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Schwalbacher Zeitung

Schwalbacher Zeitung Ausgabe Kw 40/2024 vom 2. Oktober 2024

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51. JAHRGANG NR. 40 SCHWALBACHER ZEITUNG 2. OKTOBER 2024 7<br />

Renommierter Klimaforscher Joachim Curtius hält Vortrag<br />

Maßnahmen gegen<br />

den Klimawandel<br />

● Der Arbeitskreis WiTech-<br />

Wi lädt am Mittwoch, 9. Oktober,<br />

um 19.30 Uhr zu einem<br />

Vortrag „Klimawandel und<br />

Klimapolitik – Aktuelle Analysen<br />

und Handlungsoptionen“<br />

mit Prof. Dr. Joachim<br />

Curtius in den Hörsaal der<br />

Albert-Einstein-Schule ein.<br />

2023 geht als das mit großem<br />

Abstand wärmste Jahr seit Beginn<br />

der Messungen in die Geschichte<br />

ein – und auch die ersten<br />

Monate 2024 liegen deut-<br />

Klimaforscher Joachim Curtius<br />

spricht am 9. Oktober über den<br />

Klimawandel. Foto: Veranstalter<br />

„Schwalbach ist bunt“ wurde am vergangenen Mittwoch eröffnet<br />

Bunte Ausstellung<br />

● Rund 40 Besucherinnen<br />

und Besucher kamen am vergangenen<br />

Mittwoch in den<br />

Ausstellungsraum im Rathaus<br />

zur Eröffnung der diesjährigen<br />

Jahresausstellung<br />

<strong>Schwalbacher</strong> Künstler.<br />

Die Künstlerinnen und Künstler<br />

des Kunstkreises präsentieren<br />

lich über 1,5 Grad Erwärmung.<br />

Wetterextreme nehmen weltweit<br />

mit jedem Zehntelgrad Erwärmung<br />

zu. Beim derzeitigen<br />

Erwärmungspfad drohen ganze<br />

Länder innerhalb weniger Jahrzehnte<br />

unbewohnbar zu werden.<br />

Wie kann es noch gelingen,<br />

die notwendigen Maßnahmen<br />

zur Begrenzung der<br />

Erwärmung und zum Ausstieg<br />

aus den fossilen Brennstoffen<br />

rechtzeitig umzusetzen?<br />

Joachim Curtius ist Professor<br />

für experimentelle Atmosphärenforschung<br />

am Institut für Atmosphäre<br />

und Umwelt der Goethe-Universität<br />

Frankfurt. Er ist<br />

wissenschaftlicher Koordinator<br />

mehrerer Forschungsverbundprojekte<br />

und erforscht die Entstehung<br />

von Aerosolpartikeln<br />

und Wolken in der Atmosphäre.<br />

Im Rahmen des „CLOUD“-<br />

Experiments am „CERN“ in<br />

Genf untersucht er, welche Einflüsse<br />

menschengemachte und<br />

natürliche Spurengase auf die<br />

Aerosol- und Wolkenbildung<br />

und damit auch auf das Klima<br />

haben. Der Eintritt ist frei. red<br />

Das jüngste WiTechWi-Symposium stieß auf großes Interesse<br />

So funktioniert die<br />

Photovoltaik<br />

● Mitte September fand im<br />

Bürgerhaus eine vom Arbeitskreis<br />

WiTechWi organisierte<br />

Veranstaltung zum Thema<br />

Photovoltaik (PV) statt. Fast<br />

40 Interessierte nahmen an<br />

dem Symposium teil, das von<br />

Prof. Heinz Werntges, einem<br />

Physiker der „Hochschule<br />

RheinMain“, geleitet wurde.<br />

Der <strong>Schwalbacher</strong> eröffnete<br />

die Veranstaltung mit einer<br />

ausführlichen Einführung in<br />

die Technik der Photovoltaik.<br />

Er erklärte unter anderem, welche<br />

Teile des Sonnenspektrums<br />

für die Stromerzeugung von Bedeutung<br />

sind und wie Sonnenlicht<br />

mit Hilfe von Halbleitern<br />

in Solarzellen in Strom umgewandelt<br />

wird. Zudem wurden<br />

Fragen zur Effizienz der<br />

Energie-Umwandlung und zu<br />

grundlegenden Aspekten der<br />

Stromspeicherung in Akkus<br />

sowie der Umwandlung von<br />

Gleichstrom in Wechselstrom<br />

behandelt. Ein weiterer zentraler<br />

Punkt war die Einspeisung<br />

des erzeugten Stroms in das<br />

Hausnetz, zu dem zahlreiche<br />

Fragen aus dem Publikum ge-<br />

stellt wurden. Heinz Werntges<br />

beantwortete diese geduldig<br />

und verständlich.<br />

Nach etwa zwei Stunden fand<br />

eine Pause statt, während der<br />

Kaffee, Tee und Kuchen gegen<br />

eine kleine Spende angeboten<br />

wurden. Zudem gab es die<br />

Möglichkeit, ausgestellte Geräte<br />

- darunter ein Solarpanel - zu<br />

besichtigen.<br />

Nach der Pause folgte ein Erfahrungsbericht<br />

von Dieter Hilmer,<br />

der über den Betrieb seiner<br />

eigenen PV-Anlage sprach.<br />

Heinz Werntges ergänzte dies<br />

mit seinen Erkenntnissen zur<br />

Nutzung von selbst erzeugtem<br />

Strom. Die Veranstaltung endete<br />

mit einer lebhaften Diskussion<br />

zur Zukunft der Energiewende<br />

und zur Sinnhaftigkeit politischer<br />

Maßnahmen in diesem<br />

Bereich. Alle Teilnehmer waren<br />

sich einig, dass die Nutzung von<br />

Sonnenenergie ein wesentlicher<br />

Bestandteil der Energiewende<br />

ist und auch Privatpersonen<br />

einen Beitrag leisten sollten.<br />

Die Referenten wurden mit<br />

viel Applaus bedacht und die<br />

Veranstaltung wurde als großer<br />

Erfolg gewertet.<br />

red<br />

noch bis zum 23. Oktober Aquarelle,<br />

Fotos und Skulpturen.<br />

Besucht werden kann die Ausstellung,<br />

die unter dem Motto<br />

„Schwalbach ist bunt“ steht,<br />

während der Öffnungszeiten des<br />

Rathauses montags, mittwochs,<br />

donnerstags und freitags von 8<br />

bis 12 Uhr sowie mittwochs von<br />

15 bis 18 Uhr. MS<br />

Bunt sind die meisten Bilder, die in der aktuellen Jahresausstellung<br />

<strong>Schwalbacher</strong> Künstler zu sehen sind. Foto: Schlosser<br />

Rauch im Tankstellengebäude<br />

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Nebelanlage<br />

ausgelöst<br />

● Der Löschzug der Feuerwehr<br />

wurde am Montagmorgen<br />

an die Shell-Tankstelle<br />

am Westring alarmiert.<br />

Besorgte Passanten meldeten<br />

dort eine Rauchentwicklung aus<br />

dem Tankstellengebäude. Die<br />

Erkundung vor Ort ergab, dass<br />

eine ausgelöste Schutznebelanlage<br />

der Grund für den „Rauch“<br />

war. Diese war versehentlich<br />

beim Öffnen der Tankstelle ausgelöst<br />

worden. Die Feuerwehr<br />

musste nicht tätig werden. ffw<br />

Cretzschmarschule Sulzbach<br />

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Flohmarkt für<br />

Spielsachen<br />

● Der Förderverein der<br />

Cretzschmar-Schule lädt am<br />

Samstag, 16. November, zum<br />

Spielzeug-Flohmarkt ein.<br />

Von 10 bis 13 Uhr können in der<br />

Turnhalle in der Klosterhofstraße<br />

2 Spielsachen für Kinder verund<br />

gekauft werden. Die Tischmiete<br />

kostet zehn Euro und einen<br />

Kuchen. Anmeldungen werden<br />

per E-Mail an spielzeugbasarcss@<br />

web.de entgegen genommen. red<br />

Drehleiter im Einkaufszentrum<br />

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Wasserdampf<br />

löst Alarm aus<br />

● Die Drehleiter der Feuerwehr<br />

wurde am Dienstagnachmittag<br />

vergangener Woche zur<br />

Unterstützung der Feuerwehr<br />

Sulzbach ins Main-Taunus-<br />

Zentrum alarmiert.<br />

In einem dortigen Objekt hatte<br />

die automatische Brandmeldeanlage<br />

ausgelöst. Die Erkundung<br />

vor Ort ergabe, dass Wasserdampf<br />

der Grund war. Die Feuerwehren<br />

mussten daher nicht<br />

tätig werden.<br />

red<br />

Nottelefon ☎Sucht<br />

0180 /<br />

365 24 07 *<br />

* Festnetzpreis 9 ct / min.<br />

Mobilfunkpreise maximal 42 ct / min.<br />

Selbsthilfegruppen<br />

in Schwalbach:<br />

● Gemeinschaft<br />

„Aktiv“<br />

montags, 19 Uhr<br />

● Gemeinschaft<br />

„Taunusburg“<br />

freitags, 19 Uhr<br />

alle Treffen in der<br />

ags-Suchtberatungsstelle,<br />

<br />

65824 Schwalbach<br />

Mit dem verzweifelten Vater des ungerecht behandelten Schülers Fabian, der bewaffnet das Lehrerzimme<br />

stürmt, nimmt die Dramödie „Eingeschlossene Gesellschaft“ ihren Lauf. Foto: Posch<br />

Theatersaison 2024/25 startete mit der Komödie „Eingeschlossene Gesellschaft“ von Jan Weiler<br />

Auftakt in die neue Spielzeit<br />

● Am 21. September war es<br />

wieder so weit: Im Bürgerhaus<br />

hieß es „Bühne frei für<br />

die neue Spielzeit“. Den Auftakt<br />

machte „Theaterlust“,<br />

ein Ensemble, das dem<br />

<strong>Schwalbacher</strong> Publikum bereits<br />

aus anderen Produktionen<br />

bekannt ist und in der<br />

vergangenen Spielzeit mit<br />

der französischen Kriminalkomödie<br />

„Acht Frauen“ im<br />

Bürgerhaus gastiert hatte.<br />

Dass die Komödie erst im<br />

Juli im ARD-Sommerkino im<br />

Fernsehen gezeigt worden ist,<br />

tat dem Interesse an der Theaterlust-Aufführung<br />

keinen Abbruch.<br />

Mit 140 Minuten Spieldauer<br />

ist die Inszenierung von<br />

Ensemble-Leiter Thomas Luft<br />

auch deutlich länger als die Kinoproduktion,<br />

und aufmerksame<br />

Zuschauerinnen und Zuschauer<br />

konnten sich über Passagen<br />

freuen, die in Film und<br />

Fernsehen nicht vorkamen.<br />

Das unterhaltsame Drama<br />

stammt aus der Feder von Jan<br />

Weiler, der durch seine humorvollen<br />

<strong>Zeitung</strong>skolumnen<br />

sowie den Bestseller „Maria,<br />

ihm schmeckt’s nicht“ berühmt<br />

wurde. Weilers Stück wird völlig<br />

zu Recht als „pointierte Komödie“<br />

bezeichnet, sind doch<br />

die Dialoge ein wahres Feuerwerk<br />

an Überraschungen, Wendepunkten<br />

und Gags.<br />

Die Geschichte spielt in<br />

einem Lehrerzimmer, aus Sicht<br />

geplagter Pädagogen im Idealfall<br />

ein abgeschotteter Raum,<br />

in dem Schulkinder und deren<br />

Eltern nichts zu suchen haben,<br />

ein sicherer Rückzugsort zum<br />

Arbeiten und Meinungsaustausch,<br />

aber auch für dringend<br />

notwendige Verschnauf- und<br />

Kaffeepausen. Auf der Bühne<br />

befinden sich zwei Lehrerinnen<br />

sowie vier männliche Kollegen<br />

und bereiten sich mehr oder<br />

weniger auf ihren Feierabend<br />

vor. Es ist Freitag, und das Wochenende<br />

steht vor der Tür.<br />

Zu Beginn der Aufführung<br />

grenzt Bühnenbildnerin Sarah<br />

Silbermann - die auch für die<br />

Kostüme zuständig ist - diesen<br />

Schauplatz durch eine riesige<br />

offene Regalwand am vorderen<br />

Bühnenrand vom Zuschauerraum<br />

ab. Das symbolisiert<br />

die „Eingeschlossenheit“ und<br />

bietet außer der Räumlichkeit<br />

verschiedene originelle Spielmöglichkeiten.<br />

So kann man<br />

zum Beispiel so tun, als wären<br />

die großen quadratischen Öffnungen<br />

die Fenster des Schul-<br />

gebäudes, aus denen man hinausschauen<br />

kann.<br />

Doch dieser nette Gag hatte<br />

seinen Preis – zumindest war<br />

dies im <strong>Schwalbacher</strong> Bürgerhaus<br />

der Fall: Die Regale störten<br />

die Sicht. Von vielen Plätzen<br />

aus konnte man nicht erkennen,<br />

was auf der Bühne<br />

passierte. Zwar hat Jan Weiler<br />

sein Drama vor sechs Jahren ursprünglich<br />

als Hörspiel konzipiert,<br />

aber wer ins Theater geht,<br />

der will etwas sehen. So waren<br />

nach den ersten zehn Minuten<br />

zahlreiche Seufzer der Erleichterung<br />

zu vernehmen, als sich<br />

die Regal-Elemente endlich zur<br />

Seite bewegten und den Blick<br />

auf die Bühne freigaben. Und<br />

was dort geboten wurde, lohnte<br />

sich doch sehr.<br />

Jeder der sieben Schauspielerinnen<br />

und Schauspieler war<br />

großartig, allen voran Anja<br />

Klawun, die die spießige, altjungferliche,<br />

strenge und missgünstige<br />

Musiklehrerin Heidi Lohmann<br />

mit größter Überzeugungskraft -<br />

aber ohne Übertreibung - spielte.<br />

Der Gefahr, die mit spitzer Feder<br />

charakterisierten, unterschiedlichen<br />

Lehrertypen zur Karikatur<br />

werden zu lassen, ist erfreulicherweise<br />

niemand aufgesessen.<br />

Gemeinsam mit ihrem gleichfalls<br />

älteren Kollegen Klaus Engelhardt<br />

versprühte Heidi Lohmann<br />

ihr Gift und gönnte weder<br />

ihren Schülern noch dem Kollegium<br />

Spaß und Freude. Ganz besonders<br />

junge, hübsche Frauen<br />

zogen ihren Hass auf sich.<br />

So war es kein Wunder,<br />

dass sie vor allem die attraktive<br />

Junglehrerin Bettina Schuster<br />

triezte. Der selbstbewusste<br />

Neuling im Kollegium wurde<br />

von Marget Flach gespielt, die<br />

auch eine der „Acht Frauen“<br />

war. Ihrer fast perfekten Darstellung<br />

taten auch zwei Versprecher<br />

keinen Abbruch.<br />

Geradezu bösartig war Lateinlehrer<br />

Engelhardt, der seinen<br />

Beruf zu verabscheuen<br />

schien und mit seiner schlechten,<br />

ungerechten und kleinlichen<br />

Benotung eines Oberstufenschülers<br />

das ganze Drama<br />

auslöste. Grandios dargestellt<br />

von Felix Eitner, der seit drei<br />

Jahrzehnten zahlreiche Fernsehrollen<br />

spielt und unter anderem<br />

durch „Polizeiruf“ und<br />

„Alles Klara“ bekannt wurde.<br />

Benjamin Hirt verkörperte<br />

den freundlichen Holger Arndt,<br />

der beflissen immer zwischen<br />

allen vermitteln und Frieden<br />

schaffen möchte. Schließlich ist<br />

er Vertrauenslehrer. Doch wie<br />

alle Figuren der „Eingeschlossenen<br />

Gesellschaft“ verbarg auch<br />

Arndt ein dunkles Geheimnis,<br />

hat er doch mit schmutzigen<br />

Tricks, Bestechung und Erpressung<br />

einen Konkurrenten auf<br />

der Karriereleiter aus dem Rennen<br />

geworfen – wie sich herausstellt.<br />

Benjamin Hirt legte seine<br />

Lehrerfigur sehr körperlich an<br />

und zeigte dessen Zerrissenheit<br />

zwischen Deeskalation und Aggression<br />

durch anfallartige Aussetzer,<br />

bei denen er sich immer<br />

wieder selbst zur Ruhe zwingen<br />

musste.<br />

Auch die beiden anderen Lehrer<br />

sind tragische Figuren: Johannes<br />

Schön spielte den bedauernswerten<br />

Chemielehrer Bernd<br />

Vogel, einen wahrhaft schrägen<br />

Vogel mit einem Faible für<br />

Nacktfotos seiner Schülerinnen.<br />

Im Stück verwandelte sich Schön<br />

vom lässigen Naturwissenschaftler<br />

in einen abstoßenden Jammerlappen<br />

und zog dabei alle<br />

Register der Schauspielkunst.<br />

Anders als der verklemmte<br />

Vogel gab sich Sonnyboy-Sportlehrer<br />

Peter Mertens, sehr treffend<br />

dargestellt von Oliver Mirwaldt,<br />

nicht mit Fotos seiner<br />

Schülerinnen zufrieden und<br />

wurde wegen einer anstößigen<br />

Liebschaft schon einmal strafversetzt.<br />

Alle mussten im Laufe der<br />

Handlung „die Hosen runterlassen“<br />

und wurden mit mehr oder<br />

weniger dicken schwarzen Flekken<br />

auf den vormals weißen<br />

Westen konfrontiert. Das war<br />

spannend und ausgesprochen<br />

unterhaltsam.<br />

Und wer war Schuld an all<br />

den Anklagen und Beichten?<br />

Der einzige Nicht-Lehrer: Konstantin<br />

Moreth gab den verzweifelten<br />

Vater des ungerecht<br />

behandelten Schülers Fabian.<br />

Bewaffnet stürmte er das Lehrerzimmer,<br />

um die Anwesenden<br />

in eine Art Geiselhaft zu<br />

nehmen. Er wollte sie zwingen,<br />

eine Konferenz abzuhalten<br />

und seinem Sohn den fehlenden<br />

Punkt für die Zulassung<br />

zum Abitur zu geben. Und auch<br />

Konstantin Moreth spielte das<br />

großartig. Aus dem geschützten<br />

Raum des Lehrerzimmers<br />

wurde durch den Eindringling<br />

ein Ort der Angst und Gewalt,<br />

aber auch der Aussprache – und<br />

ein Gefängnis.<br />

Die freche, kurzweilige Komödie<br />

hob sich vom Boulevardtheater<br />

ab und war eine gute<br />

Wahl und Ergänzung für einen<br />

Spiel-<br />

cl<br />

abwechslungsreichen<br />

plan.

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