VTAfin2-merged korr
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VTANachrichten<br />
Sonderprodukt der OÖNachrichten / Herbst 2024<br />
Saubere Energie<br />
aus unserem<br />
Abwasser<br />
Gamechanger Nanocarbon<br />
bindet Mikroplastik<br />
und Schadstoffe<br />
Marlen Kubinger<br />
im Interview über das<br />
neue VTA-Hydropower-<br />
Verfahren »Seite 4<br />
Reinigungsleistung<br />
von Kläranlagen steigern<br />
mit VTA Nanofloc - auch in<br />
schwierigen Fällen. »S. 10
Sauberes Wasser durch<br />
Liquid Engineering<br />
Begonnen habe ich als Ein-Mann-<br />
Unternehmen vor gut 32 Jahren,<br />
ich habe damals die VTA<br />
Austria GmbH mit Sitz in 4681 Rottenbach,<br />
Umweltpark 1, gegründet.<br />
VTA steht für Verfahrens-Technologische<br />
Abwasseraufbereitung.<br />
Mit den innovativen „VTA Liquid Engineering“-Verfahren<br />
lässt sich pro<br />
Tag das Wasser für mehr als 250 Millionen<br />
Menschen reinigen. Die VTA ist<br />
mittlerweile ein internationales Unternehmen<br />
und beliefert über 65 Länder<br />
weltweit.<br />
Wasser ist wertvoll<br />
Schon als Kind war es das Wasser, das<br />
mich begeisterte. Ich bin in sehr ärmlichen<br />
Verhältnissen aufgewachsen,<br />
ohne fließendes Wasser oder Anschluss<br />
an ein Wassersystem. Aus diesem<br />
Grund erhielt es schon immer<br />
meine Anerkennung und galt für mich<br />
als besonders wertvoll. Bereits in jungen<br />
Jahren begann ich als Chemiker,<br />
mich für die Abwasserreinigung zu interessieren,<br />
und stieg in den Beruf des<br />
Umwelttechnikers ein. So habe ich an<br />
die 50 Jahre Praxiserfahrung, die man<br />
sich nicht kaufen kann, und so meinen<br />
Traum verwirklicht.<br />
Seit etwa 20 Jahren beschäftige ich<br />
mich intensiv mit der Nanotechnologie,<br />
welche die Basis der entwickelten<br />
und patentierten Produkte sowie Verfahren<br />
darstellt. Es gibt ja nicht nur<br />
künstliche Intelligenz sondern auch<br />
flüssige Intelligenz, und die stellen wir<br />
her, das bezeichnen wir als „Liquid Engineering“.<br />
Der Durchbruch mit dem ersten von<br />
mir entwickelten Produkt auf nanoskaliger<br />
Ebene gelang mir 2007 mit<br />
dem VTA-Nanofloc®.<br />
sertechnik, die sich im Technikum der<br />
VTA befindet, wurde 2019 abgeschlossen.<br />
Gerade entsteht am Standort<br />
in Rottenbach ein Forschungscampus<br />
auf einer Fläche von 15.000 m²,<br />
der im November 2024 fertiggestellt<br />
wird und einen Meilenstein für die<br />
weitere Forschung sowie ein großes,<br />
internationales Kongresszentrum darstellt.<br />
Ich möchte etwas hinterlassen,<br />
das noch für Kinder und Kindeskinder<br />
von Bedeutung sein wird, an das man<br />
sich erinnert. Die Gesundheit ist das<br />
Wichtigste und auch ein einmaliges<br />
Gut, auf das man achten muss. Gemeinsam<br />
für eine gesunde, nachhaltige<br />
Zukunft. Mit sauberem Wasser<br />
auch für kommende Generationen.<br />
Das sind wir, das ist VTA.<br />
Herzliche Grüße, Ihr<br />
Ing. Mag. Dr. h.c. Ulrich Kubinger<br />
Viele Millionen Euro investiert<br />
Der Grundstein für das VTA-Produktionsgebäude<br />
wurde dann 2011 gelegt<br />
und 2012 feierlich eröffnet. Im Jahr<br />
2017 erfolgte der Spatenstich des Innovationstowers,<br />
der in Rekordzeit<br />
2018 fertiggestellt wurde. Die Was-<br />
VTA Gründer und Eigentümer Ing. Mag. Dr. h.c. Ulrich Kubinger ist ein Pionier der Abwasserreinigung<br />
mit Nanotechnologie.,<br />
Foto: VTA<br />
VTA Nachrichten | Seite 3
Hydropower: Energie gewi nnen<br />
aus dem Abwasser<br />
Sauberes Wasser und „grüne“ Energie in<br />
Kläranlagen zu gewinnen soll mit einer neuen<br />
Technologie möglich werden, kündigt VTA-<br />
Prokuristin Marlen Kubinger im Interview an.<br />
❚ Frau Kubinger, die VTA steht für Abwasserreinigung<br />
auf Basis von Nanotechnologie.<br />
Was kann man sich darunter<br />
vorstellen, wie geht das?<br />
Marlen Kubinger: Mithilfe der flüssigen<br />
Intelligenz, die wir anbieten, können wir<br />
mittels Nanotechnologie das Abwasser im<br />
Ablauf um bis zu 99 % von Mikroplastik,<br />
krank machenden Bakterien und Viren,<br />
AOX, Spurenstoffen und Medikamentenrückständen<br />
reinigen. Das geschieht, indem<br />
unsere Produkte all diese Schmutzstoffe<br />
wie ein Magnet aus dem Abwasser<br />
herausziehen und an die schnell hinabsinkende<br />
Schlammflocke binden.<br />
Übrig bleiben ein bis zu 99 % gereinigter<br />
Klarwasserüberstand und am Boden<br />
die nun festen, kompakten Flocken. Diese<br />
werden dann in weiterer Folge vom Rest<br />
des Wassers abgetrennt, getrocknet und<br />
entsorgt.<br />
Marlen Kubinger mit einem VTA-Techniker an der Hydropower-Pilotanlage.<br />
Foto: VTA<br />
Das gereinigte Wasser verlässt durch den<br />
Ablauf die Kläranlage und kann so wieder<br />
den Flüssen, Bächen und Seen zugeführt<br />
werden.<br />
❚ Ihre neueste Entwicklung sind Nanocarbon-Partikel,<br />
was machen die mit<br />
dem Abwasser und was bringt ihr Einsatz?<br />
Das VTA-Nanocarbon ist unsere neueste<br />
Entwicklung. Damit ist es uns wie oben beschrieben<br />
möglich, Schmutzstoffe aller Art<br />
effektiv aus dem Ablauf der Kläranlage zu<br />
entfernen. Dazu kommen eine Verbesserung<br />
der Energie- und Massenbilanz der<br />
Kläranlage, Verringerung des CO 2 -Fußabdruckes<br />
in der Abwasserreinigung, und Ersatz<br />
der 4. Reinigungsstufe wie Ozon- und<br />
Aktivkohleeinsatz (mit hohen Investitions-<br />
und Betriebskosten verbunden). Es<br />
entstehen keine schädlichen Transformationsprodukte<br />
wie bei herkömmlichen<br />
Verfahren, das entlastet die Kommunen<br />
(finanziell) und die Umwelt.<br />
❚ Kläranlagen brauchen viel Energie<br />
im Betrieb und vor allem für die Klärschlamm-Aufbereitung.<br />
Wie kann<br />
VTA hier als „Gamechanger“ auftreten?<br />
Wie schon beim 4GameChangers-Event in<br />
Wien von uns präsentiert, haben wir die<br />
neueste Innovation auf dem Markt bald<br />
anzubieten. Mit dem VTA-Hydropower, einee<br />
von uns angefertigten Maschine, können<br />
wir ohne externen Energieaufwand<br />
aus Abwasser Energie in Form von Wasserstoff<br />
erzeugen. Man sieht das dann<br />
deutlich an einer großen Flamme am Prototyp,<br />
man könnte den Wasserstoff aber<br />
auch speichern. Hier ist es uns möglich, aus<br />
den Energieverbrauchern einer Kommune<br />
Energiespender für die Kommune zu machen.<br />
Weiters wird mit dem Einsatz unserer<br />
Liquid-Engineering-Verfahren der Belüftungsenergieverbrauch<br />
um bis zu 30 %<br />
reduziert.<br />
❚ Die Hydropower-Technologie läuft ja<br />
schon mit einer Pilotanlage bei VTA<br />
selbst, was erwarten Sie hier von einer<br />
Markteinführung und wo liegen<br />
Ihre wichtigsten künftigen Absatzmärkte<br />
dafür?<br />
Unser Tätigkeitsbereich umfasst Kläranlagen.<br />
Damit ist unser Ziel, wie gesagt, aus<br />
Energieverbrauchern Energiespender zu<br />
generieren. Mit dem Abbauprodukt, das<br />
ein hochwirksames Fällmittel darstellt,<br />
versorgen wir wiederum nach der Energieerzeugung<br />
die Kläranlage. Damit entsteht<br />
ein geschlossener Kreislauf. Es bleibt kein<br />
Produkt übrig, alles wird sinnvoll verwertet.<br />
❚ Abwasser ist in der Öffentlichkeit<br />
eher ein Tabu, man nimmt eine funktionierende<br />
Entsorgung für selbstverständlich.<br />
Was bedeutet das Thema<br />
für das Team bei VTA?<br />
Ich persönlich finde es sehr schade, dass<br />
diese wichtigen Faktoren so gut wie gar<br />
nicht thematisiert werden, weder in den<br />
Schulen noch in der Politik. Allein wenn<br />
man daran denkt, wo wir ohne Kläranlagen<br />
wären. Viele Krankheiten, die bereits ausgerottet<br />
sind, würde es bis heute geben<br />
und das Wasser unserer Flüsse, Seen und<br />
Bäche wäre verschmutzt, was für den Wasserkreislauf<br />
katastrophale Auswirkungen<br />
hätte. Jeder kann einen Beitrag dazu leisten,<br />
nachhaltig zu sein, um auf die Umwelt<br />
zu achten und auch ein Augenmerk auf<br />
MIKROPLASTIK IM WASSER<br />
GELANGT IN UNSERE<br />
ORGANE UND KANN<br />
SCHWERE ERKRANKUNGEN<br />
HERVORRUFEN.<br />
DAHER MÜSSEN WIR ES<br />
UNBEDINGT HERAUSHOLEN<br />
UND VTA NANOCARBON<br />
KANN DAS LEISTEN.<br />
Marlen Kubinger,<br />
Prokuristin VTA Austria GmbH<br />
Einsatz für saubere Umwelt durch Technologie: VTA-Prokuristin Marlen Kubinger Foto: VTA<br />
jene zu legen, die tagtäglich helfen, unseren<br />
Wasserkreislauf zu schützen und Wasser<br />
zu reinigen.<br />
❚ Klimakrise und Plastic Pollution sind<br />
praktisch ständig präsent, es wird viel<br />
diskutiert und wenig getan. Kann der<br />
Einsatz von VTA-Technologie hier einen<br />
Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit<br />
leisten?<br />
Wir befassen uns mit der Reinigung des<br />
Abwassers in Form von Mikroplastik. Das<br />
heißt, die größeren Plastikteile die man<br />
überall in den Gewässern vorfindet, holt<br />
der Rechen der Kläranlage im weiteren Ablauf<br />
heraus. Dabei liegt jedoch die schlummernde<br />
Gefahr im Mikroplastik, das mit<br />
freiem Auge nicht erkennbar ist und sich<br />
bei ungewolltem Verzehr in den Organen<br />
breitmacht, dort Entzündungen bis zu<br />
Herzerkrankungen und Krebs hervorrufen<br />
kann. Die winzigen Plastikpartikel verdoppeln<br />
das Risiko eines Schlaganfalls oder<br />
Herzinfarkts. Also ist es wichtig, auch diese<br />
im Ablauf der Kläranlage noch effektiv<br />
zu entfernen und so einen wesentlichen<br />
Beitrag zu Nachhaltigkeit und Gesundheit<br />
zu leisten.<br />
Seite 4 | VTA Nachrichten VTA Nachrichten | Seite 5
Bild links: Kläranlagen können mit VTA-Produkten mehr Schadstoffe aus dem Abwasser bei geringerem Energieeinsatz holen.<br />
Oben: Sauberes Wasser ist ein wertvoller Faktor für unser aller Lebensqualität.<br />
Unten: Abwasserkontrollen sollen Schadstoffeinträge feststellen.<br />
Fotos: OÖN, Gerhard Hütmeyer, colourbox<br />
Flüssige Intelligenz: VTA Nanocarbon für Gewässerschutz<br />
Sauberes Wasser und eine funktionierende<br />
Abwasserreinigung<br />
sind von entscheidender Bedeutung<br />
für unsere Gesundheit. Doch gerade<br />
in den letzten Jahren stehen Kläranlagen<br />
vor immer größeren Herausforderungen.<br />
Eine dieser Herausforderungen<br />
ist die zunehmende Verschmutzung des<br />
Wassers durch sogenannte anthropogene<br />
Spurenstoffe und Mikroplastik.<br />
Dabei handelt es sich um winzige, oft<br />
unsichtbare Schadstoffe, die durch den<br />
Menschen in die Umwelt gelangen. Hier<br />
setzt eine innovative Lösung an, die in<br />
Zukunft einen großen Unterschied machen<br />
könnte: VTA Nanocarbon®.<br />
Anthropogene Spurenstoffe und Mikroplastik<br />
– ein Problem? Anthropogene<br />
Spurenstoffe sind künstlich hergestellte<br />
Chemikalien, die in vielen Alltagsprodukten<br />
enthalten sind. Dazu gehören<br />
unter anderem Arzneimittel, Kosmetika,<br />
Pestizide und Industriechemikalien.<br />
Diese Stoffe landen nach Gebrauch<br />
häufig im Abwasser und gelan-<br />
gen so in die Kläranlagen. Das Problem:<br />
Viele dieser Substanzen sind so klein<br />
und biologisch kaum abbaubar (persistent),<br />
dass sie von herkömmlichen Reinigungsmethoden<br />
nur schwer entfernt<br />
werden können. In der Folge können sie<br />
in unsere Flüsse, Seen und sogar ins<br />
Grund- und Trinkwasser gelangen und<br />
dort Mensch und Umwelt schädigen. Ein<br />
weiteres wachsendes Problem ist Mikroplastik.<br />
Diese winzigen Plastikpartikel,<br />
die per Definition kleiner als fünf<br />
Millimeter sind, entstehen durch den<br />
Zerfall größerer Plastikteile. Teils werden<br />
sie aber auch bereits in dieser Form<br />
Produkten wie Duschgels, Zahnpasta<br />
oder Gesichtspeelings beigefügt und<br />
geraten so direkt über den Abfluss ins<br />
Abwasser. Auch wenn in der EU 2023<br />
ein Verbot von absichtlich zugesetzten<br />
Mikropartikeln beschlossen wurde, ist<br />
Mikroplastik mittlerweile in nahezu allen<br />
Gewässern der Erde nachweisbar. Es<br />
stellt eine Gefahr für Lebewesen und<br />
Ökosysteme dar und kann – ebenso wie<br />
die anthropogenen Spurenstoffe -<br />
durch herkömmliche Abwasserreinigungsprozesse<br />
nicht vollständig aus<br />
dem Abwasser herausgefiltert werden.<br />
Aus diesem Grund ist bei der Klärung<br />
eine sogenannte vierte Reinigungsstufe<br />
vonnöten. Das Problem: Erhebliche<br />
Energiemengen kommen hierbei zum<br />
Einsatz. Das „VTA Liquid Enineering“-Verfahren<br />
kann diese vierte Reinigungsstufe<br />
mit minimalem Energieaufwand<br />
ersetzen.<br />
Die Lösung: Nanopartikel binden<br />
Schadstoffe. An dieser Stelle kommt<br />
VTA Nanocarbon® ins Spiel. Grundlage<br />
für dieses innovative Produkt ist eine<br />
hoch entwickelte Technologie, die auf<br />
sogenannten Kohlenstoff-Nanopartikeln<br />
beruht. Nanopartikel sind extrem<br />
kleine Teilchen mit einer ganz besonderen<br />
Eigenschaft. Sie besitzen– im Verhältnis<br />
zu ihrem Volumen – eine enorm<br />
große Oberfläche. Das bedeutet, dass<br />
sie viele Schadstoffe (anthropogene<br />
Spurenstoffe, Mikroplastikpartikel,<br />
multiresistente Keime) an sich binden<br />
können, ähnlich wie ein Schwamm, der<br />
Wasser aufsaugt. Diesen Vorgang nennen<br />
wir Adsorption. VTA Nanocarbon®<br />
wird direkt in das Abwassersystem, genauer<br />
gesagt in den sogenannten Belebtschlamm,<br />
eingebracht. Der Belebtschlamm<br />
ist der Teil einer Kläranlage, in<br />
dem Mikroorganismen das Abwasser<br />
biologisch reinigen. Die Kohlenstoff-Nanopartikel<br />
von VTA Nanocarbon® sind<br />
so entwickelt, dass sie die schädlichen<br />
Spurenstoffe und Mikroplastikpartikel<br />
effektiv binden und so aus dem Wasser<br />
entfernen, und zwar direkt im Belebungsbecken.<br />
Niederenergetische und effiziente<br />
Abwasserreinigung<br />
Das Besondere an VTA Nanocarbon® ist<br />
nicht nur seine Fähigkeit, Schadstoffe zu<br />
entfernen, sondern auch, wie es das tut.<br />
Bereits geringe Mengen reichen aus, um<br />
eine hohe Reinigungsleistung zu erzielen.<br />
Wie Tests zeigen, kann VTA Nanocarbon®<br />
bis zu 98 % von einzelnen Spurenstoffen<br />
und bis zu 93 % im Mittel von<br />
unterschiedlichen relevanten Spurenstoffen<br />
aus dem Abwasser entfernen.<br />
Der Einsatz von VTA Nanocarbon®<br />
bringt mehrere Vorteile mit sich. Nicht<br />
nur wird das gereinigte Wasser sauberer<br />
und weniger gesundheits- und umweltschädlich,<br />
zusätzlich wird auch<br />
noch die Energieeffizienz der Kläranlagen<br />
verbessert. Durch die spezielle,<br />
schneeflockenähnliche Struktur der Nanopartikel<br />
wird nämlich die Belüftungsenergie<br />
– also die Energie, die benötigt<br />
wird, um Sauerstoff in den Belebtschlamm<br />
einzubringen – um bis zu 30<br />
Prozent reduziert. Das ist ein wichtiger<br />
Schritt in Richtung Klimaneutralität im<br />
Abwassersektor. Manchmal braucht es<br />
nur eine kleine Veränderung, um Großes<br />
zu bewirken. Mit Nanocarbon® hat VTA<br />
eine Lösung auf den Markt gebracht, die<br />
ohne viel Aufwand in bestehende Systeme<br />
integriert werden kann und zudem<br />
hocheffektiv ist.<br />
Seite 6 | VTA Nachrichten VTA Nachrichten | Seite 7
Hydropower: Saubere Energ ie aus schmutzigem Wasser<br />
Wie Kläranlagen vom Energieverbraucher zum<br />
Erzeuger werden und sich dabei mehrere<br />
Umweltprobleme elegant lösen lassen.<br />
Nachhaltigkeit und Klimaschutz<br />
sind aus unserem Alltag nicht<br />
mehr wegzudenken und das aus<br />
gutem Grund. Höchste Zeit, auch in der Abwasserreinigung<br />
auf innovative Technologien<br />
zu setzen, die unsere natürlichen Ressourcen<br />
effizienter nutzen und ganz nebenbei<br />
noch Gutes für die Umweltzu tun.<br />
Eine dieser revolutionären Technologien<br />
stammt aus dem oberösterreichischen<br />
Rottenbach im Bezirk Grieskirchen: VTA<br />
Hydropower®, ein System, das aus Kläranlagen<br />
Energieerzeuger macht und dabei<br />
gleich mehrere Umweltprobleme mit einem<br />
neuen Verfahren löst.<br />
Was ist VTA Hydropower®?<br />
VTA Hydropower® ist eine Weltneuheit,<br />
eine Kombination aus innovativer Technologie<br />
und VTA Liquid Engineering. In<br />
einfachen Worten: eine Technologie, die<br />
es Kläranlagen ermöglicht, Energie zu<br />
erzeugen und gleichzeitig die Wasserqualität<br />
zu verbessern. Normalerweise<br />
passiert genau das Gegenteil. Kläranlagen<br />
verbrauchen üblicherweise viel<br />
Energie, um Abwasser zu reinigen. Mit<br />
VTA Hydropower® werden sie in ihrer<br />
Energiebilanz vom Bad Cop zum Good<br />
Cop. Wie das geht? Das System nutzt<br />
Abwasser und wandelt es in Wasser-<br />
stoff um – eine saubere Energiequelle,<br />
die keine schädlichen Treibhausgase<br />
produziert.<br />
VTA Hydropower® macht das unmöglich<br />
Geglaubte möglich, nämlich Wasser<br />
ohne Energie aufzuspalten. Mit der neuen<br />
Technologie wird Wasser in zwei Bestandteile<br />
aufgespalten: in Sauerstoff<br />
und Wasserstoff. Der Wasserstoff<br />
brennt und liefert Energie, während der<br />
Sauerstoff chemisch gebunden wird. Er<br />
wird zu einem Teil des Endprodukts, einem<br />
Abwasserreinigungsmittel. Somit<br />
kann hochreiner Wasserstoff erzeugt<br />
werden.<br />
Dr. Ulrich Kubinger mit Tochter Marlen und dem Team bei der präsentation von Hydropower bei „For Gamechangers“ in Wien.<br />
Foto: VTA<br />
Das Herzstück dieser Technologie ist<br />
der sogenannte VTA Nanobooster®. Dieser<br />
spezielle Katalysator beschleunigt<br />
chemische Reaktionen und sorgt dafür,<br />
dass aus dem Abwasser möglichst viel<br />
Wasserstoff gewonnen wird. Bei diesem<br />
Prozess wird auch ein Produkt zur Abwasserreinigung<br />
hergestellt, das direkt<br />
vor Ort genutzt werden kann. Das bedeutet:<br />
alles an einem Ort und ohne zusätzliche<br />
Umweltbelastung.<br />
Wie genau funktioniert der Prozess?<br />
VTA Hydropower® nutzt die im Abwasser<br />
enthaltene Energie, um Wasserstoff zu<br />
erzeugen. Dabei kommen verschiedene<br />
chemische Prozesse zum Einsatz, die<br />
durch den VTA Nanobooster® optimiert<br />
werden. Dieser Katalysator besteht aus<br />
winzigen Partikeln, die auf Nanotechnologie<br />
basieren und die chemischen Reaktionen<br />
beschleunigen. So kann in kürzester<br />
Zeit eine maximale Menge an Wasserstoff<br />
produziert werden. Dieser Wasserstoff<br />
kann dann als Energiequelle genutzt<br />
werde n– entweder direkt vor Ort in der<br />
Kläranlage oder für andere industrielle<br />
Anwendungen.<br />
Ganz nebenbei entsteht Prozesswärme,<br />
die etwa zum Beheizen von Gebäuden<br />
weiterverwendet werden kann. Zusätz-<br />
VTA Hydropower<br />
in einem<br />
vereinfachten<br />
Schema:<br />
Wärme und<br />
Wasserstoff<br />
werden<br />
gewonnen.<br />
„KLÄRANLA-<br />
GEN VERBRAU-<br />
CHEN BISHER<br />
VIEL ENERGIE.<br />
MIT DER VTA<br />
TECHNOLOGIE<br />
WERDEN SIE ZU<br />
ENERGIELIEFE-<br />
RANTEN.“<br />
Dr. Ulrich Kubinger,<br />
VTA Eigentümer<br />
lich wird noch ein Produkt zur Abwasserreinigung<br />
erzeugt, das Schadstoffe wie<br />
Phosphor, aus dem Wasser entfernt. Ein<br />
weiteres Plus der Technologie ist die Unabhängigkeit,<br />
die sie den Kläranlagen bietet.<br />
Sie bekommen die Möglichkeit, ihren<br />
eigenen Strom und ihre eigenen Abwasserreinigungsmittel<br />
zu produzieren. Das<br />
spart nicht nur Kosten, sondern bietet<br />
auch Versorgungssicherheit – besonders<br />
in Krisenzeiten, wenn Energie und Rohstoffe<br />
knapp werden könnten.<br />
So wird die Technologie<br />
bereits eingesetzt<br />
An einer Kläranlage in Tirol ist bereits ein<br />
Einsatz von VTA Hydropower® geplant.<br />
Die Anlage verarbeitet täglich etwa 4.600<br />
Kubikmeter Abwasser und produziert dabei<br />
rund 89.533 Liter Wasserstoff – pro<br />
Tag! Dadurch kann die Kläranlage fast 20<br />
Tonnen CO 2 pro Jahr einsparen. Das ist<br />
nicht nur gut fürs Klima: Gleichzeitig werden<br />
Kosten in Höhe von fast 60.000 Euro<br />
eingespart. Es ist augenscheinlich: Das Potenzial<br />
von VTA Hydropower® ist enorm.<br />
Nicht nur für die Umwelt, sondern auch für<br />
die Wirtschaftlichkeit von Kläranlagen.<br />
Die VTA Hydropower®-Technologie<br />
könnte bald in vielen weiteren Kläranlagen<br />
weltweit zum Einsatz kommen und<br />
das wäre durchaus sinnvoll. Denn allein in<br />
einem einzigen österreichischen Bundesland,<br />
in Niederösterreich, ließen sich mit<br />
der neuen Technologie jährlich bis zu<br />
4.370 Tonnen CO 2 einsparen – ein bedeutender<br />
Schritt zur Erfüllung des EU-Green-<br />
Deals. Abfallprodukte sinnvoll nutzen,<br />
und gleichzeitig die Umwelt schützen und<br />
unsere Energieversorgung sichern. Das ist<br />
die Zukunft der Abwasseraufbereitung.<br />
Mehr infos:<br />
www.vta.at<br />
Seite 8 | VTA Nachrichten<br />
VTA Nachrichten | Seite 9
Liquid Engineering von VTA:<br />
Nanoteilchen binden Schadstoffe<br />
Sauberes Wasser ist unser wichtigstes<br />
Gut. Gleichzeitig ist Wasser<br />
eine begrenzte Ressource. Daher<br />
ist es umso wichtiger, unsere Wasserressourcen<br />
sorgfältig und nachhaltig zu bewirtschaften.<br />
VTA hat eine Reihe an<br />
Technologien entwickelt, um das zu gewährleisten,<br />
unter anderem VTA Nanofloc®.<br />
Bevor Abwasser in unsere Flüsse, Seen<br />
und ins Grundwasser zurückgeführt werden<br />
kann, muss es sorgfältig gereinigt<br />
werden. Die entscheidende Frage ist: Wie<br />
lässt sich die Effizienz von Kläranlagen<br />
steigern, ohne dass die Kosten explodieren?<br />
Eine mögliche Antwort bietet die<br />
moderne Nanotechnologie in Form von<br />
Nanofloc® vom oberösterreichischen<br />
Hersteller VTA.<br />
Die Eigenschaften von winzig<br />
kleinen Teilchen nutzen<br />
VTA Nanofloc® ist ein innovatives Produkt,<br />
das speziell für die Optimierung<br />
der Abwasserreinigung entwickelt wurde.<br />
Aber was bedeutet das genau? In<br />
einfachen Worten: Nanotechnologie beschäftigt<br />
sich mit winzig kleinen Teilchen,<br />
die so klein sind, dass man sie mit<br />
bloßem Auge nicht sehen kann. Diese<br />
Nanoteilchen haben besondere Eigenschaften,<br />
die man sich in der Abwasserreinigung<br />
zunutze macht. In einer Kläranlage<br />
wird Abwasser gereinigt, indem<br />
Feststoffe und Schmutzpartikel entfernt<br />
werden.<br />
Normalerweise geschieht dies durch<br />
ein Verfahren, bei dem sich der Schlamm<br />
– also die Schmutzpartikel – am Boden<br />
absetzt, während das geklärte Wasser<br />
oben abfließt. Doch dieser Prozess kann<br />
auch gestört werden, zum Beispiel<br />
durch starke Regenfälle oder plötzliche<br />
Verschmutzungen.<br />
Wie die VTA-Nanofloc®-Technologie<br />
funktioniert<br />
Hier kommt VTA Nanofloc® ins Spiel. Es<br />
sorgt dafür, dass sich die Schmutzpartikel<br />
schneller und besser absetzen. Das<br />
funktioniert, weil der metallische Grundstoff<br />
in VTA Nanofloc® im nanoskaligen<br />
Bereich seine ureigene Anziehungskraft<br />
vervielfacht. Dadurch findet der Ladungsausgleich<br />
nicht – wie sonst üblich<br />
– an der Oberfläche der Schlammflocke,<br />
sondern in ihrem Inneren statt. Extrem<br />
kompakte Flocken sind das Ergebnis. In<br />
einfachen Worten: Die Nanoteilchen ziehen<br />
die Schmutzpartikel wie winzige<br />
Magnete an und binden sie. Dadurch entstehen<br />
größere, stabilere Flocken, die<br />
schneller zu Boden sinken. Das Ergebnis<br />
ist sauberes Wasser in kürzerer Zeit.<br />
Abwasser Reinigung in OÖ<br />
In Oberösterreich gibt es 60 sogenannte Reinhalteverbände,<br />
wobei 57 auch Kläranlagen betreiben und drei<br />
reine „Kanalverbände“ sind.<br />
Die Gesamtkapazität der Verbandskläranlagen (inklusive<br />
der Regionalkläranlage Linz-Asten, die formal nicht von<br />
einem Verband, sondern von der Linz AG betrieben wird),<br />
beträgt rund 3 Millionen Einwohnerwerte* (EW). Daneben<br />
gibt es noch rund 150 Kläranlagen, die von einzelnen<br />
Gemeinden betrieben werden und zusammen eine Kapazität<br />
von knapp 390.000 EW aufweisen. Abwassergenossenschaften<br />
sind in Oberösterreich 353 registriert, davon<br />
verfügen 58 über eine Kläranlage mit einer Ausbaukapazität<br />
größer als 50 EW und einer Gesamtkapazität von<br />
11.450 EW. Weiters gibt es etwas mehr als 2400 Kleinkläranlagen<br />
(kleiner oder gleich 50 EW) mit einer Kapazität<br />
von rund 31.000 EW.<br />
Darüber hinaus sind 12 biologische Kläranlagen von Betrieben<br />
mit direkter Einleitung in ein Fließgewässer in Betrieb<br />
(die größte davon betreibt der Wasserreinhaltungsverband<br />
Lenzing-Lenzing AG), die Ausbaukapazität dieser<br />
Anlagen beträgt in Summe 1,94 Millionen EW. Zusammen<br />
kommen die Kläranlagen also auf eine Kapazität von<br />
5,34 Millionen Einwohnerwerten. Das Land hat aber nur<br />
knapp 1,5 Millionen Einwohner. Die übrige Leistung wird<br />
für die Klärung von betrieblichen Abwässern benötigt.<br />
*Einwohnerwert, EW: Das täglich entstehende häusliche<br />
Abwasser einer Einzelperson – man rechnet hier in<br />
etwa mit dem durchschnittlichen Trinkwasserverbrauch<br />
von 130 Litern - verursacht im Mittel einen biochemischen<br />
Sauerstoffbedarf von 60 Gramm je Tag (60 g/d)<br />
für die Reinigung.<br />
Foto: VTA<br />
Warum Kläranlagen mit der neuen<br />
Technologie arbeiten sollten<br />
Die verbesserte Absetzung der Schmutzpartikel<br />
bringt viele Vorteile mit sich,<br />
zum Beispiel eine erhebliche Kostensenkung,<br />
weniger Energieverbrauch und<br />
eine bessere CO 2 -Bilanz. Nanofloc® wirkt<br />
nicht nur extrem schnell, sondern auch in<br />
äußerst geringer Dosierung. Außerdem<br />
bleibt der Bedarf an zusätzlichen Chemikalien,<br />
wie zum Beispiel Polymeren, die<br />
normalerweise zur Schlammentwässerung<br />
eingesetzt werden, gering. Das<br />
spart nicht nur Geld, sondern schont auch<br />
die Umwelt.<br />
VTA Nanofloc® wird in zahlreichen<br />
Kläranlagen bereits erfolgreich eingesetzt.<br />
Die Ergebnisse zeigten oft schon<br />
nach wenigen Tagen eine deutliche<br />
Verbesserung der Schlammstruktur.<br />
Durch die Stabilisierung der Flockenstruktur<br />
wurde das Wasser schneller<br />
wieder sauber. Der Klärschlamm ist<br />
dichter, die Entsorgungskosten sind<br />
geringer.<br />
Impressum<br />
Herausgeber: Ing. Rudolf Andreas Cuturi, MAS, MIM, Promenade 23, A-4010Linz, Medieninhaber: OÖN Redaktion GmbH<br />
& Co. KG, Promenade 23, 4010 Linz, Tel. 0732/7805-0, Hersteller: OÖN Druckzentrum GmbH & Co. KG,Medienpark 1, 4061<br />
Pasching, Tel. 0732/7805-0, Redaktion: Editorial Publishing, Peter Affenzeller, Producing: Elwin Hölzl, Anzeigen: Mag.<br />
Bernd Kirisits, Wimmer Medien GmbH & Co. KG, Promenade 23, 4010 Linz, Tel. 0732/7805-519, Auftraggeber: VTA Austria<br />
GmbH. Für diese Sonderbeilage der OÖNachrichten wurden Druckkostenbeiträge geleistet. Es handelt sich somit gemäß<br />
§ 26 MG um „entgeltliche Einschaltungen“.<br />
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Die VTA-Story: eine<br />
Erfolgsgeschichte<br />
Als Einmannfirma wurde VTA im Jahr 1992 von Ing. Mag.<br />
Dr. h. c. Ulrich Kubinger gegründet und ist in den vergangenen<br />
Jahrzehnten zu einem internationalen, mittelständischen<br />
Unternehmen und Innovationsführer der Branche<br />
herangewachsen. Mittlerweile beschäftigt VTA 450 Mitarbeiter<br />
und hält 150 Patente. Das Sortiment umfasst<br />
2000 Produkte, der Umsatz liegt bei mehr als 100 Millionen<br />
Euro pro Jahr und die Eigenkapitalquote bei mehr als<br />
90 Prozent.<br />
2023/24<br />
Errichtung des neuen VTA Forschungscampus in Rottenbach<br />
2021<br />
Gründung des Instituts für Gesundheit und Umwelt<br />
2019<br />
Spatenstich des neuen Technikums mit 6000 m 2 für<br />
Forschung und Produktion<br />
2018<br />
Fertigstellung des Innovationstowers für 50 neue<br />
Fachkräfte am Standort der VTA-Zentrale in Rottenbach<br />
2012<br />
Fertigstellung des energieautarken und emissionsfreien<br />
Produktionsgebäudes<br />
2011<br />
Spatenstich des neuen Produktionsgebäudes<br />
2010<br />
Veranstaltung des 100. VTA-Umweltseminars in Kitzbühel<br />
2008<br />
Erwerb der EURODOS Dosiertechnik GmbH<br />
Baubeginn des neuen Verwaltungs-, Forschungs- und Schulungszentrums<br />
OÖ als Sitz der österreichischen Geschäftsstelle des DEX (Deutscher<br />
Expertenrat für Umwelttechnologie und Infrastruktur)<br />
2007<br />
Beginn der Forschungen im Bereich Nanotechnologie<br />
2006<br />
Beginn Produktsparte Microgasturbine<br />
2001<br />
Beginn Produktsparte Ultraschalldesintegration (GSD)<br />
2000<br />
Gründung VTA Technologie GmbH<br />
1997<br />
Gründung der VTA Schweiz GmbH, Chur / Schweiz<br />
1996<br />
Gründung des Handelsunternehmens Impex Trading GmbH<br />
1995<br />
Gründung der VTA Ceská republika spol. s.r.o., Budweis, CZ<br />
1994<br />
Gründung der VTA Deutschland GmbH, Passau / Deutschland<br />
1993<br />
Gründung VTA Austria GmbH, Weibern, Errichtung der Produktionsstätte<br />
in Ottnang .<br />
1992<br />
Gründung der VTA-Gruppe vorerst als Einzelunternehmung<br />
VTA Forschung im Umweltpark in Rottenbach.<br />
F: VTA<br />
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