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Theaterzeitung_2024_09_13

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28<br />

SEPTEMBER OKTOBER <strong>2024</strong><br />

VORSPIEL<br />

DAS MAGAZIN DES THEATERS ULM<br />

PREMIEREN<br />

MADONNEN<br />

Seite 4<br />

DIE ZOFEN<br />

Seite 6<br />

DER FREISCHÜTZ<br />

Seite 8<br />

DIE LEIDEN DES<br />

JUNGEN WERTHERS<br />

Seite 10<br />

JAMES BROWN TRUG<br />

LOCKENWICKLER<br />

Seite 12<br />

CARMEN_REQUIEM<br />

Seite <strong>13</strong><br />

LACRIMAE<br />

Seite 14<br />

SPIELZEIT <strong>2024</strong>/25<br />

www.theater-ulm.de


von Yasmina Reza<br />

n o 28 2<br />

Yasmina Reza<br />

James Brown<br />

trug Lockenwickler<br />

SEITE 12<br />

FOTO © SYLVAIN GUILLOT<br />

Henning Mittwollen<br />

Stefanie Schwab<br />

Vincent Furrer<br />

Tickets unter www.theater-ulm.de, 0731 — 161 44 44 oder theaterkasse@ulm.de


n o 28 ZUM GELEIT<br />

3<br />

LIEBES PUBLIKUM<br />

Wir freuen uns, Sie herzlich in der sensationell bestückten neuen Spielzeit mit unzähligen musikalischen, theatralen<br />

und tänzerischen Kostbarkeiten — wie immer flankiert von einem hochinteressanten und unterhaltsamen<br />

Rahmenprogramm — willkommen zu heißen. Unter dem Motto »Jedoch vielleicht geschehn noch Wunder« aus<br />

Bertolt Brechts »Mutter Courage und ihre Kinder« laden wir Sie wieder dazu ein, unser Programm zu bestaunen.<br />

Schon der Beginn der Theatersaison <strong>2024</strong>/2025 wartet mit allerhand attraktiven Neuproduktionen auf, die wir<br />

Ihnen in dieser Ausgabe unseres »Vorspiels« vorstellen.<br />

SEPTEMBER OKTOBER <strong>2024</strong><br />

Eröffnet wird die Spielzeit im Schauspiel<br />

mit einem spannenden doppelten Premierenwochenende:<br />

Mit ihrem eigens für das Theater Ulm verfassten<br />

Stück »Madonnen« (Uraufführung: 14. September) bringt<br />

Amanda Lasker-Berlin ein Panorama an bewundernswerten<br />

Frauen und ihren Kämpfen auf die Bühne im<br />

Großen Haus, bevor Jean Genets Stück »Die Zofen« als<br />

sadomasochistisches Rollenspiel um Macht und Ohnmacht am<br />

15. September im Podium Premiere feiert.<br />

Nicht fehlen darf das Theater bei der Kulturnacht,<br />

die in diesem Jahr am 21. September stattfindet. An unserem<br />

Haus erwartet Sie ein buntes Programm mit interessanten<br />

Einblicken in Proben aktueller Produktionen und vielem<br />

mehr. Bewundern Sie die einmalige Atmosphäre und werfen<br />

Sie einen exklusiven Blick hinter die Kulissen!<br />

Carl Maria von Webers »Der Freischütz« markiert<br />

nicht nur die Geburtsstunde der deutschen romantischen<br />

Oper, vielmehr öffnete die musikalische Geistergeschichte<br />

einst die Türen zum Musikdrama des 19. Jahrhunderts und<br />

eröffnet nun am 26. September die Saison im Musiktheater mit<br />

den Oper gewordenen nächtlichen Umtrieben in der berüchtigten<br />

Wolfsschlucht.<br />

Die weit verbreitete künstlerische Faszination mit<br />

dem Motiv der Nacht steht im Zentrum des musikalischen<br />

Programms, das Generalmusikdirektor Felix Bender mit<br />

seinem Philharmonischen Orchester der Stadt Ulm <strong>2024</strong>/2025<br />

präsentiert. Im ersten Philharmonischen Konzert am 1. Oktober<br />

tauchen die Musiker in dunkle Klanggemälde von Charles-Marie<br />

Widor oder Béla Bartók sowie mythisch-mysteriöse Kompositionen<br />

von Silvestre Revueltas und Alberto E. Ginastera ein.<br />

Ein Wunderknabe, der manchem Romantiker zum blaugelb<br />

gekleideten Vorbild gereichte, schüttet ab dem 27. September<br />

sein Herz auf der Podium-Bühne aus: Magdalena Heffner inszeniert<br />

Goethes »Die Leiden des jungen Werthers« als emotionsgeladenen<br />

Monolog eines von überschäumenden Gefühlen geplagten<br />

jungen Mannes, der sich gänzlich unverstanden fühlt.<br />

Schwer zu verstehen ist für die Eltern von Jacob Hutner<br />

wiederum, warum ihr Sohn die Identität der Sängerin Céline Dion<br />

annimmt, weswegen sie ihn in einer psychiatrischen Einrichtung<br />

unterbringen lassen: In Yasmina Rezas Gesellschaftskomödie<br />

»James Brown trug Lockenwickler« werden generationelle<br />

Verständnis- und Verständigungsprobleme rund um das Thema<br />

Identität und Individualität erfrischend verhandelt — tragisch und<br />

komisch, wie so oft bei Yasmina Reza (Premiere: 3. Oktober).<br />

Die Tanztheatercompagnie des Theaters Ulm eröffnet<br />

ihr diesjähriges Programm am 17. Oktober mit der zweiteiligen<br />

Produktion »Carmen_Requiem«. In einer Kombination aus Ihsan<br />

Rustems preisgekrönter Ballett-Adaption von George Bizets Oper<br />

und der Uraufführung einer eigens von Annett Göhre erarbeiteten<br />

Choreografie zur schillernd-düsteren Musik von Mozart und Ligety<br />

wird das Spannungsfeld zwischen Altem und Neuem ausgelotet.<br />

Aus alt mach neu — Kobie van Rensburgs Pasticcio-<br />

Oper »Lacrimae«, ursprünglich schon für die vergangene Spielzeit<br />

angedacht, lebt von diesem Prinzip. Bei der Premiere am<br />

31. Oktober verschmelzen im Podium Arien, Lieder und<br />

Ensembles verschiedener britischer Komponisten, kombiniert<br />

mit faszinierenden digitalen Bilderwelten, zu einem wunderreichen<br />

neuen Bühnenwerk: ›Upcycling‹ in seiner schönsten<br />

Form!<br />

Das Junge Theater begeistert ab dem 29. September<br />

mit dem fulminanten Stück »meins und deins und meins«<br />

(mit Führung für Eltern & Kinder im Anschluss an die Wiederaufnahme!)<br />

wieder alle Generationen und lädt für Sonntag, den<br />

15. September <strong>2024</strong> ab 14.00 Uhr, ein zum »meet and greet«,<br />

bei dem der interessierte Theater-Nachwuchs alles über die<br />

aktuellen Bürgerbühnen-Projekte erfahren kann.<br />

Natürlich bieten wir zu allen Produktionen auch<br />

wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm an, das Sie<br />

mit Wissenswertem versorgt und zum Nachdenken, zum<br />

Staunen und Wundern anregt: In den Matinéen, Soiréen<br />

und Workshops erfahren Sie vorab interessante Details zu<br />

Inszenierungen, die Vis-à-vis-Gottesdienste bieten Gelegenheit<br />

zur theologischen Reflexion und weitere bunte Extras<br />

wie die »Wort-Reich«—Lesereihe sorgen für Unterhaltung<br />

auch außerhalb des Theaters. Herzlich einladen möchten wir<br />

Sie auch zu den Gesprächsrunden mit interessanten Gästen<br />

unter unserem Spielzeitmotto »Jedoch vielleicht geschehn<br />

noch Wunder«, deren erste Ausgabe am 18. Oktober sich um<br />

das Thema »Das größte zwischenmenschliche Wunder? Zweisamkeit,<br />

Liebe und Nächstenliebe« drehen wird.<br />

Wir freuen uns auf Ihr zahlreiches Erscheinen und<br />

wünschen Ihnen beste Unterhaltung, einerseits bei der Lektüre<br />

dieser Ausgabe des »Vorspiels« sowie beim Besuch unserer Veranstaltungen.<br />

Ihr Theater Ulm<br />

Herrenkellergasse 12 · 89073 Ulm · www.noanoa-ulm.de<br />

Tickets unter www.theater-ulm.de, 0731 — 161 44 44 oder theaterkasse@ulm.de


adonnen<br />

n o 28 AMANDA LASKER-BERLIN: MADONNEN<br />

4<br />

von Amanda Lasker-Berlin<br />

Auftragswerk des Theaters Ulm<br />

FOTO © MARC LONTZEK<br />

Tickets unter www.theater-ulm.de, 0731 — 161 44 44 oder theaterkasse@ulm.de


n o 28 AMANDA LASKER-BERLIN: MADONNEN<br />

5<br />

Madonnen gibt es überall<br />

Welche Gedanken hatte Emily Davison, eine entschlossene Anhängerin der englischen Suffragetten-Bewegung,<br />

als sie an einem Sommertag 19<strong>13</strong> auf eine Pferderennbahn bei London stürmt und niedergetrampelt wird? Ist es<br />

ein Märtyrerinnentod im Kampf um das Frauenwahlrecht? Will sie in einem f inalen Akt nach einer Reihe von<br />

Revolten ein Zeichen setzen?<br />

Wer ist Sappho, die antike griechische Dichterin von<br />

Lesbos, welche aus ihrer Liebe zu einer Frau keinen Hehl macht,<br />

die für ihre Lyrik verehrt wird und trotzdem gegen das Vergessenwerden<br />

kämpft?<br />

Was würde Maria sagen, wenn sie aus den zahlreichen<br />

Madonnen-Bildnissen heraustreten und sich äußern könnte über<br />

die Rolle als liebende Mutter Jesu, die ihr zugedacht wird? Was,<br />

wenn die »Himmelskönigin« ihre Unsichtbarkeit ablegt und die ihr<br />

gebührende Position beansprucht?<br />

In ihrem Stück »Madonnen«, das eigens für das Theater<br />

Ulm entsteht, lässt die Theater- und Romanautorin Amanda Lasker-<br />

Berlin (*1994) › Madonnen‹ verschiedener Jahrtausende zu Wort<br />

kommen: Ikonen, Kämpferinnen, Heilige. Sie dienen als Vorbilder<br />

für gesellschaftliche Entwicklungen, doch sowohl in der öffentlichen<br />

Wahrnehmung als auch auf persönlicher Ebene ringen sie mit<br />

ihrem Schicksal, ihren Idealen, tradierten Bildern, die auf sie projiziert<br />

werden — zumindest, wenn sie, wie in Amanda Lasker-Berlins<br />

Stück, in Form von Chören ihre Stimme erheben dürfen.<br />

Nicht allein als historische Heldinnen, auch im Alltag,<br />

in der Gegenwart, lassen sich Madonnen ausmachen, als Vorreiterinnen<br />

in eigener oder größerer Sache, bisweilen auch als Scheiternde,<br />

Trauernde, Verzweifelte: Die Geschichten unterschiedlicher<br />

Frauen mit ihren Plänen, Träumen, Sehnsüchten bilden das<br />

Herzstück von Amanda Lasker-Berlins Schauspiel. Flankiert von<br />

den Madonnen-Chören öffnet sich ein Kaleidoskop der Lebenswege<br />

von sechs Frauen und einem Mann, die gleichzeitig ein<br />

Panorama der Generationen von der Nachkriegszeit bis zur jungen<br />

Generation Z abbilden.<br />

Da ist zum einen Anna, die im Gedenken an ihre<br />

verstorbene Schwester Anita eine Kaffeetafel vorbereitet. Über dem<br />

Verhältnis der beiden liegt seit Jahrzehnten ein dunkler Schatten.<br />

Da ist Isolde, die das Refugium ihrer kürzlich verstorbenen<br />

Mutter erkundet, deren Leben ihr immer Rätsel aufgab:<br />

Denn die Freiheit, für die sich Mutter Ruth in Familie und<br />

Liebe entschied, war für ihre Tochter eine Bürde. Enkelin Clara<br />

wiederum wartet auf ihr eigenes Glück: ein eigenes Kind, doch<br />

welche Hürden warten auf dem Weg, sich einen Babywunsch ohne<br />

Partner zu erfüllen?<br />

Und da ist eine Frau, welche die Nächte durchwacht:<br />

Mechthild, Ehefrau des Lehrers Hans-Günther, selber Pädagogin<br />

und zeitlebens in zweiter Reihe hinter ihrem Mann, steht am Ende<br />

ihres Berufslebens. Wie fühlt es sich an, wenn Machtansprüche<br />

das Glück stets verleiden?<br />

Amanda Lasker-Berlin, welche auch als Regisseurin<br />

tätig ist und in der vergangenen Spielzeit »Frankenstein« in eigener<br />

Fassung im Podium inszenierte, sagt, sie schreibt über — oft politische<br />

— Aspekte, die sie interessieren, aber die sie vor Beginn ihrer<br />

Recherchen nicht vollständig erfassen kann. Das Schreiben ist ihr<br />

Forschen, »was um mich herum ist und war«, letztendlich auch ein<br />

emotionaler Prozess: Im Falle von »Madonnen« ein Eintauchen in<br />

die Geschichte der Frauenrechte — der feministische Aufbruch<br />

der 72er-Bewegung zu Selbstbestimmung und die Forderung des<br />

Rechts auf Abtreibung — und ihrer Nachwirkungen, Emanzipation,<br />

Geschlechter-Abhängigkeiten, Mutterschaft, Familiengeheimnisse,<br />

einstige Ideale, welche die Figuren des Stücks an der Gegenwart<br />

messen.<br />

Schauspieldirektorin Marlene Schäfer setzt »Madon-nen«<br />

mit Bühnen- und Kostümbildnerin Christin Treunert in Szene: Die<br />

Figuren, die Madonnen begegnen sich in einem Kirchenraum, der<br />

nicht nur ein Gespräch mit den Toten, sondern auch Offenbarungen<br />

zwischen Lebenden zulässt.<br />

Christian Stolz<br />

MADONNEN<br />

von Amanda Lasker-Berlin (Auftragswerk des Theaters Ulm)<br />

INSZENIERUNG Marlene Anna Schäfer<br />

AUSSTATTUNG Christin Treunert<br />

MIT Christel Mayr, Maurizio Micksch, Friederike Pöschel, Adele Schlichter,<br />

Emma Lotta Wegner, der Statisterie des Theaters Ulm<br />

MATINÉE Sonntag, 8. September <strong>2024</strong>, 11.00 Uhr, Foyer<br />

PREMIERE Samstag, 14. September <strong>2024</strong>, 19.00 Uhr, Großes Haus<br />

VIS-À-VIS Sonntag, 29. September <strong>2024</strong>, 10.00 Uhr,<br />

Evangelische Pauluskirche<br />

NÄCHSTE VORSTELLUNGEN<br />

Do, 19.<strong>09</strong>. / So, 22.<strong>09</strong>. / Mi, 25.<strong>09</strong>. / Fr, 27.<strong>09</strong>. / Fr, 04.10. / Sa, 12.10. / Mi, 23.10. /<br />

Sa, 26.10. / Fr, 15.11.<strong>2024</strong><br />

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n o 28 JEAN GENET: DIE ZOFEN<br />

6<br />

ie Zofen<br />

von Jean Genet<br />

Tickets unter www.theater-ulm.de, 0731 — 161 44 44 oder theaterkasse@ulm.de


n o 28 JEAN GENET: DIE ZOFEN<br />

7<br />

Anstößig subtil<br />

IM PODIUM INSZENIERT MARKOLF NAUJOKS<br />

JEAN GENETS »DIE ZOFEN«<br />

Es gibt nur wenige Künstler, die sich — mit einigem Recht aufgrund eines abgründigen Lebens und ebensolcher<br />

Werke — das Etikett des Verruchten so sehr verdienten wie Jean Genet. Dabei schrieb der ›Poète maudit‹ lediglich<br />

in zwei kurzen Schaffensrausch-Phasen in den 1940er und 1950er Jahren, danach lebte er vom Nachruhm seiner<br />

skandalumwitterten Veröffentlichungen, die die Grundfesten bürgerlicher Moral zu untergraben schienen.<br />

Dass Genet sich als Dreißigjähriger überhaupt schriftstellerisch<br />

zu äußern begann, ist erstaunlich genug: 1910 als<br />

uneheliches Kind in Paris geboren und kurz nach der Geburt der<br />

staatlichen Fürsorge übergeben, wird er ab dem <strong>13</strong>. Lebensjahr in<br />

unterschiedlichen berüchtigten Besserungsanstalten und Strafkolonien<br />

eingesperrt, aus denen er mehrfach erfolglos zu flüchten<br />

versucht. Kaum volljährig geworden, verpflichtet sich Genet<br />

freiwillig zum Dienst in der französischen Armee. Sieben Jahre<br />

Kasernierung folgen, doch keine Disziplinierung. Er desertiert,<br />

stiehlt, prostituiert sich, wird degradiert. Nach dem Soldatendasein<br />

streunt er quer durch Europa, immer wieder wird der Kleinkriminelle<br />

inhaftiert. Doch hinter Gittern entstehen erste schriftstellerische<br />

Versuche. Und dank einflussreicher Intellektueller wie<br />

Jean Cocteau und Jean-Paul Sartre, die schon in den ersten Texten<br />

eine unverwechselbare literarische Stimme wahrnehmen und sich<br />

für ihn verwenden — u.a. mit einem Begnadigungsgesuch beim<br />

französischen Staatspräsidenten, entgeht Genet der drohenden<br />

dauerhaften Internierung, seine Werke erscheinen nun auch in<br />

Zeitschriften, werden verlegt und uraufgeführt.<br />

Dass gerade dieser Autor sich dem Rand der bürgerlichen<br />

Gesellschaft, dem sozialen ›Abschaum‹ zuwendet, ließ seine<br />

Werke nicht nur suspekt erscheinen in den Augen konservativer<br />

Sittenwächter, sondern — vorübergehend auch — verbotswürdig,<br />

die Justiz nicht allein in Frankreich, sondern auch in den USA oder<br />

in Deutschland untersagte zeitweise die Veröffentlichung und<br />

Verbreitung oder Aufführung der Texte.<br />

Für »Die Zofen« ließ sich Genet von einem aufsehenerregenden<br />

Pariser Mordfall anregen, bei dem sich zwei Hausangestellte<br />

— die inzestuös miteinander verbundenen Schwestern<br />

Papin — für die erniedrigende Behandlung durch ihre Dienstherrin<br />

brutal rächten. Auf der Basis dieses realen Gewaltexzesses<br />

entwirft Genet eine subtile Geschichte über das Erleiden und<br />

Genießen von Hierarchien und Vernichtungsfantasien: In Abwesenheit<br />

der gnädigen Frau schlüpfen die Zofen Claire und Solange<br />

stets in deren Kleider. Abwechselnd imitieren sie das Gebaren der<br />

Hausherrin. Sie kosten die Rituale der Erniedrigung aus, unter<br />

denen sie sonst zu leiden haben, entfliehen ihrem tristen Dasein<br />

wenigstens in sadomasochistischen Rollenspielen …<br />

In diesem sublim gewalthaltigen Stück über das Beherrschen und<br />

das Beherschtwerden und die mögliche gewaltsame Umkehr der<br />

Verhältnisse gibt es keine moralischen Einschränkungen, doch es<br />

ist partout kein Aufruf zum revolutionären Umsturz und ebensowenig<br />

sind »Die Zofen« eine Sozialstudie. Es geht vielmehr um die<br />

Lust an Strategien der Unterwerfung und Opferung, um Gewalt<br />

als Aphrodisiakum, die Austauschbarkeit von Dominanz und<br />

Ohnmacht.<br />

Markolf Naujoks’ Inszenierung kommt zwar Genets<br />

Wunsch nach, die weiblichen Figuren des 1947 uraufgeführten<br />

Stücks von Männern verkörpern zu lassen, doch wählt er für seine<br />

Bühnenfassung eine Präsentationsform, die den beschriebenen<br />

Wechsel von Machtausübung und erduldeter Ohnmacht, von<br />

›Ermannung‹ und ›Erniedrigung‹, die Lust am Gewaltdiskurs aus<br />

einer kritisch reflektierten Distanz, in einem Vexierspiel aus Live-<br />

Musik, Projektionen, szenischer Lesung und Aktion erschließt und<br />

aufbereitet: eine behutsame Annäherung an dieses einstige Skandalstück,<br />

die unter Vermeidung offensichtlicher Provokationen<br />

das Nachdenken über das Entstehen und die Mechanismen von<br />

Gewalt ermöglichen möchte.<br />

Dr. Christian Katzschmann<br />

DIE ZOFEN<br />

von Jean Genet<br />

Aus dem Französischen von Simon Werle<br />

INSZENIERUNG & AUSSTATTUNG Markolf Naujoks<br />

MIT Stephan Clemens, Markus Hottgenroth, Frank Röder<br />

SOIRÉE Dienstag, 10. September <strong>2024</strong>, 18.00 Uhr, Podium.bar<br />

PREMIERE Sonntag, 15. September <strong>2024</strong>, 19.30 Uhr, Podium<br />

NÄCHSTE VORSTELLUNGEN<br />

Mi, 18.<strong>09</strong>. / Do, 19.<strong>09</strong>. / So, 22.<strong>09</strong>. / Sa, 28.<strong>09</strong>. / So, 29.<strong>09</strong>. /<br />

Mi, 02.10. / Fr, 04.10. / Fr, 11.10. / Sa, 12.10. / Fr, 18.10. / Sa, 26.10. /<br />

So, 03.11. / Fr, 29.11.<strong>2024</strong><br />

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Der<br />

n o 28 CARL MARIA VON WEBER: DER FREISC HÜTZ<br />

8<br />

Freischütz<br />

Carl Maria von Weber<br />

Tickets unter www.theater-ulm.de, 0731 — 161 44 44 oder theaterkasse@ulm.de


n o 28 CARL MARIA VON WEBER: DER FREISC HÜTZ<br />

9<br />

»Alles ist in der Musik<br />

verankert«<br />

IM GESPRÄCH MIT DER REGISSEURIN ANNETTE WOLF<br />

Als Eröffnung im Musiktheater kommt gleich im September Carl Maria von Webers »Der Freischütz« zurück auf<br />

die Ulmer Opernbühne — die letzte Produktion liegt bereits 17 Jahre zurück. Den kraftvollen Klassiker zwischen<br />

Spukgeschichte und romantischer Oper im deutschen Wald inszeniert Annette Wolf.<br />

In einem unserer ersten Gespräche hast Du mir erzählt, dass Du<br />

eine besondere Verbindung zu Ulm hast. Welche ist das?<br />

Das ist die, dass sowohl meine Mutter als auch mein<br />

Vater in Ulm geboren wurden, sich in Ulm kennengelernt haben<br />

und im Ulmer Münster geheiratet haben. 1961 sind meine Eltern<br />

dann nach Hamburg ausgewandert. Ihre Verbundenheit mit Ulm<br />

ist aber immer geblieben.<br />

Am Theater Ulm inszenierst Du den »Freischütz«. Überfällt einen<br />

da die schiere Wucht traditioneller Erwartungshaltungen? Das ist<br />

ja ein bisschen wie bei »Hänsel und Gretel«, »Die Zauberflöte«<br />

oder »Carmen« — alle ›wissen‹, wie’s geht ...<br />

Lustigerweise habe ich » Hänsel und Gretel« nicht als<br />

Last empfunden, dafür aber die »Zauberflöte«. Der »Freischütz«<br />

ist für mich ein hundertprozentiger ›Angst-Gegner‹. Die Komposition<br />

gibt so viel vor, was man nicht ignorieren kann, ohne das<br />

Stück zu demontieren. Von der düsteren Stimmung des deutschen<br />

Waldes — ich sage bewusst ›deutsch‹, auch wenn die Handlung im<br />

heutigen Böhmen spielt —, einer verklärt romantischen Vorstellung<br />

des Jägerlebens, bis hin zu einem strengen Sitten- und Frauenbild<br />

— alles ist in der Musik verankert.<br />

Worum geht es für Dich eigentlich im »Freischütz«? Ist das eine<br />

pure Gespenster-Romantik?<br />

Auch, aber nicht nur. Es ist auch eine Geschichte über<br />

gesellschaftliche Konventionen, denen man selten gerecht wird,<br />

wobei es oft sehr viel kostet, sich gegen sie zu wehren. Das Schicksal<br />

des männ lichen Protagonisten Max ist der Antrieb der Geschichte.<br />

Seine Versagensangst, die an ihn gerichteten Erwartungen nicht<br />

mehr erfüllen zu können, nämlich Schießen und Treffen, führt in<br />

die Katastrophe. Sein persönliches Glück hängt davon ab. Durchs<br />

Schießen und Treffen kann er sowohl vom Erbförster Kuno die<br />

Försterei übernehmen, als auch dessen Tochter Agathe heiraten,<br />

die zur Erbmasse gehört. Doch seit einiger Zeit trifft er nicht mehr.<br />

Seine Versagensangst wächst und mit ihr sein Versagen. Wir<br />

können nur spekulieren, ob sich die Werte in seinem Leben geändert<br />

haben, ob ihm unterbewusst die Försterei vielleicht gar nicht<br />

mehr als Traumberuf gilt, er in Agathe mehr das Statussymbol<br />

sieht als eine echte Partnerin. Fest steht, dass er keine Mittel und<br />

Wege findet, aus der Spirale der Konventionen auszusteigen.<br />

Die Agathe wiederum möchte in diesen Konventionen<br />

bleiben, weil sie nichts Anderes kennt. Sie sieht auch keine<br />

Notwendigkeit, sich derer zu entledigen. Somit kann sie Max<br />

auch keine Hilfe sein, indem sie beispielsweise sagt: »Weißte was,<br />

Schatz? Wir reiten einfach zusammen in den Sonnenuntergang<br />

und lassen die Alten die Alten sein und machen einfach eine neue<br />

Geschichte.« Diese Möglichkeit hat sie nicht. Das ist aber das, was<br />

Max eigentlich bräuchte.<br />

Wie groß ist die Versuchung, diese immer noch aktuelle<br />

Geschichte heutig zu erzählen?<br />

Die Versuchung ist groß, die Jägerromantik, die<br />

Geschichte des 30-jährigen Krieges, die Verrohung der Sitten, die<br />

Verherrlichung von Waffen, Schießen, Treffen in die Schützengräben<br />

der Kriege im 20. und 21. Jahrhundert zu legen. Dennoch<br />

haben wir uns bewusst dagegen entschieden und versucht, eher<br />

zeitlos zu erzählen. Die Gesellschaftskritik wird leise kommen,<br />

aber sie wird kommen. Und ob man jetzt die Jägerromantik mag<br />

oder nicht: Musikalisch ist sie in dieser Oper beeindruckend. Wie<br />

toll man das findet, wenn 20 Männer am Tresen stehen und »Joho,<br />

tralala!« singen, mag jede und jeder für sich entscheiden.<br />

DER FREISCHÜTZ<br />

Romantische Oper in drei Aufzügen<br />

Musik von Carl Maria von Weber<br />

Libretto von Johann Friedrich Kind<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Panagiotis Papadopoulos<br />

INSZENIERUNG Annette Wolf<br />

AUSSTATTUNG Petra Mollérus<br />

Benjamin Künzel<br />

MIT Cornelius Burger, Michael Burow-Geier, Gaëtan Chailly, Laura Curry,<br />

Markus Francke, Martin Gäbler, Shunya Goto, Eleonora Halbert, Sungeun<br />

Park, Maria Rosendorfsky, Dae-Hee Shin, Maria Wester, Maryna Zubko,<br />

der Statisterie des Theaters Ulm, dem Opern- und Extrachor des Theaters<br />

Ulm, dem Philharmonischen Orchester der Stadt Ulm<br />

WORKSHOP TEIL 1<br />

Samstag, 14. September <strong>2024</strong>, 17.00 Uhr, Treffpunkt Bühnenpforte<br />

WORKSHOP TEIL 2<br />

Freitag, 20. September <strong>2024</strong>, 17.45 Uhr, Treffpunkt Bühnenpforte<br />

MATINÉE Sonntag, 15. September <strong>2024</strong>, 11.00 Uhr, Foyer<br />

PREMIERE Donnerstag, 26. September <strong>2024</strong>, 19.30 Uhr, Großes Haus<br />

NÄCHSTE VORSTELLUNGEN Sa, 28.<strong>09</strong>. / Sa, 05.10. / So, <strong>13</strong>.10. / Mi, 16.10. /<br />

So, 27.10. / Sa, 02.11. / So, 10.11. / So, 17.11. / Fr, 29.11. / Mi, 25.12.<strong>2024</strong> /<br />

Mi, 08.01. / Fr, 17.01. / Do, 23.01. / Fr, 31.01.2025<br />

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n o 28 JOHANN WOLFGANG VON GOETHE:DIE LEIDEN DES JUNGEN WERTHERS<br />

10


n o 28 JOHANN WOLFGANG VON GOETHE: DIE LEIDEN DES JUNGEN WERTHERS<br />

11<br />

Jung, wild, eigensinnig<br />

250 JAHRE NACH DER ERSTVERÖFFENTLICHUNG: »WERTHER« KOMMT INS PODIUM<br />

»Die Wirkung dieses Büchleins war groß, ja ungeheuer, und vorzüglich deshalb, weil es genau in die rechte Zeit<br />

traf«, schrieb Goethe Jahrzehnte später rückblickend auf den sensationellen Erfolg, der ihn als 24-jähriger Jungjurist<br />

und -schriftsteller mit seinem »Werther« ereilte und zeitlebens als Ruhm verfolgte. Womit löste dieses<br />

schmale Bändchen mit dem vollständigen Titel »Die Leiden des jungen Werthers, ein Roman in Briefen« europaweit<br />

diese Begeisterung und Irritation, auch Empörung aus?<br />

Dieses Werk traf offenkundig einen bestimmten<br />

Gemütszustand, der von vielen, gerade jungen Lesern geteilt wurde:<br />

Überdruss an der Zivilisation, Emanzipation des Gefühls, Rütteln<br />

an den Fesseln einer erstarrten Kultur, Revolte gegen Konvention<br />

und bürgerliche Enge, ein (Anti-)Held, der gegen alle Widerstände<br />

schwärmerisch sein unbedingtes Glücksverlangen stellt. Werther<br />

ist Außenseiter aus eigenem Anspruch und Wollen, ein charismatischer,<br />

enthusiastischer und talentierter Typ, voller jugendlicher<br />

Energie, mit (Aber-)Witz und Schalk, auch Gedankenfülle und<br />

Melancholie, dem ein ›normales‹, unspektakuläres Dasein zuwider<br />

ist. Karrieredenken, das Gieren nach sozialem Aufstieg und das<br />

alltägliche Einerlei um Geld und Gut stoßen ihn ab. Versuche, sich<br />

in die übliche Betriebsamkeit einzuordnen und an die geltenden<br />

Verhaltensnormen anzupassen, sind von vornherein kurzfristige<br />

und scheiternde. Dem Fremdbestimmten, Regulierten widerstrebt<br />

sein ungestümes Wesen. Lediglich in den Künsten findet<br />

Werther in seinem intensiv empfundenen Bedürfnis nach ›Sturm<br />

und Drang‹ vorübergehende Erfüllung. Exzentriker, Egomane und<br />

Narzisst, der er ist, bleibt er trotz all seiner Gaben und Fähigkeiten,<br />

ungeachtet seines außergewöhnlichen Temperaments, der reichen<br />

Fantasie und Gefühlsfülle ein Einzelgänger, und er nimmt »tief<br />

in seinem Inneren« diese Asozialität, das Fremdsein, die Leere<br />

schmerzlich wahr. Dieses Vakuum muss unbedingt gefüllt werden,<br />

und in der intelligenten und anmutigen Lotte, in die sich Werther<br />

nicht nur verliebt, sondern die er, bedingt aus der sonst ermangelnden<br />

existentiellen Sinnstiftung, geradezu anbetet, sieht er<br />

seine engelsgleiche Retterin. Gleichgültig ist ihr dieser vehement<br />

werbende Verehrer keineswegs, sie weiß um seine besonderen<br />

Qualitäten, womöglich ist auch ihrerseits mehr als nur Empathie<br />

vorhanden, aber sie ist verlobt, auch gefühlsmäßig dem zukünftigen<br />

Ehemann Albert mit Wahrhaftigkeit verbunden. Das ist ein<br />

Umstand, den Werther nicht zu akzeptieren imstande ist, sein<br />

Verhalten wechselt zwischen forderndem Begehren, verzweifeltem<br />

Unverständnis, Ignoranz, Selbstmitleid und Weltverachtung.<br />

Die immens emotionalisierten Bekenntnisse eines<br />

unangepassten ›jungen Wilden‹, der sein Dasein lieber beendet<br />

als sich zu bescheiden, erregten unter den jugendlichen Lesern<br />

›seiner‹ Generation eine geradezu ekstatische Begeisterung und<br />

war zwangsläufig Moralaposteln und Sittenwächtern ein Gräuel.<br />

Und auch 250 Jahre nach der Erstveröffentlichung<br />

wirkt der Text kraftvoll und anrührend: die unglückliche Liebesbeziehung<br />

und das erfolglose Revoltieren des Titelhelden gehen<br />

einem so nahe, als sei von einem jungen Menschen unserer Zeit<br />

die Rede. Das radikale Glücksverlangen Werthers, dem ein Dasein<br />

nur für den Konsum oder die Karriere öde erscheint, fasziniert<br />

in der Konsequenz bis zum heutigen Tag. Für diese individuelle<br />

Rebellion wider die biedere bürgerliche Lebensplanung auf der<br />

Bühne braucht es einen ›jungen Wilden‹ mit Sensibilität und zugleich<br />

ungestümem Ausdruckswillen: Sturm und Drang <strong>2024</strong>!<br />

Oder, um noch einmal den Autor Goethe selbst zu Wort kommen<br />

zu lassen: »Es müsste schlimm sein, wenn nicht jeder einmal in<br />

seinem Leben eine Epoche haben sollte, wo ihm der Werther käme,<br />

als wäre er bloß für ihn geschrieben.«<br />

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Dr. Christian Katzschmann<br />

DIE LEIDEN DES JUNGEN WERTHERS<br />

nach dem Roman von Johann Wolfgang von Goethe<br />

Bühnenfassung für das Theater Ulm von Magdalena Heffner<br />

INSZENIERUNG Magdalena Heffner<br />

AUSSTATTUNG Maike Häber<br />

MIT Samson Fischer<br />

SOIRÉE Dienstag, 24. September <strong>2024</strong>, 18.00 Uhr, Podium.bar<br />

PREMIERE Freitag, 27. September <strong>2024</strong>, 19.30 Uhr, Podium<br />

NÄCHSTE VORSTELLUNGEN Sa 05.10. / Di 08.10. / Mi <strong>09</strong>.10. / Do 10.10. /<br />

Sa 19.10. / So 27.10. / Sa 02.11. / Mo 18.11. / Di 19.11. / Di 26.11. / Mi 27.11. /<br />

Do 28.11.<strong>2024</strong><br />

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n o 28 YASMINA REZA: JAMES BROWN TRUG LOCKENWIC KLER<br />

12<br />

Fantasie über die Identität oder die<br />

Verschiedenheit – wie man möchte<br />

Yasmina Rezas »James Brown tr ug Lockenwickler« in der Inszenier ung von Anne Habermehl ab Oktober im<br />

Großen Haus<br />

Freak, Weirdo, Spinner, Psycho<br />

— die Bezeichnungen für gesellschaftliche<br />

Außenseiter, Menschen, die aus der Norm<br />

fallen, sind vielfältig. Besonders heikel<br />

wird es, wenn eine Person aus dem direkten<br />

Umfeld sich nicht in die kollektive Ordnung<br />

fügen kann oder will. Wie damit umgehen?<br />

Die geliebte Person gewähren lassen oder<br />

versuchen für Abhilfe zu sorgen? In diesem<br />

Zwiespalt befindet sich das Ehepaar Pascaline<br />

und Lionel Hutner. Ihr Sohn Jacob<br />

ist bereits seit Kindertagen glühender<br />

Verehrer des kanadischen Popstars Céline<br />

Dion. Doch was die Eltern zunächst als<br />

unschuldige Idealisierung eines Promis<br />

betrachtet hatten, entwickelt sich schnell<br />

zu einer delikaten Angelegenheit — Jacob<br />

ist nicht einfach ein Fan, nein, er ist überzeugt,<br />

selbst die erfolgreiche Sängerin zu<br />

sein. Er veranstaltet intime Konzerte in<br />

seinem Kinderzimmer — mit ausschließlich<br />

seinen Eltern im Publikum — und<br />

gibt imaginäre Interviews in perfekter<br />

kanadischer Aussprache. Das Ehepaar ist<br />

mit dieser Entwicklung sichtlich überfordert:<br />

»Jacob ist durchgeknallt. Unter uns<br />

können wir das zugeben. Unter uns dürfen<br />

wir ihn Jacob nennen und sagen, unser<br />

Sohn ist gaga.«, erklärt Lionel aufgebracht.<br />

Die letzte Hoffnung der Eltern für Jacob:<br />

der Aufenthalt in einer therapeutischen<br />

Einrichtung.<br />

Psychiatrische Krankenanstalten<br />

sind bereits aus der Antike bekannt.<br />

Zu den damaligen Behandlungsmethoden<br />

zählten Massagen, Aderlässe, Diäten,<br />

Schröpfen, die Gabe von Nieswurz und<br />

Ölumschläge am Kopf. Man versuchte<br />

den Verstand der Betroffenen zu fördern,<br />

indem man sie kritische Texte lesen ließ,<br />

bemühte sich um Aktivierung der Patienten<br />

durch Theaterspiele, Brettspiele oder<br />

auch Reisen. Manche Kranken wurden<br />

auch isoliert und in Räumen mit hochliegenden<br />

Fenstern untergebracht. Die ersten<br />

Spezialanstalten für sogenannte Geisteskranke<br />

entstanden im 12. Jahrhundert.<br />

Häufig wird von guter Pflege und Wohlwollen<br />

gegenüber den Patienten berichtet,<br />

es existierten aber auch reine ›Verwahrungshäuser‹.<br />

Unruhige oder aggressive<br />

›Irre‹ wurden mitunter vor der Stadt in<br />

Holzkisten gesteckt oder in die Stadttore<br />

gesperrt. Für den deutschsprachigen Raum<br />

finden sich die frühesten Berichte über<br />

FOTO © SYLVAIN GUILLOT<br />

Anne Simmering, Gunther Nickles<br />

derartige Verwahrungsstätten für ›Geisteskranke‹<br />

im 14. Jahrhundert. Hier ist von<br />

hölzernen Narrenkäfigen, Tollkästen oder<br />

Dorenkisten die Rede. Nachdem im Mittelalter<br />

Krankheitssymptome psychischer<br />

Natur als Wirken des Teufels interpretiert<br />

wurden und Betroffene als vermeintliche<br />

Hexen oder Zauberer häufig ein Ende auf<br />

dem Scheiterhaufen fanden, wurde es im<br />

17. und 18. Jahrhundert üblich, spezielle<br />

Spitäler zu errichten — sie ähnelten jedoch<br />

eher Gefängnissen als Krankenhäusern.<br />

Die Patienten vegetierten dort angekettet.<br />

Sie waren zusammen mit Prostituierten,<br />

Landstreichern und Straftätern untergebracht.<br />

Ärzte gab es nicht. An manchen<br />

Orten wurden psychisch Kranke sogar<br />

einem zahlenden Publikum vorgeführt, z.B.<br />

im 1784 gebauten »Narrenturm« in Wien.<br />

Allerdings war dieser Bau, der mit einem<br />

Krankenhaus verbunden war, schon ein<br />

Schritt in Richtung der ›Humanisierung‹<br />

der Behandlung. Ab dem 17. Jahrhundert<br />

sahen immer mehr Ärzte Verhaltensstörungen<br />

als medizinisches Problem an und<br />

lieferten präzise Beschreibungen psychiatrischer<br />

Krankheitsbilder. 1796 gründete<br />

der Quäker William Tuke in York eine<br />

private Irrenanstalt namens »The Retreat«.<br />

Das idyllisch gelegene Haus zeichnete sich<br />

durch seine ruhige Atmosphäre und den<br />

Verzicht auf Zwang und Gewalt aus.<br />

Auch Jacobs Unterbringung<br />

ähnelt mehr einem Erholungsheim. Zwar<br />

gibt es regelmäßige Sitzungen mit der<br />

Psychiaterin, doch es bleibt ausreichend<br />

Zeit, die große Tournee »Road to the South«<br />

zu planen und neue Songs zu schreiben.<br />

Jacob findet sogar — zum ersten Mal im<br />

Leben — einen Freund. Auch Philippe<br />

›leidet‹ an einer besonderen Eigenwahrnehmung<br />

— der weiße Junge hält sich<br />

selbst für einen Schwarzen. Die beiden<br />

Teenager akzeptieren sich gegenseitig in<br />

ihren gewählten Identitäten. Die auch von<br />

der Therapeutin geforderte Akzeptanz für<br />

Jacobs Selbstbild lässt die Eltern weiterhin<br />

zwischen Hilflosigkeit, Sorge und dem<br />

Erhalt ihres eigenen Weltbilds schwanken.<br />

Die für Gesellschaftskomödien<br />

bekannte Autorin Yasmina Reza hat<br />

mit »James Brown trug Lockenwickler«<br />

ein zartes, märchenhaft-melancholisches<br />

Stück über die Verständnisprobleme<br />

zwischen den Generationen geschrieben.<br />

Sie selbst bezeichnet es als »Fantasie über<br />

die Identität oder die Verschiedenheit —<br />

wie man möchte.«<br />

Sandra Schumacher<br />

JAMES BROWN TRUG<br />

LOCKENWICKLER<br />

von Yasmina Reza<br />

aus dem Französischen von Frank Heibert<br />

und Hinrich Schmidt-Henkel<br />

INSZENIERUNG Anne Habermehl<br />

AUSSTATTUNG Maike Häber<br />

MUSIK Phillip Weber<br />

MIT Vincent Furrer, Henning Mittwollen,<br />

Gunther Nickles, Stefanie Schwab,<br />

Anne Simmering<br />

MATINÉE Sonntag, 22. September <strong>2024</strong>,<br />

11.00 Uhr, Foyer<br />

PREMIERE Donnerstag, 3. Oktober <strong>2024</strong>,<br />

19.00 Uhr, Großes Haus<br />

NÄCHSTE VORSTELLUNGEN<br />

Mi, <strong>09</strong>.10. / Fr, 18.10. / Fr, 25.10. / Mi, <strong>13</strong>.11. /<br />

So, 01.12. / So, 08.12. / Sa, 21.12.<strong>2024</strong> / Do, 02.01. /<br />

Sa, 18.01. / Fr, 14.02.2025<br />

Tickets unter www.theater-ulm.de, 0731 — 161 44 44 oder theaterkasse@ulm.de


n o 28 IHSAN RUSTEM UND ANNET T GÖHRE: CARMEN_REQUIEM<br />

<strong>13</strong><br />

Carmen_Requiem<br />

ZWEI TANZSTÜCKE AN EINEM ABEND:<br />

»CARMEN« + »REQUIEM« = »CARMEN_REQUIEM«<br />

Gerade erst wurde die Tanztheaterproduktion »Romeo und Julia« vom Publikum zur besten Inszenier ung der<br />

vergangenen Saison gewählt, schon probt die Compagnie für ihr neuestes Stück: »Carmen_Requiem«. An diesem<br />

emotional kontrastreichen Tanzabend erleben Sie nicht nur, wie die legendäre Titelheldin Carmen aus Georges<br />

Bizets Oper in einem Friseursalon einer Erfrischungskur unterzogen und ›neu verf öhnt‹ wird, sondern im zweiten<br />

Teil auch, wie sich aus bittersüßem Lebens- und Abschiedsschmerz ein tänzerischer ›Phönix aus der Asche‹<br />

erhebt. Ersteres meint die Choreograf ie »Carmen« des britischen Choreografen Ihsan Rustem, welcher mit seiner<br />

preisgekrönten Kreation (2017 in den USA uraufgeführt) am Theater Ulm zu Gast ist, zweites die Uraufführ ung<br />

»Requiem« von Tanztheaterdirektorin Annett Göhre.<br />

WAS ERWARTET SIE IM CHOREOGRAFISCHEN DOPPELPACK? VERSCHAFFEN SIE SICH HIER EINEN ERSTEN EINDRUCK …<br />

CARMEN<br />

LEIDENSCHAFT ZWISCHEN<br />

RASIERSCHAUM UND TROCKENHAUBE<br />

In einer Kleinstadt, vielleicht<br />

in Amerika: Ein neuer Tag bricht<br />

an. Zarte Glockenschläge sind zu hören,<br />

unverkennbar eine Anspielung auf den<br />

Ohrwurm »Habanera« aus Georges Bizets<br />

Oper »Carmen«. Der Lichtspot fällt auf die<br />

Silhouetten zweier Männer: DJ (Don José)<br />

und Eli (Escamillo). Zwischen ihnen steht<br />

Carmen, eine toughe Frau — ein unheilvolles<br />

Dreiecksverhältnis. Begehren, Eifersucht,<br />

Ekstase: Die lange Schere, mit der<br />

Carmen in der Dunkelheit verschwindet,<br />

zeugt bedrohlich vom explosiven Gefühlschaos,<br />

das sich in einem Friseursalon und<br />

einem Barbershop ereignen wird. Deren<br />

Konturen schälen sich langsam heraus.<br />

Karomuster, Pastellfarben, Trockenhauben:<br />

Befinden wir uns in den 50ern? In<br />

der Gegenwart? Das ist nicht eindeutig. Die<br />

Frauen der Stadt (Sind es die Frauen von<br />

Stepford? Verstecken sie teure Whiskyfläschchen<br />

in ihren Taschen?) kommen<br />

zum Vorschein, eine von ihnen ist unter<br />

einer Trockenhaube eingeschlafen. Als<br />

Carmen sich unter sie mischt, traut sich<br />

kaum jemand, sie anzusehen …<br />

Carmen trifft auf Don José,<br />

welcher auf dem Weg zur Arbeit in den<br />

Barbershop ist. Die Luft knistert vor erotischer<br />

Spannung, beobachtet von Michaela,<br />

Don Josés Freundin. Die Schönheitssalons<br />

werden zur Kulisse für die Tragödie rauschhafter<br />

Liebe. Und zwischendurch fliegt<br />

Popcorn …<br />

REQUIEM<br />

ZWISCHEN LEBEN UND TOD<br />

Ein riesiger Spiegel kommt zum<br />

Vorschein, davor mehrere Objekte, kantig,<br />

schroff, wie eine Felsenformation. Leuchten<br />

Worte aus ihnen hervor? Der Introitus aus<br />

György Ligetis »Requiem« erklingt, bald<br />

derselbe Satz aus dem »Requiem« von<br />

Wolfgang Amadeus Mozart: was für musikalische<br />

Gegensätze! Auf der Bühne Paare,<br />

Gruppen, die zunächst gefangen scheinen<br />

in Abläufen, in Zeitschleifen, die sie dann<br />

überwinden, fortschreiten und erleben, wie<br />

das Leben unaufhörlich in den Tod zieht,<br />

begleitet von all den schönen Momenten,<br />

der Zeit, die dem Menschen zur Verfügung<br />

steht. Dabei geht es nicht ausschließlich<br />

um den Tod, sondern um das Loslassen,<br />

in den kleinen und großen Momenten des<br />

Lebens. Tänzerkörper, in Tüll, Hautfarben,<br />

machen dieses Leben, diese Abschiede,<br />

begreifbar, fühlbar: erzählen Atmosphären.<br />

Der Tanz breitet sich aus im musikalischen<br />

Raum, den Ligetis und Mozarts »Requiem«<br />

ihm bereiten.<br />

Christian Stolz<br />

MUSIK<br />

RODION SCHTSCHEDRIN<br />

Carmen-Suite<br />

Ballett in einem Akt unter Verwendung<br />

von Motiven aus der Oper »Carmen«<br />

GYÖRGY LIGETI<br />

Requiem<br />

WOLFGANG AMADEUS MOZART<br />

Requiem, d-Moll, KV 626<br />

CARMEN_REQUIEM<br />

Tanztheater in zwei Teilen<br />

von Ihsan Rustem und Annett Göhre<br />

Mit Musik von Rodion Schtschedrin,<br />

György Ligeti und Wolfgang Amadeus Mozart<br />

CHOREOGRAFIE »CARMEN« Ihsan Rustem<br />

CHOREOGRAFIE »REQUIEM« Annett Göhre<br />

BÜHNE Luis Crespo Portero<br />

KOSTÜME »CARMEN« Silke von Patay<br />

KOSTÜME »REQUIEM« Annett Hunger<br />

MIT Gabriel Mathéo Bellucci, Casey Hess, Maya<br />

Mayzel, Edoardo Dalfolco Neviani, Nora Paneva,<br />

Seungah Park, Alba Pérez González, Magnum<br />

Phillipy, Carmen Vázquez Marfil, Tsung-Jui Yang<br />

MATINÉE Sonntag, 6. Oktober <strong>2024</strong>, 11.00 Uhr,<br />

Großes Haus<br />

PREMIERE Donnerstag, 17. Oktober <strong>2024</strong>,<br />

19.30 Uhr, Großes Haus<br />

NÄCHSTE VORSTELLUNGEN<br />

Do, 24.10. / So, 03.11. / Fr, 08.11. / Sa, 16.11. /<br />

Mi, 20.11. / Sa, 23.11. / Sa, 30.11. / Mi, 04.12. /<br />

Fr, 06.12. / Fr, <strong>13</strong>.12.<strong>2024</strong><br />

Tickets unter www.theater-ulm.de, 0731 — 161 44 44 oder theaterkasse@ulm.de


n o 28 KOBIE VAN RENSBURG: LAC RIMAE<br />

14<br />

MAN NEHME<br />

ENDE OKTOBER FLUTEN DIE »LACRIMAE«<br />

DAS PODIUM<br />

Lacrimae<br />

Tränen haben Macht — nicht nur, wenn sie manipulativ oder in erpresserischer<br />

Absicht eingesetzt werden. Die Großen und Mächtigen wissen sie seit<br />

Jahrhunderten zu nutzen. Und seit die Medien emotionale Höhepunkte<br />

genauestens zu vermarkten wissen, verschafft sich nicht nur ein Bill<br />

Clinton im Nachklapp zur Lewinsky-Aff äre mit Hilfe seiner Tränendr üse<br />

neue Popularität oder sammelte einst ein zu Tränchen ger ührter Helmut<br />

Kohl neue Sympathiepunkte. Doch Vorsicht ist geboten! Eine Heulboje ist<br />

auch kein Ideal — die Gratwanderung ist heikel.<br />

Wie machtvoll Tränen sind,<br />

weiß auch eine besondere politische<br />

Eminenz: Göttervater Jupiter. Er speist die<br />

Tränen der Menschen — oder wie Jupiter<br />

in seiner Muttersprache Latein sagen<br />

würde: die Lacrimae — in seine Distille<br />

und gewinnt daraus (versetzt mit ein paar<br />

Kräutern der Zauberin Circe) das Serum für<br />

seine Unsterblichkeit. Klingt schwer nach<br />

einer Verschwörungstheorie, ist aber Fakt<br />

— zumindest in unserem Opern-Pasticcio<br />

im Podium, das den sinnfälligen Namen<br />

»Lacrimae« trägt.<br />

Jetzt müsste man nur noch<br />

wissen, was ein ›Pasticcio‹ sein soll. Nun,<br />

›Pasticcio‹ ist ein Begriff aus der Küche und<br />

bezeichnet eine Art wilden, aber schmackhaften<br />

Mix, das könnte ein griechischer<br />

Nudelauflauf sein, der beispielsweise<br />

›Pasticcio‹ genannt wird, oder etwas, das die<br />

vielen verschiedenen Zutaten unter einem<br />

Teigmantel in Form bringt und ihnen somit<br />

ein neues, einheitliches Gesicht gibt: eine<br />

Pastete.<br />

Opern-Pasteten haben eine<br />

lange Tradition, vor allem im Barock-Zeitalter.<br />

Georg Friedrich Händel, Antonio<br />

Vivaldi, Leonardo Vinci und auch Georg<br />

Philipp Telemann produzierten ›Pasticcios‹<br />

oder aber ihre Musik wurde gefragt oder<br />

ungefragt Teil eines ›Pasticcios‹ an irgendeinem<br />

kleineren oder größeren Operntheater.<br />

Hier das Grundrezept für ein<br />

›Pasticcio‹, bei dem sich Ihre Gäste nicht<br />

nur die Finger lecken, sondern auch die<br />

Augen reiben und Ohren spitzen werden:<br />

MAN NEHME ...<br />

1 spannende, gut ausgehangene<br />

Geschichte<br />

1 Prise Popularität (nicht zu viel, um<br />

die Spannung nicht zu verderben)<br />

2 ½ Dutzend Arien, Lieder, Chöre —<br />

hier ist die Qualität der Zutaten<br />

entscheidend für den ›Geschmack‹<br />

der Pastete<br />

200 ml Emotion (wahlweise Tränen)<br />

4—5 Sängerinnen und/oder Sänger<br />

1 spektakuläres Bühnenbild<br />

2 Handvoll Mut und Schamlosigkeit<br />

1 gutes Nervenkostüm<br />

Vermengen Sie die musikalischen<br />

Nummern mit den Stationen ihrer<br />

Geschichte, heben sie die Popularität mit<br />

den Fingerspitzen vorsichtig unter und<br />

bilden Sie kleine Anhäufungen auf dem<br />

Boden, auf die sie je einen guten Schuss<br />

der Emotion (oder der Tränen) geben.<br />

Einziehen lassen — mindestens einmal<br />

darüber schlafen. Am nächsten Morgen<br />

sollten sich aus den Häufchen Notenblätter<br />

gebildet haben — falls nicht, Emotionen<br />

oder Tränen nachgießen und in regelmäßigen<br />

Abständen wenden. Bauen Sie<br />

währenddessen Ihr Bühnenbild auf. Mut<br />

und Schamlosigkeit nach Geschmack<br />

hinzufügen, das Nervenkostüm nur im<br />

äußersten Fall antasten. Dann muss alles<br />

sehr rasch gehen: Noten an die Sängerin<br />

und/oder Sänger verteilen, szenische<br />

wie musikalische Verabredungen treffen<br />

und dann brühwarm einem gewogenen<br />

Publikum servieren. Buon appetito!<br />

Benjamin Künzel<br />

LACRIMAE<br />

Pasticcio-Oper in sechs Szenen, einem Prolog<br />

und einem Epilog von Kobie van Rensburg<br />

Musik von Henry Purcell, John Dowland,<br />

Robert Johnson, William Byrd u.a.<br />

in englischer Sprache mit deutschen Zwischentiteln<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG GMD Felix Bender<br />

INSZENIERUNG & AUSSTATTUNG<br />

Kobie van Rensburg<br />

MIT Martin Gäbler, Maria Rosendorfsky,<br />

I-Chiao Shih, Joshua Spink<br />

SOIRÉE Dienstag, 22. Oktober <strong>2024</strong>, 19.00 Uhr,<br />

Museumsgesellschaft Ulm<br />

WORKSHOP Donnerstag, 24. Oktober, 18.00 Uhr,<br />

Treffpunkt Bühnenpforte<br />

PREMIERE Donnerstag, 31. Oktober <strong>2024</strong>,<br />

19.30 Uhr, Podium<br />

NÄCHSTE VORSTELLUNGEN<br />

Mi, 06.11. / Do, 07.11. / Fr, 15.11. / Fr, 22.11. /<br />

Sa, 23.11. / So, 01.12. / Sa, 07.12. / So, 08.12. /<br />

Sa, 21.12. / So, 22.12. / So, 29.12.<strong>2024</strong><br />

Blues<br />

JETZT IM VERKAUF!<br />

MUSICAL NACH<br />

DEM KULTFILM VON<br />

DAN AYKROYD<br />

UND JOHN LANDIS<br />

BÜHNENFASSUNG<br />

VON<br />

PATRICK STANKE<br />

AB 9.11.24<br />

Brothers<br />

Tickets unter www.theater-ulm.de, 0731 — 161 44 44 oder theaterkasse@ulm.de


n o 28 15<br />

KONZERTE<br />

DIENSTAG, 1. OKTOBER <strong>2024</strong>,<br />

20.00 UHR, CCU<br />

1. Philharmonisches<br />

Konzert<br />

CHARLES-MARIE WIDOR<br />

La nuit de Walpurgis, op. 60<br />

BÉLA BARTÓK<br />

1. Violinkonzert, Sz 36, BB 48a<br />

SILVESTRE REVUELTAS<br />

Sinfonische Suite<br />

»La noche de los Mayas«<br />

ALBERTO E. GINASTERA<br />

Konzertsuite aus dem Ballett<br />

»Estancia«, op. 8a<br />

Mit dem Programm des<br />

ersten Philharmonischen Konzerts<br />

tauchen wir in die Welt der Nacht ein:<br />

Zaubereien und Sehnsüchte werden<br />

uns begegnen, Leidenschaften und<br />

Begierden. Den Anfang macht die<br />

sinnliche Komposition »La nuit de<br />

Walpurgis« (»Die Walpurgisnacht«)<br />

des französischen Komponisten<br />

Charles-Marie Widor. Widor gilt als<br />

Begründer der spätromantischen französischen<br />

Orgelschule, seine selten<br />

gespielten Orchesterwerke sind aufregende<br />

Klanggemälde. Die Wurzeln<br />

der Familie Widors liegen vermutlich<br />

in Ungarn — einer der berühmtesten<br />

ungarischen Komponisten, Bela<br />

Bartók, schrieb sein frühes »1. Violinkonzert«<br />

als leidenschaftliche Liebeserklärung<br />

an eine Geigerin. Im zweiten<br />

Teil des Programms werden nächtliche<br />

Begegnungen in Südamerika Klang:<br />

Die gewaltigen Musikcharaktere von<br />

Silvestre Revueltas beschwören die<br />

Mythen der Maya herauf; der hierzulande<br />

viel zu wenig bekannte argentinische<br />

Komponist Alberto Evaristo<br />

Ginastera wandte sich in seinem<br />

Ballett »Estancia« den Verwicklungen<br />

menschlicher Liebe innerhalb eines<br />

Tages zu, die in die Konzertsuite übernommenen<br />

Tänze schildern diesen<br />

Tagesablauf. Am Ende erklingt der<br />

»Malambo«, eines der berühmtesten<br />

Werke des Komponisten sowie der<br />

südamerikanischen klassischen Musik<br />

insgesamt.<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG GMD Felix Bender<br />

SOLIST Tamás Füzesi (Violine)<br />

MIT dem Philharmonischen Orchester<br />

der Stadt Ulm<br />

MATINÉE Sonntag, 29. September <strong>2024</strong>,<br />

11.00 Uhr, Foyer<br />

SONNTAG, 6. OKTOBER <strong>2024</strong>,<br />

19.30 UHR, FOYER<br />

1. Kammerkonzert<br />

FRANZ DANZI<br />

Quintett, op. 56, Nr. 1, B-Dur<br />

MAURICE RAVEL<br />

Ma Mère l’Oye<br />

(Arr.: Joachim Linckelmann)<br />

Le Tombeau de Couperin<br />

(Arr.: Mason Jones)<br />

MALCOLM ARNOLD<br />

Three Shanties<br />

RONALDO MIRANDA<br />

Variationen über ein Thema von<br />

Anacleto de Medeiros<br />

Das Holzbläserquintett gehört<br />

— neben dem Streichquartett<br />

— sicherlich zur ›Königsklasse‹ der<br />

Kammermusik. Die verschiedenen<br />

Blasinstrumente eröffnen dem Publikum<br />

eine reiche Farbpalette an<br />

Klängen. Das »Ensemble léger« mit<br />

Musikerinnen und Musikern des Philharmonischen<br />

Orchesters wird im<br />

1. Kammerkonzert der neuen Spielzeit<br />

mit Werken von Danzi, Ravel, Arnold<br />

und Miranda die Vielseitigkeit von<br />

Kompositionen für diese besondere<br />

musikalische Gattung präsentieren.<br />

MIT dem »Ensemble léger«:<br />

Vanessa Brenzinger-Schüz (Flöte)<br />

Satoshi Hidaka (Oboe)<br />

Ruben Mirzoian (Klarinette)<br />

Anne-Alice Aubry (Fagott)<br />

Adriano Orlandi (Horn)<br />

SAMSTAG, 19. OKTOBER <strong>2024</strong>,<br />

19.00 UHR,<br />

EVANGELISCHE PAULUSKIRCHE<br />

Sonderkonzert<br />

»Danke für das B!«<br />

JOHANNES BRAHMS<br />

Akademische Festouvertüre, op. 80<br />

LUDWIG VAN BEETHOVEN<br />

9. Sinfonie, d-Moll, op. 125<br />

Gaudeamus igitur — also lasst uns<br />

fröhlich sein!<br />

Schöner und passender kann<br />

es wohl nicht gefeiert werden als mit<br />

einem großen Sinfoniekonzert: das<br />

Dankeschön für Sie, geschätzte Unterstützerinnen<br />

und Unterstützer des<br />

Philharmonischen Orchesters der<br />

Stadt Ulm und des Theaters Ulm! Ein<br />

Dankeschön dafür, dass durch Ihre<br />

Unterschriften das Philharmonische<br />

Orchester nun endlich die Anerkennung<br />

erfährt, die es als wichtiger<br />

Kulturträger der Stadt Ulm verdient.<br />

Brillant, besinnlich, burschikos und<br />

belebend ist das Programm des Sinfoniekonzertes<br />

— und auch B-sonders:<br />

denn es kommen zwei bedeutende<br />

Werke von »B-Komponisten« zu Gehör<br />

— Brahms und Beethoven mögen<br />

diesen Spaß verzeihen! »Deine Zauber<br />

binden wieder« — die Musikerinnen<br />

und Musiker des Philharmonischen<br />

Orchesters Ulm werden Sie nicht nur in<br />

diesem Dankes-Konzert wieder verzaubern,<br />

sondern weiterhin: in den Philharmonischen<br />

Konzerten, den zahlreichen<br />

Kammerkonzerten sowie bei den<br />

Vorstellungen am Theater Ulm!<br />

MIT Solistinnen und Solisten des<br />

Musiktheaterensembles, dem<br />

Opern- und Extrachor des Theaters<br />

Ulm, dem Vokalensemble<br />

»Camerata serena« (Friedrichshafen),<br />

dem Philharmonischen Orchester<br />

der Stadt Ulm<br />

DIRIGENTEN GMD Felix Bender,<br />

Panagiotis Papadopoulos, Nikolai<br />

Petersen, Nikolaus Henseler<br />

Tickets unter www.theater-ulm.de, 0731 — 161 44 44 oder theaterkasse@ulm.de


n o 28 16<br />

Sonntag, 15. September <strong>2024</strong>, 14.00 Uhr, Foyer<br />

»meet & greet«<br />

JUNGES THEATER<br />

Ihr möchtet mehr Informationen zu unseren Angeboten oder wollt Euch zu einer<br />

Bürgerbühne anmelden? Dann kommt zu unserem »meet and greet«! Hier könnt<br />

Ihr uns persönlich kennenlernen und uns Eure Fragen direkt stellen. Kommt vorbei!<br />

Wir freuen uns, Euch kennenzulernen.<br />

FOTO © JOCHEN KLENK


n o 28 JUNGES THEATER / EXTRAS<br />

17<br />

WEITER IM PROGRAMM<br />

DES JUNGEN THEATERS<br />

EXTRAS<br />

meins und deins<br />

und meins [3+]<br />

VON ANDERS DUUS<br />

Mit viel Sprachwitz beschreibt<br />

das Stück von Anders Duus den Unterschied<br />

von angemessener und übertriebener<br />

Großzügigkeit und erzählt<br />

von der Schwierigkeit, sich in einer<br />

Gemeinschaft durchzusetzen.<br />

INSZENIERUNG Charlotte Van Kerckhoven<br />

BÜHNE Petra Mollérus<br />

KOSTÜME Johanna Burfeind<br />

VORSTELLUNGEN<br />

So, 29.<strong>09</strong>./ So, 06.10./ So, 03.11.<strong>2024</strong><br />

Weitere Termine für Kitas auf Anfrage!<br />

SONNTAG, 29. SEPTEMBER <strong>2024</strong><br />

DER FAMILIENTAG!<br />

UNSER BESONDERES ANGEBOT<br />

ZU »meins und deins und meins« [3+]<br />

An unseren Familientagen<br />

bieten wir im Anschluss an eine<br />

Vorstellung eine Miniführung für<br />

Kinder und Eltern an.<br />

MELDET EUCH DAFÜR AN UNTER:<br />

theaterpaedagogik@ulm.de —<br />

die Teilnehmerzahl ist begrenzt.<br />

»Theater für alle«<br />

Workshopreihe<br />

Die Arbeit am Theater ist<br />

sehr facettenreich. Die Workshopreihe<br />

»Theater für alle« gibt Einblicke<br />

in verschiedene Bereiche, die zum<br />

Gelingen der Bühnenkunst notwendig<br />

sind und beitragen. Lernt die technischen<br />

Möglichkeiten des Theaters<br />

durch eine Spezialführung kennen,<br />

singt mit den Profis in einem Gesangsworkshop<br />

und bekommt praktische<br />

Einblicke in den Malsaal und in die<br />

Maskenabteilung.<br />

Wir freuen uns auf Euch!<br />

SAMSTAG, 26. OKTOBER <strong>2024</strong>,<br />

15.30 UHR<br />

TREFFPUNKT BÜHNENPFORTE.<br />

THEATER UND TECHNIK<br />

Kosten jeweils 6,— €<br />

Anmeldung unter<br />

theaterpaedagogik@ulm.de<br />

FREITAG, 20. SEPTEMBER <strong>2024</strong>,<br />

15.30 UHR,<br />

TREFFPUNKT BÜHNENPFORTE<br />

Bühnentechnik<br />

Schnupperstunde<br />

Das Bühnentechnik-Team<br />

des Theaters Ulm braucht Verstärkung!<br />

In der Regel sind sie für das Publikum<br />

unsichtbar, doch die Bühnentechnikerinnen<br />

und Bühnentechniker sind<br />

ein unverzichtbarer Part des Bühnengeschehens.<br />

Das klingt nach einem<br />

spannenden Arbeitsbereich? Wenn<br />

Du handwerklich geschickt bist, eine<br />

entsprechende Ausbildung hast und<br />

außerdem Teamwork und Abwechslung<br />

liebst, dann ist die Bühnentechnik-<br />

Crew am Theater Ulm der richtige Platz<br />

für Dich! An zwei Terminen kannst du<br />

die Menschen kennenlernen, die in<br />

der Bühnentechnik zum Gelingen der<br />

Theaterarbeit beitragen — Freitag, 20.<br />

September, und Freitag, 18. Oktober<br />

<strong>2024</strong>, jeweils 15.30 Uhr, Treffpunkt<br />

Bühnenpforte. Der Eintritt ist frei, eine<br />

Voranmeldung ist nicht notwendig.<br />

FREITAG, 11. OKTOBER <strong>2024</strong>,<br />

22.00 UHR, PODIUM.BAR<br />

Friday, I’m in Love —<br />

Die Late-Night-Show<br />

am Theater Ulm<br />

Während andere Trantüten<br />

am Freitagabend um 22.00 Uhr schon<br />

längst auf ihrer L-förmigen Couch-<br />

Garnitur eingepennt sind, kommen<br />

wir mit einem neuen Format um die<br />

Ecke, bei dem Euch die Ohren schlackern<br />

werden: Schnallt Euch an, denn<br />

in unserer neuen Theater-Late-Night-<br />

Show »FRIDAY, I’M IN LOVE« schicken<br />

wir uns an, all das zu tun, was wir gut<br />

können, aber nicht so oft machen. Seid<br />

dabei, wenn Ensemble-Mitglieder aller<br />

Sparten ihren eigenen Abend aus der<br />

Taufe heben und erlebt ein Potpourri<br />

aus Chansons, Sketchen, Monologen,<br />

Überraschungen aller Art, wortgewaltigen<br />

Witzen und Bier. Eine Show, in<br />

der alles kann und nichts muss.<br />

Im Anschluss: Party!<br />

Der Eintritt ist unerklärlicherweise<br />

frei!<br />

SAMSTAG, 21. SEPTEMBER <strong>2024</strong>,<br />

18.00 UHR<br />

Das Theater<br />

bei der Kulturnacht<br />

<strong>2024</strong><br />

Die Kulturnacht ist eine<br />

liebgewonnene Tradition im Stadtgeschehen,<br />

um die Vielfalt des Kulturangebots<br />

geballt an einem Abend<br />

zu erkunden: Selbstverständlich ist<br />

auch das Theater Ulm dabei! Abermals<br />

kann das Publikum ›hinter die<br />

Kulissen‹ des Hauses am Herbert-von-<br />

Karajan-Platz blicken. Wir bieten die<br />

beliebten Kulturnacht-Führungen in<br />

die versteckten Winkel des Gebäudes<br />

und üblicherweise nicht zugänglichen<br />

Bereiche hinter, über und neben der<br />

Bühne an — Insider-Wissen und Anekdoten<br />

inklusive. Ein weiteres Highlight:<br />

Im Großen Haus findet eine Bühnenorchesterprobe<br />

der Spielzeit-Eröffnungsoper<br />

»Der Freischütz« statt — eine<br />

einmalige Gelegenheit, dem Ensemble,<br />

Orchester und Regieteam live bei der<br />

Arbeit zuzuschauen und zu lauschen,<br />

ebenso im Podium, wo Sie theatrale<br />

›Kostproben‹ erwarten. Und wenn das<br />

Wetter sich freundlich zeigt, bespielen<br />

wir auch die Terrasse und den Vorplatz<br />

des Theaters — ob tanzend, musizierend<br />

oder lesend, das wird sich zeigen.<br />

Lassen Sie sich überraschen!<br />

MONTAG, 7. OKTOBER <strong>2024</strong>,<br />

19.00 UHR, JACQUES‘ WEINDEPOT,<br />

SCHILLERSTRASSE 1/6, ULM<br />

Auf ein Glas Wein mit …<br />

Das Theater Ulm und die<br />

Weinhandlung »Jacques’ Weindepot«<br />

laden ein zum Theatergenuss bei<br />

einem Gläschen Wein — oder auch<br />

mehreren. Erleben Sie bei einem guten<br />

Tropfen einen geselligen Gesprächsabend<br />

mit unseren Ensemblemitgliedern.<br />

Sicherlich gibt es dabei auch die<br />

eine oder andere künstlerische Überraschung.<br />

Karten erhalten Sie zum Preis<br />

von 15,— € an unserer Theaterkasse<br />

oder online über unsere Homepage.<br />

Moderiert wird die Veranstaltung von<br />

Dr. Christian Katzschmann, zu Gast<br />

sind diesmal Posaunist Tobias Rägle<br />

und Inspizient Felix Goldbeck.<br />

Tickets unter www.theater-ulm.de, 0731 — 161 44 44 oder theaterkasse@ulm.de


n o 28 EXTRAS<br />

18<br />

WORT-REICH – DIE LESEREIHE<br />

BÜHNENREIFE LESUNGEN MIT ENSEMBLEMITGLIEDERN<br />

»WORT-REICH — DIE LESEREIHE« BERÜHRT MIT LITERATUR UND REGT AN, KLASSIKER UND NOCH UNBEKANNTE TEXTE<br />

(NEU) ZU ENTDECKEN. JEDER ABEND IST EIN ATMOSPHÄRISCH EINZIGARTIGES STÜCK LESE- UND LEBENSKULTUR. ES<br />

LESEN GEMEINSAM MIT DR. CHRISTIAN KATZSCHMANN ENSEMBLEMITGLIEDER DES THEATERS ULM. KARTEN ZU 10,— €<br />

SIND AN DER THEATERKASSE UND IN DER BUCHHANDLUNG AEGIS ERHÄLTLICH.<br />

MITTWOCH, 9. OKTOBER <strong>2024</strong>, 19.00 UHR, AEGIS CAFÉ<br />

»Jene treffen, diese äffen« —<br />

Von Freikugeln und anderen<br />

Teufeleien<br />

ROMANTISCH-LITERARISCHER ›HORROR‹<br />

Vor mehr als zwei Jahrhunderten kam mit dem »Freischütz«<br />

die wohl berühmteste deutsche ›romantische‹ Oper<br />

erstmals auf die Bühne, anlässlich der anstehenden Ulmer<br />

Neuinszenierung stellen wir Dichtungen der sogenannten<br />

›schwarzen Romantik‹ von Ludwig Tieck bis E.T.A. Hoffmann<br />

vor, die vergleichbar verteufelt seelische Verstrickungen und<br />

gruselige Erfahrungen in Wäldern und Schluchten schildern,<br />

auf die irrationale Seite, das Abseitige des menschlichen<br />

Daseins schauen.<br />

MITTWOCH, 18. SEPTEMBER <strong>2024</strong>, 19.00 UHR, AEGIS CAFÉ<br />

»… braust dieses Herz doch genug<br />

aus sich selbst« —<br />

von Stürmern und Drängern<br />

EINE LITERARISCHE EXKURSION ZU LENZ, GOETHE U.A.<br />

Vor 250 Jahren erschien Goethes Briefroman »Die<br />

Leiden des jungen Werthers«, mit dem der 24-Jährige in<br />

kürzester Zeit europaweit zum Kultautor avancierte. Das<br />

Thema und die künstlerische Form entsprachen dem Lebensgefühl<br />

und Ausdruckswillen jüngerer Menschen auf der Suche<br />

nach Lebenssinn, Empfindungsreichtum, in Opposition zur<br />

Generation der Eltern und den erstarrten Floskeln und Formen<br />

der tradierten Kunst. Passend zur Premiere der »Werther«-<br />

Bühnenfassung im Podium widmet sich die Lesung den literarischen<br />

›jungen Wilden‹ um Goethe, Lenz und Klinger.<br />

KARTENVERLOSUNG<br />

PREISFRAGE:<br />

WO SPIELT DIE HANDLUNG DER WEBER-OPER<br />

»DER FREISCHÜTZ«?<br />

Schicken Sie die Lösung bis zum 25. Oktober <strong>2024</strong> per<br />

Mail an pressestelle-theater@ulm.de und gewinnen Sie Theaterkarten<br />

für »Der Freischütz«. Verlost werden 3 x 2 Eintrittskarten<br />

für die Vorstellung am Sonntag, 10. November <strong>2024</strong>, um<br />

19.00 Uhr im Großen Haus.<br />

Wir wünschen Ihnen viel Glück!<br />

Die Lösung der letzten Preisfrage lautete: London. Dazu<br />

erreichten uns 55 richtige Antworten. Die Gewinnerinnen<br />

und Gewinner wurden direkt informiert.<br />

IMPRESSUM:<br />

Vorspiel — das Magazin des Theaters Ulm erscheint 5x pro Spielzeit<br />

Herausgeber: Theater Ulm / Intendant: Kay Metzger / Redaktion und Inhalte:<br />

Dramaturgie & Öffentlichkeitsarbeit / Grafik & Layout: Michael Hahn /<br />

In Kooperation mit der Südwest Presse Ulm<br />

TICKETS UNTER WWW.THEATER-ULM.DE / 0731 — 161 44 44 ODER THEATERKASSE@ULM.DE<br />

ÖFFNUNGSZEITEN: MO 11–17 UHR / DI–FR 11–19 UHR (BEI PREMIEREN IM GROßEN HAUS BIS 18.30 UHR) / SA 10–<strong>13</strong> UHR


n o 27 THOMAS BERNHARD: DER THEATERMAC HER<br />

19<br />

BEI UNS STEHEN UNSERE<br />

KUNDEN IM MITTELPUNKT!<br />

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Die<br />

App<br />

für alle.<br />

Lieferung<br />

kostenlos in die FILIALE<br />

oder bequem NACH HAUSE<br />

Jetzt hier kostenlos downloaden:<br />

Tickets unter www.theater-ulm.de, 0731 — 161 44 44 oder theaterkasse@ulm.de


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