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hinnerk Oktober / November

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HAMBURG | BREMEN | HANNOVER<br />

OKTOBER / NOVEMBER 2024 | HEFT 337<br />

REISE<br />

SCHÖNE ZIELE<br />

für eine Auszeit<br />

vom Alltag<br />

SZENE<br />

DENKORT:<br />

Entwurf steht!<br />

KULTUR<br />

35 JAHRE<br />

HAMBURG QUEER FILM FESTIVAL<br />

BREYMER I HAMSIH HAWK I FABIAN STUMM I THOMAS FLEISCHMANN


SHOOT YOUR SHOT!<br />

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OB FÜR REDUZIERTE DESIGNER-SCHNÄPPCHEN,<br />

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DURCH UNSEREN JUNGLE VOLLER BUNTER ERINNERUNGEN.<br />

NACH ÜBER 25 JAHREN WIRD DIE WÄSCHEREI AM ENDE<br />

DES JAHRES VERSCHWINDEN UND DAS IST EURE LETZTE<br />

CHANCE AUF EIN STÜCKCHEN WÄSCHEREI FÜR EUER ZUHAUSE.<br />

BLEIBT BUNT, WIR SEHEN UNS!<br />

HAMBURG-MEXIKORING 27-29 // DIE-WAESCHEREI.DE


Intro 3<br />

INHALT<br />

FOTO: AILEEN PINKERT<br />

35 Jahre Hamburg<br />

International<br />

Queer Film Festival<br />

Musik<br />

Film<br />

Kunst<br />

Buch<br />

Für immer Cher:<br />

„Forever“<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber: Christian Fischer (cf) & Michael Rädel (rä)<br />

Chefredakteur: Michael Rädel (rä) (V.i.S.d.P.)<br />

KONTAKT:<br />

Frankfurt: T: 069 83044510 F: 069 83040990,<br />

redaktion@gab-magazin.de<br />

Hamburg: T: 040 280081-76 /-77, F: 040 28008178,<br />

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Köln: T: 0221 29497538, termine@rik-magazin.de,<br />

c.lohrum@rik-magazin.de<br />

München: redaktion@leo-magazin.de<br />

REDAKTION:<br />

Mitarbeiter*innen: Mathias Rätz (mr), Michael Rädel (rä),<br />

Felix Just (fj), Patrick Heidmann, Dirk Baumgartl (dax),<br />

Christian K. L. Fischer (fis), Michael Krawczyk (mk),<br />

Christian Knuth (ck), Dagmar Leischow<br />

Lektorat (ausgewählte Texte): Tomas M. Mielke,<br />

www.sprachdesign.de<br />

Artdirector: Janis Cimbulis<br />

Grafik: Mark Pfitzinger, Viktoriia Izotova<br />

4 Szene<br />

10 Norddeutschland<br />

12 Sport<br />

16 Reise<br />

22 Eye Candy<br />

26 Party<br />

28 Kultur<br />

ACHIM FREYER<br />

BILDER<br />

EINE RETROSPEKTIVE<br />

bis 23.02.2025<br />

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Thomas Fleischmann:<br />

„RAUS AUS DEM ALLTAG“<br />

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COVER: Stable Diffusion<br />

ANZEIGEN:<br />

Berlin: Christian Fischer (cf):<br />

christian.fischer@blumediengruppe.de<br />

Köln: Charles Lohrum (cl): c.lohrum@rik-magazin.de<br />

München: Christian Fischer (cf):<br />

christian.fischer@blumediengruppe.de<br />

Hamburg: Jimmy Blum (jb): jimmy.blum@<strong>hinnerk</strong>.de<br />

Frankfurt: Sabine Lux: sabine.lux@gab-magazin.de<br />

Christian Fischer (cf): christian.fischer@blumediengruppe.de<br />

VERLAG:<br />

blu media network GmbH, Degnerstr. 9b, 13053 Berlin<br />

Verwaltung: Sonja Ohnesorge<br />

Geschäftsführer: Hendrik Techel, Christian Fischer (cf)<br />

Vertrieb: CartellX, Eigenvertrieb<br />

Druck: Möller Pro Media GmbH, Tel. 030-4 190 93 31,<br />

Zeppelinstr. 6, 16356 Ahrensfelde<br />

Abonnentenservice: Möller Medien Versand GmbH,<br />

Tel. 030-4 190 93 31, Zeppelinstr. 6, 16356 Ahrensfelde,<br />

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01. Dezember 2023). Namentlich gekennzeichnete<br />

Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der<br />

Redaktion wieder. Die Abbildung oder Erwähnung einer<br />

Person ist kein Hinweis auf deren sexuelle Identität.<br />

Wir freuen uns über eingesandte Beiträge, behalten<br />

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Für eingesandte Manuskripte und Fotos wird nicht<br />

gehaftet. Der Nachdruck von Text, Fotos, Grafik oder<br />

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der Rechtsweg ausgeschlossen. Der Gerichtsstand<br />

ist Berlin. Abonnement: Inlandspreis 30 Euro pro Jahr,<br />

Auslandspreis 50 Euro pro Jahr. Bei Lastschriften wird<br />

die Abogebühr am 3. Bankarbeitstag des laufenden<br />

Monats abgebucht.


4 SZENE<br />

RÜCKBLICK<br />

HAMBURG PRIDE<br />

Friedlich, fröhlich, fantasievoll<br />

Die Route des Hamburg<br />

Pride musste aufgrund der<br />

gestiegenen Teilnehmer- und<br />

Besucherzahlen erstmals seit<br />

Redaktionsgedenken geändert<br />

werden. Am 3. August nahmen<br />

250.000 Menschen an der<br />

CSD-Demonstration unter dem<br />

Motto „5 vor 12! Du & ich gegen<br />

Rechtsdruck“ teil. Die Polizei<br />

berichtete von einem friedlichen<br />

Verlauf ohne größere Zwischenfälle.<br />

Lange Zeit schien dies der<br />

Standard für eine etablierte und<br />

eingebettete Bewegung wie die<br />

queere Community zu sein. In<br />

Deutschland.<br />

Doch dann folgten Bautzen,<br />

Leipzig und Traunstein. Und<br />

plötzlich ist alles anders.<br />

Momentmeister Roman Holst<br />

fing gefühlt Gestern erst die<br />

Gesichter der Mehrheitsgesellschaft<br />

ein, die Minderheiten<br />

feiert – und umgekehrt. Gegen<br />

den Druck von gestern. *ck


SZENE 5<br />

FOTO: CONDOR FLUGDIENST GMBH<br />

FOTO: CONDOR FLUGDIENST GMBH


6 SZENE<br />

„Eine Brücke aus<br />

der Vergangenheit<br />

über die Gegenwart<br />

zur Zukunft.”<br />

Dr. Gottfried Lorenz<br />

COMMUNITY<br />

FARBEN DES REGENBOGENS<br />

im Herzen der Stadt<br />

Passend zum Pride-Wochenende hat die Kulturbehörde der Hansestadt Hamburg den Gewinner-Entwurf für<br />

das Projekt „Denk-Ort sexuelle und geschlechtliche Vielfalt” bekannt gegeben.<br />

ILLUSTRATION: STUDIO OTHER SPACES, SEBASTIAN BEHMANN UND OLAFUR ELIASSON<br />

Vor einem Jahr fiel im Senat die<br />

Entscheidung, den Denkort zu finanzieren.<br />

Mit-Initiator Lorenz damals gegenüber<br />

Pink Channel:<br />

„Martins Idee war ja mal ein Prisma<br />

und zwar mit dem Hintergrund:<br />

Nehme ich eine Farbe aus dem<br />

Prisma raus, dann ist alles grau in<br />

grau. (…) Es ist eine Brücke aus der<br />

Vergangenheit über die Gegenwart<br />

zur Zukunft. Das muss es sein.”<br />

Dr. Gottfried Lorenz<br />

Bewerbungen 15 Künstler*innen und<br />

Teams zur Teilnahme am Wettbewerb<br />

ausgewählt. Am 17. Juli tagte das<br />

Preisgericht unter dem Vorsitz von Dr.<br />

Martin Eichenlaub. Dieses prämierte<br />

den Entwurf „Für Capri und Roxi“ der<br />

Künstlerinnen Franziska Opel und Hannah<br />

Rath mit dem ersten Preis und empfahl<br />

ihn zur Realisierung. Der zweite Preis ging<br />

an den „Pavillon der Stimmen“ von Studio<br />

Other Spaces, bestehend aus Sebastian<br />

Behmann und Ólafur Elíasson. Wie kam es<br />

zum Umdenken?<br />

BETEILIGUNG ALS GRUNDIDEE DER<br />

INITIATIVE<br />

Die Initiative von Eichenlaub und Lorenz<br />

wurde von Beginn an mit dem unbedingten<br />

Willen zur transparenten und offenen<br />

Arbeitsweise konzipiert. Zahllose Abende<br />

und Nachmittage wurden gemeinsam mit<br />

Vereinen, Organisationen und Mitgliedern<br />

der Communitys Verbacht, um eine<br />

möglichst breite Akzeptanz für den entstehenden<br />

Denkort zu finden. Und so wendete<br />

sich auch die Kulturbehörde nach dem<br />

Votum der Jury wieder an die Communitys:<br />

Nun hat Dr. Lorenz keine hellseherischen<br />

Fähigkeiten und im gleichen Interview<br />

auch jegliche Einmischung in den künstlerischen<br />

Prozess vorab von sich gewiesen,<br />

dennoch dürfte er seine bzw,. Martin<br />

Eichenlaubs Vision im Gewinnerentwurf<br />

durchaus wiederfinden: Ein kreisrunder<br />

Pavillon aus Glasscheiben in den Farben<br />

der Communitys, getragen von filigranen<br />

Edelstahlstelzen wird zukünftig direkt an<br />

der Binnenalster Besucher*innen zum<br />

Verweilen einladen. Aus Lautsprechern<br />

werden Stimmen von LGBTIQ* zu hören<br />

sein. Die Jury des Wettbewerbs um die<br />

Gestaltung hatte zunächst einen anderen<br />

Entwurf zur Umsetzung empfohlen.<br />

Der Wettbewerb startete am 5. Januar<br />

2024 mit der Einreichungsfrist.Im März<br />

2024 hatte eine Auswahlkommission<br />

aus insgesamt 149 eingegangenen<br />

FOTO: BERTOLD FABRICIUS<br />

„Die große Qualität der eingereichten<br />

Entwürfe macht auch die<br />

große Bedeutung eines solchen<br />

Denkortes deutlich. Ich danke allen<br />

Künstler*innen, die sich beteiligt<br />

haben, der Jury, die sich sehr fundiert<br />

mit den Einreichungen befasst<br />

und nach intensiven Diskussionen<br />

die Preise vergeben hat, und ich<br />

danke den Vertreter*innen der<br />

LSBTIQ*-Communitys, die den Prozess<br />

seit vielen Jahren so engagiert<br />

und konstruktiv begleiten und sich<br />

intensiv mit dem Jury-Ergebnis<br />

auseinandergesetzt haben. Die<br />

sehr guten Entwürfe haben eine<br />

Entscheidung nicht leicht gemacht.<br />

Ein Ergebnis des Beteiligungsprozesses<br />

war auch, dass an der Alster ein Ort<br />

entstehen soll, der sowohl künstlerisch


überzeugt als auch Raum für alle<br />

Personen der LSBTIQ*-Communitys<br />

schafft und zu Begegnung und<br />

Akzeptanz einlädt. Unter Abwägung<br />

dieser unterschiedlichen Interessen<br />

haben wir uns dazu entschieden, den<br />

‚Pavillon der Stimmen‘ zu realisieren.<br />

Damit berücksichtigen wir sowohl das<br />

Ergebnis der Jury, die diesen aus den<br />

insgesamt 14 Einreichungen mit dem<br />

zweiten Platz bedacht hat, als auch<br />

das eindeutige Votum der Community.<br />

Hamburg kann stolz sein, bald an<br />

prominenter Stelle zu zeigen, dass wir<br />

für Vielfalt und Toleranz stehen und die<br />

Stadt kann sich auf einen Ort freuen,<br />

der dies selbstbewusst und einladend<br />

deutlich macht.“<br />

Kulturstaatsrätin Jana Schiedek<br />

Community einstimmig für einen von<br />

zwei prämierten künstlerischen Entwürfen<br />

ausgesprochen und klar gemacht,<br />

mit welcher künstlerischen Gestaltung<br />

sie sich identifizieren kann und welche<br />

dem von ihr erstellen Ausschreibungstext<br />

am ehesten entspricht.”<br />

Dr. Martin Eichenlaub<br />

Nach rund sechs Jahren steter Überzeugungsarbeit<br />

und einem mustergültigen<br />

Beteiligungsverfahren geht das Projekt<br />

„Denk-Ort sexuelle Vielfalt” damit in die<br />

abschließende Phase der Umsetzung.<br />

Schon zum nächsten Hamburg Pride<br />

dürfte jede*r sich an den farbigen<br />

Lichtreflexionen und den im Rauschen<br />

der Großstadt vermischten Stimmen und<br />

Alsterwellen erfreuen können.<br />

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SHOOT<br />

YOUR<br />

SHOT!<br />

Das traurige Ende einer Ära.<br />

Nach dem überraschenden Tod<br />

von DIE WÄSCHEREI Chef Michael<br />

Eck musste das so besondere<br />

Möbelhaus in der City Nord<br />

schließen. Das Motto des letzten<br />

Tage? Ganz klar: It's absurd!<br />

Kommt vorbei, bevor alles weg<br />

ist – es wird wirklich absurd gut.<br />

Ein letztes Mal. *ck<br />

SZENE 7<br />

Eine Entscheidung, die beim Vorsitzenden<br />

der Jury auf Zustimmung trifft:<br />

„Das Preisgericht hat aus 14 bemerkenswerten<br />

Entwürfen zwei mit einem<br />

Preis ausgezeichnet. Doch welchen<br />

Sinn hat eine künstlerische Gestaltung<br />

eines Ortes ohne die Akzeptanz<br />

derjenigen, um die es bei dem Ort<br />

geht? Beim Denk-Ort-Dialog hat sich<br />

die vielfältige, Hamburger queere<br />

MEINUNG<br />

Bei aller hanseatischen Zurückhaltung<br />

der Beteiligten: Ihr könnt stolz auf euch<br />

sein, Hamburg kann stolz auf sich sein.<br />

Ein solch einfaches, wie gleichsam<br />

symbolisch aufgeladenes Kunstwerk in<br />

maximal exponierter Lage im Herzen der<br />

Hansestadt Hamburg, kann gar nicht<br />

genug gewürdigt werden. Toll!<br />

*Christian Knuth<br />

DIE WÄSCHEREI,<br />

Mexikoring 27 – 29, Hamburg,<br />

die-waescherei.de<br />

Rainer Witt<br />

Schwerpunkt<br />

Implantologie<br />

Yvonne Zecher<br />

Schwerpunkt<br />

Parodontologie<br />

Christoph Merz<br />

Schwerpunkt<br />

Endodontie<br />

UNGEWÖHNLICHE<br />

SUCHANFRAGE<br />

FOTO: JULIA SOLONINA / UNSPLASH<br />

Wurzelbehandlung<br />

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selbstverständlich.<br />

KONTAKT:<br />

rubbyhamburg@yahoo.de


8 SZENE<br />

NACHGEFRAGT<br />

FOTOS: MR. CHAPS<br />

MR CHAPS:<br />

Jobs und Sale zum Einjährigen<br />

Ein gutes Jahr, nachdem Jean-Claude Borer als der Nachfolger von Ingo als Geschäftsführer<br />

bei MR CHAPS loslegte, ist die Übergabe abgeschlossen. Und es hat sich viel getan, wie der<br />

Umtriebige uns und euch erzählt. *ck<br />

Im Interview letztes Jahr warst du noch<br />

in der Ausbildung zum Lederhandwerker.<br />

Was macht die Ausbildung?<br />

Lach, es kommt immer anders, als man<br />

denkt. Nach der Übernahme von MR<br />

CHAPS musste ich meinen Fokus auf den<br />

Einkauf, die Umgestaltung des Ladens<br />

und die Vorbereitung des Onlineshops<br />

legen. Da sich das Konzept teilweise stark<br />

verändert hat, war viel Zeit nötig, um das<br />

umzusetzen. Was die Ledermanufaktur<br />

angeht, suche ich noch einen Mitarbeiter<br />

für die Beratung und Ausmessung mit<br />

einem Pensum von etwa 80 Prozent. Es<br />

wäre toll, wenn sich jemand melden<br />

würde, der Spaß daran hat und auch<br />

entsprechende Erfahrung im Bereich<br />

Leder mitbringt.<br />

Wie fällt deine Bilanz nach einem Jahr<br />

aus?<br />

Es ist erstaunlich, dass schon ein Jahr<br />

vergangen ist. Das Ganze kommt mir vor,<br />

als wäre es erst vor kurzem gewesen.<br />

Was mir immer wieder auffällt, ist, dass<br />

viele Leute uns gar nicht kennen. Viele<br />

(auch Hamburger) haben keine Ahnung,<br />

was wir bei MR CHAPS überhaupt anbieten<br />

und machen. Das überrascht mich<br />

sehr, besonders bei einem Unternehmen,<br />

das nächstes Jahr sein 40-jähriges<br />

Jubiläum feiert und so stark in Hamburg<br />

verwurzelt und engagiert ist. Ich hoffe<br />

natürlich, dass alle, die<br />

das hier lesen und die<br />

Möglichkeit haben, einmal<br />

vorbeischauen.<br />

Was hat sich im Laden<br />

verändert? Warum<br />

sollte man mal wieder<br />

reinschauen?<br />

Zuerst sei erwähnt, dass<br />

die Ledermanufaktur mit<br />

der Maßanfertigung auch<br />

in Zukunft unverändert weiterbestehen<br />

wird. Seit meiner<br />

Übernahme als Geschäftsführer der<br />

Borer Trading GmbH hat sich im Laden<br />

einiges verändert, und die Richtung<br />

„Um Platz zu<br />

schaffen, sind wir<br />

momentan im<br />

Sale und werden<br />

in nächster Zeit<br />

noch einige Artikel<br />

rabattieren. Ein<br />

Besuch lohnt sich<br />

auf jeden Fall.”<br />

ist klar: Es gab tolle Sortimentserweiterungen<br />

mit vielen neuen Labels wie<br />

LockerGear, Leader, Sk8erboy, Manstore,<br />

KinkyPuppy, SneakXX, Prowler UK,<br />

SneakFreakXX, SnkrFtish sowie XtrmLatex.<br />

Auch einzelne Labels der deutschen<br />

Wonneberger Manufaktur, insbesondere<br />

im Bereich Party und Kinky-Party, sind<br />

jetzt vertreten. Und noch<br />

viele mehr.<br />

Neu sind auch offizielle<br />

Partnerschaften mit Mr. S<br />

Leather in San Francisco,<br />

Crackstuffers aus UK sowie<br />

CRDKO in Barcelona. Ein<br />

großer Teil des Sortiments<br />

dieser Partner ist auch in<br />

unserem lokalen Ladengeschäft<br />

verfügbar, oder wir<br />

können fehlende Artikel auf<br />

Kundenwunsch bestellen.<br />

Zusammengefasst gab es<br />

größere Erweiterungen in den Kategorien<br />

Fashion und Young Fashion, Leder, Latex<br />

und viele Erweiterungen, beispielsweise


SZENE 9<br />

FOTOS: PAUL SCHIMWEG<br />

Eintritt: 23,00 €<br />

inklusive 1 XL Handtuch,<br />

Spind und Badeschuhe<br />

Hamburgs Gaysauna<br />

mit Tradition<br />

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22769 HAMBURG<br />

PHONE: +49 (0) 40 / 43 48 11<br />

Happy Hour ab 18:30 Uhr<br />

Eintritt ab 17,00 Euro<br />

FOTO: KIREYONOK_YULIYA/FREEPIK.COM<br />

im Bereich Party und Kinky-Partys, sowie Ergänzungen in<br />

der Kategorie Toys, wie etwa im Bereich Puppy Play und<br />

Masturbation. Allein bei den Socken haben wir mehrere<br />

Regale und Laufmeter mit diversen Labels zur Auswahl. Um<br />

Platz zu schaffen, sind wir momentan im Sale und werden<br />

in nächster Zeit noch einige Artikel rabattieren. Ein Besuch<br />

lohnt sich auf jeden Fall.<br />

Du suchst Mitarbeiter. Was sollen die mitbringen?<br />

Im Moment sind wir auf der Suche nach drei verschiedenen<br />

Mitarbeitern.<br />

Zum einen im Bereich Maßanfertigung, wie oben schon<br />

erwähnt. Dann suchen wir einen zusätzlichen Verkäufer mit<br />

einem Pensum von 40 – 60 Prozent. Hier sind Verkaufserfahrungen<br />

und ein Bezug zu unseren Produkten erwünscht.<br />

Als Drittes suchen wir einen Mitarbeiter im Bereich Administration<br />

und PR, der auch Artikel einpflegt und bearbeitet.<br />

Optimal wäre eine Ausbildung im kaufmännischen Bereich.<br />

Er sollte aber mindestens<br />

mit den gängigen Office-<br />

Programmen vertraut sein und<br />

ein Flair für PC-Tätigkeiten sowie<br />

idealerweise für Fotografie und<br />

soziale Medien mitbringen. Bei<br />

den Sprachen setzen wir gutes<br />

Deutsch in Schriftform und Englisch<br />

voraus. Wir haben ein sehr<br />

familiäres Umfeld, da wir ein<br />

kleines Team sind. Sozialkompetenzen<br />

sind uns daher fast<br />

wichtiger als die entsprechende<br />

Ausbildung.<br />

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HANNOVER<br />

FOTOS: WIDE MANAGEMENT<br />

PERLEN 2024: Bunt, spannend, und unverzichtbar<br />

Bereit für neun Tage voller queerer<br />

Filmkunst? Egal ob aufregend, romantisch,<br />

witzig oder tiefgehend informativ<br />

– das PERLEN Queer Film Festival bringt<br />

auch 2024 wieder frischen Wind in Hannovers<br />

Kinolandschaft und feiert die<br />

Vielfalt des queeren Lebens. Vom 25.<br />

<strong>Oktober</strong> bis zum 2. <strong>November</strong> werden<br />

im Kommunalen Kino im Künstlerhaus<br />

atemberaubende Spielfilme, bewegende<br />

Dokus und zum Nachdenken<br />

anregende Kurzfilme gezeigt.<br />

Das Festival startet mit einem vielfältigen<br />

Programm, das Herzen bewegt und<br />

Köpfe zum Nachdenken bringt. Die<br />

Kurzfilme, die wieder vollständig mit<br />

deutschen Untertiteln – größtenteils vom<br />

engagierten Festivalteam selbst erstellt<br />

– laufen, sind ein absolutes Highlight.<br />

Ein besonderes Schmankerl des<br />

Programms ist „Asog“, ein Roadmovie<br />

aus den Philippinen. Darin begibt sich<br />

Jaya, die ihren Partnerin und beide Jobs<br />

zurücklässt, auf eine ungewöhnliche<br />

Reise: An einer Misswahl teilzunehmen!<br />

Doch nach einer abenteuerlichen Fahrt<br />

durch das vom Taifun gezeichnete Land<br />

erwartet sie am Ziel mehr, als sie je<br />

erhofft hätte.<br />

Auch der Dokumentarfilm „Queendom“<br />

verspricht Gänsehaut: Gena, eine<br />

Performancekünstler*in aus einem<br />

kleinen sibirischen Dorf, versucht inmitten<br />

des immer autoritäreren, LGBTQfeindlichen<br />

Russlands, sich künstlerisch<br />

in der Großstadt zu behaupten. Ein<br />

kraftvolles, berührendes Porträt über Mut<br />

und Selbstverwirklichung.<br />

Für alle, die sich für die schwule<br />

Geschichte interessieren, ist der Dokumentarfilm<br />

„Baldiga – Entsichertes Herz“<br />

ein absolutes Must-see. Er beleuchtet<br />

das Leben des Fotografen und<br />

AIDS-Aktivisten Jürgen Baldiga, der als<br />

Chronist die schwule Szene West-Berlins<br />

in den 1980er Jahren festhielt.<br />

Romantisch wird es bei „Duino“, einer<br />

Geschichte über eine erste Jugendliebe<br />

in einem italienischen Internat. Fans von<br />

„Saltburn“ und „Call me By Your Name“<br />

werden diesen Film lieben!<br />

Und dann gibt es noch „Light Light Light“<br />

– eine atemberaubende Verfilmung des<br />

Bestsellers der finnischen Autorin V.-T.<br />

Huotarinen. Inmitten des Tschernobyl-<br />

Dramas erleben zwei Teenagerinnen ihre<br />

erste Liebe. Ein unvergesslicher Comingof-Age-Film,<br />

der unter die Haut geht.<br />

Alle queeren Filmperlen warten auf<br />

euch im Künstlerhaus Hannover – also<br />

schnapp dir deine Freund*innen und<br />

taucht ein in diese cineastische Vielfalt!<br />

*ck<br />

perlenfilmfestival.de<br />

PARTY<br />

Glitterbox 2024: Disco-Glanz in Hannover<br />

Am 16. <strong>November</strong> 2024 kehrt die<br />

Glitterbox-Party zurück in den Kuppelsaal<br />

des Hannoverschen Congress<br />

Centrums! Nach ausverkauften Events<br />

von 2019 bis 2023 geht die glamouröse<br />

Disco-Party mit einem hochkarätigen<br />

Line-up in die nächste Runde.<br />

FOTOS: GLITTERBOX<br />

Erlebt den legendären 70er-Jahre-<br />

Disco-Lifestyle mit Nu-Disco, House und<br />

elektrisierender Atmosphäre. Unter den<br />

Diskokugeln sorgt Hannovers DJ Mousse<br />

T. gemeinsam mit internationalen Stars<br />

wie Dimitri from Paris für unvergessliche<br />

Sounds. Aufgestylte Dragqueens aus<br />

London, Tänzer und spektakuläre Showeinlagen<br />

runden den Abend ab. Tickets<br />

ab 39 Euro sind jetzt verfügbar!


RELIGION<br />

Pastor Olaf Latzel<br />

knickt ein:<br />

Entschuldigung und<br />

5000 Euro!<br />

Der umstrittene Bremer Pastor Olaf Latzel (56) sorgt<br />

wieder für Schlagzeilen. Nachdem er jahrelang auf<br />

Religionsfreiheit und Bibeltexte beharrte, knickte er im<br />

neuen Volksverhetzungsprozess am ersten Tag ein:<br />

Nach Angaben eines Gerichtssprechers entschuldigte<br />

sich Latzl „aufrichtig” für seine Äußerungen. Er sprach<br />

von „verbalen Entgleisungen” und distanzierte sich.<br />

MICHAEL<br />

§<br />

LEIPOLD<br />

RECHTSANWALT<br />

Fachanwalt für Familienrecht<br />

Fachanwalt für Migrationsrecht<br />

• Strafrecht<br />

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www.kanzlei-leipold.de<br />

Norddeutchland 11<br />

PERLEN<br />

Queer Film Festival<br />

Hannover<br />

Es war ein langer, zäher Kampf durch die Instanzen,<br />

der nun ein überraschendes Ende fand. Der neue<br />

Volksverhetzungsprozess gegen den Pastor, der 2019<br />

mit seinen abfälligen Äußerungen über Homosexualität<br />

für Empörung sorgte, wurde nach nur einem Tag<br />

eingestellt. Der Grund? Latzel willigte ein, 5000 Euro an<br />

einen Verein für queeres Leben zu zahlen – und, kaum<br />

zu glauben, entschuldigte sich öffentlich für seine<br />

„verbalen Entgleisungen“.<br />

Der Pastor einer „bibeltreuen“ Gemeinde in Bremen<br />

hatte 2019 während eines sogenannten Eheseminars<br />

Homosexualität als „Degenerationsformen der Gesellschaft“<br />

und Homosexuelle als „Verbrecher“ bezeichnet.<br />

Ein Tonmitschnitt davon wurde im Internet veröffentlicht,<br />

die Staatsanwaltschaft Bremen klagte ihn deshalb<br />

an. Die Folge: ein Volksverhetzungsprozess nach dem<br />

anderen. 2021 verurteilte ihn das Bremer Amtsgericht zu<br />

einer Geldstrafe von 8100 Euro. Doch das Landgericht<br />

hob das Urteil 2022 auf, nur um vom Oberlandesgericht<br />

Bremen 2023 zurückgepfiffen zu werden. Die Einstellung<br />

ist endgültig, sofern der Mann die Auflage binnen<br />

sechs Monaten bezahlt. Eine Rolle spielte demnach<br />

außerdem der mehrjährige Zeitraum seit der Tat und<br />

die lange bisherige Verfahrensdauer. Auch der weitere<br />

Zeitablauf sei ungewiss, so das Gericht.<br />

Wie die evangelische Kirche in Bremen, die den<br />

umstrittenen Geistlichen seit Jahren im Visier hat,<br />

mit dem Ausgang des Verfahrens umgeht, ist noch<br />

ungewiss. Eine vorübergehende Suspendierung hob die<br />

Kirche bereits nach kurzer Zeit wegen berufsrechtlicher<br />

Fragen auf, obwohl sie deutlich gemacht hatte, dass<br />

sein Verhalten mit den Statuten der evangelischen<br />

Kirche nicht vereinbar sei. *ck/AFP/lob/se<br />

FOTO: MATHIAS RÄTZ<br />

SPIELFILME<br />

KURZFILME<br />

DOKUS<br />

aus dem queeren Spektrum<br />

SAVE THE DATE<br />

25.10. – 02.11.2024<br />

WO?<br />

Kino im Künstlerhaus<br />

Sophienstraße 2, Hannover<br />

KENNST DU SCHON<br />

UNSERE NEUE WEBSITE?<br />

www.perlenfilmfestival.de<br />

09.11.24 • 19 UHR<br />

Eintritt: 20 € KEIN FREIGETRÄNK


12 SPORT<br />

FITNESS<br />

FOTO: SERHII_BOBYK / FREEPIK<br />

MAN VS.<br />

MACHINE<br />

Lang ist’s her, als uns Billy Blank „Innovationen“ wie Tae Bo, den Abdominizer oder<br />

Vibro-Belt in schlecht synchronisierten Infomercials verkaufen wollte. Der Unterhaltungswert<br />

der Mitternachtssendungen war hoch, der Nutzen der Geräte gleich<br />

null. Heute sind viele Geräte allerdings echte Hightech-Maschinen, ausgestattet mit<br />

automatischen Widerstandsreglern, die den Trainingsfortschritt selbst erkennen,<br />

Körperfettwaagen und Tracking-Funktion, die über das WLAN aktuelle Erfolge in die<br />

Cloud speist und mit alten Werten zu einem Durchschnittswert addiert. *fj<br />

BOWFLEX MAX TRAINER M5<br />

angepasst werden, im <strong>hinnerk</strong>-Test<br />

In kurzer Zeit aufgebaut, der Start erfolgt überzeugte das Gerät aber vor allem im<br />

intuitiv: Der Bowflex Max Trainer M5 ist 14-Minuten-Intensiv-Work-out. Hierbei<br />

ein Sofort-Loslegen-Gerät und bedarf wird das Training in „softe“ (1:30 Minuten)<br />

weder des Studierens einer Bedienungsanleitung<br />

noch irgendwelcher getrennt.<br />

und „harte“ (0:30 Minuten) Intervalle<br />

Fitnessvorkenntnisse. Deshalb ist er auch Der Bowflex ist für die Formung von<br />

für Männer geeignet, die nach Jahren Waden, Oberschenkeln und Po eine gute<br />

des Vor-sich-Herschiebens<br />

Wahl, trainiert aber auch Arme und<br />

endlich mit dem Sport<br />

Bauchmuskeln. Bereits nach zwei<br />

anfangen wollen. Zu<br />

Wochen konnte unser <strong>hinnerk</strong>-<br />

Beginn lassen sich ein<br />

Redakteur feststellen: Da<br />

oder mehrere User<br />

tut sich was! Der größte<br />

festgelegen. Der Bowflex<br />

Vorteil des Bowflex gegenüber<br />

kann also auch in einem<br />

ähnlichen Geräten aber ist<br />

Mehrpersonenhaushalt<br />

sein Look. Anders als die meisten<br />

genutzt werden, ohne<br />

Crosstrainer muss man ihn nicht<br />

dass Fortschritte kompliziert<br />

aufgeschrieben<br />

sondern kann den Schönen<br />

im Hobbyraum verstecken,<br />

werden müssen. Ein Brustgurt<br />

misst weitere Werte,<br />

mer präsentieren.<br />

durchaus im Wohnzim-<br />

eine App synchronisiert<br />

diese bei Bedarf auch<br />

mit dem Smartphone.<br />

Die Widerstände können<br />

individuell und jederzeit<br />

SKIERG<br />

Skifahren mitten in der Stadt? Mit dem SkiErg geht das sogar in der<br />

eigenen Wohnung! Nach dem Concept2 Indoor Rower, der den<br />

Bewegungen des Ruderns nachempfunden ist, hat das deutsche<br />

Unternehmen nun auch eine Ski-Maschine auf den Weg gebracht, die<br />

sowohl Doppelstock- als auch die Diagonaltechnik simuliert. Der<br />

SkiErg trainiert vornehmlich die Arme, aber auch Bauch- und<br />

Rückenmuskulatur. Der sogenannte Performance Monitor<br />

misst die Leistung und gibt sie in Echtzeit an den Nutzer<br />

weiter. Skifahren, auch wenn’s mal nicht schneit!<br />

www.concept2.de<br />

STRONGBOARD BALANCE<br />

Nachdem gut gelaunte Hausfrauen<br />

mit Sixpack lange Zeit versucht haben,<br />

uns Glauben zu machen, es würde<br />

ausreichen, jeden Tag eine halbe<br />

Stunde auf einer vibrierenden Plattform<br />

herumzustehen, um den Traumkörper<br />

zu bauen, hat Strongboard<br />

nun in Sachen Plateau-Training alles<br />

richtig gemacht. Vibrating Platforms<br />

schienen für kurze Zeit die Antwort auf<br />

alle Fitness-Fragen zu sein, wirklich<br />

gebracht hat das Schüttelprogramm<br />

allerdings nichts. Auch Strongboard<br />

setzt gleichermaßen auf den Widerstand<br />

„Gleichgewicht“, erweitert das<br />

Training aber um echte Übungen, die<br />

der Strongboard-Eigentümer auf der<br />

Website und auf YouTube nachschlagen<br />

kann. Tolles Gerät für alle, die ihre<br />

Körpermitte trainieren wollen und Spaß<br />

an Gleichgewichtsübungen haben.<br />

www.strongboardbalance.com


Na, wer kann sich noch an die Zeit erinnern, als wir<br />

zum Telefonieren in die Telefonzelle um die Ecke laufen<br />

(Kleingeld nicht vergessen!) oder bei der Fahrt<br />

zur Oma die Deutschlandkarte lesen mussten? Zum<br />

Glück gibt es heute zahllose Gadgets und technische<br />

Innovationen, die unser Leben einfacher und komfortabler<br />

machen. Diese drei zum Beispiel. *fj<br />

TASCHENÜBERSETZER<br />

Du bist auf Reisen und dir<br />

fehlen mal wieder die Worte?<br />

Der Pocketalk Voice Translator<br />

übersetzt Gespräche in Echtzeit,<br />

sodass du in Zukunft keine einzige<br />

Vokabel mehr lernen musst. Das<br />

Gerät übersetzt in 82 verschiedene<br />

Sprachen, ist über einen einzigen<br />

Knopf zu bedienen und verfügt<br />

über eine Rauschunterdrückung,<br />

die Störgeräusche ausblendet.<br />

Währung und Maßeinheiten<br />

werden während der Übersetzung<br />

automatisch umgewandelt.<br />

europe.pocketalk.com<br />

SPORT 13<br />

GADGETS<br />

FITNESSTRAINER FÜRS<br />

HANDGELENK<br />

Die vívoactive® 5 bietet eines der<br />

umfangreichsten Fitness- und<br />

Gesundheitsangebote auf<br />

Smartwatches. Dank einer<br />

Akkulaufzeit von bis zu elf<br />

Tagen ist sie in der Lage, ein<br />

besonders vollständiges Bild<br />

deines Gesundheitszustandes<br />

abzubilden. Der integrierte<br />

Schlafcoach überwacht sowohl<br />

deine Nachtruhe als auch die<br />

Mittagsschläfchen und sagt dir,<br />

wie du deine Schlafgewohnheiten<br />

verbesserst. Die sogenannte<br />

„Body Battery“ weiß, wann dein<br />

Körper genug Energie hat und<br />

bereit für Aktivitäten ist oder<br />

wann er erschöpft ist. Mehr als<br />

dreißig vorinstallierte Sport- und<br />

Outdoor-Apps dokumentieren<br />

deine Fitnesserfolge, darunter<br />

beispielsweise Apps für<br />

Gehen, Laufen, Radfahren,<br />

Schwimmbadschwimmen,<br />

Rollstuhl-Aktivitäten und mehr.<br />

Die Smartwatch misst deine<br />

Herzfrequenz, dein Stresslevel,<br />

Flüssigkeitsaufnahme, leitet<br />

Meditations- und Atemübungen<br />

an und macht dir auf dich<br />

zugeschnittene Trainingsempfehlungen.<br />

www.garmin.com<br />

ZUKUNFTSKLÄNGE<br />

Teufel setzt mit der Einführung der AIRY TWS 2 neue<br />

Maßstäbe in der Audiowelt. Diese kabellosen In-<br />

Ear-Kopfhörer vereinen eindrucksvolle Klangqualität<br />

mit Komfort durch fortschrittliche Funktionen wie<br />

aktive Geräuschunterdrückung (ANC) und einen<br />

Transparenzmodus.<br />

Entwickelt, um sich nahtlos in den Alltag einzufügen,<br />

bieten die AIRY TWS 2 ein immersives Klangerlebnis<br />

für Telefonate, Spiele, Videos, Musik und mehr. Sechs<br />

Mikrofone und die Teufel Headphones App sorgen für<br />

verbesserte Sprachqualität und individuelle Klangeinstellung,<br />

während größere Treiber Musikliebhabern<br />

einen bemerkenswerten Sound mit satten Bässen<br />

und kristallklaren Höhen bieten.<br />

Die AIRY TWS 2 stehen in fünf lebendigen Farbvarianten<br />

zur Auswahl: Pure White, Night Black, Ruby<br />

Red, Sage Green und Space Blue – und werden<br />

somit jedem individuellen Stil gerecht. Mit<br />

einer Akkulaufzeit von bis zu 9 Stunden,<br />

erweiterbar auf 42 Stunden mit<br />

dem Ladecase, bieten sie<br />

ununterbrochenen Musikgenuss<br />

und sind bereits ab<br />

99,99 Euro erhältlich.<br />

www.teufel.de


14 SPORT<br />

DICKE ARME, BREITE SCHULTERN:<br />

Wenn man eine Umfrage starten<br />

würde, würden die allermeisten<br />

Männer wohl sagen, sie gehen ins<br />

Fitnessstudio, um Muskeln aufzubauen.<br />

Ein voluminöser Bizeps beeindruckt<br />

nämlich nicht nur potenzielle Sexualpartner,<br />

sondern schreckt auch noch<br />

die Konkurrenz ab. Auf dem Laufband<br />

oder der Rudermaschine sieht man<br />

dagegen häufig nur wenige oder gar<br />

keine Geschlechtsgenossen. Dabei<br />

ist Ausdauertraining nicht nur gut<br />

für deine allgemeine Fitness, es hilft<br />

außerdem, neue Etappenziele beim<br />

Gewichtheben zu erreichen.<br />

FOTO: PILISUPERSTAR/FREEPIK.COM<br />

FITNESS<br />

DURCHHALTEN!<br />

Das große <strong>hinnerk</strong>-Ausdauertraining<br />

WARUM?<br />

Regelmäßiges Ausdauertraining hat eine<br />

Vielzahl von Vorteilen. Schon eine halbe<br />

Stunde pro Woche verbessert die Herzgesundheit,<br />

kann Diabetes vorbeugen<br />

und verlängert dein Leben um mehrere<br />

Jahre. Darüber hinaus sorgt Cardio für<br />

bessere Stimmung und optimiert deinen<br />

Schlaf. Laufen macht die Knie kaputt?<br />

Das Gegenteil ist der Fall! Wer öfter<br />

mal Joggen geht, stärkt die Knochen<br />

und wirkt Knieverletzungen vor. Dein<br />

Immunsystem erhält einen Boost und<br />

dein Gehirn wird besser mit Sauerstoff<br />

versorgt und kann so noch besser arbeiten.<br />

Ausdauertraining wie Laufen oder<br />

Schwimmen wirkt sich positiv auf deinen<br />

gesamten Körper aus und du wirst bald<br />

noch schwerere Gewichte stemmen<br />

können. Also, auf die Plätze, fertig …<br />

WIE?<br />

Gut Ding will Weile haben. Wer sich<br />

zum ersten Mal aufs Laufband oder<br />

auf die Rudermaschine begibt, tut gut<br />

daran, sich nicht gleich beim ersten<br />

Versuch zu überfordern. Beginne dein<br />

Ausdauertraining mit kleinen Einheiten,<br />

die du wiederholst. Zum Beispiel:<br />

drei Minuten laufen, zwei Minuten gehen<br />

und so weiter. Jede Woche erhöhst du<br />

die Laufintervalle und verringerst die<br />

Ruhephasen. Ähnlich gehst du beim<br />

Schwimmen oder auf dem Rower vor.<br />

Am besten du dokumentierst deine<br />

Fortschritte, so kannst du deine Erfolge<br />

und Misserfolge besser bewerten und<br />

schaffst gleichzeitig Motivation für dein<br />

nächstes Training. Und nicht vergessen:<br />

Es ist noch kein Marathonläufer vom<br />

Himmel gefallen. Also immer mit der<br />

Ruhe, und erwarte nicht zu viel, zu schnell<br />

etwas von deinem Körper.<br />

Bei Schmerzen das Training unbedingt<br />

unterbrechen. Außerdem ein bis zwei<br />

Tage Pause zwischen deinen Besuchen<br />

im Fitnessstudio einlegen. Hat der Körper<br />

keine Gelegenheit zu regenerieren,<br />

riskierst du Verletzungen.<br />

Ganz wichtig: Vor dem Training den<br />

Körper mindestens fünf Minuten lang<br />

aufwärmen – beispielsweise mit Lunges<br />

und Jumping Jacks – und im Anschluss<br />

ausgiebig dehnen. Das reduziert potenzielle<br />

Entzündungen und hilft zudem,<br />

noch effektiver Muskeln aufzubauen.<br />

Dein innerer Schweinehund ist stärker als<br />

du? Verabrede dich mit einem Freund<br />

fürs Training. So gehst du im Vorfeld eine<br />

Verpflichtung ein und wirst weniger oft<br />

das Sofa dem Fitnessstudio vorziehen.<br />

Ein weiterer Tipp: Pack deine Gym Bag<br />

schon am Vorabend und leg sie direkt<br />

neben deine Haustür.<br />

UND SONST?<br />

Zahlreiche Studien haben bewiesen,<br />

dass Musik nicht nur unsere Laune verbessert,<br />

sondern auch unsere körperliche<br />

Leistung steigern kann. Beim Joggen<br />

lenkt sie uns ab und reguliert unsere<br />

Geschwindigkeit. Idealerweise haben die<br />

Songs in deiner Lauf-Playlist ein Tempo<br />

zwischen 120 und 130 Beats per Minute<br />

(z. B. „I will Survive“ von Gloria Gaynor<br />

oder „Just Dance“ von Lady Gaga).<br />

Songs mit motivierenden Lyrics können<br />

dich außerdem dabei unterstützen, neue<br />

Etappen zu erreichen. Für dein Stretching<br />

im Anschluss wählst du ruhigere Töne.<br />

Diese helfen deinem Körper dabei,<br />

zu entspannen sowie Blutdruck und<br />

Herzschlag herunterzufahren.


SPORT 15<br />

MODE<br />

Aktiv Freizeit erleben<br />

Beim Joggen – durch die Stadt oder auf dem<br />

Land – kann viel passieren, daher ist eine<br />

gute Vorbereitung das A und O. Wenn du<br />

von vornherein mit einer intelligenten und<br />

funktionalen Sportausstattung versehen bist,<br />

kannst du dich auf das Wesentliche konzentrieren:<br />

Wohin und mit wem?<br />

Besonderes Augenmerk gilt hierbei<br />

nicht zwingend nur den Schuhen,<br />

sondern dem Komfort für den ganzen<br />

Körper. So sind eine gute Jacke und<br />

eine funktionale Hose besonders<br />

wichtig, sollen sie sowohl wärmen als<br />

auch bei Sonne, Regen und Wind Schutz<br />

bieten. Die farbenfrohe und großflächig<br />

reflektierende Kleidung von Tchibo kann<br />

all dies. Sie ist atmungsaktiv, feuchtigkeitstransportierend<br />

und schnelltrocknend<br />

und Dank der Thermo-Qualität auch bei<br />

kalten Temperaturen superwärmend.<br />

Und: Sie sieh einfach gut aus! Genauso<br />

einleuchtend wie die Bekleidung ist die<br />

Notwendigkeit von Accessoires und<br />

Gadgets wie LED-Anhängern oder reflektierenden<br />

Handschuhen, die nicht nur cool<br />

aussehen, sondern auch hilfreich sind, um<br />

sicher und geschützt vom erfolgreichen<br />

Training nach Hause zu kommen! Die<br />

Sportbekleidung von Tchibo ist jetzt<br />

dauerhaft im Onlineshop erhältlich. Es<br />

gibt also keine Ausreden mehr sich fit zu<br />

halten.<br />

www.tchibo.de<br />

Die<br />

Aidshilfe Hamburg<br />

Wir machen mehr<br />

als Du denkst.<br />

Wie wollen LGBTIQ* älter werden?<br />

www.regenbogenalter.de<br />

Vielfalt ist alternativlos!<br />

Kein Rassismus! Kein Antisemitismus!<br />

Café Afrika<br />

Präventionsarbeit von und für Migrant*innen<br />

LGBTIQ* Kinderwunschberatung<br />

Youthwork<br />

Sexuelle Bildungsarbeit mit jungen Menschen<br />

Anmeldung und Informationen zu allen Themen und<br />

Veranstaltungen unter www.aidshilfe-hamburg.de<br />

Aidshilfe Hamburg e. V.<br />

Lange Reihe 30 – 32<br />

20099 Hamburg


16 REISE<br />

FOTOS: M. RÄDEL<br />

REISETIPP<br />

Warum nicht mal nach Helgoland?<br />

Wer hier nur einen Tag einplant, gibt<br />

nicht nur viel Geld für die Überfahrt<br />

(etwa ab Hamburg) aus, es wird<br />

auch viel verpasst. Denn Helgoland ist<br />

für Naturliebhaber*innen und Erholungssuchende<br />

DAS Inselglück in der<br />

#Nordsee.<br />

Ganz klassisch sollten die Basstölpel an<br />

den in der Nordsee einzigartigen Felsenküsten<br />

besucht werden. Besucher*innen<br />

der Insel laufen ganz, ganz nah an den<br />

in der Luft sehr majestätischen, an Land<br />

sehr lustigen (und etwas müffelnden)<br />

Vögeln vorbei. Ein wirkliches Highlight!<br />

Auch zu Helgoland gehört eine seit<br />

dem 18. Jahrhundert durch eine starke<br />

Sturmflut abgetrennte Düne gegenüber<br />

der eigentlichen Insel. Hier gibt es<br />

nach einer kurzen (und irgendwie auch<br />

spannenden!) Überfahrt im kleinen<br />

Boot Seehunde, Austernfische und<br />

Robben zu bewundern. Mensch kann<br />

hier auch baden, im Strandrestaurant<br />

einen Imbiss genießen und sich zudem<br />

Strandhütten für einen längeren Aufenthalt<br />

mieten.<br />

Zurück zur eigentlichen Insel. Helgoland<br />

hat eine lange und dramatische<br />

Geschichte hinter sich. Um 800 kamen<br />

die Christen, zuvor, währenddessen und<br />

bis ins 16. Jahrhundert die Fischer (und<br />

Piraten!) und Ende des 19. Jahrhunderts<br />

die Kaiserfamilie mit ihrer Idee, die Insel<br />

zum Marinestützpunkt umzubauen. Die<br />

Bewohner*innen Helgolands mussten<br />

umziehen, durften dann wieder auf<br />

die Insel kommen und mussten einige<br />

Jahrzehnte den Schrecken der Nazis<br />

und die Sprengungen durch die Briten<br />

erleben – erneut vom Festland aus.<br />

Ab den 1950ern wurde Helgoland<br />

nordisch-schön wiederaufgebaut.<br />

Heute präsentiert sich das Städtchen<br />

mit seinen Häfen bunt, grün und auch<br />

queer. Das lockte auch schon Promis<br />

wie Hella von Sinnen und Ina Müller an!<br />

Natürlich kann mensch hier kostengünstig<br />

einkaufen (die Mehrwertsteuer<br />

entfällt), vor allem sollte aber die raue<br />

Schönheit der Insel genossen werden.<br />

Natur überall und zudem ein mitunter<br />

starker Wind, der die Sorgen vertreibt.<br />

Bunkeranlagen, ein Museumsdorf<br />

und ein Freibad gibt es genauso wie<br />

ein Gym und viele Restaurants, die<br />

allerdings häufig schon ab 20 Uhr die<br />

Küche schließen. Wer Helgoland wirklich<br />

erleben will, der/die sollte mindestens<br />

drei Tage einplanen – es lohnt sich! *rä<br />

www.helgoland.de


WINTERTHUR<br />

Durchatmen, loslassen & entdecken<br />

Mit seinen knapp 115.000 Einwohnern ist Winterthur im Kanton Zürich zwar immer noch die sechstgrößte<br />

Stadt der Schweiz, versprüht aber dennoch den Flair und die Gelassenheit eines gemütlichen<br />

Ortes inmitten schönster Wald- und Wiesenlandschaften. Winterthur ist allerdings auch Kulturstätte<br />

und als „Stadt der Museen“ bekannt.<br />

REISE 17<br />

ROMANTISCH & KUNSTVERLIEBT<br />

Bereits bei Ankunft in Winterthur setzt<br />

Gelassenheit ein – der Bahnhof ist<br />

als Knotenpunkt übrigens einer der<br />

wichtigsten in der Schweiz – und wenn<br />

man so die Flaniermeile Marktgasse<br />

entlangwandelt, lässt es sich plötzlich<br />

durchatmen. Zwar bietet Winterthur<br />

alles, was man von einer Stadt dieser<br />

Größe erwartet – Kulinarik, Shopping und<br />

Nightlife – und doch fühlt man sich nicht<br />

von ihr überfordert. Und das ist auch gut<br />

so. Wer unser Nachbarland vielleicht zum<br />

ersten Mal besucht, findet in Winterthur<br />

einen wunderbar abwechslungsreichen<br />

Ort, der dennoch alle unsere Bedürfnisse<br />

nach Beschaulichkeit befriedigt, denn<br />

das ist es doch, was viele Deutsche in<br />

die Schweiz zieht: ein bisschen Gelassen-<br />

und Geborgenheit. Die Marktgasse<br />

und die umliegenden Straßen bilden<br />

übrigens die größte zusammenhängende<br />

Fußgängerzone des Landes.<br />

Am Wochenende finden rund um die<br />

Stadtkirche, erkennbar an den tiefblauen<br />

Ziffernblättern an einem der Türme,<br />

Wochenmärkte mit Käse, Gemüse und<br />

Blumen aus der Region statt. Einen<br />

besonders schönen Blick auf das Treiben<br />

im Stadtzentrum und die Kirche erhält<br />

man übrigens vom Rosengarten aus,<br />

der in wenigen Minuten erklommen ist<br />

und neben einem traditionellen Teehaus<br />

natürlich auch verschiedenste Rosenarten<br />

beherbergt. Jedes Jahr blühen hier<br />

knapp 3.000 Blumen.<br />

JUNG & MODERN<br />

Unweit dieses Kleinods der Rosenzucht<br />

befindet sich mit dem Sulzer-Areal ein<br />

Gegengewicht zur Romantik der Altstadt.<br />

In dem ehemaligen Industriegebiet gibt<br />

es heute jede Menge junge Restaurants,<br />

Bars und moderne Büroflächen zu<br />

entdecken. Außerdem liegen hier der<br />

Kornhaus Club, in dem regelmäßig Elektropartys<br />

stattfinden, sowie der Skillspark.<br />

Letzterer ist eine 6.000 Quadratmeter<br />

große Sport- und Freizeitanlage mit Kletterwand,<br />

Trampolinpark, Freejump-Areal<br />

und vielen weiteren Möglichkeiten, sich<br />

mal so richtig auszutoben.<br />

Etwas gediegener geht es in den<br />

insgesamt 16 Museen zu, die sich über<br />

das Stadtgebiet verteilen. Besonders die<br />

große Vielfalt an Kunstmuseen hängt<br />

mit den Winterthurer Kunstsammlern<br />

wie Oskar Reinhart zusammen, die hier<br />

im 20. Jahrhundert allerlei Raritäten<br />

kumulierten. Auch das Fotomuseum<br />

und die dazugehörige Stiftung haben<br />

international einen sehr guten Ruf. Zum<br />

Zeitpunkt unseres Besuchs zeigte das<br />

Haus gerade eine Ausstellung zum<br />

Thema „Chosen Family“ mit vielen queeren<br />

Kunstschaffenden aus aller Welt. Das<br />

am besten besuchte Museum ist und<br />

bleibt aber das Swiss Science Center<br />

Technorama mit unzähligen Experimentierstationen,<br />

an denen die Gesetze<br />

der Natur begreifbar gemacht werden.<br />

Wer eine ganz besondere Naturgewalt<br />

hautnah erleben will, braucht dafür nur<br />

in den Zug zu steigen.<br />

REIN INS KÜHLE NASS<br />

Der Rheinfall in Neuhausen und Laufen-<br />

Uhwiesen gehört mit einer Höhe von<br />

23 Metern und 150 Metern in der Breite zu<br />

den drei größten Wasserfällen Europas.<br />

Von Winterthur aus erreicht man dieses<br />

Highlight in weniger als einer Stunde.<br />

Mit kleinen Booten geht es bis ganz nah<br />

an die stürzenden Wassermassen oder<br />

sogar bis an den Mittelfelsen, von dem<br />

aus Besucher einen tollen Blick auf das<br />

Schloss Haufen und das Schloss Wörthli<br />

an den jeweils entgegengesetzten<br />

Ufern haben. Unbedingt wasserfeste<br />

Kleidung tragen! *Felix Just<br />

www.MySwitzerland.com/staedte<br />

www.winterthur.com<br />

FOTO: LUKAS WERLICH / BLUCOM


18 REISE<br />

FOTO: NAPLES, MARCO ISLAND, EVERGLADES CONVENTION & VISITORS BUREAU<br />

PARADISE COAST<br />

Piraten & Pride<br />

Vom Everglades-Nationalpark über<br />

Tausende von Mangroveninseln bis zu<br />

endlos weißen Sandstränden rund um<br />

Naples reicht die Bandbreite der im<br />

Südwesten Floridas gelegenen Paradise<br />

Coast. Wer die Natur liebt und Abwechslung<br />

von Großstädten wie Miami, Tampa<br />

oder Orlando sucht, ist hier genau richtig.<br />

Fast fühlt man sich wie am Ende der Welt.<br />

Wer auf die im äußersten Südwesten<br />

Floridas befindliche Insel Chokoloskee<br />

fährt, hat den letzten Ort von Zivilisation<br />

in der Region erreicht. Fast 100 Kilometer<br />

unberührte Küste liegen zwischen der<br />

Insel und der Südspitze Floridas, der<br />

größte Teil gehört dabei zum Everglades-<br />

Nationalpark, der nicht nur die riesigen<br />

Sumpfgebiete im Landesinneren, sondern<br />

auch Tausende der Küste vorgelagerte,<br />

mit Mangroven bewachsene Inseln<br />

umfasst. „Eigentlich sind wir hier schon<br />

mitten in der Wildnis“, erzählt David, der<br />

mit seinem Mann das Parkway Motel<br />

and Marina sowie das kubanische<br />

Restaurant HavAnna Cafe betreibt. Die<br />

Familie seines Mannes Aaron stammt aus<br />

Chokoloskee, und als sich die Gelegenheit<br />

ergab, das Motel samt Hafenanlagen zu<br />

übernehmen, griffen die beiden zu. Neben<br />

fünf Trailern, die sie als Ferienwohnung<br />

vermieten, verfügt das Motel über insgesamt<br />

vier einfach eingerichtete Zimmer.<br />

„Wer hierherkommt, muss die Natur<br />

lieben. Dabei sind die Everglades viel<br />

abwechslungsreicher, als man vielleicht<br />

denkt. Neben endlosen Graslandschaften<br />

gibt es Regionen mit Pinien- und Zypressenwäldern<br />

und natürlich die Inseln mit<br />

ihren Mangroven“, so David. Zu seinen<br />

Favoriten gehören neben Bootsausflügen,<br />

bei denen man auch regelmäßig Delfine<br />

zu Gesicht bekommt, das Big Cypress<br />

National Preserve, das man am besten<br />

mit dem Kajak oder Kanu erkundet, oder<br />

der Collier-Seminole State Park, der<br />

gute Möglichkeiten zum Wandern bietet.<br />

Wer das Abenteuer sucht, kann etwa<br />

mit Wooten’s Everglades Airboat Tours<br />

rasant übers Wasser durchs dichte Schilf<br />

rasen und dabei den ein oder anderen<br />

Alligator entdecken.<br />

1.500 JAHRE ALTE KULTUR<br />

Dass Chokoloskee überhaupt von Siedlern<br />

bewohnt wurde, liegt an dem fruchtbaren<br />

Boden. „Die Insel war im 19. Jahrhundert<br />

vor allem für die Versorgung für das<br />

150 Kilometer entfernt liegende Key West<br />

wichtig, weil sie dessen Bewohner mit<br />

Wild, Obst und Gemüse versorgte“, so<br />

David. Zudem diente das Labyrinth der<br />

„Ten Thousand Islands“ genannten Region<br />

etlichen Piraten und später, in den 1970erund<br />

1980er-Jahren, Drogenschmugglern<br />

als Versteck. Nicht zuletzt weist David<br />

auf die Besiedlung durch Ureinwohner<br />

bis zu 1.500 Jahre vor Ankunft der ersten<br />

Europäer hin. Mehr über die komplexe<br />

Kultur der Calusa-Indianer erfährt man<br />

im Marco Island Historical Museum.<br />

Anhand zahlreicher Ausstellungsstücke<br />

und Nachbauten wird die Geschichte der<br />

ersten Stämme in Florida anschaulich<br />

erzählt. Wichtigstes Ausstellungsstück ist<br />

dabei die Key Marco Cat, eine vor 500<br />

bis 1.500 Jahren aus Hartholz geschnitzte<br />

Katzenskulptur, die als eines der schönsten<br />

präkolumbianischen Kunstwerke<br />

FOTO: DAX<br />

David & Aaron (rechts)<br />

gilt, die jemals in Nordamerika entdeckt<br />

wurden. Neben besagter Katze ist Marco<br />

Island vor allem wegen des weißen<br />

Sandstrands bekannt, der sich über den<br />

gesamten Westen der nur 36 Quadratkilometer<br />

großen Insel erstreckt. Hotel- und<br />

Ferienwohnanlagen säumen den South<br />

Collier Boulevard, der parallel zum<br />

Strand verläuft.<br />

PRIDE AM GOLF VON MEXIKO<br />

Etwa 25 Minuten braucht man, um von<br />

Marco Island ins nördlich gelegene Naples<br />

zu gelangen. Knapp 20.000 Menschen<br />

leben in der an den Golf von Mexiko<br />

grenzenden Kleinstadt, die für ihre Größe<br />

ein außergewöhnlich großes Angebot an<br />

Freizeitaktivitäten bietet. Neben Stränden<br />

wie dem Naples Beach rund um den Pier,<br />

dem Vanderbilt Beach oder dem naturbelassenen<br />

Delnor-Wiggins Pass State<br />

Park lohnt ein Besuch des Botanischen<br />

Gartens, der neben der Pflanzenwelt Floridas<br />

auch die Flora Südamerikas, Asiens<br />

und der Karibik zeigt. Und wer im Juni<br />

kommt, kann mit der lokalen LGBTIQ*-<br />

Community das Pride Fest besuchen, an<br />

dem bis zu 10.000 Menschen teilnehmen.<br />

*dax<br />

www.paradisecoast.com


KEY WEST<br />

Zu Hause bei Freunden<br />

Seit seiner Eröffnung im Jahr 1976 ist das Island House Key West ein beliebter Rückzugsort für schwule<br />

Männer. Dank einer umfassenden Renovierung von Zimmern, Sonnendeck und Saunabereich im<br />

Jahr 2023 erstrahlt das schwule FKK-Resort wieder in neuem Glanz.<br />

REISE 19<br />

Zu einer Zeit, in der Homosexualität noch<br />

lange nicht von der Gesellschaft so<br />

akzeptiert wurde wie dieser Tage, galt Key<br />

West unter Schwulen und Lesben als ein<br />

Ort, den man heute wohl als Safe Space<br />

bezeichnet. Die Abgeschiedenheit am<br />

südlichsten Punkt der USA und der ganz<br />

eigene, überaus tolerante Charakter der<br />

Inselbewohner zogen queere Menschen<br />

und Lebenskünstler auf die Insel, die Key<br />

West für Jahrzehnte prägten. Bis in die<br />

1980er-Jahre hinein gab es Dutzende von<br />

schwulen und lesbischen Gästehäusern<br />

und Resorts, darunter das 1967 eröffnete,<br />

legendäre Pier House. Inzwischen haben<br />

sich die Reihen der LGBTQ-Resorts deutlich<br />

gelichtet, doch ein Haus hat sich seit seiner<br />

Eröffnung 1976 stets behauptet und ist<br />

damit eines der am längsten betriebenen<br />

Gay Resorts überhaupt.<br />

SCHWULE OASE<br />

Das an der Ecke White und Fleming Street<br />

gelegene Island House hat es wie kaum<br />

ein anderes schwules Resort der Welt<br />

geschafft, sich dem jeweiligen Zeittrend<br />

anzupassen, ohne dabei das Wesentliche<br />

aus den Augen zu verlieren. Das Wesentliche<br />

ist in diesem Fall eine Atmosphäre, in<br />

der sich jeder Gast wohlfühlt und ganz er<br />

selbst sein kann. Der Aufstieg zu einem der<br />

besten Gay Resorts überhaupt begann,<br />

als das amerikanisch-britische Paar Jon<br />

Allen und Martin Kay das Island House im<br />

Jahr 1999 kauften. Stück für Stück machten<br />

sie das damals ziemlich heruntergekommene<br />

Resort zu dem, was es heute ist: eine<br />

Oase für schwule Männer egal welchen<br />

Alters und Körpers.<br />

Dabei legten die beiden extrem viel Wert<br />

auf Design und luxuriöse Betten, ohne<br />

dabei den Spaßfaktor zu vergessen.<br />

Neben dem großen zentralen Pool gibt es<br />

im Island House einen Saunabereich mit<br />

Dampfbad, Trockensauna und Whirlpool,<br />

einen kleinen, aber fein ausgestatteten Fitnessraum<br />

sowie einen weiteren Whirlpool<br />

im Außenbereich. Legendär ist zudem der<br />

im ersten Stockwerk gelegene Videoraum.<br />

Dazu kommt ein gutes Händchen, wenn es<br />

um die Auswahl der Mitarbeiter geht. Einige<br />

Angestellte arbeiten seit Jahrzehnten im<br />

Island House und kennen die Wünsche<br />

und Bedürfnisse ihrer Stammgäste aus<br />

aller Welt. Auch Barpersonal und Zimmerservice<br />

sorgen dafür, dass man sich quasi<br />

wie zu Hause bei Freunden fühlt.<br />

PARTY AM POOL<br />

Dank einer Lizenz als Bar und Restaurant,<br />

die rund um die Uhr geöffnet sind, ist das<br />

Island House auch bei Einheimischen<br />

äußerst beliebt. Gegen eine monatliche<br />

Gebühr, die als Kredit für Essen und<br />

Getränke verwendet werden kann, nutzen<br />

die Einheimischen Pool, Sportstudio oder<br />

Sonnenterrasse, um vom Alltag<br />

abzuschalten. Während<br />

der Happy Hour am frühen Abend erhalten<br />

„Locals“ ihre Drinks zum halben Preis – für<br />

Gäste sind dagegen bis zu vier Getränke<br />

im Übernachtungspreis enthalten. Das<br />

gilt auch während der wöchentlichen<br />

Poolpartys am Mittwoch und Sonntag,<br />

wenn nackte Poolboys Shots verteilen und<br />

kleine Gewinne verlost werden.<br />

Nach dem Tod von Martin Kay und Jon<br />

Allen und der überstandenen Corona-<br />

Pandemie hat das Island House unter<br />

Jon Allens zweitem Ehemann Bobi Lore<br />

gemeinsam dem Management-Team,<br />

bestehend aus James Braun und Jeff<br />

Smead, 2023 eine grundlegende Renovierung<br />

erfahren. Neben einer kompletten<br />

Neugestaltung des Spa-Bereichs und<br />

neuer Holzdielen auf der Sonnenterrasse<br />

rund um den Pool lag der Schwerpunkt<br />

auf den Zimmern. Diese wurden komplett<br />

neu designt und mit neuen Betten,<br />

Möbeln, Kunstwerken und Badezimmern<br />

ausgestattet. Kontaktlose Ladestationen<br />

für Mobiltelefone gehören dabei ebenso<br />

zum Standard wie Flachbildschirme, auf<br />

denen man sich in seine Accounts von<br />

Netflix, Disney und Co. einloggen kann oder<br />

gleich seine eigene Musik oder andere<br />

Inhalte von Mobiltelefon über den smarten<br />

TV abspielt. Darüber hinaus findet sich in<br />

vielen Zimmern ein eigener Kühlschrank<br />

und in allen Zimmern Klimaanlagen der<br />

neusten Generation. Knapp fünfzig Jahre<br />

nach seiner Eröffnung setzt das Island<br />

House damit den Maßstab für die Zukunft<br />

schwuler Resorts in den kommenden<br />

Jahren. *dax<br />

www.islandhousekeywest.com<br />

FOTOS: ISLANDHOUSEKEYWEST.COM


20 REISE<br />

MALEDIVEN<br />

Luxus & Nachhaltigkeit<br />

Das im UNESCO-Biosphärenreservat Baa Atoll gelegene Luxusresort Finolhu<br />

setzt auf kreatives Design, Nachhaltigkeit und ein perfektes Urlaubserlebnis.<br />

FOTOS: FINOLHU.COM<br />

Wer kilometerlange Strandspaziergänge,<br />

türkisblaues Meer und bunte Korallen<br />

liebt, ist hier genau richtig. Mit knapp<br />

zwei Kilometern findet sich auf der<br />

Insel Finolhu die längste Sandbank der<br />

Malediven. Der weiße Sandstreifen, der<br />

die Hauptinsel mit einem trendigen<br />

Strandrestaurant verbindet, ist die<br />

ideale Kulisse für einen ganz privaten<br />

Robinson-Crusoe-Moment auf der Inselwelt<br />

der Malediven. Das Finolhu Baa Atoll<br />

Maldives zählt insgesamt 125 Villen mit<br />

Größen ab 145 Quadratmetern, die sich<br />

alle entweder am Strand, an der Lagune<br />

oder auf Stelzen im Wasser befinden.<br />

79 davon verfügen über eigene, private<br />

Pools. Das Luxusresort ist das erste Hotel<br />

auf den Malediven in deutscher Hand<br />

und zählt zur Hamburger Seaside Hotel<br />

Collection, zu der auch Hotels auf Gran<br />

Canaria, Lanzarote und in Dresden<br />

gehören. 2020 wurde das Resort vom<br />

Londoner Designstudio Muza Lab<br />

angelehnt an ein Kaleidoskop komplett<br />

neugestaltet.<br />

Und so erleben die Gäste bei ihrem<br />

Besuch des Finolhu einen Wechsel aus<br />

Mustern, Geometrie und Farben – mit<br />

den Blautönen des Meeres, mit Lila, Rosa<br />

und Aprikose der Sonne und mit dem<br />

Grün der tropischen Inselpflanzen. Kunsthandwerker<br />

aus verschiedenen<br />

Ländern haben für<br />

das Resort einzigartige<br />

Objekte kreiert:<br />

mundgeblasenes<br />

Glas<br />

aus der<br />

Türkei, Kronleuchter und Korbgeflechte<br />

aus Südafrika, Holzkunst aus Java.<br />

BEACH BUBBLE UNTER STERNEN<br />

Je nach Lust und Laune können die<br />

Gäste aus insgesamt vier Restaurants<br />

wählen. Vom Buffet-Restaurant Beach<br />

Kitchen über das Strandrestaurant Crab<br />

Shack und den Arabian Grill bis zum<br />

edlen Kanusan, das mit japanischer<br />

Küche und Sushi über- zeugt. Wer<br />

es besonders romantisch liebt, kann<br />

eine Nacht in einer auf der Sandbank<br />

gelegenen Beach Bubble verbringen.<br />

Die transparente aufblasbare Bubble<br />

wurde von der führenden spanischen<br />

Designfirma Eye in the Sky konzipiert und<br />

individuell gestaltet. Der Innenraum ist<br />

ein UV-geschützter, vollständig wasserdichter,<br />

klimatisierter Kokon, der für<br />

ein einmaliges Erlebnis sorgt. Ein kleiner<br />

Spaziergang im Sonnenuntergang führt<br />

die Gäste zu der versteckt gelegenen<br />

Bubble, wo sie ein maledivisches Barbecue<br />

am Strand genießen und sich<br />

anschließend in die private Bubble<br />

für eine unvergessliche Nacht unterm<br />

Sternenhimmel zurückziehen können.<br />

VERPFLICHTUNG ZUR NACHHALTIGKEIT<br />

Dank seiner Lage im UNESCO-geschützten<br />

Biosphärenreservat Baa Atoll ist das<br />

Resort ein idealer Ort für alle, die sich<br />

für die Unterwasserwelt der Malediven<br />

interessieren. Die geografische Lage des<br />

Atolls ist weltweit einmalig. Riffe, Überhänge<br />

und sogenannte Thilas – kleine,<br />

rundliche Unterwasserberge – stellen<br />

einen natürlichen Lebensraum für<br />

etwa 1.200 verschiedene Arten dar. Die<br />

zum Resort gehörende Tauchschule<br />

Dive Butler hat Schnupperkurse, aber<br />

auch mehrtägige Lehrgänge im<br />

Angebot, an deren Ende man einen<br />

zertifizierten Tauchschein erhält und in<br />

die faszinierende Unterwasserwelt mit<br />

bunten Korallen, tropischen Fischen und<br />

Meeresschildkröten eintauchen kann. Für<br />

das Resort ist seine Lage im Schutzgebiet<br />

zugleich Verpflichtung. Das Finolhu versucht,<br />

in großen Teilen Selbstversorger<br />

zu sein, und hat ein striktes Plastikverbot.<br />

Eine eigene Osmoseanlage wandelt<br />

Meerwasser in Trinkwasser um, danach<br />

wird es nochmals gereinigt und mit<br />

oder ohne Kohlensäure in Glasflaschen<br />

abgefüllt. Gäste werden gebeten, keine<br />

Plastikflaschen mitzubringen und sie im<br />

Zweifelsfall wieder mit zurückzunehmen.<br />

Plastikstrohhalme gibt es auf Finolhu<br />

nicht, und Produkte zur Körperpflege<br />

findet man in nachfüllbaren Glasfläschchen.<br />

*dax<br />

www.finolhu.com


REISE 21<br />

FOTOS: GOTHAIBEFREE.COM<br />

GESUNDHEIT<br />

IN HAMBURG<br />

THAILAND<br />

Grund zum Feiern<br />

Seit vielen Jahrzehnten gilt Thailand als eines der<br />

fortschrittlichsten und LGBTIQ*-freundlichsten Länder<br />

Asiens.<br />

Jetzt unterstreicht das Königreich einmal mehr seine<br />

Vorreiterrolle: Mitte Juni stimmte der Senat mit großer<br />

Mehrheit für die Gleichstellung von LGBTIQ*-Ehen. Das<br />

Land ist damit das erste in Südostasien und nach<br />

Taiwan und Nepal das dritte in ganz Asien, das diesen<br />

Schritt geht. Die meisten Thais leben nach den Regeln<br />

des Buddhismus oder respektieren diese. Kultur und Verhalten<br />

sind geprägt von diesem Glauben. Gastfreundschaft,<br />

Toleranz und Respekt gegenüber allen Menschen<br />

sind einige seiner Grundpfeiler. Ganz selbstverständlich<br />

gilt dies auch gegenüber LGBTIQ*-Reisenden. Auf die<br />

Frage, ob Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und<br />

Queer People in Thailand akzeptiert werden, hält man<br />

dort eine einfache und doch tiefgründige Antwort bereit:<br />

„Mai Pen Rai“, was auf Deutsch so viel bedeutet wie „kein<br />

Problem“. Ein sorgloser Urlaub ist also garantiert – egal<br />

ob Kulturreise, Honeymoon, Strandaufenthalt oder<br />

Partytrip. Ab September fliegt Condor erstmals seit<br />

der Pandemie wieder nach Thailand. Ab Frankfurt geht<br />

es viermal pro Woche nach Bangkok sowie dreimal<br />

wöchentlich nach Phuket. Zum Einsatz kommt ein<br />

A330neo mit neuer Kabine in Condors Business Class,<br />

Premium Economy Class und mit mehr Raumgefühl in<br />

der Economy Class. *dax<br />

ÄRZTE<br />

■ Dr. med. Andreas Britz<br />

Facharzt für Dermatologie und<br />

Venerologie, Haut- und Lasertherapie –<br />

kosmetische-ästhetische Dermatologie,<br />

Alfredstraße1 1, & 44809812,<br />

praxisklini@dr-britz.de<br />

www.dr-britz.de<br />

■ Dammtorpraxis, Dr. Linnig,<br />

Allgemeinmedizin, Reise-Medizin, HIV,<br />

Hepatitis, STD,<br />

Damnmtorstr. 27, & 35715638,<br />

www.dammtorpraxis.de<br />

■ ICH Grindel,<br />

Dr. med. Thomas Buhk,<br />

Dr. med. Stefan Fenske,<br />

Dr. med. Guido Schäfer,<br />

All gemeine und Innere Medizin, HIV,<br />

Hepatitis, STD,<br />

Grindelallee 35, & 4132 420,<br />

www.ich-hamburg.de<br />

■ ICH Stadtmitte,<br />

Dr. med. Axel Adam,<br />

Stefan Hansen,<br />

PD Dr. med. Christian Hofmann,<br />

Dr. med. Michael Sabranski,<br />

Dr. med. Carl Knud Schewe,<br />

Allgemeine und Innere Medizin, HIV,<br />

Hepatitis, STD,<br />

Glockengießerwall 1,<br />

& 28004200,<br />

www.ich-hamburg.de<br />

■ Medizinisches Versorgungszentrum<br />

Hamburg,<br />

Prof. Andreas Plettenberg,<br />

Dr. Albrecht Stoehr,<br />

Prof. Jörg Petersen,<br />

Dr. Peter Buggisch,<br />

HIV, Hepatitis, STD, Infek tiologie,<br />

Lohmühlenstr. 5, Am AK St. Georg<br />

Haus L, & 28407600,<br />

www.ifi-medizin.de<br />

■ Urologische Praxis<br />

Oliver Neubauer,<br />

Facharzt für Urologie,<br />

Herthastr. 12, & 64224500,<br />

www.urologe-hamburg.com<br />

■ Josef Stuch, Dr.<br />

All gemeinmedizin,<br />

Ida-Ehre-Platz 12, & 37510060<br />

■ Dr. med. Martin Eichenlaub,<br />

Facharzt für Neurologie,<br />

Nervenheilkunde, Psychiatrie u.<br />

Psychotherapie,<br />

Elbgaustr. 112., & 841084,<br />

www.nervenarzt-eichenlaub.de<br />

■ Dr. Roy Heller,<br />

Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin,<br />

Suchtmedizin, Psychotherapie,<br />

HIV, Hepatitis, STD, Juliusstr. 36, &<br />

4300890<br />

■ Dr. med. Welf Prager &<br />

Partner,<br />

Dermatologie,<br />

ästhetische Dermatologie,<br />

operative Dermatologie,<br />

Allergologie, Phlebologie,<br />

Lasermedizin,<br />

Hemmingstedter Weg 168,<br />

& 040 81 991 991<br />

www.derma-hamburg.de<br />

ZAHNÄRZTE<br />

■ Martin Schuh,<br />

Eidelstedter Platz 6a, & 5709385,<br />

www.zahnaerzte-eidelstedt.de<br />

■ Zahnarztpraxis Rainer Witt,<br />

Holsteiner Chausee 267, & 55505962,<br />

www.zahnaerzte-schnelsen.de<br />

COACHING<br />

■ Markus Bundschuh,<br />

Gestalttherapeut-Psychotherapie<br />

(HPG), Müggenkampstr. 29,<br />

& (0179) 5270700,<br />

www.therapie.de/psychotherapie/<br />

bundschuh<br />

■ Ruthemann Coaching,<br />

Heilpraktiker f. Psychotherapie,<br />

Professor-Brix-Weg 4, & 31171492,<br />

www.ruthemann-coaching.de<br />

■ Dipl Päd. Volkmar Suhr,<br />

Systemischer Berater&Therapuet<br />

DSGF, Neue Str. 24, 22942 Bargteheide,<br />

& 04532-2045500,<br />

www.familyspirits.de<br />

APOTHEKEN<br />

■ Apotheke am H auptbahnhof,<br />

Steindamm 2, Ecke Adenauerallee,<br />

& 241241<br />

■ Apotheke Zum Ritter St. Georg,<br />

Lange Reihe 39, & 245044<br />

■ Epes Apotheke,<br />

Lange Reihe 58, & 245664<br />

■ Engel Apotheke,<br />

Steindamm 32, 20099 Hamburg,<br />

& 245350, info@engelapotheke.net<br />

PSYCHOTHERAPIE<br />

■ Sebastian Fichtner,<br />

Heilpraktiker für Psychotherapie,<br />

Bindungsorientierte Einzel- und Paartherapie,<br />

Poststraße 3, Itzehoe,<br />

& 0157 5209344,<br />

Psych.Fichtner@gmail.com,<br />

www.psych-fichtner.de<br />

■ Stefan Rozyczka,<br />

Heilpraktiker für Psychotherapie,<br />

direkt am Bahnhof Altona,<br />

Schmarjestraße 52,<br />

& 040 65 0 66 77 0,<br />

www.traumapraxis-hamburg.de<br />

■ Markus Bundschuh,<br />

Gestalttherapeut-Psychotherapie<br />

(HPG), Müggenkampstr. 29,<br />

& (0179) 5270700,<br />

www.therapie .de/psychotherapie/<br />

bundschuh<br />

■ Christian Perro, Dr. med.,<br />

Psychiatrie, Eppendorfer Landstr. 37,<br />

& 464554<br />

■ Kurt Strobeck,<br />

Dr. med. Facharzt Psychiatrie und<br />

Psychotherapie, Ferdinandstr. 35, &<br />

32527214<br />

Buchen Sie ihren Listing Eintrag:<br />

christian.fischer@blu.fm<br />

www.gothaibefree.com<br />

www.condor.com


22 EYE CANDY<br />

FOTOGRAFIE<br />

P.C.P Fotografie – Kunst aus Graz<br />

Kunst, die provoziert. Kunst, die erotisch<br />

ist. Hier ist unser neuster Chat mit dem<br />

Künstler aus Österreich, der diesmal<br />

erfrischend andere Werke zeigt.<br />

Deine neue Fotoserie dreht sich um<br />

Erotik. Nur um Sex?<br />

Keine meiner Fotoserien dreht sich<br />

nur um Sex. Meine Fotos sollen eine<br />

Stimmung, ein Gefühl, eine magische<br />

Situation ausdrücken und die Fantasie<br />

anregen, der Rest ist Interpretationssache<br />

des Betrachters.<br />

Wie macht man die Stimmung beim<br />

Shooting locker?<br />

Das Wichtigste ist, dass es eine Connection<br />

zum Model gibt. Es sollen sich beide<br />

wohlfühlen und Spaß haben und sich<br />

kreativ ausleben können.<br />

Und wie kommst du zu deinen Models?<br />

Viele meiner Models lerne ich in den sozialen<br />

Medien wie Instagram oder Twitter<br />

kennen, ich spreche aber oft auch Leute<br />

in Bars und Cafés an, ob sie nicht mal<br />

Lust hätten, sich fotografieren zu lassen.<br />

Wie beurteilst du KI in Sachen Kunst?<br />

KI kann in vielerlei Hinsicht hilfreich<br />

sein und wird früher oder später die<br />

Fotografie verändern. Für mich ist KI in<br />

der Fotografie kein Thema.<br />

*Interview: Michael Rädel<br />

https://linktr.ee/pcpfotografie<br />

AUFRUF<br />

Schwule Autoren und Künstler gesucht<br />

Die beiden Herausgeber Rinaldo<br />

Hopf und Johnny Abbate planen,<br />

im Frühjahr 2025 ein neues Werk<br />

aus der Buchreihe „Mein schwules<br />

Auge“ zu veröffentlichen. Dafür<br />

suchen die beiden Künstler noch<br />

nach Kunstwerken – und nach<br />

Menschen, die bereit sind mitzumachen.<br />

Doch bevor #mensch sich dem<br />

kommenden „Jahrbuch der<br />

schwulen Erotik“ zuwendet, muss<br />

kurz zurückgeschaut werden:<br />

Fedya Ili ist nun nicht mehr dabei,<br />

dafür eben Johnny Abbate. Und<br />

natürlich weiterhin (und wie von<br />

Anfang an) Mastermind Rinaldo<br />

Hopf.<br />

Der Freiburger Wahlberliner verrät<br />

dazu auf der Homepage mygayeye.com:<br />

„Polarisierung, Stress und Unsicherheit<br />

der augenblicklichen Weltlage können<br />

Beziehungen stark belasten und das<br />

gilt natürlich auch für unsere queere<br />

Community. Deshalb wollen wir uns in<br />

unserem nächsten Band auf alle möglichen<br />

Formen von erotischer Verbindung<br />

und Stärkung konzentrieren. Themen<br />

könnten sein: Leidenschaftliche Begegnungen<br />

inmitten von Konflikten – intime<br />

Darstellungen von Begierde in Zeiten des<br />

Aufruhrs – Sexual Healing – Ist der<br />

Militärfetisch noch zeitgemäß? –<br />

Intime Solidarität – Erotische Kunst,<br />

die Liebe als Quelle von Stärke und<br />

Optimismus darstellt – Pornografische<br />

Zärtlichkeit – Verbindendes<br />

trotz unterschiedlicher Herkunft,<br />

Interessen und Lebensweise.“<br />

Was können Interessierte also<br />

einreichen? „Gemälde, Zeichnungen<br />

oder Fotos, Essays, Gedichte oder<br />

Kurzgeschichten“, so das Künstlerduo.<br />

„Der gemeinsame Nenner<br />

sollte die Auseinandersetzung<br />

mit schwuler Erotik und Sexualität<br />

sein. Ob dies explizit pornografisch<br />

oder eher ästhetisch, ob politisch,<br />

satirisch oder poetisch geschieht,<br />

ist jedem einzelnen überlassen.“ Die<br />

Deadline für „Mein schwules Auge<br />

/ My Gay Eye #21 – LOVE, NOT WAR“ ist<br />

der 31. <strong>Oktober</strong> 2024, deine Kunst kannst<br />

du hier einreichen: www.mygayeye.<br />

com/formmsa24. Wir drücken allen, die<br />

mitmachen, die Daumen! *rä


Benutzt<br />

Kondome.<br />

neueshandeln.de<br />

liebesleben.de


24 EYE CANDY<br />

NACHGEFRAGT<br />

JOHNNY DONOVAN:<br />

„Elektrospiel war so neu für mich …“<br />

Er macht wirklich was Besonderes in Sachen<br />

Sex. Unser Chat mit dem populären<br />

Vollerotik-Star.<br />

Hast du noch Spaß an privatem Sex?<br />

Auf jeden Fall! Es hilft, dass ich eine<br />

langfristige, feste Beziehung habe. Ich<br />

habe das Gefühl, dass wir immer noch in<br />

dieser Flitterwochenphase sind (irgendwie<br />

nach zehn Jahren), in der man einfach<br />

nur die ganze Zeit ficken will. Wir machen<br />

nicht immer Sex, wenn wir aufeinander<br />

geil werden, denn irgendwann muss man<br />

erwachsen sein und Selbstbeherrschung<br />

haben. Aber wir genießen gemeinsam ein<br />

robustes Sexleben.<br />

Mit welchen Schauspielern drehst du am<br />

liebsten?<br />

Rodrigo Amor hat es mir wirklich angetan,<br />

als wir „A Kinky Ghost Story“ gedreht<br />

haben. Er ist in jeder Hinsicht genau mein<br />

Typ. Es war unglaublich zu sehen, wie er<br />

so dominant und selbstbewusst war und<br />

dann die Rolle des Ersatzspielers für mich<br />

übernahm.<br />

Erzähl mir von deiner Entscheidung,<br />

Kink-Filme zu machen, und von Electro<br />

Dom, deinem neuen Projekt mit Kink<br />

Men.<br />

Ich habe meine Karriere in der Branche<br />

bei einer bekannten Seite begonnen,<br />

die vor allem für die Präsentation von<br />

traditionellem Gay-Sex bekannt ist. Doch<br />

seitdem ich die Seite verlassen und mich<br />

entschieden habe, in der Branche zu<br />

bleiben, versuche ich, all die anderen<br />

Arten von queerem Sex zu erkunden, die<br />

mich anmachen. Es gibt Dinge, die ich im<br />

Film mache, die ich in meinem Privatleben<br />

nie tun kann, daher ist „Johnny Donovan“<br />

für mich fast wie eine alternative Persönlichkeit,<br />

die man zum Spielen freilässt.<br />

Kink bedeutet für dich ...<br />

Für mich ist Kink der wildeste – möglicherweise<br />

wahrste – Ausdruck von<br />

Leidenschaft und Verlangen eines<br />

Menschen. Als Switch genieße ich am<br />

meisten Kink-Spiele, bei denen es um<br />

körperliche Beschränkungen und darum<br />

geht, dem Sub die Kontrolle zu entziehen.<br />

Ich träume sowohl davon, dass mir die<br />

Macht genommen wird, als auch davon,<br />

sie anderen zu nehmen. Vor Kurzem habe<br />

ich Erfahrungen mit Bondage gesammelt<br />

und es hat mich steinhart gemacht, diese<br />

Art von Einschränkung zu spüren. Aber ich<br />

hatte auch viel Spaß mit Heath Halo, während<br />

er gefesselt war. Ich würde gerne<br />

mehr gebunden und gefesselt werden.<br />

Was machst du gerne in deiner Freizeit?<br />

Wenn ich nicht filme, bin ich Personal<br />

Trainer und Rossiter-Praktizierender<br />

(eine ganz andere Art von Folter). Meine<br />

arbeitsfreie Zeit verbringe ich mit meiner<br />

eigenen körperlichen Fitness sowie körperlichen<br />

Gesundheit und kümmere mich,<br />

so gut ich kann, um meinen Verlobten.<br />

Wie bleibst du in Form?<br />

Ich lebe von Natur aus einen sehr aktiven<br />

Lebensstil und versuche, Krafttraining zu<br />

integrieren. Ich praktiziere regelmäßig<br />

Yoga, Pilates und hochintensives Intervalltraining<br />

(HIIT), um meinen Körper stark<br />

und ausgerichtet zu halten, und ich hebe<br />

an vier Tagen in der Woche Gewichte.<br />

Ich war schon immer ein überaus netter<br />

Daddy (habe nie Testosteron oder andere<br />

Hormone genommen). Ich bin ein<br />

begeisterter Fußballspieler, Snowboarder,<br />

Radfahrer, Wakesurfer, Wanderer und<br />

Camper. Normalerweise bekomme ich<br />

dort, wo ich lebe, alle vier Jahreszeiten<br />

und ich genieße jede einzelne davon. Was<br />

die Ernährungsgesundheit betrifft, ernähre<br />

ich mich sehr sauber (ähnlich einer<br />

mediterranen Vollwertkost) und trinke<br />

nicht oft Alkohol, esse viel wasserreiche<br />

Lebensmittel wie Beeren und Gurken.<br />

*Interview: Michael Rädel<br />

https://www.instagram.com/<br />

johnnydonovanreal/,<br />

https://x.com/JohnnyDonovannn<br />

FOTO: IVAN ÁVILA


EYE CANDY 25<br />

KALENDER<br />

„Tom of Finland 2025 Calendar“<br />

DAS ist doch mal ein Geschenk für dir liebe<br />

Menschen aus deinem Umfeld, oder? Oder<br />

gar für dich selbst?<br />

Weihnachten ist nah, das Jahr auch schon bald<br />

vorbei. Du musst also langsam an Geschenke<br />

denken ... Und mit den Werken von Tom of<br />

Finland (8. Mai 1920 – 7. <strong>November</strong> 1991) kommst<br />

du zudem gut durchs Jahr 2025! Peachy Kings<br />

aus den USA lassen die legendäre und wegweisende,<br />

erotische und emanzipatorische Kunst<br />

des finnischen Künstlers einmal mehr aufleben<br />

und haben einen sexy Kalender gezaubert, den<br />

„Tom of Finland 2025 Calendar“. Erotische, nie<br />

peinliche, Motive, die schwuler nicht sein könnten.<br />

Große Kunst eines großen Queers! Ein Teil<br />

des Erlöses geht an die wichtige Tom of Finland<br />

Foundation. Diese geht zurück auf Touko Valio<br />

Laaksonen aka Tom of Finland. Weltweit kennt,<br />

sammelt und benutzt #mensch seine erotischen,<br />

mitunter auch pornografischen Männerbilder.<br />

Tom ikonisierte den schnauzbärtigen<br />

Leder- oder auch Uniform-Kerl, er machte den<br />

Daddy auch in der Kunst begehrenswert. *rä<br />

www.peachykings.com


26 PARTY<br />

PARTY<br />

DARE und JACK im <strong>Oktober</strong>!<br />

FOTOS: DARE<br />

Im <strong>Oktober</strong> gibt's im Nachtasyl gleich<br />

zwei Highlights: DARE! und Jack sind<br />

zurück! Am 5. <strong>Oktober</strong> startet die DARE!<br />

Party um 22:30 Uhr. DJ Chris Flyke bringt<br />

euch die besten Sounds aus Pop &<br />

Wave, Italo-Disco und Dance Classics.<br />

Dieses Mal steht das legendäre BRONSKI<br />

BEAT-Album „The Age of Consent“<br />

im Fokus. Freut euch auf Hits von<br />

EURYTHMICS, PET SHOP BOYS und JIMMY<br />

SOMERVILLE.<br />

Am 19. <strong>Oktober</strong> 2024 ab 22:30 Uhr bringt<br />

JACK Club im Nachtasyl die besten<br />

House- und Acid-Classics der 80er<br />

und 90er – alles auf Vinyl! DJ Nick Bart<br />

& Friend legen Original-Tracks auf und<br />

sorgen mit analogen Beats für echte<br />

Nostalgie. Freut euch auf House, Acid,<br />

Deep und Electro – plus ein paar Perlen<br />

aus den 2000ern! *mk<br />

35. HAMBURG INTERNATIONAL<br />

FILM<br />

FESTIVAL<br />

KAMPNAGEL METROPOLIS PASSAGE<br />

3001 KINO RINEUTO B - MOVIE<br />

15.— — 20.<br />

OKTOBER 2024<br />

HIQFF.DE


ADVERTORIAL 27<br />

FOTO: LEO AVERSA<br />

MARISA MONTE<br />

GEWINNE<br />

Der neue Porsche Macan und<br />

die Elbphilharmonie<br />

Seinen Hamburg-Einstand gab der<br />

neue Porsche Macan schon im Design-<br />

und Kulturtempel der Hansestadt:<br />

in der Elbphilharmonie. Die Porsche<br />

Zentren in Hamburg und <strong>hinnerk</strong><br />

haben sich anlässlich der Erweiterung<br />

der Elektro-SUV-Reihe eine exklusive<br />

Verlosungsaktion ausgedacht.<br />

MARISA MONTE VOCALS<br />

Die brasilianische Sängerin, die in ihrer<br />

Heimat regelmäßig vor Hunderttausenden<br />

auftritt, ist ein Superstar der<br />

Música Popular Brasileira. Mit ihrer<br />

sanften, doch kraftvollen Stimme hat<br />

sie die Musikwelt erobert und inspiriert<br />

Generationen von Musiker. Nach ihrem<br />

umjubelten Debüt mit den Tribalistas<br />

kehrt sie sechs Jahre später nach<br />

Hamburg zurück. Ob sie auch hier wieder<br />

mit funkelndem Diadem auftreten<br />

wird? Begleitet diesen magischen<br />

Abend voller Leidenschaft und brasilianischer<br />

Klänge. Verpasst nicht die<br />

Chance, die Ikone live zu erleben – jetzt<br />

am Gewinnspiel teilnehmen und mit<br />

etwas Glück am 22. <strong>Oktober</strong> dabei sein!<br />

PORSCHE MACAN<br />

Zehn Jahre nach seiner Markteinführung<br />

ist der Porsche Macan vollelektrisch in<br />

die zweite Modellgeneration gestartet.<br />

Durch progressives, zeitloses Design,<br />

markentypische Performance,<br />

langstreckentaugliche Reichweite und<br />

hohe Alltagstauglichkeit sollen der neue<br />

Macan 4 und der neue Macan Turbo<br />

die Anforderungen der Porsche-Kunden<br />

an ein SUV vollumfänglich erfüllen. „Wir<br />

heben den Macan auf ein völlig neues<br />

Niveau – mit außergewöhnlicher E-Performance,<br />

der neuen Driver Experience<br />

und ausdrucksstarkem Design“, sagte<br />

Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender<br />

der Porsche AG. Die Leistung der neuen<br />

Modelle reicht bis zu 470 kW (639 PS) und<br />

die Reichweite bis zu 613 km (WLTP). Eine<br />

800-Volt-Architektur ermöglicht schnelles<br />

Laden. Das Interieur bietet viel Platz<br />

und hochwertige Ausstattung. Porsche<br />

legt dabei Wert auf Nachhaltigkeit und<br />

verwendet ökologischere Materialien.<br />

Das neue Modellprogramm umfasst<br />

nun endlich auch einen Macan mit Hinterradantrieb<br />

und einen Macan 4S, der<br />

die Lücke zwischen Macan 4 und Macan<br />

Turbo schließt. Beide neuen Modelle<br />

verfügen über eine 100-kWh-Batterie und<br />

bieten hohe Effizienz und Reichweite. Der<br />

Macan 4S hat eine Systemleistung von<br />

330 kW (448 PS) und eine Reichweite von<br />

bis zu 606 Kilometern (WLTP). Alle Infos<br />

zum Auto online und und natürlich auch<br />

in den Porsche Zentren in Hamburg!<br />

porsche-in-hamburg.de<br />

Mitmachen unter:<br />

maenner.media/gewinne<br />

Macan 4S (WLTP): Stromverbrauch<br />

kombiniert: 20,7 – 17,7 kWh/100 km;<br />

CO 2<br />

-Emissionen kombiniert: 0 g/km;<br />

CO 2<br />

-Klasse: A; Stand 09/2024<br />

Macan 4 (WLTP): Stromverbrauch<br />

kombiniert: 21,1 – 17,9 kWh/100 km;<br />

CO 2<br />

-Emissionen kombiniert: 0 g/km;<br />

CO 2<br />

-Klasse: A; Stand 09/2024<br />

Macan Turbo (WLTP): Stromverbrauch<br />

kombiniert: 20,7 – 18,9 kWh/100 km;<br />

CO 2<br />

-Emissionen kombiniert: 0 g/km;<br />

CO 2<br />

-Klasse: A; Stand 09/2024


28 KULTUR<br />

TANZ<br />

DER AKT<br />

DES GEHENS<br />

FOTOS: ANNE VAN AERSCHOT<br />

Die flämische Choreografin Anne<br />

Teresa De Keersmaeker kehrt mit „Exit<br />

Above“ nach sechs Jahren auf die große<br />

Kampnagel-Bühne zurück, um sich<br />

mit den Ursprüngen ihrer künstlerischen<br />

Arbeit und den Wurzeln der westlichen<br />

Popmusik auseinander zu setzen.<br />

„Exit Above“ erforscht die Spannung<br />

zwischen dem gemeinsamen Marschieren<br />

und dem Aussteigen, zwischen der<br />

romantischen Idealisierung des Wanderns<br />

und dem politischen Potenzial, das<br />

sich entfalten kann, wenn Menschen mit<br />

demselben Anliegen einfach nebeneinander<br />

gehen. Der Akt des Gehens läuft<br />

der Dominanz von Funktionalität und<br />

Effizienz zuwider: es ist eine Anstrengung,<br />

die außer dem Verstreichen der Zeit und<br />

dem Durchqueren des Raums nichts<br />

hervorbringt.<br />

Den Ausgangspunkt der Arbeit „Exit<br />

Above“ bildet der Song „Walking Blues“<br />

des legendären Blueskünstlers Robert<br />

Johnson, auch wenn die Reise bis zu<br />

„Der Wanderer“ von Schubert ins 19.<br />

Jahrhundert zurückführt. Die belgische<br />

Singer-Songwriterin Meskerem Mees<br />

komponiert gemeinsam mit Jean-Marie<br />

Aerts, dem Soundarchitekten der<br />

belgischen Rockformation TC Matic,<br />

und dem Tänzer und Gitarristen Carlos<br />

Garbin eine Reihe von Variationen und<br />

Adaptionen von Walking Songs, die<br />

live auf der Bühne mit elf Tänzer*innen<br />

performt werden.<br />

24., 25., 26.10., www.kampnagel.de<br />

BUCH<br />

„GLORY“<br />

Roger hat Meinungen. Vor allem zu queeren Menschen.<br />

Als sein achtzehnjähriger Neffe Josh jedoch<br />

bei einem queerfeindlichen Angriff vor dem Club<br />

„Glory“ ums Leben kommt, wird Roger auf schmerzliche<br />

Art und Weise mit seinen eigenen Überzeugungen<br />

konfrontiert und stellt fest, dass Josh ganz<br />

anders war, als er geglaubt hatte.<br />

FOTO: SASHA ILUSHINA<br />

Es zieht ihn unweigerlich zum „Glory“,<br />

jenem Ort, den er bislang zutiefst<br />

verachtet hat, aber an dem Josh er<br />

selbst sein konnte. Gefangen zwischen<br />

seiner Abneigung und der Offenheit,<br />

die ihm die queere Community<br />

entgegenbringt, sucht Roger nach<br />

dem Josh, den er nicht kannte – doch<br />

vor allem nach sich selbst …<br />

Anja Gurres ist Regisseurin und<br />

Autorin, die die aktuellen Zahlen zu<br />

Hasskriminalität in<br />

Deutschland dazu inspirierten, auf<br />

fiktionale Art eine Geschichte der<br />

Annäherung zu erzählen. Die queere<br />

Hamburgerin wünscht sich, damit<br />

den einen Raum zum Erleben und<br />

Reflektieren öffnen zu können.<br />

www.anja-gurres.com


KULTUR 29<br />

THEATER<br />

„Gesetze schreddern. Eine klimagerechte Entsorgung<br />

des deutschen Grundgesetzes“<br />

Noch drei Mal im <strong>Oktober</strong> reformiert Kevin<br />

Rittberger in dem neu konzipierten<br />

Spielort „Realnische 0“ das Grundgesetz<br />

der Bundesrepublik Deutschland.<br />

Denn das Recht auf Leben und körperliche<br />

Unversehrtheit muss auf ökologische<br />

Personen ausgeweitet werden. Die<br />

Rechte der Natur benötigen dringend<br />

Verfassungsrang, anders wird der<br />

Klimakollaps nicht mehr abzuwenden<br />

sein. Die Entwicklung der Bundesrepublik<br />

zu einem demokratischen, sozialen<br />

und ökologischen Staat aber wirft<br />

Fragen auf: Wie können Grundrechte<br />

für ökologische Personen eingeführt<br />

werden? Wer spricht für Flüsse, Wälder,<br />

Meere, Kalk und Küken? Was bedeutet es,<br />

wenn sich ökologische Personen auf ihre<br />

Versammlungsfreiheit berufen? Sind wir<br />

bereit für das Curazän, das Zeitalter des<br />

Sorgetragens? Und welche Teile des jetzigen<br />

Grundgesetzes können überhaupt<br />

noch erhalten werden? Oder muss das<br />

gesamte Grundgesetz geschreddert<br />

FOTO: JULIA OSCHATZ<br />

werden, auf dass aus seinen Fetzen<br />

das neue, ökologische Grundgesetz<br />

entwachsen kann?<br />

5., 11., 17.10, schauspielhaus.de<br />

TIM FISCHER<br />

Ich bin die<br />

Leander<br />

– Zarah auf Probe –<br />

Leitung:<br />

Hohmann / Waller / Potratz<br />

Buch:<br />

Heissig / Fischer<br />

FOTO: TINE ACKE<br />

3. - 6.10.2024 – ST. PAULI THEATER<br />

Tickets: st-pauli-theater.de


30 KULTUR<br />

TRAVESTIE<br />

Bianca Del Rio live<br />

Dragqueen Bianca Del Rio mit neuem Programm<br />

„Dead Inside“ auf Stand-up-Tour! Drei exklusive<br />

Deutschland-Termine im <strong>Oktober</strong> in Köln, Berlin und<br />

Hamburg freuen sich auf dich.<br />

Comedy-Queen und „RuPaul’s Drag Race“-Gewinnerin<br />

Bianca Del Rio kündigt offiziell ihre Rückkehr nach<br />

Deutschland mit ihrer neuen Stand-up-Comedy-<br />

Tournee „Dead Inside“ an. Über politische Korrektheit,<br />

aktuelle Ereignisse, Abschaffung der Kultur und das<br />

alltägliche Leben lässt uns die Dragqueen einen Blick<br />

in ihre Welt erhaschen, in der sie zwar „innerlich tot“<br />

sei, aber in der es trotzdem nicht an Humor fehlt. Die<br />

Tournee führt die Drag-Ikone am 6., 18. und 19. <strong>Oktober</strong><br />

2024 nach Köln (Theater am Tanzbrunnen), Berlin<br />

(Uber Eats Music Hall) und Hamburg (K6 Kampnagel).<br />

www.tickets.kj.de, www.TheBiancaDelRio.com<br />

THEATER<br />

IPHIGENIA<br />

in Splott<br />

FOTO: CONRAD LUENEBURG<br />

Effie ist die Art Mädchen, mit dem man auf der Straße Blickkontakt<br />

vermeiden würde. Ihr Leben ist eine Mischung aus Drogen, Alkohol<br />

und Drama. Aber wie so viele, die von Gesellschaft und Regierung<br />

im Stich gelassen wurden, hat sie trotz ihres Draufgängertums<br />

letztendlich keine eigene Stimme und niemanden, der für sie<br />

spricht. Unsere griechische Heldin findet trotzdem aus einem<br />

armen britischen Vorort heraus – und dann gibt es kein Halten<br />

mehr … In der griechischen Mythologie war Iphigenie die Tochter<br />

Agamemnons. Sie wurde geopfert, um günstige Winde nach<br />

Troja zu sichern und die Ambitionen der Männer weiter zu fördern.<br />

Gary Owens spannungsvoller, herzzerreißender und trotzdem<br />

humorvoller Monolog fühlt sich hingegen fast wie der Beginn<br />

einer Revolution an.<br />

Iphigenia in Splott wurde für das Sherman Theatre in Cardiff,<br />

Wales geschrieben. 2015 erhielt es bei den UK Theatre Awards<br />

die Auszeichnung als Bestes neues Stück. Die Originalproduktion<br />

wurde in die Liste der 50 besten Theaterstücke des 21. Jahrhunderts<br />

von The Guardian aufgenommen.<br />

FOTO: SHAUN VADELLA<br />

15.10., 16.10., www.hamburgersprechwerk.de


KULTUR 31<br />

AUSSTELLUNG<br />

Lebendige Einblicke<br />

„Isa Mona Lisa“ ist der ironisch-verspielte Titel einer<br />

großen Ausstellung, die anhand besonderer Positionen<br />

internationaler, zeitgenössischer Künstler*innen<br />

lebendige Einblicke in die aktuelle Gegenwartskunst<br />

gibt.<br />

FOTO: WOLFGANG TILLMANS 1999<br />

Der Titel ist einer gleichnamigen Fotografie von Wolfgang<br />

Tillmans von seiner Künstlerkollegin Isa Genzken<br />

entnommen, die beide auch in der Ausstellung mit<br />

Arbeiten vertreten sind. Die Besucher*innen erwarten<br />

speziell eingerichtete Künstler*innenräume von größtenteils<br />

erstmalig präsentierten Neuerwerbungen der<br />

Hamburger Kunsthalle, ikonische Werke der Sammlung,<br />

sowie Arbeiten, die aufgrund jüngster Kooperation<br />

mit einer bedeutenden Hamburger Privatsammlung<br />

gezeigt werden können. Die ausgewählten Exponate<br />

– darunter Gemälde, Zeichnungen, Fotografien und<br />

Installationen – werden im gesamten Sockelgeschoss<br />

der Galerie der Gegenwart präsentiert. Zu den ausgestellten<br />

Künstler*innen zählen u.a.: Alexandra Bircken,<br />

Thorsten Brinkmann, Nina Canell, Edith Dekyndt, Noi<br />

Fuhrer, Isa Genzken, Leiko Ikemura, Joachim Koester,<br />

Jochen Lempert, Melanie Manchot, Silke Otto-Knapp,<br />

Neo Rauch, Gerhard Richter, Paul Thek und natürlich<br />

Wolfgang Tillmans<br />

Ab 18.10, hamburger-kunsthalle.de<br />

In Kooperation mit dem BKA-Theater Berlin<br />

FLORIAN LUDEWIG<br />

MUSIK<br />

JOHANNES KRAM<br />

TEXT<br />

20.11. bis 7.12.<br />

SCHMIDTCHEN ∙ TIVOLI.DE


32 KULTUR<br />

BALLROOM<br />

DESIRE LINES<br />

SCHWARZE FRÜCHTE<br />

KINO<br />

FOTO: AILEEN PINKERT<br />

35 Jahre Hamburg International<br />

Queer Film Festival<br />

1989 hatte ein kleines Filmseminar an<br />

der Uni eine Idee: Im Wintersemester<br />

1988/89 organisierten Studierenden<br />

der Universität Hamburg ein Seminar<br />

zum damals kaum erforschten Thema<br />

„Homosexualität im Film“. In einer Kooperation<br />

mit dem kommunalen Kino<br />

Metropolis entstanden im Sommer 1990<br />

die ersten Lesbisch Schwulen Filmtage<br />

Hamburg als eine Veranstaltung der<br />

Kinemathek Hamburg. Seitdem lockt<br />

einmal jährlich im <strong>Oktober</strong> das mittlerweile<br />

umbenannte Hamburg International<br />

Queer Film Festival rund 15.000<br />

Besucher*innen in die Kinos und zu den<br />

vielfältigen Rahmenveranstaltungen.<br />

Das bedeutet auch, dass in diesem<br />

Jahr das Festival bereits zum 35. Mal<br />

stattfindet.<br />

Der Anspruch der Filmtage ist es dabei<br />

schon immer gewesen, dem Publikum<br />

vielfältige und aktuelle internationale<br />

Filmproduktionen zu zeigen. So gelingt es<br />

heute mehr denn je, ein Forum für eine<br />

gesellschaftlich engagierte, diskussionswürdige<br />

und anspruchsvolle Filmkultur<br />

zu sein, denn international sind die<br />

Filmtage gut vernetzt.<br />

Zur Eröffnung am 15. <strong>Oktober</strong> auf<br />

Kampnagel werden Hamburgs<br />

Queer Performer*innen House of<br />

Brownies die Gala zum Funkeln<br />

bringen. Der Eröffnungsfilm „ASOG“<br />

ist ein trans*generationales<br />

Roadmovie, das fiktionale und<br />

dokumentarische Elemente verbindet<br />

und die Widerstandskraft einer<br />

Gemeinschaft auf den Philippinen<br />

zeigt. Das Jubiläumsthema ist<br />

„trans*generational“ – das Festival verbindet<br />

Kämpfe der Vergangenheit mit<br />

den neuen Perspektiven der Gegenwart<br />

und stellt trans*generationale Solidarität<br />

in den Mittelpunkt. Dazu gibt es vier „Let’s<br />

talk“-Veranstaltungen, die Raum für<br />

Diskussionen und Gespräche schaffen.<br />

Das Festival wird von engagierten<br />

Queers für die queere Community organisiert.<br />

Sechs Tage Filme, Gespräche,<br />

Vorträge und natürlich Partys!<br />

15.-20.10, www.hiqff.de<br />

ALLES WIRD GUT<br />

LET’S TALK TRANS*GENERATIONAL:<br />

Queere Schwarze Repräsentation<br />

im Deutschen Film. Am 19. <strong>Oktober</strong><br />

zeigt das Metropolis Kino den Film<br />

ALLES WIRD GUT (Deutschland 1998).<br />

Im Anschluss diskutieren Regisseurin<br />

Angelina Maccarone und Gäst*innen<br />

der neuen Serie SCHWARZE FRÜCHTE<br />

(Deutschland 2024; 17.<strong>Oktober</strong>, 3001<br />

Kino) die Entwicklung der Darstellung<br />

von queeren Schwarzen und BIPoC<br />

im deutschen Film und Fernsehen,<br />

von früher bis heute.


KULTUR 33<br />

Im Phoxxi wird noch bis Ende Januar<br />

„Tactics and Mythologies“, die erste<br />

europäische Einzelausstellung des New<br />

Yorker Duos Andrea Orejarena und<br />

Caleb Stein präsentiert. Die fotografischen<br />

und filmischen Arbeiten setzen<br />

sich mit Simulationstechniken und<br />

Narrativen der Desinformation auseinander.<br />

Das Künstlerduo ist bekannt für<br />

konzeptuell-dokumentarische Projekte,<br />

die sich mit individueller Wahrnehmung<br />

und kollektiver Wirklichkeitskonstruktion<br />

beschäftigen.<br />

AUSSTELLUNG<br />

Fotografischer Roadtrip durch die Bildwelten viraler<br />

Verschwörungstheorien<br />

Da ein wachsendes Misstrauen in die<br />

Unterscheidung von Realität und Fiktion<br />

unsere Gegenwart prägt, begab sich<br />

das Duo seit 2020 auf Social Media und<br />

fotografisch auf Erkundungstour. Diese<br />

Auseinandersetzung mit Bildern, die teils<br />

mit Augenzwinkern, teils mit paranoidem<br />

Blick, unser Verhältnis zur Wirklichkeit<br />

hinterfragen, haben Orejarena und Stein<br />

in ein eigenes fotografisches Konzept<br />

weiterentwickelt, das lose einem Atlas<br />

verschwörungstheoretischer Schauplätze<br />

in den USA folgt.<br />

„Tactics and Mythologies“ ist die erste<br />

Ausstellung der neuen Reihe „Viral Hallucinations“,<br />

die von 2024 bis 2026 die Rolle<br />

fotografischer und KI-generierter Bilder<br />

für den wachsenden gesellschaftlichen<br />

Einfluss von Verschwörungstheorien<br />

adressiert.<br />

bis zum 26.1., www.deichtorhallen.de<br />

FOTO: HENNING ROGGE<br />

KOMÖDIE<br />

Alles nur gelogen?<br />

Am Vorabend des Zweiten Weltkriegs landet ein<br />

merkwürdiger alter Mann, der behauptet, er käme<br />

vom Erdbeerpflücken auf dem Mond, in einem<br />

Ballon auf dem Dach des Buckingham Palastes.<br />

Er stellt sich als Baron Münchhausen vor. Der<br />

englische Geheimdienst beißt sich an dem Mann<br />

die Zähne aus und beschließt, eine Kapazität, die<br />

sich zu dem Zeitpunkt in London im Exil befindet, zu<br />

Rate zu ziehen: den Psychologen Sigmund Freud.<br />

Der ist anfangs gar nicht begeistert davon, seine<br />

Tage mit einem Wahnsinnigen zu verbringen, willigt<br />

jedoch – nicht ganz freiwillig – schließlich ein.<br />

Anfangs scheitert auch er mit seiner Analyse, doch<br />

dann entdeckt er Tatsachen und Fakten in den<br />

offensichtlichen Märchen des Barons. Er fragt nach<br />

und die beiden völlig unterschiedlichen Charaktere<br />

beginnen, sich näher zu kommen, während Realität<br />

und Fiktion verschwimmen…<br />

FOTO: MICHAEL PETERSOHN<br />

Basierend auf dem gleichnamigen Comic von Flix/<br />

Kissel hat Sönke Andresen mit „Münchhausen – oder:<br />

Freuds letzte Reise“ ein Theaterstück voller Fantasie<br />

und Magie geschrieben, in dem es darum geht,<br />

was Wahrheit und was Lüge ist. Aber ist das Leben<br />

nicht zu kurz und zu schön, um sich diese Frage<br />

überhaupt zu stellen?<br />

bis zum 27.10., www.komoedie-hamburg.de


34 KULTUR<br />

BÜHNE<br />

Unterschiedliche Kunst an einem Ort: Allee Theater<br />

Die Hamburger Kammeroper wurde<br />

1996 gegründet und widmet sich<br />

schwerpunktmäßig dem Musiktheater<br />

des 18. und 19. Jahrhunderts. Das Theater<br />

für Kinder ist noch etwas älter, es<br />

wurde 1968 von Uwe Deeken gegründet,<br />

es war das erste private Kindertheater<br />

Deutschlands. Beide teilen sich eine<br />

Heimat, das Allee Theater in Hamburg.<br />

Es zeigt Adaptionen bekannter Schauspiel-<br />

und Opernklassiker für Besucher<br />

ab 5 Jahren, zusätzlich Musiktheater<br />

für Besucher ab 3 Jahren. Besondere<br />

Bedeutung für Hamburg und die<br />

angrenzenden Bundesländer gewinnt<br />

es nicht zuletzt durch die große Zahl an<br />

Schulvorstellungen, die regelmäßig durch<br />

vorbereitendes Unterrichtsmaterial sowie<br />

Bühnenführungen begleitet werden. Über<br />

die Vorbereitung und den nachträglichen<br />

Blick „hinter die Kulissen“ erhalten die<br />

Schüler einen Gesamtblick auf das<br />

Theatergeschehen.<br />

Alleinstellungsmerkmal der Hamburger<br />

Kammeroper ist, neben den eigens<br />

angefertigten Textfassungen in deutscher<br />

Sprache von Barbara Hass, unter anderem<br />

Wiederentdeckungen bzw. Rekonstruktionen<br />

von Opernstoffen vorrangig des 18./19.<br />

Jahrhunderts. Die selten gespielten Werke<br />

bekannter Komponisten werden hier im<br />

Theater musikalisch bearbeitet. Es wurden<br />

aber auch schon zwei Opern-Uraufführungen<br />

für das Allee Theater – Hamburger<br />

Kammeroper in Auftrag gegeben. Ziel ist<br />

es, dem Publikum einen anspruchsvollen<br />

und unterhaltsamen Abend zu bereiten.<br />

Vorbild für die Gestaltung der Hamburger<br />

Kammeroper war das barocke Theater.<br />

Die Bühne wurde komplett erneuert und<br />

zu einer modernen Form der Barockbühne<br />

umgebaut. Mit Hilfe computergesteuerter<br />

Bühnentechnik lassen sich heute Dekorationswände<br />

in Sekundenschnelle und<br />

auf offener Bühne millimetergenau in<br />

Positionen bringen.<br />

alleetheater.de<br />

FOTO: DR JOACHIM FLÜGEL<br />

KONZERT<br />

Lizz Wright LIVE im Mojo<br />

Am 9. <strong>Oktober</strong> gibt sich die grandiose Musikerin im<br />

Mojo Club in Hamburg (Reeperbahn 1) die Ehre. Los<br />

geht es um 19 Uhr.<br />

FOTO: TONY SMITH<br />

Lizz Wright: Eine wunderbare, sanfte und kraftvolle<br />

Stimme, die Hörende sofort mitnimmt auf eine Reise,<br />

weit, weit weg vom Alltag. Obwohl die Lieder ganz nah<br />

am Leben sind, klingen sie doch nach der „guten alten<br />

Zeit“. Vintage-Retro-Soul? Womöglich.Aber auch Musik<br />

aus dem Hier und Jetzt. Unsere Anspieltipps sind ihre<br />

Eigenkompositionen „Circling“, „Your Love“, „This Way“,<br />

„Root of Mercy“ und „Sparrow“. Ebenfalls mehr als nur<br />

hörenswert sind Lizz Wrights Cover von Klassikern, etwa<br />

von dem schwulen Musiker Cole Porter (1891 – 1964,<br />

bekannt für u. a. „Love for Sale“, „What Is This Thing Called<br />

Love?“ und „I’ve Got You Under My Skin“) sowie von<br />

Studio-54-Ikone Candi Station (wird geliebt für Klubhits<br />

wie „You Got the Love“, „Hallelujah Anyway“ und „Young<br />

Hearts Run Free“). „Shadow“ ist ein großartiges Album,<br />

das sofort entspannt und gute Energien gibt. *rä<br />

www.lizzwright.net, www.mojo.de


Du bist einzigartig und verdienst<br />

eine individuelle HIV-Therapie.<br />

PILLe?<br />

spritze?<br />

Intro 51<br />

NP-DE-HVU-JRNA-230003<br />

Was passt<br />

zu Dir?<br />

Sprich mit deinem/r Ärzt*in<br />

über deine Möglichkeiten.<br />

Erfahre mehr<br />

auf www.livlife.de


musik<br />

NACHGEFRAGT<br />

BREYMER:<br />

„I wanna be somebody new“<br />

FOTOS: DANIEL SMITH COLEMAN<br />

Mit leichten Jetlag nach einem Urlaub<br />

in Island ist Breymer, aka Sarah Walk,<br />

wieder zurück in New York und zeigt<br />

sich im Interview genauso offen,<br />

emphatisch und ehrlich wie auf dem<br />

neuen Album „When I Get Through“,<br />

auf dem der Weg nachgezeichnet<br />

wird, der bis zur geschlechtsumwandelnden<br />

Operation führte. Doch<br />

stammt wirklich alles direkt aus dem<br />

Leben oder gibt es Anteile, die eher<br />

Geschichtenerzählen sind? Anfühlen<br />

tut es sich zumindest wie ein poetisches<br />

Tagebuch, das in elegante,<br />

entschleunigte und progressive Indieklänge<br />

gegossen wurde. „Ich habe die<br />

Dinge damals in Echtzeit aufgearbeitet,<br />

habe versucht, alles direkt einzufangen.<br />

Einige Lieder kommen mehr<br />

aus einem Blickwinkel, der alles von<br />

außen betrachtet, aber je tiefer es in<br />

das Album geht, desto näher kommt<br />

es an mich ran.“<br />

Was immer mutig ist, denn bei solch<br />

einer Art der Offenheit werden die<br />

Leute nicht nur über die Musik urteilen,<br />

sondern letztlich direkt über den<br />

Menschen, seine Gedanken, seine Entscheidungen,<br />

seine Gefühle. „Absolut.<br />

Aber auf eine gewisse Art weiß ich nur,<br />

wie man Musik schreibt, die so ehrlich<br />

ist. Das ist es, was an mir interessant<br />

sein kann – das Ehrliche.“ Schon allein,<br />

weil hier eine Erfahrung wiedergegeben<br />

wird, die speziell und außergewöhnlich<br />

ist. „Als ich es schrieb, war es fast wie<br />

ein Tagebuch. Ich dachte nicht einmal<br />

daran, dass es veröffentlicht wird.<br />

Erst als es fertig war, merkte ich, dass<br />

ich da etwas habe. Und ja, es ist sehr<br />

persönlich – vor allem, wenn ich es<br />

live spielen werde. Aber darum hat es<br />

auch das Potenzial, Eindruck zu hinterlassen,<br />

vor allem in der Queer- und<br />

Transcommunity.“<br />

Das Album funktioniert dabei wie ein<br />

Roman, jeder der elf Tracks als ein<br />

Kapitel – und es endet in einer Art<br />

Cliffhänger, nämlich dem Moment, in<br />

dem die Narkose zu wirken beginnt.<br />

Zwar sind alle Entscheidungen gefallen,<br />

alle Gespräche sind geführt und<br />

Gedanken gedacht, aber doch bleibt<br />

das Ende in der Schwebe. „Ich wollte<br />

den Fokus auf den Prozess legen, nicht<br />

auf das Ergebnis. Der Weg war das<br />

Wichtige, diese Reise und die Messiness<br />

all dessen. Es wäre zu einfach gewesen,<br />

einen zwölften Song zu haben, in dem<br />

es heißt, dass ich nach der OP glücklich<br />

bin und alles gut ist. Das Leben hat kein<br />

so simples Happy End … Aber was mein<br />

Körpergefühl angeht, das ist jetzt sehr<br />

viel besser. Ich fühle mich frei.“<br />

Interessanterweise gab es bei einigen<br />

Liedern Co-Autor*innen, was man bei<br />

der Intimität der Lieder kaum glauben<br />

möchte. „Die, bei denen ich Hilfe hatte,<br />

waren die Lieder aus der Zeit, bevor ich<br />

mich entschloss, die OP zu machen“,<br />

erklärt Breymer dann auch. „Ich fühlte<br />

mich noch unsicher, wo ich bin. Ich<br />

spürte nur, bin an einer Kreuzung.<br />

Zu diesem Zeitpunkt wusste ich also<br />

noch gar nicht, dass ich bereits über<br />

die kommende Operation schreibe.“<br />

Erst als dieser Entschluss wuchs und<br />

sich verfestigte, entstand die zweite<br />

Hälfte des Albums, „die ich dann ganz<br />

allein schrieb. Ich musste mich ganz<br />

hineinwerfen.“ Und obwohl so die<br />

persönlichsten Songs entstanden sind,<br />

blitzt auch immer wieder durch, dass<br />

selbst so eine einzigartige Erfahrung<br />

etwas Universelles darstellen kann,<br />

wenn es zum Beispiel heißt „I wanna<br />

be somebody new/ I wanna be<br />

somebody.“ Hat Breyer absichtlich<br />

nach diesen Blickwinkeln gesucht? „Ich<br />

war nicht so clever, während ich das<br />

schrieb“, muss Breyer lachen, „aber ich<br />

weiß: Wenn du deine eigene Story und<br />

deine eigene Wahrheit erzählst, werden<br />

die ausgelösten Gefühle weit über die<br />

Intention hinaus gehen.“<br />

*Christian K. L. Fischer


POP<br />

musik 53<br />

KLASSIK WIE<br />

EIN HIPHOP-<br />

MIXTAPE<br />

ZUM TRÄUMEN<br />

Für immer Cher: „Forever“<br />

FOTOS: M. CICALA<br />

„Forever“ von Cher soll im September Chers Musikkarriere war und ist<br />

erscheinen – auch auf Vinyl. Zwanzig abwechslungsreich. Rock, Disco, Pop,<br />

Jahre sind in der Popwelt eine lange Dance und auch Folk, sie sang, sie singt<br />

Zeit. Und zwanzig Jahre ist die letzte eben, wofür sie brennt. Alles in allem ist<br />

Werkschau von Cher schon her. Und die „Forever“ eine klasse Retrospektive, ein<br />

feiert nun sechzig Jahre (!) in der Musikwelt<br />

mit einer neuen Liedersammlen<br />

(auf der „normalen“ Version) einige<br />

bisschen Kritik sei aber erlaubt ... So fehlung<br />

namens „Forever“. Wir gratulieren Hits, etwa „We All Sleep Alone“, „Halfvon<br />

Herzen.<br />

Breed“ und „Bang Bang (My Baby Shot<br />

Me Down)“, dafür gibt es gleich zwei ihrer<br />

ABBA-Cover, die ja sooo erfolgreich gar<br />

nicht waren. Das Album damals schon,<br />

ja. Aber Cher habe diesen Rückblick wohl<br />

höchstselbst zusammengestellt und sie<br />

ist nun einmal Fan des schwedischen<br />

Quartetts (wir bevorzugen aber die<br />

Originale, sorry).<br />

Ihre Musik war, ist, außer, dass sie den<br />

Vocoder in die Popmusik eingeführt hat,<br />

nicht unbedingt innovativ, aber immer<br />

sehr gut und sehr berührend. Weil Cher<br />

eben singen kann, weil sie Lieder zu<br />

IHREN Liedern macht! Und weil Cher gute<br />

Produzent*innen hat. Unsere Anspieltipps<br />

sind „Dark Lady“, „I Found Someone“,<br />

„Take Me Home“, „Walking in Memphis“,<br />

„Strong Enough“ und die unvermeidbaren<br />

Überhits „The Shoop Shoop Song (It‘s<br />

in His Kiss)“, „If I Could Turn Back Time“<br />

und „Believe“. Wir lieben! *rä<br />

www.cher.com<br />

Die Musik von Pianist und<br />

Komponist Alexis Ffrench<br />

ist voller Soul. Sein neues Album<br />

Classical Soul Volume One ist<br />

eine Sammlung emotionaler<br />

Pianostücke, alle aufgebaut wie<br />

ein Popsong. Mit mitreißenden<br />

Melodien und elegant mit<br />

Streichern arrangiert, bildet jede<br />

Komposition ein Lebensthema<br />

oder Erlebnis ab. Ein Mixtape der<br />

Erinnerungen, das Alexis Ffrench<br />

bei einer Auszeit in den schottischen<br />

Highlands geschrieben hat.<br />

Die Ruhe und Kraft, die er dort<br />

sammeln konnte, hört man den<br />

Stücken an. Neben seinen eigenen<br />

Titeln sind ikonische Songs wie<br />

Ain’t No Sunshine und A Change<br />

Is Gonna Come als einmalige<br />

Klavier-Meditation auf dem Album<br />

zu hören.<br />

CLASSICAL SOUL<br />

VOLUME ONE<br />

erscheint am 27. September<br />

Hier reinhören:<br />

ALEXIS FFRENCH LIVE:<br />

03.03. Wien<br />

05.03. Lausanne<br />

07.03. Berlin<br />

08.03. Hamburg<br />

18.03. Frankfurt a.M.


musik<br />

TIPP<br />

Hamish Hawk –<br />

„A Firmer Hand“<br />

FOTO: M. SIMPSON<br />

Wenn man „Big Cat Tattoo“<br />

hört, die erste Single von Hamish<br />

Hawks drittem Album „A<br />

Firmer Hand“, fühlt man sich<br />

sofort in die 1980er-Jahre zurückkatapultiert.<br />

Ohne Zweifel<br />

lehnt sich dieses Stück an den<br />

Sound der Talking Heads an.<br />

Solche Vergleiche schätzt der<br />

Schotte, geboren in Edinburgh,<br />

allerdings nur bedingt: „Einige<br />

Leute machen in meiner Musik<br />

eine Parallele zum Synthiepop<br />

von Depeche Mode oder zu<br />

Duran Duran aus“, ereifert er<br />

sich im Videointerview. „Dabei<br />

bin ich überhaupt nicht mit<br />

ihrem Sound aufgewachsen.“<br />

Eher kann er sich mit Bands<br />

wie Pet Shop Boys oder Bronski<br />

Beat identifizieren.<br />

Dennoch würde die Pianoballade<br />

„Christopher St.“ auch<br />

Martin Gore gut zu Gesicht<br />

stehen. Dieses Lied sowie „The<br />

Hard Won“, eine eher ruhigere<br />

Nummer mit pluckernden<br />

Beats, haben für Hamish Hawk<br />

eine feminine Aura, die übrigen<br />

Titel versprühen eine eindeutig<br />

maskuline Energie. Der Sänger<br />

mit der tiefen Stimme nutzt<br />

sie, um seine Beziehungen<br />

zu Männern zu reflektieren –<br />

seien es Liebhaber, Freunde,<br />

Familienmitglieder oder<br />

Geschäftspartner.<br />

Dabei sticht vor allem<br />

„Machiavelli’s Room“ heraus,<br />

getragen von düsteren<br />

Keyboardlinien. Der Text kreist<br />

um Lust und Erotik, Zeilen wie<br />

„When I cradle him / Yes, when<br />

I cradle him in my arms / Curse<br />

the gathering storms, burn<br />

their uniforms, if they do them<br />

harm“ verhehlen nichts. „Dieses<br />

Lied war das intensivste, das<br />

ich jemals hervorgebracht<br />

hatte“, sagt Hamish Hawk. „Mir<br />

war klar: Danach würde ich<br />

keine engelsgleichen Songs<br />

mehr schreiben können.“<br />

Einer seiner ganz persönlichen<br />

Favoriten ist das<br />

dunkel-mystisch anmutende<br />

„Autobiography of Spy“. „In der<br />

schwulen Szene gibt es eine<br />

Unterwelt“, erzählt er. „Sie birgt<br />

sowohl einen Nervenkitzel als<br />

auch Gefahr. Für mich war sie<br />

immer verlockend.“ Für diesen<br />

Track hat er sich zunächst<br />

fiktionale Autobiografien von<br />

Spionen ausgedacht: „Wenn<br />

du deinem Land über Jahrzehnte<br />

als Agent gedient hast,<br />

kannst du saftige Geschichten<br />

erzählen.“<br />

Solche Songs haben es<br />

natürlich in sich. „Ich möchte,<br />

dass die Leute in meinen<br />

Stücken etwas Einzigartiges<br />

hören“, erklärt Hamish Hawk.<br />

Nach dem großen Erfolg strebt<br />

er nicht unbedingt: „Ich will<br />

am Ende meines Lebens ein<br />

Gesamtwerk haben, mit dem<br />

ich selbst glücklich bin.“ So<br />

gesehen verwundert es nicht,<br />

dass sein Album „A Firmer<br />

Hand“ heißt. Für ihn hat dieser<br />

Ausdruck Symbolcharakter: „Mir<br />

war es wichtig, in meinen Liedern<br />

über Sachen zu sprechen,<br />

die ich sonst nie thematisiert<br />

hätte. Ich stehe fest für das<br />

ein, woran ich glaube – ohne<br />

darüber nachzudenken, ob<br />

das anderen nun gefällt oder<br />

nicht.“<br />

Zu mehr Ehrlichkeit hat<br />

Hamish Hawk unter anderem<br />

Sylvia Plaths Lyrik animiert. „Es<br />

verblüfft mich immer wieder,<br />

wie viel sie in ihren Gedichten<br />

enthüllt“, grübelt er. „Sie macht<br />

in ihren Werken einen richtigen<br />

Seelenstriptease.“ In ihrer<br />

Poesie vermag er sehr viel<br />

Verletzlichkeit zu entdecken:<br />

„Sylvia Plaths Worte scheinen<br />

förmlich zu brennen.“ Ähnlich<br />

sieht es in Hamish Hawks<br />

Nummer „Questionable Hit“<br />

aus, in der sich Zeilen wie „If<br />

they think you’re a fruit, the<br />

men won’t want to be you“<br />

finden. Sie knüpft inhaltlich an<br />

den Titel „Think of us kissing“<br />

von seiner vorherigen Platte an:<br />

„Ich habe versucht, Liebeslieder<br />

zu schreiben, die sich zugleich<br />

mit der Musikindustrie auseinandersetzen.<br />

Während ,Think of<br />

us kissing‘ auf Ungerechtigkeit<br />

schimpft, klingt ,Questionable<br />

Hit‘ verzweifelter.“<br />

*Dagmar Leischow


DISCO<br />

musik<br />

Im Paradies von Purple Disco Machine<br />

FOTO: D. DIRKSEN<br />

Disco und Paradies, zwei Wörter, die<br />

zusammengehören. Größen wie Cerrone<br />

** und Boney M. *** kombinierten den<br />

idealen und friedlichen Ort, der alle<br />

Sehnsüchte erfüllt, schon zum Discobeat,<br />

Purple Disco Machine widmet ihm<br />

sein neues Album. Großartig.<br />

Am 20. September soll das neue Album<br />

des Dresdner Musikers erscheinen: „Paradise“.<br />

Darauf zu finden sind gemeinsame<br />

Kompositionen mit unter anderem<br />

Metronomy, Jake Shears, Duke Dumont,<br />

Sophie and the Giants und Nothing But<br />

Thieves. Einmal mehr gelingt es Purple<br />

Disco Machine, Disco und High Energy<br />

zum Leben zu erwecken. Er wärmt keine<br />

alten Ideen auf, er macht keine Remakes,<br />

er präsentiert NEUE Musik mit einem<br />

wohligen Vintage-Touch. Klassische<br />

Song-Strukturen, beste Grooves und eine<br />

wohlig-wummernde Bass Drum, die das<br />

alles zusammenhält. Unser Anspieltipp<br />

ist seine Zusammenarbeit mit Chromeo:<br />

„Heartbreaker“.<br />

Über diese Zusammenarbeit verrät er:<br />

„Die Arbeit mit Chromeo an meinem<br />

Album ist für mich ein echter Moment in<br />

meiner Karriere. Sowohl als Fanboy, als<br />

auch weil ich diese Jungs seit Jahren<br />

verfolge und sie einen echten Einfluss<br />

auf Purple Disco Machine haben. Aber<br />

auch als Produzent konnte ich mir vor<br />

10 Jahren nicht einmal vorstellen, eines<br />

Tages mit Dave und Patrick ins Studio<br />

zu gehen und gemeinsam eine Platte<br />

aufzunehmen!“ *rä<br />

purplediscomachine.com<br />

*** der Chart-Hit „Children of Paradise“<br />

erschien 1980<br />

** das Album „Cerrone‘s Paradise“<br />

erschien 1977<br />

Schon<br />

über 100.000<br />

Besucher-<br />

*innen!<br />

„Man möchte gar nicht<br />

aufhören zuzuhören!“<br />

Berliner Kurier<br />

„Um es gleich zu sagen, das<br />

Ganze ist ein großer Wurf –<br />

ernst, verstörend, lustig.“<br />

Berliner Zeitung<br />

„Herrlich überdrehte<br />

Nummern und Ohrwürmer.“<br />

Berliner Morgenpost<br />

„Wer Ku’damm 56 mochte,<br />

wird Ku’damm 59 lieben!“<br />

R e gie: Christoph Drewit z<br />

Choreograf ie: Jonathan Huor<br />

Berlins<br />

neuer<br />

Musical-Hit!<br />

Verlängert<br />

bis Februar<br />

2025!<br />

dpa<br />

„Musical mit Rebellion!“<br />

queer.de<br />

Jetzt im Stage Theater<br />

des Westens Berlin<br />

Tickets und Infos unter<br />

musicalsberlin.com


musik<br />

SHOW<br />

Geburtstag:<br />

ABBAMANIA<br />

Sie ist die „Dancing Queen“ unter den<br />

ABBA-Tribute-Shows und verbreitet das<br />

ABBA-Fieber wie keine andere: „ABBAMA-<br />

NIA THE SHOW“ feiert 2025 das 20-jährige<br />

Bühnenjubiläum! Voulez-vous?<br />

Seit ihrem triumphalen Debüt hat die<br />

Show die Herzen Tausender Fans erobert<br />

und bleibt unangefochten die ultimative<br />

Hommage an die schwedische Popgruppe<br />

ABBA. Auch 2025 lädt „ABBAMANIA<br />

THE SHOW“ gemeinsam mit den grandiosen<br />

Sängerinnen und Sängern, der Band<br />

und dem Symphonic Rock Orchester zu<br />

einer Liebeserklärung an die schwedische<br />

Kultband ein und begeistert mit<br />

tollem Gesang, authentischen Kostümen<br />

und Performances, einer spektakulären<br />

Lichtshow und guter Laune das<br />

Publikum! Zur Feier des Jubiläums der<br />

größten ABBA-Tribute-Show der Welt<br />

wird „ABBAMANIA THE SHOW“ 2025 nicht<br />

nur in Deutschland, Österreich und der<br />

Schweiz, sondern auch erstmals in den<br />

Niederlanden und Tschechien gastieren.<br />

„Wir sind unglaublich stolz und dankbar,<br />

dass wir bereits seit zwanzig Jahren die<br />

unsterbliche Musik von ABBA zelebrieren<br />

dürfen“, so Dieter Semmelmann. „Unsere<br />

Konzert-Show hat Generationen von<br />

Menschen zusammengebracht und<br />

eine Zeitreise in die goldene Ära des<br />

Pop ermöglicht. Wir können es kaum<br />

erwarten, dieses Jubiläum mit unseren<br />

Fans zu feiern und ein weiteres Kapitel<br />

in der Geschichte von ‚ABBAMANIA THE<br />

FOTO: PATRICK SCHNEIDERWIND<br />

SHOW‘ aufzuschlagen.“ Im Frühling 2025<br />

geht es wieder los, unter anderem in<br />

Köln, Oldenburg, Berlin, Nürnberg und<br />

auch Hamburg wird musikalisch Station<br />

gemacht.<br />

www.abbamania-the-show.de,<br />

www.semmel.de<br />

DISCO<br />

„Live at the Opera House“ – Sylvester auf LP und CD<br />

1979 wagte sich Sylvester zusammen<br />

mit Martha Wash und Izora Rhodes-<br />

Armstead (später bekannt als die<br />

Weather Girls) an ein aufwendiges<br />

Livekonzert in San Francisco, das<br />

zudem aufgezeichnet wurde. Und das<br />

gibt es jetzt auf 3LP und 2CD.<br />

„Live at the Opera House“ von Sylvester<br />

ist ein wilder Ritt in ebenso wilde Discosphären,<br />

in Perfektion und mit viel, viel<br />

Soul live umgesetzt. Kein Wunder, dass<br />

die Lieder – etwa „You Make Me Feel<br />

(Mighty Real)“, „Body Strong“ und „Dance<br />

(Disco Heat)“ – noch heute gehört werden!<br />

Das Konzert im San Francisco War<br />

Memorial Opera House ist legendär und<br />

bewies, dass Disco auch hervorragend<br />

live funktionieren kann. Das Album<br />

erscheint im September mit bisher<br />

unveröffentlichten Liedern, den bereits<br />

erwähnten Chart-Erfolgen und zudem<br />

mit einer Fülle an Bildern, die es bisher<br />

nicht zu sehen gab. Ebenfalls auf der<br />

3LP/2CD ist die feierliche Übergabe des<br />

Stadtschlüssels an Sylvester.<br />

Es war sicherlich ein Höhepunkt in der<br />

Karriere Sylvesters, aber nicht der einzige,<br />

folgten doch in den 1980ern noch<br />

Hits wie „All I Need“ und auch sein (mit<br />

größter) Erfolg „Do You Wanna Funk“<br />

zusammen mit Patrick Cowley (1950<br />

– 1982). Dann kam Aids: They verstarb<br />

1988 an den Folgen einer HIV-Infektion,<br />

eine DER Stimmen der Disco-Zeit<br />

verstummte. Oder eben auch nicht,<br />

denn die Musik Sylvesters verschwand<br />

nie aus den Radios und Klubs. Sie ist<br />

einfach zu gut. Außerdem ist Sylvester,<br />

nicht-binär und glamourös, auch einfach<br />

zu faszinierend! Und they bewirkt<br />

weiterhin Gutes: Die Einnahmen aus<br />

Sylvesters Musik unterstützen bis heute<br />

zwei HIV- und AIDS-Organisationen in<br />

Kalifornien. *rä<br />

sylvesterofficial.com


musik<br />

MUSICAL<br />

Es geht erfolgreich weiter!<br />

Ein neues Musical und zwei sehr populäre freuen sich auf<br />

dich im Berliner Theater des Westens.<br />

JETZT TICKETS SICHERN<br />

thelittleprincetour.eu<br />

28.08. – 07.09.24<br />

THEATER AM POTSDAMER PLATZ BERLIN<br />

Na, das sind doch mal gute News: „Peter, Annette, Ulf und<br />

das Theater des Westens {…} sind total überwältigt von<br />

der großartigen Resonanz, dass Ku’damm 59 bereits über<br />

100.000 Besucher*innen begeistert und das Musical bis<br />

23.2.2025 in die Verlängerung geht.“ Es geht aber noch<br />

weiter mit den guten Neuigkeiten, denn am 6. September<br />

wird für alle Musical-Fans und Freunde das Live-Album<br />

„Ku‘damm 59 – Das Musical (Live aus dem Theater des<br />

Westens)“ auf CD und digital veröffentlicht. Eine weitere<br />

sehr schöne News ist, dass im September „Romeo & Julia<br />

– Liebe ist alles“ und ganz neu „DIE AMME – Das Musical“,<br />

in den Vorverkauf gehen. Zu sehen ab April 2025 unter der<br />

Intendanz von Peter Plate und Ulf Leo Sommer im Theater<br />

des Westens.<br />

musicalsberlin.com


musik<br />

TIPP<br />

DEBÜT<br />

Sammy Rae & Friends:<br />

„Something for<br />

Everybody“<br />

Marcin –<br />

weltweites<br />

Phänomen und<br />

Musiker<br />

Er gilt als DER Gitarrist der Gen Z. Am<br />

13. September erscheint Marcins<br />

Debütalbum „Dragon in Harmony“:<br />

eine Demonstration seines selbst entwickelten,<br />

atemberaubend virtuosen<br />

Stils, Gitarre zu spielen in 14 genreübergreifenden<br />

Titeln.<br />

Bei TikTok, YouTube und Instagram<br />

begeistert der in Polen geborene<br />

23-jährige Musiker bereits acht<br />

Millionen Follower mit seinem<br />

unnachahmlichen Stil, die Gitarre<br />

mit beiden Händen am Griffbrett zu<br />

spielen. Marcin zerlegt Klassiker aus<br />

Rock, Hip-Hop oder Klassik in „real<br />

time“ in ihre Einzelteile und türmt diese<br />

zu neuen Gitarren-Arrangements auf,<br />

wobei er die Akkorde, Melodien und<br />

eine handtrommelartige Percussion<br />

gleichzeitig spielt. Ein musikalisches<br />

Spektakel als One-Man-Show. Marcin<br />

erreichte mit seinem Gitarrenspiel in<br />

den TV-Talentshows „America’s Got<br />

Talent“, „Must Be the Music“ (Polen)<br />

und „Tu Si Que Vales“ (Italien) jeweils<br />

das Finale und begeisterte live bereits<br />

Tausende Menschen als musikalischer<br />

Gast bei NBA-Halbzeitshows und als<br />

Support Act von OneRepublic. Auch<br />

Kritiker vom „Rolling Stone“, „Billboard“,<br />

„Premier Guitar“ oder „Guitar World“<br />

preisen Marcin als „einen der talentiertesten<br />

Gitarristen seiner Generation“.<br />

Demnächst kommt er auf Tour!<br />

So sehr Sammy Rae & The Friends auch verfeinert wurde, ist in der Lage, in<br />

eine Band sein mögen, dieses Kollektiv jedem Rampenlicht aufzublühen, dank<br />

von Träumern und Künstlern betrachtet<br />

sich in erster Linie als Familie. Diese spürbarer Energie, geschickter Perfektion<br />

ihrer charakteristischen Mischung aus<br />

Kameradschaft zwischen allen entfacht und einem stimmlichen Feuerwerk. Diese<br />

ihre unvergesslichen und unverzichtbaren<br />

Liveshows, die sowohl für die Musiker dem lang erwarteten Debütalbum der<br />

Mischung war noch nie so stark wie auf<br />

als auch für ihr begeistertes Publikum Band, „Something for Everybody“, das<br />

eine Erfahrung der Befreiung darstellen. sich mit dem auseinandersetzt, was für<br />

die Band bisher ein Punkt der Verwirrung<br />

Die Band um die Sängerin und<br />

und sogar des Selbstbewusstseins war:<br />

Songwriterin Sammy Rae, die durch Welche Art von Musik machen wir? Jetzt<br />

jahrelanges Touren immer weiter<br />

kannst du das herausfinden!<br />

TIPP<br />

Kenshi Yonezu: „LOST CORNER“<br />

Der 1991 geborene Sänger, Songwriter und<br />

Produzent Kenshi Yonezu sorgte ab 2009<br />

unter dem Pseudonym „Hachi“ in der<br />

japanischen Vocaloid-Szene für Furore.<br />

Seit 2012 veröffentlicht er unter seinem<br />

eigenen Namen Musik und legte danach<br />

einen kometenhaften Aufstieg hin. Sein<br />

vielseitiger J-Pop-Stil macht Kenshi<br />

Yonezu zum erfolgreichsten japanischen<br />

Popstar der Gegenwart! Das neue Studioalbum<br />

Lost Corner, das am 21. August<br />

digital und am 23. August auf CD bei<br />

Milan Records/Sony Music erscheint, ist<br />

eine sprichwörtliche Hit-Sammlung und<br />

enthält zwanzig Titel aus den letzten vier<br />

Jahren im kreativen Schaffen von Kenshi ein Gesangsduett mit der japanischen<br />

Yonezu. Mit dabei sind acht brandneue, Sängerin und Schauspielerin AiNA THE<br />

bisher unveröffentlichte Songs, darunter END. Nun gibt es neue Musik.


musik<br />

TIPP<br />

FOTO: HEDVIG MOBERG<br />

HAMISH HAWK<br />

DAS NEUE ALBUM<br />

A FIRMER HAND<br />

Isak Danielson live<br />

Nach dem überwältigenden Erfolg seiner drei restlos ausverkauften<br />

Klubkonzerte in Deutschland dürfen sich die<br />

Fans auch 2024 auf den schwedischen Singer-Songwriter<br />

Isak Danielson freuen.<br />

Diesmal wird er nicht nur in Deutschland, sondern auch in<br />

Österreich und der Schweiz Halt machen und in insgesamt<br />

acht Städten auf der Bühne stehen. Er ist DAS gefühlvolle<br />

Nachwuchsstimmwunder der schwedischen Pop-Szene: Mit<br />

gerade einmal 26 Jahren blickt er bereits auf eine 10-jährige<br />

Karriere zurück. Isak Danielson sorgt mit seiner außergewöhnlichen,<br />

emotionalen Verletzlichkeit und seiner zeitgleich<br />

so kraftvollen Stimme für Gänsehautmomente. Trotz seines<br />

jungen Alters veröffentlichte Isak Danielson bereits vier Alben,<br />

verzeichnet über 2,5 Millionen monatliche Hörer*innen auf<br />

Spotify und wurde in seiner Heimat bereits mit Gold und<br />

Platin ausgezeichnet. Im Herbst ist er live zu erleben!<br />

AB SOFORT ÜBERALL<br />

ALS CD, LP UND KASSETTE<br />

ON TOUR:<br />

3.09.24 KÖLN - LIVE MUSIC HALL<br />

4.09.24 BERLIN - HUXLEY’S NEUE WELT<br />

5.09.24 HAMBURG - DOCKS<br />

HAMISHHAWK.COM<br />

www.semmel.de<br />

POP<br />

Anastacia – „Our Songs –<br />

Gold Deluxe Edition“<br />

Nur wenige Sängerinnen haben so<br />

eine Stimme, nur wenige decken ein<br />

so breites Spektrum mit ihrer Musik<br />

ab. Anastacia kann Soul, Pop, Gospel,<br />

Country, Rock und auch Dance,<br />

Hut ab! Und Brille auf, denn die ist ja<br />

(immer noch) ihr Markenzeichen.<br />

Fast 25 Jahre nach ihrem<br />

Durchbruch mit „I’m Outta Love“ veröffentlichte<br />

die US-Sängerin unlängst<br />

ihr letztjähriges, sehr erfolgreiches<br />

(Platz 2 bei uns, Top 10 in anderen<br />

Ländern Europas) „Our Songs“ neu,<br />

und das mit neuen Zusatzliedern.<br />

Hierauf singt sie englischsprachige<br />

Interpretationen ganz unterschiedlicher<br />

deutscher Chart-Erfolge. Zum<br />

Beispiel Hits von Michael Schulte,<br />

Zoe Wees, Udo Lindenberg, Sarah<br />

Connor, Tokio Hotel und Reamonn.<br />

Dass das aber nie platt und beliebig<br />

klingt, ist ihrer Liebe zur Musik und<br />

ihrem Können zu verdanken. *rä


musik MUSIK<br />

SHOW<br />

„Der kleine Prinz“<br />

Nach ausverkauften Aufführungen in<br />

Paris, Sydney, Dubai und einer Saison<br />

am Broadway kommt „Der kleine Prinz“,<br />

der in diesem Jahr den 80. Jahrestag<br />

seiner Erstveröffentlichung feiert und<br />

eines der meistverkauften und meistübersetzten<br />

Bücher aller Zeiten ist, am<br />

28. August 2024 nach Berlin.<br />

Eine neue Bühnenadaption voller Theaterspektakel,<br />

Tanz, Akrobatik und bahnbrechender<br />

Videomapping-Technologie,<br />

die den von allen Generationen geliebten<br />

Abenteuerklassiker buchstäblich zum<br />

Leben erweckt. „Der Kleine Prinz“, produziert<br />

von der Broadway Entertainment<br />

Group, erwacht in einem zauberhaften,<br />

erstklassigen Bühnenstück zum Leben.<br />

Erlebe eine Besetzung mit entzückenden<br />

Charakteren und farbenfrohen<br />

Kostümen. Tauche ein in eine lebendige<br />

Welt aus Tanz, Musik, Videoprojektion<br />

und Akrobatik. Erlebe eine einzigartig<br />

innovative Geschichte jetzt auf der<br />

Bühne, die das Herz berühren wird.<br />

Das preisgekrönte Kreativteam dieser<br />

Aufführung des „Kleinen Prinzen“ steht<br />

unter der Leitung der Regisseurin und<br />

Choreografin Anne Tournié, das Libretto<br />

und die Co-Regie übernahm Chris Mouron,<br />

Originalmusik von Terry Truck, das<br />

Videodesign von Marie Jumelin, Kostümdesign<br />

von Peggy Housset, Lichtdesign<br />

von Stéphane Fritsch, Sounddesign von<br />

Tristan Viscogliosi, Videoprojektion von<br />

Etienne Beaussart, Haare und Make-up<br />

von Carmen Arbues Miro und Requisiten<br />

von Aurélie Gandilhon.<br />

„Wir freuen uns sehr auf die Fortsetzung<br />

unserer Tournee in Berlin. Auf seiner Reise<br />

teilt der Kleine Prinz seine Botschaft der<br />

Menschlichkeit mit den vielen verschiedenen<br />

Menschen und Kulturen, denen er<br />

begegnet. Wir bringen seine Geschichte<br />

über Freundschaft, Einsamkeit, Liebe und<br />

Fürsorge für andere und unseren Planeten<br />

voller Demut zurück in die Sahara“,<br />

sagt Regisseurin Anne Tournié über die<br />

Show. Generationen auf der ganzen Welt<br />

lieben den „Kleinen Prinzen“. Der Roman<br />

wurde in 250 Sprachen übersetzt und mit<br />

unglaublichen 200 Millionen verkauften<br />

Exemplaren zum zweitbestverkauften<br />

Buch der modernen Geschichte… Diese<br />

wunderschöne theatrale Umsetzung<br />

eines zeitlosen Klassikers hat vielen<br />

Menschen gezeigt, dass das Wesentliche<br />

fürs Auge meist unsichtbar ist.<br />

www.thelittleprincetour.eu<br />

ich weiß, wo<br />

ich mich über<br />

hiv-therapien<br />

informiere.<br />

NX-DE-HVU-ADVT-230001 – April 2024<br />

wissen fürs leben<br />

findest du hier!<br />

Mach dich schlau - mit<br />

der digitalen HIV-Broschüre


musik FILM 61<br />

KINO<br />

FOTO: PHILIP SICHLER / ZEITSPRUNG PICTURES / SWR / PORT AU PRINCE PICTURES<br />

„Stuttgarter Ballettwunder“:<br />

„CRANKO“<br />

Der Film von Joachim A. Lang mit Sam<br />

Riley in der Titelrolle sowie u. a. Max<br />

Schimmelpfennig und Ensemblemitgliedern<br />

des Stuttgarter Balletts startet<br />

Anfang <strong>Oktober</strong> in den Kinos.<br />

„CRANKO“ erzählt von einem der größten<br />

Choreografen der Tanzgeschichte. Von<br />

einem Künstler, der wie kein anderer<br />

Bilder und Szenen für die großen Themen<br />

der Menschheit schuf: das Leben, das<br />

Lieben und das Sterben. Sein Name steht<br />

für einen Erfolg, den man überall auf der<br />

Welt als das „Stuttgarter Ballettwunder“,<br />

als historisches Ereignis der Kunst feiert:<br />

John Cranko (1927 – 1973).<br />

Regisseur Joachim A. Lang beschreibt<br />

die Höhen und Tiefen im Leben einer<br />

einsamen, fragilen Seele auf der<br />

Suche nach Liebe und Anerkennung<br />

und begleitet den unbequemen Geist<br />

eines geradezu besessenen Ausnahmekünstlers,<br />

der für seine Visionen<br />

kompromisslos und selbstzerstörerisch<br />

nach künstlerischer Perfektion strebt.<br />

Dabei erwachen die bis heute wegweisenden<br />

Choreografien Crankos in<br />

den anmutigen, melancholischen und<br />

berauschenden Tanzszenen auf der<br />

großen Leinwand zu neuem Leben und<br />

beweisen: „CRANKO“ hat die Emotionen in<br />

den Tanz gebracht.<br />

John Cranko wird von Sam Riley gespielt.<br />

Einem breiten Publikum wurde der<br />

gebürtige Engländer 2006 als Post-<br />

Punk-Ikone und Joy-Division-Sänger Ian<br />

Curtis in Anton Corbijns Biopic „CONTROL“<br />

bekannt, das in Cannes mit gleich<br />

mehreren Auszeichnungen prämiert<br />

wurde. Es folgten bis heute internationale<br />

Erfolge. „CRANKO“ wird sicherlich der<br />

nächste werden.<br />

DVD<br />

„Best of“ Pedro Almodóvar<br />

Grandiose Filmwerke des weltweit<br />

populären schwulen Regisseurs gibt es<br />

ab Ende August in einer sehr großen<br />

Box voller DVDs oder Blu-Rays. Ein Fest<br />

für Kinofilmfreund*innen!<br />

Die zehn bei „Best of Pedro Almodóvar“<br />

versammelten Werke, unter anderem<br />

„Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs“,<br />

„High Heels – Die Waffen<br />

einer Frau“, „Mein blühendes Geheimnis“,<br />

„Alles über meine Mutter“, „La Mala<br />

Educación – Schlechte Erziehung“ und<br />

„Parallele Mütter“ sind mit dabei, zeigen,<br />

warum Pedro Almodóvar zu den ganz<br />

großen Künstlern der Filmwelt gehört. Es<br />

ist sein Blick auf die Menschen, deren<br />

Unterschiede, Besonderheiten und liebenswerten<br />

Neurosen, die er zusammen<br />

mit Stars wie Pénelope Cruz und Cecilia<br />

Roth zu unterhaltsamen und auch mal<br />

tragischen Film-Charakteren verarbeitet.<br />

Die dicke Box mit zahlreichen Extras<br />

ist ab dem 22. August zu bekommen,<br />

etwa vier Wochen bevor der Spanier<br />

seinen 75. Geburtstag feiert. Schon<br />

heute daher: Alles Liebe und danke,<br />

Pedro Almodóvar.<br />

Biografisches: Ein queerer Weltstar! Mit<br />

dem „Gesetz der Begierde“ machte 1987<br />

Regisseur Pedro Almodóvar – geboren<br />

am 25. September 1949 – auf sich<br />

aufmerksam, mit den „Frauen am<br />

Rande des Nervenzusammenbruchs“<br />

folgte 1988 der große Durchbruch.<br />

Seitdem gilt der Spanier als kreativer<br />

Paradiesvogel mit Kultfilm-Status. Werke<br />

wie „Volver – Zurückkehren“, „Julieta“<br />

oder auch „Sprich mit ihr“ förderten den<br />

Ruf des Melodramen-Machers.<br />

Wir sind Fans! *rä<br />

FOTO: STUDIOCANAL


FILM<br />

INTERVIEW<br />

Fabian Stumm:<br />

„Da ist viel Bauchgefühl im Spiel …“<br />

Seine Karriere begann Fabian Stumm,<br />

inspiriert von seiner Begeisterung für<br />

„Carrie“-Star Sissy Spacek, zunächst<br />

mit einer Ausbildung am Lee-Strasberg-Institut<br />

in New York und Schauspiel-Jobs<br />

an diversen Theatern sowie<br />

Kino- und TV-Produktionen wie „Die<br />

Fahnderin“ oder „Treppe aufwärts“. Für<br />

echtes Aufsehen sorgte allerdings erst<br />

2023 sein Regiedebüt „Knochen und<br />

Namen“, in dem er auch die Hauptrolle<br />

spielte. Ebenfalls in seinem neuen Film<br />

„Sad Jokes“, der bereits zur Weltpremiere<br />

beim Filmfest München mit Preisen<br />

bedacht wurde und nun am 12. September<br />

in die deutschen Kinos kommt,<br />

ist er wieder Regisseur, Drehbuchautor<br />

und Schauspieler in einer Person. Wir<br />

trafen den schwulen Wahlberliner zum<br />

Interview.<br />

Fabian, im Zentrum von „Sad Jokes“<br />

steht ein Regisseur, der gerade seinen<br />

ersten Film ins Kino bringt. Da standen<br />

erkennbar eigene Erfahrungen Pate, die<br />

du vergangenes Jahr mit deinem Debüt<br />

„Knochen und Namen“ gemacht hast,<br />

oder?<br />

Genau! Einen Film zu promoten, auf<br />

Festivals unterwegs zu sein und immer<br />

wieder über meine Arbeit, aber eben<br />

auch mich selbst zu reden, das war<br />

sehr neu, aufregend und auch einen<br />

Hauch destabilisierend. Und immer,<br />

wenn ich merke, dass ich etwas neu<br />

kennenlernen muss, brauche ich parallel<br />

etwas, das mir Sicherheit gibt, um das<br />

auszubalancieren. Das ist für mich das<br />

Schreiben geworden. Trotzdem habe ich<br />

nicht einfach eins zu eins nacherzählt,<br />

was mir passiert ist. „Sad Jokes“ ist nicht<br />

autobiografisch, auch wenn da ein paar<br />

Fenster in mein eigenes Leben aufgehen.<br />

Gib doch mal ein Beispiel für eine reale<br />

Erfahrung, die du für den Film fiktionalisiert<br />

hast!<br />

Tatsächlich habe ich mir letztes Jahr zwischen<br />

zwei Festivals den Finger gebrochen.<br />

Nicht wie Joseph im Film in einem<br />

Automaten, sondern beim Spielen mit<br />

meinem Hund. Aber die Situation war so<br />

absurd, wie ich zwischen lauter Anfragen,<br />

Reiseplanungen und Ähnlichem in Berlin<br />

im Krankenhaus lag – und plötzlich, für<br />

mich ganz ungewohnt, richtig Angst vor<br />

dieser Operation bekam. Anschließend<br />

rannte ich wochenlang mit diesem<br />

dicken Verband herum, und irgendwie<br />

fand ich das alles so speziell und lustig<br />

und bekloppt, dass ich das aufschreiben<br />

musste. Dann ging es relativ flott, dass<br />

daraus „Sad Jokes“ wurde.<br />

Die Fenster zu deinem Leben machst du<br />

nicht nur in den Figuren auf, sondern<br />

auch hinter der Kamera, indem du etwa<br />

mit Familie und Freund*innen arbeitest.<br />

Wonach entscheidest du, wie viel du<br />

wirklich von dir zeigen willst und wie<br />

nah du die Fiktion an deinen Alltag<br />

heranlässt – oder andersherum?<br />

Da ist viel Bauchgefühl im Spiel. Ich<br />

spiele leider kein Instrument, aber stelle<br />

mir das Schreiben und Bauen einer Filmerzählung<br />

so ein bisschen ähnlich vor<br />

wie Komponieren. Ich tariere also aus,<br />

wo irgendetwas zu viel oder zu wenig ist,<br />

bis sich eine gewisse Harmonie einstellt.<br />

Am meisten Spaß macht es mir, wenn<br />

ich irgendein Element in die Geschichte<br />

einbaue, bei dem ich dann erst mit der<br />

Zeit merke, dass das eine Referenz an<br />

das Leben zum Beispiel meiner Mutter,<br />

meines Vaters oder einer guten Freundin<br />

ist. Wenn die Sache so eine Eigendynamik<br />

bekommt, genieße ich das am<br />

meisten. Selbst im fertigen Film fallen<br />

mir da manchmal noch Sachen auf, die<br />

ich rational gar nicht bedacht, sondern<br />

offenbar nur emotional gespürt hatte.<br />

Willst du diesen sehr persönlichen<br />

Ansatz auch bei kommenden Filmen<br />

beibehalten?<br />

Nicht ausschließlich. Ich freue mich auch<br />

darauf, ganz andere Stoffe zu schreiben.<br />

Für die ersten Filme war es für mich einfach<br />

klug und hilfreich zu sagen: „Write<br />

what you know.“ Ich habe Geschichten<br />

geschrieben, die nah dran sind an<br />

meinem Leben oder dem meiner Lieben,<br />

weil ich mir auch nicht anmaßen wollte,<br />

etwas zu schreiben, von dem ich nichts<br />

verstehe. Aber der kommende Film, in<br />

dem u. a. wieder Marie-Lou Sellem eine<br />

der Hauptrollen spielen wird, handelt<br />

zum Beispiel von einem lesbischen Paar


FILM<br />

Ende fünfzig. Das hat schon deutlich<br />

weniger mit mir zu tun.<br />

Sellem ist heterosexuell, in „Sad<br />

Jokes“ spielt auch Jonas Dassler eine<br />

queere Rolle. Sind für dich, der du auch<br />

selbst als Schauspieler arbeitest, die<br />

zuletzt geführten Debatten um das<br />

authentische Besetzen queerer Figuren<br />

inzwischen müßig?<br />

Müßig nicht, aber meinem Gefühl nach<br />

sind wir da auf einem ganz guten Weg.<br />

Wenn man es hinkriegen würde, grundsätzlich<br />

mehr diverse Rolle zu entwickeln,<br />

damit es wirklich eine größere Auswahl<br />

gibt, wäre ich als Filmemacher fein<br />

damit, wenn jede*r alles spielen darf. Ich<br />

als Schauspieler möchte ja schließlich<br />

auch straighte genauso wie queere<br />

Rollen spielen dürfen. Aber das ist bis<br />

dato eben nicht die Norm gewesen,<br />

weswegen die Debatte höchst relevant<br />

wurde und immer noch ist. In meinem<br />

Kino, so wie ich es umsetzen möchte,<br />

wünsche ich mir aber natürlich, dass so<br />

etwas kein Thema ist.<br />

Also bist du da auch beim Casting<br />

offen für alles?<br />

Beim Schreiben und Besetzen restringiere<br />

ich mich kein bisschen. Was zum<br />

Beispiel Marie-Lou Sellem angeht: Die<br />

ist seit „Knochen und Namen“ eine sehr<br />

enge Freundin geworden und so nah mit<br />

mir, meinem Leben und meiner Realität<br />

als queerem Menschen verbunden,<br />

dass ich sie absolut als Ally empfinde.<br />

Weswegen ich dann auch null Skrupel<br />

habe, sie eine queere Rolle spielen zu<br />

lassen.<br />

Dich selbst hast du ja in deinen beiden<br />

Filmen ohnehin authentisch queer<br />

besetzt …<br />

Bislang! Im nächsten spiele ich auch<br />

wieder mit – und diesmal ist die Figur<br />

hetero. Das hat sich instinktiv ergeben,<br />

aber fand ich dann irgendwie auch<br />

konsequent und wichtig. Wobei es<br />

spannend ist, dass ich nach all den<br />

Jahren als Schauspieler jetzt durch die<br />

eigenen Filme eine neue Sichtbarkeit<br />

bekomme, die ich vorher so nicht hatte.<br />

Also ausgerechnet mit zwei so eindeutig<br />

queeren Stoffen und Rollen. Was ja<br />

eigentlich ein interessanter Beweis dafür<br />

ist, wie wichtig es sein kann, sich auf sich<br />

selbst zurückzubesinnen und ganz bei<br />

sich zu bleiben.<br />

Hatte denn der Sprung hinter die<br />

Kamera auch damit zu tun, dass du<br />

frustriert warst über die mangelnde<br />

Sichtbarkeit als Schauspieler?<br />

Es war nicht so, dass ich plötzlich die<br />

Idee hatte, mir meine Rollen einfach<br />

selbst zu schreiben. Als Kind wollte<br />

ich entweder Maler oder Schriftsteller<br />

werden, und ich habe immer irgendwie<br />

nebenbei geschrieben, aber irgendwann<br />

kam eben die Schauspielerei<br />

dazwischen. Lange war mir das, was ich<br />

geschrieben habe, außerdem zu intim,<br />

und ich wollte nicht wahrgenommen<br />

werden als jemand, der sich selbst die<br />

Hauptrollen schreibt, weil sie ihm sonst<br />

niemand gibt. Dafür bedeutet mir das<br />

Schreiben zu viel.<br />

Was hat sich dann geändert?<br />

In der Corona-Zeit brachen plötzlich<br />

Theater- und andere Projekte weg und<br />

ich merkte immer mehr, was ich für<br />

einen Hunger nach der Auseinandersetzung<br />

mit spannenden Geschichten<br />

und Figuren habe. Da gab mir das Schreiben<br />

plötzlich eine kleine Heimat, und<br />

irgendwann hatte ich eine Idee für einen<br />

Kurzfilm für meine gute Freundin Anneke<br />

Kim Sarnau. Den haben wir dann auch<br />

wirklich entwickelt und umgesetzt – und<br />

schon am ersten Drehtag merkte ich<br />

nach ein paar Stunden, dass da gerade<br />

etwas passiert, was ich unbedingt weitermachen<br />

will. Ich liebe es, Schauspieler<br />

zu sein, und will das auch weitermachen.<br />

Aber die Art und Weise, wie ich mich<br />

als Filmemacher ausdrücken kann, ist<br />

natürlich noch viel reichhaltiger. Da führt<br />

jetzt kein Weg mehr zurück.<br />

*Interview: Patrick Heidmann<br />

„Cranko erfand eine neue Welt des Tanzes“<br />

THE NEW YORK TIMES<br />

S A M R I L E Y I S T<br />

EIN FILM VON JOACHIM A. LANG<br />

REGISSEUR VON MACKIE MESSER - BRECHTS DREIGROSCHENFILM<br />

AB 3. OKTOBER IM KINO


kunst<br />

PARIS<br />

Pierre et Gilles –<br />

„NUIT ÉLECTRIQUE“<br />

Endlich eine neue Werkschau der beiden international gefeierten Künstler Pierre et<br />

Gilles. Natürlich in Paris, natürlich elektrisierend. Und so heißt die Ausstellung dann<br />

auch: „Nuit Électrique“.<br />

FOTOS: FOTO: © COURTESY DES ARTISTES ET TEMPLON, PARIS – BRUSSELS – NEW YORK<br />

Pierre et Gilles: „Fuck (Jonah Almost)“, 2023, photographie imprimée par jet<br />

d’encre sur toile et peinte | Ink-jet photograph printed on canvas and painted,<br />

133 × 106 cm – 52 1/4 × 41 3/4 in (encadré | framed)


kunst<br />

Pierre et Gilles: „Let’s Party<br />

(Antoine Rigolot)“, 2023<br />

photographie imprimée<br />

par jet d’encre sur toile<br />

et peinte | Ink-jet photograph<br />

printed on canvas<br />

and painted, 115 × 142 cm<br />

— 45 1/4 × 56 in (encadré<br />

| framed)<br />

Es sei eine „explosive und sinnliche“<br />

Ausstellung, zudem die erste, die<br />

Pierre et Gilles in den letzten zwei Jahren<br />

neu produziert haben. Die Bildsprache<br />

der Kunstwerke, die in „Nuit Électrique“<br />

ausgestellt werden, zeichnet sich durch<br />

einen radikalen Aufbruch aus: Die<br />

ohnehin schon immer wichtige Arbeit mit<br />

Lichtquellen wird durch ein subtiles Spiel<br />

von Neonlichtern noch weiter vertieft.<br />

Entwickelt worden sei diese Technik von<br />

Fotograf Pierre und Maler Gilles im Keller<br />

ihres Ateliers.<br />

„Von Anfang an taucht der Besucher in<br />

ein ebenso funkelndes wie schwindelerregendes<br />

nächtliches Universum ein.<br />

Leuchtstoffröhren in Form von Regenbögen,<br />

E-Gitarren, Musiknoten und sogar<br />

ein glamouröser Nachtklub sind durch<br />

die chimären Kulissen gewoben“, so das<br />

Team der Galerie dazu vorab. „Mit ihren<br />

neuen Gemälden, die in den letzten zwei<br />

Jahren entstanden sind, machen sich<br />

die Künstler einen Spaß aus ihrem Status<br />

als Ikonen und schaffen eine Galerie<br />

nächtlicher und ausgefallener Porträts.“<br />

Schon seit 1976 entführen Pierre et Gilles<br />

in Traumwelten, scheuen sich aber<br />

nicht, auch ernste Themen wie Krieg und<br />

Umweltverschmutzung, Homophobie<br />

und Rassismus zu thematisieren. 2024<br />

nehmen sie uns mit in eine elektrisierende<br />

Nacht … *rä<br />

Pierre et Gilles: „Over the Rainbow (Nassim<br />

Guizani et Lukas Ionesco)“, 2023, photographie<br />

imprimée par jet d’encre sur toile et peinte dans<br />

un cadre réalisé par les artistes, 158 × 116 cm<br />

31.8. – 19.10., Pierre et Gilles:<br />

„Nuit Électrique / Electric Night“,<br />

Galerie TEMPLON,<br />

28 rue du Grenier-Saint-Lazare, Paris,<br />

www.templon.com


kunst<br />

MALEREI<br />

Die hohe Kunst<br />

des tierischen Humors<br />

Ging es in den ersten Jahren ab<br />

1980 vor allem um Comics, ist der<br />

Verlag von Benedikt Taschen seit 1984<br />

besonders im Kunstbuchgeschäft erfolgreich.<br />

Prominente Fans des Verlags<br />

sind unter anderem Rihanna und Moby.<br />

Bücher, die für große Kunst und grandiose<br />

Fotos stehen, Bücher, die wunderbare<br />

Inspiration geben. Bildbände wie<br />

zum Beispiel Walton Fords Kunstbildband<br />

„Pancha Tantra“.<br />

Die neue Version des Buchs, über 500<br />

Seiten stark, ist ein einzigartiges Tier-<br />

Aquarell-Universum, das reich an listigen<br />

Witzen und versteckter Bedeutung ist<br />

und damit bestens unterhält. Diese aktualisierte<br />

Ausgabe sei „die bislang umfassendste<br />

Übersicht über Fords Œuvre und<br />

enthält viele neue Werke des Künstlers“,<br />

wie der Verlag vorab verrät. Seine Kunst<br />

erinnert an die Tier- und Natur-Gemälde<br />

der Renaissance oder des Barocks und<br />

der Kolonialzeit. Je länger #mensch sie<br />

betrachtet, desto mehr kann allerdings<br />

entdeckt werden, was es früher so nicht<br />

gab. Seine Bilder haben Humor und viele<br />

Ebenen ... *rä<br />

www.taschen.com<br />

RETROSPEKTIVE<br />

„ACHIM FREYER BILDER“ im Schloss Biesdorf<br />

Die von Johannes Odenthal und Karin Scheel kuratierte Ausstellung eröffnet mit einer Vernissage<br />

am 15. September, bis Ende Februar 2025 kann die Kunst des 1934 in Berlin geborenen<br />

Künstlers dann erlebt werden.<br />

Achim Freyer war Meisterschüler von Bertolt Brecht, lebte in der DDR und wurde nach der Flucht<br />

in den Westen 1972 als Bühnen- und Kostümbildner weltberühmt. Immer ist er aber zuerst Maler,<br />

bildender Künstler, der seinen Gestaltungsraum grenzenlos auf alle verfügbaren Medien ausweitet.<br />

Die Retrospektive „ACHIM FREYER BILDER“ im Schloss Biesdorf zeigt erstmals das bildkünstlerische<br />

Schaffen von Achim Freyer aus über siebzig Jahren in einem großen Zusammenhang.<br />

16.9.2024 – 23.2.2025, „ACHIM FREYER BILDER“, Schloss Biesdorf, Alt Biesdorf 55, 12683 Berlin,<br />

Öffnungszeiten: täglich 10 – 18 Uhr, freitags 12 – 21 Uhr, dienstags geschlossen, Eintritt frei,<br />

schlossbiesdorf.de


.com<br />

kunst 67


68 kunst


kunst 69


uch<br />

NACHGEFRAGT<br />

Thomas Fleischmann:<br />

„RAUS AUS DEM ALLTAG“<br />

Der Moderator von Sky Sport News ist allen bekannt, die sich für Sport interessieren. Sein mediales<br />

Coming-out hatte der ehemalige Solist eines Knabenchors 2022 während der umstrittenen Fußballweltmeisterschaft<br />

in Katar, als das gastgebende Land durch unverhohlene Homophobie von sich reden machte.<br />

Thomas Fleischmann war mutig genug, dies live zu thematisieren und sich auch gleich zu outen. Wir<br />

sprachen mit dem Moderator, Journalisten und Autor aus Franken, Bayern, anlässlich der Veröffentlichung<br />

seines Buchs „EXTRAMETER“ darüber und über seine ganz persönlichen Erfahrungen auf dem Jakobsweg.<br />

Hört #mensch Jakobsweg, denkt<br />

#mensch an Hape Kerkeling. Hat er dich<br />

motiviert, den Weg zu gehen?<br />

Hape war sicherlich auch ein kleines<br />

Stückchen Motivation, weil ich sein Buch<br />

„Ich bin dann mal weg“ gelesen und<br />

später den Film gesehen habe. Die<br />

Faszination war aber grundsätzlich<br />

schon vorher da. Mein Plan war einfach,<br />

mal was anzupacken, das jenseits des<br />

Alltags ist. Einfach rauszukommen! Ich<br />

wollte mal etwas anderes machen,<br />

etwas anderes erleben und selbst entdecken,<br />

was diese Faszination für den<br />

Jakobsweg mit mir macht.<br />

Und kamst du dort zur Ruhe oder<br />

hast du neue Entscheidungen treffen<br />

können, die von den dort gesammelten<br />

Erfahrungen herrühren?<br />

Ich musste mir über nichts klar werden,<br />

ich war eigentlich super-zufrieden mit<br />

meinem Leben. Gerade das war, glaube<br />

ich, der perfekte Ansatz, dorthin zu gehen,<br />

ohne etwas verändern zu müssen … Ich<br />

konnte mich einfach darauf einlassen.<br />

Letztendlich ist mit mir dann doch etwas<br />

passiert, ich konnte mir plötzlich über<br />

viele Sachen Gedanken<br />

machen, was im (Berufs-)<br />

Alltag nicht immer möglich<br />

ist. Die Erkenntnis hat sich<br />

bewahrheitet, dass es Sinn<br />

macht, den üblichen und<br />

vorhersehbaren Weg<br />

auch mal zu verlassen,<br />

den man sonst im Leben<br />

geht. Etwas zu wagen,<br />

auch körperlich mal die<br />

Grenzen auszuloten,<br />

zahlt sich aus.<br />

Dein Buch „EXTRA-<br />

METER“ handelt aber<br />

noch von mehr.<br />

Anhand der einzelnen<br />

Etappen des<br />

Jakobswegs schildere<br />

ich in den Kapiteln<br />

Spannendes oder auch Lustiges aus<br />

meinem Leben. Mir kamen damals viele<br />

Erinnerungen und Erlebnisse wieder in<br />

den Kopf. Ich bin ja früh als Solist bei<br />

einem Knabenchor um die Welt gereist,<br />

dann kam ganz schnell meine TV-<br />

Karriere. Das Buch bietet den Leser*innen<br />

deswegen auch viele spannende Einblicke<br />

in eine außergewöhnliche Jugendzeit,<br />

den Profisport und das Mediengeschäft.<br />

Dein Coming-out vor laufender Kamera<br />

als Antwort auf die Homophobie<br />

Katars … Wie hat Sky Sport News eigentlich<br />

damals reagiert?<br />

Total cool. Es war nicht abgesprochen,<br />

es war aus dem Bauch heraus. Das<br />

homophobe Statement war Thema in<br />

der Sendung und ich dachte mir, diese<br />

besondere Gelegenheit sollte ich nutzen,<br />

als einer, der sich von solchen miesen<br />

Aussagen betroffen fühlt und dem etwas<br />

entgegensetzen möchte. Ich bekam<br />

super-viel Unterstützung vom Sender und<br />

von den Zuschauer*innen. Es ist doch toll<br />

zu wissen, dass man das tun kann, ohne<br />

dass irgendetwas Negatives passiert.<br />

Es ist wichtig, darauf aufmerksam zu<br />

machen, dass es diese Menschen, die<br />

von Katar so abgewertet wurden, überall<br />

in unserer Gesellschaft gibt.<br />

Was ist dein Tipp für mentale<br />

Gesundheit?<br />

Ich finde, es sind oft die kleinen Sachen,<br />

an denen man sich erfreuen sollte und<br />

kann. Bei mir zum Beispiel Musik und<br />

Sport! Ich weiß wirklich allzu gut,<br />

dass es überall in unserer<br />

Welt viele Dinge gibt,<br />

die einem Sorgen oder<br />

Angst machen<br />

können. Trotzdem<br />

sollten wir auch<br />

mal den Mut haben<br />

auszubrechen,<br />

eben diesen Mut<br />

zum Extrameter<br />

haben. Einfach das<br />

zu machen, was<br />

einem guttut.<br />

*Interview:<br />

Michael Rädel<br />

www.thomasfleischmann.com


uch


uch<br />

UNTERHALTUNG<br />

Gloria Gray: „Jenseits von Verhausen“<br />

FOTO: M. RÄDEL<br />

Mit dem aktuellen Band ist 2024 der<br />

dritte Teil der Krimireihe der bekannten<br />

bayrischen Schauspielerin Gloria<br />

Gray aus Zwiesel im Bayerischen<br />

Wald erschienen. Ein amüsanter und<br />

spannender Lesespaß, der mit viel<br />

Witz sowie guter Story unterhält. Und<br />

die Geschichte vereint ungewöhnliche<br />

Charaktere.<br />

Da wäre zum Beispiel Biker-Anführer Wolf<br />

Wolff, der Ex-Freund von „Ermittlerin“ Vikki<br />

Victoria, der „während einer Tierschutz-<br />

Intervention ordentlich Mist gebaut,<br />

genauer einen Mord“ begangen hat.<br />

Oder auch seine Switch Blades Crew, die<br />

plötzlich verschwunden ist. Schön sind<br />

die unterhaltsam erwähnten Kleinigkeiten,<br />

die fast jede Szene so amüsant<br />

machen. Sätze wie zum Beispiel „Ob<br />

Kessler vorhin Marios Popelrollerei<br />

bemerkt hat? Und wie er das feste<br />

Klümpchen diskret in den Fußraum des<br />

Wagens geschnipst hat?“ finden Lesende<br />

sonst wohl in keinem anderen Krimi! Das<br />

über 370 Seiten dicke Buch „Jenseits<br />

von Verhausen – Vikki Victorias dritter<br />

Zwischenfall“, eine Zusammenarbeit von<br />

Gloria Gray und Co-Autor Robin Felder,<br />

gibt es bei dtv (www.dtv.de). *rä<br />

TIPP<br />

„Elvis Presley hatte noch Träume“<br />

Unlängst erschien ein Buch über den King of Rock ’n’ Roll, der mit seinen Liedern bis<br />

heute inspiriert und via Streaming und Radio Generationen unterhält.<br />

Es sei ein „einzigartiger Einblick in das Leben dieser Musikikone“. Es ist jedoch zugleich<br />

ein Werk, das den Sänger „in einem fiktiven, aber tiefgründigem Licht“ zeigt. Fiktion,<br />

die zugleich Fakten liefert und diese verarbeitet – das klingt spannend. Geschrieben<br />

wurde die Hommage in Buchform von einer Autorin, die zugleich Fan ist: Andrea<br />

Mariadas. Und die widmet sich auch den „Was wäre, wenn“-Momenten im Leben des<br />

1977 verstorbenen Sängers aus den USA. Das Buch lässt dich ganz nah an die (fiktive!)<br />

Gedankenwelt von Elvis Presley ran. Etwa wenn der Künstler an wichtige Begegnungen<br />

denkt oder Entscheidungen trifft. „Elvis Presley hatte noch Träume“ ist ein ungewöhnliches<br />

Buch, weil es versucht, in eine weltbekannte tote Person einzutauchen. Das ist<br />

aber durchaus unterhaltsam und auch für Fans ein Lesegenuss. *rä


uch<br />

Semmel Concerts Entertainment GmbH präsentiert:<br />

DAS HITMUSICAL<br />

ENDL ICH<br />

D A S O R I G I N A L !<br />

D<br />

i<br />

r e k<br />

t<br />

a u s<br />

L<br />

O N D O N<br />

Er ist einer DER Promis, die wir in Deutschland haben, die<br />

auch im Ausland beachtet werden. Und einer der wohl<br />

umtriebigsten Queers, die auch das Herz der heterosexuellen<br />

Mehrheitsgesellschaft erwärmen konnten. Harald<br />

Glööckler unterhält, verzaubert mit seiner Mode und tut<br />

Gutes. Und er schreibt Bücher. Unlängst stellte er das<br />

Neuste vor.<br />

AUTOBIOGRAFIE<br />

Harald Glööckler:<br />

„Also habe ich beschlossen,<br />

zum Angriff überzugehen“<br />

Uns ließ er via E-Mail eine Passage aus seiner neuen Autobiografie<br />

„Desaströös bis POMPÖÖS“ schriftlich zukommen,<br />

und zwar aus dem Kapitel „Schönheitsideale“:<br />

11.12.2024 – 05.01.2025 München<br />

07.01.2025 – 11.01.2025 Frankfurt<br />

04.02.2025 - 06.02.2025 Chemnitz<br />

07.02.2025 - 09.02.2025 Halle / Saale<br />

28.02.2025 Heilbronn<br />

01.03.2025 - 02.03.2025 Mannheim<br />

11.02.2025 – 23.02.2025 AT-Wien<br />

04.03.2025 – 09.03.2025 Stuttgart<br />

11.03.2025 - 14.03.2025 AT-Bregenz<br />

15.03.2025 - 16.03.2025 Füssen<br />

18.03.2025 AT-Linz<br />

19.03.2025 AT-Innsbruck<br />

21.03.2025 + 22.03.2025 AT-Graz<br />

semmel.de<br />

WWW.MUSICAL-GREASE.DE<br />

25.03.2025 – 06.04.2025 Oberhausen<br />

08.04.2025 – 13.04.2025 Bremen<br />

15.04.2025 – 20.04.2025 Hannover<br />

22.04.2025 Fulda<br />

23.04.2025 Erfurt<br />

24.04.2025 Lingen<br />

25.04.2025 Kiel<br />

26.04.2025 Magdeburg<br />

27.04.2025 Hamburg<br />

01.05.2025 + 02.05.2025 Nürnberg<br />

03.05.2025 Regensburg<br />

04.05.2025 Leipzig<br />

06.05.2025 – 18.05.2025 Berlin<br />

Tickets:<br />

„Das ganze Leben ist Veränderung. Es ist kein langsam<br />

fließender, gleichmäßiger Fluss. Es ist ein ständiges Auf<br />

und Ab. Alles ist in Bewegung, nichts bleibt, wie es ist. Nicht<br />

nur unsere Umwelt verändert sich unentwegt, auch wir<br />

erneuern uns ständig. Mit sechsundvierzig Jahren war<br />

ich an einem Punkt angelangt, an dem ich gravierende<br />

Veränderungen an meinem Körper wahrgenommen<br />

habe. Dass sich der Körper mit den Jahren verändert, ist<br />

keine Frage. Aber deshalb muss man sich dieser Tatsache<br />

trotzdem nicht beugen. Ich war wieder einmal bereit für<br />

eine Erneuerung. Die Seele und der Körper sollen eins sein.<br />

Aber sie waren es nicht mehr. In solchen Situationen des<br />

Lebens gibt es immer zwei Möglichkeiten. Einmal kann man<br />

die Situation akzeptieren und resignieren. Man kann aber<br />

auch etwas unternehmen. Und etwas zu unternehmen<br />

war in meinem Fall eine unbedingte Notwendigkeit. Als ich<br />

beobachtet habe, wie meine Mutter innerhalb eines Jahres<br />

um gefühlte 80 Jahre alterte, habe ich mir im Alter von<br />

13 Jahren geschworen, dass ich solch einen körperlichen<br />

Verfall bei mir nicht hinnehmen werde. Also habe ich<br />

beschlossen, zum Angriff überzugehen.“<br />

Das Buch dreht sich freilich nicht nur um sein Äußeres oder<br />

seine Arbeit als Designer und Blogger, es erzählt auch von<br />

seiner schweren, seiner „desaströösen Kindheit“. Es ist ein<br />

persönlicher Rückblick auf ein halbes Jahrhundert Leben in<br />

seiner bewegendsten Form. *rä<br />

www.haraldgloeoeckler.vip<br />

HARM-PETER DIETRICH VERBINDET GEKONNT BIOGRAFISCHES MIT<br />

ZEITGESCHICHTE UND LÄSST DIE LEBENSWELTEN HOMOSEXUELLER<br />

LEBENDIG WERDEN. SEINE GESCHICHTE IST EINE „SCHWULE<br />

GESCHICHTE“ DES 20. UND FRÜHEN 21. JAHRHUNDERTS.<br />

JETZT ÜBERALL IM BUCHHANDEL.<br />

ISBN:978-3-86408-334-1, 368 S., HARDCOVER MIT SCHUTZUMSCHLAG UND<br />

LESEBAND, 18 EURO, ERSCHIENEN IM VERGANGENHEITSVERLAG, BERLIN


uch<br />

ROMAN<br />

Die letzten Tage<br />

vor dem Schweigen<br />

Er war einer DER Denker des 20. Jahrhunderts:<br />

der österreichische Philosoph<br />

Ludwig Wittgenstein (1889 – 1951). Und<br />

er inspirierte den Autor Markus Seidel<br />

zu seinem Roman „Ludwig Wittgenstein:<br />

Die letzten Tage vor dem Schweigen“.<br />

Das Buch setzt sich mit der Homosexualität<br />

des Philosophen von Weltrang, des<br />

neurotischen Eigenbrötlers auseinander.<br />

Mit Adolf Hitler soll er auf dieselbe Schule<br />

gegangen sein, von Cambridge aus<br />

bekämpfte er ihn später. Ein Denker, der<br />

in einer Zeit harter Regeln und strenger<br />

Moral aufwuchs, der sich zeitlebens mit<br />

der Logik (in) der Sprache beschäftigte<br />

und damit weltberühmt wurde.<br />

Der Roman von Markus Seidel erzählt<br />

von den letzten Monaten seines Lebens<br />

im Haus seines Arztes Dr. Edward Bevan<br />

in Cambridge und von Raymond, dem<br />

17-jährigen Teenager aus der Nachbarschaft,<br />

der in den letzten Tagen zu<br />

Wittgensteins Begleiter wird. Zusammen<br />

mit ihm lässt der Philosoph seine<br />

Vergangenheit Revue passieren, bevor er<br />

für immer schweigen wird.<br />

Angesprochen auf den Roman verrät der<br />

Verleger Dr. Alexander Schug: „Er hat eine<br />

faszinierende Geschichte aufgegriffen:<br />

die eines weltberühmten Philosophen,<br />

der mit nur zwei Büchern die gesamte<br />

Philosophiewelt zweimal auf den Kopf<br />

gestellt hat. Doch Markus Seidel holt<br />

Wittgenstein aus zu entfernter Flughöhe<br />

in Sichtweite. Wittgenstein formt er für<br />

uns als Menschen, mit dem wir 186 Seiten<br />

lang in Augenkontakt bleiben“. Große<br />

Buchkunst. *rä<br />

www.omnino-verlag.de<br />

BILDBAND<br />

Ellen von Unwerth: Berge, Bayern, Burschen?<br />

FOTO: ELLEN VON UNWERTH – „WOODCUTTING DRAMA“, 2015<br />

Stimmungsvolle Bilder mit Enzian und<br />

Edelweiß? Nein. Oder: nicht nur. Die<br />

international bekannte Fotografin<br />

und Künstlerin, 1954 in Frankfurt am<br />

Main geboren, inszeniert in „Ellen von<br />

Unwerth. Heimat“ ihre spätere Heimat **<br />

ganz wunderbar. Alpenpracht statt wie<br />

sonst Claudia Schiffer, Madonna, David<br />

Guetta, Heidi Klum und Rihanna.<br />

Im Mittelpunkt der hier versammelten<br />

Bilder von Ellen von Unwerth stehen in<br />

dem prächtigen Bildband nicht allein<br />

die Berge, sondern meist schöne junge<br />

Frauen, die in glamouröser Heimatfilmkulisse<br />

(vor Ort!) abgelichtet wurden. Oder<br />

auch im Stall. Der herausgebende Kölner<br />

TASCHEN Verlag selbst bezeichnet das<br />

Buch-Kunstprojekt als „nostalgisch-frivole<br />

Fotopirsch“. Mit all den Klischees wird hier<br />

gespielt, und auch ein paar Burschen<br />

wurden mit der Kamera gekonnt<br />

eingefangen. *rä<br />

www.taschen.com<br />

** Mit 16 ging es einst in ein Waisenhaus<br />

im Allgäu, mit 16 dann nach München.


uch 75<br />

männer<br />

FÜR QUEERE<br />

PERSPEKTIVEN<br />

Gesellschaft, Kultur, Reise & Gesundheit


uch<br />

BILDBÄNDE<br />

Zwei Prachtbücher,<br />

die Hollywood ehren<br />

FOOT: © PHILIPPE HALSMAN / MAGNUM PHOTOS / AGENTUR FOCUS 1948<br />

FOTO: TI GOTHAM, INC. © LIFE PICTURE COLLECTION, MEREDITH OPERATIONS CORPORATION 1953<br />

Die Traumfabrik in den USA steht für<br />

Weltstars, den Jetset, Blockbuster,<br />

Dekadenz, tragische Kriminalfälle und<br />

Glamour. Vor allem in der ersten Hälfte<br />

des 20. Jahrhunderts waren die Studiobosse<br />

zarengleich am Wirken, konnten<br />

Schauspieler*innen aufbauen und auch<br />

verbannen.<br />

Der Sehnsuchtsort begründete<br />

Weltkarrieren wie die von Judy Garland,<br />

Robert De Niro, Shirley MacLaine, Warren<br />

Beatty, Elizabeth Taylor, Tom Cruise und<br />

Marilyn Monroe. Immer ganz nah dran<br />

an den Stars waren die Fotograf*innen<br />

des Fotomagazins LIFE. Durch Fotos wie<br />

von diesen Künstler*innen wurden die<br />

Sterne der Filmindustrie zum Jetset, zur<br />

Projektionsfläche für „normale“<br />

Menschen. Im Juli erscheinen<br />

in einer Box<br />

vereint die Bildbände<br />

„LIFE: HOLLYWOOD“ beim TASCHEN Verlag<br />

und lassen dich eintauchen in wilde<br />

Oscar-Nächte, Poolpartys und dem<br />

Glamour der 1950er- und 1960er-Jahre,<br />

der ganz großen Zeit Hollywoods, als die<br />

Filmindustrie half, die Sorgen nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg zu verdrängen ... *rä<br />

www.taschen.com


Medienpartner:<br />

buch 77<br />

MÄNNER.<br />

UND MEER.<br />

DEINE GAY CRUISE<br />

20. – 27. MAI 2025<br />

KROATIEN – ALBANIEN – ITALIEN<br />

CIVITAVECCIA<br />

(ROM)<br />

DUBROVNIK<br />

KOTOR<br />

NEAPEL (POMPEJI)<br />

AMALFI<br />

GALLIPOLI<br />

SARANDA (ALBANIEN)<br />

SIZILIEN<br />

Info-Hotline: 030 443 198-50 (Mo – Do 11 – 17 Uhr)<br />

www.spartacus.cruises


uch<br />

„THE RED HOT DESIRE ART BOOK“<br />

BILDBAND<br />

WOW!<br />

Ein erotisches Schmuckstück, das einmal<br />

mehr mit Männern, Fotokunst und<br />

Fantasie überzeugt und deine Bibliothek<br />

bereichern wird.<br />

„The Red Hot Desire Art Book“ von<br />

Thomas Knights ist da. Der Künstler<br />

selbst beschreibt seinen neuen Bildband<br />

als „Reich purer Ekstase“, „stimmungsvoll,<br />

nostalgisch und äußerst anregend“.<br />

Beim Betrachten fühlt man sich an<br />

die Fotografie von Bob Mizer erinnert,<br />

Thomas Knights erschafft aber durchaus<br />

eigenständige Kunst. *rä<br />

www.redhot100.com<br />

FOTOS: THOMAS KNIGHTS / WWW.REDHOT100.COM


uch<br />

FOTOGRAFIE<br />

Mumbais Männer<br />

In seiner brandneuen Ausgabe widmet<br />

sich das Team des queeren Bookazines<br />

(ein Buch im praktischen Magazin-<br />

Format) „Elska“ schwulen Paaren und<br />

Singles aus Mumbai, der spannenden<br />

Metropole an der indischen Westküste.<br />

Einvernehmlicher Sex steht in Indien zwar<br />

seit 2018 nicht mehr unter Strafe, aber<br />

außerhalb der Städte ist es immer noch<br />

extrem schwer, queer zu leben. Daher<br />

flüchtet sich die LGBTIQ*-Community<br />

in Städte wie Mumbai (alter Name:<br />

Bombay), um (einigermaßen) frei leben<br />

zu können. Liam Campbell zeigt sie<br />

uns – mal romantisch, mal erotisch,<br />

aber immer unverfälscht und intim. Es ist<br />

allerdings eine Wiederveröffentlichung,<br />

wie Liam uns verrät: „Eigentlich war es<br />

die zehnte Ausgabe von Elska, die sich<br />

leider gar nicht gut verkaufte. [...] Aber<br />

ich beschloss, eine Neuauflage von Elska<br />

Mumbai zu machen. Obwohl ich mir nicht<br />

sicher bin, ob es diesmal klappt. Doch [...]<br />

wenn man bedenkt, dass die Sichtbarkeit<br />

Südasiens immer noch so gering [...] ist, ist<br />

es wichtig! Ich bin absolut stolz auf unser<br />

indisches Bookazine [...]“. *rä<br />

www.elskamagazine.com


uch<br />

GESCHICHTE<br />

Harm-Peter Dietrich:<br />

„Danke, Gustav!<br />

Mein schwules Jahrhundert“<br />

Ein wichtiges Buch, geschrieben von<br />

einem Zeitzeugen. Schwule Geschichte<br />

von fast 100 Jahren.<br />

Im Nationalsozialismus vor dem Zweiten<br />

Weltkrieg 1936 im Rheinland geboren,<br />

wächst Harm-Peter Dietrich in der<br />

biederen Welt des Adenauer-Nachkriegsdeutschlands<br />

und des Wirtschaftswunders<br />

auf. Nachdem er sich früh der eigenen<br />

Sexualität bewusst wird, lebt er ein<br />

zunehmend selbstbewusstes Leben als<br />

junger Schwuler in einer Gesellschaft,<br />

die Homosexualität immer noch streng<br />

bestraft – ungeachtet tragischer Folgen<br />

bis zu Verhaftungen von Schwulen und<br />

Selbstmorden in seinem eigenen Umfeld.<br />

Schwule Identitäten müssen strikt geheim<br />

gehalten werden – das ist die Realität für<br />

Schwule in der frühen Bundesrepublik.<br />

Als die Emanzipationsbewegungen der<br />

1960er in Kalifornien auch den Homosexuellen<br />

in aller Welt gleichermaßen<br />

Freiheit und Gleichberechtigung verheißen,<br />

entschließt sich Harm-Peter Dietrich zur<br />

Auswanderung und erlebt in San Francisco<br />

eine arbeitsintensive, lustvolle und experimentierfreudige<br />

Zeit. In Deutschland wird<br />

vom damaligen Bundespräsidenten Gustav<br />

Heinemann 1969 dann die grundlegende<br />

Reform des §175 angestoßen – eine<br />

biografische Zäsur: Einvernehmlicher Sex<br />

zwischen Erwachsenen, unabhängig von<br />

Geschlecht und Orientierung, wird straffrei.<br />

Neue deutsche schwule Lebenswelten<br />

entstehen. Doch mit Beginn der 1980er-<br />

Jahre muss Dietrich als Arzt und Freund<br />

ansehen, was zur allgemeinen Katastrophe<br />

wird: Durch AIDS werden Hunderttausende<br />

dahingerafft. Dietrich selbst verliert den<br />

größten Teil seiner Freunde und erlebt<br />

einen jahrzehntelangen Kampf gegen<br />

diese Krankheit. Daneben schreibt<br />

Harm-Peter Dietrich über die wichtigen<br />

Bücher, Theaterstücke, Filme, Musik – über<br />

all das, was Schwule seit der frühen<br />

Bundesrepublik bewegt hat. Dietrich<br />

illustriert damit die facettenreiche, bunte<br />

und unterhaltsame, manchmal traurige,<br />

wütend machende Welt, in der Homosexuelle<br />

gelebt haben und leben.<br />

Harm-Peter Dietrich: „Danke, Gustav!<br />

Mein schwules Jahrhundert“,<br />

ISBN 978-3-86408-334-1,<br />

Vergangenheitsverlag,<br />

468 Seiten, 14 x 21 cm,<br />

www.vergangenheitsverlag.de<br />

TEXTILGESCHICHTE<br />

Musée de l’Impression sur Étoffes: 900 Stoffe<br />

Block-printing workshop for textiles at the Morris Works at Merton<br />

Abbey from: The Morris & Co. catalogue, London, Victoria & Albert<br />

Museum, 19th century, © London, Victoria & Albert Museum<br />

Games room in Schloss Hof, first floor, c. 1770 Austria<br />

, Schloss Hof Schloß Schönbrunn Kultur- und<br />

Betriebsges.m.b.H. / Foto: Alexander Eugen Koller<br />

Mode verbindet – etwa Schuluniformen<br />

–, sie trennt aber auch. Teure Stoffe<br />

für die Reichen, Primark und H&M für<br />

die anderen. Immer ist Mode und das<br />

daran hängende Können und Handwerk<br />

aber auch Kultur. Und war ebenso<br />

als Wandschmuck unverzichtbar.<br />

Die beiden Bildbände der Kunsthistorikerin<br />

Aziza Gril-Mariotte, „The<br />

Book of Printed Fabrics. From the 16th<br />

century until today“, die unlängst beim<br />

Kölner TASCHEN Verlag erschienen sind,<br />

widmen sich der Textilgeschichte als<br />

eine bebilderte Zeitreise vom barocken<br />

16. Jahrhundert bis heute. Beide Bücher<br />

versammeln etwa 900 Stoffe aus den<br />

Gewölben DES Stoff-Museums, des<br />

Musée de l’Impression sur Étoffes, das<br />

diese teilweise seit Jahrhunderten sicher<br />

aufbewahrt. Ein großartiges Geschenk<br />

für jede(n) mit Interesse an Mode und<br />

Textilkultur. Und auch ein wunderbares<br />

Design-Objekt zum Lesen, Betrachten<br />

und um es auf dem Wohnzimmertisch zu<br />

platzieren. *rä<br />

www.musee-impression.com,<br />

www.taschen.com


uch<br />

WISSENSCHAFT<br />

Geballtes Wissen<br />

„The Book. Der ultimative Wegweiser<br />

zum Wiederaufbau einer<br />

Zivilisation“ – Was für ein Buchtitel.<br />

Ist das etwa verschwurbeltes<br />

Zeug? Nein: Kunst. Und eben<br />

Wissen, denn das Buch sei „für alle<br />

Wissbegierigen, Neugierigen und<br />

Pionier*innen“, die denken, es sei<br />

bald vorbei mit der Zivilisation.<br />

Dank des Kollektivs Hungry<br />

Minds – Künstler*innen,<br />

Wissenschaftler*innen,<br />

Architekt*innen und Designer*innen<br />

aus der ganzen Welt – bekommen<br />

wir nun ein Buch, das zeigt,<br />

was und wie und wann so alles<br />

entwickelt wurde. Und das all den<br />

Preppern – gemeint sind Menschen,<br />

die sich ganz individuell auf etwaige<br />

Katastrophen vorbereiten – einen<br />

„Bauplan für den Wiederaufbau<br />

einer Zivilisation“ gibt. Wer sich<br />

nicht verrückt machen lassen will,<br />

bekommt hier aber eben auch einfach<br />

die Geschichte der Zivilisation<br />

(in Auszügen). „Vom ersten Holzpflug<br />

über die Dampfmaschine bis<br />

hin zu ausgeklügelten Mikrochips.<br />

Die eindrucksvollen, handgezeichneten<br />

Illustrationen entführen in<br />

faszinierende, fremde Welten und<br />

zu vergangenen Gesellschaften.<br />

Neben der Wissensvermittlung<br />

spricht das Buch auch die kreative<br />

Seite seiner Leser*innen an und<br />

inspiriert dazu, die Grenzen unseres<br />

menschlichen Geistes zu erweitern<br />

und über das Leben, das wir<br />

kennen, hinauszudenken, um Neues<br />

zu erschaffen“, wird dazu vorab<br />

verraten. „In 23 Kapiteln zollt der<br />

extragroße Band den Erfindungen<br />

Tribut, die die Menschheit zu der<br />

gemacht haben, die sie heute ist.<br />

Er nimmt seine Leser*innen mit auf<br />

eine abenteuerliche Reise durch die<br />

Geschichte menschlicher Errungenschaften“<br />

– und das wirklich reich<br />

bebildert und edel aufgemacht.<br />

Insofern ist „The Book“ ein schönes<br />

und mit Wissen gefülltes, 400 Seiten<br />

starkes Buch, das sich gut auf dem<br />

Wohnzimmertisch oder im Badezimmer<br />

macht, wenn #mensch<br />

aufm Klo lesen will. *rä<br />

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ONLINE<br />

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ADVERTORIAL<br />

STIGMATISIERUNG<br />

& DISKRIMINIERUNG<br />

AUFGRUND DES HIV-STATUS<br />

NP-DE-HVU-ADVR-230013<br />

Was kann HIV-positiven Menschen im Umgang damit helfen?<br />

Menschen mit HIV können mittlerweile<br />

ein gesundes und langes Leben führen.<br />

Auch wenn sich ihre Lebensqualität in den<br />

letzten Jahren aufgrund der innovativen<br />

Therapien enorm verbessert hat, besteht<br />

nach wie vor eine große Herausforderung:<br />

Im Alltag sind HIV-positive Menschen<br />

häufig mit Stigmatisierung und Diskriminierung<br />

konfrontiert.<br />

WOHER KOMMT DIESE PAUSCHALE<br />

NEGATIVBEWERTUNG VON MENSCHEN<br />

MIT HIV?<br />

Die Ursache für Stigmatisierung und den<br />

daraus resultierenden diskriminierenden<br />

Verhaltensweisen liegt häufig darin, dass<br />

ein großer Teil der Gesellschaft noch<br />

immer die veralteten Bilder aus den 1980er<br />

Jahren im Kopf hat: Schwule HIV-positive<br />

Menschen, die an Aids erkrankten, damals<br />

nicht angemessen behandelt werden<br />

konnten und verstarben. Das Wissen<br />

darüber, was Leben mit HIV heutzutage<br />

eigentlich bedeutet, ist noch nicht bei<br />

allen Menschen angekommen. Daher<br />

setzen manche eine HIV-Infektion immer<br />

noch mit einer stark eingeschränkten<br />

Lebensqualität, dem Ausbruch von Aids<br />

und damit einem Todesurteil gleich, was es<br />

heute aber nicht mehr ist. Dank innovativer<br />

Medikamente können Menschen mit<br />

HIV heutzutage gut und lange leben.<br />

Auch bezüglich der Übertragungswege<br />

fehlen vielen Menschen die richtigen Informationen.<br />

Deshalb halten sich Vorurteile<br />

und Ängste gegenüber HIV-positiven<br />

Menschen noch immer hartnäckig. Fakt ist:<br />

Sie sind schlichtweg unbegründet, denn im<br />

Alltag besteht keinerlei Ansteckungsgefahr.<br />

STIGMATISIERUNG AUS DEM EIGENEN<br />

INNEREN<br />

Stigmatisierung kann aber nicht nur von<br />

außen erfolgen, sondern in HIV-positiven<br />

Menschen auch aus dem eigenen Inneren<br />

heraus entstehen. Macht man sich<br />

selbst Vorwürfe, empfindet Scham oder<br />

verurteilt sich selbst für die HIV-Infektion,<br />

nennt man das Selbststigmatisierung.<br />

Als HIV-positiver Mensch ist ein solides<br />

Wissen rund um HIV sehr wichtig, um<br />

Selbststigmatisierung zu vermeiden und<br />

sich so zu akzeptieren, wie man ist – auch<br />

mit dem Virus.<br />

WELCHE AUSWIRKUNGEN<br />

HABEN STIGMATISIERUNG UND<br />

DISKRIMINIERUNG?<br />

Die Ergebnisse des kürzlich veröffentlichten<br />

Forschungsprojekts „positive<br />

stimmen 2.0“ der Deutschen Aidshilfe<br />

zeigen, dass sich Stigmatisierung und<br />

Diskriminierung von Menschen mit HIV<br />

auch auf deren Lebensqualität auswirken<br />

können. So berichteten mehr als die<br />

Hälfte der HIV-positiven Menschen, dass<br />

Vorurteile gegenüber HIV ihr eigenes<br />

Leben beeinträchtigen 1 .<br />

Viele Menschen mit HIV haben auch<br />

Angst davor, dass Personen im Umfeld<br />

von ihrer Infektion erfahren. Wenn<br />

man die Sorge hat, dass jemand die<br />

Medikamente entdecken oder einen bei<br />

deren Einnahme beobachten könnte,<br />

kann das zu bestimmten Handlungen<br />

führen, die dazu dienen, den HIV-Status<br />

zu verheimlichen. Beispielsweise werden<br />

HIV-Medikamente zu Hause häufig versteckt.<br />

Das kann zu einer andauernden,<br />

unbewussten Belastung führen und<br />

damit die Lebensqualität und die mentale<br />

Gesundheit negativ beeinflussen.<br />

Ein Wissen um die verschiedenen Therapieoptionen,<br />

die es heutzutage gibt, ist<br />

von großer Bedeutung, denn so kann man<br />

selbst aktiv nach Lösungen suchen und<br />

muss mental belastende Situationen wie<br />

das Verstecken der Medikamente nicht<br />

weiter hinnehmen.<br />

Während einige mit einer täglichen Pille<br />

bestens klarkommen, kann für andere<br />

eine Therapie mit einer regelmäßigen<br />

Spritze die bessere Lösung sein. Wenn<br />

man offen mit dem/der Ärzt*in darüber<br />

spricht, kann man gemeinsam unter den<br />

unterschiedlichen Therapiemöglichkeiten<br />

diejenige auswählen, die am besten zum<br />

eigenen Leben passt und HIV dadurch zu<br />

einem kleineren Teil im Alltag macht.<br />

EINEN GUTEN UMGANG MIT<br />

HIV FINDEN<br />

Es ist vorteilhaft, wenn man als HIV-positiver<br />

Mensch offen und selbstbewusst mit der<br />

eigenen Infektion umgehen kann und sich<br />

so Stigmatisierung und Diskriminierung<br />

entgegenstellt. Nicht jeder kann oder<br />

möchte das, was absolut in Ordnung ist.<br />

Sobald allerdings Sorgen und Ängste ins<br />

Spiel kommen, gilt es wachsam zu sein und<br />

darüber offen mit dem/r Ärzt*in zu sprechen.<br />

Außerdem kann man sich als HIV-positiver<br />

Mensch zusammen mit dem/r Ärzt*in die<br />

vielfältigen Therapiemöglichkeiten ansehen<br />

und besprechen, ob es eine Therapie gibt,<br />

die besser zum eigenen Leben passt und<br />

sich leichter in den Alltag integrieren lässt.<br />

Unterstützt von ViiV Healthcare<br />

Referenzen:<br />

1<br />

Deutsche Aidshilfe, „positive stimmen 2.0“ Umfrage<br />

zu HIV-bezogener Diskriminierung,<br />

broschuere_finale_version.pdf (hiv-diskriminierung.de)<br />

Last accessed: May 2024<br />

Weitere Informationen zum Leben mit HIV sowie persönliche Geschichten<br />

von HIV-positiven Menschen findest du unter<br />

www.livlife.de


In jeder<br />

Stadt<br />

zu Hause<br />

Übernachten bei queeren<br />

Gastgebern in über 70 Ländern!<br />

29 €<br />

AB<br />

PRO NACHT<br />

FOTO: ISTOCKPHOTO.COM/ SHAPECHARGE<br />

Seit 20 Jahren in der Community bekannt unter ebab


Foto: Kiran West<br />

SLOW<br />

URAUFFÜHRUNG<br />

Choreografie: Aszure Barton<br />

Musik: Ambrose Akinmusire<br />

BLAKE WORKS V<br />

(THE BARRE PROJECT)<br />

Choreografie: William Forsythe<br />

Musik: James Blake<br />

BURN<br />

Premiere<br />

8.12.2024<br />

Hamburgische Staatsoper<br />

Ballettabend<br />

mit Werken von<br />

ASZURE BARTON<br />

WILLIAM FORSYTHE

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