POPSCENE Oktober 10/24
Das total umsonste Popkulturmagazin
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<strong>10</strong><br />
<strong>24</strong><br />
Bild: Cristof Graf<br />
Bob Dylan<br />
Zwischen Hymnen und Handyverbot<br />
Propaganda<br />
Von Duel bis Düsseldorf<br />
Element of crime<br />
Kommen ins Kino<br />
AUCH ALS E-PAPER<br />
MIT INTERAKTIVEN<br />
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Kritzel, Kratzel –<br />
Das „Social Media“<br />
unserer Schulzeit<br />
Erinnerst du dich noch an die Schulzeit, als es keine<br />
Smartphones gab und das Internet noch in weiter<br />
Ferne lag? Damals war „Kritzel, Kratzel“ auf<br />
Schulbänken, Spinden und Wänden unser wahres<br />
Social Media. Da haben wir unsere Nachrichten,<br />
Gefühle und tiefgründigen Gedanken nicht gepostet,<br />
sondern verewigt – mit Kugelschreiber, Bleistift<br />
oder sogar einem scharfen Lineal.<br />
Die Schulbank war unser persönliches Profil. Hier<br />
konntest du der ganzen Klasse mitteilen, was<br />
dich bewegt – ob es eine Liebeserklärung an „XYZ<br />
+ Brix = ♥“ war oder der immer wiederkehrende<br />
Tag „Brix w.h. (was here)“. Das waren unsere<br />
Likes, Shares und Kommentare, lange bevor es<br />
Facebook gab. Und jeder von uns hatte seine<br />
eigene „Timeline“ – gut sichtbar für jeden, der<br />
hinter einem saß. Auch Spinde mussten als persönlicher<br />
„Feed“ herhalten. Die Kids hatten dort<br />
stylische Kritzeleien und Insiderwitze, während<br />
die etwas schüchternen vielleicht nur ihren Namen<br />
eingeritzt hatten. Aber auch das sagte eine<br />
Menge aus. Die Toilettenwände? Tja, das war der<br />
geheime Chatroom unserer Schulzeit. Hier standen<br />
die neuesten Gerüchte, Telefonnummern (die<br />
meistens ins Leere führten) und natürlich jede<br />
Menge „weise“ Sprüche, die man später mit einem<br />
Die Wände haben mehr Geschichten erzählt als so<br />
mancher Unterricht! Natürlich waren die Lehrer<br />
nicht immer begeistert von unserem kreativen<br />
Schaffen. Und Hausmeister? Er war unser „Moderator“,<br />
der täglich versuchte, die Kunstwerke<br />
zu entfernen. Aber seien wir ehrlich: Ohne diese<br />
Kritzeleien wäre die Schulzeit doch nur halb so<br />
lustig gewesen!<br />
In diesem Sinne<br />
schmunzelnden Kopfnicken in Erinnerung behält. Markus ixius<br />
04 TITEL<br />
Bob Dylan<br />
Propaganda<br />
Element of Crime<br />
The Calamatix<br />
ELL<br />
20 TRAVELS<br />
Delft<br />
<strong>24</strong> GENUSS<br />
Schlemmen mit Snaf,<br />
dem Koch<br />
26 LESELUST<br />
Autorin Poppy Lamour<br />
28 GAMES<br />
SaarCon 20<strong>24</strong><br />
30 BERLIN GONZO<br />
Die Stadt der Liebe<br />
32 QUEER<br />
Queerwissen<br />
34 TIPPS<br />
Musik, Filme, Serien<br />
44 TERMINE<br />
Kultur & Veranstaltungen<br />
68 FIN<br />
Comic & Impressum<br />
3<br />
EDITORIAL
Video<br />
Video<br />
im<br />
E-Paper<br />
Bob Dylan zu Zeiten,<br />
als er sich noch<br />
fotografieren ließ:<br />
Live in Roskilde 2019<br />
BOB<br />
DYLAN<br />
„ROUGH AND ROWDY WAYS“ NACH SAARBRÜCKEN
Bob Dylan, geboren am <strong>24</strong>. Mai 1941 als<br />
Robert Allen Zimmerman in Duluth, Minnesota<br />
ist Singer/ Songwriter, Performer,<br />
Gitarrist, Pianist, Mundharmonikaspieler<br />
und Autor. Er ist die Unvereinbarkeit in<br />
Person, Erneuerer und Konservator, Irritant,<br />
Skeptiker und Revolutionär, Pilger,<br />
Missionar, Visionär und Selbstbekehrter.<br />
Er ist Entzieher von Erwartungen und<br />
Wächter des eigenen Ich, Wegbereiter<br />
und Außenseiter zugleich. Mit 83 Jahren<br />
geht der Literatur-Nobelpreisträger und<br />
Oscar-Gewinner Bob Dylan im Herbst<br />
20<strong>24</strong> unter dem Motto „Rough And Rowdy<br />
Ways“ (2021 – 20<strong>24</strong>) erneut auf Tournee.<br />
Vielleicht das letzte Mal. Am 22.<br />
<strong>Oktober</strong> tritt er nach 2009 und 2015 zum<br />
dritten Mal in Saarbrücken auf. Für Besucher<br />
spricht er vorab schon ein Smartphone-Verbot<br />
aus.<br />
In den 1960er Jahren revolutionierte er die<br />
Populäre Musik. Er sang Lieder des Protestes<br />
und tauschte seine akustische Gitarre<br />
mit einer elektrischen aus. Dylan erfand<br />
sich immer wieder neu, wandelte sich, verschwand<br />
aus der Öffentlichkeit, um ebenso<br />
unerwartet wieder zu erscheinen. Er definierte<br />
mit seinen Songs Ideale, Ängste und<br />
Stimmungen von Generationen.<br />
Die Poesie seiner Texte und die Lyrik seiner Lieder<br />
verliehen ihm literarische Qualität, seine scharfe<br />
Beobachtungsgabe und sein politisches Verständnis<br />
machten ihn zum natürlichen Sprachrohr der<br />
Jugend, deren Aufbruch er in den 1960er Jahren<br />
mit initiierte und begleitete. Dylan-Songs sind<br />
nicht nur Klassiker, sondern lebensnahe Dichtung.<br />
Viele von ihnen, wie z.B. „The Times They are<br />
A-Changin’ “, „Blowin’ in the Wind“ oder „Like a<br />
Rolling Stone“ sind in die amerikanische Literatur<br />
eingegangen.<br />
Bob Dylan wurde nicht nur mit allen erdenklichen<br />
Ehrungen ausgezeichnet, er zeichnet sich vor allem<br />
(selbst) damit aus, daß er wie kein anderer bis<br />
in sein hohes Alter unaufhörlich aktiv ist und 2021,<br />
nach einer Pause von zwei Jahren, sogar mitten<br />
in der Pandemie wieder erste Konzerte gab. Das<br />
Besondere an Bob Dylans Konzertreisen ist deren<br />
Kontinuität. Seit Juni 1988, als er am 7. Juni in Concord,<br />
California startete, ist er bis Dezember 2019<br />
mit circa <strong>10</strong>0 Konzerten jährlich präsent gewesen<br />
und absolvierte 3064 Konzerte während seiner sogenannten<br />
„Never Ending Tour“. In den Jahrzenten<br />
zuvor gab er seit Beginn seiner Karriere Anfang<br />
der 1960er Jahre knapp 700 Konzerte. Sein<br />
erstes Deutschland-Konzert fand am 26. Juni 1978<br />
in Dortmund statt. Kaum ein anderer Künstler seiner<br />
Zeit, ist derart kontinuierlich „on the road.“<br />
Dylan veröffentlichte bis dato 39 Studio-Alben<br />
und schrieb in über 60 Jahren etwa 600 Songs.<br />
Den Begriff der „Never Ending Tour", den Feuilletonisten<br />
noch immer gerne verwenden, hat er<br />
längst im Booklet zum 1993er Album „World Gone<br />
Wrong" bei Anmerkungen zu dem Song „Lone<br />
Pilgrim" ausführlichst dementiert: „Lassen Sie sich<br />
nicht vom „Never Ending Tour-Geplapper“ verwirren.<br />
Es gab eine „Never Ending Tour“, die jedoch<br />
1991 mit dem Weggang des Gitarristen G. E. Smith<br />
endete.“ Danach begann der Begriff bis zum Ausbruch<br />
der Pandemie nicht auszusterben. Covid<br />
bremste Dylans Konzertlust Anfang 2020 bis<br />
Ende 2021. Danach rief er die „Rough And Rowdy<br />
Ways-Tour“ aus und wird seitdem bis Ende 20<strong>24</strong><br />
seiner Konzertografie weitere 259 Konzerte hinzugefügt<br />
haben. Das Tour-Motto, einige sehen darin<br />
auch nur ein weiteres Kapitel der „Never Ending<br />
Tour“, stammt von dem in der Pandemie, 2020<br />
erschienenen gleichnamigen Album. Auf dem<br />
5<br />
TITEL
Ausnahmekünstler Bob Dylan<br />
„On The Road”<br />
Bob Dylan 2009 live in Saarbrücken<br />
hochgelobten und in zehn Ländern auf Platz 1 der<br />
Hitlisten gestandene 39. Studio-Album geht es um<br />
Dylans Universum von der Bibel bis zur Populärkultur.<br />
Er beschwört die Kunst gegen die Düsternis<br />
der Geschichte. Auf dem Album erwähnt er<br />
Julius Cäsar und die griechische Göttin der Musen<br />
und man erfährt viel über amerikanische Geschichte.<br />
Wer von einem Bob Dylan-Konzert 20<strong>24</strong><br />
eine Art „Best Of“ seiner Klassiker erwartet, wird<br />
enttäuscht. Dylan hat wie gesagt noch nie Erwartungshaltungen<br />
erfüllt. Das Album steht neben<br />
einigen älteren Songs im Mittelpunkt der derzeit<br />
ca. 90 Minuten langen Konzerte, bei denen Dylan<br />
sich zumeist hinter seinem Klavier verbirgt und so<br />
gut wie kaum ein Wort ans Publikum richtet. Die<br />
fünfköpfige Band bleibt dezent im Hintergrund.<br />
Ihm geht es um den Vortrag und darum, ihm dabei<br />
zuzuhören.<br />
Jedes Jahr und jede Dekade offerierte er Überraschendes<br />
und Unerwartetes. Er hat sich für die<br />
Rechte der schwarzen Bevölkerung in den USA<br />
eingesetzt, lange bevor es den „black lives matter"-Slogan<br />
gab. Er hat Religionen studiert, Ehrungen<br />
abgelegt und angenommen. „Für mich ist die<br />
Vergabe des Literaturnobelpreises an Bob Dylan,<br />
als würde man dem Mount Everest eine Medaille<br />
dafür verleihen, dass er der größte Berg sei“, sagte<br />
einst Leonard Cohen (†), der andere große Singer/<br />
Songwriter kurz nach der Bekanntgabe der<br />
Ehrung 2016.<br />
Dylan hat das „American Songbook" gepflegt und<br />
erweitert. Er hat sich nie kopiert und hat sogar bis<br />
und während der Pandemie neues Liedgut für den<br />
Soundtrack unseres Lebens geschaffen.<br />
Seien wir froh, dass wir Zeuge dieses „Handlungsreisenden<br />
des Rock 'n' Roll" bei der jahrzehntelangen<br />
Ausübung seines Berufes sein dürfen. Hätte<br />
ich ihn je jemals irgendwo an einer Strassenkreuzung<br />
zufällig getroffen, hätte ich ihn nicht nach<br />
einem Selfie gefragt, hätte ihm aber einen „Guten<br />
Tag" gewünscht, hätte ihm „Danke, und bleiben<br />
Sie gesund Mr. Dylan und schön, dass es Sie noch<br />
gibt", gesagt. - Wer sonst hat für den Soundtrack<br />
unseres Lebens bis in ein so hohes Alter gesorgt?<br />
Apropos Selfies und Smartphones. Bei den Konzerten<br />
gibt es für Besucher ein drastisches Fotografier-<br />
und Smartphone-Verbot. Dylan war schon<br />
immer öffentlichkeits- interview und vor allem<br />
kamerascheu, aber seit der „Rough And Rowdy<br />
Ways“-Tour wünscht er ausnahmslos keine Smartphones<br />
auf seinen Konzerten, so die Warnung<br />
beim Ticketkauf.<br />
Mehr Fotos und Infos über Bob Dylans „Never Ending –<br />
und Rough & Rowdy Ways - Tour“ im 600seitigen Buch von<br />
Christof Graf: Bob Dylan – On The Road – Never Ending Tour<br />
1988 – 2021 Texte – Fotos – Blicke (Zen & Poesie – The Cohenpedia<br />
-Series Vol. 12), COD Verlag Saarbrücken, ISBN 978-<br />
3-945329-14-6, Euro: 44,90.- (plus Porto und Verpackung).<br />
Infos: info@cod.de und www.cohenpedia.de<br />
Text & Fotos: Prof. Dr. Christof Graf<br />
6<br />
TITEL
Video im<br />
E-Paper<br />
Propaganda<br />
LEGENDÄRE SYNTHIE-POP-BAND
1982 gründete der Düsseldorfer Musiker Ralf<br />
Dörper nach seiner Trennung von Die Krupps<br />
die legendäre Synthie-Pop-Band Propaganda.<br />
Fast zwei Jahrzehnte nach ihrer letzten Veröffentlichung<br />
kehrt er zusammen mit Michael<br />
Mertens (seit 1983 dabei) zurück um mit „Propaganda“<br />
ein neues Album zu präsentieren.<br />
Die acht von den beiden Musikern in der<br />
NRW-Landeshauptstadt produzierten Titel<br />
befinden sich auf der Höhe der Zeit und reflektieren<br />
persönliche, gesellschaftliche und<br />
politische Umbrüche der letzten Jahre nach<br />
einer bewegten Bandgeschichte. Im Gespräch<br />
mit Ralf Dörper lassen wir die Geschichte der<br />
Band überblicksartig Revue passieren.<br />
Welche Bands, Künstler und Künstlerinnen<br />
haben Dich inspiriert selber Musik zu machen?<br />
Aktiv zur Musik gekommen bin ich durch Punkrock<br />
ab Mitte der 1970er Jahre aus den USA und<br />
Großbritannien. Aber mich haben schnell Bands<br />
mit elektronischer Musik inspiriert wie DAF. Synthesizer<br />
wurden damals generell in der Anschaffung<br />
erschwinglich, da bin ich eingestiegen.<br />
Du warst zwischen 1980 und 1982 zunächst<br />
kurz bei S.Y.P.H. und danach bei Die Krupps,<br />
die mit deutschen Texten zu einem Mix aus<br />
Industrial Music und EBM auf sich aufmerksam<br />
machten. Was hat Dich dann zu einem<br />
deutlichen Stilwechsel bewegt, der in der<br />
Gründung von Propaganda mündete?<br />
Bei den Krupps bin ich damals ´gegangen<br />
worden´ und so habe ich mich auf die Umsetzung<br />
meiner meine eigenen Soundvorstellungen<br />
konzentriert. Und durch viele Zufälle,<br />
u.a. durch das Interesse von Trevor Horn/ZTT<br />
Records in England, wurde aus dem ursprünglichen<br />
Trio ein Pop-orientiertes Quintett mit<br />
Susanne Freytag und Claudia Brücken.<br />
Propaganda entwickelten sich in den 1980er<br />
Jahren zu einer der erfolgreichsten Pop-<br />
Bands in Deutschland, die mit Hits wie „Dr.<br />
Mabuse“ und „p:Machinery“ sowie den Alben<br />
„A Secret Wish“ (1985) und „Wishful Thin-<br />
king“ (Remixe) sogar internationale Erfolge<br />
feierten. Durch einen Rechtsstreit mit dem<br />
Label ZTT und durch bandinterne Umbesetzungen<br />
kam es zum Bruch. Was das auch die<br />
Zeit, in der Du Dir in der Finanzbranche ein<br />
zweites Standbein aufgebaut hast?<br />
„A Secret Wish“ stammte vorwiegend von Michael<br />
und mir. Tanzbare Synthiebeats mit starken<br />
Melodien. Als „Wishful Thinking“ von ZTT<br />
ohne unsere Kenntnis veröffentlicht wurde,<br />
kam es zu einem langjährigen Rechtsstreit.<br />
Claudia Brücken verlies die Band, da sie damals<br />
mit dem ZTT-Manager Paul Morley verheiratet<br />
war. 1988 konnten wir zu Virgin Records wechseln<br />
und dort 1990 in neuer Besetzung „1234“<br />
veröffentlichen. Während der Studioaufnahmen<br />
ging ich dann, war aber weiterhin musikalisch<br />
aktiv, u.a. mit Nitzer Ebb und den reformierten<br />
Die Krupps. Als ich merkte, man kann<br />
Dich musikalisch so einfach ausbremsen, schuf<br />
ich mir nach einem Traineeprogramm in der<br />
Finanzbranche ein zweites, sicheres Standbein.<br />
Ab wann hast Du das Interesse an Propaganda<br />
wiedergefunden?<br />
Als wir in der Originalbesetzung mit Susanne,<br />
Claudia, Michael und mir 2004 zu Ehren des<br />
Produzenten Trevor Horn mit vielen anderen<br />
KünstlerInnen in der Londoner Wembley Arena<br />
aufgetreten sind, hatte ich wieder Lust auf die<br />
Band. 2007 gab es in der Besetzung einen Auftritt<br />
in der TV-Sendung „Die ultimative Chartshow“,<br />
aber eine wirkliche Wiedervereinigung<br />
blieb dann doch aus.<br />
Mit Michael Mertens machst Du seit 1983 Musik,<br />
wann entstand die Idee zur neuen LP/CD?<br />
Michael hat ja viel Werbe- und Film-Musik gemacht<br />
und 2015 fragte uns Holly Johnson (Frankie<br />
Goes To Hollywood) nach einem Remix. Und<br />
da haben sich Michael und ich uns an altes,<br />
unfertiges Material erinnert. Von da an haben<br />
wir beide wieder die Arbeit an Propaganda-Material<br />
aufgenommen. Hat eine Weile gedauert<br />
und wurde von Covid-19 unterbrochen.<br />
9<br />
TITEL
Gab es dafür eine Art Roten Faden, dem die<br />
einzelnen Titel folgen?<br />
Es ist kein Konzeptalbum, aber die erste Seite<br />
der LP ist eher traditionell, die zweite Seite eher<br />
avantgardistisch ausgerichtet. Die limitierten<br />
Formate sind jeweils um fünf Stücke erweitert,<br />
alles sehr atmosphärisch gehalten.<br />
Welche Bedeutung kommt den zumeist englischsprachigen<br />
Texten zu?<br />
Die Texte haben viele Ebenen, mit Bezügen zu<br />
Film und Literatur. Mit der Absicht eine gewisse<br />
Zeitlosigkeit zu schaffen. Klimawandel, Umweltschutz,<br />
aktuelle Themen, die sich auch in<br />
einem Titel wie „Tipping Point“ wiederfinden,<br />
nur habe ich ihn schon vor mehr als fünf Jahren<br />
geschrieben.<br />
Mit dem Film-Komponisten Hauschka (Oskar-<br />
Preisträger) und der Künstlerin Thunder Bae<br />
sind Gäste mit dabei, welche Rolle kommt<br />
ihnen zu?<br />
Beide sind mehr als Gäste, deren Arbeiten uns<br />
schon lange begeistern. Ein ´perfect fit´ für die<br />
Titel, bei denen sie dabei sind.<br />
<strong>10</strong><br />
Hast Du einen Lieblingstitel auf dem Album?<br />
Das sommerliche „Tipping Point“ und das<br />
herbstliche „Distant“. Nicht zu vergessen, das<br />
deutschsprachige Stück „Wenn ich mir was<br />
wünschen dürfte“, eine Interpretation des<br />
Songklassikers aus den 1930er Jahren.<br />
Das Album erscheint auf dem eher kleinen<br />
deutschen Label Bureau B. Was hat euch zur<br />
Zusammenarbeit bewogen?<br />
Unser Katalog war bei BMG, ist mittlerweile bei<br />
Universal. Aber wir wollten jemanden, der vom<br />
´Mindset´ zu uns passt, da kam Bureau B ins<br />
Spiel, denn sie vertreten schon viele deutsche<br />
Elektronik-Acts gut, auch im Ausland.<br />
Werden wir Propaganda in absehbarer Zeit<br />
live erleben können?<br />
Ich gehe momentan nicht davon aus, Dafür<br />
bräuchten wir mehr als die acht neuen Stücke.<br />
Und ich würde ungern in den Clubs oder Hallen<br />
spielen, mit denen ich mit Die Krupps auftrete.<br />
Text: Frank Keil<br />
Bilder: Thomas Stelzmann<br />
facebook.com/propagandamabuse<br />
TITEL
Video im<br />
E-Paper<br />
Element<br />
"DIE LEUTE MIT IHREM LEBEN ZU VERSÖHNEN"<br />
of Crime<br />
12<br />
TITEL
Charly Hübner hat einen Film über “Element<br />
of Crime” gedreht. Er kommt am 1. <strong>Oktober</strong><br />
ins Kino. Ein Gespräch mit ihm und dem Sänger<br />
und Komponist der Band, Sven Regener.<br />
Herr Hübner, ganz am Anfang des Films sagen<br />
Sie: ”Ich stand mal auf einem Feldweg in<br />
meiner Heimat und hatte echte Teenagernot.<br />
Da ertönte aus meinem Walkman eine Stimme,<br />
die genau das sang, was ich fühlte: Life is<br />
a pain in the ass. Das war schlau und änderte<br />
alles, denn mir wurde klar: Wenn man so auf<br />
die Welt kucken kann, dann kommt man vielleicht<br />
doch mit ihr zurecht.” Wie sind sie und<br />
die Band, die diesen Satz in ihrer “Ballad of<br />
Jimmy & Johnny” singt, für einen Dokumentarfilm<br />
zusammengekommen?<br />
Charly Hübner: Ich kriegte im Frühjahr 2021<br />
einen Anruf von der Managerin von "Element<br />
of Crime", Charlotte Goltermann. Sie fragte, ob<br />
ich mir vorstellen kann, die Band mit der Kamera<br />
für eine Kino-Doku auf einer Berlin-Tour<br />
zu begleiten. Und ich habe gesagt: “Ja.” “Bist<br />
Du Dir sicher?” “Ja!” “Gut, dann melde ich mich<br />
später nochmal. Ich bespreche das mit der<br />
Band.” Dann kriegte ich kurze Zeit später nochmal<br />
einen Anruf: “Die Band findet das okay.”<br />
Dann war erstmal Ruhe, weil dann war ja Corona.<br />
Aber in dieser norddeutschen Knappheit<br />
war das Ding klar.<br />
Sven Regener: Unsere Managerin war der Meinung,<br />
dass es unbedingt mal einen Film über<br />
die Band geben muss. Wir waren uns nicht so<br />
sicher, weil wir natürlich Angst davor hatten<br />
- so wie Tiere vorm Tierfilm. So: Oh, das kann<br />
auch ins Auge gehen. Was ist, wenn uns der<br />
Film dann nicht gefällt? Was ist, wenn wir einfach<br />
Scheiße sind - kann ja auch sein. Vielleicht<br />
sind wir ja doof in dem Film und kommen wie<br />
Doofies rüber. Weil wir als Band nur mit Musik<br />
etwas können. Wir können so einen Film auch<br />
gar nicht bewerten, schon gar keinen über uns<br />
selbst, weil wir da den Abstand gar nicht haben.<br />
Aber weil Charly das macht, fanden wir<br />
das gut.<br />
"Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin" -<br />
stand der Titel von Anfang an fest?<br />
Charly Hübner: Charlotte und ich haben darüber<br />
gesprochen, wie wir das nennen können.<br />
Das war der zweite Vorschlag. Und das fand<br />
ich genau richtig, weil das alte West-Berlin war<br />
dunkel und kalt. Das alte Ost-Berlin war dunkel<br />
und kalt. Das 90er-Jahre-Berlin war auf einmal<br />
hell und bunt durch diese ganze Rave-Geschichte.<br />
Aber ich habe als Student im Wedding gewohnt,<br />
da war es auch manchmal dunkel und<br />
kalt. Diese Agenten-Stadt, diese kalte Front-<br />
Stadt. Da steckt ganz viel drin, was hinter dieser<br />
Band steht, gerade zur Gründerzeit 1985.<br />
Als Mecklenburger Junge hatte ich überhaupt<br />
kein Bild von West-Berlin, weil es ja auch nicht<br />
diese Foto-Flut gab. Und da tauchten irgendwann<br />
Element of Crime, die Rainbirds, die Ärzte<br />
auf. Ich hatte nur diese Klänge und das Bild<br />
irgendeiner Mauer. Ich wusste als Mecklenburger<br />
Waldjunge nicht einmal, wie diese Mauer<br />
aussieht. Die habe ich erst 1989 im Frühjahr<br />
das erste Mal gesehen. Das ist halt interessant:<br />
Dass du es trotzdem schaffst, da in dieser kalten<br />
Frontstadt eine Band zu gründen, die dir<br />
das Herz, die Seele und den Geist erwärmt und<br />
erweitert. Und wenn es dunkel und kalt wird in<br />
Berlin, musst du Element of Crime hören.<br />
Seid Ihr mit dem Film zufrieden? War die Angst<br />
unbegründet, das Vertrauen gerechtfertigt?<br />
Sven Regener: Ich preise den Film gerne, weil<br />
ich ihn selbst nicht gemacht habe. Sonst wäre<br />
es ja Scheiß-Eigenlob. Ich finde, dass diese Liebe<br />
zur Musik und zu dem, was so eine Band tut,<br />
spürbar ist. Der Film ist für mich ein echter<br />
Balsam, weil das ja nicht immer so ist. Kunst<br />
hat es ja nicht immer leicht auf der Welt. Sie<br />
muss sich oft rechtfertigen, ob sie nicht für was<br />
anderes noch gut ist. Was soll das? Kann man<br />
damit Geld verdienen? Warum ist das nicht<br />
politischer? Wo man dann sagt: Nein, wir sind<br />
dafür zuständig, die Leute zu trösten und sie<br />
mit ihrem Leben zu versöhnen. Das ist ja keine<br />
kleine Aufgabe. Das ist ja kein Scheiß.<br />
Interview: Martin Rolshausen<br />
Bild: Felix Zimmermann
Video im<br />
E-Paper<br />
The<br />
Calamatix<br />
SKA ALS MUSIKALISCHER JUNGBRUNNEN<br />
14<br />
TITEL
Neben etablierten Acts wie No Doubt und<br />
The Interrupters hat die kalifornische Ska-<br />
Szene hierzulande in den letzten Jahren eher<br />
wenig auf sich aufmerksam gemacht. Das<br />
wird sich mit dem Quartett The Calamatix<br />
mit Sicherheit ändern, was nicht zuletzt an<br />
ihrer Sängerin Raylin Joy liegt, die viele auch<br />
als Erotikdarstellerin kennen. Geboren in Kalifornien,<br />
aufgewachsen in Schottland und<br />
seit 20<strong>10</strong> wieder zurück in den USA, hat sie<br />
mit ihren versierten Bandkollegen ihre musikalische<br />
Leidenschaft zu Ska, Rocksteady,<br />
early Reggae und Punk professionell umgesetzt.<br />
Das gleichnamige Debüt-Album mit<br />
seinen insgesamt 12 Stücken zwischen „Love,<br />
Lies & Alibis“ und „Tupelo Honey“ überzeugt<br />
auf Anhieb. Zusammen mit Raylin und Gitarrist<br />
Adam Porris tauchen wir in die Calamatix-Welt<br />
ein.<br />
Wie sah euer musikalischer Werdegang vor<br />
The Calamatix aus und wann habt ihr euch<br />
zum ersten Mal getroffen?<br />
Adam: Ich komme vom Berklee College Of Music<br />
und habe u.a. bei den Lost City Angels, Far<br />
From Finished, DYS und GFY gespielt.<br />
Raylin: Ich war als Solokünstlerin aktiv, habe<br />
als Schauspielerin auch in vielen Filmen mitgewirkt.<br />
Während meiner Zeit in Schottland habe<br />
ich vor allem den britischen 2-tone für mich<br />
entdeckt. Und ich habe schon immer viel über<br />
unterschiedliche Themen geschrieben, die mit<br />
meinem Leben zusammenhängen. Wir haben<br />
uns 2011 durch gemeinsame Freunde kennengelernt.<br />
Die Calamatix wurden dann quasi 2016<br />
gegründet, aber erst 2022 wurde aus dem Projekt<br />
eine wirkliche Band.<br />
Bassist William Taylor und Schlagzeuger Clarence<br />
Kidd III komplettieren das Line Up. Wie<br />
läuft die Arbeitsteilung bei euch ab?<br />
Raylin: Die Lyrics stammen von mir, wobei<br />
viele Texte des Albums in Zusammenarbeit mit<br />
Tim entstanden, während sich Adam um die<br />
musikalische Umsetzung gekümmert hat. Bei<br />
mir geht es viel um Persönliches, um die Liebe<br />
und das Leben, so habe ich Zeiten mit Depressionen<br />
verarbeiten können, durch das Schreiben
und die Musik. Und ich habe mit Adam, William<br />
und Clarence Freunde gefunden, die meine<br />
Leidenschaft für Ska, Rocksteady, Reggae und<br />
Punk teilen.<br />
Du redest vom Gitarristen und Produzenten<br />
Tim Armstrong, der durch Gruppen wie Operation<br />
Ivy und Rancid weltbekannt wurde?<br />
Raylin: Ja, genau, wir haben viele gleiche Bekannte.<br />
Dieser gemeinsame Prozess beim Songwriting<br />
hat sehr viel Spaß gemacht, Energie<br />
freigesetzt aber am Anfang war nicht klar, dass<br />
daraus später ein ganzes Album wird. Er hält<br />
mich für eine talentierte Erzählerin und seine<br />
Erfahrungen haben in jeder Hinsicht viel zum<br />
tollen Ergebnis beigetragen.<br />
Adam: Auch in Sachen Musik kam viel Input von<br />
Tim, ich nehme das gerne an.<br />
Auf vielen Songs ist auch eine Bläserfraktion<br />
zu hören, vom Band oder live eingespielt?<br />
Raylin: Alles echte Bläser, zwei großartige Musiker,<br />
die uns, wenn möglich, auch bei den Live-<br />
Shows unterstützen.<br />
Seit Mitte der 1990er Jahre kennt man Tim<br />
auch als Produzent Tim Timebomb, der ein<br />
eigenes, hochwertiges Studio besitzt. Für<br />
seine Tätigkeit mit Jimmy Cliff auf dessen Album<br />
„Rebirth“ bekam er sogar einen Grammy.<br />
Habt ihr bei ihm aufgenommen?<br />
Raylin: Exakt. In seinem Studio, an wenigen<br />
Tagen entstanden die zwölf Stücke und einige<br />
mehr, die das Live-Set füllen und vielleicht als<br />
B-Seiten für weitere Singleauskoppelungen dienen<br />
werden.<br />
War es schwierig ein Label für The Calamatix<br />
zu finden, oder konnte Tim auch dabei helfen?<br />
Adam: Er betreibt seit 1997 Hellcat Records,<br />
ein Unterlabel von Epitaph Records. Für Ska,<br />
Punk oder Psychobilly die erste Wahl und wir<br />
sind froh, dass er uns eine Zusammenarbeit angeboten<br />
hat. Jetzt sind wir Labelkollegen von<br />
Bands wie Aggrolites, Slackers, Rancid und den<br />
Interrupters.<br />
16<br />
Es gibt bereits drei Singles und die dazugehörigen<br />
Videos. Ein Metier, dessen Umsetzung<br />
nicht nur lästige Promotion-Pflicht ist?<br />
Raylin: Ja, zu „Love, Lies & Alibis“, zu „Rootstyle“<br />
und „Boom Bap“. Die Leute mögen visuelles<br />
Entertainment und wir lieben es unseren Songs<br />
diese zweite Komponente mit auf den Weg zu<br />
geben.<br />
Wie sehen eure Pläne in Sachen Live-Shows<br />
aus, die Veröffentlichung ist für Ende September<br />
geplant.<br />
Raylin: Wir werden überall dort spielen, wo<br />
man uns sehen will, die Resonanz auf die Singles<br />
war bereits außerordentlich gut.<br />
Adam: Das Album wird zunächst mit einigen<br />
Show in Kalifornien promotet. Dann sicher im<br />
restlichen Nordamerika. Und wir sind schon in<br />
Verhandlungen über eine Europa-Tournee.<br />
Nach diesem exzellenten Soundclash auf eurem<br />
Debüt will man doch noch etwas mehr<br />
über die Personen Raylin und Adam erfahren.<br />
Raylin: Neben der Musik interessiere ich mich<br />
vor allem für Filme, Kunst und Museen. Und für<br />
meine Katzen.<br />
Adam: Ich spiele nicht nur Gitarre, ich sammele<br />
sie auch, wie Du im Hintergrund unseres Videocalls<br />
sehen kannst. Ich bin auch gerne in der<br />
Natur unterwegs und betreibe Yoga.<br />
Text: Frank Keil<br />
Bilder: Rowan Daly<br />
thecalamatix.com<br />
TITEL
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ELL<br />
Vertauschte Geschlechterrollen<br />
18<br />
TITEL
Alle Buchstaben ihres Bandnamens werden<br />
großgeschrieben. Darauf legen ELL Wert.<br />
Dieser ist übrigens eine Kombination aus dem<br />
französischen „elle“ („sie“) und dem spanischen<br />
„el“ („der/er“). Ende November kommen<br />
Lisa-Anna und Lennart alias ELL ins Saarland,<br />
also schlossen wir uns mit ihnen kurz.<br />
Lisa-Anna und Lennart, ihr hattet schon zu<br />
Schulzeiten gemeinsam musiziert und über<br />
Umwege ELL gegründet. Wie lange habt ihr<br />
gebraucht, um Euren Sound zu finden, der<br />
nur aus Gesang, Bass und Schlagzeug besteht?<br />
Lennart: „Ich glaube, ab einem gewissen Punkt<br />
ging das richtig schnell. Wir dachten früher, wir<br />
bräuchten noch zwingend eine Person an der E-<br />
Gitarre, um endlich diese Band starten zu können.<br />
Als wir herausfanden, dass E-Gitarren total<br />
überflüssig sind, haben wir einfach mit dem,<br />
was wir hatten, experimentiert und dann einfach<br />
irgendwann gesagt: So passt das! Ab jetzt<br />
Finger weg! Klar, wir verfeinern immer wieder<br />
mal etwas, aber 90% stehen einfach und da ändern<br />
wir fast nichts mehr.“<br />
Lisa: „Wir haben für den Song tatsächlich einfach<br />
die Geschlechterrollen getauscht, um zu<br />
zeigen, wie absurd solche Sprüche sind. Für<br />
Flinta* sind solche Sprüche und Übergriffe leider<br />
alltäglich und allgegenwärtig, aber wenn<br />
man den Spieß umdreht, merkt man wieder,<br />
wie dumm und absurd sowas ist. Der eine oder<br />
andere CIS-Mann hat vielleicht auch schon mal<br />
einen blöden Spruch kassiert oder wurde von<br />
einer Frau an den Arsch gefasst. Nur ist das<br />
die absolute Ausnahme, und ein solcher Mann<br />
muss nicht damit rechnen, dass er danach vergewaltigt<br />
oder ermordet wird. Als Frau ist die<br />
Chance, das sowas passiert, statistisch gesehen<br />
leider gar nicht mal so gering.“<br />
Text: Kai Florian Becker<br />
Bild: Semra Ak<br />
Studio 30, Saarbrücken<br />
Mittwoch, 27. Nov 20<strong>24</strong> // ab 19.00<br />
ell-band.de<br />
Mit Kim Hoss habt Ihr in diesem Sommer den<br />
Song „Mein Körper Meine Entscheidung“ veröffentlicht.<br />
Ist es nicht verrückt und traurig,<br />
dass man 20<strong>24</strong> immer noch betonen muss,<br />
dass jeder sein eigenes Leben lebt und machen<br />
kann, was sie/er will?<br />
Lisa: „Es ist nicht nur traurig und verrückt,<br />
sondern auch erschreckend, dass es so viele<br />
Menschen gibt, die eben genau das sogar verhindern<br />
wollen, wie man zum Beispiel an den<br />
Gegendemos zu verschiedenen CSDs sehen<br />
konnte. Aber umso mehr freut es mich, die<br />
vielen Rückmeldungen von Eltern zu bekommen,<br />
dass ihre Kinder den Song feiern würden<br />
und dadurch dazu empowert sind, für sich und<br />
ihren Körper einzustehen. Das macht mir Mut<br />
für unsere Zukunft als Gesellschaft.“<br />
Interessant ist auch der Text zu „Manfred“,<br />
in dem die Übergriffigkeit einer Frau bei einem<br />
Mann thematisiert wird. Glaubt Ihr, das<br />
kommt oft vor oder habt Ihr einfach für den<br />
Song die Geschlechterrollen mal vertauscht?
TRAVELS<br />
Delft<br />
ENTDECKUNGEN ZWISCHEN ORANJE,<br />
VERMEER UND DELFTER BLAU
Die niederländische Universitätsstadt mit ihren<br />
knapp 1<strong>10</strong>.000 Einwohnern liegt in der Provinz<br />
Südholland zwischen Den Haag und Rotterdam.<br />
Mit malerischen Grachten und historischen Fassaden<br />
gleicht Delft einem gigantischen Freilichtmuseum<br />
der niederländischen Geschichte<br />
und Kultur. Die Stadt gilt als Geburtsort der<br />
weltberühmten blauweißen Keramiken und<br />
ist die Heimat des niederländischen Meisters<br />
Johannes Vermeer („Das Mädchen mit dem<br />
Perlenohrring“). Delft bietet zahlreiche Top-Sehenswürdigkeiten.<br />
Dazu zählen unter anderem<br />
Die Alte (mit Grabsteinen des Naturforschers<br />
und Bakteriologen Antoni van Leeuwenhoek<br />
und Johannes Vermeer) und Neue Kirche (mit<br />
Mausoleum von Wilhelm von Oranje und der<br />
Königsfamilie) mit ihrem <strong>10</strong>8m hohen, begehbaren<br />
Turm. Weiterhin die Maria van Jesse-Kirche<br />
(römisch-katholisch), Huis van Meerten, das<br />
Museum Prinsenhof, des Vermeer Zentrum, das<br />
Rathaus, das Osttor, den Hortus Botanicus der<br />
TU (mit Schwerpunkt Pflanzen & Technik) und<br />
die Mühle de Roos mit begehbarem Oberdeck.<br />
Stadtführungen werden vom Tourist Office angeboten,<br />
empfehlenswert Altstadtrundgänge<br />
mit versierten Gästeführern wie Louk van Riet.<br />
Informationen und Tipps zu vielfältigen Kultur-,<br />
Gastronomie-, Shopping- und Unterkunftsangeboten<br />
finden sich unter: indelft.nl<br />
Hampshire Hotel Delft Centre – Musikalische<br />
Brücke zwischen Hotellerie und Gastronomie<br />
Das moderne 4-Sterne-Hotel (mit Außen-Wandbild)<br />
unter der Leitung des sympathischen<br />
General Managers Rogier Camijn befindet<br />
sich fußläufig nur <strong>10</strong> Minuten vom Marktplatz<br />
entfernt. Die insgesamt 92 Zimmer in unterschiedlichen<br />
Kategorien verteilen sich auf die<br />
Stockwerke zwei bis acht,<br />
je höher desto besser<br />
ist der Ausblick über<br />
die Stadt. Sie sind<br />
individuell mit<br />
Bezug zu Musik<br />
gestaltet. Jeder<br />
Etage sind Genre<br />
wie unter anderem<br />
Blues, Rock, HipHop<br />
21<br />
und Reggae samt Devotionalien zugeordnet,<br />
eine Hommage an die Geschichte der modernen<br />
Musik und an ihre Legenden. Bücher zum<br />
Thema können im gesamten Hotel eingesehen<br />
werden. Im ersten Stock befindet sich das Restaurant<br />
Swing, dessen Getränke- und Menükarte<br />
das Konzept ergänzt. Tagungsräume, eine<br />
Bar, ein Aufenthaltsbereich und Achtung!: Eine<br />
voll ausgestattete Bühne im EG macht den Aufenthalt<br />
zu etwas ganz Besonderem. „Mein verstorbener<br />
Vater, ein Musiker und Musikliebhaber,<br />
hat in den 1960er Jahren mit einem kleinen<br />
Hotel in Bahnhofsnähe begonnen, der Umzug<br />
an den heutigen Standort erfolgte 20<strong>10</strong>. Das<br />
Konzept haben mein Vater, mein Bruder Leon<br />
und ich stets weiterentwickelt, bei uns finden<br />
neben einer regulären Open Mic-Nacht auch<br />
immer wieder kostenlose Konzerte statt“ erzählt<br />
Rogier. hoteldelftcentre.nl<br />
Museum Prinsenhof Delft – Auf den Spuren<br />
von Oranje<br />
Der Prinzenhof in Delft ist ein 1897 eröffnetes<br />
Museum, das sich in einem ehemaligen Sint<br />
Agathaklooster befindet. Seinen Namen bekam<br />
der Gebäudekomplex (mit Garten und Kirche)<br />
von Wilhelm von Oranien (geboren 1533), der<br />
hier von 1572 bis zu seiner Ermordung 1584<br />
residierte. In der Audioguide-Ausstellung erfahren<br />
sie alles über, seine Zeit und seinen gewaltsamen<br />
Tod. Im Museum können sie noch<br />
immer den Tatort aus dem Jahr 1584 mit den<br />
TRAVELS
Einschusslöchern in der Wand sehen. Der sogenannte<br />
„Vater des Vaterlands“ gilt als Anführer<br />
im Niederländischen Unabhängigkeitskrieg<br />
gegen Spanien und ist der Vorfahre des aktuellen<br />
niederländischen Königs Willem-Alexander.<br />
Weiterhin werden berühmte Bürger von Delft<br />
vorgestellt, wie Johannes Vermeer, Michiel van<br />
Mierevelt, Antoni van Leeuwenhoek und Hugo<br />
de Groot. Zwei weitere Themenschwerpunkte<br />
bilden die Präsentation und Geschichte von<br />
Delfter Blau Fayencen sowie der Meistermaler<br />
aus Delft. Zur Anlage gehört auch ein Café und<br />
der nostalgische Kaufmannladen „Winkeltje<br />
Kouwenhoven“, in dem es Süßigkeiten zu erwerben<br />
gibt. prinsenhof-delft.nl<br />
Angefangen bei Historienbildern über Stadtansichten,<br />
Moralisierende Bilder, Frauendarstellungen,<br />
Wissenschaftsdarstellungen bis hin zu<br />
Allegorien, Zeichnungen und Malmaterialien.<br />
Die Spurensuche lässt seine bekanntesten Werke<br />
wie „Dienstmagd mit Milchkrug“ (Rijksmuseum<br />
Amsterdam), „Ansicht von Delft“ (Mauritshuis<br />
Den Haag), „Das Mädchen mit dem<br />
Perlenohrring“ (Mauritshuis Den Haag) und<br />
„Mädchen mit rotem Hut“ (National Gallery Of<br />
Art Washington D.C.) lebendig werden.<br />
vermeerdelft.nl<br />
Vermeer Centrum Delft – Hommage an den<br />
weltbekannten Meistermaler des Barocks<br />
In direkter Nähe zum Marktplatz befindet sich<br />
das Vermeer Centrum Delft an der Stelle wo er<br />
regelmäßig die St. Lukasgilde, den Verein der<br />
Maler und Künstler besuchte. Hier wird die Geschichte<br />
des berühmten Künstlers anschaulich<br />
dargestellt und man erfährt bei einer informativen,<br />
visuellen Entdeckungsreise alles über<br />
sein Leben, seine Familie, seine Inspiration/<br />
Techniken und seine weltberühmten Gemälde.<br />
Vermeer wurde 1632 in Delft geboren und<br />
starb hier 1675. Das Vermeer Centrum Delft ist<br />
der einzige Ort, an dem Reproduktionen all<br />
seiner derzeit 37 nachgewiesenen Gemälde in<br />
wahrer Größe zusammengebracht worden sind.<br />
22<br />
Royal Delft Museum<br />
Wer Delft sagt, denkt natürlich auch an das<br />
weltberühmte Delfter Blau, das seit dem Ende<br />
des 16. Jahrhunderts hergestellt wird. Die charakteristischen<br />
Keramikwaren sind überall in<br />
der Stadt zu finden, vor allem in Geschäften<br />
rund um den Marktplatz. Die Töpferwaren werden<br />
immer noch in Delft hergestellt, allerdings<br />
im Original nur noch bei der Firma Royal Delft<br />
(seit 1653), die sich fußläufig in ca. 15min vom<br />
Bahnhof und ca. 20min. vom Marktplatz entfernt<br />
im Rotterdamseweg 196 befindet. Im dortigen<br />
Museum wartet zunächst ein interessanter<br />
Film auf die BesucherInnen, im Anschluss<br />
kann man bei einem Audioguide-Rundgang<br />
durch die Fabrik die Geschichte der Keramikherstellung<br />
in Delft anschaulich nachvollziehen<br />
und nicht zuletzt den Bemalprozess live<br />
erleben. Eigene Mal-Workshops sind nach Vor-<br />
TRAVELS
anmeldung unter fachkundiger Leitung ebenfalls<br />
möglich. Während die Brasserie 1653 zum<br />
Verweilen einlädt, können im Shop ikonische<br />
Artikel wie Tassen, Teller und Vasen erworben<br />
werden. Neben den klassischen Stücken umfasst<br />
die aktuelle Kollektion auch zeitgenössische<br />
Dekorationen und Sondereditionen wie<br />
zum Beispiel „Schiffmacher Royal Blue Tattoo“,<br />
entworfen von der niederländischen Tätowierer-Legende<br />
Henk Schiffmacher. Royal Delft ist<br />
täglich von <strong>10</strong>.00h – 17.00h geöffnet, der Produktkatalog<br />
steht online zum Download bereit.<br />
royaldelft.com<br />
wird gleichermaßen von Touristen und Einheimischen<br />
in Anspruch genommen. Zu empfehlen<br />
sind unter anderem die belegten Schwarzbrote<br />
mit diversen Ei-Variationen als spätes Frühstück/<br />
frühes Mittagessen. hetkoningshuys.nl<br />
Kulinarischer Genuss in Delft<br />
Ein angesagtes Café am Kanal zum Frühstück,<br />
ein gemütlicher Mittagstisch oder ein festliches,<br />
mehrgängiges Abendessen. In Sachen nationaler/internationaler<br />
Gastronomie ist Delft<br />
hervorragend aufgestellt. Das Tourismusbüro<br />
gibt gerne die besten Tipps von Locals weiter.<br />
Mein Tipp sind die Gastro-Betriebe rund um das<br />
Gebiet Doelen Plein.<br />
Lunchcafé Michiel de Ruyter<br />
Am Markt 26 befindet sich das bekannte und<br />
beliebte Lunchcafé, mit einem kleinen, aber<br />
fein eingerichteten Innenbereich sowie einer<br />
überschaubaren Außenterrasse. Zur Mittagszeit<br />
bietet man eine feine Auswahl an Gerichten, die<br />
in Holland sehr beliebte Krokette (mit unterschiedlicher<br />
Füllung, dazu gibt es Senf!) fehlt<br />
ebenso wenig wie Salate und Suppen. Tipp: Bitterballen,<br />
kroket und frikandel in Variationen,<br />
knuspriges Fingerfood, das sich mit den ansprechenden<br />
Sandwich-Variationen gut ergänzt.<br />
lunchcafemichielderuyter.nl<br />
Het Konings Huys<br />
Café, Restaurant und Bar, die Kombination ist im<br />
beliebten Het Konings Huys am Markt 40 auf jeden<br />
Fall äußerst gelungen. Es gibt einen großen<br />
Innenbereich und die Sitzgelegenheiten im Freien<br />
sind sehr beliebt. Das Angebot reicht von Frühstück<br />
über Mittag- bis hin zum Abendessen und<br />
23<br />
Die Presserecherche wurde unterstützt durch Delft<br />
Marketing, speziell durch Frau Laura van de Rijke<br />
(Coördinator Marketing).<br />
Text: Frank Keil<br />
Bild: Delft Marketing, Hotel Delft Centre,<br />
Michael Kooren, Frank Keil,<br />
Royal Delft Museum<br />
TRAVELS
GENUSS<br />
Gothic:<br />
Das offizielle Kochbuch<br />
SCHLEMMEN MIT SNAF, DEM KOCH
Fleischwanzenragout, Stollengrollen, Stewarker<br />
Schmortopf und eingelegtes Feuerkraut<br />
oder brandneue Kreationen wie Trollsülze,<br />
gefüllte Scavenger-Eier, Beißer-Rippchen und<br />
Blutfliegensüppchen - „wenn man gut kochen<br />
kann, hat man viele Freunde hier“. Dieses Zitat<br />
und diese Gerichte stammen von Snaf dem<br />
Koch. "Fans des fantastischen Adventure-Games<br />
Gothic wissen, wer gemeint ist", ist sich<br />
Steffen Volkmer von Panini sicher. Der Verlag<br />
hat die Gerichte aus der virtuellen Welt zwischen<br />
zwei echte Buchdeckel gepackt. Um diesen<br />
bis dato auf Bytes beschränkten Genuss erlebbar<br />
zu machen, hat sich der Bestsellerautor<br />
und Gewinner des Gourmand-World-Cookbook-<br />
Awards, Tom Grimm, mit den Gothic-Gerichten<br />
beschäftigt, sie in Rezepte umgewandelt und<br />
kochtechnisch erprob. Herausgekommen ist<br />
"Gothic: Das offizielle Kochbuch". Das Buch<br />
enthält 60 Gerichte mit detaillierten Kochanleitungen,<br />
Fotos und den dazugehörigen Spiel-<br />
Referenzen.<br />
Die Gothic-Reihe gehört zu den erfolgreichsten<br />
deutschen Videospielen überhaupt. "Snaf<br />
der Koch hat dazu sicher seinen Teil beigetragen,<br />
denn viele Spielerinnen und Spieler dürften<br />
sich schon an seinen Küchen-Kreationen<br />
25<br />
gelabt haben. Was also liegt näher, als Snaf<br />
auf einer kulinarischen Reise durch das legendäre<br />
Königreich Myrtana zu begleiten, um die<br />
spannendsten Speisen und Gerichte auf den<br />
Teller zu bringen, die die örtliche Flora, Fauna<br />
und Monsterwelt so zu bieten haben?", fragt<br />
Steffen Volkmer.<br />
Vom alten Lager über die wuselige Wildnis der<br />
Insel Khorinis bis in die tiefsten Stollen des Minentals:<br />
Auf den Seiten des Gothic-Kochbuchs<br />
präsentiert Snaf, mit Hilfe seines „Hilfskochs“<br />
Tom Grimm, dem Mann aus dem Reich der<br />
Bücher, einzigartige Köstlichkeiten aus den verschiedensten<br />
Winkeln der fantastischen Welt.<br />
"Einmal auf dem Teller gebracht, erlauben die<br />
Leckereien den Gothic-Fans ein sehr real erlebbares<br />
oder zumindest schmeckbares Abenteuer,<br />
wo man sonst nur virtuell unterwegs ist.<br />
Saftige Bissen statt trockener Bytes eben", verspricht<br />
der Panini-Verlag. Hier komme kulinarisch<br />
jeder auf seine Kosten, denn die Rezepte<br />
wurden so erstellt, dass etwas für jeden Kochskill-Level<br />
dabei ist.<br />
Text: Martin Rolshausen<br />
Bild: THQ Nordic / Panini / Grimm / Harder<br />
GENUSS
LESELUST<br />
Poppy<br />
Lamour<br />
Autorin aus Buchholz<br />
26<br />
LESELUST
Sonja „Sonne“ Rüther ist wohl eine der vielseitigsten<br />
Autorinnen der deutschen Literaturszene.<br />
1975 in Hamburg geboren und<br />
treues Nordlicht verfasst sie Thriller, Liebesromane<br />
und Phantastisches und nutzt dabei<br />
alle Veröffentlichungswegen von großen<br />
über kleine Verlage über den eigenen Verlag<br />
„Briefgestöber“ bis hin zum Selfpublishing.<br />
Dabei zeichnen sich alle ihre Werke durch<br />
eine feine Beobachtungsgabe hinsichtlich<br />
ihrer vielschichten Figuren aus, so etwa bei<br />
„Todespuzzle“, dem Krimi mit dem vielleicht<br />
besten Ermittlerteam der letzten Jahre und<br />
einer autistischen Hauptfigur. Kein Wunder,<br />
dass auch ihre Erotikromane, die sie unter offenem<br />
Pseudonym veröffentlicht, ganz ohne<br />
Klischees auskommen und völlig neue Beziehungsdynamiken<br />
beleuchten.<br />
Poppy Lamour ist wohl eines der besten Pseudonyme<br />
der Buchwelt – wie kamst du auf den<br />
Namen?<br />
Es ist ein spontaner Witz gewesen. „Wenn ich<br />
mal Erotik schreibe, dann unter Poppy Lamour.“<br />
Als es soweit war, musste es dieser Name sein.<br />
Was unterscheidet die fig-Reihe von anderen<br />
Erotikromanen und auch welcher Motivation<br />
heraus hast du sie geschrieben?<br />
Konsens und Achtsamkeit werden hier großgeschrieben.<br />
Mir ist es zudem wichtig, queere<br />
Themen in die Geschichten zu weben, ohne dass<br />
sie den Konflikt darstellen. Zwischen meinen polyamoren<br />
Figuren läuft es harmonisch und ohne<br />
Eifersucht, weil das Leben genügend Themen für<br />
spannende Handlungen bietet.<br />
Mittlerweile gibt es fünf Bände – beleuchtest<br />
du darin unterschiedliche Themen?<br />
Ja, weil ich es wichtig finde, dass sich die Figuren<br />
und Geschichten weiterentwickeln. Nichts ist für<br />
mich schlimmer, als einen Roman lang mit den<br />
Figuren mitzufiebern, bis sie endlich erreichen,<br />
was sie wollen, nur um dann im nächsten Band<br />
dasselbe nochmal durchzumachen. Deswegen<br />
sind meine Romane alle grundverschieden.<br />
Als letztes ist „fig – Weihnachtszauber“ als<br />
Hörbuch erschienen – sollte man es sich für<br />
die kalte Zeit aufbewahren?<br />
Ich bin ein Weihnachtsmuffel, deshalb gehe ich<br />
das Thema etwas anders an. Diese Geschichte<br />
dreht sich unter anderem um Familie, Loslassen<br />
und nach vorn schauen. Das kann man sicher<br />
das ganze Jahr durch hören. Olivia York liest die<br />
Hörbücher fantastisch.<br />
Wie ist das Feedback deiner Leser:innen? Gibt<br />
es Menschen, die mit deiner Offenheit bezüglich<br />
dieser Themen nicht umgehen können?<br />
Es gibt Rezensionen einer Leserin, die Band für<br />
Band erwähnt, dass ihr das eigentlich zu explizit<br />
ist. Es freut mich sehr, dass die Geschichte sie<br />
dennoch packt. Ansonsten bekomme ich wundervoll<br />
positives Feedback.<br />
Interview: Tanja Karmann<br />
Bild: Gina Simpson<br />
briefgestoeber.de<br />
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GLADIATOR<br />
AM ROLLATOR<br />
Infos und Termine der saarländischen<br />
Kabarettistin unter www.oma-frieda.com<br />
27 LESELUST
GAMES<br />
SaarCon 20<strong>24</strong><br />
Fantastisches 12. Jahr<br />
28<br />
Die SaarCon, eine zweitägige Convention für<br />
Rollenspiele, Miniaturenspiele, Brettspiele<br />
und Kartenspiele, lädt am 26. und 27. <strong>Oktober</strong><br />
20<strong>24</strong> in die Aula der Universität Saarbrücken<br />
ein. Was 20<strong>10</strong> in der Kulturhalle Saarlouis begann,<br />
ist zu einem bedeutenden Treffpunkt für<br />
Spielbegeisterte gewachsen. Die Veranstaltung<br />
bietet eine Vielzahl von Aktivitäten: Besucher<br />
können eigene Spiele mitbringen, sich Spielrunden<br />
anschließen oder an Turnieren teilnehmen.<br />
Ein Highlight ist der Bring&Buy Bereich,<br />
in dem Spiele verkauft oder neue Schätze erworben<br />
werden können.<br />
Die SaarCon ist auch eine Plattform für den<br />
Austausch von Wissen und Kreativität. Es finden<br />
zahlreiche Workshops und Vorträge statt,<br />
in denen Teilnehmer ihr Know-how teilen oder<br />
neue Fähigkeiten erlernen können. Von praktischen<br />
Bastelworkshops bis hin zu tiefgreifenden<br />
Diskussionen über Spielsysteme und -welten<br />
reicht das Angebot.<br />
Ein besonderes Ereignis ist der Cosplay Wettbewerb,<br />
bei dem Teilnehmer ihre detailreichen<br />
und oft spektakulären Kostüme präsentieren.<br />
Dieser Wettbewerb zieht jedes Jahr zahlreiche<br />
Teilnehmer und Zuschauer an und gehört zu<br />
den Höhepunkten der Convention.<br />
Spielleiter haben die Möglichkeit, eigene OneShot-Abenteuer<br />
anzuleiten und erhalten dafür<br />
freien Eintritt. Die Veranstalter ermutigen<br />
sowohl erfahrene als auch neue Spielleiter,<br />
sich aktiv einzubringen und ihre Geschichten<br />
mit anderen zu teilen. Von Aventurien bis<br />
Z'ha'dum sind alle Spielwelten willkommen,<br />
solange die Spielleiter die Begeisterung mitbringen,<br />
eine Gruppe für einige Zeit in ihre<br />
Welt zu entführen.<br />
Unter der Schirmherrschaft von Ludo Löwenherz<br />
findet die diesjährige SaarCon unter dem<br />
Motto "Ludos Ritter der Löwenrunde" statt.<br />
Das Motto lädt Teilnehmer ein, in eine Welt<br />
voller strategischer Spiele und phantasievoller<br />
Kostüme einzutauchen. Die SaarCon 20<strong>24</strong><br />
verspricht ein unvergessliches Wochenende zu<br />
werden, das alle Teilnehmer – ob als Spieler,<br />
Spielleiter oder Zuschauer – in die vielfältige<br />
Welt der Spiele eintauchen lässt.<br />
Text: Redaktion Bild: Veranstalter<br />
Aula der Universität Saarbrücken<br />
Samstag, 26. und Sonntag,<br />
27. <strong>Oktober</strong> 20<strong>24</strong><br />
saarcon.info<br />
Text: Redaktion<br />
Bild: Photodesign MB Professional<br />
GAMES
BERLIN GONZO<br />
Die Stadt der Liebe<br />
Es war ein Wilmersdorfer Wohlgefühl: Ein paar<br />
Spatzen stritten sich um die Krümel eines Baguettes,<br />
aber insgesamt war die Stimmung<br />
friedlich vor dem französischen Restaurant am<br />
Leon-Jessel-Platz. Pilz-Platz nennen ihn die Leute<br />
auch, weil da ein Brunnen in Form eines großen<br />
steinernen Pilzes steht. Das Wasser plätscherte<br />
beruhigend. Die Paté Paysan hatte gemundet.<br />
Das Orange eines Müllereimers strahlte in der<br />
Abendsonne. Und am liebsten hätte ich es quer<br />
über den Platz gerufen: "Vergessen wir Paris! Berlin<br />
ist die Stadt der Liebe!"<br />
Nicht nur die Farbe des Mülleimers hatte mein<br />
Herz erwärmt. "Eimer liebt dich" stand da in Weiß<br />
auf orangenem Grund. Dahinter ein Herz wie ein<br />
Ausrufezeichen. Eine Stadt, in der sogar die Behältnisse<br />
für das, was wir wegwerfen, zur Liebe<br />
fähig sind - wie ist das noch zu übertreffen?<br />
Die Farbe Orange gilt als Anti-Gewalt-Farbe, habe<br />
ich nun erfahren. Anlass für diese Information ist<br />
das Gegenteil von Liebe: Gewalt gegen Frauen.<br />
Der Bezirk Marzahn-Hellersdorf hat eine weitere<br />
orangene Bank gegen Gewalt an Frauen aufgestellt.<br />
„Hellersdorf sagt NEIN zu Gewalt“ steht auf<br />
30<br />
der Bank. Da ist auch ein QR-Code, der direkt zu<br />
Beratungs- und Hilfsangeboten für Frauen führt.<br />
Auch wenn in Berlin Eimer lieben: „40 Prozent der<br />
Frauen deutschlandweit erfahren seit ihrem 16.<br />
Lebensjahr körperliche Gewalt – und das ist noch<br />
nicht einmal die Dunkelzahl“, hat die Bezirksbürgermeisterin<br />
Nadja Zivkovic erklärt, warum Hilfe<br />
wichtig ist. „Gewalt gegen Frauen ist vielseitig,<br />
von der Anmache auf der Straße bis zum Fausthieb<br />
im Wohnzimmer. Und da wo Frauen und<br />
Mütter geschlagen werden, sind oft auch Kinder<br />
und ganze Familien von Gewalt betroffen", sagt<br />
sie. Also bringen wir mehr Liebe ins Leben. Und<br />
mehr Orange!<br />
Wobei: Liebe geht in Berlin auch in Gelb: "Weil<br />
wir dich lieben" nennen sich die Social-Media-Accounts<br />
der BVG, der Berliner Verkehrsbetriebe.<br />
Und auch wenn man diese Liebe im Alltag nicht<br />
immer so bemerkt in verspäteten Bussen, vollen<br />
Trams und schmuddeligen U-Bahnhöfen - sie ist<br />
da, das spürt man, irgendwie.<br />
Text und Foto: Martin Rolshausen<br />
BERLIN GONZO
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QUEER<br />
Queerwissen<br />
Homosexualität in der Kunst (Teil 2)<br />
Die Renaissance brachte eine Wiederbelebung<br />
antiker Ideale und damit auch eine neue Offenheit<br />
in der Darstellung von Homosexualität.<br />
Renaissance-Künstler wie Michelangelo und<br />
Leonardo da Vinci, deren eigene sexuelle Orientierung<br />
oft Gegenstand von Spekulationen war,<br />
schufen Werke, die homoerotische Elemente<br />
auf subtile, aber erkennbare Weise integrierten.<br />
Michelangelos berühmte Skulptur „David“<br />
oder die männlichen Aktdarstellungen in seinen<br />
Fresken und Zeichnungen zeigen eine tiefe<br />
Wertschätzung für die männliche Form, die<br />
weit über die bloße anatomische Genauigkeit<br />
hinausgeht. Auch Leonardo da Vincis Arbeiten,<br />
wie seine Studien männlicher Körper, zeugen<br />
von einer besonderen Faszination für die männliche<br />
Schönheit. Dennoch blieben diese Darstellungen<br />
oft in mythologische oder religiöse<br />
Kontexte eingebettet, um die homoerotischen<br />
Untertöne für das zeitgenössische Publikum akzeptabel<br />
zu machen.<br />
Im 19. Jahrhundert kam es zu einer neuen Phase<br />
in der Darstellung von Homosexualität in der<br />
Kunst, insbesondere in der Literatur und im<br />
Theater. Die Werke von Autoren wie Oscar Wilde<br />
und Walt Whitman brachten homosexuelle<br />
Themen in den literarischen Mainstream und<br />
begannen, die gesellschaftlichen Normen zu<br />
hinterfragen. Wilde, bekannt für seine scharfsinnigen<br />
Stücke und Romane, integrierte oft<br />
subtile Anspielungen auf homosexuelle Bezie-<br />
32<br />
hungen in seine Werke, die von einem gleichgesinnten<br />
Publikum erkannt wurden. Sein Stück<br />
„The Importance of Being Earnest“ und der<br />
Roman „Das Bildnis des Dorian Gray“ gelten als<br />
subversive Werke, die die viktorianische Gesellschaftsordnung<br />
und ihre rigiden moralischen<br />
Normen herausforderten. Wildes eigenes Leben<br />
und sein späterer Prozess wegen „grob unsittlichen<br />
Verhaltens“ machten ihn zu einer Symbolfigur<br />
für die Unterdrückung homosexueller<br />
Menschen.<br />
Parallel dazu gab es auch in nicht-westlichen<br />
Kulturen Darstellungen von Homosexualität,<br />
die oft eine andere kulturelle Bedeutung hatten.<br />
In Japan beispielsweise wurden homoerotische<br />
Themen in der Kunst und Literatur des<br />
Tokugawa-Shogunats (1603–1868) offen dargestellt.<br />
Die „Shunga“-Kunstwerke, erotische<br />
Holzschnitte, zeigen oft gleichgeschlechtliche<br />
sexuelle Aktivitäten und spiegeln die damals<br />
in Teilen der Gesellschaft akzeptierte Praxis der<br />
„Nanshoku“ wider, eine Form der Knabenliebe,<br />
die unter Samurai und buddhistischen Mönchen<br />
verbreitet war. Diese Darstellungen waren<br />
Teil einer größeren Kultur der Erotik, die nicht<br />
durch die moralischen Schranken des Westens<br />
gehemmt war.<br />
Fortsetzung folgt…<br />
Text: Marc Kirch Bild: Freepik<br />
QUEER
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DEAD PIONEERS<br />
PUNK EINES UREINWOHNERS<br />
DIE NERVEN<br />
REIF FÜR DIE TOP TEN<br />
MUSIK-TIPP 22 Minuten ist ein Rekord in Sachen<br />
Debütalbum. Kurz und knackig. Aber<br />
es ist eben auch Punk und nicht progressiver<br />
Alternative Rock à la Tool, den uns die Dead<br />
Pioneers aus Denver, Colorado, um die Ohren<br />
hauen. Deren Frontmann ist Gregg Deal, ein<br />
angesehener Bild- und Performancekünstler.<br />
Zudem ist er Aktivist und Mitglied des Pyramid<br />
Lake Paiute Stammes, Nachfahren der nordamerikanischen<br />
Ureinwohner. Deal beschert<br />
dem Album eine weitere Besonderheit, da er<br />
zwischen die Songs Spoken Word-Einlagen gesetzt<br />
hat – siehe etwa „Moving Day“ oder „The<br />
Art Of Savagery“. Mitunter spricht er auch statt<br />
zu singen, wie in dem nicht mal einmütigen<br />
„The Punchline“ (der Titel ist Programm) oder<br />
in dem brillanten Song „Bad Indian“. Kurzum:<br />
Dead Pioneers, die neben Deal aus den Gitarristen<br />
Josh Rivera und Abe Brennan, dem Bassisten<br />
Lee Tesche (Gitarrist von Algiers!) und<br />
dem Schlagzeuger Shane Zweygardt bestehen,<br />
machen Old School-Punk mit Hirn.<br />
Dead Pioneers „Dead Pioneers“ (Cargo)<br />
deadpioneers.bandcamp.com<br />
Text: Kai Florian Becker | Bild: Hassle Records<br />
MUSIK-TIPP Es beginnt laut und krachig, das<br />
sechste Album der deutschen Indieband Die<br />
Nerven. „Wir Waren Hier“ schreibt die Geschichte<br />
des Trios fort, das in den letzten Jahren, genauer<br />
gesagt seit 20<strong>10</strong>, aus dem Untergrund<br />
heraustrat und bei immer mehr Menschen Gehör<br />
fand. Ihre Musik ist eindringlich und mitreißend<br />
und erinnert phasenweise an die tolle und<br />
mittlerweile fast vergessene Band Kante. Aber<br />
hier steckt noch viel mehr drin.<br />
Komponiert haben Kevin Kuhn, Julian Knoth<br />
und Max Rieger, der auch als Produzent von<br />
Casper, Drangsal, Ilgen-Nur und Stella Sommer<br />
bekannt ist, die Platte in einer vierwöchigen<br />
Session in einem ehemaligen Sterne-Restaurant<br />
am Stuttgarter Schlossgarten. „Wir Waren Hier“<br />
ist Indierock mit krachigen und melodischen<br />
Auswüchsen. In „Wie Man Es Nennt“ sind gar<br />
Anflüge von Postrock zu erkennen. Nach Platz<br />
13 mit „Fake“ (2018) und Platz 17 mit „Die Nerven“<br />
(2022) sollten sie diesmal die Top Ten knacken<br />
können. Es sei ihnen von Herzen gegönnt.<br />
Die Nerven „Wir Waren Hier“ (Indigo)<br />
instagram.com/dienerven<br />
Text: Kai Florian Becker | Bild: Glitterhouse<br />
34<br />
TIPPS
SLOMOSA<br />
NORDISCHE WÜSTENMUSIK<br />
UNTO OTHERS<br />
BITTE AUSGIEBIG HÖREN!<br />
MUSIK-TIPP Im Herbst touren sie mit Greenleaf<br />
durch Europa und werden zudem auf ihre erste<br />
US-Tour aufbrechen - im Vorprogramm von<br />
Alkaline Trio. Was eine nicht unbedingt naheliegende<br />
Kombination ist, denn Slomosa ist<br />
ein Rock-Quartett aus dem norwegischen Bergen.<br />
Weil sie eben aus dem Norden kommen,<br />
machen sie „logwischerweise“ Tundra Rock.<br />
„Tundra Rock ist nach unserer Definition Desert<br />
Rock“, erklärt hierzu Sänger und Gitarrist Ben<br />
Berdous. Und weiter: „Eine Wüste muss nicht<br />
unbedingt warm sein. Wenn man darüber nachdenkt,<br />
ist die größte Wüste der Welt die Antarktis.<br />
So gesehen ist die Tundra unsere Wüste.“<br />
Slomosa gibt es seit zehn Jahren. Anno 2020<br />
erschien ihr selbstbetiteltes Debütalbum, dem<br />
sie nun „Tundra Rock“ folgen lassen, ein Album,<br />
das Fans von Kyuss, den Urvätern des Rocks<br />
aus der heißen Wüste, sehr gefallen sollte (siehe<br />
die Auskopplung „Cabin Fever“). Aber auch<br />
in einem Song wie „Red Thundra“ oder in „Mj“<br />
kann man sich wunderbar verlieren.<br />
Slomosa „Tundra Rock“ (Soulfood)<br />
slomosamusic.com<br />
Text: Kai Florian Becker | Bild: Stickman Records<br />
35<br />
MUSIK-TIPP Die Vorfreude auf dieses Album<br />
war riesig, denn auf „Strength“ (2021) überzeugten<br />
die Herren aus Portland, Oregon, mit<br />
ihrem Gothic-Glam-Metal in vollem Maße. Auch<br />
live war die Band ein Genuss. Doch die ersten<br />
Singles zu „Never, Neverland“ konnten nicht<br />
ganz überzeugen, und ein Manko bleibt: Der<br />
Schlagzeugsound ist zu dünn (siehe „Butterfly“).<br />
Allerdings schmettern Unto Others einem<br />
dann in „Momma Likes The Door Closed“ und<br />
in „Flatline“ die Riffs um die Ohren. Genial. Und<br />
siehe da: Je ausgiebiger man sie hört, desto<br />
mehr gefallen einem die 16 abwechslungsreichen<br />
Songs. Obwohl das Gros des Materials<br />
wieder von Gabriel Franco, dem Gitarristen<br />
und Sänger mit der charismatischen Stimme,<br />
stammt, konnten diesmal auch seine Mitstreiter<br />
- Gitarrist Sebastian Silva, Bassist Brandon<br />
Hill und Schlagzeuger Colin Vranizan - Ideen<br />
einbringen. Man darf auf die Livepräsentation<br />
gespannt sein. Im Februar gastieren sie mit<br />
Green Lung in der Escher Rockhal.<br />
Unto Others „Never, Neverland“<br />
(Sony Music)<br />
untoothers.net<br />
Text: Kai Florian Becker | Bild: Century Media<br />
TIPPS
THE HEADLINES<br />
ALTER SCHWEDE<br />
MARIA MASUR<br />
ZURÜCK ZUR ERSTEN LIEBE<br />
MUSIK-TIPP Inhaltlich keine leichte Kost, die<br />
das schwedische Quintett The Headlines auf<br />
ihrem neuen Album „Homewrecker“ anbietet.<br />
Die Band um Sängerin Kerry Bomb setzt<br />
sich thematisch zwischen „That´s Life“ über<br />
„Piss and love“ bis hin zu „Pirate signal“ mit<br />
Personen auseinander, die sich auf Affären/<br />
Beziehungen mit einer verheirateten Person<br />
einlassen. Dieser Zündstoff wird zusammen mit<br />
dem musikalischen Mix aus Alternative-Rock,<br />
Hard-Rock und Punk-Rock zu einem mehr als<br />
explosiven Musik-Cocktail. Die 2005 in Malmö<br />
gegründete Formation hat in der Vergangenheit<br />
einige Besetzungswechsel durchlaufen<br />
und sich besonders in Deutschland eine stetig<br />
wachsende Fangemeinde erspielt. Zum Team,<br />
die „Homewrecker“ veredelt haben, gehörten<br />
unter anderem Produzent KB Larsen (Volbeat)<br />
sowie Hakan Sörle (Mando Diao) der für den<br />
Mix sorgte. Pünktlich zum Album-Release sind<br />
The Headlines im <strong>Oktober</strong> erneut auf Deutschland-Tournee.<br />
Im Gepäck hitverdächtige Anspieltipps<br />
Marke „Hoemwrecker“.<br />
The Headlines “Homewrecker” (Sunny Bastards/Cargo<br />
Records) theheadlinesband.com<br />
Text: Frank Keil | Bild: Sunny Bastards<br />
36<br />
MUSIK-TIPP Das zweite Album von Maria Masur<br />
zeigt eine neue Facette ihrer künstlerischen<br />
Entwicklung. Nach ihrem Debütalbum „Jetzt &<br />
Heute“ kehrt sie mit „Postcard Picture“ zurück<br />
zu ihrer ersten großen Liebe, dem Pop. Die<br />
Berliner Sängerin mit Wahlheimat in Haarlem/<br />
Niederlande verzichtet auf den insgesamt 11<br />
neuen Stücken zwischen dem titelgebenden<br />
Opener „Postcard Picture“ und „Letter to A“<br />
(einem Brief an ihre Tochter) nicht auf Einflüsse<br />
ihres Jazzstudiums. Größtenteils sind die sehr<br />
persönlichen Songs in Triobesetzung zusammen<br />
mit Daniel Weiß (Klavier) und Brian Thiel<br />
(Kontrabass) entstanden. Das Trio spielt schon<br />
seit acht Jahren zusammen, kennengelernt haben<br />
sie sich während Maria an der Stuttgarter<br />
Hochschule für Musik studiert hat. Inspiriert für<br />
„“Postcard Picture“ wurde Masur durch vier Länder<br />
und sechs Orte an denen die Künstlerin bisher<br />
gelebt hat. Neben dem Johnny Nash-Klassiker<br />
“I Can See Clearly Now“ gibt es mit Titeln<br />
wie “Em Paz“ und „Final Call“ mehr als einen<br />
Anspieltipp zu hören.<br />
Maria Masur “Postcard Picture”<br />
mariamasur.de<br />
Text: Frank Keil | Bild: DMG Germany<br />
TIPPS
RED SCARE<br />
INDUSTRIES<br />
PUNK-LABEL AUS CHICAGO FEIERT JUBILÄUM<br />
SPICY ROOTS<br />
30 JAHRE GEKRÖNTE SKA-KUNST<br />
MUSIK-TIPP Auf 20 Jahre Labelarbeit blicken<br />
Red Scare Industries aus Chicago/USA mittlerweile<br />
zurück. Aus diesem Anlass haben die<br />
Betreiber eine Compilation mit insgesamt 17<br />
bisher unveröffentlichten Stücken ihrer Bands,<br />
Künstler und Künstlerinnen veröffentlicht. Die<br />
musikalische Bandbreite reicht dabei von Punk<br />
über Hardcore bis hin zu Rock´n Roll. Es gibt<br />
Ehemalige, Newcomer, Gäste und inaktive<br />
Bands die sich reformiert haben zu hören und<br />
insgesamt ist es eine Liebeserklärung an alle<br />
Facetten von Punkrock. Gerade für Fans im Ausland<br />
wäre es schön gewesen, wenn das Label<br />
ein ausführlicheres Booklet mitgeliefert hätte.<br />
Aber trotzdem gibt es auf „20 Years Of Dreaming<br />
and Scheming“ einiges zu entdecken. The<br />
Falcon, Cobra Skulls, Sam Russo, Laura Jane<br />
Grace, The Lippies und The Menzingers sind<br />
Namen, von denen man schon gehört hat. Vor<br />
allem die Menzingers aus Philadelphia haben<br />
auch in Deutschland eine größere Fangemeinde.<br />
Ihr „Second City“ ist definitiv ein Highlight<br />
dieser gelungenen Zusammenstellung..<br />
„20 Years Of Dreaming And Scheming”<br />
(Red Scare Industries/Import) redscare.net<br />
Text: Frank Keil | Bild: Red Scare Industries<br />
37<br />
MUSIK-TIPP Vor 30 Jahren haben sieben Musiker<br />
aus der Region Stuttgart begonnen jamaikanische<br />
Musik der 1960er Jahre zu spielen. Ihr<br />
energiegeladener Sound aus Ska, Rocksteady<br />
und early Reggae wurde über die Jahre hinweg<br />
durch zahlreiche Stile erweitert, ohne die ursprünglichen<br />
Wurzeln zu verleugnen. Danke<br />
zahlreicher Veröffentlichungen und unzähligen<br />
Tourneen im In- und Ausland (unter anderem in<br />
Japan, Russland und Großbritannien) haben sie<br />
sich über die Szene hinaus etabliert. Zum Jubiläum<br />
erschien mit „Tie Me Up“ kürzlich eine neue<br />
CD, deren 13 Titel durch treibende Rhythmen,<br />
eingängige Melodien und Texten aus dem Leben<br />
auf sich aufmerksam machen. Das Septett um<br />
Sänger Manuel Mack punktet neben Eigenkompositionen<br />
durch eine gelungene Zusammenarbeit<br />
mit Dr. Ring Ding auf „Too Many Questions“.<br />
Und auch die spanischsprachigen Stücke<br />
„Ska Mexicano“ und „Ska Es Bailar“ entwickeln<br />
einen ganz eigenen Charme. Insgesamt eine<br />
würdige Bestandsaufnahme zum Geburtstag,<br />
die nach wie vor Lust auf mehr macht.<br />
Spicy Roots “Tie Me Up”<br />
(Randale Records/randale.de) spicy-roots.de<br />
Text: Frank Keil | Bild: Randale Records<br />
TIPPS
A QUIET PLACE:<br />
TAG EINS<br />
ZURÜCK ZUM ANFANG<br />
BEYOND PARADISE<br />
„DEATH IN PARADISE“-ABLEGER<br />
FILM-TIPP Es gibt bereits zwei „A Quiet Place“-<br />
Filme. Nun wird an den Anfang der Alien-Invasion<br />
zurückgesprungen. Das Drehbuch stammt<br />
von John Krasinski und Michael Satnoski, der<br />
auch Regie führte. Die junge krebskranke Samira<br />
(Lupita Nyong’o) macht mit ihren Hospiz-<br />
Kolleginnen einen Ausflug nach NYC. Der endet<br />
abrupt mit oben erwähnter Invasion (Alien-Typ<br />
„The Last Of Us“ trifft „Stranger Things“). In<br />
einem 9/11 ähnelnden staubigen, verwüsteten<br />
New York beginnt die Odyssee Samiras und<br />
ihres Katers Frodo, der übrigens nicht computeranimiert<br />
wurde. Ihnen schließt sich Eric,<br />
gespielt von Joseph Quinn (Eddie Munson in<br />
„Stranger Things“), an. Für sie alle heißt es: Wer<br />
Geräusche macht, stirbt - zumindest meistens.<br />
Den vielleicht nicht hochspannenden, aber<br />
sehr sehenswerten Film gibt es bereits im Stream<br />
und als Download und ab <strong>10</strong>. <strong>Oktober</strong> mit<br />
vielen Extras in verschiedenen physischen Versionen<br />
zu kaufen. Wir verlosen je eine DVD und<br />
eine Blu-ray unter gewinne.popscene.club.<br />
„A Quiet Place: Tag Eins“<br />
(Paramount Pictures)<br />
www.paramount.de/aquietplace-tageins<br />
Text: Kai Florian Becker | Bild: Paramount Pictures<br />
38<br />
SERIEN-TIPP Seit 2011 läuft die komödiantische<br />
Krimiserie „Death In Paradise“ bereits, die auf<br />
der fiktionalen karibischen Insel Saint Marie<br />
spielt. In den ersten drei Staffeln war der großartige<br />
Ben Miller in der Hauptrolle des Detective<br />
Inspector Richard Poole zu sehen. In den<br />
drei Staffeln danach übernahm Kris Marshall als<br />
DI Humphrey Goodman. Jener Goodman ist für<br />
den Serienableger „Beyond Paradise“ mit seiner<br />
Verlobten Martha Lloyd (Sally Bretton) in die<br />
südwestenglische Küstenstadt Shipton Abbott<br />
gezogen, wo er die Leitung der dortigen Polizeistation<br />
übernimmt. Er ist kaum angekommen,<br />
da wird er schon in den ersten Fall hineingezogen:<br />
Eine Frau stürzte in ihrem Haus von der<br />
Galerie und behauptet, eine berüchtigte Hexe<br />
aus dem 17. Jahrhundert hätte sie hinuntergestoßen.<br />
Was genau dahinter steckt, findet der<br />
sympathische wie akribische, wenn auch chaotische<br />
Ermittler bald heraus. Staffel eins ist in<br />
der ZDF-Mediathek zu finden und ab 11.<strong>10</strong>. auf<br />
DVD erhältlich.<br />
„Beyond Paradise: Staffel 1“ (Edel Motion)<br />
zdf.de/serien/beyond-paradise<br />
Text: Kai Florian Becker | Bild: BBC<br />
TIPPS
JIM<br />
WUNDERBARE HOMMAGE AN EIN<br />
HAUSTIER<br />
KÖNIGSGIFT<br />
INTERESSANTES FANTASY-PROJEKT<br />
MIT ZEHN AUTOR:INNEN<br />
BUCH-TIPP Der 1956 in Brüssel geborene François<br />
Schuiten ist ein belgischer Comiczeichner<br />
und Comicszenarist. Bekannt wurde er durch<br />
die dem Genre Steampunk nahestehende Serie<br />
„Die geheimnisvollen Städte“, die er mit Benoît<br />
Peeters entwickelt. Schuiten, der aus eine Architektenfamilie<br />
stammt, fasst seine Arbeit interdisziplinär<br />
auf und wurde bereits 2002 durch<br />
den belgischen König Albert II. geadelt. Auszeichnungswürdig<br />
ist auch seine wunderbare<br />
Hommage an Jim, seinen verstorbenen Hund,<br />
mit dem Schuiten bis zum <strong>24</strong>. Januar 2023 ganze<br />
13 Jahre zusammengelebt hatte. Den Verlust<br />
des treuen Kameraden verarbeitet der Künstler<br />
in s/w-Zeichnungen und Texten. Er zeichnete<br />
ihren gemeinsamen Alltag nach, ging die vertrauten<br />
Wege noch einmal. Und er erzählt von<br />
Jims Eigenheiten, die eine ganz unverwechselbare<br />
Bindung zwischen dem Menschen und<br />
dem Tier schufen. „Ich musste ihn zeichnen um<br />
das zu sagen, was Worte nicht ausdrücken können“<br />
erklärte der Autor über „Jim“. Für alle, die<br />
einen Hund oder ein Haustier verloren haben.<br />
Schreiber&Leser, gebunden, s/w, 128 Seiten,<br />
17,80,- Euro ISBN 978-3-96582-170-5<br />
Text: Frank Keil | Bild: Schreiber&Leser<br />
39<br />
BUCH-TIPP Kann man mit zehn Autor:innen<br />
eine zusammenhängende Geschichte schreiben?<br />
Bernhard Stäber, geboren 1967 in München<br />
und Wahlnorweger, hat das Experiment<br />
gewagt. Entstanden ist dabei eine wunderbare<br />
Geschichte über die Macht des Erzählens: Königsgift<br />
handelt von dem Bibliothekar Anders<br />
von der Linden, der in einer Parallelwelt sein<br />
Talent zum Geschichtenweben entdeckt. Doch<br />
seine Gabe ist nicht bei allen Bewohnern des<br />
Reiches gern gesehen … Stäber selbst schrieb<br />
das erste Kapitel des Buches und gab dann an<br />
seine Mitschreibenden ab: Christian von Aster,<br />
Sonja Rüther, Fabienne Siegmund, Vincent<br />
Voss, Alessandra Reß, Swantje Niemann, Christian<br />
Handel und Thilo Corzilius spannen die Geschichte<br />
weiter, ohne dass vorher Absprachen<br />
getroffen wurden. Theresa Haning, Politikwissenschaftlerin<br />
und mehrfach ausgezeichnete<br />
Autorin, führte schließlich alle offenen Stränge<br />
zu einem runden Ganzen – eine spannende Lektüre,<br />
insbesondere aus literarischer Sicht.<br />
Edition Roter Drache<br />
2<strong>24</strong> Seiten, Taschenbuch 14,00 Euro<br />
ISBN 978-3968150659<br />
Text: Tanja Karmann | Bild: Edition Roter Drache<br />
TIPPS
DIE SEHENDEN UND DIE TOTEN<br />
PSYCHOLOGISCH VIELSCHICHTIGER<br />
KRIMI AUS DEM WENDLAND<br />
ABGETAUCHT<br />
ZU VIEL HANDWERK,<br />
ZU WENIG SPANNUNG<br />
BUCH-TIPP Sia Pontek war früher Programmleiterin<br />
in einem Verlag und weiß, was ein<br />
spannender Krimi mitbringen muss: Eine vielschichtige<br />
Hauptfigur, ein interessanter Fall<br />
und spannende Wendungen. All diese Zutaten<br />
bringt der erste Fall von Carla Seidel mit. In<br />
„Die Sehenden und die Toten“ lässt die Ermittlerin<br />
sich ins ruhige Wendland versetzen, um<br />
Abstand von der Vergangenheit zu gewinnen.<br />
Doch es dauert nicht lang, bis ein grausamer<br />
Mord die heile Welt erschüttert: Der 18-jährige<br />
Justus wird tot aufgefunden, seine Augen auf<br />
grausame Weise durch Spiegelscherben ersetzt.<br />
Doch wer war der Schüler überhaupt und was<br />
hat es mit dem mysteriösen Tattoo auf sich,<br />
das an der Schule von Carlas Tochter kursiert?<br />
Bereits mit dem Prolog kann der Krimi punkten<br />
und auch der komplexe Fall und die interessanten<br />
Figuren machen das Buch zu einem echten<br />
Lesevergnügen. Einzig die Rolle von Carlas<br />
Tochter scheint etwas realitätsfremd, was dem<br />
Ganzen jedoch keinen Abbruch tut.<br />
Goldmann<br />
416 Seiten, Paperback 17,00 Euro<br />
ISBN 978-3442206643<br />
Text: Tanja Karmann | Bild: Goldmann<br />
40<br />
SERIEN-TIPP Als Strafverteidiger und Wirtschaftsjurist<br />
bringt David Baldacci eine Menge<br />
Hintergrundwissen für spannende Thriller<br />
mit. Über 150 Millionen verkaufte Bücher<br />
geben dem Autor Recht – dennoch kann „Abgetaucht“<br />
nicht auf ganzer Linie überzeugen.<br />
Der zweite Fall für die Ermittlerin Atlee Pine<br />
beginnt spannend und auch die Backstory<br />
bringt einiges an Potential mit: Obwohl es über<br />
dreißig Jahre her ist, hat Pine die Entführung<br />
ihrer Schwester Mercy noch nicht überwunden<br />
und kehrt in ihre Heimatstadt zurück, um Nachforschungen<br />
anzustellen. Da wird eine bestialisch<br />
ermordete Frau aufgefunden – mit einem<br />
Brautschleier über dem Gesicht. Es dauert nicht<br />
lange, bis auch die nächste Leiche auftaucht,<br />
ebenfalls mysteriös hergerichtet. Wie hängen<br />
die Fälle zusammen und was hat das Ganze mit<br />
Mercy zu tun? Trotz des spannenden Settings<br />
kann man aufgrund eintöniger Stilmittel, einer<br />
zu konstruierten Handlung und flachen Figuren<br />
nicht in die Geschichte eintauchen.<br />
Heyne<br />
258 Seiten, Taschenbuch <strong>10</strong>,99 Euro<br />
ISBN 978-3453441422<br />
Text: Tanja Karmann | Bild: Heyne<br />
TIPPS
KAMMGARN ®<br />
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Kultur<br />
kalender<br />
UNTERSTÜTZT VON<br />
Engagement
GIORA FEIDMAN<br />
REVOLUTION OF LOVE<br />
Giora Feidman, der weltweit gefeierte Klarinettenvirtuose,<br />
präsentiert seit Januar 20<strong>24</strong> sein<br />
neuestes musikalisches Projekt „Revolution of<br />
Love“. Nach dem Erfolg seiner „Friendship“-<br />
Tournee setzt Feidman seine künstlerische<br />
Reise fort, indem er nicht nur Musik, sondern<br />
auch eine transformative Botschaft der Liebe<br />
verbreitet. Mit seiner Klarinette, die als das „Mikrofon<br />
seiner Seele“ bekannt ist, schafft er es,<br />
die Herzen der Zuhörer zu berühren und eine<br />
emotionale Reise voller Hoffnung und Verbundenheit<br />
zu entfachen. „Revolution of Love“ vereint<br />
Feidmans unverwechselbare Klangwelt mit<br />
den inspirierenden Kompositionen von Majid<br />
Montazer, die bereits seine „Friendship“-Tournee<br />
prägten. Feidmans Musik ist leidenschaftlich,<br />
sinnlich und erdverbunden, und seine<br />
Konzerte bieten ein außergewöhnliches Erlebnis,<br />
das weit über die musikalische Ebene hin-<br />
ausgeht. Bekannt als der „King of Klezmer“ und<br />
für seine Interpretation der oscarprämierten<br />
Filmmusik zu „Schindlers Liste“, hat Feidman<br />
auch in den deutschen Filmen „Jenseits der<br />
Stille“ und „Comedian Harmonists“ mitgewirkt.<br />
Für sein lebenslanges Engagement für Frieden<br />
und Völkerverständigung wurde ihm der Internationale<br />
Brückepreis und das Große Bundesverdienstkreuz<br />
verliehen. Als „Botschafter der<br />
Versöhnung“ setzt Feidman mit „Revolution of<br />
Love“ ein starkes Zeichen für Liebe und Verständigung<br />
in der Welt.<br />
Saarlandhalle, Saarbrücken<br />
Sa, 19. Okt. 20<strong>24</strong> // 20.00<br />
Alexanderskiche, Zweibrücken<br />
Do, 21. Nov 20<strong>24</strong> // 19.00<br />
giorafeidman.com<br />
Text: Redaktion Bild: Mehran Montazer<br />
45<br />
TERMINE
VIBRANCY OPEN AIR<br />
TANZEN UNTER SCHLOTEN<br />
Der Techno kehrt zurück in die Völklinger Hütte!<br />
Erstmals nach Corona bietet das Vibrancy<br />
Open Air am 5. Juli 2025 wieder die Chance, unter<br />
Schloten und inmitten von Industriekultur<br />
zu tanzen. Möglich wird dies durch die Zusammenarbeit<br />
mit Vibrancy Music aus Stuttgart,<br />
die besondere Locations mit elektronischer<br />
Musik inszenieren. Das Zusammenspiel außergewöhnlicher<br />
DJs mit der Aura des Erzplatzes<br />
wird zu einem einzigartigen Erlebnis führen.<br />
Das genaue Line-up wird Ende des Jahres bekannt<br />
gegeben – unsere Vorfreude ist aber<br />
schon jetzt riesig!<br />
"Die elektronische Musik ist ein Kind des Industriezeitalters.<br />
Es wurde groß in alten Kraftwerken,<br />
Flugzeughangars und Fabrikhallen. Techno<br />
und Industriekultur haben sich von Beginn<br />
an verbunden. Deshalb sind wir glücklich, unseren<br />
Besucher:innen im nächsten Jahr wieder<br />
diese perfekte Symbiose und hoffentlich viele<br />
faszinierende Momente mit Vibrancy Music @<br />
Völklinger Hütte bieten zu können!", so Dr. Ralf<br />
Beil, Generaldirektor des Weltkulturerbes Völklinger<br />
Hütte.<br />
Der Fokus von Vibrancy Music liegt dabei nicht<br />
nur auf dem Live-Event, sondern auch darin, die<br />
sorgfältig ausgewählten, außergewöhnlichen<br />
Orte zu erkunden. Daher wird es für die Vibrancy-Community<br />
spezielle Führungen und Angebote<br />
geben, um die Völklinger Hütte näher kennenzulernen<br />
und mit allen Sinnen zu erfahren.<br />
„Die Völklinger Hütte ist als Vibrancy Location<br />
geradezu ideal. Hochkulturelle und spektakuläre<br />
Locations im deutschsprachigen Raum<br />
bilden Kernwerte der Marke Vibrancy Music“,<br />
sagen die Geschäftsführer von Vibrancy Music,<br />
Dominik Seidenspinner und Felix Müller.<br />
Frühere Vibrancy Open Airs verbanden elektronische<br />
Musik mit dem Heidelberger Schloss,<br />
dem Stuttgarter Mercedes-Benz Museum, dem<br />
Landschaftspark Duisburg-Nord oder dem Lago<br />
Maggiore.<br />
Samstag, 05. Juli 2025<br />
Weltkulturerbe Völklinger Hütte<br />
Text und Bild: Veranstalter<br />
46<br />
TERMINE
Danse<br />
Théâtre<br />
Cinéma<br />
Cirque<br />
Tanz<br />
Theater<br />
Kino<br />
Zirkus<br />
Saarbrücken<br />
Forbach<br />
Deutsch<br />
französisches<br />
Festival<br />
für junges<br />
Publikum<br />
Festival<br />
jeune public<br />
franco<br />
allemand<br />
5 <strong>10</strong>.11.<strong>24</strong><br />
Danse<br />
Théâtre<br />
Cinéma<br />
Cirque<br />
Tanz<br />
Theater<br />
Kino<br />
Zirkus
JOBBING<br />
CENTER 2.0<br />
DIE INNOVATIVE<br />
KARRIEREMESSE<br />
FÜR JUNGE TALENTE<br />
IM SAARLAND<br />
Das „Jobbing Center“ 2019 war ein innovatives<br />
Messekonzept in Saarbrücken. Im ehemaligen<br />
C&A-Gebäude hatten Schüler, Auszubildende,<br />
Studierende und Fachkräfte die Möglichkeit,<br />
mit potenziellen Arbeitgebenden auf spielerische<br />
und interaktive Weise in Kontakt zu treten.<br />
Rund 111 Ausstellende aus verschiedenen<br />
Branchen und Bereichen präsentierten sich<br />
vor etwa 5.000 Besuchern.<br />
Die Resonanz war äußerst positiv, sowohl<br />
von Seiten der Öffentlichkeit als auch der<br />
teilnehmenden Unternehmen. Besonders<br />
hervorzuheben ist die medienwirksame Berichterstattung,<br />
die über 215.000 Personen<br />
erreichte und 181.920 Videoaufrufe erzielte.<br />
Aufgrund des großen Erfolgs und der hohen<br />
Nachfrage nach einem Folge-Event wird das<br />
Konzept im Jahr 20<strong>24</strong> als „Jobbing Tour“ fortgeführt.<br />
Die „Jobbing Tour“ hat zum Ziel, den<br />
Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Saarland<br />
weiter zu stärken und die Vielfalt der<br />
regionalen Unternehmen und Arbeitgebermarken<br />
sichtbar zu machen. Das Event am 14.<br />
November 20<strong>24</strong> in der EUROPA-Galerie Saarbrücken<br />
bietet Top-Arbeitgebern und Hoch-<br />
schulen eine Plattform, um sich potenziellen<br />
Talenten vorzustellen und in ungezwungenem<br />
Rahmen miteinander ins Gespräch zu kommen.<br />
Die Messe richtet sich an Schüler, Auszubildende,<br />
Studierende und Fachkräfte. Sie<br />
bietet eine ideale Möglichkeit zur beruflichen<br />
Orientierung, persönlichen Kontaktaufnahme<br />
und Karriereplanung. Besucher profitieren<br />
von einem klar strukturierten Messeaufbau,<br />
gezielten Branchen-Clustern und interaktiven<br />
Formaten. Spannende Vorträge, Workshops<br />
und eine Schnellbewerbungsecke im Speed-<br />
Dating-Format runden das Event ab. Die<br />
„Jobbing Tour“ lädt dazu ein, neue berufliche<br />
Wege zu entdecken und relevante Schritte auf<br />
dem eigenen Karriereweg zu gehen. In einer<br />
dynamischen Erlebniswelt können Talente und<br />
Fachkräfte sich vernetzen, Erfahrungen austauschen<br />
und die beruflichen Möglichkeiten<br />
im Saarland erkunden.<br />
Text: Redaktion<br />
Bild: Saaris<br />
JOBBING<br />
TOUR <strong>24</strong><br />
48<br />
JOBBING TOUR <strong>24</strong> // ANZEIGE
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dein Job<br />
Adventure!<br />
Bist du in der Schule, im<br />
Studium, in der Ausbildung<br />
oder auf der Suche nach neuen<br />
beruflichen Perspektiven?<br />
Komm zur Karrieremesse am 14. November<br />
20<strong>24</strong> in der EUROPA-Galerie Saarbrücken.<br />
Es warten spannende Karrierechancen,<br />
direkte Kontakte zu Ausbildungsbetrieben,<br />
Arbeitgebern und Hochschulen sowie<br />
interessante Vorträge und Workshops auf dich.<br />
Stelle dir deine persönliche Tour zusammen,<br />
entdecke neue Karriererouten und inspirierende<br />
Pfade. Sei dabei und mach den nächsten<br />
großen Schritt in Richtung Zukunft!<br />
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deine ganz<br />
persönliche Route.<br />
Bist du bereit? Let‘s go!<br />
Alle Infos findest du unter jobbingtour.saarland<br />
In Kooperation mit:
SYSTEMSPRENGER<br />
BERNADETTE MACH ALLE „WAHNSINNIG“<br />
Die Filmreihe „Der Wahnsinn“ geht weiter:<br />
Interessante Filme mit psychiatrischen und<br />
medizinischen Themen. Im Anschluss an jeden<br />
Film findet eine Diskussion mit Fachleuten<br />
statt. „Der Wahnsinn“ ist eine Kooperation<br />
zwischen den SHG Kliniken Sonnenberg, Camera<br />
Zwo und <strong>POPSCENE</strong>.<br />
Sie ist wild, sie ist aggressiv und unberechenbar.<br />
Benni heißt eigentlich Bernadette. Aber<br />
wehe, jemand nennt sie so! Pflegefamilien,<br />
Wohngruppen, Sonderschule: Alles hat Benni<br />
schon hinter sich, und überall fliegt sie wieder<br />
raus. Die äußerlich zarte Neunjährige ist jetzt<br />
schon das, was man beim Jugendamt einen<br />
„Systemsprenger“ nennt. Doch das ist Benni<br />
egal, denn sie hat nur ein Ziel: Wieder bei ihrer<br />
Mutter wohnen! Aber Bianca ist völlig überfordert<br />
mit ihrer Tochter.<br />
Die warmherzige Frau Bafané vom Jugendamt<br />
droht zu verzweifeln. Niemand will Benni<br />
mehr aufnehmen. Von der Schule ist sie<br />
dauerhaft suspendiert. Nicht einmal der Alltag<br />
mit ihr ist zu schaffen: Wegen traumatischer<br />
Erfahrungen in frühester Kindheit darf<br />
niemand ihr Gesicht berühren. Frau Bafané<br />
wagt ein letztes Experiment und engagiert Mi-<br />
cha, einen Anti-GewaltTrainer für straffällige<br />
Jugendliche. Nach anfänglichem Widerstand<br />
lässt Benni sich auf Micha ein, und anstatt<br />
einer erneuten Einweisung in die Kinderpsychiatrie<br />
ermöglicht er ihr einen gemeinsamen<br />
Aufenthalt in der Natur. Drei Wochen Erlebnispädagogik<br />
ohne Strom und fließendes Wasser.<br />
Die Zeit im Wald stellt nicht nur Benni, sondern<br />
auch Micha auf eine harte Probe. Der<br />
sonst so selbstbewusste Mann kommt an seine<br />
Grenzen. Doch es gelingt ihm schließlich, ein<br />
Erlebnis für Benni zu schaffen, auf das sie stolz<br />
sein kann, und einen wirklichen Zugang zu ihr<br />
zu finden.<br />
Zurück in der ‚Zivilisation’ klammert Benni sich<br />
an Micha und möchte bei ihm bleiben. Aber<br />
Micha hat eine eigene Familie und erkennt,<br />
dass er seine professionelle Distanz verliert.<br />
Als Bennis Mutter plötzlich wieder auftaucht,<br />
nehmen die Dinge ihren eigenen Lauf<br />
Camera Zwo, Saarbrücken,<br />
Mi30. Okt // jeweils 18.30<br />
camerazwo.de<br />
systemsprenger-film.de<br />
Text: Redaktion Bild: Metro-Goldwyn-Mayer (MGM)<br />
50<br />
CAMERA ZWO // ANZEIGE
KWAM.E<br />
UNVERWECHSELBARER<br />
HAMBURGER<br />
LEONIDEN<br />
IM HERBST AUF CLUB-TOUR<br />
Nachdem Kwam.E in 2023 direkt mit seinem viralen<br />
Brett „Hallow Kitty“ durchgestartet war,<br />
ging es das ganze Jahr bergauf für das Hamburger<br />
Ausnahmetalent mit der unverwechselbaren<br />
Stimme. In den letzten Jahren wurden<br />
die Original Rudeboy Tour, Concrete Cowboys<br />
Tour und Izza Cold World Tour komplett ausverkauft.<br />
Im vergangenen Festival-Sommer<br />
konnte Kwam.E einen extrem guten Eindruck<br />
hinterlassen – über 30 Shows, schreiende Menschenmassen,<br />
Moshpits, Tornados und Bengalos<br />
waren Standard. Das Jahr war ein echter<br />
Erfolg, was von beeindruckenden 60 Millionen<br />
Streams unterstrichen wird. Nun geht Kwam.E<br />
unter dem Motto „Cozy Tour 20<strong>24</strong>“ wieder auf<br />
Reise - durch Deutschland, Österreich und die<br />
Schweiz. Macht euch bereit für noch größere<br />
Läden, mehr Moshpits und Tornados, härteren<br />
Rap und lautere Hits! Geboren 1995, wuchs<br />
Kwam.E in Hamburg Mümmelmannsberg auf,<br />
umgeben von New Yorker-Sounds der 90er.<br />
Dieser Einfluss begleitet ihn seither. Sein selbst<br />
kreierter Rapstyle aus futuristischem und Old<br />
School-Sound macht ihn in der heutigen HipHop<br />
Szene unverwechselbar.<br />
Garage, Saarbrücken<br />
So, 13. Okt 20<strong>24</strong> // ab 19.00<br />
instagram.com/kwam.e<br />
Sie waren gerade noch auf großer Open-Air-<br />
Festival-Tour, im Herbst kommen die Leoniden<br />
dann schon auf Clubtournee und machen im<br />
Zuge derer in der Saarbrücker Garage Station.<br />
Große Sache, daher besser rechtzeitig die Tickets<br />
sichern, denn die Leoniden sind sehr abgesagt.<br />
Nicht dass es nachher heißt, es hätte<br />
Euch niemand gewarnt! Wer es nicht wusste:<br />
Leoniden ist eine deutsche Indiepop-Band aus<br />
Kiel, die für ihre mitreißenden Liveauftritte<br />
und eingängigen Melodien und Charterfolge<br />
bekannt ist. ihr zweites Album „Complex Happenings<br />
Reduced To A Simple Design“ stand<br />
hierzulande auf Platz eins der Charts.<br />
Mit ihrem energiegeladenen Sound, geprägt<br />
von funkigen Rhythmen und facettenreichen<br />
Arrangements, haben sich die Leoniden einen<br />
festen Platz in der deutschen Musikszene erobert.<br />
Ihre Musik ist oft von einer positiven,<br />
lebensbejahenden Atmosphäre geprägt und<br />
hat ihnen eine wachsende Fangemeinde beschert<br />
– nachzuhören auf ihrem vierten, im<br />
August erschienenen Album „Sophisticated<br />
Sad Songs“.<br />
Garage, Saarbrücken<br />
Fr, 08. Nov 20<strong>24</strong> // ab 18.00<br />
leonidenmusik.de<br />
Text: Peter Parker | Bild: Edgars Scher, Robin Hinsch<br />
52<br />
4 PLUS 1 // ANZEIGE
4 P L U S 1 K O N Z E R T E P R Ä S E N T I E R T :<br />
KWAM.E<br />
13.<strong>10</strong>.<strong>24</strong> GARAGE SAARBRÜCKEN<br />
KASI<br />
HOCHVERLEGT<br />
03.11.<strong>24</strong> SEKTOR HEIMAT SAARBRÜCKEN<br />
LEONIDEN<br />
08.11.<strong>24</strong> GARAGE SAARBRÜCKEN<br />
TICKETS AN ALLEN BEKANNTEN VORVERKAUFSSTELLEN UND BEI TICKETS AM MARKT<br />
(ST. JOHANNER MARKT 37 | 66111 SAARBRÜCKEN | TICKETSAMMARKT.DE | 0681 68664231)
SOLI-KONZERT<br />
PUNK MEANS SOLIDARITY PT. II<br />
DAVID KEBEKUS<br />
ÜBERRAGEND - STAND-UP-COMEDY<br />
Am 03.<strong>10</strong>.20<strong>24</strong> findet ab 20:00 Uhr ein Soli-Konzert<br />
unter dem Motto "Punk means Solidarity<br />
Pt. II" in der TUFA Trier statt. Der Erlös geht an<br />
Sea Punks, eine Organisation, die sich für die<br />
Seenotrettung engagiert. Drei Bands treten auf:<br />
Alpina Weiß Bescheid: Die sechsköpfige Band<br />
spielt verträumte und experimentelle Musik, beeinflusst<br />
von Indie, Dream Pop und 80er-Wave.<br />
Dorfterror: Eine Band aus Oberbillig, deren<br />
Musik aus einer Mischung von Punk und rohem<br />
Terror besteht. Die Gruppe engagiert sich in<br />
Projekten wie "Kein Bock auf Nazis" und unterstützt<br />
Fridays for Future.<br />
Freidenkeralarm (FDA): Nach vier Jahren<br />
Pause melden sich die Politpunks aus Trier mit<br />
ihrem neuen Release "Geschichten vom Beton"<br />
zurück. Die Songs sind geprägt von Kapitalismuskritik,<br />
Frustration und Kampfgeist.<br />
Vor dem Konzert findet ab 17:30 Uhr ein Vortrag<br />
zur Seenotrettung auf dem Mittelmeer<br />
statt. Jonas von Sea-Watch berichtet von seinen<br />
Erfahrungen und gibt Einblicke in die aktuelle<br />
Situation der zivilen Seenotrettung. Der Vortrag<br />
dauert etwa 90 bis 120 Minuten.<br />
Am 25.<strong>10</strong>.20<strong>24</strong> um 20:00 Uhr präsentiert David<br />
Kebekus sein zweites Comedy-Programm<br />
in der TUFA Trier. Mit seiner ruhigen Art und<br />
scharfen Beobachtungen bringt er heikle Themen<br />
auf die Bühne und zeigt, wie humorvoll<br />
Alltag und Gesellschaftskritik sein können.<br />
In „Überragend“ beschäftigt sich Kebekus<br />
mit den kleinen Kämpfen des Lebens und gesellschaftlichen<br />
Fragen. Dabei nutzt er handgemachtes<br />
Material, das er auf Open Mics<br />
erarbeitet und fein abgestimmt hat. Seine<br />
Comedy basiert auf einer frischen Perspektive,<br />
die er geschickt in originellen Pointen<br />
verpackt. Seine Geschichten sind oft so persönlich,<br />
dass nur er sie erzählen kann. Torsten<br />
Sträter beschreibt ihn als „erfrischend nihilistisch,<br />
verdammt lustig und absolut schmerzfrei“.<br />
Felix Lobrecht nennt ihn einen „Lichtblick<br />
in der deutschen Comedy-Szene“, und<br />
auch Carolin Kebekus, seine Schwester, lobt<br />
ihn als den lustigsten Menschen, den sie kennt.<br />
Erleben Sie eine Stand-Up-Show nach amerikanischem<br />
Vorbild: Ein Mikrofon, persönliche<br />
Geschichten und viele Lacher. Ein Abend, der<br />
zum Nachdenken anregt – nach der Show und<br />
vielleicht auch noch zu Hause.<br />
TUFA, Trier<br />
Do, 03. Okt // 20.00<br />
tufa-trier.de<br />
TUFA, Trier<br />
Freitag, 25. Okt // 20.00<br />
tufa-trier.de<br />
Text: Redaktion | Bild: Boris Ruth, Marvin Ruppert<br />
54<br />
TUFA // ANZEIGE
KULTUR<br />
ERLEBEN<br />
TUCHFABRIK TRIER<br />
KULTUR- UND KOMMUNIKATIONSZENTRUM<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
WORKSHOPS<br />
AUSSTELLUNGEN<br />
PARTYS<br />
Mehr Infos zu unserem Programm:<br />
Tuchfabrik Trier e.V.<br />
Wechselstr. 4 -6| 54290 Trier<br />
info@tufa-trier.de
BOB DYLAN<br />
HANDYVERBOT BEI DYLAN<br />
DANKO JONES<br />
GEFEIERTER KANADISCHER<br />
EXPORT<br />
Bob Dylan kehrt im Herbst im Rahmen seiner<br />
viel beachteten The Rough and Rowdy Ways<br />
Tour, die seit 2021 weltweit die Konzerthäuser<br />
ausverkauft, auf europäische Bühnen zurück.<br />
Bei diesen Auftritten ist zu beachten, dass es<br />
sich um sogenannte „handyfreie Shows“ handelt.<br />
Das bedeutet: die Benutzung von Mobiltelefonen<br />
ist untersagt. Handys müssen beim<br />
Einlass in abschließbaren Taschen verstaut<br />
werden. Hat ja auch was Gutes. Der eigenwillige<br />
Bob Dylan gilt ohne Zweifel als wichtigster<br />
einzelner Interpret der Rock-Ära, als Inkarnation<br />
einer Gegenkultur und Songschreiber des<br />
Jahrhunderts. Der Ausnahmekünstler bedeutet<br />
„für die Popmusik das Gleiche wie Einstein<br />
für die Physik“, schrieb das US-Nachrichtenmagazin<br />
Newsweek. Die überragende Bedeutung<br />
von Bob Dylan fand auch in der Verleihung des<br />
Nobelpreises für Literatur Ausdruck, den er als<br />
bisher einziger Musiker erhielt. Die zahlreichen<br />
Grammy-Auszeichnungen, auch für sein<br />
Lebenswerk, dokumentieren die große Anerkennung<br />
des genialen Singer-Songwriters.<br />
Seine Alben erreichten eine Gesamtauflage<br />
von mehr als 1<strong>10</strong> Millionen.<br />
Die kanadische Band Danko Jones ist zurück<br />
und kommt im Rahmen ihrer „Good Times<br />
Tour“ für ganze sieben Termine nach Deutschland<br />
- einer davon ist in der Saarbrücker Garage.<br />
Dabei holen sie sich Unterstützung und<br />
wollen mit Los Pepes als Special Guest ordentlich<br />
einheizen. Gegründet 1996 in Toronto, hat<br />
die dreiköpfige Band sich der edlen Kunst der<br />
Riffs, Melodien und lebensbejahenden Rockhymnen<br />
verschrieben. Über die letzten 25 Jahre<br />
hinweg haben sich Danko Jones eine riesige<br />
internationale Fangemeinde aufgebaut und<br />
sind eine der am meist gefeierten Livebands<br />
– geliebt von Mainstream-Radio-Rock-Fans bis<br />
hin zu eingefleischten Metalheads. Mit zehn<br />
viel gelobten Studioalben und einem unübertroffenen<br />
Repertoire an mitreißenden Songs<br />
haben sie ihren Platz in der Rockszene gefestigt.<br />
Das wollen sie Ende <strong>Oktober</strong> auch in der<br />
Garage wieder unter Beweis stellen.<br />
Saarlandhalle, Saarbrücken<br />
Di, 22. Okt // ab 18.00<br />
bobdylan.com<br />
Garage, Saarbrücken<br />
Sa, 26. Okt // 18.00<br />
dankojones.com<br />
Text: Peter Parker | Bilder: Sony Music, Daniel Berbig<br />
56<br />
GARAGE SAARBRÜCKEN // ANZEIGE
OH, GRUSELGRAUS!<br />
EIN LITERARISCHER STREIFZUG DURCH DIE<br />
WELT DER GEISTER, DÄMONEN UND GESPENSTER<br />
Eine unlängst verstorbene Alte schlurft fast<br />
jede Nacht als furchterregendes Gespenst<br />
über den Fußboden eines prächtigen Schlosses,<br />
das alsbald von einer fürchterlichen Feuersbrunst<br />
zerstört wird. Ein Werwolf schleicht<br />
im Schutz der Finsternis auf den Friedhof,<br />
weil er den dort begrabenen Dorfschullehrer<br />
dringend um einen Gefallen bitten muss. Erlkönigs<br />
Tochter hat den unbedingten Wunsch<br />
mit einem Edelmann zu tanzen und als er ihr<br />
nicht zu Willen ist, bringt sie ihn kaltblütig<br />
um. Ein Wirt lädt drei Gehenkte vom Galgen<br />
weg zum Nachtmahl ein und stirbt genau am<br />
dritten Tag nach dem Besuch der von Krähen<br />
fast schon kahl gefressenen Gäste. Moorleichen<br />
lassen ihre bösen Geister los und versetzen<br />
ein Kind in Panik, das verzweifelt durch die<br />
Dunkelheit hetzt. Ein schaurig kostümiertes<br />
Wesen erscheint auf einem Maskenball, geht<br />
gemessenen Schrittes durch die dekorierten<br />
Räume, und einer nach dem anderen sinken<br />
die Gäste tot zu Boden.<br />
Als Besucher des Abends müssen Sie wissen,<br />
dass diese Geschichten und Gedichte von Christian<br />
Morgenstern, Edgar Allan Poe, Heinrich<br />
Heine, Ambrose Bierce und anderen absolut<br />
der Wahrheit und Wirklichkeit entsprechen.<br />
Alle sollten also eine ganze Portion Mut mitbringen<br />
zu dem Abend im Theater im Viertel.<br />
Mitwirkende: Katharina Fiedler,<br />
Zippo Zimmermann<br />
Theater im Viertel<br />
Mi, 30. Okt // 19.30<br />
dastiv.de<br />
Text: Veranstalter | Bild: CS<br />
58<br />
TIV // ANZEIGE
MI, 02. OKT // 19.30<br />
GWEN SOLI & MONSIEUR G. CHANSON FRANÇAISE<br />
Gwénaëlle Baudin (Gesang), Daniel Gasquet (Gitarre)<br />
SA, 05. OKT // 19.30<br />
VOM BLÜHEN UND VERGLÜHEN<br />
Chansonabend mit Texten von Tucholsky, Brecht, Kaléko,<br />
Kästner Veronique Kinnen (Gesang), Rudi Schubert (Klavier)<br />
SO, 06. OKT // 17.00<br />
JAZZ HISTORY: LOUIS ARMSTRONG<br />
Christof Thewes (Posaune), Jan Oestreich (Kontrabass),<br />
Paulina Ella Thewes (Lesung)<br />
SA, 12. OKT // 11.00<br />
JUNGES MUSIKTHEATER TALOMINI | „GEMEINSAM“<br />
Johanna Knauf, Katharina Gesell, Miriam Gehring<br />
FR, 18. OKT // 19.30<br />
TRIO PURA VIDA | DIE MUSIK LATEINAMERIKAS<br />
Eliza Montes de Oca (Gesang Perc.) Héctor Zamora (Gitarre, Gesang, Perc.),<br />
Franco Jaqués (Gitarre, Gesang, Cajón)<br />
SO, 20. OKT // 17.00<br />
DER KAISER VON ATLANTIS | MUSIK-SALON SPEZIAL<br />
Kammeroper aus Theresienstadt von Viktor Ullmann<br />
SA, 26. OKT // 19.30<br />
HINTER BÄUMEN BERG’ ICH MICH | ELSE LASKER-SCHÜLER IN WORT, TON, BILD<br />
Gabriele Bernstein (Rezitation, Konzeption), Barbara Scheck (Rezitation, Mitarbeit),<br />
Christiane Mandernach (Klavierbegleitung, Komposition)<br />
SO, 27. OKT // 17.00<br />
„…UND DOCH BIN ICH HIER“ | KÜNSTLER*INNEN IM WIDERSTAND<br />
Amei Scheib (Gesang), Marina Kavtaradze (Klavier), Meta Poppelreiter (Flöte),<br />
Helga Diener (Rezitation), Maja Sokolova (Bilder)<br />
MI, 30. OKT // 19.30<br />
OH GRUSELGRAUS! | EIN LITERARISCHER STREIFZUG DURCH DIE WELT DER GEISTER,<br />
DÄMONEN UND GESPENSTER MIT KATHARINA FIEDLER UND ZIPPO ZIMMERMANN<br />
SPIELPLAN OKT <strong>24</strong><br />
DO, 31. OKT // 19.30<br />
MODERN CHAMBER TRIO | ZEITGENÖSSISCHE KAMMERMUSIK<br />
Christof Thewes (Posaune, Komposition), Julien Blondel (Cello),<br />
Claudia Hahn (Querflöte)<br />
unterstützt durch<br />
INFOS UND TICKETS<br />
dastiv.de/spielplan
CRASH TEST DUMMIES<br />
GOD SHUFFLED HIS FEET – 30TH ANNIVERSARY TOUR<br />
Die Crash Test Dummies gehen zum 30-jährigen<br />
Jubiläum des Grammy-nominierten und<br />
mit Platin ausgezeichneten Albums „God<br />
Shuffled his Feet" auf Tour. Die Leadsingle<br />
„Mmm Mmm Mmm Mmm" sowie das Album<br />
erreichten jeweils Platz 1 in den deutschen<br />
Charts und das Album hat einen besonderen<br />
Platz in den Herzen vieler Menschen, wie man<br />
an den 1,5 Millionen monatlichen Spotify-Hörern<br />
ablesen kann.<br />
2018 gingen die Crash Test Dummies zum ersten<br />
Mal seit 20 Jahren wieder auf Tournee, und<br />
zwar mit einer Jubiläumstournee durch Nordamerika.<br />
Der überwältigende Zuspruch führte<br />
zu einer „30th Anniversary Tour“ im Jahr<br />
2022 für ihr Debüt „The Ghosts That Haunt<br />
Me", die sie in die USA, nach Großbritannien<br />
(einschließlich eines Auftritts im legendären<br />
Kentish Town Forum in London), Deutschland,<br />
Österreich, die Niederlande, Luxemburg und<br />
Kanada führte.<br />
"Wir hatten nicht geplant, wieder auf Tour<br />
zu gehen, aber überraschenderweise - zumindest<br />
für mich - gibt es viele Leute, die uns<br />
auch nach vielen Jahren noch hören wollen.<br />
Die Leute, die zu den Shows kommen, erzählen<br />
uns ihre Geschichten, manche davon sehr<br />
lustig, manche sehr düster und alle sehr persönlich.<br />
Es ist sehr demütigend, das Vertrauen<br />
von so vielen Menschen zu haben", sagt Sänger<br />
und Songschreiber Brad Roberts, „und es<br />
hat uns dazu inspiriert, weiter zu touren und<br />
Musik zu machen."<br />
Neue Gebläsehalle, Neunkirchen<br />
Sa, 19. Okt // 20.00<br />
crashtestdummies.com<br />
Text: Redaktion | Bild: Ian McCausland<br />
60<br />
NK KULTUR // ANZEIGE
N E U E G E B L Ä S E H A L L E<br />
STUMMSCHE REITHALLE<br />
ALIN COEN<br />
DI, 22.<strong>10</strong>.20<strong>24</strong><br />
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SA, 26.<strong>10</strong>.20<strong>24</strong><br />
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SO, 27.<strong>10</strong>.20<strong>24</strong><br />
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Neunkircher Verkehrs GmbH<br />
Tickets an den bekannten VVK-Stellen. Hotline: (0651) 97 90 777 www.nk-kultur.de
KIM GORDON<br />
IM ZWEITEN ANLAUF<br />
LES MISÉRABLES<br />
AUSSERGEWÖHNLICHES<br />
NEUES DESIGN<br />
Die für ihre bahnbrechende Arbeit mit Sonic<br />
Youth und ihre innovative Solokarriere<br />
bekannte Ikone Kim Gordon kommt mit ihrer<br />
The Collective Tour nach Luxemburg. Nachdem<br />
es wetterbedingt beim Sirens Call-Festival<br />
leider nicht geklappt hatte, wird sie nun im<br />
Atelier auftreten. Und sie bringt neue Musik<br />
mit: Das in Gordons Heimatstadt Los Angeles<br />
aufgenommene Album „The Collective“ folgt<br />
auf ihr 2019 erschienenes Debütalbum „No<br />
Home Record“ und setzt ihre Zusammenarbeit<br />
mit dem Produzenten Justin Raisen (Lil<br />
Yachty, John Cale, Yeah Yeah Yeahs, Charli<br />
XCX, Yves Tumor) fort, mit zusätzlicher Produktion<br />
von Anthony Paul Lopez. Das Album<br />
treibt ihre gemeinsame Welterschaffung<br />
voran, wobei Raisens beschädigte, aufgeblasene<br />
Dub- und Trap-Konstruktionen die<br />
Folie für Gordons intuitive Wortcollagen und<br />
hooky Mantras bilden, die Kommunikation,<br />
kommerzielle Sublimierung und sensorische<br />
Überlastung beschwören.<br />
„Les Misérables“ kehrt in der englische Original<br />
Musical-Fassung mit deutschen und französischen<br />
Untertiteln nach Luxemburg zurück… Victor<br />
Hugos klassisches Märchen ist eine fesselnde<br />
Geschichte über zerbrochene Träume und<br />
unerwiderte Liebe, Leidenschaft, Aufopferung<br />
und Erlösung - ein zeitloses Zeugnis für das<br />
Überleben des menschlichen Geistes. Mit einer<br />
grandiosen Partitur aus kultigen Songs wie „I<br />
Dreamed A Dream“, „On My Own“, „Bring Him<br />
Home“, „One Day More“ und vielen mehr ist<br />
diese epische und erhebende Geschichte unbestritten<br />
eines der beliebtesten Musicals der<br />
Welt. Cameron Mackintoshs Inszenierung von<br />
Boublils und Schönbergs „Les Misérables: The<br />
Arena Spectacular“ ist seit September dieses<br />
Jahres auf Welttournee. Diese spektakuläre<br />
Produktion, die aus dem äußerst erfolgreichen<br />
Programm „Les Misérables The Staged<br />
Concert“ hervorgegangen ist, wird in einem<br />
außergewöhnlichen neuen Design aufgeführt,<br />
das speziell für größere Veranstaltungsorte<br />
mit einer Besetzung und einem Orchester von<br />
über 65 Personen entwickelt wurde. Das sollte<br />
man sich nicht entgehen lassen.<br />
Atelier, Luxemburg<br />
Di, 22. Okt 20<strong>24</strong> // ab 19.00<br />
kimaltheagordon.com<br />
Rockhal, Esch-sur-Alzette<br />
<strong>24</strong>.-27. Okt 20<strong>24</strong> // ab 14.00 oder 19.00<br />
Text: Peter Parker | Bilder: Danielle Neu, CMOL<br />
62<br />
DEN ATELIER // ANZEIGE
PETER SPLITT,<br />
ERIC CLOUGHLEY UND<br />
NOEL ROCKS<br />
KRIMILESUNG & LIVE-MUSIK<br />
STEVE ‚N‘<br />
SEAGULLS<br />
MORE THAN THAT TOUR<br />
Der renommierte Autor Peter Splitt lädt zu einer<br />
besonderen Veranstaltung ein: Eine Krimilesung,<br />
untermalt von Live-Musik der Extraklasse. Peter<br />
Splitt, bekannt für seine packenden Abenteuergeschichten<br />
und regionalen Krimis mit einem<br />
Hauch von Humor, liest aus seinen Werken und<br />
entführt das Publikum in spannende Welten<br />
voller eigenwilliger Charaktere. Mit über 20 veröffentlichten<br />
Büchern hat er sich fest in der Literaturszene<br />
etabliert.<br />
Die musikalische Begleitung übernehmen zwei<br />
herausragende Künstler: Eric Cloughley, Leadgitarrist<br />
von Donnie Munro (Runrig) und erfahrener<br />
Musiker in mehreren Glamrockbands der 70er,<br />
sowie Noel Rocks, einer der besten Banjospieler<br />
Schottlands, der bereits mit Größen wie Gerry<br />
Rafferty und Donovan musizierte. Gemeinsam<br />
präsentieren sie Songs von Amos & Rocks und<br />
Runrig, sowie traditionelle Balladen aus Irland<br />
und Schottland.<br />
Ein Abend, der kriminelle Spannung und musikalische<br />
Virtuosität vereint.<br />
Im Jahre 2014 drehte die Band drei Live-Videos<br />
auf einer Farm in Finnland. Das zweite, eine<br />
neue und freshe Version des AC/DC-Klassikers<br />
Thunderstruck, eroberte das Internet im<br />
Sturm. Seit 2014 haben Steve'n'Seagulls vier<br />
Alben herausgebracht. Ihr Debüt Farm Machine<br />
hatte 170 Shows in Europa und den USA<br />
zur Folge. Sie eroberten die Herzen der Fans<br />
sowohl in den kleinen Clubs als auch auf den<br />
großen Festivals. Bis heute haben die Videos<br />
der Band 280 Million Clicks bei YouTube. Sie<br />
waren zu Gast bei den größten Festivals des<br />
Planeten - inklusive Wacken Open Air, Rescontres<br />
Trans Musicales, Nova Rock, Sweden Rock<br />
etc.! In über 30 Ländern und 4 Kontinenten<br />
haben Steve´n´Seagulls ihre Fans begeistert.<br />
Und die Reise geht weiter, und zwar mit einem<br />
neuen Album!!! This tour is something we are<br />
really waiting for. We have some new music<br />
that'll be released this year - so we are anxious<br />
to play live for our fans in Europe in the<br />
autumn of 20<strong>24</strong>.<br />
Mergener Hof, Trier<br />
Mittwoch, 09. <strong>Oktober</strong>.20<strong>24</strong> // 19.30<br />
facebook.com/peter.splitt.75<br />
Mergener Hof, Trier<br />
Donnerstag, <strong>10</strong>. <strong>Oktober</strong>.20<strong>24</strong> // 20.00<br />
stevenseagulls.com<br />
Text: Redaktion Bilder: Peter Splitt, Contra<br />
64<br />
MJC // ANZEIGE
30TH ANNIVERSARY TOUR 20<strong>24</strong><br />
HELDMASCHINE & SPECIAL GUEST<br />
SANZFLÄCHENBRAND TOUR 20<strong>24</strong><br />
17.<strong>10</strong>.20<strong>24</strong> GEOFF TATE – 20 | 04.09 UHR<br />
DRACONIAN & NAILED TO OBSCURITY<br />
+ FRAGMENT SOUL<br />
TRAITRS 07.11.20<strong>24</strong> + TWIN – 19:30 NOIR | UHR 07.09<br />
GOETHES ERBEN & THE ARCH<br />
DYSTOPISCHE ZEITREISE TEIL II<br />
GEOFF 14.11.20<strong>24</strong> TATE – 20 | 04.09 UHR<br />
THOMAS GODOJ + SPECIAL GUEST<br />
ENDLOS FURCHTLOS TOUR 20<strong>24</strong><br />
TRAITRS 15.11.20<strong>24</strong> + TWIN – NOIR 20 UHR | 07.09
CASINO<br />
BLACKOUT<br />
NEU ERFUNDEN<br />
CURSE<br />
DEUTSCHRAP-<br />
COMEBACK<br />
„Schönheit, Dreck und Ironie“ – Casino Blackout<br />
aus Süddeutschland wissen, was es bedeutet, sich<br />
selbst zu finden. Konfrontiert mit zahlreichen<br />
Hürden und beeinflusst von einer chaotischen<br />
Weltlage hat die Band aus eigener Kraft immer<br />
wieder Wege gefunden, aus allen Sümpfen des<br />
Lebens herauszukommen. Auf ihren neuen Songs<br />
experimentiert die Gruppe mit einer ganz neuen<br />
Schlagrichtung, die ihre Botschaft so gut wie<br />
noch nie zu verkörpern weiß. Statt pointiertem<br />
Deutschpunk experimentieren Casino Blackout<br />
mit Pop-Punk und versetzen dessen Grundzutaten<br />
immer wieder in abenteuerliche Songwriting-Kniffe,<br />
die Abwechslung und Aussagekraft<br />
stetig auf ein neues Level heben. Yungblud, KennyHoopla,<br />
die Donots und Casper können hier<br />
gleichermaßen als Einflüsse dienen – und damit<br />
ist noch längst nicht alles gesagt. In der Musik<br />
dieser Band liegt die Notwendigkeit, den Schrecken<br />
der gegenwärtigen Welt herauszuschreien.<br />
Kanalisiert wird dieses Gefühl durch Musik, die<br />
Melodik, Melancholie, stringente Direktheit und<br />
weitschweifenden Sound in sich vereint.<br />
Anfang September erschien von Curse, der<br />
eigentlich Michael Sebastian Kurth heißt,<br />
das neue Album „Unzerstörbarer Sommer”.<br />
Richtig gelesen. Der deutsche Kultrapper ist<br />
zurück. Die Single „Die Stimme“ war der erste,<br />
beeindruckende Vorgeschmack auf sein<br />
lang erwartetes neues Album „Unzerstörbarer<br />
Sommer“. Für „Die Stimme“ ging Curse eine<br />
Kollaboration mit den Hitnapperz, Wombeats<br />
& J-JD / OMG Whatabeat ein. Das Album ist<br />
die Rückkehr von Lyrics, Storytelling und soulful<br />
Beats mit ordentlich Wumms. Curse stand<br />
schon immer für die Kunst des MC-ing, und er<br />
wird diesem Ruf auch anno 20<strong>24</strong> wieder zu <strong>10</strong>0<br />
Prozent gerecht. Sofort erkannt man ihn an<br />
seiner Stimme. Nach knapp sechseinhalb Jahren<br />
Pause droppt eine der wohl prägnantesten<br />
Stimmen im deutschen Rap-Business ein neues<br />
Album. Und ab Herbst ist Curse, der nicht nur<br />
Rapper, sondern auch systemischer Coach ist,<br />
auf „Unzerstörbarer Sommer Tour“. Da freuen<br />
wir uns sehr drauf.<br />
Studio 30, Saarbrücken<br />
Do, <strong>24</strong>. Okt 20<strong>24</strong>, ab 19.00<br />
casinoblackout.de<br />
Sektor Heimat/Kulturgut Ost, Saarbrücken<br />
Do, 31. Okt 20<strong>24</strong>, ab 19.00<br />
curse.de<br />
Text: Peter Parker | Bilder: Kingstar Music, Robert Eikelpoth<br />
66<br />
POPPCONCERTS // ANZEIGE
PRÄSENTIERT VERANSTALTUNGS-HIGHLIGHTS<br />
•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• OKTOBER 20<strong>24</strong><br />
BODO WARTKE 19.<strong>10</strong>. TRIER EUROPAHALLE<br />
CASINO BLACKOUT & KOPFECHO <strong>24</strong>.<strong>10</strong>. SAARBRÜCKEN<br />
STUDIO 30<br />
CURSE 31.<strong>10</strong>. SAARBRÜCKEN SEKTOR HEIMAT/KULTURGUT OST<br />
•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• NOVEMBER 20<strong>24</strong><br />
MICHÈL VON WUSSOW 03.11. TRIER MERGENER HOF<br />
LICHTERKINDER 03.11. TRIER EUROPAHALLE<br />
L.B. STEEL DAS METAL-HÖRSPIEL LIVE MIT BAND 13.11. SAARBRÜCKEN GARAGE<br />
KUPFERGOLD 21.11. SAARBRÜCKEN KLEINER KLUB<br />
OLLI SCHULZ & BAND 23.11. TRIER EUROPAHALLE<br />
ELL 27.11. SAARBRÜCKEN STUDIO 30<br />
CAT BALLOU 28.11. TRIER EUROPAHALLE<br />
CRYSTAL F 30.11. SAARBRÜCKEN SEKTOR HEIMAT/KULTURGUT OST<br />
•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• DEZEMBER 20<strong>24</strong><br />
GZUZ 06.12. SAARBRÜCKEN GARAGE<br />
WEIHNACHTEN MIT GUILDO (ZUSATZSHOW) 16.12. SAARBRÜCKEN<br />
GARAGE<br />
HALLER 19.12. SAARBRÜCKEN KLEINER KLUB<br />
JUPITER JONES 20.12. SAARBRÜCKEN SEKTOR HEIMAT/KULTURGUT OST<br />
WEIHNACHTEN MIT GUILDO (ZUSATZSHOW) 22.12. TRIER EUROPA-<br />
HALLE<br />
•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• VORSCHAU 2025<br />
FRITTENBUDE 16.01. SAARBRÜCKEN SEKTOR HEIMAT/KULTURGUT OST<br />
ARND ZEIGLER 29.01. NEUNKIRCHEN NEUE GEBLÄSEHALLE<br />
GRINGO MAYER & DIE KEGELBAND 20.02. SAARBRÜCKEN GARAGE<br />
MY‘TALLICA 21.02. SAARBRÜCKEN GARAGE<br />
THE AUSTRALIAN PINK FLOYD SHOW 21.02. TRIER SWT ARENA<br />
ROGERS 07.03. SAARBRÜCKEN GARAGE<br />
BASTIAN BIELENDORFER 20.03. SAARBRÜCKEN GARAGE<br />
TICKETS: WWW.KARTENVORVERKAUF-TRIER.DE HOTLINE: 0651 994 1188 INFOS: WWW.POPPCONCERTS.DE
IMPRESSUM<br />
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Markus Brixius<br />
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E-Paper mit durchschnittlich<br />
mindestens 250.000 Aufrufen<br />
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Trier, Kaiserslautern, Zweibrücken<br />
ca. 400 Auslagen;<br />
erscheint zum Monatsanfang<br />
Redaktions- und Anzeigenschluss:<br />
Immer der 15. des Vormonats<br />
Veröffentlichungen, die nicht ausdrücklich<br />
als Stellungnahme des<br />
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Meinung des Verfassers dar. Für unverlangt<br />
eingesendete Manuskripte<br />
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entscheidet das Los. Einsendeschluss<br />
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<strong>POPSCENE</strong> - das total umsonste<br />
Popkulturmagazin, seit 2009<br />
www.popscene.club<br />
...und dann hat dieser<br />
Widerling mich doch<br />
tatsächlich gefragt,<br />
ob ich mal seine<br />
„Pumpkin Spice-Latte“<br />
sehen will...<br />
68<br />
FIN
JEDEN MONAT EINE<br />
NEUE FOLGE!<br />
Markus Brixius im Gespräch<br />
mit Kunst- und Kulturschaffenden<br />
aus dem Saarland.<br />
Jeden Monat eine neue Folge.<br />
Kultur Talk mit<br />
Autorin Lea Eisenberg<br />
Kultur Talk mit<br />
Isa Theobald / Buchmesse Saar<br />
Kultur Talk mit<br />
Falk Maria Schlegel / Powerwolf<br />
Kultur Talk mit<br />
Oliver Strauch / Fill In Jazzfestival<br />
Alle Folgen auf Youtube ansehen
Halloween?<br />
Die Natur hält immer wieder Überraschungen bereit – wetterbedingt<br />
und immer öfter unvorhersehbar. Nach einem Sommer voller Höhen<br />
und Tiefen hoffen wir jetzt auf einen goldenen Herbst, der uns<br />
sonnige Tage und eine gute Zeit schenkt. Mit unserem Engagement<br />
für Natur und Umwelt tragen wir einen Teil dazu bei, dass wir uns<br />
auch in Zukunft auf solche Momente freuen können. Verlässlich und<br />
beständig – für eine bessere Welt.<br />
Engagement