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FineTobacco[+] 03|24

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finetobacco<br />

FREUDE AM LEBEN. SPASS AM GENUSS.<br />

[+]<br />

03 | Oktober | November | Dezember 2024 | 5,- €<br />

WHISK(E)YS UND IHRE HEIMAT<br />

ZIGARRE<br />

Simply the Best:<br />

Lieblinge der Macher<br />

PFEIFENTABAK<br />

The English Style<br />

Of Smoking<br />

SPIRITUOSEN<br />

Whisky<br />

Special 2024


EDITORIAL<br />

»GENUSS<br />

trifft auf GENUSS«<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

wenn man es sich aussuchen könnte,<br />

neigen wir doch alle ein wenig dazu, die<br />

schönen Momente im Leben eher zu<br />

verdoppeln und die weniger schönen<br />

zu eliminieren. Gelingt nicht immer,<br />

aber die Vorstellung besitzt schon<br />

einen unwiderstehlichen Reiz, oder?<br />

Unsere Redaktion ist da keineswegs<br />

anders. Sehr gerne bringen wir Genüssliches<br />

zusammen und laben uns<br />

auch daran. Die Vorbereitungen für<br />

diese Ausgabe von FINE TOBACCO servierten<br />

dem Team besonders schöne<br />

Stunden. Wir haben ganz feine Zigarren<br />

geraucht und dazu wunderbare Whiskys<br />

aus verschiedenen Ländern getrunken.<br />

Die Geschmacks- Explosionen waren<br />

eigentlich unbeschreiblich, aber wir<br />

haben es trotzdem für Sie gemacht.<br />

Genießen Sie also das Whisky- Special<br />

mit allen Facetten, die Zigarren-Gala<br />

mit den Lieblingsstücken der Macher<br />

und die vielen guten Nachrichten aus<br />

der Welt der Genussmittel.<br />

Natürlich waren wir aber nicht nur<br />

am „runden Tisch“, sondern auch<br />

unterwegs. Kiki Baron hat tolle Bars<br />

besucht, Claudia Puszkar hat wieder<br />

eindrucksvolle Geschichten zur<br />

kuba nischen Zigarre mitgebracht,<br />

Jens Meyer hat sich dem „English<br />

Style Of Smoking“ gewidmet und Elmar<br />

Schalk hat sich mit einer Ikone der<br />

Industriekultur beschäftigt. Ein abwechslungsreiches<br />

und für Sie mit viel<br />

Herzblut gemachtes Genussprogramm.<br />

Viel Freude damit.<br />

Der September eines jeden Jahres<br />

ist auch der Monat, wo sich sehr<br />

viele Tabakhändler und Tabakhändlerinnen<br />

aus dem In-und Ausland in<br />

Dortmund mit den Produzenten der<br />

feinen Produkte treffen. Die Inter-<br />

Tabac ruft und die Fachleute strömen<br />

herbei. Inzwischen hat die Fachmesse<br />

einen imposanten Wachstumsprozess<br />

vorzuweisen. Neben den wunderbaren<br />

Messepräsentationen der Zigarren-,<br />

Humidor,-Pfeifen-und Tabak-Firmen<br />

sorgen die bunten Hallen für Accessoires,<br />

die Shisha-Düfte und auch die<br />

produktionstechnisch aufgestellte Inter<br />

Supply für großes Interesse. Fachdiskussionen<br />

und KnowHow-Transfer von<br />

Experten runden das Programm ab.<br />

Es ist eine Messe mit Geschichte.<br />

Heute modern mit vielen Gesichtern<br />

und sicher der richtige Weg in die<br />

Zukunft. Einige Jahre zurück betrachtet<br />

war die InterTabac ein Treffpunkt<br />

mit ganz viel Herz, Freundschaften<br />

und Lust auf Genuss. Man mag es mir<br />

verzeihen, dass ich an dieser Stelle<br />

die eigene Sensibilität einbringe, aber<br />

gerne erinnere ich mich als Organisator<br />

der ersten InterTabac-Austellerparty<br />

mit großartigem Erfolg an die vielen<br />

lachenden und feiernden Menschen<br />

der Branche, die mit ihrem Charakter<br />

so viel möglich gemacht haben. Pioniere<br />

sind halt stets diejenigen, die Wege<br />

ebnen, auf denen sich Zukunft<br />

bewegen kann.<br />

Aber nun genug der Nostalgie. Genießen<br />

Sie diese Ausgabe von FINE TOBACCO,<br />

bleiben Sie uns und der wunderbaren<br />

Tabak-Genusswelt verbunden.<br />

Ich wünsche Ihnen Lesefreude,<br />

Entspannung und einen farbenfrohen<br />

Herbst mit vielen schönen Momenten.<br />

Ihr<br />

Bodo Meinsen<br />

Verleger/ Chefredakteur<br />

FINE TOBACCO<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024 3


INHALT<br />

38-39<br />

Kikis Reisenotizen<br />

SYROS<br />

EINST SUPERPOWER,<br />

JETZT KLEINOD<br />

06-09<br />

barart<br />

BUDERSAND-HOTEL-<br />

GOLF & SPA-SYLT<br />

HOTEL HEUREKA<br />

VENEDIG<br />

20-21<br />

Titelstrory<br />

»SIMPLY THE BEST«<br />

34-37<br />

Serie<br />

HECHO A MANO XI<br />

4<br />

10-15<br />

Magazin<br />

DAS KALEIDOSKOP<br />

GUTEN GESCHMACKS<br />

16-19<br />

Fine Parings<br />

SUNSET<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024<br />

54-59<br />

Story<br />

ALLES FAKE?<br />

68-70<br />

Treffpunkte<br />

BRINKMANNFINEST,<br />

TOSCANO,<br />

WEINTASTING


IMPRESSUM<br />

64-67<br />

Pfeife<br />

THE ENGLISH STYLE<br />

OF SMOKING<br />

INHALT<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+ ] <strong>03|24</strong><br />

HERAUSGEBER + VERLEGER<br />

Bodo Meinsen<br />

VERLAG<br />

MMM Medien Marketing Meinsen<br />

Inhaber: Bodo Meinsen<br />

Chiemseering 11<br />

D-85551 Kirchheim bei München<br />

Tel.: +49(0)89-90 52 90 72<br />

Fax: +49(0)89-90 52 90 73<br />

CHEFREDAKTEUR<br />

Bodo Meinsen (V.i.S.d.P.)<br />

meinsen@genussverlag.com<br />

Redaktion: Der Genussverlag<br />

Stephan Rack<br />

rack@genussverlag.com<br />

MITARBEITER DIESER AUSGABE<br />

Kiki Baron, Jens Meyer, Michael Peter,<br />

Claudia Puszkar, Stephan Rack,<br />

Wolfgang Specht, Elmar Schalk<br />

BILDREDAKTION<br />

Bodo Meinsen, Stephan Rack<br />

22-33<br />

Whisky Special<br />

WHISK(E)YS<br />

UND IHRE HEIMAT<br />

60-63<br />

Portrait<br />

BORGWARD<br />

FOTOGRAFEN DIESER AUSGABE<br />

Adobe Stock, Nina Bauer,<br />

Studio Jan Roeder, Paul Spierenburg<br />

TITELFOTO<br />

Studio Jan Roeder<br />

GRAFIK DESIGN<br />

Sigrid Lupfer<br />

REDAKTIONSASSISTENZ<br />

Petra Kammerstetter<br />

ANZEIGENLEITUNG<br />

Bodo Meinsen<br />

VERTRIEB & ABONNEMENT-BESTELLSERVICE<br />

MMM Medien Marketing Meinsen<br />

Fax: +49(0)89 - 90 52 90 73<br />

E-Mail: petra@medien-marketing-meinsen.de<br />

DRUCK<br />

Bonifatius GmbH Druck | Buch | Verlag<br />

Karl-Schurz-Straße 26, 33100 Paderborn<br />

ABONNEMENT-JAHRESBEZUGSGEBÜHR<br />

20,00 Euro (4 Ausgaben)<br />

Anzeigenpreisliste auf Anfrage.<br />

40-53<br />

Zigarren Gala<br />

LIEBLINGSZIGARREN<br />

2024<br />

Alle Rechte vorbehalten. FINE TOBACCO[+]<br />

und alle darin enthaltenen Beiträge sind<br />

urheberrechtlich geschützt.<br />

Eine Verbreitung ist nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung des Verlages zulässig. Für<br />

unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial<br />

wird keine Haftung übernommen.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024 5


BARART<br />

DRINKS<br />

AMBIENTE<br />

STYLE<br />

Budersand-Hotel-Golf & Spa – Sylt<br />

Am Kai 3 · 25997 Hörnum<br />

reservierung@budersand.de<br />

www.budersand.de<br />

6<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024


BUDERSAND-HOTEL-GOLF & SPA – SYLT<br />

Superlative zuerst: Budersand ist das<br />

einzige Luxushotel im Hohen Norden<br />

mit eigener 18-Loch-Golfanlage und<br />

Sterneküche. Ganz im Süden von Sylt in<br />

Hörnum gelegen, war die Anlage zudem<br />

maßgeblich dafür verantwortlich, dass<br />

sich das Hafendorf vom grauen Spatz<br />

zum schönen Schwan verwandelte. Karl<br />

Dall nannte Hörnum einst die DDR von<br />

Sylt. Weil das Gelände der Pidder-Lüng-<br />

Kasernen, immerhin 73 Hektar groß,<br />

über Jahre brach lag. Bis Budersand Inhaberin<br />

Claudia Ebert kam. 2007 stand<br />

sie auf der Düne, inhalierte das 360‘- Panorama<br />

und beschloss stante pede, den<br />

ehemaligen Seefliegerhorst in Hotel und<br />

Golfplatz umzugestalten. Dafür wurden<br />

40 Gebäude abgerissen und 43 Hektar<br />

geschützte Dünenlandschaft renaturiert.<br />

Nachhaltigkeit bei der Entwicklung<br />

war in Claudia Eberts Seele von Anfang<br />

an verankert. Deswegen prunkt jetzt Budersand<br />

als dreistöckiger Solitär über<br />

Nordsee und Wattenmeer, anstatt sich<br />

mit einzelnen Häusern und versiegelten<br />

Flächen auszubreiten.<br />

Behutsam zwischen 18-Loch-Links-Course<br />

und Dünen gebettet, bietet sich von fast<br />

allen Zimmern entsprechender Traumblick.<br />

Von den Balkons überm Meer kann<br />

man die Kutterfischer bei ihrer Arbeit an<br />

den Muschelbänken beobachten. Und<br />

sich dabei eine schöne Zigarre anstecken.<br />

Luxuriös mit edlen Naturmaterialien<br />

ausgestattet, ist das bildschöne<br />

Interior Design durchdacht. So steht<br />

die Wanne am bodentiefen Fenster und<br />

auch aus dem Bett hat man Fernblick.<br />

Übers ganze Haus sind Kunstwerke<br />

verteilt, in der von Elke Heidenreich bestückten<br />

Bibliothek 1400 Bücher zum<br />

Ausleihen. Herrlich das SPA.Budersand<br />

mit großem Indoor- Pool. Auch die Kulinarik<br />

lässt nichts zu wünschen übrig,<br />

angefangen beim sagenhaft opulenten<br />

Frühstücksangebot. Frische Krabben<br />

und Forellenkaviar gehören dazu, geräucherter<br />

Fisch oder auch Würste aus<br />

Wagyu-Rindfleisch, abgesehen von vie-<br />

lerlei hausgemachten Joghurts und ein<br />

Dutzend Käsesorten aus Manufakturen.<br />

Restaurant „Kai 3“ ist mit einem Michelin-Stern<br />

ausgezeichnet. Hier schwingt<br />

Chefkoch Felix Gabel das Zepter. Einmal<br />

im Jahr ruft er zum Festival „Felix<br />

& Friends“. Es bringt im Frühjahr eine<br />

Handvoll Sterneköche mit Hausgästen<br />

und Locals zum erlesenen Schmaus<br />

zusammen. Krönender Abschluss ist<br />

das Get-Together an der Bar. Sie krönt<br />

den hinteren Teil der Eingangshalle.<br />

Frisch gezapftes Bier, kreative Cocktails<br />

oder Champagner sind Standard.<br />

Erstklassige Spirituosen, unter denen<br />

unabhängige Abfüller sowie Brände<br />

aus Micro-Destillerien die Kür formen.<br />

Als Hingucker über dem Tresen wurden<br />

Hängelampen aus Murano-Glas angefertigt.<br />

Wie eine transparente Qualle<br />

geformt, mit korallenartigem Gebilde<br />

unten dran, bekräftigen sie das modern-maritime<br />

Flair des Hauses.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024 7


BARART<br />

HOTEL HEUREKA – VENEDIG<br />

Archimedes, so heißt es, hat in der Badewanne<br />

gesessen und „Eureka“ gerufen,<br />

als er vor 2200 Jahren im Wasser<br />

das Auftriebsprinzip entdeckte. Das<br />

zauberhafte Hotel in Venedigs ruhigem<br />

Viertel Cannaregio darf man, wenn auch<br />

weniger physikalisch schwerwiegend,<br />

ebenfalls als Entdeckung betrachten.<br />

Und zwar von den Inhabern Angela<br />

Silarna Valach und Erwin Krause, die<br />

den Palazzo aus dem 16.Jahrhundert<br />

zum glanzvollen Leben erweckten.<br />

Dank penibler Renovierung lebt und<br />

nächtigt man in Räumlichkeiten, in denen<br />

historische Komponenten bewahrt<br />

wurden. Wie Fresken, Terrazzo-Böden,<br />

Gewölbedecken oder die schweren Walnuss-Türen.<br />

Die Ausstattung von Salons<br />

und Zimmern ist ein phantasiereiches<br />

Sammelsurium von Antiquitäten, venezianischem<br />

Handwerk und Modern Art.<br />

Ob floral gemusterte Rubelli-Vorhängen<br />

und feines Bettleinen, verschnörkelte<br />

Kristallkronleuchtern und maßgefertigte<br />

Samtsesseln, sie spiegeln auf<br />

zeitgemäße Art die überbordende Einrichtung<br />

von einstigen Fürstenhäusern<br />

wider. Damals wie heute gehört dazu<br />

eine Dosis Skulpturen und Tierleben.<br />

Wie die Papageien und Flamingos aus<br />

Porzellan oder goldverbrämte Phönixe<br />

als Tischhalter. Von musealem Ambiente<br />

kann dennoch keine Rede sein.<br />

Ein gewisser Hauch Unordnung belebt<br />

beispielsweise den Lesesalon. Bücher<br />

stehen durcheinander im offenen<br />

Schrank und großformatige Bildbände<br />

sind aufgeschlagen. Und überall<br />

prunken bunte Blumengestecke. Jedes<br />

der 10 Zimmer und Suiten besitzt individuellen<br />

Charakter, in dem Geschichte<br />

und modernes Leben verschmelzen.<br />

Gemälde vom österreichischen Künstler<br />

Julian Khol sind Auftragsarbeiten.<br />

Sie interpretieren jeweils die Stimmung<br />

des Refugiums. Herzstücke auf den<br />

beiden Etagen sind die Piani Nobili, an<br />

deren großen Tischen eine Gesellschaft<br />

Platz findet. Zum Karneval sind sie wie<br />

die Bar im Erdgeschoss Treffpunkte<br />

einer stilvoll verkleideten Gästeschar.<br />

In jedem Jahr nämlich veranstalten die<br />

Inhaber einen festlichen Ball mit erlesenem<br />

Dinner.<br />

Die Bar dient eher dem Ausschank<br />

und dem Mixen von Cocktails, denn<br />

als Speakeasy. Gästen werden gewünschte<br />

Getränke an den gewählten<br />

Platz im Haus serviert, ob im Zimmer<br />

oder in einem der Salons. Oder im verwunschenen<br />

Garten. Heureka ist eines<br />

der wenigen Hotels in Venedig mit altem<br />

Baumbestand in der ummauerten<br />

grünen Oase. Und dort darf man nach<br />

Lust und Laune rauchen.<br />

DRINKS<br />

AMBIENTE<br />

STYLE<br />

Hotel Heureka Venezia<br />

Fondamenta Gasparo Contarini 3534<br />

Cannaregio · 30121 Venezia<br />

post@hotel-heureka.com · www.hotel-heureka.com<br />

8<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024


<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024 9


MAGAZIN<br />

Neuheiten für echte Genießer: Zigarren, Spirituosen<br />

Informatives, und mehr...<br />

Cigar Lounge<br />

Die Cigar Lounge by Zechbauer im Hotel Vier Jahreszeiten Kempinski München<br />

lanciert neues Mitgliedschaftsangebot<br />

Die Cigar Lounge by Zechbauer im Grandhotel Vier Jahreszeiten<br />

Kempinski München bietet ihren Besuchern nun einen<br />

noch exklusiveren Aufenthalt in privater Atmosphäre. Der Zugang<br />

zur Cigar Lounge ist ab sofort ausschließlich Mitgliedern<br />

vorbehalten, die von den Vorteilen einer exklusiven Mitgliedschaft<br />

profitieren.<br />

Ab sofort haben externe Gäste die Möglichkeit, die Cigar Lounge<br />

durch den Erwerb eines Tagespasses für 35 Euro direkt bei<br />

den Lobby- oder Barmitarbeitern zu erleben. Für langfristige<br />

Genießer stehen zudem verschiedene Mitgliedschaftspakete<br />

zur Auswahl. Um sicherzustellen, dass alle Gäste einen angenehmen<br />

Aufenthalt genießen können, gelten in der Cigar<br />

Lounge bestimmte Hausregeln, darunter ein Dresscode von<br />

Smart & Casual sowie ein Mindestalter von 18 Jahren für<br />

den Zutritt. Hotelgäste des Hotel Vier Jahreszeiten Kempinski<br />

München können die Lounge weiterhin nutzen und haben jederzeit<br />

mit ihren Zimmerschlüsseln Zutritt. "Mit unserem neuen<br />

Angebot möchten wir unseren Gästen ein noch exklusiveres<br />

Erlebnis in der Cigar Lounge by Zechbauer bieten", betont<br />

Area General Manager Holger Schroth. "Wir sind stolz darauf,<br />

eine Oase der Entspannung und des Genusses geschaffen zu<br />

haben, die Zigarrenliebhabern einen Rückzugsort bietet, um<br />

das Zigarren niveau auf höchstem Standard zu erleben."<br />

Exklusivität neu definiert<br />

Die Cigar Lounge by Zechbauer bietet ihren Gästen eine erlesene<br />

Auswahl an Zigarren aus aller Welt. Preiswerte Optionen<br />

wie die "Zechbauer 190 Anniversary" sind bereits ab<br />

19 Euro erhältlich, während noch exklusivere Zigarren wie<br />

die "Davidoff Oro Blanco 2002" für 560 Euro verfügbar sind.<br />

Auch Liebhaber edler Spirituosen kommen auf ihre Kosten:<br />

Die Lounge serviert unter anderem den Macallan M Decanter<br />

(Highland Single Malt Scotch Whisky aus 2020), der etwa<br />

6.000 Euro pro Flasche kostet. Ein weiteres Highlight ist der<br />

Dalmore 35 Years Highland, der für rund 8.000 Euro pro Flasche<br />

höchsten Genuss verspricht.<br />

10<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024


denicotea_Anzeige_fine_tobacco_76x298.qxp_Anzeige_03<br />

The Kraken<br />

Black Spiced<br />

bringt zu<br />

Halloween<br />

den Schrecken<br />

ins Glas<br />

ENJOY<br />

SMOKING<br />

Zigarettenspitzen<br />

Wenn es am 31. Oktober plötzlich an der Hausbar klingelt, sollte sich keiner<br />

wundern, denn es ist wieder Halloween und verkleidete Gestalten werden<br />

wieder die berühmte Frage nach „Süßes oder Saures“ stellen. Inzwischen<br />

ist Helloween eine weit verbreitet gelebte Kultur und bietet allen Beteiligten<br />

gruseligen Spaß.<br />

Für die Erwachsenen hat die Marke The Kraken Black Spiced auf Rum Basis<br />

fürchterlich gute Drinks für die schaurigste aller Nächte kreiert:<br />

mit Filter<br />

THE BLOODY LIMB<br />

Ein schaurig-schöner Cocktail, der das Blut<br />

in den Adern gefrieren lässt. Der Bloody Limb<br />

kombiniert die intensive Würze von The Kraken<br />

Black Spiced mit fruchtigen und blutroten Akzenten,<br />

die an einen blutroten Tentakel erinnern.<br />

Zutaten: 50 ml The Kraken Black Spiced<br />

25 ml Maraschino Kirschlikör 25 ml Zitronensaft,<br />

Blutorangenlimonade, Eiswürfel<br />

Glas: Longdrink, Garnitur: Himbeere, rotes<br />

Fruchtgummi, Blutorangenscheibe<br />

Zubereitung: Alle Zutaten in einem Shaker mit<br />

Eis kräftig mixen. In ein Glas mit Eiswürfeln<br />

abseihen und mit einer Himbeere oder einem<br />

roten Fruchtgummi s owie einer Schreibe Blutorange<br />

dekorieren.<br />

Brenner &<br />

Mundstück<br />

in diversen<br />

Varianten<br />

Integrierter<br />

Kieselgelfilter<br />

für<br />

Schadstoffreduktion<br />

THE KRAKEN STORM<br />

Er ist der Vater aller Halloween-Drinks, Man<br />

sollte ihn jedoch mit Respekt genießen, denn er<br />

ist gefährlich – gefährlich lecker! Mit nur wenigen<br />

Zutaten ist der Signature Drink The Kraken<br />

Storm einfach und schnell zubereitet.<br />

Zutaten: 30 ml The Kraken Black Spiced<br />

90 ml Ginger Beer<br />

Glas: Highball-Glas, Garnitur: Limettenscheibe<br />

Zubereitung: Glas mit Eis füllen und The Kraken<br />

sowie Ginger Beer hinzufügen. Mit Limette<br />

garnieren und servieren.<br />

Das macht The Kraken Black Spiced zum<br />

perfekten Accessoire für jede Halloween-Party.<br />

The Kraken Black Spiced 40 vol%, 0,7 Liter.<br />

UVP 24,99 €<br />

www.denicotea.de


MAGAZIN<br />

Edelbrandmanufaktur<br />

Wilhelm Marx Edelbrandmanufaktur & Weingut am Nil:<br />

Gemeinsam wurde ein neuer Wermut Bianco geschaffen<br />

Die Ursprungsidee für die Entstehung<br />

des neuen Wermuts, war aufgespritzter<br />

Wein. Folgerichtig wurde durch die<br />

Freundschaft von Christine Ludt vom<br />

Weingut am Nil in Kallstadt/Rheinland<br />

Pfalz und dem Brenner Wilhelm Marx<br />

die Idee geboren, einen Wermut der<br />

besonderen Art zu entwickeln.<br />

Das Weingut am Nil versorgte die Edelbrandmanufaktur<br />

Wilhelm Marx mit<br />

bestem Weißwein aus handverlesenen<br />

Muskattrauben. Der Wein wurde<br />

mit Bio-Alkohol aus Weizen und 15<br />

verschiedenen Bio-Kräutern, in erster<br />

Linie mit dem Wermutkraut angesetzt<br />

und mit Bio-Waldhonig zum Demi-<br />

Sec harmonisiert. Der erste weiße<br />

Wermut aus der Brennerei Marx ist<br />

ein reines Naturprodukt ohne Zugaben<br />

von Aromen und Farbstoffen. Insgesamt<br />

ein herb-würziger und dennoch<br />

elegante Wermut, der in einer mattschwarzen<br />

Flasche in edlen Holzbox<br />

ausgeliefert wird.<br />

Zubereitung: Einfach auf Eis genießen<br />

oder mit Marx-Tonic aufspritzen<br />

Wermut Bianco der Edelbrandmanufaktur<br />

Marx, 16 vol%, 0,7 Liter. UVP 69,– €<br />

www.wilhelmmarx.de<br />

»Leinen los«<br />

Die VILLIGER 1492 Discovery Edition sticht wieder in See<br />

Es ist es wieder soweit und auf dem Schiff der VILLIGER<br />

1492 Discovery Edition ertönt es laut: „Leinen los“! Es<br />

wird aufgebrochen, um den sagenumwobenen Geschmack<br />

domini kanischer Zigarren in die Welt zu tragen.<br />

2023 ging die VILLIGER 1492 Discovery Edition erstmalig an<br />

Land und rauchte sich schnell in die Herzen der Aficionadas<br />

und Aficionados. Auf das letztjährige Toro-Format folgt nun<br />

eine klassische Robusto.<br />

Die Heimat des Abenteuers<br />

ist die Ferne – (Emil Gött)<br />

Ein weiteres Mal ziert die Zigarrenkiste das Gemälde<br />

eines Künstlers, der die Reise der drei Schiffe Kolumbus'<br />

( Santa Maria, Pinta und Niña) eindrucksvoll<br />

in ein Bild fasst. Im Kisteninneren ruhen 20<br />

handgefertigte Premium-Longfiller im Robusto-Format,<br />

mit einem goldumrandeten Doppelring.<br />

Malerisch umhüllt ein seidig-mattes ecuadorianisches<br />

Connecticut-Deckblatt jede einzelne<br />

Zigarre. Die Einlage sowie das Umblatt stammen<br />

aus der Dominikanischen Republik und verleihen<br />

dieser Edition ihren sanften Charakter.<br />

Bekanntlich stach Christoph Kolumbus insgesamt viermal<br />

in See. So bleibt die Frage offen, ob es noch weitere<br />

VILLIGER-Entdeckungsreisen geben wird.<br />

www.villigercigars.com<br />

12<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024


Ästhetik<br />

Eine zündende Bereicherung<br />

Beim Pfeiferauchen geht es viel um Ästhetik. Mit<br />

den neuen wiederauffüllbaren Gas-Feuerzeuge<br />

von VAUEN mit Steinzündung können Sie Ihren<br />

Genuss stilvoll zelebrieren. Die hochwertige<br />

Verarbeitung und die schräge Flamme berücksichtigen<br />

die besonderen Bedürfnisse der Pfeifenraucher*innen.<br />

Durch das schlanke Design und die<br />

abgerundeten Ecken liegt das neue VAUEN-Feuerzeug<br />

sehr gut in der Hand und ist mit seinen<br />

69 Gramm ein Leicht gewicht und treuer Begleiter.<br />

Mit den drei verschiedenen Aus- führungen ist<br />

für jeden Geschmack etwas dabei: klassisch verchromt<br />

mit Rillen, schwarz matt für die besonderer<br />

Haptik und Blau glänzend in den typischen<br />

VAUEN Farben.<br />

next generation<br />

Die neue Pfeifentasche – macht Packen<br />

zum Genuss<br />

Die neuen Pfeifentaschen „easy“ von VAUEN lassen die beliebte College-Tasche<br />

von 2007 im modernen Stil wiederaufleben. Die robuste Tasche aus echtem<br />

Leder ist ein wahres Raumwunder. Das kompakte und praktische Design bietet<br />

Platz für zwei Pfeifen. In dem abgetrennten Fach können Filter, Stopfer und<br />

Tabakdose verstaut werden.<br />

Die drei frischen Varianten unterscheiden sich sowohl in Farbe als auch im<br />

Material. Alle zeichnen sich durch einen beige-farbenen Echtledermantel aus.<br />

Zur Auswahl stehen eine elegante Variante mit dunkelblauer Front aus Echtleder,<br />

eine robustere Kombination mit dunkelbraunem Canvas und eine sportlichere<br />

Version mit petrolblauem Ballistic Nylon, das von Uhrenarmbändern<br />

bekannt ist.


MAGAZIN<br />

Meisterstücke<br />

Enzian – Begeisterndes Konzept in neuem Design<br />

Mit der 2nd Edition der ENZIAN möchte<br />

VAUEN an die großen Erfolge der<br />

Erstauflage der Neuinterpretation der<br />

Gesteckpfeife von 2016 anknüpfen.<br />

Dazu wurde eine sehr ergonomische<br />

und attraktive Form entwickelt. Der Kopf<br />

der modern-nostalgisch anmutenden<br />

Weißpunkt-Kollektion wird in aufwendiger<br />

Handarbeit aus einem Vollholz herausgearbeitet.<br />

Durch weitere filigrane<br />

handwerkliche Arbeitsschritte entsteht<br />

ein einzigartiges Gesamtkunstwerk.<br />

Charakteristisch ist der lange Stiel, der<br />

ein genussvolles und entspanntes Raucherlebnis<br />

garantiert.<br />

Die Pfeife wird in einer schönen Geschenkbox<br />

präsentiert und ist in zwei<br />

Ausführungen erhältlich. Der UVP liegt<br />

bei 299€. Die neue Enzian – mit dem<br />

Charme der Vergangenheit entspannt<br />

die Zukunft genießen.<br />

Die neue Timber – feinste Handwerkskunst<br />

trifft auf kunstvollen Genuss.<br />

Die neue Weißpunktserie Timber besticht<br />

durch ihren einzigartigen Holzring,<br />

der bei VAUEN in der Manufaktur aus<br />

Walnussholz in filigraner Drechslerarbeit<br />

entsteht. Für diese Arbeit sind viel<br />

handwerkliches Geschick und Feingefühl<br />

erforderlich. Im nächsten Schritt<br />

wird ein kunstvolles Muster in den Ring<br />

eingraviert. Optisch und in puncto Stabilität<br />

wird der filigrane Holzring mit zwei<br />

handgefertigten Ringschalen verstärkt<br />

und aufgewertet. Bei der glatten Version<br />

sind diese aus Kupfer und bei der<br />

sandgestrahlten Ausführung aus Aluminium.<br />

Je Ausführung sind sechs Köpfe<br />

erhältlich. Der UVP der schwarz-matten<br />

Variante liegt bei 189 € und bei der sandgestrahlten<br />

bei 179€.<br />

Juanita on tour again<br />

Spitzen-Torcedora Juana Ramos Guerra besucht<br />

für 5THAvenue einmal mehr den Fachhandel in Deutschland<br />

Sie ist zweifellos eine Legende unter<br />

den Torcedoras in Havanna! Hunderte<br />

Cigarrenliebhaber aus aller Welt pilgern<br />

alljährlich in ihre Wirkungsstätten, die<br />

in den vergangenen Jahren zunächst<br />

die La Casa del Habano im Hotel Meliá<br />

Cohiba und anschließend das Cigarrengeschäft<br />

im benachbarten Hotel Riviera<br />

waren. Juanita ist aber nicht nur eine<br />

Torcedora der höchsten – der neunten<br />

– Kategorie, sondern sie zählt auch zu<br />

den Mitbegründerinnen der legendären<br />

Cohiba-Manufaktur „El Laguito“. Darüber<br />

hinaus gehört Juanita durch ihre<br />

aufgeschlossene und sympathische<br />

Art inzwischen auch zu den beliebtesten<br />

Torcedores aus Cuba, die in Europa<br />

mehr oder weniger regelmäßig auf Tour<br />

gehen. Juanita war bereits in den Jahren<br />

2010, 2022 und 2023 auf Tournee in<br />

Deutschland und weilte mehrfach in<br />

der Schweiz, wo sie sich ebenfalls eines<br />

exzellenten Rufes unter Cigarrenlieb habern<br />

erfreut. Im Juni 2024 präsentierte<br />

sie ihre Fingerfertigkeit bei den Habanos<br />

World Days in London.<br />

Von Anfang Oktober bis Mitte November<br />

2024 wird Juana Ramos Guerra nun<br />

wieder die Kunst des Cigarrenrollens in<br />

einigen La Casas del Habano, Habanos<br />

Specialist- und Habanos Point-Geschäften<br />

in der nördlichen Hälfte Deutschlands<br />

demonstrieren. Anschließend wird<br />

sie nach Polen weiterreisen und dort<br />

ebenfalls die Cigarrenliebhaber begeistern.<br />

Fortlaufend aktualisierte Informationen<br />

zur Tournee in Deutschand<br />

finden sich auf www.habanosclub.de<br />

14<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024


EST D<br />

2008<br />

SINGLE MALT WHISKY<br />

LIMITED SERIES 2<br />

www.steinhauser-bodensee.de<br />

BRIGANTIA<br />

entdecken


FINEPAIRINGS<br />

SUNSET<br />

FRAPIN CIGAR BLEND XO – PREMIER CRU DE COGNAC<br />

In der Handschrift von Cognac Frapin vereint sich ein über Generationen aufgebautes<br />

handwerkliches Können mit dem einzigartigen Terroir der Domaine<br />

Château Fontpinot, dem seit 1270 im Familienbesitz von Frapin befindlichen<br />

Anwesen im Herzen der Grande Champagne.<br />

Dieser Frapin Cigar Blend wurde kreiert, um Aficionados einen grandiosen<br />

Cognac zum Genuss einer Zigarre zu bieten. Die 15 bis 20-jährige Reifung<br />

erfolgt in feuchten Kellern, da dort die Verdunstung von Alkohol höher ist<br />

als von Wasser. Das schafft besonders runde und weiche Cognacs.<br />

In der Nase bietet der Cigar Blend weiche Vanillenoten, Aromen getrockneter<br />

Früchte und leicht nussige Noten. Am Gaumen ist er ausbalanciert,<br />

rund und reichhaltig. Ein außergewöhnlich langes Finish bietet eine subtile<br />

und gleichzeitig komplexe Harmonie der verschiedenen Aromen.<br />

Frapin Cigar Blend XO 40 vol%, 0,7 Liter. UVP 99,– €<br />

Online verfügbar über www.getraenkewelt-weiser.de<br />

DIPLOMÁTICOS GRANDES<br />

Zum ersten Mal in seiner Firmengeschichte hat 5th Avenue Products<br />

die Marke Diplomáticos für ein Format der Edition Regional ausgewählt.<br />

Und was für eines! Die Diplomáticos Grandes gehört ohne Zweifel<br />

zu den elegantesten und schönsten Formaten von Habanos. Die<br />

Auflage dieser regionalen Edition umfasst 4800 einzeln nummerierte<br />

Kisten mit jeweils 25 Stück dieser aromatischen und mittelkräftigen<br />

bis starken Zigarren. Habanos-Connaisseure schätzen zunehmend<br />

wieder solche klassischen, schlanken Formate, die mehr Achtsamkeit<br />

und Hingabe beim Genuss der Zigarren erfordern. Die<br />

Diplomáticos existiert erst seit den 1960er Jahren. Sie soll in<br />

enger Anlehnung an die Marke „Montecristo“ geschaffen worden<br />

sein. Die Diplomáticos werden „totalmente a mano“ gefertigt und<br />

bestehen aus Tabaken der Anbauzone Vuelta Abajo. Ein Spitzenprodukt<br />

für erlesene Kombinationen mit geistigen Getränken,<br />

hier im Format Laguito Especial. Deckblatt, Umblatt und<br />

Einlage alle aus Kuba und mit 192 mm Länge und schlanken<br />

15,9 mm Durchmesser ein echter Hingucker.<br />

16<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024


Wir bringen Ihnen die dritte Jahreszeit nach Hause –<br />

kürzere Tage, dafür länger werdende Nächte,<br />

die Ihnen an gemütlichen Abenden angenehme<br />

Genusssituationen bescheren sollen.<br />

Dafür haben wir besondere Pairings zusammengestellt,<br />

die Behaglichkeit edler Zigarren mit dem Hochgenuss<br />

grandioser Cognacs und vorzüglicher Whiskys verbinden.<br />

HARDY LEGEND 1863 COGNAC<br />

Die Geschichte von Cognac Hardy reicht über 160 Jahre zurück und ist damit eines der ältesten<br />

Cognac-Häuser in der Region Charente. Hardy wurde 1863 von Anthony Hardy, einem Visionär mit<br />

einer Leidenschaft für die Kunst der Destillation gegründet. Schnell erlangte Hardy einen guten<br />

Ruf für die außergewöhnliche Qualität seiner Cognacs.<br />

Der Cognac Legend 1863 ist eine Hommage an die Welt des Cognacs und die Familie Hardy.<br />

Er vereint die Eleganz der Cognac-Untergebiete Petite Champagne und Fins Bois mit der<br />

Feinheit der Region Borderies. Auch interessant, dass dabei mit Ugni Blanc, Folle Blanche,<br />

und Colombard drei verschiedene Rebsorten verwendet werden. Die Brände dürfen bis zu<br />

12 Jahre in Limousin-Eichenfässern mit dunkler Röstung reifen.<br />

Eine besondere Flasche mit einem attraktiven Design, das das Markensymbol eines Hahns<br />

zeigt.Beim Probieren entdeckt man Aromen von Zitrusfrüchten, Cappuccino und Vanille. Dazu<br />

den Geschmack frisch eingekochter Marmelade mit eleganten Kaffeenuancen und etwas Vanille.<br />

Im Nachklang opulent und ein langanhaltendes Geschmackerlebnis.<br />

Der Hardy Legend 1863 bietet einen interessanten Einstieg in die Welt der Marke Hardy, die eine<br />

Vielzahl von außergewöhnlichen Cognacs bietet.<br />

Hardy Legend 1963 Cognac, 40 vol%, 0,7 Liter. UVP 49,– €<br />

Online verfügbar über www.hardycognac.com<br />

PLASENCIA ALMA FUERTE COLORADO CLARO<br />

Plasencia hat die ursprüngliche Alma Fuerte Serie weiterentwickelt und mit einem wunderschönen,<br />

hellbraunen Colorado Claro Deckblatt ausgestattet. Es handelt sich um milde bis mittel kräftige<br />

Zigarren mit enormer Komplexität: sie beginnt mit Noten von getoastetem Brot und cremigem<br />

Milchkaffee, Kakao führt das Raucherlebnis fort.Bevor die Zigarre ungefähr ab der Hälfte des<br />

Rauchverlaufs etwas an Stärke gewinnt, gesellen sich florale Noten und Aromen von Heu hinzu.<br />

Zum Ende hin ergänzt eine<br />

leichte Note von weißem<br />

Pfeffer und entsprechender<br />

Würzigkeit<br />

den Gesamteindruck.<br />

Deckblatt, Umblatt<br />

und Einlage stammen<br />

alle aus Nicaragua.<br />

Das Robustos II Format<br />

ist mit einer Länge von 130 mm<br />

und einem Durchmesser von 21,8 mm durch aus anspruchsvoll<br />

und ein sehr guter Freund gehaltvoller Partner im Glas.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024 17


FINEPAIRINGS<br />

SILD PURE MALT WHISKY „HERITAGE 28“<br />

Sild „Heritage 28“ verkörpert den Geist des Whiskypioniers Florian Stetter, der 1999 den ersten<br />

Single Malt Whisky in den kupfernen Brennblasen der 1928 gegründeten Traditionsbrennerei<br />

Lanten hammer brannte. Mit seinem Mut legte er den Grundstein für die Whiskymarke Sild und<br />

Premium-Whiskys aus Deutschland insgesamt. Diesen Pioniergeist spiegelt Sild „Heritage 28“<br />

mit seinem einzigartigen Charakter in jedem Tropfen wider. Gereift in handgefertigten Fässern<br />

aus Weißeiche erfüllt dieser 100% Malt Whisky die höchsten Ansprüche des Master Distillers<br />

Tobias Maier, der mit diesem Pure Malt Whisky das Erbe weiterleben lässt.<br />

Der „Heritage 28“ bietet angenehme Noten von reifen Früchten, die wunderbar<br />

mit dem Eichenaroma harmonieren. Dazu findet man Eindrücke von Gerste.<br />

Das verleiht diesem Bavarian Pure Malt Whisky einen vollmundigen, intensiven<br />

und würzigen Geschmack – mit einem Eindruck von süßen Früchten und<br />

Vanille. Insgesamt ein milder und dennoch charaktervoller Whisky, der für<br />

Zigarrenraucher eine angenehme Fruchtigkeit und Süße mitbringt.<br />

Sild Pure Malt Whisky „Heritage 28“ 42 vol%, 0,7 Liter. UVP 44,95 €<br />

Online verfügbar über www.lantenhammer.de<br />

ABHEBEN MIT DER CARLOS ANDRÉ AIRBORNE<br />

Rötlich-braun und samtig-seiden startet das über fünf Jahre gereifte<br />

H 2000-Deckblatt, gewachsen in Mexiko, zu einem voluminösen „Take Off“:<br />

Ausgeprägte Aromen von reifen Früchten mit der unverwechselbaren<br />

sanften Süße ergänzen sich in einem aufregenden, aber ausbalancierten<br />

Smoke kontrastreich mit der feinen Herbe von Zartbitterschokolade. Aromen<br />

von gerösteten Mandeln verbinden sich mit reizvollen Würz- und<br />

Ledernoten, Dörrobstnuancen arbeiten sich hervor mit einem Hauch von<br />

Karamell – eine bittersüße Stimulation, die gegen Ende mit einer Fleur<br />

de Sel-Note noch eine weitere Nuance bietet. Genuss zum Abheben!<br />

Die CARLOS ANDRÉ AIRBORNE Premium Longfiller Zigarren haben ihre<br />

Wurzeln in der Dominikanischen Republik. Bei Arnold André Dominicana<br />

werden die hochwertigen Tabake aus dem fruchtbaren Cibao-Tal<br />

zusammen mit Tabaken aus Nicaragua, Brasilien und Mexiko zu<br />

einer raffinierten Komposition zusammengefügt. Tradition, perfektes<br />

Handwerk und die Lust, moderne Aromenwelten zu erschaffen,<br />

geben den Kurs vor.<br />

18<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024


FADING HILL - SINGLE RYE WHISKY<br />

Der Single Rye Whisky wurde im Jahr 2002 als erster Whisky auf dem Birkenhof gebrannt und<br />

ist somit ein Klassiker der Whiskymarke Fading Hill. Im Prozess wird die ungemälzte Roggenmaische<br />

aromaschonend vergorenen und zweimal destilliert, bevor der „New Make“ über 7 Jahre<br />

in Ex-Bourbon- und Oloroso-Sherryfässern zu einem einzigartigen Single Rye Whisky reift.<br />

A Rye Full of Character<br />

Der Fading Hill Single Rye bietet zuerst Aromen vom Oloroso-Sherry - dazu<br />

Walnuss, reife Früchte und natürlich würzigen Roggen. Ein runder, harmonischer<br />

und sehr facettenreicher Single Rye Whisky, der einen anhaltenden süßlichen<br />

Nachklang bietet. Fading Hill – Single Rye Whisky 45 vol%, 0,7 Liter. UVP 56,50 €<br />

Online verfügbar über www.birkenhof-brennerei.de<br />

LAURA CHAVIN TERRE DE MYTHE<br />

Eine Expedition in neue Geschmackswelten, wo das Terroir die<br />

herausragende Qualität und die Einzigartigkeit garantieren. Die Terre<br />

de Mythe ist ein Meisterstück mit der Kraft zu einer Legende zu<br />

werden. Voll und doch nicht zu mächtig, perfekt ausbalanciert, nie<br />

aufdringlich, sondern viel mehr animierend beschenkt sie den<br />

Zigarrenraucher mit einer einzigartigen Geschmackskomposition,<br />

die ihn in wechselnden Sensorik-Facetten immer wieder, von<br />

Anfang bis zum Ende, neu begeistert. Deckblatt, Umblatt und<br />

Einlage: Dominikanische Republik. Mystische Erde, so die<br />

deutsche Übersetzung für Terre de Mythe, bezieht sich auf<br />

eins der wichtigsten Dinge im Tabakanbau: die Erde, auf<br />

der der Tabak wächst. Und auch die Terre de Mythe soll<br />

das Aroma des Bodens transportieren. Sie schmeckt also<br />

ein klein wenig erdig und ist dennoch nicht zu mächtig,<br />

dafür aber perfekt ausbalanciert. Die Zigarren von<br />

Laura Chavin Terre de Mythe sind unglaublich komplex<br />

und aromenreich. Neben den erdigen Aromen<br />

kommen leichte Süße und ölige Aromen dazu. Ein<br />

toller Begleiter feiner Pairings.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024 19


TITELSTORY<br />

» SIMPLY<br />

THE BEST«<br />

Einfach mal abschalten und genießen. Klingt gut, ist aber nicht immer einfach.<br />

Zu viel Stress. Zu viel Aufregung. Zu wenig Zeit. Gründe, warum es eben nicht<br />

so einfach ist abzuschalten gibt es sicher reichlich. Aber es gibt auch sehr gute<br />

Gründe, es trotzdem zu tun. Was benötigt man dafür? FINE TOBACCO hat sich<br />

spezielle Gedanken gemacht und serviert Genuss-Ideen.<br />

Text: Bodo Meinsen<br />

20<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024


E<br />

rster Grundsatz zum<br />

Gelingen: vor allem<br />

sollte man sich Zeit nehmen! Das kostbare<br />

Gut stellt die Voraussetzung dar,<br />

um ein paar genussvolle und entspannende<br />

Momente zu erleben. Und dann<br />

wären da noch ein paar feine Begleiter,<br />

die ein Konzert der Sinne einläuten.<br />

Unsere Geschichte möchte Ihr Augenmerk,<br />

verehrte Leserinnen und Leser,<br />

auf eine wunderbare Allianz lenken.<br />

Eine Allianz der Manufaktur-Handwerkskunst,<br />

die man bei den wirklich<br />

guten Zigarrenmachern und in den<br />

ausgezeichneten Whisky-Destillen findet.<br />

Diese Kunst kommt aber nicht einfach<br />

so, sondern wird über viele Jahre<br />

der Ausbildung und den Erfahrungsaustausch<br />

erworben. So ist der Tabakbauer<br />

meist durch seine vorangegangenen<br />

Generationen geprägt und seine<br />

Fähigkeit, das Beste aus dem Boden<br />

und der Natur zu holen entspringt eben<br />

diesem Wissen aus Jahrzehnten. Nicht<br />

anders verhält es sich bei den Master<br />

Blendern in den Whisky-Häusern. Genaue<br />

Kenntnis über die Grundstoffe<br />

und deren Weg von der Saat bis zur<br />

Ernte sind unabdingbar. Die Weiterverarbeitung<br />

und der umsichtige Umgang<br />

mit den wertvollen Rohstoffen zeichnet<br />

die Experten aus. Diese Menschen, die<br />

mit der Herstellung von Zigarre oder<br />

Whisky befasst sind, müssen auch<br />

sehr gute „Mundwerker“ sein, die die<br />

Rohstoffe prüfen, zusammenbringen<br />

und die Qualität garantieren. Der<br />

menschliche Experte mit seinen sensorischen<br />

Empfindungen für Geruch<br />

und Geschmack ist unersetzlich, um<br />

Spitzenqualität zu erzeugen und Individualität<br />

zu kreieren. Und in den Manufakturen<br />

wird das Handwerk ganz groß<br />

geschrieben und unterscheidet sich<br />

deutlich von rein maschinellen Fabrikationen.<br />

Es wundert also nicht, dass<br />

wir uns in der Kombination von Zigarre<br />

und Whisky aus feinen Manufakturen<br />

wiederfinden, denn beide Produktwelten<br />

verbindet sehr viel.<br />

Wie bereits eingangs erwähnt, sollte<br />

man Zeit mitbringen. Zeit, die sich auch<br />

die Macher selbst nehmen müssen,<br />

denn die sorgfältige Herstellung braucht<br />

Zeit und der Reifeprozess eines guten<br />

Whiskys oder des Tabaks für sehr gute<br />

Zigarren ebenso. Ob Premiumzigarre<br />

oder der bestens gereifte Whisky: in<br />

beiden Genuss-Fällen ist der Anspruch<br />

an Qualität, ausgereifter Geschmack<br />

und sogar an die Art und Weise der<br />

Präsentation sehr hoch. So finden wir<br />

mittlerweile kunstvoll gestaltete Flaschen<br />

und Etiketten. Zigarren glänzen<br />

in tollen Kisten und man legt viel Wert<br />

auf die Gestaltung der Banderolen. Für<br />

Die Brüder Wild stehen für Handwerk und Genuss<br />

Aficionados und Whisky- Kenner sind<br />

diese zusätzlichen Merkmale Zeichen<br />

von Noblesse. Sammler schätzen diese<br />

Kreationen insbesondere.<br />

„Simply the Best“ – das möchten wir<br />

Ihnen ans Herz legen. Das folgende<br />

„Whisky Special“ präsentiert einige<br />

ausgewählte Kostbarkeiten, die für<br />

einen wunderbaren Genussmoment<br />

sorgen. Und in der Zigarren Gala stellen<br />

sich einige „Lieblingszigarren“ vor,<br />

die alle den Anspruch erheben, mit<br />

Zeit, Muße und höchster Geschmacksqualität<br />

das perfekte Genusserlebnis<br />

zu komplettieren.<br />

Viel Freude und Spaß beim Ausprobieren!<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024 21


WHISKYSPECIAL<br />

WHISK(E)YS<br />

und ihre Heimat<br />

Text: Michael Peter, Stephan Rack und Wolfgang Specht<br />

22<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024<br />

Giant's Causeway in Nordirland


Der Taxifahrer, der uns<br />

für diesen Sommerurlaub<br />

zum Flughafen<br />

fuhr, konnte es kaum fassen:<br />

Ferien in Schottland und Irland bei<br />

12 bis 18 Grad Celsius und regelmäßigem<br />

Regen – für sein Verständnis<br />

von einem gelungenen Urlaub unvorstellbar.<br />

Nun sind die Geschmäcker<br />

bekanntlich unterschiedlich und wir<br />

haben es genossen, den Südwesten<br />

Schottlands mit den Inseln Arran und<br />

Islay zu erleben. Dazu eine Fährfahrt<br />

vom Südzipfel Schottlands nach Larne<br />

in Nordirland, um an der wilden Nordküste<br />

den Giant‘s Causeway zu sehen<br />

– eine einzigartige Felsformation von<br />

sechseckigen Basaltsäulen, die bereits<br />

1986 als UNESCO Welterbestätte anerkannt<br />

wurde. Gerade diese eng begrenzte<br />

Küstenregion vom Südwesten<br />

Schottlands und von Nordirland bietet<br />

Whiskys, die kaum<br />

unterschiedlicher<br />

sein könnten. Vom irischen<br />

Ballycastle kann<br />

man bei guter Sicht die<br />

schottische Insel Islay erkennen,<br />

die für torfigen und rauchigen<br />

Whisky bekannt ist. Torf war früher das<br />

einzige Brennmaterial, das an dieser<br />

rauen Küste verfügbar war. Mehrere<br />

Marken sind für diesen typischen Geschmack<br />

berühmt - Ardbeg, Laphroaig<br />

und Bruichladdich seien hier stellvertretend<br />

genannt.<br />

Anders als in Schottland werden auf<br />

der irischen Seite Whiskeys (dort<br />

schreibt man zusätzlich das „e“) nicht<br />

zweimal, sondern dreimal destilliert,<br />

was zu diesen wunderbar weichen<br />

Whiskeys führt. Sozusagen „um die<br />

Ecke“ vom Giant‘s Causeway werden<br />

bei Bushmills herausragende Whiskeys<br />

hergestellt. Die Destillerie erhielt 1608<br />

offiziell die Genehmigung zum Brennen<br />

– man sagte uns aber, dass schon<br />

vorher die Menschen irischen Whiskey<br />

hergestellt und geliebt haben - allerdings<br />

vor 1608 noch illegal.<br />

Nur wenige Meilen trennen diese Ursprungszentren<br />

für weltweit geliebte<br />

Whisk(e)y aus Schottland und Irland<br />

voneinander und doch sind die Rohstoffe<br />

und die Art der Produktion sehr verschieden.<br />

Für uns ist das gut nachvollziehbar,<br />

denn jeder Whisk(e)y hat seine<br />

Heimat, bei der die „Macher vor Ort“ sich<br />

auf ihre Besonderheiten und Stärken<br />

konzentrieren und daraus genussvolle<br />

Produkte schaffen, die wir schätzen.<br />

Während die irischen<br />

Whiskeys<br />

einen gemeinsamen<br />

weichen Grundcharakter<br />

teilen, unterscheiden<br />

sich die schottischen<br />

Whiskys deutlicher: neben den<br />

überwiegend rauchigen und torfigen<br />

Whiskys von Islay und den Inseln gibt es<br />

die eher milden und sanfteren Produkte<br />

der Highlands, Lowlands und der Speyside<br />

mit jeweils eigenem Charakter.<br />

Aber nicht nur Schotten und Iren können<br />

hervorragende Whisk(e)ys machen:<br />

es gibt sie auch aus anderen Ländern,<br />

wie wir in früheren Specials berichtet<br />

haben. Gerade die Kreativität deutscher<br />

Whiskys begeistert uns immer wieder<br />

und so stellen wir Ihnen diesmal, neben<br />

einem neuen Schotten, mehrere spannende<br />

Produkte aus Deutschland vor.<br />

Viel Spaß beim Lesen.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024 23


WHISKYSPECIAL<br />

STRATHEARN SINGLE MALT –<br />

DER ERSTLING VON DOUGLAS LAING<br />

Seit 75 Jahren ist das Familienunternehmen<br />

Douglas Laing als „Independent<br />

Bottler“ aktiv und hat sich in dieser<br />

Zeit einen ausgezeichneten Ruf für<br />

die hervorragenden Scotch Whiskys<br />

erworben, die es vertreibt. Das Geschäft<br />

eines Independent Bottlers<br />

besteht darin, Whiskys von verschiedenen<br />

Destillerien aufzukaufen, diese<br />

zu lagern und auszubauen, um sie<br />

schließlich auf Flaschen zu ziehen und<br />

zu verkaufen. Douglas Laing ist spezialisiert<br />

auf Small Batches und Single<br />

Casks sowie Blends von Malt Whiskys<br />

kleinerer Destillerien. Diese werden<br />

der Unternehmensphilosophie gemäß<br />

“as natural as it gets” abgefüllt, was<br />

unter anderem bedeutet, dass auf<br />

Kältefiltration und Farbzusätze meist<br />

verzichtet wird.<br />

Im Jahr 2019 wagte Douglas Laing<br />

schließlich den entscheidenden<br />

Schritt zur Herstellung eines Whiskys<br />

nach ganz und gar eigenen Vorstellungen<br />

und erwarb die Strathearn<br />

Distillery in der Grafschaft Perthshire<br />

inmitten der Highlands. Dieses Jahr<br />

kam nun nach 5 Jahren Vorbereitung<br />

mit Strathearn Single Malt das Erstlingswerk<br />

dieser kleinen Destillerie<br />

auf den Markt.<br />

24<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024


Sorgfältige Handarbeit und Verzicht auf<br />

Automation sind die Kennzeichen der<br />

Brennerei und des Teams um „Master<br />

Distiller“ Angela Brown. Der Maischebottich<br />

ist einer der kleinsten Schottlands.<br />

Die Gärzeit beträgt ungewöhnlich<br />

lange 144 Stunden, was zu einem<br />

besonders fruchtigen Geschmack beiträgt.<br />

Verwendet wird ausschließlich<br />

die alte und teure Gerstensorte „Maris<br />

Otter“, die bei Micro- und Home-Breweries<br />

immer noch gerne für Premium-Biere<br />

verwendet wird und dem<br />

Whisky einen cremigen Geschmack<br />

verleihen soll.<br />

Aus 32 Fässern, von denen einige<br />

noch aus dem Altbestand der Brennerei<br />

stammen, wurde die limitierte<br />

Erstlings-Abfüllung des Strathearn<br />

Single Malt kreiert. Um ein volles und<br />

natürliches Geschmacksprofil zu gewährleisten<br />

hat Strathearn eine Stärke<br />

von 50 vol% und wird ohne Zusatz von<br />

Farbstoffen und unfiltriert auf Flaschen<br />

gezogen. Die Flasche wurde eigens für<br />

Strathearn Single Malt gestaltet und<br />

zeigt in der Glasstruktur eine Eichel,<br />

das Signet der Brennerei. Das Etikett ist<br />

sehr technisch gehalten und informiert<br />

über die Besonderheiten des Whiskys.<br />

Insgesamt erhält man den Eindruck<br />

hier etwas ganz Besonderes in den<br />

Händen zu halten.<br />

Premieren-Whisky zu bieten hat. An der<br />

Nase entfalten sich überraschend komplexe<br />

und tiefe Aromen von Holz und<br />

Frucht, die den Whisky älter erscheinen<br />

lassen, als er vermutlich ist. Am Gaumen<br />

entfalten sich volle Aromen, wir<br />

spüren neben ausgewogenen Holznoten<br />

auch Gebäck und Früchte mit leichter<br />

Süße. Der Abgang ist langanhaltend<br />

und hinterlässt angenehme Wärme.<br />

Es ist kaum zu glauben, dass es sich<br />

um ein Erstlingswerk handelt: so tief<br />

und komplex sind die Aromen dieses<br />

Whiskys arrangiert. Man kann erwarten,<br />

dass aus dieser Brennerei noch manche<br />

exzellenten Whiskys folgen werden.<br />

Strathearn Single Malt 50 vol%,<br />

0,7 Liter. UVP 94,99 €<br />

Entsprechend sorgsam öffnen wir die<br />

Flasche, voller Spannung was dieser<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024 25


WHISKYSPECIAL<br />

WHISKY MADE IM SCHWARZ-<br />

WALD - EMILL<br />

AUS DER DESTILLERIE SCHEIBEL<br />

Im Grünen Winkel 7 in dem kleinen<br />

Schwarzwalddorf Kappelrodeck nahm<br />

die Geschichte der Emil Scheibel<br />

Schwarzwald-Brennerei ihren Anfang.<br />

Und nur wenige Meter von der Brennerei<br />

entfernt steht sie bis heute, die<br />

Scheibel Mühle. Während hier früher<br />

Getreide gemahlen wurde, wird seit<br />

2014 mit viel Leidenschaft und Zeit<br />

feinster Whisky gebrannt.<br />

»Zwei Dinge, die ein<br />

guter Whisky können muss –<br />

eine Geschichte erzählen<br />

und ein Geheimnis für sich<br />

bewahren« Michael Scheibel<br />

Emil Scheibel wurde am 11.11.1899<br />

geboren. Kein Wunder, dass bei so<br />

vielen „Schnapszahlen“ der Lebensweg<br />

in die Welt der Spirituosen vorgezeichnet<br />

war. Das Brennrecht, das die<br />

Familie besaß, bot ihm die Chance in<br />

die Brenn-Branche einzusteigen.<br />

In Ergänzung zu den Schwarzwälder<br />

Obstbränden legte Scheibel 2014 seinen<br />

ersten Whisky auf. Nach der entsprechenden<br />

Reifezeit wird dieser seit 2018 in vier<br />

verschiedenen Varianten und in weiteren<br />

limitierten Kreationen unter dem Markennamen<br />

EMILL (Emil = Vorname Gründer/<br />

Mill = Engl. Mühle) im Onlineshop und in<br />

der Scheibel Mühle verkauft.<br />

Aber was ist denn nun das Besondere<br />

und was braucht es, um die genussvollen<br />

Produkte aus dem Schwarzwald<br />

zu kreieren?<br />

Zeit, Tradition und Handarbeit: gute<br />

Brände brauchen ihre Zeit zum Reifen.<br />

Brennen ist ein traditionsreiches<br />

Handwerk und eine Kunst zugleich.<br />

Viele bewährte Brennweisheiten, die<br />

auch heute noch in liebevoller Handarbeit<br />

ausgeführt werden, bestimmen<br />

das Tun von Scheibel. So entstehen<br />

Obstbrände und der Emill Whisky mit<br />

einzigartigem Charakter. Sie unterscheiden<br />

sich für den Konsumenten<br />

spürbar von Massen produkten. Wir<br />

von Fine Tobacco finden, dass diese<br />

Philosophie von Scheibel bei den<br />

26<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024


Emill Whiskys zu schmecken ist. Oder<br />

um nochmals Michael Scheibel zu<br />

zitieren: „Ein guter Whisky muss eine<br />

Geschichte erzählen“. Und das tut insbesondere<br />

der Emill Feinwerk Whisky.<br />

Ein leicht süßlich-fruchtiges Aroma<br />

von dunklen Früchten, begleitet von<br />

erdigen Noten und einem Abgang nach<br />

Zartbitterschokolade. Dies verdankt<br />

er dem 2- fachen Brennen in handgehämmerten<br />

Kupferbrennblasen und<br />

der anschließenden Fassreifung auf 2<br />

Stockwerken der historischen Scheibel<br />

Mühle. Die Eiseskälte im Winter,<br />

die Wärme im Sommer und die Feuchtigkeit<br />

des angrenzenden Bergbaches<br />

Acher unterstützen die Reifung des<br />

Whiskys, der abschließend ein Finish<br />

in Portweinfässern bekommt.<br />

Dies alles in Verbindung mit dem traditionellen<br />

Handwerk der Scheibels ergibt<br />

am Ende diesen sanften und weichen<br />

Single Malt Whisky. Man kann nur<br />

sagen: Whisky Made im Schwarzwald<br />

- Prädikat empfehlenswert.<br />

Emill Feinwerk Single Malt Whisky<br />

42 vol%, 0,7 Liter. UVP 84,– €<br />

www.scheibel-brennerei.de<br />

STEINHAUSER:<br />

WEINMANUFAKTUR, HAUSBRENNE-<br />

REI UND WHISKY-DESTILLERIE<br />

Die Familie Steinhauser betreibt am<br />

Bodensee in 6. Generation ein Unternehmen,<br />

das ein breites Portfolio hochwertiger<br />

Spirituosen und genussvoller<br />

Weine anbietet. Gekonnt verbinden die<br />

Eigentümer Karin und Martin Steinhauser<br />

und ihre 25 Mitarbeiter Tradition<br />

und Innovation.<br />

Für die verwendeten Rohstoffe der<br />

Brennerei ist der Bodensee, Deutschlands<br />

größter Binnensee, ein Segen.<br />

Durch die große Wasserfläche ist das<br />

Klima ausgeglichen mit warmen Sommern<br />

und gemäßigten Wintern. Dies<br />

kommt allen Zutaten vom Wein über<br />

das Obst der Edelbrände bis hin zur<br />

Gerste des Whiskys zugute.<br />

Bei Steinhauser haben die Namen aller<br />

Produkte einen Bezug auf das „Schwäbische<br />

Meer“: die Gins heißen „SeeGIN“,<br />

die Rum-Marke mit dem Namen „Rubo“<br />

steht für „Rum Bodensee“ und die<br />

Bezeichnung „Brigantia“ für den Whisky<br />

bezieht sich auf den römischen Namen<br />

des Sees „Lacus Brigantia“. Dieser Marken-Name<br />

wird seit der Einführung des<br />

1. Single Malt Whisky vom Bodensee<br />

im Jahre 2008 verwendet. Mittlerweile<br />

umfasst die Markenfamilie insgesamt<br />

14 Varianten Brigantia Whisky.<br />

Für die Destillation des Whiskys konnte<br />

die Familie eine Brennblase aus<br />

dem Jahr 1890 erwerben. Nach einer<br />

aufwändigen Restauration des historischen<br />

Kupferkessels wurde die Anlage<br />

2008 für Brigantia Whisky in Betrieb<br />

genommen. Historisch wird es auch bei<br />

der Lagerung des Whiskys: für die Fassreifung<br />

wurde ein über 100 Jahre altes<br />

Moritz Steinhauser (rechts) im Gespräch mit<br />

FT Redakteur Stephan Rack<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024 27


WHISKYSPECIAL<br />

etwas Vanille. Am Gaumen überrascht<br />

der Whisky mit einem sehr kräftigen<br />

Antritt: unerwartete süß-salzige,<br />

fruchtige Noten werden gefolgt von<br />

der Schärfe der Tabasco Sauce. Ein<br />

kräftiger Abgang mit einer merkbaren<br />

Schärfe. Ein einzigartiger Whisky!<br />

„Stadl“ aus dem Allgäu erworben und<br />

vor Ort in Kressbronn wieder aufgebaut.<br />

Der Besuch des Whisky-Stadls ist ein<br />

Erlebnis: beim Eintreten vernimmt man<br />

Kressbronner Blasmusik, die als Element<br />

der Reifung verstanden wird. Mit<br />

der Musik im Ohr steht man dann vor<br />

kleineren Fässern, die als „Brigantia<br />

Private Casks“ für Liebhaber der Marke<br />

zur Verfügung stehen. Danach kann man<br />

in eine Erlebniswelt eintauchen, bei der<br />

die Whiskyherstellung umfassend erklärt<br />

wird, die einzigartigen historische<br />

Gerätschaften vorgeführt werden und<br />

der Besucher schließlich kleine sensorische<br />

Überraschungen erlebt.<br />

Jüngst haben die beiden Söhne –<br />

Christian und Moritz – eine neue<br />

Brigantia Limited Series unter dem<br />

Motto „Mexican Style“ geschaffen, die<br />

die Limited Edition „Whisky Universe“<br />

ergänzt. Ursprünglich wollte das Team<br />

nur mit einem Tequila Fass arbeiten,<br />

doch dann ergab sich die Chance zusätzlich<br />

ein Tabasco Fass zu erwerben.<br />

Diese Möglichkeit wurde gerne genutzt<br />

und so entstanden zwei unterschiedliche<br />

Whiskys „Mexican Style“.<br />

Scoville Edition | Cask No 1585 |<br />

Limitiert auf 179 Flaschen<br />

Scoville ist die Maßeinheit für die<br />

Schärfe von Chilischoten, für Tabasco<br />

oder andere Pfeffersaucen. Dieser<br />

limitierte Brigantia reifte zunächst für<br />

fünf Jahre in einem Ex-Bourbon Fass<br />

und erhielt sein Finish in dem ehemaligen<br />

Tabasco Fass. In der Nase überzeugt<br />

der Whisky mit dunklen Früchten,<br />

Bitterschokolade und im Hintergrund<br />

Brigantia Mexican Style Scoville Edition:<br />

57,2 vol%, 0,7 Liter. UVP 89,95 €<br />

Tequilla Edition | Cask No 1287 |<br />

Limitiert auf 228 Flaschen<br />

Tequila ist die wohl bekannteste Spirituose<br />

Mexikos. Durch die fünf-jährige<br />

Lagerung in diesem besonderen Fass<br />

entfalten sich die Nuancen des Bodensee<br />

Whiskys und ergeben in der Nase<br />

eine angenehme Frische nach Zitrus,<br />

die von Milchschokolade und einem<br />

Hauch Zimt ummantelt wird.<br />

Am Gaumen präsentiert sich dieser<br />

Whisky mit einem deutlichen Aroma<br />

von gelben Früchten, Vanille und dezent<br />

mineralisch. Die 55,8 Volumenprozent<br />

der Fassstärke sind gut eingebunden<br />

und im Abgang wärmend.<br />

Brigantia Mexican Style Tequila Edition:<br />

55,8 vol%, 0,7 Liter. UVP 89,95 €<br />

www.steinhauser-bodensee.de<br />

Ein Besuch bei Steinhauser in<br />

Kressbronn lohnt sich: man kann<br />

den Betrieb und das Entstehen<br />

der Produkte bei Führungen erleben<br />

und an Tastings teilnehmen.<br />

Nicht nur wir ziehen den Hut vor der<br />

vorzüglichen Whiskymarke: Brigantia<br />

wurde 2024 als beste Whisky-Destillerie<br />

mit dem German Whisky Award<br />

ausgezeichnet. Dazu auch von uns<br />

herzlichen Glückwunsch!<br />

28<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024


FINCH ERÖFFNET NEUE<br />

WHISKY-DESTILLERIE AUF<br />

DER SCHWÄBISCHEN ALB<br />

Zum 25jährigen Jubiläum der Herstellung<br />

von Whisky macht sich Hans-<br />

Gerhard Fink mit seinem Team ein<br />

ganz besonderes Geschenk: Anfang<br />

Oktober 2024 wurde die neue Whiskydestillerie<br />

und Erlebnismanufaktur<br />

eröffnet. Ab sofort erfolgt auf der<br />

Schwäbischen Alb die komplette Produktion<br />

in der neuen Whiskydestillerie,<br />

die in liebevoller Arbeit bei Wahrung<br />

des Denkmalschutzes zum Teil in ein<br />

historisches Stadl aus Zeiten von Kaiser<br />

Wilhelm II. hineingebaut wurde. Mit<br />

dem Motto „Alles unter einem Dach“<br />

findet man dort die Destillerie, Labor,<br />

Technik, Lager, Büroräume und einen<br />

Outlet-Shop. In unmittelbarer Nähe<br />

befindet sich außerdem das finch<br />

Erlebnisgelände mit seinen imposanten<br />

Bunker-Warehouses.<br />

Somit geht ein Traum in Erfüllung,<br />

der mit der Übernahme einer kleinen<br />

Obstbrennerei in den 90er Jahren<br />

begann. Auf seinen 350 Hektar landwirtschaftlicher<br />

Fläche produziert<br />

der passionierte Landwirt Hans-Gerhart<br />

Fink alle notwendigen Rohstoffe<br />

für den finch Schwäbischen Hochland<br />

Whisky selbst.<br />

Handcrafted: Vom Feld ins Glas<br />

1999 war es so weit und ein „New<br />

Make“ aus selbst angebautem Weizen<br />

und Gerstenmalz wurde zur Reifung<br />

in die Fässer eingelagert. Bekanntermaßen<br />

bedarf es danach einer Reifezeit<br />

von mindestens 3 Jahren, um den<br />

Rohbrand als Whisky bezeichnen zu<br />

dürfen. Bei finch dürfen die Brände in<br />

aller Ruhe reifen, weit über die Anforderung<br />

von 3 Jahren hinaus. Erst wenn<br />

der Whisky seine Geschmacksreife<br />

erreicht hat und vom Chef persönlich<br />

freigegeben wurde, dann darf er das<br />

Fass verlassen und wird als „Schwäbischer<br />

Hochland Whisky“ bezeichnet.<br />

Seit 1999 ist viel passiert und das Team<br />

hat mit seltenen Getreidearten von der<br />

Schwäbischen Alb spannende Produkte<br />

entwickelt. Heute bietet finch<br />

Whisky eine breite Auswahl von Single<br />

Malts und Grains an und es reifen in reiner<br />

Albluft über 6000 Fässer Whisky auf<br />

700 Meter Höhe. In der Herstellung des<br />

Whiskys kann Hans-Gerhard Fink eine<br />

lückenlose Erzeugerkette garantieren<br />

und hält an dem von Handarbeit geprägten<br />

Herstellungsprozess fest.<br />

Auch die Schwäbischen Highlandrinder<br />

werden wieder einziehen und<br />

finden ein neues Zuhause in nur<br />

einem Kilometer Entfernung zur neuen<br />

Whisky destillerie auf dem 28 Hektar<br />

großen finch Erlebnisgelände mit<br />

den imposanten Bunker-Warehouses.<br />

Sie werden auch weiterhin das<br />

markante Marken zeichen für finch<br />

Whisky sein.<br />

Zur Eröffnung der neuen Whisky-Destillery<br />

bietet finch allen Besuchern – und<br />

über den Onlineshop allen Interessierten<br />

- eine ganz spezielle Abfüllung, die<br />

wir hier gerne vorstellen:<br />

Finch DistilleryOnly Port Wine Cask:<br />

56,8 vol%, 0,5 Liter. UVP 69,– €<br />

www.finch-whisky.com<br />

Diese Sonderabfüllung zur Einweihung<br />

der neuen Whisky-Destillerie begeistert<br />

mit seiner Portweincharakteristik<br />

in Fassstärke. Es ist ein 11jähriger<br />

Single Malt aus einem edlen Portweinfass<br />

– das Gerstenmalz stammt<br />

von den eigenen Feldern der Albhochfläche.<br />

Es begeistern Aromen von<br />

Back-Pflaumen, dunklen, eingelegten<br />

Kirschen und Schokolade.<br />

Wir empfehlen einen Besuch vor Ort<br />

und werden in der kommenden Ausgabe<br />

über erste Aktivitäten vor Ort berichten<br />

– hier die neuen Kontaktdaten:<br />

finch Whiskydestillerie GmbH & Co. KG<br />

Hofsiedlung 31, 72535 Heroldstatt<br />

www.finch-whisky.com<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024 29


WHISKYSPECIAL<br />

WILD BRENNEREI – PRÄZISES<br />

HANDWERK FÜR<br />

UNGEZÜGELTEN GENUSS<br />

Es ist kein Zufall, dass auch der nächste<br />

Whisky aus Baden-Württemberg<br />

stammt. Denn Badener und Württemberger<br />

sind nicht nur sparsame Tüftler<br />

und großartige Ingenieure, sondern<br />

auch passionierte Genießer: nicht ohne<br />

Grund gibt es im Südwesten mit 71<br />

Sterne-Restaurants (von 330 in ganz<br />

Deutschland) eine außergewöhnliche<br />

Dichte an Gourmet-Tempeln. Auch die<br />

Vielfalt an hochwertigen, handwerklich<br />

gefertigten Bränden sticht in diesem<br />

Teil Deutschlands hervor.<br />

In Gengenbach am Westhang des<br />

Schwarzwaldes ist man begünstigt von<br />

der Nähe zum milden Klima des Rheintals.<br />

Dort betreibt die Familie Wild seit<br />

1855 das Handwerk des Destillierens,<br />

zunächst als Teil eines landwirtschaftlichen<br />

Mischbetriebes, dann zunehmend<br />

spezialisiert auf Obst- und Weinanbau<br />

und die Produktion hochwertiger Obstbrände<br />

und Weine. Das Wissen um den<br />

Anbau und die Pflege der Streuobstwiesen<br />

und Weinberge wird ebenso<br />

wie die Fertigkeiten des Kelterns, Maischens<br />

und Brennens von Generation<br />

zu Generation weitergegeben.<br />

Neben den traditionellen Obstbränden<br />

produziert die Brennerei Wild auch<br />

Rum, Gins und Whiskys, die es in sich<br />

haben. Für die Whiskys wird eigene<br />

Sommergerste und eigenes, sehr<br />

weiches Quellwasser verwendet – die<br />

Tradition des landwirtschaftlichen<br />

Mischbetriebes zahlt sich hier aus. Der<br />

Black Forrest Wild Whisky Sherry Cask<br />

wird aus geläuterter Maische zweifach<br />

destilliert, anschließend gönnen die<br />

Wilds ihm 8 Jahre Ruhe zum Reifen in<br />

3 unterschiedlichen Fässern. Besonders<br />

wichtig für den Charakter dieses<br />

Whiskys ist die Lagerung in Pedro-Ximinéz-Sherry-Fässern,<br />

die direkt aus<br />

Jerez importiert und schon wenige<br />

Tage nach der Leerung mit dem Whisky<br />

befüllt werden. Die Idee von Vater Franz<br />

Wild und Sohn Max Wild ist dadurch<br />

dem Whisky besonders intensive Aromen<br />

und Süße mitzugeben. In der Tat<br />

duftet der Sherry Cask zunächst eher<br />

nach Wein, trockener Vermouth kommt<br />

einem da in den Sinn. Erst später kommen<br />

leichte Holznoten zum Tragen.<br />

Am Gaumen überraschen zunächst<br />

die Milde und Weichheit gepaart mit<br />

einer zurückhaltenden Süße. Ganz<br />

entfernt macht sich etwas Rauchiges<br />

bemerkbar, vermutlich Resultat der<br />

über Torffeuer getrockneten Gerste. Im<br />

langanhaltenden Abgang erst merkt<br />

man leichte Fruchtnoten. Ein leichter,<br />

beschwingter Whisky, den man an warmen<br />

Sommerabenden ebenso genießen<br />

kann wie in kalten Winternächten.<br />

Blackforest Wild Whisky Sherry Cask,<br />

42 vol%, 0,5 Liter. UVP 39,50 €<br />

www.wild-brennerei.de<br />

Das Signature-Produkt der Whiskyrange<br />

von Wild ist der Black Wood<br />

Whisky, den die Familie Wild in ihre<br />

12-Ender Reihe besonderer Kreationen<br />

eingereiht hat und die der Generation<br />

der Eltern gewidmet ist. Auch<br />

für diesen Whisky bildet die eigene<br />

Sommer-Gerste die Basis, getrocknet<br />

wird das Gerstenmalz über Torffeuer.<br />

Destilliert wird dieser Brand insgesamt<br />

3-mal – wie auch für irische Whiskeys<br />

üblich. Mindestens 12 Jahre lagern die<br />

Brände in 3 verschiedenen Fässern.<br />

Beteiligt sind Weißwein-Fässer von<br />

Muscatel- Trauben, die für Würze und<br />

Süße sorgen sollen, weiterhin Rotwein-<br />

Fässer mit Amarone, die Tannine ab-<br />

30<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024


geben und für Struktur sorgen sollen.<br />

Besonders und ungewöhnlich sind<br />

aber frische Eichen fässer mit Holz aus<br />

dem Schwarzwald. Diese drei Brände<br />

werden nach mindestens 12 Jahren<br />

zum Black Wood Whisky vermählt und<br />

unfiltriert auf Flaschen gezogen.<br />

An der Nase spürt man zunächst<br />

die Vanille-Noten frischer Eiche, gepaart<br />

mit verschiedenen Fruchtaromen.<br />

Dezent spürt man auch rauchige<br />

Noten. Auch am Gaumen dominieren<br />

die fruchtigen Noten, die sich gut mit<br />

den leichten Anklängen von Rauch und<br />

Salz vertragen und eine harmonische<br />

Komplexität ergeben. Der Abgang hält<br />

lange an und betont nochmals die<br />

fruchtigen Aromen. Ein gleichermaßen<br />

komplexer und harmonischer Whisky,<br />

den man sich gut als gelungenen Abschluss<br />

eines mehrgängigen Menus<br />

nach der Käseplatte vorstellen kann.<br />

Black Wood Wild, 46 vol%,<br />

0,7 Liter. UVP 84,50 €<br />

www.wild-brennerei.de<br />

Die neue Timber vereint Handwerkskunst und Stil:<br />

Ein fein gedrehter Walnussholzring, kunstvoll graviert,<br />

schmückt sechs stilvolle Köpfe in Schwarz matt<br />

oder Dunkelbraun sandgestrahlt.<br />

Jetzt neu im Fachhandel.<br />

www.vauen.de | Handmade in Germany since 1848


WHISKYSPECIAL<br />

JURA „TIDE“ SINGLE MALT 21 YEARS<br />

Dieser exklusive Single Malt Whisky aus dem Hause Jura zeichnet<br />

sich durch sein dezent rauchiges Aroma aus. In dieser besonderen<br />

Abfüllung treffen würzige Aromen, über vollmundige weiße<br />

Schokolade, Kokos, Karamell und Marzipan auf fruchtig-süße<br />

Aromen von reifen Bananen, Pfirsich und gipfeln in leichten<br />

Zitrusnoten.<br />

Jura „Tide“ 21 Years lagert für 19 Jahre in firstfill<br />

ex Bourbon Fässern, bevor er für 2 weitere Jahre in hand verlesenen,<br />

ausgebrannten Fässern aus unberührter amerikanischer<br />

Weiß eiche verfeinert wird, die diesem Single Malt Whisky seinen<br />

würzigen Charakter verleihen.<br />

Die Insel Jura liegt nur 60 Meilen vom schottischen Festland<br />

entfernt und bietet eine ganz eigene Welt: eine ursprüngliche<br />

und wilde Landschaft, nur eine Straße, einen Pub, rund 212<br />

Menschen und eine einzige Destillerie, die das besonderes raue<br />

und vom Meer geprägte Mikroklima für ihre Whiskys nutzen.<br />

Jura „Tide“ 21 Years 46,7 vol%, 0,7 Liter. UVP 199,99 €<br />

www. jurawhisky.com<br />

ABERFELDY 12 YEARS Die Aberfeldy Destillerie wurde<br />

1898 von der Familie Dewar gegründet und ist eine der letzten noch<br />

heute aktiven Destillerien in der schottischen Grafschaft Perthshire in<br />

den Zentral-Highlands. Die Destillation erfolgt nach alter Tradition in<br />

Kupferkesseln. Die Lagerung wird in einer interessanten Kombination<br />

von Sherry Casks, Bourbon Barrels, Refill Fässern und Re-toasteten<br />

Fässern realisiert. Er bietet doppeltes Vergnügen: die edle Flasche<br />

bietet eine detailreiche Gestaltung in den Farben Schwarz-Gold -<br />

dazu ein angenehm schmeckender Whisky mit Noten von Gewürzen,<br />

Vanille und einer Spur Rauch. Aberfeldy 12 Years 40 vol%,<br />

0,7 Liter. UVP 33,99 €, Online verfügbar über www.whisky.de<br />

GLENDALOUGH 7 YEARS - SINGLE MALT<br />

MIZUNARA Südlich von Dublin im County Wicklow bietet die<br />

Glendalough Distillery mit dem Single Malt Mizunara einen Whisky:<br />

der 3-fach destillierte New Make wird gut 7 Jahre in Ex-Bourbon-<br />

Fässern gereift, um anschließend über 6 bis 12 Monate in Mizunara-<br />

Eichen-Fässern ein spezielles Finish zu erhalten: Das außergewöhnliche<br />

Holz von der Insel Hokkaido ist spröde und gibt bei der Reifung<br />

einen reizvollen Geschmack an den Whiskey. Das Mizunara-Holz<br />

liefert Aromen dunkle Schokolade, Orange, Sandelholz und Zimt – ein<br />

besonderer Genuss und eine beachtenswerte Verbindung zwischen Irland<br />

und Japan. Glendalough - Single Malt Mizunara 46 vol%, 0,7 Liter<br />

UVP 85,– €, Online verfügbar über www.ludwig-von-kapff.de<br />

BUSHMILLS 14 YEARS OLD<br />

Bushmills gilt als die älteste lizenzierte<br />

Whiskey-Destillerie der Welt. Bereits 1608<br />

erhielt Sir Thomas Phillips die königlichen<br />

Destillierrechte.<br />

Der neue Bushmills 14 Years zählt wohl zu den<br />

spannendsten Irish Single Malts. Die 14-jährige<br />

Reifung erfolgte ausschließlich in First- und<br />

Second-Fill-Bourbon-Fässern. Für das 12-monatige<br />

Finish wählten die Iren Malagawein-Fässer,<br />

denn sie verleihen dem Malt eine Fülle von<br />

Aromen exotischer Früchte.<br />

Insgesamt ist der neue Bushmills 14 Years<br />

ungemein weich und sehr harmonisch – eine<br />

wunderbare Ergänzung im Bushmills Portfolio.<br />

Bushmills 14 Years Old 40 vol%, 0,7 Liter.<br />

UVP 55,– €, Online verfügbar über www.<br />

ludwig-von-kapff.de<br />

SASSE – CIGAR SPECIAL<br />

Korn oder Whisky?<br />

Der beste Whisky Kontinentaleuropas ist ein Korn. Der Cigar<br />

Special aus dem Hause der Feinbrennerei Sasse wurde vor einigen<br />

Jahren bei der „International Wine and Spirits Competition“ in<br />

London als bester Whisky Kontinentaleuropas ausgezeichnet.<br />

Das Spannende am Cigar Special ist die Herkunft als Korn – durch<br />

die 5jährige Reifung in original American Oak Fässern darf sich<br />

dieser Kornbrand aber Whisky nennen.<br />

Der Cigar Special besticht durch eine komplexe Aromastruktur.<br />

Der cremig-sahnige Geschmack erinnert an Malzbonbons und<br />

entwickelt Karamell und Kokos-Rum-Aspekte am Gaumen. Sein<br />

Finale ist explosiv, lang, balanciert und begeistert mit einer<br />

angenehmen Alkohol-Süße.<br />

Sasse Cigar Special 40 vol%, 0,5 Liter. UVP 47,50 €, Online<br />

verfügbar über www.sasse-shop.de<br />

32<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024


SLYRS - BAVARIAN PEAT<br />

Bemerkenswert ist der „getorfte“ Whisky aus dem Hause<br />

Slyrs – dem Pionier der Top-Whiskys aus Deutschland.<br />

Traditionell aus regionalen Rohstoffen schonend destilliert,<br />

basiert der Bavarian Peat auf gemälzter, über Torffeuer<br />

gedarrter Gerste und Gebirgsquellwasser aus den bayrischen<br />

Alpen. Das Ergebnis ist ein ausdrucksstarker, peated Whisky<br />

mit rauchigen Röstaromen, perfekt ausbalanciert mit Noten<br />

von Vanille, Birne und salzigem Karamell.<br />

Slyrs – Bavarian Peat 43 vol%, 0,7 Liter. UVP 64,90 €<br />

Online verfügbar über www.slyrs.com<br />

LAPHROAIG SHERRY<br />

OAK CASK FINISH<br />

Mit dieser Abfüllung werden die Lieb haber des<br />

unverwechselbaren, torfig-rauchigen<br />

Islay Single Malts um einen weiteren charaktervollen<br />

Whisky-Genuss bereichert. „Sherry<br />

Oak Finish“ vereint das unvergessliche Aroma<br />

des Laphroaig 10 Years mit den süßen<br />

und aromatischen Noten von Oloroso-Sherry-<br />

Fässern, die den einzigartigen Charakter<br />

perfekt mit Komplexität und Fülle ergänzen.<br />

Laphroaig Sherry Oak Cask Finish<br />

48 vol%, 0,7 Liter. UVP 59,90 €<br />

Online verfügbar über www.laphroaig.com<br />

HØST – STAUNING DANISH WHISKY<br />

Der Stauning Høst ist einer der Blended Malt Whiskys<br />

der dänischen Brennerei, der auf Roggen und Gerste<br />

basiert. Er vereint Roggen-Malz-Whisky und Single<br />

Malt Whisky der Brennerei, die in Westjütland nahe<br />

des Ringkøbing Fjords im kleinen Ort Stauning liegt.<br />

Høst ist ein zarter, geschmeidiger und ausgewogener<br />

Whisky, der zuerst in amerikanischer Eiche gereift<br />

wurde – danach durfte der Whisky noch eine Schlussreifung<br />

in Portweinfässern erfahren. Der ausgewogene<br />

Whisky bietet weiche und florale Noten, dazu ein<br />

würziges Roggenaroma.<br />

Høst lässt sich mit „Ernte“ übersetzen und unterstützt<br />

die "grain to glass" Philosophie von Stauning, die vom<br />

Getreide bis hin zum Abfüllen jeden Arbeitsschritt<br />

selbst durchführen. Høst Danish Whisky<br />

40,5 vol%, 0,7 Liter. UVP 45,– €<br />

Online verfügbar über www.stauningwhisky.com<br />

WHISKYGLAS PURE<br />

Pure ist ein moderner Klassiker, der seit viele Jahren überzeugt<br />

und besonders hervorsticht: Die Serie Pure ist durch auffällig<br />

markante Konturen gekennzeichnet. Dies verleiht den Gläsern<br />

weltweit echten Wiedererkennungswert.<br />

UVP: 39,80 € / 4 STK (9,95 € / STK)<br />

WHISKYTUMBLER MARLÈNE<br />

Marlène ist eine Hommage aux Femmes, die zusammen mit<br />

Charles Schumann entwickelt wurde. Die neunteilige Premium -<br />

-Barserie überzeugt mit ihrer kunstvollen Optik und ihrem<br />

fließenden Design, das einerseits romantisch und verspielt<br />

wirkt, andererseits eine klare Linie und Eigenständigkeit besitzt.<br />

Marlène ist eine Würdigung der Weiblichkeit und lässt dabei die<br />

Ansprüche des modernen Mannes nicht außer Acht. So einzigartig<br />

wie Ihre Gäste sind diese Gläser: Mundgeblasen von<br />

den Glasmachern in Zwiesel ist jedes Glas ein Unikat.<br />

UVP: 129,90 € / 2 STK (64,95 € / STK)<br />

www.zwiesel-glas.com<br />

Auf dem<br />

Titelbild<br />

abgebildet<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024 33


SERIE•HECHO A MANO<br />

links: Eine typische Galera, ein Tisch neben dem anderen,<br />

viele Reihen hintereinander<br />

rechts: Waren es zu Beginn meist Frauen, dann auch Männer,<br />

sind es heute viele Frauen, die hervorragende Zigarren rollen.<br />

unten: Am Fenstergitter beispielsweise erkennt man, wie alt<br />

dieses Gebäude schon ist.<br />

34<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024


Von Händen gefertigt – Das Entstehen einer Zigarre | Teil 11<br />

DIE GALERA<br />

DAS HERZSTÜCK EINER<br />

ZIGARRENFABRIK<br />

Nachdem feststeht, wie viel Tabak insgesamt und wie viele Blätter von jeder<br />

Sorte in eine ganz bestimmte Cigarre kommen, gelangt der Tabak nun in<br />

die Hände der Torcedores, der Zigarrenroller. Inzwischen sind übrigens<br />

mindestens, meist sogar mehr als drei Jahre vergangen, seit diese Blätter<br />

geerntet wurden. Einen großen Teil der 539 Arbeitsschritte oder Handgriffe,<br />

die für die Herstellung einer Habano notwendig sind, haben wir uns<br />

bereits angeschaut. Jetzt kommen wir zu den entscheidenden.<br />

Text: Claudia Puszkar<br />

B<br />

egeben wir uns dazu Zigarrenherstellung,<br />

in die Galera. So nennt<br />

man die Räume in der Fabrik, in der die<br />

Zigarren gerollt werden. Die Galera ist<br />

das Herzstück einer Manufaktur. Doch<br />

wie jedes Herz funktioniert auch dieses<br />

nicht ohne einen Körper, also die<br />

Fabrik drumherum.<br />

Schauen wir uns bei dieser Gelegenheit<br />

einmal genauer in einer typischen<br />

Fabrik um. In der Regel arbeiten dort<br />

mehrere hundert Leute. Der Anteil der<br />

Torcedores, also der Roller, in der Fabrik<br />

an Arbeitern insgesamt liegt meist<br />

bei etwa 30%, wobei dies variieren kann.<br />

Heute sind Fabriken meist sehr groß.<br />

Dies war zu Beginn der industriellen<br />

also etwa um<br />

1820-1850, anders. Da gab es meist<br />

ein oder zwei oft kleine Räume, in<br />

denen die Zigarren gerollt wurden.<br />

Waren sie fertig, brachte man sie,<br />

vielleicht eingeschlagen in Papier,<br />

Stoff oder ein anderes natürliches<br />

Material, zu einem Händler oder zu<br />

einem Schiff, um sie dort jemandem<br />

mitzugeben, der die Zigarren dann in<br />

die Welt mitnahm.<br />

Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

verlagerte sich die Herstellung in große<br />

neue Fabriken. Denn die Nachfrage<br />

nach Zigarren stieg von Beginn an<br />

rasant. Es wurden sehr viele Zigarren<br />

hergestellt und dafür war es notwendig,<br />

in der Fabrik ganze Abteilungen für<br />

die Vorbereitung (umfangreiches Tabaklager,<br />

Befeuchtung, Mischungsabteilung<br />

usw.) einzurichten. Andererseits<br />

brauchte es dann auch Abteilungen für<br />

die Verpackung und Lagerung der fertigen<br />

Zigarren und vieles mehr.<br />

Und so sieht eine Fabrik auch heutzutage<br />

aus. Meist sind es drei oder vier Etagen,<br />

wie bei der Corona-Fabrik oder der<br />

Partagás-Manufaktur. Werfen wir doch<br />

mal einen kurzen Blick ins Innere. Wie<br />

sehr viele Häuser in der Karibik haben<br />

auch die Fabriken meist einen Patio,<br />

einen Innenhof. Wenn es fast das gesamte<br />

Jahr sehr heiß ist, hält man es in<br />

einem mit dicken Mauern umschlossenen<br />

Innenhof einfach besser aus. Heute<br />

sind die Patios oft überdacht.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024 35


SERIE•HECHO A MANO<br />

links: La Empresa<br />

Tabaco Torcido LA CORONAdie<br />

Corona-Manufaktur<br />

mitte-links: La Empresa<br />

Tabaco Torcido EL LAGUITO –<br />

die Cohiba-Manufaktur<br />

mitte-rechts: Der Blick nach oben,<br />

hier der Patio der La<br />

Corona-Manufaktur, ist beeindruckend.<br />

unten-links: Aber auch der Blick von<br />

oben, hier der Patio der Partagás-<br />

Manufaktur, zeigt die Größe des Hauses.<br />

unten-rechts: Ein Raum, um Gäste<br />

zu empfangen, fehlt in keiner Manufaktur.<br />

Gastfreundschaft wird in<br />

Kuba allgemein sehr großgeschrieben.<br />

36<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024


oben: Die Galera in der<br />

Manufaktur La Corona befindet<br />

sich in der ersten Etage, durch<br />

große offene Seiten ist ein Einblick<br />

vom Treppenhaus möglich<br />

links: Ein Arbeitsplatz am<br />

anderen, so weit das Auge reicht.<br />

Galeras sind meist riesige<br />

Räume, es müssen ja aber auch<br />

viele Zigarren hergestellt werden.<br />

Immer, wenn ich im Patio einer Fabrik<br />

stehe und die Etagen hinaufschaue,<br />

fühle ich mich ein bisschen wie in einer<br />

Kathedrale, so eindrucksvoll ist ein<br />

solcher Bau. All die Geräusche, diese<br />

Betriebsamkeit der vielen Menschen,<br />

die dort arbeiten (denn es sind keine<br />

Maschinengeräusche, weil es so gut<br />

wie keine Maschinen gibt), schließen<br />

einen sofort ein. Oft spielt irgendwo im<br />

Hintergrund kubanische Musik. Ich war<br />

wahrlich schon oft in verschiedenen<br />

Fabriken, beeindruckt und hingerissen<br />

bin ich jedoch jedes Mal aufs neue. Eine<br />

Fabrikbesichtigung lohnt sich allemal,<br />

denn den Weg, den der Tabak bis hin<br />

zur fertig verpackten Zigarre zurücklegt,<br />

kann man so sehr gut nachverfolgen,<br />

in diesem Falle ablaufen.<br />

In der unteren Etage sind meist Büroräume,<br />

vom Direktionsbüro angefangen<br />

bis hin zu Empfangsräumen für Gäste,<br />

die in keiner Zigarrenfabrik fehlen dürfen.<br />

Neu hergerichtet wurden solche<br />

unlängst in der berühmten Cohiba-<br />

Manufaktur „El Laguito“. Eine Art Mensa<br />

oder Cafeteria gibt es, in der sämtliche<br />

Angestellten der Fabrik Mittagessen<br />

bekommen.<br />

Die Abteilungen, in denen der Tabak<br />

für das Rollen vorbereitet wird, folgen<br />

als nächste. Diese haben wir bereits<br />

vorgestellt.<br />

Dann kommt die Galera. Sie befindet<br />

sich meist in der ersten Etage. Der<br />

spanische Begriff Galera ist übrigens<br />

mehrdeutig. Es ist die Bezeichnung<br />

für einen größeren Planwagen. Aber<br />

sprachlich existiert auch der Bezug<br />

zum Gefängnis, zum Abarbeiten einer<br />

Strafe, auch beispielsweise auf einer<br />

Galeere. Unter den Schlägen der Trommel<br />

ruderten die Gefangenen, nicht<br />

selten auch zum Tode verurteilte, im<br />

Takt. Dort saßen sie in Reihen nebenund<br />

hintereinander, so wie auch in der<br />

Galera in der Zigarrenfabrik. Ob die<br />

Galera in der Zigarrenfabrik tatsächlich<br />

auf einen durch solche Härte und Brutalität<br />

geprägten Ort hinweist, ist offen.<br />

Rein optisch gibt es Ähnlichkeiten: in<br />

langen und vielen Reihen, hinter- und<br />

nebeneinander, sitzen die Torcedores.<br />

Wobei man festhalten muss, dass<br />

die Torcedores, im Gegensatz zu den<br />

Gefangenen in der Galeere, nicht mit<br />

Ketten an den Tischen arretiert sind.<br />

Nein, im Gegenteil, wie wir noch sehen<br />

werden, ist das Leben in der Galera<br />

sehr gesellig, fast familiär.<br />

Die weiteren Abteilungen befinden sich<br />

neben oder über der Galera. Auch diese<br />

werden wir noch vorstellen. In der<br />

nächsten Folge schauen wir jedoch erst<br />

einmal dem Torcedor auf die Finger,<br />

wie er eine Zigarre rollt.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024 37


KIKIS•REISENOTIZEN<br />

EINST SUPERPOWER,<br />

JETZT KLEINOD<br />

Von Kiki Baron<br />

Fotos: Paul Spierenburg<br />

Nun ja, denke ich, aus<br />

der Ferne betrachtet<br />

sieht Syros, soeben<br />

den silbrigen Fluten der Ägäis entstiegen,<br />

auch nicht viel anders aus als das benachbarte<br />

Mykonos oder Paros – Felsen<br />

und karge Hügel. Ein echter El Greco soll<br />

dort zu bewundern sein? Das hatte mir<br />

jemand ins Ohr geflüstert. Dann legt sich<br />

die Fähre in die Kurve und läuft in die<br />

weite Bucht von Ermoupoli ein. Und ich<br />

staune: Das Städtchen rankt sich über<br />

zwei Hügel, jeder von mächtiger Kathedrale<br />

gekrönt, zu Füßen farbenfrohe Bauwerke<br />

im neoklassischen und venezianischen<br />

Stil. Säulen, Bögen und Balkone<br />

schmücken die Häuser. Eine kolossale<br />

Kuppel wölbt sich gen Himmel, saphirblau<br />

schillernd wie ein Edelstein. Ob die<br />

schmucken Fassaden das Wohlergehen<br />

der Insulaner widerspiegeln? Ein gewaltiger<br />

Schiffsrumpf an der linken Hafenseite<br />

könnte eine Quelle des Wohlstands<br />

sein. Die Geschichte der Werft geht gar<br />

nicht so weit zurück.<br />

Im 19.Jahrhundert nämlich prunkte auf<br />

Seekarten der britischen Admiralität der<br />

Name Syros fetter als der von Greece.<br />

Doch bereits in der Antike war die Insel<br />

ein wichtiger Knotenpunkt mediterranen<br />

Handels. Als Syrii taucht sie sogar in Homers<br />

Odyseus auf. Ermoupoli indes entfaltete<br />

sich erst nach 1822. Das war eine<br />

Folge des griechischen Aufstands gegen<br />

die Türkenherrschaft. 5000 Flüchtlinge,<br />

überwiegend von der Insel Chios, fanden<br />

damals eine neue Heimat. Denn die Bewohner<br />

im 600 Jahre älteren Ano Syros<br />

empfingen sie mit offenen Armen. Zum<br />

einen, weil beide Gruppen dem katholischen<br />

Glauben anhingen, im Gegensatz<br />

zu griechisch-orthodoxen Gemeinden<br />

anderswo. Zum anderen, und dabei<br />

spielt Weitsicht eine dominierende Rolle,<br />

weil die Neuankömmlinge Handwerk<br />

und Wissenschaften im Gepäck hatten.<br />

Klug gedacht, denn sie gründeten das<br />

erste Krankenhaus und das erste Gymnasium<br />

in Griechenland. Ebenfalls die<br />

erste moderne Werft, aus der das erste<br />

Dampfschiff vom Stapel lief. Zudem entstanden<br />

Webereien, Seifenfabriken und<br />

Gerbereien. Und deshalb galt Ermoupoli,<br />

benannt nach Hermes, Gott des Handels,<br />

um die Jahrhundertwende als prachtvollste<br />

und eine der reichsten Städte des<br />

Landes. Bis heute ist Syros Verwaltungszentrum<br />

der Kykladen, die es kreisförmig<br />

umschließen. Und so wundert man<br />

sich, dass die Insel in Sachen Tourismus<br />

eher ein Gänseblümchen Dasein fristet.<br />

Ein entzückendes allerdings.<br />

Auf die Frage warum, lächelt meine attraktive<br />

Gastgeberin Terezdina Rigouzzo<br />

verschmitzt: „Ist es denn so verkehrt,<br />

wenn man vom Massentourismus ignoriert<br />

wird? Und wenn keine Kreuzfahrer<br />

unser kleines Juwel überlaufen?“ Klein<br />

ist die Insel tatsächlich, ganze achtmal<br />

sechszehn Kilometer in der Fläche. Sie<br />

wird von 25.000 Seelen bewohnt und<br />

verfügt über ein eher bescheidenes<br />

Netz von engkurvigen Straßen, manche<br />

aus Schotter. Die junge Griechin Ist<br />

Inhaberin von B&B-Hotel „Pino di Loto“.<br />

Der Name ist ihrem Großvater gewidmet.<br />

„Im Schatten der Pinie genoss er<br />

den Nachmittag “, sagt sie. Der knorrige<br />

Nadelbaum steht noch, umzingelt von<br />

Steinbecken. Zu Opas Zeiten wurde darin<br />

Wein getreten, wie Terezdina erklärt. Die<br />

Hotelanlage mit sechs Suiten, zwei davon<br />

mit Mini-Pool, schichtet sich auf drei<br />

Terrassen über dem Fischerdorf Kini. Ein<br />

Träumchen in Schneeweiß, ausgestattet<br />

mit Naturmaterialien des griechischen<br />

Produzenten Coco-Mat. Die schmale<br />

Straße hinunter zu den beiden Sandstränden<br />

eignet sich nicht unbedingt<br />

für kaputte Knie. Doch der Blick in zauberhafte<br />

Gärten lenkt vom Schmerz ab.<br />

Darin reifen Granatäpfel und Trauben,<br />

Oliven und Zitrusfrüchte. Bougainvilleas<br />

setzten dicke Farbtupfer.<br />

Di8e schönste Zeit für einen Aufenthalt<br />

ist der Herbst. Die Sonne sticht nicht<br />

mehr so heiß wie im Hochsommer und<br />

38<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024


das kristallklare Meer hat noch 26 Grad.<br />

Der Charme griechischen Alltagslebens<br />

gewinnt dann wieder Oberhand,<br />

ist dann mehr urban fokussiert denn<br />

auf Badevergnügen. Am Wochenende<br />

allerdings ist in Kini nochmal Trubel angesagt.<br />

Als wäre es letzte Gelegenheit<br />

zum gemeinsamen Schmaus, bevor der<br />

stille Winter Einzug hält. Am Strand sind<br />

lange Tische aufgebaut. Nach und nach<br />

treffen Mitglieder von Großfamilien ein.<br />

Aus Athen, wie es heißt. Die weißhaarigen<br />

Alten richten sich an einem Ende<br />

der Tafel ein, in der Mitte sitzen die erwachsenen<br />

Kinder, am anderen Ende<br />

zappeln die Enkel. Eifrige Kellner bauen<br />

Weinflaschen und Karaffen mit Wasser<br />

auf, servieren Platten mit frisch gebackenem<br />

Weißbrot, bunten Salaten, frittiertem<br />

Meeresgetier. Ganze Fische und<br />

Garnelen folgen, umgarnt von Gemüse<br />

und Kartoffeln. Steht da irgendwo eine<br />

Filmkamera? Die Szene ist Hollywoodreif.<br />

Zumal Kleidung, Frisuren und<br />

Sonnenbrillen der Gäste, im Gestenreichen<br />

Gesamtbild so schick wie leger,<br />

für gekonntes Styling sprechen. Und für<br />

gut gefüllten Konten. „Die reichen Athener<br />

besitzen hier Ferienhaus oder Villa.<br />

Manche vermieten im Sommer“, sagt<br />

Terezdina. Mich erinnert das gesellschaftliche<br />

Get-together ein bisschen<br />

an Sylt und Kampen. Denn wie dort<br />

punktet die Insel mit attraktiven Lokalen,<br />

mit urigen Tavernen am Wasser<br />

ebenso wie mit Gourmet-Restaurants.<br />

Beispielsweise „Mazi“ in Ermoupoli,<br />

„Hygge“ in Ano Syros und „Allou Yialou“<br />

in Kini. Gekocht wird frisch und delikat,<br />

egal ob traditionell oder modern.<br />

die piekfeine Promenade, freue mich<br />

über Terrassen-Cafés ohne Andrang, die<br />

sich im Schulterschluss jenseits der Hafenstraße<br />

reihen, und in den Fußgängergassen<br />

über reizvolle Boutiquen. Coole<br />

Fashion ist hier eher angesagt als kitschige<br />

Souvenirs. Mir fallen die zahlreichen<br />

Optiker ins Auge. Auf Schnäppchen<br />

sollte man freilich nicht hoffen. Weder<br />

bei Klamotten und schon gar nicht bei<br />

Brillen. Es sind eher high-end Labels,<br />

die gekauft werden. „Woanders mögen<br />

es Pumps von Jimmy Choo sein, auf die<br />

Damen erpicht sind, hier sind es Sonnenbrillen“,<br />

sagt Stavros Kois. Der zarte<br />

Mann, der im Laufe des Tages mehrmals<br />

und stets mit anderer Brille meinen Weg<br />

kreuzt, ist so etwas wie der König unter<br />

Syros‘ Optikern. Liebenswert, modisch<br />

gekleidet und höchst gastfreundlich. Er<br />

zeigt mir sein Elternhaus, eine Palazzo<br />

artige Residenz von 1860 gleich um die<br />

Ecke seines Flagship Stores Kois Optics.<br />

Ich bewundere die wunderschönen<br />

Deckenfresken im Salon, die museumsreife<br />

Zahnarztpraxis, die sein Vater betrieb,<br />

dazu viel Kristalllüster, Stuck und<br />

Schnörkel. Das Haus steht leer. Hätte ich<br />

genügend Geld, würde ich es sofort kaufen.<br />

Stavros Kois schüttelt den Kopf. „Ich<br />

liebe mein Erbe und werde es bewahren“.<br />

Ein Tipp von Terezdina ist die Taverne<br />

„Plakostroto“ im Weiler San Michaelis.<br />

In Luftlinie von Kini sind es nur ein paar<br />

Kilometer, doch über die kurvige Straße<br />

braucht man etwa eine Stunde. Es geht<br />

an der Festungsstadt Ano Syros vorbei<br />

immer Berg an. Die Kapelle Argos Mihail<br />

markiert den höchsten Punkt. Gut, wenn<br />

man die zeitaufwendige Anfahrt richtig<br />

kalkuliert. Sonst verpasst man den<br />

grandiosen Sonnenuntergang. Ich bin<br />

mit Freunden unterwegs. Hätten wir<br />

nicht reserviert, wäre kein Platz mehr.<br />

Tief unten taucht der Feuerball in die<br />

Ägäis. So gut wie jeder Gast hat jetzt das<br />

Handy in der Hand und postet. Ich ahne,<br />

„schönster Sunset der Welt“ heißt die<br />

Bildunterschrift auf Instagram. Der griechische<br />

Wein fließt – jetzt nicht an Udo<br />

Jürgens denken-, die abwechslungsreiche<br />

Hausmannskost ist üppig und<br />

lecker, der Preis unglaublich. Wir teilen<br />

die Rechnung, 25 Euro pro Person inklusive<br />

Getränke und ordentlichem Trinkgeld.<br />

Am nächsten Morgen fällt mir der<br />

El Greco wieder ein. Die Ikone hängt in<br />

einer Kirche im Hauptstadtviertel Psara.<br />

Ich muss zugeben, das Gemälde fiel mir<br />

nicht gleich ins Auge, obwohl es nahe am<br />

Eingang hängt. Ein im wahrsten Sinne<br />

des Wortes kleines Frühwerk des Hauptmeisters<br />

spanischen Manierismus. „Entschlafung<br />

der Jungfrau Maria“ heißt das<br />

Bild, gemalt 1567. Erst 1983 wurde sie<br />

als Original des aus Kreta stammenden<br />

Künstlers analysiert. Die späte Erkenntnis<br />

klingt wie eine Metapher für Syros.<br />

Wohlmöglich dauert es noch ein paar<br />

Jahre, bis dieses Inseljuwel zweifelsfrei<br />

als solches erkannt wird.<br />

Im Herbst rollt wenig Verkehr über die<br />

Marmorgepflasterten Straßen im Zentrum<br />

von Ermoupoli. Ich bummele über<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024 39


ZIGARRENGALA<br />

Es ist sicher nicht einfach, jemanden oder etwas zu seinem Liebling zu erklären.<br />

Jeder empfindet anders, jeder schmeckt anders und jeder lebt seine Individualität.<br />

Es ist also eine echte Herausforderung, wenn man die Frage nach der „Lieblings-<br />

zigarre 2024“ stellt und diese Frage in die Runde der Produzenten gibt.<br />

Manche trauten sich nicht und die, die sich getraut haben, sind jetzt sicher ebenso<br />

40<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024


LIEBLINGS-<br />

ZIGARREN 2024<br />

Simply the Best: Lieblinge der Macher<br />

Fotos: Studio Jan Roeder<br />

gespannt wie Sie, liebe Leserinnen und Leser, welche Zigarren sich auf den<br />

nächsten Seiten vorstellen und mit welcher fotografischen Idee wir die wunder baren<br />

Genussprodukte in Szene setzen. Es ist ein Potpourri aus sehr unterschiedlichen<br />

Blends und Formaten geworden. Jede für sich ein kleines Meisterstück mit Charakter.<br />

Auf jeden Fall eine Menge Inspiration und zum Ausprobieren empfohlen.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024 41


ZIGARRENGALA<br />

Die Villiger 1492 bezieht sich mit ihrem Namen auf Christoph Columbus, der im Jahre<br />

1492 von seinen Entdeckungsreisen auch den Tabak nach Europa gebracht hat.<br />

Diese qualitativ herausragenden Zigarren sind eher mild und sehr angenehm zu rauchen.<br />

Mit Aromen von Holz, Nuss und Toast, leicht süßlich und perfekt ausbalanciert,<br />

bieten sie allerfeinsten Rauchgenuss, der aufgrund der ausgesuchten Tabakmischung<br />

die Liebhaber milder, dominikanischer Zigarren überzeugt.<br />

VILLIGER 1492<br />

Vitola Long Panetela<br />

Deckblatt Ecuador<br />

Umblatt Indonesia<br />

Einlage Dom. Republic<br />

Länge 159 mm<br />

Gauge 15,08 mm<br />

Preis 6,80 €<br />

Vertrieb Villiger<br />

42<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024


Capitol ist eine exclusive Premium-Zigarrenmarke mit luxuriösem Charakter, inspiriert<br />

durch den Hedonismus und Glamour der Roaring Twenties.Eine elegante Vitola – Casino –<br />

die sich durch einen intensive Geschmack, Komplexität und durch ein intensives,<br />

nuancenreiches Aroma auszeichnen. Der renommierte Master Blender Rafael Nodal<br />

war bei ihrer Kreation federführend. Dank der exquisiten Produktion bei einem der<br />

besten Zigarrenproduzenten Nicaraguas, Plasencia Cigars in Esteli, deren Tabakblätter<br />

zu den besten Nicaraguas zählen, zeichnen sich die Capitol Zigarren durch eine<br />

Einzigartigkeit aus, die den Glanz eines goldenen Zeitalters heraufbeschwört.<br />

CAPITOL<br />

Vitola Casino<br />

Deckblatt Nicaragua<br />

Umblatt Nicaragua<br />

Einlage Nicaragua<br />

Länge 135 mm<br />

Gauge 21,4 mm<br />

Preis 11,50 €<br />

Vertrieb 5th Avenue<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024 43


ZIGARRENGALA<br />

PERDOMO NICARAGUA<br />

BOURBON BARREL<br />

AGED EPICURE MADURO<br />

Vitola Robusto<br />

Deckblatt Nicaragua<br />

Umblatt Nicaragua<br />

Einlage Nicaragua<br />

Länge 127 mm<br />

Gauge 21,4 mm<br />

Preis 13,00 €<br />

Vertrieb<br />

Don Stefano Zigarrenmanufaktur<br />

GmbH<br />

Von dieser Zigarre behaupten Kenner,<br />

dass der Zugwiderstand und das<br />

Rauchvolumen absolut perfekt ist!<br />

Beides könnte nicht besser sein.<br />

Ein absolutes Raucherlebnis.<br />

Es beginnt mit sehr dunkler<br />

Schokolade und ganz leichtem<br />

Pfeffer. Im Verlauf kann man auch<br />

einen Hauch von Pefferminz<br />

entdecken und dann überrascht eine<br />

Zimtnote. die mit Holz, Fruchtakzenten<br />

und dezentem Pfeffer ein<br />

Genuss-Konzert im Mund<br />

abliefert. Wirklich gelungen und sehr<br />

empfehlens werte Lieblingszigarre.<br />

44<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024


WHISKY VOLLER<br />

GEHEIMNISSE<br />

„Zwei Dinge, die ein guter Whisky können<br />

muss: Eine Geschichte erzählen und ein<br />

Geheimnis für sich behalten.“<br />

(Michael Scheibel - Inhaber Scheibel Brennerei)<br />

In der Scheibel Whisky Mühle entfaltet der EMILL<br />

Whisky seine ganz eigene Geschichte. Tastings und<br />

Führungen bieten die Gelegenheit, diesen besonderen<br />

Ort und seine Geheimnisse kennenzulernen.<br />

Unsere Öffnungszeiten: Freitag 13–17 Uhr und<br />

Samstag 10–13 Uhr. Weitere Informationen und<br />

Anmeldung zu Events & Tastings unter<br />

www.scheibel-muehle.de<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

QR-Code scannen & Film ab


ZIGARRENGALA<br />

Eine schöne Figurado/Short Perfecto. Sehr guter Zug, perfekter Abbrand,<br />

schöne Rauchentwicklung. So mild, dass sie auf nüchternem Magen gut verträglich ist.<br />

Trotz der Milde erstaunliche Aromen, die von feiner Würze zu nussiger Röste reichen.<br />

Gegen Ende wird sie schärfer, was allerdings dem Genuss keinen Abbruch tut.<br />

Preis-Leistung absolut top! Eine feine Zigarre für die gesellige Runde.<br />

DON STEFANO<br />

BEST PERFECCION<br />

Vitola Figurado/ Short Perfecto<br />

Deckblatt Sumatra<br />

Umblatt Sumatra<br />

Einlage Brasil/ Kuba<br />

Länge 127 mm<br />

Gauge 14,0 mm<br />

Preis 4,20 €<br />

Vertrieb Don Stefano Zigarrenmanufaktur<br />

GmbH<br />

46<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024


Bei den Don Zuarin Editiõn Privada Zigarren handelt es sich um eine Produktlinie von<br />

handgefertigten Premiumzigarren aus Nicaragua, die für das Haus BRINKMANNfinest in<br />

Schwerin gefertigt werden. Die "Don Zuarin Edition Privada" im Format Gran Toro zeichnet<br />

sich durch einen sehr guten Zug und einem sanften, angenehmen Rauch aus. Sie ist eine<br />

sehr feine, ausgeglichene, milde bis mittelkräftige Zigarre mit Noten von Holz und Leder.<br />

Die Einlage besteht zu 100% aus Nicaragua Tabaken, die aus drei Regionen des<br />

Landes stammen. Ein doppelter Binder erzeugt eine sehr stabile Asche und einen guten<br />

Abbrand. Das Deckblatt ist ein Equador Colorado (hell) mit einer feinen Öligkeit.<br />

DON ZUARIN<br />

EDITIŌN PRIVADA<br />

Vitola Gran Toro<br />

Deckblatt Ecuador<br />

Umblatt Dom. Republik<br />

Einlage Nicaragua<br />

Länge 136 mm<br />

Gauge 21,4 mm<br />

Preis 8,90 €<br />

Vertrieb BRINKMANNfinest<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024 47


ZIGARRENGALA<br />

Die erste eigene Handmade Zigarre aus<br />

dem Hause Villiger zollt dem Gründungsjahr<br />

des Unternehmens Tribut.<br />

Innerhalb dieser Linie überzeugen auch<br />

diese hervorragenden Zigarren.<br />

VILLIGER 1888 Nicaragua –<br />

ein Stern am Zigarrenhimmel.<br />

Mittelkräftige Tabake, die ein angenehm<br />

aromatisches Raucherlebnis bieten,<br />

mit dezenten Aromen von Leder und<br />

Pfeffer, überzeugen jeden Aficionado.<br />

Der wohlige Geschmack mit Anklängen<br />

von Schokolade und Honig<br />

rundet das Ganze perfekt ab.<br />

VILLIGER<br />

1888 NICARAGUA<br />

Vitola<br />

Deckblatt<br />

Umblatt<br />

Einlage<br />

Länge<br />

Gauge<br />

Preis 9,20 €<br />

Vertrieb Villiger<br />

Perfecto<br />

Ecuador<br />

Nicaragua<br />

Seco Jalapa, Viso<br />

Jalapa, Ligero Condega,<br />

Pennsylvania<br />

152 mm<br />

23,02 mm<br />

48<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024


SAMANÁ<br />

Vitola Robusto Tubos<br />

Deckblatt Connecticut Ecuador<br />

Umblatt Dom. Republik<br />

Einlage Dom. Republik<br />

Länge 127 mm<br />

Gauge 19,8 mm<br />

Preis 10,00 €<br />

Vertrieb Don Stefano Zigarrenmanufaktur<br />

GmbH<br />

Mit Ihrem feinen, sehr milden Geschmack ist die Samaná eine überaus bekannte und<br />

beliebte Zigarre, die für Einsteiger und leicht fortgeschrittene Aficionados perfekt passt.<br />

Diese Zigarrenmarke ist nach der Halbinsel im Nordosten der Insel Hispaniola<br />

benannt, die sich die Dominikanische Republik und Haiti teilen. Die Optik der Zigarre<br />

ist sehr ansprechend. Anfangs noch sehr verhalten wird sie nach und nach immer<br />

intensiver und gehaltvoller. Die Aromatik ist durchgehend geprägt von Gräsern und<br />

Hölzern die cremig süßlich eingebettet sind. Ab der Mitte kommen Noten von Pfefferwürze<br />

und Toast dazu, die das Ganze abrunden.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024 49


ZIGARRENGALA<br />

Die Olivia Serie V besitzt einen komplexen Blend, der duch spezielle Fermentation, eine<br />

erdige Würze mit cremigen Noten geprägt ist und einen nachhaltigen Abgang verspricht. Die<br />

Tabak-Mischung gibt der Zigarre eine große Portion Kraft und Aroma mit. Trotzdem bleibt<br />

sie dabei überraschenderweise weich und rund.<br />

OLIVIA SERIE V<br />

Vitola Double Robusto<br />

Deckblatt Ecuador<br />

Umblatt Nicaragua<br />

Einlage Nicaragua<br />

Länge 127 mm<br />

Gauge 21 mm<br />

Preis 12,20 €<br />

Vertrieb VCF Cigars/<br />

Woermann Cigars<br />

50<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024


Die La Libertad ist mit einem Criollo Deckblatt aus Jalapa versehen, welche das<br />

Umblatt aus dem Cibao Tal in der Dominikanischen Republik umhüllt. Die Einlagetabake<br />

bestehen aus einer Kombination von Seco Jalapa, Viso Esteli und Ligero Esteli, was einen<br />

Blend ergibt, der höchsten Raucheransprüchen gerecht wird. Die Zigarren verfügen über<br />

ein facettenreiches Aromenspectrum, welches harmonisch im Einklang ist mit einer<br />

Vielzahl von Geschmacksnuancen. Sie sind kräftig im Geschmack und angereichert mit<br />

Noten vonBitterschokolade, Kaffee, Gewürzen und Karamell.<br />

LA LIBERTAD<br />

Vitola<br />

Deckblatt<br />

Umblatt<br />

Gran Toro<br />

Nicaragua<br />

Dominikanische<br />

Republik<br />

Nicaragua<br />

152 mm<br />

21,43 mm<br />

Einlage<br />

Länge<br />

Gauge<br />

Preis 9,90 €<br />

Vertrieb Villiger<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024 51


ZIGARRENGALA<br />

VF VEGAFINA<br />

YEAR OF THE DRAGON<br />

Vitola<br />

Deckblatt<br />

Umblatt<br />

Einlage<br />

Long Magnum<br />

Ecuador<br />

Nicaragua<br />

Nicaragua,<br />

Dom. Republik<br />

171 mm<br />

21,4 mm<br />

Länge<br />

Gauge<br />

Preis 13,80 €<br />

Vertrieb 5th Avenue<br />

Wie jedes Jahr präsentiert VegaFina Liebhabern besonderer Zigarren eine neue chinesische<br />

Neujahrs-Sonderedition, die 2024 dem Jahr des Drachens gewidmet ist. VegaFina feiert<br />

das mit einer besonderen Auswahl an feinsten Premium-Zigarren, handgefertigt aus<br />

einer exklusiven Mischung ausgewählter Tabake der Dominikanischen Republik, Nicaragua<br />

und Ecuador. Die Long Magnum-Vitola ist die erste dieser Art in der Sammlung<br />

der limitierten VegaFina-Editionen. Darüberhinaus ist die Zigarre mit einem doppelten<br />

Pigtail veredelt, was ihr eine unverwechselbare und elegante Ausstrahlung verleiht.<br />

Die Fusion dieser Merkmale ergibt eine einzigartige Zigarre, die durch ihre<br />

reichen Nuancen von Kaffee und Nüssen und ihr anspruchsvolles Aroma gekennzeichnet ist.<br />

52<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024


WWW.HABANOSCLUB.DE


STORY<br />

ALLES<br />

FAKE?<br />

54<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024


Woher wissen Sie eigentlich, dass ein Mensch diesen Text geschrieben hat<br />

und nicht eine verfickte K.I.? Vermutlich, weil die K.I. keinesfalls Worte<br />

wie „verfickt“ in den virtuellen Mund nehmen würde. Noch nicht. Trotzdem<br />

sind wir verunsichert: „Was ist noch echt?“ lautet die globale Frage.<br />

Nach 300 Jahren der Aufklärung ist das Wissen wieder dem Glauben gewichen.<br />

Wir leben anscheinend in einer Welt der Fälschungen.<br />

Text: Elmar Schalk, Fotos: Nina Bauer<br />

FALSCHER TROPFEN Sie wollen einen<br />

1945er Chateau Mouton Rothschild<br />

oder einen Chateau Pétrus von 1961<br />

kaufen? Vergessen Sie’s! Nicht, weil die<br />

Weine extrem selten und damit extrem<br />

teuer sind (etwa 40.000,- US-Dollar pro<br />

Bouteille), sondern weil es inzwischen<br />

davon mehr gefälschte Flaschen gibt<br />

als echte. Die Trefferquote, einen gepanschten<br />

Wein zu erwischen, ist also<br />

hoch. Dabei ist das Fälschen selbst kinderleicht:<br />

Einfach eine leere Originalflasche<br />

mit Ersatzwein füllen, Originalkorken<br />

drauf – fertig. Wer die nicht hat,<br />

druckt das Etikett eines Spitzenweins<br />

aus und klebt es auf ein minderwertiges<br />

Produkt. Mit der entsprechenden<br />

Hintergrundgeschichte („Im Keller des<br />

Uropas gefunden, der 1943 in Frankreich<br />

war“) findet sich garantiert ein<br />

Argloser, der dafür zu viel Geld auf den<br />

Tisch legt. Und wer weiß schon, wie ein<br />

1928er Chateau Latour schmeckt? Es<br />

sind aber nicht nur die Highend-Weine,<br />

die kopiert werden, auch handelsübliche<br />

Champagner sind beliebt: 2016 flog<br />

eine italienische Bande auf, die Prosecco<br />

in Moët & Chandon verwandeln wollte<br />

– 40.000 gefälschte Etiketten lagen<br />

schon bereit. Und manchmal sind es<br />

sogar die Hersteller selbst, die sich für<br />

den Inhalt ihrer Flaschen nach kostengünstigen<br />

Alternativen umsehen. 2023<br />

wandte sich eine Mitarbeiterin von Didier<br />

Chopin an die Behörden, weil das<br />

Champagnerhaus 1,8 Mio. Flaschen mit<br />

spanischem Schaumwein befüllt haben<br />

soll. Aktuell sitzt der Chef in Rabat (Marokko)<br />

im Knast, aber wegen einer ganz<br />

anderen Geschichte.<br />

FALSCHE ZIGARRE Als Aficionado hat<br />

man’s nicht immer leicht. Wenn beispielsweise<br />

einem wohlmeinende Bekannte<br />

von ihrem Kubaurlaub ein Kistchen<br />

Cohibas mitbringen, die sie „ganz<br />

günstig von einem Straßenhändler“ erstanden<br />

haben… Die „Sonderedition mit<br />

Glasdeckel“ gibt es also immer noch.<br />

Der Inhalt kann alles sein: Bestenfalls<br />

Originalzigarren, die irgendwie aus der<br />

Manufaktur entwischen konnten. Das<br />

Horrorszenario sind Handgerollte mit<br />

einer Einlage aus Tabakresten, Hühnerfedern<br />

und Bananenblättern. Die dritte<br />

Möglichkeit ist eine Reisegruppe von<br />

Tabakkäfern, die in ihren trojanischen<br />

Zigarren nur darauf warten, andere<br />

Longfiller in Blockflöten zu verwandeln.<br />

Wie man sich davor schützen<br />

kann, weiß jeder: Nur bei offiziellen, von<br />

den Marken autorisierten Händlern und<br />

Alleinimporteuren kaufen. Verlockend<br />

günstige Angebote sind immer mit Vorsicht<br />

zu genießen, wobei es auch Fakes<br />

gibt, die nur etwas unter dem Ladenpreis<br />

kosten. Aus einer Zigarrenkiste<br />

sollten alle Zigarren identisch aussehen,<br />

auch die Lage darunter. Ebenso<br />

einheitlich sollten die Bauchbinden<br />

(angebracht) sein. Bei Havannas gibt es<br />

zudem drei Identifizierungsmerkmale,<br />

wie das grüne „Garantie-Siegel der<br />

Republik Kuba“, das mit verschiedenen<br />

Sicherheitscodes versehen ist – etwa<br />

einem Hologramm (seit 2009) oder<br />

Farbvariationen unter UV-Licht. Ein<br />

weiteres Siegel, mit gelbrotem Habanos-Schriftzug,<br />

ziert sichtbar eine Ecke<br />

der Kiste. Und schließlich das 1960<br />

eingeführte Brandzeichen auf dem<br />

Kistenboden „Hecho en Cuba“, ergänzt<br />

durch „Habanos S.A.“ und der Angabe<br />

„Totalmente a Mano“ (sofern es keine<br />

maschinell gefertigten Havannas sind).<br />

Ein zusätzlicher Tintenstempel enthält<br />

codierte Daten zu Fabrik und Abpackdatum.<br />

Alle anderen Herkunftsländer<br />

haben ebenfalls Garantiesiegel.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024 55


STORY<br />

FALSCHES GEWÜRZ Es ist das teuerste<br />

Gewürz der Welt: Safran. Die orangeroten<br />

Stempelfäden einer Krokusart,<br />

die vor allem in Afghanistan, dem Iran<br />

und Spanien angebaut wird, können nur<br />

zwei Wochen im Jahr gepflückt werden.<br />

Frühmorgens in Handarbeit geerntet,<br />

liefert jede Blüte drei federleichte Fäden,<br />

sodass für ein Kilo Safran an die<br />

200.000 Krokusblüten gezupft werden<br />

müssen. Das erklärt die Kilopreise von<br />

bis zu 14.000,- Euro. Bislang kann sein<br />

Geschmack nicht künstlich hergestellt<br />

werden. Umso mehr blüht der Handel<br />

mit gefälschtem Safran, vor allem im<br />

gemahlenen Zustand. Da wird das Pulver<br />

gerne mit Kurkuma gestreckt, was<br />

sich aber mittels Natronlösung einfach<br />

nachweisen lässt. Ungemahlenen Safran<br />

mischen Fälscher traditionell mit<br />

der Färberdistel, die zwar ihrem Namen<br />

alle Ehre macht, aber kaum Geschmack<br />

besitzt. Andere Pflanzenteile des Krokus<br />

kommen ebenfalls zum Einsatz,<br />

wie auch Fasern von Granatäpfeln oder<br />

Teile von Rüben. Natürlich ist Safran<br />

nicht das einzige Gewürz, das manipuliert<br />

wird. Um beispielsweise Chili-,<br />

Paprika- oder Kurkumapulver etwas attraktiver<br />

zu machen, werden diese mit<br />

Farbstoffen aufgepeppt, während gerebelter<br />

Oregano durch getrocknete Olivenbaumblättern<br />

etwas mehr Volumen<br />

erhält. Wer also auf Nummer sicher gehen<br />

will, kauft nur beim Gewürzhändler<br />

seines Vertrauens. Qualität hat einfach<br />

ihren Preis.<br />

FALSCHER FÜHRER Das morbide<br />

Interesse an der braunen Vergangenheit,<br />

gepaart mit Geldgier und Sensationslust,<br />

führte zu einem der größten<br />

deutschen Presseskandale der Nachkriegszeit.<br />

Am 28. April 1983 veröffentlichte<br />

das Nachrichtenmagazin Stern<br />

„Hitlers Tagebücher“ mit dem vollmundigen<br />

Satz „Die Geschichte des Dritten<br />

Reiches muss teilweise umgeschrieben<br />

werden.“ Acht Tage später flog<br />

der Schwindel auf. Der Kunstfälscher<br />

Konrad Kujau hatte die Redaktion und<br />

das renommierte Verlagshaus Gruner<br />

+ Jahr hinters Licht geführt, insgesamt<br />

flossen 9,3 Millionen DM. Schon Mitte<br />

der 1970er fälschte Kujau Devotionalien<br />

aus dem Dritten Reich und verkaufte<br />

sie an Militaria-Sammler. Mehr<br />

„aus Jux“ habe er dann das erste Tagebuch<br />

geschrieben, von dem ein Stern-<br />

Reporter Wind bekam, der die ganz<br />

große Story witterte. Nach einem Jahr<br />

Recherche hatte der Journalist schließlich<br />

1981 den Kontaktmann „Fischer“<br />

(Kujau) ausfindig gemacht, der ihm<br />

eine glaubwürdige Tagebuch-Legende<br />

auftischte. Gruner + Jahr beschloss<br />

daraufhin, für jedes Buch zwei Mio. DM<br />

zu zahlen. Obwohl es immer wieder<br />

Zweifel an der Echtheit gab, konnte „Fischer“<br />

gefälschte Gutachten vor legen.<br />

Pikanterweise stammten die Vergleichsschriftstücke,<br />

die man anderen<br />

Experten vorlegte, ebenfalls aus Kujaus<br />

Feder. Zweifel von Zeitzeugen sowie die<br />

fehlerfreie Schreibweise ohne Korrekturen<br />

wurden nicht beachtet. Auch dass<br />

die Anzahl der gefundenen Tagebücher<br />

immer weiter zunahm (am Schluss<br />

waren es 62 Exemplare), machte die<br />

Entscheider nicht stutzig. Man wollte<br />

an den Sensationsfund glauben! Statt<br />

noch ein BKA-Gutachten abzuwarten,<br />

veröffentlichte der Stern vorschnell,<br />

um kurz darauf grandios zu scheitern.<br />

56<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024


FALSCHER EIFFELTURMVERKÄUFER<br />

Der Eiffelturm war nicht immer „das“<br />

beliebte Wahrzeichen von Paris. Nachdem<br />

er zur Weltausstellung 1889<br />

errichtet und als höchstes Bauwerk<br />

der Welt bestaunt worden war, hatte<br />

er viele Gegner, die seinen Abriss<br />

forderten. Mangels Wartung befand<br />

er sich 1925 in keinem besonders gepflegten<br />

Zustand, was die Diskussion<br />

um seinen Verbleib erneut entfachte:<br />

Da erscheint Victor Lustig auf der Bühne<br />

– ein böhmischer Schwindler – der<br />

sich als stellvertretender Generaldirektor<br />

des Postministeriums ausgibt und<br />

sechs Pariser Schrotthändler zu einem<br />

vertraulichen Treffen einlädt. Der marode<br />

Eiffelturm solle abgerissen und als<br />

Schrott verkauft werden, erklärt Lustig.<br />

Ein Händler beißt an, unterzeichnet den<br />

Kaufvertrag und zahlt eine Mio. Franc<br />

Schmiergeld an den vermeintlichen<br />

Beamten. Als der Schwindel auffliegt,<br />

hat sich der Hochstapler bereits nach<br />

Wien abgesetzt, während sich sein<br />

Opfer so schämt, dass es den Betrug<br />

nicht anzeigt. So kehrt Lustig nach vier<br />

Wochen zurück, um die Nummer noch<br />

einmal abzuziehen. Der zweite Käufer<br />

schöpft aber Verdacht und geht zur<br />

Polizei. Victor Lustig flieht in die USA,<br />

wo er später Al Capone aufs Kreuz legt.<br />

Doch das ist eine andere Geschichte.<br />

FALSCHE SCHLANGE Auch in der<br />

Tierwelt wimmelt es von Hochstaplern:<br />

Schwebfliegen, die sich als Wespe ausgeben,<br />

Plumploris, die eine Kobra imitieren,<br />

kongolesische Riesenkröten, die<br />

als Gabunviper auftreten – alles Amateure!<br />

Ein wahrer Meister seines Fachs<br />

ist der Mimik-Oktopus (Thaumoctopus<br />

mimicus). Vor etwa 25 Jahren hatte<br />

man ihn im Indischen Ozean entdeckt.<br />

Wie alle Kraken kann er seine Körperfärbung<br />

der Umgebung anpassen. Sich<br />

in einen bewachsenen Stein oder in<br />

etwas Seegras zu verwandeln, gehört<br />

zu seinen leichtesten Übungen. Das<br />

Erstaunliche ist aber, dass dieser Oktopus<br />

(neben Farbe & Form) auch seine<br />

Bewegungen so verändern kann, dass<br />

er wie der Fressfeind seines Angreifers<br />

aussieht. Bislang wurden 15 verschiedene<br />

Verwandlungen dokumentiert.<br />

Welche davon für sein Gegenüber am<br />

abschreckendsten ist, weiß das hochintelligente<br />

Tier ganz genau. Mal gleitet<br />

es als giftiger Plattfisch über den Meeresboden,<br />

dann wird es zur Qualle<br />

oder bewegt sich wie ein stacheliger<br />

Rotfeuerfisch. Das Meisterstück des<br />

Mimik-Oktopus ist aber die Verwandlung<br />

in eine todbringende Gelb lippen-<br />

Seeschlange: Dabei verschwindet der<br />

achtarmige Illusionist bis auf zwei<br />

schwarz-weiß gestreifte Tentakel im<br />

Sand, die sich täuschend echt wie eine<br />

Schlange bewegen.<br />

FALSCHE KUNST Keine zwei Wörter<br />

fügen sich so harmonisch zusammen<br />

wie „Kunst“ und „Fälschung“. Schon<br />

zu Zeiten von Kaiser Augustus (ab<br />

31 v.Chr.) waren Falsifikate im Umlauf<br />

– damals konnte man mit hellenischer<br />

Kunst reich werden oder in der<br />

Arena des Kolosseums enden. Heute<br />

sind die Strafen weitaus milder, was<br />

die Hemmschwelle für Fälscher senkt.<br />

Gleichzeitig hat die moderne Technik<br />

Einzug gehalten, wenn es darum geht,<br />

Fälschungen aufzudecken. War man<br />

bei einem Gemälde früher allein auf<br />

die Expertise erfahrener Kunsthistoriker<br />

angewiesen, so kann diese heute<br />

durch eine naturwissenschaftliche


STORY<br />

Materialanalyse ergänzt werden: Passt<br />

etwa die Pigmentzusammensetzung<br />

der aufgetragenen Farbe, deren Alter<br />

und Trocknungsgrad zum behaupteten<br />

Zeitpunkt der Entstehung? Zusätzlich<br />

helfen Röntgen- und Infrarotverfahren<br />

bei der Untersuchung von Leinwand<br />

und Rahmen. Wenn jedoch die Farbpigmente<br />

originalgetreu angemischt,<br />

das Gemälde künstlich getrocknet<br />

wurde und sowohl Originalrahmen<br />

wie -leinwand aus vergangenen Jahrhunderten<br />

stammen, wird’s knifflig.<br />

Vor allem, wenn es das Werk eines<br />

ebenso erfahrenen wie ausgefuchsten<br />

Fälschers ist: Als Wolfgang Beltracchi<br />

2011 zu sechs Jahren Haft verurteilt<br />

wurde, soll er innerhalb weniger Jahre<br />

zwischen 20 und 50 Millionen Euro ermalt<br />

haben. Dabei hat er nicht einfach<br />

Kopien erstellt, sondern neue Bilder<br />

im Stil bekannter Maler wie Heinrich<br />

Campendonk, Max Ernst oder Fernand<br />

Léger erschaffen. Beltracchis Handwerkskunst,<br />

die Euphorie der Experten<br />

sowie die Gier von Händlern und<br />

Sammlern waren das Fundament für<br />

diesen Riesenschwindel. Zum Einsturz<br />

kam es erst, als sich der Fälscher<br />

untreu wurde und statt einer selbst<br />

angemischten Farbe eine fertige Tube<br />

Zinkweiß benutzte. Heute ist Wolfgang<br />

Beltracchi ein Maler mit Prominentenstatus,<br />

dessen Arbeiten unter falschem<br />

Namen vermutlich noch in vielen Privatvillen<br />

und Museen hängen.<br />

FALSCHE OBERWEITE Der Wunsch<br />

nach „mehr Obenrum“ ist älter als man<br />

denkt. Um die Natur etwas großzügiger<br />

zu gestalten, experimentierte man<br />

bereits Ende des 19. Jahrhunderts mit<br />

den unterschiedlichsten Füllmaterialien:<br />

Elfenbein, Rinderknorpel, Wolle<br />

oder Glaskugeln führten aber nicht<br />

zum gewünschten Effekt und die gesundheitlichen<br />

Folgen waren fatal. In<br />

den 1920ern war die ausladende Brüstung<br />

zwar unmodern geworden, doch<br />

nach dem Krieg erlebte sie ein Revival,<br />

dessen Wahnsinn bis heute andauert.<br />

In den USA wurde anfangs Paraffin,<br />

Bienenwachs oder Polyethylen injiziert,<br />

dann kamen in den 1960ern<br />

die ersten Silikonimplantate auf den<br />

Markt. Zwanzig Jahre später überrollte<br />

den Hersteller eine Klagewelle aufgrund<br />

von Gesundheitsschädigungen,<br />

und die Silikonfüllungen wurden 1992<br />

für kosmetische Operationen verboten.<br />

Doch nach zahlreichen Studien und<br />

der technischen Weiterentwicklung<br />

hob man das Verbot 2006 wieder auf.<br />

Seitdem ist die Nachfrage gestiegen,<br />

vor allem durch die auf den sozialen<br />

Medien verbreiteten Schönheitsideale<br />

Prominenter. Auffallend ist, dass auch<br />

immer jüngere Frauen sich unters<br />

Messer legen. Wobei die Stilikone Kim<br />

Kardashian, omnipräsente Medienpersönlichkeit<br />

aus den USA, sich nun<br />

mit deutlich weniger Oberweite als<br />

bisher zeigte. Nachdem ihre ausgeprägten<br />

Rundungen an Brust und<br />

Hintern (Brazilian Butt Lift) lange Zeit<br />

ihr Markenzeichen waren, sieht man<br />

sie jetzt vergleichsweise „renaturiert“.<br />

Es besteht also Hoffnung, dass der<br />

XXL-Trend nachlässt.<br />

FALSCHE BILDER Heutzutage ist bei<br />

Film & Foto alles möglich. Da präsentiert<br />

sich der Papst im Designerdaunenmantel<br />

und Donald Trump wird<br />

verhaftet. Der Mensch liebt es einfach,<br />

an der Realität zu feilen. Schon wenige<br />

Jahre nach Daguerres ersten Aufnahmen<br />

1837 wurde der US-amerikanische<br />

Bürgerkriegsgeneral Ulysses S.<br />

Grant hoch zu Ross bei der Belagerung<br />

von Petersburg fotografiert. Tatsächlich<br />

ist es eine Montage aus drei verschiedenen<br />

Aufnahmen. Echt war hingegen<br />

das Foto vom Loch Ness-Monster anno<br />

1934, mit einem echten Spielzeug-<br />

U-Boot, auf das man einen langem<br />

Hals mit Saurierkopf modelliert hatte.<br />

Das gestanden die beteiligten Spaßvögel<br />

erst 60 Jahre später. Weniger<br />

witzig ist die Bildmanipulation aus<br />

politischen Gründen. Weil nicht sein<br />

kann, was nicht sein darf, ging es anfangs<br />

noch um das Auslöschen alter<br />

Weggefährten: Hitler ließ Ernst Röhm<br />

verschwinden, Stalin entfernte Leo<br />

Trotzki. Für die heutigen Propaganda-Möglichkeiten<br />

hätten die beiden<br />

Diktatoren sicher ihren rechten Arm<br />

geopfert. Denn wie leicht lässt sich<br />

Volkes Zorn entfachen, wenn (bewegte)<br />

Bilder „eindeutige Beweise“ liefern.<br />

Auch in der Unterhaltungsindustrie<br />

führen täuschend echte Bilder unsere<br />

Gehirne immer öfter an der Nase herum:<br />

Welcher Schauspieler ist noch<br />

real? Die digitale Welt ist die Modelleisenbahnanlage<br />

der Neuzeit, in der<br />

Fiktion und Realität verschwimmen.<br />

58<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024


Die neue PACE von CARLOS ANDRÉ ist eine Hommage an die automobile Leidenschaft<br />

und die kräftigste Zigarre aller drei CARLOS ANDRÉ Linien.<br />

Eine Linie voller Volumen und jeder Menge aromenreicher Geschmackswendungen.<br />

Intensiv. Würzig. Kräftig. Erdig. So erlebnisreich und genussvoll,<br />

wie die Fahrt auf einem legendären Gebirgspass.<br />

Ob Sie dabei mit einer Robusto, Corona Larga oder Churchill an den Start gehen, bleibt ganz<br />

Ihrem Geschmack überlassen.<br />

Für Aficionados erdig, würziger Zigarren in jedem Fall eine Boxen-Stop Empfehlung.<br />

www.carlos-andre.de


PORTRAIT CARL F.W. BORGWARD<br />

1951 IAA, Foto Archiv<br />

60<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024


BORGWARD<br />

DIE LEGENDE<br />

Der Bremer Fabrikant Carl F.W. Borgward war Chaot und visionäres Genie zugleich.<br />

Bis heute sind seine Kreationen Meilensteine in der deutschen Automobilindustrie.<br />

Doch eine Reihe von Versäumnissen brachte das Unternehmen 1961 zu Fall.<br />

Text: Elmar Schalk, Fotos: Nina Bauer<br />

Carl Friedrich Wilhelm Borgward liebte das<br />

Roulettespiel. Wenn er abends mit seiner<br />

Familie zusammensaß, setzte er immer auf „Zero“ (Null),<br />

erinnert sich seine Tochter Monica. Und meistens gewann er.<br />

Dass er einmal nicht gewinnen sollte, dass sein Unternehmen<br />

innerhalb von zwei Jahren pleitegehen sollte, das konnte und<br />

wollte sich der Autobauer nicht vorstellen. Schließlich war er<br />

1961 Bremens größter Arbeitgeber, beschäftigte über 20.000<br />

Mitarbeiter – warum sollte die Hansestadt seiner Firma nicht<br />

einen weiteren Überbrückungskredit gewähren? Um all das<br />

aufzubauen, hatte er sich seit über 40 Jahren ins Zeug gelegt.<br />

Dabei war seine Startposition nicht gerade optimal gewesen.<br />

Als Sohn eines Kohlenhändlers kommt er 1890 an der<br />

Waterkant zur Welt und wächst mit zwölf Geschwistern auf.<br />

Schnell wird klar: Der Carl ist ein Tüftler. Aus alten Schrauben,<br />

Rädchen und einer Uhrfeder als Antriebsaggregat baut<br />

er sein erstes kleines Auto. In den Fächern Mathematik und<br />

Physik weiß der Schüler zu glänzen. Eine Schlosserlehre<br />

später studiert Borgward Maschinenbau am Technikum in<br />

Hamburg, erhält eine Anstellung bei einem Stahlbauer in<br />

Hannover und hört Vorlesungen an der Königlich-technischen<br />

Hochschule der Stadt. Dann bricht der Erste Weltkrieg ins<br />

Land. Der 23-jährige hat das „Glück“, dass er schon 1914 verwundet<br />

wird und so bis Kriegsende überlebt. Danach macht<br />

er sich als Teilhaber einer Bremer Reifenfirma selbständig;<br />

mangels Gummi werden dort Spiralfelgen mit Sprungfedern<br />

hergestellt. Carl Borgward krempelt die Ärmel hoch und erweitert<br />

das Programm auf Haushaltsgeräte. Außerdem zieht<br />

es ihn zur dortigen Automobilfirma „Hansa-Lloyd Werke AG“,<br />

die sich in Norddeutschland mit repräsentativen Personenwagen<br />

einen Namen gemacht hat. Der junge Unternehmer<br />

ergattert Aufträge für die Herstellung der Kühler und Kot -<br />

flügel und kann bald den Gründer der Reifenfirma abfinden –<br />

Carl Borgward ist nun Herr im eigenen Haus.<br />

Wie ein biblischer Riese den Umsatz ankurbelt<br />

Eingehende Zahlungen verwendet er dabei kaum zur Konsolidierung,<br />

der junge Fabrikant reinvestiert was das Zeug hält.<br />

Auch später wird er gerne sagen: „Geld gebe ich stets fünf<br />

Minuten bevor ich es habe, wieder aus.“ Sein größter Wunsch<br />

aber ist die Konstruktion und Fertigung eigener Fahrzeuge.<br />

Die ersten Gehversuche in dieser Richtung sind noch eine<br />

wackelige Alliteration – es werden „zwei Zweisitzer mit Zweizylinder-Zweitakt-Motor“<br />

gefertigt. Währenddessen wächst<br />

Borgwards Produktion für Autoteile; nur deren Beförderung<br />

ist oftmals schleppend. Also entwirft der Firmenchef aus<br />

einer einfachen dreirädrigen Konstruktion ein motorisiertes<br />

Transportmittel, das später unter dem Namen „Goliath“<br />

Automobilgeschichte schreiben sollte. Als „Blitzkarren“ legt<br />

das Fahrzeug ab 1924 einen echten Blitzstart hin, denn der<br />

Bremer erschließt eine neue, sehr breite Käuferschicht: Nach<br />

dem Adel, der Geld-Aristokratie und den Ärzten werden jetzt<br />

die Händler, Bauern und Kleingewerbetreibenden motorisiert.<br />

Das Unternehmen floriert und erhält mit Wilhelm Tecklenborg<br />

einen Teilhaber, dessen Finanzspritze für eine gesunde Basis<br />

sorgt. Bald kann eine Bremer Karosseriefabrik übernommen<br />

werden; zusammen mit Borgwards Betrieb gründet man daraus<br />

die „Goliath Werke Borgward & Co. GmbH“.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024 61


PORTRAIT CARL F.W. BORGWARD<br />

Wie ein kleiner Fisch den großen frisst<br />

Als 1929 die Weltwirtschaftskrise ins Land zieht, gehen viele<br />

Unternehmen in die Knie. Aber auch in dieser schwierigen<br />

Zeit müssen Gemüse zum Markt und Kohlen zum Verbraucher<br />

transportiert werden. Und Borgward geht’s gut. So gut,<br />

dass die kleine Firma die große „Hansa-Lloyd Werke AG“ 1931<br />

schlucken kann, nachdem eine Bankenkrise dieser die Kredite<br />

gestrichen hat. Mit 4,5 Mio. Mark ist der Kaufpreis ein Schnäppchen.<br />

„Allein das Ersatzteillager des Werkes war 8,5 Millionen<br />

Mark wert“, wird sich Carl Borgward immer wieder gerne an<br />

den Deal seines Lebens erinnern. Er kann nicht ahnen, dass<br />

ein gestrichener Kredit auch ihm irgendwann das Genick brechen<br />

wird. Mitte der 1930er geht es für den Autobauer jedenfalls<br />

aufwärts, auch wenn das erste selbstentworfene Modell<br />

nicht „der Wagen der Millionen“ wird, wie ihn die Prospekte<br />

unbescheiden ankündigen. „Der Wagen war die größte Pleite<br />

des Jahrhunderts“, gibt er später amüsiert zu. Kein Problem,<br />

denn der Absatz der Goliath-Transporter und LKWs brummt.<br />

Wie schnell tausend Jahre vorüber gehen<br />

Mittlerweile hat Borgward ein Riesenareal in Bremen-<br />

Sebalds brück gekauft, um darauf ein modernes Werk mit<br />

7600 m² zu errichten. Seinem Partner Tecklenborg klingeln bei<br />

diesem Tempo die Ohren. Nachdem er sich zwölf Jahre zuvor<br />

Borgward, CFWB Foto Archiv<br />

mit 10.000 Mark beteiligt hatte, lässt er sich 1937 4,4 Millionen<br />

Mark Abfindung auszahlen und scheidet aus. Damit ist<br />

sein ehemaliger Kompagnon nun Alleininhaber der „Carl F. W.<br />

Borgward Automobil- und Motoren-Werke“ – der größten deutschen<br />

Autofabrik in einer Hand. Im selben Jahr beantragt der<br />

Inhaber die Aufnahme in die Partei, die ihm „ein tausendjähriges<br />

Reich“ verspricht und daraufhin zum „Wehrwirtschaftsführer“<br />

ernennt. Indes gehen die tausend Jahre schneller rum als<br />

gedacht: In den neuen Produktionshallen darf Borgward statt<br />

schöner PKWs, wie den „Hansa 2000“, nunmehr Kettenfahrzeuge<br />

der Wehrmacht fertigen, die zum Großteil von Kriegsgefangenen<br />

und Zwangsarbeitern montiert werden. Nach Ende<br />

des Zweiten Weltkriegs sind die Produktionsstätten in vielen<br />

Bereichen zerstört, während Carl Borgward neun Monate in<br />

einem amerikanischen Internierungslager verbringt. Letztlich<br />

kostet ihn seine politische Vergangenheit drei Jahre Zeit. Denn<br />

erst als seine Entnazifizierung mit der Einstufung als „Mitläufer“<br />

endet, darf er seine Werke wieder betreten.<br />

Wie ein Holzauto zum Verkaufsschlager wird<br />

Ende 1948 muss der 58-jährige die Ärmel noch mal ganz weit<br />

nach oben krempeln – für seine fünfköpfige Familie, für seine<br />

Arbeiter, für sich. Aber er hat seine Hausaufgaben gemacht.<br />

Während seiner Haftzeit konnte er Automodelle in amerikanischen<br />

Zeitschriften studieren und dabei Skizzen und Notizen<br />

anfertigen. In wenigen Monaten entsteht ein Fahrzeug, das<br />

zwar wie ein Pkw aussieht, sich aber nicht so anfühlt. Denn<br />

allerorten herrscht Materialmangel, vor allem Metall ist schwer<br />

zu bekommen. So ist der „Lloyd 300“ aus allem zusammengebaut,<br />

was verfügbar ist. Die Holzkarosserie mit Kunststoffüberzug,<br />

der hochdrehende Zweitakter sowie die dünne<br />

Boden platte mit der unwilligen Federung sind zwar kein Luxus,<br />

aber immerhin ist dieser „Leukoplastbomber“ 1950 ein bezahl-<br />

und lieferbares Auto. Und das große Plus: Für alle Reparaturarbeiten<br />

und Austauschteile gibt es genormte Preise, wie<br />

den Ersatzmotor für 98 Mark. Die Nachkriegs- Limousine des<br />

kleinen Mannes verkauft sich wie geschnitten Brot – 350.000<br />

Stück wechseln innerhalb kürzester Zeit den Besitzer, wovon<br />

die meisten dieser Holzautos unter ihrer Plastikhaut verfaulen.<br />

Doch die Halbwertszeit eines Pkws ist in den 1950ern sowieso<br />

recht kurz, denn es geht ja bergauf und Jedermann träumt von<br />

einem noch größeren, schöneren und stärkeren Neuwagen.<br />

Wie ein kleiner Mann ganz groß ist<br />

Da ist Carl F.W. Borgward ganz in seinem Element! Mit ihm als<br />

Firmenchef, Chefkonstrukteur und Designer in Personalunion<br />

sind die Wege extrem kurz. Immer wieder legt er seinen<br />

Konstrukteuren technische Neuentwicklungen vor, die ihrer<br />

Zeit weit voraus sind, ständig überarbeitet er die Plastilinformen<br />

seiner maßstabsgerechten Automodelle (an die nur<br />

er Hand anlegen darf) – jede Neuentwicklung kommt schneller<br />

auf den Markt als die der Konkurrenz. Doch genau das ist<br />

der Knackpunkt bei Borgward. Wer das neueste Modell der<br />

Marken Lloyd, Hansa oder Borgward kauft, ärgert sich meist<br />

über Kinderkrankheiten. Ebenso erweist sich Borgward selbst<br />

als beratungsresistent. Und nach dem Motto „was nicht passt,<br />

wird passend gemacht“, bekommt eine lebensgroße Puppe<br />

schon mal einen Knuff, damit sie in den zu klein geratenen<br />

Innenraum des Prototypen passt. Als der Chef 1954 seine<br />

bildschöne „Borgward Isabella“ vorstellt, wird intern sachte<br />

62<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024


angemerkt, dass man sehr weit unten sitze. Dem 1,66 Meter<br />

großen Autobauer hätte das auffallen müssen, doch der<br />

63-jährige hat mit seinen kurzen Beinen einen überdurchschnittlich<br />

langen Rumpf. Hinter dem Lenkrad sitzend fegt<br />

er dementsprechend jede Kritik vom Tisch: „Ich weiß nicht,<br />

was ihr wollt. Ich sehe prima und bin doch auch nicht groß.“<br />

Trotz anfänglich klappernder Karosserie und eindringender<br />

Nässe wird die Isabella zu Borgwards großem Wurf. Das Design,<br />

die Ausstattung und die Fahrleistungen begeistern die<br />

gesamte Bundesrepublik. Auch das Ausland, wie etwa die<br />

USA, importieren die Bremer Schmuckstücke und sorgen für<br />

noch mehr Rückenwind. 1955 wird Carl F.W. Borgward das<br />

Bundesverdienstkreuz verliehen. Er hat es geschafft.<br />

Wie ein Unternehmen in die Luft geht<br />

Mitte der 1950er ist für ihn alles im Lot. Mit Wirtschaftsminister<br />

Ludwig Erhard geht es in der BRD aufwärts. Wie den<br />

„Vater des Wirtschaftswunders“ sieht man auch Borgward<br />

nie ohne seine papierene Zigarrenspitze, in der immer eine<br />

Brasilzigarre qualmt. Und anders als in seiner ersten Ehe, die<br />

wegen seiner Arbeitswut schon vor 20 Jahren in die Brüche<br />

ging, nimmt sich der Familienvater für seine Liebsten jetzt<br />

Zeit. Zum Mittagessen kommt er immer nach Hause, abends<br />

macht er ebenso pünktlich Schluss und wenn die Familie<br />

Essen geht, darf sich jedes Kind für fünf D-Mark aussuchen<br />

was es will: Schnitzel, Kuchen, Lachs – egal. In einem<br />

Interview 2015 erinnert sich seine Tochter Monica an ihren<br />

privaten Vater, der immer auch ein bis zwei Goldstücke bei<br />

sich trug, die er unters Trinkgeld mischte, wenn er mit dem<br />

Service besonders zufrieden war. Borgward war nicht nur<br />

seinen Arbeitern gegenüber großzügig, sowohl finanziell wie<br />

in der persönlichen Ansprache. Geld habe ihm nie viel bedeutet<br />

sagt sie. Tatsächlich ist ihm das Thema zeitlebens lästig,<br />

mit Bankern mag er sich nicht unterhalten. Man wirft ihm<br />

eine „dünne Kapitaldecke“ vor, aber seine Finanzierung über<br />

Wechsel- und Lieferantenkredite funktioniert bislang tadellos,<br />

findet der Autobauer. Konsolidieren hingegen ist für ihn<br />

langweilig. Jeder Pfennig wird in ein neues Projekt gesteckt,<br />

etwa in den Bau eines Hubschraubers, den er gemeinsam mit<br />

dem Flugzeugkonstrukteur Henrich Focke baut, um ihn der<br />

neu geschaffenen Bundeswehr anzubieten. Aber der Wind<br />

hat sich inzwischen gedreht, die schmucken Wagen verkaufen<br />

sich längst nicht mehr so leicht wie zu Beginn des Jahrzehnts.<br />

Borgward hasst die „langweiligen Finanzberatungen“,<br />

will lieber wieder in sein geliebtes Konstruktionsbüro.<br />

Dabei quietscht es langsam an allen Ecken und Enden. Seine<br />

Einzelfirmen Borgward, Goliath und Lloyd verursachen das<br />

Dreifache an Kosten. Die Produktion des Oberklassewagens<br />

„Borgward P100“ verschlingt 30 Mio. DM. Und das Nachrüsten<br />

von 1.000 fehlerhaften „Arabella“-Modellen kostet ebenfalls<br />

eine Million D-Mark. Auf die Hinweise seines Finanzdirektors<br />

reagiert der Inhaber barsch: „Sie sind ja doof, ich weiß schon,<br />

wo mein Geld geblieben ist.“<br />

Wie Bremen sich aus der Affäre zieht<br />

Diplomatie ist seine Sache nicht. Auf Empfängen kann es<br />

passieren, dass einem der Fabrikant zur Begrüßung nur den<br />

kleinen Finger reicht, weil die Hände schon mit Zigarre und<br />

Sektglas belegt sind. Das kommt in den förmlichen 1950ern<br />

schlecht an. Zu Beginn des neuen Jahrzehnts frischt der Wind<br />

auf, als Carl Borgward anlässlich seines 70. Geburtstages das<br />

Bundesverdienstkreuz mit Stern erhält. Doch der Wind weht<br />

aus der falschen Richtung. Die goldenen fünfziger Jahre der<br />

Automobilindustrie sind vorüber. Wie schon in den USA kommt<br />

es zu „Ausscheidungskämpfen“ zwischen den Herstellern. So<br />

ist in Bremen der Absatz im In- und Ausland eingebrochen,<br />

so dass auf den Werkshöfen mehrere Tausend unverkaufte<br />

Fahrzeuge stehen, während die Bundeswehr als Stammkunde<br />

keine LKWs mehr nachbestellt. Doch die Gründung einer<br />

AG lehnt der Firmenchef ebenso kategorisch ab, wie die<br />

Angebote von Ford und Chrysler, sich finanziell zu beteiligen.<br />

Borgward will unabhängig bleiben und ist gezwungen, Kredite<br />

in Höhe von 70 Mio. DM aufzunehmen. Dann veröffentlicht<br />

das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ einen Artikel über die<br />

aktuellen Firmenprobleme mit dem wenig schmeichelhaften<br />

Titel „Der Bastler“, was das Vertrauen der Käuferschicht wie<br />

der Politiker erschüttert. Bald darauf wirft ihm der Bremer<br />

Senat mangelnde Kooperationsbereitschaft vor, zieht 1961<br />

eine weitere, zugesicherte Bürgschaftserklärung über 10<br />

Mio. DM zurück und gibt in einer Pressekonferenz (ohne sein<br />

Wissen) die Zahlungsunfähigkeit des Autobauers bekannt.<br />

Plötzlich hat Carl F.W. Borgward nur noch die Wahl zwischen<br />

dem Konkurs oder der Übereignung seines Unternehmens<br />

an das Land Bremen. Er entscheidet sich für Letzteres und<br />

darf seine Werke nicht mehr betreten. Für die Sanierung des<br />

Konzerns beauftragt der Bremer Senat jedoch den Münchener<br />

Wirtschaftsprüfer Johannes Semler und macht damit<br />

den Bock zum Gärtner: Denn Semler ist Aufsichtsratsvorsitzender<br />

beim Konkurrenten BMW und seine Maßnahmen<br />

münden bereits im Herbst des selben Jahres in den Konkurs<br />

der Borgward-Gruppe, die 1959 noch zu den Top Five zählte.<br />

Die letzten 18.000 Bremer Arbeitsplätze gehen verloren und<br />

die einzelnen Teile des ehemaligen Konzerns werden schrittweise<br />

verkauft. Für die damals noch junge Bundesrepublik<br />

platzt der Traum vom Wirtschaftswunder und für Carl F.W.<br />

Borgward endet sein Lebenswerk zwei Jahre bevor er 1963<br />

an Herzschwäche stirbt. „Es hat ihn nichts mehr interessiert.<br />

Wofür sollte er leben?“ erinnert sich seine Tochter und fügt<br />

hinzu: „100 Prozent der Gläubiger bekamen ihr Geld. Wenn<br />

das geschieht, ist man eigentlich nicht pleite.“<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024 63


PFEIFENTABAK<br />

The English Style Of<br />

Smoking<br />

Unser Autor Jens Meyer leitet seit 2007<br />

das Haus Pfeifen Huber in München.<br />

Gegründet wurde das Unternehmen 1863 und<br />

wird heute in vierter Generation von<br />

Georg Huber geführt.Jens Meyer bietet dort<br />

auch Einsteigerseminare.<br />

Weitere Informationen: www.pfeifen-huber.de<br />

Hier dreht sich alles<br />

um Latakia, diesem<br />

fast schwarzen Blattgut mit dem klar<br />

erkennbaren Aroma von: Rauch!<br />

Latakia gehört nicht zu den eigenständigen<br />

Tabaksorten, sondern bezeichnet<br />

lediglich eine Verarbeitungsmethode.<br />

Ähnlich dem Black Cavendish. Übrigens<br />

auch schwarz und damit hören die<br />

Gemeinsamkeiten schon auf.<br />

Der heute gebräuchliche Latakia stammt<br />

aus Zypern, Griechenland und der Türkei.<br />

Gerade unser beliebtes Urlaubsland<br />

am Bosporus ist in der letzten Zeit mit<br />

drei unvergleichlich attraktiven Latakia<br />

Mischungen aufgefallen. Ich spreche<br />

von Pesse Cano, oder gebräuchlicher:<br />

Gladora. Doch diese Mischungen sind<br />

bereits besprochen worden und finden<br />

(leider) keinen Zugang in diese Ausgabe.<br />

Noch einmal kurz etwas zur Herstellung:<br />

In der Regel wird als Grundtabak<br />

ein Orient verwendet, da dieser ölhaltiger<br />

daherkommt und die Menge an zugefügtem<br />

Raucharoma besser verträgt<br />

und aufnehmen kann. Virginia zum Beispiel<br />

würde „verbrennen“.<br />

Nach Tagen und Wochen im Rauch<br />

hängend, verändert sich die Farbe des<br />

Tabaks und der Geschmack. Am Ende<br />

erhalten wir den berühmten Latakia.<br />

Wer diesen raucht, muss standfest sein,<br />

gerade in der heutigen Zeit. Viele Nichtraucher<br />

kommen mit dem Aroma von<br />

Latakia nicht klar. Wobei die Mischungen<br />

nicht automatisch kräftig sind, die<br />

Assoziation „Rauch gleich Kräftigkeit“<br />

ist falsch. Ganz im Gegenteil: Die meisten<br />

Engländer, gerade heute, treten als<br />

Leichtgewicht auf.<br />

Aber machen wir uns nichts vor: Latakia<br />

ist auf dem Rückzug. Heute bestimmen<br />

aromatische, oder besser gesagt hocharomatische<br />

Mischungen den Markt.<br />

Das ist dem Zeitgeist geschuldet. Und<br />

doch hat jede Marke auch heute noch<br />

rauchige Mischungen im Angebot. Nicht<br />

nur Tabak wird geräuchert. Im Lebensmittelbereich<br />

wird Rauch zur verlängerten<br />

Haltbarkeit verwendet oder zur<br />

Geschmackserweiterung.<br />

Uns geht es natürlich nur um den Geschmack.<br />

Bewusst kommen in dieser<br />

Ausgabe neben einigen großen Marken<br />

kleine Nischenprodukte zur Geltung.<br />

Fairerweise muss gesagt werden, dass<br />

schon viele große Marken bereits in<br />

vorherigen Ausgaben besprochen wurden<br />

und nun den Platz freimachen für<br />

Entdeckungen. Seien sie gespannt und<br />

stopfen sich am besten eine Pfeife. Okay,<br />

das hätte ich nicht extra sagen müssen...<br />

64<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024


John Aylesbury Classic Flake<br />

Sanfter Start in diesem Vergleich. Oder: Was hat dieser Virginia Flake<br />

in der Rubrik Latakia zu suchen? Sagen wir es anders: Dieser Flake<br />

besaß einmal einen Hauch von Latakia in der Mischung. Doch das ist<br />

vorbei. Beliebt ist der Satz: Ein Latakia Tabak, auch für Raucher, die<br />

sonst keinen Latakia mögen. Damit konnte ich noch nie etwas anfangen.<br />

Entweder oder. Wir sind beim Oder. Kein Latakia. Man möge es<br />

mir verzeihen.<br />

Aber was für ein wunderbarer Virginia! In der Nase eine altenglische<br />

Note von Essig, Ketchup, Datteln und Pflaume, dazu Virginia Süße.<br />

Alles, was den Duft ausmacht, findet sich im Geschmack nicht wieder.<br />

Dafür süß-würzige Noten des typischen Virginia in kompletter<br />

Balance mit einem Hauch von Waldhonig. Purer Genuss ohne fühlbar<br />

hinzugefügte Aromen. Großes Kino im Dornröschenschlaf.<br />

50 Gramm Dose: 12,90 €. Kräftigkeit: Leicht bis Medium. 9,4 Punkte<br />

Mac Baren HH Latakia Flake<br />

Alte Teerpappe, ölverschmierte Bahnschwellen (aus Holz natürlich),<br />

Katenschinken und mehr. All das findet sich wieder in diesem<br />

nahezu schwarzen Flake. Trotzdem hochgradig elegant. Virginia<br />

und Orient federn die überbordende Rauchigkeit ab. In der HH Linie<br />

finden sich die Spezialitäten aus dem Hause Mac Baren. Beim<br />

Auflockern zum Stopfen der Pfeife wird der Tabak krümelig, was<br />

nicht gefällt, aber im Verlauf keinen weiteren Einfluss hat. So deutlich<br />

der Flake im Duft startet, so zart stellt sich der Rauchgenuss<br />

ein. Latakia auf Samtpfoten. Weich, hintergründige Süße und natürlich<br />

der typische Rauch im Geschmack. Könnte für meinen Geschmack<br />

ruhig mehr Muskeln zeigen. Überhaupt nicht mächtig, was<br />

wiederum den Charme diese Engländers aus Dänemark ausmacht.<br />

50 Gramm Dose: 15,50 €. Kräftigkeit: Leicht. 9,2 Punkte<br />

Rattray´s 7 Reserve<br />

Virginia, Orient, Latakia, Black Cavendish. In der Reihenfolge. Der Latakia<br />

dominiert hier nicht, dafür spielt das Orchester ein leichtfüssiges<br />

Menuett. Viel natürliche Süße vom langfaserig geschnittenen Virginia,<br />

der grünliche Orient fügt Heu Noten und Öligkeit hinzu, Latakia spendet<br />

die feingliedrige Würze, der Cavendish sorgt für Ruhe und Balance.<br />

Elegant würzig, dezente Kräuter und schöne natürliche Süße. Große<br />

Komposition. Dieser Tabak besitzt Rauchfluss. Man kann nicht genug<br />

davon bekommen. Sattwerden wird schwierig. Sehr dezente Latakia<br />

Note im Raum. Auch in der 100 Gramm Dose erhältlich.<br />

50 Gramm Dose: 11,40 €. Kräftigkeit: Leicht bis Medium. 9,6 Punkte<br />

Robert Mc Connell Latakia Flake<br />

Latakia, Kentucky, Orient und Black Cavendish. Der Vergleich zum<br />

HH Latakia Flake stellt sich automatisch ein. Beide tiefschwarz in<br />

der Farbe, der HH liegt sorgfältiger gepresst in der Dose. Brüchig im<br />

Stopfen sind beide. Der Mc Connell zeigt neben dem obligatorischen<br />

Rauch viel Zartbitterschokolade und Rosinen in der Nase. Da haben<br />

sich zwei gefunden: Warum nicht Latakia und Kentucky verbinden?<br />

Im Geschmack mehr Tiefe als der Mac Baren Vertreter. Gute Balance<br />

zwischen Rauch und samtigen Schmelz. Keine Frage, dieser Tabak<br />

ist etwas für Fortgeschrittene. Die dann dementsprechend belohnt<br />

werden. Angegeben ist der Flake als kräftig. Das kann ich nicht behaupten.<br />

Über Medium geht es nicht hinaus. Noch etwas Kritik zum<br />

Schluss: Tabak ist zu feucht verpackt.<br />

50 Gramm Dose: 11,40 €. Kräftigkeit: Leicht bis Medium. 9,6 Punkte<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024 65


PFEIFENTABAK<br />

Mac Baren HH Vintage Latakia<br />

Mac Baren, die kleine Nummer Zwei in Dänemark, ist gerade von der<br />

großen Nummer 1, der Scandinavian Tobacco Group, Sitz in Assens,<br />

Dänemark, übernommen worden. Welche Auswirkungen das haben<br />

wird, zeigt die Zukunft. Zuletzt hat Mac Baren mit zurückgehenden<br />

Umsätzen im Pfeifentabak kämpfen müssen. Doch der STG wird es<br />

nicht besser gegangen sein. Beim Vintage handelt es sich um einen<br />

Loose Cut, Latakia, Virginia, Cavendish und natürlich Burley (den Mac<br />

Baren wohl am liebsten in jede Mischung bringen würde) geben den<br />

Ton an. In der Nase Rauch, Schokolade, Rosinen. Der Tabak entwickelt<br />

schnell einen konstanten Rauchfluss. Tragend natürlich der Latakia,<br />

welcher interessanterweise von einer rumigen Süße unterlegt wird.<br />

Alles Empfindungen im übertragenden Sinne, hier ist Natürlichkeit angesagt.<br />

Sehr leicht im Geschmack, idealerweise für den Sommer gemacht.<br />

Wobei immer wieder zu hören ist: Latakia, ja. Aber nur im Winter.<br />

So ein Quatsch! Vielleicht kann man sich darauf einigen: Latakia<br />

funktioniert zu jeder Jahreszeit. Die leichteste Mischung im Vergleich.<br />

50 Gramm Dose: 15,50 €. Kräftigkeit: Leicht. 9,3 Punkte<br />

Solani 779 English Mixture<br />

Solani bietet in diesem Segment gleich 9 unterschiedliche Mischungen<br />

in 50 Gramm an. Der Engländer zeigt sich langfaserig geschnitten,<br />

neben dem obligaten Latakia findet sich viel Orient und etwas<br />

Virginia zur Komplettierung. Rauch trifft auf Heu vom Orient und<br />

Süße des Virginia. Nur drei Komponenten und doch ist alles vorhanden.<br />

Schlanker Körper, Old Fashioned Style zum vernünftigen Preis.<br />

Der hohe Orientanteil fließt deutlich in den Geschmack hinein.<br />

50 Gramm Dose: 13,40 €. Kräftigkeit: Leicht. 9,3 Punkte<br />

HU Tabacco Khartoum<br />

Schade, dieser Tabak wird in den USA nicht erhältlich sein, denn er<br />

unterliegt dem Embargo gegen Kuba. Wir finden Havanna Blattgut in<br />

dieser ungewöhnlichen Mischung. Doch von vorn: Der begnadete Komponist<br />

in Sachen Pfeifentabak, Hans Wiedemann, hat diese Mischung<br />

zusammen mit Peter Hemmer, einem Münchner Pfeifenmacher, entwickelt<br />

und 2022 auf den Markt gebracht. Schön bei HU: Die Grundtabake<br />

sind auf dem Etikett zu lesen. Der Khatoum ist Teil der Afrika<br />

Linie und kann wohl als deren Krönung bezeichnet werden. In der Nase<br />

viel Würze, Rauch und Erdigkeit. Kraft. Havanna in Verbindung mit der<br />

weichen Rauchigkeit des Kentucky und dem Abfedern durch einen<br />

naturbelassenen Cavendish ergeben einen neuen, im besten Sinne<br />

Old Fashioned Style Latakia Blend. Geschmacklich richtig rauchig, viel<br />

Würze, warme Tiefe, Trockenfrüchte und Erde. Dazu Roggenbrot und<br />

verhaltene Süße. Rosinen. Die Macher haben sich Zeit gelassen. Das<br />

ist zu spüren. Der Tabak ist ganz klar Latakia geprägt, würzig und ausgewogen<br />

wie nur wenige Mischungen, ohne in die Nikotinlastigkeit zu<br />

fallen. Von diesem Tabak kann man nicht genug bekommen.<br />

100 Gramm Dose: 23,90 €. Kräftigkeit: Leicht bis Medium. 9,6 Punkte<br />

Robert McConnell Original Scottish Blend<br />

Pikanter Rauch in der Nase, Ketchup, Feige und Pflaume untermalen<br />

den Latakia ohne sich nach vorn zu drängen. Das Ensemble wird<br />

ergänzt durch Kentucky, Virginia, Orient und Black Cavendish. Alles,<br />

was Rang und Namen hat, ist vertreten. Würzig im Geschmack mit<br />

rauchiger Ader, abgefedert durch die Virginia Süße und dem Heu des<br />

Orient. Kentucky sorgt für Anschmiegsamkeit. Bei dem Preis, der hierfür<br />

aufgerufen wird, ist die Welt noch in Ordnung. Steht so einigen<br />

kostspieligeren Kontrahenten qualitativ in Nichts nach.<br />

50 Gramm Dose: 10,40 €. Kräftigkeit: Mild bis Medium. 9,2 Punkte<br />

66<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024


Davidoff Royalty<br />

Premium, luxuriös, außergewöhnlich. Diese Gedanken kommen auf<br />

beim Anblick der Dose. Vom Etikett her ist der englische Inhalt nicht<br />

erkennbar, so mancher ist schon bei dieser Dose gelandet, ohne zu<br />

ahnen, was in ihm steckt. Der Anteil Latakia ist subtil eingekleidet im<br />

Virginia und Orient. Neben dem Rauch Buttergebäckaromen, zart im<br />

Hintergrund mitschwingend. Ein köstlicher Engländer mit dieser Prise<br />

Rauch und runder Tiefe, Virginia Süße und duftigem Orient. Animierender<br />

Rauchfluss und ein großes Vergnügen. Dafür steht Davidoff und<br />

weiß auch hier zu überzeugen, wenn doch nur der hohe Preis nicht<br />

wäre. Doch auch dafür stehen die Schweizer. Muss jeder für sich entscheiden,<br />

ob man bereit ist, diesen hohen Preis zu zahlen.<br />

50 Gramm Dose: 35,00 €. Kräftigkeit: Leicht bis Medium. 9,3 Punkte<br />

Mac Baren Latakia Blend<br />

Schon beim ersten Zug zeigt sich der Latakia. Auch wenn sein Anteil<br />

in diesem aufwendig gefertigten Curley, die Dänen sprechen von Roll<br />

Cake, nur minimal Verwendung findet. Ahornsüße, brauner Zucker,<br />

Holz und Rauch. Trotzdem beschwingt mit mineralischem Kick. Seit<br />

1964 auf dem Markt, gehört dieser Curly nicht zu den Bestsellern, findet<br />

jedoch immer wieder seine Liebhaber. Langsamer Abbrand. Virginia<br />

und Cavendish bilden das Gerüst dieses Klassikers. Übrigens nicht<br />

der einzige Curly, auch der Club Blend und Solent Mixture beinhalten<br />

rauchigen Latakia. Doch der Anteil ist so gering, das bewusst in der<br />

Namensgebung darauf verzichtet wurde.<br />

100 Gramm Dose: 31,50 €. Kräftigkeit: Leicht bis Medium. 9,2 Punkte<br />

DOUGLAS LAING´S<br />

HIGHLAND SINGLE MALT SCOTCH WHISKY<br />

www.risingbrands.de<br />

drink responsibly


TREFFPUNKTE<br />

Zu Besuch bei BRINKMANNfinest in Schwerin<br />

Eine der schönsten Aktivitäten von uns Redakteuren von Fine Tobacco sind immer<br />

wieder die Besuche vor Ort bei unseren Partnern. Bei BRINKMANNfinest konnten wir erkennen,<br />

wie aus einer kreativen Idee ein inzwischen etabliertes Unternehmen geschaffen wurde.<br />

Mitte August haben die Kollegen Wolfgang Specht und<br />

Stephan Rack mal wieder ihre Sachen gepackt und sich<br />

nach Schwerin auf den Weg gemacht. Die Landeshauptstadt<br />

von Mecklenburg-Vorpommern bietet nicht nur ein wunderschönes<br />

Schloss als Prachtbau auf einer Insel inmitten des<br />

Schweriner Sees, vielmehr haben sie sich auf einen Termin<br />

mit Steffen Brinkmann von BRINKMANNfinest gefreut.<br />

Steffen Brinkmann ist bekennender Schweriner und hat dort<br />

1998 ein Tabakwarenfachgeschäft eröffnet. Schon bald konzentrierte<br />

er sich in seinem Geschäft auf ein Premiumsortiment<br />

aus Zigarren, Pfeifen, Pfeifentabak und hochwertige<br />

Spirituosen. Die Geschäfte liefen so gut, dass er auf die Idee<br />

kam, einen eigenen Rum zu kreieren - Brinkmann Sweet<br />

Vanilla, Caribbean Rum mit einer echten Vanilleschote in der<br />

68<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024


Flasche. Diese Brinkmann Eigenmarke wurde so begeistert<br />

von seinen Kunden angenommen, dass Steffen Brinkmann<br />

unter dem Namen Zuarin, dem alten slawischen Namen seiner<br />

Heimatstadt Schwerin, eine Eigenmarkenfamilie entwickelte.<br />

Heute umfasst Zuarin ein breites Angebot verschiedener<br />

Spirituosen auf Rum-Basis, Gin und Absinth, sowie die<br />

Zigarrenfamilie Don Zuarin. Die Produkte des BRINKMANfinest<br />

Pfeifentabak runden das Angebot ab.<br />

Seen, dem Schloss und der wundervollen Altstadt ist immer<br />

ein Besuch wert. Gleiches gilt auch für das Fachgeschäft in<br />

der Mecklenburgstrasse 13.<br />

BRINKMANNfinest<br />

Ladengeschäft: Tobaccohouse Brinkmann<br />

Mecklenburgstraße 13, 19053 Schwerin<br />

www.brinkmannfinest.de<br />

Ein besonderes Highlight ist die große und edle Lounge über<br />

dem Geschäft für Verkostungen von Zigarren und Spirituosen,<br />

häufig in Verbindung mit hochwertigen Speisen, die dort in einer<br />

eigenen Küche zubereitet werden können. Wir empfehlen<br />

sich auf der Homepage über die kommenden Veranstaltungen<br />

zu informieren und bei Bedarf zu buchen – es gibt jeweils<br />

gut 20 Plätze pro Veranstaltung.<br />

Über den Erfolg der Eigenmarkenfamilien Zuarin und BRINK-<br />

MANfinest wird aber nicht das weitere Spirituosensortiment<br />

vernachlässigt. Ob Rum von Riise, Obstbrände aus dem<br />

Schwarzwald, Whisk(e)y aus Irland, Schottland, Deutschland,<br />

Schweden, Dänemark, eine solche Angebotsbreite in einem<br />

einzelnen Fachgeschäft findet man nur sehr, sehr selten.<br />

Schwerin, das ehemalige Zuarin mit seinen wunderschönen<br />

Steffen Brinkmann mit FT Redakteur Stephan Rack<br />

Toscano Zigarren auf Tour<br />

Dolce Vita im deutschen Sommer 2024<br />

Auch in diesem Jahr begeisterte die italienische Zigarrenmarke<br />

Toscano Genießer in ganz Deutschland. Den Auftakt<br />

machte der 835. Hafengeburtstag in Hamburg, bei dem die<br />

Gäste die einzigartige Atmosphäre des Hafens mit einer genussvollen<br />

Toscano in der Hand erleben konnten.<br />

Im Juli ging es heiß her beim Truck Grand Prix am Nürburgring.Das<br />

Event bot eine einmalige Gelegenheit für anregende<br />

Gespräche inmitten der PS-starken Action. Im August fanden<br />

die Maritimen Tage in Bremerhaven und das Museumsuferfest<br />

in Frankfurt statt, zwei Highlights des Sommers, die<br />

ganz im Zeichen kulinarischer Genüsse standen.<br />

Mit einem spannenden Eventkalender neigt sich der Sommer<br />

nun dem Ende zu, doch Toscano-Fans dürfen sich auf einen<br />

letzten Höhepunkt freuen: Das Cannstatter Wasen in Stuttgart,<br />

eines der größten Volksfeste der Welt, lädt vom 27. September<br />

bis 13. Oktober 2024 ein. Hier werden noch einmal<br />

vier Millionen Besucher erwartet.<br />

Zwischen dem 2. und 5. Oktober werden Genießer dort die<br />

Gelegen heit haben, die Vielfalt der Toscano Zigarren zu erleben<br />

und sich vom italienischen Lebensgefühl verzaubern<br />

zu lassen.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024 69


TREFFPUNKTE<br />

Die exklusiven Weine des Winzers Ben Glaetzer<br />

Von Hamburg nach Australien und zurück<br />

Ben Glaetzer (links)<br />

und FT-Redakteur Michael Peter<br />

Ein Kreis schließt sich: 1888 verließ<br />

die brandenburgische Familie Glaetzer<br />

Deutschland auf einem Auswandererschiff<br />

von Hamburg nach Adelaide in<br />

Australien - mit wenig Geld und ohne<br />

Kenntnisse vom Weinbau oder der<br />

neuen Heimat. Dafür aber besaßen sie<br />

reichlich Mut, Tatkraft und Pioniergeist.<br />

Die Glaetzers ließen sich im fruchtbaren<br />

Barossa Valley nieder. Dort hatten<br />

andere deutsche Einwanderer schon<br />

den Anbau von Wein eingeführt. Wie uns<br />

Ben Glatzer berichtete, ist das Barossa<br />

Tal bis heute stark von Deutschen<br />

geprägt: deutsche Bäckereien, Fleischereien<br />

und Restaurants sind allgegenwärtig.<br />

Die Glaetzers erlernten den<br />

Weinbau und die Kunst aus dem Boden<br />

Australiens große Weine zu schaffen,<br />

was die Familie zu den berühmtesten<br />

Winzern Australiens werden ließ. Ben<br />

Glatzer trafen wir zur Präsentation seiner<br />

Weine in Tim’s Restaurant mit Ausblick<br />

auf den Hafen, von dem aus seine<br />

Vorfahren vor fast 140 Jahren nach<br />

„Down Under“ aufbrachen.<br />

Wir hatten Gelegenheit die ganze Range<br />

der Glaetzer-Weine bei einem exzellenten<br />

Dinner zu probieren. Mit „Wallace“,<br />

„Bishop“ und „Anaperenna“ – benannt<br />

nach den Mädchennamen von Großmutter<br />

und Mutter sowie der römischen<br />

Gottheit der Erneuerung – konnten wir<br />

schon großartige Shiraz verkosten,<br />

sortenrein und als Cuvée von Cabernet<br />

Sauvignon oder Grenache. Shiraz ist<br />

die typische australische Rebsorte, die<br />

gehaltvolle, kräftige Weine garantiert,<br />

die aber oftmals zu „mächtig“ daherkommen.<br />

Ben’s Shiraz Weine zeichnen<br />

sich zweifellos durch Kraft aus, die<br />

aber in weiche, fruchtige Aromen eingebunden<br />

ist.<br />

Höhepunkt des Abends war dann das<br />

vielfach ausgezeichnete Flaggschiff des<br />

Weinguts: AMON RA, ein Shiraz von 80<br />

bis 110 Jahre alten Rebstöcken aus der<br />

Barossa-Lage Ebenezer. Die Konzen-<br />

tration der Aromen ist bei diesem Wein<br />

aus ertragsarmen alten Reben hoch,<br />

aber angenehm ausbalanciert. Die mineralische<br />

Kraft des Terroirs ist ebenso<br />

spürbar wie eine florale Eleganz, die<br />

den Wein zu einem Meisterwerk macht,<br />

der von Robert Parker immer wieder<br />

herausragende Bewertungen von 98<br />

oder mehr Punkten erhielt. Dem können<br />

wir nur zustimmen.<br />

Das Etikett zeigt das altägyptische „Auge<br />

des Horus“, welches die 5 menschlichen<br />

Sinne und zusätzlich, als 6 Sinn das<br />

Denken symbolisiert. Ben Glaetzer hält<br />

diesen Sinn für den wichtigsten beim<br />

Machen von Weinen. Das Ergebnis ist<br />

jedenfalls rundum überzeugend.<br />

2021 Glaetzer<br />

Amon Ra 15 vol%,<br />

0,75 Liter.<br />

UVP 79,– €<br />

70<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2024


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