27.09.2024 Aufrufe

Gesund im Alter

Um die Lebensqualität im Alter bestmöglich aufrechtzuerhalten, ist Gesundheit entscheidend. Mit der Kampagne „Gesund im Alter“ sollen durch gezielte Wissensvermittlung die Patientenbildung und -mündigkeit gestärkt werden. Denn nur wer über die eigene Gesundheit Bescheid weiß, kann aktiv handeln und die richtigen Entscheidungen treffen. In dieser Ausgabe behandeln wir Themen wie Herz-Kreislauf-Gesundheit, Demenz und Diabetes.

Um die Lebensqualität im Alter bestmöglich aufrechtzuerhalten, ist Gesundheit entscheidend. Mit der Kampagne „Gesund im Alter“ sollen durch gezielte Wissensvermittlung die Patientenbildung und -mündigkeit gestärkt werden. Denn nur wer über die eigene Gesundheit Bescheid weiß, kann aktiv handeln und die richtigen Entscheidungen treffen. In dieser Ausgabe behandeln wir Themen wie Herz-Kreislauf-Gesundheit, Demenz und Diabetes.

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EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET<br />

Lesen Sie mehr unter www.gesund<strong>im</strong>alter.info<br />

<strong>Gesund</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong><br />

Am<br />

29. September<br />

ist Weltherztag.<br />

Bluthochdruck –<br />

Tipps für richtiges<br />

Messen<br />

Seite 04<br />

Cholesterin –<br />

der Schlüssel zu gesunden<br />

Blutgefäßen<br />

Seite 05<br />

Herzschwäche –<br />

keine natürliche<br />

<strong>Alter</strong>serscheinung<br />

Seite 06–07


2 Lesen Sie mehr unter www.gesund<strong>im</strong>alter.info<br />

Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />

IN DIESER AUSGABE<br />

VORWORT<br />

07<br />

Typ-2-Diabetes<br />

Strukturierte Blutzuckermessung dient als<br />

Motivationsfaktor.<br />

<strong>Gesund</strong>es <strong>Alter</strong>n<br />

durch Prävention<br />

und einen gesunden<br />

Lebensstil<br />

09<br />

Demenz<br />

Vorbeugende Maßnahmen helfen, das Risiko<br />

zu senken.<br />

10<br />

Spenden<br />

Berücksichtigen Sie eine gemeinnützige<br />

Organisation in Ihrem Testament.<br />

VERANSTALTUNGSTIPP<br />

37. Österreichischer Diabetestag<br />

Samstag 12.10.2024, 11:30–17:00 Uhr<br />

Stadtsaal Kufstein<br />

Weitere Informationen unter diabetes.or.at<br />

Industry Manager Health: Kerstin Köckenbauer<br />

Layout: Juraj Príkopa Lektorat: Sophie Müller, MA<br />

Managing Director: Bob Roemké<br />

Fotocredits: Außer anders angegeben bei Shutterstock<br />

Medieninhaber: Mediaplanet GmbH • Bösendorferstraße<br />

4/23 • 1010 Wien • ATU 64759844 • FN 322799f FG Wien<br />

Impressum: mediaplanet.com/at/<strong>im</strong>pressum/<br />

Druck: Mediaprint Zeitungsdruckerei Ges.m.b.H. & Co.KG<br />

Distribution: Der Standard Verlagsgesellschaft m.b.H.<br />

Kontakt bei Mediaplanet: Tel: +43 676 847 785 115<br />

E-Mail: kerstin.koeckenbauer@mediaplanet.com<br />

ET: 27.09.2024<br />

Univ.-Prof. Dr.<br />

Bernhard Iglseder<br />

Präsident der<br />

Österreichischen<br />

Gesellschaft<br />

für Geriatrie<br />

und Gerontologie,<br />

Abteilungsvorstand<br />

der Universitätsklinik<br />

für Geriatrie der<br />

PMU,<br />

Uniklinikum Salzburg<br />

FOTO: ZVG<br />

Die Vereinten Nationen haben<br />

für 2021 bis 2030 die Dekade des<br />

gesunden <strong>Alter</strong>ns proklamiert.<br />

Ein diskr<strong>im</strong>inierungsfreier<br />

Zugang zu medizinischen Dienstleistungen,<br />

besonders <strong>im</strong> Bereich der Prävention, ist<br />

dabei eine zentrale Forderung.<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in<br />

westlichen Industrienationen mit etwa<br />

34 % die häufigste Todesursache. Kardiovaskuläre<br />

Prävention ist in Bezug auf das<br />

Verhindern von schweren kardio- und<br />

zerebrovaskulären Ereignissen besonders<br />

erfolgreich. Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

sind als prototypische <strong>Alter</strong>serkrankungen<br />

zu sehen: Im Laufe des Lebens akkumulieren<br />

Schäden subklinisch in Herz- und<br />

Gefäßzellen mit Auswirkungen auf die<br />

Struktur dieser Organe. Durch traditionelle<br />

kardiovaskuläre Risikofaktoren werden<br />

diese Prozesse beschleunigt, bis die<br />

Schwelle zur klinischen Manifestation (z. B.<br />

Myokardinfarkt, Schlaganfall) überschritten<br />

wird. Dabei besteht ein Zusammenhang<br />

zwischen einander begünstigenden<br />

Krankheitsentitäten des kardiovaskulären<br />

Systems: Hypertonie führt zu koronarer<br />

Herzkrankheit, in der Folge kommt es zu<br />

Herzinsuffizienz und Vorhoffl<strong>im</strong>mern.<br />

Diese Erkrankungen haben Auswirkungen<br />

auf andere Organsysteme, beispielweise die<br />

Nieren, aber auch auf die Gehirngesundheit<br />

(„Brain Health“): Hypertonie, Vorhoffl<strong>im</strong>mern<br />

und Herzinsuffizienz sind damit Risikofaktoren<br />

für Schlaganfall und Demenz.<br />

Was können wir tun, um diese<br />

Erkrankungen zu verhindern?<br />

Ein wesentlicher Faktor ist der Lebensstil:<br />

Regelmäßige körperliche Aktivität trägt<br />

zur Aufrechterhaltung von Fitness und<br />

Mobilität bei und reduziert das Risiko für<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes<br />

und Demenz. Eine ausgewogene Ernährung<br />

mit Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, ausreichend<br />

Eiweiß und gesunden Fetten reduziert<br />

das Risiko für viele Erkrankungen. Für<br />

einige Diätformen (Mittelmeerdiät, DASH-<br />

Diät, MIND-Diät) gibt es klare Belege, dass<br />

diese nicht nur zu einer Reduktion des<br />

Risikos von Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

beitragen, sondern auch das Demenzrisiko<br />

senken. Tabakrauchen in jeder Form und<br />

übermäßiger Konsum von Alkohol (mehr<br />

als ein Drink pro Tag) sind zu vermeiden.<br />

Mit zunehmendem <strong>Alter</strong> kommt dem<br />

Erkennen und der Prävention von Frailty<br />

(Gebrechlichkeit) eine zentrale Bedeutung<br />

zu: Auch hier tragen körperliche Aktivität<br />

und ausgewogene Ernährung zur Prävention<br />

bei.<br />

Vorsorgeuntersuchungen stellen demnach<br />

eine wesentliche Säule für ein <strong>Alter</strong>n<br />

in <strong>Gesund</strong>heit dar. Die genannten Risikofaktoren<br />

werden möglichst früh identifiziert<br />

und individuell mithilfe einer wirksamen<br />

Therapie behandelt.<br />

Was bringt die Zukunft?<br />

<strong>Alter</strong>n ist ein Risikofaktor für fast alle<br />

chronischen Erkrankungen des Erwachsenenalters.<br />

Daher zielt die aktuelle Forschung<br />

darauf ab, den <strong>Alter</strong>ungsprozess zu beeinflussen,<br />

um Folgen wie Mult<strong>im</strong>orbidität und<br />

Frailty hintanzuhalten. Geroscience ist das<br />

junge interdisziplinäre Forschungsgebiet,<br />

das die zentrale Hypothese postuliert, dass<br />

ein Hintanhalten des <strong>Alter</strong>ungsprozesses<br />

das Auftreten vieler chronischer Erkrankungen<br />

und deren Schweregrad günstig<br />

beeinflusse.<br />

Der Weltherztag, den die World Heart<br />

Federation mit der WHO ins Leben rief, macht<br />

jährlich am 29. September auf die Bedeutung<br />

von Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufmerksam.<br />

Aufklärung und Prävention stehen dabei <strong>im</strong><br />

Mittelpunkt: Wir sind dazu aufgerufen, uns um<br />

unsere <strong>Gesund</strong>heit zu kümmern!<br />

Bleiben Sie in Kontakt:<br />

Mediaplanet Austria<br />

mediaplanet.austria


Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />

Lesen Sie mehr unter www.gesund<strong>im</strong>alter.info 3<br />

Risikofaktoren bei Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankungen<br />

– bekannt, aber häufig nicht<br />

vermieden oder behandelt<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Österreich Todesursache<br />

Nummer 1 – und das, obwohl die sie begünstigenden Risiken wie<br />

Übergewicht oder Bluthochdruck längst bekannt sind. Univ.-<br />

Prof. Dr. Kurt Huber, Präsident des Österreichischen Herzfonds,<br />

klärt <strong>im</strong> Interview über diese Risikofaktoren und die Bedeutung<br />

ihrer Therapie auf.<br />

34,7 %<br />

aller Todesursachen<br />

jährlich sind<br />

auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

zurückzuführen.<br />

Während die kardiovaskulären<br />

Risikofaktoren Rauchen,<br />

Hypertonie (systolischer Blutdruck),<br />

Hyperlipidämie (erhöhtes LDL-Cholesterin),<br />

Diabetes mellitus und Übergewicht<br />

einer breiten Bevölkerungsschicht bekannt<br />

sind, besteht bei ihrer Vermeidung und<br />

aktiven Behandlung nach wie vor großer<br />

Aufholbedarf.<br />

Rauchen sollte vermieden und Hypertonie,<br />

Diabetes mellitus, Hyperlipidämie und<br />

Übergewicht müssen aktiv gesenkt werden.<br />

Eine Kombination der genannten Risikofaktoren<br />

(metabolisches Syndrom) kann<br />

nämlich zu Herzinfarkt, Schlaganfall oder<br />

der peripheren Verschlusskrankheit führen.<br />

Univ.-Prof. Dr. Kurt<br />

Huber<br />

Präsident Österreichischer<br />

Herzfonds,<br />

Vize-Dekan für Forschung<br />

an der Sigmund<br />

Freud Privatuniversität,<br />

Fakultät<br />

für Medizin, Wien<br />

FOTO: ZVG<br />

Adipositas: Übergewicht ist eine ernstzunehmende,<br />

chronische Erkrankung. Von<br />

Übergewicht spricht man, wenn der Body<br />

Mass Index (BMI) zwischen 25 und 29,9<br />

Punkten liegt. Ab 30 Punkten spricht man<br />

von Adipositas (Fettsucht), bei über 34,9<br />

Punkten von krankhafter Fettsucht. Laut<br />

Statistik Austria waren 2019 in Österreich<br />

34,5 % aller Erwachsenen übergewichtig,<br />

16,6 % sogar adipös, was vor allem auf ungesunde<br />

Ernährung, übermäßige Nahrungsaufnahme<br />

und zu geringe körperliche<br />

Belastung zurückzuführen ist. Im Vordergrund<br />

der Empfehlungen der Europäischen<br />

Gesellschaft für Kardiologie (ESC)<br />

steht eine adäquate Körpergewicht- (KG-)<br />

Senkung bei übergewichtigen Personen, die<br />

sich positiv auf Hypertonie, Diabetes und<br />

Hyperlipidämie auswirkt. Dies kann mit<br />

verschiedenen Diäten gelingen, die jedoch<br />

nach Beendigung nicht selten einen „Rebound<br />

Effect“ (neuerliche Gewichtszunahme)<br />

zur Folge haben. Ein dauerhafter Erfolg<br />

der KG-Senkung wird am ehesten durch die<br />

Kombination von diätetischen Maßnahmen,<br />

Erhöhung der körperlichen Aktivität,<br />

ggf. psychologische Unterstützung, aber<br />

vor allem durch die Anwendung spezieller,<br />

in den letzten Jahren zunehmend verfügbarer<br />

und klinisch getesteter Medikamente<br />

erzielt, wie beispielsweise GLP-1-Rezeptor-<br />

Agonisten. Letztere reduzieren die Energieaufnahme,<br />

indem das Sättigungs- und<br />

Völlegefühl erhöht und das Hungergefühl<br />

sowie die Häufigkeit von Heißhungerattacken<br />

vermindert werden und so die Kontrolle<br />

über das Essverhalten verbessert wird.<br />

Weiterentwicklungen dieser Pharmaka (z.<br />

B. mit dualer Wirkkomponente) sind bereits<br />

heute verfügbar oder noch in Erprobung.<br />

Hypertonie: Ist der systolische Blutdruck<br />

nur leicht erhöht, bringen ihn oft schon<br />

Ausdauertraining, gesunde Ernährung und<br />

ein Normalgewicht wieder in Balance. Stark<br />

erhöhter Blutdruck muss meist ein Leben<br />

lang medikamentös behandelt werden. Der<br />

Blutdruckwert ist gut eingestellt, wenn er<br />

unter 130/80 mmHg liegt.<br />

Hyperlipidämie: Cholesterin ist eine Bausubstanz<br />

der Zellhüllen und Ausgangssubstanz<br />

für wichtige Hormone, Gallensäure<br />

und das Knochen-Vitamin D und wird in<br />

der Leber produziert. Vor allem das Low-<br />

Density-Lipoprotein-Cholesterin (LDL-C)<br />

hat eine pro-atherogene Wirkung, indem<br />

sich überschüssiges LDL-C in den arteriellen<br />

Gefäßen ablagert und zur Plaquebildung<br />

und möglichen Folgen (Herzinfarkt,<br />

Schlaganfall) beiträgt. Mit einer opt<strong>im</strong>alen<br />

lipidarmen Diät – die oft nicht durchgehalten<br />

werden kann – aber auch mit<br />

vermehrter körperlicher Aktivität gelingt<br />

es meistens nicht, die LDL-C-Werte in den<br />

empfohlenen Bereich zu senken. Das ist vor<br />

Anlässlich des Weltherztags bietet der<br />

Österreichische Herzfonds kostenlose<br />

Messungen von Blutdruck, LDL-Cholesterin,<br />

Langzeitzucker (HbA1c) sowie NT-proBNP-Wert<br />

an verschiedenen Orten in Wien<br />

17. – 19.10. 09:00 – 15:00 Uhr<br />

Shopping Center Nord, Ignaz Köck Str. 1, 1210 Wien<br />

allem bei sogenannten Höchstrisiko-Patient:innen,<br />

also Patient:innen mit bekannter<br />

Gefäßverkalkung, bei Diabetiker:innen, und<br />

vor allem bei Patient:innen nach kardiovaskulären<br />

Ereignissen (Herzinfarkt, Schlaganfall)<br />

bedeutsam, bei denen ein Therapieziel<br />

von unter 55 mg/dl (1,4 mmol/L) besteht.<br />

Hier wird der frühe Einsatz von kombinierten<br />

pharmakologischen lipidsenkenden<br />

Maßnahmen empfohlen.<br />

Diabetes mellitus<br />

Bei Diabetes mellitus kann der Körper<br />

den Zucker nicht richtig verwerten. Das<br />

Hormon Insulin sorgt dafür, dass der Blutzucker<br />

in die Körperzellen kommt und dort<br />

den Energiebedarf deckt. Kann die Bauchspeicheldrüse<br />

kein Insulin produzieren<br />

oder kann das Insulin in den Körperzellen<br />

nicht wirken (Insulinresistenz), steigt der<br />

Blutzuckerwert. Die Zucker-Nüchtern-<br />

Werte sollten zwischen 80 und 100 mg/<br />

dl liegen. Nach Nahrungsaufnahme sollte<br />

der Blutzuckerwert 140 mg/dl nicht übersteigen.<br />

Die Senkung von erhöhten Blutzuckerwerten<br />

gelingt in der Regel durch eine<br />

Kombination von diätetischen Maßnahmen<br />

(bei geringer Erhöhung oft ausreichend) mit<br />

best<strong>im</strong>mten oral oder auch subkutan verfügbaren<br />

zuckersenkenden Medikamenten.<br />

Übergewichtige, aber besonders adipöse<br />

Personen sollten sich zum Ausschluss eines<br />

Diabetes mellitus, einer Hypertonie oder<br />

einer Hyperlipidämie ärztlich testen und <strong>im</strong><br />

Bedarfsfall auch behandeln lassen.<br />

24.10. 10:00 – 18:00 Uhr<br />

25.10. 10:00 – 17:00 Uhr<br />

Donauzentrum, Wagramer Str. 94, 1220 Wien<br />

Weiterführende Informationen finden Sie <strong>im</strong> „Herz-Wegweiser“ und auf der Website des Österreichischen<br />

Herzfonds unter www.herzfonds.at.


4 Lesen Sie mehr unter www.gesund<strong>im</strong>alter.info<br />

Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />

Bluthochdruck – so behalten Sie<br />

Ihre Blutdruckwerte <strong>im</strong> Blick<br />

Bluthochdruck betrifft rund 1,5 Millionen<br />

Menschen in Österreich und ist ein<br />

bedeutender Risikofaktor für Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankungen. Eine frühzeitige<br />

Therapie kann das Risiko deutlich senken.<br />

Priv.-Doz. in Dr. in Sabine Perl, Präsidentin<br />

der Österreichischen Gesellschaft für<br />

Hypertensiologie, gibt <strong>im</strong> Interview einen<br />

Überblick über wichtige Fakten und Tipps<br />

zum richtigen Blutdruckmessen.<br />

Text Redaktion<br />

Wie häufig ist Bluthochdruck unter<br />

älteren Menschen, und warum ist es besonders<br />

wichtig, dieses Thema anzusprechen?<br />

Bluthochdruck – oder arterielle Hypertonie,<br />

wie es in der Fachsprache heißt – ist<br />

bei älteren Menschen extrem häufig. Es<br />

besteht ein klarer Zusammenhang zwischen<br />

Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

sowie Nierenerkrankungen.<br />

Wann ist der Blutdruck zu hoch?<br />

Der Blutdruck ist zu hoch, wenn er in<br />

wiederholten Messungen bei der/dem<br />

Ärztin/Arzt über 140/90 liegt. Dabei ist<br />

zu beachten, dass die häufigste Form des<br />

Bluthochdrucks <strong>im</strong> <strong>Alter</strong> die „Isoliert<br />

systolische Hypertonie“ ist, das heißt, nur<br />

der systolische Wert (erster Messwert) ist<br />

deutlich erhöht und der diastolische Wert<br />

(zweiter Messwert) ist normal oder sogar<br />

niedrig. Dies ist durch die zunehmende<br />

Gefäßsteifigkeit <strong>im</strong> <strong>Alter</strong> bedingt.<br />

Welche Auswirkungen kann unbehandelter<br />

Bluthochdruck auf die <strong>Gesund</strong>heit<br />

haben? Ist es wichtig, den Blutdruck in regelmäßigen<br />

Abständen zu kontrollieren?<br />

Unbehandelter Bluthochdruck ist der<br />

stärkste Risikofaktor für Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall,<br />

Herzschwäche und Vorhoffl<strong>im</strong>mern.<br />

Mit einer frühzeitigen Therapie kann dieses<br />

Risiko rasch reduziert werden. Da man<br />

Bluthochdruck aber nicht spürt, muss der<br />

Blutdruck regelmäßig gemessen werden<br />

– zum Beispiel <strong>im</strong> Rahmen einer Routineuntersuchung<br />

bei einer/einem Ärztin/Arzt<br />

oder mit einem eigenen Messgerät zu<br />

Hause.<br />

FOTO: FOTO LOLA<br />

Priv.- Doz. in Dr. in<br />

Sabine Perl<br />

Präsidentin der<br />

Österreichischen<br />

Gesellschaft für<br />

Hypertensiologie<br />

Was soll be<strong>im</strong> Blutdruckmessen<br />

beachtet werden?<br />

• Setzen Sie sich in einem ruhigen Raum, legen Sie den Messarm auf<br />

den Tisch, die Beine sollen fest am Boden stehen. Trinken Sie vor der<br />

Messung keinen Kaffee und rauchen Sie nicht!<br />

• Verwenden Sie ein geprüftes Oberarm-Blutdruckmessgerät und eine<br />

Manschettengröße, die Ihrem Armumfang entspricht (cm Armumfang<br />

sollten auf der Manschette stehen).<br />

• Warten Sie entspannt 5 Minuten, dann führen sie die erste Messung<br />

durch.<br />

• Warten Sie 1-2 Minuten, messen Sie dann noch einmal.<br />

• Warten sie nochmals 1-2 Minuten und messen dann ein drittes Mal.<br />

EMPFOHLEN VON<br />

• Notieren Sie alle gemessenen Blutdruckwerte sowie die Herzfrequenz<br />

der 3. Messung.<br />

ÖSTERREICHISCHER<br />

HERZVERBAND<br />

• Führen Sie das beschriebene Messprotokoll an 7 aufeinanderfolgenden<br />

Tagen durch.<br />

• Der Mittelwert, der zur Diagnose und Therapiekontrolle herangezogen<br />

wird, wird aus der 2. und 3. Messung von Tag 2-7 ermittelt.<br />

Bestellung vor Ort:<br />

• Dieses Messprotokoll wird für die Therapieeinleitung, Umstellung und<br />

zur Kontrolle (1x/Quartal) empfohlen.<br />

Erhältlich in Apotheke und Sanitätsfachhandel.<br />

boso medicus X | Medizinprodukt | BOSCH + SOHN GmbH & Co. KG | Handelskai 94-96 | 1200 Wien | boso.at


Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />

Lesen Sie mehr unter www.gesund<strong>im</strong>alter.info 5<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Cholesterin: Der Schlüssel<br />

zu gesunden Blutgefäßen<br />

Warum die regelmäßige Best<strong>im</strong>mung der Blutfette HDL und LDL einen essenziellen<br />

Beitrag zur <strong>Gesund</strong>heitsvorsorge liefert, erklärt die Kardiologin Dr. in Anna Rab.<br />

Dr. in Anna Rab<br />

Fachärztin für<br />

Kardiologie, Innere<br />

Medizin und Intensivmedizin,<br />

Herzinsuffizienz-Spezialistin<br />

FOTO: ZVG<br />

MAT-AT-2400675-1.0-09/2024<br />

Man spricht häufig von „schlechtem“<br />

und „gutem“ Cholesterin. Was ist damit<br />

gemeint?<br />

Unser Körper benötigt Cholesterin für<br />

den Aufbau von Zellwänden. Dieses wird<br />

in Form von tierischen Nahrungsquellen<br />

zugeführt und aber auch vom Körper selbst,<br />

in der Leber, produziert. Über die Auswirkungen<br />

von zu wenig Cholesterin ist wenig<br />

bekannt. Ist zu viel „böses“ Cholesterin <strong>im</strong><br />

Körper vorhanden, weil der Körper zu viel<br />

bereitstellt oder die Transportmechanismen<br />

oder die hormonelle Steuerung nicht<br />

adäquat funktionieren, kann das zu Atherosklerose<br />

führen. Dieses „böse“ Cholesterin<br />

ist das LDL (Low-Density-Lipoprotein). Im<br />

Gegensatz dazu wird das HDL (High-Density-Lipoprotein)<br />

als „gutes“ Cholesterin<br />

beschrieben. Das heißt, das LDL sollte möglichst<br />

niedrig und das HDL möglichst hoch<br />

sein. Ein zu niedriger HDL-Wert kann bei<br />

Frauen, häufig nach der Menopause, einen<br />

eigenen Risikofaktor darstellen.<br />

Welche Risiken gehen mit<br />

Atherosklerose einher?<br />

Sie gehört zur Gruppe der kardiovaskulären<br />

Erkrankungen und bezeichnet eine Veränderung<br />

der Gefäßwände durch Bildung von<br />

sogenannten Plaques, die häufig fettreich<br />

sind und <strong>im</strong> gesamten Körper auftreten<br />

können. Ein besonders hohes Risiko stellen<br />

sie in den Herzkranzgefäßen und <strong>im</strong> Gehirn<br />

dar, weil sie hier zu Herzinfarkt bzw. Schlaganfall<br />

führen können.<br />

Wir unterscheiden neun Risikofaktoren,<br />

die Atherosklerose zur Folge haben können,<br />

darunter Diabetes, Bluthochdruck, Rauchen,<br />

Übergewicht, genetische Faktoren<br />

und eben auch erhöhte LDL-Cholesterinwerte.<br />

Diese Risikofaktoren summieren<br />

sich jedoch nicht, sie potenzieren sich. Das<br />

heißt: Gibt es eine familiäre Vorbelastung<br />

und habe ich erhöhte Cholesterinwerte,<br />

dann sollte ich das auf jeden Fall von<br />

Expert:innen abklären lassen. Einige<br />

Risikofaktoren, vor allem die genetische<br />

Veranlagung, sind nicht oder nur schwer<br />

veränderbar.<br />

Der LDL-Cholesterin-Wert ist hingegen<br />

jener Risikofaktor, der mit Medikamenten<br />

sehr gut eingestellt werden kann. Wir<br />

verfügen über gut geprüfte Medikamente,<br />

die den Cholesterin-Spiegel und damit<br />

das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse<br />

wie Herzinfarkt und Schlaganfall deutlich<br />

senken können.<br />

Was sollte man über<br />

Cholesterinwerte wissen?<br />

Wichtig zu wissen ist, dass sich die<br />

Grenzwerte für Cholesterin eklatant für<br />

Menschen unterscheiden, die bereits<br />

eine kardiovaskuläre Erkrankung<br />

haben. Das heißt, Personen, die bereits<br />

einen Herzinfarkt hatten, oder an einer<br />

fortgeschrittenen Nierenerkrankung oder<br />

Diabetes leiden, brauchen einen LDL-Wert<br />

von weniger als 55 mg/dl. Bei Menschen<br />

ohne prädisponierende Vorerkrankungen<br />

liegen die Werte entsprechend höher und<br />

unterscheiden sich, je nachdem, ob ein<br />

niedriges oder mittleres Risiko vorliegt.<br />

Gerade be<strong>im</strong> Vorliegen von weiteren Risikofaktoren<br />

sollten erhöhte Werte <strong>im</strong>mer von<br />

Expert:innen abgeklärt und eine diagnostische<br />

Risikobewertung durchgeführt<br />

werden.<br />

Wie bleiben meine Blutgefäße gesund?<br />

Wir werden zwar <strong>im</strong>mer älter, aber die<br />

Zeitspanne, in der wir bei voller <strong>Gesund</strong>heit<br />

sind, wird aufgrund unseres Lebensstils mit<br />

zu viel fett- und zuckerreicher Ernährung<br />

und zu wenig Bewegung kürzer. Ich kann<br />

aber selbst aktiv etwas dafür tun, um lange<br />

gesund zu bleiben. Das Wichtigste ist die<br />

Lebensstiländerung: ausreichend Bewegung,<br />

ausgewogene Ernährung – am besten<br />

mediterrane Diät, selten rotes Fleisch – und<br />

auf den Bauchumfang achten. Von großer<br />

Bedeutung ist außerdem die regelmäßige<br />

Vorsorgeuntersuchung, die niederschwellig<br />

ermöglicht, Risikofaktoren wie erhöhtes<br />

Cholesterin zu diagnostizieren. Wenn dabei<br />

ein erhöhter LDL-Wert festgestellt wird,<br />

sollte man diesen und das persönliche Risiko<br />

für ein kardiovaskuläres Ereignis auf jeden<br />

Fall bei Expert:innen abklären lassen.<br />

Herzinsuffizienz: eine normale<br />

<strong>Alter</strong>serscheinung?<br />

Pr<strong>im</strong>. Priv.-Doz. Dr. Georg Delle Karth klärt <strong>im</strong> Interview über die Entstehung von<br />

Herzinsuffizienz, ihre Behandlung und Symptomatik sowie über Risikofaktoren auf. Auch<br />

die Frage, ob sie als <strong>Alter</strong>serscheinung gilt, wird beantwortet.<br />

Pr<strong>im</strong>. Priv.-Doz. Dr.<br />

Georg Delle Karth<br />

Vorstand der Abteilung<br />

für Kardiologie<br />

Klinik Floridsdorf,<br />

Präsident der Österreichischen<br />

Kardiologischen<br />

Gesellschaft<br />

FOTO: ZVG<br />

Was ist Herzinsuffizienz?<br />

Bei Herzinsuffizienz kann das geschwächte<br />

Herz die Zellen nicht mehr ausreichend mit<br />

Blut versorgen – es pumpt also nicht mehr<br />

so gut, wie es sollte. Durch verschiedene<br />

Kompensationsmechanismen versucht<br />

es, dies auszugleichen. Es vergrößert sich,<br />

um mehr Blutvolumen auszuwerfen. Die<br />

Zunahme seiner Muskelmasse erfolgt, weil<br />

die kontrahierenden Zellen des Herzens<br />

größer werden. Dadurch kann das Herz<br />

zumindest anfangs stärker pumpen. Der<br />

Körper reagiert auf die abnehmende Herzleistung<br />

wie folgt: Die Blutgefäße verengen<br />

sich zur Erhaltung des Blutdrucks; die<br />

Nieren speichern mehr Salz und Wasser.<br />

Mit der Zeit können diese vorübergehenden<br />

Maßnahmen die Herzinsuffizienz<br />

verschl<strong>im</strong>mern – bis auch sie nicht mehr<br />

funktionieren: Es sammeln sich Blut und<br />

Flüssigkeit in Lunge und Beinen; Müdigkeit<br />

und Kurzatmigkeit, manchmal übermäßiger<br />

Husten treten auf. Alltägliche Aktivitäten<br />

wie Gehen, Treppensteigen oder Tragen<br />

von Lebensmitteln können sehr schwierig<br />

werden.<br />

Ist Herzschwäche eine normale <strong>Alter</strong>serscheinung?<br />

Auch das Herz unterliegt einem natürlichen<br />

<strong>Alter</strong>ungsprozess: Dann neigt es dazu, sich<br />

leicht zu vergrößern, dicke Wände und<br />

etwas größere Kammern zu entwickeln. Die<br />

altersbedingte Versteifung der Herzwände<br />

führt dazu, dass sich die linke Herzkammer<br />

nicht mehr gut füllt. Dies führt manchmal<br />

zu einer Herzinsuffizienz, speziell bei<br />

älteren Menschen mit Bluthochdruck/<br />

Fettleibigkeit/Diabetes. In Ruhe und bei<br />

körperlicher Aktivität funktioniert das<br />

ältere Herz fast genauso wie ein jüngeres,<br />

nur die Herzfrequenz ist etwas niedriger.<br />

Herzinsuffizienz ist aber klarerweise kein<br />

natürlicher <strong>Alter</strong>ungsprozess.<br />

Wie kommt es zu Herzschwäche? Gibt es<br />

Risikofaktoren?<br />

Einige Erkrankungen verursachen einen<br />

„Verschleiß“, der zu einer Herzinsuffizienz<br />

führt:<br />

Früherer Herzinfarkt: Ein Herzinfarkt<br />

tritt auf, wenn eine Arterie, die den Herzmuskel<br />

mit Blut versorgt, blockiert wird.<br />

Durch den Verlust von Sauerstoff und Nährstoffen<br />

<strong>im</strong> Blut wird das Muskelgewebe des<br />

Herzens geschädigt, was die Pumpfähigkeit<br />

schwächt.<br />

Herzklappenerkrankungen: Sie können<br />

durch degenerative Prozesse, Infektionen<br />

oder einen Defekt bei der Geburt entstehen.<br />

Wenn sich die Klappen nicht <strong>im</strong>mer<br />

vollständig öffnen/schließen, muss der<br />

Herzmuskel stärker pumpen.<br />

Herzmuskelerkrankungen oder Entzündungen:<br />

Jede Schädigung des Herzmuskels<br />

erhöht das Risiko von Herzinsuffizienz.<br />

Aber auch Fettleibigkeit, Zuckerkrankheit<br />

oder zu hoher Blutdruck sind<br />

Risikofaktoren.<br />

Wann sollten Betroffene eine:n Ärztin/<br />

Arzt aufsuchen?<br />

Die Symptome entwickeln sich oft sehr<br />

schleichend; manchmal passen sich<br />

Menschen an die reduzierte Leistungsfähigkeit<br />

an. Es ist eher das persönliche Umfeld,<br />

das auf die Symptome aufmerksam wird.<br />

Spätestens bei einer spürbaren Abnahme<br />

der Leistungsfähigkeit sollte ein Herzcheck<br />

– körperliche Untersuchung, EKG, Herzultraschall,<br />

Laboruntersuchungen – durchgeführt<br />

werden.<br />

Ist eine Herzschwäche behandelbar?<br />

Herzinsuffizienz ist zwar nicht heilbar, aber<br />

die Behandlungsmöglichkeiten haben sich<br />

in den letzten Jahren deutlich verbessert.<br />

Vor allem die vier Basismedikamente<br />

verbessern Lebensqualität und Prognose.<br />

Ein Paradigmenwechsel hat dahingehend<br />

stattgefunden, dass Trainingsprogramme<br />

als wesentlich für den Therapieerfolg<br />

erkannt wurden.


6 Lesen Sie mehr unter www.gesund<strong>im</strong>alter.info<br />

Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />

Mehr Lebensqualität bei<br />

Diabetes und Herzinsuffizienz<br />

Diabetes und Herzinsuffizienz hängen eng zusammen, erklärt Dr. in Anna<br />

Rab, Kardiologin, <strong>im</strong> Interview. Die Expertin führt aus, wie Patient:innen mit<br />

Diabetes und Herzinsuffizienz bestmöglich betreut werden können.<br />

Text Magdalena Reiter-Reitbauer<br />

Warum ist die Früherkennung einer Herzinsuffizienz<br />

bei Menschen mit Typ-2-Diabetes so bedeutend?<br />

Diese Frage stellt sich vor dem Hintergrund der klaren Datenlage,<br />

die darauf hinweist, dass Diabetes und Herzinsuffizienz häufig<br />

gemeinsam auftreten. Die beiden Erkrankungen beeinflussen<br />

sich gegenseitig und haben viele gemeinsame Charakteristika.<br />

Insbesondere wirkt sich die Herzinsuffizienz auf den Glukosestoffwechsel<br />

bei Menschen mit Diabetes aus.<br />

Gleichzeitig stellt ein erhöhter Blutzuckerspiegel ein bedeutendes<br />

Risiko für die Entstehung einer Herzinsuffizienz dar. Aus<br />

diesem Grund ist es äußerst wichtig, dass betroffene Patient:innen<br />

möglichst frühzeitig diagnostiziert werden. Anfangs verläuft<br />

eine Herzinsuffizienz häufig unbemerkt, weshalb viele Menschen<br />

leider erst dann ärztliche Hilfe suchen, wenn die Symptome<br />

bereits fortgeschritten sind. Jedoch besteht ein deutlicher<br />

Vorteil darin, die Herzinsuffizienz so früh wie möglich zu behandeln.<br />

Zum Glück stehen mittlerweile zielgerichtete Therapien<br />

zur Verfügung, die sehr effektiv sind. Dies bringt nicht nur den<br />

Patient:innen Vorteile, sondern entlastet auch das <strong>Gesund</strong>heitssystem.<br />

Immerhin besteht das Ziel darin, zu verhindern,<br />

dass Patient:innen aufgrund einer Herzinsuffizienz hospitalisiert<br />

werden müssen.<br />

Nützliches Wissen in a Nutshell:<br />

Dr. in Anna Rab<br />

Fachärztin für<br />

Kardiologie, Innere<br />

Medizin und Intensivmedizin,<br />

Herzinsuffizienz-Spezialistin<br />

FOTO: ZVG<br />

Frau Dr. Rab, wie sollten der Weg und das<br />

Management für Patient:innen mit Herzinsuffizienz<br />

gestaltet werden?<br />

Zunächst sollten Strukturen <strong>im</strong> Rahmen<br />

von Vorsorgeuntersuchungen geschaffen<br />

werden, dass Herzinsuffizienz früher und<br />

nicht erst sehr spät diagnostiziert werden.<br />

Kommen Menschen mit Beschwerden<br />

einer Herzinsuffizienz ins Krankenhaus,<br />

beginnt anschließend die Therapie anhand<br />

der empfohlenen Richtlinien. Nach der<br />

Entlassung erfolgt die Betreuung und regelmäßige<br />

Kontrolle bei niedergelassenen<br />

Internist:innen bzw. Kardiolog:innen. Dort<br />

erfolgt auch die Aufnahme in ein Disease-<br />

Management-Programm, das es leider noch<br />

nicht in allen Bundesländern gibt.<br />

Mithilfe der täglichen Übermittlung<br />

von Vitalparametern wie Blutdruck,<br />

Gewicht und Pulsfrequenz können<br />

Ärztinnen und Ärzte schnell bei Problemen<br />

einschreiten. Bei schweren<br />

Fällen kann es auch die Abklärung in<br />

einer Spezialambulanz hinsichtlich<br />

einer Herztransplantation oder eines<br />

Kunstherzens brauchen.<br />

Die Bedeutung des NT-pro-BNP-Wertes darf nicht<br />

unterschätzt werden. Ist der Wert erhöht, kann dies ein<br />

Hinweis auf eine Herzinsuffizienz sein. Angesichts der<br />

hohen Anzahl von Menschen mit Diabetes in Österreich<br />

ist ein Präventions-Screening für Herzinsuffizienz und<br />

ein Disease-Management-Programm dringend erforderlich.<br />

Diese Maßnahmen würden sowohl dem <strong>Gesund</strong>heitssystem<br />

als auch den Patient:innen erheblich<br />

nutzen und ihnen helfen, eine gute Lebensqualität zu<br />

erhalten. Die Kombination aus Screening und Management-Programmen<br />

ist entscheidend, um rechtzeitig<br />

Komplikationen zu erkennen und die <strong>Gesund</strong>heit der<br />

Betroffenen zu verbessern.<br />

Welche Opt<strong>im</strong>ierungen<br />

wären hier wünschenswert?<br />

Ich erlebe leider nach wie vor sehr häufig,<br />

dass Menschen gar nicht wissen, was es<br />

bedeutet, mit der chronischen Erkrankung<br />

Herzinsuffizienz zu leben. Wir müssen<br />

versuchen, jede Re-Hospitalisierung und<br />

Dekompensation zu vermeiden, da dabei<br />

unwiederbringlich Herzleistung verloren<br />

geht. Daher wünschen wir uns ein österreichweites<br />

Disease-Management-Programm,<br />

weil wir sehen, dass wir<br />

Patient:innen hier sehr gut versorgen und<br />

auch motivieren können. Außerdem<br />

wünschen wir uns eine sowohl flächendeckende<br />

als auch für Patient:innen kostenlose<br />

Best<strong>im</strong>mung des so wichtigen<br />

NT-pro-BNP-Wertes. Über diesen Laborwert<br />

können auch Hausärztinnen und<br />

-ärzte rasch das Risiko für eine Herzinsuffizienz<br />

feststellen.<br />

Bei Diabetes auch an Herzinsuffizienz denken.<br />

Früherkennung ermöglicht<br />

frühe Behandlung.<br />

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin.<br />

diagnostics.roche.com


Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />

Lesen Sie mehr unter www.gesund<strong>im</strong>alter.info 7<br />

Strukturierte<br />

Blutzuckermessung als<br />

Motivationsfaktor<br />

Die Internistin und Diabetologin Pr<strong>im</strong>aria Dr. in Claudia Francesconi spricht<br />

<strong>im</strong> Interview über die Notwendigkeit einer strukturierten Blutzuckermessung<br />

und darüber, warum Malakofftorten eher kontraproduktiv sind.<br />

Text Lukas Wieringer<br />

Frau Pr<strong>im</strong>aria Francesconi, was muss ich<br />

mir unter einer Blutzuckerselbstkontrolle<br />

in Form von strukturierten Blutzuckerprofilen<br />

vorstellen?<br />

Zunächst muss man sich die Frage stellen,<br />

wer den Blutzucker zwingend messen muss<br />

und wer ihn messen kann. Viele Menschen<br />

mit Typ-2-Diabetes erhalten eine orale<br />

Therapie, was in der Regel bedeutet, dass<br />

sie Medikamente nehmen, die keine Unterzuckerungen<br />

verursachen. Die Ausnahme<br />

bilden Sulfonylharnstoffe, die allerdings<br />

seltener werden. Das ist ein wichtiges Entscheidungskriterium,<br />

ob jemand Blutzucker<br />

messen kann oder muss. Spritzt ein:e<br />

Patient:in Insulin, ist die Blutzuckermessung<br />

zum einen für Therapieentscheidungen,<br />

zum anderen aus Sicherheitsgründen<br />

(Unterzuckerungen) ein notwendiges<br />

Werkzeug.<br />

Generell ist das Blutzuckermessen ein für<br />

Patient:innen schmerzhafter oder zumindest<br />

unangenehmer Prozess, der daher<br />

nicht willkürlich, sondern nach Anleitung<br />

und strukturiert, also zu best<strong>im</strong>mten, für<br />

Patient:innen und Ärzt:innen aussagekräftigen<br />

Zeitpunkten, stattfinden und vor allem<br />

auch dokumentiert werden sollte.<br />

Also muss ein:e Patient:in, der/die kein<br />

Insulin spritzt, nicht Zucker messen und<br />

braucht auch kein Blutzuckermessgerät?<br />

Prinzipiell nein. Ich bin aber trotzdem der<br />

Meinung, dass jede:r Typ-2-Diabetes-Patient:in<br />

ein Blutzuckermessgerät haben und<br />

<strong>im</strong> Umgang damit geschult sein sollte. Denn<br />

abgesehen davon, dass Blutzuckermessen<br />

nicht zu den angenehmen Dingen des<br />

Lebens gehört, ist es kostenaufwendig und<br />

sollte daher einen Sinn haben. Die Voraussetzung<br />

dafür ist, dass jede:r Patient:in das<br />

individuelle passende Gerät – dabei sollte<br />

Fehlsichtigkeit genauso berücksichtigt<br />

werden wie taktile Fähigkeiten – sowie eine<br />

Einschulung für die richtige Verwendung<br />

und die entsprechende Dokumentation<br />

erhält. In Abhängigkeit der angewendeten<br />

Therapieform gibt es auch entsprechende<br />

Mengen an Teststreifen, die von den Kassen<br />

erstattet werden.<br />

Wann soll gemessen werden?<br />

Die Messzeitpunkte orientieren sich auch<br />

an der Therapie. Mag es bei einer abendlichen<br />

Insulingabe durchaus sinnvoll sein,<br />

den Nüchternblutzucker als tägliches<br />

Titrationsziel zu messen, ist es vor allem bei<br />

oraler Therapie oder auch bei einmal pro<br />

Woche gespritzter GLP-1-Analoga-Therapie<br />

viel sinnvoller, Blutzucker-Tagesprofile zu<br />

messen. Es gibt hier mehrere Varianten, die<br />

alle gemeinsam haben, dass es keine fixe<br />

Uhrzeit als Messpunkt gibt, sondern Zeit in<br />

Relation zu den Mahlzeiten – das heißt, vor<br />

oder zwei Stunden nach einer solchen, bzw.<br />

auch vor dem Schlafengehen.<br />

Wie sehen die unterschiedlichen Varianten<br />

aus?<br />

Be<strong>im</strong> Drei-Punkte-Profil wird nüchtern,<br />

zwei Stunden nach der ersten Mahlzeit<br />

und vor dem Abendessen gemessen. Be<strong>im</strong><br />

Sieben-Punkte-Profil wird vor und zwei<br />

Stunden nach jeder einzelnen Mahlzeit und<br />

einmal vor dem Schlafengehen gemessen.<br />

Der Sinn dabei ist, zu sehen, wie zum einen<br />

Nahrungsaufnahme und zum anderen<br />

auch Bewegung den Blutzuckerspiegel<br />

beeinflussen. Natürlich können dabei<br />

auch Spezialmahlzeiten wie Torte, Pizza,<br />

Schweinsbraten und<br />

Co. in ihrer Wirkung<br />

auf den Blutzuckerverlauf<br />

getestet werden<br />

– ebenso wie ‚gesunde‘<br />

Ernährung und Bewegung.<br />

Das dient zum<br />

einen der Motivation,<br />

zum anderen dem Lernverhalten<br />

in Bezug auf<br />

Essverhalten, das vermieden<br />

werden solle.<br />

Egal, welche Variante<br />

verwendet wird – ein<br />

Punkt ist bei allen sehr<br />

wichtig.<br />

Welcher ist das?<br />

Die Messergebnisse müssen richtig dokumentiert<br />

werden. Dabei ist es nicht von<br />

Belang, ob man das analog, sprich durch<br />

Verwenden eines Blutzuckertagebuchs,<br />

oder digital via App macht. Wichtig ist,<br />

dass die Werte tageweise vergleichbar sind,<br />

denn damit sind oft pathologische Muster<br />

erkennbar.<br />

Was kann man be<strong>im</strong> Blutzuckermessen<br />

falsch machen?<br />

Viele Patient:innen messen mehrmals<br />

hintereinander ihren Blutzucker, weil<br />

sie wissen, dass die Messwerte, auch nur<br />

Sekunden nacheinander erhoben, nie ganz<br />

übereinst<strong>im</strong>men. Das rührt daher, dass der<br />

kleinen Größe der Geräte geschuldet eine<br />

gewisse Messungenauigkeit normal ist –<br />

man spricht von +/- 15 %. Das spielt aber in<br />

den meisten Fällen für die Beurteilung der<br />

Blutzuckerverläufe keine Rolle. Natürlich<br />

sollte man auch <strong>im</strong>mer saubere Hände<br />

haben, nicht „quetschen“, den ersten Tropfen<br />

abwischen etc. Genau diese Dinge lernt<br />

man bei der Einschulung. Was wirklich<br />

entbehrlich ist, ist das Erfinden von Werten<br />

– was leider <strong>im</strong>mer wieder vorkommt,<br />

aus unterschiedlichsten Gründen. Da die<br />

meisten Blutzuckermessgeräte allerdings<br />

Speicher haben, die man kontrollieren<br />

kann, sind ‚Fake News‘ relativ leicht zu<br />

enttarnen …<br />

Fassen wir zusammen: Was bedeutet<br />

strukturiertes Messen nun genau?<br />

Strukturiertes Messen bedeutet, mit dem<br />

Gerät, mit dem man eingeschult wurde,<br />

richtig zu messen, zu den richtigen Zeitpunkten<br />

zu messen, und diese Messungen<br />

dann auch gut zu dokumentieren. Wichtig<br />

ist auch, die Dokumentation zu ärztlichen<br />

Terminen mitzubringen, um die Protokolle<br />

besprechen zu können.<br />

Gibt es noch etwas, das Sie den Patient:innen<br />

mitgeben wollen?<br />

Blutzuckermessen ist keine Auszeichnung<br />

oder Bestrafung, sondern schlicht und<br />

Ich bin aber trotzdem der<br />

Meinung, dass jede:r Typ-<br />

2-Diabetes-Patient:in ein<br />

Blutzuckermessgerät<br />

haben und <strong>im</strong> Umgang<br />

damit geschult sein<br />

sollte.<br />

einfach ein Mittel zum Zweck. Es gilt der<br />

Grundsatz: So viel wie nötig, so wenig wie<br />

möglich. Jeder Wert, den man misst, soll<br />

einen Sinn haben und eine entsprechende<br />

Information geben. Blutzuckermessen kann<br />

aber auch als Motivationsfaktor gesehen<br />

werden – etwa, wenn zu erkennen ist, dass<br />

sich Wandern z. B.<br />

positiv auf den Zuckerwert<br />

auswirkt, während<br />

eine Malakofftorte eher<br />

kontraproduktiv sein<br />

wird. Blutzuckermessen<br />

ist nicht nur eine<br />

zusätzliche Intervallkontrolle<br />

(zwischen den<br />

HbA1c-Kontrollen alle<br />

drei Monate), ob die<br />

aktuelle Therapie passt,<br />

sondern kann sich<br />

auch auf den Lebensstil<br />

positiv auswirken.<br />

Zukünftig werden auch<br />

viele Typ-2-Diabetiker:innen<br />

in den Genuss der bereits bei<br />

Insulin spritzenden Patient:innen vorrangig<br />

verwendeten kontinuierlichen Glucose-<br />

Sensoren kommen. Rezente Studiendaten<br />

bestätigen Vorteile in Bezug auf Compliance<br />

und Stoffwechseleinstellung unabhängig<br />

von der Therapie eindeutig, was den<br />

Kostenfaktor durch Vorbeugung von<br />

Spätschäden relativiert.<br />

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3. EINFACH VERSTEHEN dank der Farbskala<br />

Pr<strong>im</strong>. a Dr. in Claudia<br />

Francesconi<br />

Ärztliche Leiterin Rehabilitationszentrum<br />

Alland für Stoffwechselerkrankungen<br />

mit Schwerpunkt<br />

Diabetes mellitus<br />

und hochgradige<br />

Adipositas, Bereich<br />

Medizin<br />

Bitte beachten Sie, dass es sich bei den hier angeführten Produkten um Medizinprodukte zur Anwendung für Patienten<br />

handelt. Vor Gebrauch dieser Produkte muss die Gebrauchsinformation beachtet und ärztlicher Rat eingeholt werden.<br />

FOTO: ZVG<br />

2<br />

1<br />

ACCU-CHEK, ACCU-CHEK INSTANT und MYSUGR sind Marken von Roche. Alle<br />

weiteren Produktnamen und Marken gehören den entsprechenden Eigentümern.<br />

© 2024 Roche Diabetes Care | www.accu-chek.at | Roche Diabetes Care Austria<br />

GmbH | 1210 Wien | Engelhorngasse 3<br />

3


8 Lesen Sie mehr unter www.gesund<strong>im</strong>alter.info<br />

Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />

Sehen und Hören:<br />

unsere wichtigsten Sinne<br />

Die Augen und Ohren sind unsere wichtigsten Sinnesorgane – mit ihnen entdecken wir die Welt und bleiben<br />

mit anderen in Kontakt. Damit das gut funktioniert, besteht zwischen den beiden Organen ein Zusammenhang:<br />

Die Blickrichtung fokussiert auch unsere Hörrichtung. Das Gehirn erfasst Eindrücke daher am besten in<br />

Kombination. Nachfolgend haben wir ein paar spannende Fakten zum Thema zusammengestellt.<br />

Jeder zweite Mensch über<br />

80 Jahren ist von grauem<br />

Star betroffen. 1<br />

Jede vierte Person leidet<br />

an Symptomen des<br />

trockenen Auges. 3<br />

Die Iris und die Linse<br />

eines Auges sind dafür<br />

verantwortlich, dass<br />

Bilder scharf und in einer<br />

ausreichenden Helligkeit<br />

wahrgenommen werden. 2<br />

Frühzeitige Diagnosen und rechtzeitige<br />

Therapien können bei vielen Augenerkrankungen<br />

Sehverschlechterung und Sehverlust<br />

verhindern. Daher ist es wichtig, regelmäßig<br />

Vorsorgeuntersuchungen wahzunehmen. 4<br />

Ein Lidschlag dauert zwischen<br />

100 und 150 Millisekunden – das<br />

Blinzeln ist damit auch die schnellste<br />

Körperbewegung, zu der Menschen<br />

fähig sind. 5<br />

Etwa 20 Prozent aller<br />

Menschen in Österreich<br />

leben mit einer Form der<br />

Hörbeeinträchtigung. 6<br />

Das menschliche Gehör kann<br />

400.000 Töne unterscheiden und<br />

gleichzeitig die Richtung, aus der<br />

sie kommen, best<strong>im</strong>men. 7<br />

Hörverlust ist ein<br />

zentraler Risikofaktor<br />

für das spätere<br />

Entstehen einer<br />

Demenz. 8<br />

Um einen Ohrwurm loszuwerden, sollte man sich den betroffenen<br />

Song in voller Länge anhören – das Gehirn neigt nämlich dazu,<br />

Unerledigtes <strong>im</strong>mer wieder in Erinnerung zur rufen. 9<br />

1<br />

www.augen.at/a-bis-z-der-augengesundheit/grauer_star.php<br />

2<br />

www.gesundheit.gv.at/krankheiten/augen/auge-aufbau-sehvorgang.html<br />

3<br />

www.optikum.at/systane-trockenes-auge/<br />

4<br />

www.blindenverband.at/de/information/augengesundheit/94/Augengesundheit-<strong>im</strong>-Fokus<br />

5<br />

www.optiker-straubing.de/20_1_3-Fakten-zu-Ihren-Augen#:~:text=Zahlen%20und%20Fakten,in%20der%20Netzhaut%20des%20Auges<br />

6<br />

www.ots.at/presseaussendung/OTS_20180228_OTS0033/volkskrankheit-17-millionen-menschen-in-oesterreich-sind-schwerhoerig-bildvideo<br />

7<br />

www.planet-wissen.de/natur/sinne/hoeren/index.html<br />

8<br />

www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Unbehandelte-Schwerhoerigkeit-erhoeht-das-Demenz-Risiko,demenz804.html<br />

9<br />

www.fitforfun.de/news/welttag-des-hoerens-faszination-ohr-25-000-haarzellen-auf-hochbetrieb-411450.html


Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />

Lesen Sie mehr unter www.gesund<strong>im</strong>alter.info 9<br />

Kann man<br />

einer<br />

Demenz<br />

vorbeugen?<br />

gesund essen<br />

TIPPS FÜR<br />

GESUND ALT WERDEN<br />

regelmäßig<br />

Sport treiben<br />

Text Redaktion<br />

Verschiedene Studien zeigen, dass<br />

unterschiedliche vorbeugende<br />

Maßnahmen dabei helfen können, das<br />

Risiko einer demenziellen Erkrankung zu<br />

senken beziehungsweise den Ausbruch<br />

und Verlauf der Krankheit positiv zu<br />

beeinflussen. Wie ein aktives Leben –<br />

kombiniert mit richtiger Ernährung und<br />

mentaler St<strong>im</strong>ulation – einen positiven<br />

Einfluss auf die Gehirngesundheit haben<br />

kann, lesen Sie hier.<br />

Ernährung<br />

Die Vitamine E und B6 fördern die Gehirnaktivität.<br />

Vitamin E, das in pflanzlichen<br />

Ölen, Nüssen und grünem Gemüse enthalten<br />

ist, fungiert als wichtiger Energielieferant<br />

für die mentale <strong>Gesund</strong>heit. Vitamin<br />

B6, das in vielen tierischen und pflanzlichen<br />

Lebensmitteln vorkommt, unterstützt<br />

ebenfalls die kognitiven Funktionen.<br />

Genauso entscheidend ist eine ausreichende<br />

Flüssigkeitszufuhr: Zwei Liter Wasser<br />

pro Tag werden empfohlen, um die geistige<br />

Leistungsfähigkeit zu erhalten.<br />

Bewegung<br />

Neben dem Faktor Ernährung spielt auch<br />

regelmäßige körperliche Aktivität eine<br />

wesentliche Rolle bei der Prävention<br />

demenzieller Erkrankungen. Ausgedehnte<br />

Spaziergänge, Treppensteigen oder Gartenarbeiten<br />

sollten so lange wie möglich in den<br />

Alltag integriert werden.<br />

Stress<br />

reduzieren<br />

in Kontakt bleiben<br />

Sozial aktiv bleiben<br />

Um den Geist fit zu halten und die Lebensfreude<br />

zu bewahren sind auch geistige und<br />

soziale Aktivitäten wesentlich. Beschäftigungen<br />

wie tägliches Zeitung lesen oder das<br />

Lösen von Kreuzworträtseln und Sudokus<br />

tragen dazu bei, die kognitiven Fähigkeiten<br />

zu erhalten und zu stärken. Ebenso entscheidend<br />

ist ein aktives Sozialleben, das<br />

vor Isolation schützt – ein Risikofaktor, der<br />

die Entwicklung einer Demenz begünstigen<br />

kann.<br />

Gezieltes Gedächtnistraining<br />

„Das Langzeitgedächtnis ist wie ein<br />

Instrument, das man spielen kann, und<br />

Vergessen ist kein Urteil“, stellt etwa die<br />

Schauspielerin und Autorin Beatrice Ferolli<br />

fest. Mit über 90 Jahren ist sie ein wunderbares<br />

Beispiel dafür, wie man durch<br />

gezieltes Gedächtnistraining und ein<br />

aktives Leben geistig fit bleiben kann. Ihre<br />

persönliche Erfahrung mit der Erkrankung<br />

das Gehirn<br />

aktiv halten<br />

ihres Partners hat sie dazu veranlasst, sich<br />

intensiver mit der Frage auseinanderzusetzen,<br />

wie demenzielle Entwicklungen<br />

verlangsamt oder verhindert werden<br />

können. Seither rezitiert sie in einem<br />

eigenen Bühnenprogramm 100 Minuten<br />

lang auswendig gelernte Balladen. Damit<br />

möchte sie allen älteren Menschen Mut<br />

machen, es ihr gleichzutun.<br />

regelmäßige<br />

Vorsorgeuntersuchungen<br />

genügend<br />

schlafen<br />

Gut leben mit<br />

DEMENZ<br />

Eine Strategie <strong>im</strong> Aurag des Bundesministeriums<br />

für Soziales, <strong>Gesund</strong>heit, Pflege und Konsumentenschutz


10 Lesen Sie mehr unter www.gesund<strong>im</strong>alter.info<br />

Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

FOTOS: ZVG<br />

An wen geht Ihre<br />

Testamentsspende?<br />

Wo die Unterstützung des Staates endet,<br />

müssen oft gemeinnützige Organisationen<br />

einspringen. Diese sind wiederum oft auf Spenden<br />

angewiesen. Dr. in Diana Gregor-Patera berichtet<br />

als Geschäftsführerin von Stiftung Kindertraum,<br />

wie die private Stiftung die Lebensqualität<br />

schwerkranker und behinderter Kinder verbessert.<br />

Was macht Stiftung Kindertraum?<br />

Wir unterstützen seit 1998 schwerkranke und behinderte Kinder bis 18 Jahren<br />

mit Wohnsitz in Österreich, denn obwohl sie Teil unserer Gesellschaft sind,<br />

werden sie <strong>im</strong> sozialen Gefüge <strong>im</strong>mer mehr an den Rand gedrängt. Im Alltag<br />

müssen die Kinder deshalb häufig zurückstecken und verzichten. Mit nachhaltigem<br />

Weitblick finanzieren wir ihnen und ihren Familien, was sie an medizinischer<br />

Hilfe brauchen, sich jedoch nicht leisten können: den Assistenzhund<br />

für mehr Unabhängigkeit, das behindertengerechte Fahrrad für mehr<br />

Bewegungsfreiheit und Teilhabe am Familienausflug oder die tiergestützte<br />

Therapie für mehr Kontakt und weniger Angst. Allesamt medizinische Notwendigkeiten,<br />

die von der öffentlichen Hand nicht (ausreichend) finanziert<br />

werden. Mit unserer Aktion „Ich bin auch noch da.“ kümmern wir uns inzwischen<br />

auch um die Geschwister ‚unserer‘ Kinder. Und ihren Eltern verschaffen<br />

wir mit der „Eltern:Aus!Zeit.“ entspannte Momente fernab des zehrenden<br />

Alltags. Sind wir für einen Traum nicht die passende Adresse, helfen wir den<br />

Eltern anhand unserer kostenlosen Ratgeber zur finanziellen Unterstützung<br />

und weiterer Angebote.<br />

Wie funktioniert das Geben und Nehmen in Ihrer Stiftung?<br />

Um die Träume ‚unserer‘ Kinder zu erfüllen, sind wir zu 100 Prozent auf<br />

Spenden angewiesen. Auf unserer Website www.kindertraum.at stellen wir die<br />

Kinder, ihre Geschichte und ihren Traum vor. Spender:innen (Privatpersonen,<br />

Vereine, Unternehmen) können somit gezielt unterstützen. Wir sind eine kleine<br />

Organisation. Seit 26 Jahren vermitteln wir den Kindern und ihren Familien,<br />

dass sie mit ihrem Schicksal nicht alleingelassen werden. Dank ‚unserer‘<br />

Spender:innen schenken wir Lebensqualität. Die Nähe zwischen Gebenden<br />

und Nehmenden ist uns ebenso wichtig wie eine einfache, unbürokratische<br />

Abwicklung. Deshalb veröffentlichen wir die Fortschritte nach Erfüllung der<br />

Kinderträume stets für alle Interessierten auf unserer Website.<br />

Wie steht es um die Spendenfreudigkeit der Österreicher:innen?<br />

Wir konnten schon mehr als 4.000 Kinderträume erfüllen. Doch Samuel,<br />

Iryna, Emilia und viele andere träumen noch von Assistenzhund, Therapie-<br />

Dreirad oder Kinderpflegebett. Jede Spende hilft: klein, groß, einmalig,<br />

langfristig. Mit einer Testamentspende tun Erblasser:innen Gutes, das sogar<br />

weit über ihren Tod hinaus wirkt: ‚Unsere‘ Kinder erhalten dadurch eine<br />

direkte Hilfe <strong>im</strong> Alltag. Für die meisten von ihnen ist die Spendensache ein<br />

Gamechanger, der ihnen Chancen auf eine bessere Zukunft eröffnet.<br />

So begünstigen Sie<br />

Stiftung Kindertraum<br />

<strong>im</strong> Testament<br />

Um Kinderträume wahr werden zu lassen, ist die<br />

gleichnamige Stiftung auf Spenden angewiesen. Mit<br />

einer Testamentspende können Sie <strong>im</strong> Todesfall für<br />

diesen guten Zweck spenden.<br />

• Als Erblasser:in best<strong>im</strong>men Sie über Ihre Erbschaft und darüber, wie diese<br />

verteilt wird.<br />

• Gibt es keine Erb:innen und kein Testament, erbt der Staat.<br />

• Sie können Stiftung Kindertraum in Ihrem Testament als Erbin einsetzen. Dazu<br />

benennen Sie die Stiftung und geben deren Sitz (Adresse) an. Beziffern Sie den<br />

Spendenbetrag, den die Stiftung <strong>im</strong> Erbfall erben soll.<br />

• Mit einer kurzen Begründung Ihrer Erbeinsetzung vermeiden Sie eine mögliche<br />

Anfechtung Ihres Testaments seitens der gesetzlichen Erb:innen (Pflichterbe).<br />

Dr. in Diana<br />

Gregor-Patera<br />

Geschäftsführerin<br />

Stiftung Kindertraum<br />

FOTO: LUX + LUMEN, MARLENE FRÖHLICH<br />

Wir freuen uns auf Ihren Anruf oder Ihr E-Mail!<br />

Wir sind wochentags zwischen 9 Uhr und 15 Uhr für Sie erreichbar.<br />

Selbstverständlich beantworten wir auch gerne Ihr E-Mail.<br />

Stiftung Kindertraum (Privatstiftung)<br />

+43 1 585 45 16<br />

kindertraum@kindertraum.at<br />

4.090<br />

erfüllte<br />

Kinderträume<br />

Unabhängig von Ihrem Testament können Sie schon<br />

heute durch eine Spende Gutes tun und wichtige<br />

Projekte unterstützen.<br />

100%<br />

aus Spenden<br />

finanziert<br />

26<br />

Jahre Erfahrung<br />

Spenden ist Vertrauenssache!<br />

• Spenden an seriöse<br />

gemeinnützige Organisationen<br />

sind steuerlich absetzbar.<br />

Die Reg.-Nr. von Stiftung<br />

Kindertraum lautet: SO1105.<br />

• Stiftung Kindertraum ist<br />

mit dem Österreichischen<br />

Spendengütesiegel<br />

ausgezeichnet (Reg.-Nr. 05226).<br />

• Stiftung Kindertraum ist Teil<br />

der Initiative vergissmeinnicht.<br />

at. Mehr als 100 gemeinnützige<br />

Mitglieder informieren sachlich<br />

und neutral über das Thema<br />

„Vererben für einen guten<br />

Zweck“.


Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />

Lesen Sie mehr unter www.gesund<strong>im</strong>alter.info 11<br />

Wohlstand fairteilen –<br />

für mehr Teilhabe<br />

Benachteiligter<br />

Mehr als 43 Millionen Menschen weltweit sind blind. Vier von fünf Erblindungen<br />

sind vermeidbar: mit Vorsorge und rechtzeitiger Behandlung. Doch die gibt es nur in<br />

Wohlstandsgesellschaften in ausreichendem Maß. Dort, wo die meisten Menschen<br />

erblinden, in Entwicklungsländern, fehlt es daran. Da hilft nur eins: Wohlstand<br />

umfairteilen, zum Beispiel mit einer Spende.<br />

Laut der Österreichischen Ophthalmologischen<br />

Gesellschaft, gibt es hierzulande<br />

1.185 Augenärzt:innen. Bei einer Wohnbevölkerung<br />

von 9,2 Millionen versorgt eine<br />

Ärztin oder ein Arzt für Augenheilkunde<br />

<strong>im</strong> Schnitt also knapp 7.800 Österreicher:innen.<br />

In Äthiopien, laut dem Human<br />

Development Index der Vereinten Nationen<br />

(UN) eines der ärmsten Länder der Welt,<br />

leben mehr als zehnmal so viele Menschen<br />

wie in Österreich (rund 109 Millionen). Fast<br />

ein Viertel von ihnen unter der Armutsgrenze.<br />

Etwa 150 Augenärzt:innen versorgen das<br />

ganze Land – und eine Medizinerin oder ein<br />

Mediziner mehr als 725.000 Menschen. In<br />

armen Ländern wie Äthiopien hat Blindheit<br />

weitaus tragischere Folgen als in einem<br />

reichen Land wie Österreich. Wer erblindet,<br />

verliert großteils die Teilhabe am Leben.<br />

Hunderttausenden Äthiopier:innen droht<br />

dieses Schicksal.<br />

Fair ist das nicht.<br />

Während die Augen der einen <strong>im</strong> Krankheitsfall<br />

gut versorgt sind, bleibt den anderen<br />

oft nur die Hoffnung, wenn die Augen<br />

erkranken. Die Hoffnung auf Menschen, die<br />

bereit sind, ihren Wohlstand zu fairteilen.<br />

Das lässt sich von Österreich aus zum Beispiel<br />

mit einer Testamentsspende machen.<br />

Dazu verfügen österreichische Erblassende<br />

in ihrem Testament, dass ein Teil ihres<br />

Nachlasses an eine gemeinnützige Organisation<br />

gespendet wird, beispielsweise<br />

an eine, die sich um die Augengesundheit<br />

von Menschen in Entwicklungsländern<br />

kümmert.<br />

Das wäre eine faire Geste.<br />

Wussten Sie, dass…<br />

1,1 Milliarden<br />

Menschen weltweit mit Sehverlust leben,<br />

von denen 43 Millionen blind sind?<br />

90 %<br />

der von Augenkrankheiten betroffenen<br />

Menschen in Ländern mit niedrigem und<br />

mittlerem Einkommen leben?<br />

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