Meine Familie - Gesund und Sicher
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET<br />
Lesen Sie mehr unter www.derges<strong>und</strong>heitsratgeber.ch<br />
<strong>Meine</strong> <strong>Familie</strong><br />
<strong>Ges<strong>und</strong></strong> & <strong>Sicher</strong><br />
Herausforderung<br />
Muttersein<br />
Nadine Chaignat von Mamas<br />
Unplugged über das Muttersein –<br />
<strong>und</strong> darüber, was sie anderen<br />
Müttern gerade am Anfang<br />
mit auf den Weg geben will<br />
Seite 12<br />
Einfach,<br />
flexibel <strong>und</strong> effizient.<br />
Die innovative Kita-Software<strong>und</strong><br />
Applösung von Leoba.<br />
www.leoba.ch<br />
+<br />
Epilepsie<br />
Zwischen unscheinbar <strong>und</strong><br />
dramatisch: Über die vielfältigen<br />
Symptome der Epilepsie <strong>und</strong><br />
darüber, warum sie oft erst spät<br />
diagnostiziert wird<br />
Seite 9<br />
FOTO: VANESSA KÄSER<br />
First Flow Banner Brigitte Themenbeilage.pdf 1 20.09.24 13:27<br />
Haustiere<br />
Wie unsere treuen Gefährten<br />
das <strong>Familie</strong>nleben bereichern<br />
<strong>und</strong> wie wir uns bestmöglich um<br />
sie kümmern<br />
ab Seite 24
2 | Lesen Sie mehr unter www.derges<strong>und</strong>heitsratgeber.ch<br />
INHALT DIESER AUSGABE:<br />
04<br />
Myopie frühzeitig erkennen<br />
Warum Kurzsichtigkeit bei<br />
Kindern ein wachsendes Problem<br />
ist <strong>und</strong> welche Anzeichen<br />
Eltern beachten sollten<br />
Project Manager: Anna-Lena Müller,<br />
Julia Stempfer, MA<br />
Business Development Manager:<br />
Paul Pirkelbauer, BA<br />
Lektorat: Joseph Lammertz<br />
Design <strong>und</strong> Layout: Daniela Fruhwirth<br />
Managing Director: Bob Roemké<br />
Medieninhaber: Mediaplanet GmbH,<br />
Bösendorferstraße 4/23, 1010 Wien,<br />
ATU 64759844 · FN 322799f FG Wien<br />
Impressum: https://mediaplanet.com/<br />
at/impressum/<br />
Distribution: Brigitte (Schweiz)<br />
Druck: Walstead NP Druck GmbH<br />
Kontakt bei Mediaplanet:<br />
Tel: +43 676 847 785 241<br />
+43 676 847 785 253<br />
E-Mail:<br />
anna-lena.mueller@mediaplanet.com<br />
julia.stempfer@mediaplanet.com<br />
ET: 27.09.2024<br />
Bleiben Sie in Kontakt:<br />
mediaplanet.switzerland<br />
@mediaplanet.switzerland<br />
FOTO: STURN, ZÜRICH<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
19<br />
Das grosse Kratzen<br />
Neurodermitis als besondere<br />
Herausforderung für Eltern <strong>und</strong><br />
Kinder: Wie sich das Jucken in<br />
den Griff bekommen lässt<br />
@derges<strong>und</strong>heitsratgeber.ch<br />
VORWORT<br />
Niemand sollte auf medizinische<br />
Pflege verzichten müssen<br />
Die Realität zeigt uns, dass ein gewisser Prozentsatz der<br />
<strong>Familie</strong>n aus finanziellen Gründen auf medizinische<br />
Versorgung verzichten muss. Davon betroffen sind auch<br />
Kinder. Dies legt das Schweizer <strong>Familie</strong>nbarometer von Pro<br />
Familia Schweiz <strong>und</strong> Pax dar, das dieses Jahr erschienen ist.<br />
Dr. Philippe<br />
Gnaegi<br />
Direktor Pro<br />
Familia Schweiz<br />
<strong>und</strong> Autor<br />
des Buches<br />
«<strong>Familie</strong>npolitik<br />
in der Schweiz»,<br />
erschienen<br />
beim Schulthess<br />
Verlag 2022.<br />
FOTO: JAN HELLMAN PHOTOGRAPHY CH-3014 BERN<br />
Die Schweiz hat<br />
eines der leistungsfähigsten<br />
<strong>Ges<strong>und</strong></strong>heitssysteme<br />
der Welt – mit einem<br />
Zugang zur <strong>Ges<strong>und</strong></strong>heitsversorgung,<br />
der sich über<br />
die gesamte Bevölkerung<br />
erstreckt. Darauf können<br />
wir stolz sein. Eine qualitativ<br />
so hochstehende<br />
<strong>Ges<strong>und</strong></strong>heitsversorgung ist<br />
jedoch nicht günstig oder<br />
kostenlos. Jede:r Einzelne<br />
von uns muss zwingend<br />
Krankenversicherungsprämien<br />
bezahlen, eine<br />
Franchise übernehmen,<br />
wenn sie oder er zum Arzt<br />
geht, einen Selbstbehalt von<br />
zehn Prozent bis zu einem<br />
Betrag von maximal 700<br />
Franken tragen oder auch<br />
die gesamten Zahnarztkosten<br />
übernehmen.<br />
Pro Familia Schweiz <strong>und</strong><br />
Pax haben im Jahr 2023 das<br />
erste <strong>Familie</strong>nbarometer<br />
der Schweiz herausgegeben.<br />
Mehr als 2000 <strong>Familie</strong>n aus<br />
allen Landesteilen wurden<br />
zu relevanten Themen<br />
r<strong>und</strong> um das <strong>Familie</strong>nleben<br />
befragt: aktuelle Themen,<br />
Situation <strong>und</strong> Erwartungen<br />
von <strong>Familie</strong>n, finanzielle<br />
Situation, finanzielle<br />
Absicherung <strong>und</strong> Vorsorge,<br />
Vereinbarkeit von Beruf <strong>und</strong><br />
<strong>Familie</strong>, Vereinbarkeit von<br />
Beruf <strong>und</strong> Angehörigenbetreuung.<br />
Dabei wurden verschiedene<br />
<strong>Familie</strong>nformen<br />
berücksichtigt.<br />
Auffällig war, dass im<br />
Jahr 2024 die Lebenswelt<br />
der <strong>Familie</strong>n in der Schweiz<br />
noch stärker von finanziellen<br />
Themen <strong>und</strong> Sorgen<br />
geprägt wurde als 2023. Am<br />
stärksten beschäftigt die<br />
<strong>Familie</strong>n die Erhöhung der<br />
Krankenkassenbeiträge.<br />
Auch sehen 30 Prozent der<br />
<strong>Familie</strong>n keine Möglichkeit<br />
zum Sparen. Gegenüber<br />
dem Vorjahr ist diese Zahl<br />
leicht gestiegen, <strong>und</strong> mehr<br />
als ein Drittel – beziehungsweise<br />
37 Prozent der<br />
<strong>Familie</strong>n – konnte maximal<br />
500 Franken pro Monat auf<br />
die Seite legen (diese Zahlen<br />
entsprechen der jährlichen<br />
Erhebung des BFS).<br />
Leider haben elf Prozent<br />
der <strong>Familie</strong>n geantwortet,<br />
dass sie aus Kostengründen<br />
am stärksten auf <strong>Ges<strong>und</strong></strong>heitsleistungen<br />
(etwa<br />
Zahnarzt- <strong>und</strong> Arztbesuche)<br />
verzichten. Auch wenn 80<br />
Prozent, also die grosse<br />
Mehrheit der <strong>Familie</strong>n, in<br />
der Schweiz mit dem<br />
<strong>Familie</strong>nleben zufrieden<br />
sind (was ein tolles Ergebnis<br />
ist), so sollte niemand aus<br />
finanziellen Gründen auf<br />
eine medizinische Behandlung<br />
verzichten müssen. Die<br />
Stärke unseres Landes liegt<br />
in einem niederschwelligen<br />
Zugang zur <strong>Ges<strong>und</strong></strong>heitsversorgung,<br />
von dem alle<br />
Menschen – <strong>und</strong> vor allem<br />
alle <strong>Familie</strong>n – profitieren<br />
sollten.
MEDIAPLANET | 3<br />
Publireportage<br />
Kinder ganzheitlich absichern:<br />
Mehr als nur Sparen<br />
Die <strong>Ges<strong>und</strong></strong>heit <strong>und</strong> das Wohlergehen der eigenen Kinder sind<br />
für Eltern von grösster Bedeutung. Was aber, wenn unerwartete<br />
Ereignisse das Leben plötzlich verändern? Eine ganzheitliche<br />
Vorsorge für Kinder sollte nicht nur das Sparen umfassen, sondern<br />
auch den Schutz vor langfristigen finanziellen Folgen von Unfällen<br />
oder Krankheiten.<br />
Daniel Mutz<br />
Leiter Vertrieb<br />
& Marketing in<br />
der Geschäftsleitung<br />
von Pax<br />
FOTO: ZVG<br />
Viele Eltern legen<br />
Geld für die<br />
Zukunft ihrer<br />
Kinder zurück,<br />
sei es für die Ausbildung<br />
oder als Startkapital für das<br />
Erwachsenenleben. Gleichzeitig<br />
wird die Absicherung<br />
bei möglichen Unfällen oder<br />
Krankheiten oft vernachlässigt:<br />
Nur etwa die Hälfte der<br />
im <strong>Familie</strong>nbarometer 2024<br />
von Pax <strong>und</strong> Pro Familia<br />
befragten <strong>Familie</strong>n hält sie für<br />
ausreichend. Zudem schätzen<br />
Eltern die Absicherung ihrer<br />
Kinder bei längerer Krankheit<br />
oder Invalidität etwas besser<br />
ein als<br />
ihre eigene. In der Realität ist<br />
es jedoch meist umgekehrt.<br />
Gerade Unfälle <strong>und</strong> Krankheiten<br />
können aber den Alltag<br />
abrupt <strong>und</strong> oft auch finanziell<br />
verändern. Wenn ein Kind<br />
nach einem solchen Vorfall<br />
nicht ins Berufsleben einsteigen<br />
kann, decken IV-Rente<br />
<strong>und</strong> Ergänzungsleistungen<br />
nach dem 18. Lebensjahr nur<br />
das Existenzminimum. Die<br />
entstehende finanzielle Lücke<br />
kann für <strong>Familie</strong>n zu einer<br />
grossen Belastung werden.<br />
Unterstützung bietet<br />
eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung,<br />
die über die<br />
minimalen Sozialversicherungsleistungen<br />
hinausgeht.<br />
Viele dieser Versicherungen<br />
für Kinder sind überraschend<br />
günstig. Schon<br />
kleine monatliche<br />
Beträge können<br />
einen Unterschied<br />
machen.<br />
In der Kinderversicherung<br />
von Pax kann<br />
die Erwerbsunfähigkeitsversicherung<br />
mit einem Anlageteil<br />
kombiniert werden. So<br />
können Eltern zusätzlich zum<br />
Risikoschutz Vermögen für<br />
ihr Kind aufbauen. Für den<br />
Sparplan stehen verschiedene<br />
Fondsportfolios zur Auswahl,<br />
die auch mit klassischen<br />
Anlagen zu einem garantierten<br />
Zins ergänzt werden<br />
können.<br />
Mit der Lösung von Pax<br />
ist der Nachwuchs umfassend<br />
abgesichert. Sollte die<br />
erwachsene Person, die die<br />
Beiträge zahlt, erwerbsunfähig<br />
werden oder sterben,<br />
übernimmt die Versicherung<br />
die Prämien. Ausserdem lässt<br />
sich der Schutz des Kindes<br />
bei Bedarf mit der Absicherung<br />
des Erwachsenen<br />
kombinieren.<br />
Bei Pax findet jede <strong>Familie</strong><br />
den passenden Versicherungsschutz,<br />
dank kompetenter<br />
Beratung <strong>und</strong><br />
individueller Lösungen.<br />
Mehr dazu:<br />
www.pax.ch/<br />
kinder<br />
versicherung<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
Über den Autor: Daniel Mutz ist Vater zweier<br />
Kinder sowie Leiter Vertrieb & Marketing in der<br />
Geschäftsleitung von Pax, einer genossenschaftlich<br />
verankerten Schweizer Vorsorgeversicherung, die<br />
sich konsequent den Interessen ihrer K<strong>und</strong>innen <strong>und</strong><br />
K<strong>und</strong>en verpflichtet.
4 | Lesen Sie mehr unter www.derges<strong>und</strong>heitsratgeber.ch<br />
Publireportage<br />
SwissLens:<br />
Myopie bei Kindern verlangsamen<br />
Die Zahl der kurzsichtigen Kinder nimmt weltweit zu, mit potenziell schwerwiegenden Folgen für die<br />
Augenges<strong>und</strong>heit im Erwachsenenalter. Im Interview erläutert Philippe Käppeli, CEO von SwissLens, die<br />
ersten Anzeichen von Kurzsichtigkeit bei Kindern, wichtige präventive Massnahmen sowie innovative<br />
Korrektionsmöglichkeiten, die helfen können, das Fortschreiten der Myopie zu verlangsamen. Eltern<br />
sollten wachsam sein <strong>und</strong> frühzeitig reagieren, um die Sehfähigkeit ihrer Kinder langfristig zu schützen.<br />
Philippe<br />
Käppeli<br />
CEO von<br />
SwissLens SA<br />
FOTO: ZVG<br />
Was ist Kurzsichtigkeit <strong>und</strong><br />
was sind die ersten Anzeichen<br />
für eine Kurzsichtigkeit<br />
bei Kindern?<br />
Wenn von Kurzsichtigkeit die<br />
Rede ist, dann kann die oder<br />
der Betroffene in der Nähe<br />
gut sehen, in der Ferne jedoch<br />
nur unscharf. Das kurzsichtige<br />
Auge ist oftmals von der<br />
Baulänge her grösser als die<br />
üblichen 24 Millimeter. Ab<br />
einer Länge von 26 Millimetern<br />
ist es schon eine hochgradige<br />
Myopie von circa sechs Dioptrien.<br />
Oftmals ist die Ursache im<br />
familiären Bereich zu finden,<br />
unter diesem Aspekt sollten<br />
gerade kurzsichtige Eltern für<br />
dieses Thema sensibilisiert<br />
sein.<br />
Kinder, die nicht optimal in<br />
die Weite sehen, sind häufig<br />
beim Augenzusammenkneifen<br />
<strong>und</strong> -reiben zu beobachten.<br />
Weiterhin sind entfernte<br />
Gegenstände nicht eindeutig<br />
identifizierbar, <strong>und</strong> auch das<br />
Abschreiben in der Schule von<br />
der Tafel beziehungsweise dem<br />
Smartboard wird zur Herausforderung.<br />
Dies ist der Punkt,<br />
wo es den Lehrenden häufig<br />
auffällt, wenn Kinder ungewöhnlich<br />
oft falsche Zahlen<br />
oder Buchstaben in ihren<br />
Unterlagen notieren.<br />
Häufig lesen <strong>und</strong> schreiben<br />
kurzsichtige Kinder mit der<br />
Nase oder sitzen beim Fernsehen<br />
immer in der ersten Reihe.<br />
Warum sollte gegen die<br />
zunehmende Kurzsichtigkeit<br />
etwas unternommen<br />
werden?<br />
Der ästhetische Aspekt spielt<br />
für die Kinder nur noch eine<br />
untergeordnete Rolle, da es<br />
heutzutage modische Brillen<br />
<strong>und</strong> dünne Gläser gibt.<br />
Kinder, bei denen die<br />
Kurzsichtigkeit nicht richtig<br />
korrigiert wird, neigen dazu,<br />
noch stärker kurzsichtig zu<br />
werden. Ausserdem treten<br />
oftmals andere Probleme wie<br />
Kopfschmerzen, schnelles<br />
Ermüden <strong>und</strong> Antriebslosigkeit<br />
durch Ängste zu versagen<br />
oder Lustlosigkeit ein.<br />
Niemand wählt beispielsweise<br />
bei sportlichen Aktivitäten ein<br />
Kind in seine Mannschaft, das<br />
nicht reaktionsschnell agiert,<br />
was durch schlechtes Sehen<br />
verursacht werden kann.<br />
Im Alter stehen die zunehmende<br />
Kurzsichtigkeit <strong>und</strong> die<br />
damit verb<strong>und</strong>ene Augenlängenzunahme<br />
im Verdacht,<br />
Augenerkrankungen wie<br />
Netzhautablösung zu begünstigen,<br />
die zum Verlust des<br />
Augenlichts führen können.<br />
Zu weiteren möglichen Spätfolgen<br />
gehören beispielsweise<br />
Makuladegenerationen sowie<br />
ein erhöhtes Risiko für grünen<br />
oder grauen Star.<br />
Diese Informationen<br />
hat zuerst die WHO (World<br />
Health Organization) der<br />
breiten Masse zugänglich<br />
gemacht <strong>und</strong> nun durch die<br />
Entscheidung der Schweizer<br />
Krankenkassen Unterstützung<br />
gef<strong>und</strong>en, indem die progrediente<br />
Myopie bei Kindern<br />
in den Leistungskatalog mit<br />
aufgenommen wurde.<br />
Welche präventiven Massnahmen<br />
gibt es?<br />
Sie können Ihre Kinder präventiv<br />
unterstützen, indem Sie sie<br />
den grösstmöglichen Teil des<br />
Tages im Freien verbringen<br />
lassen (90 bis 120 Minuten),<br />
um die optimalen Lichtverhältnisse<br />
zu nutzen.<br />
Zusätzlich wurde die<br />
sehr vielversprechende<br />
20-20-20-Regel aufgestellt.<br />
Hierbei sollen die Kinder alle<br />
20 Minuten ihre Naharbeit<br />
unterbrechen <strong>und</strong> für circa 20<br />
Sek<strong>und</strong>en in eine Entfernung<br />
von mindestens 20 Fuss (sechs<br />
Meter) gucken. Im Allgemeinen<br />
sollten Sie ebenfalls darauf<br />
achten, dass Ihr Kind einen<br />
So finden Sie einen Spezialisten<br />
Flyer für Patienten
MEDIAPLANET | 5<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
ausreichenden Lese- <strong>und</strong><br />
Naharbeitsabstand einhält.<br />
Dieser sollte mindestens eine<br />
Ellenbogenlänge betragen.<br />
Nutzen Sie die Option, Ihre<br />
Kinder regelmässig durch<br />
einen Spezialisten überprüfen<br />
zu lassen, gerade wenn Sie<br />
selbst auch kurzsichtig sind,<br />
um gegebenenfalls frühzeitig<br />
reagieren zu können.<br />
Das Myopiemanagement<br />
verfolgt das Ziel, das<br />
Wachstum des Auges zu<br />
verlangsamen <strong>und</strong> damit die<br />
fortschreitende Fehlsichtigkeit<br />
mit den daraus folgenden<br />
Risiken auszubremsen.<br />
Welche Brillen <strong>und</strong> Kontaktlinsen<br />
sind für Kinder gut<br />
geeignet?<br />
Zur Korrektion der regulären<br />
Kurzsichtigkeit gibt es natürlich<br />
Brillengläser <strong>und</strong> auch<br />
Kontaktlinsen. Wichtig für das<br />
Myopiemanagement ist aber,<br />
dass es einzigartig entwickelte<br />
Kontaktlinsen beziehungsweise<br />
Brillengläser sind, die durch<br />
ihren besonderen Aufbau die<br />
Kurzsichtigkeit bremsen. Diese<br />
sind bereits seit mehr als zehn<br />
Jahren von unterschiedlichen,<br />
renommierten Firmen auf dem<br />
Markt erhältlich. Allerdings<br />
ist das tägliche Tragen für den<br />
Erfolg essenziell.<br />
Sollte Ihr Kind eine Brille<br />
bevorzugen, oder die Handhabung<br />
von Kontaktlinsen eher<br />
schwierig finden, gibt es Brillengläser<br />
mit einem speziellen<br />
Aufbau, die optimal auf die<br />
Versorgung von kurzsichtigen<br />
Kindern abgestimmt sind.<br />
Die andere Option ist die<br />
Anpassung von Kontaktlinsen<br />
mit einer besonderen Randoptik.<br />
Hierfür stehen verschiedene<br />
Varianten als weiche,<br />
formstabile oder Kontaktlinse<br />
zum Übernachttragen zur<br />
Wahl. Bei der Auswahl des<br />
passenden Systems steht<br />
Ihnen ein Augenspezialist als<br />
Myopieexperte gerne zur Seite.<br />
Welche spezifischen Produkte<br />
hat die Firma Swiss-<br />
Lens für Kinder?<br />
Als Schweizer Hersteller von<br />
individuellen Kontaktlinsen<br />
haben wir bereits vor 15 Jahren<br />
ein Myopiemanagement-System<br />
namens Relax entwickelt,<br />
das Kontaktlinsen für jeden<br />
Tragewunsch beinhaltet. Dieses<br />
System ist zertifiziert <strong>und</strong><br />
hat sich seit Jahren bewährt.<br />
Ihr Kind kann zum Beispiel<br />
eine persönlich auf sein Auge<br />
angefertigte weiche Kontaktlinse<br />
von einem Augenspezialisten<br />
erhalten. Diese wird auf<br />
neusten Drehmaschinen in der<br />
Westschweiz unter strengen<br />
Medizinprodukterichtlinien<br />
hergestellt.<br />
Oder Sie entscheiden sich<br />
für Übernachttragelinsen,<br />
sogenannte Orthokeratologie-<br />
Kontaktlinsen. Hierbei handelt<br />
es sich um speziell designte<br />
formstabile Kontaktlinsen, die<br />
ausschliesslich während des<br />
Schlafens getragen werden. Ihr<br />
Kind hat den Vorteil, tagsüber<br />
völlig frei zu sein.<br />
Fazit: Wenn Ihr Kind erste<br />
Anzeichen für eine zunehmende<br />
Myopie zeigt, machen Sie<br />
einen Termin für einen<br />
Augencheck. Je früher Sie<br />
handeln, desto besser ist der<br />
Erfolg, die Augenges<strong>und</strong>heit<br />
der Kinder in der Zukunft zu<br />
erhalten.
6 | Lesen Sie mehr unter www.derges<strong>und</strong>heitsratgeber.ch<br />
Publireportage<br />
Lästiger Husten?<br />
In der Apotheke erhalten Sie nicht nur Hustenbonbons<br />
Der Herbst hat Einzug gehalten <strong>und</strong> somit auch wieder die Hustensaison. Doch Husten ist nicht<br />
gleich Husten. Apothekerin Samantha Megel klärt auf.<br />
Samantha<br />
Megel<br />
Apothekerin<br />
<strong>und</strong> Expertin<br />
Evidence<br />
Based Practice<br />
(EBP),<br />
Abteilung<br />
Innovation<br />
FOTO: ZVG<br />
Frau Megel, warum husten<br />
wir eigentlich?<br />
Husten ist hauptsächlich<br />
ein sinnvoller Reflex <strong>und</strong> ein<br />
wichtiger Teil der Selbstreinigungs-<br />
<strong>und</strong> Abwehrmechanismen<br />
der Lunge. Es ist deshalb<br />
nicht ratsam, den Husten<br />
systematisch mit Medikamenten<br />
zu unterdrücken. Bei<br />
ges<strong>und</strong>en Erwachsenen ist<br />
eine einfache Erkältung die<br />
häufigste Ursache von Husten.<br />
Wie behandelt man<br />
Husten am besten?<br />
Ein «normaler» Husten von<br />
bis zu drei Wochen kann<br />
in der Apotheke behandelt<br />
werden. Gewisse Hustenmittel<br />
sind rezeptpflichtig, dürfen<br />
aber trotzdem ohne ärztliche<br />
Verschreibung direkt in der<br />
Apotheke bezogen werden.<br />
Das wissen leider viele<br />
Leute nicht. Im Rahmen einer<br />
«Konsultation in der Apotheke»<br />
werden Sie kompetent<br />
beraten <strong>und</strong> erfahren, welche<br />
Hustenmittel für Sie am<br />
besten geeignet sind oder<br />
wann Sie sich doch lieber an<br />
Ihre Ärztin oder Ihren Arzt<br />
wenden sollten.<br />
Was muss man sich am Beispiel<br />
«Husten» unter einer<br />
Konsultation in der Apotheke<br />
vorstellen?<br />
Das Apothekenteam wird<br />
Ihnen ein paar Fragen stellen,<br />
um einen ersten Hinweis<br />
auf die Hustenursache zu<br />
erhalten. Husten wird nicht<br />
zwingend nur durch Erkältungsviren<br />
ausgelöst. In<br />
seltenen Fällen ist Husten<br />
auf Ursachen ausserhalb des<br />
Atmungstraktes, wie zum<br />
Beispiel eine Herz-Kreislauf-Erkrankung<br />
oder saures<br />
Aufstossen (Refluxkrankheit),<br />
zurückzuführen. Er kann<br />
auch bei Allergien (etwa Heuschnupfen)<br />
auftreten. Weitere<br />
Ursachen für Hustensymptome<br />
könnten eine Lungenentzündung<br />
oder Keuchhusten<br />
sein.<br />
Trockener oder produktiver<br />
Husten – was ist der<br />
Unterschied?<br />
Für die Behandlung ist es<br />
wichtig zu unterscheiden,<br />
ob es sich um einen trockenen<br />
Reizhusten oder einen<br />
produktiven Husten (mit<br />
Auswurf) handelt. Im Falle<br />
einer Virusinfektion ist<br />
die erste <strong>und</strong> die letzte<br />
Phase oft ein trockener<br />
Reizhusten.<br />
Behandlung mit Hustenstiller<br />
oder Hustenlöser?<br />
Bei trockenem Reizhusten ist<br />
kurzfristig die Anwendung<br />
von Hustenstillern (sogenannten<br />
Antitussiva) möglich.<br />
Sobald sich der Husten löst,<br />
sollte das Antitussivum<br />
abgesetzt beziehungsweise<br />
bei starkem nächtlichem Reizhusten<br />
nur noch zur Nacht<br />
angewendet werden. Vor<br />
allem codeinhaltige Präparate<br />
können den Nachtschlaf<br />
verbessern. Bei produktivem<br />
Husten fördern Hustenlöser<br />
den Auswurf beziehungsweise<br />
das Abhusten von<br />
Bronchialschleim.<br />
Wie sieht es mit Kombinationspräparaten<br />
aus?<br />
Aus pharmazeutischer Sicht<br />
ist die gleichzeitige Einnahme<br />
von Antitussiva <strong>und</strong> Expektoranzien<br />
– wie es im Fall von<br />
Kombinationspräparaten<br />
vorkommen kann – nicht<br />
sinnvoll. Wenn der vermehrt<br />
produzierte Schleim durch<br />
eine Unterdrückung des<br />
Hustens nicht abgehustet<br />
werden kann, besteht die<br />
Gefahr eines Sekretstaus.<br />
Dieser bildet einen Nährboden<br />
für Bakterien <strong>und</strong> weitere<br />
Keime.<br />
Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke<br />
beraten <strong>und</strong> behandeln – nicht nur<br />
zum Thema Husten.<br />
Mehr Informationen<br />
www.wir-machens-möglich.ch
Von Angina über Hauterkrankungen,<br />
Insektenstiche bis Zahnschmerzen – am<br />
besten konsultierst du immer zuerst die<br />
Apotheke deines Vertrauens.<br />
MEDIAPLANET | 7
8 | Lesen Sie mehr unter www.derges<strong>und</strong>heitsratgeber.ch<br />
«WARUM habt ihr uns<br />
gegen HPV impfen lassen?»<br />
Jeden Tag treffen Eltern Entscheidungen für ihre Kinder. Es dauert, bis der Nachwuchs reif<br />
genug ist, um mit <strong>und</strong> schliesslich selbst zu entscheiden. Zu den Entscheidungen, die Eltern<br />
treffen, zählen auch die über die Impfungen. Doreen Brumme erklärt ihren Töchtern <strong>und</strong><br />
Söhnen hier, warum sie die Kinder gegen humane Papillomaviren (HPV) impfen liess.<br />
Ihr 4 Liebsten!<br />
Eure WARUMs bescheren uns Eltern unvergessliche Momente: Sie sind Wecker <strong>und</strong> Spiegel,<br />
Kompass <strong>und</strong> Schatz. Viele WARUMs sind inzwischen DARUMs. Ihr seid mit 19, 17, 15 <strong>und</strong> 10<br />
Jahren grösser <strong>und</strong> gross. Wir erleben, dass eure WARUMs mehr <strong>und</strong> mehr nach den Anteilen<br />
fragen, die wir Eltern am Lauf der Dinge haben. Ein WARUM, das ihr uns mit Recht fragt, ist<br />
das nach den Impfungen in eurem Impfpass.<br />
WARUM haben wir euch gegen HP-Viren impfen lassen? Weil wir überzeugt sind, dass das<br />
richtig ist. Ihr könnt uns glauben: Wir machten uns die Impfentscheidungen für euch nicht<br />
leicht. Ihr kennt das: Während einem manche Entscheidungen – die zwischen Schwarz <strong>und</strong><br />
Weiss – leichter fallen, machen es einem andere – die zwischen Grau <strong>und</strong> Grau – schwer.<br />
F<strong>und</strong>iertes Wissen hilft dabei, einem unentschiedenen Hin- <strong>und</strong> Herschwanken ein Ende zu<br />
bereiten. Und das ist das Leben: der Versuch, die richtige Entscheidung zu fällen. Eine nach<br />
der anderen.<br />
Die HPV-Impfung wirkt, sagt die Medizin. Wir vertrauen darauf <strong>und</strong> finden Impfungen<br />
unerlässlich. Denn sie schützen nicht nur Einzelne, sondern auch alle drumherum. Ihr habt<br />
das während der Pandemie selbst erlebt. Für uns stand von Anfang an fest, dass ihr Kinder<br />
nach Plan geimpft werdet. «Unseren» Kinderärztinnen <strong>und</strong> -ärzten vertrauen wir besonders.<br />
Wir kennen sie seit euren ersten Lebenstagen <strong>und</strong> sie kennen uns. Sie sind Teil des <strong>Sicher</strong>heitsnetzes,<br />
das wir Eltern unermüdlich um euch herum spinnen, damit ihr euch frei <strong>und</strong><br />
ges<strong>und</strong> entwickeln könnt. Ihr Zuraten zur Impfung hatte Gewicht.<br />
Von HP-Viren geht Gefahr aus. Meist verläuft die Infektion unbemerkt, doch noch lange<br />
danach können sich hässliche Warzen zeigen. Im schlimmsten Fall wächst ein Krebsgeschwür.<br />
Ihr wisst, dass ich schon Krebs hatte. Den bin ich zwar lange los – doch seine Narben<br />
bleiben. Ebenso die Angst. Selbstverständlich wollen wir euch das Schicksal möglichst<br />
ersparen.<br />
Die Wirksamkeit der HPV-Impfung ist belegt. Uns war wichtig, dass ihr alle vier, Mädchen<br />
wie Jungen, geimpft werdet. Denn damit schützt ihr euch <strong>und</strong> alle, die ihr hautnah liebt. Die<br />
Impfentscheidung trafen wir für euch. Ihr hattet keine Wahl. Das ist uns bewusst. Doch die<br />
Impfung gegen HPV wirkt am stärksten, wenn sie vor dem ersten sexuellen Kontakt erfolgt –<br />
zu einem Zeitpunkt also, als Sex für euch noch kein Thema war.<br />
Alles Liebe<br />
Mama <strong>und</strong> Papa<br />
FOTO: ZVG<br />
Doreen<br />
Brumme<br />
Journalistin<br />
<strong>und</strong> bloggt als<br />
#motherof4<br />
über <strong>Familie</strong>nthemen<br />
• Das BAG empfiehlt seit 2024 die<br />
HPV-Impfung nun auch als Basisimpfung<br />
für Jungen zwischen 11 <strong>und</strong><br />
14 Jahren.<br />
• Die Impfung ist auch nach Kontakt<br />
mit dem Virus noch sinnvoll <strong>und</strong><br />
wirksam<br />
• Jugendliche <strong>und</strong> junge Erwachsene<br />
können bis zum 26. Lebensjahr eine<br />
Nachholimpfung bzw. ergänzende<br />
Impfung machen.<br />
• Kostenlos für alle zwischen 11 <strong>und</strong><br />
26 Jahre im Rahmen der kantonalen<br />
HPV-Programme<br />
HPV-VORSORGE<br />
BEGINNT SCHON<br />
IM KINDESALTER!<br />
Mehr Informationen<br />
über HPV gibt es unter:<br />
hpv-info.ch/elterngegenhpv<br />
MSD Merck Sharp & Dohme AG, Werftestrasse 4, CH-6005 Luzern. © 2024 Merck & Co., Inc., Rahway, NJ, USA <strong>und</strong> ihre Tochtergesellschaften. Alle Rechte vorbehalten. CH-NON-02450 / 10.2023
MEDIAPLANET | 9<br />
Was Eltern über Epilepsie<br />
wissen sollten<br />
Epileptische Anfälle entstehen im Hirn <strong>und</strong> können sehr<br />
dramatisch aussehen – aber auch ganz unscheinbar. Es ist<br />
wichtig, Epilepsien früh zu entdecken.<br />
Dr. med.<br />
Judith Kalser<br />
Neuropädiaterin<br />
in Lausanne<br />
FOTO: ZVG<br />
Die siebenjährige<br />
Cylia (alle Namen<br />
geändert) gilt als<br />
Träumerin. Oft<br />
bekommt sie nicht mit, was<br />
die Lehrerin sagt, <strong>und</strong> starrt<br />
ins Leere.<br />
Leon (6 Monate) reisst<br />
unvermittelt seine gebeugten<br />
Arme hoch, scheint zu nicken<br />
<strong>und</strong> beugt seinen Oberkörper<br />
vor. Nicht nur einmal, sondern<br />
mehrfach. Hat er sich<br />
erschreckt?<br />
Anna (2 Jahre) ist krank,<br />
das Fieber steigt schnell.<br />
Plötzlich wird sie bewusstlos,<br />
ihr Körper wird steif. Nach<br />
einer halben Minute fangen<br />
ihre Arme <strong>und</strong> Beine an,<br />
heftig zu zucken, <strong>und</strong> sie hat<br />
Schaum vor dem M<strong>und</strong>.<br />
Wenn Sie nur bei Anna auf<br />
Epilepsie tippen, sollten Sie<br />
unbedingt weiterlesen.<br />
Tatsächlich hat Anna<br />
einen Fieberkrampf,<br />
keine Epilepsie.<br />
Das ist zwar ein<br />
«grosser» epileptischer<br />
Anfall<br />
– früher «Grand<br />
Mal», heute<br />
«tonisch-klonischer<br />
Anfall»,<br />
aber meistens<br />
harmlos. Anna<br />
wird vermutlich im Schulalter<br />
keine Anfälle mehr haben.<br />
Cylia <strong>und</strong> Leon dagegen<br />
haben Epilepsie, wie etwa<br />
jede:r H<strong>und</strong>ertste. Zwei<br />
Drittel aller Epilepsien lassen<br />
sich gut behandeln. Die<br />
Gemeinsamkeit: Während der<br />
Anfälle gerät die Aktivität der<br />
Nervenzellen aus den Fugen,<br />
was sehr unterschiedlich aussehen<br />
kann.<br />
Cylia hat «kindliche<br />
Absence-Epilepsie». Ihre<br />
Anfälle sind kurz <strong>und</strong> harmlos.<br />
Weil sie aber bis zu r<strong>und</strong><br />
100-mal täglich vorkommen<br />
können, hat sie Probleme in<br />
der Schule. Seit der Diagnose<br />
nimmt sie regelmässig<br />
Tabletten. Ihre Noten sind<br />
nun besser.<br />
Von Leons ungewöhnlichem<br />
Verhalten konnte die<br />
Mutter ein Video machen <strong>und</strong><br />
dem Spezialisten schicken.<br />
Er hat eine schwere Epilepsieform.<br />
Je schneller<br />
Leon gründlich untersucht<br />
wird, desto besser sind seine<br />
Chancen auf die passende<br />
Behandlung <strong>und</strong> eine bessere<br />
Entwicklung.<br />
Eine Epilepsiediagnose<br />
ist ein Schock. Neben der<br />
fachärztlichen Abklärung <strong>und</strong><br />
Therapie können Beratung,<br />
Veranstaltungen <strong>und</strong> Infoflyer<br />
helfen: Die Schweizerische<br />
Epilepsie-Liga informiert zu<br />
medizinischen Themen, die<br />
Patient:innenorganisation<br />
Epi-Suisse zu sozialen Fragen.<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
Mehr über Epilepsie<br />
bei Kindern:<br />
www.epi.ch<br />
www.epi-suisse.ch<br />
Was tun bei einem grossen Anfall?<br />
Ob Ihr Kind einen Fieberkrampf hat oder<br />
Sie einen schweren Anfall miterleben:<br />
Versuchen Sie, ruhig zu bleiben. Messen<br />
Sie die Anfallsdauer <strong>und</strong> schützen Sie<br />
die Person vor Verletzungen, insbesondere<br />
den Kopf. Schieben Sie nichts<br />
zwischen die Zähne <strong>und</strong> dämmen Sie die<br />
Bewegungen nicht ein. Informieren Sie<br />
Ihre Kinderärztin / Ihren Kinderarzt oder<br />
einen Notfallkontakt.
10 | Lesen Sie mehr unter www.derges<strong>und</strong>heitsratgeber.ch<br />
Diese Beiträge entstanden mit fre<strong>und</strong>licher Unterstützung der Dr. Schär AG.<br />
FOTO: ZVG<br />
«Mit etwas Kreativitat können wir alles so<br />
zubereiten, dass Ava es auch essen kann»<br />
Ava (bald vier Jahre<br />
alt) ist ein lebensfroher,<br />
kluger,<br />
kreativer kleiner<br />
Mensch. Mit sechs Monaten<br />
hatte sie ihren ersten Krampfanfall.<br />
Nach einer langen<br />
Odyssee an Untersuchungen<br />
wurde schliesslich die Diagnose<br />
Dravet-Syndrom gestellt.<br />
Es handelt sich dabei um eine<br />
seltene, meist pharmakoresistente<br />
Epilepsie im Kindesalter.<br />
Ava hat verschiedenste<br />
Medikamente bekommen,<br />
die alle nicht wirksam waren.<br />
Eine Medikamentenkombination<br />
hat schliesslich sogar<br />
ihrer Entwicklung geschadet:<br />
Sie hatte Schlafstörungen,<br />
keine Kraft mehr zum Laufen<br />
<strong>und</strong> hörte auf zu sprechen.<br />
Ein Zustand, den wir so nicht<br />
hinnehmen wollten. Wir baten<br />
darum, die ketogene Diät als<br />
Möglichkeit für Ava auszuprobieren.<br />
In der Kinderklinik<br />
wurde Ava dann auf die ketogene<br />
Ernährung eingestellt.<br />
Da sie schon immer gerne<br />
Was sind Epilepsien?<br />
Dr. Andrea Rüegger: Epilepsie<br />
ist eine neurologische<br />
Erkrankung, die sich mit wiederkehrenden<br />
epileptischen<br />
Anfällen zeigt. Diese werden<br />
durch eine vorübergehende<br />
Störung der Nervenzellen<br />
ausgelöst. Die Symptome von<br />
fettig gegessen hat, fiel ihr die<br />
Umstellung vergleichsweise<br />
leicht. Gleich am zweiten Tag<br />
der Einführung der ketogenen<br />
Ernährung war Ava bereits in<br />
Ketose. Sie hatte mehr Kraft<br />
zum Laufen <strong>und</strong> sprach wieder<br />
mehr. Ausserdem schlief<br />
sie nachts viel besser. Auch<br />
Avas Anfallslage hat sich bis<br />
heute deutlich verbessert. Die<br />
Anfallsdauer ist kürzer, sie hat<br />
weniger Krampfanfälle <strong>und</strong><br />
auch der Tonus der Anfälle<br />
ist leichter. Wir konnten die<br />
ketogene Ernährung gut in<br />
unseren Alltag integrieren.<br />
Tatsächlich ist es viel einfacher,<br />
als es auf den ersten<br />
Blick erscheint. Mit etwas<br />
Kreativität können wir alles so<br />
zubereiten, dass Ava es auch<br />
essen kann.<br />
Epilepsie können vielfältig<br />
<strong>und</strong> je nach Epilepsieform<br />
unterschiedlich sein. Zu den<br />
häufigsten Anzeichen gehören<br />
plötzliche Veränderungen im<br />
Verhalten, Bewusstseinsverlust,<br />
unkontrollierte Bewegungen,<br />
Zuckungen oder Krämpfe,<br />
bei denen entweder einzelne<br />
Ava kocht sehr gerne<br />
gemeinsam mit uns <strong>und</strong> kennt<br />
das genaue Abwiegen der<br />
einzelnen Zutaten. Ansonsten<br />
macht Ava viele Dinge, die<br />
andere Kinder in ihrem Alter<br />
auch gerne machen. Zum<br />
Beispiel lesen wir viel. Am<br />
liebsten Bilderbücher <strong>und</strong> am<br />
allerliebsten das Buch «Ava &<br />
Groot – von Epilepsie <strong>und</strong><br />
Superhelden». Dieses<br />
Sachbilderbuch, in dem Ava<br />
<strong>und</strong> Groot die Erkrankung<br />
Epilepsie erklären, habe ich<br />
für meine Tochter geschrieben<br />
<strong>und</strong> illustriert, um ihr <strong>und</strong> den<br />
Kindern im Kindergarten die<br />
Erkrankung zu erklären. Darin<br />
wird auch das Superhel:dinnen-Essen<br />
– ketogene<br />
Ernährung – kindgerecht<br />
erklärt.<br />
Ketogene Ernährungstherapien (KET):<br />
Was bringen sie bei Epilepsien?<br />
80'000 – oder fast ein Prozent der Bevölkerung: So viele Menschen leiden in der Schweiz<br />
an Epilepsien, darunter etwa 15'000 Kinder <strong>und</strong> Jugendliche. Im Interview erklären<br />
die Neurologin Dr. Andrea Rüegger <strong>und</strong> die Ernährungsberaterin Daniela Moor vom<br />
Kinderspital Zürich, was ketogene Ernährungstherapien sind <strong>und</strong> was diese bei<br />
Epilepsien bringen.<br />
Muskeln oder der gesamte<br />
Körper betroffen sein können.<br />
Epilepsien können in jedem<br />
Alter auftreten, besonders<br />
häufig erkranken kleine Kinder<br />
<strong>und</strong> über 60-Jährige. *<br />
Was ist die ketogene Ernährungstherapie?
MEDIAPLANET | 11<br />
Dr. med.<br />
Andrea<br />
Rüegger<br />
Oberärztin am<br />
Kinderspital<br />
Zürich,<br />
EEG/Epilepsie<br />
Neuropädiatrie<br />
Daniela<br />
Moor, B.Sc.<br />
Ernährungsberaterin<br />
am Kinderspital<br />
Zürich<br />
FOTO: ZVG<br />
FOTO: ZVG<br />
Dr. Andrea Rüegger: Das ist<br />
eine Ernährungsform, die bei<br />
der Behandlung von Epilepsien<br />
eingesetzt wird <strong>und</strong><br />
bei einigen Stoffwechselerkrankungen<br />
die Therapie der<br />
Wahl ist.<br />
Daniela Moor: Wer sich<br />
ketogen ernährt, isst reichlich<br />
Fette, Eiweisse <strong>und</strong> sehr<br />
wenige Kohlenhydrate. Aus<br />
den zugeführten Fetten werden<br />
durch den Körper Ketone<br />
gebildet, die das Gehirn als<br />
alternative Energiequelle<br />
(ansonsten wird der Zucker<br />
als Energie gebraucht) nutzen<br />
kann. Dieser Zustand des<br />
Körpers nennt man Ketose<br />
<strong>und</strong> ist ähnlich, wie wenn eine<br />
Person fastet.<br />
Wie wirkt die KET, <strong>und</strong> wem<br />
kann sie helfen?<br />
Dr. Andrea Rüegger: Epilepsie<br />
ist nicht gleich Epilepsie<br />
– jede epileptische Erkrankung<br />
verläuft individuell <strong>und</strong><br />
spricht unterschiedlich auf<br />
Medikamente (anfallsunterdrückende<br />
Medikamente) an.<br />
Bei bestimmten Epilepsieformen<br />
führt die ketogene<br />
Ernährungstherapie zu<br />
einer deutlichen Verbesserung<br />
der Anfälle oder sogar<br />
zu Anfallsfreiheit. Meist wird<br />
die ketogene Ernährungstherapie<br />
parallel zu den Medikamenten<br />
begonnen, <strong>und</strong> bei<br />
gutem Verlauf können diese<br />
möglicherweise reduziert <strong>und</strong><br />
gestoppt werden.<br />
Daniela Moor: Zu uns kommen<br />
oft <strong>Familie</strong>n mit Kindern,<br />
die schon viel ausprobiert<br />
haben, um die Epilepsie in den<br />
Griff zu bekommen. Die ketogene<br />
Ernährungstherapie stellt<br />
eine zu den Medikamenten<br />
alternative Therapieform dar.<br />
Medikamente haben mitunter<br />
Nebenwirkungen, manche<br />
machen die Kinder zum Beispiel<br />
müde oder beeinträchtigen<br />
die Konzentration.<br />
Ist die ketogene Ernährungstherapie<br />
sicher?<br />
Dr. Andrea Rüegger: Die<br />
positive Wirkung der ketogenen<br />
Ernährungstherapie bei<br />
Epilepsien ist seit Jahrzehnten<br />
bekannt <strong>und</strong> belegt. Sie wird<br />
in auf Epilepsien spezialisierten<br />
Zentren angewandt<br />
<strong>und</strong> ist sicher. Wir prüfen in<br />
jedem Fall vorab, ob die KET<br />
infrage kommt, <strong>und</strong> schliessen<br />
dabei aus, dass etwas<br />
dagegenspricht.<br />
Können schon Säuglinge<br />
ketogen ernährt werden?<br />
Daniela Moor: Ja. Die<br />
ketogene Ernährungstherapie<br />
lässt sich schon sehr früh<br />
anwenden <strong>und</strong> bei Säuglingen<br />
durchaus mit dem Stillen<br />
kombinieren.<br />
Was kommt bei der ketogenen<br />
Ernährung auf den<br />
Teller?<br />
Daniela Moor: Bei der<br />
ketogenen Ernährung gibt es<br />
neben der klassischen Form<br />
weitere Unterformen. Wir<br />
tischen unseren Patientinnen<br />
<strong>und</strong> Patienten hier im Spital<br />
beispielsweise Folgendes auf:<br />
• Früh: Rührei mit Speck oder<br />
spezielles Brot («Proteinbrot»)<br />
mit fettreichem Belag<br />
(Butter plus Käse oder Wurst)<br />
oder spezielle Pancakes mit<br />
Apfelmus<br />
• Mittags: Wienerle oder<br />
Lachs mit Salat oder<br />
Karotten in Doppelrahmsauce<br />
oder Rohkost mit<br />
fettreichem Dip oder Konjakreis/-nudeln<br />
mit Rahmgeschnetzeltem<br />
<strong>und</strong> als Dessert<br />
eine Mascarponecreme<br />
• Abends: Bircher Müsli<br />
mit Beeren oder Spiegelei<br />
mit Rohkost oder Brot mit<br />
Aufstrich/Belag<br />
• Snacks: Oliven, Macadamianüsse,<br />
Avocadocreme mit<br />
Gurke, ketogenes Eis<br />
Gegebenenfalls müssen auch<br />
Multivitamine zugeführt<br />
werden, um den Bedarf daran<br />
zu decken.<br />
Ist es schwer, sich ketogen<br />
zu ernähren?<br />
Dr. Andrea Rüegger: Die<br />
Ernährungsumstellung ist<br />
aufwendig <strong>und</strong> sollte nur<br />
unter fachk<strong>und</strong>iger Anleitung<br />
erfolgen.<br />
Daniela Moor: Wir informieren,<br />
beraten <strong>und</strong> schulen die<br />
Betroffenen <strong>und</strong> ihre <strong>Familie</strong>n<br />
darin. Neben der anfangs<br />
engmaschigen medizinischen<br />
Betreuung bleiben wir<br />
Ernährungsberater:innen<br />
auch zur Ernährungsumstellung<br />
per Telefon <strong>und</strong> Mail in<br />
engem Kontakt. Ausserdem<br />
können die <strong>Familie</strong>n moderne<br />
Apps nutzen, um jederzeit<br />
komfortabel per Smartphone<br />
Mengen <strong>und</strong> Mengenverhältnisse<br />
sowie ketogene Rezepte<br />
abzufragen.<br />
Wie lange darf man sich<br />
ketogen ernähren?<br />
Dr. Andrea Rüegger: Die<br />
ketogene Ernährungstherapie<br />
wird oftmals viele Jahre lang<br />
angewandt <strong>und</strong> ist je nach<br />
Erkrankung auch lebenslang<br />
notwendig. Die Dauer der<br />
Durchführung ist von vielen<br />
verschiedenen Faktoren<br />
abhängig <strong>und</strong> wird individuell<br />
besprochen. Studien haben<br />
gezeigt, dass oftmals der Effekt<br />
auch nach zwei Jahren anhält,<br />
wenn die Therapie dann<br />
gestoppt wird.<br />
* Universitätsspital Zürich<br />
(https://www.usz.ch/krankheit/epilepsie)<br />
Du interessierst dich für die<br />
Ketogene Ernährungstherapie?<br />
Hier findest du Erfahrungsberichte,<br />
nützliche Information <strong>und</strong> Rezepte:<br />
www.kanso.com
12 | Lesen Sie mehr unter www.derges<strong>und</strong>heitsratgeber.ch<br />
«Mamas Unplugged» –<br />
die Plattform für Mutterschaft<br />
Die sechs Mütter von Mamas Unplugged beantworten die Frage, warum<br />
man ehrlich über Mamasein reden muss. Zudem schreibt Gründerin<br />
<strong>und</strong> vierfache Mutter Nadine Chaignat einen Brief an ihr damaliges<br />
schwangeres Ich mit allem, was sie gerne schon da gewusst hätte.<br />
«<br />
Authentische Mutterschaft bedeutet<br />
zuzulassen, dass andere bei mir Schwäche<br />
sehen dürfen. Das fühlt sich nicht zwingend gut<br />
an. Aber ermutigt hoffentlich, dass auch andere<br />
in ihrem Alltag beginnen, über Schwieriges zu<br />
reden. Schöne wie schwierige Momente teilen.<br />
Und das fühlt sich dann wiederum sehr gut an.<br />
Nadine, Gründerin<br />
«<br />
Mutterschaft ist Lebensinhalt, Lebenssinn<br />
<strong>und</strong> macht glücklich. Das ist eine Lüge. Ja,<br />
es kann sein, dass Mutterschaft erfüllend ist.<br />
Gleichzeitig ist Muttersein anstrengend, traurig,<br />
kann bereut <strong>und</strong> verflucht werden. Dies muss<br />
benannt werden, damit nicht immer wieder<br />
Frauen daran verzweifeln.<br />
Mirjam, Muttern-Podcast<br />
«<br />
Mutterschaft ist facettenreich, w<strong>und</strong>erbar,<br />
aber eben auch anstrengend. Wenn ich sehe,<br />
dass es nicht nur mir so geht, fühle ich mich<br />
aufgefangen, verstanden <strong>und</strong> weniger alleine.<br />
Und das wiederum gibt mir mehr Gelassenheit<br />
<strong>und</strong> Energie zurück, die schwierigen<br />
Situationen zu meistern <strong>und</strong> die schönen zu<br />
geniessen.<br />
Sandra, Rezepte<br />
Liebes Ich,<br />
ich nehme dich erst mal in den Arm. Weil es das ist, was du am meisten<br />
brauchen wirst: Menschen, die dich sehen <strong>und</strong> dich umarmen in<br />
all deinen unterschiedlichen Zuständen des Mutterseins.<br />
Du glaubst, du müsstest es einfach können, das Muttersein. So<br />
wie du so vieles konntest bisher. Aber Muttersein kann man nicht,<br />
Muttersein ist ein Zustand. Ein ungewohnter Zustand. Einer, der<br />
sich immer wieder ändert. Kaum gewinnst du <strong>Sicher</strong>heit, wirst du<br />
neue Unsicherheiten erleben.<br />
Also sei einfach.<br />
Sei mutig du selbst.<br />
Verschwende keine Energie damit, anderen gefallen zu wollen.<br />
Es gibt zu viele, die wissen, wie Mütter sein sollten <strong>und</strong> wie nicht.<br />
Schaffe dir Klarheit darüber, was dir wichtig ist. Was für dein Kind<br />
wichtig ist. Was für euer <strong>Familie</strong>nleben wichtig ist. Und dann lass<br />
alle anderen los. Ertrage, dass sie nicht verstehen. Dass sie Dinge<br />
anders sehen.<br />
Denn am Ende bist du die, die Mutter ist. Die Mutter deines Kindes<br />
ist. Die diese Beziehung gestaltet. In den wachen Nächten <strong>und</strong> in<br />
den Tagen, die sich in die Länge ziehen können.<br />
Auch du hast Vorstellungen davon, wie du sein solltest. Wie du mit<br />
deinem Kind umgehen willst. Wie es sich anfühlt, das Leben mit<br />
Kind, das Leben als <strong>Familie</strong>.<br />
Einmal mehr: Lasse los. Alles! Muttermilch oder nicht. Holzspielzeuge<br />
oder nicht. Wie rasch das Kind windelfrei ist oder nicht. Was<br />
es können sollte, wie viele Fre<strong>und</strong>e es haben sollte, welche Noten in<br />
der Schule, welchen Bildungsweg.<br />
Je schneller du loslässt, umso eher kannst du dich darauf einlassen,<br />
was das Leben mit deinen Kindern reich macht. Du entdeckst, wie<br />
voll es ist. Wie tief du empfindest, in deinem Glück, aber auch in<br />
deiner Verzweiflung. Du erlebst, dass du selbst in den desaströsesten<br />
Momenten halten kannst. Wenn du weinend am Boden sitzt, die<br />
brüllenden Kinder um dich herum, wirst du bleiben <strong>und</strong> dich daran<br />
festhalten, dass du sie liebst <strong>und</strong> sie dich lieben.<br />
Es sind nicht die glorreichen Momente, die hochfliegenden. Es sind<br />
Momente wie diese, die dich zu deinem Herz führen. Die dich erleben<br />
lassen, dass du mit deinen Kindern Menschen in deinem Leben<br />
hast, die bereit sind, dich immer wieder neu zu lieben. Dir immer<br />
wieder zu verzeihen.<br />
Diese Beziehung ist das Kostbarste überhaupt. Wertschätze sie. Sorge<br />
dich um sie. Beschütze dein Herz <strong>und</strong> die Herzen deiner Kinder.<br />
Du bist die, die gestalten kann. Du bist die, die weiter sieht als sie.<br />
Die ein «Dumme Mama» verzeihen kann, weil sie die Überforderung
MEDIAPLANET | 13<br />
«<br />
Man ist nie die Einzige, die mal keinen Bock hat, Kinder zu<br />
bespassen. Die mal schreit, weint, flucht. Niemals. Das Wissen, dass<br />
es auch anderen so geht, hilft vielen enorm. Darum sollte man auch<br />
solche schwachen Momente teilen. Es ist mal wild, laut, dreckig,<br />
chaotisch, zu viel, zu wenig..<br />
Rahel, Texterin<br />
des Kindes sieht. Mute ihnen zuweilen eine dumme Mama zu. Halte<br />
aus, dass Kinder Lernende sind. Halte ihnen das nicht vor. Glaube<br />
daran, dass sie jederzeit darum bemüht sind, Dinge «richtig» zu<br />
machen. Und daran verzweifeln, dass sie das nicht können. Darüber<br />
frustriert <strong>und</strong> traurig sind. Halte deinen Glauben an sie hoch, genau<br />
dann. Sprich ihnen zu, dass sie geliebt sind, dass sie das schaffen<br />
werden, dass ihr das schaffen werdet, zusammen.<br />
Das ist das, was ich in diesem Brief tue: Dein Herz halten. Dir meinen<br />
Glauben zusprechen, dass du das können wirst. Dass du es gut<br />
machen wirst. Dass es gut kommt. Und du alles bist, was ihr braucht,<br />
um ein volles, reiches Leben miteinander zu teilen.<br />
Nadine, Gründerin<br />
Du willst mehr von uns hören oder lesen? Wir reden <strong>und</strong><br />
schreiben für Mamas Unplugged, einer Plattform für Mütter.<br />
Uns verbindet der Wunsch nach authentischem Muttersein,<br />
liebevollen Beziehungen <strong>und</strong> einem (selbst)bewussten<br />
Gestalten des Alltags.<br />
Reinlesen: www.mamasunplugged.com<br />
Reinhören: www.mamasunplugged.com/podcast<br />
Reinschauen: www.instagram.com/mamas_unplugged<br />
FOTOS: VANESSA KÄSER<br />
«<br />
Heute wird «authentisches Muttersein» oft<br />
gleichgesetzt mit «Schwieriges benennen». Ich<br />
will nicht, dass die Gesellschaft dieses Bild der<br />
«motzenden Mütter» hat – denn für mich ist<br />
es die Freude meines Lebens. Aber es ist eine<br />
Bereicherung, wenn Frauen echt <strong>und</strong> offen über<br />
ihre Mutterschaft sprechen.<br />
Vanessa, Fotografin<br />
«<br />
In den sozialen Medien begegnen mir ständig<br />
vermeintlich perfekte Eltern. Für mich<br />
bedeutet authentisches Muttersein zeigen,<br />
sich selbst nicht zu verlieren <strong>und</strong> dies einander<br />
vorzuleben. Früher war da das sprichwörtliche<br />
Dorf. Heute brauchen wir Unterstützung<br />
in anderer Form: Gönnen wir uns diese<br />
gegenseitig!<br />
Barbara, Lektorin
14 | Lesen Sie mehr unter www.derges<strong>und</strong>heitsratgeber.ch<br />
Publireportage<br />
FOTO: ZVG<br />
Warum ist Babyschwimmen<br />
so beliebt?<br />
Babyschwimmen ist heute beliebter denn je. Die Plätze sind schnell ausgebucht, <strong>und</strong> viele<br />
Eltern warten gespannt auf die Veröffentlichung neuer Termine. Doch was steckt hinter<br />
diesem Trend, <strong>und</strong> warum ist der Wasserspass für die Kleinsten so vorteilhaft?<br />
Seit einigen Jahren<br />
erfreuen sich Baby<strong>und</strong><br />
Kinderschwimmkurse<br />
wachsender<br />
Beliebtheit. Diese Entwicklung<br />
kommt nicht von ungefähr:<br />
Schliesslich bedeutet die<br />
Fähigkeit zu schwimmen, ein<br />
Stück <strong>Sicher</strong>heit fürs ganze<br />
Leben. Auch die ges<strong>und</strong>heitlichen<br />
Vorteile sind bekannt<br />
<strong>und</strong> besonders die Freude,<br />
die Babys an diesen Kursen<br />
haben, ist unverkennbar. Denn<br />
im Wasser lässt die Schwerkraft<br />
nach <strong>und</strong> die Kleinen<br />
können freie Bewegungen<br />
ausführen, die an Land noch<br />
nicht möglich sind. Dies bereitet<br />
ihnen sichtlich Spass <strong>und</strong><br />
stärkt ihr Selbstvertrauen.<br />
Die Vorteile des Babyschwimmens<br />
Iris Augsburger, die Gründerin<br />
von H 2<br />
O Wasser erleben AG,<br />
der grössten Anbieterin von<br />
Baby- <strong>und</strong> Kinderschwimmkursen<br />
in der Schweiz <strong>und</strong><br />
Erfinderin der bekannten<br />
Methode Iris Augsburger,<br />
erklärt: «Durch die frühe<br />
Gewöhnung ans Wasser<br />
entwickeln die Kinder ein<br />
gutes Körperbewusstsein.<br />
Schnell, langsam, bewegen,<br />
untertauchen, gleiten – durch<br />
die vielfältigen Bewegungsimpulse<br />
lernt das Baby seinen<br />
Körper kennen <strong>und</strong> schafft so<br />
eine wichtige Basis für seine<br />
motorische <strong>und</strong> koordinative<br />
Entwicklung.» Zudem werden<br />
die Kleinen durch den Wasserwiderstand<br />
sanft massiert,<br />
was Koliken oder Verdauungsprobleme<br />
vermindern oder<br />
gänzlich verhindern kann.<br />
Gemeinsame Erlebnisse<br />
stärken die Beziehung<br />
Die Eltern wiederum<br />
geniessen es sehr, ihr Baby<br />
so glücklich zu sehen <strong>und</strong><br />
gemeinsam im Wasser etwas<br />
Schönes zu erleben. Ohne<br />
Ablenkung durch Handys oder<br />
andere Störfaktoren können<br />
sie sich in den Kursen ganz<br />
auf ihr Kind konzentrieren.<br />
Diese entspannte Zweisamkeit<br />
im warmen Wasser festigt<br />
die Eltern-Kind-Beziehung<br />
<strong>und</strong> schafft unvergessliche<br />
Momente. Zudem erleichtert<br />
die Gewöhnung an den<br />
gemeinsamen Umgang mit<br />
Wasser später auch das Baden<br />
zu Hause.<br />
Lernen ohne<br />
Leistungsdruck<br />
Die Kurse sind spielerisch<br />
aufgebaut <strong>und</strong> ermöglichen<br />
den Kleinen, schnell <strong>und</strong> ohne<br />
Leistungsdruck schwimmen<br />
zu lernen. Für Kinder bis<br />
vier Jahre steht in den «First<br />
Flow»-Kursen das gemeinsame<br />
Kennenlernen des Elementes<br />
Wasser im Vordergr<strong>und</strong>. Kinder<br />
zwischen vier bis acht Jahren<br />
besuchen selbstständig die<br />
«Let’s Swim»-Kurse. In diesen<br />
Kursen lernen <strong>und</strong> üben sie<br />
die vier Schwimmtechniken<br />
Brust-, Rücken-, Kraul- <strong>und</strong><br />
Delfinschwimmen. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
braucht es keine Vorkenntnisse.<br />
Iris Augsburger<br />
betont: «Wir legen insbesondere<br />
Wert darauf, dass jedes Kind<br />
individuell lernen kann. Wer<br />
sich noch nicht traut, kann<br />
eine einfachere Übungsvariante<br />
auswählen. Wer bereits<br />
fortgeschrittener ist, versucht<br />
eine Steigerungsform. So wird<br />
es niemandem langweilig <strong>und</strong>
MEDIAPLANET | 15<br />
Passende Schwimmkurse buchen<br />
Die Baby- <strong>und</strong> Kinderschwimmkurse finden<br />
in der ganzen Schweiz an über 60 Standorten<br />
statt. Auf der Webseite wassererleben.ch<br />
können die Kurse ganz einfach nach Alter des<br />
Kindes <strong>und</strong> Ort gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> gebucht werden.<br />
Kursdaten<br />
Kursdaten «First Flow»<br />
(ab 10 Wochen bis 4 Jahre)<br />
firstflow.ch<br />
Kursdaten «Let’s Swim»<br />
(ab 4 Jahre bis 8 Jahre)<br />
letsswim.ch<br />
alle Kinder können am Ende<br />
der Lektion Erfolgserlebnisse<br />
verzeichnen.»<br />
Der perfekte Zeitpunkt für<br />
den Einstieg<br />
Mit dem Babyschwimmen<br />
sollte idealerweise so früh wie<br />
möglich begonnen werden.<br />
Der Einstieg ist bereits ab<br />
10 Wochen möglich. Nach<br />
dieser Zeit hat sich der neue<br />
<strong>Familie</strong>nalltag meist etwas<br />
eingependelt, die Mütter<br />
dürfen wieder ins Wasser <strong>und</strong><br />
der Nachwuchs ist genügend<br />
widerstandsfähig. Selbstverständlich<br />
sind aber auch spätere<br />
Einstiege möglich – der<br />
gewählte Zeitpunkt soll für die<br />
für die individuelle <strong>Familie</strong>nsituation<br />
stimmig sein. In<br />
den ersten Lektionen liegt der<br />
Fokus dann auf einer sanften<br />
Wassergewöhnung <strong>und</strong> dem<br />
Erlernen von Grifftechniken,<br />
die dem Baby <strong>Sicher</strong>heit<br />
geben.<br />
<strong>Sicher</strong>heit <strong>und</strong> Qualität<br />
stehen an erster Stelle<br />
Apropos <strong>Sicher</strong>heit: Diese ist<br />
ein zentraler Aspekt der<br />
Baby- <strong>und</strong> Kinderschwimmkurse.<br />
Die umfassende<br />
Ausbildung der Kursleitenden<br />
beinhaltet r<strong>und</strong> 80 St<strong>und</strong>en.<br />
Dort lernen sie unter anderem<br />
viel über die kognitive <strong>und</strong><br />
körperliche Entwicklung von<br />
Kindern <strong>und</strong> absolvieren eine<br />
Nothelfer-Ausbildung,<br />
spezialisiert auf Babys <strong>und</strong><br />
Kinder im Wasser. Regelmässiges<br />
Coaching <strong>und</strong> Weiterbildungskurse<br />
garantieren, dass<br />
die Qualität der Kurse stets auf<br />
höchstem Niveau bleibt.<br />
FOTO: UNSPLASH<br />
Tauchen auch Sie ein in<br />
massgeschneiderten Tauchen auch Sie Content ein in für<br />
maßgeschneiderten Ihre Zielgruppe. Content für<br />
Ihre Zielgruppe.<br />
Wir freuen uns auf Ihre<br />
Wir Anfragen freuen uns unter auf Ihre<br />
hello-austria@mediaplanet.com<br />
Anfragen unter<br />
hello-austria@mediaplanet.com
16 | Lesen Sie mehr unter www.derges<strong>und</strong>heitsratgeber.ch<br />
Publireportage<br />
Die Superkraft<br />
gegen Karies<br />
Anleitung: Entdecke die Superkraft <strong>und</strong> tollen Geschmäcker der 7 Früchtli<br />
Kinderzahnpasta. Putze dir jeden Morgen <strong>und</strong> Abend gründlich deine<br />
Zähne <strong>und</strong> male pro Tag jeweils einen Zahn in der Farbe der Frucht aus.<br />
Stösst du auf ein `?` musst du die Aufgabe während des Zähneputzens<br />
ausführen. Am Ende wartet eine tolle Belohnung auf dich.<br />
? -Putze dir die Zähne,<br />
während du nur auf dem<br />
linken Bein stehst<br />
?<br />
5<br />
4<br />
6<br />
7<br />
8 9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
?<br />
? -Putze die Zähne mit<br />
geschlossenen<br />
Augen<br />
3<br />
14<br />
2<br />
15<br />
START<br />
TAG 1<br />
16<br />
ZIEL<br />
3x<br />
Verlosung<br />
Belohnung: Die 7 Früchtli Superkraft hat wieder zugeschlagen!<br />
Gratulation zur bestandenen Mission. Sende uns dein ausgemaltes<br />
Bild <strong>und</strong> erhalte von uns eine Superhelden-Überraschung. Unter<br />
allen Einsendern verlosen wir zudem 3x den neuen Bionicmania<br />
Band <strong>und</strong> eine Packung 7 Früchtli Kinderzahnpasta.<br />
Per E-Mail an hello@bevercare.ch oder per Post an: Beverfood AG,<br />
Chaltenbodenstrasse 4B, 8834 Schindellegi.<br />
Absender-Adresse nicht vergessen!<br />
Jetzt entdecken auf www.lachstark.ch oder in einer Coop Vitality Apotheke in deiner Nähe<br />
(Mit dem Pharmacode 1111860 in jeder Schweizer Apotheke bestellbar)
MEDIAPLANET | 17<br />
KINDERZAHNPASTA<br />
Die Superkraft für ges<strong>und</strong>e Kinderzähne<br />
0%<br />
1000ppm Natriumfluorid<br />
• Titandioxid<br />
• Paraben • Gluten<br />
• Künstliche Farbstoffe<br />
• Aggressive Schäumer (SLS)<br />
Wir unterstützen die Stiftung<br />
Give Children a Hand durch<br />
den Verkauf der Bionicmania<br />
Kinderzahnpasta. Mehr zur Stiftung<br />
unter www.givechildrenahand.org<br />
Jetzt entdecken auf www.lachstark.ch oder<br />
in einer Coop Vitality Apotheke in deiner Nähe<br />
(Mit dem Pharmacode 1111860 in jeder Schweizer Apotheke bestellbar)
18 | Lesen Sie mehr unter www.derges<strong>und</strong>heitsratgeber.ch<br />
Die Hautges<strong>und</strong>heit schützen –<br />
in der ganzen <strong>Familie</strong><br />
Dr. Emi Arpa, Fachärztin für Dermatologie mit eigener Praxis in Berlin,<br />
spricht im Interview über die Bedeutung von Hautges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />
Vorsorge <strong>und</strong> gibt Tipps für die richtige Pflege in jedem Alter.<br />
Frau Dr. Arpa, warum ist<br />
Hautges<strong>und</strong>heit für die ganze<br />
<strong>Familie</strong> so wichtig?<br />
Die Haut ist unser grösstes<br />
Organ <strong>und</strong> schützt uns vor<br />
äusseren Einflüssen wie<br />
UV-Strahlung, Schadstoffen<br />
<strong>und</strong> Krankheitserregern. Eine<br />
ges<strong>und</strong>e Hautbarriere trägt<br />
massgeblich zur allgemeinen<br />
<strong>Ges<strong>und</strong></strong>heit bei <strong>und</strong> kann<br />
durch die richtige Pflege,<br />
Schutzmassnahmen <strong>und</strong><br />
eine ausgewogene Ernährung<br />
unterstützt werden. Diese<br />
ganzheitliche Herangehensweise<br />
hilft dabei, Hauterkrankungen<br />
zu verhindern – vom<br />
Baby bis zum Erwachsenen.<br />
Wie verändert sich die<br />
Haut in den verschiedenen<br />
Altersstufen?<br />
Die Haut durchläuft im Laufe<br />
des Lebens signifikante Veränderungen.<br />
Babyhaut ist sehr<br />
dünn <strong>und</strong> die Barrierefunktion<br />
ist noch nicht vollständig<br />
ausgebildet, wodurch die Haut<br />
besonders anfällig für Infektionen<br />
ist. Bei Kindern verstärkt<br />
sich die Hautbarriere, aber die<br />
Haut bleibt empfindlicher als<br />
bei Erwachsenen <strong>und</strong> benötigt<br />
Schutz vor UV-Strahlung <strong>und</strong><br />
Reizstoffen. Während der<br />
Pubertät kann die erhöhte<br />
Talgproduktion Akne <strong>und</strong><br />
andere Hautprobleme<br />
begünstigen. Altersgerechte<br />
Hautpflege, die den Entwicklungsstand<br />
der Haut berücksichtigt,<br />
ist entscheidend, um<br />
Dr. med.<br />
Emi Arpa<br />
Fachärztin für<br />
Dermatologie<br />
<strong>und</strong> Venerologie<br />
Hautges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> -funktion<br />
zu unterstützen.<br />
Worauf sollten Eltern bei<br />
der Pflege der empfindlichen<br />
Babyhaut besonders<br />
achten?<br />
Wichtig ist, Reinigungsprodukte<br />
zu verwenden, die<br />
milde Tenside enthalten, um<br />
die Haut nicht unnötig zu<br />
strapazieren. Starke Tenside<br />
wie Natriumlaurylsulfat sollten<br />
vermieden werden, da sie<br />
die Haut austrocknen <strong>und</strong> die<br />
Barrierefunktion beeinträchtigen<br />
können. Darüber hinaus<br />
ist es ratsam, auf Produkte mit<br />
Duftstoffen zu verzichten, da<br />
sie potenziell Allergien <strong>und</strong><br />
Sensibilisierungen auslösen<br />
können. Sanfte, parfümfreie<br />
Feuchtigkeitscremes können<br />
die Hautbarriere unterstützen<br />
<strong>und</strong> helfen, das Risiko<br />
von Hauterkrankungen zu<br />
reduzieren.<br />
Warum sind regelmässige<br />
dermatologische Vorsorgeuntersuchungen<br />
wichtig,<br />
<strong>und</strong> welche Hautveränderungen<br />
sollten <strong>Familie</strong>n besonders<br />
im Auge behalten?<br />
Regelmässige Hautuntersuchungen<br />
sind essenziell, um<br />
Hauterkrankungen, einschliesslich<br />
Hautkrebs,<br />
frühzeitig zu erkennen <strong>und</strong> zu<br />
behandeln. Muttermale, die<br />
ihre Form, Farbe oder Grösse<br />
verändern, oder nicht heilende<br />
Hautläsionen sollten immer<br />
dermatologisch abgeklärt<br />
werden, denn die Überwachung<br />
potenziell gefährlicher<br />
Hautveränderungen ist für<br />
den Behandlungserfolg<br />
massgeblich. Der Schutz <strong>und</strong><br />
die regelmässige Kontrolle der<br />
Hautges<strong>und</strong>heit sollten daher<br />
ein fester Bestandteil der<br />
familiären <strong>Ges<strong>und</strong></strong>heitsvorsorge<br />
sein.<br />
FOTO: DHANA SABIRA
MEDIAPLANET | 19<br />
Wenn die Haut unerträglich juckt<br />
Trocken, gerötet, schuppend, nässend, schmerzend <strong>und</strong> juckend: So zeigt sich ein atopisches<br />
Ekzem, auch Neurodermitis genannt. Die chronische Hauterkrankung fordert Betroffene wie<br />
Angehörige heraus – doch Bettina Ravazzolo vom aha! Allergiezentrum Schweiz weiss, wie sie<br />
sich in den Griff kriegen lässt.<br />
Bettina<br />
Ravazzolo<br />
Expertin bei<br />
aha! Allergiezentrum,<br />
Pflegefachfrau<br />
HF <strong>und</strong> MAS<br />
<strong>Ges<strong>und</strong></strong>heitsförderung<br />
<strong>und</strong><br />
Prävention<br />
FOTO: LUCA CHRISTEN<br />
atopische<br />
Ekzem ist<br />
eine der<br />
«Das<br />
häufigsten<br />
Hauterkrankungen hierzulande<br />
– jedes fünfte Kind <strong>und</strong><br />
jede:r 20. Erwachsene leidet<br />
daran», sagt Bettina Ravazzolo,<br />
Expertin bei aha! Allergiezentrum<br />
Schweiz.<br />
Die Neurodermitis zeigt<br />
sich schubweise mit trockener,<br />
schuppender, sensibler<br />
<strong>und</strong>/oder geröteter Haut, die<br />
auch nässt oder verkrustet<br />
– nicht selten schmerzt <strong>und</strong><br />
juckt sie zudem.<br />
• Bei Säuglingen tritt das<br />
Ekzem oft am ganzen<br />
Körper auf, ausser im<br />
Windelbereich,<br />
• bei Kleinkindern in Kniekehlen,<br />
Armbeugen, im<br />
Gesicht, Nacken <strong>und</strong> am<br />
Hals,<br />
• bei älteren Kindern,<br />
Jugendlichen <strong>und</strong> Erwachsenen<br />
auch an Händen <strong>und</strong><br />
Füssen.<br />
Unbehandelt kann die Hauterkrankung<br />
das alltägliche<br />
Leben stark beeinträchtigen.<br />
Deshalb ist ärztliche<br />
Betreuung ebenso wichtig<br />
wie Hautpflege – sowohl bei<br />
Schüben als auch in schubfreien<br />
Zeiten.<br />
Tägliche Hautpflege<br />
daheim<br />
«Tägliches Reinigen <strong>und</strong><br />
Eincremen der Haut bildet die<br />
Basispflege», sagt Ravazzolo.<br />
Das Wasser beim Duschen<br />
oder Baden sollte maximal<br />
35 Grad warm sein. Pflegeprodukte<br />
sind möglichst frei<br />
von Farb- <strong>und</strong> Duftstoffen,<br />
rückfettend <strong>und</strong> mit einem<br />
pH-Wert von 5,5 hautneutral.<br />
Ideal sind demnach Produkte<br />
mit Allergie-Gütesiegel. Im<br />
Winter werden eher fetthaltige<br />
Produkte als angenehm<br />
empf<strong>und</strong>en, im Sommer<br />
solche mit hohem Feuchtigkeitsanteil.<br />
Die Expertin von<br />
aha! Allergiezentrum Schweiz<br />
warnt bei starkem Juckreiz<br />
vor dem Kratzen: «Dies bringt<br />
zwar kurzfristig Erleichterung,<br />
schädigt aber die Haut<br />
<strong>und</strong> macht sie anfälliger für<br />
Infektionen, die das Jucken<br />
verstärken.» Ziel der Basispflege<br />
ist es, den Teufelskreis<br />
zwischen Juckreiz, Kratzen<br />
<strong>und</strong> schlechterem Hautbild<br />
zu durchbrechen. Tägliches<br />
Cremen mildert zudem Schübe<br />
<strong>und</strong> verlängert schubfreie<br />
Zeiten. «Kinder können in<br />
einer Neurodermitisschulung<br />
lernen, wie sie mit ihrer<br />
Erkrankung selbstbestimmt<br />
umgehen», erklärt Bettina<br />
Ravazzolo, die solche Schulungen<br />
durchführt.<br />
Wirksame<br />
Therapien auf Rezept<br />
Bessert sich der Hautzustand<br />
trotz guter Basispflege nicht<br />
oder verschlechtert er sich, ist<br />
oft eine zusätzliche antientzündliche<br />
Therapie mit<br />
verschreibungspflichtigen<br />
Cremen oder Salben nötig.<br />
«Helfen diese nicht ausreichend,<br />
gibt es neue Medikamente,<br />
die gezielt in das<br />
Immunsystem eingreifen <strong>und</strong><br />
die Entzündungsreaktionen<br />
des Körpers regulieren»,<br />
erklärt Ravazzolo.<br />
Mehr Informationen:<br />
www.aha.ch/<br />
allergiezentrum-schweiz/<br />
angebote/schulungen/<br />
neurodermitis-elternschulung<br />
In der Neurodermitis-Elternschulung von aha!<br />
Allergiezentrum Schweiz lernen betroffene Eltern,<br />
wie sie die Haut ihres Kindes langfristig pflegen <strong>und</strong><br />
behandeln können <strong>und</strong> erhalten Unterstützung für<br />
den <strong>Familie</strong>n-Alltag. Jetzt gleich anmelden für die<br />
Schulung am 28. November 2024 in Zürich oder auf<br />
die Warteliste für 2025 setzen lassen.<br />
LEBEN MIT<br />
NEURODERMITIS<br />
Erfahre mehr zu der chronischentzündlichen<br />
Hauterkrankung<br />
unter: www.leben-mitneurodermitis.ch<br />
MAT-CH-2401249-1.0-08/2024
20 | Lesen Sie mehr unter www.derges<strong>und</strong>heitsratgeber.ch<br />
Zöliakie:<br />
Mehr als nur eine Ernährungsumstellung<br />
Die Co-Präsidentinnen der IG Zöliakie der Deutschen Schweiz, Tina Toggenburger<br />
<strong>und</strong> Ronia Schiftan, sind beide von Zöliakie betroffen. Im Interview sprechen sie über<br />
die vielfältigen Symptome bei Kindern <strong>und</strong> die emotionalen Belastungen durch die<br />
Diagnose. Zudem betonen sie die Rolle der Eltern in ihrer Unterstützungsfunktion.<br />
Ronia<br />
Schiftan, MSc<br />
Psychologin,<br />
Co-Präsidentin<br />
IG Zöliakie der<br />
Deutschen<br />
Schweiz<br />
Tina<br />
Toggenburger<br />
Co-Präsidentin<br />
<strong>und</strong> Geschäftsführerin<br />
IG<br />
Zöliakie der<br />
Deutschen<br />
Schweiz<br />
FOTO: ZVG FOTO: ZVG<br />
Was bedeutet Zöliakie?<br />
Tina Toggenburger: Zöliakie<br />
ist eine ernst zu nehmende,<br />
lebenslange, chronisch-entzündliche<br />
Autoimmunerkrankung.<br />
Menschen mit Zöliakie<br />
dürfen kein Gluten zu sich<br />
nehmen.<br />
Welche Symptome können<br />
bei Kindern auf eine Zöliakie<br />
hinweisen?<br />
Tina Toggenburger: Offensichtliche<br />
Hinweise auf eine<br />
Zöliakie bei Kindern sind<br />
Wachstums- <strong>und</strong> Entwicklungsverzögerungen,<br />
aber<br />
auch Mangelerscheinungen.<br />
Ronia Schiftan: Typischerweise<br />
werden bei gastrointestinalen<br />
Auffälligkeiten,<br />
wie Blähbauch, Durchfall<br />
oder auch Verstopfungen, die<br />
Kinderärzt:innen darauf aufmerksam.<br />
Zöliakie erscheint<br />
aber oft in einer Art Chamäleonsymptomatik,<br />
viele Aspekte<br />
können auf eine Zöliakie<br />
hinweisen. Dazu gehören<br />
auch psychische Symptome<br />
wie Konzentrationsschwierigkeiten,<br />
depressive Verstimmungen,<br />
Ängste oder<br />
auch Nervosität. So vielfältig<br />
ein Chamäleon seine Farben<br />
zeigen kann, so vielfältig<br />
erscheint die Zöliakie.<br />
Welche emotionalen Herausforderungen<br />
können<br />
Kinder mit Zöliakie erleben?<br />
Ronia Schiftan: Essen ist ein<br />
wichtiger Bestandteil unserer<br />
Kultur. Verständlicherweise<br />
kann es für Kinder sehr herausfordernd<br />
sein, wenn geliebte<br />
Speisen auf einen Schlag zu<br />
deren Kryptonit erklärt werden.<br />
Gipfeli ade, nie mehr ein<br />
solch feines Gebäck. Das kann<br />
Trennungsschmerz auslösen.<br />
Oft wird die soziale Teilhabe<br />
auch über das gemeinsame<br />
Essen oder Essenteilen gelebt<br />
<strong>und</strong> gefestigt. Dies beginnt<br />
bereits in der Kita, auf dem<br />
Spielplatz oder in der Schule.<br />
Das gemeinsame Znüniteilen<br />
oder Geburtstagskuchenessen<br />
trägt zur Gruppenbildung bei.<br />
Kinder, die eigentlich einen<br />
entspannten <strong>und</strong> neugierigen<br />
Umgang mit dem Essen<br />
erlernen, stehen mit einer<br />
Zöliakie vor unzähligen Warnsignalen<br />
<strong>und</strong> Stolperfallen.<br />
Die ständige Konzentration<br />
darauf, ob man etwas essen<br />
darf, ob man überhaupt was<br />
zu essen findet oder auch<br />
vielleicht komisch angeschaut<br />
wird, wenn man den Geburtstagskuchen<br />
ausschlägt, kann<br />
auch psychisch belastend sein.<br />
In nicht seltenen Fällen führt<br />
die Angst vor einem Glutenunfall<br />
zu Unsicherheit oder gar<br />
sozialem Rückzug.<br />
Wie können Eltern ihre Kinder<br />
am besten unterstützen,<br />
wenn eine Zöliakie diagnostiziert<br />
wurde?<br />
Ronia Schiftan: Eltern<br />
können ihre Kinder dabei<br />
begleiten, möglichst sicher<br />
<strong>und</strong> selbstständig in der Diät<br />
zu werden. Eltern, die ihren<br />
Kindern alles vorwegnehmen,<br />
die extreme Leistungen<br />
aufbringen, wie tägliches<br />
Backen etc., erzeugen eher<br />
eine Form von innerfamiliärem<br />
Stress. Je entspannter<br />
Eltern mit der Zöliakie ihrer<br />
Kinder umgehen, desto<br />
ruhiger ist es für die Kinder<br />
selbst <strong>und</strong> das gesamte<br />
<strong>Familie</strong>nsystem. Wir beobachten<br />
in der Regel, dass Kinder<br />
sehr resilient <strong>und</strong> entspannt<br />
mit der Zöliakie umgehen<br />
können. Befragt man jedoch<br />
deren Eltern, dann hört man<br />
ganz andere Einschätzungen.<br />
Eltern machen sich grosse<br />
Sorgen <strong>und</strong> handeln dabei<br />
eher hinderlich, indem sie den<br />
Kindern alle Steine aus dem<br />
Weg räumen möchten. Je<br />
mehr ein Kind jedoch lernt,<br />
seine Kochkompetenz zu<br />
erarbeiten, kreativ zu sein im<br />
Alltag <strong>und</strong> sozial dieses Thema<br />
zu bewältigen, desto stabiler<br />
kann ein Kind mit dieser<br />
Diagnose sein <strong>und</strong> umgehen.<br />
Eltern unterstützen – Kinder<br />
handeln.
MEDIAPLANET | 21<br />
Migräne: Die unsichtbare Last<br />
Kopfschmerzen <strong>und</strong> andere Begleiterscheinungen lassen einen Gutteil<br />
der Bevölkerung regelmässig leiden. Doch was dem Einzelnen wehtut, hat<br />
auch Folgen für die <strong>Familie</strong>. Ein Expertengespräch mit dem Neurologen<br />
Prof. Dr. Andreas R. Gantenbein zu Hintergründen <strong>und</strong> Tipps.<br />
Text: Philipp Jauernik<br />
Prof. Andreas<br />
R. Gantenbein<br />
Neurologie<br />
am Untertor,<br />
Bülach, <strong>und</strong><br />
Medical Advisor,<br />
ZURZACH<br />
Care, Bad<br />
Zurzach<br />
FOTO: ZURZACH CARE<br />
Zuallererst zum Verständnis:<br />
Was genau ist Migräne,<br />
woran erkennt man sie?<br />
Migräne ist nicht nur Kopfschmerz,<br />
sondern auch eine<br />
Reizüberempfindlichkeit, etwa<br />
gegen Licht, Berührungen<br />
oder Lärm. Patient:innen<br />
ist häufig schlecht. Insofern<br />
unterscheidet sie sich deutlich<br />
von anderen Kopfschmerzen.<br />
Warum sind manche Menschen<br />
von Migräne betroffen<br />
<strong>und</strong> andere nicht?<br />
Das wissen wir noch nicht<br />
genau. Migräne kann in <strong>Familie</strong>n<br />
gehäuft auftreten, was<br />
genetische Einflüsse nahelegt,<br />
wobei die genaue Lokalisation<br />
noch nicht gelungen ist.<br />
Auch Hormone spielen eine<br />
Rolle, Frauen in hormonell<br />
aktiver Zeit sind dreimal so oft<br />
betroffen wie Männer. Es ist<br />
eine neurobiologische Störung<br />
im Gehirn. Oftmals wirken<br />
auch Umwelteinflüsse hinein,<br />
etwa kann ein Unfall oder ein<br />
anderes externes Ereignis zum<br />
Auslöser werden.<br />
Was empfehlen Sie einem<br />
Menschen, der Verdacht<br />
hegt, betroffen zu sein?<br />
Ein Gespräch mit der Hausärztin<br />
oder dem Hausarzt<br />
ist unbedingt zu empfehlen.<br />
Wenn die Sache schon länger<br />
auftritt <strong>und</strong> die körperliche<br />
Untersuchung unauffällig ist,<br />
dann ist es wahrscheinlich<br />
eine Migräne. Da braucht es<br />
zur weiteren Abklärung nicht<br />
viel, keine Labortests, also<br />
keine unangenehmen Untersuchungen.<br />
Medizinische<br />
Hilfe zu suchen lohnt sich<br />
aber jedenfalls, da es heute<br />
spezifische Therapien gibt, die<br />
sehr gut helfen können.<br />
Inwieweit sollte in die ärztliche<br />
Abklärung <strong>und</strong> die<br />
Therapie auch die jeweilige<br />
<strong>Familie</strong> einbezogen werden?<br />
Die Schwierigkeit an der<br />
Migräne ist, dass sie nicht<br />
sichtbar ist, anders als etwa<br />
ein Beinbruch. Das macht<br />
es auch für Angehörige<br />
schwierig, direkt zu erkennen,<br />
warum es jemandem<br />
jetzt gerade schlecht geht.<br />
Gleichzeitig hat die Migräne<br />
Folgen für die <strong>Familie</strong>: Der<br />
Betroffene ist dann vielleicht<br />
gereizt, leidet besonders unter<br />
Kinderlärm, was für Partner<br />
oder Kinder auch emotional<br />
schwierig sein kann. Damit<br />
wird eine Migräne zur<br />
unsichtbaren, aber spürbaren<br />
Belastung für Beziehungen<br />
<strong>und</strong> <strong>Familie</strong>n, es passieren<br />
emotionale Verletzungen, das<br />
Leben erschwert sich für alle<br />
Beteiligten.<br />
Was können Sie diesen<br />
<strong>Familie</strong>n raten?<br />
Die Kommunikation ist entscheidend.<br />
Soll ich dich in<br />
Ruhe lassen, speziell umsorgen,<br />
was brauchst du von<br />
mir? Migräneattacken können<br />
sehr unterschiedlich ausfallen.<br />
Die Bedürfnisse sind<br />
sehr verschieden. Betroffene<br />
wissen, was sie brauchen, aber<br />
es braucht auch Verständnis.<br />
Aber nicht alles, was den<br />
Eltern hilft, hilft auch den<br />
Kindern.<br />
Haben Sie Tipps für<br />
Betroffene?<br />
In der Therapie gibt es die<br />
möglichst frühe Behandlung<br />
der Attacke <strong>und</strong> wie bereits<br />
erwähnt spezifische prophylaktische<br />
Medikamente. In<br />
der Prävention bietet sich vor<br />
allem Regelmässigkeit an:<br />
Schlaf, Essen, Pausen, Sport,<br />
regelmässig <strong>und</strong> im Rhythmus.<br />
Bitte reservieren Sie sich den<br />
5.12.24 für das SFCNS Swiss<br />
Brain Health Plan Stakeholder<br />
Meeting, im Paul Klee Zentrum.<br />
www.sfcns.ch<br />
Buchtipp:<br />
ISBN 978-3-17-<br />
044568-0
22 | Lesen Sie mehr unter www.derges<strong>und</strong>heitsratgeber.ch<br />
Mit fre<strong>und</strong>licher Unterstützung<br />
von Boehringer Ingelheim<br />
(Schweiz) GmbH<br />
In Zusammenarbeit mit diabetesschweiz <strong>und</strong><br />
dem Verband Schweizer Wanderwege<br />
Bewegung ist die beste<br />
Medizin gegen Diabetes<br />
Mehr Bewegung kann uns vor einem Diabetes<br />
Typ 2 bewahren <strong>und</strong> senkt die Sterberate bei<br />
Diabetesbetroffenen um fast die Hälfte. Werden Sie<br />
aktiv! Planen Sie auch gemeinsame Aktivitäten mit der<br />
ganzen <strong>Familie</strong>, die Spass machen <strong>und</strong> die <strong>Ges<strong>und</strong></strong>heit<br />
von Gross <strong>und</strong> Klein fördern, <strong>und</strong> beugen Sie so<br />
Diabetes <strong>und</strong> seinen Folgeerkrankungen vor.<br />
DIA_D_112020/PC-CH-101329<br />
WANDERFÜHRER – FÜR NATURLIEBENDE MENSCHEN MIT DIABETES<br />
WANDERFÜHRER<br />
FÜR NATURLIEBENDE MENSCHEN MIT DIABETES<br />
Weitere Informationen:<br />
diabetesschweiz<br />
Tel. 056 200 17 90<br />
sekretariat@diabetesschweiz.ch<br />
www.diabetesschweiz.ch<br />
R<strong>und</strong> 90 Prozent der<br />
r<strong>und</strong> 500'000 Diabetesbetroffenen<br />
in<br />
der Schweiz leiden<br />
an einem Diabetes mellitus<br />
Typ 2, der aufgr<strong>und</strong> eines<br />
unges<strong>und</strong>en Lebensstils auftreten<br />
kann. Er wird oft durch<br />
Übergewicht <strong>und</strong> Bewegungsmangel<br />
begünstigt. Dabei<br />
sprechen die Körperzellen<br />
immer schlechter auf das<br />
lebenswichtige Hormon<br />
Insulin an (Insulinresistenz),<br />
sodass eine Behandlung mit<br />
Tabletten oder Insulin nötig<br />
wird.<br />
Eine bessere Medizin<br />
gegen Diabetes ist häufig eine<br />
Lifestyle-Änderung mit einer<br />
Ernährungsumstellung <strong>und</strong><br />
mehr Bewegung beziehungsweise<br />
moderater körperlicher<br />
Aktivität, sodass der Diabetes<br />
erst gar nicht oder viel später<br />
auftritt.<br />
Was ist moderate körperliche<br />
Aktivität?<br />
Aktivitäten mit moderater<br />
Intensität sind solche, bei<br />
denen Sie sich schnell genug<br />
oder kräftig genug bewegen,<br />
um drei- bis sechsmal<br />
mehr Energie pro Minute<br />
zu verbrennen, als wenn Sie<br />
ruhig sitzen. Es sind Aktivitäten,<br />
bei denen Sie etwas<br />
ausser Atem geraten, leicht<br />
zu schwitzen beginnen oder<br />
etwas Herzklopfen verspüren.<br />
Idealerweise sollten solche<br />
Aktivitäten mindestens 150<br />
Minuten pro Woche dauern,<br />
verteilt auf mindestens drei<br />
Tage, <strong>und</strong> in den Alltag fest<br />
eingebaut werden.<br />
Welche Art von<br />
Bewegung hilft?<br />
Im Allgemeinen wird aerobes<br />
Training empfohlen, das<br />
heisst eine wiederholte,<br />
kontinuierliche Bewegung<br />
grosser Muskelgruppen, die<br />
uns nicht überanstrengt.<br />
Dazu gehören Aktivitäten wie<br />
Wandern, Radfahren, Joggen<br />
oder auch Schwimmen. Bei<br />
Personen mit Diabetes Typ<br />
2 reduziert der regelmässige<br />
aerobe Energieverbrauch den<br />
Langzeitblutzucker (HbA1c),<br />
die Blutfette, den Blutdruck<br />
<strong>und</strong> die Insulinresistenz<br />
sowie die Sterberate um fast<br />
die Hälfte.<br />
Körperliche Aktivität hilft<br />
jedoch nicht nur, körperlich<br />
ges<strong>und</strong> zu bleiben, sie steigert<br />
auch die Lebensqualität<br />
nachweislich. Denn beim<br />
Wandern oder Radfahren in<br />
der Natur gibt es immer auch<br />
Platz für schöne Erlebnisse<br />
<strong>und</strong> Begegnungen, die für<br />
unsere <strong>Ges<strong>und</strong></strong>heit ebenfalls<br />
sehr wichtig sind. Weiterhin<br />
bieten sich ideale Gelegenheiten,<br />
gemeinsame <strong>Familie</strong>nzeit<br />
zu geniessen <strong>und</strong> gleichzeitig<br />
auch die Aktivität der Kinder<br />
zu fördern. Diese haben bei<br />
familiärer Vorbelastung ein<br />
deutlich erhöhtes Risiko,<br />
selbst an Diabetes zu erkranken,<br />
<strong>und</strong> sollten daher früh<br />
zu regelmässiger Bewegung<br />
animiert werden.<br />
Ein Wanderführer vermittelt<br />
Freude an der Bewegung<br />
Mit einer Gönnerschaft bei<br />
diabetesschweiz erhalten<br />
Sie Ihren Wanderführer<br />
gratis zugestellt. Er wurde<br />
speziell für Menschen mit<br />
Übergewicht oder Diabetes<br />
entwickelt, kann aber auch<br />
Begleitpersonen, <strong>Familie</strong>n<br />
<strong>und</strong> Nicht-Diabetiker<br />
motivieren, aktiv zu werden.<br />
Es geht nicht um sportliche<br />
Höchstleistungen, sondern<br />
um moderate Bewegung,<br />
um Erlebnisse <strong>und</strong> Gemeinschaft<br />
in der Natur, um<br />
Lebensqualität.<br />
Das Geschenk für<br />
Gönnerinnen <strong>und</strong> Gönner<br />
• 41 schöne Wanderrouten<br />
in der Schweiz<br />
• 189 Seiten Lebensqualität<br />
<strong>und</strong> Wohlbefinden<br />
• Hilfreiche Tipps von<br />
Fachpersonen<br />
• Natur erleben <strong>und</strong><br />
<strong>Ges<strong>und</strong></strong>heit fördern
MEDIAPLANET | 23<br />
Publireportage<br />
Süssen ohne Reue –<br />
mit Zuckerersatz<br />
Mit einem Zuckerersatz können Sie herkömmlichen Zucker 1 : 1 ersetzen. Die Süsse bringen<br />
dann Inhaltsstoffe wie Erythritol (kurz: Erythrit) oder Steviolglycoside (kurz: Stevia) in Ihre<br />
Speisen <strong>und</strong> Getränke. Diese beiden Zuckerersatzstoffe verursachen keinen relevanten<br />
Blutzuckeranstieg. Zugleich sind sie viel kalorienärmer als Zucker oder sogar kalorienfrei.<br />
Assugrin Zuckerersatz<br />
<strong>und</strong> Haushaltszucker im<br />
Vergleich<br />
Weisser <strong>und</strong> brauner Haushaltszucker<br />
liefert dem<br />
Körper sogenannte einfache<br />
Kohlenhydrate, die dieser<br />
schnell <strong>und</strong> leicht in Energie<br />
umwandeln kann. Die<br />
Energie braucht der Körper<br />
als Treibstoff für sämtliche<br />
Vorgänge, darunter<br />
Zuckerersatz –<br />
7 Vorteile auf einen Blick<br />
Ein Zuckerersatz aus Erythrit,<br />
Isomaltulose <strong>und</strong> Stevia - alles<br />
Inhaltsstoffe natürlichen<br />
Ursprungs<br />
1. ersetzt Zucker 1 : 1 in<br />
Geschmack <strong>und</strong> Süsskraft<br />
2. 70 % weniger Kalorien<br />
3. ohne Aspartam<br />
4. kein Einfluss auf den<br />
Blutzuckerspiegel<br />
5. hervorragend zum Backen<br />
6. karamellisiert <strong>und</strong> bräunt<br />
das Backgut<br />
7. zahnfre<strong>und</strong>lich<br />
Bewegung, Wärmeproduktion<br />
<strong>und</strong> Denken. Energie ist somit<br />
lebensnotwendig.<br />
Während der Verstoffwechslung<br />
des Haushaltszuckers<br />
steigt der Blutzuckerspiegel<br />
rasch an. Um ihn zu regulieren,<br />
setzt der Körper auf das<br />
Hormon Insulin: Es schleust<br />
den Zucker aus dem Blut in<br />
die Zellen, wo er in Energie<br />
umgewandelt wird.<br />
Aber: Ein Zuviel an Zucker<br />
lässt auch den Blutzuckerspiegel<br />
zu hoch ansteigen<br />
– das ist nicht nur unges<strong>und</strong>,<br />
sondern kann bei Erkrankungen<br />
wie Diabetes sogar<br />
gefährlich werden. Zudem<br />
speichert der Körper das<br />
Zuviel an Energie auf Vorrat,<br />
sodass auf Dauer Übergewicht<br />
droht. Das wiederum fördert<br />
Diabetes – ein Teufelskreis.<br />
Wer Blutzucker <strong>und</strong>/oder<br />
sein Gewicht in Schach halten<br />
möchte, muss dennoch nicht<br />
aufs Süssen verzichten: Ein<br />
Zuckerersatz bringt Süsse in<br />
Speisen <strong>und</strong> Getränke <strong>und</strong><br />
hat den Vorteil, dass er ohne<br />
Insulin verstoffwechselt wird.<br />
Der Blutzuckerspiegel steigt<br />
demnach nicht grossartig an.<br />
Alternativ süssen<br />
mit Erythrit <strong>und</strong> Stevia<br />
Assugrin Zuckerersatz, der<br />
das Süssungsmittel Erythritol,<br />
einen beim Fermentieren von<br />
Stärke entstehenden Zuckeralkohol,<br />
<strong>und</strong> das Süsskraut<br />
Stevia kombiniert, schmeckt<br />
wie weisser Haushaltszucker,<br />
sieht aus wie dieser <strong>und</strong> süsst<br />
genauso. Sie können den<br />
Haushaltszucker damit also<br />
1 : 1 ersetzen, <strong>und</strong> zwar in<br />
allen Süssspeisen <strong>und</strong> Süssgetränken.<br />
Ein weiterer Vorteil:<br />
Gebackenes wird dank der<br />
Isomaltulose schön braun<br />
<strong>und</strong> bekommt eine appetitliche<br />
Oberfläche.<br />
Verglichen mit Haushaltszucker<br />
bringt der Assugrin<br />
Zuckerersatz auf Erythritolbasis<br />
bei gleicher Süsskraft<br />
jedoch nur etwa 30 Prozent<br />
der Kalorien auf Ihren Teller.<br />
Sie sparen somit 70 Prozent<br />
an Kalorien.<br />
Viele inspirierende<br />
<strong>und</strong> zuckerfreie<br />
Rezeptideen finden<br />
Sie hier:<br />
https://www.<br />
assugrin.ch/<br />
rezepte<br />
FOTO: ZVG
24 | Lesen Sie mehr unter www.derges<strong>und</strong>heitsratgeber.ch<br />
Ein <strong>Familie</strong>nmitglied auf vier Pfoten<br />
Sylvia Michel, H<strong>und</strong>emama von @rastawhiteshepherd, berichtet im Interview, wie Rasta<br />
seit 2014 ihr Leben bereichert. Sie gibt Einblicke in die Verantwortung, die das Leben mit<br />
Haustieren mit sich bringt, <strong>und</strong> erzählt, wie sie sich auf das Leben mit Rasta vorbereitet hat.<br />
Erzähl uns doch bitte ein<br />
bisschen von dir <strong>und</strong> Rasta.<br />
Rasta kam im Jahr 2014<br />
mit 14 Wochen zu uns. Ich<br />
habe schon immer von<br />
einem weissen Schäferh<strong>und</strong><br />
geträumt, schon bevor es die<br />
Rasse überhaupt offiziell gab.<br />
Rasta war ein sehr aktiver<br />
<strong>und</strong> abenteuerlustiger Welpe.<br />
Es verging keine Sek<strong>und</strong>e, in<br />
der er nicht spielen wollte.<br />
Das ist bis heute so geblieben,<br />
auch mit seinen zehneinhalb<br />
Jahren ist er immer noch sehr<br />
verspielt – wenn auch nicht<br />
mehr in jeder Sek<strong>und</strong>e.<br />
Wie siehst du die Rolle von<br />
Haustieren in der <strong>Familie</strong>?<br />
Ist Rasta ein <strong>Familie</strong>nmitglied<br />
für dich?<br />
Für mich wird es nie zur Diskussion<br />
stehen, ob ein H<strong>und</strong><br />
ein <strong>Familie</strong>nmitglied ist oder<br />
nicht. Wir sind sein Rudel,<br />
<strong>und</strong> damit ist er ein vollwertiges<br />
Mitglied von diesem<br />
Rudel. Wir tragen Sorge<br />
zueinander, egal ob Mensch<br />
oder Tier. Mein Partner <strong>und</strong><br />
ich versuchen täglich, Rasta<br />
ein h<strong>und</strong>egerechtes Leben zu<br />
ermöglichen. Dazu gehört für<br />
mich, dass er so oft wie möglich<br />
mit dem Rudel zusammen<br />
sein darf. Viel freie Bewegung<br />
in der Natur <strong>und</strong> qualitativ<br />
hochwertiges H<strong>und</strong>efutter<br />
gehören für uns ebenfalls<br />
dazu.<br />
Aspekte, auf die man achten<br />
sollte?<br />
Bevor man sich einen H<strong>und</strong><br />
zulegt, sollte man sich bewusst<br />
sein, dass ein H<strong>und</strong> viel Zeit in<br />
Anspruch nimmt. Er braucht<br />
nicht nur Auslauf, sondern<br />
er braucht vor allem die<br />
Gesellschaft seines Rudels.<br />
Bei <strong>Familie</strong>n mit Kindern<br />
würde ich mich zuerst darüber<br />
informieren, welche Charaktereigenschaften<br />
der H<strong>und</strong><br />
mit sich bringt – egal ob er<br />
von einem Tierheim ist oder<br />
von einem Züchter. Es ist aber<br />
auch sonst sinnvoll, sich darüber<br />
zu informieren, welcher<br />
H<strong>und</strong> zu einem passt. Nicht<br />
jedes H<strong>und</strong>etemperament ist<br />
für jeden Menschen geeignet.<br />
Wie kann man sich letztendlich<br />
auf ein Haustier vorbereiten?<br />
Wie hast du dich auf<br />
Rasta vorbereitet?<br />
Nun, ich hatte bereits einen<br />
H<strong>und</strong>, deshalb konnte ich auf<br />
etwas Erfahrung zurückgreifen.<br />
Wir haben uns aber auch<br />
ein paar Bücher gekauft <strong>und</strong><br />
uns darüber informiert, wie<br />
man einen H<strong>und</strong> am besten<br />
erzieht. Es ist wichtig, dem<br />
neuen Rudelmitglied schon als<br />
Welpe klare Regeln zu<br />
vermitteln, an die es sich<br />
halten kann <strong>und</strong> die ihm<br />
<strong>Sicher</strong>heit geben. Hat man<br />
dies einmal geschafft, dann ist<br />
das Zusammenleben mit<br />
einem H<strong>und</strong> einfach eine<br />
grosse Bereicherung.<br />
Sylvia Michel<br />
Fotografin,<br />
Videografin <strong>und</strong><br />
H<strong>und</strong>emama<br />
Folgen Sie<br />
Rasta unter:<br />
@rasta<br />
whiteshepherd<br />
FOTO: ZVG<br />
Welche Verantwortung<br />
trägt man deiner Meinung<br />
nach, wenn man ein Haustier<br />
in die <strong>Familie</strong> aufnimmt?<br />
Was sind die wichtigsten
MEDIAPLANET | 25<br />
Publireportage<br />
Gutes Futter – gutes H<strong>und</strong>eleben<br />
Wie Futter die <strong>Ges<strong>und</strong></strong>heit des vierbeinigen <strong>Familie</strong>nmitglieds beeinflusst, erklärt Walter<br />
Federspiel. Er hält <strong>und</strong> züchtet seit Jahrzehnten H<strong>und</strong>e. Mit seinem Unternehmen AktivDog<br />
bringt er frisches H<strong>und</strong>efutter aus regionalen Zutaten ohne Zusätze in den Napf.<br />
Walter<br />
Federspiel<br />
Geschäftsführer<br />
von<br />
AktivDog<br />
FOTO: ZVG<br />
Warum wurden Sie<br />
H<strong>und</strong>efutterproduzent?<br />
Ich hatte immer H<strong>und</strong>e.<br />
Den ersten Wurf als Züchter<br />
erlebte ich 1983. Als Agronom<br />
arbeitete ich auch in der<br />
Futtermittelindustrie. Dass<br />
ich H<strong>und</strong>efutter produziere,<br />
hat zwei Gründe: Zum einen<br />
war ich mit dem Futter auf<br />
dem Markt unzufrieden. Zum<br />
anderen fallen in unserem<br />
<strong>Familie</strong>nbetrieb, der Äpfel <strong>und</strong><br />
Eier liefert, Nebenprodukte<br />
an, die früher verkauft wurden<br />
<strong>und</strong> auf denen wir heute sitzen<br />
bleiben, zum Beispiel Suppenhühner<br />
– kaum jemand kocht<br />
noch Hühnersuppe selbst.<br />
Indem wir damit frisches H<strong>und</strong>efutter<br />
herstellen, verwerten<br />
wir die Rohstoffe nachhaltig<br />
<strong>und</strong> schöpfen Wert.<br />
Was macht gutes<br />
H<strong>und</strong>efutter aus?<br />
Ich beobachte, dass die<br />
Lebenserwartung von H<strong>und</strong>en<br />
im Vergleich zu früher sinkt.<br />
Verdauungsprobleme sind<br />
häufiger. Der Gr<strong>und</strong>: falsche<br />
Ernährung. Wir stellen Futter<br />
aus hochwertigen Zutaten<br />
zusammen, die H<strong>und</strong>en<br />
schmecken, gut verdaulich<br />
<strong>und</strong> nahezu ausschliesslich<br />
regionalen Ursprungs sind. Wir<br />
verzichten auf marktübliche<br />
Geschmacksverstärker, Konservierungsmittel,<br />
Farbstoffe<br />
<strong>und</strong> Antioxidantien. Wir garen<br />
unser Frischfutter schonend<br />
<strong>und</strong> nährstofferhaltend in<br />
Dampf.<br />
Worauf sollten Halter:innen<br />
bei der Ernährung ihrer<br />
H<strong>und</strong>e achten?<br />
Die <strong>Ges<strong>und</strong></strong>heit des H<strong>und</strong>es<br />
liegt in den Händen der<br />
Halter:innen. Sie hängt<br />
von mehreren Faktoren ab:<br />
Bewegung, Zuwendung,<br />
Beschäftigung, Sozialkontakte<br />
mit Artgenossen, medizinische<br />
Versorgung <strong>und</strong> Ernährung.<br />
Die Verdauung ist genetisch,<br />
von Umwelteinflüssen <strong>und</strong><br />
vom Futter geprägt. Wer sich<br />
einen H<strong>und</strong> anschafft, sollte<br />
das wissen <strong>und</strong> sich mit der<br />
richtigen Ernährung für seinen<br />
H<strong>und</strong> auseinandersetzen.<br />
Mit von Anfang an qualitativ<br />
hochwertigem Futter lässt sich<br />
Verdauungsproblemen vorbeugen<br />
– <strong>und</strong> das ist besser, als<br />
sie später heilen zu müssen.<br />
Mein Rat: Lesen Sie die<br />
Zutatenliste! Informieren Sie<br />
sich, was hinter den Angaben<br />
steckt! Machen Sie sich<br />
bewusst, dass manche<br />
Futterhersteller Vorprodukte<br />
legal schon in die Rohstoffe<br />
mischen. Folgen Sie der<br />
Lieferkette bis zu den<br />
Erzeugern der Rohstoffe.
26 | Lesen Sie mehr unter www.derges<strong>und</strong>heitsratgeber.ch<br />
Publireportage<br />
Katzen<br />
leiden still!<br />
FOTO: ZVG<br />
Arthrose ist bei der Katze eine häufige Erkrankung. 40 Prozent<br />
aller Katzen <strong>und</strong> sogar mehr als 90 Prozent aller Katzen über<br />
zwölf Jahre weisen im Röntgenbild Bef<strong>und</strong>e einer Arthrose auf.<br />
Arthrose kommt nicht nur bei älteren Katzen vor. Auch jüngere<br />
Katzen können an Arthrose leiden. Die Symptome bei der<br />
Katze sind oft wenig auffällig. Daher zählt die Arthrose bei der<br />
Katze zu den unterdiagnostizierten Erkrankungen.<br />
Was ist Arthrose?<br />
Die Bezeichnung beschreibt<br />
eine degenerative Veränderung<br />
eines oder mehrerer<br />
Gelenke. Dabei steht der Verlust<br />
des Gelenkknorpels sowie<br />
der Funktion eines Gleitlagers,<br />
das eine schmerzfreie<br />
Bewegung ermöglicht, im<br />
Vordergr<strong>und</strong>. Die Folgen sind<br />
eine eingeschränkte Mobilität<br />
<strong>und</strong> eine chronische Entzündung<br />
des Gelenks mit zunehmender<br />
Schmerzhaftigkeit.<br />
Wie Arthrose bei meiner<br />
Katze erkennen?<br />
Katzenbesitzer:innen halten<br />
es oft für normal, dass ihre<br />
ältere Katze mehr schläft<br />
<strong>und</strong> weniger aktiv ist. Sie<br />
bemerken meist nur die<br />
auffälligeren Symptome von<br />
arthrosebedingten Schmerzen<br />
wie deutliches Humpeln.<br />
Jedoch sind die Symptome<br />
dieser schmerzhaften Erkrankung<br />
nicht ohne Weiteres mit<br />
einer Erkrankung des Bewegungsapparats<br />
in Verbindung<br />
gesetzt.<br />
Die häufigsten Symptome im<br />
Zusammenhang mit Arthrose<br />
bei der Katze sind:<br />
• Weniger aktiv<br />
• Mehr Schwierigkeiten<br />
beim Hinaus-/Hinunterspringen,<br />
beim Treppenlauf,<br />
beim Aufstehen <strong>und</strong><br />
Gehen<br />
• Persönlichkeits-, Verhaltensveränderung<br />
(Aggression)<br />
• Empfindlichkeit beim<br />
Streicheln/bei Berührung<br />
Unbehandelte Schmerzen<br />
nehmen im weiteren Verlauf<br />
der Erkrankung an Intensität<br />
zu <strong>und</strong> werden schwieriger zu<br />
therapieren.<br />
Schmerztherapie<br />
Zentraler Punkt der Therapie<br />
<strong>und</strong> aller weiteren unterstützenden<br />
Massnahmen ist die<br />
Schmerztherapie. Anders als<br />
beim H<strong>und</strong> steht für Katzen<br />
nur eine begrenzte Anzahl<br />
geeigneter Schmerzmedikamente<br />
zur Verfügung.<br />
Nichtsteroidale Entzündungshemmer<br />
(NSAIDs)<br />
waren bis jetzt bei Katzen die<br />
am häufigsten zur Schmerzbekämpfung<br />
eingesetzten<br />
Medikamente. Aber bei<br />
älteren Katzen liegen oft<br />
weitere Erkrankungen vor, die<br />
im Hinblick auf eine medikamentöse<br />
Schmerztherapie<br />
berücksichtigt werden<br />
müssen.<br />
THERAPIEOPTIONEN FÜR<br />
KATZEN MIT ARTHROSE<br />
THERAPEUTISCHE<br />
MONOKLONALE ANTIKÖRPER<br />
Ein moderner Ansatz für die Therapie von<br />
arthrosebedingten Schmerzen bei der Katze<br />
ist die Anwendung eines monoklonalen<br />
Antikörpers, der auf einen Schlüsselfaktor<br />
des arthrosebedingten Schmerzes abzielt.<br />
Diese Behandlung erfolgt als monatliche<br />
Injektion durch die Tierärztin oder den<br />
Tierarzt. Der Einfluss dieser Therapie auf eine<br />
möglicherweise vorliegende eingeschränkte<br />
Nierenfunktion ist anders zu bewerten als bei<br />
einer klassischen Schmerztherapie bei der<br />
Katze.<br />
Fazit: Die Arthrose stellt bei der Katze eine<br />
häufige, unterdiagnostizierte, schmerzhafte<br />
Erkrankung dar, die mit zunehmendem<br />
Verlauf die Lebensqualität von Katzen<br />
einschränkt.<br />
Achten Sie als Katzenbesitzer:in gut auf<br />
die im Artikel beschriebenen Symptome.<br />
Wenn Sie Fragen r<strong>und</strong> um die Diagnose <strong>und</strong><br />
Behandlung von Arthrose haben, wenden<br />
Sie sich vertrauensvoll an Ihre Tierärztin oder<br />
Ihren Tierarzt.
MEDIAPLANET | 27<br />
Publireportage<br />
Der Tod eines geliebten Tieres bedeutet<br />
den Verlust eines besten Fre<strong>und</strong>es<br />
Wir lieben unsere Haustiere <strong>und</strong> haben eine enge Bindung zu ihnen. Wir schätzen die Zeit,<br />
die wir mit ihnen verbringen, <strong>und</strong> können uns kaum vorstellen, dass wir uns eines Tages von<br />
ihnen verabschieden müssen.<br />
Dank der guten tierärztlichen<br />
Versorgung<br />
können viele Haustiere<br />
bis ins hohe Alter leben.<br />
Doch irgendwann kommt der<br />
Zeitpunkt, an dem man sich verabschieden<br />
muss.<br />
Deshalb ist es wichtig, dass Sie<br />
sich im Vorfeld Gedanken über<br />
dieses schwierige Thema machen,<br />
denn wenn der Tag schliesslich<br />
gekommen ist, werden Sie vielleicht<br />
emotional überfordert sein.<br />
Die Entscheidung,<br />
Abschied zu nehmen<br />
Manche Haustiere sterben an<br />
Altersschwäche. Andere müssen<br />
jedoch eingeschläfert werden, weil<br />
sie schwer krank sind oder an einer<br />
unheilbaren Krankheit leiden.<br />
Andere sind vielleicht so schwer<br />
verletzt, dass sie nicht gerettet<br />
werden können, oder ihr <strong>Ges<strong>und</strong></strong>heitszustand<br />
hat sich im Alter so<br />
stark verschlechtert, dass sie keine<br />
adäquate Lebensqualität mehr<br />
haben. In den kritischsten Fällen<br />
– zum Beispiel wenn ein Tier eine<br />
unheilbare Krankheit wie Krebs<br />
hat oder schwer verletzt ist – kann<br />
dem Besitzer die Entscheidung zur<br />
Euthanasie abgenommen werden.<br />
Es gibt jedoch auch andere Fälle,<br />
in denen ein Besitzer das Gefühl<br />
hat, dass sein Tier noch eine<br />
gewisse Chance hat durchzukommen,<br />
auch wenn dessen Lebensqualität<br />
stark eingeschränkt ist.<br />
Das Leiden von Tieren zu lindern,<br />
ist jedoch eine der goldenen<br />
Regeln des Tierschutzes. Gefühle,<br />
die sich auf unsere eigenen<br />
Bedürfnisse konzentrieren – wenn<br />
wir uns etwa sagen «Ich bin noch<br />
nicht bereit, mein Haustier gehen<br />
zu lassen» oder «Ich kann mich<br />
nicht dazu überwinden» oder «Ich<br />
habe Angst, es zu verlieren» –,<br />
entsprechen möglicherweise nicht<br />
dem besten Interesse des Tieres<br />
<strong>und</strong> sollten hintangestellt werden.<br />
Die Entscheidung, Ihr Haustier<br />
gehen zu lassen, kann eine der<br />
schwierigsten Entscheidungen in<br />
Ihrem Leben sein, die Sie treffen<br />
müssen. Obwohl es Ihre persönliche<br />
Entscheidung ist, müssen<br />
Sie sie nicht allein treffen. Ihre<br />
Tierärztin oder Ihr Tierarzt, Ihre<br />
<strong>Familie</strong> <strong>und</strong> Ihre Fre<strong>und</strong>:innen<br />
können Ihnen helfen <strong>und</strong> Sie<br />
unterstützen.<br />
Sie sind nicht allein<br />
VIER PFOTEN möchte Ihnen<br />
helfen, mit dieser Entscheidung<br />
umzugehen, sich auf den Moment<br />
des Abschieds vorzubereiten <strong>und</strong><br />
mit Ihrer Trauer fertigzuwerden.<br />
Wir haben für Sie einige Ratgeber<br />
zu diesem <strong>und</strong> ähnlichen Themen<br />
erstellt. Die Autoren der Ratgeber<br />
haben selbst die schmerzhafte<br />
Entscheidung treffen müssen, ein<br />
Haustier einschläfern zu lassen.<br />
Sie haben das, worüber sie<br />
schreiben, selbst erlebt <strong>und</strong><br />
wissen, wie es sich anfühlt. Wir<br />
hoffen, dass die Lektüre Ihnen<br />
Hoffnung <strong>und</strong> Kraft gibt.<br />
Mehr<br />
Informationen<br />
Einen Baum des Erinnerns pflanzen:<br />
Den Kreislauf des Lebens umarmen<br />
Mit der «Tree Urn» schenken Sie Ihrem geliebten Haustier ein<br />
besonderes Andenken. Die Asche wird in eine biologisch abbaubare<br />
Urne gefüllt, die sich im Laufe der Zeit in die Erde einfügt. Ein junger<br />
Baum wächst daraus <strong>und</strong> wird zu einem lebendigen Symbol der<br />
Erinnerung. «Tree Urn» verbindet Trauer mit Hoffnung <strong>und</strong> schafft<br />
einen Ort des Gedenkens, der die Natur <strong>und</strong> die Erinnerung an Ihr<br />
Haustier vereint.<br />
Mehr Informationen<br />
www.alfauna.ch
28 | Lesen Sie mehr unter www.derges<strong>und</strong>heitsratgeber.ch<br />
SPRECHEN SIE<br />
BETROFFENE DIREKT AN!<br />
Erzählen wir gemeinsam Erfolgsgeschichten, bieten wir Patient:innenorganisationen,<br />
Betroffenen <strong>und</strong> Expert:innen eine Bühne um Patient:innenmündigkeit zu fördern<br />
<strong>und</strong> Bewusstsein für Krankheiten zu schaffen.<br />
EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET<br />
Lesen Sie mehr unter www.derges<strong>und</strong>heitsratgeber.ch<br />
<strong>Ges<strong>und</strong></strong> im Alter<br />
EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET<br />
Lesen Sie mehr unter www.selteneerkrankungen.ch<br />
Seltene Krankheiten<br />
Geben wir Betroffenen<br />
eine Stimme!<br />
Betroffene sind Expert:innen für ihre eigene Krankheit.<br />
Deshalb ist es wichtig, dass sie gehört <strong>und</strong> ins <strong>Ges<strong>und</strong></strong>heitssystem<br />
einbezogen werden. Wir haben Betroffenen<br />
eine Stimme gegeben <strong>und</strong> sind dabei auf bewegende<br />
Geschichten gestossen.<br />
Karin Huber ist von der<br />
Von-Willebrand-Erkrankung betroffen<br />
<strong>und</strong> gibt einen Einblick in ihr Leben als<br />
sogenannte Bluterin.<br />
Lesen Sie mehr unter www.blickaufsie.ch<br />
Immunsystem<br />
Seite 8–9<br />
Inkontinenz<br />
Seite 10–11<br />
Rauchstopp<br />
Seite 14–15<br />
«Ohne <strong>Ges<strong>und</strong></strong>heit<br />
ist alles nichts»<br />
Rudolf Joder, Präsident des Schweizerischen<br />
Verbandes für Seniorenfragen, spricht im<br />
Vorwort über das Aufrechterhalten von<br />
Lebensqualität im Alter.<br />
EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET<br />
Frauenges<strong>und</strong>heit<br />
Wichtig zu jeder Jahreszeit:<br />
Unterstützung für das Immunsystem<br />
Lesen Sie mehr unter www.krebsratgeber.ch<br />
EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET<br />
Krebsratgeber<br />
FOTO : W W W. M I R JA M S C H N E I D E R . C H<br />
Patientenpartizipation<br />
Case Management<br />
PINK CUBE<br />
Brustkrebsfrüherkennung<br />
in der Schweiz<br />
Seite 3<br />
CHEMOTHERAPIE<br />
Genomische Testung als<br />
Entscheidungshilfe<br />
Seite 8<br />
HPV<br />
«Darum habe ich meine<br />
Kinder impfen lassen!»<br />
Seite 9<br />
Eine ges<strong>und</strong>e Lebensführung, eine grosse Portion<br />
Optimismus <strong>und</strong> eine bedarfsgerechte Versorgung<br />
mit Vitaminen <strong>und</strong> Mineralstoffen beeinflussen das<br />
Befinden positiv.<br />
Lungenkrebs<br />
<strong>und</strong> Früherkennung<br />
Seite 4–5<br />
Metastasierter<br />
Brustkrebs<br />
<strong>und</strong> das Leben<br />
Seite 6–7<br />
HPV<br />
Impfung<br />
gegen Krebs<br />
Seite 9<br />
FOTO : T E R E S A M A R E N Z I<br />
Was die Wechseljahre bringen?<br />
Von allem immer mehr!<br />
Schauspielerin Grischka Voss im Interview über<br />
ihren Umgang mit der Menopause<br />
Brustzentrum Rheinfelden<br />
Wir nehmen<br />
Ihre <strong>Ges<strong>und</strong></strong>heit<br />
persönlich<br />
Werden Sie Teil einer unserer<br />
<strong>Ges<strong>und</strong></strong>heitskampagnen –<br />
melden Sie sich jetzt!<br />
brustzentrum-rheinfelden.ch<br />
C R E D I T: S H U T T E R S TO C K<br />
Telefon: +43 1 236 3438 - 0<br />
hello-austria@mediaplanet.com<br />
www.mediaplanet.com