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Verfahrenstechnik 10/2024 + UWT

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19098<br />

<strong>10</strong><br />

September <strong>2024</strong><br />

€ 13,00<br />

TITEL<br />

<strong>10</strong><br />

Gefahrstoffe sicher lagern:<br />

Environment, health, safety<br />

24<br />

Abreinigung Filteranlage:<br />

Wenig Luft, sauberere Filter<br />

EXTRA<br />

Supplement Umwelttechnik –<br />

16 Seiten Sonderteil<br />

verfahrenstechnik.de


Klein, preiswert<br />

und einfach<br />

80 GHz-Radar-<br />

Füllstandsensoren<br />

Radar-Füllstandsensoren für Flüssigkeiten und Schüttgüter<br />

Radar-Füllstandsensoren messen berührungslos den Füllstand von Flüssigkeiten und Schüttgütern z. B. in der Wasseraufbereitung,<br />

in Behältern mit Laugen, Säuren oder Hilfsstoffen, in kleinen Schüttgutsilos oder in Kunststofftanks von außen.<br />

Unbeeinflusst von Behältereinbauten und Umgebungsbedingungen liefern Radarsensoren von VEGA dank der sehr guten<br />

Signalfokussierung sichere und genaue Messergebnisse.<br />

Smartphone, Tablet und PC<br />

Inbetriebnahme und Diagnose<br />

Bauform<br />

Integrierte Vor-Ort-Anzeige und<br />

3-Tasten-Bedienung,<br />

axialer oder seitlicher Kabelabgang<br />

-40 … +80 °C<br />

Prozesstemperatur<br />

±2 bis ±5 mm<br />

Messgenauigkeit<br />

VEGAPULS Serie 20 und 30<br />

Ex ia<br />

Zündschutzart<br />

80GHz<br />

Sendefrequenz<br />

ATEX, FDA, WHG<br />

Zulassungen<br />

-1 ... +3 bar<br />

Prozessdruck<br />

bis 30 m<br />

Messbereich<br />

offene Halden<br />

und Container<br />

Lagerbehälter für Schüttgüter<br />

und Flüssigkeiten<br />

von außen messen<br />

hohe Schutzart IP 68<br />

Wollen Sie unsere Sensoren kennenlernen?<br />

www.vega.com


EDITORIAL<br />

LEITPLANKEN FÜR<br />

SICHERHEIT<br />

Liebe Lesende,<br />

die <strong>Verfahrenstechnik</strong> ist spannend, aber manchmal leider auch gefährlich.<br />

Denn in der Prozessindustrie laufen bekanntermaßen auch Vorgänge ab, bei<br />

denen explosive Gase oder Stäube entstehen. Diese lassen sich dann nicht<br />

vermeiden, deshalb gilt es, ihnen möglichst zielführend Einhalt zu gebieten.<br />

Als technikverliebter Ingenieur freue ich mich immer, wenn es praktische<br />

Sicherheitslösungen gibt, über die sich berichten lässt. Zeigen sie doch unsere<br />

Innovationskraft. Neben technischen Lösungen sorgen Gesetze und Richtlinien<br />

für Sicherheit. In entsprechende Texte gepackt, sind sie Leitplanken, die<br />

für Safety sorgen.<br />

Eine Datenbank, in der solche Gesetzestexte kostenfrei abrufbar sind, ist das<br />

EUR-Lex. Dies ist ein Rechtsinformationssystem, das einen Zugang zu Rechtsvorschriften<br />

der Europäischen Union und anderen als öffentlich eingestuften<br />

Dokumenten ermöglicht. Das System definiert dann zum Beispiel die ATEX<br />

Richtlinie folgendermaßen: „Die ATEX-Richtlinie legt einheitliche [… ] Vorschriften<br />

für [… ] die Inbetriebnahme von Geräten [… ] in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen fest. Ihr Ziel besteht darin, sicherzustellen, dass Produkte<br />

bestimmte Anforderungen erfüllen, damit ein hohes Niveau beim Schutz<br />

BÜROKRATIE IST<br />

MANCHMAL SINNVOLL<br />

der Gesundheit [… ] von Personen [… ]<br />

gewährleistet wird.“<br />

Auch wenn Gesetzestexte oft sperrig<br />

sind und die Bürokratie nicht selten<br />

überbordend ist, ist das in diesem Fall notwendig. Trotzdem passieren leider<br />

immer noch Arbeitsunfälle. Laut der Europäischen Statistik der Arbeitsunfälle<br />

(ESAW) gab es in Deutschland 2022 je <strong>10</strong>0 000 Arbeitnehmern 0,7 tödliche<br />

Arbeitsunfälle. Das ist zum Glück sehr wenig und noch weniger dieser Unfälle<br />

beziehen sich auf Ereignisse im Zusammenhang mit Explosionen. Trotzdem<br />

gilt es wachsam zu bleiben und die Technik beständig weiterzuentwickeln.<br />

Auch wir berichten in der VERFAHRENSTECHNIK selbstverständlich<br />

regelmäßig über aktuelle ex-geschützte<br />

Produkte und Geräte. Ganz aktuell wieder in dieser<br />

Ausgabe. Das Thema war uns so wichtig, dass wir es<br />

zum Trendthema erkoren haben.<br />

hat die<br />

Lösung!<br />

Dosieren<br />

Sie mit<br />

System!<br />

NEU<br />

GATHER Dosieranlagen<br />

gemäß Kundenspezifikation<br />

+ ATEX Zone 1 und Zone 2<br />

+ GATHER Dosierbox 5000<br />

als Universalcontroller<br />

+ Stand-Alone-Systeme<br />

oder Integration<br />

Sichere Inspirationen wünscht<br />

Guido Matthes<br />

Chefredakteur<br />

VERFAHRENSTECHNIK<br />

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GATHER Industrie GmbH<br />

42489 Wülfrath<br />

Made in Germany<br />

+ fördern + kuppeln + dosieren


EDITORIAL<br />

03 Leitplanken für Sicherheit<br />

24<br />

NACHRICHTEN<br />

06 Aktuelles aus der Branche<br />

TITELSTORY<br />

<strong>10</strong> Gefahrstoffe sicher lagern<br />

Environment – health – safety<br />

VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

14 Kekse lassen sich auch (an)saugen<br />

16 Ganzheitlich betrachtet<br />

18 Hier entweicht nichts<br />

19 Offen bis 1,2 Meter<br />

KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

20 Mit dem Extradruck<br />

22 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />

24 Abreinigung von Filteranlagen<br />

Mit weniger Luft sauberere Filter<br />

TITEL<br />

<strong>10</strong><br />

BESONDERS<br />

LESENSWERT<br />

MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

28 Software erkennt Halde genau<br />

30 Virtuelle Anlagen<br />

31 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />

TRENDTHEMA EX-BEREICHE<br />

32 RFID für die Prozessindustrie<br />

34 Vorbeugen schützt<br />

36 Staubexplosionen im Griff<br />

38 Viel Durchschlagskraft<br />

39 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />

NEU UND NACHHALTIG<br />

40 Umweltschutz in der Prozessindustrie<br />

ANZEIGE<br />

BEILAGE<br />

Ein Teil dieser Ausgabe enthält eine<br />

Beilage der MEORGA GmbH, Dillingen.<br />

Anzeige: Denios<br />

<br />

Lesen Sie in unserer Titelstory, wie Denios die Präventionsstrategie<br />

der DGUV umsetzt und anwendet<br />

4 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de


MEDIEN<br />

41 Anregend und inspirierend<br />

PERSÖNLICH<br />

42 INTERVIEW Duale Studentin<br />

May Brühmüller<br />

41 Impressum<br />

SUPPLEMENT UMWELTTECHNIK<br />

S 2 INTERVIEW Ayda Chaharpashloo<br />

S 3 Kurz und prägnant – das sollten Sie wissen<br />

S 4 Nachhaltige Abwasserbehandlung in der<br />

Kartoffelverarbeitung<br />

Neuer<br />

Ausstellungsbereich:<br />

Prozessautomatisierung<br />

S 6 Pyrolyse für hochwertige Recyclingkunststoffe<br />

S 8 Frequenzregelung nachgerüstet, Energieverbrauch<br />

halbiert<br />

S 12 Roboterbasierte Demontage von<br />

E-Fahrzeug-Batterien<br />

S 14 Produkte, Technologien, Trends<br />

S 16 Verdichtertechnik für die Biogasbranche<br />

parallel zur:<br />

JETZT<br />

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mit Code 1409<br />

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© <strong>2024</strong> Easyfairs Group<br />

Premiumpartner


NACHRICHTEN<br />

01<br />

SOLIDS UND RECYCLING-TECHNIK<br />

FACHMESSEN MIT<br />

EXPLOSIVEM PROGRAMM<br />

Am 9. und <strong>10</strong>. Oktober <strong>2024</strong> gehen in<br />

Dortmund die beiden Fachmessen Solids und<br />

Recycling-Technik wieder mit einem eindrucksvollen<br />

Gesamtprogramm an den Start. Neben<br />

der Ausstellung und 390 namhaften Technologieanbietern<br />

warten auf das Fachpublikum im<br />

Herbst ein Hackathon, Vortragsreihen und<br />

ausgesuchte Themenrouten.<br />

Auf dem Messefreigelände sorgen neben dem Fachprogramm<br />

auch Live-Explosionen und der Spitzenradsportler<br />

Robert Förstemann für zusätzliche Unterhaltung. Mit<br />

den Schwerpunkten Digitalisierung, künstliche Intelligenz,<br />

Nachhaltigkeit und Prozessautomatisierung setzt der Veranstalter<br />

auf brandheiße Themen der Branchen.<br />

Das Gesamtprogramm beleuchtet laut Veranstalter sämtliche<br />

Facetten der Schüttgut-, Prozess- und Recyclingtechnologien und<br />

legt dabei den Schwerpunkt auf hochaktuelle Themen. Anna Lena<br />

Sandmann, Verantwortliche vom Veranstalter Easyfairs Deutschland<br />

betont: „Im Herbst rücken wir die Digitalisierung, künstliche<br />

Intelligenz, Nachhaltigkeit und Prozessautomatisierung in den<br />

Fokus und entsprechen damit dem derzeitigen Druck, der in den<br />

Branchen vorherrscht.“ Entsprechend groß ist das Interesse und<br />

die Nachfrage. Deshalb wächst die Ausstellungs fläche auf vier<br />

Hallen an und bietet nun genügend Raum für die mittlerweile 390<br />

Aussteller und Newcomer. Ebenso wie die geplanten Themenrou-<br />

6 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de


02<br />

GARANTIERT<br />

REINE LUFT BEIM<br />

ARBEITEN MIT<br />

GEFAHRSTOFFEN<br />

01 Neue und interessante Themen gibt es im Solution und Innovation Center, den<br />

verschiedenen Panels sowie auf der Impuls Center Bühne<br />

02 Bisher haben sich schon 390 Aussteller und Newcomer angemeldet<br />

ten, auf denen Besucher Informationen zu ausgewählten Fragestellungen finden, spiegelt<br />

auch das Rahmenprogramm die Messeschwerpunkte wider. In Fachvorträgen<br />

informieren Experten aus Industrie, Forschung und Lehre über wichtige Aspekte und<br />

Trends der Branchen. Viele Firmen haben bereits ihren Besuch im Herbst angekündigt,<br />

zum Beispiel G oldbeck, Remondis oder Pfeifer und Langen.<br />

FULMINANTE LIVE-EXPLOSIONEN<br />

Wie schon bei vergangenen Terminen führen Kompetenz-Partner durch das Programm<br />

der Solution und Innovation Center und die bisher bekannten Leitthemen geben einen<br />

Vorgeschmack auf die Referate. So organisiert zum Beispiel Dr. Dirk Textor, Vorsitzender<br />

der Graf Holding in T eningen das Vortragspanel zu R ezyklateinsatzquoten in verschiedenen<br />

Wirtschaftszweigen und Thomas Fischer, Referent des Bundesverbands<br />

S ekundärrohstoffe und Entsorgung und Geschäftsführer der Qualitätssicherung<br />

S ekundärbaustoffe, begleitet das Baustoffrecycling-Panel. Auf der Impuls Center Bühne<br />

bereichern Keynote Speaker das Programm und geben Anregung zu übergreifenden<br />

Themen wie Mitarbeiterbindung, Energieknappheit, Klimawandel oder Künstliche Intelligenz.<br />

Natürlich kommt auch der Brand- und Explosionsschutz nicht zu kurz. Ein<br />

Vortragspanel behandelt dieses wichtige Fachgebiet und Premiumpartner R embe führt<br />

anschaulich vor, wieviel Zündstoff im Umgang mit Pulvern steckt. Insgesamt dreimal<br />

knallt es am 9. und <strong>10</strong>. Oktober <strong>2024</strong> auf dem Freigelände der Messe.<br />

NEUE HACKATHONS<br />

Auch die Vorbereitungen für den parallel stattfindenden Bulk Masters Hackathon kommen<br />

in die heiße Phase und mit Zeppelin Systems steht der erste Challengegeber fest.<br />

Dazu Hans Schneider, Vice President Technology & Innovation bei Z eppelin: „Als globaler<br />

Anlagenbauer ist der Hackathon eine wunderbare Gelegenheit für uns, eingetretene<br />

Pfade zu verlassen und neue, innovative Lösungswege zu finden.“<br />

Bilder: Easyfairs<br />

www.easyfairs.com<br />

GAP-LINE-ECO<br />

Der neue Gefahrstoffarbeitsplatz<br />

››› Energieeffizient<br />

und sicher<br />

››› Nachhaltig<br />

und modular<br />

UNTERNEHMEN<br />

Easyfairs Deutschland GmbH<br />

Balanstr. 73, Haus 8, 81541 München<br />

Tel. 089 1271650<br />

E-Mail: deutschland@easyfairs.com<br />

LIVE ERLEBEN:<br />

05. – 07.11.<strong>2024</strong>, STUTTGART<br />

Stand L1.017, Halle 1<br />

www.asecos.com


TOP <strong>10</strong>0-AWARD FÜR DOSIERTECHNIK-HERSTELLER<br />

Würdigung auf dem Deutschen<br />

Mittelstands-Summit: Ranga<br />

Yogeshwar gratuliert Prominent<br />

aus Heidelberg zu ihrer Auszeichnung<br />

mit dem TOP <strong>10</strong>0-Siegel. Die<br />

Preisverleihung im Rahmen des<br />

Summit fand am 28. Juni in<br />

Weimar für alle Mittelständler<br />

statt, die am Jahresanfang das<br />

TOP <strong>10</strong>0-Siegel erhalten haben. In<br />

dem wissenschaftlichen Auswahlverfahren<br />

überzeugte Prominent<br />

besonders in der Kategorie<br />

„Innovationsklima“. Das Unternehmen zählt bereits zum zweiten Mal zu<br />

den Top-Innovatoren. Andreas Zühlcke, Vice President Product Management<br />

und Marketing bei Prominent meint stolz: „Ein großes Dankeschön<br />

an alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die diesen Erfolg<br />

möglich gemacht haben. Diese Auszeichnung ist eine Bestätigung unserer<br />

kontinuierlichen Bemühungen um Innovation und Qualität. Gemeinsam<br />

setzen wir neue Maßstäbe in der Branche.“<br />

www.prominent.com<br />

STEVIE AWARDS IN GOLD<br />

UND BRONZE<br />

Im Rahmen der <strong>10</strong>. German Stevie<br />

Awards wurden das Mitarbeiterevent von<br />

Jumo mit einem Stevie Award in Gold<br />

und die gesamte Kampagne des Jubiläumsjahres<br />

mit einem Stevie Award in<br />

Bronze ausgezeichnet. Das Mitarbeiterevent<br />

erhielt den Gold-Award in der<br />

Kategorie Events als Bestes Community-<br />

Engagement-Event. Hier werden Veranstaltungen<br />

prämiert, die dazu dienen, eine<br />

Community zu aktivieren, zu stärken<br />

oder zu feiern. Im Bereich Unternehmenskommunikation<br />

wurde die Mitarbeiterkampagne<br />

zum gesamten Jubiläumsjahr<br />

SCHENCK PROCESS FPM RECHTLICH ZU COPERION<br />

Mit Wirkung zum 01. August <strong>2024</strong> hatte die ehemalige Unternehmensgruppe<br />

Schenck Process Food and Performance Materials (FPM) ihren<br />

Namen offiziell in Coperion geändert. Der Übergang folgt auf die Übernahme<br />

der Unternehmen durch Hillenbrand, die Muttergesellschaft von<br />

Coperion, im September 2023. Nun wurde der Name und die Marke<br />

vollständig in Coperion integriert. Die rechtliche Änderung von Coperion<br />

wurde somit zum 01. August <strong>2024</strong> abgeschlossen. Damit vereint Coperion<br />

nun auch die Marken unter seinem Dach, die früher zu Schenck Process<br />

(FPM) gehörten: Raymond Bartlett Snow, Stock, Baker Perkins, Kemutec<br />

und Mucon. Das Unternehmen betont, dass die Kunden<br />

weiterhin Service und Support, einschließlich Zugang zu Testund<br />

Innovationszentren auf der ganzen Welt erhalten. Die<br />

Migration der ehemaligen Schenck Process FPM begann im Mai<br />

2023, als sie von der in Deutschland ansässigen Schenck Process<br />

Group abgespalten wurde, die seitdem in einem parallelen, aber<br />

nicht damit verbundenen Prozess in Qlar umbenannt wurde.<br />

www.coperion.com<br />

für das Community-Engagement mit<br />

einem Bronze-Award ausgezeichnet.<br />

Hierunter fallen alle Kampagnen, die<br />

dazu beigetragen haben, eine Community<br />

auf bestimmte Art und Weise zu<br />

erreichen oder zu bewegen. Sabine Hauß,<br />

Teamlead Marketing Campaigns &<br />

Live-Communication (Bild re.) und Projektleiterin<br />

des Mitarbeiterevents sowie<br />

Helge E. Jost, Marketing Campaign<br />

Manager und Gesamtprojektleiter<br />

dankten den acht anderen Kollegen des<br />

Jubiläums-Projektteams sowie allen Helfern<br />

des Mitarbeiterevents.<br />

www.jumo.de<br />

SICK SOWIE ENDRESS+HAUSER BESIEGELN STRATEGISCHE PARTNERSCHAFT<br />

Sick sowie Endress+Hauser haben einen Vertrag für die Prozessautomation<br />

unterzeichnet. Diese strategische Partnerschaft soll bei der nachhaltigen<br />

Transformation der Prozessindustrie unterstützen. Es wird ein<br />

Joint Venture gegründet, dass das Angebot an Prozesslösungen für die<br />

Dekarbonisierung weiter ausbaut, sowie den Übergang von Vertrieb und<br />

Service für Prozessautomation von Sick an Endress+Hauser. Vorbehaltlich<br />

der Genehmigung wird das gemeinsame Unternehmen zum Jahreswechsel<br />

<strong>2024</strong>/2025 seinen Betrieb aufnehmen. Dr. Mats Gökstorp (li.),<br />

Vorstandsvorsitzender Sick erklärt: „Wir wollen die nachhaltige Transformation<br />

in der Prozessindustrie vorantreiben und bestmöglich unterstützen.“<br />

Dr. Peter Selders, CEO Endress+Hauser Gruppe ergänzt: „Dies<br />

eröffnet Chancen für Wachstum und Entwicklung. Wir möchten durch die<br />

Zusammenarbeit und Vernetzung gemeinsam mehr erreichen.“<br />

www.sick.de<br />

8 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de


NACHRICHTEN<br />

160 JAHRE AERZEN<br />

SEMINARE, TAGUNGEN, KURSE<br />

VERANSTALTUNG<br />

Messe Solids und Recycling-Technik<br />

Anwenderforum Chemikalienrecht aktuell<br />

www.akademie-fresenius.de<br />

Seminar Digitalisierung von Prozessen, vdi-fortbildung.de<br />

Seminar Produktmanagement für technische Produkte<br />

www.vdi-fortbildung.de<br />

DATUM, ORT<br />

09. – <strong>10</strong>.<strong>10</strong>.<strong>2024</strong>, Dortmund<br />

<strong>10</strong>. – 11.<strong>10</strong>.<strong>2024</strong>, Düsseldorf<br />

18.<strong>10</strong>.<strong>2024</strong>, online<br />

30. – 31.<strong>10</strong>.<strong>2024</strong>, online<br />

Aerzen feiert dieses Jahr sein 160-jähriges<br />

Firmenjubiläum. Die Maschinen des Unternehmens<br />

fördern oder verdichten Gase und vereinen<br />

somit das Know-how sowie die Erfahrung aus<br />

eben diesen 160 Jahren. Anwendungen für die<br />

Maschinen aus Aerzen finden sich in so ziemlich<br />

allen industriellen Schüsselanwendungen. Das<br />

niedersächsische Familienunternehmen wurde<br />

vom Fabrikanten und Diplomkaufmann Wilhelm<br />

Meyer gegründet und konzentrierte sich anfangs<br />

auf die Herstellung und Reparatur von landwirtschaftlichen<br />

Maschinen sowie<br />

Gerätschaften. Aus der einst reinen Maschinenfabrik<br />

ist längst ein bekannter Hersteller mit<br />

weltweit über 50 Tochtergesellschaften und<br />

rund 2.500 Mitarbeiter geworden. Zunächst<br />

waren die bekannten Drehkolbengebläse nur ein<br />

Nebenprodukt und kamen in den Feldmaschinen<br />

des Unternehmens zum Einsatz. Das Portfolio<br />

umfasst heute Drehkolbengebläse, Drehkolbenverdichter<br />

(20<strong>10</strong> hat Aerzen den ersten Drehkolbenverdichter<br />

der Welt gebaut), Schraubenverdichter<br />

und Turbogebläse.<br />

www.aerzen.com<br />

„Die Solids Dortmund ist der zentrale<br />

Treffpunkt für Technologie-Anbietende<br />

und Entscheider der Schüttgut- und<br />

Prozessindustrie im Herzen der<br />

wirtschaftsstarken Rhein-Ruhr-Region.“<br />

Anne Lena Sandmann, Projektleitung der<br />

Solids & Recycling-Technik Dortmund<br />

VEGA BETEILIGT SICH AN CHIP-START-UP<br />

Das Start-up Milli IC aus Karlsruhe ist auf die Entwicklung von Hochfrequenz-<br />

ASICs spezialisiert – und Vega Grieshaber ist nun mit im Boot. Milli IC hat<br />

Expertise in Millimeterwellen- und Hochfrequenztechnik Als ein Marktführer<br />

hat Vega für die Radarmessgeräte bis 80 GHz bereits einen eigens designten<br />

Chip im Einsatz. Jetzt sollen höhere Frequenzen<br />

folgen. Der Chip ist das Herz eines Radargeräts<br />

und zeigt die Bedeutung der ASICs (Applicationspecific<br />

integrated circuit) auf. Höhere Radarfrequenzen<br />

von mehr als <strong>10</strong>0 GHz ermöglichen einen<br />

engeren Abstrahlwinkel, einhergehend mit einem<br />

verbesserten Fokus, höherer Leistungsfähigkeit<br />

und verkleinerten mechanischen Komponenten.<br />

www.vega.com


GEFAHRSTOFFE<br />

SICHER LAGERN<br />

ENVIRONMENT<br />

HEALTH<br />

SAFETY


BETRIEBSTECHNIK<br />

Die DGUV gibt die Definition von Vision Zero<br />

klar vor: „Es ist die Vision einer Welt ohne<br />

Arbeitsunfälle und arbeitsbedingte Erkrankungen.<br />

Höchste Priorität hat dabei die Vermeidung<br />

tödlicher und schwerer Arbeitsunfälle<br />

und Berufskrankheiten.“ Wie ein bekannter<br />

Spezialist aus Bad Oeynhausen das zielführend<br />

umsetzt, lesen Sie in diesem Beitrag.<br />

In ihrer Präventionsstrategie hat die DGUV (Deutsche gesetzliche<br />

Unfallversicherung) das wichtige Ziel verankert, Arbeitsund<br />

Lebenswelten so zu gestalten, dass niemand mehr getötet<br />

oder so schwer verletzt wird oder beruflich bedingt erkrankt,<br />

dass ein Schaden entsteht. Während es für Bereiche wie Arbeitsund<br />

Verkehrssicherheit bereits detaillierte Leitfäden gibt, konkretisiert<br />

Denios die Vision Zero mit dem Fokus auf die sichere<br />

Gefahrstofflagerung und bezieht dabei selbstverständlich sowohl<br />

den Menschen als auch die Umwelt mit ein.<br />

TOP-DOWN-PRINZIP<br />

VERANTWORTUNG LÄSST SICH<br />

NICHT ABGEBEN: FÜHRUNGS-<br />

KRÄFTE SPIELEN BEIM ARBEITS-<br />

SCHUTZ EINE ZENTRALE ROLLE<br />

Die Führungskraft spielt eine zentrale Rolle gemäß der Vision Zero,<br />

um eine sichere Arbeitsumgebung im Umgang mit Gefahrstoffen<br />

zu schaffen. Sicherheitsfachkräfte unterstützen dies durch<br />

Identifizierung von Anforderungen und Schutzmaßnahmen unter<br />

Berücksichtigung betriebsspezifischer Gegebenheiten und<br />

gesetzlicher Vorgaben. Die Budgetierung, Auswahl, Implementierung<br />

und regelmäßige Überprüfung von Schutzmaßnahmen<br />

erfolgen in der Regel durch technische und kaufmännische Entscheider,<br />

abgestimmt auf die spezifischen Eigenschaften der Gefahrstoffe<br />

und Arbeitsprozesse. Eine enge interdisziplinäre Abstimmung<br />

sowohl intern zwischen Führungskräften, Entscheidern<br />

und Sicherheitsfachkräften als auch extern mit Sicherheitsexperten,<br />

Behörden, Verbänden, Berufsgenossenschaften,<br />

Versicherungen und Herstellern sicherheitstechnischer Lösungen<br />

ist entscheidend für eine nachhaltige Präventionskultur.<br />

GENAUE KENNTNISSE UNABDINGBAR<br />

Ein sicherer Umgang mit Gefahrstoffen ist eng mit den geltenden<br />

rechtlichen Rahmenbedingungen und Normen verknüpft. In<br />

Deutschland bestehen neben dem Arbeitsschutzrecht zahlreiche<br />

Vorgaben aus verschiedenen Rechtsbereichen wie Umweltrecht,<br />

Chemikalienrecht und öffentlichem Baurecht. Unternehmen, die<br />

mit Gefahrstoffen arbeiten, sollten sicherstellen, dass sie die<br />

rechtlichen Anforderungen genau kennen, um die Gefährdungsbeurteilung<br />

sowie die Schutzmaßnahmen gesetzeskonform umzusetzen.<br />

Bei Unsicherheiten ist es ratsam, Sicherheitsexperten<br />

oder entsprechende Behörden zu konsultieren.<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> 11


BETRIEBSTECHNIK<br />

SCHUTZ GANZHEITLICH BETRACHTEN<br />

In der vorbildlichen Sicherheitskultur werden Maßnahmen nicht<br />

isoliert betrachtet, sondern priorisiert und miteinander verknüpft,<br />

um ein höchstmögliches Schutzniveau zu erreichen. In<br />

der Technischen Regel für Gefahrstoffe 500 wird die Bestimmung<br />

und Priorisierung von Sicherheitsmaßnahmen im Umgang mit<br />

Gefahrstoffen durch das STOP-Prinzip beschrieben. Die Buchstaben<br />

S-T-O-P repräsentieren verschiedene Kategorien von Schutzmaßnahmen,<br />

wobei die Priorisierung von links nach rechts in absteigender<br />

Rangfolge erfolgt. Wenn Gefahrenquellen nicht substituiert<br />

werden können (S), kommen Technische Schutzmaßnahmen<br />

(T) zum Einsatz, gefolgt von organisatorischen (O) und<br />

persönlichen Schutzmaßnahmen (P). Die ganzheitliche Herangehensweise<br />

berücksichtigt hierbei die Wechselwirkungen zwischen<br />

den verschiedenen Sicherheitsmaßnahmen und ihre Integration<br />

in den Arbeitsablauf. Dadurch ermöglicht sie eine umfassende<br />

Risikobewertung und die Entwicklung eines maßgeschneiderten<br />

Sicherheitskonzepts, das den spezifischen Anforderungen<br />

und Gegebenheiten eines Unternehmens gerecht wird.<br />

01 Neben der Lagerung spielt die Handhabung von Gefahrstoffbehältnissen<br />

eine wichtige Rolle: Für alltägliche Handgriffe lassen sich<br />

beispielsweise durch Ergonomieheber und geeignetes Fasszubehör<br />

mögliche Belastungen sowie Gefahren reduzieren<br />

02 Tropffrei: Um auch in Bezug auf Leckage auf Nummer<br />

sicher zu gehen, bietet die Academy professionelle und<br />

praxisnahe Schulungen an<br />

03 Digital Natives: Es gibt verschiedene Apps, um Antworten<br />

auf Fragen zum Umgang mit Gefahrstoffen zu erhalten<br />

ANFORDERUNGEN AN LAGERUNG<br />

Die TRGS 5<strong>10</strong> (Technische Regeln für Gefahrstoffe 5<strong>10</strong>) reflektiert<br />

in Deutschland den Stand der Technik für die Lagerung von Gefahrstoffen<br />

in ortsbeweglichen Behältern und konkretisiert dabei<br />

im Rahmen ihres Anwendungsbereichs die Anforderungen der<br />

Gefahrstoffverordnung (GefStoffV). Ortsbewegliche Behälter wie<br />

Kanister, Fässer und IBC sind dabei als nicht fest montierte oder<br />

verbaute Behältnisse definiert, die sich transportieren lassen.<br />

In Deutschland regelt das Wasserrecht in Form des Wasserhaushaltsgesetzes<br />

(WHG) und der AwSV (Verordnung über Anlagen<br />

zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen) den Umgang<br />

mit Gefahrstoffen, um Gewässer vor schädlichen Einflüssen zu<br />

schützen. Das WHG legt die Anforderungen an den Umgang mit<br />

wassergefährdenden Stoffe fest und die AwSV konkretisiert diese,<br />

indem sie festlegt, wie die Verantwortlichen solche Stoffe zu lagern,<br />

transportieren und verarbeiten haben, um Gewässerschäden<br />

zu verhindern. Dies schließt Maßnahmen wie die Einrichtung<br />

von Auffangvorrichtungen, die Einhaltung von Mindestabständen<br />

zu Gewässern und die Erstellung von Gefährdungsbeurteilungen<br />

ein. Die AwSV betrifft insbesondere Anlagen, in denen<br />

wassergefährdende Stoffe in größeren Mengen vorhanden sind.<br />

GEFAHRSTOFFFIBEL UND DIE TS<br />

Aufgrund des hohen Stellenwerts technischer Schutzmaßnahmen<br />

(TS) im Umgang mit Gefahrstoffen, existiert eine breite Auswahl<br />

an Lösungen für die Gefahrstofflagerung wie Auffangwannen,<br />

Gefahrstoffschränke und Gefahrstoffcontainer sowie für das<br />

Gefahrstoffhandling. Angesichts dieser Vielfalt müssen Unternehmen<br />

eine gründliche Analyse der spezifischen Anforderungen<br />

und eine sorgfältige Bewertung der verfügbaren Optionen<br />

durchführen, um eine sinnvolle Kaufentscheidung zu treffen.<br />

02<br />

01<br />

03<br />

12 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

VORBILDLICHE<br />

PRÄVENTIONSKULTUR<br />

Der Schutz von Mensch und Umwelt<br />

im Umgang mit Gefahrstoffen ist von<br />

höchster Wichtigkeit. Eine erstrebenswerte<br />

Sicherheitskultur setzt klare und<br />

ambitionierte Ziele: Null Unfälle und null<br />

Belastungen. Die Präventionsstrategie<br />

Vision Zero dient hierbei als Vorbild und<br />

wird bereits von vielen Unternehmen<br />

angewendet. Ihr übergeordnetes Ziel ist<br />

die Schaffung einer integrierten Sicherheitskultur,<br />

die über rein technische<br />

Maßnahmen hinausgeht und auf<br />

kontinuierliche Verbesserung abzielt.<br />

Denios stellt Sicherheitsverantwortlichen und Entscheidern für<br />

den Beschaffungsprozess verschiedene Tools zur Verfügung, die<br />

Orientierung bieten und Grundlagenwissen vermitteln. Für spezifische<br />

Anforderungen bietet Denios kostenlose Beratung an,<br />

optional auch vor Ort.<br />

Die Denios Gefahrstofffibel ist eine bekannte und weit verbreitete<br />

Informationsquelle im Bereich des Gefahrstoffmanagements.<br />

Sie ist ein Nachschlagewerk, das grundlegende Informationen<br />

und praktische Tipps zum sicheren Umgang mit Gefahrstoffen<br />

enthält. Die Fibel deckt verschiedene Aspekte des Gefahrstoffmanagements<br />

ab, darunter die Kennzeichnung von Gefahrstoffen,<br />

Lagerung und Handhabung, sowie gesetzliche Vorschriften und<br />

Richtlinien. Das Medium wird oft von Unternehmen, Sicherheitsbeauftragten<br />

und Mitarbeitenden verwendet, um ihr Wissen über<br />

Gefahrstoffe zu erweitern und sicherheitsrelevante Fragen zu klären.<br />

Sie trägt dazu bei, das Bewusstsein für Gefahren im Umgang<br />

mit chemischen Substanzen zu schärfen und unterstützt Unternehmen<br />

dabei, Unfälle und Umweltbelastungen zu vermeiden.<br />

DIGITALE NACHSCHLAGEWERKE<br />

Für diejenigen, die digitale Tools bevorzugen, bietet Denios verschiedene<br />

Apps an, die Unternehmen dabei unterstützen, den sicheren<br />

Umgang mit Gefahrstoffen zu ermöglichen. Diese Apps<br />

lassen sich auf verschiedenen Plattformen wie iOS und Android<br />

nutzen und bieten eine Vielzahl von Funktionen, die den Arbeitsalltag<br />

erleichtern können. Anstatt sich durch umfangreiche<br />

Regelwerke zu arbeiten, können Unternehmen mithilfe dieser<br />

Apps Antworten auf spezifische Fragen zum Umgang mit Gefahrstoffen<br />

erhalten. Zum Beispiel kann der Anwender schnell herausfinden,<br />

wie viel von einem bestimmten Gefahrstoff außerhalb<br />

eines speziellen Lagers er lagern darf oder welche Stoffe er sicher<br />

mit diesem Gefahrstoff zusammenlagern kann.<br />

VERTRAUEN SCHAFFEN<br />

Regelmäßige Sicherheitsunterweisungen sensibilisieren die Beschäftigten<br />

für Gefahren im Umgang mit Gefahrstoffen, während<br />

Trainings und Übungen das richtige Verhalten im Notfall vermitteln.<br />

Dies fördert Vertrauen und integriert die Mitarbeitenden<br />

aktiv in die Entwicklung, Umsetzung und Optimierung von Sicherheitsmaßnahmen,<br />

um Risiken zu minimieren und Unfälle<br />

zu verhindern.<br />

Unternehmen haben die Möglichkeit, ihre Beschäftigten zu Veranstaltungen<br />

der Denios Academy zu schicken oder das Angebot<br />

von Inhouse-Schulungen und Online-Seminaren zu nutzen. Die<br />

Academy bietet professionelle, praxisnahe und unterhaltsame<br />

Schulungen mit Gefahrstofftagen, Experimentalvorträgen und<br />

Leckagetrainings. Zudem unterstützt Denios die Befähigung der<br />

Mitarbeitenden durch kostenfreie Tools wie Poster, die auf Gefahren<br />

im Umgang mit Gefahrstoffen am Arbeitsplatz hinweisen,<br />

um Sicherheitsmängel zu erkennen und an die Sicherheitsverantwortlichen<br />

zu melden. Durch die Einbindung der Beschäftigten<br />

werden sie zu aktiven Sicherheitsbotschaftern, die ihr Wissen<br />

und ihre Erfahrungen nutzen, um ein sicheres Arbeitsumfeld für<br />

sich selbst, ihre Kollegen und die Umwelt zu schaffen.<br />

PARTNER FÜR SICHEREN UMGANG<br />

Indem Unternehmen mit einem verlässlichen Partner wie Denios<br />

zusammenarbeiten, der nicht nur über ein umfangreiches Produktsortiment,<br />

sondern auch über einen ganzheitlichen Ansatz<br />

in Beratung, Produkten und Serviceleistungen verfügt, können<br />

sie sicherstellen, dass ihre Sicherheitsbemühungen im Umgang<br />

mit Gefahrstoffen im Einklang mit der Vision Zero stehen. Denn<br />

Denios bietet nicht nur hochwertige Lösungen, sondern auch das<br />

nötige Fachwissen und Engagement, um eine umfassende Sicherheitskultur<br />

zu fördern, die Unfälle verhindert und langfristig<br />

höchsten Sicherheits- und Effizienzstandards entspricht.<br />

Bilder: Denios<br />

www.denios.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

DENIOS SE<br />

Dehmer Straße 54-66,<br />

32549 Bad Oeynhausen<br />

Tel. 05731 7530<br />

E-Mail: info@denios.de<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> 13


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

INDUSTRIESAUGER ALS VAKUUMERZEUGER<br />

KEKSE LASSEN SICH<br />

AUCH (AN)SAUGEN<br />

Ein bekannter Kekshersteller setzt in der<br />

Produktion auch Industriesauger ein. Was im<br />

ersten Moment selbstverständlich klingt,<br />

entpuppt sich bei genauerem Hinschauen als<br />

pfiffige Lösung: Einige der Sauger benutzen die<br />

Verantwortlichen nämlich, um Vakuum für die<br />

Mehrfachgreifer zu erzeugen. Die handhaben<br />

die Kekse dann im Produktionsprozess.<br />

Für Kekse?<br />

Ja, für Kekse!<br />

Das Vakuum für die<br />

Handhabungseinheiten<br />

in der Produktion<br />

erzeugen<br />

Industriesauger<br />

Griesson - de Beukelaer ist ein Unternehmen für Süßund<br />

Salzgebäck. Rund 1.800 Mitarbeiter produzieren<br />

an drei Standorten die Marken Griesson, De Beukelaer,<br />

Prinzen Rolle, Leicht-und-Cross sowie Cereola. Im<br />

Werk Polch werden zahlreiche Ruwac-Sauger für die Betriebsreinigung<br />

eingesetzt. Dies ist selbstverständlich, ist Hygiene doch<br />

auch bei der Keksproduktion ein wichtiges Voraussetzung. Einige<br />

der Sauger übernehmen allerdings eine Sonderaufgabe. Sie<br />

erzeugen Vakuum für die schonende Handhabung von empfindlichen<br />

Soft Cakes und erfüllen diese eher ungewöhnliche Mission<br />

laut dem Hersteller sehr gut.<br />

KEKS-HINTERGRUND<br />

In Polch in Rheinland-Pfalz (dem Hauptsitz des Unternehmens)<br />

befindet sich die Produktion der Soft Cakes und anderer Griesson-Backwaren.<br />

Für die Sauberkeit in vielen Betriebsbereichen<br />

INDUSTRIESAUGER ERZEUGEN<br />

EIN VAKUUM, WARUM DAS NICHT<br />

FÜR DIE GREIFER NUTZEN?<br />

sorgen auch rund dreißig mobile Ruwac-Sauger, die beim Saugen<br />

der Böden eingesetzt werden, aber auch für das Absaugen von<br />

Staub an Maschinen, Anlagen und Robotern.<br />

Warum verwendet Griesson – de Beukelaer für diese Aufgabe<br />

keine Vakuumpumpen, sondern Industriesauger? Klaus Kreuter,<br />

im Werk Polch verantwortlich für die Prozesstechnik: „Wir haben<br />

ursprünglich Vakuumanlagen von anderen Herstellern eingesetzt,<br />

mit deren Verfügbarkeit im 24-Stunden-Betrieb wir aber<br />

nicht zufrieden waren. Da kamen wir auf die Idee, bei Ruwac anzufragen.<br />

Die Saugerantriebe erzeugen schließlich auch ein Vakuum,<br />

und sowohl die Antriebe als auch die Filter der Sauger haben<br />

sich bei uns als extrem langlebig und robust erwiesen.“<br />

14 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de


Hier ist die<br />

Vakuumerzeugung<br />

auf der Ebene oberhalb<br />

der Transportstrecken<br />

und der Vakuumgreifer<br />

angeordnet<br />

INDUSTRIESAUGER ALS VAKUUMERZEUGER<br />

Ruwac empfahl für diesen Zweck einen Industriesauger vom Typ<br />

DS 2720 mit einem leistungsstarken 7,5 kW-Drehstromantrieb,<br />

der von Grund auf als zuverlässiger Dauerläufer konstruiert ist.<br />

Ein solcher Sauger oder Vakuumerzeuger wurde im Jahr 2008 an<br />

einer ersten Handhabungseinheit installiert – und läuft seitdem,<br />

von den üblichen Wartungsarbeiten abgesehen, unter der Woche<br />

rund um die Uhr im Dienste der Keksproduktion.<br />

Mit der Nutzung eines Industriesaugers als Vakuumerzeuger<br />

für die automatisierte Handhabung von Backwaren hat der Keksproduzent<br />

eine Idee realisiert, die nicht naheliegend ist. Aber sie<br />

bewährt sich laut Aussage der Verantwortlichen „in der Praxis gut<br />

– sogar besser als die vorher erprobten und eigentlich für diesen<br />

Zweck entwickelten Vakuumpumpen“.<br />

Deshalb sind inzwischen weitere DS 2720 für die Vakuumerzeugung<br />

an den Handhabungssystemen der Kekse hinzugekommen.<br />

Ihr dauerhaft, über Jahre, störungsfreier Betrieb sorgt dafür,<br />

dass die Förderstrecken, die die frisch gebackenen Leckereien<br />

transportieren, rund um die Uhr unterbrechungsfrei laufen. Auch<br />

hier konnte den Kekshersteller die solide Konstruktion, der leistungsstarke<br />

Antrieb und die lange Lebensdauer der Ruwac-Sauger<br />

überzeugen. Somit auch in einem Aufgabenbereich, in dem<br />

selbst der Hersteller sie ursprünglich nicht vorsah.<br />

Bilder: Griesson – de Beukelaer, Ruwac<br />

www.ruwac.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

Ruwac Industriesauger<br />

Westhoyeler Straße 25, 49328 Melle<br />

Tel. 05226 98300<br />

E-Mail: ruwac@ruwac.de<br />

BAF<br />

Vibrationsaustrageboden<br />

MBH<br />

Mikrodosierer<br />

Halle 5<br />

Stand L27<br />

KCS<br />

Silosicherheit<br />

WAMFLO<br />

Entstaubungsfilter<br />

www.wamgroup.de<br />

TXF<br />

Rohrschnecke<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> 15


Dr. Ina Petry,<br />

Fette Compacting<br />

FLOTTENMANAGEMENT<br />

BEI TABLETTIERPROZESSEN<br />

GANZHEITLICH<br />

BETRACHTET<br />

Zahlreiche Faktoren beeinflussen die Gesamtperformance<br />

in der Tablettenherstellung. Hier<br />

bietet das Prinzip des Flottenmanagements<br />

innovative Lösungsansätze. Ein Spezialist auf<br />

diesem Gebiet sitzt in Norddeutschland. Wie<br />

er die Thematik umsetzt, erfahren Sie in<br />

diesem Fachbeitrag.<br />

Das Flottenmanagement ermöglicht eine detaillierte Analyse<br />

und Optimierung aller Produktionsfaktoren, um<br />

verborgene Potenziale zu erschließen. Was in der Pharmaproduktion<br />

noch immer eine Innovation darstellt, ist<br />

in der Logistikbranche bereits seit vielen Jahren etabliert: Dort<br />

wird systematisch untersucht, wie eine Fahrzeugflotte im täglichen<br />

Betriebsablauf ein komplexes und dynamisches Zusammenspiel<br />

aus Wegstrecken, Fahrzeugparametern und weiteren<br />

Einflussfaktoren bewirkt. Eine solche Gesamtbetrachtung gibt<br />

wertvolle Hinweise darauf, wie sich Ressourcen optimal einsetzen<br />

und Kosten nachhaltig reduzieren lassen.<br />

Diese ganzheitliche Sicht lässt sich auch auf die Produktion<br />

von Tabletten übertragen. Erfahrungen aus Beratungsprojekten<br />

mit Pharma- und Nutrazeutika-Unternehmen zeigen, dass selbst<br />

in modernsten Produktionsanlagen Effizienzreserven vorhanden<br />

sind. Oft liegt das daran, dass Anwender versuchen, einzelne Produktionsprobleme<br />

zu lösen und zu optimieren, statt das Potenzial<br />

ihrer Anlagen vollständig auszuschöpfen. Ein häufiges Missverständnis<br />

ist die fokussierte Betrachtung hochvolumiger Einzelprodukte,<br />

ohne die Gesamtflotte und deren vielfältige Produktionsanforderungen<br />

zu berücksichtigen. Zum Beispiel könnte ein<br />

Hersteller für ein spezifisches OSD -Produkt, das in großen Mengen<br />

benötigt wird, eine große Tablettenpresse anschaffen. Dies<br />

scheint zunächst eine logische Entscheidung zu sein, um den hohen<br />

Outputanforderungen gerecht zu werden. Oft ist eine solche<br />

Anlage jedoch für die Produktion mehrerer mittelvolumiger Produkte<br />

weniger geeignet. Folglich führen die im Verhältnis zu den<br />

Produktionsmengen überproportional hohen Reinigungs- und<br />

Rüstzeiten zu Ineffizienzen.<br />

UMFASSENDE STRATEGIE<br />

Sinnvoller wäre es, nicht nur einzelne Produkte isoliert zu betrachten,<br />

sondern ein umfassendes Konzept zu entwickeln. So<br />

könnte eine kleinere, flexiblere Tablettenpresse, ergänzt durch<br />

optimierte Tablettierwerkzeuge, die kosteneffizientere und produktivere<br />

Lösung darstellen. Die erzielten Einsparungen könnten<br />

dann in eine Prozessberatung fließen, um ein Produktivitätsmaximum<br />

zu erreichen. Den Ansatz weiter gedacht, ermöglicht es,<br />

die Leistungsfähigkeit des kompletten Maschinenparks zu optimieren<br />

und gleichzeitig die Flexibilität in der Produktion zu stei-<br />

01<br />

16 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

01 Schema: Darstellung des Flottenmanagement-Analyseprozesses,<br />

der die Optimierungspotenziale<br />

in der Pharma- und<br />

Nahrungsmittelproduktion aufzeigt<br />

02<br />

02 In dem Anwendungsfall zeigte sich, dass<br />

für hochvolumige Produktionen manchmal<br />

eine Kombination aus kleineren Maschinen<br />

mit der optimalen Ausstattung an Tablettierwerkzeugen<br />

die beste Lösung darstellt<br />

gern. Performanceberater können auch<br />

Produktionsstandorte miteinander vergleichen<br />

und Erfahrungen auf andere<br />

Standorte übertragen. Das Spektrum der<br />

Optimierung erstreckt sich bis zu globalen<br />

Konzepten. Die Potenziale für Verbesserungen<br />

können äußerst vielfältig<br />

sein: Einige Anwender profitieren von einem<br />

gesteigerten Output durch verbesserte<br />

Tablettierwerkzeuge oder optimierte<br />

Ersatzteile, andere von einer Reduktion<br />

des Produktverlusts durch eine konstantere<br />

Produktqualität.<br />

Manchmal wirken sich alle diese Verbesserungen gleichzeitig<br />

aus. Als Folge können Hersteller ihre Kosten senken, die Produktionskapazitäten<br />

erweitern und die Produktqualität erhöhen. Im<br />

Rahmen des Flottenmanagements werden Kompetenzen aus verschiedenen<br />

Fachbereichen bei Fette Compacting in einem Team<br />

zusammengeführt, ergänzt durch die Erfahrungen aus Anwendungsberatungen<br />

und Produktversuchen. Diese fundierten Erkenntnisse<br />

ermöglichen es, die Leistung von kompletten Tablettieranlagen<br />

zu bewerten und individuell angepasste Konzepte<br />

zur Leistungssteigerung zu entwickeln.<br />

INTERDISZIPLINÄRE EXPERTISE<br />

MEINUNG DER REDAKTION<br />

Das Analysieren und Optimieren aller Faktoren<br />

eines Prozesses ist zum Beispiel in der Logistik gang<br />

und gebe; daher auch der Begriff „Flottenmanagement“.<br />

Es liegt doch nahe, dies in der <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />

anzuwenden, auch hier gibt es oft mehr<br />

Verbesserungspotenzial, als gemein hin gedacht.<br />

Nicht einzelne Prozesse optimieren, sondern einen<br />

ganzheitlichen Blick auf den Maschinenpark werfen<br />

und Zusammenhänge produktionsübergreifend<br />

erfassen – denn auch in gut laufenden Anlagen<br />

schlummert oft weiteres Leistungs vermögen. Das<br />

darauf vorher noch keiner gekommen ist …<br />

GUIDO MATTHES, Chefredakteur<br />

Dabei nehmen die Experten die Tablettierung sowie vor- und<br />

nachgelagerte Prozesse unter die Lupe, um ein ganzheitliches<br />

Bild zu erhalten. Der Erfolg dieses Ansatzes in der Pharma- und<br />

Nahrungsmittelproduktion beruht auf der verfügbaren Datenbasis<br />

ebenso wie auf der intensiven und offenen Zusammenarbeit<br />

zwischen Maschinenexperten und Herstellern. Die Methodik<br />

verlagert sich zunehmend von einer reaktiven Problemlösung<br />

hin zu einer proaktiven Partnerschaft. Durch die enge Kooperation<br />

vor Ort können erhebliche Einsparpotenziale identifiziert und<br />

die Wettbewerbsfähigkeit der OSD -Hersteller nachhaltig verbessert<br />

werden. Ein herausragendes Beispiel für das Potenzial des<br />

Flottenmanagements ergab sich bei einem Pharmaunternehmen,<br />

das anfänglich über zehn Produkte auf vier älteren Tablettenpressen<br />

herstellte und eine Steigerung der Gesamtleistung anstrebte.<br />

Zunächst erfassten die Anwendungsberater die Produktionsdaten<br />

und analysierten die kritischen Leistungsindikatoren.<br />

Basierend auf diesen Erkenntnissen entwarfen sie verschiedene<br />

Szenarien mit unterschiedlichen technischen Lösungen und<br />

evaluierten die Auswirkungen auf die Leistungskennzahlen. Die<br />

Optimierung resultierte in einer deutlichen Reduzierung der<br />

Maschinenanzahl von vier auf zwei Tablettenpressen, was die<br />

Handhabung und Wartung erheblich vereinfachte. Trotz dieser<br />

Reduktion konnte das Unternehmen den notwendigen Output<br />

beibehalten, wodurch sich der operative Footprint signifikant<br />

verringerte. Die Maschinen und Tablettierwerkzeuge zeichneten<br />

sich nicht nur durch ihre Kosteneffizienz aus, sondern erfüllten<br />

auch höchste Qualitätsstandards. Dieses strategische<br />

Vorgehen führte zu einer optimierten Gesamtleistung der Produktionslinie<br />

und ermöglichte zugleich eine erhebliche Senkung<br />

der Wartungskosten.<br />

Das Ergebnis war ein potenzielles Einsparpotenzial von rund<br />

50 Prozent bei den Produktionskapazitäten, während gleichzeitig<br />

die Produktivität und Qualität der Tablettenproduktion gewährleistet<br />

blieben. Dieses Fallbeispiel verdeutlicht, wie Anwender<br />

durch ein gezieltes Flottenmanagement erhebliche Verbesserungen<br />

in der Produktionsleistung erzielen können.<br />

Bilder: Parradee – stock.adobe.com, Fette Compacting<br />

www.fette-compacting.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

Fette Compacting GmbH<br />

tablet@fette-compacting.com<br />

AUTORIN<br />

Dr. Ina Petry, Group Lead Application<br />

Consulting bei Fette Compacting ,<br />

Schwarzenbek<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> 17


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

CARBON-BLACK-ABSACKUNG<br />

HIER ENTWEICHT NICHTS<br />

Der Vakuumpacker<br />

sorgt für<br />

staubfreies<br />

Absacken von<br />

Carbon Black<br />

Mit passend abgestimmten Komponenten setzt<br />

ein Verpackungsmaschinenhersteller Maßstäbe in<br />

der sauberen, kompakten und effizienten Verpackung<br />

von ultraleichten Pulvern wie Carbon Black.<br />

Das ultraleichte Pulver Carbon Black (auch Industrieruß<br />

genannt) findet in einer Vielzahl von Anwendungen in<br />

unterschiedlichen Branchen Verwendung, beispielsweise<br />

als hochwirksames Pigment und Farbstoff, als<br />

Verstärkungsmittel, als Bestandteil von elektronischen Bauteilen<br />

und Batterien oder bei der Absorption von Substanzen aus<br />

Gasen oder Flüssigkeiten.<br />

Aufgrund seiner Eigenschaften ist Carbon Black jedoch sehr<br />

schwer abzusacken. Die feine Partikelgröße, das geringe Schüttgewicht<br />

und das hohe Lufthaltevermögen führen bei herkömmlichen<br />

Verfahren häufig zu, zum Teil extremen, Verstaubungen.<br />

Zudem besteht eine Gefährdung der Mitarbeiter, da eine längere<br />

Exposition unter anderem zu chronischen Atemwegserkrankungen<br />

führen kann. Ein weiteres Problem stellen unförmige und<br />

schwer stapelbare Säcke dar, da beim Absackprozess viel Luft<br />

miteingeschlossen wird.<br />

DAS SYSTEM VELOVAC<br />

Greif-Velox bietet hierfür die Lösung mit einem komplett auf<br />

das Produkt abgestimmten System, das laut Unternehmen eine<br />

effiziente, saubere und kompakte Absackung von Carbon Black<br />

ermöglicht. Mit der Velovac-Technologie können Carbon-Black-<br />

Hersteller von einer staubfreien und effizienten Absackung in<br />

einer komplett verschlossenen Vakuumkammer profitieren.<br />

Diese Technologie bietet den Anwendern messbare Vorteile.<br />

Durch die Kompaktierung von Carbon Black um das Vierfache<br />

können die Transport- und Logistikkosten um bis zu 75 Prozent<br />

gesenkt und der CO 2<br />

-Fußabdruck deutlich reduziert werden.<br />

Die komplett staubfreie Absackung spart zudem Reinigungskosten<br />

und schützt die Mitarbeiter vor gesundheitsschädlichem<br />

Staub. Für Anwendungen, bei denen ein sehr hochreines Produkt<br />

erforderlich ist, ermöglicht die Absackung in einer geschlossenen<br />

Vakuumkammer das Verhindern von Kontaminationen. Darüber<br />

hinaus wird auch das Risiko von Transportschäden verringert, da<br />

die Säcke stabil stapelbar sind und ein gleichmäßiges Palettenbild<br />

erzeugen. Im Vergleich zu Pumpenpackern gibt es niedrigere<br />

Unterhaltungskosten und Platzeinsparungen. Schließlich verbessert<br />

die Automatisierung durch den Einsatz von Handhabungsrobotern<br />

die Arbeitsplatz-Ergonomie.<br />

Der Clean Cycle funktioniert noch perfekter, wenn auch das<br />

Verpackungsmaterial den hohen Anforderungen an Anlage und<br />

Produkt entspricht. Greif-Velox hat in Zusammenarbeit mit Kunden<br />

und dem Hersteller Dy-pack Verpackungen Gustav Dyckerhoff<br />

Papiersäcke entwickelt, die optimal auf Produkt und Maschine<br />

abgestimmt sind und so höchstmögliche Absack-Effizienz<br />

sowie optimalen Produktschutz erreichen. Diese Entwicklung<br />

bietet zahlreiche Vorteile wie maximale Ausnutzung des Transportraums,<br />

optimale Prozessabstimmung (keine Differenzen<br />

über Zuständigkeiten zwischen Maschinen- und Sackherstellern)<br />

und Senkung der Reklamationskosten.<br />

TIPP: Sebastian Pohl, Geschäftsführer von Greif-Velox, wird<br />

am 09.<strong>10</strong>. auf der Solids in Dortmund einen Vortrag zum Thema<br />

The Clean Cycle of Packaging halten.<br />

Bilder: Greif-Velox<br />

www.greif-velox.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

GREIF-VELOX Maschinenfabrik GmbH<br />

23560 Lübeck<br />

18 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

ZELLENRADSCHLEUSEN<br />

OFFEN BIS<br />

1,2 METER<br />

Zellenradschleusen sind fast schon<br />

Alleskönner. Sie dosieren einerseits Schüttgut<br />

oder befördern dieses weiter (aus Silos,<br />

Bunkern oder Behältern), andererseits lässt<br />

sich mit ihnen das Schüttgut in Mischer,<br />

Trockner oder Mühlen zielgerichtet einbringen.<br />

Zellenradschleusen sind ein bekanntes und bewährtes<br />

Produkt zum Austragen und Fördern von Schüttgütern,<br />

zu Isolation von Druckdifferenzen und als Abschlusselement<br />

zwischen unterschiedlichen ATEX Zonen. Mit<br />

mehr als fünfzig Jahren Erfahrung ist die in England ansässige<br />

Gericke Rotaval ein bekannter Hersteller von Zellenradschleusen.<br />

Als Teil der Gericke Unternehmensgruppe kombiniert das<br />

Unternehmen laut Eigenaussage das „Fachwissen eines spezialisierten<br />

Herstellers für Zellenradschleusen mit der weltweiten<br />

Erfahrung aus unzähligen erfolgreichen Pulververarbeitungsund<br />

Schüttgutförderanlagen“.<br />

FÖRDERN UND SICHERN<br />

Zellenradschleusen sind in vielen pneumatischen Fördersystemen<br />

zu finden. Sie können auch als Sicherheitseinrichtung dienen,<br />

um einzelne Prozessschritte zu isolieren (Flammensperre,<br />

Explosionsdurchschlagsschutz). Eine weitere Anwendung ist die<br />

Dosierung, zum Beispiel beim Abfüllen von FIBCs. Die Konstruktion<br />

und Herstellung von Zellenradschleusen, die über die<br />

üblichen Größen hinausgehen, erfordert besonderes Fachwissen<br />

und entsprechend auch richtig dimensionierte Bearbeitungszentren.<br />

Solche Schleusen findet man häufig bei Anwendungen,<br />

die einen großen Durchsatz erfordern oder bei denen<br />

große Partikel verarbeitet werden wie in der Petrochemie, Chemie-<br />

und Zuschlagstoffindustrie. Für das Unternehmen gehören<br />

Schleusen mit solchen Abmessungen zum Standard. Mit eigenen<br />

Entwicklungs- und Produktionsanlagen hat Gericke Rotaval<br />

Erfahrung im Bau von Zellenradschleusen bis zu einer Größe<br />

von 600 ´ 1 200 mm, auch mit speziellen Beschichtungen.<br />

Bilder: Gericke<br />

www.gerickegroup.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

Gericke AG, Schweiz<br />

E-Mail: info@gerickegroup.com<br />

SAUBERE<br />

PROZESSE<br />

Für eine sichere und saubere Prozesskette.<br />

Die neue Baureihe bietet Reinigungslösungen<br />

für die anspruchsvollen Anforderungen<br />

der Lebensmittel- und Pharmaindustrie.<br />

www.ruwac.de/food-pharma<br />

ÜBER DAS UNTERNEHMEN<br />

Die Schweizer Gericke Gruppe entwickelt und produziert<br />

seit 130 Jahren Maschinen und Anlagen für automatisierte<br />

Schüttgutprozesse. Produkte von Gericke finden sich in<br />

verschiedenen Industrien wie Chemie, Pharma, Lebensmittel,<br />

Kunststoffe oder Baumaterialien. Das Unternehmen<br />

hat ein Netzwerk von Tochtergesellschaften in<br />

Europa, Amerika und Asien.<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> 19


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

TURBOGEBLÄSE<br />

MIT DEM EXTRADRUCK<br />

Ein Gebläse- und Verdichterspezialist hat pünktlich zu seinem Firmenjubiläum<br />

eine seiner Baureihen erweitert. Das luftgelagerte Gerät kann sich sehen<br />

lassen: Es liefert einen mächtigen Volumenstrom, hat einen sehr großen<br />

Regelbereich und hohen Gesamtwirkungsgrad sowie minimalen<br />

Maschinen-Footprint.<br />

Die Firma Aerzen ist sich sicher: Turbogebläse stehen für<br />

unschlagbare Energieeffizienz, äußerste Kompaktheit,<br />

maximale Langlebigkeit und niedrigste Lebenszykluskosten.<br />

Deshalb der Gebläse- und Verdichterspezialist<br />

seine erfolgreiche Baureihe um eine neue Baugröße erweitert:<br />

Der luftgelagerte Aerzen Turbo AT250 G5plus liefert einen Volumenstrom<br />

von 155 m3/min und soll die Anwender mit einem extrem<br />

großen Regelbereich, einem durchgehend hohen Gesamtwirkungsgrad<br />

sowie einem minimalen Maschinen-Footprint<br />

überzeugen.<br />

TURBOGEBLÄSE FÜR HÖHERE<br />

VOLUMENSTRÖME<br />

Bereits seit 1911 baut der Hersteller Turbogebläse und hat diese<br />

Aggregate über viele Jahrzehnte technologisch weiter auf die<br />

Spitze getrieben. Heute gehört die Turbogebläse G5plus-Baureihe<br />

zu den kompaktesten und effizientesten Turbos seiner<br />

Klasse. Gegenüber konventioneller Turbotechnologie liegt die<br />

Energieeffizienz bis zu <strong>10</strong> % höher, verglichen mit Verdrängermaschinen<br />

wie Drehkolbengebläsen lassen sich laut Aerzen so-<br />

gar Einsparungen von 30 % erzielen. Mit dem neuen AT250<br />

G5plus erweitern die Spezialisten aus Aerzen die Baureihe nach<br />

oben und wollen so die Vorteile der effizienten Turbotechnologie<br />

einem noch breiteren Einsatz- und Anwendungsspektrum<br />

zugänglich machen.<br />

Die technischen Zahlen hinter der neuen Maschine sind: Volumenstrom<br />

von 155 m3/min, maximaler Differenzdruck von<br />

900 mbar und Drehzahlen bis 26.000 U/min und einen Regelbereich<br />

von 1:4. Ein leistungsfähiger und energiesparender<br />

Permanent magnet-Synchronmotor, der den zukünftigen Anforderungen<br />

der IE5-Klassifizierung (Ultra Premium Effizienz) gerecht<br />

wird, sowie das besonders aerodynamische Design von Turbolaufrad<br />

und Spiralgehäuse ermöglichen einen konstant hohen<br />

Gesamt wirkungsgrad. Auch im Teillastbetrieb weist der AT250<br />

G5plus laut Datenblatt eine außergewöhnliche Performance und<br />

hohe Leistungsdichte auf.<br />

Die moderne Multilevel-Frequenzumrichter-Technologie reduziert<br />

die Verlustleistung im Motor bis zu 90 % und ist damit im Vergleich<br />

zu konventioneller Umrichtertechnik im Vorteil. Weitere<br />

Pluspunkte sind eine höhere Unempfindlichkeit gegenüber<br />

Druckschwankungen und ein besseres Regelverhalten. Die Tur-<br />

20 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

boaggregate lassen sich so im gesamten Turbo-<br />

Kennfeld wesentlich stabiler betreiben. Die Im Inneren des<br />

Gerätes ist ein<br />

innovative Luft lagerung mit Doppelbeschichtung<br />

des Herstellers sorgt für eine Spiralgehäuse mit<br />

Turbolaufrad und<br />

erhöhte Lebensdauer von > 80.000 Betriebsstunden<br />

und hohe Zuverlässigkeit. Die Agschem<br />

Design (siehe<br />

besonders aerodynamigregate<br />

sind schalltechnisch optimiert und Aufmacherbild)<br />

im Betrieb erzeugen die Geräte Geräusche von<br />

nur 72-73 db(A). Zudem sind die Turbogebläse<br />

<strong>10</strong>0 % ölfrei, sehr robust und auch Nichttechniker<br />

können sie bedienen. Der Wartungsbedarf ist laut Aerzen verschwindend<br />

gering.<br />

PLUG-AND-PLAY-PAKET<br />

Aerzen fertigt und entwickelt sämtliche Produkte in firmeneigener<br />

Herstellung. Der Hersteller ist sich sicher, dass sich nur so<br />

alle Komponenten perfekt aufeinander abstimmen und ideal an<br />

den Betriebsprozess anpassen lassen. Damit möchten die Ingenieure<br />

ein Höchstmaß an Zuverlässigkeit, Betriebssicherheit und<br />

Wirtschaftlichkeit erreichen. Aerzen gibt an, dass der AT250<br />

G5plus bei Anlieferung vor Ort werkseitig bereits komplett konfiguriert<br />

und anschlussfertig montiert ist. Durch die kompakte<br />

Bauweise fällt der Maschinen-Footprint sehr gering aus. Deshalb<br />

benötigt ein Turbo lediglich ein Drittel oder Viertel der Aufstellfläche<br />

eines Drehkolbengebläses mit vergleichbarer Leistung.<br />

Deshalb kann der Maschinenraum um einiges kleiner ausfallen.<br />

Weiterhin gibt Aerzen an: „Mit den kleinsten Footprints am<br />

Markt – bei maximaler Energieeffizienz – bietet der neue Turbo<br />

eine kompakte Power, die für zahlreiche Prozesse unverzichtbar<br />

ist – sei es Sauerstoffeintrag in der Abwassertechnik, Fermentation<br />

in der Hefeherstellung oder Kühl- und Verbrennungsluft<br />

für zum Beispiel die Kalk- und Zementherstellung. Durch die<br />

hohe Leistungsdichte und Zuverlässigkeit halten die neuen Aggregate<br />

die Lebenszykluskosten gering und ermöglichen erhebliche<br />

Kostensenkungen.“<br />

Bilder: Aerzen<br />

www.aerzen.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

Aerzener Maschinenfabrik GmbH<br />

Reherweg 28, 31855 Aerzen<br />

Tel. 05154 8<strong>10</strong><br />

E-Mail: info@aerzen.com<br />

WEIL FAKTEN ZÄHLEN.<br />

80% KÜRZERE REINIGUNGSZEIT<br />

DER CONTAINER-<br />

MISCHER CMQ<br />

VON ZEPPELIN SYSTEMS<br />

KEINE ANBACKUNGEN,<br />

KEINERLEI TOTRÄUME<br />

<strong>10</strong>0% SICHERER BETRIEB<br />

EXPLOSIONSGESCHÜTZTE<br />

AUSFÜHRUNG GEMÄSS<br />

GERÄTEKATEGORIE 1/3D<br />

< 2 °C<br />

TEMPERATURANSTIEG/ MINUTE<br />

zeppelin-systems.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> 21


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

BESONDERE KOMPONENTEN FÜR<br />

SEILFÖRDERER<br />

Die Firma<br />

Wessjohann wird<br />

auf der Messe<br />

Solids erstmals<br />

die größere<br />

Variante der<br />

Seil- und<br />

Rohrkettenförderer<br />

zeigen. Mit einem Rohrdurchmesser von<br />

90 mm sind auch Anlagen mit größeren Förderleistungen<br />

möglich. Die Förderer verwenden<br />

Drahtseile oder Ketten aus unterschiedlichen<br />

Materialien, auf denen in regelmäßigen Abständen<br />

Mitnehmerscheiben aufgebracht sind.<br />

Förderseil und Mitnehmerscheiben laufen in<br />

einem Edelstahlrohr und fördern so das Schüttgut.<br />

Zusammen mit dem neuen größeren System<br />

wird das Unternehmen auch neue Komponenten<br />

zeigen. Das neue 2K-Friktionsrad ist die zentrale<br />

Komponente der Antriebseinheit der Seilförderer.<br />

Dieses besteht in der neuesten Version aus<br />

einer Kombination von Edelstahl und Polyurethan.<br />

Die gleiche Materialkombination setzt das<br />

Unternehmen auch beim neuen 2K-Umlenkrad<br />

ein. Dieses kommt zum Einsatz, um die Seilförderer<br />

oder Rohrkettenförderer flexibler an die<br />

räumlichen Gegebenheiten anzupassen. Das Rad<br />

hat gebogene Speichen, die das zu fördernde<br />

Schüttgut nach außen führen, um einen<br />

optimalen Materialfluss zu ermöglichen.<br />

Wessjohann auf der Solids: Halle 5, Stand N39.<br />

www.wessjohann.com<br />

POLYMERANSETZSYSTEM<br />

Die Schlammentwässerung ist für<br />

Klärwerke wichtig, um Kosten bei<br />

der Abfallentsorgung zu sparen. Bei<br />

den unterschiedlichen Reinigungsvorgängen<br />

des Abwassers fallen<br />

jährlich mehrere Tausend Tonnen<br />

Klärschlamm an. Da dieser kostenpflichtig<br />

über Verbrennung oder<br />

eine Deponie entsorgt werden muss, wird<br />

versucht, einen möglichst hohen Trockenstoffgehalt<br />

zu erreichen. Durch die Herstellung und<br />

Zugabe von Polymerlösung mit Hilfe des<br />

Polymeransetzsystems Dulcodos Ulfb kann der<br />

anfallende Faulschlamm stark entwässert<br />

werden. Für Entnahmemengen von 500 bis<br />

2 000 l/h bietet das neue runde Behälterdesign<br />

Vorteile im Ansatz von pulverförmigen und<br />

flüssigen Polymeren. Größere Leistungen bis zu<br />

<strong>10</strong> 000 l/h sind weiterhin mit Rechteckbehältern<br />

konzipiert. Die Ansetzstation ist laut Hersteller<br />

auf neue Marktanforderungen in Bezug auf<br />

Pulvertypen und Reifezeit angepasst.<br />

www.prominent.com<br />

FERNDIAGNOSE FÜR LEITFÄHIGKEITS- UND<br />

PH-SENSOREN<br />

Bürkert hat in<br />

seinen Leitfähigkeits-<br />

und pH-<br />

Sensoren jetzt<br />

IO-Link und den<br />

Bürkert-Systembus<br />

(„büS“)<br />

integriert. Der<br />

Installationsaufwand<br />

sinkt durch<br />

die Digitalisierung und den Anwendern stehen zusätzlich<br />

Diagnosedaten sowie Fernwartungsoptionen zur Verfügung;<br />

die Anlagenverfügbarkeit steigt. Deshalb sind in dem pH-/<br />

Redox-Transmitter Typ 8202 und dem Leitfähigkeits-Transmitter<br />

Typ 8222 gleich zwei digitale Industrieprotokolle integiert:<br />

IO-Link und den Bürkert-Systembus büS/CANopen. Den<br />

Anwendern stehen somit zusätzlich Diagnosedaten sowie<br />

Fernwartungsoptionen zur Verfügung. Alle Daten lassen sich<br />

in Echtzeit an die SPS oder in eine Cloud transferieren. Die<br />

Transmitter lassen sich außerdem einfach mit anderen<br />

Sensoren oder Aktoren vernetzen. Die unternehmenseigenebüS-Welt<br />

kann bis zu 128 Geräte (Sensoren, Ventile oder<br />

Ventilinseln) miteinander verbinden. Für die Umsetzung auf<br />

ein Ethernet Protokoll, wie Profinet, Ethernet/IP, Modbus/TCP,<br />

EtherCAT, CC-Link wird nur ein Gateway für die gesamte<br />

Anlage benötigt – auch das spart Kosten.<br />

www.buerkert.de<br />

AUSFALLZEITEN SENKEN<br />

Die Schüttgutmesse SIM <strong>2024</strong> findet im französischen Dijon<br />

vom 2. bis 4. Oktober statt. Mit dabei ist auch Flexco Europe.<br />

Der Spezialist für Förderbandprodukte und mechanische<br />

Transportband-Verbindungssysteme zeigt zum Beispiel ein<br />

Überwachungssystem (s. Bild). Die an Förderbandabstreifern<br />

angebrachten Überwachungsgeräte<br />

liefern<br />

Daten, die Anwender<br />

in Echtzeit, per App<br />

oder über ein Dashboard<br />

ortsunabhängig<br />

abrufen können. Für<br />

eine gute Reinigungsleistung<br />

stattet das<br />

Unternehmen Abstreifer<br />

der Baureihen H-,<br />

P- und R-Typ bei Bedarf<br />

mit Schwingungsdämpfern aus Polyurethan (PU) aus. Im<br />

Vergleich zu Schwingungsdämpfern aus Gummi kann durch<br />

die höhere Steifigkeit ein höherer Druck auf das Förderband<br />

ausgeübt werden, sodass sich stark anhaftendes Material<br />

besser entfernen lässt. Neu im Programm ist ein CFC-Abstreifer<br />

für profilierte Förderbänder. Weiterhin will das Unternehmen<br />

das Bandführungssystem PTEZ zeigen. Dieses eignet<br />

sich für leichte bis schwere Anwendungen sowie für reversierbare<br />

und in eine Richtung laufende Bänder mit Breiten<br />

bis 2 <strong>10</strong>0 Millimetern.<br />

www.flexco.com<br />

22 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de


ANFORDERUNGEN DES UBA ERFÜLLT<br />

Eine im Februar <strong>2024</strong> durchgeführte Prüfung des Instituts<br />

für Unterirdische Infrastruktur (IKT) hat bestätigt, dass der<br />

Lamellenklärer Viatub von Mall uneingeschränkt bei<br />

Flächen mit stark belastetem Niederschlagswasser eingesetzt<br />

werden kann. Die Prüfung entsprach dem im Auftrag<br />

des Umweltbundesamts aufgestellten Prüfverfahren. Die<br />

IKT-Prüfung war umfassend: Die Anlagen wurden vor der<br />

eigentlichen Prüfung der Rückhalteleistung mit 50 % einer Jahresfracht vorbelastet,<br />

um reale Bedingungen zu simulieren. Nach der Ermittlung der Reinigungsleistung<br />

wurde der Schlammspeicher mit <strong>10</strong>0 % der Jahresfracht gefüllt und ein<br />

Spülversuch mit der maximalen Regenspende durchgeführt. Zusätzlich wurden<br />

der Rückhalt von Mineralkohlenwasserstoffen geprüft und das Verfahren der<br />

„kommunizierenden Teilstromtrennung“ getestet. Ergebnis: Der Lamellenklärer<br />

erfüllt alle Anforderungen des DWA-Arbeitsblatts A <strong>10</strong>2-2, beim Parameter<br />

abfiltrierbare Stoffe mit Korngrößen bis 63 µm liegt er sogar gut 5 % über den<br />

maximalen Anforderungen.<br />

www.mall.info<br />

The CLEAN CYCLE<br />

of Packaging<br />

ÖLEINGESPRITZTE SCHRAUBEN-<br />

VERDICHTER VMX<br />

Die öleingespritzten VMX-Verdichter überzeugen<br />

laut Aerzen nicht nur bei der Nutzbarmachung<br />

von Boil-off-Gas (BOG). Auch in den Bereichen<br />

VOC-Rückgewinnung, Brenngas-/Fackelgas-Verdichtung<br />

und Stickstoff-/Inertgas-Verdichtung<br />

sind die Geräte vorne mit dabei. Die wartungsarmen<br />

Aggregate liefern einen Volumenstrom bis zu 3 200 m 3 /h bei einer Druckdifferenz<br />

von maximal 13 bar und punkten mit hoher Betriebssicherheit, besten<br />

Wirkungsgraden, berührungsfreien Rotoren sowie einer vibrations- und geräuscharmen<br />

Betriebsweise. Das spiegelt sich in geringen Betriebs-, Wartungs- und<br />

Lebenszyklus-Kosten wider. Bekannt ist, dass der Hersteller vielfältige Gebläseund<br />

Verdichterlösungen realisiert. Auch Bereiche, in denen die <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />

nicht im Vordergrund steht, bedient das Unternehmen mit seinen Produkten. So<br />

ließ sich zum Beispiel der öleingespritzte Schraubenverdichter VMX auf der<br />

maritimen Messe SMM <strong>2024</strong> in Hamburg bestaunen. Dort zeigte Aerzen auch, wie<br />

sich anwendungs- und kostenoptimierte Verdichterkonzepte realisieren lassen.<br />

www.aerzen.com<br />

Neue Standards in der<br />

sauberen, kompakten und<br />

effizienten Verpackung von<br />

Carbon Black durch perfekt<br />

abgestimmte Komponenten:<br />

Produkt, Verpackung und<br />

System.<br />

Ihre Vorteile:<br />

<strong>10</strong>0 % staubfreie<br />

Absackung<br />

Bis zu 75 % weniger<br />

Lager- & Logistikkosten<br />

Weniger Reklamationen<br />

Höhere<br />

Markenreputation<br />

SENSOREN FÜR VIELFÄLTIGE<br />

ANWENDUNGEN<br />

Die Systeme von Jumo sind EN 50155-konform, arbeiten<br />

auch bei Vibrationen, starken Temperaturschwankungen<br />

und elektromagnetischen Einflüssen präzise und zuverlässig.<br />

Das Portfolio aus Fulda deckt ein weites Spektrum an<br />

Messgrößen ab; es reicht von der Temperatur- und Feuchtemessung<br />

über die Füllstandbestimmung bis zur Drucküberwachung.<br />

Auch in Anwendungen die nicht zur <strong>Verfahrenstechnik</strong> passen, zum<br />

Beispiel der Bahntechnik, überwachen die Sensoren kontinuierlich die<br />

Temperatur kritischer Komponenten. Vom Hersteller gibt es dafür den Railtemp,<br />

eine neue Generation von Radsatzfühlern. und der Hydrotrans, ein intelligenter<br />

Temperatur- und Feuchtigkeitssensor mit optionalem CO 2<br />

-Modul kommt beispielsweise<br />

bei der Klimatisierung von Schienenfahrzeugen zum Einsatz. Füllstandsensoren<br />

sorgen für eine präzise Überwachung der Flüssigkeitsstände in<br />

verschiedenen Behältern und Tanks. Beispielhaft sind hier der Schwimmerschalter<br />

Nesos R01 LS und der kapazitive Grenzstandmelder Zelos C01 LS zu nennen.<br />

www.jumo.de<br />

Nutzen Sie alle Vorteile des<br />

„CLEAN CYCLE of Packaging“<br />

von GREIF-VELOX!<br />

GREIF-VELOX<br />

Maschinenfabrik GmbH<br />

Kronsforder Landstraße 177<br />

D-23560 Lübeck | GERMANY<br />

+49 451 – 53030<br />

info@greif-velox.com<br />

greif-velox.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> 23


BESONDERS<br />

LESENSWERT<br />

ABREINIGUNG VON FILTERANLAGEN<br />

MIT WENIGER LUFT<br />

SAUBERERE FILTER


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Die Abreinigung von Filteranlagen verbraucht<br />

oft mehr Druckluft als nötig und führt zu einer<br />

ungleichmäßigen Belastung des Gewebes. Nun<br />

gibt es eine Ventilsteuerung, die mit einem<br />

Arbeitspunkt statt mit Schwellenwerten<br />

arbeitet. Die Innovation optimiert die Pausenzeiten<br />

kontinuierlich, spart Betriebskosten und<br />

erhöht die Standzeit der Filterelemente.<br />

In Deutschland sind Tag für Tag zahlreiche Bunkeraufsatz-,<br />

Steinstaub- und Spänefilter im Einsatz – in Mühlenbetrieben<br />

ebenso wie in Großfeuerungsanlagen oder in der Lebensmittelproduktion.<br />

Die Filtersysteme ähneln sich meist, haben aber<br />

oft ganz unterschiedliche Aufgaben: Mal sind es vor allem Produktfilter<br />

wie in Zementwerken. Dort scheidet der Filter das Rohmehl<br />

ab, das dann weiterverarbeitet wird. In anderen Fällen dienen<br />

Großfilteranlagen ausschließlich dem Emissionsschutz: Dort<br />

filtern sie Schadstoffe, die in Produktionsprozessen anfallen, zuverlässig<br />

aus der Luft, bevor diese wieder an die Umgebung abgegeben<br />

wird.<br />

ZEITPUNKT ENTSCHEIDEND<br />

Damit Großfilteranlagen eine optimale Filtrationsleistung erzielen,<br />

müssen die Filterschläuche regelmäßig abgereinigt werden.<br />

In vielen Filteranlagen erfolgt das mit Druckluft im sogenannten<br />

Pulse -Jet -Verfahren, das eine sehr gute Abreinigungsleistung bietet.<br />

Eine große Herausforderung bei dieser Methode ist allerdings<br />

IST DAS INTERVALL ZWISCHEN<br />

ZWEI LUFTSTÖSSEN ZU LANG,<br />

SETZT SICH DER FILTER ZU UND<br />

DER STROMVERBRAUCH STEIGT<br />

die effiziente Steuerung der Luftstöße. Erfolgt das Abpulsen des<br />

Filtergewebes in zu kurzen zeitlichen Abständen, kann sich kein<br />

ausreichend großer Filterkuchen bilden. Dieser ist aber unabdingbar,<br />

um einen hohen Abscheidungsgrad zu erreichen. Der<br />

Grund: Am Filterkuchen lagern sich feinste Staubpartikel ab, die<br />

das Filtergewebe ansonsten ungehindert passieren und in die<br />

Umgebungsluft gelangen würden.<br />

Ist das Intervall zwischen zwei Luftstößen dagegen zu lang,<br />

setzt sich der Filter zu und der Stromverbrauch der Absauganlage<br />

steigt stark an. Die optimale Einstellung der Pausenzeit ist also<br />

für den wirtschaftlichen Betrieb von Filteranlagen essenziell.<br />

FÜHREND BEI VENTILSTEUERUNGEN<br />

FÜR FILTERANLAGEN<br />

Der Regelungstechnik -Spezialist Axxeron Hesch Electronics ist<br />

seit Jahren einer der führenden Hersteller von Ventilsteuerungen.<br />

Das Unternehmen hat diverse Lösungen parat, mit der sich die<br />

Abreinigung von Filteranlagen differenzdruckabhängig regeln<br />

lässt. 2022 hat das Unternehmen die intelligente Vordruckregelung<br />

eingeführt und ist damit laut Eigenaussage Technologieführer<br />

in diesem Bereich in Deutschland.<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> 25


01 Auch klein ganz groß: Die neuen Ventilsteuerungen eignen sich auch für kleine und mittlere Filteranlagen<br />

Mit den neuesten Entwicklungen HE 5709 und HE 5713 (Basic-<br />

Ausführung) erweitert das Unternehmen sein Portfolio jetzt<br />

nochmals. Die leistungsstarken Steuerungen sind für Filteranlagen<br />

mit 4 oder 12 Ventilen geeignet (bei der HE 5713 sind es sogar<br />

bis zu 96 Ventile) und bieten gleich mehrere innovative Funktionsweisen.<br />

So sind die Ventilsteuerungen zum Beispiel mit einem<br />

frei definierbaren Arbeitspunkt ausgestattet: Durch die Definition<br />

dieses Punktes gewinnt man im Prozessverlauf ein Abbild<br />

aller relevanten Daten. Die Pausenzeit (die Zeit zwischen zwei<br />

Abreinigungsvorgängen) ermittelt die HE 5709/ HE 5713 in Abhängigkeit<br />

vom Staubanfall und der Veränderung des Filterwiderstandes<br />

automatisch.<br />

„Differenzdruckregler und Differenzdruckmessgeräte<br />

sind wichtige Instrumente zur Messung<br />

und Regelung von Differenzdruck in<br />

industriellen Anwendungen. Sie sind unverzichtbar,<br />

um Energiekosten zu senken, die<br />

Effizienz zu steigern und die Qualität der<br />

Prozesse zu verbessern.“<br />

Werner Brandis,<br />

CEO von Axxeron Hesch Electronics<br />

AUCH FÜR ATEX-ZONEN<br />

Neben diesen Funktionen gibt es noch weitere Features, von denen<br />

die Hersteller und Betreiber von Großfilteranlagen profitieren<br />

können. Beide Steuerungen ermöglichen sowohl die differenzdruckabhängige<br />

als auch die zeitgesteuerte und die sequenzielle<br />

Filter-Abreinigung. Diese Funktionen sind bei der HE 5709<br />

und der HE 5713 Basic bereits verfügbar. Ab dem ersten Quartal<br />

2025 liefert Axxeron Hesch die Steuerungen dann auch mit automatischer<br />

Pulszeit-Optimierung. Von Anfang an vorhanden ist<br />

die Zertifizierung für den Einsatz in der ATEX -Zone 22: Sie ermöglicht<br />

die Installation der Ventilsteuerungen in Umgebungen,<br />

in denen eine explosionsfähige Atmosphäre in Form einer Wolke<br />

aus in der Luft enthaltenem brennbarem Staub kurzzeitig auftreten<br />

kann.<br />

Die neuen Ventilsteuerungen senken den Druckluftverbrauch<br />

beim Abreinigungsprozess deutlich. Anders als herkömmliche<br />

Filtersteuerungen lösen sie den Abreinigungsimpuls nicht mehr<br />

nach dem Überschreiten bestimmter Schwellenwerte aus, sondern<br />

durch das Erreichen eines vom Anlagenbetreiber definier-<br />

26 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

ten Arbeitspunktes. Anwender können die Abreinigung aber<br />

auch künftig schwellenabhängig durchführen – diese Option ist<br />

ebenfalls in die HE 5709/HE 5713 Basic integriert.<br />

AUSGLEICH VON KNOW-HOW-VERLUST<br />

02 Die Steuerung regelt die Pulszeit für jedes Ventil individuell ...<br />

DIE STEUERUNGEN ERMÖGLICHEN<br />

DIE DIFFERENZDRUCKABHÄNGIGE,<br />

ZEITGESTEUERTE ODER SEQUENZI-<br />

ELLE ABREINIGUNG<br />

Bei der Entwicklung der selbstoptimierenden Ventilsteuerung<br />

hatten die Experten auch den Fachkräftemangel im Sinn. Werner<br />

Brandis, CEO von Axxeron Hesch Electronics betont: „Dadurch<br />

geht den Anlagenbetreibern viel Know-how in punkto Filterabreinigung<br />

verloren. Die Puls- und Pausenzeiten der Steuerung<br />

werden oft willkürlich gewählt und der Druckluftverbrauch ist<br />

viel zu hoch.“ Deshalb übernimmt die HE 5709/HE 5713 Basic<br />

vollautomatisch die Tätigkeiten, die früher die Techniker der Anlagenbetreiber<br />

durchgeführt haben: Das Abreinigungsintervall<br />

bestmöglich auf die tatsächliche Staubbelastung der Filterschläuche<br />

abzustimmen.<br />

Die neue Ventilsteuerung kann für jedes einzelne Ventil eine<br />

eigene Puls- oder Pausenzeit festlegen, sodass eine exakte Anpassung<br />

der Luftstöße an den Staubeintrag möglich ist. Herkömmliche<br />

Steuerungen regeln die Abreinigung oft so, dass zum Beispiel<br />

bei Rundfiltern jede Filterschlauchreihe zur selben Zeit mit derselben<br />

Menge an Druckluft beaufschlagt wird, egal, ob es sich um<br />

zwei Filter am Rande oder sechs Filterschläuche im Zentrum des<br />

Rundfilters handelt. Das ist nicht nur aus wirtschaftlichen Aspekten<br />

ungünstig, sondern auch negativ für die Umwelt: Druckluft<br />

wird durch die Komprimierung von Umgebungsluft gewonnen<br />

und der Kompressor verbraucht viel Strom.<br />

AUTOMATISCHE OPTIMIERUNG<br />

Um die optimale Puls- und Pausenzeit für jedes einzelne Ventil<br />

und jede einzelne Filterschlauchreihe zu ermitteln, misst die<br />

HE 5709/HE 5713 Basic nach dem Abreinigungsimpuls den Differenzdruckabfall<br />

an jeder Schlauchreihe. „Durch die Variation der<br />

Pulszeit finden wir dann die idealen Werte“, beschreibt Brandis<br />

das Funktionsprinzip der neuen Ventilsteuerung. „Das ist ein dynamischer<br />

Prozess – es gibt nicht mehr eine einzige Pulszeit, sondern<br />

nur noch einen Startwert, an dem man sich orientiert.“ Je<br />

nach Staubeintrag und Differenzdruckänderung passt die Steuerung<br />

die Puls- und die Pausenzeit für die Abreinigung kontinuierlich<br />

an.<br />

Mit der neuen Ventilsteuerung können die Betreiber von Filteranlagen<br />

aber nicht nur ihre Betriebskosten senken. Der gleichmäßige<br />

Druckluftverbrauch und die geringere Anzahl an Luftstößen<br />

sorgen zudem dafür, dass das Filtergewebe weniger stark beansprucht<br />

wird. Durch den Einsatz der Steuerung verlängert sich<br />

deshalb auch die Standzeit der Filterschläuche. Die HE 5709/<br />

HE 5713 ermöglicht also laut Axxeron Hesch eine deutliche Effizienzsteigerung<br />

bei Filteranlagen. Für die Betreiber heißt das: Sie<br />

können mit wenig Aufwand viel Geld sparen.<br />

Bilder: Axxeron Hesch, user11472009 – freepik.com,<br />

Lichtfreibeuter – stock.adobe.com<br />

www.hesch-automation.com<br />

… und eignet sich für den Einsatz in Umgebungen der ATEX-Zone 22<br />

03 Luftverteiler: Bis zu 96 Ventile kann diese Steuerung regeln<br />

UNTERNEHMEN<br />

AXXERON HESCH electronics GmbH<br />

Boschstraße 8, 31535 Neustadt<br />

Tel. 05032 95350<br />

E-Mail: info@hesch.de<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> 27


SCHÜTTGUT DIGITAL VERMESSEN<br />

SOFTWARE ERKENNT<br />

HALDE GENAU<br />

01<br />

Die kontinuierliche Füllstandsüberwachung für Aufgabebunker,<br />

Beschickungssilos, Förderbandbunker und Halden lässt sich mit<br />

passender Software einfacher durchführen. Mit einer Volumengenauigkeit<br />

von über 98 % bietet ein System eine fortschrittliche Methode, um den<br />

Materialfluss in Echtzeit zu erfassen und zu analysieren.<br />

Das Owl Eye Aufgabebunker-Modul von Sachtleben ist<br />

eine spezialisierte Anwendung innerhalb der Softwareplattform<br />

des Unternehmens. Es nutzt moderne<br />

L idar-Technologie, um die Effizienz und Genauigkeit der<br />

Füllstandsmessung in Aufgabebunkern laut Unternehmen zu revolutionieren.<br />

Typischerweise wird ein L idar-Sensor strategisch<br />

oberhalb des Aufgabebunkers installiert, um einen umfassenden<br />

Überblick und eine präzise Erfassung des Füllstands zu ermöglichen.<br />

Die Installation erfordert eine zuverlässige Stromversorgung<br />

sowie eine Netzwerkanbindung, um die kontinuierlich erfassten<br />

Daten zu übermitteln. Für Standorte, an denen eine direkte Kabelverbindung<br />

herausfordernd ist, bietet das System die Möglichkeit,<br />

über eine Funkbrücke angebunden zu werden.<br />

DIE TECHNIK DAHINTER<br />

Sobald das System installiert ist, tastet der L idar-Sensor mit seinem<br />

Laserstrahl die Oberfläche des Bunkerinhalts ab und liefert<br />

im Sekundentakt detaillierte Messwerte. Diese hochfrequenten<br />

Messungen ermöglichen es, auch bei dynamischen und schnell<br />

wechselnden Füllständen eine hohe Genauigkeit zu erreichen.<br />

Die Sensoren erfassen nicht nur den aktuellen Füllstand, sondern<br />

auch Bewegungen und Veränderungen innerhalb des Bun-<br />

kers. Die Daten werden dann in Echtzeit an die O wl Eye Plattform<br />

übermittelt, die sie verarbeitet, visualisiert und für weitere<br />

Analysen bereitstellt. Auf diese Weise ermöglicht das Aufgabebunker-Modul<br />

eine Kontrolle und Einsicht in die Materialflüsse<br />

innerhalb von Aufgabebunkern, was zu optimierten Betriebsabläufen,<br />

einer verbesserten Materialhandhabung und einer insgesamt<br />

effizienteren Produktionskette führen kann.<br />

WAS IST OWL EYE?<br />

Owl Eye ist eine Marke von Sachtleben Technology, die<br />

eine zentrale Digitalisierungsplattform für die Erfassung<br />

von Betriebsdaten darstellt. Die Plattform integriert<br />

eine Reihe von präzisen Messwerkzeugen, die eine<br />

umfassende und zeitnahe Erfassung kritischer Betriebsdaten<br />

ermöglichen. Die gesammelten Daten werden<br />

durch eine Datenbankanwendung aufbereitet, visualisiert<br />

und über unterschiedliche Schnittstellen den<br />

Anwendern bereitgestellt.<br />

28 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

01 Genau erfasst: Das Dashboard zeigt den Füllstand<br />

eines Aufgabebunkers und dessen zeitliche ...<br />

02 … Verwendung, rechts dessen digitales Abbild<br />

BESONDERES MERKMAL<br />

Die Füllstandsmessung erfolgt im Sekundentakt und liefert präzise<br />

Daten über die Materialmenge im Bunker. Ein weiteres Merkmal<br />

der Software ist die Fähigkeit, Fahrzeuge zu erkennen, sobald<br />

diese in die definierte Fahrzeugzone einfahren. Diese intelligente<br />

Erkennungsfunktion pausiert die Messung automatisch, um Interferenzen<br />

und Messfehler zu vermeiden, und setzt die Erfassung<br />

fort, sobald das Fahrzeug die Zone verlassen hat. Die Funktion<br />

ermöglich somit, dass die Messdaten nicht durch die Anwesenheit<br />

der Fahrzeuge verzerrt werden, und sorgt für eine genaue<br />

Überwachung des Materialflusses.<br />

Darüber hinaus bietet die Software ein Dashboard und Logs, in<br />

denen die Zeitintervalle mit Fahrzeugerkennung verzeichnet<br />

sind. Nutzer können somit nachvollziehen, wann und wie lange<br />

Fahrzeuge sich im Bereich des Aufgabebunkers aufhielten. Eine<br />

weitere Funktion ist die Analyse der Materialdifferenz vor und<br />

nach der Fahrzeugerkennung. Dies ermöglicht es, die durch das<br />

Laden oder Entladen verursachten Volumenänderungen exakt zu<br />

erfassen und entsprechend zu verbuchen.<br />

Neben diesen Funktionen speichert das System regelmäßige<br />

3D-Abbildern des Aufgabebunkers. Diese Abbilder sind nicht nur<br />

für die Routinewartung und -überprüfung von Wert, sondern<br />

auch im Falle einer Fahrzeug- oder Personenerkennung in der<br />

Fahrzeugzone. Sie ermöglichen eine detaillierte Nachprüfung, ob<br />

zum Zeitpunkt der Erkennung ein gültiger Verlade- oder Fahrauftrag<br />

vorlag. Dies ist relevant, um sicherzustellen, dass keine Vermischung<br />

von Materialien stattfindet, die nicht zusammengeführt<br />

werden sollten.<br />

DIGITALISIERUNG LOHNT SICH<br />

Sachtleben sieht fünf Gründe, warum sich Digitalisierung lohnt.<br />

1. Verbesserung der Produktionsprozesse: Die digitale Überwachung<br />

der Auslastung und der Kapazität von Anlagen ermöglicht<br />

eine detaillierte Analyse der Produktionsabläufe. Durch Echtzeitdaten<br />

lassen sich Engpässe schnell identifizieren und Anpassungen<br />

vornehmen. Dies führt zu einer optimierten Ausnutzung der<br />

Produktionskapazitäten und einer Reduzierung von Leerlaufzeiten.<br />

2. Reduzierung manueller Fehler: Traditionelle Methoden<br />

wie das Zählen von Schaufelladungen können fehleranfällig und<br />

02<br />

ineffizient sein. Die Digitalisierung bietet auch die Möglichkeit,<br />

manuelle Messungen durch automatisierte und präzise Verfahren<br />

zu ersetzen. Dies reduziert die Fehlerquote, spart Zeit und<br />

Ressourcen. 3. Echtzeitüberwachung und -steuerung: Digitalisierte<br />

Systeme ermöglichen eine kontinuierliche Überwachung<br />

der P roduktionsparameter in Echtzeit. Anomalien und Abweichungen<br />

erkennt das System sofort und korrigiert diese. 4. Verbesserte<br />

Dokumentation und Rückverfolgbarkeit: Die lückenlose<br />

digitale Dokumentation von Produktionsdaten verbessert die<br />

Rückverfolgbarkeit und erleichtert die Einhaltung von Qualitätsstandards<br />

und regulatorischen Anforderungen. Im Falle von<br />

Qualitätsabweichungen lassen sich die Ursachen schneller identifizieren<br />

und beheben. 5. Unterstützung bei der Entscheidungsfindung:<br />

Die durch Digitalisierung verfügbaren Datenmengen<br />

unterstützen die strategische Planung und Entscheidungsfindung.<br />

Verantwortliche können Trends und Muster erkennen,<br />

was eine fundierte Grundlage für zukünftige Investitionen und<br />

Innovationen bieten kann.<br />

Bilder: Sachtleben<br />

www.sachtleben-technology.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

Sachtleben Technology GmbH<br />

Bahnhofstraße 21-39,<br />

37431 Bad Lauterberg im Harz<br />

Tel. 07831 96922190<br />

E-Mail: info@sachtleben-technology.com<br />

Qualitätssicherung . Energieeinsparung . Kostensenkung<br />

... weil jedes Grad zählt!<br />

ü Prozesskontrolle<br />

Optimierung der Ofensteuerung durch genaue Messung<br />

der Produkt- und Ofenraumtemperaturen<br />

Einfach<br />

Fo/Pu Prozessanalyse mit grafischer Software<br />

HACCP konforme Prozesseinrichtung und Prüfung<br />

ü<br />

Exakt<br />

Akkreditierte Kalibration mit kurzer Bearbeitungszeit<br />

ü<br />

info@phoenixtm.de I Tel. +49 5731 300280<br />

Begleitung bei der Inbetriebnahme / Software-Training<br />

Besuchen Sie uns: www.phoenixtm.de


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

FÖRDERZUSAGE FÜR PROJEKT ERHALTEN<br />

VIRTUELLE ANLAGEN<br />

Digitaler Zwilling:<br />

Der MTP-Ansatz stellt<br />

integrierbare Module<br />

für das Leitsystem bereit,<br />

die einen Prozessschritt<br />

umfassend abbilden<br />

Die Digitalisierung verfahrenstechnischer<br />

Anlagen beschleunigen und vereinfachen, das<br />

ist das Ziel des Projekts V irtasi. Unterstützung<br />

kommt von der Bayerischen Forschungsstiftung<br />

und einem Unternehmen aus L udwigsburg.<br />

Steigende Rohstoff- und Energiekosten, der Fachkräftemangel<br />

und eine hohe Komplexität erhöhen die Herausforderungen<br />

für Anlagenplaner und -betreiber in der Lebensmittelindustrie.<br />

Um hier die Anlagen effizient zu betreiben,<br />

sind flexiblere Prozesse notwendig.<br />

Zudem sind die Hersteller mit wechselnden Marktbedürfnissen<br />

konfrontiert, die zu einer wachsenden Produktvielfalt und<br />

kürzeren Lebenszyklen führen. Abhilfe kann hier die Automatisierung<br />

schaffen, die einen flexibleren und effizienteren Betrieb<br />

MEINUNG DER<br />

REDAKTION<br />

Digital ist smart,<br />

zumindet sehe ich das<br />

so. Wo früher ganze<br />

Teams wochenlang<br />

über Plänen brüteten,<br />

erledigt das heute eine<br />

Software – vielleicht<br />

sogar mit Hilfe der KI.<br />

GUIDO MATTHES,<br />

Chefredakteur<br />

ermöglicht. Und sie sorgt auch dafür, dass sich Entwicklung und<br />

Inbetriebnahme von Produktionsanlagen beschleunigen.<br />

VIRTUELLE ANLAGENPLANUNG, SIMULATION<br />

UND INBETRIEBNAHME<br />

Um die schnellere und einfachere Digitalisierung von Anlagen<br />

voranzutreiben, beteiligt sich Z iemann H olvrieka an einem Projekt<br />

des Lehrstuhls für Brau- und Getränketechnologie der Technischen<br />

Universität M ünchen. Dieses wird jetzt mit rund<br />

703.000 Euro von der Bayerischen Forschungsstiftung gefördert.<br />

T obias B echer, der bei Z iemann H olvrieka die Abteilung Technologie,<br />

Forschung und Entwicklung leitet, erklärt: „Bei V irtasi<br />

(virtuelle Anlagenplanung, Simulation und Inbetriebnahme)<br />

geht es darum, ein automatisiertes, modellgestütztes und virtuelles<br />

Engineering in der Lebensmittelindustrie 4.0 auf Basis modularer<br />

Anlagenplanungsdaten zu ermöglichen. Wir leisten hier mit<br />

unserer Lösung Module Type Packages (MTP) einen wichtigen<br />

Beitrag, um einen Automatisierungsstandard zu etablieren.“<br />

Ebenfalls am Projekt beteiligt sind der Simulations-Dienstleister<br />

Simplan aus München und das Technologieunternehmen<br />

G imbio aus Freising.<br />

Bilder: Ziemann Holvrieka<br />

www.ziemann-holvrieka.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

Ziemann Holvrieka GmbH<br />

Schwieberdinger Str. 86<br />

71636 L udwigsburg<br />

Tel. 07141 4080<br />

s ales.germany@z iemann-h olvrieka .c om<br />

30 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

TRAGBARES MESSGERÄT FÜR RH-SENSOREN<br />

Rotronic hat eine neue Version seines Feuchte -Validierungsgeräts auf den<br />

Markt gebracht. Das tragbare Hygrocal<strong>10</strong>0 Advanced (HC<strong>10</strong>0A) wurde<br />

entwickelt, um Nutzern vor Ort eine schnelle und einfache Bewertung der<br />

Leistung von sieben Fühlern für relative Feuchte (rF) gleichzeitig zu ermöglichen.<br />

Es ist ein voll integriertes, eigenständiges Gerät zur Validierung von<br />

Feuchtesensoren im Bereich von 5 bis 95 %rF. Die Stabilität der relativen Feuchte und die Gleichmäßigkeit in der<br />

Kammer liegen innerhalb von +/- 0,5 %. Ebenfalls integriert ist ein Mischsystem mit geteiltem Durchfluss und<br />

separaten Sättigungs- und Trocknungsreservoirs. Je nach Bedarf lässt sich Umgebungsluft durch einen dieser<br />

Behälter leiten, um die Messbedingungen in der Kammer zu ändern. Ein Referenzfühler wird standardmäßig<br />

mitgeliefert und führt Feuchte- sowie Temperaturmessungen mit einer Genauigkeit von 0,8 %rF, 0,1 °C und einer<br />

Langzeitdrift von ± 1 % pro Jahr durch. Der Fühler ist mit einem On-Board-Speicher ausgestattet, in dem sich alle<br />

Referenzdaten speichern lassen. So kann der Nutzer die Fühler leicht austauschen.<br />

https://www.processsensing.com<br />

SENSOR KANN VIELES MESSEN UND UNTERSCHEIDEN<br />

Der Flowave von Bürkert kann außer Durchfluss, Temperatur, Massendurchfluss<br />

auch die Dichte ermitteln. Und er unterscheidet zwischen Spülmedium<br />

und Produkt. Das Messprinzip kommt dabei ohne messstoffberührende<br />

Sensorelemente im Messrohr aus. Das bringt Vorteile: Keine Elemente im<br />

Messrohr bedeuten weder Leckagen noch Material-Unverträglichkeiten oder<br />

Wartungen, zudem gibt es keinen Druckabfall und die Reinigung gestaltet<br />

sich einfacher. Im Prozess verhält sich der Sensor wie ein Stück Rohr. Er<br />

besteht aus Edelstahl, es gibt keine Toträume und alle Hygieneanforderungen<br />

sind erfüllt (ASME BPE und EHEDG). Der Messbereich beträgt bei Nennweite<br />

DN 8 bis 0,3 l/min und bei DN 80 bis 3.300 l/min. Alle gängigen Prozessanschlüsse wie Tri-Clamp, Flansch oder<br />

SMS-Verschraubung sind verfügbar. Die Montage ist einfach: Der Ein- und Ausbau des vergleichsweise leichten Geräts<br />

sowie die Nachkalibrierung kann eine Person durchführen. Die Kommunikation mit der übergeordneten Steuerung ist<br />

wahlweise über Profibus DP, Profinet oder über eine analoge 4...20 mA-Schnittstelle möglich.<br />

www.buerkert.de<br />

FAMILIENZUWACHS BEIM DRUCKMESSEN<br />

Wika hat seine A2G-Familie um drei Messgeräte erweitert. Die A2G-500, -520 und -540 überzeugen laut<br />

Unternehmen durch eine hohe Messgenauigkeit, einen modularen Aufbau und eine robuste Bauweise. Sie<br />

lassen sich in neue sowie bestehende raumlufttechnische (RLT-)Anlagen integrieren. Der A2G-500 misst<br />

Differenz- und Relativdruck sowie Vakuum, mit einer Messgenauigkeit von ±0,5 %. Der A2G-520 kommt<br />

an Bauteilen wie Ventilatoren zum Einsatz, wo er die Druckdifferenz misst und anhand eines Kalibrierfaktors<br />

den Volumenstrom berechnet. Der A2G-540 wird verwendet, um Differenzdruck und Volumenstrom<br />

zu regeln. Zusätzliche Optionen wie Display, Relais oder zusätzliche Ein- und Ausgänge sind verfügbar. Die wetterfesten<br />

Geräte haben eine automatische Nullpunkteinstellung, kritische Anlagenzustände zeigt eine Ampelfunktion.<br />

www.wika.de<br />

Explosionsgeschützte Gehäuse<br />

für Hydrogen Applikationen<br />

Unsere Ex Gehäuse aus Polyester, Aluminium und Edelstahl<br />

schützen Elektronikkomponenten in explosionsgefährdeten Zonen<br />

an Elektrolyseuren.<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> 31


TRENDTHEMA<br />

IDENT-ANWENDUNGEN IM EX-BEREICH<br />

RFID FÜR DIE<br />

PROZESSINDUSTRIE<br />

Der Einsatz von RFID-Technologie im Ex-Bereich<br />

kann menschliche Fehlerquellen eliminieren<br />

und die Sicherheit verbessern. Zusätzlich lässt<br />

sich mit geeigneten Geräten Zeit einsparen.<br />

In explosionsgefährdeten Bereichen können selbst aus geringfügigen<br />

Fehler bei Routineaufgaben erhebliche Risiken resultieren.<br />

Eine einfache Verwechslung könnte zu schweren Schäden<br />

an Anlagen und Umwelt, Produktionsausfällen und sogar<br />

zur Gefährdung von Mitarbeitern führen. Pepperl+Fuchs ist<br />

sich sicher, dass der Einsatz von RFID-Technologie menschliche<br />

Fehlerquellen eliminieren und die Sicherheit verbessern kann.<br />

MEINUNG DER REDAKTION<br />

Die RFID-Technik ist nun nichts Neues mehr, aber immer wenn sich<br />

weitere Anwendungen zeigen, finde ich es sehr interessant, wie vielfältig<br />

die „automatische Identifizierung von Objekten über Funk“ ist. In dem<br />

hier beschriebenen Anwendungsfall hilft RFID sogar, Fehlerquellen zu<br />

eliminieren und unterstützt den Anwender in seinem beruflichen Alltag.<br />

Drei Merkmale sind übrigens bei einem RFID-System immer vorhanden:<br />

Das System ermöglicht eine eindeutige Kennzeichnung von Objekten<br />

durch elektronisch gespeicherte Daten; die lassen sich zur Identifikation<br />

des Objekts drahtlos über einen Funkfrequenzkanal auslesen und ein<br />

gekennzeichnetes Objekt sendet seine Daten nur dann, wenn ein dafür<br />

vorgesehenes Lesegerät diesen Vorgang abruft.<br />

GUIDO MATTHES, Chefredakteur<br />

32 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de


TRENDTHEMA<br />

02 Das UHF RFID Schreib-/Lesegerät ist auch für<br />

größere Leseabstände geeignet<br />

01 Die RFID-Lösungen ermöglichen eine Prüfung der Verbindungen<br />

sowie Rückverfolgbarkeit ohne zusätzlichen Zeitaufwand<br />

PRÜFUNG UND RÜCKVERFOLGBARKEIT<br />

In der Prozessindustrie werden pumpfähige Stoffe zu Lagertanks<br />

oder Anlagenteilen transportiert, oft über lange Rohrleitungssysteme<br />

und in sogenannten Schlauchbahnhöfen übergeben. Fehler<br />

müssen hier vermieden werden, um Qualität und Sicherheit zu gewährleisten.<br />

Falsche Verbindungen können zu Ausschuss, Produktionsausfällen<br />

und hohen Kosten führen. Unfälle und Personenschäden<br />

sind potenzielle Risiken. Die RFID-Schreib-/Lesegeräte<br />

IPH-30GM-Ex und IQH1-30GM-Ex von Pepperl+Fuchs ermöglichen<br />

eine Prüfung der Verbindungen sowie Rückverfolgbarkeit<br />

ohne zusätzlichen Zeitaufwand. Integriert in die Steuerungstechnik<br />

erkennen sie Fehler frühzeitig und verhindern Ausfälle.<br />

Auch zur Identifikation von Probenbehältern bieten sie eine<br />

Lösung, die Zeit spart und die Qualitätssicherung verbessern<br />

kann. Für die Identifikation über größere Distanzen, stehen auch<br />

RFID-Lösungen im UHF-Bereich zur Verfügung, wie der IUH-<br />

F190-V1-FR1-01-Ex GUBW1.<br />

Die RFID-Schreib-/Leseköpfe für den Einsatz in explosionsgefährdete<br />

Bereiche ergänzen das RFID-Portfolio des Herstellers<br />

und eignen sich auch für raue Umgebungen.<br />

Zusammenfassend lässt sich festhalten: Die RFID-Reader eignen<br />

sich für ATEX Zonen 1/21, die robusten Gehäuse haben eine<br />

platzsparende Bauform, es gibt Lösungen für LF- (125 kHz),<br />

HF (13,56 MHz) sowie UHF (860 - 960 MHz) und die Geräte funktionieren<br />

in einem großen Betriebstemperaturbereich.<br />

Bilder: Pepperl+Fuchs<br />

www.pepperl-fuchs.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

Pepperl+Fuchs SE<br />

Lilienthalstraße 200, 68307 Mannheim<br />

Tel. 0621 7760<br />

E-Mail: info@de.pepperl-fuchs.com<br />

Halle 5<br />

Stand L28<br />

WBH Chargenmischer<br />

MLH Labormischer<br />

www.mapgmbh.com<br />

WAH Kontimischer<br />

WBR Bandwendelmischer<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> 33


GEFAHRSTOFFLAGERUNG AM ARBEITSPLATZ<br />

VORBEUGEN SCHÜTZT<br />

Besonders wenn gefährliche Stoffe zur täglichen Arbeit<br />

gehören, haben Betriebe Schutzaufgaben für Mensch<br />

und Umwelt zu erfüllen. Im Mittelpunkt steht dabei<br />

auch die sichere Lagerung von Gefahrstoffen. Ein<br />

Spezialist für Sicherheit und Umweltschutz setzt<br />

deshalb auf ein durchdachtes Präventionskonzept.<br />

Arbeitgeber müssen gewährleisten, dass sie die gesetzlichen<br />

Vorschriften für den Umgang mit Gefahrstoffen<br />

kennen, denn Verstöße können schwere Folgen haben.<br />

Ein durchdachtes Präventionskonzept ist daher unerlässlich,<br />

um ein sicheres Arbeitsumfeld zu erreichen. Anwender<br />

müssen geschult und regelmäßig weitergebildet werden. Darüber<br />

hinaus ist eine angemessene technische Ausstattung essenziell,<br />

um Risiken zu minimieren. Sicherheitsschränke bieten hier<br />

den erforderlichen Schutz und sind flexibel an die jeweiligen<br />

Bedürfnisse anpassbar.<br />

ZUERST GEFÄHRDUNGSBEURTEILUNG<br />

Im Umgang mit Gefahrstoffen ist der Arbeitgeber verpflichtet,<br />

bestimmte Sicherheitsmaßnahmen vorzunehmen, darunter eine<br />

ausführliche Gefährdungsbeurteilung, um Risiken, die durch<br />

den Umgang mit Gefahrstoffen entstehen können, zu minimieren<br />

und Belastungsfaktoren so gering wie möglich zu halten. Im<br />

Anschluss daran werden die erforderlichen Schutzmaßnahmen<br />

getroffen. Es handelt sich um eine systematische Ermittlung und<br />

Bewertung relevanter Gefährdungen. Die Grundlage ist eine<br />

Beurteilung der inhalativen (Einatmen), dermalen (Hautkontakt),<br />

physikalisch-chemischen (Brand- und Explosionsgefahren)<br />

und sonstigen Gefährdungen, die durch Gefahrstoffe entstehen<br />

können. Die Gefährdungsbeurteilung ist in regelmäßigen<br />

Abständen zu überprüfen, zu dokumentieren und gegebenenfalls<br />

zu aktualisieren. Auch die Arbeitnehmer sind zur Mitwirkung<br />

verpflichtet und etwaige Verstöße müssen gemeldet werden.<br />

GEFAHREN DURCH ROUTINE<br />

01 Greifbar: In<br />

Sicherheitsschränken<br />

lassen sich Gefahrstoffe<br />

gesetzeskonform direkt<br />

am Arbeitsplatz<br />

lagern<br />

Da Gesetze und Vorschriften nicht alles regeln können, ist es die<br />

Pflicht des Arbeitgebers, seine Mitarbeiter durch wiederkehrende<br />

Sicherheitsschulungen für die mit ihrer Tätigkeit verbundenen<br />

Gefahren zu sensibilisieren. Diese Schulungen tragen dazu<br />

bei, das Bewusstsein für Gefahrenpotenziale aufrechtzuerhalten<br />

und dem Gewöhnungseffekt entgegenzuwirken. Chemikalien<br />

und Substanzen können bei falscher Handhabung brandfördernd<br />

oder korrosiv wirken, sie können aber auch umweltgefährlich<br />

oder giftig sein, deswegen müssen die Mitarbeiter<br />

nicht nur wissen, womit sie es zu tun haben,<br />

sondern auch die geeigneten Schutzmaßnahmen<br />

kennen. Das ist der Fall, wenn es um<br />

persönliche Schutzausrüstung geht, aber auch<br />

um die Einhaltung von Lagervorschriften.<br />

Wie kann theoretisches Wissen über Sicherheitsbedarf<br />

und Gefährdungspotenziale nachhaltig<br />

verankert bleiben und eine Routine im All-<br />

34 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de


Reeeeiiinnnnnniiiggguunnnnnnggg<br />

Sprrrr ühhhttrrrr occkknnnnnnuunnnnnnggg<br />

Veeeerrrrfahhhrrrr eeeennnnnnstteeeecchhhnnnnnniiikk<br />

SSDX<br />

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TRENDTHEMA<br />

02 Passt immer:<br />

Der Hersteller hat<br />

eine breite Auswahl an<br />

Gefahrstoffschränken<br />

im Programm<br />

tag verhindern? Genau diesen Grundgedanken hat sich Asecos,<br />

ein Experte für Gefahrstofflagerung und -handling und Hersteller<br />

von Sicherheitsschränken nach Europäischer Norm EN 14470 -<br />

1/ -2, zu eigen gemacht und die Asecos Academy ins Leben gerufen.<br />

Hier wird Aufklärungsarbeit zum Thema Gefahrstofflagerung<br />

und -handling geleistet und praxisnahes Expertenwissen zu<br />

Grundlagen oder Spezialthemen in Form von Online- oder Präsenzveranstaltungen<br />

vermittelt. Das Herzstück der Academy ist<br />

die Asecos Welt, eine interaktive Ausstellung zum Thema Gefahrstoffe.<br />

Im Rahmen geführter Rundgänge können Besucher ihr<br />

Wissen auffrischen und neue Lerninhalte selbstständig erarbeiten.<br />

Dabei erfahren sie auch mehr über die Funktionsweise der<br />

Sicherheitsschränke des Unternehmens.<br />

ANWENDERSPEZIFISCHE LAGERLÖSUNGEN<br />

Ob sich ein Betrieb entscheidet, Gefahrstoffe zentral (an einem<br />

fest definierten Ort im Gebäude oder Außenbereich) oder dezentral<br />

zu lagern (in Sicherheitsschränken direkt am Arbeitsplatz)<br />

hängt von unterschiedlichen Kriterien ab. Ausschlaggebend sind<br />

etwa individuelle Anforderungen oder die Größe der Gebinde.<br />

Auch dürfen die räumlichen und baulichen Voraussetzungen<br />

nicht außer Acht gelassen werden. Zudem ist abzuwägen, ob es<br />

für Anwender zumutbar ist, täglich den Weg in ein separates Außenlager<br />

zurückzulegen, um die benötigten Substanzen von dort<br />

zu holen und nach Verwendung wieder dorthin zurückzubringen.<br />

Dieser Arbeitsschritt kostet Zeit und birgt auch Risiken, etwa zu<br />

stolpern und dabei die Substanz zu verschütten oder die Stoffe<br />

für einen späteren Arbeitsschritt am Einsatzort zu behalten. Deshalb<br />

ist es für viele Arbeits- und Fertigungsbereiche effizienter<br />

und mittlerweile auch gängige Praxis, Gefahrstoffe direkt am Einsatzort<br />

zu lagern.<br />

In Arbeitsräumen dürfen Gefahrstoffe oberhalb der festgelegten<br />

Mengengrenzen ausschließlich in speziellen Einrichtungen wie<br />

den Typ -90 -Sicherheitsschränken von Asecos, gelagert werden.<br />

Der Grund: Diese Schränke bilden einen eigenen Brandabschnitt<br />

und können wie eigene Brandschutzräume angesehen werden.<br />

Die Sicherheitsschränke bieten im Ernstfall eine Feuerwiderstandsfähigkeit<br />

von außen nach innen für 90 Minuten. Dies ermöglicht<br />

den optimalen Schutz für gelagerte Gefahrstoffe im Falle<br />

eines Brandes und ein schnelles, unkontrollierbares Ausbreiten<br />

des Feuers wird verhindert. Gleichzeitig wird Zeit gewonnen, damit<br />

einerseits die Menschen den Gefahrenbereich verlassen und<br />

andererseits Rettungskräfte das Feuer bekämpfen können.<br />

MASSGESCHNEIDERTE SICHER HEITSSCHRÄNKE<br />

Fachkundige Beratung ist bei der Auswahl eines Typ -90 -<br />

Sicherheitsschrankes sehr wichtig, dadurch kann ein passgenauer<br />

Zuschnitt ermöglicht werden: Angefangen von ergonomischen<br />

Gesichtspunkten, die die Handhabung vereinfachen, wie<br />

etwa unterschiedliche Auszüge, Tür- und Schließvarianten, bis<br />

hin zu unterschiedlichen Anforderungen bezüglich Platzbedarf<br />

sowie Lösungen, die helfen potenzielle Gefahrenquellen, die<br />

durch Routine entstehen können, zu reduzieren.<br />

Fazit: Die sichere Lagerung von Gefahrstoffen zuerst mal eine<br />

gesetzliche Verpflichtung aber nicht nur, sondern auch ein essenzieller<br />

Bestandteil des betrieblichen Gesundheits- und Umweltschutzes.<br />

Fortlaufende Schulungen und Sensibilisierung der Mitarbeiter,<br />

kombiniert mit der richtigen technischen Ausstattung,<br />

wie Typ-90- Sicherheitsschränken, sind grundlegende Bausteine<br />

eines erfolgreichen Präventionskonzepts.<br />

Bilder: Asecos<br />

www.asecos.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

asecos GmbH<br />

Weiherfeldsiedlung 16-18, 63584 Gründau<br />

Tel. 06051 92200<br />

E-Mail: info@asecos.com<br />

AUTOR<br />

Dipl.-Ing. Sven Sievers, Bereichsleiter<br />

Produktmanagement und -entwicklung,<br />

Asecos GmbH, Gründau<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> 35


EX-SICHERER MISCHER<br />

STAUBEXPLOSIONEN<br />

IM GRIFF<br />

Um die Kapazitäten bei der Produktion von Farbpigmenten zu erhöhen, hat sich<br />

ein Hersteller nach neuen Mischtechnologien umgesehen. Dabei standen neben<br />

der Homogenität und leichten Reinigung auch der Ex-Schutz im Fokus, da die<br />

Handhabung feinpulvriger Pigmente ein Risiko für Staubexplosionen birgt.<br />

Die Wirkung von Farben auf den Menschen ist vielfältig.<br />

Farben beeinflussen unsere Wahrnehmung und wecken<br />

Emotionen. Darüber hinaus können Farben bestimmte<br />

Funktionen erfüllen, beispielsweise eine Signalfunktion.<br />

Für diese werden häufig leuchtende Farben verwendet, da sie<br />

unsere Aufmerksamkeit besonders stark auf sich ziehen. Leuchtfarben<br />

unterscheiden sich nicht nur in ihrer Wirkung von nichtleuchtenden<br />

Farben, sondern auch in ihrer Zusammensetzung<br />

und ihrem Herstellungsprozess.<br />

Die Firma Aralon Color hat sich seit 2011 auf die Forschung,<br />

Entwicklung und Produktion leuchtender und funktioneller<br />

Farbmittel spezialisiert. Das Spezialchemieunternehmen mit<br />

Sitz in Heiligenroth produziert formaldehydfreie Tagesleuchtpigmente<br />

für Farben, Lacke, Kunststoffe, Aerosole und viele<br />

weitere Anwendungen. Dr. rer. nat. R ami I smael, Gründer und<br />

Geschäftsführer von A ralon Color, sieht das Unternehmen als<br />

Brancheninnovator: „Wir haben den Markt für schadstofffreie<br />

Tagesleuchtpigmente revolutioniert, indem wir formaldehydfreie<br />

Pigmente entwickelt haben, die in ihrer Funktion und Qualität<br />

sogar formaldehydhaltige Farbpigmente übertreffen. Bis<br />

heute sind wir der einzige Hersteller solcher Farbpigmente in<br />

Deutschland.“ Wir brachten bereits 2014 die formaldehydfreien<br />

Tagesleuchtpigmente auf den Markt.“<br />

EXPLOSIONSGEFAHRRISIKO BEIM MISCHEN<br />

Da Tagesleuchtpigmente in einem chemisch-physikalischen<br />

Prozess hergestellt werden, unterliegt der Produktionsprozess<br />

verschiedenen EU-Vorschriften und gesetzlichen Regelungen.<br />

Eine wesentliche Sicherheitsvorschrift bei der Produktion ist der<br />

Ex-Schutz. Dazu nochmal Ismael: „Die formaldehydfreien Farbpigmente<br />

werden mittels neuer Technologien in mehreren Polymerisationsprozessen<br />

hergestellt, die unabhängig voneinander<br />

ausgeführt werden. Im Vergleich zur alten Technologie, die nur<br />

eine Polymerisation vorsah, sind die neuen Produktionsschritte<br />

viel aufwändiger, erbringen jedoch eine bessere Qualität. Aus nur<br />

einem Produktionsschritt sind somit drei geworden.“<br />

Nach der Polymerisation wird die feste Pigmentmasse pulverisiert,<br />

bis die Farbpigmente eine Partikelgröße von 3 bis 12 µm<br />

aufweisen. Um eine gleichbleibende Homogenität der einzelnen<br />

Chargen zu erreichen, werden diese miteinander gemischt. Dabei<br />

kommt der horizontale Einwellenchargenmischer von MAP<br />

Mischsysteme zum Einsatz. Das Unternehmen aus dem<br />

R hein-Neckar-Kreis liefert industrielle Mischtechnik für diverse<br />

Industriezweige, einschließlich der chemischen Industrie. Die<br />

Chargenmischer von MAP sind in der Lage, das Mischgut innerhalb<br />

kürzester Zeit zu homogenisieren.<br />

Für Ismael ist dieser letzte Produktionsschritt besonders wichtig:<br />

„Die zulässigen Farbtoleranzen in der Farbindustrie sind sehr<br />

gering. Beim Pulverisieren der Pigmentmasse gibt es leichte Unterschiede<br />

bei den Farbnuancen innerhalb der Charge. Deshalb<br />

muss diese vor der Absackung homogenisiert werden. So erreichen<br />

wir ein gleichmäßiges Farbergebnis. Das ist ein wichtiger<br />

Punkt unseres Qualitätsversprechens.“<br />

Ein weiterer sehr wichtiger Aspekt, der bei der Anschaffung des<br />

Mischers berücksichtigt werden musste, ist der Explosionsschutz.<br />

Die feinpulvrigen Farbpigmente könnten bei der Handhabung<br />

und während des Produktionsprozesses, zum Beispiel beim Mischen,<br />

eine Staubexplosion verursachen. Um die Gefahr einer<br />

Explosion auszuschließen, gibt es von MAP Mischerlösungen<br />

von 6 Liter Mischkammervolumen bis zu 25.000 Litern. Alle sind<br />

nach den neuesten A TEX-Richtlinie n gefertigt und zertifiziert.<br />

ATEX ZERTIFIZIERTE MISCHERLÖSUNGEN<br />

Für Aralon Color wurde der Chargenmischer Typ W BHX 4800 so<br />

konfiguriert, dass er gemäß ATEX für innen Zone 21 und außen<br />

Zone 22 zertifiziert ist. Dazu wurde der Mischer mit speziellen<br />

Dichtungen an den Wartungs- und Inspektionsklappen sowie an<br />

Ein- und Ausläufen ausgestattet, um sicherzustellen, dass die<br />

36 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de


TRENDTHEMA<br />

Mischkammer nach außen absolut abgedichtet ist und ein Materialaustritt<br />

des Farbpulvers verhindert wird.<br />

Um eine Funkenbildung während des Mischvorgangs auszuschließen,<br />

wurden die an der Rotorwelle montierten Pflugschar-<br />

Mischwerkzeuge mit einem definierten Abstand zur Mischtrommel<br />

verbaut. Des Weiteren wurden die Antriebskomponenten<br />

für die erforderliche Zone ausgewählt und Temperaturfühler an<br />

den Rotorlagern zur Temperaturüberwachung angebracht. Die<br />

erkennen eine mögliche Überhitzung der Lager während des<br />

Mischvorgangs rechtzeitig und verhindern letztendlich ein Temperaturanstieg<br />

der Bauteile. So lässt sich eine Explosion durch<br />

Funkenbildung und überhitzte Komponenten ausschließen. Außerdem<br />

wurde darauf geachtet, dass elektrische Schaltgeräte<br />

und Sensorik für die jeweilige Zone zugelassen sind oder, wie die<br />

Steuerung des Mischers, nicht innerhalb der definierten<br />

A TEX-Zon e platziert werden.<br />

LEICHTE REINIGUNG<br />

Neben der Homogenität der produzierten Chargen und dem<br />

Explosionsschutz beim Produktionsvorgang stellte der Reinigungsprozess<br />

eine weitere wichtige Anforderung an die<br />

MAP M ischtechnik dar, da er maßgeblich die Qualität des Produkts<br />

beeinflusst. Insbesondere beim Chargenwechsel, bei dem<br />

die Pulver unterschiedliche Farben aufweisen, wird die Mischtrommel<br />

manuell gründlich gereinigt. Um die Reinigung, die die<br />

Arbeiter mit speziellen Besen und Staubsaugern ausführen, zu<br />

erleichtern, wurde der Mischer mit drei großen Wartungsklappen<br />

ausgestattet. Diese bieten den Mitarbeitern einen problemlosen<br />

Zugang ins Mischerinnere und verkürzen so die erforderliche<br />

01 Speziell für ATEX: Der Chargenmischer wurde so konfiguriert,<br />

dass er für innen Zone 21 und außen Zone 22 zertifiziert ist<br />

02 Der Mischer hat spezielle Dichtungen an den Wartungs- und<br />

Inspektionsklappen sowie an Ein- und Ausläufen, um sicherzustellen,<br />

dass die Mischkammer nach außen absolut abgedichtet ist und kein<br />

Materialaustritt stattfindet<br />

Die formaldehydfreien Farbpigmente werden<br />

mittels neuer Technologien in mehreren<br />

Polymerisationsprozessen hergestellt, die<br />

unabhängig voneinander ausgeführt werden.<br />

Im Vergleich zur alten Technologie, die nur<br />

eine Polymerisation vorsah, sind die neuen<br />

Produktionsschritte viel aufwändiger, erbringen<br />

jedoch eine bessere Qualität. Aus einem<br />

Produktionsschritt sind somit drei geworden.<br />

Dafür erreichen wir jedoch Qualitäten, die<br />

meiner Meinung nach weltweit einmalig sind.<br />

Dr. rer. nat. Rami Ismael,<br />

Gründer und Geschäftsführer, Aralon Color<br />

Reinigungsdauer. Die großzügig dimensionierten Wartungsklappen<br />

sind auch bei regelmäßigen Inspektionen und der Wartung<br />

des Mischers von Vorteil. Für Aralon Color wurde der Mischer<br />

aus Edelstahl 1.4404 gefertigt und mit einer erstklassig geschliffenen<br />

Oberfläche versehen, die die Entfernung von Pulverrückständen<br />

beim Chargenwechsel zusätzlich erleichtert.<br />

Für Ismael bietet der M AP-C hargenmischer mehrere Vorteile:<br />

Der einfache Zugang und die leichte Reinigung reduzieren den<br />

Wartungsbedarf und damit den Zeitaufwand bei Chargenwechseln.<br />

Die ATEX-zertifizierte Ausführung ermöglicht einen sicheren<br />

Betrieb und verhindert Störungen und Produktionsausfälle.<br />

Die hohe Mischgüte und die schnellen Durchlaufzeiten sichern<br />

die Homogenität der einzelnen Chargen und sorgen für ein reproduzierbares<br />

Produkt.<br />

Bilder: MAP Mischsysteme<br />

www.mapgmbh.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

MAP Mischsysteme GmbH<br />

Gersdorfer Straße 1-5, 68804 Altlußheim<br />

Tel. 06205 39497<strong>10</strong><br />

E-Mail: map@mapgmbh.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> 37


TRENDTHEMA<br />

SICHERHEITSARMATUREN FÜR WASSERSTOFF<br />

VIEL DURCHSCHLAGSKRAFT<br />

Wasserstoff ist ein Wegbereiter für eine klimaneutrale<br />

Zukunft, auch in der Verfahrensindustrie. Doch der<br />

Umgang mit dem kleinsten Element des Universums<br />

stellt höchste Anforderungen an Anlagen- und<br />

Systemkomponenten der gesamten Prozesskette.<br />

Neben Berstscheiben<br />

bieten Flammendurchschlagsicherungen<br />

und<br />

Tankschutzarmaturen<br />

Schutz vor Gefahren<br />

durch Feuer oder<br />

Explosion<br />

Wasserstoff ist ein sehr effektiver Energieträger. Er<br />

lässt sich langfristig speichern und in zahlreichen<br />

Anwendungen einsetzen. Doch Produktion, Lagerung<br />

sowie Transport und Verarbeitung von Wasserstoff<br />

stellen höchste Anforderungen an die Anlagen- und Systemkomponenten<br />

der gesamten Herstellungskette. Sicherheit ist<br />

das bestimmende Schlagwort.<br />

Für das Druckentlastungsmanagement in Wasserstoff-Anwendungen<br />

bietet Bormann und Neupert by BS&B ein umfassendes<br />

Portfolio: Berstscheiben (siehe Aufmacherbild), Sicherheitsventile,<br />

Flammendurchschlagsicherungen und Tankschutzarmaturen<br />

sowie Explosions-Druckentlastungen schützen Anlagen und<br />

Infrastruktur vor kritischen Über- sowie Unterdrücken oder den<br />

Folgen einer Explosion. Zugleich sind sie dauerhaft dicht beziehungsweise<br />

leckagefrei und lassen sich beständig gegen Materialermüdung<br />

durch beispielsweise Wasserstoffversprödung auslegen.<br />

NACHHALTIG UND ZUVERLÄSSIG<br />

Im besonderen Fokus steht in diesem Zusammenhang die neue,<br />

laut Hersteller, „grüne“ Berstscheibe LSR. Ihr Herstellungsprozess<br />

ist konsequent auf geringen Ressourceneinsatz, weniger<br />

CO 2<br />

-Emissionen und niedrigen Energiebedarf ausgelegt. Belegt<br />

ist die qualifizierte Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie<br />

durch ein Ecovadis-Rating.<br />

Wie alle Berstscheiben des Herstellers ist die LSR technisch<br />

leckagefrei und für dauerhafte Prozessdrücke nahe dem Ansprechdruck<br />

ausgelegt. Im Falle eines kritischen Überdrucks<br />

gibt sie unmittelbar und fragmentierungsfrei den vollen Entlastungsquerschnitt<br />

frei. Deshalb eignet sie sich neben Wasserstoff<br />

für nahezu alle korrosiven flüssigen, gasförmigen und mehrphasigen<br />

Medien.<br />

Neben den Berstscheiben bieten Flammendurchschlagsicherungen<br />

und Tankschutzarmaturen vom Typ Flamesaf Schutz vor<br />

den Gefahren durch Feuer oder Explosion für Tankanlagen oder<br />

komplexe Rohrsysteme. Im Falle einer Deflagration oder Detonation<br />

stoppen sie die Flammenfront und verhindern so, dass Feuer<br />

sich ausbreitet. Im regulären Betrieb ermöglichen sie dagegen<br />

ein bestmögliches Strömungsverhalten. Auch die ebenfalls ATEXzertifizierten<br />

Explosions-Druckentlastungen Ventsaf reduzieren<br />

die Auswirkungen einer Explosion. Im Fall der Fälle geben sie<br />

kontrolliert nach und lassen kritischen Druck zusammen mit heißen<br />

Verbrennungsgasen sowie verbranntem oder unverbranntem<br />

Gemisch in eine definierte Sicherheitszone entweichen. Das<br />

verhindert Schäden und ermöglicht eine schnelle Wiederinbetriebnahme<br />

der Anlage.<br />

Bilder: Bormann und Neupert by BS&B<br />

www.bormann-neupertbsb.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

Bormann & Neupert by BS&B GmbH<br />

Volmerswerther Str. 30, 40221 Düsseldorf<br />

Tel. 0211 930550<br />

E-Mail: info@bormann-neupertbsb.de<br />

38 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de


TRENDTHEMA<br />

TEMPERATUREN MESSEN IM EX-BEREICH<br />

Systeme zur Temperaturmessung in explosionsgefährdeten Bereichen müssen<br />

besonderen Anforderungen genügen. Weiterhin sollen gemäß Ex-Schutz nach<br />

ATEX-Vorschrift 99/92/EC die in diesen Bereichen eingesetzten Geräte den<br />

jeweils gültigen Bestimmungen entsprechen. Dies gilt selbstverständlich<br />

auch für externe Messgeräte. Gerade in den Produktionsbereichen in denen<br />

zusätzlich Wärme dazu kommt, steigt die Explosionsgefährdung nochmals an.<br />

Daher ist es wichtig und nötig Ex-zertifizierte Messgeräte einzusetzen. PhoenixTM hat aus diesem Grund mit dem<br />

PTM15 einen eigensicheren Datenlogger entwickelt, der den Anforderungen der Gruppe II/Kategorie 3G genügt und<br />

entsprechend zertifiziert ist. Er ermöglicht einen eigensicheren Betrieb in ATEX Zone 2 nach Vorschrift ATEX 99/92/EC.<br />

Der PTM15 Datenlogger ist als <strong>10</strong>- oder 20-Kanal Gerät erhältlich und zeichnet Temperaturen von 0 – 500 °C auf. Mit<br />

einer Genauigkeit von +/- 0,3 °C, einer Auflösung von 0,1 °C, und einem Messtakt von 0,2 Sekunden bis zu einer<br />

Stunde ermöglicht er einen dedizierten Einblick auch in den Prozess. Die Elektronik des Geräts wird durch die Hitzeschutzbehälter<br />

der Reihen TS04 und TS14 geschützt. Hier gibt es sowohl Standardausführungen, die die gängigen<br />

Temperaturverläufe und Gegebenheiten standhalten, als auch speziell gebaute Behälter, die sich den individuellen<br />

Anforderungen der Anwender anpassen. Alle Hitzeschutzbehälter sind in Edelstahl-Ausführung erhältlich und<br />

entsprechen damit Hygienevorgaben. Aus den gesammelten Prozessdaten erstellt die Thermalview Software aussagefähige<br />

Temperaturprofile und Grafiken.<br />

www.phoenixtm.de<br />

LEO FÜR WASSERSTOFFANWENDUNGEN<br />

Die Manometer LEO-Record-H2 und die eigensichere ATEX-Version LEO-Record-Ei-H2 haben eine<br />

lange Lebensdauer und hohen Genauigkeit. Damit sind die Geräte laut Keller eine zuverlässige<br />

Lösung für sämtliche Wasserstoffanwendungen. Der LEO-Record-H2 ergänzt das Wasserstoff-<br />

Produktportfolio um ein Anzeige- und Speichergerät, das Druck und Temperatur über einen<br />

längeren Zeitraum aufzeichnen kann. Medienberührende Teile sind entsprechend den Anforderungen<br />

an Wasserstoff-Produkte ausgelegt: Durch den erhöhten Nickelgehalt im Edelstahl weist<br />

das Gerät eine geringe Versprödungsrate auf, was für eine lange Lebensdauer sorgt. Und die<br />

zusätzlich vergoldete Membrane reduziert die H2-Diffusion auf ein Minimum. Über die RS485-<br />

Schnittstelle lässt sich das Manometer mit einem Computer verbinden, um Konfigurationen<br />

vorzunehmen oder die Aufzeichnungen auszulesen. Beide Manometer finden ihren Einsatz in unterschiedlichen<br />

Bereichen wie der Wasserstoffherstellung und -produktion, beim Transport, der Überwachung von H2-Tankstellen<br />

sowie bei der Speicherung und Lagerung von Wasserstoff.<br />

www.keller-druck.com<br />

FÜR UNIVERSELLE EINSÄTZE<br />

KONZIPIERT<br />

Wika hat sein Portfolio um<br />

einen Vibrationsfüllstandsschalter<br />

erweitert, den TLS. Er<br />

eignet sich für alle Flüssigkeiten,<br />

auch für hochviskose<br />

Messstoffe. Das neue Gerät<br />

gibt es in drei Varianten für<br />

unterschiedliche Marktsegmente.<br />

Typ TLS-S richtet sich<br />

an die Prozessindustrie, er ist auch mit ATEX-Zulassung<br />

verfügbar. Typ TLS-H entspricht mit<br />

seinem Hygienic Design den Anforderungen im<br />

Bereich Food und Pharma. Der besonders<br />

kompakte Typ TLS-C ist für OEM-Anwendungen<br />

ausgelegt. Das Funktionsprinzip des Vibrationsfüllstandsschalters<br />

mit einer Schwinggabel als<br />

Messelement ermöglicht eine präzise Grenzstandsüberwachung<br />

in Behältern und Rohrleitungen,<br />

unabhängig von der Einbaulage.<br />

www.wika.de<br />

CARBON2CHEM: KONFERENZ IN BERLIN<br />

CO2 aus Prozessgasen der Industrie als Kohlenstoffquelle für<br />

die Synthese von Chemieprodukten nutzen: Mit diesem Ziel<br />

ist das Verbundprojekt Carbon2Chem im Jahr 2016 gestartet.<br />

Was auf dem Weg in die industrielle Umsetzung von Carbon<br />

Dioxide Capture and Utilization (CCU) bislang alles erreicht<br />

wurde, wurde am 25. und<br />

26. September bei der 7.<br />

hybriden Konferenz zur<br />

nachhaltigen chemischen<br />

Konversion in der Industrie<br />

vor Ort in Berlin und auch<br />

online präsentiert. Es gab<br />

interessante Vorträge und<br />

Diskussionen, zum Beispiel<br />

zu den Themen „Bedeutung<br />

von Decarbon Technologies und Carbon2Chem“ oder die<br />

Systemintegration. Aber auch der Bogen zu Anwendungen<br />

wurde gespannt, zum Beispiel durch einen Blick auf die<br />

Umsetzung in der Kalkindustrie oder auf eine Pilotanlage zur<br />

Methanolproduktion.<br />

www.umsicht.fraunhofer.de<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> 39


NEU UND NACHHALTIG<br />

NACHHALTIGKEITSPERFORMANCE<br />

VERÖFFENTLICHT<br />

Zusammen mit den<br />

Halbjahresergebnissen<br />

für <strong>2024</strong> hat<br />

Schneider Electric<br />

seine Nachhaltigkeitsperformance<br />

im<br />

Rahmen des<br />

Schneider Sustainability<br />

Impact<br />

(SSI)-Programms für<br />

das zweite Quartal<br />

des Jahres veröffentlicht.<br />

Der vierteljährliche Fortschrittsbericht bietet einen Einblick in<br />

die Erreichung der globalen und lokalen Nachhaltigkeitsziele des<br />

Unternehmens für die Jahre 2021 bis 2025. Diese wiederum dienen<br />

der Umsetzung der sechs langfristigen Nachhaltigkeitsverpflichtungen<br />

vom Unternehmen, die sich an den Nachhaltigkeitszielen<br />

der Vereinten Nationen orientieren: Einsatz für eine klimafreundlichere<br />

Welt, sparsamer Umgang mit Ressourcen, Beachtung der<br />

Prinzipien des Vertrauens, Schaffung von Chancengleichheit,<br />

Nutzung des Potenzials aller Generationen und Stärkung lokaler<br />

Gemeinschaften. Am Ende des Quartals lag der Sustainability<br />

Impact Score vom Unternehmen bei 6,78 Punkten. Damit ist das<br />

Unternehmen auf dem besten Weg, das für <strong>2024</strong> angestrebte Ziel<br />

von 7,40 von <strong>10</strong> Punkten zu erreichen.<br />

www.se.com<br />

VERSUCHSANLAGE LA-SEVE FÜR WASSERSTOFF<br />

Neben Importen braucht es auch effiziente und kostengünstige heimische<br />

Elektrolyseure, die aus grünem Strom Wasserstoff erzeugen und die Nebenprodukte<br />

Sauerstoff und Wärme wirtschaftlich nutzen. Den Weg dazu möchte die<br />

neue Versuchsanlage La-Seve in Zittau aufzeigen, die im Rahmen des Projektes<br />

IntegrH2ate aufgebaut wird.<br />

Hintergrund: Das Projekt Integrh2te untersucht die Kopplung zwischen PEM-<br />

Elektrolyse, Wärmepumpe und Wärmenetz. Die Abwärme aus der Elektrolyse soll<br />

durch die Wärmepumpe so aufgewertet werden, dass diese als Fernwärme dienen<br />

kann. Auch der Sauerstoff aus der Elektrolyse ist bei entsprechender Reinheit gefragt.<br />

Je nachdem, ob der Fokus auf die Nutzung von grünem Überschussstrom, der Einsparung<br />

von fossilen Energieträgern oder der optimalen Wasserstoffherstellung liegt, ändern sich Betriebsweise und<br />

Betriebsparameter. Mit der Anlage in Zittau prüft das Projektteam nun in der Praxis die Konzepte, die es in den<br />

letzten Jahren entwickelt hat.<br />

Technische Hintergründe: Protonenaustauschmembranen oder Polymer-Elektrolyt-Membrane<br />

(PEM), dienen in Elektrolyse zur Trennung der beiden Elektroden<br />

und lassen nur gezielt Reaktionsprodukte hindurch. PEM-Elektrolyseure besitzen<br />

eine gute Teillastfähigkeit und gut Wirkungsgrade. Sie sind unempfindlich<br />

gegenüber Lastwechseln. Insofern eignen sie sich besonders für die Produktion<br />

von Wasserstoff mit Strom aus volatilen erneuerbaren Quellen.<br />

www.ieg.fraunhofer.de<br />

40 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de


MEDIEN<br />

KI DAMALS UND HEUTE<br />

Ein Auto, ein Computer, ein Wesen? In der<br />

amerikanischen 80er-Jahre Serie „Knight<br />

Rider“ ist das sprechende und hochtechnisierte Wunderauto<br />

K.I.T.T. von zentraler Bedeutung. Die Künstliche Intelligenz<br />

K.I.T.T. spricht und trifft eigenständig Entscheidungen, um<br />

dem Hauptcharakter Michael Knight beim Kampf für Recht<br />

und Gesetz zur Seite zu stehen. Innerhalb der Serie hinterfragt<br />

dabei<br />

niemand die<br />

ethischen<br />

Aspekte, die mit<br />

der Eigenständigkeit<br />

einer<br />

Künstlichen<br />

Intelligenz<br />

einhergehen.<br />

Bereits heute<br />

begegnet uns<br />

Künstliche<br />

Intelligenz (KI) immer öfter im Alltag. Auf Ihrem Smartphone<br />

sind Sie vermutlich bereits mit KI in Berührung gekommen:<br />

Wenn Sie das Smartphone mündlich bitten, einen Wecker zu<br />

stellen, oder den Bildschirm mithilfe der Gesichtserkennung<br />

entsperren. In der Broschüre vom Bundesamt für Sicherheit in<br />

der Informationstechnik werden elf Handlungsempfehlungen<br />

für eine möglichst sichere Nutzung von KI wiedergegeben.<br />

Dabei wird ein Fokus auf Anwendungen gelegt, die Anwender<br />

bereits im Alltag verwenden. Das PDF können Sie unter<br />

bit.ly/3yjhS32 downloaden.<br />

www.bsi.bund.de<br />

POSITIONSPAPIER FÜR SICHERE<br />

WASSERSTOFF-INFRASTRUKTUR<br />

Mehrere Teams aus Forschenden dreier Fraunhofer-Institute<br />

und Industriepartnern widmeten sich den unterschiedlichen<br />

Aspekten einer sicheren Wasserstoff-Infrastruktur. Untersucht<br />

wurden unter anderem die Wasserstofftauglichkeit von<br />

Werkstoffen, Speicherkonzepte sowie Technologien, die die<br />

Betriebssicherheit und Qualität bei der Produktion und<br />

Verteilung von Wasserstoff ermöglichen sollen. Erste konkrete<br />

Ergebnisse aus dem Projekt stellt das Positionspapier vor:<br />

Fraunhofer IPM entwickelte ein kostengünstiges Raman-Spektrometer<br />

für die selektive Wasserstoffdetektion sowie einen<br />

photoakustischen Sensor zur Echtzeit-Messung der Reinheit<br />

von Wasserstoff. Mit dem RMA-H2-Loop entstand der weltweit<br />

größte Wasserstoffprüfstand für Gasmengenzähler beim<br />

Industriepartner RMA Rheinau. Im Teilprojekt H2Direkt<br />

konnten die Projektpartner zeigen, dass das bestehende<br />

Erdgasnetz grundsätzlich mit <strong>10</strong>0 % Wasserstoff betrieben<br />

werden kann. Dazu koppelten sie einen Netzbereich für<br />

zunächst 18 Monate ab und versorgten zehn Haushalte und<br />

einen Gewerbekunden erfolgreich mit Wasserstoff.<br />

www.ipm.fraunhofer.de<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2024</strong> im 58. Jahrgang,<br />

ISSN: 0175-5315 / ISSN E-Paper: 2747-8025<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Guido Matthes (gm),<br />

Tel.: 06131/992-351, E-Mail: g.matthes@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. $ 18 Abs. 2 MStV / i.S.d. Presserechts)<br />

Redaktion: B. A. Melina Hosseinli (mh) (Vol.),<br />

Tel.: 06131/992-349, m.hosseinli@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

Sonja Daniel, Anette Fröder, Conny Grothe<br />

SALES<br />

Andreas Zepig,<br />

Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de,<br />

Oliver Jennen<br />

Auftragsmanagement: Nevenka Islamovic,<br />

Tel.: 06131/992-113, E-Mail: n.islamovic@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste <strong>2024</strong>, gültig ab 01.<strong>10</strong>.2023<br />

LESERSERVICE<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub <strong>10</strong>, 65344 Eltville,<br />

Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige Änderungen<br />

Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise und Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € 13,- (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Inland: € 99,- (inkl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Ausland: € 115,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

VERLAG<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach <strong>10</strong>0465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-200<br />

E-Mail: info@vfmz.de<br />

www.vereinigte-fachverlage.de<br />

Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Chef vom Dienst: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />

Head of Sales: Carmen Müller-Nawrath<br />

Tel.: 06131/992-245, E-Mail: c.nawrath@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />

E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />

DRUCK UND VERARBEITUNG<br />

Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH<br />

Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />

DATENSPEICHERUNG<br />

Ihre Daten werden von der Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />

zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise von<br />

ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie über berufsbezogene<br />

Produkte und Dienstleistungen zu informieren.<br />

Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit schriftlich<br />

beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der<br />

Annahme des redaktionellen Contents (Texte, Fotos,<br />

Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser<br />

Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />

auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Recht<br />

zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie<br />

entsprechender Vervielfältigung und Verbreitung, das<br />

Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung und Übersetzung,<br />

das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das<br />

Recht zur elektronischen/digitalen Verwertung, z. B. Einspeicherung<br />

und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />

jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von<br />

Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und<br />

DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die vorgenannten<br />

Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen, d. h.<br />

Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung für die Richtigkeit<br />

des redaktionellen Contents kann trotz sorgfältiger<br />

Prüfung durch die Redaktion nicht übernommen werden.<br />

Signierte Beiträge stellen nicht unbedingt die Ansicht der<br />

Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

kann keine Gewähr übernommen werden. Grundsätzlich<br />

dürfen nur Werke eingesandt werden, über deren Nutzungsrechte<br />

der Einsender verfügt, und die nicht gleichzeitig<br />

an anderer Stelle zur Veröffentlichung eingereicht oder<br />

bereits veröffentlicht wurden.<br />

Datenschutzerklärung: ds-vfv.vfmz.de<br />

Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

Mitglied der Informations-Gemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> 41


PERSÖNLICH<br />

MASCHINENBAUSTUDENTIN MAY BRÜHMÜLLER<br />

NICHT EINSCHÜCHTERN<br />

LASSEN<br />

Frauen sind in Ingenieursberufen immer noch<br />

unterrepräsentiert. Nur knapp 20 Prozent aller<br />

erwerbstätigen Ingenieure sind Frauen. Aber es<br />

gibt sie, und sie werden mehr. Im Interview<br />

erzählt May Brühmüller ihre Geschichte.<br />

Ihr Duales Studium ist sehr stressig. Wie sieht Ihr Arbeitsalltag<br />

aus?<br />

Genau, mein Studium ist in der Tat sehr anspruchsvoll, da ich<br />

sowohl praktische Erfahrungen im Unternehmen sammle, als<br />

auch theoretisches Wissen an der Uni. Im Semester bin ich ausschließlich<br />

in der Uni. In den Semesterferien starte ich früh im<br />

Unternehmen mit der Arbeit, um nachmittags noch etwas Zeit<br />

zum Lernen zu haben. Die Balance zwischen Arbeiten und Studieren<br />

erfordert gute Organisation und Zeitmanagement, die<br />

Kombination ist jedoch sehr bereichernd und bereitet mich gut<br />

auf meine zukünftige Karriere vor.<br />

dadurch, dass ich in meiner Freizeit eigentlich ausschließlich so<br />

kreative Projekte gestartet habe, hat sich unterbewusst eine<br />

Leidenschaft für technische Herausforderungen entwickelt.<br />

Diese Begeisterung hat sich durch mein ganzes Leben gezogen<br />

und schließlich zum Maschinenbaustudium gebracht.<br />

Und wer sind Ihre weiblichen Vorbilder (der Technik)?<br />

Ich habe tatsächlich keine weiblichen Vorbilder in der Technik,<br />

da es so wenig bekannte Frauen in diesem Bereich gibt. Das<br />

zeigt, wie wichtig es ist, die Leistungen von Frauen mehr hervorzuheben<br />

und damit mehr Vorbilder für die zukünftige Generation<br />

zu schaffen.<br />

www.leser.com<br />

DIE FRAGEN STELLTE MELINA HOSSEINLI,<br />

REDAKTION VERFAHRENSTECHNIK<br />

Sie haben die typischen (negativen) Erfahrungen gemacht, die<br />

eine Frau auch heute immer noch macht, wenn sie sagt, dass<br />

sie Maschinenbau studiert. Wie gehen Sie damit um?<br />

Die Überraschung und Verwunderung, die ich erlebe, wenn<br />

Menschen mitbekommen, was ich studiere, zeigt mir, dass ich<br />

eine unkonventionelle und mutige Wahl getroffen habe.<br />

Respektlose oder herabwürdigende Kommentare gerade<br />

von Männern (eigentlich ausschließlich) interpretiere<br />

ich häufig als Ausdruck von Neid oder Unsicherheit.<br />

Die Reaktionen motivieren mich, meine Träume<br />

und Ziele noch entschlossener zu verfolgen.<br />

Was würden Sie Frauen raten, die in einen<br />

technischen Beruf einsteigen möchten?<br />

Nicht einschüchtern lassen! Sei´ selbstbewusst<br />

und zieh dein Ding durch und ignoriere<br />

die dummen Kommentare. Du kannst<br />

es sowieso niemandem recht machen.<br />

Fange an, deine Träume zu verwirklichen<br />

und beweis es sowohl dir, als auch den<br />

anderen, dass du das Zeug dazu hast.<br />

Wie haben sich Ihre persönlichen Hobbys<br />

auf ihre berufliche Entwicklung<br />

ausgewirkt?<br />

Ich bin schon seit meiner Kindheit sehr kreativ<br />

gewesen. Ich erinnere mich noch gut an<br />

die Zeit, wo ich mit meinem Opa Modelle gebaut<br />

habe. In unserem Keller war auch eine<br />

kleine „Heimwerker Station“. Diese Tätigkeiten<br />

haben mir immer Spaß gemacht. Und ich denke<br />

MAY BRÜHMÜLLER ABSOLVIERT IHR DUALES<br />

MASCHINENBAUSTUDIUM BEI LESER<br />

42 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 11/<strong>2024</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 21.<strong>10</strong>.<strong>2024</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 04.<strong>10</strong>.<strong>2024</strong><br />

01<br />

02<br />

04<br />

03<br />

01 Die Messe Braubeviale wirft ihre Schatten voraus.<br />

Damit Sie in Nürnberg entsprechend vorbereitet sind,<br />

werden wir in einem ausführlichen Special alles Wichtige<br />

für Sie zusammenstellen.<br />

Bild: Givaga – stock.adobe.com<br />

02 Für Brauprozesse unabdingbar: Erst dosieren, dann<br />

mischen und applizieren. Wie ein Anlagenbauer dies<br />

umsetzt, erfahren Sie in der nächsten Ausgabe.<br />

Bild: Tartler<br />

03 Ein SAW-Durchflussmesser hat in einer Machbarkeitsstudie<br />

bei einem Getränkehersteller seine Tauglichkeit<br />

für die Hopfenextrakt-Dosierung bewiesen.<br />

Bild: Bürkert<br />

DER DIREKTE WEG<br />

INTERNET:<br />

www.verfahrenstechnik.de<br />

E-PAPER:<br />

digital.verfahrenstechnik.de<br />

REDAKTION:<br />

redaktion@verfahrenstechnik.de<br />

04 Zur Wasseraufbereitung gibt es diverse Anlagen.<br />

Und in allen sind Dichtungen eingebaut; eine Besondere<br />

ihrer Art lernen Sie in der 11er Ausgabe kennen.<br />

Bild: Klinger<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>10</strong> 43


WASSERSTOFF<br />

DRUCKTRANSMITTER<br />

WIR ENTWICKELN ZUKUNFT<br />

H 2<br />

KELLER H2-PORTFOLIO<br />

23SY-Ei-H2<br />

• Verschiedene Genauigkeitsklassen je Einsatzgebiet<br />

• Selektierte Edelstahllegierung für minimale<br />

Materialversprödung<br />

• Vergoldete Membran zur Reduktion der H2-Diffusion<br />

• Metallisch dichtende Prozessanschlüsse<br />

• Vollverschweisste Konstruktion, kein Elastomer in<br />

Kontakt mit dem Medium<br />

• Hervorrangende Langzeitstabilität und Langlebigkeit<br />

• ATEX-zertifiziert<br />

keller-druck.com


SUPPLEMENT DER ZEITSCHRIFTEN VERFAHRENSTECHNIK UND MY FACTORY.<br />

UMWELTTECHNIK


AYDA CHAHARPASHLOO<br />

Was gehört zu Ihren Aufgaben als<br />

Umweltbeauftragte?<br />

Als Umweltmanagementbeauftragte unterstütze<br />

und koordiniere ich alle Beauftragten<br />

aus den Bereichen Arbeits-, Umwelt- und<br />

Gesundheitsschutz bei ProMinent. Dazu<br />

gehören unter anderem die Fachkraft für<br />

Arbeitssicherheit, der Brandschutzbeauftragte<br />

und der Gefahrstoffbeauftragte. Zudem stelle<br />

ich sicher, dass alle Dokumentationen, die<br />

vom Gesetzgeber vorgeschrieben sind, vorhanden<br />

und gepflegt sind.<br />

Wie sind Sie Umweltbeauftragte geworden?<br />

Während meines Studiums der molekularen<br />

Biotechnologie war ich bereits als Werkstudentin<br />

im Gefahrstoffmanagement innerhalb<br />

des betrieblichen Umweltschutzes tätig.<br />

Nach meinem Masterabschluss habe ich<br />

knapp zwei Jahre im Qualitätsmanagement in<br />

der Pharmaindustrie gearbeitet. Da mir der<br />

Umweltschutz sehr am Herzen liegt, habe ich<br />

mich entschieden, zurück in dieses Aufgabengebiet<br />

zu wechseln.<br />

UMWELTTECHNIK<br />

Was gefällt Ihnen am besten an Ihrer Arbeit?<br />

Das Wichtigste in meinem Aufgabenfeld ist<br />

der Schutz von Mensch und Umwelt. Mir<br />

gefällt besonders, dass ich mit meiner Arbeit<br />

direkt zum Umweltschutz und zur Verbesserung<br />

der Arbeitsbedingungen beitragen kann.<br />

Ein Beispiel ist der Umgang mit Gefahrstoffen.<br />

Hier ist es wichtig, alle sicherheitsrelevanten<br />

Aspekte zu beachten, damit keine schädlichen<br />

Stoffe in die Umwelt gelangen und unsere<br />

Mitarbeitenden unbeschadet bleiben.<br />

Wie bleiben Sie up to date bezüglich Richtlinien,<br />

Vorgaben und Gesetzen?<br />

Bei ProMinent legen wir einen großen Wert<br />

auf Umweltcompliance, also die Einhaltung<br />

aller umweltrechtlichen Pflichten. Dementsprechend<br />

beschäftige ich mich intensiv<br />

damit, dass unser Rechtspflichtenkataster<br />

eingehalten wird. Dieses Kataster hilft uns,<br />

durch Compliance-Audits unsere Performance<br />

im Bereich Umweltschutz zu verbessern.<br />

Zudem halte ich mich durch Fachliteratur,<br />

Online-Informationsportale und Fortbildungen<br />

auf dem neuesten Stand.<br />

www.prominent.com<br />

<br />

„UMWELTSCHUTZ LIEGT<br />

MIR SEHR AM HERZEN“<br />

Ayda Chaharpashloo, Umweltmanagementbeauftragte<br />

bei ProMinent in Heidelberg<br />

2 SUPPLEMENT S2 SUPPLEMENT XX/<strong>2024</strong> <strong>2024</strong>


ZWICKROELL UNTERSTÜTZT IKEA BEI<br />

NACHHALTIGKEITSZIELEN<br />

ZwickRoell treibt die nachhaltige Entwicklung bei Ikea voran. Durch den Einsatz der<br />

LTM 3kN-Prüfmaschine testet Ikea recycelte Materialien effizient und präzise. Diese<br />

Zusammenarbeit ermöglicht es Ikea, umweltfreundliche Produkte von höchster<br />

Qualität zu entwickeln und dabei Zeit und Kosten zu sparen. Ikea setzt verstärkt auf<br />

recycelte Materialien. Die LTM 3kN-Prüfmaschine führt präzise Materialtests unter<br />

verschiedenen Belastungen durch und stellt sicher, dass die Materialien den höchsten<br />

Qualitätsstandards entsprechen. Mit der LTM 3kN kann Ikea umfassende Materialtests<br />

durchführen. Dies liefert detaillierte Ergebnisse zur Verbesserung der Materialien<br />

und unterstützt eine effiziente Produktentwicklung. Die dynamischen Testmöglichkeiten der LTM 3kN führen zu schnelleren und<br />

kosteneffizienteren Entwicklungsprozessen. So können innovative, nachhaltige Produkte schneller auf den Markt gebracht werden.<br />

Unter bit.ly/3SsSuyz erfahren Sie mehr dazu.<br />

www.zwickroell.com<br />

ECON SOLUTIONS<br />

WÄCHST UND BEZIEHT<br />

NEUEN STANDORT<br />

Wie sicher, rein und zuverlässig<br />

ist Ihre Prozessluft in sensiblen<br />

Bereichen wirklich?<br />

Das innovative Lösungskonzept bestehend aus<br />

Delta Blower, Delta Screw und Delta Hybrid<br />

Ein professionelles und<br />

effektives Energiemanagement<br />

wird für Unternehmen<br />

immer wichtiger, sei es, um<br />

gesetzliche Vorgaben oder<br />

Anforderungen von Kunden<br />

und Endkunden zu erfüllen,<br />

um hohen Energiekosten<br />

entgegenzuwirken oder um<br />

selbst gesteckte Energieeffizienz-<br />

oder Klimaschutzziele<br />

zu erreichen. Dementsprechend<br />

verzeichnet econ<br />

solutions weiterhin ein starkes<br />

Wachstum an Neukunden<br />

und Mitarbeitenden. In<br />

Mannheim hat das Unternehmen<br />

daher jetzt seinen fünften<br />

Standort bezogen. „Damit<br />

gewährleisten wir die Nähe<br />

zu unseren Kunden und<br />

erleichtern und fördern<br />

zudem die enge Zusammenarbeit<br />

mit dem Mutterunternehmen<br />

MVV Energie und<br />

den Schwesterunternehmen,<br />

allen voran dem BFE Institut<br />

für Energie und Umwelt“,<br />

erklärt Mike Mannherz,<br />

Geschäftsführer von econ<br />

solutions (Bild).<br />

www.econ-solutions.de<br />

Maximale Zuverlässigkeit und Sicherheit für anspruchsvolle Anforderungen<br />

Breites Produktportfolio individuell auf Ihre Prozessanforderungen konfiguriert<br />

<strong>10</strong>0% Öl- und Absorptionsmittelfreiheit - garantiert und zertifiziert<br />

ATEX-konform nach Richtlinie 2014/34/EU<br />

Torsten Lehmann<br />

Leitung Vertriebsbüros Nord & Ost<br />

www.aerzen.com/verfahrenstechnik


NACHHALTIGE ABWASSERBEHANDLUNG<br />

IN DER KARTOFFELVERARBEITUNG<br />

UMWELTTECHNIK<br />

Bei Wernsing Feinkost legt man größten Wert<br />

darauf, dass alle Ressourcen nachhaltig und<br />

effizient genutzt werden. Das gilt auch für das<br />

Wasser, das bei der Verarbeitung von Kartoffeln<br />

eingesetzt wird. Im eigenen Entsorgungszentrum<br />

wird das Schmutzwasser auf modernste Weise<br />

überwacht, gereinigt und gefiltert. 20 Prozent<br />

kann wieder als Prozesswasser dem Wasch- und<br />

Verarbeitungsprozess zugeführt werden,<br />

Tendenz steigend. Endress+Hauser unterstützt<br />

Wernsing mit Mess- und Automationstechnik bei<br />

der Erfüllung der anspruchsvollen Nachhaltigkeitsstrategie.<br />

Tim Schrodt, Industriemanager Lebensmittel,<br />

Endress+Hauser GmbH+Co. KG, Weil am Rhein<br />

Die Wernsing Food Family verarbeitet jährlich ca. 500 000<br />

Tonnen Kartoffeln in der Unternehmensgruppe. Ein erheblicher<br />

Teil dieser Menge wird am Standort der Wernsing<br />

Feinkost GmbH in Addrup/Essen für die Herstellung<br />

hochwertiger Lebensmittel eingesetzt. Beim Waschen und<br />

der Verarbeitung fällt eine große Menge Schmutzwasser an. Ziel<br />

ist, im Rahmen der Nachhaltigkeitsbestrebungen des Unternehmens<br />

möglichst viel davon als Prozesswasser wiederzuverwenden.<br />

Das verbleibende Abwasser muss unter Einhaltung aller gesetzlichen<br />

Ableitgrenzwerte der Umwelt/Kanalisation zugeführt<br />

werden. Wernsing betreibt dazu ein eigenes Entsorgungszentrum.<br />

Die Reinigungsleistung der Abwasserbehandlungsanlage<br />

entspricht 2<strong>10</strong> 000 Einwohnergleichwerten (EWG). Die Feststoffsiebung<br />

des Abwassers erfolgt im Werk. Auf dem Gelände des<br />

Entsorgungszentrums werden nach einem ersten Misch- und<br />

Ausgleichsschritt alle Öle/Fette durch Flotationsanlagen entfernt.<br />

Die Vorklärung beseitigt Schwimmstoffe. Ein zweiter<br />

Misch- und Ausgleichsschritt dient zur Standardisierung des pH-<br />

Wertes und der Temperatur. Anschließend erfolgt die anaerobe<br />

Vorbehandlung des Abwassers. Vier Fünftel der Schadstoffe werden<br />

hier bereits abgebaut, den Rest entfernen die Behandlungsschritte<br />

in der Belebung und Nachklärung. Das Wasser wird abschließend<br />

im Sandfilter von Feststoffen befreit. Dieses wird<br />

mittels Ultrafiltration und Umkehrosmose zur weiteren Nutzung<br />

in technischen Anlagen aufbereitet.<br />

ALLE WICHTIGEN PARAMETER STETS IM BLICK<br />

Mit der Prozessinstrumentierung von Endress+Hauser lässt sich<br />

auch bei schwankenden Schmutzwassermengen und -konzentrationen<br />

eine optimale Reinigung in allen Behandlungsschritten<br />

sicherstellen. „Mit den magnetisch-induktiven Durchflussmessgeräten<br />

hat es angefangen“, erläutert Wilfried Elberfeld, der das


t<br />

01<br />

UMSETZUNG ANSPRUCHSVOLLER<br />

NACHHALTIGKEITSZIELE<br />

Wir haben mit Endress+Hauser einen<br />

zuverlässigen Partner gefunden, der mit<br />

uns neue Wege geht und uns bei der<br />

Umsetzung unserer anspruchsvollen Nachhaltigkeitsziele<br />

unterstützt.<br />

Dipl.-Ing. Wilfried Elberfeld, Entsorgungszentrum,<br />

Wernsing Feinkost GmbH<br />

02<br />

01 Promag P: robustes magnetisch-induktive Durchflussmessgerät<br />

für anspruchsvolle Anwendungen im Abwasserbereich<br />

02 Komplette Überwachung der Belebungsbecken:<br />

Ammonium- und Phosphat-Analysatoren sowie UV-photometrischer<br />

Nitratmessung mit Probenaufbereitung<br />

Entsorgungszentrum bei Wernsing leitet. Auf der Suche nach robusten<br />

und langlebigen Geräten wurde man bei Endress+Hauser<br />

fündig. Für die Erfassung des Wassers und Abwassers sind hier<br />

die Sensoren Proline Promag P und W seit vielen Jahren im Einsatz<br />

und bewähren sich besonders bei abrasiven Medien, hohen<br />

Temperaturen und widrigen Witterungseinflüssen.<br />

Als es galt, die Prozesse in der Abwasserreinigung weiter zu<br />

optimieren, um die Belüftung in den Belebungsbecken entsprechend<br />

den Abbauvorgängen zu steuern und damit den Energieeinsatz<br />

zu optimieren, musste eine Lösung gefunden werden, die<br />

dauerhaft und zuverlässig funktioniert. Auf der Brücke über den<br />

Belebungsbecken wurde ein Gebäude errichtet, das die Messstellen<br />

beherbergt. Hier werden die Parameter Phosphat und<br />

Ammonium mit den colorimetrischen Analysatoren des Liquiline<br />

Systems CA80 analysiert. Der Nitratgehalt wird UV-photometrisch<br />

mit der optischen Sonde Viomax CAS51D gemessen.<br />

Die Messungen werden durch das vollautomatische Probenaufbereitungssystem<br />

CAT820 kontinuierlich mit Medium versorgt,<br />

das über Filterkerzen aus den jeweiligen Becken gepumpt wird.<br />

Die Lösung wurde als Komplettpaket inklusive Inbetriebnahme,<br />

Schulung und Reinigungseinheit für die Filterkerzen angeboten.<br />

In den Belebungsbecken selbst wird der Sauerstoffgehalt durch<br />

die optischen Sensoren Oxymax COS61D gemessen. Diese<br />

werden durch eine angeschlossene Druckluftreinigung intervallmäßig<br />

von anhaftenden Belägen befreit.<br />

FAZIT<br />

Dank der guten Zusammenarbeit der Industrieexperten auf<br />

beiden Seiten konnten mit der neu implementierten Mess- und<br />

Automatisierungstechnik die Effizienz und Nachhaltigkeit der<br />

Wasser-/Abwasserbehandlung bei Wernsing Feinkost weiter<br />

vorangetrieben werden.<br />

Bilder: Endress+Hauser<br />

www.de.endress.com<br />

KOMPETENZ FÜR DIE ABWASSERBEHAND-<br />

LUNG IN DER LEBENSMITTELINDUSTRIE<br />

Zuverlässige Messtechnik von Endress+Hauser sorgt für<br />

eine optimale Abwasserreinigung bei allen Behandlungsschritten,<br />

auch bei schwankenden Schmutzwassermengen<br />

und Abwasserkonzentrationen. Weitergehende Informationen<br />

zu den Kompetenzen des Unternehmens im Bereich<br />

Abwasserbehandlung in der Lebensmittelindustrie finden<br />

Sie unter folgendem Link: bit.ly/46KqXPj<br />

SUPPLEMENT <strong>2024</strong><br />

S5


Pyrolyse-Drehrohrofen<br />

im Technikumsmaßstab<br />

mit eigens entwickelter<br />

Kondensationsanlage<br />

im Vordergrund<br />

KREISLAUFWIRTSCHAFT BEI KUNSTSTOFFEN<br />

PYROLYSE FÜR HOCHWERTIGE<br />

RECYCLING-KUNSTSTOFFE<br />

UMWELTTECHNIK<br />

Kunststoffe aus Polycarbonat sind wegen ihrer Vielseitigkeit und<br />

hohen Qualität begehrte Werkstoffe in der Industrie. Aber das<br />

Recycling der Kunststoffabfälle stößt derzeit noch an Grenzen,<br />

denn mechanische Recyclingverfahren generieren nicht für alle<br />

Anwendungen ausreichende Recyclat-Qualitäten. Fraunhofer-<br />

Forschende haben gemeinsam mit einem Chemieunternehmen<br />

nun eine Methode zur Rückgewinnung der Ausgangsstoffe der<br />

Polycarbonate entwickelt.<br />

Prof. Dr.-Ing. Martin Gräbner, Abteilungsleiter Energie- und <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />

und Dr. Jörg Kleeberg, Gruppenleiter Kohlenstoff-Kreislauf-Technologien,<br />

Fraunhofer Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS, Freiberg<br />

01<br />

S6 SUPPLEMENT <strong>2024</strong>


t<br />

01 Aus unterschiedlichen<br />

PC-haltigen<br />

Abfällen wird mit dem<br />

neuen Recycling-<br />

Verfahren Pyrolyseöl als<br />

Rohstoff für die<br />

Herstellung neuer<br />

Kunststoffe gewonnen<br />

02 Einordnung des<br />

chemischen Recyclings<br />

mittels Pyrolyse in ein<br />

ganzheitliches<br />

Recyclingkonzept<br />

02<br />

Bei dem Verfahren zum chemischen Recycling von Polycarbonaten,<br />

das die Forschenden am Fraunhofer-Institut für Keramische<br />

Technologien und Systeme IKTS gemeinsam mit<br />

Covestro Deutschland entwickelt haben, kommt die<br />

katalytische Pyrolyse zum Einsatz. Dabei werden Stoffe unter Sauerstoffausschluss<br />

erhitzt. Als Folge zerfallen die Substanzen, und die<br />

Ausgangsbestandteile des Kunststoffs lassen sich zurückgewinnen.<br />

Dr. Jörg Kleeberg, Wissenschaftler am Fraunhofer IKTS am<br />

Standort Freiberg, und sein Team haben das Verfahren im<br />

Rahmen des Projekts „PC2Chem“ weiterentwickelt. „Ziel war,<br />

Polycarbonat-haltige Kunststoffe so zu recyceln, dass hochwertige<br />

Moleküle wiedergewonnen und als Rohstoffe in den Produktionskreislauf<br />

der Industrie zurückgeführt werden können“,<br />

sagt der Experte für Kohlenstoff-Kreislauf-Technologien. Die Forschenden<br />

machen sich dabei den besonderen Aufbau der Polycarbonate<br />

zunutze. Diese bestehen aus Polymeren, einer Kombination<br />

miteinander verbundener Molekülgruppen, den Monomeren.<br />

Werden die Polymere in der Pyrolyse thermischer Belastung<br />

ausgesetzt, brechen die Bindungen an den Sollbruchstellen<br />

zu den hochwertigen Molekülen auf.<br />

INDUSTRIETAUGLICHER DREHROHROFEN<br />

Das Fraunhofer-Team nutzt für die Pyrolyse einen Drehrohrofen,<br />

der aufgrund seines robusten Aufbaus und seiner Größe auch<br />

größere Mengen verarbeiten kann. Die als Granulat von Covestro<br />

angelieferten Kunststoffabfälle werden in das rotierende Rohr<br />

eingeführt und darin erhitzt. Als Produkt entsteht zunächst ein<br />

Pyrolysegas, aus dem in einer Kondensationsanlage eine ölige<br />

Flüssigkeit abgeschieden wird. Daraus wiederum gewinnt der<br />

Projektpartner Covestro in einem Aufarbeitungsprozess die<br />

unterschiedlichen werthaltigen Moleküle.<br />

DAS PYROLYSE-VERFAHREN KANN<br />

AUCH AUF ANDERE KUNSTSTOFFE UND<br />

STOFFGEMISCHE ANGEPASST WERDEN<br />

Damit das Recycling im Drehrohrofen Produkte mit optimaler<br />

Zusammensetzung und Ausbeute liefert, musste das Forscherteam<br />

im Labor einige Hürden meistern. Die Aufspaltung der<br />

Kunststoffe bei hoher Temperatur ist ein hochkomplexer und<br />

empfindlicher Prozess. Die Herausforderung bestand deshalb<br />

darin, die Parameter für den Pyrolysevorgang exakt einzustellen:<br />

Temperatur, Aufheiz- und Verweilzeit, Abkühlung, Druckverhältnisse<br />

oder auch das Beigeben von Hilfs- und Zusatzstoffen.<br />

Erschwerend kommt hinzu, dass die Kunststoffe mit Additiven ver-<br />

sehen sind, darunter Farbstoffe, Aufheller, Flammschutzmittel,<br />

Substanzen, die Festigkeit oder Elastizität beeinflussen oder auch<br />

Lichtschutzmittel. All diese Zusatzstoffe machen die Behandlung<br />

im Drehrohrofen kompliziert.<br />

Jörg Kleeberg erläutert: „Wenn die Reaktionsprodukte aus der<br />

Pyrolyse im Drehrohrofen zu langsam abkühlen, werden die<br />

chemischen Prozesse nicht gestoppt, und die aufgespaltenen<br />

Moleküle bilden wieder neue Verbindungen. Erst wenn alle Parameter<br />

korrekt eingestellt und aufeinander abgestimmt sind, entsteht<br />

die gewünschte hohe Ausbeute an Zielprodukten. Wir<br />

haben deshalb zahlreiche Testreihen durchgeführt und so schrittweise<br />

den Prozess optimiert.“ Den Experten des Fraunhofer IKTS<br />

kommt hier die langjährige Erfahrung in den Bereichen Hochtemperaturkonversion<br />

und Prozesstechnik zugute. Durch das<br />

Recycling werden aktuell bereits bis zu 60 Prozent der ursprünglichen<br />

Bestandteile wiedergewonnen. Das System hat die Phase<br />

der ersten Laborversuche verlassen und wird gerade im Technikummaßstab<br />

erprobt.<br />

SCHRITT IN RICHTUNG KREISLAUFWIRTSCHAFT<br />

Die neue Recycling-Technologie eröffnet der Industrie handfeste<br />

Vorteile. Das gewonnene Pyrolyse-Öl enthält für die chemische<br />

Industrie wichtige Plattformchemikalien wie Styrol oder Phenol.<br />

Für diese müssen derzeit noch fossile Rohstoffe aus Raffinerien<br />

genutzt werden. Auch Projektpartner Covestro ist von den Vorteilen<br />

überzeugt: „Mit dem katalytischen Pyrolyse-Verfahren gewinnen<br />

wir aus unterschiedlichen PC-haltigen Abfällen wieder Rohstoffe<br />

für die Polycarbonatproduktion. Damit senken wir Kohlendioxid-Emissionen,<br />

sparen Energie und reduzieren die Kosten“,<br />

so Dr. Stefanie Eiden, Projektleiterin Pyrolyse global.<br />

Prof. Martin Gräbner, Abteilungsleiter Energie- und <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />

am Fraunhofer IKTS in Freiberg, erklärt: „Die Pyrolyse<br />

soll die herkömmlichen Verfahren nicht ersetzen, sie ist vielmehr<br />

eine ideale Ergänzung, wenn es darum geht, aus Plastikresten<br />

neue Kunststoffe in hoher Qualität zurückzugewinnen. Das Pyrolyse-Verfahren<br />

ist ein großer Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft<br />

in den Industriebranchen, die Kunststoffe verarbeiten.“<br />

Das Team am Fraunhofer IKTS fasst bereits den nächsten<br />

Schritt ins Auge. „Wir sind in der Lage, das Pyrolyse-Verfahren<br />

auch auf andere Kunststoffe und Stoffgemische anzupassen.<br />

Industriekunden können mit ihrem Recycling-Problem zu uns<br />

kommen, wir entwickeln dann eine maßgeschneiderte Lösung“,<br />

sagt Jörg Kleeberg.<br />

Bilder: Fraunhofer IKTS<br />

ikts.fraunhofer.de<br />

SUPPLEMENT <strong>2024</strong><br />

S7


01 Wenn bei der<br />

Zerspanung Kühlschmierstoff<br />

unter hohem Druck<br />

zugeführt werden muss,<br />

eröffnen frequenzgesteuerte<br />

Hochdruckpumpen große<br />

Einsparmöglichkeiten<br />

EFFIZIENZBOOSTER FÜR HOCHDRUCKPUMPEN IN BEARBEITUNGSZENTREN<br />

FREQUENZREGELUNG NACHGERÜSTET,<br />

ENERGIEVERBRAUCH HALBIERT<br />

UMWELTTECHNIK<br />

Zusammen mit dem Energiemanagement-<br />

Team von Bosch Power Solutions rüstete<br />

Knoll Maschinenbau Fertigungslinien eines<br />

Motorenwerks um. Betroffen waren die<br />

Hochdruckpumpen von fast 50 Bearbeitungszentren.<br />

Sie wurden mit Frequenzumrichtern<br />

ausgestattet und versorgen die Maschinen<br />

jetzt bedarfsgerecht mit Kühlschmierstoff<br />

(KSS). Die Energieeinsparung beträgt im<br />

Schnitt über 50 Prozent.<br />

Umweltschutz, CO 2 -Bilanz und Energieeffizienz sind Top-<br />

Themen unserer Zeit, mit denen sich auch die Industrie<br />

intensiv beschäftigt. Bei dem Bad Saulgauer Unternehmen<br />

Knoll Maschinenbau genießen sie in vielfältiger<br />

Weise hohe Priorität: im Bürogebäude, der Produktion, aber auch<br />

bei den angebotenen Produkten, Lösungen und Dienstleistungen.<br />

Als führender Anbieter von Pumpen, Filtern und kompletten<br />

KSS-Systemen propagiert das Unternehmen zum Beispiel den<br />

Einsatz von frequenzgeregelten Hochdruckpumpen zur KSS-<br />

Versorgung an Werkzeugmaschinen – nicht nur in der Erstausstattung,<br />

sondern auch als Nachrüstung.<br />

Um die damit erzielbaren Energieeinsparungen bei laufendem<br />

Betrieb zu ermitteln, entwickelte Knoll schon vor rund fünfzehn<br />

Jahren den sogenannten E-Pass. Diese Messdienstleistung und<br />

die damit verbundene Umrüstung nutzen inzwischen zahlreiche<br />

metallbearbeitende Betriebe.<br />

S8 SUPPLEMENT <strong>2024</strong>


02<br />

02 Durch Frequenzregelung sinkt der<br />

Energieverbrauch für Pumpe und Kühler<br />

auf nunmehr 28,3 Prozent<br />

03 Messgerät für Druck und Volumen<br />

des benötigten KSS<br />

03<br />

Ein Knoll-Kunde und -Partner in Sachen E-Pass und Energieeffizienz<br />

bei KSS-Anlagen ist Bosch Power Solutions (PS) am<br />

Standort Homburg. Zu dieser Niederlassung gehört seit 2008 eine<br />

eigene Abteilung, die sich mit dem Thema Energiemanagement<br />

beschäftigt. Ein Projektteam identifizierte damals zunächst im<br />

eigenen Werk verschiedene Einsparpotenziale. Energiemanager<br />

Bernhard Kohl ist seit Anfang an dabei. Er erklärt: „In unserem<br />

Produktionswerk am Standort Homburg stellen wir Komponenten<br />

für Diesel- und inzwischen auch Wasserstofftechnologie her.<br />

Unsere ersten Energieeffizienz-Projekte betrafen die mechanische<br />

Fertigung mit definierter und undefinierter Schneide, wo<br />

wir Einsparpotenziale bei den Waschprozessen, der Versorgung<br />

mit Druckluft, Hydraulik und dem Kühlschmierstoff erkannten.<br />

Wir überlegten uns Maßnahmen, testeten diese aus und übertrugen<br />

sie aufs ganze Werk. Damit waren wir sehr erfolgreich und<br />

konnten in verschiedenen Bereichen die Effizienz erheblich<br />

steigern.“ Auch heute noch erzielt das Energiemanagement-Team<br />

werksintern kontinuierlich drei bis fünf Prozent Energieeinsparung<br />

pro Jahr.<br />

IN SACHEN ENERGIEEFFIZIENZ WELTWEIT TÄTIG<br />

2014 entstand die Idee, das gewachsene Know-how auch anderen<br />

Bosch-Standorten und dem externen Markt anzubieten. „Diese<br />

Idee haben wir zusammen mit dem Bosch-Geschäftsbereich<br />

‚Bosch Energy and Building Solutions‘ umgesetzt, der bei allen<br />

Projekten als Integrator und Generalunternehmer fungiert“, sagt<br />

Michael Blon, Koordinator der Energy-Services & Energy-Platform<br />

bei Bosch Power Solutions. Für entsprechende Aufträge<br />

bildete die Energiemanagement-Abteilung ein externes Team,<br />

das inzwischen weltweit tätig ist und neben Bosch-Werken auch<br />

für Kunden aus der Automobilbranche und anderen Industriesegmenten<br />

arbeitet.<br />

Ein großes Projekt tat sich 2021 im Motorenwerk eines deutschen<br />

Automobilherstellers auf, in dem unter anderem Kurbelwellen<br />

und Zylinderköpfe produziert werden. Michael Blon<br />

erklärt: „In den meisten Fällen starten wir mit einer umfassenden<br />

Analyse. Unsere Experten sehen sich zunächst die verschiedenen<br />

Bereiche des jeweiligen Werks an und identifizieren Möglichkeiten<br />

zur Energieeinsparung. So auch in diesem Fall, bei dem<br />

wir ein großes Potenzial in der Zerspanung erkannten. Dort<br />

wurden 49 ExCello-Bearbeitungszentren mit ungeregelter KSS-<br />

Hochdruckversorgung eingesetzt. Die Umrüstung auf bedarfsgerechte<br />

Bereitstellung des KSS durch frequenzgesteuerte Hochdruckpumpen<br />

eröffnete hohe Einsparmöglichkeiten.“ Bernhard<br />

Kohl ergänzt: „Derartige Umbaumaßnahmen an Werkzeugmaschinen<br />

hatten wir bereits im eigenen Werk durchgeführt – in<br />

Zusammenarbeit mit Knoll Maschinenbau. Durch die positiven<br />

Erfahrungen nahmen wir diese Pumpenspezialisten auch im<br />

Motorenwerk mit ins Boot, zumal die ExCello-Maschinen bereits<br />

mit Knoll-Druckerhöhungsstationen ausgestattet waren.“<br />

MESSSYSTEM FÜR DIE EFFIZIENZANALYSE<br />

VON HOCHDRUCKPUMPEN<br />

Thomas Wissel, für das Bosch-Werk in Homburg zuständiger<br />

Außendienstmitarbeiter bei Knoll, erklärt: „Wir haben mit dem<br />

Knoll E-Pass ein besonderes Messsystem für die Effizienzanalyse<br />

von Hochdruckpumpen im Portfolio (s. Kasten). Damit können<br />

wir in weniger als einer Stunde die Einsparmöglichkeiten bei laufendem<br />

Betrieb ermitteln. Abhängig vom Ergebnis übernehmen<br />

wir anschließend gerne den Umbau.“<br />

Nachdem Michael Blon und seine Energiemanagement-Kollegen<br />

die Verantwortlichen im Motorenwerk von den zu erwartenden<br />

Einsparmöglichkeiten an den ExCello-Maschinen in Kenntnis<br />

gesetzt hatten, stimmten diese nach einer ersten Kostenkalkulation<br />

der E-Pass-Messung und dem Umrüsten einer Pilotmaschine<br />

zu. Da die 49 Bearbeitungszentren in mehreren Fertigungslinien<br />

verschiedene Aufgaben übernehmen, die je nach<br />

Werkzeug eine KSS-Versorgung in verschiedenen Druckstufen<br />

bis maximal 64 bar erfordern, wählten sie gemeinsam eine<br />

Referenzmaschine aus, deren Bearbeitungsoperation repräsentative<br />

Messergebnisse versprach.<br />

Die E-Pass-Messung übernahm Florian Schönbucher, der bei<br />

Knoll seit 2017 für das Thema Energieeffizienz im Service Vertrieb<br />

zuständig ist. Er erklärt den Hintergrund des Einsparpotenzials<br />

und der Messung: „An den ExCello-Maschinen hatten wir Hochdruckpumpen<br />

im Einsatz, die über ein Vario-Ventil für unterschiedliche<br />

Druckstufen sorgen. Sie erzeugen aber dennoch kontinuierlich<br />

den vollen Volumenstrom, so dass der nicht benötigte<br />

Kühlschmierstoff abströmen muss. Damit ist ein vielfältiger Energieverlust<br />

verbunden, den ein Frequenzumrichter vermeiden<br />

hilft. Denn er sorgt über die Drehzahlanpassung der Pumpe für<br />

eine bedarfsorientierte Druckregelung.“<br />

SUPPLEMENT <strong>2024</strong><br />

S9


Die Knoll E-Pass-Messung an der Pilot-Maschine ergab ein<br />

Einsparpotenzial von rund 50 Prozent der Energie, was sich nach<br />

deren Umbau bestätigte. So kam es zum Folgevertrag, der ein<br />

Umrüsten der restlichen 48 Bearbeitungszentren beinhaltete.<br />

In dieser Ausrollphase übernahm Andreas Martin, Mitglied des<br />

externen Bosch Energieteams, die Projektleitung. Er schildert:<br />

„In Abstimmung mit unserem Kunden nahmen wir in der Folgezeit<br />

jeweils zwei Maschinen aus dem laufenden Betrieb, die wir<br />

gemeinsam mit Knoll-Mitarbeitern umrüsteten. Jedes Team hatte<br />

dabei eigene Arbeitspakete, die nacheinander an den Anlagen<br />

rollierend durchgeführt wurden. Pro Maschine benötigten wir<br />

dafür etwa fünf Stunden.“<br />

Da alle ExCello-Maschinen über eine Zentralanlage mit Kühlschmierstoff<br />

versorgt werden, betrafen die Arbeiten nur die<br />

Frequenzregelung der Hochdruckpumpe, einer Knoll KTS-<br />

Schraubenspindelpumpe. Diese selbstansaugende Verdrängerpumpe<br />

zeichnet sich durch geringe Pulsation, hohen Wirkungsgrad<br />

und lange Lebensdauer aus. Die dazu gehörende Frequenzregelung<br />

wird bei Knoll PQ-Tronic genannt, da sie für variablen<br />

Druck (P) und Durchfluss (Q) bei optimaler Drehzahleinstellung<br />

sorgt.<br />

04 Andreas Martin, Bosch Projektleiter bei der beschriebenen<br />

Umrüstung im Motorenwerk: „Unsere Vorher-Nachher-Messung stellte<br />

die tatsächliche Energieeinsparung fest: Sie lag je nach Maschine und<br />

Bearbeitungsprozess zwischen 34 und 69 Prozent“<br />

GROSSES EINSPARPOTENZIAL<br />

MIT FLEXIBILITÄT UND GROSSER MOTIVATION<br />

ZUM ERFOLG<br />

Maschine für Maschine wurde mit den Knoll-Produkten ausgestattet.<br />

Andreas Martin lobt die Zusammenarbeit mit Knoll:<br />

„Die Vor-Ort-Mitarbeiter waren motiviert und sehr flexibel, so<br />

dass wir auch in schwierigen Situationen immer eine gute<br />

Lösung gefunden haben. Und wir bekamen von Knoll eine<br />

schlüssige Dokumentation nach CE-Norm, wie Zeichnungen,<br />

Elektroplan, Stückliste und Sicherheitsbetrachtung. Das ist für<br />

unseren Kunden von großer Bedeutung.“<br />

So ist auch das Motorenwerk mit der Dienstleistung und der<br />

erzielten Effizienz sehr zufrieden. „Unsere Vorher-Nachher-<br />

Messung stellte die tatsächliche Energieeinsparung über die Prozessschritte<br />

hinweg fest“, erwähnt Andreas Martin. Sie lag je nach<br />

Maschine und Bearbeitungsprozess zwischen 34 und 69 Prozent.<br />

„Die Unterschiede sind abhängig von den Bearbeitungen und<br />

den eingesetzten Werkzeugen“, erklärt Bernhard Kohl. „Tieflochoder<br />

Sacklochbohrungen erfordern einen hohen Druck, um die<br />

Späne zu entfernen und die Schmierung aufrecht zu erhalten, da<br />

ist das Einsparpotenzial eher gering. Anders bei kleinen Werkzeugen<br />

oder Gewindebohrungen. Hier sind geringere Drehzahlen<br />

und nur wenig KSS-Druck erforderlich, so dass sich viel Energie<br />

einsparen lässt.“<br />

Im Mittel spart das Motorenwerk heute über alle 49 Maschinen<br />

hinweg 54 Prozent des Energieeinsatzes, was rund <strong>10</strong>0 000 Euro<br />

pro Jahr entspricht. Die Anlagen laufen zudem sehr stabil, so dass<br />

es in den vergangenen zwei Jahren zu keinerlei Beanstandung<br />

kam. „Die komplette Umbaumaßnahme wird sich in gut drei<br />

Jahren amortisiert haben“, vermutet Koordinator Michael Blon.<br />

„Das ist nicht übermäßig schnell, aber angesichts steigender<br />

Energiekosten kann sich diese Zeit verkürzen.“ Diese sorgen<br />

jedenfalls für zunehmende Aufträge in der Bosch Energiemanagement-Abteilung,<br />

unterstützt von der Eigenverpflichtung<br />

vieler Firmen hinsichtlich des CO 2 -Fußabdrucks. „Wenn wir<br />

wieder Werkzeugmaschinen mit bedarfsgerechter Hochdruckversorgung<br />

ausrüsten müssen, wenden wir uns gerne an unseren<br />

bewährten Partner Knoll“, bekräftigt Michael Blon.<br />

Bilder: Bosch Power Solutions, Knoll Maschinenbau<br />

www.knoll-mb.de<br />

www.boschbuildingsolutions.com/de/de/<br />

UMWELTTECHNIK<br />

WAS KANN DAS E-PASS-MESSSYSTEM?<br />

Mit dem Knoll E-Pass werden die Leistungsaufnahme der Hochdruckpumpe im Prozess sowie die effektiv für den Bearbeitungsprozess<br />

gebrauchte Leistung ermittelt. Der Zeitaufwand ist gering. Die betroffene Maschine muss für etwa fünf<br />

Minuten stillgesetzt werden, um nach dem Druckbegrenzungsventil eine Messturbine zu installieren. Diese bestimmt<br />

dann während eines kompletten Bearbeitungszyklus den tatsächlichen KSS-Durchfluss zur Maschine und den jeweiligen<br />

Druck. Zusätzlich werden in den Rechner noch Daten wie Betriebsstunden, Strom- sowie Investitionskosten für die<br />

Nachrüstung eingegeben. Nach dem Messvorgang und dem Entfernen der Turbine startet die Berechnung. Aus der<br />

Differenz zwischen Festdrehzahl und tatsächlich benötigter Drehzahl mit Frequenzumrichter ergibt sich der größte Anteil<br />

der Energieeinsparung. Durch den frequenzgeregelten Antrieb der Pumpe erfolgt außerdem ein geringerer Wärmeeintrag<br />

in den KSS und die Umgebungsluft. Zudem wird die Pumpe durch den Teillastbetrieb geschont, wodurch sich ihre Standzeit<br />

erhöht. All diese Faktoren werden in der E-Pass-Auswertung berücksichtigt. Schon wenige Minuten nach dem Messvorgang<br />

liegt ein Ausdruck vor, der exakte Zahlen zur möglichen Energieeinsparung mit einer nachgerüsteten Frequenzregelung<br />

und zur Amortisationszeit liefert.<br />

S<strong>10</strong> SUPPLEMENT <strong>2024</strong>


BRIKETTIEREN MACHT ALUMINIUM<br />

ZUM GAMECHANGER<br />

Aluminium gilt als eines der zukunftsfähigsten Materialien. Um<br />

eine echte Rolle als Gamechanger in puncto Klimawandel und<br />

Ressourcenschonung spielen zu können, ist es notwendig, die<br />

bei der spanenden Bearbeitung anfallenden Späne optimal zu<br />

verwerten. Wie das geht, zeigt Ruf Maschinenbau auf der<br />

Fachmesse Aluminium <strong>2024</strong>. Ruf präsentiert beispielhaft zwei<br />

hydraulische Brikettieranlagen, die Aluspäne zu kompakten<br />

Briketts pressen. Auf diese<br />

Weise lässt sich beim Einschmelzen<br />

des wertvollen<br />

Rohstoffs eine maximale Ausbeute<br />

erreichen. Die beiden<br />

Brikettieranlagen stehen<br />

stellvertretend für eine breite<br />

Palette, die Ruf im Angebot<br />

hat. Das Funktionsprinzip und<br />

hohe Verarbeitungsqualität vereinen alle hydraulischen<br />

Metallpressen des Unternehmens. Unterschiede sind in puncto<br />

Optik und Zielgruppe auszumachen. So ist etwa die preisgünstige<br />

und kompakte Formika für Einsätze ausgelegt, bei denen<br />

kleinere Mengen Aluminiumspäne anfallen. Die Ruf 15 ist das<br />

15 kW-starke Modell einer Baureihe, die noch drei weitere<br />

Maschinen umfasst. Sie sind für mittlere bis große Spänemengen<br />

konzipiert und lassen sich abhängig vom zu verpressenden<br />

Material stets so konfigurieren, dass der nötige Pressdruck und<br />

gleichzeitig die bestmögliche Durchsatzleistung erreicht wird.<br />

www.brikettieren.de<br />

MEHR ALS NUR EINE<br />

BALLENPRESSE<br />

Mit dem JumboLoadBale<br />

präsentiert Strautmann<br />

Umwelttechnik seine<br />

neueste Entwicklung. Die<br />

Maschine soll neue Maßstäbe<br />

in der Entsorgungstechnik<br />

setzen. Anwender profitieren von einer hohen Produktivitätssteigerung<br />

im Entsorgungsbereich und einem ROI in weniger als<br />

zwei Jahren, so der Hersteller. Der JumboLoadBaler ist ein Allrounder.<br />

Er verdichtet Pappe, Papier, Oktabins, Folie, PET-Flaschen<br />

und Getränkedosen mit einer Durchsatzleistung von bis<br />

zu 800 kg/h. Besonders hebt er sich allerdings durch seine große<br />

Einfüllöffnung ab. Diese ermöglicht eine manuelle oder auch<br />

automatische Befüllung ohne jegliche Vorzerkleinerung.<br />

Anwender sparen damit viel Zeit ein. Außerdem beansprucht<br />

das Gerät lediglich eine Stellfläche von 7 bis maximal 11 m 2, was<br />

es ideal für Unternehmen macht, die begrenzt Platz haben und<br />

direkt am Anfallort entsorgen wollen. So funktioniert der<br />

JumboLoadBaler: Die Schwinge fördert das Material zum Rotor,<br />

der die Presskammer vollautomatisch befüllt und anschließend<br />

mit 600 kN Presskraft zu einem 450 kg schweren Ballen<br />

verdichtet. Im Anschluss wird der Ballen manuell abgebunden.<br />

Durch verschiedene Befüllungsoptionen wie Hub-Kipp-Vorrichtung,<br />

Förderband, Gabelstapler oder Wandanschluss lässt sich<br />

die Integration in vorhandene Produktionsprozesse problemlos<br />

realisieren.<br />

www.strautmann-umwelt.com<br />

Komplettes Wasser-Daten-<br />

Management vom Sensor bis<br />

zur Cloud aus einer Hand<br />

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Lösungen für die Wasser- und Abwasserbranche<br />

Optimale Wasserqualität braucht verlässliche Technologie. Machen Sie keine Kompromisse, wenn es um präzise und sichere Mess- und<br />

Regeltechnik speziell für den hygienisch sensiblen Bereich geht. Setzen Sie auf über 75 Jahre Qualität, hohes Engagement und eine<br />

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MORE THAN SENSORS AND AUTOMATION


BATTERIERECYCLING MACHT E-MOBILITÄT NOCH NACHHALTIGER<br />

ROBOTERBASIERTE DEMONTAGE<br />

VON E-FAHRZEUG-BATTERIEN<br />

UMWELTTECHNIK<br />

E-Mobilität boomt – doch was passiert eigentlich<br />

mit den Unmengen ausgedienter Batterien?<br />

Das Fraunhofer IPA testete im Rahmen des<br />

Forschungsprojekts „DeMoBat“ erfolgreich, wie<br />

Batteriesysteme mithilfe eines Roboters von<br />

Kuka demontiert und damit wertvolle<br />

Komponenten recycelt werden können.<br />

Mit immer mehr batterieelektrischen Fahrzeugen<br />

wächst auch der Berg an ausgedienten Batterien.<br />

Gleichzeitig werden die Rohstoffe für ihre Produktion<br />

zunehmend knapper und teurer. Eine Lösung:<br />

Batterierecycling. Und hier kommen Industrieroboter von Kuka<br />

ins Spiel, genauer: der KR Quantec. Mit dessen Hilfe hat das<br />

Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung<br />

Jonas Micheler, Content Marketing Manager,<br />

Kuka Deutschland, Division Robotics, Augsburg<br />

IPA in Stuttgart vorgemacht, wie es gehen kann: Im Forschungsprojekt<br />

„DeMoBat – Industrielle Demontage von Batterien und<br />

E-Motoren“ untersuchten Experten von zwölf Verbundpartnern<br />

über mehrere Jahre, wie Batteriesysteme von E-Autos sowohl<br />

nachhaltig als auch wirtschaftlich sinnvoll wiederaufbereitet<br />

werden können. Insgesamt wurden in dem Projekt acht Technologien<br />

vollumfänglich als Demonstrations- und Erprobungswerkzeuge<br />

aufgebaut, die für den industriellen Dauerbetrieb einsetzbar<br />

wären.<br />

BATTERIE-DEMONTAGE: KOMPLEX UND<br />

GEFÄHRLICH<br />

Im Fokus stand dabei die Demontage der Batterien. Denn die<br />

Voraussetzung, um deren Komponenten wiederverwerten zu<br />

können, ist eine sortenreine Zerlegung in ihre Bestandteile – und<br />

die ist gar nicht so einfach. „Die Demontage von Batterien bringt<br />

drei große Herausforderungen mit sich“, erklärt Anwar Al Assadi,<br />

Gruppenleiter am Fraunhofer IPA. „Erstens braucht man dafür<br />

speziell qualifizierte Fachkräfte, denn die Arbeit mit Hochvolttechnologien<br />

bedarf einer besonderen und oft zeitintensiven<br />

Ausbildung. Zweitens ist die manuelle Demontage wegen der<br />

hohen Spannung und gefährlicher Gase mit einem Gesundheitsrisiko<br />

verbunden, im schlimmsten Fall kann es zu Selbstzündungen<br />

kommen. Und drittens dauert die Zerlegung per Hand sehr<br />

S12 SUPPLEMENT <strong>2024</strong>


t<br />

AUTOMATISIERUNGSLÖSUNGEN<br />

FÜR MEHR NACHHALTIGKEIT<br />

Wir haben Europas größte Versuchsanlage für<br />

die Demontage von Batterien aufgebaut und<br />

damit gezeigt, wie Automatisierungslösungen<br />

eine entscheidende Rolle dabei spielen können,<br />

E-Mobilität noch nachhaltiger zu machen.<br />

Anwar Al Assadi,<br />

Gruppenleiter am Fraunhofer IPA<br />

01<br />

01 Eine von Hand durchgeführte Demontage von Batterien ist<br />

kostspielig und für Menschen lebensgefährlich – eine roboterbasierte<br />

Anwendung löst diese Probleme<br />

02 Der Roboter führt unterschiedlichste Arbeitsschritte<br />

durch: über das Lösen von Schrauben bis zum Öffnen<br />

von Dichtungsfugen oder Trennen von Kabeln<br />

02<br />

lange und ist entsprechend kostenintensiv. Das lässt das Recycling<br />

aktuell oft noch unrentabel erscheinen.“<br />

Alles Herausforderungen, die wie geschaffen sind für eine<br />

roboterbasierte Lösung. So wurde ein KR Quantec mit einer Traglast<br />

von 270 Kilogramm komplett durch die am Fraunhofer IPA<br />

entwickelte Software „pitasc” betrieben sowie mittels KUKA.RobotSensorInterface<br />

gesteuert, was die Anbindung externer<br />

Sensoren erleichterte. „Auf diese Weise konnten wir wichtige<br />

Demontageschritte in Echtzeit regeln und damit diverse Vorgänge<br />

automatisieren, die bislang per Hand gemacht werden<br />

mussten“, erläutert Anwar Al Assadi.<br />

ROBOTER SCHLÄGT DREI FLIEGEN<br />

MIT EINER KLAPPE<br />

Damit hilft die Technologie von Kuka bei der Batteriedemontage<br />

dabei, drei Probleme auf einmal zu lösen: Die Anwendung von<br />

Robotern mindert den Fachkräftemangel, minimiert das Sicherheitsrisiko<br />

für die Mitarbeitenden und sorgt durch Effizienz dafür,<br />

dass sich das Batterierecycling auch wirtschaftlich lohnt.<br />

Bewegen müssen sich die Hersteller bei diesem Thema ohnehin:<br />

Eine deutlich strengere EU-Batterieverordnung verpflichtet seit<br />

2023 unter anderem dazu, dass neue Batterien einen erhöhten<br />

Anteil recycelter Materialien beinhalten – selbst, wenn diese<br />

nach Europa importiert wurden.<br />

Wie wertvoll dabei Roboter sein können, zeigt eindrucksvoll das<br />

erfolgreiche Fraunhofer-Forschungs-Projekt. Hier führte<br />

der KR Quantec bei der Demontage unterschiedlichste Arbeitsschritte<br />

durch: über das Lösen von Schrauben bis zum Öffnen<br />

von Dichtungsfugen oder Trennen von Kabeln. „Das Komplexe<br />

ist, dass unglaublich viele unterschiedliche Batteriesysteme auf<br />

dem Markt sind“, so Anwar Al Assadi. „Und jedes sieht innen<br />

anders aus.“ Teilweise würden die Hersteller den Aufbau der<br />

Batteriesysteme selbst innerhalb derselben Fahrzeugserie verändern.<br />

Als Sechs-Achs-Knickarmroboter ist der KR Quantec hier<br />

genau richtig: Mit seinen sechs Freiheitsgraden kann er sich<br />

optimal auf die unterschiedlichen Maße und Geometrien des<br />

Batteriesystems einstellen und wird durch seine Traglast auch<br />

der hohen Drehmomente Herr.<br />

Entsprechend braucht es eine Software wie die genannte<br />

„pitasc”-Lösung des Fraunhofer IPA, die im Zusammenspiel<br />

mit den Roboter-Komponenten unabhängig vom jeweiligen<br />

Batteriemodell erkennt, was zu tun ist. Unterstützende Bildverarbeitungssysteme<br />

zum automatischen Erkennen von Schrauben<br />

und anderen Komponenten machten das manuelle Anlernen<br />

des Roboters für jeden einzelnen Prozessschritt überflüssig.<br />

Um Kollisionen mit Bauteilen zu verhindern, erfolgte nach<br />

jedem Demontageschritt eine Erfolgskontrolle über Sensoren<br />

und 3D-Kamerasysteme. Anschließend wurden die Signale<br />

an die zentrale Prozesssteuerung übertragen und damit ein<br />

SUPPLEMENT <strong>2024</strong><br />

S13


03 Unterstützende Bildverarbeitungssysteme zum<br />

automatischen Erkennen von Schrauben und anderen<br />

Komponenten machten das manuelle Anlernen des<br />

Roboters für jeden einzelnen Prozessschritt überflüssig<br />

04 Hohe Flexibilität und eine niedrige TCO zeichnen<br />

den KR Quantec aus<br />

UMWELTTECHNIK<br />

03<br />

04<br />

sicherer Prozessablauf gewährleistet. Kompliziert sei, sagt Anwar<br />

Al Assadi, dass die Autobauer in den Batterien so viele Komponenten<br />

wie möglich auf engstem Raum unterbringen müssen.<br />

Das schränke den Bewegungsspielraum bei der Demontage<br />

extrem ein. Weitere Herausforderungen seien die variierende<br />

Lage von Kabeln oder die vielen Verklebungen einer Batterie, die<br />

sich viel schwerer automatisiert lösen lassen als Schrauben.<br />

„Aber auch hierfür haben wir Lösungen gefunden, die wir jetzt<br />

für den industriellen Einsatz weiterentwickeln möchten“, sagt er.<br />

Entscheidend sei es, flexible Anlagen zu bauen – nicht zuletzt,<br />

weil sich die Bauweise der Batterien etwa im Halbjahrestakt<br />

grundlegend ändere.<br />

ATTRAKTIV FÜR VERSCHIEDENSTE<br />

EINSATZGEBIETE<br />

Hierfür ist die Vielseitigkeit einer der großen Vorzüge der<br />

KR-Quantec-Serie: „Aufgrund seiner schlanken Geometrie und<br />

seines kleinen Footprints kann mit dem Quantec eine flexible<br />

und zukunftsorientierte Anlage gebaut werden“, sagt Thomas<br />

Schmidberger, Global Business Development Manager Electronics<br />

bei Kuka. „Außerdem ist er wie alle Kuka-Roboter standardmäßig<br />

ESD-zertifiziert, um einen sicheren Umgang mit elektrostatisch<br />

sensitiven Bauteilen zu gewährleisten.“<br />

Zudem überzeugt die neue Generation des KR Quantec dank<br />

standardmäßiger DC-Controller durch besondere Energieeffizienz:<br />

Sowohl in der Bewegung als auch im Standby-Betrieb<br />

konnte die Energieaufnahme signifikant reduziert werden. In<br />

der Produktionsbewegung verbrauchen die Sechsachser – unter<br />

anderem durch das Zurückgewinnen von Bremsenergie – rund<br />

30 Prozent weniger Energie als das Vorgängermodell, beim<br />

Betriebszustand „Warten in der Regelung“ sind es gar 60 Prozent<br />

weniger.<br />

Damit ist der Roboter nicht nur für die Demontage von<br />

Batterien, sondern für völlig unterschiedliche Einsatzgebiete<br />

attraktiv. Sein schlanker Baukasten verspricht zudem passgenaue<br />

Roboter und schnelle Lieferzeiten – und unterm Strich niedrige<br />

Total Cost of Ownership (TCO). Denn der Wartungsaufwand ist<br />

minimiert und die Anzahl an Ersatzteilen reduziert. Mit 120 bis<br />

300 Kilogramm zählen die Roboter der KR-Quantec-Serie zudem<br />

zur hohen Traglastklasse. Die Möglichkeit, die Traglast im Feld<br />

hochzurüsten, und die Motion Modes für hohe Prozessqualität<br />

machen sie zu einer ebenso sinnvollen wie sicheren Investition<br />

in die Zukunft jeder Produktion.<br />

Das gilt auch für das Feld der Batteriedemontage, zumal sich<br />

die Elektrofahrzeug-Industrie in den kommenden Jahren rasant<br />

entwickeln wird. Wie sich dieses große Potenzial mit Blick auf<br />

das Batterierecycling von Auto-OEMs (etwa mit EV-Recycling<br />

inhouse), Batterieproduzenten oder Recyclingfirmen nutzen<br />

lassen könnte, haben nun die Versuchsreihen des Projekts<br />

„DeMoBat“ am Fraunhofer IPA gezeigt. Interessierte Unternehmen<br />

können die Machbarkeit einer robotergestützten Demontage<br />

ihrer Produkte beim Fraunhofer IPA prüfen lassen. Zudem<br />

arbeitet das Institut daran, Produkte initial für die Demontage<br />

zu optimieren.<br />

BEWÄHRTES ZUSAMMENSPIEL VON<br />

INDUSTRIE UND WISSENSCHAFT<br />

Die Projektarbeit war übrigens für alle Beteiligten keine neue<br />

Erfahrung: In der Entwicklung und Erprobung seiner Technologien<br />

arbeitet Kuka bereits seit Jahrzehnten vertrauensvoll mit dem<br />

Fraunhofer IPA zusammen. So wurde vor etwa 20 Jahren gemeinsam<br />

der erste Kuka-Reinraum-Roboter entwickelt, es folgten<br />

die ESD-Zertifizierungen dutzender Kuka-Produkte und viele<br />

weitere Projekte.<br />

Ein Zusammenspiel von Industrie und Wissenschaft, das sich<br />

bei „DeMoBat“ einmal mehr bewährt hat: „Wir haben hier Europas<br />

größte Versuchsanlage für die Demontage von Batterien<br />

aufgebaut“, sagt Anwar Al Assadi nicht ohne Stolz. „Und wir<br />

haben damit gezeigt, wie Automatisierungslösungen eine<br />

entscheidende Rolle dabei spielen können, E-Mobilität noch<br />

nachhaltiger zu machen.“<br />

Bilder: KUKA<br />

www.kuka.com/battery-disassembly<br />

FORSCHUNGSPROJEKT „DEMOBAT“<br />

Ziel des Verbundforschungsprojekts war die Demonstration<br />

der Machbarkeit von industrieller und automatisierter<br />

Demontage von Batteriemodulen und E-Antriebsaggregaten<br />

unter Berücksichtigung wirtschaftlicher und<br />

regulatorischer Rahmenbedingungen. Detailinformationen<br />

finden Sie unter folgendem Link:<br />

ipa.fraunhofer.de/de/referenzprojekte/DeMoBat.html<br />

S14 SUPPLEMENT <strong>2024</strong>


EFFIZIENZ IN DER<br />

WASSERQUALITÄTSKONTROLLE<br />

In einer Welt des Wandels werden<br />

bedarfsgerechte Lösungen und strategische<br />

Partnerschaften zu Schlüsselelementen<br />

für den Unternehmenserfolg.<br />

Dies gilt besonders für den Bereich<br />

Wasser und Abwasser, der durch die<br />

globale Wasserkrise vor signifikanten<br />

Herausforderungen steht. Als Komplettanbieter<br />

von Sensor- und Automatisierungstechnik<br />

meistert Jumo gemeinsam<br />

mit Kunden selbst die komplexesten<br />

Herausforderungen und bietet innovative Lösungen für zahlreiche<br />

Projekte; angefangen von der einfachen Filtration bis hin<br />

zu vielschichtigen Umkehrosmose- und Wasseraufbereitungssystemen.<br />

Die Online-Überwachung wichtiger Messparameter<br />

in Wasser- oder Abwasserströmen ist entscheidend für die<br />

Initiierung passender Behandlungsstrategien. Zuverlässige und<br />

möglichst autark arbeitende Sensoren und die Datenübermittlung<br />

an ein zentrales System sind dabei essentiell. Ein innovatives<br />

(Ab-)Wasser-Daten-Management sorgt für eine nahtlose<br />

Überwachung, hohe Sicherheit und Effizienz in der Wasserqualitätskontrolle.<br />

Auch für die Aufbereitung von Prozesswasser<br />

bietet Jumo Komplettsysteme vom Sensor bis zur Cloud. Dazu<br />

zählen die passende Sensorik zur Entsalzung von Rohwässern,<br />

smarte Automatisierungssysteme und intuitiv bedienbare<br />

Software-Lösungen zur Datenauswertung. Ebenso möglich sind<br />

individuelle Engineering-Leistungen und/oder nachgelagerte<br />

Services, sodass den Kunden kompetente Ansprechpartner für<br />

maximal effiziente Prozesse zur Verfügung stehen.<br />

www.jumo.de<br />

NEUE ABSAUGLÖSUNG FÜR BRENNBARE UND<br />

KARZINOGENE LASERSTÄUBE<br />

Mit dem LAS 260 H/Ex hat ULT eine neue Lösung zur Absaugung<br />

und Filterung trockener, brennbarer und gesundheitsgefährdender<br />

Schadstoffe entwickelt, die bei der Laserbearbeitung<br />

von Kunststoffen und Metallen entstehen können. ATEX-konform<br />

und zündquellenfrei ausgelegt ist das LAS 260 H/Ex für<br />

die Aufstellung und den Betrieb innerhalb einer Zone 22<br />

geeignet und ermöglicht die sichere Abscheidung brennbarer<br />

Stäube. Dabei werden auch feinste Partikel in einem zweistufigen<br />

Filtersystem inkl. HEPA H-14- Filter und Sicherheitsfilterstufe<br />

zu 99,995 % abgeschieden. Der Sicherheitsfilter mit<br />

integrierter Aktivkohleschüttung gewährleistet den sicheren<br />

Betrieb des Gerätes und entfernt gesundheitsgefährdende Gase<br />

sowie störende Gerüche. Aufgrund der hochgradigen Reinigung<br />

kann das gefilterte Reingas auch bei der Abscheidung karzinogener,<br />

mutagener oder toxischer Stäube wieder dem Arbeitsraum<br />

zugeführt werden. Neben dem redundanten Filtersystem<br />

bietet das LAS 260 H/Ex weitere Anwendervorteile wie hohe<br />

Flexibilität durch mobilen Einsatz, geräuscharmen Betrieb<br />

sowie geringen Energieverbrauch. Zur<br />

Einhaltung des Mindestvolumenstroms<br />

von >20 m/s ist eine automatische<br />

Überwachung integriert, die bei Unterschreitung<br />

ein Warnsignal ausgibt. An<br />

die Absaug- und Filteranlage kann ein<br />

Erfassungselement mit DN50 angeschlossen<br />

werden. Zudem steht eine<br />

M12-Schnittstelle zur Systemintegration<br />

oder -verbindung für einen<br />

automatisierten Betrieb zur Verfügung.<br />

www.ult.de<br />

DURCHFLUSSMESSUNG MIT EINSPARPOTENZIAL STEIGERT EFFIZIENZ<br />

Bei der Herstellung von Kosmetika gilt es ebenso wie im Pharma-, Biotech- oder Lebensmittel-<br />

Bereich, strenge Qualitäts- und Hygienerichtlinien einzuhalten. Deshalb müssen Produktionsanlagen<br />

bei Chargen- oder Produktwechsel regelmäßig gereinigt werden. Der Produktionsprozess<br />

soll aber gleichzeitig möglichst effizient ablaufen. Wer hier auf die richtige Technologie<br />

setzt, kann Einsparpotenziale nutzen, zum Beispiel beim Reinigungsaufwand. Hier punktet die<br />

FLOWave-Technologie, die akustische Oberflächenwellen (Surface Acoustic Waves, SAW) zur<br />

Inline-Durchflussmessung von Flüssigkeiten nutzt. Neben der Messung von Durchfluss und<br />

Temperatur kann derselbe Sensor zudem weitere Messwerte wie Massendurchfluss und Dichte<br />

ermitteln sowie über den Dichtefaktor Gasblasen und Partikel erkennen. So lässt sich der Reinigungsprozess optimieren, da der<br />

Sensor zwischen Spülmedium und Produkt unterscheiden kann, was Ausschuss und Abwasserbelastung deutlich reduziert.<br />

www.buerkert.de<br />

JumboLoadBaler -<br />

Revolutionieren Sie Ihre Entsorgungsprozesse<br />

direkter Einwurf großer Kartonagen wie Oktabins & Palettenkartons<br />

keine mühsame Zerlegung oder Zerkleinerung der Materialien<br />

Aufstellung der Maschine direkt am Anfallort<br />

Optimierung der innerbetrieblichen Transporte und Laufwege<br />

Kompakt denken, groß gewinnen, Produktivität steigern.<br />

revolution-jumboloadbaler.de<br />

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SUPPLEMENT <strong>2024</strong><br />

S15


t<br />

GREEN GAS<br />

VERDICHTERTECHNIK<br />

FÜR DIE BIOGASBRANCHE<br />

UMWELTTECHNIK<br />

Biogasanwendungen stellen besondere<br />

Anforderungen an die Verdichtertechnik.<br />

Für die Aufbereitung und Einspeisung von<br />

Biogas hat der Prozessgasspezialist Aerzen<br />

daher ein anwendungsspezifisches Portfolio<br />

an standardisierten Lösungen entwickelt,<br />

das die branchentypischen Herausforderungen<br />

souverän meistert.<br />

Biogasanlagen wandeln organisches Material in methanhaltiges<br />

Biogas um. Dabei kommen nicht nur pflanzliche<br />

und tierische Reststoffe als Rohstoffe zum Einsatz, sondern<br />

auch Reste aus der Lebensmittelindustrie. Durch<br />

Mikroorganismen wird die Biomasse im Fermenter zu methanhaltigem<br />

Gas zersetzt. Das entstandene Rohbiogas kann nach entsprechender<br />

Entschwefelung ins Blockheizkraftwerk (BHKW) eingespeist<br />

werden. Oder es wird in einem weiteren Aufbereitungsschritt<br />

von CO 2 und anderen Verunreinigungen gereinigt und als<br />

aufbereitetes Biomethan z.B. in das Erdgasnetz eingespeist.<br />

Ob Produktion von Biomethan, Einspeisung in kilometerlange<br />

Versorgungsnetze oder Vordruckerzeugung für Blockheizkraftwerke:<br />

Passend für die unterschiedlich geforderten Saug- und<br />

Enddrücke und Verfahren bietet Aerzen ein maßgeschneidertes<br />

Portfolio an speziell für den Biogasmarkt entwickelten Gebläsen<br />

und Verdichtern. Dazu gehören unter anderem die öleingespritzten<br />

Schraubenverdichter der Baureihen VMX und VMY. Die Aggregate<br />

zeichnen sich durch ein Höchstmaß an Energieeffizienz,<br />

Anlagenverfügbarkeit und Wartungsfreundlichkeit sowie eine<br />

große Typenvielfalt und viele Modifikationsmöglichkeiten aus. Sie<br />

arbeiten zuverlässig im 24-Stunden-Betrieb. Die Biogasverdichter<br />

beruhen auf einem Konzept der klaren Trennung von Aggregat-<br />

Innerem und Umgebung und sind daher technisch gasdicht.<br />

LEISTUNGSVIELFALT FÜR EINE GROSSE<br />

EINSATZBREITE<br />

Der Biogasverdichter der Baureihe VMX ist ein öleingespritzter<br />

Schraubenverdichter in fünf Baugrößen für Volumenströme bis<br />

2 500 m³/h und 15 bar ü. Die zwangsfördernden Maschinen verfügen<br />

über einen Direktantrieb und überzeugen im harten Praxisalltag<br />

auf ganzer Linie. Sie sind sehr robust gebaut, außerordentlich<br />

langlebig und besonders energieeffizient. Alle Stufen sind für<br />

den Frequenzumrichterbetrieb ausgelegt. Die große Typenvielfalt,<br />

das Baukastenprinzip und die umfangreiche Modifikationsmöglichkeiten<br />

sorgen für ein breites Anwendungsspektrum.<br />

Die öleingespritzten Biogasverdichter der Typenreihe VMY<br />

ermöglichen einen Enddruck von bis zu 25 bar ü und erlauben<br />

einen Vordruck von bis zu 8 bar ü. Sie sind für Volumenströme bis<br />

6 300 m³/h ausgelegt und in drei Baugrößen verfügbar. Die<br />

DIE ATEX-KONFORMEN SCHRAUBEN-<br />

VERDICHTER SIND FÜR DEN DAUER-<br />

BETRIEB MIT HOHEN ENDDRÜCKEN<br />

AUSGELEGT<br />

Rotoren der VMY-Verdichter arbeiten ohne Steuerzahnräder. Das<br />

sorgt für einen berührungsfreien Lauf und beste Wirkungsgrade.<br />

Die Aggregate sind unempfindlich gegenüber schwankenden<br />

Prozessparametern und Gaszusammensetzungen und mit einem<br />

hydraulisch betätigten Steuerschlitten (Schieberregelung) zur<br />

stufenlosen Regelung des Volumenstroms ausgestattet. Wie die<br />

Verdichter der VMX-Reihe bieten die VMY-Schraubenverdichter<br />

im Baukastenprinzip eine Vielfalt unterschiedlicher Typen und<br />

Modifikationsmöglichkeiten.<br />

Bilder: Aerzen<br />

www.aerzen.com<br />

S16 SUPPLEMENT <strong>2024</strong>

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