ARD Einser 01/2024
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1
20 24
MÄRZ
Media-Erfolg
Wie Marken heute effektiv
und effizient werben
SEITE 6
www.
ard-media.
de
Emotional Die UEFA EURO 2024 TM und die Olympischen Spiele 2024 im Ersten SEITE 10
Faktenorientiert Die ARD-Finanzredaktion liefert plattformübergreifenden Content SEITE 14
Relevant Studie „Audioversum 2024“ der ARD MEDIA zeigt, wie die Deutschen heute Audio nutzen SEITE 20
Eine Sonderveröffentlichung von
in
fussball.ard-media.de
HAND AUFS HERZ!
WER WILL DA
NICHT DABEI SEIN?
Großchance für Ihre Marke – werben Sie im reichweitenstarken
Umfeld der UEFA EURO 2024 im Ersten!
UEFA EURO
2024
14. JUNI – 14. JULI
20124
MÄRZ
Editorial Impressum Inhalt
3
Cover: Imago Images M cPhoto; Foto: ARD MEDIA
Karsten Simon,
Geschäftsführer
ARD MEDIA
So geht Media heute!
Die Suche nach dem perfekten Mediaplan scheint
heute – angesichts fortschreitender Medienfragmentierung
und sinkender Loyalität auf Seiten der Nutzerinnen
und Nutzer – kniffliger denn je. Auch wenn
Media eine Vielzahl an Optionen bietet: Es sind drei
zentrale Faktoren, die Werbung erfolgreich machen:
Relevante Reichweite ist zum einen ganz wichtig,
denn dadurch verschafft sich eine Marke bei möglichst
vielen Konsumenten Gehör, und die Chance,
in der Bedarfssituation dann tatsächlich im Warenkorb
zu landen, erhöht sich maßgeblich. Die Frage
des Umfeldes ist der zweite Erfolgsfaktor. Qualität
und Verlässlichkeit redaktioneller Angebote, Vertrauen,
Brand Safety: All das sind Eigenschaften, die
beispielsweise die Audio-Umfelder der ARD ME-
DIA zu Premium-Umfeldern machen. Doch – und
das ist der dritte Faktor – Werbung muss auch ein
angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweisen.
In all den genannten Aspekten kann das Medium
Radio besonders auftrumpfen. Weil Radio eben sowohl
effektiv als auch effizient ist.
Wenn wir über tolle Programmumfelder und über
verlässliche Reichweiten sprechen, dann denken
wir in diesem Supersportjahr ganz besonders an die
Heim-EM, die UEFA EURO 2024 TM, so der offizielle
Name, und die Olympischen Sommerspiele
in Paris. Beide Top-Events werden bei uns im Ersten
ganz groß stattfinden. Mit gewohnt hohem journalistischem
Anspruch berichten wir in spannenden
Live-Sendungen und sorgfältig recherchierten Hintergrundformaten.
Und bieten damit emotionale
Umfelder, die auch Mediaverantwortliche begeistern.
Herausgeber
ARD MEDIA GmbH,
Bertramstr. 8 / D-Bau,
60320 Frankfurt a. M.
Verantwortlich
Norbert Rüdell
(Leitung Unternehmenskommunikation
und Medienpolitik)
Redaktion
Florian Allgayer
Art Director
Michael Gollong
Mitarbeit
Yvette Ellmann, Harald
Lauck, Christof Lippert,
Josef Walsch (Text);
Manfred Böhm (Grafik);
Julia Berg (Bildredaktion)
Verlag
Ebner Media Group
GmbH & Co. KG,
Karlstraße 3, 89073 Ulm
Geschäftsführung
Marco Parrillo
Druck
Silber Druck oHG,
Otto-Hahn-Straße 25,
34253 Lohfelden
Eine Beilage in
W&V Edition 8,
März 2024
SEITE
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Meldungen
4 • Reichweiten: 12 Prozent mehr Konsumaktive
am Vorabend im Ersten
• Vorabend: Wachsende Begeisterung
für die WaPo-Formate
• Screenforce Days 2024: Total Video
in Köln und Düsseldorf
• Radio Advertising Summit:
Zwischen KI und Authentizität
• Fußball: Spannende Bundesliga-
Saison pusht „Sportschau“-Quoten
• Interview: Karl Valks, Sportchef
beim WDR
Effektivität
& Effizienz
6 Der Einser zeigt, worauf es heute bei
Media ankommt – und wie Marken
bei ihrer Audiokampagne mit einem
konsequenten Fokus auf qualitative
Umfelder Effizienz und Effektivität
ihres Mediaplans steigern.
Fernsehen
10 Top-Events: Die Fußball-EM und die
Olympischen Spiele im Ersten
12 TV-Tracking: Zehn Jahre erfolgreiche
Kampagnenforschung der ARD
MEDIA
Perspektive
14 Die ARD-Finanzredaktion liefert
plattformübergreifenden Content für
den gesamten Senderverbund.
Radio / Audio
16 Hinweise und Empfehlungen für
einen erfolgreichen Audio-Auftritt
Forschung
18 Britische Studie zeigt emotionalen
Wirkungshebel von Audio
20 „Audioversum 2024“: Audio wird als
Werbemedium noch relevanter
Regional
22 BRmedia, ffn, WDR mediagroup,
hr werbung, SWR Media Services,
MDR Media, rbb media, NDR Media
Events &
Schneiderbanger
fragt nach
25 Events: ARD MEDIA Momente,
Radio Advertising Summit, ARD
MEDIA Kreativ-Workshops Audio
26 Elke Schneiderbanger im Gespräch
mit ARD-Sportkoordinator
Axel Balkausky
4
Meldungen
20124
MÄRZ
Reichweiten Vorabend
12 Prozent mehr
Konsumaktive am
Vorabend im Ersten
Das Erste ist überaus erfolgreich
ins Jahr 2024 gestartet. Die
durchschnittliche Reichweite Montag
bis Samstag am Vorabend zwischen
17:00 und 20:00 Uhr lag bei über 2,7
Millionen Zuschauern und damit
4 Prozent über den Vorjahreszahlen.
Als besonders stark erweist
sich die attraktive Zeitschiene in
konsumstarken Zielgruppen: Bei den
sogenannten Konsumaktiven lag das
Reichweitenplus bei über 12 Prozent.
Die stabile Programmstruktur mit den
hochwertigen Programmumfeldern
im Ersten mit Erfolgsformaten wie
„Wer weiß denn sowas?“, „In aller
Freundschaft – Die jungen Ärzte“
oder den „WaPo“-Formaten führt
zu einer verlässlich planbaren
Mediaperformance – eine Tatsache, die
der Werbemarkt goutiert.
ard-media.de/vorabend
Screenforce Days 2024
Total Video
in Düsseldorf
und Köln
Die Screenforce Days 2024 finden in
diesem Jahr mit einem völlig neuen,
dualen Konzept statt: Am 13. Juni 2024
lädt die Gattungsinitiative Screenforce
Deutschland Werbungtreibende und
Media-Agenturen zunächst zum
„Screenforce Festival“ nach Düsseldorf
ein. Zudem ist Screenforce in diesem
Jahr erstmals offizieller Partner der
DMEXCO in Köln – vertreten auf
der „Future TV-Stage“ mit eigenem
Programm- und Lounge-Bereich. In
Keynotes, Talks und Best-Cases-
Präsentationen werden Themen
wie ATV, CTV, Werbewirkung sowie
Nachhaltigkeit aufgegriffen. Anspruch
von Screenforce ist es, unterhaltsam
und zugleich informativ die komplette
Bandbreite von Total Video zu
präsentieren. screenforce.de
WaPo-Formate
Radio Advertising
Summit
Wachsende Begeisterung
für WaPo-Formate
Am 12. März 2024 ist die neue Staffel von „WaPo Bodensee“
am Vorabend im Ersten (Sendeplatz: Dienstag, 18:50 Uhr)
gestartet. Die WaPo-Reihe ist eine echte Erfolgsstory. Seit
Start vor fünf Jahren legte der Programmplatz um 17 Prozent
an Reichweite zu (2023 vs. 2019). Bei den Konsumaktiven
kommen die WaPo-Sendungen inzwischen auf einen
Marktanteil von über 18 Prozent. Die Folgen der letzten
„WaPo Bodensee“-Staffel (Sept. 2022 bis Feb. 2023) sahen
im Schnitt fast 2,9 Millionen Zuschauer. Übrigens: Die siebte
Staffel von „WaPo Bodensee“ ist bereits in Produktion – mit
neuen Gesichtern und natürlich wieder viel Spannung vor der
malerischen Kulisse des Bodensees. ard-media.de/vorabend
#EchtAudio:
Zwischen KI-Revolution
und Authentizität
Ein exklusives Networking-Event, erlebbare Audio-Trends
sowie viel Interaktion und thematische Tiefe in Sessions
und Gesprächen: Unter dem Motto #EchtAudio lotet der
Radio Advertising Summit am 24. April 2024 in Köln das
Spannungsfeld zwischen KI-Revolution und der Sehnsucht
nach Echtheit aus. Zum elften Mal öffnet die Radiozentrale
die Bühne für aktuelle Themen, Diskussionen und Impulse
rund um das Audiomarketing und seine Potenziale für
Marken und Werbungtreibende. Top-Speakerinnen und
-Speaker sind unter anderem Karin Ross (GroupM), Patricia
Johannes (september Strategie & Forschung) und Michael
Löhe (Renault Deutschland). radioadvertisingsummit.de
20124
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MÄRZ
Interview
Karl Valks, Sportchef beim WDR
„Perfektes Nutzungserlebnis
schaffen“
Herr Valks, als Sportchef beim WDR verantworten Sie
die linearen und digitalen Sportinhalte in der ARD.
Generell gefragt: Was sind heute die wichtigsten
Aufgaben bei der Sportberichterstattung?
Eine große Herausforderung ist das moderne Nutzungsverhalten.
Wir verstehen die „Sportschau“ als ein 24/7-Sportprodukt, das den Nutzerinnen und Nutzern in jeder Lebenslage
Information, Unterhaltung und Hintergründiges zum Thema Sport liefert. Morgens die schnellen Infos über Social Media, in der
„Drive-Time“ Infos oder Liveberichterstattung im Hörfunk, in der Arbeitspause über sportschau.de oder die Sportschau-App,
Live Events und die „Sportschau“-Formate im TV, abends Sportdokus auf dem großen TV-Bildschirm in der Mediathek. Wir
bereiten den Content für alle Ausspielwege unterschiedlich auf, um ein perfektes Nutzungserlebnis zu schaffen.
Auf welche Formate und Inhalte dürfen sich, neben der Live-Berichterstattung, die Fans im Ersten bei der Fußballeuropameisterschaft
und bei den Olympischen Spielen freuen?
Zwei der größten Sportevents der Welt im Herzen Europas: Wir sind sicher, dass sich Fans und Nutzer auf eine emotionale
Heim-EM und tolle Wettkämpfe in Paris freuen. Wir werden für Das Erste und für die ARD Mediathek eine Reihe Olympia-Dokus
produzieren. Dabei nähern wir uns den Spielen von Paris investigativ, mit dem Blick für die Hintergründe, und wir porträtieren
herausragende Athletinnen und Athleten. Selbiges können die Fans von der EURO erwarten, es wird um die Entwicklung
der Nationalmannschaft von 2014 bis heute unter spannenden Aspekten gehen, darüber hinaus werden wir für die Mediathek
mit einem exklusiven Format auf die besondere Stimmung im Land bei einem Heimturnier eingehen. Nach den Live-Übertragungen
im Ersten arbeiten wir an einem unterhaltsamen Format für den späten Abend, lassen Sie sich überraschen!
Was sind wichtige Schwerpunkte?
Herzstück bleibt die Berichterstattung aus den Stadien und aus Paris, wir werden ganz nah dran sein und die EURO nicht aus
einem Studio heraus übertragen, sondern aus den Stadien, man wird den Rasen quasi riechen können. Aus Paris wird es
neben der Highlight-Berichterstattung im Ersten die Olympischen Wettbewerbe in der ARD Mediathek und auf sportschau.de
in bis zu zehn parallelen Livestreams geben. Olympia satt! Das gilt natürlich auch für die ARD Audiothek, die Radiowellen der
ARD und die Social-Media-Kanäle der „Sportschau“. Der Fokus liegt bei den Olympischen Spielen in unserer Zeitzone auf dem
Live-Sport, aber wir planen mit diversen digitalen News-Formaten, so dass eigentlich niemand eine Medaille verpassen kann.
Bei Ihrem Wechsel zum WDR vor rund anderthalb Jahren haben Sie angekündigt, noch mehr Menschen für die
Sportformate der ARD begeistern zu wollen. Welche neuen Zielgruppen haben Sie dabei besonders im Blick?
Wir versuchen weiter, vor allem im Digitalen zu wachsen, um damit auch den Bedürfnissen junger Zielgruppen gerecht zu
werden. Wir haben zum Beispiel im vergangenen Jahr den Sportschau-Whatsapp-Kanal und ein wöchentliches Bundesliga-
Tiktok-Format gestartet. Wir haben die Nutzung unseres Web- und App-Angebots im vergangenen Jahr verdoppelt. Die Zahlen
der Audio-Netcast-Übertragungen der Fußballbundesliga steigen stetig, zum Ende der vergangenen Saison haben wir damit
bereits 1 Million Menschen am Wochenende erreicht. Die „Sportschau“ ist die Plattform, die Vielfalt bietet, wir sind diejenigen,
die neben populären Sportarten auch von Parasport oder den Special Olympics berichten, das betrachten wir als wichtigen
Bestandteil der Gesellschaft. Alles Beispiele für den Weg, den wir weiter gehen wollen und werden.
Fotos: ARD/Laurent Trümper; WDR/Sebastian Arlt; WDR/Jan-Philipp Behr
Fußball im Ersten
Spannende Bundesliga pusht
„Sportschau“-Quoten
Die laufende Bundesligasaison ist so spannend wie lange nicht mehr, und die Fans
fiebern bei der „Sportschau“ mit: 8 Prozent mehr Reichweite zur Vorsaison mit
absoluter Top-Performance – fast 4,7 Millionen Zuschauer – am 11. Spieltag. Die
Reichweite der ersten fünf „Sportschau“-Ausgaben 2024 lag bei durchschnittlich
über 4 Millionen, in der Spitze bei über 4,3 Millionen. Auch das gesteigerte
Interesse an Fußball durch die EM im eigenen Land dürfte ein Grund für die
positive Quotenentwicklung bei der „Sportschau“ sein. ard-media.de/bundesliga
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20124
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Effektivität
trifft
Effizienz:
Was Mediastrategien
macht
Fotos: XXXXXXX
20124
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Mediastrategie
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heute erfolgreich
Verlässliche Reichweiten, qualitative Audio-Umfelder, ein angemessenes
Preis-Leistungs-Verhältnis: Das vielfältige Audio-
Portfolio der ARD MEDIA bietet Marken hochwertige, leistungsstarke
Kampagnenoptionen. Der Einser zeigt, worauf es
heute bei Media ankommt – und wie Marken mit einem konsequenten
Fokus auf qualitative Umfelder Effizienz und Effektivität
ihres Mediaplans steigern.
Fotos: Imago Images / Blickwinkel
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Mediastrategie
20124
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Für Werbung gilt letztlich das Gleiche
wie beim täglichen Einkauf: Es ist
oftmals teurer, für mindere Qualität
Geld auszugeben. Wenn nämlich das
gekaufte billige Produkt nicht den gewünschten
Zweck erfüllt oder schnell kaputtgeht
und man deshalb ein neues, höherwertiges
Produkt erwerben muss. Schon John Ruskin,
britischer Sozialreformer des 19. Jahrhunderts,
empfahl, dann doch lieber gleich mehr
Geld für ein qualitativ hochwertiges Angebot
auszugeben.
Diese Erkenntnis aus vormedialer Zeit lässt
sich eins zu eins auf Media im Jahr 2024
übertragen. Was bringt es einer Marke, in
vermeintlich günstigen Umfeldern zu
werben, wenn sie nicht die maximale
Wirkung erzielen kann? Heute stehen
Mediaverantwortliche angesichts knapper
Budgets und einer zunehmend fragmentierten
Medienwelt mehr denn je vor der Herausforderung,
größtmöglichen Impact aus ihrer
Werbekampagne zu holen – bei gleichzeitig
„darstellbarem“ Preis-Leistungs-Verhältnis.
Streugewinne in klassischen
Radioumfeldern
Ein weiterer, zunehmend wichtiger Punkt
dabei ist die Frage nach der gesellschaftlichen
Verantwortung der Medienunternehmen, die
diese Umfelder anbieten. Immer mehr
Budgetverantwortliche überlegen sich: Wer
tut mehr für die Menschen in unserer
Gesellschaft, holt sie in ihrem Alltag mit
ihren Themen in ihrer Region ab, schützt sie
vor Fake News und gezielten Fehlinformationen
– globale Player wie Tiktok oder Meta
auf der einen Seite, die klassischen, vertrauten
Radiosender auf der anderen Seite? Und:
Will ich meine Marke wirklich in Fake-
News-Umfeldern sehen? Oder auf Internetseiten,
wo sie Opfer von Ad Fraud wird?
Doch selbst wenn eine Media-Entscheidung
rein zahlengetrieben ist, sitzen klassische
Massenmedien am längeren Hebel, weit vor
fragmentierten digitalen Kanälen. Denn
erwiesenermaßen ist hohe Reichweite ein
zentraler Erfolgsfaktor beim Aufbau der
mentalen Verfügbarkeit einer Marke. Eine
Gesetzmäßigkeit, die der australische
Marketingprofessor Byron Sharp in seinem
Buch „How Brands Grow“ beschrieben hat.
In Massenmärkten müssen Marken demnach
regelmäßig Neukunden akquirieren oder
Kunden aktivieren, die nur gelegentlich
kaufen. Diese seltenen Käufer einer Marke
sind gegenüber den Käufern, die eine Marke
sehr häufig kaufen, in der deutlichen
Mehrheit. Diese Massen von Gelegenheitskäufern
muss eine Marke also erreichen, und
dies gelingt in klassischen Medienumfeldern
wie TV oder Radio besonders zuverlässig.
Die dort erzielten „Streugewinne“ bewirken,
dass sich die Marke in den Köpfen der
seltenen Käufer vordrängelt und in einer
Bedarfssituation in den Sinn kommt.
Wie aber eine solche relevante Massenreichweite
angesichts der hohen Fragmentierung
der Medienlandschaft aufbauen? „In
unserem dynamischen Marktumfeld gestaltet
es sich zunehmend herausfordernd, eine
signifikante Nettoreichweite mit wenigen
Mediakanälen zu erreichen“, räumt Anja
Jeremias, Geschäftsführerin bei pilot, ein.
Eines der letzten großen Massenmedien ist
klassisches Radio, das zeigen Markt-Media-
Studien wie die ma Audio. „Wollen Marken
mit ihren Kampagnen tagsüber relevante
Massenreichweiten erzielen und dabei die
Hörerinnen und Hörer in den unterschiedlichsten
Nutzungs- und Bedarfssituationen
ansprechen, ist Radio ein hochwirksames
Medium“, bringt es Ludger Lausberg,
Geschäftsführer ARD MEDIA, auf den
Punkt.
Ein Beispiel hierfür ist die ARD MEDIA
Deutschland-Kombi. Dieses Angebot mit bis
zu 12,5 Millionen Hörern pro Stunde
(Quelle: ma 2023 Audio II Update) bietet
eine bundesweite Abdeckung. Ein wichtiger
Qualitätsaspekt hierbei: Die Reichweitenverteilung
ist über alle Bundesländer hinweg
nahezu deckungsgleich zur Kaufkraftverteilung
in den einzelnen Regionen. Weitere
mögliche Stellhebel in Sachen Reichweite
sind Zielgruppenkombis (wie zum Beispiel
die ARD MEDIA Deutschland-Kombi 40+,
die ARD MEDIA Deutschland-Kombi
Ludger Lausberg
Geschäftsführer
ARD MEDIA:
„Radio ist ein hochwirksames
Medium,
um relevante
Massenreichweiten
zu erzielen und die
Hörerinnen und Hörer
in den unterschiedlichsten
Nutzungs- und
Bedarfssituationen
anzusprechen.“
Young oder die ARD MEDIA Deutschland-
Kombi Entscheider), Gebietskombis wie etwa
die ARD MEDIA Bremen/Niedersachsen-
Kombi, ffn TOTAL oder WDR Best of
14-49 sowie die ARD MEDIA Liga Live mit
der legendären ARD-Bundesligakonferenz
am Samstagnachmittag im Radio.
Ein weiterer Wirkungsfaktor in den Umfeldern
der ARD MEDIA-Kombis ist das
ausgewogene Werbevolumen. Denn jeder
Spot konkurriert ja mit den anderen
vertretenen Kampagnen um die Aufmerksamkeit
der Hörer. Stichwort Overload-
Effekt: Je höher das Werbevolumen, desto
geringer ist die Wahrnehmung und Wirkung
des Werbespots. In Werbeumfeldern mit
reguliertem Werbevolumen hingegen erzielen
Kampagnen einen höheren Share-of-Voice
– sowohl im Werbeblock als auch im
Wettbewerbsumfeld. In einer gemeinsamen
Impact-Studie mit der OMG-Research-Unit
annalect konnten die Forscher der ARD
MEDIA im vergangenen Jahr zeigen, dass im
Radio der ungestützte Recall bei geringem
Werbeaufkommen (ein Werbeblock) um 18
Prozent höher ist als bei hohem Werbeaufkommen
(zwei Blöcke).
Marken partizipieren am
Vertrauen in Radio
Ein kleiner, aber starker Wirkungsfaktor in
Sachen Effektivität und Effizienz sind
Podcasts. Diese Audioform erreicht zwar
weniger Menschen und zudem weniger
häufig, aber dafür intensiver. Zudem sind
Podcasts echte Qualitätsformate, in jeder
Hinsicht: Als Ergänzung und im Wechselspiel
mit anderen Medien kann Podcast die
übergeordnete Werbestrategie maßgeblich
verstärken. Der vergleichsweise kleine Beitrag
von Podcast schafft im Mediamix einen
überproportionalen Impact auf Produktverständnis,
Branding und Relevanz von
Marken, so das Ergebnis einer Analyse der
ARD MEDIA-Forscher.
Ein zweiter entscheidender Aspekt für die
Effektivität eines Mediaplans sind die
belegten Umfelder. Das hat viel mit Qualität
und Verlässlichkeit redaktioneller Angebote
zu tun. Und mit dem Vertrauen, das ein
Kanal zu seinen Nutzerinnen und Nutzern
aufbaut. Eine Studie der EBU (Europäische
Rundfunkunion) aus dem Jahr 2022 zeigt,
dass Radio unter allen klassischen Medien
europaweit das höchste Vertrauen in der
Bevölkerung genießt. In Deutschland ist
dieses Vertrauen übrigens am höchsten:
66 Prozent der Menschen in Deutschland
vertrauen Radio. Dagegen bringen nur
17 Prozent den Sozialen Medien Vertrauen
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Fotos: Tom Zilker / ARD MEDIA; Imago / Frank Sorge; Pilot
entgegen. Die Qualität der Radioprogramme
und das Vertrauen in die Sender haben
zudem positive Auswirkungen auf die in
diesen Umfeldern präsentierten Werbebotschaften,
weil sie an der Glaubwürdigkeit der
Sendermarken partizipieren und dort zudem
hohe Brand Safety genießen.
Gefragt sind Planer mit
profundem Know-how
Schließlich ist auch das Preis-Leistungs-
Verhältnis ein wichtiger Stellhebel für
erfolgreiche Media-Entscheidungen. Radio
kann mit einem besonders günstigen
Tausendkontaktpreis (TKP) punkten: Laut
ma 2023 Audio II Update liegt der TKP von
Radio bei 2,10 Euro, für Out-of-Home bei
6,37 Euro, der von TV bei 10,44 Euro und
von Tageszeitungen bei 39,48 Euro (jeweils
geplant auf Zielgruppe 14plus und 250 GRP
/ Gross Rating Point).
Aus Sicht von Media-Expertin Anja Jeremias
greift eine Beurteilung von Effizienz und
Wirkung allein anhand von TKPs allerdings
zu kurz: „Audio ist ein Medium, das
Zielgruppen noch immer schnell und
zuverlässig erreicht. Ein wesentlicher Vorteil
dieses Mediums ist die tiefe regionale
Verbindung und Identifikation, die Hörerinnen
und Hörer mit ihrem bevorzugten
Radiosender aufbauen. Moderatorinnen und
Moderatoren, die die Hörer durch den Tag
führen und für hohe redaktionelle Qualität
stehen, informieren auf lokaler, nationaler
Anja Jeremias
Geschäftsführerin pilot:
„Das Medium Audio
erreicht Zielgruppen
noch immer schnell
und zuverlässig. Ein
wesentlicher Vorteil ist
die tiefe regionale Verbindung
und Identifikation,
die Hörerinnen
und Hörer mit ihrem
bevorzugten Radiosender
aufbauen.“
und internationaler Ebene.“ All dies schaffe
in Verbindung mit einer starken Kreation,
die Brands ohne optische Bilder nahbar
werden lässt, ein starkes Umfeld für Marken,
um ihre Botschaften auditiv zu platzieren, so
Jeremias. Auch hier sind es also wieder
qualitative Aspekte, die das Media-Umfeld
Radio stark machen.
Gerade bei der von pilot-Chefin Jeremias
angesprochenen Spotkreation wird in der
Audiobranche bereits viel mit Künstlicher
Intelligenz experimentiert. Inwieweit aber
kann KI auch helfen, Media zu optimieren?
Das Thema steht jedenfalls auf der Agenda
des diesjährigen Radio Advertising Summit
(am 24. April 2024 in Köln). Eine zentrale
Frage: Welche Möglichkeiten bieten neue
Technologien, Zielgruppen mittels Audio
effektiv und effizient anzusprechen? Was viele
bei aller Technologiebegeisterung aber
vergessen: Der KI-Einsatz berührt auch die
Frage nach der gesellschaftlichen Verantwortung.
Schon heute bereitet es den Menschen
massive Probleme, Fake News zu identifizieren.
Und welche Auswirkungen hat es auf die
Gesellschaft und demokratische Strukturen,
wenn KI noch mächtiger als bisher beim
Generieren von redaktionellem Content ins
Spiel kommt?
Den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in
der Mediaplanung sieht pilot-Geschäftsführerin
Anja Jeremias noch am Anfang, aber
die Entwicklung schreite schnell voran.
„Insbesondere die Integration von anderen
Datenquellen bietet für die Anreicherung von
Mediaplänen und die damit verbundenen
Empfehlungen für Audio-Kampagnen eine
enorme Chance“, sagt die pilot-Geschäftsführerin
und betont, dass nach wie vor
profundes Media-Know-how gefragt ist:
Planerinnen und Planer mit „tiefem Verständnis“
für die Zielgruppe, die Dynamik
von Audio sowie Taktiken, die in enger
Verbindung mit anderen Medien wie TV
stehen – Stichwort: Visual Transfer – werden
weiterhin ein zentraler Faktor für die
Ausarbeitung einer effektiven Audio-Mediaplanung
sein, so Anja Jeremias.
Schreiben sich Marken- und Mediaverantwortliche
also auf die Fahnen, dass Qualität
ihren Preis hat, aber mindere Qualität
unterm Strich noch teurer ist, und platzieren
sie ihre Kampagnen in reichweitenstarken
und hochwertigen, seriösen Umfeldern, ist
der Werbeerfolg gesichert. Maximale
Wirkung bei kaufkräftigen Zielgruppen in
risikoarmen, „brand safe“ Umfeldern, das
alles zu einem angemessenen Preis-Leistungs-
Verhältnis: So lautet die Formel, mit der
Marken heute erfolgreich Media betreiben.
FLORIAN ALLGAYER
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Fernsehen
20124
MÄRZ
Emotionaler Live-Sport,
beste Kampagnen
Mit der Fußball-Europameisterschaft der Männer in Deutschland und den
Olympischen Sommerspielen in Paris stehen 2024 gleich zwei Mega-Sportevents
im Fokus der Fans. Das Erste bietet bei beiden Höhepunkten dieses Supersportjahres
eine umfangreiche, kompetente Berichterstattung – und damit wirkungsvolle,
reichweitenstarke Umfelder für eine perfekte Markeninszenierung.
Einen Monat lang
Fußballfieber in
Deutschland, fast drei
Wochen olympische
Spannung in Paris: Im Supersportjahr
2024 sind die
Fußballeuropameisterschaft und
die Olympischen Spiele die
absoluten Highlights. Nicht nur
für Fans, sondern auch für
Werbungtreibende ein echtes
Fest. „Wenn Millionen Fans bei
großen Sportevents wie der
EURO oder den Olympischen
Spielen vor den Bildschirmen
mitfiebern, nutzen wir für
unsere Kampagne gerne diese
hochemotionalen TV-Werbeumfelder“,
sagt Sebastian Sroka,
Bereichsleiter Media & CRM
bei Lidl Deutschland. „Bei den
Sportformaten im Ersten
schätzen wir die hohen Reichweiten
ebenso wie die verlässliche
Qualität der Berichterstattung.“
Mit der UEFA EURO 2024 TM ,
so der offizielle Name, erleben die Fans
hierzulande nach der EM 1988 und dem
„Sommermärchen“, der WM 2006, endlich
wieder ein großes Heimturnier. Auch wenn
es im Vorfeld nicht ausschließlich ungetrübte
Begeisterung über die Leistungen der deutschen
Mannschaft gegeben hat, so ist die
Vorfreude unter den Fans riesig. Tatsächlich
tritt die Nationalmannschaft mit Bundestrainer
Julian Nagelsmann mit spürbar frischem
Spirit auf und nährt die Hoffnung der deutschen
Fußballfans, dass das Team ein erfolgreiches
Turnier spielen wird – in dieser ganz
besonderen Atmosphäre einer Heim-EM.
Eröffnet wird die Europameisterschaft am
14. Juni 2024 um 21:00 Uhr in München
mit dem Spiel Deutschland gegen
Schottland, genau einen Monat
später, am 14. Juli 2024 um 21:00
Uhr, wird in Berlin das Finale angepfiffen.
Die weiteren Vorrundengegner der deutschen
Mannschaft sind Ungarn (das Spiel läuft am
Mittwoch, 19. Juni, um 18:00 Uhr im
Ersten) und die Schweiz (Sonntag, 23. Juni,
21:00 Uhr).
Insgesamt spielen 24 Mannschaften in sechs
Gruppen à vier Teams bei diesem Turnier
um die Krone im europäischen Fußball.
Gespielt wird neben München und Berlin
auch in Dortmund, Köln, Düsseldorf,
Frankfurt, Gelsenkirchen, Hamburg, Leipzig
und Stuttgart. 34 Spiele werden bei ARD
und ZDF zu sehen sein, darunter
das Eröffnungsspiel (ZDF), die
Halbfinalbegegnungen, das Finale
(Das Erste) sowie alle deutschen Spiele. Für
werbungtreibende Unternehmen wichtig:
Fünf bis sieben werberelevante Spiele wird es
jeweils um 18:00 Uhr live im Ersten geben,
insgesamt überträgt Das Erste 17 Spiele der
Europameisterschaft live im Hauptprogramm.
Mit dem Spiel Deutschland gegen Ungarn
zeigt das Erste das einzige werbefähige
deutsche Spiel in der Gruppenphase. Doch
die Vorrunde bietet im Ersten noch weitere
werberelevante Top-Begegnungen: So treffen
am Samstag, 15. Juni, um 18:00 Uhr die
20124
MÄRZ
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Fotos: Imago / Mika Volkmann; Boby / Paris 2024; ARD MEDIA
beiden Favoriten Spanien und Kroatien aufeinander,
und sowohl Marken und Fans sind
im Ersten mit dabei. Die Vorfreude der
Fußballfans hat sich wohl schon auf die
Mediaverantwortlichen in deutschen
Unternehmen übertragen: Die Werbeplätze
sind schon jetzt gut gebucht, und die Pakete
mit den Sonderwerbeformen sind sogar schon
ausverkauft. Aufgrund der großen Vielfalt an
Werbemöglichkeiten im Ersten stehen
Marken aber nach wie vor viele wirkungsstarke
Optionen zur Verfügung.
In der Finalphase überträgt Das Erste drei
Achtelfinalspiele, davon voraussichtlich ein
bis zwei Spiele mit Werbemöglichkeiten, also
mit Anpfiff um 18:00 Uhr. Allerdings erfolgt
die finale Aufteilung der Spiele auf
die Sender erst nach der Vorrunde.
Erreicht Deutschland das Viertelfinale,
überträgt Das Erste auf jeden Fall dieses
deutsche Viertelfinalspiel, das zu werberelevanter
Uhrzeit um 18:00 angepfiffen wird.
Ohne Zweifel wird auch die UEFA EURO
2024 wieder große Begeisterung erzeugen
und damit außergewöhnliche Reichweiten
schaffen. Zum Vergleich: Bei der letzten
Männer-Fußball-EM im Jahr 2021 verfolgten
im Durchschnitt über 10 Millionen Zuschauer
die Live-Spiele bei ARD und ZDF,
über das gesamte Turnier schalteten 62,2
Millionen Fans ein. „Das bedeutet: Über 80
Prozent aller TV-Zuschauer wurden damals
mit den EM-Spielen erreicht“, sagt Uwe
Esser, Geschäftsleiter TV ARD MEDIA.
Kurz nachdem der europäische Fußballmeister
gekürt worden ist, treten die Athletinnen
und Athleten der olympischen Disziplinen in
den Fokus der Sportfans: Vom 26. Juli bis 11.
August steigt in Paris das größte Sportevent
weltweit, die Olympischen Spiele 2024. Das
bedeutet: 17 Tage Live-Sport, 10 500 Athletinnen
und Athleten aus bis zu 206 Nationen,
329 Medaillenentscheidungen in 48
unterschiedlichen Disziplinen, ausgetragen
an 41 olympischen Sportstätten.
An allen Wettkampftagen berichten ARD
und ZDF live, inklusive Eröffnungs- und
Schlussfeier. Das Erste sendet an neun Tagen
live aus Paris und berichtet von
allen Wettkämpfen, sportlichen
Höhepunkten und „Once-in-alifetime“-Momenten.
Die Übertragungen
laufen täglich von etwa 9:00 Uhr bis
Mitternacht, das bedeutet für die Zuschauer
im Ersten 130 Stunden Live-Erlebnis der
besonderen olympischen Stimmung in der
französischen Hauptstadt.
Wirkungsstarke Platzierungen im Umfeld der
Live-Übertragungen und Berichterstattungen,
starkes Involvement der Zuschauerinnen
und Zuschauer – davon profitieren Marken
bei ihrem Auftritt im Ersten ganz unmittelbar.
Für den Kampagnenauftritt stehen
zahlreiche Werbeangebote an acht Tagen
bereit, um Marken schnell und effizient
Aufmerksamkeit zu verschaffen und
nachhaltige Werbeerinnerung aufzubauen.
Bereits ausgebucht sind alle Programmsponsorings
im Ersten, bei den klassischen
Werbemöglichkeiten gibt es allerdings noch
Gestaltungsmöglichkeiten für
den olympischen Markenauftritt.
Olympische Spiele stehen
verlässlich für Fanbegeisterung
– und so wird es auch diesen
Sommer sein. „Eine Nettoreichweite
von über 50 Millionen
Zuschauern bei den Übertragungen
der Olympischen Spiele
sorgt für Kampagnenfähigkeit
in fast jeder Zielgruppe“, betont
Uwe Esser und verweist auf die
letzten vergleichbaren Olympischen
Sommerspiele ohne
Zeitverschiebung in London
2012. Damals erzielten ARD
und ZDF in der „Werbe-Primetime“
zwischen 17:00 und 20:00
Uhr eine durchschnittliche
Reichweite von 3,52 Millionen
Zuschauern (bei der Zielgruppe
3+). „Die Werbefreiheit der
Sportler und Sportstätten vor
Ort sowie das sensibel gestaltete
Werbeschema mit wenigen und
kurzen Werbeunterbrechungen
garantieren zudem große
Exklusivität im hochemotionalen
Live-Umfeld“, ergänzt TV-Chef Esser.
Zwei Top-Events mit hoher Fanbegeisterung,
spannende Live-Übertragungen von den
Spielen und Wettkämpfen, das alles ohne
Zeitverschiebung: Die Fußballeuropameisterschaft
der Männer in Deutschland und die
Olympischen Spiele 2024 in Paris versprechen
rund sieben Wochen voller einmaliger
Gelegenheiten, Marken reichweitenstark und
emotional zu inszenieren.
JOSEF WALSCH
Uwe Esser Geschäftsleiter
TV ARD MEDIA:
„62,2 Millionen Fans
verfolgten die UEFA EURO
2020 im Sommer 2021
– das bedeutet: Über 80
Prozent aller TV-Zuschauer
wurden damals mit den
EM-Spielen erreicht.“
Hand aufs Herz! Wer will da nicht
dabei sein? Alle Infos und Fakten
rund um die UEFA EURO 2024
im Ersten: fussball.ard-media.de
12
Fernsehen
20124
MÄRZ
Der Werbewirkung
auf
der Spur
Werbeerinnerung, Markenbekanntheit, Image: Gelingt es Fernsehwerbung, auf
diese zentralen Kennwerte einzuzahlen, ist die Kampagne erfolgreich. Seit zehn
Jahren ist das ARD MEDIA TV-Tracking ein verlässliches Instrument, mit dem
Fernsehkampagnen von Unternehmen der unterschiedlichsten Branchen analysiert
und die Erfolgsfaktoren der Werbung sichtbar gemacht werden können.
F
ernsehen wirkt, das beweisen
Branchenstudien seit Jahren immer
wieder. Was aber sind die entscheidenden
Wirkungshebel des Mediums?
Ist es das emotionale Storytelling, mit
dem Marken im TV ein Thema setzen
können? Ist es die verlässliche Reichweite von
Fernsehen, durch die eine Marke bekannt
wird und ins Relevant Set der Konsumenten
gelangt? Oder sind es Umfeldeffekte, die
gezielt zur Steigerung der Kaufabsicht
beitragen? Seit zehn Jahren analysieren die
Forschenden der ARD MEDIA mit Hilfe des
TV-Trackings Kampagnen aus unterschiedlichsten
Branchen und liefern damit
Werbungtreibenden wichtige Erkenntnisse
für ihren Markterfolg.
Das ARD MEDIA TV-Tracking ist als
deutschlandweite Kampagnenbegleitforschung
(beauftragte Institute bisher:
20124
MÄRZ
13
Fotos: David Monje, Milin John, Tatjana Rodriguez, Towfiqu Barhuiya (alle Unsplash)
HF Media, GfK MCR, GIM Wiesbaden,
Kantar) aufgesetzt, bei der per Quotenstichprobe
aus der Gesamtbevölkerung ausgewählte
Personen im Alter von 14 bis 69
befragt werden. Bis zum Jahr 2022 geschah
dies als persönlich-mündliche Befragung
(CAPI) mit 800 Interviews, bei denen jeweils
zwei bis drei Kampagnen aus verschiedenen
Produktbereichen vorgelegt wurden. Seither
wird das Tracking als Online-Befragung mit
1000 Interviews umgesetzt, die jeweils auf
eine Kampagne fokussieren. Ein zentraler
Bestandteil ist dabei weiterhin die möglichst
genaue Erfassung individueller Kampagnenkontakte.
Dazu geben die Teilnehmenden
– gestützt durch einen Electronic Program
Guide – Auskunft über ihr Fernsehverhalten
in der Woche vor dem Interview. Im
Abgleich mit den Schaltplänen werden dann
ihre individuellen Kampagnenkontakte für
einen Vier-Wochen-Zeitraum vor dem
Interview ermittelt. In der Befragung werden
Wirkungsindikatoren wie Werbeerinnerung,
Bekanntheit, Sympathie und Relevant Set
erhoben. Den durchschnittlichen Werten
über alle Teilnehmenden hinweg stellen die
Forscher jeweils die Durchschnittswerte der
Personen gegenüber, die keinen Kontakt mit
der TV-Kampagne hatten.
Eine der Kampagnen, die von den ARD
MEDIA-Forschern per TV-Tracking unter
die Lupe genommen wurden, ist die
Fernsehwerbung von Afilio. Das Unternehmen
macht auf das wichtige Thema Vorsorgedokumente
aufmerksam. Das TV-Tracking
belegt, wie die Qualitätsumfelder im Ersten
hier ihre Stärken ausspielen: Alle untersuchten
Indikatoren waren bei Personen mit
Kampagnenkontakt stärker ausgeprägt als bei
Personen ohne Kontakt. Demnach gelang es
der Werbung, die Marke Afilio bei hochgerechnet
2,1 Millionen Personen bekannt zu
machen und 1,0 Million Menschen ins
Consideration Set zu bringen (Consideration
Set: Marken, die ein Konsument innerhalb
einer Produktkategorie und in der konkreten
Kaufsituation in Erwägung zieht). „Obwohl
andere Anbieter über eine höhere Bekanntheit
verfügen, war Afilio im Befragungszeitraum
der Anbieter mit der höchsten Werbeerinnerung“,
unterstreicht Christian Bayer,
Studienleiter Werbeforschung & Medienforschung
ARD MEDIA. „Diese Werbeerinnerung
wurde zum allergrößten Teil TV
zugeordnet.“
TV-Werbung zahlt nachweislich
auf Marken ein
Neben einzelnen Kampagnenanalysen
erlauben die TV-Trackings auch allgemeinere
Auswertungen. So untersuchten die ARD
MEDIA-Forscher anhand von 30 TV-Trackings,
inwieweit sich die Wirkung in der
Altersgruppe 50 bis 69 von der in der
Altersgruppe 30 bis 49 unterscheidet. Im
Rahmen einer weiteren Auswertung, einer
Meta-Analyse von 137 Kampagnen aus den
vergangenen Jahren, beobachteten die
Forscher die Auswirkungen unterschiedlicher
Werte für Reichweite und Kontaktzahl – und
kamen zu dem Ergebnis, dass bei weitgehend
identischem Werbedruck der Faktor
Reichweite stärker zum Kampagnenerfolg
beiträgt als die Anzahl der Kontakte.
Über viele Jahre hinweg haben die ARD
MEDIA-Forscher immer wieder die Kampagnen
des Caravaning Industrie Verband
e.V. (CIVD) analysiert. Seit dem Start der
Werbepräsenz des Verbands im Ersten 2013
hat Caravaning als Urlaubsform stark an
Popularität gewonnen – ein Trend, der sich
auch in den Befragungsdaten zeigt. Die
kontinuierliche TV-Präsenz schlägt sich
deutlich in den Awareness-Werten des
Verbands nieder: In der Befragungswelle
2021 wurden mit 35 Prozent für die
Werbeerinnerung und mit 48 Prozent für die
Spoterinnerung jeweils neue Bestwerte
erzielt. „Dank der Werbung im Ersten bleibt
die Idee eines Caravaning-Urlaubs also stets
frisch in den Köpfen – und ist demnach auch
dann präsent, wenn Urlaubspläne geschmiedet
werden“, sagt Werbe- und Medienforscher
Christian Bayer.
Auch für Werbungtreibende aus dem Bereich
Haus und Garten arbeitet Fernsehwerbung
verlässlich, wie ein TV-Tracking der ARD
MEDIA-Forscher für Neudorff, traditionsreicher
Spezialist für naturgemäßes
Gärtnern, zeigte. Dabei nahmen die
Forschenden die bekannte Spotkreation
detaillierter unter die Lupe. Ergebnis der
Analyse: Die Fernsehkampagne in ARD
und ZDF konnte die Markenwerte von
Neudorff deutlich verbessern. Die gestützte
Markenbekanntheit stieg bei Käufern in
diesem Produktbereich demnach um knapp
10 Prozentpunkte, die Zustimmung zur
Aussage „Neudorff steht für natürlich
Produkte“ stieg um 9,4 Prozentpunkte. Und
bei über 2 Millionen Käufern in diesem
Produktbereich konnte Neudorff ins Relevant
Set rücken. Somit konnten die ARD
MEDIA-Forscher den Beweis erbringen, dass
der Markenclaim „Freude am naturgemäßen
Gärtnern“ durch den TV-Auftritt erfolgreich
vermittelt wurde.
Wie wichtig gerade das Umfeld ist, in dem
eine Fernsehkampagne zu sehen ist, zeigte
das TV-Tracking für Frosch. Als besonders
umweltfreundlich etabliert, verfügt die
Marke über einen hohen Wiedererkennungswert.
Daran knüpft die Fernsehwerbung an:
Bei der spontanen Werbeerinnerung belegte
Frosch Platz drei im Bereich Wasch-, Putzund
Reinigungsmittel. Das ohnehin positive
Markenimage wird durch die Kampagne im
öffentlich-rechtlichen TV nochmals gestärkt:
Das Attribut „vertrauenswürdig“ steigt um
7 Prozentpunkte, „hohe Qualität“ um 6 Prozentpunkte.
Der TV-Auftritt hat auch
unmittelbare Auswirkungen auf den
potenziellen Umsatz der Marke: Der Anstieg
der Kaufabsicht um 5,8 Prozentpunkte
entspricht hochgerechnet rund 3,4 Millionen
Personen.
Übergreifendes Fazit der ARD MEDIA-
Forscher bei der Meta-Analyse aus 137
TV-Trackings der vergangenen Jahre:
Fernsehwerbung – insbesondere in den
Premium-Umfeldern im Ersten – funktioniert
verlässlich für werbungtreibende
Unternehmen nahezu aller Branchen und
zahlt nachweislich auf die beworbenen
Marken ein.
CHRISTOF LIPPERT
14
20124
MÄRZ
Vertrauen und
Qualität auf allen
ARD-Plattformen
Garant für faktenorientierte, vertrauenswürdige
und zielgruppengerecht aufbereitete
Informationen: Die ARD-Finanzredaktion
beim Hessischen Rundfunk in Frankfurt
liefert für den gesamten Senderverbund der
ARD plattformübergreifenden Content zu
allen Themen rund um Finanzen, Börse und
Wirtschaft.
Fotos: XXXXXXX
20124
MÄRZ
Vertrauen
15
Fotos: Masood Aslami on Unsplash; Rüdiger Jürgensen
Frankfurt, 4:45 Uhr: Für die Kolleginnen
und Kollegen des Frühdienstes
in der ARD-Finanzredaktion
beginnt die Arbeit. Bis spätestens
5:50 Uhr muss das erste Hörfunkstück an die
ARD-Radiowellen rausgehen. Eine sportliche
Herausforderung. Denn Interviewpartner
sind um diese Uhrzeit kaum zu finden. Doch
auf der Welt ist fast immer irgendwo eine
Börse geöffnet. „Wenn der Dax-Handel
endet, richtet sich der Blick auf die USA, von
dort geht es weiter nach Asien – und beide
Märkte haben dann wieder Auswirkungen
auf den Dax-Start am Morgen in Frankfurt“,
sagt Burghard Schnödewind, Leiter der
ARD-Finanzredaktion.
In Zeiten von oft bewusst gestreuten
Fehlinformationen oder interessengelenkten
Inhalten ist eine journalistisch seriöse
Berichterstattung mit sauber recherchierten
Beiträgen wichtiger denn je – bei politischen
und wissenschaftlichen Themen ebenso wie
bei News und Hintergrundberichten aus der
Wirtschaft. Das Herz der Finanz- und
Börsenberichterstattung der ARD schlägt in
Frankfurt beim Hessischen Rundfunk in der
ARD-Finanzredaktion, die Burghard
Schnödewind gemeinsam mit Markus Gürne
leitet, den viele als Moderator des TV-Formats
„Wirtschaft vor acht“ (Montag bis
Freitag um 19:55 Uhr kurz vor der „Tagesschau“)
kennen. Für alle Sender des ARD-
Medienverbunds liefert das Redaktionsteam
plattformübergreifend Themen aus der Welt
der Finanzen.
40 Produkte erstellt die ARD-Finanzredaktion
jeden Tag – für Radio, TV, Online und
Social Media. Da heißt es natürlich: möglichst
effizient arbeiten. Schnödewind gibt
ein Beispiel: „Aus einem guten Thema mit
einem interessanten Gesprächsgast aus
unserer TV-Sendung ‚Update Wirtschaft‘ auf
Tagesschau24 produzieren wir noch einen
Hörfunkbeitrag und häufig auch einen Artikel
für tagesschau.de, wo sich in der Wirtschaftsrubrik
neben unseren vielen Online-
Texten auch eine ganze Reihe unserer
anderen Hörfunkthemen findet.“ Und natürlich
schauen Kollegin Anja Kohl und Markus
Gürne bei ihrer Vorbereitung auf „Wirtschaft
vor acht“ darauf, welche Themen die
Kolleginnen und Kollegen im Laufe des
Tages bereits bearbeitet haben – und welche
Themen aus der ARD besonders nachgefragt
waren.
Viele der redaktionell Mitarbeitenden sind
inzwischen crossmedial aufgestellt, arbeiten
in mindestens zwei Ausspielwegen und
können so beispielsweise ein Hörfunkmanuskript
zu einem Online-Text umschreiben
oder aus einem TV-Gespräch einen Hörfunkbeitrag
bauen. Dieses Prinzip hat aber
auch seine Grenzen, räumt Schnödewind ein,
denn die Bedürfnisse der User im Tiktok-
Kanal der „Tagesschau“ sind andere als die
der Hörer der ARD-Infowellen. Es gibt also
immer Fachleute mit besonderer Expertise in
einzelnen Ausspielwegen, aber es ist wichtig,
dass alle im Team der Finanzredaktion
wissen, wie die sozialen Medien funktionieren,
welche Themen dort in welcher Weise
konsumiert werden.
Qualitätssicherung beginnt
bei Themenplanung
Burghard Schnödewind, Leiter der
ARD-Finanzredaktion: täglich 40
Produkte für Radio, TV, Online und
Social Media
Über allem aber steht das Prinzip Sorgfalt.
„Die Grundlage der Qualitätssicherung ist
die Expertise der Kolleginnen und Kollegen“,
betont Redaktionsleiter Schnödewind. „Über
den Daumen gepeilt kommen bei uns
mehrere hundert Jahre Erfahrung in Sachen
Börsenberichterstattung zusammen.“
Konkret beginnt die Sicherung der Qualität
bereits bei der Themenplanung.
Die Planungsredaktion recherchiert potenzielle
Themen schon mal an und führt
Vorgespräche mit möglichen Gesprächspartnern.
Die Redakteurinnen und Redakteure
besprechen dann den konkreten Entwurf –
sei es der Online-Text, das Hörfunkmanuskript,
die TV-Moderation – mit dem jeweiligen
Redakteur vom Dienst in Frankfurt.
Davon sind verteilt über den Tag drei im
Einsatz. „Und gerade bei den Produkten, die
wir für die ‚Tagesschau‘ auf deren verschiedenen
Ausspielwegen produzieren, schaut auch
in Hamburg noch jemand drauf“, erklärt
Burghard Schnödewind.
Der crossmediale Redaktionsansatz macht
die Arbeit wesentlich effizienter. Konnte es
früher passieren, dass ein Thema von drei verschiedenen
Kolleginnen und Kollegen für
drei verschiedene Ausspielwege umgesetzt
wurde, kümmert sich heute ein „Tandem“
darum, dass ein Thema für möglichst viele
Ausspielwege umgesetzt wird. Der wichtigste
Punkt sei gewesen, so Schnödewind, Schritt
für Schritt die drei Silos Radio, TV und
Online aufzulösen und sich auf die Themen
und deren Umsetzung zu konzentrieren –
statt vom Ausspielweg her zu denken.
Damit entstehen zwar neue Fragen – zum
Beispiel: Wie erreiche ich mit meinem Thema
auf sehr unterschiedlichen Ausspielwegen
eine möglichst hohe Reichweite? Mit welcher
journalistischen Form erziele ich auf den
verschiedenen Ausspielwegen die höchste
Aufmerksamkeit und Akzeptanz für dieses
Thema? Soll es ein klassischer Hörfunkbeitrag
in 3:20 Minuten oder doch lieber ein
sogenanntes Kollegengespräch sein? Ein
Online-Artikel oder doch besser ein FAQ?
Gleichzeitig seien aber auch viele Dinge
einfacher geworden, sagt Schnödewind, es
gebe echte Synergien: nur noch eine zentrale
Planung, die Redakteurinnen und Redakteure
vom Dienst schauen auf alle Ausspielwege,
Doppelarbeit wird vermieden.
Im vergangenen Jahr hat die Redaktion
damit begonnen, die Kolleginnen und
Kollegen flächendeckend in den jeweils
bisher unbekannten Gewerken zu schulen –
sprich: Onliner lernen Radio und bekommen
Sprechtraining. Hörfunk- und TV-Leute
trainieren Schreiben für Online. Im nächsten
Schritt sollen, so Schnödewind, möglichst
viele für TV fit gemacht werden – um
beispielsweise auch im Fernsehen vor der
Kamera im Gespräch über die Ergebnisse
ihrer Recherche berichten zu können. „Und
ich erkenne bei den Kolleginnen und
Kollegen eine große Bereitschaft und auch
Lust darauf, über den Tellerrand zu hinauszuschauen
und sich auf Neues einzulassen“,
berichtet Finanzredaktionsleiter Schnödewind
begeistert.
FLORIAN ALLGAYER
16
Audio-Strategie
20124
MÄRZ
Erfolgsfaktoren für die
Audio-Kampagne
Was macht einen Markenauftritt in Audio-Umfeldern wirksam? Welche Aspekte
sollten Budgetverantwortliche bei Planung und Umsetzung berücksichtigen?
Wie können Marketing, Kreation und Media wirkungsvoll ineinandergreifen?
Die Forscher der ARD MEDIA geben Hinweise und Empfehlungen, wie
eine Marke mittels Audio langfristig ihren Werbeerfolg sichert.
Umfeld
Masse
Konsistenz
Branding
und
Aktivierung
Nettoreichweite
Audio Branding
Kontinuität
Fokus /
Klarheit
D
er vertraute Radiospot mit der
typischen Musik oder der markanten
Sprecherstimme, durch die die
Hörer Marke und Werbebotschaft
sofort „zusammenbringen“. Die starken
Botschaften der Audiokampagne, die dafür
sorgen, dass die Marke bei den Konsumenten
in der konkreten Bedarfssituation am
Point-of-Sale assoziiert wird. Aber auch die
langfristige Markenpräsenz in Audio-Umfeldern
mit hoher Reichweite, die bei potenziellen
und bestehenden Käufern Wirkung zeigt:
Diese und weitere Stellhebel, die den
Audio-Auftritt einer Marke erfolgreich
machen, stellen die Forscher der ARD
MEDIA im Folgenden vor.
Zahlreiche Untersuchungen haben es gezeigt:
In Massenmärkten sind diejenigen Marken
erfolgreich, die möglichst viele potenzielle
Käufer regelmäßig ansprechen. Da die
allermeisten Marken in solchen großen
Märkten unterwegs sind, brauchen sie also
diese „breite“ Perspektive, um wirksam
werben zu können. Mit seiner hohen
Tagesreichweite ist Radio/Audio dafür ein
prädestiniertes Massenmedium. Ein
wichtiger Faktor ist somit der Mediafokus
auf eine hohe Nettoreichweite (siehe auch
Seite 6ff.). Erfolgreiche Marken sprechen –
wie dargestellt – möglichst viele Potenzialkunden
an und generieren so laufend Käufe
durch Neukunden und aktuelle Bedarfsdeckung.
„Eine maximale Nettoreichweite
20124
MÄRZ
17
Foto: Kai Pilger on Unsplash
Effektivität
Konsumentenperspektive
Effizienz
greift zwangsläufig mehr Käufer ab als ein
spitzes Targeting von Teilzielgruppen“,
betont Jan Isenbart, Geschäftsleiter Forschung
& Service ARD MEDIA.
Kontinuierlicher Aufbau
eigener Audio Assets
In der Werbung – sowohl bei Kreation als
auch bei Media – zahlt sich zudem Kontinuität
aus. Das heißt: Einmal bewährte
Kampagnen können viele Jahre ohne
nachlassende Wirkung on air sein. „Sogenannte
‚Wear-out’-Effekte treten meist
schneller bei den Markenverantwortlichen
selbst auf als bei den Konsumenten“, sagt Jan
Isenbart. Vorsicht: Untersuchungen der ARD
MEDIA-Forschung haben gezeigt, dass
längere Werbepausen Marktanteile kosten,
die nur mit überproportionalem Aufwand
wieder wettgemacht werden können.
In dem Zusammenhang steht auch das
Thema Konsistenz: Bei erfolgreichen Marken
klingen auch unterschiedlichste Werbemittel
und -botschaften über Jahre hinweg immer
eindeutig nach Marke. Brands sind erfolgreicher,
wenn sie bei der Kreation in den
kontinuierlichen Aufbau eigener Audio
Assets investieren. „Audio Assets sind
gelernte auditive Gestaltungsmerkmale, die
eindeutig mit der Marke verknüpft sind“,
erklärt Bernard Domenichini, Leiter
Werbeforschung & Medienforschung Audio
ARD MEDIA. „Diese erleichtern den
Hörern die Wiedererkennung der Marke und
sichern so auch eine höhere Werbewirkung.“
Audio stärkt sowohl
Sales als auch Branding
Erfolgreiche Audio-Spots haben zudem einen
klaren Fokus, was in der Regel durch eine
starke Kernbotschaft statt mehrerer
schwacher gelingt. „Wirksame Spots
verknüpfen die Marke dabei mit einer aus
Konsumentensicht relevanten Bedarfssituation“,
sagt Bernard Domenichini.
„Erfolgreiche Marken kennen alle relevanten
Bedarfssituationen und berücksichtigen
diese in unterschiedlichen Spots.“ Auch
sollten Marken keine Werbebudgets für
austauschbare Branchenspots verschwenden,
sondern jeden Spot eindeutig mit der eigenen
Marke verbinden – etwa durch frühzeitige
Markennennung oder unterscheidbare Audio
Assets.
Ein wesentlicher Faktor ist die Konsumentenperspektive.
Besonders kreative Zielgruppendefinitionen
oder Markenattribute vom
Wettbewerb sind definitiv nicht das, was
Marken erfolgreich macht. Vielmehr muss –
wie gezeigt – das Ziel sein, die Marke mit
möglichst vielen relevanten Bedarfssituationen
der Verbraucher zu verknüpfen.
Mit ihrem Ansatz des Effective Leverage
Plannings belegen die Forscher der ARD
MEDIA, dass Aktivierung und Branding
zwei Seiten derselben Medaille sind.
Voraussetzung des Planungsansatzes: Die
Kampagne berücksichtigt das branchentypische
Kaufverhalten und steigert den Returnon-Investment
durch den langfristigen,
reichweitenstarken Einsatz des Mediabudgets.
Jede Aktivierungskampagne kann
demnach auch längerfristig auf die Marke
einzahlen, umgekehrt befördert ein starkes
Branding auch jede Aktivierungskampagne.
Audio/Radio kann nachweislich beides –
kurzfristig Aktivierung und Abverkauf,
langfristig Aufbau von Marken.
Visual Transfer aus Bewegtbildmotiven
nutzen
Schließlich profitieren Marken auch durch
einen crossmedialen Effekt: Radiowerbung
ist stark genug, um aus sich selbst heraus
Marken erfolgreich zu machen. Durch den
vielfach nachgewiesenen Visual-Transfer-
Effekt kann sie aber auch sehr kostengünstig
und wirksam Bewegbildkampagnen in TV
oder Online verlängern. Denn die auf der
Tonspur hörbaren Audio Assets sind auch bei
Fernsehspots maßgeblich für die Wirkung
verantwortlich, wie die ARD MEDIA-Studie
„Audio Assets in Action“ zeigt. Umgekehrt
funktioniert´s übrigens auch: Audioformate
wie etwa Podcasts bieten sich an, die
Massenreichweite von Radio punktuell in
bestimmten Zielgruppen zu vertiefen und
diese besonders wirksam anzusprechen.
HARALD LAUCK
18
Forschung
20124
MÄRZ
Der
emotionale
Wirkungshebel
von Audiowerbung
Was geschieht in unserem Gehirn, wenn wir Audiowerbung
hören? Die Studie „Listen Up!“ des Beratungs- und Forschungsunternehmens
System1 und des britischen Radiobranchenverbands
Radiocentre belegt, dass Audiospots, die positive
Emotionen bei Hörerinnen und Hörern auslösen, maßgeblich
das kurzfristige Konsumverhalten beeinflussen und zudem
langfristige Auswirkungen auf die Wahrnehmung der
beworbenen Marke haben.
20124
MÄRZ
19
K
urzfristig aktivieren und doch
langfristig im Gedächtnis bleiben.
An die Vernunft appellieren und
gleichzeitig Emotionen wecken.
Begeisterung für ein Angebot hervorrufen
und nachhaltig die mentale Verfügbarkeit
stärken. Radiowerbung nutzt ein breites
Repertoire an Maßnahmen, um Marken in
unterschiedlichen Herangehensweisen
erfolgreich zu machen. Was aber passiert in
unserem Gehirn, wenn wir Radiowerbung
hören? Eine Studie aus Großbritannien ist
der Frage nachgegangen.
Im Rahmen von „Listen Up! Emotion´s
Defining Role in Audio Advertising Effectiveness“,
so der vollständige Name der
Studie, analysierten das Beratungs- und
Forschungsunternehmen System1 und
Radiocentre, der britische Branchenverband
für kommerziellen Rundfunk, mit Hilfe
unterschiedlicher Tools die kreativen
Merkmale, die die linke oder rechte Gehirnhälfte
ansprechen. Ziel der Studie war, ein
besseres Verständnis für die Wirksamkeit von
Audio zu entwickeln. Dabei wurden 131
Radiokampagnen aus 13 Branchen untersucht,
darunter FMCG, Einzelhandel,
Automobil, Finanzen und Reisen. „Zum
ersten Mal werden die kreativen Grundlagen
der linken und rechten Gehirnhälfte auf das
Medium Audio angewandt“, sagt Orlando
Wood, Vorstand bei System1. „Damit zeigen
wir, wie man ein vertrautes Medium nutzen
kann, um die mentale Verfügbarkeit für eine
Marke zu erhöhen.“
Um die emotionale Reaktion der Teilnehmer
auf ein Spotmotiv zu messen, wurden drei
Rating-Methoden zugrunde gelegt. Eine
davon prognostizierte das Potenzial einer
Audiokampagne, Aktivität bei den Hörern
auszulösen. Hier wurde untersucht, wie
intensiv – positiv oder negativ – die Hörer
auf den Spot reagieren und wie schnell sie das
Motiv mit der Marke in Verbindung bringen.
Eine zweite Methode maß, wie positiv Hörer
auf die Werbung reagieren, und prognostizierte
das Potenzial eines Werbespots, zu
einem langfristigen Markenwachstum
beizutragen. Ein drittes Rating beleuchtete
die Verknüpfung von Werbung und Marke
direkt nach dem Hören eines Werbespots. Je
höher dieses Rating ausfiel, desto klarer
konnte bei hoher Werbeerinnerung und
-bekanntheit die Werbewirkung der Marke
zugeordnet werden. Gleichzeitig analysierten
die Forscher mit Hilfe des Tools „Radiogauge“
von Radiocentre die fünf Dimensionen
Involvement, Identity, Impression,
Information und Integration – also inwieweit
das Audiomotiv als Teil einer größeren
Mediakampagne wahrgenommen wird, weil
auditive Gestaltungsmerkmale wie eine
typische Markenstimme, Musik, ein Slogan
oder die Nennung des Markennamens
eingesetzt werden.
Eine Schlüsselerkenntnis aus der Studie:
Audiowerbung, die bei den Hörern positivere
Gefühle auslöst, verändert das Verhalten der
Konsumenten und sorgt für länger anhaltende
Markenwirkung. Kampagnen, die mehr
positive als negative Emotionen hervorrufen,
verursachen signifikant mehr Reaktionen,
einschließlich Markenkauf und -verwendung.
„Wohlfühl“-Audiospots machen
zudem, das eine weitere Erkenntnis, Kampagnen
bekannt, weil sie zu einem Anstieg von
Word-of-Mouth und Buzz im Social Web
führen. Und: Audiowerbung mit mehr
Impulsen für die rechte Gehirnhälfte ist eher
in der Lage, eine länger anhaltende Markenwirkung
zu erzeugen.
Mentale Verfügbarkeit
schafft Markterfolg
Wie aber wirkt Audiowerbung auf die beiden
Hirnhälften? Und welche Gestaltungsmerkmale
sprechen welche Areale an? Kreative
Merkmale, die von der rechten Gehirnhälfte
verarbeitet werden, sind beispielsweise
Charaktere in der Spotkreation, die Entfaltung
einer Story, Dialoge, kulturelle Bezüge,
Humor, ein unverwechselbarer Akzent in der
Sprecherstimme und melodiöse Musik.
Hingegen sprechen die linke Hirnhälfte
tendenziell solche Merkmale an, die bereits
bekannt sind. Hierzu zählen Voiceovers und
Testimonials, eine Handlungsaufforderung,
starker Produktfokus, Fachsprache oder stark
rhythmische Musik.
Das Fazit der Listen-Up-Studie: Die
Merkmale für die linke Hirnhälfte eignen
sich eher, um Hörer anzusprechen, die
ohnehin schon im Markt unterwegs sind. Sie
konzentrieren sich auf eine klare Werbebotschaft
und liefern den Konsumenten
Argumente, warum sie zu dem beworbenen
Produkt greifen sollten – wirken also eher als
kurzfristige Impulse. Hingegen setzen die
Merkmale, die die rechte Gehirnhälfte
ansprechen, kein Interesse der Konsumenten
an der Marke oder an der Werbung selbst
voraus. Hier geht es darum, die Aufmerksamkeit
der Hörerinnen und Hörer durch
Unterhaltung zu gewinnen. Emotionen und
starke Erinnerungen schaffen hier Audiowerbung,
die sowohl kurzfristig als auch
langfristig funktioniert.
Die Listen-Up-Studie aus Großbritannien
bestätigt aktuelle Forschungen in Deutschland
zum Thema mentale Verfügbarkeit von
Marken. „Im Rahmen der Audioeffekt-Studie
‚Brand Building mit Audio’ haben wir
festgestellt, dass die Wahrscheinlichkeit, mit
der ein Käufer eine Marke in Kaufsituationen
wahrnimmt, sie wiedererkennt oder an sie
denkt, durch Audio wirkungsvoll erhöht
wird“, erklärt Jan Isenbart, Geschäftsleiter
Forschung & Service ARD MEDIA. „Audiowerbung
schafft nicht zuletzt durch gelernte
auditive Gestaltungsmerkmale, sogenannte
Audio Assets, zuverlässig die Assoziation zur
Marke in allen relevanten Bedarfssituationen.
Dies bewirkt, dass die Marke mental
verfügbar ist, sich bei den Menschen geistig
gegenüber Wettbewerbsmarken ‚vordrängelt’
und gekauft wird.“
YVETTE ELLMANN
Foto: Michael Gollong, made with midjourney
+16%
höheres
Markenvertrauen, wenn im Rahmen einer Mediakampagne
Radio zum Einsatz kommt (nur 4 Prozent Uplift, wenn kein Radio im Mix)
(Quelle: IPA, Radiocentre, Studie „Listen Up!“)
20
Forschung
20 24 1
MÄRZ
Zweiund
achtzig
Prozent
beträgt der Anteil von Radio
an den werbeführenden Audio-
Angeboten – sprich: an der
Audio-Gesamtnutzung abzüglich
der werbefreien Audio-
Angebote.
Quelle: ARD MEDIA, „Audioversum 2024“. Bevölkerung 14+, Nutzung Mo–So.
Fotos: XXXXXXX
20 24 1
MÄRZ
21
Audio wird als Werbemedium
noch relevanter
Die aktuelle Studie „Audioversum 2024“ der ARD MEDIA-Forschung zeigt,
dass der Megatrend Audio ungebrochen ist. In den meisten Verbreitungswegen
steigt die Nutzung weiter an. Die kaufkräftige Zielgruppe 50 bis 69 nutzt klassisches
Radio heute erheblich intensiver als bei der letzten Erhebung vor zwei
Jahren.
Fotos: XXXXXXX
Seit Jahren kennt Audio nur eine
Richtung: nach oben. Audio gilt
nach wie vor als Trendmedium,
das zielgruppenübergreifend
relevant ist, das die unterschiedlichsten
inhaltlichen Formen bietet, auf einer Vielzahl
von Endgeräten nutzbar ist und zudem die
Brücke schlägt zwischen klassischem
Reichweitenmedium und digitalen Touchpoints
für die Ansprache spezifischer
Hörergruppen.
Doch wie entwickelt sich der Audiomarkt
konkret? Bereits zum dritten Mal – nach
2020 und 2022 – haben die Forscher der
ARD MEDIA den Audiomarkt analysiert.
Erhoben wurden dabei, wie bei den beiden
Vorgängerstudien, grundlegende Informationen
zur Audionutzung sowie Fragen zur
Nutzung von Audio im Tagesablauf. Für
„Audioversum 2024“ wurden im September
letzten Jahres 2000 Personen aus der
Grundgesamtheit deutschsprachige Wohnbevölkerung
ab 14 Jahren computergestützt
telefonisch und online interviewt (Institut:
Kantar).
Zum Teil deutliche Veränderungen gegenüber
der Befragung zwei Jahre zuvor gab es
hinsichtlich des Zugangs zu audiofähigen
Endgeräten. Die teilweise starken Zuwachsraten
zeigen, dass insbesondere digitale
Endgeräte den Megatrend Audio weiter
pushen. So stieg der Anteil der Haushalte, in
denen ein Smartspeaker steht, um 6,6
Prozentpunkte auf 23 Prozent, sogar um 9,4
Prozentpunkte wuchs der Anteil der
Haushalte mit Tablet (jetzt 62 Prozent). Die
ohnehin hohe Verbreitung von Smartphones
ging nochmal nach oben, und zwar um 4,2
Prozentpunkte auf nunmehr 90 Prozent.
Die Gesamtdauer der täglichen Audionutzung
ist im Vergleich zur Erhebung vor zwei
Jahren nahezu gleich geblieben (plus 2
Minuten), ebenso die jeweiligen Hördauern
der einzelnen Audioformen. Betrachtet man
allerdings das Audioverhalten der jeweiligen
Altersklassen, so ergeben sich zum Teil
deutliche Nutzungsunterschiede. Ein
Beispiel: Zeigt Radio im Vergleich zur letzten
„Audioversum“-Studie über alle Zielgruppen
hinweg eine geringfügig kürzere Nutzungsdauer
(149 Minuten in der aktuellen
Erhebung, 154 Minuten in der „Audioversum
2022“), so kann das Medium gerade bei
kaufkräftigen Konsumenten eindrucksvoll
zulegen: Die 50- bis 69-Jährigen hören
aktuell pro Tag 27 Minuten länger Radio als
noch vor zwei Jahren!
Bei den unterschiedlichen Audioformen
konnte vor allem Podcast einen deutlichen
Sprung machen, insbesondere in der
Altersgruppe 14 bis 49. Zielgruppenübergreifend
stieg die Zahl derer, die Podcast
mindestens selten hören, auf 43 Prozent (plus
9,1 Prozentpunkte). Überdurchschnittlich
der Zuwachs bei den 14- bis 29-Jährigen:
Hier konnte Podcast, ohnehin schon auf
hohem Niveau, nochmal um 15,5 Prozentpunkte
zulegen – somit hören inzwischen
rund drei von vier jungen Menschen Podcasts
(72 Prozent). Auch in der Zielgruppe 30 bis
49 wächst die Zahl der Podcastfans – mit
einem Plus von 17,6 Prozentpunkten seit der
letzten Erhebung nutzt inzwischen deutlich
mehr als die Hälfte (56 Prozent) diese
Audioform.
Die Forscher der ARD MEDIA warfen auch
einen Blick auf den Nutzungsort von
Audio-Inhalten. Waren es vor zwei Jahren
noch 81 Minuten Außer-Haus-Nutzung, so
stieg diese auf aktuell 91 Minuten – vermutlich
ein Effekt von Corona, weil es im
Erhebungszeitraum von „Audioversum 2022“
im Herbst 2021 noch Beschränkungen
aufgrund der Pandemie gab und die Menschen
deshalb mehr Zeit zu Hause verbrachten.
Für diese Annahme spricht, dass die
Autoradionutzung inzwischen wieder auf
dem Niveau von 2019 angekommen ist.
Audio über den Verbreitungsweg Internet
steigt weiter (auf inzwischen 94 Minuten
gegenüber 122 Minuten über alle anderen
Verbreitungswege), allerdings – auch das
zeigt „Audioversum 2024“ – wird insbesondere
Radio weiterhin nur zu einem kleinen
Anteil über Internet gehört: 22 Prozent der
Radionutzung erfolgt online, 117 Minuten
über UKW oder DAB+. Mehr als die Hälfte
der Nutzungsdauer/Hördauer (57 Prozent)
von Radio entfällt auf Radiogeräte, rund ein
Viertel (24 Prozent) auf das Autoradio.
Übrigens: Radio liegt auch bei Smartspeaker-
Hörern vorne: Bei der täglichen Audio-Hördauer
über Smartspeaker entfällt mehr als die
Hälfte auf Radio-Inhalte.
Rund zwei Drittel der Audionutzung sind
werberelevant, so die Forscher. Als werberelevant
bezeichnet man werbeführende
Audio-Angebote, sprich: die Audio-Gesamtnutzung
abzüglich der werbefreien Audio-
Angebote. Von den aktuell 146 Minuten (4
Minuten mehr als vor zwei Jahren) werberelevanter
Audionutzung entfallen 120 Minuten
auf klassisches Radio, 18 Minuten auf
Musikstreaming mit Werbung und 8
Minuten auf Podcasts mit Werbung.
Am intensivsten werden werberelevante
Audio-Inhalte von Hörern zwischen 50 und
69 genutzt. Diese konsumstarke Zielgruppe
kommt auf über drei Viertel (77 Prozent)
werberelevante Audionutzung – 162 Minuten
pro Tag. Auch bei den jungen Hörern
zwischen 14 und 29 bleibt Radio das
Fundament der werberelevanten Audionutzung
– mit 52 Prozent Anteil bei werbeführenden
Radioprogrammen.
FLORIAN ALLGAYER
22
20124
MÄRZ
BRmedia
75 Jahre
Bayerischer
Rundfunk:
„Digital und
Dahoam“
in die Zukunft
Seinen 75. Geburtstag feierte der
Bayerische Rundfunk am 25. Januar
2024 – und das Jubiläum war an
diesem besonderen Tag überall im BR-
Programm präsent. So übernahmen
beispielsweise bei BAYERN 3 Prominente
wie Rea Garvey, Michael Patrick
Kelly, Leony oder Michael Schulte das
Mikrofon, auch Comedy-Star Harry G
und Michael „Bully“ Herbig besuchten
das Studio. Noch mehr Specials, bewegende
Storys, Live-Schalten in die
Regionen und interessante Gäste gab
es auf den anderen Radiowellen und im
BR Fernsehen, dazu Extras im Digitalen.
Die Nähe zum Publikum steht im
Jubiläumsjahr 2024 ganz besonders im
Mittelpunkt. Zwischen April und September
2024 plant der BR eine große
Regionaltour mit Konzerten, Events und
Sonderformaten, in einem Zeitraum
von sieben Wochen steht jeweils ein
Regierungsbezirk im Fokus. „75 Jahre
BR zeigen, mit welcher Leidenschaft
die Programmmacher arbeiten, sich
Tag für Tag an all unseren 30 Standorten
in Bayern für das Publikum reinhängen,
vom Techniker bis zur Moderatorin.
Immer mit dem Ziel, dass Hörer,
Zuschauer und User das bestmögliche
Angebot bekommen – fundiert, verlässlich,
einzigartig, rund um die Uhr“, sagt
Dr. Katja Wildermuth, Intendantin des
Bayerischen Rundfunks. Das Medienhaus
richtet auch den Blick auf die
Herausforderungen der Zukunft und
positioniert sich in Zeiten des wachsenden
Populismus als wichtiger Pfeiler
der Demokratie. Eine Aufgabe, die auch
angesichts von Künstlicher Intelligenz
und Fake News an Bedeutung gewinnt:
„Wohin es führt, wenn öffentlich-rechtliche
Systeme angegriffen und demokratische
Prozesse systematisch untergraben
werden, erleben wir gerade
immer öfter“, betont Katja Wildermuth.
„Deshalb bin ich fest überzeugt: Unabhängige
Qualitätsmedien sind wichtiger
denn je, um der wachsenden Gefahr
von populistischer Zuspitzung und Desinformation
entgegenzutreten.“ Um
auch in Zukunft mit neuen Angeboten
neue Zielgruppen zu gewinnen, schlägt
der BR unter dem Motto „Digital und
Dahoam“ konsequent den Weg der digitalen
Erneuerung und Transformation
ein – mit vielen neuen Formaten und
Angeboten. Umfelder, die auch Kunden
der BRmedia vielfältige, spannende
Optionen für die Präsentation ihrer
Marke bieten.
br.de/extra/br-jubilaeum
br-media.de
ffn
radio ffn entwickelt KD –
Künstliche Dummheit
Künstliche Intelligenz (KI) ist auch 2024 in aller Munde. Aber
künstlich schlau sein kann jeder! radio ffn setzt deshalb
regelmäßig auf KD – Künstliche Dummheit – und damit auf
die neu entwickelte Comedy-Rubrik im Programm. Jeden
Freitag um 8:37 Uhr erklärt dieses Tool den beiden Moderatoren
Carmen und Axel von „Guten Morgen Niedersachsen“,
wie wir uns in Alltagssituationen am besten verhalten. Ob es
darum geht, die eigenen guten Vorsätze einzuhalten, Tipps
fürs Fitnessstudio zu bekommen oder Verhaltensregeln für
den Besuch im Fußballstadion: Die KD antwortet verlässlich
dumm – und dabei sehr unterhaltsam. Neben den täglichen
Formaten („Die Welt in 30 Sekunden“ / „Günther, der
Treckerfahrer“) fährt ffn den Comedy-Anteil im Programm
zum Wochenende noch weiter hoch. Zusätzlich zur KD sind
dann auch immer ein verdammt alberner Koch („Mälzers
Menü fürs Wochenende“) und ein Daddy, der sich für witzig
hält („Daddy Uncool“), zu hören. Das alles ist natürlich auch
jederzeit nachzuhören auf ffn.de.
Fotos: BRmedia; radio ffn
20124
MÄRZ
Regional
23
WDR mediagroup
WDR 2: Innovative Werbeformate für maximale Wirkung
Die WDR mediagroup präsentiert zwei
spannende Neuerungen für Werbungtreibende
im Radio. Die „Best Seconds“
bei WDR 2 bieten die Chance,
Werbespots direkt vor den Nachrichten
zur vollen oder halben Stunde zu positionieren.
Diese gezielte Platzierung zwischen
6:00 und 20:00 Uhr bietet maximale
Aufmerksamkeit, da Hörer:innen
zu diesen Zeiten besonders fokussiert
und gespannt auf die Nachrichten sind.
Mit einem speziellen Jingle, der auf die
Uhrzeit hinweist, wird die Aufmerksamkeit
zusätzlich verstärkt. Die exklusive
Positionierung garantiert Alleinstellung
und maximale Wirkung für die beworbenen
Produkte oder Dienstleistungen.
„Best Seconds“ ist mehr als nur eine
Werbeplatzierung – es ist eine strategische
Entscheidung für den perfekten
Zeitpunkt und das ideale Umfeld. Das
„Starter-Angebot“ ist speziell für die
Unternehmen wertvoll, die neu in die
Radiowerbung einsteigen möchten:
Mit einem kleinen Budget können sie
ihre Marke schnell in ganz Nordrhein-
Westfalen bekannt machen. Tausend
Kontakte werden zu einem Preis von
nur fünf Euro zwischen 18:00 und 20:00
Uhr von Montag bis Samstag angeboten.
Das Vertriebsteam der WDR
mediagroup unterstützt die Kunden bei
der Planung des Radio-Einstiegs bei
1LIVE und WDR 2. Von der aufmerksamkeitsstarken
Platzierung vor den
Nachrichten bis hin zum kostengünstigen
Einstieg in die Radiowerbung: Die
WDR mediagroup ist erster Ansprechpartner
für wirkungsvolle Radiokampagnen
in NRW. Mehr Infos unter
meinradiospot.de und
wdr-mediagroup.com
hr werbung
Neues Moderationsteam
bei „hr1 am Morgen“
SWR Media Services
Noch mehr Aufmerksamkeit
dank neuer Sonderplatzierung
Fotos: WDR mediagroup; hr werbung; SWR Media services
Mehr Rock, mehr Hessen –
und Informationen aus aller
Welt: Das versprechen die
beiden neuen Moderatoren
der Morgensendung in hr1:
Sylvia Homann und Tim
Frühling haben die Frühsendung
in hr1 von Thomas
Koschwitz übernommen, der
im Dezember in den Ruhestand gegangen ist. Zusammen
mit den Co-Moderatoren Simone Reuthal und Mathies
Hohm begleiten sie die Menschen in Hessen von 5:00
bis 9:00 Uhr live im wöchentlichen Wechsel durch den
Morgen. „Wir wollen den Hörerinnen und Hörern alles bieten,
was sie zum Start in den Tag brauchen“, sagt Sylvia
Homann. „Natürlich gibt es wie bisher auch journalistische
Inhalte, aber die Musik spielt eine größere Rolle.“
Am meisten hat Tim Frühling der 5-Uhr-Club überrascht:
„Wir rufen direkt nach den 5-Uhr-Nachrichten auf, bei
uns anzurufen. Von einem Drehbuchautor, der nur nachts
schreiben kann, bis zum Autofahrer, der seit 17 Stunden
im Stau stand, war alles dabei. Und es gibt tatsächlich
Menschen, die freiwillig zu dieser Uhrzeit wach sind!“ Die
Resonanz der Hörer:innen ist jedenfalls sehr positiv, und
auch die Koschwitz-Fans sind mit den neuen Moderatoren
zufrieden. „Liebes Studioteam“, schrieb ein Hörer,
„ehrlich gesagt vermisse ich Koschis Frühstücks-WG
etwas. Aber nur etwas! Die neuen rockigen Musikimpulse
am Morgen sind genau der richtige Mix zum Aufwachen.
Kurzum: Ihr macht das super und bitte einfach weiter so.“
hr1.de, hr-werbung.de
Das Werbeportfolio der reichweitenstarken SWR Radioflotte
wurde um eine wirkungsvolle Platzierungsmöglichkeit
erweitert. „Jetzt nur noch ein Spot, dann die
Nachrichten“ – mit dem SWR Special Eckplatzierung
PLUS-Trenner profitieren Werbungtreibende doppelt: Die
Kampagnenbotschaft ist prominent platziert und wird
nach dem exklusiven Trenner als letzter Spot im Werbeblock
unmittelbar vor den Nachrichten eingesetzt. Durch
diese neu buchbare Werbeform wird der Werbespot aufmerksamkeitsstark
in
Szene gesetzt. „Gerade
jetzt, in wirtschaftlich
volatilen Zeiten,
erkundigen sich
unsere Werbekunden,
wie ihre Botschaft
stärker im Werbeblock
hervorgehoben
werden kann. Wir
freuen uns daher, in
allen werbungführenden SWR-Programmen diese neue
Sonderplatzierung anbieten zu können“, so Dr. Gitte Katz,
Geschäftsleiterin Vertrieb & Marketing der SWR Media
Services GmbH. Das SWR Special Eckplatzierung PLUS
ist in SWR1 RP, SWR1 BW, SWR3, SWR4 RP und SWR4
BW von Montag bis Samstag in den Werbeblockstunden
zwischen 6:00 und 20:00 Uhr buchbar. In SWR3 kann das
Special von Montag bis Freitag bereits ab der 5:00-Uhr-
Werbeblockstunde platziert werden. Weitere Informationen
unter
swrmediaservices.de/radio/specials
24
Regional
20124
MÄRZ
MDR Media
Portfolio-Erweiterung: MDR Media
vermarktet „ARD-Mittagsmagazin“
Neue Moderatoren, verlängerte Sendezeit, neue Macher: Seit Januar
kommt das „ARD-Mittagsmagazin“ („MIMA“) in jeder zweiten Woche
vom Mitteldeutschen Rundfunk aus Leipzig. Die Vermarktung des
Formats mit rund 1,4 Millionen Zuschauern (Quelle: AGF SCOPE
1.5, Deutschspr. Bev. 14+, Basis BRD, ARD+ZDF+Tagesschau24,
Marktstandard Bewegtbild; 01.-31.01.2024), die das Magazin täglich
im Ersten, im ZDF und in tagesschau24 sehen, übernimmt die MDR
Media und baut damit
ihr Portfolio aus.
Erster Sponsoringpartner
und seit dem
Start mit dabei ist die
Firma Seitenbacher,
die die große Reichweite
des Umfelds
für ihr Unternehmen
nutzt. Moderiert wird
die rund zweistündige
Live-Sendung von
Tino Böttcher, vom
Publikum geschätzt
für seine authentische
Präsenz. Den Sport im „MIMA“ präsentiert die ehemalige Profisportlerin
Mariama Jamanka. Das Team lädt interessante Gäste ein und
informiert hintergründig zu Themen, die die Menschen beschäftigen.
„MIMAfragt“ bietet den Zuschauerinnen und Zuschauern die Möglichkeit,
sich zu beteiligen und die eigene Meinung mit einzubringen.
Produziert wird das Magazin von der Gemeinschaftsredaktion
„Tagesmagazine und Dialog“, die auch „ARD-Brisant“ und „MDR um
4“ verantwortet. mdrmedia.de
rbb media
Antenne Brandenburg und
rbb 88.8 helfen Vereinen
Die Landeswellen des rbb – rbb 88.8 und
Antenne Brandenburg – starteten gemeinsam
mit den Sparkassen in Berlin und Brandenburg
für die jeweiligen regionalen Vereine die
groß angelegte Aktion „Vereint für Vereine“.
Bis zum 16. März 2024 haben gemeinnützige
Vereine täglich die Chance, einen Scheck zu
gewinnen. Egal ob Sport, Förder- oder Musikverein:
Die Hörer:innen bewerben sich für ihren
Verein oder schlagen einen Verein vor, der ihrer
Meinung nach Unterstützung braucht. Eine
Jury entscheidet, welche Vereine unterstützt
werden – und das mit je 1000 Euro. Karen
Schmied, Programmchefin beider Landeswellen:
„Viele Vereine, die mitmachen, bekommen
zudem eine Plattform bei rbb 88.8 oder Antenne
Brandenburg. Wir stellen sie täglich in den
Programmen vor. Es ist interessant und inspirierend,
die Geschichten und die Macherinnen
und Macher zu hören. Darüber freuen wir uns
genauso wie über glückliche Gewinner.“
rbb888.de, antennebrandenburg.de
NDR Media
Zurück aus der Winterpause:
NDR 2 Comedy „Die Kur-Oase“
Comedy ist ein elementarer Bestandteil der Morningshow „Der NDR 2 Morgen
mit Elke und Jens“. Montags bis freitags läuft seit September 2023 auf
dem festen Sendeplatz um 7:17 Uhr die Comedy „Die Kur-Oase“. Nachdem
die Charaktere eine Winterpause gemacht haben, ist die Comedy nun wieder
angelaufen. Gemeinsam mit seinem Team nimmt Andreas Altenburg,
der Schöpfer des Formats, die Hörerinnen und Hörer mit in „Die Kur-Oa-se“,
einem Therapie-Retreat auf Sylt. Dort treffen Menschen aufeinander, die aus
unterschiedlichen Gründen die exklusive Luxusbetreuung zwischen Wellness,
Healthcare und psychosomatischen Sitzungen in Anspruch nehmen. In den
Therapie-Gruppensitzungen beleuchten die Patientinnen und Patienten, die
unterschiedlicher nicht sein könnten, auf humorvolle Weise Alltagsphänomene
und Weltgeschehnisse aus individuellen Blickwinkeln. Wie auch in seinen
vorherigen Comedys haucht Andreas Altenburg den Protagonistinnen und
Protagonisten Charakter und Seele ein und verleiht ihnen so norddeutschen
Charme und eine lebendige Authentizität.
ndr2.de/diekuroase, ndrmedia.de
Fotos: MDR / Hagen Wolf; rbb bmedia; NDR Media
12
20 24 22
SEPTEMBER
MÄRZ
Fernsehen Events
25
ARD MEDIA Momente 2024
Ein Abend voller Vorfreude
auf die Sporthighlights 2024
Im Vorfeld der UEFA EURO 2024 TM und der Olympischen
Sommerspiele in Paris trafen sich Media-Entscheider aus
Unternehmen und Agenturen im Lokalbahnhof in Frankfurt.
Moderator Tom Bartels gewährte spannende Einblicke in
seine Arbeit und in die Planungen der ARD. Beste Stimmung
herrschte beim Tischfußball. Mit dabei: Lilly Andres, vielfache
Tischfußballweltmeisterin. Wer am 21.3.24 in Hamburg dabei
sein möchte: Anmeldung unter ard-media.de/momente-2024.
ARD MEDIA Kreativ-Workshops Audio
Beliebte Kreativ-Workshops
auch in diesem Jahr
Radio Advertising Summit
Inspiration und Interaktion mit Audio
ARD MEDIA ist auch 2024 einer der beiden Hauptsponsoren
des Radio Advertising Summit am 24. April in Köln.
Schwerpunkte in diesem Jahr: Wie Werbungtreibende
im Spannungsfeld zwischen KI und Authentizität agieren
können, wie ein gesellschaftlich verantwortungsvoller
Umgang mit KI gelingt und welche Rolle Audio dabei spielt.
Tickets unter radioadvertisingsummit.de/ticket.
Fotos: XXXXXXX Bernd Brundert; Freepik; Claus Langer
ARD MEDIA veranstaltet auch 2024 die begehrten
Kreativ-Workshops. Bei den ganztägigen
Veranstaltungen für Junioren aus Media- und
Kreativagenturen sowie werbungtreibenden
Unternehmen begleiten namhafte Tutoren aus
Kreativagenturen die Teilnehmenden beim
Erstellen eines Radiospots auf Basis realer
Kundenbriefings. Die Termine: 4.7. Berlin, 11.7.
Frankfurt, 16./17.7. Hamburg, 11./12.9. Düsseldorf,
17.9. München. Die Anmeldung ist schon jetzt
möglich unter veranstaltungen.ard-media.de/
kreativworkshops-anmeldung-2024#fragen.
26
Interview
20124
MÄRZ
Schneiderbanger
fragt nach
„Viele Ligen und Verbände
suchen die Nähe zu uns“
Elke Schneiderbanger im Gespräch mit
Axel Balkausky, Sportkoordinator der ARD.
Lieber Axel, für diesen Einser habe
ich mir von der Redaktion ein
Interview mit dir gewünscht. Du hast
als ARD-Sportkoordinator jetzt für
weitere fünf Jahre unterschrieben.
Das ist ja nochmal ein Brett. Was hat
den Ausschlag gegeben für deine
Entscheidung?
Ehrlich gesagt: Der ganze Umwälzungsprozess,
den wir hier gerade vollziehen, vom
Analogen ins Digitale, unter all den Rahmenbedingungen,
die wir aktuell haben, mit einer
bevorstehenden Bundesliga-Ausschreibung
und vielen Sportrechten, die demnächst auf
den Markt kommen ... da habe ich mir
gedacht: Vielleicht ist es für die ARD gut,
wenn so ein altes Schlachtross wie ich da
nochmal dabei ist.
Wir als ARD MEDIA vermarkten die
„Sportschau“, weshalb wir natürlich
ein starkes Interesse an den Bundesligarechten
haben. Für die
Saison 2025/2026 werden die
Rechte wieder neu vergeben. Was
ist dieses Mal zu erwarten im Hinblick
auf die „Sportschau“ am Samstag um
18:00 Uhr?
Es gibt diesmal das Szenario, dass es eine kurze
Fußballsendung im Free-TV geben soll, die am
Samstag von 19:15 bis 20:00 Uhr angeboten
werden kann. Das kommt aber für uns nicht in
Frage, weil wir sagen: Wir brauchen mehr
Fläche für die Berichterstattung von der
2. Liga, der Bundesliga und auch der 3. Liga.
Wir gehen hier konsequent unseren Weg und
werden darauf setzen, dass die Vereine und die
DFL – die uns das auch widerspiegeln – sehr
genau wissen, was sie an der ARD mit all ihren
Ausspielwegen haben. Sowohl im Fernsehen als
auch im Hörfunk sowie inzwischen auch digital.
Das sind ja auch Traditionen. Wir
haben im vergangenen Jahr eine
Studie gemeinsam mit rheingold
gemacht. Die Frage war: Was bedeutet
den Zuschauern die „Sportschau“?
Für viele Menschen ist die
„Sportschau“ am Samstag ein Fixpunkt,
auf den alles hinläuft.
Wir führen jährlich allein mit der „Sportschau“
38 Millionen Deutsche an die Fußball-
Bundesliga heran. Das macht kein anderes
Medium auch nur annähernd. Darüber
hinaus haben wir immer noch rund siebeneinhalb
Millionen Hörer am Samstagnachmittag
in der Bundesligakonferenz und auf
digitalen Ausspielwegen. Und generell
erreichen wir im ARD-Hörfunk tagtäglich
viele Millionen Menschen. Das heißt: In der
Gänze ist dieses Angebot nach wie vor
unschlagbar. Wir sind ja nicht mehr nur mit
der Traditionsmarke präsent, der „Sportschau“
am Samstag um 18:00 Uhr, wir haben
uns weiterentwickelt und sind inzwischen an
sieben Tagen die Woche 24 Stunden für die
Fans am Start. Und ich glaube, das ist etwas,
das für die Bundesliga kaum bezahlbar ist.
Denkt ihr auch über Aspekte wie
mehr Emotionalität bei der „Sportschau“
nach? Aktuell kursiert doch
das Abschiedsvideo von Jürgen
Klopp aus Liverpool, ein früheres
Video zeigte Klopp, wie ihn sein
größter Fan besuchen durfte. Das ist
so emotional, ich musste es mir
zwei-, dreimal angucken. Da kriegst
du Gänsehaut.
Na, ich denke, wir schaffen es immer wieder
mit emotionalen Geschichten aus der
Vergangenheit – etwa wenn wir zeigen,
warum es Traditionsduelle gibt. Dieser Griff
in unser Archiv, das wir eben haben, weil wir
seit 1963 die Bundesliga zeigen, ist schon ein
20124
MÄRZ
Interview
27
Fotos: Sonja Herpich für ARD MEDIA Einser
Teil der Emotionalisierung. Der andere Punkt
ist der, dass es nicht so viele Typen wie Klopp
gibt, die bereit sind, sich so zu öffnen, so
emotional zu sein. Das würde ich mir von
Beteiligten in der Bundesliga viel stärker
wünschen.
Als Frau bin ich ein bisschen neidisch.
Meine Erfahrung aus dem
Management: Wenn du als Frau
sagen würdest, ich bin zu schwach,
mir geht´s nicht gut, dann wäre die
Reaktion nicht: Toll, dass du das
machst. Sondern es ginge in die
Richtung: Ist halt eine Frau, war ja
zu erwarten. Also ich persönlich
mag es total gerne, wenn Männer
sich so zeigen. Es ist aber noch ein
Weg, bis es das bei Frauen auch
gibt.
Da muss ich dir zustimmen. Die Rolle der
Frau im Fußball entspricht nicht der in der
Gesellschaft. Der diesjährige DFL-Neujahrsempfang
war wieder ein Beleg dafür. Ich weiß
nicht, wie hoch der genaue prozentuale Anteil
an Männern war, aber meine Schätzung war:
95 Prozent männlich, 5 Prozent weiblich.
Wo geht die Reise hin für internationale
Wettbewerbe wie die Champions
League oder auch für große
Events wie Europa- und Weltmeisterschaften?
Ich glaube, dass es zunehmend schwieriger
wird für einzelne Medien, solche Rechte
exklusiv zu erwerben. Wir merken, dass die
Bereitschaft wächst, diese Herausforderungen
mit uns gemeinsam anzugehen. Wie jetzt bei
der EURO: Die Telekom erwirbt Rechte,
sublizensiert diese aber an ARD und ZDF,
auch weil sie weiß, dass ein Turnier wie die
Fußball-EM in Deutschland in die gesamte
Axel Balkausky, seit 2009 ARD-Sportkoordinator,
verantwortet unter anderem die Programmplanung
für die ARD-Sportformate sowie den nationalen
und internationalen Sportrechteerwerb.
Gesellschaft gehört. Ich glaube, das Gegeneinanderbieten
von großen Medienunternehmen,
von Pay-Anbietern, von Free-Anbietern
hat keine große Zukunft.
Zumal du auch Akteure hast, die in
einem Jahr groß bieten und zwei
Jahre später wieder weg vom
Fenster sind. Da spielt ja auch
wieder der Faktor Verlässlichkeit mit
rein. Wie du sagst: Die ARD, seit
Jahrzehnten mit dabei, ist hier
natürlich auch ein extrem verlässlicher
Partner.
Man sieht´s gerade bei der Premier League.
Amazon Prime hat dort zwei Lizenzzeiten
absolviert, hat damit die Abonnenten
generiert und geht dann raus, weil ihr Ziel,
was ja nicht unmittelbar mit den Inhalten zu
tun hat, erreicht worden ist. Das ist aus Sicht
dieses Unternehmens völlig in Ordnung. Aber
wir haben da einen ganz anderen Auftrag.
Nicht nur die Bundesliga, auch viele andere
Ligen und Verbände suchen die Nähe zu uns.
Einige sagen sogar, sie möchten bei uns lieber
digital laufen, als dass sie woanders analog
oder linear präsent sind. Weil wir eben mit
unserer linearen Ausstrahlungskraft und
unseren Bewerbungsmöglichkeiten in einer
„Sportschau“ oder bei einer Live-Übertragung
auch auf digitale Angebote hinweisen können.
Ein Beispiel sind die Bundesligarechte und
die Audio-Livestreams, die wir so entwickelt
haben, dass wir am Wochenende inzwischen
über eine Million Nutzer haben.
Ich höre ARD-intern immer wieder
Diskussionen: Warum immer nur
Fußball – und warum nicht mehr
andere Sportarten?
Die weitaus umfangreichste Sportart, die wir
zeigen, ist der Wintersport. Er steht mit
Abstand für die meisten Stunden, die wir
über den ganzen Winter sehr erfolgreich
senden. Mit Marktanteilen, die wir sonst
nicht einfahren. Wintersport liegt, was die
Sendezeiten betrifft, weit, weit vor dem
Fußball. Obwohl wir letztes Jahr durch die
Fußball-WM der Frauen überdurchschnittlich
viele Fußball-Live-Spiele übertragen
haben, war auch 2023 der Anteil von
Live-Fußball zu Wintersport, aber auch zu
Sommer- und Ballsport insgesamt, verhältnismäßig
gering.
Fußball ist aber nun mal der Sport
für viele Fans.
Aber wir engagieren uns eben auch bei
anderen Ballsportarten, bei Basketball und
bei Handball bei den nationalen Ligen, weil
wir glauben, Deutschland müsste es eigentlich
verkraften, dass es neben dem Fußball noch
eine zweite Mannschaftssportart gibt, die
ähnlich groß wird.
Sag´ ich als Freak-City-Bambergerin
nichts dagegen. (beide lachen)
In Frankreich und in Großbritannien gibt es
Rugby, dort ist sogar Golf eine Volkssportart,
die viel geschaut wird. Das ist bei uns noch
schwierig, und deshalb versuchen wir hier mit
Partnern wie Dyn – oder vorher mit Sky – gemeinsam
den Weg zu gehen und zu versuchen,
Mannschaftssportarten größer werden
zu lassen.
Bei der Handball-EM haben Leute
aus meiner Nachbarschaft, die ich
ausschließlich beim Fußball verortet
hätte, gesagt: Heute Abend müssen
wir Handball schauen.
Wir hatten von Beginn an bei der Handball-
EM 7 Millionen Zuschauer, was es noch nie
gegeben hat. Daran merken wir, dass gerade
in solchen schwierigen Zeiten Sport eine
Gesellschaft zusammenbringen kann. Und
wir konnten die ganz Jungen begeistern: 40
Prozent Marktanteil bei den 14- bis 29-Jährigen.
Das erreichen wir, wenn wir ehrlich sind,
nicht mit vielen Formaten. Mein Appell an
die Politik: Bei allen Einsparbemühungen
– den Sport als Sparmittel zu verwenden halte
ich für den größten Fehler, den man machen
kann. Meiner Meinung nach ist es eine der
wichtigsten Aufgaben, die wir als Öffentlich-
Rechtliche haben, diesen Sport zu zeigen, der
die Kraft hat, Menschen zusammenzubringen.
Abschließend eine Frage an Axel
Balkausky persönlich: Einzelsportler
oder Mannschaftssportler?
Beides. Mit sechs Jahren habe ich begonnen,
Fußball zu spielen bei Werder Bremen. Ich
war immer Mannschaftssportler, weil man da
wahnsinnig viel lernen kann: im Umgang mit
Menschen sich einzuordnen, gleichzeitig seine
Rolle zu finden, sich aber auch durchzusetzen.
Im Wettkampf gegen andere Menschen zu
bestehen, gegenüber anderen Mannschaften
fair zu sein. Auch anzuerkennen, dass man
verlieren kann. Inzwischen konzentriere ich
mich altersbedingt als Aktiver auf Tennis und
Golf, was ja eher Individualsportarten sind.
Aber beim Golf liebe ich es, wenn wir zu viert
gehen, einen Höllenspaß haben und uns
darüber freuen, wie der andere den Boden
beackert, und wir einfach ein großartiges
Zusammensein erleben. Heute bin ich also
mehr Individualsportler, aber am Ende bleibe
ich immer ein Mannschaftssportler, und so
sehe ich mich auch hier in der ARD-Sportkoordination.
ard-media.de/audio
QUALITÄT ZAHLT SICH AUS.
AUCH IM MEDIAPLAN.
Ziel jeder Werbekampagne ist maximale Wirkung – zu einem guten Preis-
Leistungs-Verhältnis. Wir zeigen Ihnen gerne, wie unsere exklusiven
Werbeumfelder Ihre Audio-Kommunikation effizienter & effektiver machen.
„Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter,
zu wenig zu bezahlen. Wenn Sie zu viel bezahlen, verlieren Sie
etwas Geld, das ist alles. Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen,
verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die
ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann. (...) Nehmen Sie
das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das Sie
eingehen, etwas hinzurechnen. Und wenn Sie das tun, dann
haben Sie auch genug Geld, um für etwas Besseres zu bezahlen.“
John Ruskin. Englischer Sozialreformer. 1819–1900.