Verfahrenstechnik 10/2024 + UWT
Verfahrenstechnik 10/2024 + UWT
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19098<br />
<strong>10</strong><br />
September <strong>2024</strong><br />
€ 13,00<br />
TITEL<br />
<strong>10</strong><br />
Gefahrstoffe sicher lagern:<br />
Environment, health, safety<br />
24<br />
Abreinigung Filteranlage:<br />
Wenig Luft, sauberere Filter<br />
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Supplement Umwelttechnik –<br />
16 Seiten Sonderteil<br />
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Radar-Füllstandsensoren messen berührungslos den Füllstand von Flüssigkeiten und Schüttgütern z. B. in der Wasseraufbereitung,<br />
in Behältern mit Laugen, Säuren oder Hilfsstoffen, in kleinen Schüttgutsilos oder in Kunststofftanks von außen.<br />
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Prozessdruck<br />
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Messbereich<br />
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EDITORIAL<br />
LEITPLANKEN FÜR<br />
SICHERHEIT<br />
Liebe Lesende,<br />
die <strong>Verfahrenstechnik</strong> ist spannend, aber manchmal leider auch gefährlich.<br />
Denn in der Prozessindustrie laufen bekanntermaßen auch Vorgänge ab, bei<br />
denen explosive Gase oder Stäube entstehen. Diese lassen sich dann nicht<br />
vermeiden, deshalb gilt es, ihnen möglichst zielführend Einhalt zu gebieten.<br />
Als technikverliebter Ingenieur freue ich mich immer, wenn es praktische<br />
Sicherheitslösungen gibt, über die sich berichten lässt. Zeigen sie doch unsere<br />
Innovationskraft. Neben technischen Lösungen sorgen Gesetze und Richtlinien<br />
für Sicherheit. In entsprechende Texte gepackt, sind sie Leitplanken, die<br />
für Safety sorgen.<br />
Eine Datenbank, in der solche Gesetzestexte kostenfrei abrufbar sind, ist das<br />
EUR-Lex. Dies ist ein Rechtsinformationssystem, das einen Zugang zu Rechtsvorschriften<br />
der Europäischen Union und anderen als öffentlich eingestuften<br />
Dokumenten ermöglicht. Das System definiert dann zum Beispiel die ATEX<br />
Richtlinie folgendermaßen: „Die ATEX-Richtlinie legt einheitliche [… ] Vorschriften<br />
für [… ] die Inbetriebnahme von Geräten [… ] in explosionsgefährdeten<br />
Bereichen fest. Ihr Ziel besteht darin, sicherzustellen, dass Produkte<br />
bestimmte Anforderungen erfüllen, damit ein hohes Niveau beim Schutz<br />
BÜROKRATIE IST<br />
MANCHMAL SINNVOLL<br />
der Gesundheit [… ] von Personen [… ]<br />
gewährleistet wird.“<br />
Auch wenn Gesetzestexte oft sperrig<br />
sind und die Bürokratie nicht selten<br />
überbordend ist, ist das in diesem Fall notwendig. Trotzdem passieren leider<br />
immer noch Arbeitsunfälle. Laut der Europäischen Statistik der Arbeitsunfälle<br />
(ESAW) gab es in Deutschland 2022 je <strong>10</strong>0 000 Arbeitnehmern 0,7 tödliche<br />
Arbeitsunfälle. Das ist zum Glück sehr wenig und noch weniger dieser Unfälle<br />
beziehen sich auf Ereignisse im Zusammenhang mit Explosionen. Trotzdem<br />
gilt es wachsam zu bleiben und die Technik beständig weiterzuentwickeln.<br />
Auch wir berichten in der VERFAHRENSTECHNIK selbstverständlich<br />
regelmäßig über aktuelle ex-geschützte<br />
Produkte und Geräte. Ganz aktuell wieder in dieser<br />
Ausgabe. Das Thema war uns so wichtig, dass wir es<br />
zum Trendthema erkoren haben.<br />
hat die<br />
Lösung!<br />
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Guido Matthes<br />
Chefredakteur<br />
VERFAHRENSTECHNIK<br />
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EDITORIAL<br />
03 Leitplanken für Sicherheit<br />
24<br />
NACHRICHTEN<br />
06 Aktuelles aus der Branche<br />
TITELSTORY<br />
<strong>10</strong> Gefahrstoffe sicher lagern<br />
Environment – health – safety<br />
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
14 Kekse lassen sich auch (an)saugen<br />
16 Ganzheitlich betrachtet<br />
18 Hier entweicht nichts<br />
19 Offen bis 1,2 Meter<br />
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
20 Mit dem Extradruck<br />
22 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />
24 Abreinigung von Filteranlagen<br />
Mit weniger Luft sauberere Filter<br />
TITEL<br />
<strong>10</strong><br />
BESONDERS<br />
LESENSWERT<br />
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
28 Software erkennt Halde genau<br />
30 Virtuelle Anlagen<br />
31 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />
TRENDTHEMA EX-BEREICHE<br />
32 RFID für die Prozessindustrie<br />
34 Vorbeugen schützt<br />
36 Staubexplosionen im Griff<br />
38 Viel Durchschlagskraft<br />
39 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />
NEU UND NACHHALTIG<br />
40 Umweltschutz in der Prozessindustrie<br />
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BEILAGE<br />
Ein Teil dieser Ausgabe enthält eine<br />
Beilage der MEORGA GmbH, Dillingen.<br />
Anzeige: Denios<br />
<br />
Lesen Sie in unserer Titelstory, wie Denios die Präventionsstrategie<br />
der DGUV umsetzt und anwendet<br />
4 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de
MEDIEN<br />
41 Anregend und inspirierend<br />
PERSÖNLICH<br />
42 INTERVIEW Duale Studentin<br />
May Brühmüller<br />
41 Impressum<br />
SUPPLEMENT UMWELTTECHNIK<br />
S 2 INTERVIEW Ayda Chaharpashloo<br />
S 3 Kurz und prägnant – das sollten Sie wissen<br />
S 4 Nachhaltige Abwasserbehandlung in der<br />
Kartoffelverarbeitung<br />
Neuer<br />
Ausstellungsbereich:<br />
Prozessautomatisierung<br />
S 6 Pyrolyse für hochwertige Recyclingkunststoffe<br />
S 8 Frequenzregelung nachgerüstet, Energieverbrauch<br />
halbiert<br />
S 12 Roboterbasierte Demontage von<br />
E-Fahrzeug-Batterien<br />
S 14 Produkte, Technologien, Trends<br />
S 16 Verdichtertechnik für die Biogasbranche<br />
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NACHRICHTEN<br />
01<br />
SOLIDS UND RECYCLING-TECHNIK<br />
FACHMESSEN MIT<br />
EXPLOSIVEM PROGRAMM<br />
Am 9. und <strong>10</strong>. Oktober <strong>2024</strong> gehen in<br />
Dortmund die beiden Fachmessen Solids und<br />
Recycling-Technik wieder mit einem eindrucksvollen<br />
Gesamtprogramm an den Start. Neben<br />
der Ausstellung und 390 namhaften Technologieanbietern<br />
warten auf das Fachpublikum im<br />
Herbst ein Hackathon, Vortragsreihen und<br />
ausgesuchte Themenrouten.<br />
Auf dem Messefreigelände sorgen neben dem Fachprogramm<br />
auch Live-Explosionen und der Spitzenradsportler<br />
Robert Förstemann für zusätzliche Unterhaltung. Mit<br />
den Schwerpunkten Digitalisierung, künstliche Intelligenz,<br />
Nachhaltigkeit und Prozessautomatisierung setzt der Veranstalter<br />
auf brandheiße Themen der Branchen.<br />
Das Gesamtprogramm beleuchtet laut Veranstalter sämtliche<br />
Facetten der Schüttgut-, Prozess- und Recyclingtechnologien und<br />
legt dabei den Schwerpunkt auf hochaktuelle Themen. Anna Lena<br />
Sandmann, Verantwortliche vom Veranstalter Easyfairs Deutschland<br />
betont: „Im Herbst rücken wir die Digitalisierung, künstliche<br />
Intelligenz, Nachhaltigkeit und Prozessautomatisierung in den<br />
Fokus und entsprechen damit dem derzeitigen Druck, der in den<br />
Branchen vorherrscht.“ Entsprechend groß ist das Interesse und<br />
die Nachfrage. Deshalb wächst die Ausstellungs fläche auf vier<br />
Hallen an und bietet nun genügend Raum für die mittlerweile 390<br />
Aussteller und Newcomer. Ebenso wie die geplanten Themenrou-<br />
6 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de
02<br />
GARANTIERT<br />
REINE LUFT BEIM<br />
ARBEITEN MIT<br />
GEFAHRSTOFFEN<br />
01 Neue und interessante Themen gibt es im Solution und Innovation Center, den<br />
verschiedenen Panels sowie auf der Impuls Center Bühne<br />
02 Bisher haben sich schon 390 Aussteller und Newcomer angemeldet<br />
ten, auf denen Besucher Informationen zu ausgewählten Fragestellungen finden, spiegelt<br />
auch das Rahmenprogramm die Messeschwerpunkte wider. In Fachvorträgen<br />
informieren Experten aus Industrie, Forschung und Lehre über wichtige Aspekte und<br />
Trends der Branchen. Viele Firmen haben bereits ihren Besuch im Herbst angekündigt,<br />
zum Beispiel G oldbeck, Remondis oder Pfeifer und Langen.<br />
FULMINANTE LIVE-EXPLOSIONEN<br />
Wie schon bei vergangenen Terminen führen Kompetenz-Partner durch das Programm<br />
der Solution und Innovation Center und die bisher bekannten Leitthemen geben einen<br />
Vorgeschmack auf die Referate. So organisiert zum Beispiel Dr. Dirk Textor, Vorsitzender<br />
der Graf Holding in T eningen das Vortragspanel zu R ezyklateinsatzquoten in verschiedenen<br />
Wirtschaftszweigen und Thomas Fischer, Referent des Bundesverbands<br />
S ekundärrohstoffe und Entsorgung und Geschäftsführer der Qualitätssicherung<br />
S ekundärbaustoffe, begleitet das Baustoffrecycling-Panel. Auf der Impuls Center Bühne<br />
bereichern Keynote Speaker das Programm und geben Anregung zu übergreifenden<br />
Themen wie Mitarbeiterbindung, Energieknappheit, Klimawandel oder Künstliche Intelligenz.<br />
Natürlich kommt auch der Brand- und Explosionsschutz nicht zu kurz. Ein<br />
Vortragspanel behandelt dieses wichtige Fachgebiet und Premiumpartner R embe führt<br />
anschaulich vor, wieviel Zündstoff im Umgang mit Pulvern steckt. Insgesamt dreimal<br />
knallt es am 9. und <strong>10</strong>. Oktober <strong>2024</strong> auf dem Freigelände der Messe.<br />
NEUE HACKATHONS<br />
Auch die Vorbereitungen für den parallel stattfindenden Bulk Masters Hackathon kommen<br />
in die heiße Phase und mit Zeppelin Systems steht der erste Challengegeber fest.<br />
Dazu Hans Schneider, Vice President Technology & Innovation bei Z eppelin: „Als globaler<br />
Anlagenbauer ist der Hackathon eine wunderbare Gelegenheit für uns, eingetretene<br />
Pfade zu verlassen und neue, innovative Lösungswege zu finden.“<br />
Bilder: Easyfairs<br />
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TOP <strong>10</strong>0-AWARD FÜR DOSIERTECHNIK-HERSTELLER<br />
Würdigung auf dem Deutschen<br />
Mittelstands-Summit: Ranga<br />
Yogeshwar gratuliert Prominent<br />
aus Heidelberg zu ihrer Auszeichnung<br />
mit dem TOP <strong>10</strong>0-Siegel. Die<br />
Preisverleihung im Rahmen des<br />
Summit fand am 28. Juni in<br />
Weimar für alle Mittelständler<br />
statt, die am Jahresanfang das<br />
TOP <strong>10</strong>0-Siegel erhalten haben. In<br />
dem wissenschaftlichen Auswahlverfahren<br />
überzeugte Prominent<br />
besonders in der Kategorie<br />
„Innovationsklima“. Das Unternehmen zählt bereits zum zweiten Mal zu<br />
den Top-Innovatoren. Andreas Zühlcke, Vice President Product Management<br />
und Marketing bei Prominent meint stolz: „Ein großes Dankeschön<br />
an alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die diesen Erfolg<br />
möglich gemacht haben. Diese Auszeichnung ist eine Bestätigung unserer<br />
kontinuierlichen Bemühungen um Innovation und Qualität. Gemeinsam<br />
setzen wir neue Maßstäbe in der Branche.“<br />
www.prominent.com<br />
STEVIE AWARDS IN GOLD<br />
UND BRONZE<br />
Im Rahmen der <strong>10</strong>. German Stevie<br />
Awards wurden das Mitarbeiterevent von<br />
Jumo mit einem Stevie Award in Gold<br />
und die gesamte Kampagne des Jubiläumsjahres<br />
mit einem Stevie Award in<br />
Bronze ausgezeichnet. Das Mitarbeiterevent<br />
erhielt den Gold-Award in der<br />
Kategorie Events als Bestes Community-<br />
Engagement-Event. Hier werden Veranstaltungen<br />
prämiert, die dazu dienen, eine<br />
Community zu aktivieren, zu stärken<br />
oder zu feiern. Im Bereich Unternehmenskommunikation<br />
wurde die Mitarbeiterkampagne<br />
zum gesamten Jubiläumsjahr<br />
SCHENCK PROCESS FPM RECHTLICH ZU COPERION<br />
Mit Wirkung zum 01. August <strong>2024</strong> hatte die ehemalige Unternehmensgruppe<br />
Schenck Process Food and Performance Materials (FPM) ihren<br />
Namen offiziell in Coperion geändert. Der Übergang folgt auf die Übernahme<br />
der Unternehmen durch Hillenbrand, die Muttergesellschaft von<br />
Coperion, im September 2023. Nun wurde der Name und die Marke<br />
vollständig in Coperion integriert. Die rechtliche Änderung von Coperion<br />
wurde somit zum 01. August <strong>2024</strong> abgeschlossen. Damit vereint Coperion<br />
nun auch die Marken unter seinem Dach, die früher zu Schenck Process<br />
(FPM) gehörten: Raymond Bartlett Snow, Stock, Baker Perkins, Kemutec<br />
und Mucon. Das Unternehmen betont, dass die Kunden<br />
weiterhin Service und Support, einschließlich Zugang zu Testund<br />
Innovationszentren auf der ganzen Welt erhalten. Die<br />
Migration der ehemaligen Schenck Process FPM begann im Mai<br />
2023, als sie von der in Deutschland ansässigen Schenck Process<br />
Group abgespalten wurde, die seitdem in einem parallelen, aber<br />
nicht damit verbundenen Prozess in Qlar umbenannt wurde.<br />
www.coperion.com<br />
für das Community-Engagement mit<br />
einem Bronze-Award ausgezeichnet.<br />
Hierunter fallen alle Kampagnen, die<br />
dazu beigetragen haben, eine Community<br />
auf bestimmte Art und Weise zu<br />
erreichen oder zu bewegen. Sabine Hauß,<br />
Teamlead Marketing Campaigns &<br />
Live-Communication (Bild re.) und Projektleiterin<br />
des Mitarbeiterevents sowie<br />
Helge E. Jost, Marketing Campaign<br />
Manager und Gesamtprojektleiter<br />
dankten den acht anderen Kollegen des<br />
Jubiläums-Projektteams sowie allen Helfern<br />
des Mitarbeiterevents.<br />
www.jumo.de<br />
SICK SOWIE ENDRESS+HAUSER BESIEGELN STRATEGISCHE PARTNERSCHAFT<br />
Sick sowie Endress+Hauser haben einen Vertrag für die Prozessautomation<br />
unterzeichnet. Diese strategische Partnerschaft soll bei der nachhaltigen<br />
Transformation der Prozessindustrie unterstützen. Es wird ein<br />
Joint Venture gegründet, dass das Angebot an Prozesslösungen für die<br />
Dekarbonisierung weiter ausbaut, sowie den Übergang von Vertrieb und<br />
Service für Prozessautomation von Sick an Endress+Hauser. Vorbehaltlich<br />
der Genehmigung wird das gemeinsame Unternehmen zum Jahreswechsel<br />
<strong>2024</strong>/2025 seinen Betrieb aufnehmen. Dr. Mats Gökstorp (li.),<br />
Vorstandsvorsitzender Sick erklärt: „Wir wollen die nachhaltige Transformation<br />
in der Prozessindustrie vorantreiben und bestmöglich unterstützen.“<br />
Dr. Peter Selders, CEO Endress+Hauser Gruppe ergänzt: „Dies<br />
eröffnet Chancen für Wachstum und Entwicklung. Wir möchten durch die<br />
Zusammenarbeit und Vernetzung gemeinsam mehr erreichen.“<br />
www.sick.de<br />
8 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de
NACHRICHTEN<br />
160 JAHRE AERZEN<br />
SEMINARE, TAGUNGEN, KURSE<br />
VERANSTALTUNG<br />
Messe Solids und Recycling-Technik<br />
Anwenderforum Chemikalienrecht aktuell<br />
www.akademie-fresenius.de<br />
Seminar Digitalisierung von Prozessen, vdi-fortbildung.de<br />
Seminar Produktmanagement für technische Produkte<br />
www.vdi-fortbildung.de<br />
DATUM, ORT<br />
09. – <strong>10</strong>.<strong>10</strong>.<strong>2024</strong>, Dortmund<br />
<strong>10</strong>. – 11.<strong>10</strong>.<strong>2024</strong>, Düsseldorf<br />
18.<strong>10</strong>.<strong>2024</strong>, online<br />
30. – 31.<strong>10</strong>.<strong>2024</strong>, online<br />
Aerzen feiert dieses Jahr sein 160-jähriges<br />
Firmenjubiläum. Die Maschinen des Unternehmens<br />
fördern oder verdichten Gase und vereinen<br />
somit das Know-how sowie die Erfahrung aus<br />
eben diesen 160 Jahren. Anwendungen für die<br />
Maschinen aus Aerzen finden sich in so ziemlich<br />
allen industriellen Schüsselanwendungen. Das<br />
niedersächsische Familienunternehmen wurde<br />
vom Fabrikanten und Diplomkaufmann Wilhelm<br />
Meyer gegründet und konzentrierte sich anfangs<br />
auf die Herstellung und Reparatur von landwirtschaftlichen<br />
Maschinen sowie<br />
Gerätschaften. Aus der einst reinen Maschinenfabrik<br />
ist längst ein bekannter Hersteller mit<br />
weltweit über 50 Tochtergesellschaften und<br />
rund 2.500 Mitarbeiter geworden. Zunächst<br />
waren die bekannten Drehkolbengebläse nur ein<br />
Nebenprodukt und kamen in den Feldmaschinen<br />
des Unternehmens zum Einsatz. Das Portfolio<br />
umfasst heute Drehkolbengebläse, Drehkolbenverdichter<br />
(20<strong>10</strong> hat Aerzen den ersten Drehkolbenverdichter<br />
der Welt gebaut), Schraubenverdichter<br />
und Turbogebläse.<br />
www.aerzen.com<br />
„Die Solids Dortmund ist der zentrale<br />
Treffpunkt für Technologie-Anbietende<br />
und Entscheider der Schüttgut- und<br />
Prozessindustrie im Herzen der<br />
wirtschaftsstarken Rhein-Ruhr-Region.“<br />
Anne Lena Sandmann, Projektleitung der<br />
Solids & Recycling-Technik Dortmund<br />
VEGA BETEILIGT SICH AN CHIP-START-UP<br />
Das Start-up Milli IC aus Karlsruhe ist auf die Entwicklung von Hochfrequenz-<br />
ASICs spezialisiert – und Vega Grieshaber ist nun mit im Boot. Milli IC hat<br />
Expertise in Millimeterwellen- und Hochfrequenztechnik Als ein Marktführer<br />
hat Vega für die Radarmessgeräte bis 80 GHz bereits einen eigens designten<br />
Chip im Einsatz. Jetzt sollen höhere Frequenzen<br />
folgen. Der Chip ist das Herz eines Radargeräts<br />
und zeigt die Bedeutung der ASICs (Applicationspecific<br />
integrated circuit) auf. Höhere Radarfrequenzen<br />
von mehr als <strong>10</strong>0 GHz ermöglichen einen<br />
engeren Abstrahlwinkel, einhergehend mit einem<br />
verbesserten Fokus, höherer Leistungsfähigkeit<br />
und verkleinerten mechanischen Komponenten.<br />
www.vega.com
GEFAHRSTOFFE<br />
SICHER LAGERN<br />
ENVIRONMENT<br />
HEALTH<br />
SAFETY
BETRIEBSTECHNIK<br />
Die DGUV gibt die Definition von Vision Zero<br />
klar vor: „Es ist die Vision einer Welt ohne<br />
Arbeitsunfälle und arbeitsbedingte Erkrankungen.<br />
Höchste Priorität hat dabei die Vermeidung<br />
tödlicher und schwerer Arbeitsunfälle<br />
und Berufskrankheiten.“ Wie ein bekannter<br />
Spezialist aus Bad Oeynhausen das zielführend<br />
umsetzt, lesen Sie in diesem Beitrag.<br />
In ihrer Präventionsstrategie hat die DGUV (Deutsche gesetzliche<br />
Unfallversicherung) das wichtige Ziel verankert, Arbeitsund<br />
Lebenswelten so zu gestalten, dass niemand mehr getötet<br />
oder so schwer verletzt wird oder beruflich bedingt erkrankt,<br />
dass ein Schaden entsteht. Während es für Bereiche wie Arbeitsund<br />
Verkehrssicherheit bereits detaillierte Leitfäden gibt, konkretisiert<br />
Denios die Vision Zero mit dem Fokus auf die sichere<br />
Gefahrstofflagerung und bezieht dabei selbstverständlich sowohl<br />
den Menschen als auch die Umwelt mit ein.<br />
TOP-DOWN-PRINZIP<br />
VERANTWORTUNG LÄSST SICH<br />
NICHT ABGEBEN: FÜHRUNGS-<br />
KRÄFTE SPIELEN BEIM ARBEITS-<br />
SCHUTZ EINE ZENTRALE ROLLE<br />
Die Führungskraft spielt eine zentrale Rolle gemäß der Vision Zero,<br />
um eine sichere Arbeitsumgebung im Umgang mit Gefahrstoffen<br />
zu schaffen. Sicherheitsfachkräfte unterstützen dies durch<br />
Identifizierung von Anforderungen und Schutzmaßnahmen unter<br />
Berücksichtigung betriebsspezifischer Gegebenheiten und<br />
gesetzlicher Vorgaben. Die Budgetierung, Auswahl, Implementierung<br />
und regelmäßige Überprüfung von Schutzmaßnahmen<br />
erfolgen in der Regel durch technische und kaufmännische Entscheider,<br />
abgestimmt auf die spezifischen Eigenschaften der Gefahrstoffe<br />
und Arbeitsprozesse. Eine enge interdisziplinäre Abstimmung<br />
sowohl intern zwischen Führungskräften, Entscheidern<br />
und Sicherheitsfachkräften als auch extern mit Sicherheitsexperten,<br />
Behörden, Verbänden, Berufsgenossenschaften,<br />
Versicherungen und Herstellern sicherheitstechnischer Lösungen<br />
ist entscheidend für eine nachhaltige Präventionskultur.<br />
GENAUE KENNTNISSE UNABDINGBAR<br />
Ein sicherer Umgang mit Gefahrstoffen ist eng mit den geltenden<br />
rechtlichen Rahmenbedingungen und Normen verknüpft. In<br />
Deutschland bestehen neben dem Arbeitsschutzrecht zahlreiche<br />
Vorgaben aus verschiedenen Rechtsbereichen wie Umweltrecht,<br />
Chemikalienrecht und öffentlichem Baurecht. Unternehmen, die<br />
mit Gefahrstoffen arbeiten, sollten sicherstellen, dass sie die<br />
rechtlichen Anforderungen genau kennen, um die Gefährdungsbeurteilung<br />
sowie die Schutzmaßnahmen gesetzeskonform umzusetzen.<br />
Bei Unsicherheiten ist es ratsam, Sicherheitsexperten<br />
oder entsprechende Behörden zu konsultieren.<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> 11
BETRIEBSTECHNIK<br />
SCHUTZ GANZHEITLICH BETRACHTEN<br />
In der vorbildlichen Sicherheitskultur werden Maßnahmen nicht<br />
isoliert betrachtet, sondern priorisiert und miteinander verknüpft,<br />
um ein höchstmögliches Schutzniveau zu erreichen. In<br />
der Technischen Regel für Gefahrstoffe 500 wird die Bestimmung<br />
und Priorisierung von Sicherheitsmaßnahmen im Umgang mit<br />
Gefahrstoffen durch das STOP-Prinzip beschrieben. Die Buchstaben<br />
S-T-O-P repräsentieren verschiedene Kategorien von Schutzmaßnahmen,<br />
wobei die Priorisierung von links nach rechts in absteigender<br />
Rangfolge erfolgt. Wenn Gefahrenquellen nicht substituiert<br />
werden können (S), kommen Technische Schutzmaßnahmen<br />
(T) zum Einsatz, gefolgt von organisatorischen (O) und<br />
persönlichen Schutzmaßnahmen (P). Die ganzheitliche Herangehensweise<br />
berücksichtigt hierbei die Wechselwirkungen zwischen<br />
den verschiedenen Sicherheitsmaßnahmen und ihre Integration<br />
in den Arbeitsablauf. Dadurch ermöglicht sie eine umfassende<br />
Risikobewertung und die Entwicklung eines maßgeschneiderten<br />
Sicherheitskonzepts, das den spezifischen Anforderungen<br />
und Gegebenheiten eines Unternehmens gerecht wird.<br />
01 Neben der Lagerung spielt die Handhabung von Gefahrstoffbehältnissen<br />
eine wichtige Rolle: Für alltägliche Handgriffe lassen sich<br />
beispielsweise durch Ergonomieheber und geeignetes Fasszubehör<br />
mögliche Belastungen sowie Gefahren reduzieren<br />
02 Tropffrei: Um auch in Bezug auf Leckage auf Nummer<br />
sicher zu gehen, bietet die Academy professionelle und<br />
praxisnahe Schulungen an<br />
03 Digital Natives: Es gibt verschiedene Apps, um Antworten<br />
auf Fragen zum Umgang mit Gefahrstoffen zu erhalten<br />
ANFORDERUNGEN AN LAGERUNG<br />
Die TRGS 5<strong>10</strong> (Technische Regeln für Gefahrstoffe 5<strong>10</strong>) reflektiert<br />
in Deutschland den Stand der Technik für die Lagerung von Gefahrstoffen<br />
in ortsbeweglichen Behältern und konkretisiert dabei<br />
im Rahmen ihres Anwendungsbereichs die Anforderungen der<br />
Gefahrstoffverordnung (GefStoffV). Ortsbewegliche Behälter wie<br />
Kanister, Fässer und IBC sind dabei als nicht fest montierte oder<br />
verbaute Behältnisse definiert, die sich transportieren lassen.<br />
In Deutschland regelt das Wasserrecht in Form des Wasserhaushaltsgesetzes<br />
(WHG) und der AwSV (Verordnung über Anlagen<br />
zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen) den Umgang<br />
mit Gefahrstoffen, um Gewässer vor schädlichen Einflüssen zu<br />
schützen. Das WHG legt die Anforderungen an den Umgang mit<br />
wassergefährdenden Stoffe fest und die AwSV konkretisiert diese,<br />
indem sie festlegt, wie die Verantwortlichen solche Stoffe zu lagern,<br />
transportieren und verarbeiten haben, um Gewässerschäden<br />
zu verhindern. Dies schließt Maßnahmen wie die Einrichtung<br />
von Auffangvorrichtungen, die Einhaltung von Mindestabständen<br />
zu Gewässern und die Erstellung von Gefährdungsbeurteilungen<br />
ein. Die AwSV betrifft insbesondere Anlagen, in denen<br />
wassergefährdende Stoffe in größeren Mengen vorhanden sind.<br />
GEFAHRSTOFFFIBEL UND DIE TS<br />
Aufgrund des hohen Stellenwerts technischer Schutzmaßnahmen<br />
(TS) im Umgang mit Gefahrstoffen, existiert eine breite Auswahl<br />
an Lösungen für die Gefahrstofflagerung wie Auffangwannen,<br />
Gefahrstoffschränke und Gefahrstoffcontainer sowie für das<br />
Gefahrstoffhandling. Angesichts dieser Vielfalt müssen Unternehmen<br />
eine gründliche Analyse der spezifischen Anforderungen<br />
und eine sorgfältige Bewertung der verfügbaren Optionen<br />
durchführen, um eine sinnvolle Kaufentscheidung zu treffen.<br />
02<br />
01<br />
03<br />
12 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
VORBILDLICHE<br />
PRÄVENTIONSKULTUR<br />
Der Schutz von Mensch und Umwelt<br />
im Umgang mit Gefahrstoffen ist von<br />
höchster Wichtigkeit. Eine erstrebenswerte<br />
Sicherheitskultur setzt klare und<br />
ambitionierte Ziele: Null Unfälle und null<br />
Belastungen. Die Präventionsstrategie<br />
Vision Zero dient hierbei als Vorbild und<br />
wird bereits von vielen Unternehmen<br />
angewendet. Ihr übergeordnetes Ziel ist<br />
die Schaffung einer integrierten Sicherheitskultur,<br />
die über rein technische<br />
Maßnahmen hinausgeht und auf<br />
kontinuierliche Verbesserung abzielt.<br />
Denios stellt Sicherheitsverantwortlichen und Entscheidern für<br />
den Beschaffungsprozess verschiedene Tools zur Verfügung, die<br />
Orientierung bieten und Grundlagenwissen vermitteln. Für spezifische<br />
Anforderungen bietet Denios kostenlose Beratung an,<br />
optional auch vor Ort.<br />
Die Denios Gefahrstofffibel ist eine bekannte und weit verbreitete<br />
Informationsquelle im Bereich des Gefahrstoffmanagements.<br />
Sie ist ein Nachschlagewerk, das grundlegende Informationen<br />
und praktische Tipps zum sicheren Umgang mit Gefahrstoffen<br />
enthält. Die Fibel deckt verschiedene Aspekte des Gefahrstoffmanagements<br />
ab, darunter die Kennzeichnung von Gefahrstoffen,<br />
Lagerung und Handhabung, sowie gesetzliche Vorschriften und<br />
Richtlinien. Das Medium wird oft von Unternehmen, Sicherheitsbeauftragten<br />
und Mitarbeitenden verwendet, um ihr Wissen über<br />
Gefahrstoffe zu erweitern und sicherheitsrelevante Fragen zu klären.<br />
Sie trägt dazu bei, das Bewusstsein für Gefahren im Umgang<br />
mit chemischen Substanzen zu schärfen und unterstützt Unternehmen<br />
dabei, Unfälle und Umweltbelastungen zu vermeiden.<br />
DIGITALE NACHSCHLAGEWERKE<br />
Für diejenigen, die digitale Tools bevorzugen, bietet Denios verschiedene<br />
Apps an, die Unternehmen dabei unterstützen, den sicheren<br />
Umgang mit Gefahrstoffen zu ermöglichen. Diese Apps<br />
lassen sich auf verschiedenen Plattformen wie iOS und Android<br />
nutzen und bieten eine Vielzahl von Funktionen, die den Arbeitsalltag<br />
erleichtern können. Anstatt sich durch umfangreiche<br />
Regelwerke zu arbeiten, können Unternehmen mithilfe dieser<br />
Apps Antworten auf spezifische Fragen zum Umgang mit Gefahrstoffen<br />
erhalten. Zum Beispiel kann der Anwender schnell herausfinden,<br />
wie viel von einem bestimmten Gefahrstoff außerhalb<br />
eines speziellen Lagers er lagern darf oder welche Stoffe er sicher<br />
mit diesem Gefahrstoff zusammenlagern kann.<br />
VERTRAUEN SCHAFFEN<br />
Regelmäßige Sicherheitsunterweisungen sensibilisieren die Beschäftigten<br />
für Gefahren im Umgang mit Gefahrstoffen, während<br />
Trainings und Übungen das richtige Verhalten im Notfall vermitteln.<br />
Dies fördert Vertrauen und integriert die Mitarbeitenden<br />
aktiv in die Entwicklung, Umsetzung und Optimierung von Sicherheitsmaßnahmen,<br />
um Risiken zu minimieren und Unfälle<br />
zu verhindern.<br />
Unternehmen haben die Möglichkeit, ihre Beschäftigten zu Veranstaltungen<br />
der Denios Academy zu schicken oder das Angebot<br />
von Inhouse-Schulungen und Online-Seminaren zu nutzen. Die<br />
Academy bietet professionelle, praxisnahe und unterhaltsame<br />
Schulungen mit Gefahrstofftagen, Experimentalvorträgen und<br />
Leckagetrainings. Zudem unterstützt Denios die Befähigung der<br />
Mitarbeitenden durch kostenfreie Tools wie Poster, die auf Gefahren<br />
im Umgang mit Gefahrstoffen am Arbeitsplatz hinweisen,<br />
um Sicherheitsmängel zu erkennen und an die Sicherheitsverantwortlichen<br />
zu melden. Durch die Einbindung der Beschäftigten<br />
werden sie zu aktiven Sicherheitsbotschaftern, die ihr Wissen<br />
und ihre Erfahrungen nutzen, um ein sicheres Arbeitsumfeld für<br />
sich selbst, ihre Kollegen und die Umwelt zu schaffen.<br />
PARTNER FÜR SICHEREN UMGANG<br />
Indem Unternehmen mit einem verlässlichen Partner wie Denios<br />
zusammenarbeiten, der nicht nur über ein umfangreiches Produktsortiment,<br />
sondern auch über einen ganzheitlichen Ansatz<br />
in Beratung, Produkten und Serviceleistungen verfügt, können<br />
sie sicherstellen, dass ihre Sicherheitsbemühungen im Umgang<br />
mit Gefahrstoffen im Einklang mit der Vision Zero stehen. Denn<br />
Denios bietet nicht nur hochwertige Lösungen, sondern auch das<br />
nötige Fachwissen und Engagement, um eine umfassende Sicherheitskultur<br />
zu fördern, die Unfälle verhindert und langfristig<br />
höchsten Sicherheits- und Effizienzstandards entspricht.<br />
Bilder: Denios<br />
www.denios.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
DENIOS SE<br />
Dehmer Straße 54-66,<br />
32549 Bad Oeynhausen<br />
Tel. 05731 7530<br />
E-Mail: info@denios.de<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> 13
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
INDUSTRIESAUGER ALS VAKUUMERZEUGER<br />
KEKSE LASSEN SICH<br />
AUCH (AN)SAUGEN<br />
Ein bekannter Kekshersteller setzt in der<br />
Produktion auch Industriesauger ein. Was im<br />
ersten Moment selbstverständlich klingt,<br />
entpuppt sich bei genauerem Hinschauen als<br />
pfiffige Lösung: Einige der Sauger benutzen die<br />
Verantwortlichen nämlich, um Vakuum für die<br />
Mehrfachgreifer zu erzeugen. Die handhaben<br />
die Kekse dann im Produktionsprozess.<br />
Für Kekse?<br />
Ja, für Kekse!<br />
Das Vakuum für die<br />
Handhabungseinheiten<br />
in der Produktion<br />
erzeugen<br />
Industriesauger<br />
Griesson - de Beukelaer ist ein Unternehmen für Süßund<br />
Salzgebäck. Rund 1.800 Mitarbeiter produzieren<br />
an drei Standorten die Marken Griesson, De Beukelaer,<br />
Prinzen Rolle, Leicht-und-Cross sowie Cereola. Im<br />
Werk Polch werden zahlreiche Ruwac-Sauger für die Betriebsreinigung<br />
eingesetzt. Dies ist selbstverständlich, ist Hygiene doch<br />
auch bei der Keksproduktion ein wichtiges Voraussetzung. Einige<br />
der Sauger übernehmen allerdings eine Sonderaufgabe. Sie<br />
erzeugen Vakuum für die schonende Handhabung von empfindlichen<br />
Soft Cakes und erfüllen diese eher ungewöhnliche Mission<br />
laut dem Hersteller sehr gut.<br />
KEKS-HINTERGRUND<br />
In Polch in Rheinland-Pfalz (dem Hauptsitz des Unternehmens)<br />
befindet sich die Produktion der Soft Cakes und anderer Griesson-Backwaren.<br />
Für die Sauberkeit in vielen Betriebsbereichen<br />
INDUSTRIESAUGER ERZEUGEN<br />
EIN VAKUUM, WARUM DAS NICHT<br />
FÜR DIE GREIFER NUTZEN?<br />
sorgen auch rund dreißig mobile Ruwac-Sauger, die beim Saugen<br />
der Böden eingesetzt werden, aber auch für das Absaugen von<br />
Staub an Maschinen, Anlagen und Robotern.<br />
Warum verwendet Griesson – de Beukelaer für diese Aufgabe<br />
keine Vakuumpumpen, sondern Industriesauger? Klaus Kreuter,<br />
im Werk Polch verantwortlich für die Prozesstechnik: „Wir haben<br />
ursprünglich Vakuumanlagen von anderen Herstellern eingesetzt,<br />
mit deren Verfügbarkeit im 24-Stunden-Betrieb wir aber<br />
nicht zufrieden waren. Da kamen wir auf die Idee, bei Ruwac anzufragen.<br />
Die Saugerantriebe erzeugen schließlich auch ein Vakuum,<br />
und sowohl die Antriebe als auch die Filter der Sauger haben<br />
sich bei uns als extrem langlebig und robust erwiesen.“<br />
14 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de
Hier ist die<br />
Vakuumerzeugung<br />
auf der Ebene oberhalb<br />
der Transportstrecken<br />
und der Vakuumgreifer<br />
angeordnet<br />
INDUSTRIESAUGER ALS VAKUUMERZEUGER<br />
Ruwac empfahl für diesen Zweck einen Industriesauger vom Typ<br />
DS 2720 mit einem leistungsstarken 7,5 kW-Drehstromantrieb,<br />
der von Grund auf als zuverlässiger Dauerläufer konstruiert ist.<br />
Ein solcher Sauger oder Vakuumerzeuger wurde im Jahr 2008 an<br />
einer ersten Handhabungseinheit installiert – und läuft seitdem,<br />
von den üblichen Wartungsarbeiten abgesehen, unter der Woche<br />
rund um die Uhr im Dienste der Keksproduktion.<br />
Mit der Nutzung eines Industriesaugers als Vakuumerzeuger<br />
für die automatisierte Handhabung von Backwaren hat der Keksproduzent<br />
eine Idee realisiert, die nicht naheliegend ist. Aber sie<br />
bewährt sich laut Aussage der Verantwortlichen „in der Praxis gut<br />
– sogar besser als die vorher erprobten und eigentlich für diesen<br />
Zweck entwickelten Vakuumpumpen“.<br />
Deshalb sind inzwischen weitere DS 2720 für die Vakuumerzeugung<br />
an den Handhabungssystemen der Kekse hinzugekommen.<br />
Ihr dauerhaft, über Jahre, störungsfreier Betrieb sorgt dafür,<br />
dass die Förderstrecken, die die frisch gebackenen Leckereien<br />
transportieren, rund um die Uhr unterbrechungsfrei laufen. Auch<br />
hier konnte den Kekshersteller die solide Konstruktion, der leistungsstarke<br />
Antrieb und die lange Lebensdauer der Ruwac-Sauger<br />
überzeugen. Somit auch in einem Aufgabenbereich, in dem<br />
selbst der Hersteller sie ursprünglich nicht vorsah.<br />
Bilder: Griesson – de Beukelaer, Ruwac<br />
www.ruwac.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
Ruwac Industriesauger<br />
Westhoyeler Straße 25, 49328 Melle<br />
Tel. 05226 98300<br />
E-Mail: ruwac@ruwac.de<br />
BAF<br />
Vibrationsaustrageboden<br />
MBH<br />
Mikrodosierer<br />
Halle 5<br />
Stand L27<br />
KCS<br />
Silosicherheit<br />
WAMFLO<br />
Entstaubungsfilter<br />
www.wamgroup.de<br />
TXF<br />
Rohrschnecke<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> 15
Dr. Ina Petry,<br />
Fette Compacting<br />
FLOTTENMANAGEMENT<br />
BEI TABLETTIERPROZESSEN<br />
GANZHEITLICH<br />
BETRACHTET<br />
Zahlreiche Faktoren beeinflussen die Gesamtperformance<br />
in der Tablettenherstellung. Hier<br />
bietet das Prinzip des Flottenmanagements<br />
innovative Lösungsansätze. Ein Spezialist auf<br />
diesem Gebiet sitzt in Norddeutschland. Wie<br />
er die Thematik umsetzt, erfahren Sie in<br />
diesem Fachbeitrag.<br />
Das Flottenmanagement ermöglicht eine detaillierte Analyse<br />
und Optimierung aller Produktionsfaktoren, um<br />
verborgene Potenziale zu erschließen. Was in der Pharmaproduktion<br />
noch immer eine Innovation darstellt, ist<br />
in der Logistikbranche bereits seit vielen Jahren etabliert: Dort<br />
wird systematisch untersucht, wie eine Fahrzeugflotte im täglichen<br />
Betriebsablauf ein komplexes und dynamisches Zusammenspiel<br />
aus Wegstrecken, Fahrzeugparametern und weiteren<br />
Einflussfaktoren bewirkt. Eine solche Gesamtbetrachtung gibt<br />
wertvolle Hinweise darauf, wie sich Ressourcen optimal einsetzen<br />
und Kosten nachhaltig reduzieren lassen.<br />
Diese ganzheitliche Sicht lässt sich auch auf die Produktion<br />
von Tabletten übertragen. Erfahrungen aus Beratungsprojekten<br />
mit Pharma- und Nutrazeutika-Unternehmen zeigen, dass selbst<br />
in modernsten Produktionsanlagen Effizienzreserven vorhanden<br />
sind. Oft liegt das daran, dass Anwender versuchen, einzelne Produktionsprobleme<br />
zu lösen und zu optimieren, statt das Potenzial<br />
ihrer Anlagen vollständig auszuschöpfen. Ein häufiges Missverständnis<br />
ist die fokussierte Betrachtung hochvolumiger Einzelprodukte,<br />
ohne die Gesamtflotte und deren vielfältige Produktionsanforderungen<br />
zu berücksichtigen. Zum Beispiel könnte ein<br />
Hersteller für ein spezifisches OSD -Produkt, das in großen Mengen<br />
benötigt wird, eine große Tablettenpresse anschaffen. Dies<br />
scheint zunächst eine logische Entscheidung zu sein, um den hohen<br />
Outputanforderungen gerecht zu werden. Oft ist eine solche<br />
Anlage jedoch für die Produktion mehrerer mittelvolumiger Produkte<br />
weniger geeignet. Folglich führen die im Verhältnis zu den<br />
Produktionsmengen überproportional hohen Reinigungs- und<br />
Rüstzeiten zu Ineffizienzen.<br />
UMFASSENDE STRATEGIE<br />
Sinnvoller wäre es, nicht nur einzelne Produkte isoliert zu betrachten,<br />
sondern ein umfassendes Konzept zu entwickeln. So<br />
könnte eine kleinere, flexiblere Tablettenpresse, ergänzt durch<br />
optimierte Tablettierwerkzeuge, die kosteneffizientere und produktivere<br />
Lösung darstellen. Die erzielten Einsparungen könnten<br />
dann in eine Prozessberatung fließen, um ein Produktivitätsmaximum<br />
zu erreichen. Den Ansatz weiter gedacht, ermöglicht es,<br />
die Leistungsfähigkeit des kompletten Maschinenparks zu optimieren<br />
und gleichzeitig die Flexibilität in der Produktion zu stei-<br />
01<br />
16 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
01 Schema: Darstellung des Flottenmanagement-Analyseprozesses,<br />
der die Optimierungspotenziale<br />
in der Pharma- und<br />
Nahrungsmittelproduktion aufzeigt<br />
02<br />
02 In dem Anwendungsfall zeigte sich, dass<br />
für hochvolumige Produktionen manchmal<br />
eine Kombination aus kleineren Maschinen<br />
mit der optimalen Ausstattung an Tablettierwerkzeugen<br />
die beste Lösung darstellt<br />
gern. Performanceberater können auch<br />
Produktionsstandorte miteinander vergleichen<br />
und Erfahrungen auf andere<br />
Standorte übertragen. Das Spektrum der<br />
Optimierung erstreckt sich bis zu globalen<br />
Konzepten. Die Potenziale für Verbesserungen<br />
können äußerst vielfältig<br />
sein: Einige Anwender profitieren von einem<br />
gesteigerten Output durch verbesserte<br />
Tablettierwerkzeuge oder optimierte<br />
Ersatzteile, andere von einer Reduktion<br />
des Produktverlusts durch eine konstantere<br />
Produktqualität.<br />
Manchmal wirken sich alle diese Verbesserungen gleichzeitig<br />
aus. Als Folge können Hersteller ihre Kosten senken, die Produktionskapazitäten<br />
erweitern und die Produktqualität erhöhen. Im<br />
Rahmen des Flottenmanagements werden Kompetenzen aus verschiedenen<br />
Fachbereichen bei Fette Compacting in einem Team<br />
zusammengeführt, ergänzt durch die Erfahrungen aus Anwendungsberatungen<br />
und Produktversuchen. Diese fundierten Erkenntnisse<br />
ermöglichen es, die Leistung von kompletten Tablettieranlagen<br />
zu bewerten und individuell angepasste Konzepte<br />
zur Leistungssteigerung zu entwickeln.<br />
INTERDISZIPLINÄRE EXPERTISE<br />
MEINUNG DER REDAKTION<br />
Das Analysieren und Optimieren aller Faktoren<br />
eines Prozesses ist zum Beispiel in der Logistik gang<br />
und gebe; daher auch der Begriff „Flottenmanagement“.<br />
Es liegt doch nahe, dies in der <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />
anzuwenden, auch hier gibt es oft mehr<br />
Verbesserungspotenzial, als gemein hin gedacht.<br />
Nicht einzelne Prozesse optimieren, sondern einen<br />
ganzheitlichen Blick auf den Maschinenpark werfen<br />
und Zusammenhänge produktionsübergreifend<br />
erfassen – denn auch in gut laufenden Anlagen<br />
schlummert oft weiteres Leistungs vermögen. Das<br />
darauf vorher noch keiner gekommen ist …<br />
GUIDO MATTHES, Chefredakteur<br />
Dabei nehmen die Experten die Tablettierung sowie vor- und<br />
nachgelagerte Prozesse unter die Lupe, um ein ganzheitliches<br />
Bild zu erhalten. Der Erfolg dieses Ansatzes in der Pharma- und<br />
Nahrungsmittelproduktion beruht auf der verfügbaren Datenbasis<br />
ebenso wie auf der intensiven und offenen Zusammenarbeit<br />
zwischen Maschinenexperten und Herstellern. Die Methodik<br />
verlagert sich zunehmend von einer reaktiven Problemlösung<br />
hin zu einer proaktiven Partnerschaft. Durch die enge Kooperation<br />
vor Ort können erhebliche Einsparpotenziale identifiziert und<br />
die Wettbewerbsfähigkeit der OSD -Hersteller nachhaltig verbessert<br />
werden. Ein herausragendes Beispiel für das Potenzial des<br />
Flottenmanagements ergab sich bei einem Pharmaunternehmen,<br />
das anfänglich über zehn Produkte auf vier älteren Tablettenpressen<br />
herstellte und eine Steigerung der Gesamtleistung anstrebte.<br />
Zunächst erfassten die Anwendungsberater die Produktionsdaten<br />
und analysierten die kritischen Leistungsindikatoren.<br />
Basierend auf diesen Erkenntnissen entwarfen sie verschiedene<br />
Szenarien mit unterschiedlichen technischen Lösungen und<br />
evaluierten die Auswirkungen auf die Leistungskennzahlen. Die<br />
Optimierung resultierte in einer deutlichen Reduzierung der<br />
Maschinenanzahl von vier auf zwei Tablettenpressen, was die<br />
Handhabung und Wartung erheblich vereinfachte. Trotz dieser<br />
Reduktion konnte das Unternehmen den notwendigen Output<br />
beibehalten, wodurch sich der operative Footprint signifikant<br />
verringerte. Die Maschinen und Tablettierwerkzeuge zeichneten<br />
sich nicht nur durch ihre Kosteneffizienz aus, sondern erfüllten<br />
auch höchste Qualitätsstandards. Dieses strategische<br />
Vorgehen führte zu einer optimierten Gesamtleistung der Produktionslinie<br />
und ermöglichte zugleich eine erhebliche Senkung<br />
der Wartungskosten.<br />
Das Ergebnis war ein potenzielles Einsparpotenzial von rund<br />
50 Prozent bei den Produktionskapazitäten, während gleichzeitig<br />
die Produktivität und Qualität der Tablettenproduktion gewährleistet<br />
blieben. Dieses Fallbeispiel verdeutlicht, wie Anwender<br />
durch ein gezieltes Flottenmanagement erhebliche Verbesserungen<br />
in der Produktionsleistung erzielen können.<br />
Bilder: Parradee – stock.adobe.com, Fette Compacting<br />
www.fette-compacting.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
Fette Compacting GmbH<br />
tablet@fette-compacting.com<br />
AUTORIN<br />
Dr. Ina Petry, Group Lead Application<br />
Consulting bei Fette Compacting ,<br />
Schwarzenbek<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> 17
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
CARBON-BLACK-ABSACKUNG<br />
HIER ENTWEICHT NICHTS<br />
Der Vakuumpacker<br />
sorgt für<br />
staubfreies<br />
Absacken von<br />
Carbon Black<br />
Mit passend abgestimmten Komponenten setzt<br />
ein Verpackungsmaschinenhersteller Maßstäbe in<br />
der sauberen, kompakten und effizienten Verpackung<br />
von ultraleichten Pulvern wie Carbon Black.<br />
Das ultraleichte Pulver Carbon Black (auch Industrieruß<br />
genannt) findet in einer Vielzahl von Anwendungen in<br />
unterschiedlichen Branchen Verwendung, beispielsweise<br />
als hochwirksames Pigment und Farbstoff, als<br />
Verstärkungsmittel, als Bestandteil von elektronischen Bauteilen<br />
und Batterien oder bei der Absorption von Substanzen aus<br />
Gasen oder Flüssigkeiten.<br />
Aufgrund seiner Eigenschaften ist Carbon Black jedoch sehr<br />
schwer abzusacken. Die feine Partikelgröße, das geringe Schüttgewicht<br />
und das hohe Lufthaltevermögen führen bei herkömmlichen<br />
Verfahren häufig zu, zum Teil extremen, Verstaubungen.<br />
Zudem besteht eine Gefährdung der Mitarbeiter, da eine längere<br />
Exposition unter anderem zu chronischen Atemwegserkrankungen<br />
führen kann. Ein weiteres Problem stellen unförmige und<br />
schwer stapelbare Säcke dar, da beim Absackprozess viel Luft<br />
miteingeschlossen wird.<br />
DAS SYSTEM VELOVAC<br />
Greif-Velox bietet hierfür die Lösung mit einem komplett auf<br />
das Produkt abgestimmten System, das laut Unternehmen eine<br />
effiziente, saubere und kompakte Absackung von Carbon Black<br />
ermöglicht. Mit der Velovac-Technologie können Carbon-Black-<br />
Hersteller von einer staubfreien und effizienten Absackung in<br />
einer komplett verschlossenen Vakuumkammer profitieren.<br />
Diese Technologie bietet den Anwendern messbare Vorteile.<br />
Durch die Kompaktierung von Carbon Black um das Vierfache<br />
können die Transport- und Logistikkosten um bis zu 75 Prozent<br />
gesenkt und der CO 2<br />
-Fußabdruck deutlich reduziert werden.<br />
Die komplett staubfreie Absackung spart zudem Reinigungskosten<br />
und schützt die Mitarbeiter vor gesundheitsschädlichem<br />
Staub. Für Anwendungen, bei denen ein sehr hochreines Produkt<br />
erforderlich ist, ermöglicht die Absackung in einer geschlossenen<br />
Vakuumkammer das Verhindern von Kontaminationen. Darüber<br />
hinaus wird auch das Risiko von Transportschäden verringert, da<br />
die Säcke stabil stapelbar sind und ein gleichmäßiges Palettenbild<br />
erzeugen. Im Vergleich zu Pumpenpackern gibt es niedrigere<br />
Unterhaltungskosten und Platzeinsparungen. Schließlich verbessert<br />
die Automatisierung durch den Einsatz von Handhabungsrobotern<br />
die Arbeitsplatz-Ergonomie.<br />
Der Clean Cycle funktioniert noch perfekter, wenn auch das<br />
Verpackungsmaterial den hohen Anforderungen an Anlage und<br />
Produkt entspricht. Greif-Velox hat in Zusammenarbeit mit Kunden<br />
und dem Hersteller Dy-pack Verpackungen Gustav Dyckerhoff<br />
Papiersäcke entwickelt, die optimal auf Produkt und Maschine<br />
abgestimmt sind und so höchstmögliche Absack-Effizienz<br />
sowie optimalen Produktschutz erreichen. Diese Entwicklung<br />
bietet zahlreiche Vorteile wie maximale Ausnutzung des Transportraums,<br />
optimale Prozessabstimmung (keine Differenzen<br />
über Zuständigkeiten zwischen Maschinen- und Sackherstellern)<br />
und Senkung der Reklamationskosten.<br />
TIPP: Sebastian Pohl, Geschäftsführer von Greif-Velox, wird<br />
am 09.<strong>10</strong>. auf der Solids in Dortmund einen Vortrag zum Thema<br />
The Clean Cycle of Packaging halten.<br />
Bilder: Greif-Velox<br />
www.greif-velox.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
GREIF-VELOX Maschinenfabrik GmbH<br />
23560 Lübeck<br />
18 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
ZELLENRADSCHLEUSEN<br />
OFFEN BIS<br />
1,2 METER<br />
Zellenradschleusen sind fast schon<br />
Alleskönner. Sie dosieren einerseits Schüttgut<br />
oder befördern dieses weiter (aus Silos,<br />
Bunkern oder Behältern), andererseits lässt<br />
sich mit ihnen das Schüttgut in Mischer,<br />
Trockner oder Mühlen zielgerichtet einbringen.<br />
Zellenradschleusen sind ein bekanntes und bewährtes<br />
Produkt zum Austragen und Fördern von Schüttgütern,<br />
zu Isolation von Druckdifferenzen und als Abschlusselement<br />
zwischen unterschiedlichen ATEX Zonen. Mit<br />
mehr als fünfzig Jahren Erfahrung ist die in England ansässige<br />
Gericke Rotaval ein bekannter Hersteller von Zellenradschleusen.<br />
Als Teil der Gericke Unternehmensgruppe kombiniert das<br />
Unternehmen laut Eigenaussage das „Fachwissen eines spezialisierten<br />
Herstellers für Zellenradschleusen mit der weltweiten<br />
Erfahrung aus unzähligen erfolgreichen Pulververarbeitungsund<br />
Schüttgutförderanlagen“.<br />
FÖRDERN UND SICHERN<br />
Zellenradschleusen sind in vielen pneumatischen Fördersystemen<br />
zu finden. Sie können auch als Sicherheitseinrichtung dienen,<br />
um einzelne Prozessschritte zu isolieren (Flammensperre,<br />
Explosionsdurchschlagsschutz). Eine weitere Anwendung ist die<br />
Dosierung, zum Beispiel beim Abfüllen von FIBCs. Die Konstruktion<br />
und Herstellung von Zellenradschleusen, die über die<br />
üblichen Größen hinausgehen, erfordert besonderes Fachwissen<br />
und entsprechend auch richtig dimensionierte Bearbeitungszentren.<br />
Solche Schleusen findet man häufig bei Anwendungen,<br />
die einen großen Durchsatz erfordern oder bei denen<br />
große Partikel verarbeitet werden wie in der Petrochemie, Chemie-<br />
und Zuschlagstoffindustrie. Für das Unternehmen gehören<br />
Schleusen mit solchen Abmessungen zum Standard. Mit eigenen<br />
Entwicklungs- und Produktionsanlagen hat Gericke Rotaval<br />
Erfahrung im Bau von Zellenradschleusen bis zu einer Größe<br />
von 600 ´ 1 200 mm, auch mit speziellen Beschichtungen.<br />
Bilder: Gericke<br />
www.gerickegroup.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
Gericke AG, Schweiz<br />
E-Mail: info@gerickegroup.com<br />
SAUBERE<br />
PROZESSE<br />
Für eine sichere und saubere Prozesskette.<br />
Die neue Baureihe bietet Reinigungslösungen<br />
für die anspruchsvollen Anforderungen<br />
der Lebensmittel- und Pharmaindustrie.<br />
www.ruwac.de/food-pharma<br />
ÜBER DAS UNTERNEHMEN<br />
Die Schweizer Gericke Gruppe entwickelt und produziert<br />
seit 130 Jahren Maschinen und Anlagen für automatisierte<br />
Schüttgutprozesse. Produkte von Gericke finden sich in<br />
verschiedenen Industrien wie Chemie, Pharma, Lebensmittel,<br />
Kunststoffe oder Baumaterialien. Das Unternehmen<br />
hat ein Netzwerk von Tochtergesellschaften in<br />
Europa, Amerika und Asien.<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> 19
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
TURBOGEBLÄSE<br />
MIT DEM EXTRADRUCK<br />
Ein Gebläse- und Verdichterspezialist hat pünktlich zu seinem Firmenjubiläum<br />
eine seiner Baureihen erweitert. Das luftgelagerte Gerät kann sich sehen<br />
lassen: Es liefert einen mächtigen Volumenstrom, hat einen sehr großen<br />
Regelbereich und hohen Gesamtwirkungsgrad sowie minimalen<br />
Maschinen-Footprint.<br />
Die Firma Aerzen ist sich sicher: Turbogebläse stehen für<br />
unschlagbare Energieeffizienz, äußerste Kompaktheit,<br />
maximale Langlebigkeit und niedrigste Lebenszykluskosten.<br />
Deshalb der Gebläse- und Verdichterspezialist<br />
seine erfolgreiche Baureihe um eine neue Baugröße erweitert:<br />
Der luftgelagerte Aerzen Turbo AT250 G5plus liefert einen Volumenstrom<br />
von 155 m3/min und soll die Anwender mit einem extrem<br />
großen Regelbereich, einem durchgehend hohen Gesamtwirkungsgrad<br />
sowie einem minimalen Maschinen-Footprint<br />
überzeugen.<br />
TURBOGEBLÄSE FÜR HÖHERE<br />
VOLUMENSTRÖME<br />
Bereits seit 1911 baut der Hersteller Turbogebläse und hat diese<br />
Aggregate über viele Jahrzehnte technologisch weiter auf die<br />
Spitze getrieben. Heute gehört die Turbogebläse G5plus-Baureihe<br />
zu den kompaktesten und effizientesten Turbos seiner<br />
Klasse. Gegenüber konventioneller Turbotechnologie liegt die<br />
Energieeffizienz bis zu <strong>10</strong> % höher, verglichen mit Verdrängermaschinen<br />
wie Drehkolbengebläsen lassen sich laut Aerzen so-<br />
gar Einsparungen von 30 % erzielen. Mit dem neuen AT250<br />
G5plus erweitern die Spezialisten aus Aerzen die Baureihe nach<br />
oben und wollen so die Vorteile der effizienten Turbotechnologie<br />
einem noch breiteren Einsatz- und Anwendungsspektrum<br />
zugänglich machen.<br />
Die technischen Zahlen hinter der neuen Maschine sind: Volumenstrom<br />
von 155 m3/min, maximaler Differenzdruck von<br />
900 mbar und Drehzahlen bis 26.000 U/min und einen Regelbereich<br />
von 1:4. Ein leistungsfähiger und energiesparender<br />
Permanent magnet-Synchronmotor, der den zukünftigen Anforderungen<br />
der IE5-Klassifizierung (Ultra Premium Effizienz) gerecht<br />
wird, sowie das besonders aerodynamische Design von Turbolaufrad<br />
und Spiralgehäuse ermöglichen einen konstant hohen<br />
Gesamt wirkungsgrad. Auch im Teillastbetrieb weist der AT250<br />
G5plus laut Datenblatt eine außergewöhnliche Performance und<br />
hohe Leistungsdichte auf.<br />
Die moderne Multilevel-Frequenzumrichter-Technologie reduziert<br />
die Verlustleistung im Motor bis zu 90 % und ist damit im Vergleich<br />
zu konventioneller Umrichtertechnik im Vorteil. Weitere<br />
Pluspunkte sind eine höhere Unempfindlichkeit gegenüber<br />
Druckschwankungen und ein besseres Regelverhalten. Die Tur-<br />
20 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
boaggregate lassen sich so im gesamten Turbo-<br />
Kennfeld wesentlich stabiler betreiben. Die Im Inneren des<br />
Gerätes ist ein<br />
innovative Luft lagerung mit Doppelbeschichtung<br />
des Herstellers sorgt für eine Spiralgehäuse mit<br />
Turbolaufrad und<br />
erhöhte Lebensdauer von > 80.000 Betriebsstunden<br />
und hohe Zuverlässigkeit. Die Agschem<br />
Design (siehe<br />
besonders aerodynamigregate<br />
sind schalltechnisch optimiert und Aufmacherbild)<br />
im Betrieb erzeugen die Geräte Geräusche von<br />
nur 72-73 db(A). Zudem sind die Turbogebläse<br />
<strong>10</strong>0 % ölfrei, sehr robust und auch Nichttechniker<br />
können sie bedienen. Der Wartungsbedarf ist laut Aerzen verschwindend<br />
gering.<br />
PLUG-AND-PLAY-PAKET<br />
Aerzen fertigt und entwickelt sämtliche Produkte in firmeneigener<br />
Herstellung. Der Hersteller ist sich sicher, dass sich nur so<br />
alle Komponenten perfekt aufeinander abstimmen und ideal an<br />
den Betriebsprozess anpassen lassen. Damit möchten die Ingenieure<br />
ein Höchstmaß an Zuverlässigkeit, Betriebssicherheit und<br />
Wirtschaftlichkeit erreichen. Aerzen gibt an, dass der AT250<br />
G5plus bei Anlieferung vor Ort werkseitig bereits komplett konfiguriert<br />
und anschlussfertig montiert ist. Durch die kompakte<br />
Bauweise fällt der Maschinen-Footprint sehr gering aus. Deshalb<br />
benötigt ein Turbo lediglich ein Drittel oder Viertel der Aufstellfläche<br />
eines Drehkolbengebläses mit vergleichbarer Leistung.<br />
Deshalb kann der Maschinenraum um einiges kleiner ausfallen.<br />
Weiterhin gibt Aerzen an: „Mit den kleinsten Footprints am<br />
Markt – bei maximaler Energieeffizienz – bietet der neue Turbo<br />
eine kompakte Power, die für zahlreiche Prozesse unverzichtbar<br />
ist – sei es Sauerstoffeintrag in der Abwassertechnik, Fermentation<br />
in der Hefeherstellung oder Kühl- und Verbrennungsluft<br />
für zum Beispiel die Kalk- und Zementherstellung. Durch die<br />
hohe Leistungsdichte und Zuverlässigkeit halten die neuen Aggregate<br />
die Lebenszykluskosten gering und ermöglichen erhebliche<br />
Kostensenkungen.“<br />
Bilder: Aerzen<br />
www.aerzen.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
Aerzener Maschinenfabrik GmbH<br />
Reherweg 28, 31855 Aerzen<br />
Tel. 05154 8<strong>10</strong><br />
E-Mail: info@aerzen.com<br />
WEIL FAKTEN ZÄHLEN.<br />
80% KÜRZERE REINIGUNGSZEIT<br />
DER CONTAINER-<br />
MISCHER CMQ<br />
VON ZEPPELIN SYSTEMS<br />
KEINE ANBACKUNGEN,<br />
KEINERLEI TOTRÄUME<br />
<strong>10</strong>0% SICHERER BETRIEB<br />
EXPLOSIONSGESCHÜTZTE<br />
AUSFÜHRUNG GEMÄSS<br />
GERÄTEKATEGORIE 1/3D<br />
< 2 °C<br />
TEMPERATURANSTIEG/ MINUTE<br />
zeppelin-systems.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> 21
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
BESONDERE KOMPONENTEN FÜR<br />
SEILFÖRDERER<br />
Die Firma<br />
Wessjohann wird<br />
auf der Messe<br />
Solids erstmals<br />
die größere<br />
Variante der<br />
Seil- und<br />
Rohrkettenförderer<br />
zeigen. Mit einem Rohrdurchmesser von<br />
90 mm sind auch Anlagen mit größeren Förderleistungen<br />
möglich. Die Förderer verwenden<br />
Drahtseile oder Ketten aus unterschiedlichen<br />
Materialien, auf denen in regelmäßigen Abständen<br />
Mitnehmerscheiben aufgebracht sind.<br />
Förderseil und Mitnehmerscheiben laufen in<br />
einem Edelstahlrohr und fördern so das Schüttgut.<br />
Zusammen mit dem neuen größeren System<br />
wird das Unternehmen auch neue Komponenten<br />
zeigen. Das neue 2K-Friktionsrad ist die zentrale<br />
Komponente der Antriebseinheit der Seilförderer.<br />
Dieses besteht in der neuesten Version aus<br />
einer Kombination von Edelstahl und Polyurethan.<br />
Die gleiche Materialkombination setzt das<br />
Unternehmen auch beim neuen 2K-Umlenkrad<br />
ein. Dieses kommt zum Einsatz, um die Seilförderer<br />
oder Rohrkettenförderer flexibler an die<br />
räumlichen Gegebenheiten anzupassen. Das Rad<br />
hat gebogene Speichen, die das zu fördernde<br />
Schüttgut nach außen führen, um einen<br />
optimalen Materialfluss zu ermöglichen.<br />
Wessjohann auf der Solids: Halle 5, Stand N39.<br />
www.wessjohann.com<br />
POLYMERANSETZSYSTEM<br />
Die Schlammentwässerung ist für<br />
Klärwerke wichtig, um Kosten bei<br />
der Abfallentsorgung zu sparen. Bei<br />
den unterschiedlichen Reinigungsvorgängen<br />
des Abwassers fallen<br />
jährlich mehrere Tausend Tonnen<br />
Klärschlamm an. Da dieser kostenpflichtig<br />
über Verbrennung oder<br />
eine Deponie entsorgt werden muss, wird<br />
versucht, einen möglichst hohen Trockenstoffgehalt<br />
zu erreichen. Durch die Herstellung und<br />
Zugabe von Polymerlösung mit Hilfe des<br />
Polymeransetzsystems Dulcodos Ulfb kann der<br />
anfallende Faulschlamm stark entwässert<br />
werden. Für Entnahmemengen von 500 bis<br />
2 000 l/h bietet das neue runde Behälterdesign<br />
Vorteile im Ansatz von pulverförmigen und<br />
flüssigen Polymeren. Größere Leistungen bis zu<br />
<strong>10</strong> 000 l/h sind weiterhin mit Rechteckbehältern<br />
konzipiert. Die Ansetzstation ist laut Hersteller<br />
auf neue Marktanforderungen in Bezug auf<br />
Pulvertypen und Reifezeit angepasst.<br />
www.prominent.com<br />
FERNDIAGNOSE FÜR LEITFÄHIGKEITS- UND<br />
PH-SENSOREN<br />
Bürkert hat in<br />
seinen Leitfähigkeits-<br />
und pH-<br />
Sensoren jetzt<br />
IO-Link und den<br />
Bürkert-Systembus<br />
(„büS“)<br />
integriert. Der<br />
Installationsaufwand<br />
sinkt durch<br />
die Digitalisierung und den Anwendern stehen zusätzlich<br />
Diagnosedaten sowie Fernwartungsoptionen zur Verfügung;<br />
die Anlagenverfügbarkeit steigt. Deshalb sind in dem pH-/<br />
Redox-Transmitter Typ 8202 und dem Leitfähigkeits-Transmitter<br />
Typ 8222 gleich zwei digitale Industrieprotokolle integiert:<br />
IO-Link und den Bürkert-Systembus büS/CANopen. Den<br />
Anwendern stehen somit zusätzlich Diagnosedaten sowie<br />
Fernwartungsoptionen zur Verfügung. Alle Daten lassen sich<br />
in Echtzeit an die SPS oder in eine Cloud transferieren. Die<br />
Transmitter lassen sich außerdem einfach mit anderen<br />
Sensoren oder Aktoren vernetzen. Die unternehmenseigenebüS-Welt<br />
kann bis zu 128 Geräte (Sensoren, Ventile oder<br />
Ventilinseln) miteinander verbinden. Für die Umsetzung auf<br />
ein Ethernet Protokoll, wie Profinet, Ethernet/IP, Modbus/TCP,<br />
EtherCAT, CC-Link wird nur ein Gateway für die gesamte<br />
Anlage benötigt – auch das spart Kosten.<br />
www.buerkert.de<br />
AUSFALLZEITEN SENKEN<br />
Die Schüttgutmesse SIM <strong>2024</strong> findet im französischen Dijon<br />
vom 2. bis 4. Oktober statt. Mit dabei ist auch Flexco Europe.<br />
Der Spezialist für Förderbandprodukte und mechanische<br />
Transportband-Verbindungssysteme zeigt zum Beispiel ein<br />
Überwachungssystem (s. Bild). Die an Förderbandabstreifern<br />
angebrachten Überwachungsgeräte<br />
liefern<br />
Daten, die Anwender<br />
in Echtzeit, per App<br />
oder über ein Dashboard<br />
ortsunabhängig<br />
abrufen können. Für<br />
eine gute Reinigungsleistung<br />
stattet das<br />
Unternehmen Abstreifer<br />
der Baureihen H-,<br />
P- und R-Typ bei Bedarf<br />
mit Schwingungsdämpfern aus Polyurethan (PU) aus. Im<br />
Vergleich zu Schwingungsdämpfern aus Gummi kann durch<br />
die höhere Steifigkeit ein höherer Druck auf das Förderband<br />
ausgeübt werden, sodass sich stark anhaftendes Material<br />
besser entfernen lässt. Neu im Programm ist ein CFC-Abstreifer<br />
für profilierte Förderbänder. Weiterhin will das Unternehmen<br />
das Bandführungssystem PTEZ zeigen. Dieses eignet<br />
sich für leichte bis schwere Anwendungen sowie für reversierbare<br />
und in eine Richtung laufende Bänder mit Breiten<br />
bis 2 <strong>10</strong>0 Millimetern.<br />
www.flexco.com<br />
22 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de
ANFORDERUNGEN DES UBA ERFÜLLT<br />
Eine im Februar <strong>2024</strong> durchgeführte Prüfung des Instituts<br />
für Unterirdische Infrastruktur (IKT) hat bestätigt, dass der<br />
Lamellenklärer Viatub von Mall uneingeschränkt bei<br />
Flächen mit stark belastetem Niederschlagswasser eingesetzt<br />
werden kann. Die Prüfung entsprach dem im Auftrag<br />
des Umweltbundesamts aufgestellten Prüfverfahren. Die<br />
IKT-Prüfung war umfassend: Die Anlagen wurden vor der<br />
eigentlichen Prüfung der Rückhalteleistung mit 50 % einer Jahresfracht vorbelastet,<br />
um reale Bedingungen zu simulieren. Nach der Ermittlung der Reinigungsleistung<br />
wurde der Schlammspeicher mit <strong>10</strong>0 % der Jahresfracht gefüllt und ein<br />
Spülversuch mit der maximalen Regenspende durchgeführt. Zusätzlich wurden<br />
der Rückhalt von Mineralkohlenwasserstoffen geprüft und das Verfahren der<br />
„kommunizierenden Teilstromtrennung“ getestet. Ergebnis: Der Lamellenklärer<br />
erfüllt alle Anforderungen des DWA-Arbeitsblatts A <strong>10</strong>2-2, beim Parameter<br />
abfiltrierbare Stoffe mit Korngrößen bis 63 µm liegt er sogar gut 5 % über den<br />
maximalen Anforderungen.<br />
www.mall.info<br />
The CLEAN CYCLE<br />
of Packaging<br />
ÖLEINGESPRITZTE SCHRAUBEN-<br />
VERDICHTER VMX<br />
Die öleingespritzten VMX-Verdichter überzeugen<br />
laut Aerzen nicht nur bei der Nutzbarmachung<br />
von Boil-off-Gas (BOG). Auch in den Bereichen<br />
VOC-Rückgewinnung, Brenngas-/Fackelgas-Verdichtung<br />
und Stickstoff-/Inertgas-Verdichtung<br />
sind die Geräte vorne mit dabei. Die wartungsarmen<br />
Aggregate liefern einen Volumenstrom bis zu 3 200 m 3 /h bei einer Druckdifferenz<br />
von maximal 13 bar und punkten mit hoher Betriebssicherheit, besten<br />
Wirkungsgraden, berührungsfreien Rotoren sowie einer vibrations- und geräuscharmen<br />
Betriebsweise. Das spiegelt sich in geringen Betriebs-, Wartungs- und<br />
Lebenszyklus-Kosten wider. Bekannt ist, dass der Hersteller vielfältige Gebläseund<br />
Verdichterlösungen realisiert. Auch Bereiche, in denen die <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />
nicht im Vordergrund steht, bedient das Unternehmen mit seinen Produkten. So<br />
ließ sich zum Beispiel der öleingespritzte Schraubenverdichter VMX auf der<br />
maritimen Messe SMM <strong>2024</strong> in Hamburg bestaunen. Dort zeigte Aerzen auch, wie<br />
sich anwendungs- und kostenoptimierte Verdichterkonzepte realisieren lassen.<br />
www.aerzen.com<br />
Neue Standards in der<br />
sauberen, kompakten und<br />
effizienten Verpackung von<br />
Carbon Black durch perfekt<br />
abgestimmte Komponenten:<br />
Produkt, Verpackung und<br />
System.<br />
Ihre Vorteile:<br />
<strong>10</strong>0 % staubfreie<br />
Absackung<br />
Bis zu 75 % weniger<br />
Lager- & Logistikkosten<br />
Weniger Reklamationen<br />
Höhere<br />
Markenreputation<br />
SENSOREN FÜR VIELFÄLTIGE<br />
ANWENDUNGEN<br />
Die Systeme von Jumo sind EN 50155-konform, arbeiten<br />
auch bei Vibrationen, starken Temperaturschwankungen<br />
und elektromagnetischen Einflüssen präzise und zuverlässig.<br />
Das Portfolio aus Fulda deckt ein weites Spektrum an<br />
Messgrößen ab; es reicht von der Temperatur- und Feuchtemessung<br />
über die Füllstandbestimmung bis zur Drucküberwachung.<br />
Auch in Anwendungen die nicht zur <strong>Verfahrenstechnik</strong> passen, zum<br />
Beispiel der Bahntechnik, überwachen die Sensoren kontinuierlich die<br />
Temperatur kritischer Komponenten. Vom Hersteller gibt es dafür den Railtemp,<br />
eine neue Generation von Radsatzfühlern. und der Hydrotrans, ein intelligenter<br />
Temperatur- und Feuchtigkeitssensor mit optionalem CO 2<br />
-Modul kommt beispielsweise<br />
bei der Klimatisierung von Schienenfahrzeugen zum Einsatz. Füllstandsensoren<br />
sorgen für eine präzise Überwachung der Flüssigkeitsstände in<br />
verschiedenen Behältern und Tanks. Beispielhaft sind hier der Schwimmerschalter<br />
Nesos R01 LS und der kapazitive Grenzstandmelder Zelos C01 LS zu nennen.<br />
www.jumo.de<br />
Nutzen Sie alle Vorteile des<br />
„CLEAN CYCLE of Packaging“<br />
von GREIF-VELOX!<br />
GREIF-VELOX<br />
Maschinenfabrik GmbH<br />
Kronsforder Landstraße 177<br />
D-23560 Lübeck | GERMANY<br />
+49 451 – 53030<br />
info@greif-velox.com<br />
greif-velox.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> 23
BESONDERS<br />
LESENSWERT<br />
ABREINIGUNG VON FILTERANLAGEN<br />
MIT WENIGER LUFT<br />
SAUBERERE FILTER
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
Die Abreinigung von Filteranlagen verbraucht<br />
oft mehr Druckluft als nötig und führt zu einer<br />
ungleichmäßigen Belastung des Gewebes. Nun<br />
gibt es eine Ventilsteuerung, die mit einem<br />
Arbeitspunkt statt mit Schwellenwerten<br />
arbeitet. Die Innovation optimiert die Pausenzeiten<br />
kontinuierlich, spart Betriebskosten und<br />
erhöht die Standzeit der Filterelemente.<br />
In Deutschland sind Tag für Tag zahlreiche Bunkeraufsatz-,<br />
Steinstaub- und Spänefilter im Einsatz – in Mühlenbetrieben<br />
ebenso wie in Großfeuerungsanlagen oder in der Lebensmittelproduktion.<br />
Die Filtersysteme ähneln sich meist, haben aber<br />
oft ganz unterschiedliche Aufgaben: Mal sind es vor allem Produktfilter<br />
wie in Zementwerken. Dort scheidet der Filter das Rohmehl<br />
ab, das dann weiterverarbeitet wird. In anderen Fällen dienen<br />
Großfilteranlagen ausschließlich dem Emissionsschutz: Dort<br />
filtern sie Schadstoffe, die in Produktionsprozessen anfallen, zuverlässig<br />
aus der Luft, bevor diese wieder an die Umgebung abgegeben<br />
wird.<br />
ZEITPUNKT ENTSCHEIDEND<br />
Damit Großfilteranlagen eine optimale Filtrationsleistung erzielen,<br />
müssen die Filterschläuche regelmäßig abgereinigt werden.<br />
In vielen Filteranlagen erfolgt das mit Druckluft im sogenannten<br />
Pulse -Jet -Verfahren, das eine sehr gute Abreinigungsleistung bietet.<br />
Eine große Herausforderung bei dieser Methode ist allerdings<br />
IST DAS INTERVALL ZWISCHEN<br />
ZWEI LUFTSTÖSSEN ZU LANG,<br />
SETZT SICH DER FILTER ZU UND<br />
DER STROMVERBRAUCH STEIGT<br />
die effiziente Steuerung der Luftstöße. Erfolgt das Abpulsen des<br />
Filtergewebes in zu kurzen zeitlichen Abständen, kann sich kein<br />
ausreichend großer Filterkuchen bilden. Dieser ist aber unabdingbar,<br />
um einen hohen Abscheidungsgrad zu erreichen. Der<br />
Grund: Am Filterkuchen lagern sich feinste Staubpartikel ab, die<br />
das Filtergewebe ansonsten ungehindert passieren und in die<br />
Umgebungsluft gelangen würden.<br />
Ist das Intervall zwischen zwei Luftstößen dagegen zu lang,<br />
setzt sich der Filter zu und der Stromverbrauch der Absauganlage<br />
steigt stark an. Die optimale Einstellung der Pausenzeit ist also<br />
für den wirtschaftlichen Betrieb von Filteranlagen essenziell.<br />
FÜHREND BEI VENTILSTEUERUNGEN<br />
FÜR FILTERANLAGEN<br />
Der Regelungstechnik -Spezialist Axxeron Hesch Electronics ist<br />
seit Jahren einer der führenden Hersteller von Ventilsteuerungen.<br />
Das Unternehmen hat diverse Lösungen parat, mit der sich die<br />
Abreinigung von Filteranlagen differenzdruckabhängig regeln<br />
lässt. 2022 hat das Unternehmen die intelligente Vordruckregelung<br />
eingeführt und ist damit laut Eigenaussage Technologieführer<br />
in diesem Bereich in Deutschland.<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> 25
01 Auch klein ganz groß: Die neuen Ventilsteuerungen eignen sich auch für kleine und mittlere Filteranlagen<br />
Mit den neuesten Entwicklungen HE 5709 und HE 5713 (Basic-<br />
Ausführung) erweitert das Unternehmen sein Portfolio jetzt<br />
nochmals. Die leistungsstarken Steuerungen sind für Filteranlagen<br />
mit 4 oder 12 Ventilen geeignet (bei der HE 5713 sind es sogar<br />
bis zu 96 Ventile) und bieten gleich mehrere innovative Funktionsweisen.<br />
So sind die Ventilsteuerungen zum Beispiel mit einem<br />
frei definierbaren Arbeitspunkt ausgestattet: Durch die Definition<br />
dieses Punktes gewinnt man im Prozessverlauf ein Abbild<br />
aller relevanten Daten. Die Pausenzeit (die Zeit zwischen zwei<br />
Abreinigungsvorgängen) ermittelt die HE 5709/ HE 5713 in Abhängigkeit<br />
vom Staubanfall und der Veränderung des Filterwiderstandes<br />
automatisch.<br />
„Differenzdruckregler und Differenzdruckmessgeräte<br />
sind wichtige Instrumente zur Messung<br />
und Regelung von Differenzdruck in<br />
industriellen Anwendungen. Sie sind unverzichtbar,<br />
um Energiekosten zu senken, die<br />
Effizienz zu steigern und die Qualität der<br />
Prozesse zu verbessern.“<br />
Werner Brandis,<br />
CEO von Axxeron Hesch Electronics<br />
AUCH FÜR ATEX-ZONEN<br />
Neben diesen Funktionen gibt es noch weitere Features, von denen<br />
die Hersteller und Betreiber von Großfilteranlagen profitieren<br />
können. Beide Steuerungen ermöglichen sowohl die differenzdruckabhängige<br />
als auch die zeitgesteuerte und die sequenzielle<br />
Filter-Abreinigung. Diese Funktionen sind bei der HE 5709<br />
und der HE 5713 Basic bereits verfügbar. Ab dem ersten Quartal<br />
2025 liefert Axxeron Hesch die Steuerungen dann auch mit automatischer<br />
Pulszeit-Optimierung. Von Anfang an vorhanden ist<br />
die Zertifizierung für den Einsatz in der ATEX -Zone 22: Sie ermöglicht<br />
die Installation der Ventilsteuerungen in Umgebungen,<br />
in denen eine explosionsfähige Atmosphäre in Form einer Wolke<br />
aus in der Luft enthaltenem brennbarem Staub kurzzeitig auftreten<br />
kann.<br />
Die neuen Ventilsteuerungen senken den Druckluftverbrauch<br />
beim Abreinigungsprozess deutlich. Anders als herkömmliche<br />
Filtersteuerungen lösen sie den Abreinigungsimpuls nicht mehr<br />
nach dem Überschreiten bestimmter Schwellenwerte aus, sondern<br />
durch das Erreichen eines vom Anlagenbetreiber definier-<br />
26 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
ten Arbeitspunktes. Anwender können die Abreinigung aber<br />
auch künftig schwellenabhängig durchführen – diese Option ist<br />
ebenfalls in die HE 5709/HE 5713 Basic integriert.<br />
AUSGLEICH VON KNOW-HOW-VERLUST<br />
02 Die Steuerung regelt die Pulszeit für jedes Ventil individuell ...<br />
DIE STEUERUNGEN ERMÖGLICHEN<br />
DIE DIFFERENZDRUCKABHÄNGIGE,<br />
ZEITGESTEUERTE ODER SEQUENZI-<br />
ELLE ABREINIGUNG<br />
Bei der Entwicklung der selbstoptimierenden Ventilsteuerung<br />
hatten die Experten auch den Fachkräftemangel im Sinn. Werner<br />
Brandis, CEO von Axxeron Hesch Electronics betont: „Dadurch<br />
geht den Anlagenbetreibern viel Know-how in punkto Filterabreinigung<br />
verloren. Die Puls- und Pausenzeiten der Steuerung<br />
werden oft willkürlich gewählt und der Druckluftverbrauch ist<br />
viel zu hoch.“ Deshalb übernimmt die HE 5709/HE 5713 Basic<br />
vollautomatisch die Tätigkeiten, die früher die Techniker der Anlagenbetreiber<br />
durchgeführt haben: Das Abreinigungsintervall<br />
bestmöglich auf die tatsächliche Staubbelastung der Filterschläuche<br />
abzustimmen.<br />
Die neue Ventilsteuerung kann für jedes einzelne Ventil eine<br />
eigene Puls- oder Pausenzeit festlegen, sodass eine exakte Anpassung<br />
der Luftstöße an den Staubeintrag möglich ist. Herkömmliche<br />
Steuerungen regeln die Abreinigung oft so, dass zum Beispiel<br />
bei Rundfiltern jede Filterschlauchreihe zur selben Zeit mit derselben<br />
Menge an Druckluft beaufschlagt wird, egal, ob es sich um<br />
zwei Filter am Rande oder sechs Filterschläuche im Zentrum des<br />
Rundfilters handelt. Das ist nicht nur aus wirtschaftlichen Aspekten<br />
ungünstig, sondern auch negativ für die Umwelt: Druckluft<br />
wird durch die Komprimierung von Umgebungsluft gewonnen<br />
und der Kompressor verbraucht viel Strom.<br />
AUTOMATISCHE OPTIMIERUNG<br />
Um die optimale Puls- und Pausenzeit für jedes einzelne Ventil<br />
und jede einzelne Filterschlauchreihe zu ermitteln, misst die<br />
HE 5709/HE 5713 Basic nach dem Abreinigungsimpuls den Differenzdruckabfall<br />
an jeder Schlauchreihe. „Durch die Variation der<br />
Pulszeit finden wir dann die idealen Werte“, beschreibt Brandis<br />
das Funktionsprinzip der neuen Ventilsteuerung. „Das ist ein dynamischer<br />
Prozess – es gibt nicht mehr eine einzige Pulszeit, sondern<br />
nur noch einen Startwert, an dem man sich orientiert.“ Je<br />
nach Staubeintrag und Differenzdruckänderung passt die Steuerung<br />
die Puls- und die Pausenzeit für die Abreinigung kontinuierlich<br />
an.<br />
Mit der neuen Ventilsteuerung können die Betreiber von Filteranlagen<br />
aber nicht nur ihre Betriebskosten senken. Der gleichmäßige<br />
Druckluftverbrauch und die geringere Anzahl an Luftstößen<br />
sorgen zudem dafür, dass das Filtergewebe weniger stark beansprucht<br />
wird. Durch den Einsatz der Steuerung verlängert sich<br />
deshalb auch die Standzeit der Filterschläuche. Die HE 5709/<br />
HE 5713 ermöglicht also laut Axxeron Hesch eine deutliche Effizienzsteigerung<br />
bei Filteranlagen. Für die Betreiber heißt das: Sie<br />
können mit wenig Aufwand viel Geld sparen.<br />
Bilder: Axxeron Hesch, user11472009 – freepik.com,<br />
Lichtfreibeuter – stock.adobe.com<br />
www.hesch-automation.com<br />
… und eignet sich für den Einsatz in Umgebungen der ATEX-Zone 22<br />
03 Luftverteiler: Bis zu 96 Ventile kann diese Steuerung regeln<br />
UNTERNEHMEN<br />
AXXERON HESCH electronics GmbH<br />
Boschstraße 8, 31535 Neustadt<br />
Tel. 05032 95350<br />
E-Mail: info@hesch.de<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> 27
SCHÜTTGUT DIGITAL VERMESSEN<br />
SOFTWARE ERKENNT<br />
HALDE GENAU<br />
01<br />
Die kontinuierliche Füllstandsüberwachung für Aufgabebunker,<br />
Beschickungssilos, Förderbandbunker und Halden lässt sich mit<br />
passender Software einfacher durchführen. Mit einer Volumengenauigkeit<br />
von über 98 % bietet ein System eine fortschrittliche Methode, um den<br />
Materialfluss in Echtzeit zu erfassen und zu analysieren.<br />
Das Owl Eye Aufgabebunker-Modul von Sachtleben ist<br />
eine spezialisierte Anwendung innerhalb der Softwareplattform<br />
des Unternehmens. Es nutzt moderne<br />
L idar-Technologie, um die Effizienz und Genauigkeit der<br />
Füllstandsmessung in Aufgabebunkern laut Unternehmen zu revolutionieren.<br />
Typischerweise wird ein L idar-Sensor strategisch<br />
oberhalb des Aufgabebunkers installiert, um einen umfassenden<br />
Überblick und eine präzise Erfassung des Füllstands zu ermöglichen.<br />
Die Installation erfordert eine zuverlässige Stromversorgung<br />
sowie eine Netzwerkanbindung, um die kontinuierlich erfassten<br />
Daten zu übermitteln. Für Standorte, an denen eine direkte Kabelverbindung<br />
herausfordernd ist, bietet das System die Möglichkeit,<br />
über eine Funkbrücke angebunden zu werden.<br />
DIE TECHNIK DAHINTER<br />
Sobald das System installiert ist, tastet der L idar-Sensor mit seinem<br />
Laserstrahl die Oberfläche des Bunkerinhalts ab und liefert<br />
im Sekundentakt detaillierte Messwerte. Diese hochfrequenten<br />
Messungen ermöglichen es, auch bei dynamischen und schnell<br />
wechselnden Füllständen eine hohe Genauigkeit zu erreichen.<br />
Die Sensoren erfassen nicht nur den aktuellen Füllstand, sondern<br />
auch Bewegungen und Veränderungen innerhalb des Bun-<br />
kers. Die Daten werden dann in Echtzeit an die O wl Eye Plattform<br />
übermittelt, die sie verarbeitet, visualisiert und für weitere<br />
Analysen bereitstellt. Auf diese Weise ermöglicht das Aufgabebunker-Modul<br />
eine Kontrolle und Einsicht in die Materialflüsse<br />
innerhalb von Aufgabebunkern, was zu optimierten Betriebsabläufen,<br />
einer verbesserten Materialhandhabung und einer insgesamt<br />
effizienteren Produktionskette führen kann.<br />
WAS IST OWL EYE?<br />
Owl Eye ist eine Marke von Sachtleben Technology, die<br />
eine zentrale Digitalisierungsplattform für die Erfassung<br />
von Betriebsdaten darstellt. Die Plattform integriert<br />
eine Reihe von präzisen Messwerkzeugen, die eine<br />
umfassende und zeitnahe Erfassung kritischer Betriebsdaten<br />
ermöglichen. Die gesammelten Daten werden<br />
durch eine Datenbankanwendung aufbereitet, visualisiert<br />
und über unterschiedliche Schnittstellen den<br />
Anwendern bereitgestellt.<br />
28 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
01 Genau erfasst: Das Dashboard zeigt den Füllstand<br />
eines Aufgabebunkers und dessen zeitliche ...<br />
02 … Verwendung, rechts dessen digitales Abbild<br />
BESONDERES MERKMAL<br />
Die Füllstandsmessung erfolgt im Sekundentakt und liefert präzise<br />
Daten über die Materialmenge im Bunker. Ein weiteres Merkmal<br />
der Software ist die Fähigkeit, Fahrzeuge zu erkennen, sobald<br />
diese in die definierte Fahrzeugzone einfahren. Diese intelligente<br />
Erkennungsfunktion pausiert die Messung automatisch, um Interferenzen<br />
und Messfehler zu vermeiden, und setzt die Erfassung<br />
fort, sobald das Fahrzeug die Zone verlassen hat. Die Funktion<br />
ermöglich somit, dass die Messdaten nicht durch die Anwesenheit<br />
der Fahrzeuge verzerrt werden, und sorgt für eine genaue<br />
Überwachung des Materialflusses.<br />
Darüber hinaus bietet die Software ein Dashboard und Logs, in<br />
denen die Zeitintervalle mit Fahrzeugerkennung verzeichnet<br />
sind. Nutzer können somit nachvollziehen, wann und wie lange<br />
Fahrzeuge sich im Bereich des Aufgabebunkers aufhielten. Eine<br />
weitere Funktion ist die Analyse der Materialdifferenz vor und<br />
nach der Fahrzeugerkennung. Dies ermöglicht es, die durch das<br />
Laden oder Entladen verursachten Volumenänderungen exakt zu<br />
erfassen und entsprechend zu verbuchen.<br />
Neben diesen Funktionen speichert das System regelmäßige<br />
3D-Abbildern des Aufgabebunkers. Diese Abbilder sind nicht nur<br />
für die Routinewartung und -überprüfung von Wert, sondern<br />
auch im Falle einer Fahrzeug- oder Personenerkennung in der<br />
Fahrzeugzone. Sie ermöglichen eine detaillierte Nachprüfung, ob<br />
zum Zeitpunkt der Erkennung ein gültiger Verlade- oder Fahrauftrag<br />
vorlag. Dies ist relevant, um sicherzustellen, dass keine Vermischung<br />
von Materialien stattfindet, die nicht zusammengeführt<br />
werden sollten.<br />
DIGITALISIERUNG LOHNT SICH<br />
Sachtleben sieht fünf Gründe, warum sich Digitalisierung lohnt.<br />
1. Verbesserung der Produktionsprozesse: Die digitale Überwachung<br />
der Auslastung und der Kapazität von Anlagen ermöglicht<br />
eine detaillierte Analyse der Produktionsabläufe. Durch Echtzeitdaten<br />
lassen sich Engpässe schnell identifizieren und Anpassungen<br />
vornehmen. Dies führt zu einer optimierten Ausnutzung der<br />
Produktionskapazitäten und einer Reduzierung von Leerlaufzeiten.<br />
2. Reduzierung manueller Fehler: Traditionelle Methoden<br />
wie das Zählen von Schaufelladungen können fehleranfällig und<br />
02<br />
ineffizient sein. Die Digitalisierung bietet auch die Möglichkeit,<br />
manuelle Messungen durch automatisierte und präzise Verfahren<br />
zu ersetzen. Dies reduziert die Fehlerquote, spart Zeit und<br />
Ressourcen. 3. Echtzeitüberwachung und -steuerung: Digitalisierte<br />
Systeme ermöglichen eine kontinuierliche Überwachung<br />
der P roduktionsparameter in Echtzeit. Anomalien und Abweichungen<br />
erkennt das System sofort und korrigiert diese. 4. Verbesserte<br />
Dokumentation und Rückverfolgbarkeit: Die lückenlose<br />
digitale Dokumentation von Produktionsdaten verbessert die<br />
Rückverfolgbarkeit und erleichtert die Einhaltung von Qualitätsstandards<br />
und regulatorischen Anforderungen. Im Falle von<br />
Qualitätsabweichungen lassen sich die Ursachen schneller identifizieren<br />
und beheben. 5. Unterstützung bei der Entscheidungsfindung:<br />
Die durch Digitalisierung verfügbaren Datenmengen<br />
unterstützen die strategische Planung und Entscheidungsfindung.<br />
Verantwortliche können Trends und Muster erkennen,<br />
was eine fundierte Grundlage für zukünftige Investitionen und<br />
Innovationen bieten kann.<br />
Bilder: Sachtleben<br />
www.sachtleben-technology.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
Sachtleben Technology GmbH<br />
Bahnhofstraße 21-39,<br />
37431 Bad Lauterberg im Harz<br />
Tel. 07831 96922190<br />
E-Mail: info@sachtleben-technology.com<br />
Qualitätssicherung . Energieeinsparung . Kostensenkung<br />
... weil jedes Grad zählt!<br />
ü Prozesskontrolle<br />
Optimierung der Ofensteuerung durch genaue Messung<br />
der Produkt- und Ofenraumtemperaturen<br />
Einfach<br />
Fo/Pu Prozessanalyse mit grafischer Software<br />
HACCP konforme Prozesseinrichtung und Prüfung<br />
ü<br />
Exakt<br />
Akkreditierte Kalibration mit kurzer Bearbeitungszeit<br />
ü<br />
info@phoenixtm.de I Tel. +49 5731 300280<br />
Begleitung bei der Inbetriebnahme / Software-Training<br />
Besuchen Sie uns: www.phoenixtm.de
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
FÖRDERZUSAGE FÜR PROJEKT ERHALTEN<br />
VIRTUELLE ANLAGEN<br />
Digitaler Zwilling:<br />
Der MTP-Ansatz stellt<br />
integrierbare Module<br />
für das Leitsystem bereit,<br />
die einen Prozessschritt<br />
umfassend abbilden<br />
Die Digitalisierung verfahrenstechnischer<br />
Anlagen beschleunigen und vereinfachen, das<br />
ist das Ziel des Projekts V irtasi. Unterstützung<br />
kommt von der Bayerischen Forschungsstiftung<br />
und einem Unternehmen aus L udwigsburg.<br />
Steigende Rohstoff- und Energiekosten, der Fachkräftemangel<br />
und eine hohe Komplexität erhöhen die Herausforderungen<br />
für Anlagenplaner und -betreiber in der Lebensmittelindustrie.<br />
Um hier die Anlagen effizient zu betreiben,<br />
sind flexiblere Prozesse notwendig.<br />
Zudem sind die Hersteller mit wechselnden Marktbedürfnissen<br />
konfrontiert, die zu einer wachsenden Produktvielfalt und<br />
kürzeren Lebenszyklen führen. Abhilfe kann hier die Automatisierung<br />
schaffen, die einen flexibleren und effizienteren Betrieb<br />
MEINUNG DER<br />
REDAKTION<br />
Digital ist smart,<br />
zumindet sehe ich das<br />
so. Wo früher ganze<br />
Teams wochenlang<br />
über Plänen brüteten,<br />
erledigt das heute eine<br />
Software – vielleicht<br />
sogar mit Hilfe der KI.<br />
GUIDO MATTHES,<br />
Chefredakteur<br />
ermöglicht. Und sie sorgt auch dafür, dass sich Entwicklung und<br />
Inbetriebnahme von Produktionsanlagen beschleunigen.<br />
VIRTUELLE ANLAGENPLANUNG, SIMULATION<br />
UND INBETRIEBNAHME<br />
Um die schnellere und einfachere Digitalisierung von Anlagen<br />
voranzutreiben, beteiligt sich Z iemann H olvrieka an einem Projekt<br />
des Lehrstuhls für Brau- und Getränketechnologie der Technischen<br />
Universität M ünchen. Dieses wird jetzt mit rund<br />
703.000 Euro von der Bayerischen Forschungsstiftung gefördert.<br />
T obias B echer, der bei Z iemann H olvrieka die Abteilung Technologie,<br />
Forschung und Entwicklung leitet, erklärt: „Bei V irtasi<br />
(virtuelle Anlagenplanung, Simulation und Inbetriebnahme)<br />
geht es darum, ein automatisiertes, modellgestütztes und virtuelles<br />
Engineering in der Lebensmittelindustrie 4.0 auf Basis modularer<br />
Anlagenplanungsdaten zu ermöglichen. Wir leisten hier mit<br />
unserer Lösung Module Type Packages (MTP) einen wichtigen<br />
Beitrag, um einen Automatisierungsstandard zu etablieren.“<br />
Ebenfalls am Projekt beteiligt sind der Simulations-Dienstleister<br />
Simplan aus München und das Technologieunternehmen<br />
G imbio aus Freising.<br />
Bilder: Ziemann Holvrieka<br />
www.ziemann-holvrieka.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
Ziemann Holvrieka GmbH<br />
Schwieberdinger Str. 86<br />
71636 L udwigsburg<br />
Tel. 07141 4080<br />
s ales.germany@z iemann-h olvrieka .c om<br />
30 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
TRAGBARES MESSGERÄT FÜR RH-SENSOREN<br />
Rotronic hat eine neue Version seines Feuchte -Validierungsgeräts auf den<br />
Markt gebracht. Das tragbare Hygrocal<strong>10</strong>0 Advanced (HC<strong>10</strong>0A) wurde<br />
entwickelt, um Nutzern vor Ort eine schnelle und einfache Bewertung der<br />
Leistung von sieben Fühlern für relative Feuchte (rF) gleichzeitig zu ermöglichen.<br />
Es ist ein voll integriertes, eigenständiges Gerät zur Validierung von<br />
Feuchtesensoren im Bereich von 5 bis 95 %rF. Die Stabilität der relativen Feuchte und die Gleichmäßigkeit in der<br />
Kammer liegen innerhalb von +/- 0,5 %. Ebenfalls integriert ist ein Mischsystem mit geteiltem Durchfluss und<br />
separaten Sättigungs- und Trocknungsreservoirs. Je nach Bedarf lässt sich Umgebungsluft durch einen dieser<br />
Behälter leiten, um die Messbedingungen in der Kammer zu ändern. Ein Referenzfühler wird standardmäßig<br />
mitgeliefert und führt Feuchte- sowie Temperaturmessungen mit einer Genauigkeit von 0,8 %rF, 0,1 °C und einer<br />
Langzeitdrift von ± 1 % pro Jahr durch. Der Fühler ist mit einem On-Board-Speicher ausgestattet, in dem sich alle<br />
Referenzdaten speichern lassen. So kann der Nutzer die Fühler leicht austauschen.<br />
https://www.processsensing.com<br />
SENSOR KANN VIELES MESSEN UND UNTERSCHEIDEN<br />
Der Flowave von Bürkert kann außer Durchfluss, Temperatur, Massendurchfluss<br />
auch die Dichte ermitteln. Und er unterscheidet zwischen Spülmedium<br />
und Produkt. Das Messprinzip kommt dabei ohne messstoffberührende<br />
Sensorelemente im Messrohr aus. Das bringt Vorteile: Keine Elemente im<br />
Messrohr bedeuten weder Leckagen noch Material-Unverträglichkeiten oder<br />
Wartungen, zudem gibt es keinen Druckabfall und die Reinigung gestaltet<br />
sich einfacher. Im Prozess verhält sich der Sensor wie ein Stück Rohr. Er<br />
besteht aus Edelstahl, es gibt keine Toträume und alle Hygieneanforderungen<br />
sind erfüllt (ASME BPE und EHEDG). Der Messbereich beträgt bei Nennweite<br />
DN 8 bis 0,3 l/min und bei DN 80 bis 3.300 l/min. Alle gängigen Prozessanschlüsse wie Tri-Clamp, Flansch oder<br />
SMS-Verschraubung sind verfügbar. Die Montage ist einfach: Der Ein- und Ausbau des vergleichsweise leichten Geräts<br />
sowie die Nachkalibrierung kann eine Person durchführen. Die Kommunikation mit der übergeordneten Steuerung ist<br />
wahlweise über Profibus DP, Profinet oder über eine analoge 4...20 mA-Schnittstelle möglich.<br />
www.buerkert.de<br />
FAMILIENZUWACHS BEIM DRUCKMESSEN<br />
Wika hat seine A2G-Familie um drei Messgeräte erweitert. Die A2G-500, -520 und -540 überzeugen laut<br />
Unternehmen durch eine hohe Messgenauigkeit, einen modularen Aufbau und eine robuste Bauweise. Sie<br />
lassen sich in neue sowie bestehende raumlufttechnische (RLT-)Anlagen integrieren. Der A2G-500 misst<br />
Differenz- und Relativdruck sowie Vakuum, mit einer Messgenauigkeit von ±0,5 %. Der A2G-520 kommt<br />
an Bauteilen wie Ventilatoren zum Einsatz, wo er die Druckdifferenz misst und anhand eines Kalibrierfaktors<br />
den Volumenstrom berechnet. Der A2G-540 wird verwendet, um Differenzdruck und Volumenstrom<br />
zu regeln. Zusätzliche Optionen wie Display, Relais oder zusätzliche Ein- und Ausgänge sind verfügbar. Die wetterfesten<br />
Geräte haben eine automatische Nullpunkteinstellung, kritische Anlagenzustände zeigt eine Ampelfunktion.<br />
www.wika.de<br />
Explosionsgeschützte Gehäuse<br />
für Hydrogen Applikationen<br />
Unsere Ex Gehäuse aus Polyester, Aluminium und Edelstahl<br />
schützen Elektronikkomponenten in explosionsgefährdeten Zonen<br />
an Elektrolyseuren.<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> 31
TRENDTHEMA<br />
IDENT-ANWENDUNGEN IM EX-BEREICH<br />
RFID FÜR DIE<br />
PROZESSINDUSTRIE<br />
Der Einsatz von RFID-Technologie im Ex-Bereich<br />
kann menschliche Fehlerquellen eliminieren<br />
und die Sicherheit verbessern. Zusätzlich lässt<br />
sich mit geeigneten Geräten Zeit einsparen.<br />
In explosionsgefährdeten Bereichen können selbst aus geringfügigen<br />
Fehler bei Routineaufgaben erhebliche Risiken resultieren.<br />
Eine einfache Verwechslung könnte zu schweren Schäden<br />
an Anlagen und Umwelt, Produktionsausfällen und sogar<br />
zur Gefährdung von Mitarbeitern führen. Pepperl+Fuchs ist<br />
sich sicher, dass der Einsatz von RFID-Technologie menschliche<br />
Fehlerquellen eliminieren und die Sicherheit verbessern kann.<br />
MEINUNG DER REDAKTION<br />
Die RFID-Technik ist nun nichts Neues mehr, aber immer wenn sich<br />
weitere Anwendungen zeigen, finde ich es sehr interessant, wie vielfältig<br />
die „automatische Identifizierung von Objekten über Funk“ ist. In dem<br />
hier beschriebenen Anwendungsfall hilft RFID sogar, Fehlerquellen zu<br />
eliminieren und unterstützt den Anwender in seinem beruflichen Alltag.<br />
Drei Merkmale sind übrigens bei einem RFID-System immer vorhanden:<br />
Das System ermöglicht eine eindeutige Kennzeichnung von Objekten<br />
durch elektronisch gespeicherte Daten; die lassen sich zur Identifikation<br />
des Objekts drahtlos über einen Funkfrequenzkanal auslesen und ein<br />
gekennzeichnetes Objekt sendet seine Daten nur dann, wenn ein dafür<br />
vorgesehenes Lesegerät diesen Vorgang abruft.<br />
GUIDO MATTHES, Chefredakteur<br />
32 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de
TRENDTHEMA<br />
02 Das UHF RFID Schreib-/Lesegerät ist auch für<br />
größere Leseabstände geeignet<br />
01 Die RFID-Lösungen ermöglichen eine Prüfung der Verbindungen<br />
sowie Rückverfolgbarkeit ohne zusätzlichen Zeitaufwand<br />
PRÜFUNG UND RÜCKVERFOLGBARKEIT<br />
In der Prozessindustrie werden pumpfähige Stoffe zu Lagertanks<br />
oder Anlagenteilen transportiert, oft über lange Rohrleitungssysteme<br />
und in sogenannten Schlauchbahnhöfen übergeben. Fehler<br />
müssen hier vermieden werden, um Qualität und Sicherheit zu gewährleisten.<br />
Falsche Verbindungen können zu Ausschuss, Produktionsausfällen<br />
und hohen Kosten führen. Unfälle und Personenschäden<br />
sind potenzielle Risiken. Die RFID-Schreib-/Lesegeräte<br />
IPH-30GM-Ex und IQH1-30GM-Ex von Pepperl+Fuchs ermöglichen<br />
eine Prüfung der Verbindungen sowie Rückverfolgbarkeit<br />
ohne zusätzlichen Zeitaufwand. Integriert in die Steuerungstechnik<br />
erkennen sie Fehler frühzeitig und verhindern Ausfälle.<br />
Auch zur Identifikation von Probenbehältern bieten sie eine<br />
Lösung, die Zeit spart und die Qualitätssicherung verbessern<br />
kann. Für die Identifikation über größere Distanzen, stehen auch<br />
RFID-Lösungen im UHF-Bereich zur Verfügung, wie der IUH-<br />
F190-V1-FR1-01-Ex GUBW1.<br />
Die RFID-Schreib-/Leseköpfe für den Einsatz in explosionsgefährdete<br />
Bereiche ergänzen das RFID-Portfolio des Herstellers<br />
und eignen sich auch für raue Umgebungen.<br />
Zusammenfassend lässt sich festhalten: Die RFID-Reader eignen<br />
sich für ATEX Zonen 1/21, die robusten Gehäuse haben eine<br />
platzsparende Bauform, es gibt Lösungen für LF- (125 kHz),<br />
HF (13,56 MHz) sowie UHF (860 - 960 MHz) und die Geräte funktionieren<br />
in einem großen Betriebstemperaturbereich.<br />
Bilder: Pepperl+Fuchs<br />
www.pepperl-fuchs.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
Pepperl+Fuchs SE<br />
Lilienthalstraße 200, 68307 Mannheim<br />
Tel. 0621 7760<br />
E-Mail: info@de.pepperl-fuchs.com<br />
Halle 5<br />
Stand L28<br />
WBH Chargenmischer<br />
MLH Labormischer<br />
www.mapgmbh.com<br />
WAH Kontimischer<br />
WBR Bandwendelmischer<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> 33
GEFAHRSTOFFLAGERUNG AM ARBEITSPLATZ<br />
VORBEUGEN SCHÜTZT<br />
Besonders wenn gefährliche Stoffe zur täglichen Arbeit<br />
gehören, haben Betriebe Schutzaufgaben für Mensch<br />
und Umwelt zu erfüllen. Im Mittelpunkt steht dabei<br />
auch die sichere Lagerung von Gefahrstoffen. Ein<br />
Spezialist für Sicherheit und Umweltschutz setzt<br />
deshalb auf ein durchdachtes Präventionskonzept.<br />
Arbeitgeber müssen gewährleisten, dass sie die gesetzlichen<br />
Vorschriften für den Umgang mit Gefahrstoffen<br />
kennen, denn Verstöße können schwere Folgen haben.<br />
Ein durchdachtes Präventionskonzept ist daher unerlässlich,<br />
um ein sicheres Arbeitsumfeld zu erreichen. Anwender<br />
müssen geschult und regelmäßig weitergebildet werden. Darüber<br />
hinaus ist eine angemessene technische Ausstattung essenziell,<br />
um Risiken zu minimieren. Sicherheitsschränke bieten hier<br />
den erforderlichen Schutz und sind flexibel an die jeweiligen<br />
Bedürfnisse anpassbar.<br />
ZUERST GEFÄHRDUNGSBEURTEILUNG<br />
Im Umgang mit Gefahrstoffen ist der Arbeitgeber verpflichtet,<br />
bestimmte Sicherheitsmaßnahmen vorzunehmen, darunter eine<br />
ausführliche Gefährdungsbeurteilung, um Risiken, die durch<br />
den Umgang mit Gefahrstoffen entstehen können, zu minimieren<br />
und Belastungsfaktoren so gering wie möglich zu halten. Im<br />
Anschluss daran werden die erforderlichen Schutzmaßnahmen<br />
getroffen. Es handelt sich um eine systematische Ermittlung und<br />
Bewertung relevanter Gefährdungen. Die Grundlage ist eine<br />
Beurteilung der inhalativen (Einatmen), dermalen (Hautkontakt),<br />
physikalisch-chemischen (Brand- und Explosionsgefahren)<br />
und sonstigen Gefährdungen, die durch Gefahrstoffe entstehen<br />
können. Die Gefährdungsbeurteilung ist in regelmäßigen<br />
Abständen zu überprüfen, zu dokumentieren und gegebenenfalls<br />
zu aktualisieren. Auch die Arbeitnehmer sind zur Mitwirkung<br />
verpflichtet und etwaige Verstöße müssen gemeldet werden.<br />
GEFAHREN DURCH ROUTINE<br />
01 Greifbar: In<br />
Sicherheitsschränken<br />
lassen sich Gefahrstoffe<br />
gesetzeskonform direkt<br />
am Arbeitsplatz<br />
lagern<br />
Da Gesetze und Vorschriften nicht alles regeln können, ist es die<br />
Pflicht des Arbeitgebers, seine Mitarbeiter durch wiederkehrende<br />
Sicherheitsschulungen für die mit ihrer Tätigkeit verbundenen<br />
Gefahren zu sensibilisieren. Diese Schulungen tragen dazu<br />
bei, das Bewusstsein für Gefahrenpotenziale aufrechtzuerhalten<br />
und dem Gewöhnungseffekt entgegenzuwirken. Chemikalien<br />
und Substanzen können bei falscher Handhabung brandfördernd<br />
oder korrosiv wirken, sie können aber auch umweltgefährlich<br />
oder giftig sein, deswegen müssen die Mitarbeiter<br />
nicht nur wissen, womit sie es zu tun haben,<br />
sondern auch die geeigneten Schutzmaßnahmen<br />
kennen. Das ist der Fall, wenn es um<br />
persönliche Schutzausrüstung geht, aber auch<br />
um die Einhaltung von Lagervorschriften.<br />
Wie kann theoretisches Wissen über Sicherheitsbedarf<br />
und Gefährdungspotenziale nachhaltig<br />
verankert bleiben und eine Routine im All-<br />
34 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de
Reeeeiiinnnnnniiiggguunnnnnnggg<br />
Sprrrr ühhhttrrrr occkknnnnnnuunnnnnnggg<br />
Veeeerrrrfahhhrrrr eeeennnnnnstteeeecchhhnnnnnniiikk<br />
SSDX<br />
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TRENDTHEMA<br />
02 Passt immer:<br />
Der Hersteller hat<br />
eine breite Auswahl an<br />
Gefahrstoffschränken<br />
im Programm<br />
tag verhindern? Genau diesen Grundgedanken hat sich Asecos,<br />
ein Experte für Gefahrstofflagerung und -handling und Hersteller<br />
von Sicherheitsschränken nach Europäischer Norm EN 14470 -<br />
1/ -2, zu eigen gemacht und die Asecos Academy ins Leben gerufen.<br />
Hier wird Aufklärungsarbeit zum Thema Gefahrstofflagerung<br />
und -handling geleistet und praxisnahes Expertenwissen zu<br />
Grundlagen oder Spezialthemen in Form von Online- oder Präsenzveranstaltungen<br />
vermittelt. Das Herzstück der Academy ist<br />
die Asecos Welt, eine interaktive Ausstellung zum Thema Gefahrstoffe.<br />
Im Rahmen geführter Rundgänge können Besucher ihr<br />
Wissen auffrischen und neue Lerninhalte selbstständig erarbeiten.<br />
Dabei erfahren sie auch mehr über die Funktionsweise der<br />
Sicherheitsschränke des Unternehmens.<br />
ANWENDERSPEZIFISCHE LAGERLÖSUNGEN<br />
Ob sich ein Betrieb entscheidet, Gefahrstoffe zentral (an einem<br />
fest definierten Ort im Gebäude oder Außenbereich) oder dezentral<br />
zu lagern (in Sicherheitsschränken direkt am Arbeitsplatz)<br />
hängt von unterschiedlichen Kriterien ab. Ausschlaggebend sind<br />
etwa individuelle Anforderungen oder die Größe der Gebinde.<br />
Auch dürfen die räumlichen und baulichen Voraussetzungen<br />
nicht außer Acht gelassen werden. Zudem ist abzuwägen, ob es<br />
für Anwender zumutbar ist, täglich den Weg in ein separates Außenlager<br />
zurückzulegen, um die benötigten Substanzen von dort<br />
zu holen und nach Verwendung wieder dorthin zurückzubringen.<br />
Dieser Arbeitsschritt kostet Zeit und birgt auch Risiken, etwa zu<br />
stolpern und dabei die Substanz zu verschütten oder die Stoffe<br />
für einen späteren Arbeitsschritt am Einsatzort zu behalten. Deshalb<br />
ist es für viele Arbeits- und Fertigungsbereiche effizienter<br />
und mittlerweile auch gängige Praxis, Gefahrstoffe direkt am Einsatzort<br />
zu lagern.<br />
In Arbeitsräumen dürfen Gefahrstoffe oberhalb der festgelegten<br />
Mengengrenzen ausschließlich in speziellen Einrichtungen wie<br />
den Typ -90 -Sicherheitsschränken von Asecos, gelagert werden.<br />
Der Grund: Diese Schränke bilden einen eigenen Brandabschnitt<br />
und können wie eigene Brandschutzräume angesehen werden.<br />
Die Sicherheitsschränke bieten im Ernstfall eine Feuerwiderstandsfähigkeit<br />
von außen nach innen für 90 Minuten. Dies ermöglicht<br />
den optimalen Schutz für gelagerte Gefahrstoffe im Falle<br />
eines Brandes und ein schnelles, unkontrollierbares Ausbreiten<br />
des Feuers wird verhindert. Gleichzeitig wird Zeit gewonnen, damit<br />
einerseits die Menschen den Gefahrenbereich verlassen und<br />
andererseits Rettungskräfte das Feuer bekämpfen können.<br />
MASSGESCHNEIDERTE SICHER HEITSSCHRÄNKE<br />
Fachkundige Beratung ist bei der Auswahl eines Typ -90 -<br />
Sicherheitsschrankes sehr wichtig, dadurch kann ein passgenauer<br />
Zuschnitt ermöglicht werden: Angefangen von ergonomischen<br />
Gesichtspunkten, die die Handhabung vereinfachen, wie<br />
etwa unterschiedliche Auszüge, Tür- und Schließvarianten, bis<br />
hin zu unterschiedlichen Anforderungen bezüglich Platzbedarf<br />
sowie Lösungen, die helfen potenzielle Gefahrenquellen, die<br />
durch Routine entstehen können, zu reduzieren.<br />
Fazit: Die sichere Lagerung von Gefahrstoffen zuerst mal eine<br />
gesetzliche Verpflichtung aber nicht nur, sondern auch ein essenzieller<br />
Bestandteil des betrieblichen Gesundheits- und Umweltschutzes.<br />
Fortlaufende Schulungen und Sensibilisierung der Mitarbeiter,<br />
kombiniert mit der richtigen technischen Ausstattung,<br />
wie Typ-90- Sicherheitsschränken, sind grundlegende Bausteine<br />
eines erfolgreichen Präventionskonzepts.<br />
Bilder: Asecos<br />
www.asecos.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
asecos GmbH<br />
Weiherfeldsiedlung 16-18, 63584 Gründau<br />
Tel. 06051 92200<br />
E-Mail: info@asecos.com<br />
AUTOR<br />
Dipl.-Ing. Sven Sievers, Bereichsleiter<br />
Produktmanagement und -entwicklung,<br />
Asecos GmbH, Gründau<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> 35
EX-SICHERER MISCHER<br />
STAUBEXPLOSIONEN<br />
IM GRIFF<br />
Um die Kapazitäten bei der Produktion von Farbpigmenten zu erhöhen, hat sich<br />
ein Hersteller nach neuen Mischtechnologien umgesehen. Dabei standen neben<br />
der Homogenität und leichten Reinigung auch der Ex-Schutz im Fokus, da die<br />
Handhabung feinpulvriger Pigmente ein Risiko für Staubexplosionen birgt.<br />
Die Wirkung von Farben auf den Menschen ist vielfältig.<br />
Farben beeinflussen unsere Wahrnehmung und wecken<br />
Emotionen. Darüber hinaus können Farben bestimmte<br />
Funktionen erfüllen, beispielsweise eine Signalfunktion.<br />
Für diese werden häufig leuchtende Farben verwendet, da sie<br />
unsere Aufmerksamkeit besonders stark auf sich ziehen. Leuchtfarben<br />
unterscheiden sich nicht nur in ihrer Wirkung von nichtleuchtenden<br />
Farben, sondern auch in ihrer Zusammensetzung<br />
und ihrem Herstellungsprozess.<br />
Die Firma Aralon Color hat sich seit 2011 auf die Forschung,<br />
Entwicklung und Produktion leuchtender und funktioneller<br />
Farbmittel spezialisiert. Das Spezialchemieunternehmen mit<br />
Sitz in Heiligenroth produziert formaldehydfreie Tagesleuchtpigmente<br />
für Farben, Lacke, Kunststoffe, Aerosole und viele<br />
weitere Anwendungen. Dr. rer. nat. R ami I smael, Gründer und<br />
Geschäftsführer von A ralon Color, sieht das Unternehmen als<br />
Brancheninnovator: „Wir haben den Markt für schadstofffreie<br />
Tagesleuchtpigmente revolutioniert, indem wir formaldehydfreie<br />
Pigmente entwickelt haben, die in ihrer Funktion und Qualität<br />
sogar formaldehydhaltige Farbpigmente übertreffen. Bis<br />
heute sind wir der einzige Hersteller solcher Farbpigmente in<br />
Deutschland.“ Wir brachten bereits 2014 die formaldehydfreien<br />
Tagesleuchtpigmente auf den Markt.“<br />
EXPLOSIONSGEFAHRRISIKO BEIM MISCHEN<br />
Da Tagesleuchtpigmente in einem chemisch-physikalischen<br />
Prozess hergestellt werden, unterliegt der Produktionsprozess<br />
verschiedenen EU-Vorschriften und gesetzlichen Regelungen.<br />
Eine wesentliche Sicherheitsvorschrift bei der Produktion ist der<br />
Ex-Schutz. Dazu nochmal Ismael: „Die formaldehydfreien Farbpigmente<br />
werden mittels neuer Technologien in mehreren Polymerisationsprozessen<br />
hergestellt, die unabhängig voneinander<br />
ausgeführt werden. Im Vergleich zur alten Technologie, die nur<br />
eine Polymerisation vorsah, sind die neuen Produktionsschritte<br />
viel aufwändiger, erbringen jedoch eine bessere Qualität. Aus nur<br />
einem Produktionsschritt sind somit drei geworden.“<br />
Nach der Polymerisation wird die feste Pigmentmasse pulverisiert,<br />
bis die Farbpigmente eine Partikelgröße von 3 bis 12 µm<br />
aufweisen. Um eine gleichbleibende Homogenität der einzelnen<br />
Chargen zu erreichen, werden diese miteinander gemischt. Dabei<br />
kommt der horizontale Einwellenchargenmischer von MAP<br />
Mischsysteme zum Einsatz. Das Unternehmen aus dem<br />
R hein-Neckar-Kreis liefert industrielle Mischtechnik für diverse<br />
Industriezweige, einschließlich der chemischen Industrie. Die<br />
Chargenmischer von MAP sind in der Lage, das Mischgut innerhalb<br />
kürzester Zeit zu homogenisieren.<br />
Für Ismael ist dieser letzte Produktionsschritt besonders wichtig:<br />
„Die zulässigen Farbtoleranzen in der Farbindustrie sind sehr<br />
gering. Beim Pulverisieren der Pigmentmasse gibt es leichte Unterschiede<br />
bei den Farbnuancen innerhalb der Charge. Deshalb<br />
muss diese vor der Absackung homogenisiert werden. So erreichen<br />
wir ein gleichmäßiges Farbergebnis. Das ist ein wichtiger<br />
Punkt unseres Qualitätsversprechens.“<br />
Ein weiterer sehr wichtiger Aspekt, der bei der Anschaffung des<br />
Mischers berücksichtigt werden musste, ist der Explosionsschutz.<br />
Die feinpulvrigen Farbpigmente könnten bei der Handhabung<br />
und während des Produktionsprozesses, zum Beispiel beim Mischen,<br />
eine Staubexplosion verursachen. Um die Gefahr einer<br />
Explosion auszuschließen, gibt es von MAP Mischerlösungen<br />
von 6 Liter Mischkammervolumen bis zu 25.000 Litern. Alle sind<br />
nach den neuesten A TEX-Richtlinie n gefertigt und zertifiziert.<br />
ATEX ZERTIFIZIERTE MISCHERLÖSUNGEN<br />
Für Aralon Color wurde der Chargenmischer Typ W BHX 4800 so<br />
konfiguriert, dass er gemäß ATEX für innen Zone 21 und außen<br />
Zone 22 zertifiziert ist. Dazu wurde der Mischer mit speziellen<br />
Dichtungen an den Wartungs- und Inspektionsklappen sowie an<br />
Ein- und Ausläufen ausgestattet, um sicherzustellen, dass die<br />
36 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de
TRENDTHEMA<br />
Mischkammer nach außen absolut abgedichtet ist und ein Materialaustritt<br />
des Farbpulvers verhindert wird.<br />
Um eine Funkenbildung während des Mischvorgangs auszuschließen,<br />
wurden die an der Rotorwelle montierten Pflugschar-<br />
Mischwerkzeuge mit einem definierten Abstand zur Mischtrommel<br />
verbaut. Des Weiteren wurden die Antriebskomponenten<br />
für die erforderliche Zone ausgewählt und Temperaturfühler an<br />
den Rotorlagern zur Temperaturüberwachung angebracht. Die<br />
erkennen eine mögliche Überhitzung der Lager während des<br />
Mischvorgangs rechtzeitig und verhindern letztendlich ein Temperaturanstieg<br />
der Bauteile. So lässt sich eine Explosion durch<br />
Funkenbildung und überhitzte Komponenten ausschließen. Außerdem<br />
wurde darauf geachtet, dass elektrische Schaltgeräte<br />
und Sensorik für die jeweilige Zone zugelassen sind oder, wie die<br />
Steuerung des Mischers, nicht innerhalb der definierten<br />
A TEX-Zon e platziert werden.<br />
LEICHTE REINIGUNG<br />
Neben der Homogenität der produzierten Chargen und dem<br />
Explosionsschutz beim Produktionsvorgang stellte der Reinigungsprozess<br />
eine weitere wichtige Anforderung an die<br />
MAP M ischtechnik dar, da er maßgeblich die Qualität des Produkts<br />
beeinflusst. Insbesondere beim Chargenwechsel, bei dem<br />
die Pulver unterschiedliche Farben aufweisen, wird die Mischtrommel<br />
manuell gründlich gereinigt. Um die Reinigung, die die<br />
Arbeiter mit speziellen Besen und Staubsaugern ausführen, zu<br />
erleichtern, wurde der Mischer mit drei großen Wartungsklappen<br />
ausgestattet. Diese bieten den Mitarbeitern einen problemlosen<br />
Zugang ins Mischerinnere und verkürzen so die erforderliche<br />
01 Speziell für ATEX: Der Chargenmischer wurde so konfiguriert,<br />
dass er für innen Zone 21 und außen Zone 22 zertifiziert ist<br />
02 Der Mischer hat spezielle Dichtungen an den Wartungs- und<br />
Inspektionsklappen sowie an Ein- und Ausläufen, um sicherzustellen,<br />
dass die Mischkammer nach außen absolut abgedichtet ist und kein<br />
Materialaustritt stattfindet<br />
Die formaldehydfreien Farbpigmente werden<br />
mittels neuer Technologien in mehreren<br />
Polymerisationsprozessen hergestellt, die<br />
unabhängig voneinander ausgeführt werden.<br />
Im Vergleich zur alten Technologie, die nur<br />
eine Polymerisation vorsah, sind die neuen<br />
Produktionsschritte viel aufwändiger, erbringen<br />
jedoch eine bessere Qualität. Aus einem<br />
Produktionsschritt sind somit drei geworden.<br />
Dafür erreichen wir jedoch Qualitäten, die<br />
meiner Meinung nach weltweit einmalig sind.<br />
Dr. rer. nat. Rami Ismael,<br />
Gründer und Geschäftsführer, Aralon Color<br />
Reinigungsdauer. Die großzügig dimensionierten Wartungsklappen<br />
sind auch bei regelmäßigen Inspektionen und der Wartung<br />
des Mischers von Vorteil. Für Aralon Color wurde der Mischer<br />
aus Edelstahl 1.4404 gefertigt und mit einer erstklassig geschliffenen<br />
Oberfläche versehen, die die Entfernung von Pulverrückständen<br />
beim Chargenwechsel zusätzlich erleichtert.<br />
Für Ismael bietet der M AP-C hargenmischer mehrere Vorteile:<br />
Der einfache Zugang und die leichte Reinigung reduzieren den<br />
Wartungsbedarf und damit den Zeitaufwand bei Chargenwechseln.<br />
Die ATEX-zertifizierte Ausführung ermöglicht einen sicheren<br />
Betrieb und verhindert Störungen und Produktionsausfälle.<br />
Die hohe Mischgüte und die schnellen Durchlaufzeiten sichern<br />
die Homogenität der einzelnen Chargen und sorgen für ein reproduzierbares<br />
Produkt.<br />
Bilder: MAP Mischsysteme<br />
www.mapgmbh.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
MAP Mischsysteme GmbH<br />
Gersdorfer Straße 1-5, 68804 Altlußheim<br />
Tel. 06205 39497<strong>10</strong><br />
E-Mail: map@mapgmbh.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> 37
TRENDTHEMA<br />
SICHERHEITSARMATUREN FÜR WASSERSTOFF<br />
VIEL DURCHSCHLAGSKRAFT<br />
Wasserstoff ist ein Wegbereiter für eine klimaneutrale<br />
Zukunft, auch in der Verfahrensindustrie. Doch der<br />
Umgang mit dem kleinsten Element des Universums<br />
stellt höchste Anforderungen an Anlagen- und<br />
Systemkomponenten der gesamten Prozesskette.<br />
Neben Berstscheiben<br />
bieten Flammendurchschlagsicherungen<br />
und<br />
Tankschutzarmaturen<br />
Schutz vor Gefahren<br />
durch Feuer oder<br />
Explosion<br />
Wasserstoff ist ein sehr effektiver Energieträger. Er<br />
lässt sich langfristig speichern und in zahlreichen<br />
Anwendungen einsetzen. Doch Produktion, Lagerung<br />
sowie Transport und Verarbeitung von Wasserstoff<br />
stellen höchste Anforderungen an die Anlagen- und Systemkomponenten<br />
der gesamten Herstellungskette. Sicherheit ist<br />
das bestimmende Schlagwort.<br />
Für das Druckentlastungsmanagement in Wasserstoff-Anwendungen<br />
bietet Bormann und Neupert by BS&B ein umfassendes<br />
Portfolio: Berstscheiben (siehe Aufmacherbild), Sicherheitsventile,<br />
Flammendurchschlagsicherungen und Tankschutzarmaturen<br />
sowie Explosions-Druckentlastungen schützen Anlagen und<br />
Infrastruktur vor kritischen Über- sowie Unterdrücken oder den<br />
Folgen einer Explosion. Zugleich sind sie dauerhaft dicht beziehungsweise<br />
leckagefrei und lassen sich beständig gegen Materialermüdung<br />
durch beispielsweise Wasserstoffversprödung auslegen.<br />
NACHHALTIG UND ZUVERLÄSSIG<br />
Im besonderen Fokus steht in diesem Zusammenhang die neue,<br />
laut Hersteller, „grüne“ Berstscheibe LSR. Ihr Herstellungsprozess<br />
ist konsequent auf geringen Ressourceneinsatz, weniger<br />
CO 2<br />
-Emissionen und niedrigen Energiebedarf ausgelegt. Belegt<br />
ist die qualifizierte Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie<br />
durch ein Ecovadis-Rating.<br />
Wie alle Berstscheiben des Herstellers ist die LSR technisch<br />
leckagefrei und für dauerhafte Prozessdrücke nahe dem Ansprechdruck<br />
ausgelegt. Im Falle eines kritischen Überdrucks<br />
gibt sie unmittelbar und fragmentierungsfrei den vollen Entlastungsquerschnitt<br />
frei. Deshalb eignet sie sich neben Wasserstoff<br />
für nahezu alle korrosiven flüssigen, gasförmigen und mehrphasigen<br />
Medien.<br />
Neben den Berstscheiben bieten Flammendurchschlagsicherungen<br />
und Tankschutzarmaturen vom Typ Flamesaf Schutz vor<br />
den Gefahren durch Feuer oder Explosion für Tankanlagen oder<br />
komplexe Rohrsysteme. Im Falle einer Deflagration oder Detonation<br />
stoppen sie die Flammenfront und verhindern so, dass Feuer<br />
sich ausbreitet. Im regulären Betrieb ermöglichen sie dagegen<br />
ein bestmögliches Strömungsverhalten. Auch die ebenfalls ATEXzertifizierten<br />
Explosions-Druckentlastungen Ventsaf reduzieren<br />
die Auswirkungen einer Explosion. Im Fall der Fälle geben sie<br />
kontrolliert nach und lassen kritischen Druck zusammen mit heißen<br />
Verbrennungsgasen sowie verbranntem oder unverbranntem<br />
Gemisch in eine definierte Sicherheitszone entweichen. Das<br />
verhindert Schäden und ermöglicht eine schnelle Wiederinbetriebnahme<br />
der Anlage.<br />
Bilder: Bormann und Neupert by BS&B<br />
www.bormann-neupertbsb.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
Bormann & Neupert by BS&B GmbH<br />
Volmerswerther Str. 30, 40221 Düsseldorf<br />
Tel. 0211 930550<br />
E-Mail: info@bormann-neupertbsb.de<br />
38 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de
TRENDTHEMA<br />
TEMPERATUREN MESSEN IM EX-BEREICH<br />
Systeme zur Temperaturmessung in explosionsgefährdeten Bereichen müssen<br />
besonderen Anforderungen genügen. Weiterhin sollen gemäß Ex-Schutz nach<br />
ATEX-Vorschrift 99/92/EC die in diesen Bereichen eingesetzten Geräte den<br />
jeweils gültigen Bestimmungen entsprechen. Dies gilt selbstverständlich<br />
auch für externe Messgeräte. Gerade in den Produktionsbereichen in denen<br />
zusätzlich Wärme dazu kommt, steigt die Explosionsgefährdung nochmals an.<br />
Daher ist es wichtig und nötig Ex-zertifizierte Messgeräte einzusetzen. PhoenixTM hat aus diesem Grund mit dem<br />
PTM15 einen eigensicheren Datenlogger entwickelt, der den Anforderungen der Gruppe II/Kategorie 3G genügt und<br />
entsprechend zertifiziert ist. Er ermöglicht einen eigensicheren Betrieb in ATEX Zone 2 nach Vorschrift ATEX 99/92/EC.<br />
Der PTM15 Datenlogger ist als <strong>10</strong>- oder 20-Kanal Gerät erhältlich und zeichnet Temperaturen von 0 – 500 °C auf. Mit<br />
einer Genauigkeit von +/- 0,3 °C, einer Auflösung von 0,1 °C, und einem Messtakt von 0,2 Sekunden bis zu einer<br />
Stunde ermöglicht er einen dedizierten Einblick auch in den Prozess. Die Elektronik des Geräts wird durch die Hitzeschutzbehälter<br />
der Reihen TS04 und TS14 geschützt. Hier gibt es sowohl Standardausführungen, die die gängigen<br />
Temperaturverläufe und Gegebenheiten standhalten, als auch speziell gebaute Behälter, die sich den individuellen<br />
Anforderungen der Anwender anpassen. Alle Hitzeschutzbehälter sind in Edelstahl-Ausführung erhältlich und<br />
entsprechen damit Hygienevorgaben. Aus den gesammelten Prozessdaten erstellt die Thermalview Software aussagefähige<br />
Temperaturprofile und Grafiken.<br />
www.phoenixtm.de<br />
LEO FÜR WASSERSTOFFANWENDUNGEN<br />
Die Manometer LEO-Record-H2 und die eigensichere ATEX-Version LEO-Record-Ei-H2 haben eine<br />
lange Lebensdauer und hohen Genauigkeit. Damit sind die Geräte laut Keller eine zuverlässige<br />
Lösung für sämtliche Wasserstoffanwendungen. Der LEO-Record-H2 ergänzt das Wasserstoff-<br />
Produktportfolio um ein Anzeige- und Speichergerät, das Druck und Temperatur über einen<br />
längeren Zeitraum aufzeichnen kann. Medienberührende Teile sind entsprechend den Anforderungen<br />
an Wasserstoff-Produkte ausgelegt: Durch den erhöhten Nickelgehalt im Edelstahl weist<br />
das Gerät eine geringe Versprödungsrate auf, was für eine lange Lebensdauer sorgt. Und die<br />
zusätzlich vergoldete Membrane reduziert die H2-Diffusion auf ein Minimum. Über die RS485-<br />
Schnittstelle lässt sich das Manometer mit einem Computer verbinden, um Konfigurationen<br />
vorzunehmen oder die Aufzeichnungen auszulesen. Beide Manometer finden ihren Einsatz in unterschiedlichen<br />
Bereichen wie der Wasserstoffherstellung und -produktion, beim Transport, der Überwachung von H2-Tankstellen<br />
sowie bei der Speicherung und Lagerung von Wasserstoff.<br />
www.keller-druck.com<br />
FÜR UNIVERSELLE EINSÄTZE<br />
KONZIPIERT<br />
Wika hat sein Portfolio um<br />
einen Vibrationsfüllstandsschalter<br />
erweitert, den TLS. Er<br />
eignet sich für alle Flüssigkeiten,<br />
auch für hochviskose<br />
Messstoffe. Das neue Gerät<br />
gibt es in drei Varianten für<br />
unterschiedliche Marktsegmente.<br />
Typ TLS-S richtet sich<br />
an die Prozessindustrie, er ist auch mit ATEX-Zulassung<br />
verfügbar. Typ TLS-H entspricht mit<br />
seinem Hygienic Design den Anforderungen im<br />
Bereich Food und Pharma. Der besonders<br />
kompakte Typ TLS-C ist für OEM-Anwendungen<br />
ausgelegt. Das Funktionsprinzip des Vibrationsfüllstandsschalters<br />
mit einer Schwinggabel als<br />
Messelement ermöglicht eine präzise Grenzstandsüberwachung<br />
in Behältern und Rohrleitungen,<br />
unabhängig von der Einbaulage.<br />
www.wika.de<br />
CARBON2CHEM: KONFERENZ IN BERLIN<br />
CO2 aus Prozessgasen der Industrie als Kohlenstoffquelle für<br />
die Synthese von Chemieprodukten nutzen: Mit diesem Ziel<br />
ist das Verbundprojekt Carbon2Chem im Jahr 2016 gestartet.<br />
Was auf dem Weg in die industrielle Umsetzung von Carbon<br />
Dioxide Capture and Utilization (CCU) bislang alles erreicht<br />
wurde, wurde am 25. und<br />
26. September bei der 7.<br />
hybriden Konferenz zur<br />
nachhaltigen chemischen<br />
Konversion in der Industrie<br />
vor Ort in Berlin und auch<br />
online präsentiert. Es gab<br />
interessante Vorträge und<br />
Diskussionen, zum Beispiel<br />
zu den Themen „Bedeutung<br />
von Decarbon Technologies und Carbon2Chem“ oder die<br />
Systemintegration. Aber auch der Bogen zu Anwendungen<br />
wurde gespannt, zum Beispiel durch einen Blick auf die<br />
Umsetzung in der Kalkindustrie oder auf eine Pilotanlage zur<br />
Methanolproduktion.<br />
www.umsicht.fraunhofer.de<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> 39
NEU UND NACHHALTIG<br />
NACHHALTIGKEITSPERFORMANCE<br />
VERÖFFENTLICHT<br />
Zusammen mit den<br />
Halbjahresergebnissen<br />
für <strong>2024</strong> hat<br />
Schneider Electric<br />
seine Nachhaltigkeitsperformance<br />
im<br />
Rahmen des<br />
Schneider Sustainability<br />
Impact<br />
(SSI)-Programms für<br />
das zweite Quartal<br />
des Jahres veröffentlicht.<br />
Der vierteljährliche Fortschrittsbericht bietet einen Einblick in<br />
die Erreichung der globalen und lokalen Nachhaltigkeitsziele des<br />
Unternehmens für die Jahre 2021 bis 2025. Diese wiederum dienen<br />
der Umsetzung der sechs langfristigen Nachhaltigkeitsverpflichtungen<br />
vom Unternehmen, die sich an den Nachhaltigkeitszielen<br />
der Vereinten Nationen orientieren: Einsatz für eine klimafreundlichere<br />
Welt, sparsamer Umgang mit Ressourcen, Beachtung der<br />
Prinzipien des Vertrauens, Schaffung von Chancengleichheit,<br />
Nutzung des Potenzials aller Generationen und Stärkung lokaler<br />
Gemeinschaften. Am Ende des Quartals lag der Sustainability<br />
Impact Score vom Unternehmen bei 6,78 Punkten. Damit ist das<br />
Unternehmen auf dem besten Weg, das für <strong>2024</strong> angestrebte Ziel<br />
von 7,40 von <strong>10</strong> Punkten zu erreichen.<br />
www.se.com<br />
VERSUCHSANLAGE LA-SEVE FÜR WASSERSTOFF<br />
Neben Importen braucht es auch effiziente und kostengünstige heimische<br />
Elektrolyseure, die aus grünem Strom Wasserstoff erzeugen und die Nebenprodukte<br />
Sauerstoff und Wärme wirtschaftlich nutzen. Den Weg dazu möchte die<br />
neue Versuchsanlage La-Seve in Zittau aufzeigen, die im Rahmen des Projektes<br />
IntegrH2ate aufgebaut wird.<br />
Hintergrund: Das Projekt Integrh2te untersucht die Kopplung zwischen PEM-<br />
Elektrolyse, Wärmepumpe und Wärmenetz. Die Abwärme aus der Elektrolyse soll<br />
durch die Wärmepumpe so aufgewertet werden, dass diese als Fernwärme dienen<br />
kann. Auch der Sauerstoff aus der Elektrolyse ist bei entsprechender Reinheit gefragt.<br />
Je nachdem, ob der Fokus auf die Nutzung von grünem Überschussstrom, der Einsparung<br />
von fossilen Energieträgern oder der optimalen Wasserstoffherstellung liegt, ändern sich Betriebsweise und<br />
Betriebsparameter. Mit der Anlage in Zittau prüft das Projektteam nun in der Praxis die Konzepte, die es in den<br />
letzten Jahren entwickelt hat.<br />
Technische Hintergründe: Protonenaustauschmembranen oder Polymer-Elektrolyt-Membrane<br />
(PEM), dienen in Elektrolyse zur Trennung der beiden Elektroden<br />
und lassen nur gezielt Reaktionsprodukte hindurch. PEM-Elektrolyseure besitzen<br />
eine gute Teillastfähigkeit und gut Wirkungsgrade. Sie sind unempfindlich<br />
gegenüber Lastwechseln. Insofern eignen sie sich besonders für die Produktion<br />
von Wasserstoff mit Strom aus volatilen erneuerbaren Quellen.<br />
www.ieg.fraunhofer.de<br />
40 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de
MEDIEN<br />
KI DAMALS UND HEUTE<br />
Ein Auto, ein Computer, ein Wesen? In der<br />
amerikanischen 80er-Jahre Serie „Knight<br />
Rider“ ist das sprechende und hochtechnisierte Wunderauto<br />
K.I.T.T. von zentraler Bedeutung. Die Künstliche Intelligenz<br />
K.I.T.T. spricht und trifft eigenständig Entscheidungen, um<br />
dem Hauptcharakter Michael Knight beim Kampf für Recht<br />
und Gesetz zur Seite zu stehen. Innerhalb der Serie hinterfragt<br />
dabei<br />
niemand die<br />
ethischen<br />
Aspekte, die mit<br />
der Eigenständigkeit<br />
einer<br />
Künstlichen<br />
Intelligenz<br />
einhergehen.<br />
Bereits heute<br />
begegnet uns<br />
Künstliche<br />
Intelligenz (KI) immer öfter im Alltag. Auf Ihrem Smartphone<br />
sind Sie vermutlich bereits mit KI in Berührung gekommen:<br />
Wenn Sie das Smartphone mündlich bitten, einen Wecker zu<br />
stellen, oder den Bildschirm mithilfe der Gesichtserkennung<br />
entsperren. In der Broschüre vom Bundesamt für Sicherheit in<br />
der Informationstechnik werden elf Handlungsempfehlungen<br />
für eine möglichst sichere Nutzung von KI wiedergegeben.<br />
Dabei wird ein Fokus auf Anwendungen gelegt, die Anwender<br />
bereits im Alltag verwenden. Das PDF können Sie unter<br />
bit.ly/3yjhS32 downloaden.<br />
www.bsi.bund.de<br />
POSITIONSPAPIER FÜR SICHERE<br />
WASSERSTOFF-INFRASTRUKTUR<br />
Mehrere Teams aus Forschenden dreier Fraunhofer-Institute<br />
und Industriepartnern widmeten sich den unterschiedlichen<br />
Aspekten einer sicheren Wasserstoff-Infrastruktur. Untersucht<br />
wurden unter anderem die Wasserstofftauglichkeit von<br />
Werkstoffen, Speicherkonzepte sowie Technologien, die die<br />
Betriebssicherheit und Qualität bei der Produktion und<br />
Verteilung von Wasserstoff ermöglichen sollen. Erste konkrete<br />
Ergebnisse aus dem Projekt stellt das Positionspapier vor:<br />
Fraunhofer IPM entwickelte ein kostengünstiges Raman-Spektrometer<br />
für die selektive Wasserstoffdetektion sowie einen<br />
photoakustischen Sensor zur Echtzeit-Messung der Reinheit<br />
von Wasserstoff. Mit dem RMA-H2-Loop entstand der weltweit<br />
größte Wasserstoffprüfstand für Gasmengenzähler beim<br />
Industriepartner RMA Rheinau. Im Teilprojekt H2Direkt<br />
konnten die Projektpartner zeigen, dass das bestehende<br />
Erdgasnetz grundsätzlich mit <strong>10</strong>0 % Wasserstoff betrieben<br />
werden kann. Dazu koppelten sie einen Netzbereich für<br />
zunächst 18 Monate ab und versorgten zehn Haushalte und<br />
einen Gewerbekunden erfolgreich mit Wasserstoff.<br />
www.ipm.fraunhofer.de<br />
IMPRESSUM<br />
erscheint <strong>2024</strong> im 58. Jahrgang,<br />
ISSN: 0175-5315 / ISSN E-Paper: 2747-8025<br />
REDAKTION<br />
Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Guido Matthes (gm),<br />
Tel.: 06131/992-351, E-Mail: g.matthes@vfmz.de<br />
(verantwortlich i.S.d. $ 18 Abs. 2 MStV / i.S.d. Presserechts)<br />
Redaktion: B. A. Melina Hosseinli (mh) (Vol.),<br />
Tel.: 06131/992-349, m.hosseinli@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />
Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />
E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
GESTALTUNG<br />
Sonja Daniel, Anette Fröder, Conny Grothe<br />
SALES<br />
Andreas Zepig,<br />
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Auftragsmanagement: Nevenka Islamovic,<br />
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weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />
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www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> 41
PERSÖNLICH<br />
MASCHINENBAUSTUDENTIN MAY BRÜHMÜLLER<br />
NICHT EINSCHÜCHTERN<br />
LASSEN<br />
Frauen sind in Ingenieursberufen immer noch<br />
unterrepräsentiert. Nur knapp 20 Prozent aller<br />
erwerbstätigen Ingenieure sind Frauen. Aber es<br />
gibt sie, und sie werden mehr. Im Interview<br />
erzählt May Brühmüller ihre Geschichte.<br />
Ihr Duales Studium ist sehr stressig. Wie sieht Ihr Arbeitsalltag<br />
aus?<br />
Genau, mein Studium ist in der Tat sehr anspruchsvoll, da ich<br />
sowohl praktische Erfahrungen im Unternehmen sammle, als<br />
auch theoretisches Wissen an der Uni. Im Semester bin ich ausschließlich<br />
in der Uni. In den Semesterferien starte ich früh im<br />
Unternehmen mit der Arbeit, um nachmittags noch etwas Zeit<br />
zum Lernen zu haben. Die Balance zwischen Arbeiten und Studieren<br />
erfordert gute Organisation und Zeitmanagement, die<br />
Kombination ist jedoch sehr bereichernd und bereitet mich gut<br />
auf meine zukünftige Karriere vor.<br />
dadurch, dass ich in meiner Freizeit eigentlich ausschließlich so<br />
kreative Projekte gestartet habe, hat sich unterbewusst eine<br />
Leidenschaft für technische Herausforderungen entwickelt.<br />
Diese Begeisterung hat sich durch mein ganzes Leben gezogen<br />
und schließlich zum Maschinenbaustudium gebracht.<br />
Und wer sind Ihre weiblichen Vorbilder (der Technik)?<br />
Ich habe tatsächlich keine weiblichen Vorbilder in der Technik,<br />
da es so wenig bekannte Frauen in diesem Bereich gibt. Das<br />
zeigt, wie wichtig es ist, die Leistungen von Frauen mehr hervorzuheben<br />
und damit mehr Vorbilder für die zukünftige Generation<br />
zu schaffen.<br />
www.leser.com<br />
DIE FRAGEN STELLTE MELINA HOSSEINLI,<br />
REDAKTION VERFAHRENSTECHNIK<br />
Sie haben die typischen (negativen) Erfahrungen gemacht, die<br />
eine Frau auch heute immer noch macht, wenn sie sagt, dass<br />
sie Maschinenbau studiert. Wie gehen Sie damit um?<br />
Die Überraschung und Verwunderung, die ich erlebe, wenn<br />
Menschen mitbekommen, was ich studiere, zeigt mir, dass ich<br />
eine unkonventionelle und mutige Wahl getroffen habe.<br />
Respektlose oder herabwürdigende Kommentare gerade<br />
von Männern (eigentlich ausschließlich) interpretiere<br />
ich häufig als Ausdruck von Neid oder Unsicherheit.<br />
Die Reaktionen motivieren mich, meine Träume<br />
und Ziele noch entschlossener zu verfolgen.<br />
Was würden Sie Frauen raten, die in einen<br />
technischen Beruf einsteigen möchten?<br />
Nicht einschüchtern lassen! Sei´ selbstbewusst<br />
und zieh dein Ding durch und ignoriere<br />
die dummen Kommentare. Du kannst<br />
es sowieso niemandem recht machen.<br />
Fange an, deine Träume zu verwirklichen<br />
und beweis es sowohl dir, als auch den<br />
anderen, dass du das Zeug dazu hast.<br />
Wie haben sich Ihre persönlichen Hobbys<br />
auf ihre berufliche Entwicklung<br />
ausgewirkt?<br />
Ich bin schon seit meiner Kindheit sehr kreativ<br />
gewesen. Ich erinnere mich noch gut an<br />
die Zeit, wo ich mit meinem Opa Modelle gebaut<br />
habe. In unserem Keller war auch eine<br />
kleine „Heimwerker Station“. Diese Tätigkeiten<br />
haben mir immer Spaß gemacht. Und ich denke<br />
MAY BRÜHMÜLLER ABSOLVIERT IHR DUALES<br />
MASCHINENBAUSTUDIUM BEI LESER<br />
42 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 11/<strong>2024</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 21.<strong>10</strong>.<strong>2024</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 04.<strong>10</strong>.<strong>2024</strong><br />
01<br />
02<br />
04<br />
03<br />
01 Die Messe Braubeviale wirft ihre Schatten voraus.<br />
Damit Sie in Nürnberg entsprechend vorbereitet sind,<br />
werden wir in einem ausführlichen Special alles Wichtige<br />
für Sie zusammenstellen.<br />
Bild: Givaga – stock.adobe.com<br />
02 Für Brauprozesse unabdingbar: Erst dosieren, dann<br />
mischen und applizieren. Wie ein Anlagenbauer dies<br />
umsetzt, erfahren Sie in der nächsten Ausgabe.<br />
Bild: Tartler<br />
03 Ein SAW-Durchflussmesser hat in einer Machbarkeitsstudie<br />
bei einem Getränkehersteller seine Tauglichkeit<br />
für die Hopfenextrakt-Dosierung bewiesen.<br />
Bild: Bürkert<br />
DER DIREKTE WEG<br />
INTERNET:<br />
www.verfahrenstechnik.de<br />
E-PAPER:<br />
digital.verfahrenstechnik.de<br />
REDAKTION:<br />
redaktion@verfahrenstechnik.de<br />
04 Zur Wasseraufbereitung gibt es diverse Anlagen.<br />
Und in allen sind Dichtungen eingebaut; eine Besondere<br />
ihrer Art lernen Sie in der 11er Ausgabe kennen.<br />
Bild: Klinger<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> 43
WASSERSTOFF<br />
DRUCKTRANSMITTER<br />
WIR ENTWICKELN ZUKUNFT<br />
H 2<br />
KELLER H2-PORTFOLIO<br />
23SY-Ei-H2<br />
• Verschiedene Genauigkeitsklassen je Einsatzgebiet<br />
• Selektierte Edelstahllegierung für minimale<br />
Materialversprödung<br />
• Vergoldete Membran zur Reduktion der H2-Diffusion<br />
• Metallisch dichtende Prozessanschlüsse<br />
• Vollverschweisste Konstruktion, kein Elastomer in<br />
Kontakt mit dem Medium<br />
• Hervorrangende Langzeitstabilität und Langlebigkeit<br />
• ATEX-zertifiziert<br />
keller-druck.com
SUPPLEMENT DER ZEITSCHRIFTEN VERFAHRENSTECHNIK UND MY FACTORY.<br />
UMWELTTECHNIK
AYDA CHAHARPASHLOO<br />
Was gehört zu Ihren Aufgaben als<br />
Umweltbeauftragte?<br />
Als Umweltmanagementbeauftragte unterstütze<br />
und koordiniere ich alle Beauftragten<br />
aus den Bereichen Arbeits-, Umwelt- und<br />
Gesundheitsschutz bei ProMinent. Dazu<br />
gehören unter anderem die Fachkraft für<br />
Arbeitssicherheit, der Brandschutzbeauftragte<br />
und der Gefahrstoffbeauftragte. Zudem stelle<br />
ich sicher, dass alle Dokumentationen, die<br />
vom Gesetzgeber vorgeschrieben sind, vorhanden<br />
und gepflegt sind.<br />
Wie sind Sie Umweltbeauftragte geworden?<br />
Während meines Studiums der molekularen<br />
Biotechnologie war ich bereits als Werkstudentin<br />
im Gefahrstoffmanagement innerhalb<br />
des betrieblichen Umweltschutzes tätig.<br />
Nach meinem Masterabschluss habe ich<br />
knapp zwei Jahre im Qualitätsmanagement in<br />
der Pharmaindustrie gearbeitet. Da mir der<br />
Umweltschutz sehr am Herzen liegt, habe ich<br />
mich entschieden, zurück in dieses Aufgabengebiet<br />
zu wechseln.<br />
UMWELTTECHNIK<br />
Was gefällt Ihnen am besten an Ihrer Arbeit?<br />
Das Wichtigste in meinem Aufgabenfeld ist<br />
der Schutz von Mensch und Umwelt. Mir<br />
gefällt besonders, dass ich mit meiner Arbeit<br />
direkt zum Umweltschutz und zur Verbesserung<br />
der Arbeitsbedingungen beitragen kann.<br />
Ein Beispiel ist der Umgang mit Gefahrstoffen.<br />
Hier ist es wichtig, alle sicherheitsrelevanten<br />
Aspekte zu beachten, damit keine schädlichen<br />
Stoffe in die Umwelt gelangen und unsere<br />
Mitarbeitenden unbeschadet bleiben.<br />
Wie bleiben Sie up to date bezüglich Richtlinien,<br />
Vorgaben und Gesetzen?<br />
Bei ProMinent legen wir einen großen Wert<br />
auf Umweltcompliance, also die Einhaltung<br />
aller umweltrechtlichen Pflichten. Dementsprechend<br />
beschäftige ich mich intensiv<br />
damit, dass unser Rechtspflichtenkataster<br />
eingehalten wird. Dieses Kataster hilft uns,<br />
durch Compliance-Audits unsere Performance<br />
im Bereich Umweltschutz zu verbessern.<br />
Zudem halte ich mich durch Fachliteratur,<br />
Online-Informationsportale und Fortbildungen<br />
auf dem neuesten Stand.<br />
www.prominent.com<br />
<br />
„UMWELTSCHUTZ LIEGT<br />
MIR SEHR AM HERZEN“<br />
Ayda Chaharpashloo, Umweltmanagementbeauftragte<br />
bei ProMinent in Heidelberg<br />
2 SUPPLEMENT S2 SUPPLEMENT XX/<strong>2024</strong> <strong>2024</strong>
ZWICKROELL UNTERSTÜTZT IKEA BEI<br />
NACHHALTIGKEITSZIELEN<br />
ZwickRoell treibt die nachhaltige Entwicklung bei Ikea voran. Durch den Einsatz der<br />
LTM 3kN-Prüfmaschine testet Ikea recycelte Materialien effizient und präzise. Diese<br />
Zusammenarbeit ermöglicht es Ikea, umweltfreundliche Produkte von höchster<br />
Qualität zu entwickeln und dabei Zeit und Kosten zu sparen. Ikea setzt verstärkt auf<br />
recycelte Materialien. Die LTM 3kN-Prüfmaschine führt präzise Materialtests unter<br />
verschiedenen Belastungen durch und stellt sicher, dass die Materialien den höchsten<br />
Qualitätsstandards entsprechen. Mit der LTM 3kN kann Ikea umfassende Materialtests<br />
durchführen. Dies liefert detaillierte Ergebnisse zur Verbesserung der Materialien<br />
und unterstützt eine effiziente Produktentwicklung. Die dynamischen Testmöglichkeiten der LTM 3kN führen zu schnelleren und<br />
kosteneffizienteren Entwicklungsprozessen. So können innovative, nachhaltige Produkte schneller auf den Markt gebracht werden.<br />
Unter bit.ly/3SsSuyz erfahren Sie mehr dazu.<br />
www.zwickroell.com<br />
ECON SOLUTIONS<br />
WÄCHST UND BEZIEHT<br />
NEUEN STANDORT<br />
Wie sicher, rein und zuverlässig<br />
ist Ihre Prozessluft in sensiblen<br />
Bereichen wirklich?<br />
Das innovative Lösungskonzept bestehend aus<br />
Delta Blower, Delta Screw und Delta Hybrid<br />
Ein professionelles und<br />
effektives Energiemanagement<br />
wird für Unternehmen<br />
immer wichtiger, sei es, um<br />
gesetzliche Vorgaben oder<br />
Anforderungen von Kunden<br />
und Endkunden zu erfüllen,<br />
um hohen Energiekosten<br />
entgegenzuwirken oder um<br />
selbst gesteckte Energieeffizienz-<br />
oder Klimaschutzziele<br />
zu erreichen. Dementsprechend<br />
verzeichnet econ<br />
solutions weiterhin ein starkes<br />
Wachstum an Neukunden<br />
und Mitarbeitenden. In<br />
Mannheim hat das Unternehmen<br />
daher jetzt seinen fünften<br />
Standort bezogen. „Damit<br />
gewährleisten wir die Nähe<br />
zu unseren Kunden und<br />
erleichtern und fördern<br />
zudem die enge Zusammenarbeit<br />
mit dem Mutterunternehmen<br />
MVV Energie und<br />
den Schwesterunternehmen,<br />
allen voran dem BFE Institut<br />
für Energie und Umwelt“,<br />
erklärt Mike Mannherz,<br />
Geschäftsführer von econ<br />
solutions (Bild).<br />
www.econ-solutions.de<br />
Maximale Zuverlässigkeit und Sicherheit für anspruchsvolle Anforderungen<br />
Breites Produktportfolio individuell auf Ihre Prozessanforderungen konfiguriert<br />
<strong>10</strong>0% Öl- und Absorptionsmittelfreiheit - garantiert und zertifiziert<br />
ATEX-konform nach Richtlinie 2014/34/EU<br />
Torsten Lehmann<br />
Leitung Vertriebsbüros Nord & Ost<br />
www.aerzen.com/verfahrenstechnik
NACHHALTIGE ABWASSERBEHANDLUNG<br />
IN DER KARTOFFELVERARBEITUNG<br />
UMWELTTECHNIK<br />
Bei Wernsing Feinkost legt man größten Wert<br />
darauf, dass alle Ressourcen nachhaltig und<br />
effizient genutzt werden. Das gilt auch für das<br />
Wasser, das bei der Verarbeitung von Kartoffeln<br />
eingesetzt wird. Im eigenen Entsorgungszentrum<br />
wird das Schmutzwasser auf modernste Weise<br />
überwacht, gereinigt und gefiltert. 20 Prozent<br />
kann wieder als Prozesswasser dem Wasch- und<br />
Verarbeitungsprozess zugeführt werden,<br />
Tendenz steigend. Endress+Hauser unterstützt<br />
Wernsing mit Mess- und Automationstechnik bei<br />
der Erfüllung der anspruchsvollen Nachhaltigkeitsstrategie.<br />
Tim Schrodt, Industriemanager Lebensmittel,<br />
Endress+Hauser GmbH+Co. KG, Weil am Rhein<br />
Die Wernsing Food Family verarbeitet jährlich ca. 500 000<br />
Tonnen Kartoffeln in der Unternehmensgruppe. Ein erheblicher<br />
Teil dieser Menge wird am Standort der Wernsing<br />
Feinkost GmbH in Addrup/Essen für die Herstellung<br />
hochwertiger Lebensmittel eingesetzt. Beim Waschen und<br />
der Verarbeitung fällt eine große Menge Schmutzwasser an. Ziel<br />
ist, im Rahmen der Nachhaltigkeitsbestrebungen des Unternehmens<br />
möglichst viel davon als Prozesswasser wiederzuverwenden.<br />
Das verbleibende Abwasser muss unter Einhaltung aller gesetzlichen<br />
Ableitgrenzwerte der Umwelt/Kanalisation zugeführt<br />
werden. Wernsing betreibt dazu ein eigenes Entsorgungszentrum.<br />
Die Reinigungsleistung der Abwasserbehandlungsanlage<br />
entspricht 2<strong>10</strong> 000 Einwohnergleichwerten (EWG). Die Feststoffsiebung<br />
des Abwassers erfolgt im Werk. Auf dem Gelände des<br />
Entsorgungszentrums werden nach einem ersten Misch- und<br />
Ausgleichsschritt alle Öle/Fette durch Flotationsanlagen entfernt.<br />
Die Vorklärung beseitigt Schwimmstoffe. Ein zweiter<br />
Misch- und Ausgleichsschritt dient zur Standardisierung des pH-<br />
Wertes und der Temperatur. Anschließend erfolgt die anaerobe<br />
Vorbehandlung des Abwassers. Vier Fünftel der Schadstoffe werden<br />
hier bereits abgebaut, den Rest entfernen die Behandlungsschritte<br />
in der Belebung und Nachklärung. Das Wasser wird abschließend<br />
im Sandfilter von Feststoffen befreit. Dieses wird<br />
mittels Ultrafiltration und Umkehrosmose zur weiteren Nutzung<br />
in technischen Anlagen aufbereitet.<br />
ALLE WICHTIGEN PARAMETER STETS IM BLICK<br />
Mit der Prozessinstrumentierung von Endress+Hauser lässt sich<br />
auch bei schwankenden Schmutzwassermengen und -konzentrationen<br />
eine optimale Reinigung in allen Behandlungsschritten<br />
sicherstellen. „Mit den magnetisch-induktiven Durchflussmessgeräten<br />
hat es angefangen“, erläutert Wilfried Elberfeld, der das
t<br />
01<br />
UMSETZUNG ANSPRUCHSVOLLER<br />
NACHHALTIGKEITSZIELE<br />
Wir haben mit Endress+Hauser einen<br />
zuverlässigen Partner gefunden, der mit<br />
uns neue Wege geht und uns bei der<br />
Umsetzung unserer anspruchsvollen Nachhaltigkeitsziele<br />
unterstützt.<br />
Dipl.-Ing. Wilfried Elberfeld, Entsorgungszentrum,<br />
Wernsing Feinkost GmbH<br />
02<br />
01 Promag P: robustes magnetisch-induktive Durchflussmessgerät<br />
für anspruchsvolle Anwendungen im Abwasserbereich<br />
02 Komplette Überwachung der Belebungsbecken:<br />
Ammonium- und Phosphat-Analysatoren sowie UV-photometrischer<br />
Nitratmessung mit Probenaufbereitung<br />
Entsorgungszentrum bei Wernsing leitet. Auf der Suche nach robusten<br />
und langlebigen Geräten wurde man bei Endress+Hauser<br />
fündig. Für die Erfassung des Wassers und Abwassers sind hier<br />
die Sensoren Proline Promag P und W seit vielen Jahren im Einsatz<br />
und bewähren sich besonders bei abrasiven Medien, hohen<br />
Temperaturen und widrigen Witterungseinflüssen.<br />
Als es galt, die Prozesse in der Abwasserreinigung weiter zu<br />
optimieren, um die Belüftung in den Belebungsbecken entsprechend<br />
den Abbauvorgängen zu steuern und damit den Energieeinsatz<br />
zu optimieren, musste eine Lösung gefunden werden, die<br />
dauerhaft und zuverlässig funktioniert. Auf der Brücke über den<br />
Belebungsbecken wurde ein Gebäude errichtet, das die Messstellen<br />
beherbergt. Hier werden die Parameter Phosphat und<br />
Ammonium mit den colorimetrischen Analysatoren des Liquiline<br />
Systems CA80 analysiert. Der Nitratgehalt wird UV-photometrisch<br />
mit der optischen Sonde Viomax CAS51D gemessen.<br />
Die Messungen werden durch das vollautomatische Probenaufbereitungssystem<br />
CAT820 kontinuierlich mit Medium versorgt,<br />
das über Filterkerzen aus den jeweiligen Becken gepumpt wird.<br />
Die Lösung wurde als Komplettpaket inklusive Inbetriebnahme,<br />
Schulung und Reinigungseinheit für die Filterkerzen angeboten.<br />
In den Belebungsbecken selbst wird der Sauerstoffgehalt durch<br />
die optischen Sensoren Oxymax COS61D gemessen. Diese<br />
werden durch eine angeschlossene Druckluftreinigung intervallmäßig<br />
von anhaftenden Belägen befreit.<br />
FAZIT<br />
Dank der guten Zusammenarbeit der Industrieexperten auf<br />
beiden Seiten konnten mit der neu implementierten Mess- und<br />
Automatisierungstechnik die Effizienz und Nachhaltigkeit der<br />
Wasser-/Abwasserbehandlung bei Wernsing Feinkost weiter<br />
vorangetrieben werden.<br />
Bilder: Endress+Hauser<br />
www.de.endress.com<br />
KOMPETENZ FÜR DIE ABWASSERBEHAND-<br />
LUNG IN DER LEBENSMITTELINDUSTRIE<br />
Zuverlässige Messtechnik von Endress+Hauser sorgt für<br />
eine optimale Abwasserreinigung bei allen Behandlungsschritten,<br />
auch bei schwankenden Schmutzwassermengen<br />
und Abwasserkonzentrationen. Weitergehende Informationen<br />
zu den Kompetenzen des Unternehmens im Bereich<br />
Abwasserbehandlung in der Lebensmittelindustrie finden<br />
Sie unter folgendem Link: bit.ly/46KqXPj<br />
SUPPLEMENT <strong>2024</strong><br />
S5
Pyrolyse-Drehrohrofen<br />
im Technikumsmaßstab<br />
mit eigens entwickelter<br />
Kondensationsanlage<br />
im Vordergrund<br />
KREISLAUFWIRTSCHAFT BEI KUNSTSTOFFEN<br />
PYROLYSE FÜR HOCHWERTIGE<br />
RECYCLING-KUNSTSTOFFE<br />
UMWELTTECHNIK<br />
Kunststoffe aus Polycarbonat sind wegen ihrer Vielseitigkeit und<br />
hohen Qualität begehrte Werkstoffe in der Industrie. Aber das<br />
Recycling der Kunststoffabfälle stößt derzeit noch an Grenzen,<br />
denn mechanische Recyclingverfahren generieren nicht für alle<br />
Anwendungen ausreichende Recyclat-Qualitäten. Fraunhofer-<br />
Forschende haben gemeinsam mit einem Chemieunternehmen<br />
nun eine Methode zur Rückgewinnung der Ausgangsstoffe der<br />
Polycarbonate entwickelt.<br />
Prof. Dr.-Ing. Martin Gräbner, Abteilungsleiter Energie- und <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />
und Dr. Jörg Kleeberg, Gruppenleiter Kohlenstoff-Kreislauf-Technologien,<br />
Fraunhofer Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS, Freiberg<br />
01<br />
S6 SUPPLEMENT <strong>2024</strong>
t<br />
01 Aus unterschiedlichen<br />
PC-haltigen<br />
Abfällen wird mit dem<br />
neuen Recycling-<br />
Verfahren Pyrolyseöl als<br />
Rohstoff für die<br />
Herstellung neuer<br />
Kunststoffe gewonnen<br />
02 Einordnung des<br />
chemischen Recyclings<br />
mittels Pyrolyse in ein<br />
ganzheitliches<br />
Recyclingkonzept<br />
02<br />
Bei dem Verfahren zum chemischen Recycling von Polycarbonaten,<br />
das die Forschenden am Fraunhofer-Institut für Keramische<br />
Technologien und Systeme IKTS gemeinsam mit<br />
Covestro Deutschland entwickelt haben, kommt die<br />
katalytische Pyrolyse zum Einsatz. Dabei werden Stoffe unter Sauerstoffausschluss<br />
erhitzt. Als Folge zerfallen die Substanzen, und die<br />
Ausgangsbestandteile des Kunststoffs lassen sich zurückgewinnen.<br />
Dr. Jörg Kleeberg, Wissenschaftler am Fraunhofer IKTS am<br />
Standort Freiberg, und sein Team haben das Verfahren im<br />
Rahmen des Projekts „PC2Chem“ weiterentwickelt. „Ziel war,<br />
Polycarbonat-haltige Kunststoffe so zu recyceln, dass hochwertige<br />
Moleküle wiedergewonnen und als Rohstoffe in den Produktionskreislauf<br />
der Industrie zurückgeführt werden können“,<br />
sagt der Experte für Kohlenstoff-Kreislauf-Technologien. Die Forschenden<br />
machen sich dabei den besonderen Aufbau der Polycarbonate<br />
zunutze. Diese bestehen aus Polymeren, einer Kombination<br />
miteinander verbundener Molekülgruppen, den Monomeren.<br />
Werden die Polymere in der Pyrolyse thermischer Belastung<br />
ausgesetzt, brechen die Bindungen an den Sollbruchstellen<br />
zu den hochwertigen Molekülen auf.<br />
INDUSTRIETAUGLICHER DREHROHROFEN<br />
Das Fraunhofer-Team nutzt für die Pyrolyse einen Drehrohrofen,<br />
der aufgrund seines robusten Aufbaus und seiner Größe auch<br />
größere Mengen verarbeiten kann. Die als Granulat von Covestro<br />
angelieferten Kunststoffabfälle werden in das rotierende Rohr<br />
eingeführt und darin erhitzt. Als Produkt entsteht zunächst ein<br />
Pyrolysegas, aus dem in einer Kondensationsanlage eine ölige<br />
Flüssigkeit abgeschieden wird. Daraus wiederum gewinnt der<br />
Projektpartner Covestro in einem Aufarbeitungsprozess die<br />
unterschiedlichen werthaltigen Moleküle.<br />
DAS PYROLYSE-VERFAHREN KANN<br />
AUCH AUF ANDERE KUNSTSTOFFE UND<br />
STOFFGEMISCHE ANGEPASST WERDEN<br />
Damit das Recycling im Drehrohrofen Produkte mit optimaler<br />
Zusammensetzung und Ausbeute liefert, musste das Forscherteam<br />
im Labor einige Hürden meistern. Die Aufspaltung der<br />
Kunststoffe bei hoher Temperatur ist ein hochkomplexer und<br />
empfindlicher Prozess. Die Herausforderung bestand deshalb<br />
darin, die Parameter für den Pyrolysevorgang exakt einzustellen:<br />
Temperatur, Aufheiz- und Verweilzeit, Abkühlung, Druckverhältnisse<br />
oder auch das Beigeben von Hilfs- und Zusatzstoffen.<br />
Erschwerend kommt hinzu, dass die Kunststoffe mit Additiven ver-<br />
sehen sind, darunter Farbstoffe, Aufheller, Flammschutzmittel,<br />
Substanzen, die Festigkeit oder Elastizität beeinflussen oder auch<br />
Lichtschutzmittel. All diese Zusatzstoffe machen die Behandlung<br />
im Drehrohrofen kompliziert.<br />
Jörg Kleeberg erläutert: „Wenn die Reaktionsprodukte aus der<br />
Pyrolyse im Drehrohrofen zu langsam abkühlen, werden die<br />
chemischen Prozesse nicht gestoppt, und die aufgespaltenen<br />
Moleküle bilden wieder neue Verbindungen. Erst wenn alle Parameter<br />
korrekt eingestellt und aufeinander abgestimmt sind, entsteht<br />
die gewünschte hohe Ausbeute an Zielprodukten. Wir<br />
haben deshalb zahlreiche Testreihen durchgeführt und so schrittweise<br />
den Prozess optimiert.“ Den Experten des Fraunhofer IKTS<br />
kommt hier die langjährige Erfahrung in den Bereichen Hochtemperaturkonversion<br />
und Prozesstechnik zugute. Durch das<br />
Recycling werden aktuell bereits bis zu 60 Prozent der ursprünglichen<br />
Bestandteile wiedergewonnen. Das System hat die Phase<br />
der ersten Laborversuche verlassen und wird gerade im Technikummaßstab<br />
erprobt.<br />
SCHRITT IN RICHTUNG KREISLAUFWIRTSCHAFT<br />
Die neue Recycling-Technologie eröffnet der Industrie handfeste<br />
Vorteile. Das gewonnene Pyrolyse-Öl enthält für die chemische<br />
Industrie wichtige Plattformchemikalien wie Styrol oder Phenol.<br />
Für diese müssen derzeit noch fossile Rohstoffe aus Raffinerien<br />
genutzt werden. Auch Projektpartner Covestro ist von den Vorteilen<br />
überzeugt: „Mit dem katalytischen Pyrolyse-Verfahren gewinnen<br />
wir aus unterschiedlichen PC-haltigen Abfällen wieder Rohstoffe<br />
für die Polycarbonatproduktion. Damit senken wir Kohlendioxid-Emissionen,<br />
sparen Energie und reduzieren die Kosten“,<br />
so Dr. Stefanie Eiden, Projektleiterin Pyrolyse global.<br />
Prof. Martin Gräbner, Abteilungsleiter Energie- und <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />
am Fraunhofer IKTS in Freiberg, erklärt: „Die Pyrolyse<br />
soll die herkömmlichen Verfahren nicht ersetzen, sie ist vielmehr<br />
eine ideale Ergänzung, wenn es darum geht, aus Plastikresten<br />
neue Kunststoffe in hoher Qualität zurückzugewinnen. Das Pyrolyse-Verfahren<br />
ist ein großer Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft<br />
in den Industriebranchen, die Kunststoffe verarbeiten.“<br />
Das Team am Fraunhofer IKTS fasst bereits den nächsten<br />
Schritt ins Auge. „Wir sind in der Lage, das Pyrolyse-Verfahren<br />
auch auf andere Kunststoffe und Stoffgemische anzupassen.<br />
Industriekunden können mit ihrem Recycling-Problem zu uns<br />
kommen, wir entwickeln dann eine maßgeschneiderte Lösung“,<br />
sagt Jörg Kleeberg.<br />
Bilder: Fraunhofer IKTS<br />
ikts.fraunhofer.de<br />
SUPPLEMENT <strong>2024</strong><br />
S7
01 Wenn bei der<br />
Zerspanung Kühlschmierstoff<br />
unter hohem Druck<br />
zugeführt werden muss,<br />
eröffnen frequenzgesteuerte<br />
Hochdruckpumpen große<br />
Einsparmöglichkeiten<br />
EFFIZIENZBOOSTER FÜR HOCHDRUCKPUMPEN IN BEARBEITUNGSZENTREN<br />
FREQUENZREGELUNG NACHGERÜSTET,<br />
ENERGIEVERBRAUCH HALBIERT<br />
UMWELTTECHNIK<br />
Zusammen mit dem Energiemanagement-<br />
Team von Bosch Power Solutions rüstete<br />
Knoll Maschinenbau Fertigungslinien eines<br />
Motorenwerks um. Betroffen waren die<br />
Hochdruckpumpen von fast 50 Bearbeitungszentren.<br />
Sie wurden mit Frequenzumrichtern<br />
ausgestattet und versorgen die Maschinen<br />
jetzt bedarfsgerecht mit Kühlschmierstoff<br />
(KSS). Die Energieeinsparung beträgt im<br />
Schnitt über 50 Prozent.<br />
Umweltschutz, CO 2 -Bilanz und Energieeffizienz sind Top-<br />
Themen unserer Zeit, mit denen sich auch die Industrie<br />
intensiv beschäftigt. Bei dem Bad Saulgauer Unternehmen<br />
Knoll Maschinenbau genießen sie in vielfältiger<br />
Weise hohe Priorität: im Bürogebäude, der Produktion, aber auch<br />
bei den angebotenen Produkten, Lösungen und Dienstleistungen.<br />
Als führender Anbieter von Pumpen, Filtern und kompletten<br />
KSS-Systemen propagiert das Unternehmen zum Beispiel den<br />
Einsatz von frequenzgeregelten Hochdruckpumpen zur KSS-<br />
Versorgung an Werkzeugmaschinen – nicht nur in der Erstausstattung,<br />
sondern auch als Nachrüstung.<br />
Um die damit erzielbaren Energieeinsparungen bei laufendem<br />
Betrieb zu ermitteln, entwickelte Knoll schon vor rund fünfzehn<br />
Jahren den sogenannten E-Pass. Diese Messdienstleistung und<br />
die damit verbundene Umrüstung nutzen inzwischen zahlreiche<br />
metallbearbeitende Betriebe.<br />
S8 SUPPLEMENT <strong>2024</strong>
02<br />
02 Durch Frequenzregelung sinkt der<br />
Energieverbrauch für Pumpe und Kühler<br />
auf nunmehr 28,3 Prozent<br />
03 Messgerät für Druck und Volumen<br />
des benötigten KSS<br />
03<br />
Ein Knoll-Kunde und -Partner in Sachen E-Pass und Energieeffizienz<br />
bei KSS-Anlagen ist Bosch Power Solutions (PS) am<br />
Standort Homburg. Zu dieser Niederlassung gehört seit 2008 eine<br />
eigene Abteilung, die sich mit dem Thema Energiemanagement<br />
beschäftigt. Ein Projektteam identifizierte damals zunächst im<br />
eigenen Werk verschiedene Einsparpotenziale. Energiemanager<br />
Bernhard Kohl ist seit Anfang an dabei. Er erklärt: „In unserem<br />
Produktionswerk am Standort Homburg stellen wir Komponenten<br />
für Diesel- und inzwischen auch Wasserstofftechnologie her.<br />
Unsere ersten Energieeffizienz-Projekte betrafen die mechanische<br />
Fertigung mit definierter und undefinierter Schneide, wo<br />
wir Einsparpotenziale bei den Waschprozessen, der Versorgung<br />
mit Druckluft, Hydraulik und dem Kühlschmierstoff erkannten.<br />
Wir überlegten uns Maßnahmen, testeten diese aus und übertrugen<br />
sie aufs ganze Werk. Damit waren wir sehr erfolgreich und<br />
konnten in verschiedenen Bereichen die Effizienz erheblich<br />
steigern.“ Auch heute noch erzielt das Energiemanagement-Team<br />
werksintern kontinuierlich drei bis fünf Prozent Energieeinsparung<br />
pro Jahr.<br />
IN SACHEN ENERGIEEFFIZIENZ WELTWEIT TÄTIG<br />
2014 entstand die Idee, das gewachsene Know-how auch anderen<br />
Bosch-Standorten und dem externen Markt anzubieten. „Diese<br />
Idee haben wir zusammen mit dem Bosch-Geschäftsbereich<br />
‚Bosch Energy and Building Solutions‘ umgesetzt, der bei allen<br />
Projekten als Integrator und Generalunternehmer fungiert“, sagt<br />
Michael Blon, Koordinator der Energy-Services & Energy-Platform<br />
bei Bosch Power Solutions. Für entsprechende Aufträge<br />
bildete die Energiemanagement-Abteilung ein externes Team,<br />
das inzwischen weltweit tätig ist und neben Bosch-Werken auch<br />
für Kunden aus der Automobilbranche und anderen Industriesegmenten<br />
arbeitet.<br />
Ein großes Projekt tat sich 2021 im Motorenwerk eines deutschen<br />
Automobilherstellers auf, in dem unter anderem Kurbelwellen<br />
und Zylinderköpfe produziert werden. Michael Blon<br />
erklärt: „In den meisten Fällen starten wir mit einer umfassenden<br />
Analyse. Unsere Experten sehen sich zunächst die verschiedenen<br />
Bereiche des jeweiligen Werks an und identifizieren Möglichkeiten<br />
zur Energieeinsparung. So auch in diesem Fall, bei dem<br />
wir ein großes Potenzial in der Zerspanung erkannten. Dort<br />
wurden 49 ExCello-Bearbeitungszentren mit ungeregelter KSS-<br />
Hochdruckversorgung eingesetzt. Die Umrüstung auf bedarfsgerechte<br />
Bereitstellung des KSS durch frequenzgesteuerte Hochdruckpumpen<br />
eröffnete hohe Einsparmöglichkeiten.“ Bernhard<br />
Kohl ergänzt: „Derartige Umbaumaßnahmen an Werkzeugmaschinen<br />
hatten wir bereits im eigenen Werk durchgeführt – in<br />
Zusammenarbeit mit Knoll Maschinenbau. Durch die positiven<br />
Erfahrungen nahmen wir diese Pumpenspezialisten auch im<br />
Motorenwerk mit ins Boot, zumal die ExCello-Maschinen bereits<br />
mit Knoll-Druckerhöhungsstationen ausgestattet waren.“<br />
MESSSYSTEM FÜR DIE EFFIZIENZANALYSE<br />
VON HOCHDRUCKPUMPEN<br />
Thomas Wissel, für das Bosch-Werk in Homburg zuständiger<br />
Außendienstmitarbeiter bei Knoll, erklärt: „Wir haben mit dem<br />
Knoll E-Pass ein besonderes Messsystem für die Effizienzanalyse<br />
von Hochdruckpumpen im Portfolio (s. Kasten). Damit können<br />
wir in weniger als einer Stunde die Einsparmöglichkeiten bei laufendem<br />
Betrieb ermitteln. Abhängig vom Ergebnis übernehmen<br />
wir anschließend gerne den Umbau.“<br />
Nachdem Michael Blon und seine Energiemanagement-Kollegen<br />
die Verantwortlichen im Motorenwerk von den zu erwartenden<br />
Einsparmöglichkeiten an den ExCello-Maschinen in Kenntnis<br />
gesetzt hatten, stimmten diese nach einer ersten Kostenkalkulation<br />
der E-Pass-Messung und dem Umrüsten einer Pilotmaschine<br />
zu. Da die 49 Bearbeitungszentren in mehreren Fertigungslinien<br />
verschiedene Aufgaben übernehmen, die je nach<br />
Werkzeug eine KSS-Versorgung in verschiedenen Druckstufen<br />
bis maximal 64 bar erfordern, wählten sie gemeinsam eine<br />
Referenzmaschine aus, deren Bearbeitungsoperation repräsentative<br />
Messergebnisse versprach.<br />
Die E-Pass-Messung übernahm Florian Schönbucher, der bei<br />
Knoll seit 2017 für das Thema Energieeffizienz im Service Vertrieb<br />
zuständig ist. Er erklärt den Hintergrund des Einsparpotenzials<br />
und der Messung: „An den ExCello-Maschinen hatten wir Hochdruckpumpen<br />
im Einsatz, die über ein Vario-Ventil für unterschiedliche<br />
Druckstufen sorgen. Sie erzeugen aber dennoch kontinuierlich<br />
den vollen Volumenstrom, so dass der nicht benötigte<br />
Kühlschmierstoff abströmen muss. Damit ist ein vielfältiger Energieverlust<br />
verbunden, den ein Frequenzumrichter vermeiden<br />
hilft. Denn er sorgt über die Drehzahlanpassung der Pumpe für<br />
eine bedarfsorientierte Druckregelung.“<br />
SUPPLEMENT <strong>2024</strong><br />
S9
Die Knoll E-Pass-Messung an der Pilot-Maschine ergab ein<br />
Einsparpotenzial von rund 50 Prozent der Energie, was sich nach<br />
deren Umbau bestätigte. So kam es zum Folgevertrag, der ein<br />
Umrüsten der restlichen 48 Bearbeitungszentren beinhaltete.<br />
In dieser Ausrollphase übernahm Andreas Martin, Mitglied des<br />
externen Bosch Energieteams, die Projektleitung. Er schildert:<br />
„In Abstimmung mit unserem Kunden nahmen wir in der Folgezeit<br />
jeweils zwei Maschinen aus dem laufenden Betrieb, die wir<br />
gemeinsam mit Knoll-Mitarbeitern umrüsteten. Jedes Team hatte<br />
dabei eigene Arbeitspakete, die nacheinander an den Anlagen<br />
rollierend durchgeführt wurden. Pro Maschine benötigten wir<br />
dafür etwa fünf Stunden.“<br />
Da alle ExCello-Maschinen über eine Zentralanlage mit Kühlschmierstoff<br />
versorgt werden, betrafen die Arbeiten nur die<br />
Frequenzregelung der Hochdruckpumpe, einer Knoll KTS-<br />
Schraubenspindelpumpe. Diese selbstansaugende Verdrängerpumpe<br />
zeichnet sich durch geringe Pulsation, hohen Wirkungsgrad<br />
und lange Lebensdauer aus. Die dazu gehörende Frequenzregelung<br />
wird bei Knoll PQ-Tronic genannt, da sie für variablen<br />
Druck (P) und Durchfluss (Q) bei optimaler Drehzahleinstellung<br />
sorgt.<br />
04 Andreas Martin, Bosch Projektleiter bei der beschriebenen<br />
Umrüstung im Motorenwerk: „Unsere Vorher-Nachher-Messung stellte<br />
die tatsächliche Energieeinsparung fest: Sie lag je nach Maschine und<br />
Bearbeitungsprozess zwischen 34 und 69 Prozent“<br />
GROSSES EINSPARPOTENZIAL<br />
MIT FLEXIBILITÄT UND GROSSER MOTIVATION<br />
ZUM ERFOLG<br />
Maschine für Maschine wurde mit den Knoll-Produkten ausgestattet.<br />
Andreas Martin lobt die Zusammenarbeit mit Knoll:<br />
„Die Vor-Ort-Mitarbeiter waren motiviert und sehr flexibel, so<br />
dass wir auch in schwierigen Situationen immer eine gute<br />
Lösung gefunden haben. Und wir bekamen von Knoll eine<br />
schlüssige Dokumentation nach CE-Norm, wie Zeichnungen,<br />
Elektroplan, Stückliste und Sicherheitsbetrachtung. Das ist für<br />
unseren Kunden von großer Bedeutung.“<br />
So ist auch das Motorenwerk mit der Dienstleistung und der<br />
erzielten Effizienz sehr zufrieden. „Unsere Vorher-Nachher-<br />
Messung stellte die tatsächliche Energieeinsparung über die Prozessschritte<br />
hinweg fest“, erwähnt Andreas Martin. Sie lag je nach<br />
Maschine und Bearbeitungsprozess zwischen 34 und 69 Prozent.<br />
„Die Unterschiede sind abhängig von den Bearbeitungen und<br />
den eingesetzten Werkzeugen“, erklärt Bernhard Kohl. „Tieflochoder<br />
Sacklochbohrungen erfordern einen hohen Druck, um die<br />
Späne zu entfernen und die Schmierung aufrecht zu erhalten, da<br />
ist das Einsparpotenzial eher gering. Anders bei kleinen Werkzeugen<br />
oder Gewindebohrungen. Hier sind geringere Drehzahlen<br />
und nur wenig KSS-Druck erforderlich, so dass sich viel Energie<br />
einsparen lässt.“<br />
Im Mittel spart das Motorenwerk heute über alle 49 Maschinen<br />
hinweg 54 Prozent des Energieeinsatzes, was rund <strong>10</strong>0 000 Euro<br />
pro Jahr entspricht. Die Anlagen laufen zudem sehr stabil, so dass<br />
es in den vergangenen zwei Jahren zu keinerlei Beanstandung<br />
kam. „Die komplette Umbaumaßnahme wird sich in gut drei<br />
Jahren amortisiert haben“, vermutet Koordinator Michael Blon.<br />
„Das ist nicht übermäßig schnell, aber angesichts steigender<br />
Energiekosten kann sich diese Zeit verkürzen.“ Diese sorgen<br />
jedenfalls für zunehmende Aufträge in der Bosch Energiemanagement-Abteilung,<br />
unterstützt von der Eigenverpflichtung<br />
vieler Firmen hinsichtlich des CO 2 -Fußabdrucks. „Wenn wir<br />
wieder Werkzeugmaschinen mit bedarfsgerechter Hochdruckversorgung<br />
ausrüsten müssen, wenden wir uns gerne an unseren<br />
bewährten Partner Knoll“, bekräftigt Michael Blon.<br />
Bilder: Bosch Power Solutions, Knoll Maschinenbau<br />
www.knoll-mb.de<br />
www.boschbuildingsolutions.com/de/de/<br />
UMWELTTECHNIK<br />
WAS KANN DAS E-PASS-MESSSYSTEM?<br />
Mit dem Knoll E-Pass werden die Leistungsaufnahme der Hochdruckpumpe im Prozess sowie die effektiv für den Bearbeitungsprozess<br />
gebrauchte Leistung ermittelt. Der Zeitaufwand ist gering. Die betroffene Maschine muss für etwa fünf<br />
Minuten stillgesetzt werden, um nach dem Druckbegrenzungsventil eine Messturbine zu installieren. Diese bestimmt<br />
dann während eines kompletten Bearbeitungszyklus den tatsächlichen KSS-Durchfluss zur Maschine und den jeweiligen<br />
Druck. Zusätzlich werden in den Rechner noch Daten wie Betriebsstunden, Strom- sowie Investitionskosten für die<br />
Nachrüstung eingegeben. Nach dem Messvorgang und dem Entfernen der Turbine startet die Berechnung. Aus der<br />
Differenz zwischen Festdrehzahl und tatsächlich benötigter Drehzahl mit Frequenzumrichter ergibt sich der größte Anteil<br />
der Energieeinsparung. Durch den frequenzgeregelten Antrieb der Pumpe erfolgt außerdem ein geringerer Wärmeeintrag<br />
in den KSS und die Umgebungsluft. Zudem wird die Pumpe durch den Teillastbetrieb geschont, wodurch sich ihre Standzeit<br />
erhöht. All diese Faktoren werden in der E-Pass-Auswertung berücksichtigt. Schon wenige Minuten nach dem Messvorgang<br />
liegt ein Ausdruck vor, der exakte Zahlen zur möglichen Energieeinsparung mit einer nachgerüsteten Frequenzregelung<br />
und zur Amortisationszeit liefert.<br />
S<strong>10</strong> SUPPLEMENT <strong>2024</strong>
BRIKETTIEREN MACHT ALUMINIUM<br />
ZUM GAMECHANGER<br />
Aluminium gilt als eines der zukunftsfähigsten Materialien. Um<br />
eine echte Rolle als Gamechanger in puncto Klimawandel und<br />
Ressourcenschonung spielen zu können, ist es notwendig, die<br />
bei der spanenden Bearbeitung anfallenden Späne optimal zu<br />
verwerten. Wie das geht, zeigt Ruf Maschinenbau auf der<br />
Fachmesse Aluminium <strong>2024</strong>. Ruf präsentiert beispielhaft zwei<br />
hydraulische Brikettieranlagen, die Aluspäne zu kompakten<br />
Briketts pressen. Auf diese<br />
Weise lässt sich beim Einschmelzen<br />
des wertvollen<br />
Rohstoffs eine maximale Ausbeute<br />
erreichen. Die beiden<br />
Brikettieranlagen stehen<br />
stellvertretend für eine breite<br />
Palette, die Ruf im Angebot<br />
hat. Das Funktionsprinzip und<br />
hohe Verarbeitungsqualität vereinen alle hydraulischen<br />
Metallpressen des Unternehmens. Unterschiede sind in puncto<br />
Optik und Zielgruppe auszumachen. So ist etwa die preisgünstige<br />
und kompakte Formika für Einsätze ausgelegt, bei denen<br />
kleinere Mengen Aluminiumspäne anfallen. Die Ruf 15 ist das<br />
15 kW-starke Modell einer Baureihe, die noch drei weitere<br />
Maschinen umfasst. Sie sind für mittlere bis große Spänemengen<br />
konzipiert und lassen sich abhängig vom zu verpressenden<br />
Material stets so konfigurieren, dass der nötige Pressdruck und<br />
gleichzeitig die bestmögliche Durchsatzleistung erreicht wird.<br />
www.brikettieren.de<br />
MEHR ALS NUR EINE<br />
BALLENPRESSE<br />
Mit dem JumboLoadBale<br />
präsentiert Strautmann<br />
Umwelttechnik seine<br />
neueste Entwicklung. Die<br />
Maschine soll neue Maßstäbe<br />
in der Entsorgungstechnik<br />
setzen. Anwender profitieren von einer hohen Produktivitätssteigerung<br />
im Entsorgungsbereich und einem ROI in weniger als<br />
zwei Jahren, so der Hersteller. Der JumboLoadBaler ist ein Allrounder.<br />
Er verdichtet Pappe, Papier, Oktabins, Folie, PET-Flaschen<br />
und Getränkedosen mit einer Durchsatzleistung von bis<br />
zu 800 kg/h. Besonders hebt er sich allerdings durch seine große<br />
Einfüllöffnung ab. Diese ermöglicht eine manuelle oder auch<br />
automatische Befüllung ohne jegliche Vorzerkleinerung.<br />
Anwender sparen damit viel Zeit ein. Außerdem beansprucht<br />
das Gerät lediglich eine Stellfläche von 7 bis maximal 11 m 2, was<br />
es ideal für Unternehmen macht, die begrenzt Platz haben und<br />
direkt am Anfallort entsorgen wollen. So funktioniert der<br />
JumboLoadBaler: Die Schwinge fördert das Material zum Rotor,<br />
der die Presskammer vollautomatisch befüllt und anschließend<br />
mit 600 kN Presskraft zu einem 450 kg schweren Ballen<br />
verdichtet. Im Anschluss wird der Ballen manuell abgebunden.<br />
Durch verschiedene Befüllungsoptionen wie Hub-Kipp-Vorrichtung,<br />
Förderband, Gabelstapler oder Wandanschluss lässt sich<br />
die Integration in vorhandene Produktionsprozesse problemlos<br />
realisieren.<br />
www.strautmann-umwelt.com<br />
Komplettes Wasser-Daten-<br />
Management vom Sensor bis<br />
zur Cloud aus einer Hand<br />
00033<br />
Lösungen für die Wasser- und Abwasserbranche<br />
Optimale Wasserqualität braucht verlässliche Technologie. Machen Sie keine Kompromisse, wenn es um präzise und sichere Mess- und<br />
Regeltechnik speziell für den hygienisch sensiblen Bereich geht. Setzen Sie auf über 75 Jahre Qualität, hohes Engagement und eine<br />
exzellente Branchenexpertise. ↗ branchen.jumo.info<br />
MORE THAN SENSORS AND AUTOMATION
BATTERIERECYCLING MACHT E-MOBILITÄT NOCH NACHHALTIGER<br />
ROBOTERBASIERTE DEMONTAGE<br />
VON E-FAHRZEUG-BATTERIEN<br />
UMWELTTECHNIK<br />
E-Mobilität boomt – doch was passiert eigentlich<br />
mit den Unmengen ausgedienter Batterien?<br />
Das Fraunhofer IPA testete im Rahmen des<br />
Forschungsprojekts „DeMoBat“ erfolgreich, wie<br />
Batteriesysteme mithilfe eines Roboters von<br />
Kuka demontiert und damit wertvolle<br />
Komponenten recycelt werden können.<br />
Mit immer mehr batterieelektrischen Fahrzeugen<br />
wächst auch der Berg an ausgedienten Batterien.<br />
Gleichzeitig werden die Rohstoffe für ihre Produktion<br />
zunehmend knapper und teurer. Eine Lösung:<br />
Batterierecycling. Und hier kommen Industrieroboter von Kuka<br />
ins Spiel, genauer: der KR Quantec. Mit dessen Hilfe hat das<br />
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung<br />
Jonas Micheler, Content Marketing Manager,<br />
Kuka Deutschland, Division Robotics, Augsburg<br />
IPA in Stuttgart vorgemacht, wie es gehen kann: Im Forschungsprojekt<br />
„DeMoBat – Industrielle Demontage von Batterien und<br />
E-Motoren“ untersuchten Experten von zwölf Verbundpartnern<br />
über mehrere Jahre, wie Batteriesysteme von E-Autos sowohl<br />
nachhaltig als auch wirtschaftlich sinnvoll wiederaufbereitet<br />
werden können. Insgesamt wurden in dem Projekt acht Technologien<br />
vollumfänglich als Demonstrations- und Erprobungswerkzeuge<br />
aufgebaut, die für den industriellen Dauerbetrieb einsetzbar<br />
wären.<br />
BATTERIE-DEMONTAGE: KOMPLEX UND<br />
GEFÄHRLICH<br />
Im Fokus stand dabei die Demontage der Batterien. Denn die<br />
Voraussetzung, um deren Komponenten wiederverwerten zu<br />
können, ist eine sortenreine Zerlegung in ihre Bestandteile – und<br />
die ist gar nicht so einfach. „Die Demontage von Batterien bringt<br />
drei große Herausforderungen mit sich“, erklärt Anwar Al Assadi,<br />
Gruppenleiter am Fraunhofer IPA. „Erstens braucht man dafür<br />
speziell qualifizierte Fachkräfte, denn die Arbeit mit Hochvolttechnologien<br />
bedarf einer besonderen und oft zeitintensiven<br />
Ausbildung. Zweitens ist die manuelle Demontage wegen der<br />
hohen Spannung und gefährlicher Gase mit einem Gesundheitsrisiko<br />
verbunden, im schlimmsten Fall kann es zu Selbstzündungen<br />
kommen. Und drittens dauert die Zerlegung per Hand sehr<br />
S12 SUPPLEMENT <strong>2024</strong>
t<br />
AUTOMATISIERUNGSLÖSUNGEN<br />
FÜR MEHR NACHHALTIGKEIT<br />
Wir haben Europas größte Versuchsanlage für<br />
die Demontage von Batterien aufgebaut und<br />
damit gezeigt, wie Automatisierungslösungen<br />
eine entscheidende Rolle dabei spielen können,<br />
E-Mobilität noch nachhaltiger zu machen.<br />
Anwar Al Assadi,<br />
Gruppenleiter am Fraunhofer IPA<br />
01<br />
01 Eine von Hand durchgeführte Demontage von Batterien ist<br />
kostspielig und für Menschen lebensgefährlich – eine roboterbasierte<br />
Anwendung löst diese Probleme<br />
02 Der Roboter führt unterschiedlichste Arbeitsschritte<br />
durch: über das Lösen von Schrauben bis zum Öffnen<br />
von Dichtungsfugen oder Trennen von Kabeln<br />
02<br />
lange und ist entsprechend kostenintensiv. Das lässt das Recycling<br />
aktuell oft noch unrentabel erscheinen.“<br />
Alles Herausforderungen, die wie geschaffen sind für eine<br />
roboterbasierte Lösung. So wurde ein KR Quantec mit einer Traglast<br />
von 270 Kilogramm komplett durch die am Fraunhofer IPA<br />
entwickelte Software „pitasc” betrieben sowie mittels KUKA.RobotSensorInterface<br />
gesteuert, was die Anbindung externer<br />
Sensoren erleichterte. „Auf diese Weise konnten wir wichtige<br />
Demontageschritte in Echtzeit regeln und damit diverse Vorgänge<br />
automatisieren, die bislang per Hand gemacht werden<br />
mussten“, erläutert Anwar Al Assadi.<br />
ROBOTER SCHLÄGT DREI FLIEGEN<br />
MIT EINER KLAPPE<br />
Damit hilft die Technologie von Kuka bei der Batteriedemontage<br />
dabei, drei Probleme auf einmal zu lösen: Die Anwendung von<br />
Robotern mindert den Fachkräftemangel, minimiert das Sicherheitsrisiko<br />
für die Mitarbeitenden und sorgt durch Effizienz dafür,<br />
dass sich das Batterierecycling auch wirtschaftlich lohnt.<br />
Bewegen müssen sich die Hersteller bei diesem Thema ohnehin:<br />
Eine deutlich strengere EU-Batterieverordnung verpflichtet seit<br />
2023 unter anderem dazu, dass neue Batterien einen erhöhten<br />
Anteil recycelter Materialien beinhalten – selbst, wenn diese<br />
nach Europa importiert wurden.<br />
Wie wertvoll dabei Roboter sein können, zeigt eindrucksvoll das<br />
erfolgreiche Fraunhofer-Forschungs-Projekt. Hier führte<br />
der KR Quantec bei der Demontage unterschiedlichste Arbeitsschritte<br />
durch: über das Lösen von Schrauben bis zum Öffnen<br />
von Dichtungsfugen oder Trennen von Kabeln. „Das Komplexe<br />
ist, dass unglaublich viele unterschiedliche Batteriesysteme auf<br />
dem Markt sind“, so Anwar Al Assadi. „Und jedes sieht innen<br />
anders aus.“ Teilweise würden die Hersteller den Aufbau der<br />
Batteriesysteme selbst innerhalb derselben Fahrzeugserie verändern.<br />
Als Sechs-Achs-Knickarmroboter ist der KR Quantec hier<br />
genau richtig: Mit seinen sechs Freiheitsgraden kann er sich<br />
optimal auf die unterschiedlichen Maße und Geometrien des<br />
Batteriesystems einstellen und wird durch seine Traglast auch<br />
der hohen Drehmomente Herr.<br />
Entsprechend braucht es eine Software wie die genannte<br />
„pitasc”-Lösung des Fraunhofer IPA, die im Zusammenspiel<br />
mit den Roboter-Komponenten unabhängig vom jeweiligen<br />
Batteriemodell erkennt, was zu tun ist. Unterstützende Bildverarbeitungssysteme<br />
zum automatischen Erkennen von Schrauben<br />
und anderen Komponenten machten das manuelle Anlernen<br />
des Roboters für jeden einzelnen Prozessschritt überflüssig.<br />
Um Kollisionen mit Bauteilen zu verhindern, erfolgte nach<br />
jedem Demontageschritt eine Erfolgskontrolle über Sensoren<br />
und 3D-Kamerasysteme. Anschließend wurden die Signale<br />
an die zentrale Prozesssteuerung übertragen und damit ein<br />
SUPPLEMENT <strong>2024</strong><br />
S13
03 Unterstützende Bildverarbeitungssysteme zum<br />
automatischen Erkennen von Schrauben und anderen<br />
Komponenten machten das manuelle Anlernen des<br />
Roboters für jeden einzelnen Prozessschritt überflüssig<br />
04 Hohe Flexibilität und eine niedrige TCO zeichnen<br />
den KR Quantec aus<br />
UMWELTTECHNIK<br />
03<br />
04<br />
sicherer Prozessablauf gewährleistet. Kompliziert sei, sagt Anwar<br />
Al Assadi, dass die Autobauer in den Batterien so viele Komponenten<br />
wie möglich auf engstem Raum unterbringen müssen.<br />
Das schränke den Bewegungsspielraum bei der Demontage<br />
extrem ein. Weitere Herausforderungen seien die variierende<br />
Lage von Kabeln oder die vielen Verklebungen einer Batterie, die<br />
sich viel schwerer automatisiert lösen lassen als Schrauben.<br />
„Aber auch hierfür haben wir Lösungen gefunden, die wir jetzt<br />
für den industriellen Einsatz weiterentwickeln möchten“, sagt er.<br />
Entscheidend sei es, flexible Anlagen zu bauen – nicht zuletzt,<br />
weil sich die Bauweise der Batterien etwa im Halbjahrestakt<br />
grundlegend ändere.<br />
ATTRAKTIV FÜR VERSCHIEDENSTE<br />
EINSATZGEBIETE<br />
Hierfür ist die Vielseitigkeit einer der großen Vorzüge der<br />
KR-Quantec-Serie: „Aufgrund seiner schlanken Geometrie und<br />
seines kleinen Footprints kann mit dem Quantec eine flexible<br />
und zukunftsorientierte Anlage gebaut werden“, sagt Thomas<br />
Schmidberger, Global Business Development Manager Electronics<br />
bei Kuka. „Außerdem ist er wie alle Kuka-Roboter standardmäßig<br />
ESD-zertifiziert, um einen sicheren Umgang mit elektrostatisch<br />
sensitiven Bauteilen zu gewährleisten.“<br />
Zudem überzeugt die neue Generation des KR Quantec dank<br />
standardmäßiger DC-Controller durch besondere Energieeffizienz:<br />
Sowohl in der Bewegung als auch im Standby-Betrieb<br />
konnte die Energieaufnahme signifikant reduziert werden. In<br />
der Produktionsbewegung verbrauchen die Sechsachser – unter<br />
anderem durch das Zurückgewinnen von Bremsenergie – rund<br />
30 Prozent weniger Energie als das Vorgängermodell, beim<br />
Betriebszustand „Warten in der Regelung“ sind es gar 60 Prozent<br />
weniger.<br />
Damit ist der Roboter nicht nur für die Demontage von<br />
Batterien, sondern für völlig unterschiedliche Einsatzgebiete<br />
attraktiv. Sein schlanker Baukasten verspricht zudem passgenaue<br />
Roboter und schnelle Lieferzeiten – und unterm Strich niedrige<br />
Total Cost of Ownership (TCO). Denn der Wartungsaufwand ist<br />
minimiert und die Anzahl an Ersatzteilen reduziert. Mit 120 bis<br />
300 Kilogramm zählen die Roboter der KR-Quantec-Serie zudem<br />
zur hohen Traglastklasse. Die Möglichkeit, die Traglast im Feld<br />
hochzurüsten, und die Motion Modes für hohe Prozessqualität<br />
machen sie zu einer ebenso sinnvollen wie sicheren Investition<br />
in die Zukunft jeder Produktion.<br />
Das gilt auch für das Feld der Batteriedemontage, zumal sich<br />
die Elektrofahrzeug-Industrie in den kommenden Jahren rasant<br />
entwickeln wird. Wie sich dieses große Potenzial mit Blick auf<br />
das Batterierecycling von Auto-OEMs (etwa mit EV-Recycling<br />
inhouse), Batterieproduzenten oder Recyclingfirmen nutzen<br />
lassen könnte, haben nun die Versuchsreihen des Projekts<br />
„DeMoBat“ am Fraunhofer IPA gezeigt. Interessierte Unternehmen<br />
können die Machbarkeit einer robotergestützten Demontage<br />
ihrer Produkte beim Fraunhofer IPA prüfen lassen. Zudem<br />
arbeitet das Institut daran, Produkte initial für die Demontage<br />
zu optimieren.<br />
BEWÄHRTES ZUSAMMENSPIEL VON<br />
INDUSTRIE UND WISSENSCHAFT<br />
Die Projektarbeit war übrigens für alle Beteiligten keine neue<br />
Erfahrung: In der Entwicklung und Erprobung seiner Technologien<br />
arbeitet Kuka bereits seit Jahrzehnten vertrauensvoll mit dem<br />
Fraunhofer IPA zusammen. So wurde vor etwa 20 Jahren gemeinsam<br />
der erste Kuka-Reinraum-Roboter entwickelt, es folgten<br />
die ESD-Zertifizierungen dutzender Kuka-Produkte und viele<br />
weitere Projekte.<br />
Ein Zusammenspiel von Industrie und Wissenschaft, das sich<br />
bei „DeMoBat“ einmal mehr bewährt hat: „Wir haben hier Europas<br />
größte Versuchsanlage für die Demontage von Batterien<br />
aufgebaut“, sagt Anwar Al Assadi nicht ohne Stolz. „Und wir<br />
haben damit gezeigt, wie Automatisierungslösungen eine<br />
entscheidende Rolle dabei spielen können, E-Mobilität noch<br />
nachhaltiger zu machen.“<br />
Bilder: KUKA<br />
www.kuka.com/battery-disassembly<br />
FORSCHUNGSPROJEKT „DEMOBAT“<br />
Ziel des Verbundforschungsprojekts war die Demonstration<br />
der Machbarkeit von industrieller und automatisierter<br />
Demontage von Batteriemodulen und E-Antriebsaggregaten<br />
unter Berücksichtigung wirtschaftlicher und<br />
regulatorischer Rahmenbedingungen. Detailinformationen<br />
finden Sie unter folgendem Link:<br />
ipa.fraunhofer.de/de/referenzprojekte/DeMoBat.html<br />
S14 SUPPLEMENT <strong>2024</strong>
EFFIZIENZ IN DER<br />
WASSERQUALITÄTSKONTROLLE<br />
In einer Welt des Wandels werden<br />
bedarfsgerechte Lösungen und strategische<br />
Partnerschaften zu Schlüsselelementen<br />
für den Unternehmenserfolg.<br />
Dies gilt besonders für den Bereich<br />
Wasser und Abwasser, der durch die<br />
globale Wasserkrise vor signifikanten<br />
Herausforderungen steht. Als Komplettanbieter<br />
von Sensor- und Automatisierungstechnik<br />
meistert Jumo gemeinsam<br />
mit Kunden selbst die komplexesten<br />
Herausforderungen und bietet innovative Lösungen für zahlreiche<br />
Projekte; angefangen von der einfachen Filtration bis hin<br />
zu vielschichtigen Umkehrosmose- und Wasseraufbereitungssystemen.<br />
Die Online-Überwachung wichtiger Messparameter<br />
in Wasser- oder Abwasserströmen ist entscheidend für die<br />
Initiierung passender Behandlungsstrategien. Zuverlässige und<br />
möglichst autark arbeitende Sensoren und die Datenübermittlung<br />
an ein zentrales System sind dabei essentiell. Ein innovatives<br />
(Ab-)Wasser-Daten-Management sorgt für eine nahtlose<br />
Überwachung, hohe Sicherheit und Effizienz in der Wasserqualitätskontrolle.<br />
Auch für die Aufbereitung von Prozesswasser<br />
bietet Jumo Komplettsysteme vom Sensor bis zur Cloud. Dazu<br />
zählen die passende Sensorik zur Entsalzung von Rohwässern,<br />
smarte Automatisierungssysteme und intuitiv bedienbare<br />
Software-Lösungen zur Datenauswertung. Ebenso möglich sind<br />
individuelle Engineering-Leistungen und/oder nachgelagerte<br />
Services, sodass den Kunden kompetente Ansprechpartner für<br />
maximal effiziente Prozesse zur Verfügung stehen.<br />
www.jumo.de<br />
NEUE ABSAUGLÖSUNG FÜR BRENNBARE UND<br />
KARZINOGENE LASERSTÄUBE<br />
Mit dem LAS 260 H/Ex hat ULT eine neue Lösung zur Absaugung<br />
und Filterung trockener, brennbarer und gesundheitsgefährdender<br />
Schadstoffe entwickelt, die bei der Laserbearbeitung<br />
von Kunststoffen und Metallen entstehen können. ATEX-konform<br />
und zündquellenfrei ausgelegt ist das LAS 260 H/Ex für<br />
die Aufstellung und den Betrieb innerhalb einer Zone 22<br />
geeignet und ermöglicht die sichere Abscheidung brennbarer<br />
Stäube. Dabei werden auch feinste Partikel in einem zweistufigen<br />
Filtersystem inkl. HEPA H-14- Filter und Sicherheitsfilterstufe<br />
zu 99,995 % abgeschieden. Der Sicherheitsfilter mit<br />
integrierter Aktivkohleschüttung gewährleistet den sicheren<br />
Betrieb des Gerätes und entfernt gesundheitsgefährdende Gase<br />
sowie störende Gerüche. Aufgrund der hochgradigen Reinigung<br />
kann das gefilterte Reingas auch bei der Abscheidung karzinogener,<br />
mutagener oder toxischer Stäube wieder dem Arbeitsraum<br />
zugeführt werden. Neben dem redundanten Filtersystem<br />
bietet das LAS 260 H/Ex weitere Anwendervorteile wie hohe<br />
Flexibilität durch mobilen Einsatz, geräuscharmen Betrieb<br />
sowie geringen Energieverbrauch. Zur<br />
Einhaltung des Mindestvolumenstroms<br />
von >20 m/s ist eine automatische<br />
Überwachung integriert, die bei Unterschreitung<br />
ein Warnsignal ausgibt. An<br />
die Absaug- und Filteranlage kann ein<br />
Erfassungselement mit DN50 angeschlossen<br />
werden. Zudem steht eine<br />
M12-Schnittstelle zur Systemintegration<br />
oder -verbindung für einen<br />
automatisierten Betrieb zur Verfügung.<br />
www.ult.de<br />
DURCHFLUSSMESSUNG MIT EINSPARPOTENZIAL STEIGERT EFFIZIENZ<br />
Bei der Herstellung von Kosmetika gilt es ebenso wie im Pharma-, Biotech- oder Lebensmittel-<br />
Bereich, strenge Qualitäts- und Hygienerichtlinien einzuhalten. Deshalb müssen Produktionsanlagen<br />
bei Chargen- oder Produktwechsel regelmäßig gereinigt werden. Der Produktionsprozess<br />
soll aber gleichzeitig möglichst effizient ablaufen. Wer hier auf die richtige Technologie<br />
setzt, kann Einsparpotenziale nutzen, zum Beispiel beim Reinigungsaufwand. Hier punktet die<br />
FLOWave-Technologie, die akustische Oberflächenwellen (Surface Acoustic Waves, SAW) zur<br />
Inline-Durchflussmessung von Flüssigkeiten nutzt. Neben der Messung von Durchfluss und<br />
Temperatur kann derselbe Sensor zudem weitere Messwerte wie Massendurchfluss und Dichte<br />
ermitteln sowie über den Dichtefaktor Gasblasen und Partikel erkennen. So lässt sich der Reinigungsprozess optimieren, da der<br />
Sensor zwischen Spülmedium und Produkt unterscheiden kann, was Ausschuss und Abwasserbelastung deutlich reduziert.<br />
www.buerkert.de<br />
JumboLoadBaler -<br />
Revolutionieren Sie Ihre Entsorgungsprozesse<br />
direkter Einwurf großer Kartonagen wie Oktabins & Palettenkartons<br />
keine mühsame Zerlegung oder Zerkleinerung der Materialien<br />
Aufstellung der Maschine direkt am Anfallort<br />
Optimierung der innerbetrieblichen Transporte und Laufwege<br />
Kompakt denken, groß gewinnen, Produktivität steigern.<br />
revolution-jumboloadbaler.de<br />
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SUPPLEMENT <strong>2024</strong><br />
S15
t<br />
GREEN GAS<br />
VERDICHTERTECHNIK<br />
FÜR DIE BIOGASBRANCHE<br />
UMWELTTECHNIK<br />
Biogasanwendungen stellen besondere<br />
Anforderungen an die Verdichtertechnik.<br />
Für die Aufbereitung und Einspeisung von<br />
Biogas hat der Prozessgasspezialist Aerzen<br />
daher ein anwendungsspezifisches Portfolio<br />
an standardisierten Lösungen entwickelt,<br />
das die branchentypischen Herausforderungen<br />
souverän meistert.<br />
Biogasanlagen wandeln organisches Material in methanhaltiges<br />
Biogas um. Dabei kommen nicht nur pflanzliche<br />
und tierische Reststoffe als Rohstoffe zum Einsatz, sondern<br />
auch Reste aus der Lebensmittelindustrie. Durch<br />
Mikroorganismen wird die Biomasse im Fermenter zu methanhaltigem<br />
Gas zersetzt. Das entstandene Rohbiogas kann nach entsprechender<br />
Entschwefelung ins Blockheizkraftwerk (BHKW) eingespeist<br />
werden. Oder es wird in einem weiteren Aufbereitungsschritt<br />
von CO 2 und anderen Verunreinigungen gereinigt und als<br />
aufbereitetes Biomethan z.B. in das Erdgasnetz eingespeist.<br />
Ob Produktion von Biomethan, Einspeisung in kilometerlange<br />
Versorgungsnetze oder Vordruckerzeugung für Blockheizkraftwerke:<br />
Passend für die unterschiedlich geforderten Saug- und<br />
Enddrücke und Verfahren bietet Aerzen ein maßgeschneidertes<br />
Portfolio an speziell für den Biogasmarkt entwickelten Gebläsen<br />
und Verdichtern. Dazu gehören unter anderem die öleingespritzten<br />
Schraubenverdichter der Baureihen VMX und VMY. Die Aggregate<br />
zeichnen sich durch ein Höchstmaß an Energieeffizienz,<br />
Anlagenverfügbarkeit und Wartungsfreundlichkeit sowie eine<br />
große Typenvielfalt und viele Modifikationsmöglichkeiten aus. Sie<br />
arbeiten zuverlässig im 24-Stunden-Betrieb. Die Biogasverdichter<br />
beruhen auf einem Konzept der klaren Trennung von Aggregat-<br />
Innerem und Umgebung und sind daher technisch gasdicht.<br />
LEISTUNGSVIELFALT FÜR EINE GROSSE<br />
EINSATZBREITE<br />
Der Biogasverdichter der Baureihe VMX ist ein öleingespritzter<br />
Schraubenverdichter in fünf Baugrößen für Volumenströme bis<br />
2 500 m³/h und 15 bar ü. Die zwangsfördernden Maschinen verfügen<br />
über einen Direktantrieb und überzeugen im harten Praxisalltag<br />
auf ganzer Linie. Sie sind sehr robust gebaut, außerordentlich<br />
langlebig und besonders energieeffizient. Alle Stufen sind für<br />
den Frequenzumrichterbetrieb ausgelegt. Die große Typenvielfalt,<br />
das Baukastenprinzip und die umfangreiche Modifikationsmöglichkeiten<br />
sorgen für ein breites Anwendungsspektrum.<br />
Die öleingespritzten Biogasverdichter der Typenreihe VMY<br />
ermöglichen einen Enddruck von bis zu 25 bar ü und erlauben<br />
einen Vordruck von bis zu 8 bar ü. Sie sind für Volumenströme bis<br />
6 300 m³/h ausgelegt und in drei Baugrößen verfügbar. Die<br />
DIE ATEX-KONFORMEN SCHRAUBEN-<br />
VERDICHTER SIND FÜR DEN DAUER-<br />
BETRIEB MIT HOHEN ENDDRÜCKEN<br />
AUSGELEGT<br />
Rotoren der VMY-Verdichter arbeiten ohne Steuerzahnräder. Das<br />
sorgt für einen berührungsfreien Lauf und beste Wirkungsgrade.<br />
Die Aggregate sind unempfindlich gegenüber schwankenden<br />
Prozessparametern und Gaszusammensetzungen und mit einem<br />
hydraulisch betätigten Steuerschlitten (Schieberregelung) zur<br />
stufenlosen Regelung des Volumenstroms ausgestattet. Wie die<br />
Verdichter der VMX-Reihe bieten die VMY-Schraubenverdichter<br />
im Baukastenprinzip eine Vielfalt unterschiedlicher Typen und<br />
Modifikationsmöglichkeiten.<br />
Bilder: Aerzen<br />
www.aerzen.com<br />
S16 SUPPLEMENT <strong>2024</strong>