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a k t u e l l - Logistikbasis der Armee LBA - admin.ch

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Z E I T S C H R I F T D E R L O G I S T I K B R I G A D E 1<br />

ARMEE<br />

a k t u e l l<br />

VERKEHRSKOMPANIE 1/1:<br />

«FÜR UNS IST KEIN BERG ZU HOCH!»<br />

12 | UNSER BRIGADESPIEL<br />

EIN GENUSS FÜR OHREN UND AUGEN<br />

16 | MOB SPIT BAT 75<br />

TAG UND NACHT IM EINSATZ<br />

22 | SAN LOG BAT 81<br />

SCHMIEREN UND SALBEN HILFT<br />

ALLENTHALBEN<br />

| 2<br />

|<br />

|<br />

2006


2<br />

Inhalt Dezember 2006<br />

3 Editorial<br />

4 In <strong>der</strong> Dienstleistung des Spit Bat 5 fand das Swisscor-Lager<br />

für bena<strong>ch</strong>teiligte Kin<strong>der</strong> aus Südosteuropa statt.<br />

Für viele dieser Kin<strong>der</strong> wurde ein Traum wahr.<br />

6 WK Log Bat 101: «Wir sind Alleskönner!»<br />

7 Die Reparaturwerkstatt: Ein Dienstleistungsbetrieb für das ganze Bataillon<br />

8 WK Mob Log Bat 51: Einsatz in brüten<strong>der</strong> Hitze<br />

10 Interview mit Oberstlt i Gst Thomas S<strong>ch</strong>eibler,Kdt Spit Bat 2<br />

12 Portrait Spiel Log Br 1: Ein Genuss für Ohren und Augen!<br />

A1 <strong>Armee</strong>: Vertrauen und Akzeptanz stark gestiegen<br />

A2 Neue Bedrohung? Neue Antwort!<br />

A4 S<strong>ch</strong>utz des S<strong>ch</strong>weizer Luftraums na<strong>ch</strong> 2010<br />

A6 NEO – Network Enabled Operations<br />

A8 Vom Klassenzimmer in den SWISSCOY-Einsatz<br />

A10 Ges<strong>ch</strong>ossräumung auf dem Lauteraarglets<strong>ch</strong>er<br />

A12 Der militäris<strong>ch</strong>e und <strong>der</strong> zivile Teil <strong>der</strong> <strong>LBA</strong> arbeiten Hand in Hand<br />

A14 AMBA CENTRO<br />

A15 Dank STINGER Alert no<strong>ch</strong> ras<strong>ch</strong>er reagieren<br />

A16 Das Mob Spit Bat 75 als Gastgeber<br />

A18 EM-Erfolge dank optimalen Dienstbedingungen<br />

A19 Ein Beruf mit Si<strong>ch</strong>erheit<br />

A20 Immer bereit zu einem Gesprä<strong>ch</strong><br />

A21 Entlassung aus <strong>der</strong> Militärdienstpfli<strong>ch</strong>t: Es zählt ni<strong>ch</strong>t allein das Alter<br />

A22 S<strong>ch</strong>wangers<strong>ch</strong>aft und Betreuungspfli<strong>ch</strong>t<br />

A23 333 leckere Militärrezepte zum Na<strong>ch</strong>ko<strong>ch</strong>en<br />

A24 <strong>Armee</strong>tage 07<br />

13 WK Vrk Kp 1/1: Die «Tour de Suisse» ist immer ein Erlebnis<br />

14 Portrait Mob Log Ber Kp 104: Allzeit bereit! / Rezept<br />

16 WK Mob Spit Bat 75: Einsatz 1:1 rund um die Uhr<br />

17 Büroautomation Kommandoposten Grosse Verbände<br />

18 WK Mob Log Bat 52: 100’000 Liter Benzin und 240 Tonnen Munition<br />

19 Interview mit Major Marcel Allemann, Chef Einsatz Mob Log Bat 52<br />

20 Reserveoffiziere <strong>der</strong> Log Br 1 ziehen die Uniform an<br />

22 WK San Log Bat 81: Werden Sie Gewinner!<br />

Impressum<br />

ARMEE aktuell – die Zeits<strong>ch</strong>rift<br />

für die Angehörigen <strong>der</strong> Logistikbrigade 1<br />

Ers<strong>ch</strong>eint zweimal jährli<strong>ch</strong><br />

Herausgeber:<br />

Kdt Log Br 1 und Chef <strong>der</strong> <strong>Armee</strong><br />

Kdo Log Br 1, Worblentalstrasse 36, 3063 Ittigen<br />

Redaktion:<br />

Maj Thomas Caduff, Journalistof/Chefredaktor<br />

(thomas.caduff@icngroup.com),<br />

Kommunikationsgruppe Log Br 1 und<br />

Kommunikation Verteidigung<br />

Layout und Produktion:<br />

Kommunikationsbasis Verteidigung,<br />

Zentrum elektronis<strong>ch</strong>e Medien (ZEM)<br />

Icobulle Imprimeurs SA, Bulle<br />

Adressän<strong>der</strong>ungen:<br />

Eingeteilte AdA nur s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong> beim Sektions<strong>ch</strong>ef<br />

des Wohnorts. Alle an<strong>der</strong>en s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong> beim<br />

Kommando Log Br 1<br />

Copyright:<br />

VBS, Verteidigung<br />

Internet:<br />

www.logistikbrigade.<strong>ch</strong><br />

www.logistikbasis.<strong>ch</strong><br />

www.armee.<strong>ch</strong><br />

Titelbild:<br />

Soldaten <strong>der</strong> Verkehrskompanie 1/1 (Vrk Kp 1/1)<br />

bei einem Zwis<strong>ch</strong>enhalt auf dem Furkapass<br />

anlässli<strong>ch</strong> <strong>der</strong> «Tour de Suisse» 2006.<br />

(Foto: Sdt Manuel Affolter,Vrk Kp 1/1)


Editorial<br />

Einsatz und Ausbildung<br />

ARMEE aktuell 2 2006 Editorial 3<br />

Sämtli<strong>ch</strong>e Grossen Verbände unserer <strong>Armee</strong> haben in erster Priorität die<br />

Grundbereits<strong>ch</strong>aft <strong>der</strong> ihr unterstellten Formationen zu erstellen. Sie ist<br />

unabhängig von einem spezifis<strong>ch</strong>en Auftrag. Die Grundbereits<strong>ch</strong>aft<br />

bes<strong>ch</strong>reibt den Zustand <strong>der</strong> <strong>Armee</strong>, wel<strong>ch</strong>er in <strong>der</strong> Friedenszeit zu errei-<br />

<strong>ch</strong>en und zu erhalten ist. Die Grundbereits<strong>ch</strong>aft betrifft die Berei<strong>ch</strong>e Per-<br />

sonal, Führung und Ausbildung.<br />

Parallel zum Erstellen <strong>der</strong> Ausbildungsgrundbereits<strong>ch</strong>aft gibt es Aufträge,<br />

die mit den heutigen Einsätzen unserer <strong>Armee</strong> verbunden sind. Diese müs-<br />

sen erfüllt werden.<br />

Wie sieht das in <strong>der</strong> Logistik aus? Die Logistikbataillone und die Mobilen<br />

Logistikbataillone sollen in <strong>der</strong> Lage sein, für die <strong>Armee</strong>formationen logis-<br />

tis<strong>ch</strong>e Unterstützung in sämtli<strong>ch</strong>en Situationen si<strong>ch</strong>er zu stellen: Verteidi-<br />

gung, Raumsi<strong>ch</strong>erung und subsidiäre Einsätze. Zu diesem Zweck müssen<br />

Munition, Verpflegung, Betriebsstoff, Genie- und Hin<strong>der</strong>nismaterial vorbe-<br />

reitet, geliefert, zurückgenommen und gelagert werden. Glei<strong>ch</strong>es gilt für<br />

die wi<strong>ch</strong>tigsten Waffensysteme wie Panzer, Panzerhaubitzen, gepanzerte<br />

und ni<strong>ch</strong>t gepanzerte Raupenfahrzeuge, Übermittlungsmaterial. All dies<br />

muss au<strong>ch</strong> zum Nutzen <strong>der</strong> Ausbildungsdienste ges<strong>ch</strong>ehen, in den Rekru-<br />

tens<strong>ch</strong>ulen und Wie<strong>der</strong>holungskursen.<br />

Innerhalb <strong>der</strong> <strong>Logistikbasis</strong> <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> (<strong>LBA</strong>) müssen die Logistik-Center<br />

des Ges<strong>ch</strong>äftsfelds Systeme und Material und die (mobilen) Logistikbatail-<br />

lone gemeinsam arbeiten, so dass die <strong>LBA</strong> in <strong>der</strong> Lage ist, die Truppen von<br />

Heer und Luftwaffe ihren Bedürfnissen entspre<strong>ch</strong>end zu unterstützen. Die-<br />

se tägli<strong>ch</strong>e Zusammenarbeit zwis<strong>ch</strong>en Zivilen und Militärs verlangt neue<br />

Arbeitsprozesse. Diese benötigen eine gewisse Anpassungszeit.<br />

Wir sind auf dem guten Weg, au<strong>ch</strong> wenn er lang und s<strong>ch</strong>wierig ist.<br />

Lassen wir uns in keinem Fall entmutigen!<br />

Brigadier Daniel Roubaty,<br />

Kommandant Logistikbrigade 1


4<br />

Swisscor Camp 2006 auf dem Glaubenberg/OW: «Die S<strong>ch</strong>weiz zeigt Herz.»<br />

Ein WK mit Kopf, Hand und Herz!<br />

In <strong>der</strong> Dienstleistung des Spitalbataillons<br />

5 (Spit Bat 5) f and das Swisscor-Lager<br />

für bena<strong>ch</strong>teiligte Kin<strong>der</strong> aus Südost-<br />

europa statt. Unter dem P atronat <strong>der</strong><br />

Swisscor-Stiftung und mit Hilfe des<br />

S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Roten Kreuzes (SRK)<br />

wurde ein T raum für viele Kin<strong>der</strong> wahr.<br />

Sdt Ueli Rickenba<strong>ch</strong>, Med Det Spit Bat 5<br />

Die Drähte liefen s<strong>ch</strong>on im Vorfeld des<br />

WK 2006 heiss. Im Namen <strong>der</strong> Swisscor-Stiftung<br />

wurden 86 Kin<strong>der</strong> aus Südosteuropa aus-<br />

gewählt, die ein Ferienlager bei uns besu<strong>ch</strong>en<br />

durften. Die Kin<strong>der</strong> stammten aus<br />

Albanien, Kosovo, Bosnien-Herzegowina, Ser-<br />

bien, Montenegro und Mazedonien. Mehrheitli<strong>ch</strong><br />

handelte es si<strong>ch</strong> um Kin<strong>der</strong> mit körperli<strong>ch</strong>en und<br />

geistigen Behin<strong>der</strong>ungen, elternlose Kin<strong>der</strong><br />

sowie sol<strong>ch</strong>e aus armen Verhältnissen.<br />

Mit dem Ziel vor Augen…<br />

Zum Ziel des Lagers gehörte die medizinis<strong>ch</strong>e<br />

Betreuung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>, um <strong>der</strong>en Gesundheits-<br />

zustand zu verbessern. Dies ermögli<strong>ch</strong>ten<br />

anwesende Militärärzte und Externe. Na<strong>ch</strong><br />

einer sanitaris<strong>ch</strong>en Eintrittsmusterung (SEM)<br />

folgten Zahnarztbehandlungen, Anpassungen<br />

von Prothesen o<strong>der</strong> überhaupt <strong>der</strong>en Erstel-<br />

lung. Dies alles lief hinter den Kulissen ab. Im<br />

Vor<strong>der</strong>grund stand ein s<strong>ch</strong>önes Lagererlebnis<br />

für Kin<strong>der</strong>,die ein sol<strong>ch</strong>es bestimmt no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

erlebt haben.<br />

Eine grosse Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

Die Organisationsstruktur des WK 2006 prä-<br />

sentierte si<strong>ch</strong> als ni<strong>ch</strong>t ganz einfa<strong>ch</strong>. Es<br />

bestanden zwei parallele Strukturen: Ein mili-<br />

täris<strong>ch</strong>er Stab war verantwortli<strong>ch</strong> für den nor-<br />

malen Ablauf des WK mit Kü<strong>ch</strong>e, Matetrial,<br />

Fahrzeugen und innerem Dienst. Daneben<br />

Ein gutes Team: Viel Einfühlungsvermögen für einen gehörlosen Jungen.<br />

bestand eine Swisscor-Formation mit eige-<br />

nem Stab, die si<strong>ch</strong> verantwortli<strong>ch</strong> zeigte für<br />

die Organisation des Kin<strong>der</strong>lagers. Deren Auf-<br />

gaben bestanden aus regelmässigen Events<br />

für die Kin<strong>der</strong>, Ausflügen, Lagerbetrieb und<br />

eine mediale Aufbereitung <strong>der</strong> Ereignisse.<br />

Das Personal für diese Aufgaben rekrutierte<br />

si<strong>ch</strong> aus den gut 400 Angehörigen des Spit<br />

Bat 5. Viele setzten si<strong>ch</strong> für das Kin<strong>der</strong>wohl in<br />

Bewegung und erlebten den Ernstfall in<br />

Betreuung und Pflege.<br />

Belohnung: Ein Kin<strong>der</strong>la<strong>ch</strong>en<br />

Für die Kin<strong>der</strong> wurde während des Lagers<br />

ein Feuerwerk an Impressionen geboten.<br />

Den Start bildete eine Eröffnungsfeier,die für<br />

alle unvergessli<strong>ch</strong> bleiben wird. Nebst dem<br />

Clown, <strong>der</strong> die Kin<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Reserve lock-<br />

te, sorgte ein Dutzend Soldaten des Event-<br />

Teams mit S<strong>ch</strong>weizer Volkslie<strong>der</strong>n für Unter-<br />

haltung. Darauf folgten Präsentationen <strong>der</strong><br />

Gruppen aller beteiligten Nationen, die ihre<br />

eigene Kultur aufleben liessen. In den fol-<br />

genden Tagen fanden auf dem Glauben-<br />

berg/OW S<strong>ch</strong>nitzeljagden, handwerkli<strong>ch</strong>e<br />

Ateliers, Kurse über die S<strong>ch</strong>weizer Geografie<br />

und Spra<strong>ch</strong>e statt. Regelmässige Ausflüge<br />

an touristis<strong>ch</strong> interessante Orte wie den<br />

Tierpark Goldau/SZ, die Glasi Hergiswil/NW,<br />

den Pilatus, das Freili<strong>ch</strong>tmuseum Ballen-<br />

berg/BE o<strong>der</strong> ganz beson<strong>der</strong>s eine Dampf-<br />

s<strong>ch</strong>ifffahrt auf dem Vierwaldstättersee<br />

begeisterten die Kin<strong>der</strong> wie au<strong>ch</strong> die <strong>Armee</strong>-<br />

angehörigen. Diese Ausflüge wurden dur<strong>ch</strong><br />

die Swisscor-Stiftung ermögli<strong>ch</strong>t. Das Ziel<br />

war, allen Kin<strong>der</strong>n gere<strong>ch</strong>t zu werden –<br />

sowohl den körperli<strong>ch</strong> bena<strong>ch</strong>teiligten, als<br />

au<strong>ch</strong> den an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong>n. Die grosse<br />

Belohnung für alle AdA war wohl das strah-<br />

lende Kin<strong>der</strong>la<strong>ch</strong>en, das einen anstrahlte,<br />

wenn ein Anlass zur Zufriedenheit Aller<br />

dur<strong>ch</strong>geführt werden konnte. Einzig das<br />

Wetter zeigte si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t immer von seiner


s<strong>ch</strong>önsten Seite. Die Kunst bestand für alle<br />

darin, dass <strong>der</strong> Eindruck des Wetters ni<strong>ch</strong>t<br />

zum Eindruck des Lagers wurde!<br />

Was bleibt für die Kin<strong>der</strong>?<br />

Die zwei, für die AdA drei, Wo<strong>ch</strong>en auf dem<br />

Glaubenberg/OW sind das eine. Es stellt si<strong>ch</strong> die<br />

Frage, was na<strong>ch</strong> einem <strong>der</strong>artigen Anlass weiter<br />

besteht. Antworten darauf lieferte <strong>der</strong> Besu<strong>ch</strong>s-<br />

tag gegen Ende des Lagers, an dem si<strong>ch</strong> Stim-<br />

men zum Lager vernehmen liessen. So sagte<br />

Altbundesrat Adolf Ogi, <strong>der</strong> geistige Vater <strong>der</strong><br />

Lager zum Anlass: «Hier sind se<strong>ch</strong>s Nationen<br />

zusammen, die no<strong>ch</strong> vor se<strong>ch</strong>s Jahren miteinan-<br />

<strong>der</strong> Krieg führten. Die Kin<strong>der</strong> hier werden in ein<br />

paar Jahren zu den Vorbil<strong>der</strong>n ihrer Staaten<br />

gehören und den Geist des Friedens in ihr Land<br />

tragen.» Augenzeugen bestätigen diese These<br />

Adolf Ogis. Es war erstaunli<strong>ch</strong> zu beoba<strong>ch</strong>ten,<br />

wie im Verlauf des Lagers Barrikaden zwis<strong>ch</strong>en<br />

den Kin<strong>der</strong>n vers<strong>ch</strong>iedener Län<strong>der</strong> fielen. Diese<br />

bestätigten in Befragungen <strong>der</strong> tägli<strong>ch</strong> ers<strong>ch</strong>ei-<br />

nenden «Swisscor daily» – <strong>der</strong> Zeitung für die<br />

Kin<strong>der</strong> – dass sie neue Freunde aus an<strong>der</strong>en<br />

Län<strong>der</strong>n gefunden hätten und den Umgang<br />

untereinan<strong>der</strong> sehr s<strong>ch</strong>ätzten.<br />

Unvergessli<strong>ch</strong>e Erlebnisse<br />

Der diesjährige WK des Spit Bat 5 stellte sämtli-<br />

<strong>ch</strong>e AdA immer wie<strong>der</strong> vor neue, unbekannte und<br />

ni<strong>ch</strong>t vorhersehbare Ereignisse. Es waren alle<br />

Kräfte gefor<strong>der</strong>t. Wer seine Leistung voll in den<br />

Dienst des Lagers stellte, wurde dafür mit Erleb-<br />

nissen belohnt, die unvergessli<strong>ch</strong> bleiben werden<br />

und aus dem Alltag herausragen. Der Dank <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong>, <strong>der</strong>en Betreuer und <strong>der</strong> Verantwortli<strong>ch</strong>en<br />

<strong>der</strong> Swisscor-Stiftung wird ihnen gewiss sein. In<br />

Worte fasste es Alt-Divisionär André Liaudat, Prä-<br />

sident <strong>der</strong> Stiftung: «I<strong>ch</strong> mö<strong>ch</strong>te mi<strong>ch</strong> beim Spit<br />

Bat 5 sehr herzli<strong>ch</strong> bedanken für die gute<br />

Zusammenarbeit und die prima Stimmung, für<br />

die hier gesorgt wurden. Die Arbeit, die hier<br />

geleistet wurde, war grossartig!» ■<br />

ARMEE aktuell 2 2006 Aus den Bataillonen 5<br />

Zurück von <strong>der</strong> Reise mit meinen Betreuern.<br />

Gruppenfoto in Beckenried/NW vor eindrückli<strong>ch</strong>er Kulisse. (Fotos: Med Det Spit Bat 5)<br />

Zahnkontrolle. Alle haben den Plaus<strong>ch</strong>.<br />

Was ist s<strong>ch</strong>öner als ein Kin<strong>der</strong>la<strong>ch</strong>en?


6<br />

WK Log Bat 101<br />

«Wir vom Log Bat 101 sind Alleskönner!»<br />

Es gibt f ast keinen Auftrag, den die Frau-<br />

en und Männer des Logistikbataillon 101<br />

(Log Bat 101) ni<strong>ch</strong>t erfüllen können. Im<br />

letzten WK hatte das Bataillon erneut die<br />

Gelegenheit, seine F ähigkeiten als «Alles-<br />

könner» unter Beweis zu stellen.<br />

Sdt Thomas Stadelmann, Log Stabskp 101<br />

Hier ist Fa<strong>ch</strong>personal gefragt! Wm Flavio<br />

Loberti und Sdt Alexan<strong>der</strong> Möri von <strong>der</strong><br />

Na<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ubkompanie 101/1 (Ns Kp 101/1)<br />

führten Wartungsarbeiten an <strong>der</strong> Flugfeldbe-<br />

leu<strong>ch</strong>tung auf dem Flugplatz Emmen/LU<br />

dur<strong>ch</strong>. Die beiden Elektriker <strong>ch</strong>eckten die<br />

elektris<strong>ch</strong>e Anlage und ma<strong>ch</strong>ten eine Funkti-<br />

onskontrolle. Ans<strong>ch</strong>liessend wurden die Elek-<br />

trokästen mit neuen Gummidi<strong>ch</strong>tungen ver-<br />

sehen, mit Isolierband versiegelt und zum<br />

S<strong>ch</strong>luss auf ihre Di<strong>ch</strong>theit geprüft.<br />

Fräsen bei brüten<strong>der</strong> Hitze<br />

Von weitem hörte man die Fräsmas<strong>ch</strong>ine<br />

knattern. Sdt Patrick Blatter und Sdt Patrik<br />

Rus<strong>ch</strong> entfernten Gummiresten von den Pis-<br />

tenmarkierungen, damit sie neu bemalt wer-<br />

den konnten. Auf <strong>der</strong> Flugpiste gab es weit<br />

und breit keine s<strong>ch</strong>attenspendenden Objekte.<br />

Gehörs<strong>ch</strong>utz, viel Wasser und Sonnencrème<br />

waren Pfli<strong>ch</strong>t!<br />

Räumen, verladen und transportieren im<br />

Zweis<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tbetrieb<br />

Der Zug von Lt Ralph Hinden aus <strong>der</strong> Ns Kp<br />

101/2 räumte während <strong>der</strong> Einsatzübung<br />

«INFERNO» ein ehemaliges Zeughaus im Raum<br />

Malters/LU. Mit viel Manpower und Einsatzwillen<br />

<strong>der</strong> AdA wurde tonnenweise Material (rund 700<br />

Paletten) auf Lastwagen verladen und in <strong>der</strong><br />

ganzen S<strong>ch</strong>weiz verteilt.Um den Auftrag pünkt-<br />

li<strong>ch</strong> zu erfüllen, wurde zweis<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tig gearbeitet<br />

(jeweils von 04.00 bis 12.00 Uhr und von 12.00<br />

bis 20.00 Uhr). Trotz <strong>der</strong> harten, s<strong>ch</strong>weisstrei-<br />

benden Arbeit hatten die Männer si<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> Spass<br />

an ihrem Auftrag. Mit viel Teamgeist und Elan<br />

ging das Verladen in Windeseile vonstatten. ■<br />

Wm Flavio Loberti (links) und Sdt Alexan<strong>der</strong> Möri bei <strong>der</strong> Arbeit. Versiegelung <strong>der</strong> Elektrokästen. Die Flugfeldbeleu<strong>ch</strong>tung ist wie<strong>der</strong> einsatzfähig.<br />

Lärm, Staub und brütende Hitze:<br />

…kein lei<strong>ch</strong>ter Job.<br />

Not ma<strong>ch</strong>t erfin<strong>der</strong>is<strong>ch</strong>. Verlad über die Rampe… …o<strong>der</strong> mit dem Stapler.<br />

Mit einer Handkurbel wird die Fräse in Betrieb genommen.<br />

Gut gelauntes Verladeteam.<br />

(Fotos: Sdt Adrian Mattli, Log Stabskp 101)


Die Hinweiss<strong>ch</strong>il<strong>der</strong> führten uns zur<br />

Reparaturwerkstatt des Bataillons.<br />

V ier Mann unter <strong>der</strong> Leitung von Wm<br />

Simon Kunz waren für die Behebung von<br />

kleineren und grösseren S<strong>ch</strong>äden an<br />

den F ahrzeugen des ganzen Bataillons<br />

zuständig.<br />

Maj Rinaldo Wy<strong>der</strong>, Stab Log Bat 101<br />

«Ohne funktionierende Fahrzeuge kann das<br />

Bataillon die erhaltenen Aufträge ni<strong>ch</strong>t erfül-<br />

len», sagt Wm Simon Kunz und fährt stolz wei-<br />

ter: «Die Gewährleistung <strong>der</strong> Mobilität des<br />

Bataillons ist unser Auftrag, rund um die Uhr<br />

und dies jeden WK-Tag!»<br />

In <strong>der</strong> Werkstatt o<strong>der</strong> als Pannenhilfe<br />

In <strong>der</strong> Werkstatt wurden Wartungs- und<br />

Reparaturarbeiten an allen Fahrzeugen vor-<br />

genommen. Mit Zustandsrapporten wurden<br />

die Verantwortli<strong>ch</strong>en <strong>der</strong> Logistikbetriebe<br />

über den Zustand <strong>der</strong> Fahrzeuge informiert.<br />

Dies als Grundlage für eine weitere Verwen-<br />

dung bei <strong>der</strong> na<strong>ch</strong>folgenden Truppe. Zum<br />

Zeitpunkt unseres Besu<strong>ch</strong>s waren gerade<br />

zwei Mann als mobile Pannenhilfe unter-<br />

wegs. Eine Art TCS-Pannenhilfe für die Trup-<br />

pe sozusagen. Bei einem Fahrzeug <strong>der</strong> Trans-<br />

portkompanie 101/3 (Trsp Kp 101/3) war die<br />

Batterie entladen. Der Fahrer hatte beim<br />

Abstellen des Fahrzeuges das Li<strong>ch</strong>t brennen<br />

lassen. Ein kleiner «Fis<strong>ch</strong>» für die beiden<br />

Motorme<strong>ch</strong>aniker.<br />

Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen<br />

Es ist 15.15 Uhr, no<strong>ch</strong> einige Handgriffe,<br />

dann geht’s in die nä<strong>ch</strong>ste Beiz vor den<br />

Fernseher. Zuerst jedo<strong>ch</strong> muss die Arbeit<br />

erledigt sein. Die S<strong>ch</strong>weiz spielte an diesem<br />

Tag an <strong>der</strong> Fussball-WM gegen Togo, was<br />

die Rep-Equipe natürli<strong>ch</strong> auf keinen Fall ver-<br />

passen wollte. ■<br />

ARMEE aktuell 2 2006 Aus den Bataillonen 7<br />

Die Reparaturwerkstatt: Ein Dienstleistungsbetrieb<br />

für das ganze Bataillon<br />

Sdt Patrick Lenzin arbeitet an einem Duro.<br />

(Fotos: Sdt Adrian Mattli, Log Stabskp 101)<br />

Der Werkstattwagen kann überall eingesetzt werden<br />

und ist mit wi<strong>ch</strong>tigsten Werkzeugen und<br />

Geräten ausgerüstet. Der Anhänger verfügt sogar<br />

über eine eigene Stromversorgung.<br />

Wm Simon Kunz erklärt Hptm Stefan Marti, Instandhaltungsof (Ih Of) des Bat, den Einsatzplan.


8<br />

WK Mob Log Bat 51<br />

Einsatz in brüten<strong>der</strong> Hitze<br />

Logistikeinsatz (Instandhaltung) im Logistik-Center Grolley/FR.(Fotos: Oblt Thomas Werren, Stab Mob Log Bat<br />

51)<br />

Im Juli leistete das Mobile Logistikbatail-<br />

lon 51 (Mob Log Bat 51) seinen WK im<br />

Raum Rubigen/BE und Konolfingen/BE.<br />

Das S<strong>ch</strong>wergewi<strong>ch</strong>t bildete nebst <strong>der</strong><br />

Ausbildung an <strong>der</strong> W affe die Erfüllung <strong>der</strong><br />

Logistikaufträge.<br />

Oblt Thomas W erren, Stab Mob Log Bat 51<br />

Juli 2006, die Sonne brennt. Für die meisten <strong>der</strong><br />

Beginn ihrer wohl verdienten Sommerferien.<br />

Ni<strong>ch</strong>t so für die Angehörigen des Mob Log Bat<br />

51! Das Gros des Bataillons rückte am 10. Juli<br />

2006 zur WK-Dienstleistung 2006 ein. Das<br />

Ka<strong>der</strong> hatte bereits eine Wo<strong>ch</strong>e zuvor ab Mitt-<br />

wo<strong>ch</strong> zum KVK anzutreten. Unter <strong>der</strong> Führung<br />

des Bat Kdt, Oberstlt Marcel Derungs, erarbeite-<br />

ten die Offiziere und Unteroffiziere mit viel Auf-<br />

wand und Fleiss beste Voraussetzungen für<br />

einen ruhigen und geordneten WK-Start.<br />

Das Mob Log Bat 51 umfasst drei Kompanien.<br />

Der Stab des Bataillons war in Riggisberg/BE<br />

stationiert, während die Kompanien an den<br />

Standorten Rubigen/BE, Worb/BE, Konolfin-<br />

gen/BE und Münsingen/BE zu Gast waren. In<br />

allen Gemeinden wurden die Angehörigen <strong>der</strong><br />

<strong>Armee</strong> herzli<strong>ch</strong> empfangen und aufgenommen.<br />

Fahnenübernahme mit Aussi<strong>ch</strong>t<br />

Mit <strong>der</strong> Standartenübernahme stand bereits am<br />

ersten WK-Tag ein Höhepunkt auf dem Pro-<br />

gramm. Bei s<strong>ch</strong>önstem Wetter und mit herrli-<br />

<strong>ch</strong>em Ausblick über den Thunersee und auf den<br />

Gantris<strong>ch</strong> durfte <strong>der</strong> Bat Kdt an Brigadier Daniel<br />

Roubaty (Kdt Log Br 1) melden und ans<strong>ch</strong>lies-<br />

send seine Worte an das Bataillon ri<strong>ch</strong>ten. Der<br />

Unters<strong>ch</strong>ied zur letztjährigen Standartenüber-<br />

nahme hätte grösser ni<strong>ch</strong>t sein können. Damals<br />

wurde die Fahne Ende November bei Kälte,<br />

S<strong>ch</strong>nee und Nebel am Zugersee übernommen.<br />

Der eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e mo<strong>ch</strong>te si<strong>ch</strong> beim Blick in<br />

die Sonne Ri<strong>ch</strong>tung Gantris<strong>ch</strong> an diesen kalten<br />

Wintertag erinnert haben... Musikalis<strong>ch</strong> wurde<br />

die Fahnenübernahme dur<strong>ch</strong> das Berner Ober-<br />

län<strong>der</strong> Militärspiel begleitet. Zugegen waren nur<br />

sehr wenige Gäste, wobei die Mehrheit dur<strong>ch</strong><br />

vorbeigehende Wan<strong>der</strong>er gestellt wurde.<br />

Die erste WK-Wo<strong>ch</strong>e<br />

In den ersten drei Tagen des WK ging es darum,<br />

die AdA an <strong>der</strong> persönli<strong>ch</strong>en Waffe, im ABC-<br />

Berei<strong>ch</strong> sowie im Sanitätsdienst wie<strong>der</strong> auf den<br />

neusten Ausbildungsstand zu bringen. Ein weite-<br />

res S<strong>ch</strong>wergewi<strong>ch</strong>t war die Verbandsausbildung.<br />

Hier war die professionelle Ausbildung im KVK<br />

ganz klar zu spüren. Die Ka<strong>der</strong> setzten die Vor-<br />

gaben aus dem KVK gezielt und mit vollem Ein-<br />

satz um. Im Vor<strong>der</strong>grund standen in <strong>der</strong> Ver-<br />

bandsausbildung die Gruppen- und Zugs-<br />

übungen. Parallel zur Ausbildung hatte die Pla-<br />

nung und ab Donnerstag das Ausführen <strong>der</strong><br />

logistis<strong>ch</strong>en Aufträge eine hohe Priorität.<br />

Vers<strong>ch</strong>iebung des Bat KP war eine<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> diesjährigen Stabsübung<br />

konnten wesentli<strong>ch</strong>e Erkenntnisse gewonnen<br />

werden. Hauptinhalt <strong>der</strong> Übung war die Ver-<br />

s<strong>ch</strong>iebung des Bat KP. Daneben galt es, die<br />

laufenden logistis<strong>ch</strong>en Einsätze weiter führen<br />

zu können und die Verbindung zu den restli-<br />

<strong>ch</strong>en Truppenkörpern stets aufre<strong>ch</strong>t zu erhal-<br />

ten. Diesen beiden Punkten musste vor allem<br />

während <strong>der</strong> eigentli<strong>ch</strong>en Vers<strong>ch</strong>iebung des<br />

Bat KP grösste Aufmerksamkeit ges<strong>ch</strong>enkt<br />

werden. Dank präziser Vorbereitungen und <strong>der</strong><br />

hervorragenden Unterstützung dur<strong>ch</strong> die<br />

Stabskompanie war die Vers<strong>ch</strong>iebung ein vol-<br />

ler Erfolg. Das seriös erarbeitete Übermitt-<br />

lungskonzept konnte 1:1 umgesetzt werden<br />

und vers<strong>ch</strong>affte dem Bat Stab volle Flexibilität<br />

und ständige Verbindung zu den unterstellten<br />

und vorgesetzten Stellen.


Es gab viel zu tun!<br />

Im Berei<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Logistikeinsätze gab es eine<br />

hohe Anzahl an Aufträgen und somit viel<br />

Arbeit. Trotz <strong>der</strong> teilweise ni<strong>ch</strong>t nur attraktiven<br />

Aufgaben traf man stets auf motivierte Leute,<br />

wel<strong>ch</strong>e ihre Einsätze sehr professionell und<br />

speditiv ausführten. Die Logistikaufträge<br />

waren sehr vielseitig und beinhalteten Repara-<br />

turen an Panzern und Fahrzeugen, Bereitstel-<br />

lung von WK-Material zu Gunsten weiterer<br />

Truppen, Umlagerungen von Munition und<br />

an<strong>der</strong>en Na<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ubgütern sowie reine Trans-<br />

portaufträge. Das Einsatzgebiet für die Erledi-<br />

gung <strong>der</strong> Logistikaufträge war auf die ganze<br />

S<strong>ch</strong>weiz verteilt! Es wurden 115 logistis<strong>ch</strong>e<br />

Einsätze zur vollen Zufriedenheit des jeweili-<br />

gen Auftraggebers erledigt. Davon waren 15<br />

reine Transportaufträge. Allein dafür wurden<br />

insgesamt 20’600 Kilometer zurückgelegt.<br />

Gesamthaft bra<strong>ch</strong>te es das Mob Log Bat 51<br />

auf rund 152’000 gefahrene Kilometer.Für die<br />

Erledigung aller 115 Aufträge standen weit<br />

über 300 Mann im Einsatz und leisteten<br />

zusammen 18’125 Mannstunden. So kann<br />

au<strong>ch</strong> im Berei<strong>ch</strong> <strong>der</strong> logistis<strong>ch</strong>en Aufträge<br />

gesamthaft gesehen eine sehr positive Bilanz<br />

gezogen werden.<br />

Die ri<strong>ch</strong>tige Mis<strong>ch</strong>ung<br />

Für den Bat Kdt war es zusammen mit den Kp<br />

Kdt eine Herausfor<strong>der</strong>ung, die Balance zu finden<br />

zwis<strong>ch</strong>en logistis<strong>ch</strong>en Einsätzen und Ausbil-<br />

dung. Dadur<strong>ch</strong>, dass si<strong>ch</strong> die Mehrheit <strong>der</strong> Trup-<br />

pe ab Donnerstag <strong>der</strong> ersten Wo<strong>ch</strong>e bis Mitt-<br />

wo<strong>ch</strong> <strong>der</strong> dritten Wo<strong>ch</strong>e in Einsätzen befand,<br />

waren die Kp Kdt gefor<strong>der</strong>t, die Ausbildung<br />

detailliert zu planen und dur<strong>ch</strong>zuführen. Mit viel<br />

Aufwand konnten Lösungen gefunden werden,<br />

wel<strong>ch</strong>e es ermögli<strong>ch</strong>ten, neben den vers<strong>ch</strong>iede-<br />

nen Aufgaben no<strong>ch</strong> Ausbildung mit S<strong>ch</strong>werge-<br />

wi<strong>ch</strong>t in <strong>der</strong> Verbandsausbildung zu betreiben.<br />

Wetterglück bei Fahnenabgabe<br />

Am Tag <strong>der</strong> Fahnenabgabe kam er dann do<strong>ch</strong><br />

no<strong>ch</strong>, <strong>der</strong> Regen. Gerade no<strong>ch</strong> re<strong>ch</strong>tzeitig<br />

ARMEE aktuell 2 2006 Aus den Bataillonen 9<br />

Lagebespre<strong>ch</strong>ung na<strong>ch</strong> Vers<strong>ch</strong>iebung Bat KP. Fahnenzug. Während <strong>der</strong> Fahnenübernahme auf dem Gurnigel/BE.<br />

und in letzter Minute drückte dann aber wie-<br />

<strong>der</strong> die Sonne dur<strong>ch</strong> und bes<strong>ch</strong>erte allen<br />

Anwesenden auf dem Gurnigel/BE wie<strong>der</strong><br />

einen herrli<strong>ch</strong>en Blick hinunter zum Thuner-<br />

see. Es s<strong>ch</strong>ien, als hätte si<strong>ch</strong> <strong>der</strong> s<strong>ch</strong>öne<br />

Ausblick von dort oben herumgespro<strong>ch</strong>en.<br />

Zumindest die Anzahl <strong>der</strong> Gäste liess dies<br />

vermuten. Dass zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Fahnen-<br />

abgabe die Sonne wie<strong>der</strong> s<strong>ch</strong>einen würde,<br />

vermutete wohl au<strong>ch</strong> einer <strong>der</strong> Kompanie-<br />

kommandanten: Seine Manns<strong>ch</strong>aft gab<br />

bereits am Vortag die gesamte Regens<strong>ch</strong>utz-<br />

Ausrüstung ab. ■<br />

Ausbildung Personendur<strong>ch</strong>su<strong>ch</strong>ung/Festnahme.


10<br />

Interview mit Oberstlt i Gst Thomas S<strong>ch</strong>eibler, Kdt Spit Bat 2<br />

«Die <strong>Armee</strong> ist auf gutem Weg»<br />

E ine Berufsarmee würde den Kontakt mit <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

verlieren. Anmerkungen zum dritten WK des Spitalbataillons 2<br />

(Spit Bat 2) vom 12. bis 30 Juni 2006 unter dem Kommando von<br />

Oberstlt i Gst Thomas S<strong>ch</strong>eibler.<br />

Sdt V alentin Castella, Spit Stabskp 2<br />

ARMEE aktuell: Oberstlt S<strong>ch</strong>eibler,wie sehen Sie die <strong>Armee</strong> von heute?<br />

Die <strong>Armee</strong> hat 2004 ihre grösste Reform <strong>der</strong> Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te erlebt. Der Über-<br />

gang zur <strong>Armee</strong> XXI hat si<strong>ch</strong> ohne grössere S<strong>ch</strong>wierigkeiten gestaltet. Die<br />

Ausbildung wurde stark professionalisiert. Die Angehörigen <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> kön-<br />

nen ihre Kenntnisse heute in diversen Berei<strong>ch</strong>en wie im Sanitätsdienst o<strong>der</strong><br />

in <strong>der</strong> Führung zertifizieren lassen – und dies erst no<strong>ch</strong> mit ziviler Anerken-<br />

nung! Das ist ein Motivationsanreiz für die jungen Leute. Die <strong>Armee</strong> ist heu-<br />

te ein mo<strong>der</strong>nes und glaubwürdiges Element unserer Landesverteidigung.<br />

Fühlen si<strong>ch</strong> die Soldaten in <strong>der</strong> heutigen Übergangsphase beim Absol-<br />

vieren ihrer WK ni<strong>ch</strong>t etwas verloren?<br />

I<strong>ch</strong> denke ni<strong>ch</strong>t. Der WK dient dazu, die Kenntnisse <strong>der</strong> Soldaten aufzufri-<br />

s<strong>ch</strong>en und vor allem den «Know-how»-Verlust aufzufangen. Die Sanitäts-<br />

soldaten beispielsweise haben während ihrer RS sehr spezifis<strong>ch</strong>e Fa<strong>ch</strong>-<br />

kenntnisse erworben und diese gilt es zu erhalten.<br />

Zur Person<br />

Oberstlt i Gst Thomas S<strong>ch</strong>eibler wurde am 2. Oktober 1966 geboren. Er ist<br />

diplomierter Mas<strong>ch</strong>ineningenieur und seit 1995 Berufsoffizier. In dieser<br />

Funktion ist er als Chef Operationen (S 3) im Lehrverband Logistik 2 (LVb<br />

Log 2) eingesetzt. S<strong>ch</strong>eibler ist verheiratet und lebt mit seiner Familie in<br />

Kerzers/FR.<br />

Was erwarten Sie von den Soldaten im WK?<br />

I<strong>ch</strong> erwarte von ihnen grundlegende Verhaltensregeln wie Respekt<br />

und Höfli<strong>ch</strong>keit. Es geht au<strong>ch</strong> darum, die persönli<strong>ch</strong>en Interessen in<br />

den Hintergrund zu stellen, damit die Kursziele errei<strong>ch</strong>t werden<br />

können.<br />

Meinen Sie zum Beispiel die Übung «VENTO 06»?<br />

Ja, genau. Ziel des Spit Bat 2 ist es, eine ges<strong>ch</strong>ützte zivile Operations-<br />

stelle (GOPS) einzuri<strong>ch</strong>ten und zu betreiben, und zwar im Rahmen einer<br />

Verteidigungssituation. Dabei wird ebenfalls die Führungsfähigkeit des Bat<br />

Stabes getestet.<br />

Brau<strong>ch</strong>t eine sol<strong>ch</strong>e Übung grosse Vorbereitung und Mittel?<br />

Natürli<strong>ch</strong>. Als wir den Auftrag von <strong>der</strong> Brigade erhalten hatten, began-<br />

nen wir mit den Führungstätigkeiten, wel<strong>ch</strong>e in <strong>der</strong> Befehlsgebung an<br />

die Kompaniekommandanten die Planung abs<strong>ch</strong>lossen. Während die-<br />

ses Prozesses konnten wir au<strong>ch</strong> die Stabsmitglie<strong>der</strong> ausbilden –<br />

beson<strong>der</strong>s jene, wel<strong>ch</strong>e no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t mit den neuen Führungsreglemen-<br />

ten gearbeitet haben.<br />

Wäre mit einer Berufsarmee ni<strong>ch</strong>t alles etwas lei<strong>ch</strong>ter?<br />

Aha, die Fallstrick-Frage (la<strong>ch</strong>t)! Das Milizsystem ist sehr wi<strong>ch</strong>tig für<br />

die S<strong>ch</strong>weiz. I<strong>ch</strong> nenne Ihnen mit dem Spit Bat 2 ein Beispiel, das mi<strong>ch</strong><br />

betrifft. Die Ausbildung ist ausserordentli<strong>ch</strong> spezifis<strong>ch</strong>, und ohne die<br />

Miliz würde das Bataillon ni<strong>ch</strong>t mehr existieren. Mit dem aktuellen Sys-<br />

tem können wir von den Erfahrungen eines jeden Soldaten profitieren,<br />

<strong>der</strong> im Übrigen die glei<strong>ch</strong>en Tätigkeiten im zivilen Leben ausübt. Eine<br />

Profi-<strong>Armee</strong> würde die Tradition, dass je<strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weizer Bürger seinem<br />

Land zu dienen hat, ni<strong>ch</strong>t respektieren, und sie würde so den Kontakt<br />

mit <strong>der</strong> Bevölkerung verlieren. Wir profitieren von den Erfahrungen<br />

jedes Soldaten, und wir haben au<strong>ch</strong> die Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Luft-<br />

waffe geübt.<br />

Ganz allgemein gespro<strong>ch</strong>en, wie ist <strong>der</strong> WK 2006 abgelaufen?<br />

Ausbildung in atomarer, biologis<strong>ch</strong>er und <strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>er Abwehr (ABC),<br />

S<strong>ch</strong>iessen und eine Wie<strong>der</strong>holung des Basic Life Support (BLS) waren<br />

die zentralen Elemente des Kurses. Einige Tage Spezialausbildung<br />

haben uns die Vorbereitung auf die Einsatzübung «VENTO 06» erlaubt.<br />

Trotz Material- und Ka<strong>der</strong>mangel hat si<strong>ch</strong> ein je<strong>der</strong> optimal auf diese<br />

Übung vorbereitet. Das Endresultat, nämli<strong>ch</strong> das Einri<strong>ch</strong>ten und Betrei-<br />

ben einer GOPS, hat gezeigt, dass die fa<strong>ch</strong>te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Ausbildung no<strong>ch</strong><br />

zu verbessern ist. Daraus leite i<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> die Zielsetzungen für den WK<br />

im Oktober 2007 ab. ■


ARMEE aktuell 2 2006 Aus den Bataillonen 11<br />

Die Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Luftwaffe<br />

wurde ebenfalls geübt.<br />

«Wir profitieren von <strong>der</strong> Erfahrung eines<br />

jeden Soldaten.»<br />

«Eine Berufsarmee würde den Zusammenhalt<br />

mit <strong>der</strong> Bevölkerung verlieren.»<br />

(Fotos: Sdt Marc Ducrest, Spit Kp 2/1)


12<br />

Portrait Spiel Log Br 1<br />

Ein Genuss für Ohren und Augen!<br />

Das Spiel <strong>der</strong> Logistikbrigade 1 (Log Br 1)<br />

absolvierte im Juni seinen diesjährigen<br />

dreiwö<strong>ch</strong>igen WK. Nebst rund 15 Platzkon-<br />

zerten und Auftritten wie F ahnenübernah-<br />

men und F ahnenabgaben standen drei<br />

Saalkonzerte auf dem Programm: in Gos-<br />

sau/SG, Oensingen/SO und Spiez/BE. Das<br />

Publikum kam dabei aus dem Staunen<br />

ni<strong>ch</strong>t heraus. Die 75 T rompeter und S<strong>ch</strong>lag-<br />

zeuger sowie neun T ambouren boten unter<br />

<strong>der</strong> Leitung von Lt Thomas Biasotto (Spiel)<br />

und Obwm Marcel Keller (Tambouren)<br />

dur<strong>ch</strong>s Band eine Glanzleistung.<br />

Maj Thomas Caduff, Stab Log Br 1<br />

Das Spiel <strong>der</strong> Log Br 1 ist ni<strong>ch</strong>t unserem Bri-<br />

gadekommandanten, son<strong>der</strong>n dem Kompe-<br />

tenzzentrum Militärmusik in Aarau unterstellt,<br />

das unter an<strong>der</strong>em den übers ganze Jahr ver-<br />

teilten Einsatz <strong>der</strong> 16 Brigadespiele plant. Bri-<br />

gadier Daniel Roubaty, die Ka<strong>der</strong> und Solda-<br />

ten, ja wir alle, können stolz auf «unser» Spiel<br />

sein. Es ist au<strong>ch</strong> ein ausgezei<strong>ch</strong>neter Bot-<br />

s<strong>ch</strong>after bei <strong>der</strong> Zivilbevölkerung.<br />

Konkurrenz von König Fussball<br />

Die diesjährigen Saalkonzerte waren ni<strong>ch</strong>t wie in<br />

den Vorjahren auf den letzten Platz besu<strong>ch</strong>t.<br />

Einige Liebhaber <strong>der</strong> Militärmusik blieben zu<br />

Hause, um die Fussball-WM zu verfolgen. Am<br />

Abend des 21. Juni 2006 spielte Argentinien<br />

gegen Holland. Kein Wun<strong>der</strong>,gab es freie Stühle<br />

im Fürstenlandsaal in Gossau/SG. Davon liessen<br />

si<strong>ch</strong> aber die Mannen und zwei Frauen in keiner<br />

Art und Weise beeinflussen. Die Dirigenten Tho-<br />

mas Biasotto und Marcel Keller kitzelten aus<br />

ihnen Hö<strong>ch</strong>stleistungen heraus. Von <strong>der</strong> Natio-<br />

nalhymne bis zum letzten Stück. Das überra-<br />

s<strong>ch</strong>end junge Publikum und natürli<strong>ch</strong> die Ange-<br />

hörigen hatten ihre helle Freude und wollten<br />

ni<strong>ch</strong>t mehr aufhören zu klats<strong>ch</strong>en, was no<strong>ch</strong><br />

mehr motivierte. Als Dank gab es zwei Zugaben,<br />

und das Publikum ma<strong>ch</strong>te si<strong>ch</strong> dana<strong>ch</strong> hö<strong>ch</strong>st<br />

zufrieden auf den Heimweg.<br />

Kein «S<strong>ch</strong>oggi-Job»<br />

Tagwa<strong>ch</strong>e um 6 Uhr,dann na<strong>ch</strong> Lugano für eine<br />

Fahnenübernahme, am Na<strong>ch</strong>mittag na<strong>ch</strong> Genf<br />

und am Abend ein Saalkonzert in St. Gallen.<br />

O<strong>der</strong> spielen für Gäste <strong>der</strong> Landesregierung in<br />

Hö<strong>ch</strong>ste Konzentration.<br />

Bern. Und bei jedem Konzert hö<strong>ch</strong>ste Konzen-<br />

tration, ja keinen fals<strong>ch</strong>en Ton. Logis<strong>ch</strong>, sind all<br />

diese Trompeter,S<strong>ch</strong>lagzeuger und Tambouren,<br />

die übrigens aus vers<strong>ch</strong>iedensten Berufen kom-<br />

men, au<strong>ch</strong> in ihren Zivilvereinen Leistungsträ-<br />

ger.Ganz zu s<strong>ch</strong>weigen von den beiden Dirigen-<br />

ten, die – so s<strong>ch</strong>eint es – s<strong>ch</strong>on mit dem<br />

Taktstock in <strong>der</strong> Hand zur Welt kamen. ■<br />

Spielführer Lt Thomas Biasotto bedankt si<strong>ch</strong> für den Applaus. (Fotos: Maj Thomas Caduff, Stab Log Br 1)


ARMEE aktuell 2 2006 Weiterentwicklung <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> A1<br />

Untersu<strong>ch</strong>ung <strong>der</strong> ETH Züri<strong>ch</strong><br />

<strong>Armee</strong>: Vertrauen und Akzeptanz<br />

stark gestiegen<br />

Das V ertrauen <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weizer Bevölkerung<br />

gegenüber <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> hat zwis<strong>ch</strong>en 2005<br />

und 2006 wesentli<strong>ch</strong> zugenommen. Au<strong>ch</strong><br />

die Akzeptanz <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> hat si<strong>ch</strong> stark<br />

verbessert. Dies ergab die Erhebung 2006<br />

<strong>der</strong> Eidg. T e<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule Züri<strong>ch</strong><br />

zum Thema Si<strong>ch</strong>erheit.<br />

Philippe Zahno, Chef Kommunikation<br />

V erteidigung<br />

Professor Karl W. Haltiner hat die wi<strong>ch</strong>tigsten<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Umfrage vorgestellt, die letzten<br />

Januar und Februar bei 1200 Personen in den<br />

drei Spra<strong>ch</strong>regionen dur<strong>ch</strong>geführt wurde. Bei<br />

<strong>der</strong> seit 1983 gestellten Frage na<strong>ch</strong> dem Nut-<br />

zen <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> erzielte diese das beste Resultat<br />

seit zehn Jahren. Der Anteil <strong>der</strong> Befragten, wel-<br />

<strong>ch</strong>e die <strong>Armee</strong> akzeptieren, stieg gegenüber<br />

87<br />

74<br />

71<br />

83<br />

’83 (1786)<br />

’84 (652)<br />

69<br />

’86 (666)<br />

79<br />

61<br />

72<br />

’88 (676)<br />

2005 von 65% auf 75%. Die alte <strong>Armee</strong>, die aus<br />

<strong>der</strong> Reform 95 entstanden war, hatte 1996 bei<br />

den Umfragewerten ebenfalls eine Talfahrt erlit-<br />

ten und vier Jahre gebrau<strong>ch</strong>t, um wie<strong>der</strong> 73% zu<br />

errei<strong>ch</strong>en. Der <strong>Armee</strong> XXI gelang es dagegen,<br />

innert zwei Jahren auf 75% zu klettern. Diese<br />

bedeutende Verbesserung lässt si<strong>ch</strong> unter ande-<br />

rem mit kommunikativen Anstrengungen, aber<br />

vor allem au<strong>ch</strong> mit dem Leistungsausweis <strong>der</strong><br />

<strong>Armee</strong> erklären.<br />

Weitere Ergebnisse <strong>der</strong> ETH-Studie: Die Kata-<br />

strophenhilfe wird heute als zentraler Auftrag<br />

betra<strong>ch</strong>tet, gefolgt von <strong>der</strong> Verteidigung, die<br />

jedo<strong>ch</strong> an Boden verliert. Polizeiunterstützende<br />

Aufträge gewinnen an Bedeutung. Die Einsätze<br />

im Ausland büssen einige Prozentpunkte ein,<br />

behalten aber eine Mehrheit. Die Akzeptanz<br />

<strong>der</strong> Milizarmee nimmt zu, obwohl die jungen<br />

’90 (686)<br />

’91 (1005)<br />

’92 (1003)<br />

’93 (1003)<br />

’94 (827)<br />

’95 (795)<br />

’96 (821)<br />

’97 (1014)<br />

’98 (1000)<br />

’99/I (1201)<br />

’99/II (10 09)<br />

’00 (1202)<br />

’01 (1235)<br />

’02 (1201)<br />

’03/I (1202)<br />

’03/II (1002)<br />

’04/I (1200)<br />

’04/II (803)<br />

48<br />

66<br />

61<br />

36<br />

72<br />

63 62<br />

71<br />

78<br />

63 63<br />

49<br />

63<br />

70 70 69<br />

58 57<br />

46<br />

Erwa<strong>ch</strong>senen einer Berufsarmee den Vorzug<br />

geben würden. Die Dur<strong>ch</strong>diener werden sehr gut<br />

akzeptiert, ebenso die Idee ihres mögli<strong>ch</strong>en Ein-<br />

satzes im Ausland. S<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> zeigt die Studie<br />

eine breite Zustimmung zu einem Dienst im all-<br />

gemeinen Interesse für Männer.<br />

Die Umfrage bestätigt vers<strong>ch</strong>iedene seit Anfang<br />

2006 gema<strong>ch</strong>te Beoba<strong>ch</strong>tungen. Die Popularität<br />

<strong>der</strong> neuen <strong>Armee</strong> ist bemerkenswert.<br />

Zum S<strong>ch</strong>luss no<strong>ch</strong> die s<strong>ch</strong>önste Zahl: 81% <strong>der</strong><br />

Befragten wollen eine gut ausgerüstete und aus-<br />

gebildete <strong>Armee</strong>. Es ist dies das beste Ergebnis,<br />

das seit Beginn dieser Umfragen <strong>der</strong> ETH Züri<strong>ch</strong><br />

je verzei<strong>ch</strong>net wurde! ■<br />

Die Akzeptanz <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> ist seit 2004 von 59 auf 75 Prozent gestiegen.<br />

73 71 71 72<br />

70 70<br />

60<br />

61<br />

59<br />

54 56<br />

Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nitt 20 bis 29-Jährige<br />

56<br />

59<br />

42<br />

66 65<br />

56<br />

53<br />

75<br />

56<br />

’05 (1200)<br />

’06 (1200)


A 2<br />

Der Entwicklungss<strong>ch</strong>ritt 08/11 aus meiner Si<strong>ch</strong>t<br />

Neue Bedrohung?<br />

Neue Antwort!<br />

KKdt Christophe Keckeis, Chef <strong>der</strong> <strong>Armee</strong><br />

Na<strong>ch</strong> dem Ende des Kalten Krieges hat in <strong>der</strong> Alten Welt die Gefahr eines<br />

traditionellen Krieges sehr stark abgenommen. Viele europäis<strong>ch</strong>e <strong>Armee</strong>n<br />

haben auf diese Entwicklung reagiert und ihre Strukturen den heutigen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen angepasst. Allen Reformen gemeinsam ist die Reduktion<br />

<strong>der</strong> Kräfte <strong>der</strong> klassis<strong>ch</strong>en Landesverteidigung gegen einen konventionel-<br />

len Gegner. Der Feind, <strong>der</strong> mit Panzerdivisionen, Artillerie und massiven<br />

Lufts<strong>ch</strong>lägen die Län<strong>der</strong> Westeuropas erobern will, eignet si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t mehr<br />

als Denkmuster für die Streitkräfteplanung.<br />

Wer heute Land und Volk s<strong>ch</strong>ützen will, muss dies an<strong>der</strong>s tun als no<strong>ch</strong> vor<br />

zwanzig Jahren. Natürli<strong>ch</strong> prägen au<strong>ch</strong> die verän<strong>der</strong>ten gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />

Rahmenbedingungen die <strong>Armee</strong>strukturen. Do<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Vorwurf, dass si<strong>ch</strong><br />

die S<strong>ch</strong>weizer <strong>Armee</strong> nur aufgrund fehlen<strong>der</strong> finanzieller Mittel in die neue<br />

Ri<strong>ch</strong>tung entwickle, greift zu kurz. Natürli<strong>ch</strong> ist es wahr,dass die S<strong>ch</strong>wei-<br />

zer <strong>Armee</strong> den grössten Beitrag an die Gesundung <strong>der</strong> Staatsfinanzen leis-<br />

tet. Während seit 1995 sämtli<strong>ch</strong>e zivilen Aufgabengebiete des Bundes zum<br />

Teil erhebli<strong>ch</strong>es Wa<strong>ch</strong>stum verzei<strong>ch</strong>nen, weist die Landesverteidigung in<br />

diesem Zeitraum als einziger Berei<strong>ch</strong> eine nominelle Abnahme auf. Der<br />

Anteil <strong>der</strong> Ausgaben für die Landesverteidigung am Bruttoinlandprodukt<br />

(BIP) betrug 2005 no<strong>ch</strong> 1,0 Prozent (1995 no<strong>ch</strong> 1,6 Prozent). Das ist ein<br />

im internationalen Verglei<strong>ch</strong> sehr tiefer Wert. So investieren bspw. Frank-<br />

rei<strong>ch</strong>, Italien und Deuts<strong>ch</strong>land au<strong>ch</strong> anteilsmässig deutli<strong>ch</strong> mehr in die<br />

Landesverteidigung.<br />

Aus meiner Si<strong>ch</strong>t zu re<strong>ch</strong>t. Das Ende des Kalten Krieges kann eben ni<strong>ch</strong>t<br />

mit einer Abnahme <strong>der</strong> Bedrohung glei<strong>ch</strong>gesetzt werden. Die Bedrohung<br />

hat si<strong>ch</strong> verlagert, abges<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>t hat sie si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t. Sie ist unbere<strong>ch</strong>enba-<br />

rer geworden. Plakativ ausgedrückt: Statt vor Atombomben aus dem Osten<br />

für<strong>ch</strong>ten wir uns heute vor Ans<strong>ch</strong>lägen auf unsere Bahnhöfe. Statt vor den<br />

biologis<strong>ch</strong>en und <strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>en Waffen des Wars<strong>ch</strong>auerpaktes für<strong>ch</strong>ten wir<br />

uns heute vor <strong>der</strong> wa<strong>ch</strong>senden Zugängli<strong>ch</strong>keit zu sol<strong>ch</strong>em Know-how und<br />

<strong>der</strong> gestiegenen Bereits<strong>ch</strong>aft, <strong>der</strong>artige Mittel au<strong>ch</strong> in den Einsatz zu brin-<br />

gen. Die Antworten auf die neuen existenziellen Gefahren können deshalb<br />

unmögli<strong>ch</strong> die alten Antworten aus den Zeiten des Kalten Krieges sein. Ein<br />

Ans<strong>ch</strong>lag o<strong>der</strong> eine Epidemie mit viellei<strong>ch</strong>t Tausenden von Toten und Ver-<br />

sorgungsengpässen, Plün<strong>der</strong>ungen und Selbstjustiz im Na<strong>ch</strong>gang kann<br />

nur dur<strong>ch</strong> eine genügend grosse, im Volk verwurzelte <strong>Armee</strong> bewältigt<br />

werden.<br />

Deshalb wird im Rahmen des Entwicklungss<strong>ch</strong>rittes 08/11 au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t am<br />

<strong>Armee</strong>bestand gerüttelt. Ideen von einer no<strong>ch</strong> kleineren <strong>Armee</strong> sind aus<br />

meiner Si<strong>ch</strong>t klar abzulehnen. Wie viele Soldaten bräu<strong>ch</strong>te es, um in einer<br />

ausserordentli<strong>ch</strong>en Krisenlage bspw. in Züri<strong>ch</strong> während drei Monaten für<br />

Si<strong>ch</strong>erheit zu sorgen? Rund um die Uhr, also in drei S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten. Würden<br />

20’000 Soldaten rei<strong>ch</strong>en? O<strong>der</strong> wären es zu wenige, wenn man bedenkt,<br />

dass allein für das einwö<strong>ch</strong>ige World Economic Forum 4000 Soldaten<br />

nötig sind? Und was wäre dann mit den an<strong>der</strong>en Städten? Was mit den<br />

Antwort auf verän<strong>der</strong>te Bedrohungslage<br />

Der Entwicklungss<strong>ch</strong>ritt 08/11 ist die Antwort <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weizer <strong>Armee</strong> auf<br />

die verän<strong>der</strong>te Bedrohungslage in <strong>der</strong> Alten Welt. Ähnli<strong>ch</strong>e Lösungsansätze<br />

finden si<strong>ch</strong> bei vielen <strong>Armee</strong>n. Die Mittel <strong>der</strong> klassis<strong>ch</strong>en Landesverteidigung<br />

gegen einen militäris<strong>ch</strong>en Gegner entspre<strong>ch</strong>end <strong>der</strong> Feindannahme<br />

im Kalten Krieg werden redimensioniert. Diese Art Kampf wird von<br />

einem Kern <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> weiterentwickelt. Aus diesem Kern müsste bei<br />

einem Rückfall in die gehabten Bedrohungsmuster eine <strong>Armee</strong> na<strong>ch</strong><br />

altem Vorbild aufwa<strong>ch</strong>sen. Glei<strong>ch</strong>zeitig wird die <strong>Armee</strong> verstärkt für den<br />

Kampf gegen einen ni<strong>ch</strong>t-militäris<strong>ch</strong>en Gegner aufgestellt. Infanterie und<br />

militäris<strong>ch</strong>er Katastrophens<strong>ch</strong>utz werden vergrössert, während Artillerie,<br />

Flab und Panzer im Gegenzug verkleinert werden. Der Soldatenbestand<br />

für friedenssi<strong>ch</strong>ernde Einsätze im Ausland wird auf 500 verdoppelt.<br />

Am Gesamtbestand von 220’000 <strong>Armee</strong>angehörigen wird festgehalten.<br />

Die <strong>Armee</strong>aufträge behalten unverän<strong>der</strong>t ihre Gültigkeit. Milizarmee und<br />

Neutralität werden ni<strong>ch</strong>t in Frage gestellt. Deshalb ist <strong>der</strong> Entwicklungss<strong>ch</strong>ritt<br />

08/11 keine Reform, son<strong>der</strong>n eine notwendige Weiterentwicklung<br />

<strong>der</strong> <strong>Armee</strong>. (vtg)


Nationalrat sagt nein<br />

Am 3. Oktober lehnte <strong>der</strong> Nationalrat mit 101 zu 73 Stimmen die neue<br />

<strong>Armee</strong>organisation (Entwicklungss<strong>ch</strong>ritt 08/11) ab. Vor allem Links-Grün<br />

und die SVP sagten nein zum Umbau <strong>der</strong> <strong>Armee</strong>. Während Links-Grün<br />

eine verstärkte Einmis<strong>ch</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> in die innere Si<strong>ch</strong>erheit befür<strong>ch</strong>tet,<br />

kritisiert die SVP die Verlagerung hin zu mehr Infanterie auf Kosten<br />

<strong>der</strong> s<strong>ch</strong>weren Waffen. Als Nä<strong>ch</strong>stes wird <strong>der</strong> Stän<strong>der</strong>at über den Entwicklungss<strong>ch</strong>ritt<br />

befinden.<br />

an<strong>der</strong>en Agglomerationen? Was wäre mit den Energieeinri<strong>ch</strong>tungen, den<br />

Verkehrsträgern, den Verteilzentren und all den an<strong>der</strong>en Objekten von<br />

nationaler Bedeutung? Sie finden i<strong>ch</strong> übertreibe? Da bin i<strong>ch</strong> ganz und gar<br />

an<strong>der</strong>er Meinung. Ruhe und Ordnung sind ni<strong>ch</strong>t in Stein gemeisselt. Unse-<br />

re Gesells<strong>ch</strong>aft ist in man<strong>ch</strong>erlei Hinsi<strong>ch</strong>t zerbre<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>er geworden. Die<br />

globalen Probleme ma<strong>ch</strong>en keinen Halt an unserer Grenze. Was tun, wenn<br />

die zivilen Organisationen wie Polizei, Sanität und Feuerwehr s<strong>ch</strong>on bei<br />

mittleren Ereignissen na<strong>ch</strong> vierundzwanzig Stunden personell an die Gren-<br />

ze <strong>der</strong> Belastbarkeit stossen?<br />

Wir tun gut daran, unsere Milizarmee für den Notfall bereitzuhalten. Und<br />

wir tun gut daran, diese <strong>Armee</strong> so zu gestalten, dass sie auf die wahr-<br />

s<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>en Gefahren mit den geeigneten Massnahmen reagieren kann.<br />

Für einen sol<strong>ch</strong>en Einsatz, wie i<strong>ch</strong> ihn oben skizziert habe, brau<strong>ch</strong>t es in<br />

einer zunehmend (vor)städtis<strong>ch</strong> geprägten S<strong>ch</strong>weiz mehr Infanteristen und<br />

weniger Artilleristen o<strong>der</strong> Fliegerabwehrsoldaten. Au<strong>ch</strong> die Panzer werden<br />

vordringli<strong>ch</strong> eine neue Funktion übernehmen, denn die klassis<strong>ch</strong>e Panzer-<br />

s<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>t steht auf absehbare Zeit ni<strong>ch</strong>t ins Haus. Als umfassend ausgerüs-<br />

teter und gehärteter Stützpunkt wird <strong>der</strong> Panzer aber au<strong>ch</strong> in künftigen<br />

Konflikten einen wi<strong>ch</strong>tigen Beitrag leisten. Die Soldaten müssen fähig sein,<br />

im überbauten Gebiet äusserst vielfältige Operationen dur<strong>ch</strong>zuführen. Die<br />

ARMEE aktuell 2 2006 Weiterentwicklung <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> A 3<br />

Bandbreite sol<strong>ch</strong>er Einsätze ist enorm und rei<strong>ch</strong>t von <strong>der</strong> Verkehrsleitung<br />

bis zur Rückeroberung besetzter Landstri<strong>ch</strong>e o<strong>der</strong> Stadtteile, wo <strong>der</strong> Staat<br />

vorübergehend die Kontrolle verloren hat. Die Soldaten werden si<strong>ch</strong> wahr-<br />

s<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> oft inmitten von Zivilisten bewegen müssen und erst zwis<strong>ch</strong>en<br />

Freund und Feind unters<strong>ch</strong>eiden können, wenn sie angegriffen werden.<br />

Der Ausbildung und Ausrüstung dieser Infanteristen ist grösste Aufmerk-<br />

samkeit zu s<strong>ch</strong>enken. Die realistis<strong>ch</strong>en Anfor<strong>der</strong>ungen werden die Solda-<br />

ten motivieren und überzeugen.<br />

Die Bedenken, dass si<strong>ch</strong> die <strong>Armee</strong> in Berei<strong>ch</strong>e <strong>der</strong> inneren Si<strong>ch</strong>erheit vor-<br />

drängt, teile i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t. Wohl sind bereits heute tagtägli<strong>ch</strong> rund 700 Solda-<br />

ten für die innere Si<strong>ch</strong>erheit im Einsatz, do<strong>ch</strong> kann man bei diesen dur<strong>ch</strong><br />

die Politik formulierten Aufträgen si<strong>ch</strong>er ni<strong>ch</strong>t von einem Vordrängen <strong>der</strong><br />

<strong>Armee</strong> spre<strong>ch</strong>en. Die Politik gibt die Aufträge, die <strong>Armee</strong> übernimmt die<br />

Aufträge. Wenn Bund und Kantone zu einer an<strong>der</strong>en Lösung kommen, bin<br />

i<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong>er <strong>der</strong> Letzte, <strong>der</strong> si<strong>ch</strong> dagegen wehrt. Tatsa<strong>ch</strong>e ist aber,dass bei<br />

Grossanlässen (bspw.WEF,EURO 08, Gipfeltreffen etc.) die <strong>Armee</strong> stets im<br />

Einsatz sein wird. Um Polizeireserven in <strong>der</strong> dafür benötigten Grössenord-<br />

nung bereitstellen zu können, ist die S<strong>ch</strong>weiz nämli<strong>ch</strong> zu klein. Ebenfalls<br />

Tatsa<strong>ch</strong>e ist, dass 75% <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weizerinnen und S<strong>ch</strong>weizer mit einem Ein-<br />

satz <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> zugunsten <strong>der</strong> inneren Si<strong>ch</strong>erheit keinerlei Probleme haben<br />

(Trendberi<strong>ch</strong>t UNIVOX Verteidigung/Si<strong>ch</strong>erheit 2006).<br />

Die Milizarmee ermögli<strong>ch</strong>t es nämli<strong>ch</strong> je<strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weizer Bürgerin und jedem<br />

S<strong>ch</strong>weizer Bürger,si<strong>ch</strong> an <strong>der</strong> letzten Verantwortung für die Si<strong>ch</strong>erheit im<br />

Land zu beteiligen. Also i<strong>ch</strong> finde das eine sehr gesunde und sehr unter-<br />

stützenswerte Idee. Mit dem Entwicklungss<strong>ch</strong>ritt 08/11 wird diese Idee<br />

weiter geför<strong>der</strong>t. Davon bin i<strong>ch</strong> überzeugt. ■


A4<br />

Vorhabensplanung Luftpolizeidienst und Luftkriegsführung<br />

S<strong>ch</strong>utz des S<strong>ch</strong>weizer Luftraums<br />

na<strong>ch</strong> 2010<br />

Die 54 T iger Kampfflugzeuge <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>wei-<br />

zer Luftwaffe errei<strong>ch</strong>en 2010 das Ende<br />

ihrer operationellen Lebensdauer.<br />

Mit ihrem Auss<strong>ch</strong>eiden öffnen si<strong>ch</strong> im<br />

S<strong>ch</strong>weizer Luftraum Lücken, die mit<br />

den verbleibenden 33 F/A-18 allein ni<strong>ch</strong>t<br />

ges<strong>ch</strong>lossen werden können. Die V or-<br />

habensplanung Kampfflugzeug zum Erhalt<br />

<strong>der</strong> F ähigkeiten Luftpolizeidienst und<br />

Luftkriegsführung soll aufzeigen, wie die-<br />

ses Defizit behoben werden könnte.<br />

Eine Übersi<strong>ch</strong>t über den aktuellen Stand.<br />

Divisionär Jakob Baumann, Chef Planungsstab<br />

<strong>der</strong> <strong>Armee</strong><br />

Wahrung <strong>der</strong> Lufthoheit<br />

Zu den Kernaufgaben <strong>der</strong> Luftwaffe gehören die<br />

Wahrung <strong>der</strong> Lufthoheit (Luftpolizeidienst) und<br />

die Luftverteidigung. Der Luftpolizeidienst erfor-<br />

<strong>der</strong>t Flugzeuge mit ausrei<strong>ch</strong>enden operationel-<br />

len Leistungen, kurzen Reaktionszeiten und<br />

Dur<strong>ch</strong>haltefähigkeit. Luftpolizeidienst findet in<br />

allen Lagen statt. Dabei geht es um die allge-<br />

meine Si<strong>ch</strong>erheit im Luftraum, um das Feststel-<br />

len von völkerre<strong>ch</strong>tswidrigen Luftbewegungen<br />

und um Neutralitätss<strong>ch</strong>utz. Luftpolizeidienst ist<br />

aber au<strong>ch</strong> eine wesentli<strong>ch</strong>e Voraussetzung für<br />

den S<strong>ch</strong>utz vor Terrorans<strong>ch</strong>lägen aus <strong>der</strong> Luft,<br />

z.B. im Rahmen internationaler Anlässe, von<br />

Staatsbesu<strong>ch</strong>en, Konferenzen wie das WEF o<strong>der</strong><br />

Grossanlässen wie die EURO 08. Die Anzahl sol-<br />

<strong>ch</strong>er Einsätze hat in den letzten Jahren stetig<br />

zugenommen. Der Bundesrat kann den Luftver-<br />

kehr zusätzli<strong>ch</strong> eins<strong>ch</strong>ränken. Diese Massnah-<br />

men haben eine grössere Präsenz in <strong>der</strong> Luft<br />

und einen entspre<strong>ch</strong>enden Bedarf an Flugzeu-<br />

gen und Piloten zur Folge.<br />

Künftiger Bedarf<br />

Gemäss den Ents<strong>ch</strong>eiden des Bundesrates zur<br />

Weiterentwicklung <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> hat si<strong>ch</strong> die Luft-<br />

waffe «weiterhin für Einsätze im ganzen Spek-<br />

trum <strong>der</strong> <strong>Armee</strong>aufträge bereitzuhalten». Die<br />

Entwicklung <strong>der</strong> si<strong>ch</strong>erheitspolitis<strong>ch</strong>en Lage<br />

wird au<strong>ch</strong> künftig eine angemessene Präsenz<br />

<strong>der</strong> <strong>Armee</strong> in <strong>der</strong> Luft erfor<strong>der</strong>n. Für den Luftpo-<br />

lizeidienst und den Erhalt bzw. Wie<strong>der</strong>aufbau<br />

des Aufwu<strong>ch</strong>skerns Luftkriegsführung benötigt<br />

die S<strong>ch</strong>weiz eine Mindestzahl an Kampfflugzeu-<br />

gen <strong>der</strong> neusten Generation, wel<strong>ch</strong>e si<strong>ch</strong><br />

sowohl gegen Ziele in <strong>der</strong> Luft, als au<strong>ch</strong> gegen<br />

Ziele am Boden einsetzen lassen. Die S<strong>ch</strong>wei-<br />

zer Luftwaffe hat die beiden Fähigkeiten Erd-<br />

kampf und taktis<strong>ch</strong>e Luftaufklärung mit <strong>der</strong><br />

Ausserdienststellung <strong>der</strong> Flugzeuge Hunter und<br />

Mirage verloren. Sie müssen jedo<strong>ch</strong> zum Erhalt<br />

<strong>der</strong> Kernkompetenz Luftkriegsführung wie<strong>der</strong><br />

aufgebaut werden.<br />

Massiv kleinere Flotte<br />

Seit dem Ende des Kalten Krieges wurde die<br />

Anzahl Kampfflugzeuge von rund 300 auf 87<br />

Mas<strong>ch</strong>inen verkleinert, mit heute no<strong>ch</strong> 33 F/A-<br />

18 C/D Hornet und 54 F-5 E/F Tiger. Mit diesen<br />

Flugzeugen werden <strong>der</strong> Luftpolizeidienst, <strong>der</strong><br />

Erhalt eines Teils <strong>der</strong> Kernaufgabe Kampfführung<br />

in <strong>der</strong> Luft und die Ausbildung des Pilotenna<strong>ch</strong>-<br />

wu<strong>ch</strong>ses si<strong>ch</strong>ergestellt. Die Tiger leisten einen<br />

Beitrag zur Dur<strong>ch</strong>haltefähigkeit und zur Piloten-<br />

ausbildung. Sie können jedo<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong>ts und bei<br />

s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ten Wetterbedingungen nur bes<strong>ch</strong>ränkt<br />

eingesetzt werden. Etwa im Jahr 2010 errei<strong>ch</strong>en<br />

die dann über 30-jährigen Tiger das Ende ihrer<br />

operationellen Lebensdauer. Damit würde die<br />

Kampfflugzeugflotte auf 33 Flugzeuge reduziert,<br />

gegenüber 1994 mit 300 Flugzeugen. Mit nur 33<br />

Kampfflugzeugen ist es ni<strong>ch</strong>t mehr mögli<strong>ch</strong>, die<br />

notwendige Dur<strong>ch</strong>haltefähigkeit für die Dur<strong>ch</strong>-<br />

führung des Luftpolizeidienstes si<strong>ch</strong>er zu stellen<br />

und die Fähigkeiten Erdkampf und taktis<strong>ch</strong>e<br />

Luftaufklärung wie<strong>der</strong> aufzubauen.<br />

Erste Abklärungen<br />

Im Jahr 2004 haben informelle Kontakte des<br />

Chefs Planungsstab <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> mit den Herstel-<br />

lern mögli<strong>ch</strong>er Flugzeugtypen stattgefunden. Es<br />

sind dies die Firmen Dassault (Frankrei<strong>ch</strong>: Rafa-<br />

le), EADS (Kooperation zwis<strong>ch</strong>en Deuts<strong>ch</strong>land,<br />

Grossbritannien, Italien und Spanien: Euro-<br />

fighter), Boeing (USA: F/A-18 E/F) sowie Saab<br />

(S<strong>ch</strong>weden: Gripen). Im Rahmen <strong>der</strong> Investiti-<br />

onsplanung wurden neben <strong>der</strong> Mögli<strong>ch</strong>keit des<br />

Kaufs eines fabrikneuen Kampfflugzeuges au<strong>ch</strong><br />

die Varianten Occasionsflugzeug o<strong>der</strong> Miete in<br />

Betra<strong>ch</strong>t gezogen.<br />

Nä<strong>ch</strong>ste S<strong>ch</strong>ritte<br />

In <strong>der</strong> Bots<strong>ch</strong>aft des Bundesrats zum Rüstungs-<br />

programm 2006 und im Masterplan 06 Streit-<br />

kräfte- und Unternehmensentwicklung wird fest-<br />

gehalten, dass die Luftwaffe na<strong>ch</strong> 2010 neue,<br />

beziehungsweise zusätzli<strong>ch</strong>e Mittel brau<strong>ch</strong>t, um<br />

Dur<strong>ch</strong>halte- und Aufwu<strong>ch</strong>sfähigkeit au<strong>ch</strong> in<br />

Zukunft gewährleisten zu können. Zurzeit erfolgt<br />

die Vorhabensplanung, damit ein Bes<strong>ch</strong>affungs-<br />

projekt ab 2008 gestartet werden kann. Zudem<br />

werden Modellre<strong>ch</strong>nungen dur<strong>ch</strong>geführt, damit<br />

präzisere Aussagen über die Anzahl <strong>der</strong> erfor-<br />

<strong>der</strong>li<strong>ch</strong>en Flugzeuge und erste Abs<strong>ch</strong>ätzungen<br />

<strong>der</strong> Betriebskosten gema<strong>ch</strong>t werden können.<br />

Ans<strong>ch</strong>liessend sollen im Budget für Projektie-<br />

rung, Erprobung und Bes<strong>ch</strong>affungsvorbereitung<br />

(PEB) 2008 die notwendigen Finanzen für die<br />

Evaluation beantragt werden, so dass eine<br />

Bes<strong>ch</strong>affung mit dem Rüstungsprogramm 2010<br />

mögli<strong>ch</strong> wäre. Die Einführung eines Kampfflug-<br />

zeuges als Ersatz für den F-5 könnte somit ab<br />

2013 erfolgen. ■


ARMEE aktuell 2 2006 Weiterentwicklung <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> A5<br />

Boeing F/A-18E/F<br />

Dassault Rafale<br />

EADS Eurofighter<br />

Saab Gripen<br />

(Bil<strong>der</strong>: © S<strong>ch</strong>weizer Luftwaffe)


A 6<br />

Ein Weg zur mo<strong>der</strong>nen Operationsführung<br />

NEO – Network Enabled Operations<br />

Die Entwicklung <strong>der</strong> Informations- und Kommunikationste<strong>ch</strong>no -<br />

logie führt au<strong>ch</strong> zu neuen W egen in <strong>der</strong> militäris<strong>ch</strong>en Operations-<br />

führung. NEO ist ein s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>es Konzept, bei dem es darum<br />

geht, Nutzen aus diesen neuartigen Mögli<strong>ch</strong>keiten zu ziehen.<br />

Dabei werden die aus <strong>der</strong> V ernetzung militäris<strong>ch</strong>er Mittel resul-<br />

tierenden V orteile ausgenutzt, und zwar über das gesamte Ein-<br />

satzspektrum unserer <strong>Armee</strong> hinweg.<br />

Alain V uitel, Chef <strong>der</strong> Militärdoktrin, Planungsstab <strong>der</strong> <strong>Armee</strong><br />

Diese neuen Mögli<strong>ch</strong>keiten haben selbstredend au<strong>ch</strong> Auswirkungen auf<br />

an<strong>der</strong>e gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Lebensberei<strong>ch</strong>e, unter an<strong>der</strong>em au<strong>ch</strong> auf die<br />

Si<strong>ch</strong>erheit und den Einsatz militäris<strong>ch</strong>er Mittel. Die Hauptbestrebungen zie-<br />

len hierbei auf den Aufbau eines Netzes, das si<strong>ch</strong> – rund um eine Telema-<br />

tikinfrastruktur und beson<strong>der</strong>e Dienste – aus folgenden Komponenten<br />

zusammensetzt:<br />

• Sensoren zum Sammeln von Daten und Informationen,<br />

• Ents<strong>ch</strong>eidträger, wel<strong>ch</strong>e die Lageentwicklung beurteilen und verste-<br />

hen und die zu errei<strong>ch</strong>enden Ziele festlegen, sowie<br />

• Effektoren, wel<strong>ch</strong>e direkt auf die Lage einwirken und sie in Einklang<br />

mit den festgelegten Zielen gestalten.<br />

Die Vernetzung all dieser Komponenten trägt dazu bei, sämtli<strong>ch</strong>e Tätigkei-<br />

ten auf ein einheitli<strong>ch</strong>es, zur Errei<strong>ch</strong>ung <strong>der</strong> definierten Ziele bestimmtes<br />

Handeln auszuri<strong>ch</strong>ten.<br />

Ein sol<strong>ch</strong>es Netz ermögli<strong>ch</strong>t es, eine bestimmte Lage umfassen<strong>der</strong> zu «sehen»,<br />

Ursa<strong>ch</strong>en und Wirkungen früher zu «erkennen» ras<strong>ch</strong>er zu «ents<strong>ch</strong>eiden» und<br />

dadur<strong>ch</strong> letztendli<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>neller und effizienter zu «handeln».<br />

• «Sehen» bedeutet, S<strong>ch</strong>lüsselinformationen über eine bestimmte Lage<br />

quasi in E<strong>ch</strong>tzeit zur Verfügung zu haben.<br />

• «Erkennen» heisst, die gesammelten Informationen zu bewerten, um<br />

si<strong>ch</strong> besser und s<strong>ch</strong>neller ein Bild über die mögli<strong>ch</strong>e Lageentwicklung<br />

zu ma<strong>ch</strong>en.<br />

• «Ents<strong>ch</strong>eiden» bedeutet,aus <strong>der</strong> gewonnenen Überlegenheit im Lage-<br />

verständnis Nutzen zu ziehen, um die zu errei<strong>ch</strong>enden Ziele s<strong>ch</strong>neller zu<br />

formulieren und – davon ausgehend – die verfügbaren Mittel angemes-<br />

sener einzusetzen.<br />

• «Handeln» s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> heisst, die festgelegten Ziele mit einem Mini-<br />

mum an Mitteln ras<strong>ch</strong>er in handfeste und zielgenaue Wirkung umzu-<br />

wandeln.<br />

Der Rhythmus so geführter Operationen – man spri<strong>ch</strong>t diesbezügli<strong>ch</strong> von ver-<br />

netzter Operationsführung (NEO) – wird erhebli<strong>ch</strong> bes<strong>ch</strong>leunigt. Zeit wird<br />

dadur<strong>ch</strong> vermehrt zu einem erfolgrelevanten Faktor. Im Grunde geht es<br />

darum, Risiken und Chancen einer bestimmten Lage ras<strong>ch</strong>er zu erkennen<br />

und dur<strong>ch</strong> bestmögli<strong>ch</strong>e Kräftekonzentration s<strong>ch</strong>neller und effizienter zu han-<br />

deln. Die Bes<strong>ch</strong>leunigung <strong>der</strong> Ents<strong>ch</strong>lussfassung bedeutet über die gesamte<br />

Bandbreite mögli<strong>ch</strong>er <strong>Armee</strong>einsätze hinweg einen erhebli<strong>ch</strong>en Vorteil.<br />

Im Katastrophenfall kann aufgrund bereits eingesetzter o<strong>der</strong> zusätzli<strong>ch</strong> ver-<br />

fügbarer ziviler o<strong>der</strong> militäris<strong>ch</strong>er Mittel s<strong>ch</strong>neller ein integrales Bild <strong>der</strong> Lage<br />

gewonnen werden, wodur<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong> die Prioritäten für die Weiterführung <strong>der</strong><br />

Hilfseinsätze ras<strong>ch</strong>er festlegen lassen. Die Reaktionszeit verkürzt si<strong>ch</strong> dadur<strong>ch</strong><br />

erhebli<strong>ch</strong>. Dank vernetzter Operationsführung kann umgehend und flexibel<br />

auf allfällige Lageän<strong>der</strong>ungen reagiert werden. Ganz allgemein gilt, dass die<br />

Vernetzung ziviler und militäris<strong>ch</strong>er Akteure im Berei<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Si<strong>ch</strong>erheit wesent-<br />

li<strong>ch</strong> zu einer qualitativen Verbesserung ihrer Zusammenarbeit beiträgt.<br />

Konkrete Umsetzung<br />

Will man si<strong>ch</strong> die Vorteile vernetzter Operationsführung zunutze ma<strong>ch</strong>en,<br />

so bedingt dies das Vorhandensein entspre<strong>ch</strong>en<strong>der</strong> Prozesse und Sys-<br />

Vorteile und Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Vernetzung<br />

Ein netzwerkgestützter Ansatz <strong>der</strong> Operationsführung bringt zahlrei<strong>ch</strong>e<br />

Vorteile mit si<strong>ch</strong>:<br />

• Bes<strong>ch</strong>leunigung des Führungsrhythmus,<br />

• erlei<strong>ch</strong>terte Konzentration <strong>der</strong> Kräfte auf das Ziel,<br />

• Ökonomie <strong>der</strong> Kräfte,<br />

• Flexibilität im Einsatz und<br />

• Steigerung <strong>der</strong> Handlungsfreiheit.


teme. Diese werden C4ISTAR 1 genannt und bestehen aus folgenden<br />

Elementen:<br />

•Einer Telematikinfrastruktur, wel<strong>ch</strong>e die Sensoren, Effektoren, Füh-<br />

rungssysteme und Dienste mithilfe vers<strong>ch</strong>iedener Netze 2 transparent<br />

und si<strong>ch</strong>er verbindet und glei<strong>ch</strong>zeitig die Verbindungen zu den Partner-<br />

systemen si<strong>ch</strong>erstellt.<br />

• Sensoren, die Daten und Informationen sammeln. Sie bilden das<br />

te<strong>ch</strong>nologis<strong>ch</strong>e Herzstück von ISTAR.<br />

• Ents<strong>ch</strong>eidträgern,die auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> gesammelten Informatio-<br />

nen und in Einklang mit ihrer Lagebeurteilung die zu errei<strong>ch</strong>enden Ziele<br />

festlegen und die Effektoren zur Erzeugung <strong>der</strong> angestrebten Wirkung<br />

einsetzen. Die Ents<strong>ch</strong>eidträger werden bei ihrer Tätigkeit von Führungs-<br />

informationssystemen (FIS) unterstützt. Diese stellen die Grundkompo-<br />

nente <strong>der</strong> Plattform C4I dar.<br />

ARMEE aktuell 2 2006 Weiterentwicklung <strong>der</strong> <strong>Armee</strong><br />

• Effektoren, wel<strong>ch</strong>e je na<strong>ch</strong> definierten Zielen auf die Lage einwirken.<br />

Diese Aufgabe wird von den vers<strong>ch</strong>iedenen Waffensystemen und Gerä-<br />

ten wahrgenommen.<br />

• Diensten, wel<strong>ch</strong>e die Sensordaten auswerten und den Ents<strong>ch</strong>eid-<br />

trägern und Effektoren damit eine Ents<strong>ch</strong>eidhilfe zur Verfügung stellen.<br />

Die Gesamtar<strong>ch</strong>itektur dient dazu, die angestrebte Wirkung zeitgere<strong>ch</strong>t,<br />

zielgenau und koordiniert zu erzeugen und dadur<strong>ch</strong> die definierten Ziele zu<br />

errei<strong>ch</strong>en.<br />

1 C4ISTAR – International gebräu<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>es Akronym für Command, Control, Communication,<br />

Computer, Intelligence, Surveillance, Target Acquisition and Reconnaissance.<br />

2 Man unters<strong>ch</strong>eidet kommerzielle, krisenresistente und militäris<strong>ch</strong>e Netze.<br />

A 7


A 8<br />

Tapetenwe<strong>ch</strong>sel<br />

Vom Klassenzimmer in den<br />

SWISSCOY-Einsatz<br />

Seit April 2006 leistet Gefreite Nicole Kun-<br />

<strong>der</strong>t (27) einen Auslandeinsatz im Kosovo.<br />

Sie ist Angehörige des 14. SWISSCOY -<br />

Kontingents. Anfangs Oktober kehrte die<br />

St. Gallerin zurück in die S<strong>ch</strong>weiz. Kurz<br />

vor ihrem Wie<strong>der</strong>eintritt in das Zivilleben<br />

wollten wir von ihr wissen, wie sie die<br />

letzten se<strong>ch</strong>s Monate erlebt hat.<br />

Gian Carlí Stäubli, Fabienne Egli, PIO-Team<br />

SWISSCOY 15<br />

PIO-Team: Nicole Kun<strong>der</strong>t, was ist Ihre Aufgabe<br />

hier im Einsatz, wel<strong>ch</strong>es sind die Haupttätigkeiten?<br />

Nicole Kun<strong>der</strong>t:«I<strong>ch</strong> bin als Assistentin <strong>der</strong> Ver-<br />

antwortli<strong>ch</strong>en für Re<strong>ch</strong>tsberatung und Personal-<br />

führung eingesetzt. Dazu gehört s<strong>ch</strong>wergewi<strong>ch</strong>-<br />

tig die <strong>admin</strong>istrative Unterstützung im Berei<strong>ch</strong><br />

Personalführung, zum Beispiel das Erstellen von<br />

Arbeitszeugnissen, das Führen <strong>der</strong> Ferienpla-<br />

nung, das Ausstellen von Qualifikationen. Bei<br />

«Man muss si<strong>ch</strong> bewusst sein, dass<br />

man die persönli<strong>ch</strong>en Interessen und<br />

Wüns<strong>ch</strong>e zurückstecken muss. Es ist<br />

ein militäris<strong>ch</strong>er Einsatz.»<br />

Abwesenheit meiner Vorgesetzten übernehme<br />

i<strong>ch</strong> <strong>der</strong>en Stellvertretung. Gemeinsam mit einem<br />

Rekrutierungsteam aus <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz und <strong>der</strong><br />

Re<strong>ch</strong>tsberaterin organisieren und führen wir die<br />

Rekrutierungsgesprä<strong>ch</strong>e für die Liaison and<br />

Observation Teams (LOT) in Bosnien-Herzegowi-<br />

na mit interessierten Personen aus dem jeweili-<br />

gen SWISSCOY-Kontingent dur<strong>ch</strong>. Ebenfalls aus<br />

dem 14. Kontingent konnten wir Verträge von<br />

Personen verlängern, die si<strong>ch</strong> für weitere se<strong>ch</strong>s<br />

Monate verpfli<strong>ch</strong>ten mö<strong>ch</strong>ten, sofern sie si<strong>ch</strong><br />

Nicole Kun<strong>der</strong>t, eine von elf SWISSCOY-Frauen unter 191 männli<strong>ch</strong>en Soldaten.<br />

dur<strong>ch</strong> ihr persönli<strong>ch</strong>es Engagement ausgezei<strong>ch</strong>-<br />

net haben. Wir sind die S<strong>ch</strong>nittstelle in personal-<br />

re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en Angelegenheiten zum Kompetenz-<br />

zentrum für friedensför<strong>der</strong>nde Auslandeinsätze<br />

<strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weizer <strong>Armee</strong> SWISSINT in Stans NW.»<br />

Wel<strong>ch</strong>es war für Sie das zentrale positive<br />

Erlebnis während den vergangenen se<strong>ch</strong>s<br />

Monaten?<br />

«Dur<strong>ch</strong> den Umstand, dass wir als S<strong>ch</strong>icksalsge-<br />

meins<strong>ch</strong>aft se<strong>ch</strong>s Monate auf engstem Raum<br />

zusammenleben und -arbeiten, lernten wir das<br />

Gegenüber mit all seinen Charakterzügen ken-<br />

nen. Niemand kann si<strong>ch</strong> über so lange Zeit hin-<br />

ter einer Maske verstecken. Es entstanden im<br />

Verlaufe <strong>der</strong> Zeit enge Freunds<strong>ch</strong>aften, die au<strong>ch</strong><br />

na<strong>ch</strong> dem Einsatz weiter gepflegt werden.»<br />

Wie haben Sie persönli<strong>ch</strong> vom Einsatz<br />

profitiert, was haben Sie gelernt?<br />

«In diesem halben Jahr habe i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> selber<br />

besser kennen gelernt, davon profitiere i<strong>ch</strong> am


«In diesem halben Jahr habe i<strong>ch</strong><br />

mi<strong>ch</strong> selber besser kennen gelernt».<br />

meisten. Dur<strong>ch</strong> das Zusammenleben im Camp<br />

lernte i<strong>ch</strong> im Berei<strong>ch</strong> Sozialkompetenz enorm<br />

viel. Zudem war es eine Chance, im internatio-<br />

nalen Rahmen zu arbeiten.»<br />

Wel<strong>ch</strong>e neuen berufli<strong>ch</strong>en Perspektiven<br />

haben si<strong>ch</strong> für Sie dur<strong>ch</strong> den Einsatz<br />

eröffnet?<br />

«Als Primarlehrerin stellte für mi<strong>ch</strong> <strong>der</strong> reine<br />

Bürojob eine neue Herausfor<strong>der</strong>ung dar. Insbe-<br />

son<strong>der</strong>e zeigte mir die Arbeit, wie komplex Per-<br />

sonalmanagement sein kann. Diese Erfahrungen<br />

kann i<strong>ch</strong> sehr gut in meine Tätigkeit als Primar-<br />

lehrerin einfliessen lassen.»<br />

Würden Sie die Teilnahme an einem<br />

SWISSCOY-Einsatz weiterempfehlen?<br />

«Ja, gerade für Leute, die flexibel und offen für<br />

neue Herausfor<strong>der</strong>ungen sind, kann i<strong>ch</strong> einen<br />

SWISSCOY-Einsatz sehr empfehlen. Auf meine<br />

Persönli<strong>ch</strong>keitsentwicklung hatten diese se<strong>ch</strong>s<br />

Monate einen ausserordentli<strong>ch</strong> positiven Ein-<br />

fluss.»<br />

Wel<strong>ch</strong>e Erfahrungen ma<strong>ch</strong>ten Sie als<br />

weibli<strong>ch</strong>e Angehörige <strong>der</strong> SWISSCOY?<br />

«Wir sind nur elf Frauen von insgesamt 202<br />

Kontingentsangehörigen. Als Frau steht man<br />

gewissermassen ständig im Rampenli<strong>ch</strong>t; jede<br />

Handlung, jede Äusserung wird genau regis-<br />

triert.»<br />

Was würden Sie zukünftigen SWISSCOY-<br />

Angehörigen als Rats<strong>ch</strong>lag mit auf den<br />

Weg geben?<br />

«Sie o<strong>der</strong> er sollte si<strong>ch</strong> genau auf den Einsatz<br />

vorbereiten, si<strong>ch</strong> informieren, wel<strong>ch</strong>e Funktion<br />

und wel<strong>ch</strong>e Bedingungen sie o<strong>der</strong> ihn hier<br />

erwarten: Kultur,Gesells<strong>ch</strong>aft, Klima, Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>-<br />

te und UNO-Politik (Statusfrage des Kosovos).<br />

Man muss si<strong>ch</strong> bewusst sein, dass man die per-<br />

sönli<strong>ch</strong>en Interessen und Wüns<strong>ch</strong>e zurückste-<br />

cken muss. Es ist ein militäris<strong>ch</strong>er Einsatz. In <strong>der</strong><br />

Ausbildung ist es wi<strong>ch</strong>tig, dass allen klar kom-<br />

muniziert wird, wel<strong>ch</strong>en Auftrag die SWISSCOY<br />

im Kosovo erfüllt.»<br />

Was waren bzw.sind die Reaktionen Ihres<br />

Umfeldes bezügli<strong>ch</strong> Ihres Einsatzes bei<br />

<strong>der</strong> SWISSCOY?<br />

«Zuerst kritis<strong>ch</strong>. Als i<strong>ch</strong> jedo<strong>ch</strong> meine Gründe<br />

erläutert hatte, wu<strong>ch</strong>s in meinem näheren<br />

Umfeld au<strong>ch</strong> das Verständnis. Zu jedem Zeit-<br />

punkt konnte i<strong>ch</strong> auf die Unterstützung meiner<br />

Angehörigen zählen, obwohl ni<strong>ch</strong>t alle meinen<br />

ARMEE aktuell 2 2006 Einsätze A 9<br />

Nicole Kun<strong>der</strong>t, von <strong>der</strong> Primarlehrerin zur Re<strong>ch</strong>ts- und Personalassistentin.<br />

(Bil<strong>der</strong>: Marcel Rie<strong>der</strong>,PIO SWISSCOY 14)<br />

Ents<strong>ch</strong>eid hun<strong>der</strong>tprozentig zu verstehen ver-<br />

mo<strong>ch</strong>ten.» ■<br />

Info<br />

Details zum SWISSCOY-Einsatz o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Missionen unter:<br />

www.armee.<strong>ch</strong>/PEACE-SUPPORT o<strong>der</strong><br />

recruit.swisspso@vtg.<strong>admin</strong>.<strong>ch</strong>


A 10<br />

Fremdkörper aus <strong>der</strong> Natur entfernen<br />

Ges<strong>ch</strong>ossräumung<br />

auf dem Lauteraarglets<strong>ch</strong>er<br />

Bereits zum vierzehnten Mal hat die Luftwaffe im Zielgebiet des<br />

Flabs<strong>ch</strong>iessplatzes Gluringen (VS) eine Ges<strong>ch</strong>ossräumungsaktion<br />

dur<strong>ch</strong>geführt. Insgesamt wurden 1650kg 35mm-Fliegerabwehr-<br />

ges<strong>ch</strong>osse entsorgt.<br />

Hansjürg Klossner, Kommunikation Luftwaffe<br />

Die vom Flabs<strong>ch</strong>iessplatz Gluringen aus abgefeuerten 35mm-Ges<strong>ch</strong>osse<br />

liegen weit verstreut im jeweils abgesperrten Gebiet zwis<strong>ch</strong>en Lauteraar-<br />

und Fies<strong>ch</strong>erglets<strong>ch</strong>er.Wenn im Sommer <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>nee s<strong>ch</strong>milzt, liegen sie<br />

zumeist gut si<strong>ch</strong>tbar auf o<strong>der</strong> knapp unter <strong>der</strong> Eisoberflä<strong>ch</strong>e. Sie bestehen<br />

aus Metalllegierungen, weisen keinerlei Sprengstoffe auf und sind für Alpi-<br />

nisten und Bergwan<strong>der</strong>er gefahrlos. Aber es sind denno<strong>ch</strong> unerwüns<strong>ch</strong>te<br />

Fremdkörper,die zu entsorgen sind. Die Luftwaffe räumt deshalb seit Jahren<br />

mit beträ<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>em Aufwand immer wie<strong>der</strong> Teile des Zielgebietes.<br />

Anfangs September 2006 wurden grosse Berei<strong>ch</strong>e abgesu<strong>ch</strong>t, die s<strong>ch</strong>on<br />

einige Jahre ni<strong>ch</strong>t mehr geräumt wurden und dur<strong>ch</strong> die viel begangene<br />

Gipfel- und Hüttenanstiege führen. Der bereits gefallene Neus<strong>ch</strong>nee beein-<br />

trä<strong>ch</strong>tigte das Resultat <strong>der</strong> Räumung nur geringfügig. Dafür wurde viel auf<br />

Helipilot im Gebirge.<br />

dem Glets<strong>ch</strong>er zurückgelassener, ziviler S<strong>ch</strong>rott gefunden, zusammen-<br />

getragen und in Ri<strong>ch</strong>tung Oberaar weggeflogen, wo alles auf Fahrzeuge<br />

verladen und <strong>der</strong> sa<strong>ch</strong>gemässen Entsorgung zugeführt wurde.<br />

Unter <strong>der</strong> Leitung von Fritzi Teus<strong>ch</strong>er vom Flugplatzkommando Meiringen<br />

waren an <strong>der</strong> diesjährigen Ges<strong>ch</strong>ossräumung insgesamt 22 Mitarbeiter von<br />

Luftwaffe,<strong>Logistikbasis</strong> <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> und Militärpolizei sowie 10 Dur<strong>ch</strong>diener<br />

beteiligt. Am herrli<strong>ch</strong>en Spätsommertag, als wir die Räumung beoba<strong>ch</strong>teten,<br />

gesellte si<strong>ch</strong> mit Beat Vettor vom Lehrverband Flab 33 <strong>der</strong> eigentli<strong>ch</strong>e<br />

Auftraggeber zum Deta<strong>ch</strong>ement. Und weil er au<strong>ch</strong> selber etwas zum Erfolg<br />

<strong>der</strong> Aktion beitragen wollte, s<strong>ch</strong>nallte er si<strong>ch</strong> wie alle an<strong>der</strong>en die Sammel-<br />

ausrüstung um.<br />

Insgesamt sieben Alouette 3-Piloten waren für Helfer- und Materialtrans-<br />

port eingesetzt. Sie profitierten ihrerseits von einem anspru<strong>ch</strong>svollen<br />

Training. «Dank dieser Aktion kommen wir Milizler zu einer Fülle von Lan-<br />

dungen auf Eis und Geröll, und das im Ho<strong>ch</strong>gebirge, wo die Alouette 3<br />

an<strong>der</strong>e Flugeigens<strong>ch</strong>aften ausweist und nur reduziert beladen werden<br />

kann» meinte einer <strong>der</strong> Piloten beim – übrigens wie gewohnt hervorragen-<br />

den – Mittagessen in <strong>der</strong> Lauteraarhütte. Wer diese selber einmal besu<strong>ch</strong>en<br />

mö<strong>ch</strong>te, wan<strong>der</strong>t rund 4 Stunden vom Grimsel Hospiz aus und geniesst<br />

eine phantastis<strong>ch</strong>e Aussi<strong>ch</strong>t. Diese war au<strong>ch</strong> für die hart arbeitenden<br />

Mitglie<strong>der</strong> des Ges<strong>ch</strong>ossräumungsdeta<strong>ch</strong>ements eine Art unbezahlbarer<br />

Zusatzlohn. ■


Die Ges<strong>ch</strong>ossräumequipe. (Bil<strong>der</strong>: Luftwaffe)<br />

ARMEE aktuell 2 2006 Einsätze A 11<br />

Die angerosteten o<strong>der</strong> korrodierten Ges<strong>ch</strong>osse sind ungefährli<strong>ch</strong>,<br />

gehören aber trotzdem ni<strong>ch</strong>t auf den Glets<strong>ch</strong>er.<br />

Mit dem Eispickel werden die Ges<strong>ch</strong>osse ausgegraben. Vom Einsatz profitieren au<strong>ch</strong> die Helikopterpiloten,<br />

wel<strong>ch</strong>e rund 150 Ho<strong>ch</strong>gebirgslandungen absolvierten.


A 12<br />

Dur<strong>ch</strong>diener <strong>der</strong> Mob Log Ber Kp 104-3 im Räum-Einsatz<br />

Der militäris<strong>ch</strong>e und <strong>der</strong> zivile Teil <strong>der</strong> <strong>LBA</strong><br />

arbeiten Hand in Hand<br />

Ein gut eingespieltes T eam von se<strong>ch</strong>s<br />

Dur<strong>ch</strong>dienern sowie einem <strong>LBA</strong>-Mitarbeiter<br />

räumte im Sommer 2006 das ehemalige<br />

Aussenzeughaus in Flamatt FR. Auftragge-<br />

ber war Kurt P eter, Betriebsprojektleiter<br />

Abbau aus dem Logistik-Center Thun. Das<br />

<strong>LBA</strong>-Team vor Ort führte Willi Zaugg, für<br />

das fünfköpfige Dur<strong>ch</strong>diener-Deta<strong>ch</strong>ement<br />

war Wm Sandra F ässler zuständig.<br />

Eva Zwahlen, stv Chefin Kommunikation<br />

<strong>Logistikbasis</strong> <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> <strong>LBA</strong><br />

Von aussen würde man dem ehemaligen Aus-<br />

senzeughaus Flamatt ni<strong>ch</strong>t ansehen, dass es<br />

seine Pfli<strong>ch</strong>t und S<strong>ch</strong>uldigkeit bald getan<br />

haben wird, stünden da ni<strong>ch</strong>t eine grosse<br />

S<strong>ch</strong>uttmulde sowie ein Lastwagen vor dem<br />

Gebäude. Ges<strong>ch</strong>äftig vers<strong>ch</strong>ieben Angehörige<br />

<strong>der</strong> Mobilen Logistik-Bereits<strong>ch</strong>aftskompanie<br />

104-3, <strong>der</strong> Dur<strong>ch</strong>diener-Kompanie <strong>der</strong> Logis-<br />

tikbrigade 1 (Log Br 1), Paletten mit <strong>Armee</strong>ma-<br />

terial, kontrollieren die Etats, bespre<strong>ch</strong>en<br />

untereinan<strong>der</strong> das weitere Vorgehen. Das ehe-<br />

malige Aussenzeughaus Flamatt wird im Jahr<br />

2006 im Rahmen des Stationierungskonzepts<br />

<strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weizer <strong>Armee</strong> vollständig geräumt und<br />

besenrein <strong>der</strong> armasuisse Immobilien über-<br />

geben. Diese ist ans<strong>ch</strong>liessend dafür zustän-<br />

dig, die Räumli<strong>ch</strong>keiten zu verkaufen o<strong>der</strong> zu<br />

vermieten.<br />

Vergangenheit und Zukunft liegen<br />

nahe beieinan<strong>der</strong><br />

Das se<strong>ch</strong>sköpfige Team führt Willi Zaugg, ehe-<br />

maliger Chef Genieleihdepot Burgdorf. «I<strong>ch</strong> bin<br />

mit diesem Deta<strong>ch</strong>ement sehr zufrieden», äus-<br />

sert si<strong>ch</strong> <strong>der</strong> 56-jährige Zaugg zu den fünf<br />

Männern und ihrer Gruppenführerin, <strong>der</strong> 23-<br />

jährigen Wm Sandra Fässler. Die gelernte<br />

Autologistik-Verkäuferin ist im Juli 2005 in die<br />

Rekrutens<strong>ch</strong>ule eingerückt und ents<strong>ch</strong>ied<br />

damals, «weiterzuma<strong>ch</strong>en» und ihren Dienst<br />

an einem Stück zu leisten, «damit es einmal<br />

vorbei ist». Seit Ende März 2006 ist Fässler<br />

mit ihrer Gruppe in Flamatt, wo sie Willi Zaugg<br />

dabei unterstützt, das grosse Aussenzeughaus<br />

zu räumen. Der Gang dur<strong>ch</strong> das dreistöckige<br />

Gebäude glei<strong>ch</strong>t einem Blick in die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te:<br />

Wo einst zig Kompanien ihr Korpsmaterial<br />

lagerten, stehen heute leere Holzgestelle. In<br />

<strong>der</strong> Luft liegt <strong>der</strong> typis<strong>ch</strong>e Geru<strong>ch</strong> von Le<strong>der</strong><br />

und <strong>der</strong> vielen Angehörigen <strong>der</strong> <strong>Armee</strong>, die<br />

während Jahrzehnten im Zeughaus ein- und<br />

ausgingen.<br />

Mittlerweile haben Zauggs Dur<strong>ch</strong>diener ganze<br />

Arbeit geleistet und sämtli<strong>ch</strong>es Material von<br />

den oberen Ges<strong>ch</strong>ossen ins Parterre ge-<br />

s<strong>ch</strong>leppt. Einiges, wie zum Beispiel die vielen<br />

Fahrrä<strong>der</strong>, kommt in die Liq-Shops na<strong>ch</strong> Thun<br />

und Mün<strong>ch</strong>enbu<strong>ch</strong>see, vieles wird weggewor-<br />

fen. Das findet Sdt David Bregy s<strong>ch</strong>ade. Dem<br />

20-jährigen gelernten Logistik-Assistenten sind<br />

die Arbeiten, die er hier zu erledigen hat, ni<strong>ch</strong>t<br />

fremd. «Wir räumen alle Gestelle aus, kom-<br />

missionieren o<strong>der</strong> entsorgen, je na<strong>ch</strong> Auftrag,<br />

das Material.» Ihm sei klar, weshalb so viele<br />

ehemalige Militärlogistikbetriebe geräumt und<br />

ges<strong>ch</strong>lossen würden, denn «diese Logistik ist ja<br />

viel zu teuer».<br />

Am glei<strong>ch</strong>en Strick ziehen<br />

Umstrukturierung <strong>der</strong> <strong>Armee</strong>logistik bedeutet<br />

au<strong>ch</strong> Personalumbau und -abbau. Der 56-jährige


Willi Zaugg hatte Glück im Unglück: Dank seinen<br />

25 Jahren beim Bund kam er ins Supportcenter<br />

Bund. «I<strong>ch</strong> war von Anfang an als Koordinator<br />

<strong>der</strong> Liquidation im Raum Bern vorgesehen», so<br />

Zaugg. An <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit den Dur<strong>ch</strong>-<br />

dienern s<strong>ch</strong>ätzt er vor allem, dass das Wissen<br />

ni<strong>ch</strong>t verloren geht. Sein Fazit: «Wm Fässler hat<br />

ihre Leute im Griff.» Und wie hat Sandra Fässler<br />

die Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> <strong>LBA</strong> empfunden?<br />

«I<strong>ch</strong> hatte meine Vorurteile, wie man<strong>ch</strong>e an<strong>der</strong>e<br />

si<strong>ch</strong>erli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong>. Aber die Mens<strong>ch</strong>en, mit denen<br />

i<strong>ch</strong> zusammenarbeitete, belehrten mi<strong>ch</strong> eines<br />

Besseren.»<br />

Im September 2006 sollten die Gebäude in Fla-<br />

matt, Sumiswald, Hasle und Ostermundigen<br />

vollständig geräumt sein; ein ehrgeiziger Fahr-<br />

plan. Zaugg ist optimistis<strong>ch</strong>: «So, wie i<strong>ch</strong> das<br />

beurteilen kann, kommt es gut». Die Unterstüt-<br />

zung zur Errei<strong>ch</strong>ung dieses Ziels hat er: in<br />

Gestalt von Wm Sandra Fässler und ihren<br />

Dur<strong>ch</strong>diener-Kollegen. ■<br />

Ein gut eingespieltes Team:<br />

ARMEE aktuell 2 2006 Einsätze A 13<br />

Seit Juli 2004 ist Kurt Peter Betriebsprojektleiter Abbau für das heutige<br />

Logistik-Center Thun. Mit dem Pilotprojekt «Abbau Interlaken/Meiringen»<br />

wurden bis Februar 2005 zwei eidgenössis<strong>ch</strong>e Zeughausbetriebe kom-<br />

plett aufgelöst. Ein Jahr später erhielt Peter den Auftrag, 52 teilweise<br />

voll belegte Gebäude mit einer Lagerflä<strong>ch</strong>e von total ca. 50’000 m 2 im<br />

Raum Saanenland,Simmental, Kan<strong>der</strong>tal, Bern, Seeland (z.B. Aussen-<br />

zeughaus Flamatt) und im Emmental bis Ende November 2006 zu räu-<br />

men. Infolge mangeln<strong>der</strong> eigener Ressourcen wurde die Mob Log Ber Kp<br />

104/3 zur Unterstützung beigezogen. «Der Einsatz <strong>der</strong> ‘Abbau-Equipe’,<br />

bestehend aus <strong>LBA</strong>-Mitarbeitern und Dur<strong>ch</strong>dienern, hat si<strong>ch</strong> hervorra-<br />

gend bewährt.»<br />

Willi Zaugg war Teamleiter vor Ort <strong>der</strong> Räumung des ehemaligen Aus-<br />

senzeughauses Flamatt. Der 56-jährige ehemalige Chef Genieleihdepot<br />

Burgdorf, wohnhaft in Oberburg, era<strong>ch</strong>tete die Zusammenarbeit mit den<br />

jungen Dur<strong>ch</strong>dienern als positiv,da er so über eine längere Zeit mit den<br />

glei<strong>ch</strong>en Leuten zusammenarbeiten konnte.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Räumung des ehemaligen Aussenzeughauses Flamatt<br />

führte Wm Sandra Fässler ein Deta<strong>ch</strong>ement von fünf Dur<strong>ch</strong>dienern <strong>der</strong><br />

Mobilen Logistik-Bereits<strong>ch</strong>aftskompanie 104-3. Die Räumungsarbeiten<br />

empfand die gelernte Autologistik-Verkäuferin als abwe<strong>ch</strong>slungsrei<strong>ch</strong>.<br />

Sandra Fässler ist 23 Jahre alt und wohnt in Löhningen SH.<br />

Sdt David Bregy war einer <strong>der</strong> fünf Dur<strong>ch</strong>diener <strong>der</strong> Mobilen Logistik-<br />

Bereits<strong>ch</strong>aftskompanie 104-3, wel<strong>ch</strong>e das Aussenzeughaus Flamatt<br />

räumten. Der gelernte Logistik-Assistent hat si<strong>ch</strong> für das Dur<strong>ch</strong>diener-<br />

Modell ents<strong>ch</strong>ieden, weil er unmittelbar vor <strong>der</strong> Rekrutens<strong>ch</strong>ule ohne<br />

Stelle war.Das wird au<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> absolvierter Rekrutens<strong>ch</strong>ule so sein.<br />

Bregy ist aber überzeugt, etwas zu finden, denn: «Wenn man will, klappt<br />

es immer.»<br />

(Bil<strong>der</strong>: Eva Zwahlen)


A 14<br />

AMBA CENTRO ist jetzt Sa<strong>ch</strong>e <strong>der</strong> Militäris<strong>ch</strong>en Si<strong>ch</strong>erheit, aber…<br />

…WK-Einheiten sind weiterhin im Einsatz<br />

Seite Mitte Jahr liegt die V erantwortung<br />

für den Einsatz AMBA CENTRO bei<br />

<strong>der</strong> Militäris<strong>ch</strong>en Si<strong>ch</strong>erheit. Der Start<br />

erfolgte mit einigen Nebengeräus<strong>ch</strong>en,<br />

stellte man do<strong>ch</strong> bald einmal fest, dass<br />

die ho<strong>ch</strong> gesteckten Ziele ni<strong>ch</strong>t alle<br />

wuns<strong>ch</strong>gemäss erfüllt werden konnten.<br />

Daniel Laro<strong>ch</strong>e, Kommunikation Heer<br />

Die geringen Bestände <strong>der</strong> Infanterie-Dur<strong>ch</strong>-<br />

diener führten dazu, dass die Übernahme <strong>der</strong><br />

Verantwortung für den subsidiären Si<strong>ch</strong>erungs-<br />

einsatz AMBA CENTRO ni<strong>ch</strong>t wie angestrebt rei-<br />

bungslos über die Bühne ging.<br />

Allerdings gilt es etwas zu unterstrei<strong>ch</strong>en: Es<br />

wurde nie behauptet, dass AMBA CENTRO jetzt<br />

auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> Profis <strong>der</strong> Mil Si<strong>ch</strong> und<br />

dur<strong>ch</strong> die Infanterie-Dur<strong>ch</strong>diener ausgeübt wer-<br />

den kann. Von Anfang an war bekannt, dass<br />

no<strong>ch</strong> WK-Truppen die Lücken auffüllen müssten.<br />

Nur waren die genauen Bestände <strong>der</strong> einsetz-<br />

baren Infanterie-Dur<strong>ch</strong>diener zuwenig präzise<br />

bekannt. Die Verantwortli<strong>ch</strong>en im Heer mussten<br />

also bei den bereits designierten Einheiten und<br />

ihren Kommandanten erhöhte Bestände anfor-<br />

<strong>der</strong>n. Dies war bereits vor etli<strong>ch</strong>en Monaten<br />

ges<strong>ch</strong>ehen und dürfte si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> im nä<strong>ch</strong>sten<br />

Jahr so fortsetzen. Knackpunkte sind und bleiben<br />

die Bestände <strong>der</strong> Infanterie-Dur<strong>ch</strong>diener.<br />

Aus diesem Grund sind jetzt bei <strong>der</strong> Bewa<strong>ch</strong>ung<br />

ausländis<strong>ch</strong>er Vertretungen WK-Soldaten und<br />

Dur<strong>ch</strong>diener im Berner Kir<strong>ch</strong>enfeldquartier zu<br />

sehen. Ein kleines Detail: Wenn ein AdA eine<br />

Pistole im Holster über dem re<strong>ch</strong>ten Obers<strong>ch</strong>en-<br />

kel trägt, ist er ein Dur<strong>ch</strong>diener.Steht er mit dem<br />

Gewehr vor <strong>der</strong> Bots<strong>ch</strong>aft, ist er ein WK-Soldat<br />

Die Territoriale Militärpolizei führt vor Ort<br />

Organisatoris<strong>ch</strong> sind – am Beispiel Bern – alle<br />

Wehrleute in <strong>der</strong> Infanterie Bereits<strong>ch</strong>aftskompanie<br />

104 mit Standort Ittigen (Dur<strong>ch</strong>diener) und Stett-<br />

len (WK-Truppen). Die Kompanieka<strong>der</strong> sind für<br />

den allgemeinen Dienstbetrieb und die Bereit-<br />

stellung <strong>der</strong> Ablösungen zuständig. Dazu verfügt<br />

die Kompanie an <strong>der</strong> Bolligenstrasse – neben<br />

dem Eisstadion Allmend – über eine vorgezogene<br />

Basis.<br />

Einsatzzentrale Worblaufen<br />

Wenn ein AdA vor <strong>der</strong> Bots<strong>ch</strong>aft eine Pistole<br />

im Holster trägt, ist er ein Dur<strong>ch</strong>diener.<br />

(Bil<strong>der</strong>: Daniel Laro<strong>ch</strong>e)<br />

Ein Wehrmann ist für 12 Stunden im rückwärtigen<br />

Raum, dana<strong>ch</strong> 12 Stunden in <strong>der</strong> Einsatzbasis.<br />

Hier rotiert er im Zweistundenrhythmus. Zwei<br />

Stunden ist er vor <strong>der</strong> diplomatis<strong>ch</strong>en Vertre-<br />

tung. Dann geht’s zur Pause für zwei Stunden<br />

in die Basis. Dort stehen ein S<strong>ch</strong>lafraum und<br />

Sanitäreinri<strong>ch</strong>tungen zur Verfügung, dort kann<br />

verpflegt werden, dort können TV o<strong>der</strong> Filme ab<br />

DVD anges<strong>ch</strong>aut werden.<br />

Die Verantwortung <strong>der</strong> Ka<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kompanie geht<br />

bis zum Transport zwis<strong>ch</strong>en den Standorten und<br />

den Einsatzpunkten. Die Tür des Transportfahr-<br />

zeuges ist also die S<strong>ch</strong>nittstelle in <strong>der</strong> Verant-<br />

wortung. Sobald <strong>der</strong> AdA vor Ort ist, liegt die<br />

Verantwortung bei <strong>der</strong> Ter MP Kp. Im Falle Bern ist<br />

es die Ter MP Kp 2, die über eine Einsatzzentrale<br />

in <strong>der</strong> alten «Waffenme<strong>ch</strong>»-Kaserne in Worblau-<br />

fen verfügt. Dort laufen au<strong>ch</strong> die Fäden zur Berner<br />

Stadtpolizei, die ja die oberste Verantwortung für<br />

die Arbeit trägt, zusammen. Mil Si<strong>ch</strong>, Dur<strong>ch</strong>die-<br />

ner und WK-Soldaten erfüllen einen subsidiären<br />

Einsatz. ■


Ein neues, mobiles Radar warnt die STIN-<br />

GER-S<strong>ch</strong>ützen au<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong>ts und bei<br />

s<strong>ch</strong>wierigen Si<strong>ch</strong>tbedingungen frühzeitig<br />

vor anfliegenden Flugzeugen. Die ersten<br />

zwei Ums<strong>ch</strong>ulungskurse auf das mobile<br />

Alarmierungssystem STINGER ALERT sind<br />

abges<strong>ch</strong>lossen.<br />

Hansjürg Klossner, Kommunikation Luftwaffe<br />

Neuste Errungens<strong>ch</strong>aft <strong>der</strong> Fliegerabwehr (Flab)<br />

ist das radargestützte Alarmierungssystem für<br />

die STINGER Feuereinheiten. Bis anhin wurden<br />

diese ledigli<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> eigene Luftbeoba<strong>ch</strong>ter<br />

alarmiert. Am Tag, bei guten meteorologis<strong>ch</strong>en<br />

Bedingungen, war dies zufrieden stellend. Ni<strong>ch</strong>t<br />

so bei Na<strong>ch</strong>t o<strong>der</strong> bei s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ten Si<strong>ch</strong>tverhält-<br />

nissen. Das gegenwärtig in <strong>der</strong> praktis<strong>ch</strong>en Ein-<br />

führung stehende STINGER ALERT System ist<br />

dank seines Radars in <strong>der</strong> Lage, im Umkreis von<br />

rund 35 Kilometern sowohl Kampfflugzeuge wie<br />

au<strong>ch</strong> Helikopter zu erfassen, und <strong>der</strong>en Position<br />

und Flugri<strong>ch</strong>tung dem Beoba<strong>ch</strong>ter auf dem Bild-<br />

s<strong>ch</strong>irm anzuzeigen. Mit Hilfe dieser Daten kön-<br />

nen die STINGER-S<strong>ch</strong>ützen wesentli<strong>ch</strong> früher,<br />

präziser und rund um die Uhr über anfliegende<br />

Ziele informiert werden.<br />

In nur zwei Wo<strong>ch</strong>en wurden die Soldaten auf das<br />

neue Radarsystem umges<strong>ch</strong>ult. Intensive theo-<br />

retis<strong>ch</strong>e Arbeit wurde dur<strong>ch</strong> die Handhabung <strong>der</strong><br />

Geräte an zahlrei<strong>ch</strong>en Übungsstationen ergänzt.<br />

Na<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Grundausbildung ging es in den prak-<br />

tis<strong>ch</strong>en Einsatz. Die Männer waren – kein Wun-<br />

<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> neuen Te<strong>ch</strong>nik, die es zu beherr-<br />

s<strong>ch</strong>en galt – interessiert und motiviert. Sogar bei<br />

grosser Hitze trugen sie klaglos die s<strong>ch</strong>were<br />

Splitters<strong>ch</strong>utzausrüstung.<br />

Neuartige Multisensorik-Posten<br />

Für die Ausbildung <strong>der</strong> Truppe wird die Infra-<br />

struktur auf dem ehemaligen Lenkwaffenstand-<br />

ort Torny genutzt. Brigadier Matthias Weibel,<br />

Kommandant des Lehrverbands Flab 33, ver-<br />

folgte die Ums<strong>ch</strong>ulungskurse persönli<strong>ch</strong>. Das<br />

STINGER Radarsystem sei für Einsätze über die<br />

ARMEE aktuell 2 2006 Einsätze A 15<br />

STINGER ALERT<br />

Dank STINGER Alert no<strong>ch</strong> ras<strong>ch</strong>er reagieren<br />

Soldat Gabriel Salm beoba<strong>ch</strong>tet das Radarbild, Soldat Enrico Fallet (hinten) meldet ein entdecktes Flugzeug mittels<br />

Funk an die STINGER-S<strong>ch</strong>ützen. (Bil<strong>der</strong>: Autor/Luftwaffe)<br />

ganze Breite <strong>der</strong> Palette <strong>der</strong> <strong>Armee</strong>aufträge aus-<br />

gelegt, erklärte er. Na<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Einführung verfüge<br />

man über elektronis<strong>ch</strong>-optis<strong>ch</strong>e Multisensorik-<br />

posten, wie es sie sonst in <strong>der</strong> ganzen <strong>Armee</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t gebe. Zudem könne man später die Radar-<br />

daten au<strong>ch</strong> an<strong>der</strong>en Systemen zuweisen.<br />

Das Alarmierungssystem des Herstellers Lock-<br />

heed-Martin wurde mit dem Rüstungsprogramm<br />

2002 für rund 70 Millionen Franken bes<strong>ch</strong>afft.<br />

Da das System inzwis<strong>ch</strong>en te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong> verbessert<br />

und die Rei<strong>ch</strong>weite von ursprüngli<strong>ch</strong> 20 auf rund<br />

35 km gesteigert wurde, war eine Na<strong>ch</strong>erpro-<br />

bung erfor<strong>der</strong>li<strong>ch</strong>. Das System wurde au<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong><br />

die USA, Portugal und – glei<strong>ch</strong>zeitig mit <strong>der</strong><br />

S<strong>ch</strong>weiz – Australien bes<strong>ch</strong>afft. Ein System lässt<br />

si<strong>ch</strong> mit einem einzigen Geländefahrzeug trans-<br />

portieren. Das Radar wird dabei auf einem Alumi-<br />

nium-Dreibein-Stativ montiert. Für die S<strong>ch</strong>weizer<br />

<strong>Armee</strong> wurde ein besser auf unsere Geländever-<br />

hältnisse abgestimmter Zehnmeter-Teleskop-<br />

Mast bes<strong>ch</strong>afft, <strong>der</strong> auf einem Anhänger montiert<br />

ist und die Rei<strong>ch</strong>weite verbessert. ■<br />

Die Radarantenne auf dem Zehnmeter-Mast «sieht»<br />

im Nahberei<strong>ch</strong> über Häuser und Bäume hinaus und<br />

erkennt Flugzeuge bis auf 35 km Entfernung.


A 16<br />

Das <strong>Armee</strong>lager für Behin<strong>der</strong>te (AlB) in Fies<strong>ch</strong> VS<br />

Das Mob Spit Bat 75 als Gastgeber<br />

Das AlB hat einen festen Platz im Herzen <strong>der</strong> Frauen und Männer,die jedes Jahr<br />

na<strong>ch</strong> Fies<strong>ch</strong> reisen. (Fotos: Mob Spit Bat 75 und Eva Zwahlen)<br />

Seit mehreren Jahren wird in Fies<strong>ch</strong> VS das <strong>Armee</strong>lager für<br />

Behin<strong>der</strong>te (AlB) dur<strong>ch</strong>geführt. Ziel: den Angehörigen von behin-<br />

<strong>der</strong>ten Mens<strong>ch</strong>en, die mit pflegeris<strong>ch</strong>en Aufgaben betraut sind,<br />

eine Auszeit zu ermögli<strong>ch</strong>en. Betrieben wird das Lager aus-<br />

s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> von Sanitätstruppen. Betreut wurden die Gäste im<br />

Juni 2006 dur<strong>ch</strong> Angehörige des Mobilen Spitalbataillons 75<br />

(Mob Spit Bat 75).<br />

Eva Zwahlen, stv Chefin Kommunikation <strong>Logistikbasis</strong> <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> <strong>LBA</strong><br />

«Wir nennen die behin<strong>der</strong>ten Mens<strong>ch</strong>en, die hier ihre Ferien verbringen,<br />

Gäste», betont Major Thomas Müller,Presse- und Informationsoffizier des<br />

Mob Spit Bat 75, glei<strong>ch</strong> zu Beginn. Für Aussenstehende mag es si<strong>ch</strong> viel-<br />

lei<strong>ch</strong>t um ein Detail handeln, für die Organisatoren jedo<strong>ch</strong> ist die Absi<strong>ch</strong>t<br />

klar: «Es geht unter an<strong>der</strong>em darum, dass die eingesetzten Angehörigen<br />

<strong>der</strong> <strong>Armee</strong> (AdA) Gelegenheit erhalten, an «e<strong>ch</strong>ten» Patienten ärztli<strong>ch</strong>e und<br />

pflegeris<strong>ch</strong>e Tätigkeiten auszuführen. Das for<strong>der</strong>t sie fa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>, physis<strong>ch</strong><br />

und psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>», hält Oberst Martin Bä<strong>ch</strong>told, Chef Truppenbelange Sanität<br />

im Ges<strong>ch</strong>äftsfeld Sanität <strong>der</strong> <strong>Logistikbasis</strong> <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> (<strong>LBA</strong>), fest.<br />

Seit 1982 wird das AlB unter Mitwirkung <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weizer <strong>Armee</strong> dur<strong>ch</strong>-<br />

geführt. Jedes Jahr haben vierzig bis fünfzig behin<strong>der</strong>te Mens<strong>ch</strong>en die<br />

Mögli<strong>ch</strong>keit, ein paar Tage in den Bergen zu verbringen. Wel<strong>ch</strong>es sind die<br />

«Aufnahmebedingungen»? «Die Anzahl <strong>der</strong> Teilnehmenden hängt mit-<br />

unter au<strong>ch</strong> vom Grad <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ungen ab», erläutert Oberst Bä<strong>ch</strong>told.<br />

«Ni<strong>ch</strong>t aufgenommen werden unter an<strong>der</strong>em psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong> Kranke, <strong>der</strong>en<br />

Betreuung speziell ausgebildetes Personal erfor<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> Personen mit<br />

ansteckenden Krankheiten.»<br />

Militäris<strong>ch</strong>e Organisation – ziviles Angebot<br />

Von den total 400 Angehörigen des Mob Spit Bat 75 wurden im Jahr 2006<br />

rund 95 AdA für die Betreuung <strong>der</strong> Gäste eingesetzt. Sieben Militärärzte<br />

vers<strong>ch</strong>iedenster Fa<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>tungen stellen die korrekte Weiterführung <strong>der</strong><br />

hausärztli<strong>ch</strong>en Behandlung und den Notfalldienst si<strong>ch</strong>er. Das Lager wird<br />

auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> von Sanitätstruppen betrieben. Die eingesetzte Formation<br />

ist von A bis Z für das Lager verantwortli<strong>ch</strong>; d.h. sie tätigt die notwendigen<br />

Planungen und Vorbereitungen, fasst das spezielle Material, ri<strong>ch</strong>tet die<br />

Infrastruktur ein, empfängt die Teilnehmenden, betreibt das Lager,sorgt für<br />

den Rücktransport <strong>der</strong> Teilnehmenden und baut die Infrastruktur wie<strong>der</strong><br />

zurück. Eine militäris<strong>ch</strong>e Organisation also, aber eindeutig ein ziviles Ange-<br />

bot. Den Gästen s<strong>ch</strong>eint es zu gefallen, und ni<strong>ch</strong>t wenige sind bereits zum<br />

x-ten Mal in Fies<strong>ch</strong> in den Ferien. Für Hans Peter S<strong>ch</strong>üpba<strong>ch</strong> ist es das<br />

«Animation», die tägli<strong>ch</strong>en Aktivitäten mit den Bewohnerinnen und Bewohnern,<br />

hat im Lagerleben einen hohen Stellenwert.<br />

Von den total 400 Angehörigen des Mob Spit Bat wurden im Jahr 2006<br />

rund 95 AdA für die Betreuung <strong>der</strong> Gäste eingesetzt.


zweite Mal. «Mein Hausarzt hat mi<strong>ch</strong> auf dieses Angebot aufmerksam<br />

gema<strong>ch</strong>t, aber i<strong>ch</strong> habe mi<strong>ch</strong> dann selber angemeldet», erzählt <strong>der</strong> 56-<br />

jährige Berner.«I<strong>ch</strong> betra<strong>ch</strong>te mi<strong>ch</strong> als Gast in einem Wie<strong>der</strong>holungskurs»,<br />

bes<strong>ch</strong>reibt er sein Verhältnis zu den militäris<strong>ch</strong>en Pflegern.<br />

«Animation», die tägli<strong>ch</strong>en Aktivitäten mit den Bewohnerinnen und<br />

Bewohnern, hat im Lagerleben einen hohen Stellenwert. So wird im<br />

sogenannten «Kreativ-Atelier» im Parterre <strong>der</strong> Unterkunft gemalt und<br />

gebastelt. Die Teilnahme an diesen Aktivitäten ist freiwillig; für die Orga-<br />

nisation ist das eigens zu diesem Zweck eingesetzte 38-köpfige Anima-<br />

tionsteam zuständig.<br />

Viel Geduld und gutes Zuhören<br />

Oblt Samuel Nie<strong>der</strong>berger ist Zugführer des Pflegezugs. Der 24-Jährige<br />

sowie seine beiden Kameraden, Sdt Lukas Stöcklin und Sdt Roger S<strong>ch</strong>wizer,<br />

leisten zum ersten Mal Dienst zugunsten von behin<strong>der</strong>ten Mens<strong>ch</strong>en. «Die<br />

Arbeit, die wir hier tun, ist sinnvoll. Wir erhalten immer sehr direkte Feed-<br />

Hans Peter S<strong>ch</strong>üpba<strong>ch</strong> – Gast<br />

Sdt Lukas Stöcklin – Pfleger<br />

Hans Peter S<strong>ch</strong>üpba<strong>ch</strong>, Jahrgang 1950,<br />

war bereits zum zweiten Mal in Fies<strong>ch</strong>.<br />

Er lernte so die <strong>Armee</strong> von einer ganz<br />

an<strong>der</strong>en Seite kennen, bes<strong>ch</strong>rieb <strong>der</strong><br />

ehemalige Infanterie-Gefreite sein Verhältnis<br />

zum Militär.Beson<strong>der</strong>s gefallen<br />

haben ihm <strong>der</strong> Ausflug zum Alets<strong>ch</strong>glets<strong>ch</strong>er<br />

und die typis<strong>ch</strong>en Militärkäses<strong>ch</strong>nitten.<br />

Für den 23-jährigen Lukas Stöcklin<br />

war die ganze Übung «ein Sprung ins<br />

kalte Wasser». Seine Arbeit bestand<br />

unter an<strong>der</strong>em darin, die Gäste aufzunehmen,<br />

zu pflegen, zu was<strong>ch</strong>en, sie<br />

zu mobilisieren und Ausflüge mit ihnen<br />

zu unternehmen. Sdt Stöcklin: «Die<br />

S<strong>ch</strong>icksale <strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong>en hier bewegen<br />

einen. I<strong>ch</strong> bin dankbar für meine<br />

Gesundheit.»<br />

backs von den Gästen und ihren Angehörigen», bes<strong>ch</strong>reibt Nie<strong>der</strong>berger<br />

seine Arbeit. Der 27-jährige Roger S<strong>ch</strong>wizer era<strong>ch</strong>tet die Arbeit als span-<br />

nende Herausfor<strong>der</strong>ung. «Mit viel Geduld und dur<strong>ch</strong> gutes Zuhören spürt<br />

man au<strong>ch</strong> bei Mens<strong>ch</strong>en, die si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t so gut artikulieren können, was<br />

ihre Bedürfnisse sind». Und <strong>der</strong> 23-jährige Lukas Stöcklin hat die Erfah-<br />

rung gema<strong>ch</strong>t, dass «die Gäste na<strong>ch</strong>si<strong>ch</strong>tig sind mit uns, weil sie wissen,<br />

dass es unser erstes Mal ist».<br />

ARMEE aktuell 2 2006 Leistungen<br />

Finanziert wird das AlB dur<strong>ch</strong> Beiträge <strong>der</strong> Lagerteilnehmerinnen und<br />

-teilnehmer an die Verpflegung, die Unterhaltung und an die Unfall-<br />

versi<strong>ch</strong>erung. Damit werden die entstehenden Kosten mehrheitli<strong>ch</strong><br />

gedeckt. Derzeit laufen Abklärungen, ob das Lager bei einem Besitzer-<br />

we<strong>ch</strong>sel des Feriendorfes Fies<strong>ch</strong> weiterhin in Fies<strong>ch</strong> stattfinden wird<br />

o<strong>der</strong> ob ein neuer Standort gesu<strong>ch</strong>t werden muss. So o<strong>der</strong> so: Das AlB<br />

hat einen festen Platz im Herzen <strong>der</strong> Frauen und Männer,die jedes Jahr<br />

na<strong>ch</strong> Fies<strong>ch</strong> reisen und die Lageratmosphäre geniessen – beste Reklame<br />

für unsere Milizarmee. ■<br />

Sdt Roger S<strong>ch</strong>wizer – Pfleger<br />

Roger S<strong>ch</strong>wizer, 27 Jahre alt, leistete<br />

zum ersten Mal Dienst zugunsten von<br />

behin<strong>der</strong>ten Mens<strong>ch</strong>en, unterstützte<br />

die Gäste beim Gang auf die Toilette<br />

und legte kleinere Verbände an. Er<br />

s<strong>ch</strong>ätze die Begegnungen mit Mens<strong>ch</strong>en,<br />

die kein einfa<strong>ch</strong>es Leben<br />

haben, «es gibt heute eben immer<br />

no<strong>ch</strong> Mens<strong>ch</strong>en, die na<strong>ch</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Kriterien leben, als die mo<strong>der</strong>ne<br />

Gesells<strong>ch</strong>aft».<br />

Oblt Samuel Nie<strong>der</strong>berger – Zugführer Pflegezug<br />

Der 24-jährige Samuel Nie<strong>der</strong>berger<br />

s<strong>ch</strong>ätzte die zwis<strong>ch</strong>enmens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en<br />

Begegnungen, die er in Fies<strong>ch</strong> erlebte.<br />

«Man erhält permanent Rückmeldungen<br />

von den Gästen, das ma<strong>ch</strong>t die<br />

Arbeit sehr sinnvoll». Oblt Nie<strong>der</strong>berger<br />

war für die militäris<strong>ch</strong>e Führung<br />

sowie die Personalplanung zuständig.<br />

A 17


A 18<br />

CISM-Crosscountry<br />

EM-Erfolge dank<br />

optimalen Dienstbedingungen<br />

W enn die besten S<strong>ch</strong>weizer Mittel- und<br />

Langstreckenläufer im Sommer na<strong>ch</strong><br />

St. Moritz einrücken, bleiben Uniform<br />

und Ordonanzs<strong>ch</strong>uhe für einmal daheim.<br />

Um si<strong>ch</strong> optimal für die S<strong>ch</strong>weizer- und<br />

Europameisters<strong>ch</strong>aften vorzubereiten,<br />

leisten V iktor Röthlin und Co. ihre Dienst-<br />

tage in Form von T rainingslagern und<br />

revan<strong>ch</strong>ieren si<strong>ch</strong> in Militärwettkämpfen.<br />

Manuel Stocker, Kommunikations<strong>ch</strong>ef CISM<br />

Lei<strong>ch</strong>tathletik<br />

Startnummer 475 in Afrika: Christian Belz, EM-Vierter<br />

von Göteborg, errei<strong>ch</strong>te den sehr guten 10. Rang an<br />

den Crossweltmeisters<strong>ch</strong>aften in Tunis.<br />

Einlaufen statt Eins<strong>ch</strong>iessen. Laufs<strong>ch</strong>ule statt<br />

Zugs<strong>ch</strong>ule. Die Waffen des CISM-Crosscountry<br />

Teams sind ni<strong>ch</strong>t Sturmgewehr und Panzerfaust,<br />

son<strong>der</strong>n die Beine – und Lunge. Diese brau<strong>ch</strong>en<br />

sie denn au<strong>ch</strong>. A<strong>ch</strong>tmal Tausend Meter in 2:50<br />

bis 2:55 Minuten stehen am Morgen bei den<br />

Langstrecklern auf dem Programm, dazwis<strong>ch</strong>en<br />

2 Minuten Trabpause. Am Na<strong>ch</strong>mittag folgt ein<br />

lockerer Dauerlauf von 10 km, plus Kraftgym-<br />

nastik. Kein Zuckers<strong>ch</strong>lecken. Selbst für x-fa<strong>ch</strong>e<br />

S<strong>ch</strong>weizermeister,um ni<strong>ch</strong>t zu sagen: Weltmeister.<br />

Startnummer 477:<br />

Rolf Rüfena<strong>ch</strong>t, Spezialist über 5000 Meter.<br />

Der Ex-Weltmeister André Bu<strong>ch</strong>er gehört nämli<strong>ch</strong><br />

au<strong>ch</strong> zum CISM-Ka<strong>der</strong>,hat indes ein sportli<strong>ch</strong>es<br />

Zwis<strong>ch</strong>enjahr einges<strong>ch</strong>altet. Überdies absolvier-<br />

ten die CISM-Aushänges<strong>ch</strong>il<strong>der</strong>, Viktor Röthlin<br />

(Marathon) und Christian Belz (10’000m), im<br />

Hinblick auf die Europameisters<strong>ch</strong>aften in Göte-<br />

borg ihr eigenes Trainingspensum. Mit Erfolg,<br />

wie die Silbermedaille von Röthlin und <strong>der</strong> vierte<br />

Platz von Belz zeigten. Mit dazu beigetragen<br />

haben dürfte si<strong>ch</strong>erli<strong>ch</strong> die dünne Luft im Enga-<br />

din. Die Laufbahn im Trainingslagermekka <strong>der</strong><br />

Ausdauersportler liegt auf rund 1800 m.ü.M.<br />

Und genau deshalb sind die meisten hier: Dur<strong>ch</strong><br />

den Aufenthalt in <strong>der</strong> Höhe wird <strong>der</strong> Körper<br />

gezwungen, mehr rote Blutkörper<strong>ch</strong>en zu produ-<br />

zieren. Die Folge ist eine grössere Sauerstoffauf-<br />

nahme und somit eine legale Leistungssteigerung.<br />

S<strong>ch</strong>on seit Jahren ermögli<strong>ch</strong>t die <strong>Armee</strong> den<br />

besten S<strong>ch</strong>weizer Läufern zwis<strong>ch</strong>en 800 m und<br />

Marathon, ihrer Dienstpfli<strong>ch</strong>t im Rahmen von<br />

Trainingslagern na<strong>ch</strong>zukommen. Damit tritt das<br />

Militär als Sportför<strong>der</strong>er auf und wird entspre-<br />

<strong>ch</strong>end ges<strong>ch</strong>ätzt. Bedingung ist allerdings, dass<br />

die Athleten die vom S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Lei<strong>ch</strong>t-<br />

athletik-Verband festgelegten Limiten erfüllen.<br />

Bahntraining in St. Moritz: Daniel Brodard,<br />

Coa<strong>ch</strong> des CISM-Crosscountry Teams,<br />

vor Rolf Rüfena<strong>ch</strong>t und David Valtério (Bil<strong>der</strong>: CISM)<br />

Ausserdem müssen sie bereit sein, Kost und<br />

Logie grösstenteils selber zu bezahlen. Selbst-<br />

verständli<strong>ch</strong> erhalten die <strong>der</strong>zeit 15 Athleten wie<br />

je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e WK-Soldat Sold und Erwerbsersatz.<br />

Als Gegenleistung vertreten die CISM-Soldaten<br />

unser Land an Militär-Wettkämpfen wie im Früh-<br />

jahr an den Crossweltmeisters<strong>ch</strong>aften in Tunis.<br />

Dank Christian Belz (10. und zweitbester Euro-<br />

päer) und <strong>der</strong> ges<strong>ch</strong>lossenen Manns<strong>ch</strong>aftsleistung<br />

belegte die Delegation unter Disziplinen<strong>ch</strong>ef<br />

Oberst i Gst Beat S<strong>ch</strong>ori den hervorragenden 10.<br />

Gesamtrang – vor sol<strong>ch</strong> grossen Namen wie<br />

Deuts<strong>ch</strong>land und den USA. ■


Berufsoffizier – Berufsunteroffizier<br />

Ein Beruf mit Si<strong>ch</strong>erheit<br />

Voraussetzungen<br />

•Berufslehre von dreijähriger Dauer,Matur,<br />

Fa<strong>ch</strong>ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ul- o<strong>der</strong> Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ulabs<strong>ch</strong>luss<br />

•Oberleutnant mit absolviertem FLG I o<strong>der</strong> SLG I<br />

(Leutnantsgrad für Absolventen Ba<strong>ch</strong>elor-Studiengang)<br />

•bestandene Eignungsabklärung<br />

Grundausbildung<br />

(abhängig von den s<strong>ch</strong>ulis<strong>ch</strong>en Voraussetzungen)<br />

•Ba<strong>ch</strong>elor- Studiengang an <strong>der</strong> ETHZ<br />

•Diplomlehrgang an <strong>der</strong> Militärakademie/ETHZ<br />

•Militärs<strong>ch</strong>ule 1 und 2 an <strong>der</strong> Militärakademie<br />

ARMEE aktuell 2 2006 Leistungen A 19<br />

für Milizoffiziere und -unteroffiziere, die Freude am Umgang mit Mens<strong>ch</strong>en haben, gerne Wissen weitergeben und<br />

Verantwortung tragen, anspru<strong>ch</strong>svolle und abwe<strong>ch</strong>slungsrei<strong>ch</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ungen su<strong>ch</strong>en, Bereits<strong>ch</strong>aft für friedensför<strong>der</strong>nde<br />

Auslandeinsätze haben, flexibel und leistungsorientiert sind und gewillt sind einen Dienst für unser<br />

Gemeinwohl zu leisten.<br />

Berufsoffizier<br />

Berufsoffizier<br />

Kontakte<br />

Einsatz- und Laufbahnsteuerung Stufe VERTEIDIGUNG Tel 031 323 77 81<br />

Einsatz- und Laufbahnsteuerung Teilstreitkraft HEER Tel 031 324 85 73<br />

Einsatz- und Laufbahnsteuerung Teilstreitkraft LUFTWAFFE Tel 031 322 24 86<br />

Berufsunteroffizier<br />

Berufsunteroffizier<br />

Voraussetzungen<br />

•Berufslehre von dreijähriger Dauer<br />

•Unteroffizier<br />

•bestandene Eignungsabklärung<br />

Grundausbildung<br />

•Grundausbildungslehrgang<br />

an <strong>der</strong> Berufsunteroffizierss<strong>ch</strong>ule <strong>der</strong> <strong>Armee</strong>


A 20<br />

Die <strong>Armee</strong>seelsorge<br />

Immer bereit zu einem Gesprä<strong>ch</strong><br />

Das Gesprä<strong>ch</strong> steht im Vor<strong>der</strong>grund <strong>der</strong> Tätigkeit eines <strong>Armee</strong>seelsorgers (BIld ZEM)<br />

Die knapp 300 <strong>Armee</strong>seelsorger in <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weizer <strong>Armee</strong>, davon<br />

zwei Frauen, wollen allen Militärdienst leistenden P ersonen ein<br />

umsi<strong>ch</strong>tiger und kompetenter Gesprä<strong>ch</strong>spartner sein.<br />

Hptm Asg Arno Stadelmann, Chef <strong>Armee</strong>seelsorger kath.<br />

Pro Bataillon/Abteilung ist ein <strong>Armee</strong>seelsorger fest eingeteilt. Er gehört<br />

entwe<strong>der</strong> <strong>der</strong> römis<strong>ch</strong>-katholis<strong>ch</strong>en o<strong>der</strong> <strong>der</strong> evangelis<strong>ch</strong>-reformierten Kir-<br />

<strong>ch</strong>e an. Je<strong>der</strong> Angehörige eines sol<strong>ch</strong>en Verbandes, unabhängig seiner<br />

Konfession und Glaubensausri<strong>ch</strong>tung, hat das Re<strong>ch</strong>t auf seelsorgeris<strong>ch</strong>e<br />

Betreuung und kann si<strong>ch</strong> direkt an den <strong>Armee</strong>seelsorger wenden (Dienstre-<br />

glement/DR 04, Kapitel 6). Darum rückt <strong>der</strong>selbe <strong>Armee</strong>seelsorger jährli<strong>ch</strong><br />

mit demselben Bataillon ein, um dadur<strong>ch</strong> Kontinuität zu gewährleisten.<br />

Seelsorgearbeit ist zum einen Beziehungsarbeit; zum an<strong>der</strong>n ermögli<strong>ch</strong>t die<br />

Präsenz des <strong>Armee</strong>seelsorgers, auf seelsorgerli<strong>ch</strong>e Anliegen einzugehen.<br />

Auf den Waffenplätzen und in den Lehrverbänden ist die <strong>Armee</strong>seelsorge<br />

mittels eines Pool-Systems organisiert. In jedem Lehrverband sind im Ver-<br />

hältnis zur Grösse eine Anzahl <strong>Armee</strong>seelsorger eingeteilt.<br />

Der Mens<strong>ch</strong> im Mittelpunkt<br />

Der <strong>Armee</strong>seelsorger begegnet jungen Mens<strong>ch</strong>en, die aus unters<strong>ch</strong>iedli-<br />

<strong>ch</strong>en, Umgebungen und Familienkonstellationen zusammengerufen wer-<br />

den, um eine Zeitlang miteinan<strong>der</strong> zu leben und zu arbeiten. Er trifft auf<br />

Mens<strong>ch</strong>en in Uniform, die si<strong>ch</strong> um Angehörige o<strong>der</strong> um ihre berufli<strong>ch</strong>e<br />

Zukunft Sorge ma<strong>ch</strong>en. Er begegnet Berufska<strong>der</strong>n, die ihre Vorstellungen<br />

und Werte, ihre Engpässe und Belastungen zur Spra<strong>ch</strong>e bringen. Bei allen<br />

Begegnungen steht das Gesprä<strong>ch</strong> im Vor<strong>der</strong>grund. Der <strong>Armee</strong>seelsorger<br />

lässt si<strong>ch</strong> von einem biblis<strong>ch</strong> fundierten Mens<strong>ch</strong>en- und Gottesbild leiten,<br />

das davon ausgeht, dass das Gesprä<strong>ch</strong> und <strong>der</strong> Austaus<strong>ch</strong> helfen können.<br />

Ni<strong>ch</strong>t selten nimmt er Anliegen in sein persönli<strong>ch</strong>es Gebet mit. Au<strong>ch</strong> ein<br />

guter Kontakt zum Kommandanten ist ihm wi<strong>ch</strong>tig.<br />

Ökumenis<strong>ch</strong> offen<br />

Der <strong>Armee</strong>seelsorger bringt seine berufli<strong>ch</strong>e Erfahrung in den Dienst mit.<br />

Er bekommt den inhaltli<strong>ch</strong>en Auftrag für die <strong>Armee</strong>seelsorge von den Kir-<br />

<strong>ch</strong>en (protestantis<strong>ch</strong> o<strong>der</strong> röm.-katholis<strong>ch</strong>). Am Anfang absolviert <strong>der</strong><br />

<strong>Armee</strong>seelsorger einen dreiwö<strong>ch</strong>igen Einführungskurs mit ans<strong>ch</strong>liessen-<br />

dem Praktikum bei einem erfahrenen Kollegen.Ganz wi<strong>ch</strong>tig ist in diesem<br />

Kurs das ökumenis<strong>ch</strong>e Gesprä<strong>ch</strong>. Reformierte und röm.-kath. Theologen<br />

arbeiten in <strong>der</strong> glei<strong>ch</strong>en Gruppe zusammen und beten gemeinsam. Öku-<br />

menis<strong>ch</strong>e Offenheit ist die Basis für ein gutes Wirken als <strong>Armee</strong>seelsorger,<br />

denn nur so kann er für alle Angehörigen <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> ein verlässli<strong>ch</strong>er Seel-<br />

sorger sein.<br />

Für den Dienst als <strong>Armee</strong>seelsorger gelten die folgenden Voraussetzun-<br />

gen: bestandene Rekrutens<strong>ch</strong>ule, militärdiensttaugli<strong>ch</strong>; abges<strong>ch</strong>lossenes<br />

Theologiestudium; Anerkennung als Pfarrer o<strong>der</strong> Theologe dur<strong>ch</strong> die zu-<br />

ständige Kir<strong>ch</strong>enbehörde sowie Empfehlung <strong>der</strong>selben für den Dienst <strong>der</strong><br />

<strong>Armee</strong>seelsorge. <strong>Armee</strong>seelsorge ist ein freiwilliger Dienst. Wer dazu ja<br />

gesagt hat, ist verpfli<strong>ch</strong>tet, diesen Dienst jährli<strong>ch</strong> auszuführen. Da zurzeit<br />

mehr <strong>Armee</strong>seelsorger ihre Dienstpfli<strong>ch</strong>t erfüllt haben als neue dazukom-<br />

men, ist <strong>der</strong> Na<strong>ch</strong>wu<strong>ch</strong>sbedarf gross. Im Sommer 2006 haben 18 neue<br />

<strong>Armee</strong>seelsorger die Ausbildung abges<strong>ch</strong>lossen.<br />

Ein typis<strong>ch</strong>er Milizoffizier<br />

Die <strong>Armee</strong>seelsorge ist ein interessantes Beispiel einer Kooperation zwi-<br />

s<strong>ch</strong>en Staat und Kir<strong>ch</strong>e. Dieses Verhältnis setzt auf beiden Seiten Ver-<br />

trauen, Einsatzbereits<strong>ch</strong>aft und Transparenz voraus. Von seiner Herkunft<br />

bringt <strong>der</strong> <strong>Armee</strong>seelsorger <strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>e Grundwerte ein. Die <strong>Armee</strong> unter-<br />

stützt mit geeigneten Strukturen die <strong>Armee</strong>seelsorge, damit die Angehöri-<br />

gen <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> die Mögli<strong>ch</strong>keit haben, si<strong>ch</strong> mit wi<strong>ch</strong>tigen persönli<strong>ch</strong>en und<br />

gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Fragen auseinan<strong>der</strong>zusetzen (zum Beispiel Vertrauen,<br />

Leben, Tod, Frieden, Ethik, Sinn, Zukunft, Hoffnung, Leid). ■<br />

Info<br />

www.armee.<strong>ch</strong>, Personelles <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> (J1)


Entlassung aus <strong>der</strong> Militärdienstpfli<strong>ch</strong>t für Manns<strong>ch</strong>aftsgrade<br />

Es zählt ni<strong>ch</strong>t allein das Alter<br />

Seit Anfang 2004 werden ni<strong>ch</strong>t mehr alle Angehörigen <strong>der</strong><br />

<strong>Armee</strong> (AdA) im glei<strong>ch</strong>en Jahr entlassen. Denn massgebend<br />

ist ni<strong>ch</strong>t allein das Alter, son<strong>der</strong>n es ents<strong>ch</strong>eiden au<strong>ch</strong> die<br />

geleisteten Diensttage.<br />

Die Militärdienstpfli<strong>ch</strong>t dauert bei erfüllter Ausbildungsdienstpfli<strong>ch</strong>t (siehe<br />

Tabelle) für Manns<strong>ch</strong>aft und Unteroffiziere (ohne höhere Unteroffiziere) bis<br />

zum Ende des Jahres, in dem sie das 30. Altersjahr vollenden. Ist die Aus-<br />

bildungsdienstpfli<strong>ch</strong>t bis dahin ni<strong>ch</strong>t vollständig erfüllt, dauert sie längstens<br />

bis zum Ende des Jahres, in dem das 34. Altersjahr vollendet wird. Die AdA<br />

werden jährli<strong>ch</strong> zu den Ausbildungsdiensten <strong>der</strong> Formationen aufgeboten,<br />

bis sie ihre Dienstleistungspfli<strong>ch</strong>t erfüllt haben.<br />

Die Betroffenen werden also ni<strong>ch</strong>t mehr nur aufgrund ihres Alters entlas-<br />

sen, son<strong>der</strong>n au<strong>ch</strong> in Berücksi<strong>ch</strong>tigung des Standes <strong>der</strong> Erfüllung ihrer<br />

Ausbildungsdienstpfli<strong>ch</strong>t. Die späteste Entlassung ges<strong>ch</strong>ieht am Ende des<br />

34. Altersjahres – sogar wenn die Dienstpfli<strong>ch</strong>t no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t vollständig<br />

erfüllt ist. Falls im 34. Altersjahr no<strong>ch</strong> ein Aufgebot zu einer Dienstleistung<br />

eintrifft, hat <strong>der</strong> Militärdienst Vorrang vor <strong>der</strong> Entlassung und <strong>der</strong> Rückgabe<br />

<strong>der</strong> Ausrüstung. Die betroffenen AdA werden re<strong>ch</strong>tzeitig dur<strong>ch</strong> das Kreis-<br />

kommando des Wohnortkantons informiert.<br />

Dauer <strong>der</strong> Militärdienstpfli<strong>ch</strong>t<br />

Alter Bemerkung<br />

30 Jahre<br />

30 Jahre<br />

ARMEE aktuell 2 2006 Service A 21<br />

Rückerstattung <strong>der</strong> Wehrpfli<strong>ch</strong>tersatzabgabe<br />

Falls in <strong>der</strong> militäris<strong>ch</strong>en Laufbahn einmal ein Dienst vers<strong>ch</strong>oben wurde,<br />

musste ein Wehrpfli<strong>ch</strong>tersatz bezahlt werden. Dieser kann zurückgefor<strong>der</strong>t<br />

werden. Voraussetzung für die Rückerstattung ist, dass die ni<strong>ch</strong>t geleiste-<br />

ten Dienste vollständig na<strong>ch</strong>geholt wurden. Allein die Tatsa<strong>ch</strong>e, dass die<br />

Ausbildungsdienstpfli<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong> heutigem Re<strong>ch</strong>t erfüllt ist o<strong>der</strong> wird, gibt<br />

aber grundsätzli<strong>ch</strong> kein Anre<strong>ch</strong>t auf eine Rückerstattung. Bei Fragen zur<br />

Rückerstattung von bezahlten Wehrpfli<strong>ch</strong>tersatzabgaben wenden Sie si<strong>ch</strong><br />

bitte an die kantonale Wehrpfli<strong>ch</strong>tersatzverwaltung Ihres Wohnkantons. Die<br />

Adressen finden Sie unter www.estv.<strong>admin</strong>.<strong>ch</strong> → Wehrpfli<strong>ch</strong>tersatzabgabe.<br />

Eine Dienstna<strong>ch</strong>holung auf freiwilliger Basis ist mögli<strong>ch</strong>, muss aber vor <strong>der</strong><br />

militäris<strong>ch</strong>en Entlassung s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong> beantragt werden beim Personellen <strong>der</strong><br />

<strong>Armee</strong> (J1), Rodtmattstrasse 110 in 3003 Bern. Sie kann bewilligt werden,<br />

falls ein militäris<strong>ch</strong>er Bedarf vorhanden ist. ■<br />

Soldat, Gefreiter,Obergefreiter – sofern sie ihre Dienstleistungspfli<strong>ch</strong>t von 130 WK-Tagen erfüllt haben, o<strong>der</strong>,wenn sie<br />

ihre Ausbildungsdienstpfli<strong>ch</strong>t bis dahin ni<strong>ch</strong>t vollständig erfüllt haben, längstens bis zum Ende des Jahres,<br />

in dem sie das 34. Altersjahr vollenden;<br />

Korporal, Wa<strong>ch</strong>tmeister und Oberwa<strong>ch</strong>tmeister,–sofern sie ihre Dienstleistungspfli<strong>ch</strong>t von 160 WK-Tagen erfüllt haben<br />

o<strong>der</strong>,wenn sie ihre Ausbildungsdienstpfli<strong>ch</strong>t bis dahin ni<strong>ch</strong>t vollständig erfüllt haben, längstens bis zum Ende des Jahres,<br />

in dem sie das 34. Altersjahr vollenden;<br />

36 Jahre Fourier,Feldweibel, Hauptfeldweibel und Adjutant Unteroffizier<br />

36 Jahre Subalternoffiziere. Bei Bedarf längstens bis zum Ende des Jahres, in dem sie das 40. Altersjahr vollenden<br />

42 Jahre In Stäben eingeteilte höhere Unteroffiziere (Stabsadjutant, Hauptadjutant und Chefadjutant)<br />

42 Jahre Hauptleute<br />

43 Jahre und älter Spezialisten und höhere Stabsoffiziere<br />

Info<br />

www.armee.<strong>ch</strong>/info<br />

→ Dienstleistungspfli<strong>ch</strong>t


A 22<br />

S<strong>ch</strong>wangers<strong>ch</strong>aft<br />

und Betreuungspfli<strong>ch</strong>t<br />

Ist eine Frau s<strong>ch</strong>wanger, kann sie ein Gesu<strong>ch</strong> um V ers<strong>ch</strong>iebung<br />

des Dienstes stellen. Dieses Gesu<strong>ch</strong> wird zwingend bewilligt<br />

(Verordnung über die Militärdienstpfli<strong>ch</strong>t MDV Art. 31).<br />

Will die Frau trotz S<strong>ch</strong>wangers<strong>ch</strong>aft Dienst leisten, muss sie die S<strong>ch</strong>wanger-<br />

s<strong>ch</strong>aft beim Einrücken in den Dienst dem Arzt an <strong>der</strong> sanitaris<strong>ch</strong>en Eintritts-<br />

musterung mitteilen. Es ist Sa<strong>ch</strong>e des Arztes zu ents<strong>ch</strong>eiden, ob eine unbe-<br />

s<strong>ch</strong>ränkte o<strong>der</strong> allenfalls eine einges<strong>ch</strong>ränkte Dienstfähigkeit vorliegt. Ab <strong>der</strong><br />

24. S<strong>ch</strong>wangers<strong>ch</strong>aftswo<strong>ch</strong>e muss <strong>der</strong> Arzt die S<strong>ch</strong>wangere zwingend vom<br />

Dienst dispensieren.<br />

Jede Dienst Leistende ist militärversi<strong>ch</strong>ert. Die Versi<strong>ch</strong>erungsleistungen<br />

bes<strong>ch</strong>ränken si<strong>ch</strong> bei S<strong>ch</strong>wangers<strong>ch</strong>aft jedo<strong>ch</strong> in aller Regel auf während<br />

des Dienstes aufgetretene S<strong>ch</strong>wangers<strong>ch</strong>aftskomplikationen. Vers<strong>ch</strong>weigt<br />

die Frau aber die S<strong>ch</strong>wangers<strong>ch</strong>aft, kann sie unter Umständen die An-<br />

sprü<strong>ch</strong>e an die Militärversi<strong>ch</strong>erung verlieren. Das werdende Kind ist ni<strong>ch</strong>t<br />

militärversi<strong>ch</strong>ert.<br />

Die Pfli<strong>ch</strong>t zur Betreuung eigener Kleinkin<strong>der</strong>,soweit eine Ersatzbetreuung<br />

ni<strong>ch</strong>t mögli<strong>ch</strong> ist, gilt als zwingen<strong>der</strong> Grund für eine Dienstvers<strong>ch</strong>iebung,<br />

sowohl für männli<strong>ch</strong>e wie au<strong>ch</strong> weibli<strong>ch</strong>e Militärdienstpfli<strong>ch</strong>tige. ■<br />

WK-Termine:<br />

Vom Aufgebotsplakat aufs Handy<br />

Info<br />

www.frauenin<strong>der</strong>armee.<strong>ch</strong><br />

WK-Daten sind neu ni<strong>ch</strong>t mehr nur dem Aufgebotsplakat und dem<br />

Internet zu entnehmen, sie können au<strong>ch</strong> bequem per Handy abge-<br />

rufen werden.<br />

(fsta) Sämtli<strong>ch</strong>e Kursdaten <strong>der</strong> aktiven militäris<strong>ch</strong>en Verbände lassen si<strong>ch</strong><br />

ab sofort au<strong>ch</strong> über das Mobiltelefon abfragen. Dazu sendet <strong>der</strong> Benutzer<br />

ein kostenloses SMS mit dem S<strong>ch</strong>lüsselwort SMS ARMEE gefolgt von<br />

seiner Einteilung an die Zielnummer 468 (zum Beispiel SMS ARMEE<br />

PzSapStabskp11 ). Na<strong>ch</strong> wenigen Augenblicken erhält er die Angaben zu<br />

seiner nä<strong>ch</strong>sten Dienstleistung als Kurzmitteilung zurück. Dieses SMS<br />

kostet 40 Rappen. Die Abfrage ist aus den Netzen aller Mobilfunkanbieter<br />

mögli<strong>ch</strong>. MMS mit Zusatzinformationen<br />

Dank den erweiterten Mögli<strong>ch</strong>keiten <strong>der</strong> Multimedia-Message MMS<br />

können die Aufgebotsdaten um Zusatzinformationen ergänzt werden, etwa<br />

Angaben zum Dispensationswesen. Zudem wird das Logo des Bataillons<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> entspre<strong>ch</strong>enden Abteilung in drei gängigen Formaten mitge-<br />

s<strong>ch</strong>ickt. Die Abfrage erfolgt mit dem S<strong>ch</strong>lüsselwort MMS ARMEE gefolgt<br />

von <strong>der</strong> Einteilung an die Zielnummer 468. Das MMS mit den Texten und<br />

Bil<strong>der</strong>n kostet 1,50 Franken. (Bild: Ueli Lie<strong>ch</strong>ti) ■<br />

Info<br />

www.armee.<strong>ch</strong>/wk


Die beliebten Rezepte aus <strong>der</strong> Militär-<br />

kü<strong>ch</strong>e – im Januar 2005 als neues Ko<strong>ch</strong>-<br />

rezeptebu<strong>ch</strong> für die <strong>Armee</strong> veröffentli<strong>ch</strong>t –<br />

sind neu vollständig au<strong>ch</strong> als CD-ROM<br />

erhältli<strong>ch</strong>. Sämtli<strong>ch</strong>e 333 Rezepte eignen<br />

si<strong>ch</strong> sowohl für den Single-Haushalt als<br />

au<strong>ch</strong> für die Grösse einer Kompanie.<br />

(lba) Sie lassen si<strong>ch</strong> automatis<strong>ch</strong> für 1, 4, 8, 12,<br />

25, 50 und 100 Personen umre<strong>ch</strong>nen und aus-<br />

drucken. Ergänzt werden die Militärrezepte<br />

dur<strong>ch</strong> ein Quiz, Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>es inklusive Aus-<br />

blick in die Zukunft, Fa<strong>ch</strong>begriffe sowie ein<br />

Kräuterlexikon. Die CD-ROM ist vorerst in deut-<br />

s<strong>ch</strong>er Spra<strong>ch</strong>e erhältli<strong>ch</strong>. Die französis<strong>ch</strong>e sowie<br />

die italienis<strong>ch</strong>e Version werden im Verlaufe des<br />

Jahres 2007 veröffentli<strong>ch</strong>t.<br />

Ges<strong>ch</strong>enkidee für Weihna<strong>ch</strong>ten<br />

Su<strong>ch</strong>en Sie eine originelle Ges<strong>ch</strong>enkidee? Mit<br />

unserer Bestellkarte können Sie bis Ende Januar<br />

2007 die CD-ROM «Rezepte aus <strong>der</strong> Militär-<br />

kü<strong>ch</strong>e» für CHF 28.– statt 35.– bestellen:<br />

ARMEE aktuell 2 2006 Service A 23<br />

Sämtli<strong>ch</strong>e Rezepte aus <strong>der</strong> Militärkü<strong>ch</strong>e neu auf CD-ROM<br />

Vom Auberginengratin bis zum Zür<strong>ch</strong>er Eintopf –<br />

333 leckere Militärrezepte zum Na<strong>ch</strong>ko<strong>ch</strong>en<br />

Systemanfor<strong>der</strong>ungen<br />

Windows ME/2000/XP<br />

• Ab Pentium III<br />

• Auflösung: 800×600<br />

• Farbe: min. 16 bit<br />

• RAM: min. 128 MB<br />

• CD-ROM: min. 8 ×<br />

• Soundkarte<br />

• Ab QuickTime 5.0<br />

Macintosh<br />

• Macintosh Classic (OS 8.1–9.2)/Mac OS X<br />

• Ab G3<br />

• Auflösung: 800×600<br />

• Farbe: min. 16 bit<br />

• RAM: min. 128 MB<br />

• CD-ROM: min. 8 ×<br />

• Ab QuickTime 5.0<br />

I<strong>ch</strong> bestelle …<br />

…die CD-ROM «Rezepte aus <strong>der</strong> Militärkü<strong>ch</strong>e», Bestell-Nummer 60.006/II.<br />

S<strong>ch</strong>icken Sie bitte gegen Re<strong>ch</strong>nung ...... Exemplar(e) für CHF 28.– (exkl. Versand) an:<br />

� Frau � Herr<br />

Name<br />

Vorname<br />

Adresse<br />

PLZ/Ort<br />

Die Aktion gilt bis 31. Januar 2007.<br />

Sie können die Karte au<strong>ch</strong> faxen an +41 31 325 50 58 – Hotline für Fragen 031 322 39 12.


A 24<br />

20.-25.11.2007<br />

<strong>Armee</strong>tage in Lugano<br />

Die <strong>Armee</strong> zeigt erstmals im Tessin,<br />

mit wel<strong>ch</strong>en Mitteln sie ihre drei Hauptaufträge löst:<br />

• Raumsi<strong>ch</strong>erung und Verteidigung<br />

• Subsidiäre Einsätze zur Prävention und Bewältigung existentieller Gefahren<br />

• Friedensför<strong>der</strong>ung im internationalen Rahmen.<br />

Die <strong>Armee</strong>tage AT 07 sind Teil des dreiteiligen<br />

Übungspakets DESTAT im November 2007:<br />

• DEMOEX: Demonstrationen zu den Fähigkeiten <strong>der</strong> <strong>Armee</strong><br />

• STABILO: Stabsübung <strong>der</strong> <strong>Armee</strong>führung<br />

• A RMEET AGE: Publikumsanlass in Lugano vom 20. bis 25. November 2007.<br />

Reservieren Sie…<br />

Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL)<br />

Militärdrucksa<strong>ch</strong>en<br />

Fellerstrasse 21<br />

3003 Bern<br />

…diese Novembertage<br />

für einen Besu<strong>ch</strong><br />

bei <strong>der</strong> ARMEE im Tessin!<br />

Mehr dazu im ARMEE aktuell 1-07.


WK Vrk Kp 1/1<br />

Die «Tour de Suisse» ist immer<br />

ein Erlebnis<br />

Wie<strong>der</strong> rollte die «Tour de Suisse» im Sommer dur<strong>ch</strong> die ganze<br />

S<strong>ch</strong>weiz, und die V erkehrskompanie 1/1 (Vrk Kp 1/1) war haut-<br />

nah mit dabei. Wie wi<strong>ch</strong>tig die Aufgaben <strong>der</strong> Soldaten waren,<br />

zeigte das positive F eedback seitens <strong>der</strong> Organisatoren. Der Ein-<br />

satz bei den Profis ma<strong>ch</strong>te den Soldaten Spass und den WK zu<br />

einem unvergessli<strong>ch</strong>en Erlebnis.<br />

T ext: Hptm Marco Conzetti, Stab VT Bat 1<br />

Damit es unvergessli<strong>ch</strong>e Momente für die Soldaten werden, dafür hat<br />

man s<strong>ch</strong>on einige Monate vor dem WK gesorgt. Nebst dem Auftrag,<br />

se<strong>ch</strong>s vers<strong>ch</strong>iedene Standorte in <strong>der</strong> ganzen S<strong>ch</strong>weiz zu erkunden,<br />

musste au<strong>ch</strong> an<strong>der</strong>weitig vordienstli<strong>ch</strong> viel Aufwand betrieben wer-<br />

den. Nur ein Beispiel: Das Organisieren einer Satellitenanlage, damit<br />

au<strong>ch</strong> die Fussball-WM verfolgt werden konnte. Ni<strong>ch</strong>t nur den Solda-<br />

ten, wel<strong>ch</strong>e an <strong>der</strong> «Tour de Suisse» mitgeholfen haben, galt <strong>der</strong> Dank<br />

<strong>der</strong> Organisatoren, son<strong>der</strong>n au<strong>ch</strong> denjenigen, wel<strong>ch</strong>e im Hintergrund<br />

alles organisiert hatten. Die Satellitenanlage wurde an jedem Stand-<br />

ort wie<strong>der</strong> aufgebaut.<br />

Debriefing am Etappenziel.<br />

177’125 gefahrene Kilometer<br />

ARMEE aktuell 2 2006 Portrait 13<br />

Zwis<strong>ch</strong>enhalt auf dem Furkapass. (Fotos: Sdt Manuel Affolter,Vrk Kp 1/1)<br />

Mit insgesamt 72 Fahrzeugen wurden während <strong>der</strong> «Tour de Suisse»<br />

177’125 km zurückgelegt. Hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> aber waren es die 40 Motorrad-<br />

fahrer,die am meisten Kilometer abspulten. Und es ging darum, eine Renn-<br />

strecke von 1’531 km verkehrste<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong> abzusi<strong>ch</strong>ern und sieben Pässe<br />

abzufahren. Gestartet wurde in Baden/AG mit dem Ziel Bern. Unsere Unter-<br />

künfte lagen in Belp/BE, Menzingen/ZG, La Neuveville/BE, Glurigen/VS,<br />

Samedan/GR und Osogna/TI. Dass trotz <strong>der</strong> vielen Standortwe<strong>ch</strong>sel die<br />

Stimmung gut war, zeigt, wie <strong>der</strong> Auftrag bei den Soldaten aufgenommen<br />

wurde. Die «Tour de Suisse» ma<strong>ch</strong>t allen Spass. Natürli<strong>ch</strong> hat jede Medaille<br />

au<strong>ch</strong> eine S<strong>ch</strong>attenseite: Während <strong>der</strong> «Tour de Suisse» gab es vier Unfälle<br />

von drei Motorrä<strong>der</strong>n und einem Bus. Glückli<strong>ch</strong>erweise ohne Verletzte.<br />

Nä<strong>ch</strong>stes Jahr wie<strong>der</strong>!<br />

Dass trotz <strong>der</strong> Strapazen und <strong>der</strong> vielen Kilometer <strong>der</strong> Spass ni<strong>ch</strong>t ver-<br />

gangen ist, zeigen die Aussagen <strong>der</strong> motivierten Soldaten. Am liebsten<br />

hätten alle diesen Auftrag wie<strong>der</strong>.Lei<strong>der</strong> ist es aber nä<strong>ch</strong>stes Jahr eine<br />

an<strong>der</strong>e Vrk Kp des VT Bat 1, wel<strong>ch</strong>e die «Tour de Suisse» begleitet. So<br />

heisst es für das VT Bat 1 wie<strong>der</strong> bis nä<strong>ch</strong>stes Jahr, für die Vrk Kp 1/1<br />

bis in drei Jahren. Für die jungen Soldaten könnte dies heissen, dass<br />

sie dieses Ereignis no<strong>ch</strong> einmal miterleben dürfen. Für die «Alten»<br />

heisst es, die s<strong>ch</strong>önen Momente mitzunehmen. ■


14<br />

Portrait Mob Log Ber Kp 104<br />

Allzeit bereit!<br />

Die Mobile Logistikbereits<strong>ch</strong>aftskompanie<br />

104 (Mob Log Ber Kp 104) ist eine Dur<strong>ch</strong>-<br />

diener-Einheit, die <strong>der</strong> Logistikbrigade 1<br />

(Log Br 1) direkt unterstellt ist. Gegenüber<br />

dem übli<strong>ch</strong>en WK-Modell, wel<strong>ch</strong>es si<strong>ch</strong><br />

<strong>der</strong> V erbandsausbildung widmet, erbringt<br />

die Kompanie Leistungen diverser Art zu<br />

Gunsten <strong>der</strong> <strong>Logistikbasis</strong> <strong>der</strong> <strong>Armee</strong><br />

(<strong>LBA</strong>) im Raum S<strong>ch</strong>weiz.<br />

Hptm Peter Maurer, Kdt Mob Log Ber Kp 104,<br />

Hptm Joël Oberson, Kdt Stv Mob Log Ber Kp 104<br />

Die Führung liegt in den Händen von Zeitka<strong>der</strong>n, die<br />

zusammen mit dem Milizka<strong>der</strong> (teilweise au<strong>ch</strong><br />

Dur<strong>ch</strong>dienern) einen reibungslosen Dienstbetrieb<br />

si<strong>ch</strong>erstellen. Der Operationsraum <strong>der</strong> Kompanie ist<br />

die ganze S<strong>ch</strong>weiz, wobei <strong>der</strong> Standort <strong>der</strong> Kompa-<br />

nie dur<strong>ch</strong> die Arbeiten des Na<strong>ch</strong>-/Rücks<strong>ch</strong>ubzuges<br />

gegeben wird. Zur Zeit des S<strong>ch</strong>reibens befindet si<strong>ch</strong><br />

die Kompanie im Kanton Bern aufgrund diverser<br />

Leistungsaufträge für das Logistik-Center Thun/BE.<br />

Gemäss <strong>der</strong> Organisation <strong>der</strong> Truppen und For-<br />

mationen <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> (OTF) verfügt die Kompanie<br />

über einen Kommandozug, einen Verkehrzug,<br />

einen Transportzug, zwei Na<strong>ch</strong>-/Rücks<strong>ch</strong>ubzüge<br />

und zwei Sanitätszüge. Je na<strong>ch</strong> Grösse <strong>der</strong><br />

Bestände (variabel von 50 zu 150 Angehörige)<br />

wird diese Struktur auf einen Verkehr- und<br />

Transportzug, einen Na<strong>ch</strong>-/Rücks<strong>ch</strong>ubzug und<br />

einen Sanitätszug reduziert.<br />

Die Na<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ubsoldaten<br />

Die Na<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ubsoldaten werden polyvalent<br />

eingesetzt. Die Arbeiten in den Berei<strong>ch</strong>en<br />

Munition, Betriebstoff und Material bedingen<br />

ein grosses Si<strong>ch</strong>erheitsbewusstsein. Während<br />

<strong>der</strong> Zeit als Dur<strong>ch</strong>diener werden die Angehöri-<br />

gen <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> (AdA) au<strong>ch</strong> in den diversen<br />

Logistikbetrieben des Bundes zur Unterstüt-<br />

zung <strong>der</strong> zivilen Mitarbeiter eingesetzt. Die<br />

Kernkompetenz liegt in <strong>der</strong> Lagerbewirts<strong>ch</strong>af-<br />

tung, inklusive Bereitstellungs- und Abpackar-<br />

beiten, sowie im zugehörigen Verlad.<br />

Die Transportsoldaten<br />

Die Transportsoldaten haben sowohl die zivile<br />

wie au<strong>ch</strong> die militäris<strong>ch</strong>e Lastwagenprüfung mit<br />

Anhänger bestanden. Ebenfalls wurden alle für<br />

den Transport gefährli<strong>ch</strong>en Güter ausgebildet<br />

(ADR/SDR). Sie fahren diverse, teilweise hö<strong>ch</strong>st<br />

anspru<strong>ch</strong>svolle Güter und Strecken zu Gunsten<br />

von vers<strong>ch</strong>iedenen zivilen und militäris<strong>ch</strong>en<br />

Organisationen und Verbänden.<br />

Die Verkehrssoldaten<br />

Verkehrssoldaten erkunden die Verkehrslage<br />

und das Strassennetz. Sie regeln auf Kreuzun-<br />

gen den Verkehr,kennzei<strong>ch</strong>nen Mars<strong>ch</strong>strassen<br />

und Umleitungen o<strong>der</strong> organisieren den Ein-<br />

bahnverkehr.Weiter werden sie als Kuriere o<strong>der</strong><br />

Fahrer von Ka<strong>der</strong>n eingesetzt.<br />

Die Sanitätssoldaten<br />

Die Sanitätssoldaten sind dem Kommando<br />

Sanitätss<strong>ch</strong>ulen 42 (Kdo San S 42) in Airolo/TI<br />

zugewiesen. Dort werden sie dur<strong>ch</strong> Fa<strong>ch</strong>be-<br />

Vielfältige Einsätze. (Fotos: Bildar<strong>ch</strong>iv ZEM)


ufsspezialisten in ihrem Berei<strong>ch</strong> weitergebil-<br />

det, unter an<strong>der</strong>em sofortige Lebensrettung<br />

mittels Injektionen und Infusionen, Lagerungen<br />

und allgemeine Patientenpflege. Nebst <strong>der</strong><br />

Festigung von Fa<strong>ch</strong>kenntnissen haben alle<br />

Soldaten die Gelegenheit, ein mehrwö<strong>ch</strong>iges<br />

Spitalpraktikum zu besu<strong>ch</strong>en, um ihre Kennt-<br />

nisse anzuwenden.<br />

Allseits na<strong>ch</strong>gefragt<br />

Die Leistungen <strong>der</strong> Mob Log Ber Kp 104 wer-<br />

den in ersten Priorität zu Gunsten <strong>der</strong> aus dem<br />

Stande und na<strong>ch</strong> kurzer Vorbereitungszeit ver-<br />

fügbaren Verbände erbra<strong>ch</strong>t. Dies sind vor<br />

allem Truppen <strong>der</strong> Luftwaffe, Genie, Rettung,<br />

Infanterie, Rekrutens<strong>ch</strong>ulen in <strong>der</strong> Verbands-<br />

ausbildung 1 sowie die im Dienstleistungsplan<br />

als Bereits<strong>ch</strong>aftstruppen bezei<strong>ch</strong>neten Wie<strong>der</strong>-<br />

holungskurse leistenden Verbände. Zudem<br />

wird die Kompanie regelmässig bei grossen<br />

Anlässen auf Stufe <strong>Armee</strong> und Bund zur Unter-<br />

stützung eingesetzt. ■<br />

Rezept<br />

Capuns na<strong>ch</strong> Jägerart<br />

(Foto: zvg)<br />

Maj Thomas Müller,<br />

Stab Mob Spit Bat 75 und Hobbyko<strong>ch</strong><br />

ARMEE aktuell 2 2006 Portrait 15<br />

Au<strong>ch</strong> allen Ni<strong>ch</strong>t-Bündnerinnen und Ni<strong>ch</strong>t-Bündnern sei dieses Rezept wärmstens empfohlen.<br />

Ganz beson<strong>der</strong>s jetzt in <strong>der</strong> kühleren Jahreszeit.<br />

Anleitung für vier Personen:<br />

200 g Halbweiss- o<strong>der</strong> Ru<strong>ch</strong>mehl<br />

2 Eier<br />

Salz, Pfeffer,Muskat<br />

2 dl Wasser<br />

Petersilie, S<strong>ch</strong>nittlau<strong>ch</strong>, Thymian (wenn mögli<strong>ch</strong> mit Blättern und Blüten), Majoran, Salbei<br />

1 Stängel Rosmarin<br />

2 Sellerieblätter<br />

S<strong>ch</strong>nittmangoldblätter<br />

1 kleiner Lau<strong>ch</strong><br />

1 Hirs<strong>ch</strong>salsiz<br />

150 – 200 g Hirs<strong>ch</strong>bindenfleis<strong>ch</strong><br />

150 – 200 g Rohs<strong>ch</strong>inken<br />

3 Rüebli<br />

Bouillon<br />

Etwas Emmentaler und Bratbutter<br />

Mehl, Eier,Wasser, Salz und Pfeffer zu einem Teig mis<strong>ch</strong>en. Alle Kräuter fein hacken, Fleis<strong>ch</strong><br />

ganz fein s<strong>ch</strong>neiden und unter den Teig mis<strong>ch</strong>en. Hellgrüne S<strong>ch</strong>nittmangoldblätter mit <strong>der</strong> Masse<br />

bestrei<strong>ch</strong>en, eins<strong>ch</strong>lagen und bis zum Spitz einrollen. Die Wickel in Butter anbraten und in<br />

eine Form s<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten. Bouillon zubereiten und darin in Julienne ges<strong>ch</strong>nittenen Lau<strong>ch</strong>, Rüebli und<br />

Sellerie mitko<strong>ch</strong>en. Über die Capuns giessen, Emmentaler darüber streuen, ein paar Butterflöckli<br />

dazugeben und 2 – 3 Minuten überbacken.


16<br />

WK Mob Spit Bat 75<br />

Einsatz 1:1 rund um die Uhr<br />

Ausflugsstimmung in Brig/VS. (Fotos: Maj Thomas Müller,Stab Mob Spit Bat 75) Man verstand si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>nell sehr gut.<br />

Das Mobile Spitalbataillon 75 (Mob Spit Bat 75) leistete dieses<br />

Jahr einen WK <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Art: Es führte in Fies<strong>ch</strong>/VS<br />

ein <strong>Armee</strong>lager für Behin<strong>der</strong>te (ALB) dur<strong>ch</strong>. Sol<strong>ch</strong>e ALB haben<br />

eine lange T radition und sind bei den behin<strong>der</strong>ten Gästen<br />

und <strong>der</strong>en Angehörigen sehr beliebt. Ka<strong>der</strong> und T ruppe wurden<br />

den hohen Anfor<strong>der</strong>ungen gere<strong>ch</strong>t.<br />

Maj Thomas Müller, Stab Mob Spit Bat 75<br />

Ein ALB for<strong>der</strong>t erhebli<strong>ch</strong>, es ermögli<strong>ch</strong>t aber au<strong>ch</strong> Begegnungen, Lern-<br />

effekte und Erlebnisse, die bei allen Beteiligten einen bleibenden Eindruck<br />

hinterlassen. Unter <strong>der</strong> Führung von Oberstlt Roberto Vec<strong>ch</strong>iett leisteten<br />

rund 400 Männer und Frauen vom «75» Dienst. Neben dem bekannten<br />

WK-Programm bildete das zehntägige ALB das eigentli<strong>ch</strong>e Kernstück.<br />

Anspru<strong>ch</strong>svolle Organisation<br />

Vordienstli<strong>ch</strong> wurden 46 Gäste aus allen Regionen <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz ausge-<br />

wählt und medizinis<strong>ch</strong> sowie in Hinsi<strong>ch</strong>t auf ihre Pflegebedürfnisse<br />

erfasst. 18 Zielorte wurden angefahren, in 95 Mannstunden 4’700 km<br />

zurückgelegt, um die Gäste abzuholen. In Fies<strong>ch</strong>/VS erwartete sie ein<br />

rei<strong>ch</strong>haltiges Programm: Spaziergänge, Ausflüge zum Rhoneglets<strong>ch</strong>er,<br />

na<strong>ch</strong> Brig/VS und auf das Eggishorn. Vor Ort gab es ein «Kreativ-<br />

Atelier», einen «Jahrmarkt» mit Preisen und tägli<strong>ch</strong> weitere neue<br />

Attraktionen.<br />

Lehrrei<strong>ch</strong>e Erfahrung<br />

Für die Männer und Frauen in Uniform bedeutete die Verantwortung<br />

für die Gäste viel: Si<strong>ch</strong> in die Perspektive eines Behin<strong>der</strong>ten hinein-<br />

versetzen und rund um die Uhr um alle Berei<strong>ch</strong>e des Alltags küm-<br />

mern – Pflege, Essen, S<strong>ch</strong>wierigkeiten meistern, an die man vorher<br />

nie geda<strong>ch</strong>t hätte. Der Einsatz im Massstab 1:1 liess das «Kernge-<br />

s<strong>ch</strong>äft» <strong>der</strong> Spitalsoldatinnen und -soldaten ans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong>vollzie-<br />

hen, wofür sie ausgebildet wurden. Es war eine wertvolle Erfahrung,<br />

an dieser Aufgabe zu wa<strong>ch</strong>sen, Neues dazuzulernen – und oft von<br />

den Gästen einen Dank zu erhalten, wie man ihn so herzli<strong>ch</strong> und<br />

direkt selten bekommt. ■


Es gilt für den Stab <strong>der</strong> Logistikbrigade 1<br />

(Log Br 1) wie au<strong>ch</strong> für die an<strong>der</strong>en Gros-<br />

sen V erbände: Eine gute V ernetzung in<br />

den einzelnen Zellen kann mat<strong>ch</strong>ents<strong>ch</strong>ei-<br />

dend sein, wenn unter hö<strong>ch</strong>stem Zeit-<br />

druck operative Ents<strong>ch</strong>eide zu f ällen sind.<br />

Ein Blick hinter das Geheimnis eines nur<br />

vermeintli<strong>ch</strong>en Wirrwars.<br />

Oberstlt Karl J. Heim, Stab Log Br 1<br />

S<strong>ch</strong>auen wir einmal genauer hinter eine ange-<br />

spannte Arbeitssituation, meist no<strong>ch</strong> unter<br />

Tag, wenn si<strong>ch</strong> rund 50 Offiziere des Stabs <strong>der</strong><br />

Log Br 1 mit s<strong>ch</strong>wierigen Übungen herum-<br />

s<strong>ch</strong>lagen. Sofort treffen wir auf die unentbehr-<br />

li<strong>ch</strong>e Vernetzung, ohne die das Chaos perfekt<br />

wäre: Büroautomation Kommandoposten<br />

Grosse Verbände (BAKP). Es geht um ein Sys-<br />

tem mit zwei Servern, Windows 2000-basiert,<br />

aufdatiert mit Ex<strong>ch</strong>ange (Software für E-Mail-<br />

Verwaltung). Als Workstations fungieren Note-<br />

books, ausgestattet mit PC Map (Gefe<strong>ch</strong>tskar-<br />

ten), Access, Outlook, Powerpoint, Word und<br />

Excel. Do<strong>ch</strong> dies ist erst <strong>der</strong> Anfang.<br />

Der Aufbau ist die Knacknuss<br />

Zehn Leute sind mit dem Aufbau <strong>der</strong> Vernet-<br />

zung in den se<strong>ch</strong>s Zellen des Stabes bes<strong>ch</strong>äf-<br />

tigt, bevor si<strong>ch</strong> die Offiziere in <strong>der</strong> elektroni-<br />

s<strong>ch</strong>en Arbeitswelt breit ma<strong>ch</strong>en. Sie stehen<br />

unter dem Kommando von Oblt Cédric Fuo<strong>ch</strong>i.<br />

Er ist als ziviler Software-Entwickler und Sys-<br />

tem<strong>admin</strong>istrator <strong>der</strong> Informatikof des Stabes.<br />

So ges<strong>ch</strong>ehen in <strong>der</strong> Arbeitswo<strong>ch</strong>e des Stabs<br />

Log Br 1 vom 11. bis 15. September 2006 in<br />

S<strong>ch</strong>warzsee/FR und Plaffeien/FR. Angesagt<br />

war eine intensive Beübung dur<strong>ch</strong> die Logistik-<br />

basis <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> (<strong>LBA</strong>) und weitere dringende<br />

Arbeiten.<br />

Grosser,aber notwendiger Aufwand<br />

Alle se<strong>ch</strong>s Zellen des Stabes sind ausgerüstet:<br />

Zur Verfügung stehen 32 Notebooks mit<br />

zusätzli<strong>ch</strong>en Desktops für Kanzlei und Triage.<br />

Zwölf leistungsfähige Drucker ergänzen die<br />

Garnitur.Gemäss Oblt Fuo<strong>ch</strong>i funktionierte das<br />

Ganze einwandfrei – ein Problem ereignete<br />

si<strong>ch</strong> in den fünf Tagen nur einmal, als die<br />

Si<strong>ch</strong>erheitsbatterie eines Servers eine Panne<br />

hatte. Konsequenz: Beide Server s<strong>ch</strong>alteten<br />

si<strong>ch</strong> innerhalb von fünf Minuten (im Normalfall<br />

na<strong>ch</strong> 75!) ab. Die Datensi<strong>ch</strong>erheit war gewähr-<br />

leistet – alle Dokumente gespei<strong>ch</strong>ert! Und das<br />

te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Wissen <strong>der</strong> Offiziere – rei<strong>ch</strong>t es<br />

aus? Es brau<strong>ch</strong>te ledigli<strong>ch</strong> eine Instruktion für<br />

die ri<strong>ch</strong>tige Ablage. Na also: Au<strong>ch</strong> wenn das<br />

kreative Denken niemals dur<strong>ch</strong> te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e<br />

Vernetzung ersetzt werden kann – die Effizienz<br />

<strong>der</strong> Stabsarbeit wird enorm erhöht. Au<strong>ch</strong> für<br />

die Truppe ein Gewinn, <strong>der</strong> im Ernstfall ent-<br />

s<strong>ch</strong>eidend sein kann. ■<br />

ARMEE aktuell 2 2006 Stab Logistikbrigade 1 17<br />

BAKP: Büroautomation Kommandoposten Grosse Verbände<br />

Das elektronis<strong>ch</strong>e Hirn des Brigadestabs<br />

Zwis<strong>ch</strong>en Kabeln, Koffern, Karten:<br />

Offiziere des Brigadestabes an ihren Notebooks.<br />

Oblt Cédric Fuo<strong>ch</strong>i, <strong>der</strong> «Ober-Vernetzer» im Brigadestab.<br />

Vernetzte Arbeitsatmosphäre in einem Führungsraum. Für ein Späss<strong>ch</strong>en bleibt trotz allem Zeit…<br />

(Fotos: Oberstlt Karl J. Heim, Stab Log Br 1)<br />

Ho<strong>ch</strong> konzentriert (re<strong>ch</strong>ts), aber entspannt (links)<br />

arbeiten: so läuft das im Brigadestab!


18<br />

WK Mob Log Bat 52<br />

100’000 Liter Benzin und<br />

240 Tonnen Munition<br />

Das Mobile Logistikbataillon 52 (Mob Log<br />

Bat 52) war für die Übung «ZEUS» im Mai<br />

das Element <strong>der</strong> mobilen Logistik. W äh-<br />

rend drei T agen hat das Bat Material für<br />

eine ganze Brigade von <strong>der</strong> stationären<br />

Logistik zu den Einsatzverbänden vers<strong>ch</strong>o-<br />

ben. Ein T eil davon: 100’000 Liter Benzin<br />

und 240 T onnen Munitionsattrappen.<br />

T ext: Hptm Philipp Heus<strong>ch</strong>er,<br />

Stab Mob Log Bat 52<br />

Die erbra<strong>ch</strong>te Leistung ist enorm. Innerhalb von<br />

vier Stunden hat das Deta<strong>ch</strong>ement 208 Palet-<br />

ten auf sieben Eisenbahnwagen verladen. Das<br />

sind rund 200 Tonnen Munitionsattrappen.<br />

Vom Verkehrszug eskortierter Munitionstransport vor <strong>der</strong> Abfahrt.<br />

(Fotos: Hptm Philipp Heus<strong>ch</strong>er,Stab Mob Log Bat 52)<br />

Genug Munition, um ein Infanterie- und ein<br />

Panzerbataillon auszurüsten. Später mussten<br />

diese Paletten wie<strong>der</strong> auf Lastwagen umgela-<br />

den und zum Na<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ubpunkt Einsatzlogistik<br />

transportiert werden.<br />

30mal um die Welt<br />

Die Munition geht ni<strong>ch</strong>t aus!<br />

Die Aufgabe für das Deta<strong>ch</strong>ement Betriebstoff<br />

war ni<strong>ch</strong>t einfa<strong>ch</strong>er.Es musste sämtli<strong>ch</strong>en von<br />

<strong>der</strong> Brigade geor<strong>der</strong>ten Treibstoff in 20-Liter<br />

Bidons abfüllen. Dazu standen je eine Abfüll-<br />

anlage für Bleifrei und Diesel zu Verfügung, wo<br />

jeweils a<strong>ch</strong>t Kanister glei<strong>ch</strong>zeitig gefüllt wer-<br />

den können. Am ersten Tag wurden 2’000<br />

Bidons, das sind 40’000 Liter Treibstoff, abge-<br />

füllt. Und während <strong>der</strong> Übung «ZEUS» wurden<br />

insgesamt mehr als 100’000 Liter Treibstoff<br />

betankt und ausgeliefert. Damit fährt ein nor-<br />

males Auto 30 mal um die Welt.<br />

Au<strong>ch</strong> ans Essen wurde geda<strong>ch</strong>t<br />

Natürli<strong>ch</strong> wurden ni<strong>ch</strong>t nur Treibstoff und Muni-<br />

tion gebrau<strong>ch</strong>t. Damit die Angehörigen <strong>der</strong> Ein-<br />

satzverbände si<strong>ch</strong> einen Tag unabhängig von <strong>der</strong><br />

Truppe verpflegen konnten, wurden au<strong>ch</strong><br />

Kampfkost-Pakete geliefert. Au<strong>ch</strong> Unvorherge-<br />

sehenes musste erledigt werden: Da es für Mai<br />

ungewöhnli<strong>ch</strong> kalt war, wurden Kältes<strong>ch</strong>utzaus-<br />

rüstungen wie die altbewährte Mütze «Lupo»<br />

bestellt. Fazit: Unplanmässig bestellt, planmäs-<br />

sig geliefert.<br />

Ni<strong>ch</strong>ts bringt uns aus <strong>der</strong> Ruhe<br />

Eine <strong>der</strong> spektakulärsten Aktionen war die<br />

«Rettung» des Sanitätscontainers aus dem<br />

S<strong>ch</strong>lamm. Der Lastwagen konnte ni<strong>ch</strong>t vor den<br />

Container fahren, ohne grossen Lands<strong>ch</strong>aden<br />

anzuri<strong>ch</strong>ten. Darum musste <strong>der</strong> Container aus<br />

<strong>der</strong> dur<strong>ch</strong>nässten Wiese gehoben und ans<strong>ch</strong>lies-<br />

send auf <strong>der</strong> Strasse aufgeladen werden.<br />

In dieser Übung mussten wir unsere Qualitäten<br />

als Dienstleister unter Beweis stellen. Da si<strong>ch</strong><br />

die Aufträge immer wie<strong>der</strong> verän<strong>der</strong>ten, brau<strong>ch</strong>-<br />

te es hin und wie<strong>der</strong> Son<strong>der</strong>s<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten, um die<br />

Jobs zu erfüllen. Do<strong>ch</strong> ein fehlen<strong>der</strong> Gabelstap-<br />

ler kann au<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> einen grösseren zeitli<strong>ch</strong>en<br />

Einsatz ni<strong>ch</strong>t kompensiert werden. So war Flexi-<br />

bilität auf allen Stufen gefor<strong>der</strong>t. Es war erfreu-<br />

li<strong>ch</strong>, wie die AdA des Mob Log Bat 52 ihre Ver-<br />

antwortung von A bis Z wahrgenommen haben.<br />

Das WEF ruft<br />

Aus den gema<strong>ch</strong>ten Fehlern wurden auf allen<br />

Ebenen die Lehren gezogen. Da wir die in<br />

uns gesetzten Erwartungen bei «ZEUS» erfüllt<br />

und sogar übertroffen haben, sind wir nun<br />

bestens gerüstet für die nä<strong>ch</strong>ste Aufgabe:<br />

Das WEF in Davos. ■


Interview mit Major Marcel Allemann,Chef Einsatz Mob Log Bat 52<br />

Beruf und Militär ergänzen si<strong>ch</strong>!<br />

Seit Bestehen des Mobilen Logistikbataillons 52 (Mob Log Bat 52)<br />

ist Major Marcel Allemann dessen Chef Einsatz. Dieser WK hielt<br />

eine spezielle Aufgabe für ihn bereit.<br />

Hptm Philipp Heus<strong>ch</strong>er, Stab Mob Log Bat 52<br />

ARMEE aktuell: Major Marcel Allemann, was ist Ihre Aufgabe?<br />

Als Chef Einsatz bin i<strong>ch</strong> verantwortli<strong>ch</strong> für die Planung und die Ausführung<br />

<strong>der</strong> Logistikeinsätze. Für den Bat Kdt erarbeite i<strong>ch</strong> zudem Varianten, wie<br />

vers<strong>ch</strong>iedenste Probleme zu lösen sind.<br />

Zur Person<br />

Beim Rapport: Jedes Detail zählt.<br />

(Fotos: Hptm Philipp Heus<strong>ch</strong>er,Stab Mob Log Bat 52)<br />

Major Marcel Allemann ist seit <strong>der</strong> Gründung<br />

des Mob Log Bat 52 im Jahr 2004<br />

dessen Chef Einsatz. Er wurde am 26.<br />

Januar 1969 geboren. Der gelernte Metzger<br />

ist heute Leiter von Bell Catering. Allemann<br />

ist verheiratet, hat zwei Tö<strong>ch</strong>ter und<br />

wohnt in Matzendorf/SO.<br />

ARMEE aktuell 2 2006 Aus den Bataillonen<br />

Was unters<strong>ch</strong>eidet diesen WK von den letzten?<br />

Bis anhin führten wir vorwiegend Aufträge für die Logistik-Center aus. In<br />

<strong>der</strong> Volltruppenübung «ZEUS» haben wir nun zum ersten Mal direkten Kon-<br />

takt mit kämpfenden Truppen. Wir proben sozusagen den «Ernstfall».<br />

Was ma<strong>ch</strong>t die Übung «ZEUS» zusätzli<strong>ch</strong> interessant?<br />

Die <strong>Logistikbasis</strong> <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> (<strong>LBA</strong>) hat uns bisher die Aufträge direkt gege-<br />

ben. Jetzt müssen die Einsatzverbände bei <strong>der</strong> <strong>LBA</strong> ihre Logistikbedürfnis-<br />

se anmelden, und das bestellte Material, beispielsweise Munition, muss<br />

von den Logistik-Centern bereitgestellt werden. Wir liefern die Munition<br />

dann zu einer bestimmten Zeit an einen bestimmten Ort. Von dort aus wird<br />

sie von <strong>der</strong> Logistik des Einsatzverbandes mit eigenen Mitteln auf die Kom-<br />

panien verteilt. Das heisst: Wenn wir ni<strong>ch</strong>t termingere<strong>ch</strong>t liefern o<strong>der</strong> den<br />

Treffpunkt ni<strong>ch</strong>t finden, steht <strong>der</strong> Einsatzverband still. «ZEUS» ist somit ein<br />

gewaltiger Unters<strong>ch</strong>ied zu theoretis<strong>ch</strong>en Stabsübungen.<br />

Die grösste Herausfor<strong>der</strong>ung?<br />

Es ist die Zeit: Sie ri<strong>ch</strong>tig einzus<strong>ch</strong>ätzen und dana<strong>ch</strong> zu planen. Und die<br />

Kommunikation. Wir sind in einer «Sandwi<strong>ch</strong>position», weil wir als Binde-<br />

glied zwis<strong>ch</strong>en <strong>der</strong> stationären Logistik und <strong>der</strong> Einsatzlogistik fungieren.<br />

Es muss auf beiden Seiten klappen.<br />

«Sandwi<strong>ch</strong>» ist ein gutes Sti<strong>ch</strong>wort. Sie sind Metzger?<br />

Früher hatte i<strong>ch</strong> eine eigene Metzgerei mit Partyservice. Nun bin i<strong>ch</strong> Leiter<br />

von Bell Catering mit vier Standorten und rund 600 Mitarbeitenden.<br />

Gibt es Parallelen zwis<strong>ch</strong>en Beruf und Militär?<br />

Ja, klar! Ri<strong>ch</strong>tiger Umgang und Kommunikation mit Mens<strong>ch</strong>en ist das A<br />

und O. Und mein Flair fürs Organisieren kann i<strong>ch</strong> an beiden Orten gut<br />

gebrau<strong>ch</strong>en. Das Wi<strong>ch</strong>tigste für mi<strong>ch</strong> ist aber: Die Aufgaben immer sofort<br />

erledigen und ni<strong>ch</strong>t auf den Stapel legen! ■<br />

Der Piranha fährt dank Treibstoff von unserem Bataillon.<br />

19


20<br />

Reserveoffiziere <strong>der</strong> Log Br 1 ziehen die Uniform an<br />

Kommandanten und Stellvertreter<br />

im Trainingskurs<br />

Am 4. und 5. Oktober 2006 absolvierten Kommandanten, Stabsof-<br />

fiziere und Kompaniekommandanten <strong>der</strong> Reserveverbände <strong>der</strong><br />

Logistikbrigade 1 (Log Br 1) in Bern den jährli<strong>ch</strong> stattfindenden<br />

T rainingskurs. Der Kurs bot den T eilnehmern die Gelegenheit,<br />

mehr über die Än<strong>der</strong>ungen auf Stufe <strong>Armee</strong> und innerhalb <strong>der</strong><br />

Brigade zu erfahren, die Funktion <strong>der</strong> Reserveverbände zu defi-<br />

nieren, vers<strong>ch</strong>iedene F a<strong>ch</strong>berei<strong>ch</strong>e kennen zu lernen und die<br />

Kamerads<strong>ch</strong>aft innerhalb <strong>der</strong> V erbände zu pflegen.<br />

Maj Graziano Regazzoni, Stab Log Br 1<br />

Für die meisten Angehörigen <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> (AdA) bedeutet die Einteilung in<br />

einen Verband <strong>der</strong> Reserve, dass sie ihre gesamte Dienstpfli<strong>ch</strong>t erfüllt haben<br />

und dass <strong>der</strong> nä<strong>ch</strong>ste militäris<strong>ch</strong>e Termin sehr wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> die Rückgabe<br />

<strong>der</strong> Ausrüstung sein wird. Für Offiziere gelten jedo<strong>ch</strong> an<strong>der</strong>e Regeln. Die Bri-<br />

gade organisiert jährli<strong>ch</strong> Trainingskurse, wel<strong>ch</strong>e von Offizieren absolviert<br />

werden, die spezifis<strong>ch</strong>e Funktionen innerhalb <strong>der</strong> Verbände wahrnehmen.<br />

Ein Kurs, <strong>der</strong> si<strong>ch</strong> laufend entwickelt<br />

Brigadier Daniel Roubaty (Kdt Log Br 1) hiess die Teilnehmer persönli<strong>ch</strong> in<br />

<strong>der</strong> General-Guisan-Kaserne willkommen. Der Kommandant unterstri<strong>ch</strong> den<br />

informativen Zweck des Kurses, <strong>der</strong> dieses Jahr zum ersten Mal unabhän-<br />

gig von den Trainingskursen <strong>der</strong> aktiven Verbände dur<strong>ch</strong>geführt wurde.<br />

Es wurden au<strong>ch</strong> einige wi<strong>ch</strong>tige Neuerungen für das Jahr 2007<br />

angekündigt: Offiziere werden künftig im WK-Raum und während<br />

den WK <strong>der</strong> Bataillone <strong>der</strong> eigenen Truppengattung aufgeboten. Es<br />

Während <strong>der</strong> Theorie. (Fotos: Maj Graziano Regazzoni, Stab Log Br 1)<br />

geht ni<strong>ch</strong>t darum, mit den aktiven Verbänden Dienst zu leisten, son-<br />

<strong>der</strong>n darum, den Kontakt zum eigenen Fa<strong>ch</strong>berei<strong>ch</strong> zu pflegen.<br />

Die <strong>Armee</strong> von heute<br />

Ein Milizoffizier wird au<strong>ch</strong> in seinem zivilen Leben als sol<strong>ch</strong>er wahrgenom-<br />

men. Dies bedeutet we<strong>der</strong>,dass ihm deshalb mehr Respekt gebührt, no<strong>ch</strong>,<br />

dass er beson<strong>der</strong>e Vorteile davon hat. Der Milizoffizier ist eine zentrale<br />

Anspre<strong>ch</strong>person, zum Beispiel dann, wenn die <strong>Armee</strong> in Frage gestellt wird,<br />

wenn sie unter Bes<strong>ch</strong>uss gerät, o<strong>der</strong> wenn die Medien über aktuelle Vorfäl-<br />

le im Rahmen von Truppenkursen o<strong>der</strong> politis<strong>ch</strong>en Debatten im Parlament<br />

beri<strong>ch</strong>ten. Die Ansprü<strong>ch</strong>e sind sehr ho<strong>ch</strong>, und man erwartet von einem Offi-<br />

zier stets eine kompetente Antwort. In diesem Zusammenhang konnten Bri-<br />

gadier Daniel Roubaty und Major Marco Spinas (Ausbildungsof im Stab Log<br />

Br 1) einige aktuelle Themen behandeln, wie zum Beispiel den kürzli<strong>ch</strong> in<br />

Flims/GR getroffenen Ents<strong>ch</strong>eid des Nationalrates, den Entwicklungss<strong>ch</strong>ritt<br />

08/11 abzulehnen. Weiter wurden si<strong>ch</strong>erheitspolitis<strong>ch</strong>e Aspekte, die Struk-<br />

tur <strong>der</strong> Verteidigung und die Aufträge <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> diskutiert.<br />

Eine gut vorbereitete Reserve<br />

Falls notwendig, muss das Parlament bei einem längeren Einsatz die<br />

Verbände <strong>der</strong> Reserve aufbieten, um die eigenen Aufträge optimal zu<br />

erfüllen. Die Stäbe und die Kommandanten, die am Kurs teilgenommen<br />

haben, erhielten den Auftrag, den Einsatz <strong>der</strong> eigenen Truppen darzu-<br />

stellen. Trotz einer angesi<strong>ch</strong>ts <strong>der</strong> gegenwärtigen Lage sehr geringen<br />

Wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>keit, dass die Truppen <strong>der</strong> Reserve aktiviert werden, ist<br />

es enorm wi<strong>ch</strong>tig, dass das Ka<strong>der</strong> ni<strong>ch</strong>t aus <strong>der</strong> Übung kommt und<br />

regelmässig trainiert. Die von den Subalternoffizieren, Unteroffizieren<br />

Maj Marco Spinas, Stab Log Br 1.


und Soldaten im Rahmen ihrer Dienstpfli<strong>ch</strong>t gesammelten Erfahrungen<br />

stellen eine solide Grundlage dar. Dieser Background alleine genügt<br />

jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t.<br />

Wertvolle Erfahrungen<br />

Während des Kurses galt das Interesse von Brigadier Roubaty vor allem<br />

den Meinungen <strong>der</strong> Teilnehmer. Mit <strong>der</strong> Einteilung in eine Reserve nimmt<br />

die Arbeitsmenge gegenüber <strong>der</strong> ehemaligen Tätigkeit in einem aktiven<br />

Bataillon drastis<strong>ch</strong> ab. Die im Laufe <strong>der</strong> Jahre während den Wie<strong>der</strong>ho-<br />

lungskursen gewonnene Erfahrung wird bestimmt ni<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong> die neue<br />

Einteilung zuni<strong>ch</strong>te gema<strong>ch</strong>t. Wie ist es mögli<strong>ch</strong>, dieses «Know-how» aus-<br />

zus<strong>ch</strong>öpfen und wie können wir es den jüngeren Offizieren weitergeben?<br />

Anlässli<strong>ch</strong> eines vom Brigadenkommandanten gewüns<strong>ch</strong>ten Treffens wur-<br />

den zahlrei<strong>ch</strong>e Denkanstösse diskutiert. Es war eine willkommene Gele-<br />

genheit, den ehemaligen Bataillons- und Kompaniekommandanten sowie<br />

denjenigen, die mit ihren Fa<strong>ch</strong>kenntnissen wertvolle Beiträge zur Dur<strong>ch</strong>-<br />

führung <strong>der</strong> WK geleistet haben, den Puls zu fühlen. Die Inhalte dieser Dis-<br />

kussion werden bestimmt zu einem späteren Zeitpunkt aufgegriffen.<br />

För<strong>der</strong>ung des Teamgeistes<br />

Die Effizienz eines guten Stabes ruht grundsätzli<strong>ch</strong> auf mehreren Pfeilern,<br />

unter an<strong>der</strong>em auf einer regelmässigen Aufdatierung <strong>der</strong> eigenen Offiziere,<br />

auf <strong>der</strong>en Fa<strong>ch</strong>kompetenzen und auf dem Teamgeist. Um diesen zu för<strong>der</strong>n,<br />

wurde eine Besi<strong>ch</strong>tigung <strong>der</strong> Berner Altstadt (UNESCO-Welterbe) dur<strong>ch</strong>ge-<br />

führt. Die in <strong>der</strong> Stadt und im Zytglogge-Turm verbra<strong>ch</strong>te Zeit erlaubte den<br />

Teilnehmern in Erinnerungen zu s<strong>ch</strong>welgen und si<strong>ch</strong> besser kennen zu ler-<br />

nen. Der gesellige Teil wurde beim fakultativen Essen weiter gepflegt. ■<br />

ARMEE aktuell 2 2006 Aus <strong>der</strong> Brigade<br />

Bespre<strong>ch</strong>ung mit dem Brigadekommandanten. Beziehungen pflegen.<br />

21<br />

Kultureller Teil: Vor dem Zytglogge-Turm.


22<br />

WK San Log Bat 81<br />

Werden Sie Gewinner!<br />

Das Sanitätslogistikbataillon 81 (San Log<br />

Bat 81) absolvierte seinen diesjährigen<br />

WK vom 1. – 19. Mai 2006 im Raum<br />

Kan<strong>der</strong>steg/BE–Bern und stellte Arznei-<br />

mittel sowie Medikamente für die s<strong>ch</strong>wei-<br />

zeris<strong>ch</strong>e Notversorgung her. Der Komman-<br />

dant, Oberstlt Mark Kobel, setzte hohe<br />

Ziele. Alle wurden erfüllt!<br />

Maj Thomas Caduff, Stab Log Br 1<br />

Bataillonskommandant Oberstlt Mark Kobel for-<br />

<strong>der</strong>te ganz speziell von seinem Ka<strong>der</strong>,die neuen<br />

Aufgaben mit grosser Eigenverantwortung und<br />

Mut anzugehen. «I<strong>ch</strong> will, dass Sie auf dem Weg<br />

zum Ziel immer wie<strong>der</strong> neue, klare Ents<strong>ch</strong>eide<br />

fällen. Werden Sie Gewinner!»<br />

Ein Soldat <strong>der</strong> Sanitätslogistikkompanie 81/2 (San<br />

Log Kp 81/2) beim Abfüllen von Sonnens<strong>ch</strong>utzcrème.<br />

Motivierten Mens<strong>ch</strong>en wa<strong>ch</strong>sen Flügel<br />

S<strong>ch</strong>on im KVK entfa<strong>ch</strong>te Oberstlt Kobel das<br />

Feuer <strong>der</strong> Motivation bei seinem Ka<strong>der</strong>. Die<br />

Manns<strong>ch</strong>aft sei erst dann mit vollem Herzen<br />

dabei, wenn je<strong>der</strong> einzelne eine positive<br />

Grundeinstellung zur Aufgabe hat und diese<br />

Stimmung au<strong>ch</strong> ausstrahlt. Wörtli<strong>ch</strong>: «Erst<br />

wenn Sie den Mut haben, klare Ents<strong>ch</strong>eide<br />

zu fällen und au<strong>ch</strong> <strong>der</strong>en Konsequenzen<br />

tragen, können Sie si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> an s<strong>ch</strong>wierigen<br />

Aufgaben erfreuen!» Dieser Leitspru<strong>ch</strong><br />

zog si<strong>ch</strong> dann wie ein roter Faden dur<strong>ch</strong><br />

den ganzen WK.<br />

Man hat nie ausgelernt<br />

Mit Dr. Thomas Meister, Chef Berei<strong>ch</strong> Pharma-<br />

produkte und Te<strong>ch</strong>nik bei <strong>der</strong> <strong>Armee</strong>apotheke in<br />

Ittigen/BE, konnte ein ho<strong>ch</strong>karätiger Referent<br />

gewonnen werden. Sein eindrückli<strong>ch</strong>es Referat<br />

zum Thema Präventionsmassnahmen in <strong>der</strong><br />

S<strong>ch</strong>weiz im Falle einer Pandemie (Epidemie<br />

grösseren Ausmasses), ausgelöst dur<strong>ch</strong> die<br />

Vogelgrippe, fesselte die Zuhörer.Wer wusste im<br />

Vorfeld des Vortrages s<strong>ch</strong>on, dass unser Land im<br />

20. Jahrhun<strong>der</strong>t dreimal von weltweiten Influen-<br />

zapandemien erfasst worden war o<strong>der</strong> wel<strong>ch</strong>e<br />

Massnahmen innerhalb <strong>der</strong> vers<strong>ch</strong>iedenen Pan-<br />

demiephasen zu ergreifen wären? Dr. Thomas<br />

Meister zeigte dabei klar die zentrale Bedeutung<br />

<strong>der</strong> <strong>Armee</strong>apotheke mit ihren Mögli<strong>ch</strong>keiten in<br />

<strong>der</strong> Herstellung und Verteilung von Tamiflu-Pro-<br />

phylaxe auf.<br />

Spezialisten am Werk<br />

Beim San Log Bat 81 handelt es si<strong>ch</strong> um eine<br />

militäris<strong>ch</strong>e Spezialeinheit. Ihr Hauptauftrag ist<br />

die Herstellung von Arzneimitteln für unsere<br />

<strong>Armee</strong>. Mittlerweile sind die Arbeitsabläufe im<br />

Bat so gut eingespielt, dass beide Kp ihre<br />

Arbeiten na<strong>ch</strong> kurzen, intensiven Übungen und<br />

Tests bereits am zweiten WK-Tag in Angriff<br />

nehmen konnten.<br />

S<strong>ch</strong>mieren und Salben hilft allenthalben<br />

Die Sanitätslogistikkompanie 81/1 (San Log Kp<br />

81/1) produzierte in diesem Jahr vor allem Infu-<br />

sionslösungen, Mehrdosenflas<strong>ch</strong>en und Ampul-<br />

Heizbare Prozessanlage zur Herstellung von flüssigen<br />

und halbfesten Arzneiformen (z.B. Bron<strong>ch</strong>ialsirup).<br />

len. Im Raum Kan<strong>der</strong>steg/BE wurden 500 mg-<br />

Paracetamol-Tabletten hergestellt, die bei je<strong>der</strong><br />

Art von S<strong>ch</strong>merzen und au<strong>ch</strong> bei Fieber und<br />

Erkältung eingesetzt werden.<br />

Von <strong>der</strong> Sanitätslogistikkompanie 81/2 (San<br />

Log Kp 81/2) kamen zusätzli<strong>ch</strong> grosse Quanti-<br />

täten an Crèmes. Der Auftrag <strong>der</strong> <strong>Armee</strong>apo-<br />

theke lautete: 50’000 Tuben Sonnens<strong>ch</strong>utz-<br />

crème mit dem Li<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>utzfilter 25 sowie<br />

30’000 Tuben Handcrème. Wo werden die<br />

Crèmes eingesetzt? Vor allem in den Rekru-<br />

tens<strong>ch</strong>ulen. Es ist si<strong>ch</strong>er kein Geheimnis, dass<br />

s<strong>ch</strong>on man<strong>ch</strong> eine Tube speziell an den<br />

Besu<strong>ch</strong>stagen den Besitzer gewe<strong>ch</strong>selt hat.<br />

Ka<strong>der</strong>angehörige San Log Bat 81:<br />

Hptm Christoph Hartung, Hptm Alex Zoller,<br />

Stabsadj Beat Renfer,Oblt Samuel Bä<strong>ch</strong>ler,<br />

Oblt Sandro Alvarez, Maj Mi<strong>ch</strong>ael Flück,<br />

Hptm Christian Zurs<strong>ch</strong>miede (hintere Reihe v.l.n.r.).<br />

Hptm Roland Hasler,Hptm Eric Meyer,<br />

Hptm Reto Acklin (vor<strong>der</strong>e Reihe, v.l.n.r.).<br />

(Foto: Hptm Roland Hasler,Stab San Log Bat 81)<br />

Kein Mangel an Arbeit<br />

Neben <strong>der</strong> Herstellung pharmazeutis<strong>ch</strong>er Pro-<br />

dukte bildet die Instandhaltung von Sanitäts-<br />

material und medizinte<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Geräten <strong>der</strong><br />

<strong>Armee</strong> eine weitere Hauptaufgabe des San<br />

Log Bat 81. In beiden Kompanien waren dem-<br />

zufolge au<strong>ch</strong> in diesem Jahr zahlenmässig<br />

starke Reparatur- und Betriebszüge einge-<br />

rückt. Geräteme<strong>ch</strong>aniker haben medizinte<strong>ch</strong>-<br />

nis<strong>ch</strong>e Geräte wie Röntgengeräte o<strong>der</strong> CPR-<br />

Phantome (CPR = Cardio Pulmonale Reanima-<br />

tion = Herz-/Lungenwie<strong>der</strong>belebung) gewartet


und revidiert. Die Überprüfung <strong>der</strong> Hauste<strong>ch</strong>-<br />

nik in den Militärspitälern war Aufgabe <strong>der</strong><br />

Anlagewarte. Spezialaufträge im Berei<strong>ch</strong> <strong>der</strong><br />

Logistik sowie Umlagerungen und diverse<br />

Transporte füllten das Programm <strong>der</strong> Betriebs-<br />

und Transportzüge.<br />

Verdienter Ausflug<br />

Erst in <strong>der</strong> letzten Wo<strong>ch</strong>e, also na<strong>ch</strong> Erfüllung<br />

<strong>der</strong> Aufträge von <strong>der</strong> <strong>Armee</strong>apotheke, konn-<br />

ten die beiden Kp Kdt, Hptm Christoph Har-<br />

tung (81/1) und Hptm Alex Zoller (81/2),<br />

einen Tag im Rahmen ihrer Kompanien<br />

gestalten. Die Planung verlief unabhängig.<br />

Und dann diese Überras<strong>ch</strong>ung: Bei <strong>der</strong> Anle-<br />

gestelle in Spiez/BE merkte man, dass man<br />

si<strong>ch</strong> fürs glei<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>iff auf dem Thunersee<br />

ents<strong>ch</strong>ied! Das Gelä<strong>ch</strong>ter blieb ni<strong>ch</strong>t aus und<br />

die kleine Reise bleibt bestimmt in bester<br />

Erinnerung.<br />

Abs<strong>ch</strong>luss in <strong>der</strong> Markthalle Frutigen/BE<br />

Die Fahnenabgabe in Frutigen/BE wurde<br />

dur<strong>ch</strong> die örtli<strong>ch</strong>e Musikgesells<strong>ch</strong>aft würdig<br />

umrahmt. Oberstlt Mark Kobel konnte unter<br />

den Ehrengästen den Kdt unserer Logistik-<br />

brigade 1 (Log Br 1), Br Daniel Roubaty,<br />

begrüssen. In seiner Anspra<strong>ch</strong>e an die Trup-<br />

pe liess <strong>der</strong> Bat Kdt zahlrei<strong>ch</strong>e WK-Höhe-<br />

punkte passieren. Er freute si<strong>ch</strong> ganz spe-<br />

ziell darüber, dass alle Aufträge <strong>der</strong><br />

<strong>Armee</strong>apotheke erfüllt wurden. Dies sei nur<br />

dank einer starken Leistung auf Stufe Kom-<br />

panie mögli<strong>ch</strong> gewesen. Bei seinen Kontak-<br />

ten, Begegnungen und Gesprä<strong>ch</strong>en mit <strong>der</strong><br />

Truppe hätte er die Bereits<strong>ch</strong>aft zur positiven<br />

inneren Motivation gespürt und miterlebt.<br />

«In den wi<strong>ch</strong>tigen Momenten bra<strong>ch</strong>ten die<br />

Vorgesetzten den Mut auf, klare Ents<strong>ch</strong>eide<br />

zu fällen und Verän<strong>der</strong>ungen herbeizufüh-<br />

ren. Und die Manns<strong>ch</strong>aft hat mitgezogen.»<br />

Er führte weiter aus: « Der Besu<strong>ch</strong> von Bun-<br />

desrat Samuel S<strong>ch</strong>mid bei <strong>der</strong> San Log Kp<br />

81/1 in Kan<strong>der</strong>steg/BE sowie die erfolgrei<strong>ch</strong>e<br />

Zertifizierungsbestätigung des Qualitätsmana-<br />

gementsystems <strong>der</strong> <strong>Armee</strong>apotheke wären für<br />

<strong>der</strong>en Zukunft von grosser Bedeutung. Nur mit<br />

Zustimmung des Departement<strong>ch</strong>efs sowie<br />

einer dur<strong>ch</strong> die S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e Heilmittelbe-<br />

hörde Swissmedic ausgestellten Betriebsbe-<br />

willigung für die <strong>Armee</strong>apotheke kann das San<br />

Log Bat 81 seine Aufgaben erfüllen.»<br />

Abs<strong>ch</strong>liessend ermutigte Oberstlt Kobel und <strong>der</strong><br />

<strong>Armee</strong>seelsorger (Asg), Hptm Christian Zur-<br />

s<strong>ch</strong>miede, die Truppe, mit einer positiven Ein-<br />

stellung, stolz und aktiv ins Zivilleben zurückzu-<br />

kehren. Ganz na<strong>ch</strong> dem Motto: «Werden Sie<br />

Gewinner!» ■<br />

ARMEE aktuell 2 2006 Aus den Bataillonen 23<br />

Abfüllmas<strong>ch</strong>ine für ni<strong>ch</strong>tsterile Lösungen. (Fotos: Ar<strong>ch</strong>iv <strong>Armee</strong>apotheke)<br />

Zur Person<br />

Oberstlt Mark Kobel leistet seit <strong>der</strong> Brevetierung<br />

zum Offizier (1991) seinen Dienst bei<br />

den Sanitätsmaterialtruppen. Im Jahr 2002<br />

hat er die San Mat Abt 81 übernommen und<br />

seit 2004 führt er das daraus entstandene<br />

Sanitätslogistikbataillon 81 (San Log Bat 81).<br />

Der 40jährige Apotheker leitet als Verkaufsleiter<br />

D/CH 50 «Amavita» Apotheken in <strong>der</strong><br />

Deuts<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>weiz (Apothekenkette <strong>der</strong> Galenicare<br />

AG mit s<strong>ch</strong>weizweit über 100 Verkaufspunkten).<br />

Zusammen mit seiner Frau<br />

hat Kobel zwei Tö<strong>ch</strong>ter und wohnt in Mittelhäusern<br />

in <strong>der</strong> Nähe von Bern.<br />

(Foto: Hptm Roland Hasler,Stab San Log Bat 81)


Logistikbrigade 1 (Log Br 1) heisst au<strong>ch</strong>: Frauenpower!<br />

Immer mehr weibli<strong>ch</strong>e AdA leisten einen unverzi<strong>ch</strong>tbaren<br />

Beitrag zum effizienten Dienstbetrieb.

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