeichnet werden.<br />

Auszeichung für Betrieb<br />

Die umfangreichen Programme in der<br />

Ausbildung junger Touristiker wurden<br />

zudem von der Industrie- und Handelskammer<br />

(IHK) zu Rostock ausgezeichnet<br />

und A-Rosa zu einem der besten Aus-<br />

A-Rosa ist als »Top-Ausbildungsbetrieb« in der Region zertifiziert<br />

bildungsbetriebe in der Region zertifiziert.<br />

Der Titel »Top-Ausbildungsbetrieb«<br />

wird jährlich an Unternehmen<br />

verliehen, die sich mit einem überdurchschnittlichen<br />

Berufsausbildungsprogramm<br />

engagieren.<br />

Für die Auszeichnung als TOP-Ausbildungsbetrieb<br />

müssen verschiedene<br />

Kriterien aus den Bereichen »Vor der<br />

Ausbildung: Berufsorientierung«, »Vorbereitung<br />

der Berufsausbildung im Betrieb«,<br />

»Während der Ausbildung« sowie<br />

»Chancen & Perspektiven« erfüllt werden.<br />

Hierzu gehören beispielsweise die<br />

Durchführung von Informationsveranstaltungen<br />

an Schulen und Berufsbildungsmessen,<br />

die komfortable und<br />

vollständige Einrichtung des Arbeitsplatzes,<br />

die Bezuschussung eines ÖPNV-<br />

Tickets, das regelmäßige Führen von<br />

Feedbackgesprächen und die Übernahmemöglichkeiten<br />

nach der bestandenen<br />

Abschlussprüfung.<br />

»Schon seit Jahren engagieren wir uns<br />

im Bereich der Nachwuchsförderung<br />

sehr aktiv und durften zahlreichen jungen<br />

Menschen eine Ausbildung mit Perspektive<br />

bieten«, erklärte Mandy Wittig,<br />

Ausbilderin der A-Rosa Flussschiff<br />

GmbH.<br />

»Wir freuen uns sehr, dass wir mit unserem<br />

sehr umfangreichen Ausbildungskonzept<br />

vielen Anforderungen des IHK<br />

Fragenkatalogs entsprechen können und<br />

als einer der besten Ausbildungsbetriebe<br />

in der Region Rostock ausgezeichnet<br />

wurden. Das macht uns sehr stolz und<br />

bestätigt unseren bisherigen Kurs«, ergänzte<br />

Katja Hüning, ebenfalls Ausbilderin<br />

bei A-Rosa.<br />

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RECHT<br />

Holland, Binnenschiffahrtsrecht, 5. Auflage,<br />

§ 14 BinSchG Rn. 11).<br />

1.2 Der Rechtspfleger hat jedoch – was<br />

ebenfalls zu Recht anerkannt ist – übersehen,<br />

dass die Festsetzung der Verklarungskosten<br />

im Hauptprozess nur entsprechend<br />

dem jeweiligen streitgegenständlichen Interesse<br />

stattfindet (Schiffahrtsobergericht<br />

Nürnberg, Beschluss vom 26. Juli 2016 – 5<br />

W 450/16 <strong>BS</strong>ch – ZfB 2016, Sammlung Seite<br />

2444 f [juris Rn. 19]), die Verklarungskosten<br />

demnach nur in dem Maße berücksichtigungsfähig<br />

sind, in dem sich der Streitgegenstand<br />

des Prozesses mit dem Verfahrensgegenstand<br />

der Verklarung deckt<br />

(Hanseatisches Oberlandesgericht Hamburg,<br />

Beschluss vom 02. Februar 2018 – 6<br />

W 38/17 <strong>BS</strong>ch – ZfB 2018, Sammlung Seite<br />

2520 f [juris Rn. 6]; Hanseatisches Oberlandesgericht<br />

Hamburg, Urteil vom 27. Juli<br />

2017 – 6 U 74/16 – ZfB 2019, Sammlung<br />

Seite 2567 ff [juris Rn. 72]; Schiffahrtsgericht<br />

Duisburg-Ruhrort, Urteil vom 19. Mai<br />

2022 -5 C 3/21 <strong>BS</strong>ch – [juris) Rn. 153]; v.<br />

Waldstein/Holland, Binnenschiffahrtsrecht,<br />

5. Aufl. § 14 BinSchG Rn. 11).<br />

Soweit der Rechtspfleger des Rheinschifffahrtsgericht<br />

in der Nichtabhilfeentscheidung<br />

vom 21.11.2023 diese anerkannten<br />

Rechtsgrundsätze nicht anwenden will, weil<br />

bereits in der Klage beantragt worden sei,<br />

den Beklagten die Kosten des Rechtsstreits<br />

einschließlich der Kosten des Verklarungsverfahrens<br />

aufzuerlegen und er außerdem<br />

die Auffassung vertritt, »die antragsgemäße<br />

Verurteilung der Beklagten impliziere,<br />

dass dem Beklagten im Parallelverfahren<br />

keinerlei Ansprüche gegen die dortigen Beklagten<br />

zustehen können, sodass es vorliegend<br />

sachgerecht sei, die Kosten des Verklarungsakten<br />

in voller Höhe im vorliegenden<br />

Verfahren festzusetzen«, ist beides von<br />

Rechtsirrtum beeinflusst:<br />

1.2.1 Der Verweis auf die Antragstellung im<br />

Klageverfahren (und wohl auch auf die<br />

Kosten[grund]entscheidungen) geht schon<br />

deshalb fehl, weil dabei verkannt wird,<br />

dass sowohl der Antrag in der Klageschrift<br />

als auch der Ausspruch zu den Kosten allein<br />

die Kostentragung dem Grunde nach<br />

betrifft, während die Feststellung, welche<br />

Kosten im Sinne von § 91 Abs. 1 ZPO notwendig<br />

und zu erstatten sind, dem Kostenfestsetzungsverfahren<br />

nach § 104 ZPO vorbehalten<br />

ist. Die Annahme, bereits in der<br />

Kostengrundentscheidung werde über<br />

den Umfang der Erstattung der im Verklarungsverfahren<br />

angefallenen Kosten entschieden,<br />

verkennt diese gesetzlich vorgegebene<br />

Unterscheidung<br />

1.2.2 Das Gleiche gilt für die Argumentation<br />

bezogen auf das Parallelverfahren.<br />

Auch insoweit wird grundlegend verkannt,<br />

dass eine Kostenfestsetzung nach § 104<br />

ZPO ausschließlich im Umfang der Kostengrundentscheidung<br />

erfolgen kann,<br />

denn das Gesetz lässt keinen Zweifel daran,<br />

dass sich die Kostenfestsetzung auf<br />

die Kosten des Rechtsstreits im Sinne von<br />

§ 91 Abs. 1 ZPO bezieht, was zwingend<br />

ausschließt, eine verfahrensübergreifende<br />

Kostenfestsetzung oder Kostenverrechnung<br />

vorzunehmen. Der Versuch, diese gesetzliche<br />

Bindung aus vermeintlichen<br />

Gründen der »Sachgerechtigkeit« zu überwinden,<br />

ist daher offensichtlich verfehlt.<br />

1.3 Ausgehend von diesen Grundsätzen<br />

zur Festsetzung der Verklarungskosten im<br />

Hauptprozess kann die Kostenfestsetzung<br />

nicht auf der Grundlage des mit Beschluss<br />

vom 04.<strong>09</strong>.2017 festgesetzten Geschäftswerts<br />

von EUR 171.984,91 erfolgen.<br />

1.3.1 Denn dieser Geschäftswert ergab sich<br />

aus der Addition der wirtschaftlichen Interessen<br />

der an dem Verklarungsverfahren Beteiligten,<br />

das die hiesigen Klägerinnen auf der<br />

Grundlage des ihnen erwachsenen Schadens<br />

mit EUR 84.432,85 (Schriftsatzes der<br />

Prozessbevollmächtigten der Klägerinnen<br />

vom 17.07.2017, AS 96 der Akten des Verklarungsverfahrens<br />

30 UR 111/17) und die hiesigen<br />

Beklagten auf dergleichen Grundlage<br />

mit EUR 87.552,06 (Schriftsatz des Prozessbevollmächtigten<br />

der Beklagten vom<br />

23.08.2017, AS 98 der Akten des Verklarungsverfahrens<br />

30 UR 111/17) beziffert haben.<br />

Unerheblich ist, dass die Klägerinnen im<br />

Klageverfahren über den Schadensbetrag<br />

aus dem Verklarungsverfahren hinaus Schadensersatz<br />

in einer Gesamthöhe von EUR<br />

88.359,85 € geltend machten, denn dies ist<br />

für die Bestimmung des Geschäftswerts des<br />

Verklarungsverfahrens ohne Bedeutung.<br />

1.3.2 Da im Ausgangsverfahren, für das die<br />

Prozessbevollmächtigten der Klägerinnen<br />

mit den Anträgen vom 25.02.2022, korrigiert<br />

mit Antrag vom 21.02.2023, und 21<br />

.02.2023 die Kostenfestsetzung beantragt<br />

haben, sowohl im erstinstanzlichen Verfahren<br />

(Az.: 31 0 1/17 RhSch) als auch im<br />

Berufungsverfahren (Az.: 22 U 4/20 RhSch)<br />

lediglich Schadensersatzansprüche der<br />

Klägerinnen streitgegenständlich waren,<br />

ist der Streitgegenstand des Prozesses<br />

auch nur in diesem Umfang mit dem im<br />

Verklarungsverfahren verfolgten Interesse<br />

identisch, die im Verklarungsverfahrens<br />

entstandenen Kosten sind mithin auch nur<br />

in diesem Umfang Kosten des Rechtsstreits<br />

(§ 91 ZPO), sodass von den insgesamt<br />

im Verklarungsverfahren angefallenen<br />

Kosten lediglich 49% auf den vorliegenden<br />

Rechtsstreit entfallen.<br />

1.3.3 Danach sind die der Klägerin zu 7 im<br />

Verklarungsverfahren entstandenen Gesamtkosten<br />

von EUR 5.125,20 (Antrag vom<br />

01.02.2022, bzw. Antrag vom 21.02.2023) –<br />

Einwendungen gegen die Richtigkeit dieser<br />

Berechnung erheben die Beklagten<br />

nicht – lediglich in Höhe von EUR 2.511,35<br />

(= 49 % von EUR 5.125,20) als Prozesskosten<br />

festzusetzen. Zuzüglich der Kosten für<br />

das Verfahren vor dem Rheinschifffahrtsgericht<br />

von (zuletzt) EUR 2.247,68 und der<br />

Kosten für das Berufungsverfahren von<br />

(zuletzt) EUR 4.288,40 – gegen beide Berechnungen<br />

wenden sich die Beklagten<br />

ebenfalls nicht – ergeben sich außergerichtliche<br />

Kosten der Klägerinnen von EUR<br />

9.047,43. In diesem Umfang hat die sofortige<br />

Beschwerde der Beklagten Erfolg.<br />

1.3.4 Soweit die Beklagten mit ihrer sofortigen<br />

Beschwerde darüber hinaus die<br />

Nichtberücksichtigung einer Zahlung vom<br />

27.12.2019 in Höhe von EUR 1.850,00 beanstanden,<br />

bleibt die Beschwerde ohne Erfolg.<br />

Diese Zahlung wurde bereits im Kostenfestsetzungsbeschluss<br />

vom 22.<strong>09</strong>.2023<br />

berücksichtigt, wie sich aus dem Gesamtbetrag<br />

der von den Beklagten geleisteten<br />

Zahlungen von EUR 3.850,00 ergibt. Die<br />

Beklagten sind nach dem Hinweis darauf<br />

in der Nichtabhilfeentscheidung vom<br />

21.11.2023 auf diesen Einwand auch nicht<br />

mehr zurückgekommen.<br />

1.3.5 Zuzüglich des im Kostenfestsetzungsbeschluss<br />

vom 22.<strong>09</strong>.2023 berücksichtigten<br />

Betrags von EUR 380,10 ergibt sich<br />

mithin ein von den Beklagten den Klägerinnen<br />

zu erstattender Betrag von EUR<br />

9.427,53.<br />

Dieser Betrag ist nach § 104 Abs. 1 Satz 2<br />

ZPO, § 247 BGB hinsichtlich des Kostenanteils<br />

von EUR 4.288,40 für das Berufungsverfahren<br />

seit dem 26.02.2022 (Eingang<br />

des Kostenfestsetzungsantrags am<br />

25.02.2022, § 187 Abs. 1 BGB) und hinsichtlich<br />

der Kosten für das Verklarungsverfahren<br />

und das erstinstanzliche Verfahren von<br />

– insgesamt – EUR 4.759,03 seit dem<br />

13.<strong>09</strong>.2022 (Eingang des Kostenfestsetzungsantrags,<br />

datiert auf den 01.02.2022,<br />

am 12.<strong>09</strong>.2022, § 187 Abs. 1 BGB) mit dem<br />

gesetzlichen Zinssatz zu verzinsen.<br />

Die Gebühr nach Nr. 1812 des Kostenverzeichnisses<br />

zum GKG ist in Rheinschifffahrtssachen<br />

nicht zu erheben (Art. 39 der<br />

revidierten Mannheimer Akte).<br />

Von den übrigen Kosten des Beschwerdeverfahrens<br />

tragen die Klägerinnen 58 %<br />

und die Beklagten als Gesamtschuldner 42<br />

% (§§ 97 Abs. 1, 92 Abs. 1, 100 Abs. 1 ZPO).<br />

Anmerkung der Redaktion:<br />

Die Kosten eines Verklarungsverfahrens<br />

machen wegen des häufig sehr hohen<br />

Gegenstandswertes einen nicht unerheb -<br />

lichen Teil der Prozesskostenlast aus. Der<br />

Wert ist nicht selten höher als die Summe<br />

der Streitwerte der beiden folgenden<br />

Hava rieprozesse. Die Klagen des Versicherers<br />

des einen Schiffes gegen den Schiffseigner<br />

des anderen und umgekehrt werden<br />

als Hin- und Zurückprozess bezeichnet.<br />

Für die Zurechnung der Kosten des Verklarungsverfahrens<br />

im Kostenfestsetzungsverfahren<br />

der folgenden Streit verfahren<br />

kommt es nicht auf das Verhältnis des Verklarungswertes<br />

zum jeweiligen Klagebetrag<br />

an, selbst bei rechnerischen Wertdifferenzen<br />

ist nicht darauf abzustellen, welcher<br />

Teil des im Verklarungsverfahren benannten<br />

Schaden eingeklagt ist, sondern nur<br />

auf das prozentuale Verhältnis der beiden<br />

Streitwerte der Streit verfahren zueinander,<br />

wie das Rheinschiffahrtsobergericht zutreffend<br />

entschieden hat. Ebenso Amtsgericht<br />

Mannheim, Beschluss vom 21. Februar<br />

2021, ZfB 2021, Sammlung Seite 2698 f mit<br />

Anmerkung Fischer.<br />

Rechtsanwalt Dr. Martin Fischer,<br />

Frankfurt am Main<br />

(Sammlung Seite 2900)<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong><br />

65


BDS<br />

Bundesverband der Selbständigen Abteilung Binnenschiffahrt e. V.<br />

Vertreten durch den Vorsitzenden Torsten Stuntz, MS »Stella Maris« und die stellvertretenden<br />

Vorsitzenden Nikolaus Hohenbild, Detlef Maiwald, Stephen Mnich, Gebr. Mnich OHG<br />

Geschäftsstelle und Schriftleitung: Dirk-Uwe Klaas, Sekretariat Birgit Kühn<br />

August-Bier-Str. 18 | 53129 Bonn | Tel. 0228 / 746377 | Fax 0228 / 746569 | zentrale@bds-binnenschiffahrt.de<br />

Erleichterungen für kleine Fahrgastschiffe<br />

Dankenswerterweise hat das Bundesministerium<br />

für Digitales und Verkehr<br />

unsere Anregung aufgegriffen, die Befähigungs-<br />

und Besatzungsvorschriften<br />

für kleine Fahrgastschiffe anzupassen.<br />

Denn viele der gegenwärtig geltenden<br />

Vorschriften sind für dieses Gewerbe<br />

schlichtweg überdimensioniert und damit<br />

zu teuer. Auch die Mitarbeiter<br />

und Nachwuchsgewinnung wird unnötig<br />

erschwert.<br />

Eine im Grundsatz richtige und<br />

begrüßenswerte Initiative des Referates<br />

WS 25 im BMDV. Vorgesehen<br />

ist, die Erleichterungen zeitnah umzusetzen.<br />

Der Weg hierzu führt über<br />

eine vorübergehende Verordnung<br />

auf Gund § 3 der Binnenschiffspersonalverordnung.<br />

So weit, so gut für<br />

uns.<br />

Wie beim Thema Bürokratieabbau<br />

und Verschlankung überkomplexer<br />

Regelungen kommt es aber<br />

auch hier darauf an, die Ziele mutig<br />

und beherzt umzusetzen. Dies setzt voraus,<br />

dass der hierfür erforderliche Wille,<br />

alte Zöpfe abzuschneiden und neue Perspektiven<br />

für die kleine Fahrgastschifffahrt<br />

zu eröffnen, auch konsequent gegangen<br />

wird. Ansonsten bleibt es bei Absichtserklärungen,<br />

die in der Branchenwirklichkeit<br />

nichts oder zu wenig verändern.<br />

Der zuständigen Fachabteilung<br />

ist zu wünschen, dass die begrüßenswerte<br />

Absicht auch zu wirksamen und praktikablen<br />

Verbesserungen führt.<br />

Diese Verbesserungen sind im vorgelegten<br />

Konzept des Ministeriums zwar<br />

enthalten, gehen aber nicht weit genug.<br />

Die Betriebsform A beträgt in der<br />

BinSchPersV 16 Stunden. Länger ist ein<br />

kleines Fahrgastschiff in der Regel nicht<br />

unterwegs. Danach reichen als Besatzung<br />

ein Schiffsführer und ein Matrose,so<br />

steht es geschrieben. Doch genau diese<br />

Anforderung ist für die kleine Fahrgastschifffahrt<br />

nicht gerechtfertigt, vor allem<br />

im Vergleich mit Fähren ist sie schlicht<br />

überzogen. In beiden Fällen sind während<br />

der Fahrt immer Fahrgäste an Bord.<br />

Und bei den Fähren sogar zusätzlich Personen<br />

in Pkw, Lkw oder Caravans. Es besteht<br />

daher keine Veranlassung, an der<br />

Matrosenvoraussetzung für die kleine<br />

Fahrgastschifffahrt festzuhalten. Im Gegenteil:<br />

Es ist eigentlich selbsterklärend,<br />

dass diese Qualifikation nicht erforderlich<br />

ist.<br />

Die »Pioneer Two« in Berlin<br />

Das BMDV-Konzept sieht zunächst ein<br />

Kleinschifferzeugnis für Fahrgastschiffe<br />

unter 35 m Länge vor. Dieses Zeugnis<br />

muss durch eine gesonderte Prüfung erworben<br />

werden: Dazu gehören eine<br />

Theorieprüfung wie beim Unionspatent<br />

sowie eine praktische Simulatorenprüfung.<br />

Auf den Prüfungsteil Reiseplanung<br />

soll verzichtet werden.<br />

Unabhängig davon, dass auch noch<br />

weitere Prüfungsteile gestrichen werden<br />

können und alternativ zur Simulatorenprüfung<br />

eine praktische Prüfung auf einer<br />

Ausbildungsbarkasse durchgeführt<br />

werden könnte: Dieser Ansatz für einen<br />

KFGSF, also den Führer eines kleinen<br />

Fahrgastschiffes, ist richtig. Allerdings<br />

muss dann die Theorieprüfung wirklich<br />

auf die nötigen Kompetenzen für das<br />

Kleinschifferzeugnis reduziert werden.<br />

An einem Matrosen in Betriebsform A<br />

festzuhalten konterkariert dagegen das<br />

erklärte Ziel des Konzepts, nämlich Erleichterungen<br />

zu schaffen. Die vorgesehene<br />

Besetzungsvorgabe führt sogar<br />

© Kühn<br />

zu einer Verschlechterung des bisherigen<br />

Sachstandes. Hier besteht als dringender<br />

Bedarf zur Nachjustierung.<br />

Ein Decksmann 180 wäre völlig ausreichend<br />

und angemessen. Die Schwierigkeiten,<br />

für uns geeignete Arbeits- und<br />

Fachkräfte zu gewinnen, werden hierdurch<br />

– erst recht für Saisonbetriebe – erhöht<br />

statt abgebaut.<br />

Da es um kleine Fahrgastschiffe<br />

geht, sollte auch darüber nachgedacht<br />

werden, die Längenbegrenzung<br />

von 35 m auf 25 m zu<br />

reduzieren und dabei aus wirtschaftlichen<br />

Gründen die erlaubten Fahrgastzahlen<br />

auf 125 zu erhöhen.<br />

Wir sind zuversichtlich, im nun<br />

beginnenden Dialog mit den Beteiligten<br />

eine gute Lösung hinzubekommen<br />

– die kleine Fahrgastschifffahrt<br />

hat es mehr als verdient.<br />

Auf einem Fahrgastschiff der besonderen<br />

Art war ich Anfang September<br />

in Berlin. Dort wurde das<br />

Medienschiff »Pioneer Two« eingeweiht.<br />

The Pioneer hat sich durch seinen Gründer<br />

Gabor Steingart der Idee verschrieben,<br />

den immer belehrender auftretenden<br />

Haltungs- und Gesinnungsjournalismus<br />

durch gemeinsame Wahrheitssuche<br />

im Respekt vor der abweichenden<br />

Meinung abzulösen. Ohne<br />

ideologische Scheuklappen und Schaum<br />

vorm Mund. Erst recht nach den ostdeutschen<br />

Wahlen richtig und wichtig!<br />

Das Schiff ist 52 m lang, 8,20 m breit<br />

und verfügt über einen 250 kW leistenden<br />

Elektroantrieb für bis zu 8 h im<br />

reinen Elektrobetrieb. Das Highlight für<br />

mich ist das hydraulisch gesteuerte<br />

Hochdach für bis zu 4 m Raumhöhe. Es<br />

entsteht ein modern eingerichtetes Fernseh-<br />

und Tonstudio, das auch als Veranstaltungsraum<br />

genutzt werden kann.<br />

Das von der Mondorfer Lux Werft in<br />

der Nähe von Bonn gebaute Schiff hat<br />

6 km verlegte Kabel und natürlich ein<br />

Sonnendeck mit Solarpaneelen an Bord.<br />

Für mich ein beeindruckendes Erlebnis<br />

an Bord dieses Medienschiffes!<br />

66 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong>


IMPRESSUM<br />

Fortführung der<br />

Binnenschiffahrt<br />

und Wasserstraßen<br />

Zeitschrift für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen<br />

(© Verein für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen e.V.) im 130. Jahrgang<br />

Die Binnenschifffahrt ist offizielles Organ und Mitteilungsblatt für:<br />

Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen, Hamburg<br />

Deutscher Fähr-Verband, Rüdesheim<br />

Deutscher Wasserstraßen- und Schifffahrtsverein Rhein-Main-Do nau e.V., Nürnberg<br />

Europäische Binnenschifffahrts-Union, Brüssel, Rotterdam<br />

Hafenschifffahrtsverband Hamburg e.V., Hamburg<br />

Moselkommission, Trier<br />

Permanent International Association of Navigation Congresses (PIANC)<br />

Verein für europäische Binnenschiffahrt und Was ser stra ßen e.V., Duisburg<br />

Zentralkommission für die Rheinschifffahrt, Straßburg<br />

Inserentenverzeichnis<br />

Allianz Esa EuroShip GmbH<br />

U1<br />

Argonav GmbH 26<br />

Argonics GmbH 23<br />

August Storm GmbH & Co KG 23<br />

DeltaPort GmbH 43<br />

DGzRS – Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger 50<br />

Deutscher Ruderverband & Projekt Westafrika e.V. 62<br />

FS Schiffstechnik GmbH 25<br />

GEFO Gesellschaft für Öltransporte mbH 9<br />

Hafen Stuttgart GmbH 45<br />

Heinrich Harbisch Schiffswerft GmbH 21<br />

HGK Shipping GmbH 42<br />

Hoyer Marine GmbH 33<br />

Jastram GmbH & Co. KG 25<br />

Kadlec & Brödlin GmbH 17, 22, 32, 40<br />

KVHH GmbH 37<br />

Kernwasser Wunderland Freizeitpark GmbH<br />

U4<br />

Maximilian Verlag<br />

U2<br />

Molabo GmbH 26<br />

Ostfriesische Volksbank eG 24<br />

RheinCargo GmbH & Co. KG 41<br />

River Academy DE GmbH 28<br />

Schwarz Gesellschaft für Kommunikation und Navigation mbH 3<br />

SET Schiffbau- und Entwicklungsgesellschaft Tangermünde mbH 31<br />

S.M.I.L.E. Engineering GmbH 20<br />

Schiffswerft Bolle GmbH 30<br />

TEHAG GmbH 27<br />

Viking River Cruises AG 63<br />

Volvo Penta Central Europe GmbH 29<br />

Werft Malz GmbH 6<br />

Wessels GmbH 6<br />

Wittig GmbH 5<br />

Das Anzeigenverzeichnis dient der Leserorientierung.<br />

Es ist kein Bestandteil des Anzeigenauftrags. Der Verlag übernimmt<br />

keine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit.<br />

Herausgeber<br />

Prof. Peter Tamm †<br />

Patricia Erb-Korn (Präsidentin), Verein für europäische<br />

Binnenschiffahrt und Was ser stra ßen e.V.,<br />

Geschäftsführung<br />

Peter Tamm<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur: Krischan Förster (KF)<br />

Tel. +49 (0)40 70 70 80-206 | k.foerster@hansa-online.de<br />

Redakteur: Jannik Westerkamp (jw)<br />

Tel. +49 (0)40 70 70 80-205 | j.westerkamp@hansa-online.de<br />

Redakteurin: Anna Wroblewski (AW)<br />

Tel. +49 (0)40 70 70 80-2<strong>09</strong> | a.wroblewski@hansa-online.de<br />

Hermann Garrelmann (ga, Norddeutschland, Niederlande)<br />

Martin Schwarzott (mas, Main, MDK, Donau)<br />

Ulrich Pfaffenberger (upf, süddeutsche Seen, Schweiz)<br />

Josef Müller (jom, Österreich)<br />

Rechtsanwalt Dr. Martin Fischer (Fi, Recht)<br />

Redaktionsbeirat<br />

Patricia Erb-Korn, Geschäftsführerin KVVH in Karlsruhe,<br />

Präsidentin des Vereins für europäische Binnenschifffahrt und Wasserstraßen e.V.;<br />

Marcel Lohbeck, Geschäftsführer des Vereins für europäische Binnenschiffahrt und<br />

Wasserstraßen e.V., Duisburg;<br />

Rechtsanwalt Jens Schwanen, Sprecher der<br />

Geschäftsführung des Bundesverbandes der Deutschen<br />

Binnenschiffahrt e.V.;<br />

Dipl.-Ing. Joachim Zöllner, Entwicklungs zentrum für Schiffstechnik<br />

und Transport systeme e.V. Duisburg (DST), Duisburg.<br />

Redaktionsvorbehalt<br />

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung<br />

vorbehalten. Kein Teil der Zeitschrift darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm<br />

oder ein anderes Verfahren) ohne Genehmigung des Ver lages reproduziert werden.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung von Herausgeber,<br />

Redaktion oder Verlag wieder. Die Redaktion behält sich Änderungen an den Manuskripten<br />

vor. Die Redaktion lehnt jede Verantwortung für unverlangt eingesandtes Material (Manus-<br />

kripte, Fotos, Grafiken etc.) ab.<br />

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Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2024</strong><br />

67


SHIPPING - TECHNICS - LOGISTICS<br />

Deutschlands einzige Fachmesse für die Binnenschifffahrt<br />

24. und 25. September <strong>2024</strong><br />

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(STL) - ist heute als internationaler Knotenpunkt der maritimen Branche bekannt. Aktuelle<br />

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unterschiedlichsten Lösungsansätze diskutiert und wirtschaftliche Aspekte erörtert. Die STL<br />

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Telefon: +49 (0) 2824/910-197<br />

Mobil: +49 (0) 151/461 66 989<br />

E-mail: leon.westerhof@messekalkar.de<br />

Griether Straße 110-120 • D-47546 Kalkar • Tel. +49 (0) 2824/910-197 • www.messekalkar.de

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