Oberlandler | 3/2024
In der neuen Oberlandler erwarten Sie Geschichten über Sternegucker, Hobbypiloten und Buchretterinnen. Außerdem verraten wir, wo unsere Reaktion am liebsten shoppt und einkehrt. Seien Sie gespannt!
In der neuen Oberlandler erwarten Sie Geschichten über Sternegucker, Hobbypiloten und Buchretterinnen. Außerdem verraten wir, wo unsere Reaktion am liebsten shoppt und einkehrt. Seien Sie gespannt!
Verwandeln Sie Ihre PDFs in ePaper und steigern Sie Ihre Umsätze!
Nutzen Sie SEO-optimierte ePaper, starke Backlinks und multimediale Inhalte, um Ihre Produkte professionell zu präsentieren und Ihre Reichweite signifikant zu maximieren.
Impressum<br />
3/<strong>2024</strong> | 3,70 €
VERANSTALTUNGEN<br />
18.10. Christian Maier: Beste Zeiten<br />
19.10. Freies Landestheater Bayern:<br />
Don Giovanni<br />
19.10. Miesbacher Herbstsingen<br />
20.10. Kirtafeier in der Trachtenhütte<br />
26.10. Benefizkonzert Pegasus Symphonics<br />
06.11 Ausstellung Moritz Attenberger:<br />
FACES. Gesichter des Alpinismus<br />
08.11. Konzert Trio HerCuLe - Journey<br />
09.11. Alix von Melle: Von 0 bis 8000 -<br />
Leidenschaft Achttausender<br />
14.11. Dirk Rohrbach: IM FLUSS - 6000 km<br />
auf dem Missouri und Mississippi<br />
21.11. Max Uthoff: Alles im Wunderland<br />
23.11. Abschluss 1. Intl. Oberland Orgelfestival:<br />
Konzert mit der „Wanderer“-Orgel<br />
27.11. Erwin Pelzig: Der wunde Punkt<br />
30.11. 1000 Lichterglanz<br />
13.-15.12. Miesbacher Adventszauber<br />
07.12. Adventskonzert<br />
„Bethlehem is überoi!“<br />
12.12. Jack Griesbeck: Auf den zweiten Blick<br />
13.12. Werner Schmidbauer: Mia san oans<br />
14.12. Lebende Krippe<br />
15.12. Damals an Weihnachten mit<br />
Harald Krassnitzer<br />
Kulturamt und Tourismusförderung, Schlierseer Str. 16, 83714 Miesbach, www.miesbach-tourismus.de<br />
@Kultur.Waitzingerkeller @kultur.waitzingerkeller
Impressum<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
der Sommer war viel zu abrupt vorbei, doch jetzt freuen<br />
wir uns über herrlich gemütliche Tage und einen goldenen<br />
Herbst. Und wenn es doch mal wieder grau und regnerisch ist,<br />
haben wir den besten Lesestoff für Sie: Der neue <strong>Oberlandler</strong><br />
mit Sterneguckern, Hobbypiloten, Alt-Rockern, Buchretterinnen,<br />
Kirchenmusikern, Pumptrackern, Maschinenspezialisten<br />
und wunderschönen Kühen. Sie dürfen gespannt sein.<br />
Außerdem zeigen wir Ihnen in unserer letzten Ausgabe des<br />
Jubiläumsjahres noch wo unsere Reaktion am liebsten shoppt<br />
und einkehrt. Vielleicht sehen wir uns dabei bald.<br />
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Lesen<br />
und einen herrlichen Herbst.<br />
Ihr <strong>Oberlandler</strong>-Team<br />
ist ein Produkt des Miesbacher Merkur<br />
und Holzkirchner Merkur<br />
Verlag<br />
Zeitungsverlag Oberbayern GmbH & Co. KG<br />
Verantwortlich für den Inhalt<br />
Stefan Hampel<br />
Redaktion<br />
Susanne Mayr-Flach<br />
Autoren<br />
Selina Benda, Heidi Siefert, Kathrin Wolff,<br />
Andreas Wolkenstein<br />
Fotos<br />
Florian Bachmeier, Selina Benda,<br />
Hanna Braun, Thomas Plettenberg<br />
Anzeigen<br />
Wolfgang Ober (Ltg.),<br />
Stephanie Spieß, Florian Kreuzmayr,<br />
Michaela Köster, Katharina Reile,<br />
Luca Lausecker, Renate Konstanzer,<br />
Andrea Prause<br />
Gestaltung: Martin Lobinger, PMS Penzberg<br />
Druck: Mayr Miesbach<br />
Kontakt zu Redaktion und Vermarktung:<br />
<strong>Oberlandler</strong> auf<br />
Facebook und<br />
Instagram !<br />
Schlierseer Straße 4, 83714 Miesbach<br />
Telefon 0 80 25 / 285-55, www.merkurtz.media<br />
miesbach@merkurtz.media<br />
oberlandlermagazin<br />
Der <strong>Oberlandler</strong> ist käuflich erhältlich<br />
im Medienhaus Miesbach<br />
MAGDALENEN VERLAG<br />
Gute Laune Block<br />
Für Notizen und Botschaften an liebe Menschen<br />
Einfach gute Laune schenken für gute Herbstmomente<br />
Gute Laune Block<br />
Für Notizen und Botschaften an liebe Menschen<br />
Gute Laune Block<br />
Für Notizen und Botschaften an liebe Menschen<br />
Herzliche<br />
Grüße aus<br />
Holzkirchen<br />
in Obb.<br />
Gute Laune Block<br />
Für Notizen und Botschaften an liebe Menschen<br />
MAGDALENEN<br />
Wir freuen<br />
uns auf Ihren<br />
Besuch!<br />
MAGDALENEN<br />
MAGDALENEN<br />
Gute Laune Blöcke für jeden Tag Zu jeder Gelegenheit das richtige Geschenk<br />
Jedes Kärtchen mit einem neuen Motiv für Botschaften an liebe Menschen<br />
96 Kärtchen, 10,5 x 10,5 cm, 8,50 €<br />
Jetzt einfach bestellen unter www.magdalenen-verlag.de<br />
MAGDALENEN<br />
3 <strong>Oberlandler</strong>
03 Editorial<br />
Impressum<br />
06 Altes Handwerk<br />
Buchbinderei Miesbach<br />
12 Coole Rentner<br />
Skill Gang und s‘ geile Blech<br />
22 Wuide Hehna<br />
Sabine Niedermaier vom Möbelstadl<br />
26 Der Traum vom Fliegen<br />
Modellflieger unter sich<br />
Titelgeschichte<br />
34 Aus Alt mach Neu<br />
FPS Maschinen<br />
42 Neue Attraktion<br />
Der Fischbachauer Pumptrack<br />
50 Musik und Glaube<br />
Kirchenmusiker Benedikt Meurers<br />
60 Gefleckte Schönheiten<br />
Zuchtverband Miesbach<br />
72 Faszination Weltall<br />
Hobbyastronom Martin Weiß<br />
78 Lieblings-Geschäfte<br />
Die Favoriten unseres Teams<br />
82 Lieblings-Stücke<br />
Einkaufstipps<br />
<strong>Oberlandler</strong> 4
GOLDSCHMIEDE & UHRMACHER<br />
Matthias Hein<br />
Marktplatz 20 - 83607 Holzkirchen<br />
0 80 24 / 9 02 90 12<br />
5 <strong>Oberlandler</strong>
Egal ob Kopf, Fuß, Rücken oder Bauch – wo eine Verletzung vorliegt,<br />
rückt Margit Hartl-Sachs mit Nadel, Faden und Hammer an, um zu retten,<br />
was zu retten ist. Doch sie verarztet keine Menschen, sondern erhält<br />
mit ihrem Handwerk wichtige Erinnerungsstücke aus Papier und Stoff.<br />
Ein Blick in die Miesbacher Handbuchbinderei.<br />
Text und Fotos: Selina Benda<br />
<strong>Oberlandler</strong> 6
Die<br />
Medica<br />
der Bücher<br />
7 <strong>Oberlandler</strong>
In dem geschichtsträchtigen Haus ihrer Familie, dem<br />
ehemaligen „Gasthof zur Post“ am Stadtplatz, hat<br />
Margit Hartl-Sachs seit den frühen 90er-Jahren ihre<br />
Buchbinder-Werkstatt. „Das ist die ehemalige Küche<br />
des Gasthofes, den mein Großvater 1908 pachtete und<br />
ein paar Jahre später kaufte“, erzählt sie. Hier kümmert<br />
sie sich um ihre meist älteren Patienten, die von ihren<br />
besorgten Besitzern zu der Buchbindermeisterin<br />
gebracht werden. „Meistens sind es Bibeln, Koch- oder<br />
Kinderbücher“, sagt die Miesbacherin. Gerade liegt wieder<br />
ein sichtlich angeschlagenes Modell auf ihrer Werkbank.<br />
Der lederne Einband des kleinen Gebetsbüchleins<br />
löst sich bereits ab, einzelne vergilbte Seiten fallen<br />
heraus, Fäden lösen sich vom zerbröselnden Rückenteil.<br />
Für den Laien ein Fall für die Papiertonne. Für die<br />
Handwerksmeisterin kein Problem. Ihre Philosophie:<br />
„Man kann immer was machen.“<br />
<strong>Oberlandler</strong> 8
Wertvolle<br />
Erinnerungsstücke<br />
Was Margit Hartl-Sachs in ihrer Werkstatt wieder<br />
aufbereitet und repariert, sind persönliche Erinnerungsstücke<br />
der Menschen. „Das sind oft berührende<br />
Geschichten“, erzählt sie. Etwa das Märchenbuch<br />
einer älteren Dame, welches diese als Kind im Krieg<br />
als einzigen Besitz mitnahm und über viele Jahrzehnte<br />
aufbewahrte. So sensibel wie die Historie dieser Bücher,<br />
sind oft auch ihre Materialien. „Alte Bücher haben<br />
holzhaltiges Papier, das zerbröselt mit der Zeit“, erklärt<br />
die 61-Jährige. Aber auch alte Gewebe oder mangelhafte<br />
Verarbeitung stellen sie immer wieder vor neue<br />
Herausforderungen. „Man muss sich halt immer etwas<br />
überlegen, manches dauert auch einfach länger“, sagt<br />
sie. Doch nach über 40 Jahren Berufserfahrung gibt es<br />
eigentlich fast keinen hoffnungslosen Fall mehr in ihrer<br />
Werkstatt.<br />
Vorsichtig wird operiert<br />
Schon in ihrer Lehre zur Industriebuchbinderin in<br />
München habe ihr der handwerkliche Teil mit den<br />
Reparaturen und der Herstellung handgemachter<br />
Einzelstücke besser gefallen. Nach wie vor arbeitet sie<br />
tageweise in einem großen Betrieb, ihrer Leidenschaft<br />
geht sie seither in ihrer Werkstatt nach. Das kleine<br />
Büchlein auf ihrer Werkbank gilt es nun „möglichst<br />
unauffällig zu reparieren“. Im besten Fall erkenne man<br />
die Reparatur im Nachhinein nämlich nicht. „Das hier<br />
wurde schonmal geklebt, das sehe ich gleich“, erklärt<br />
sie und zieht den Lederband – die sogenannte Decke<br />
- vollständig vom Buchblock. Das Vorsatz, also die<br />
Verbindung zwischen der Decke und dem Buchblock,<br />
löst sich schon in seine Einzelteile auf. Es kommen<br />
ihre verschiedenen Operationswerkzeuge zum Einsatz:<br />
Scheren von klein bis groß, unterschiedliche Falzbeine<br />
und auch ein Hammer, „zum runterklopfen der Ecken<br />
oder um etwa dem Buchrücken wieder eine runde Form<br />
zu geben.“ Fachmännisch entfernt sie lose Bindfäden,<br />
löst vorsichtig verklebte Seiten und arbeitet sich von<br />
einem Operationsfeld zum nächsten vor. Kaschieren,<br />
hinterkleben, verstärken, nähen, heften, veredeln. Zwei<br />
Stunden braucht sie etwa für so ein kleines Buch, „wenn<br />
keine Überraschungen kommen.“ Erfahrungswerte<br />
machen souverän, sagt sie.<br />
9 <strong>Oberlandler</strong><br />
Verschiedene Buchpressen kommen bei der<br />
Arbeit von Margit Hartl-Sachs zum Einsatz.
Alt und neu<br />
Die Buchreparatur: kaputtes Material entfernen...<br />
...aufbereiten, begradigen und formen...<br />
Neben Zirkeln, Pinseln, Leimtöpfen und Fadenrollen<br />
stapeln sich in der Werkstatt überall verschiedenste<br />
Materialien. Leder, Pergament, Samt, Kartonagen,<br />
Leinen, Seide, Blattgold und ein riesiger Fundus<br />
an Papier in hunderten verschiedenen Farben und<br />
Musterungen – „das kann ich alles gar nicht mehr aufbrauchen“,<br />
erklärt Margit Hartl-Sachs. Das Aussuchen<br />
der richtigen Materialien sei zwar der zeitraubende,<br />
aber auch der wichtigste Teil der Arbeit. „Man kann ja<br />
nicht irgendein buntes Papier in ein altes Buch kleben.“<br />
Ihr Herzstück ist die große Schneidemaschine,<br />
welche millimetergenaue Schnitte durchführt. Auch<br />
die Rillmaschine und verschieden große Buchpressen<br />
kommen zum Einsatz. Neben der Reparatur von<br />
Familienerbstücken mit Geschichte, fertigt sie auch<br />
neue Einzelstücke wie Jahresbände, Hochzeitsalben,<br />
Mappen oder Schachteln an. „Buchbinder können alles.“<br />
Seit fünf Jahren erhält sie regelmäßig Aufträge aus<br />
dem Archiv der Stadt Miesbach. Ob es das Buchbinderhandwerk<br />
in ein paar Jahrzehnten noch geben wird,<br />
ist fraglich. „Das ist ein aussterbender Beruf.“ Margit<br />
Hartl-Sachs möchte ihrer Leidenschaft, Geschichte<br />
und Geschichten zu erhalten, auf jeden Fall noch ein<br />
paar Jahre nachgehen. Ihre vielen Patienten und deren<br />
Besitzer werden es ihr danken. |<br />
Margit Hartl-Sachs<br />
Handbuchbinderei und Buchreparatur<br />
Stadtplatz 15<br />
83714 Miesbach<br />
Termin nach vorheriger telefonischer Anmeldung:<br />
Mobil 0177 56 66 961<br />
08025 5060 (Anrufbeantworter)<br />
...und mit neuem Material aufwerten.<br />
<strong>Oberlandler</strong> 10
Das Buchbinderhandwerk<br />
ist eines der ältesten in der deutschen<br />
Handwerksgeschichte. Zunächst lediglich in<br />
den Schreibstuben der Klöster von Mönchen<br />
betrieben, wurde es schon bald zu einem der<br />
wichtigsten Berufe für die Gesellschaft.<br />
Bis zur industriellen Revolution<br />
im 19. Jahrhundert, wurden Bücher<br />
ausschließlich handwerklich gebunden.<br />
2001 wurde die traditionelle Handwerkstechnik<br />
deshalb als immaterielles Kulturerbe in der<br />
Deutschen UNSESCO-Kommission<br />
aufgenommen.<br />
Die Buchbinderin in ihrer kleinen Werkstatt.<br />
Fraunhoferstraße 1 | Miesbach<br />
Telefon 0 80 25/27 38<br />
11 <strong>Oberlandler</strong>
„Wir sind jetzt Rentner. Wir haben jede Zeit der Erde“ sagen Mike Würmseer und<br />
Gerhard Weber mit verschmitztem Lachen. Gemeint ist damit Zeit für die Musik,<br />
die ihnen schon als Teenager wichtig war und die ihnen bis heute im Blut liegt.<br />
Was sie damals nie für möglich gehalten hätten, ist heute ganz normal:<br />
Als Skill Gang und s‘ geile Blech rocken sie noch immer die Bühne.<br />
Text: Heidi Siefert | Fotos: Thomas Plettenberg, Skill Gang<br />
<strong>Oberlandler</strong> 12
Die kreative<br />
Rentner-Gang<br />
13 <strong>Oberlandler</strong>
Wenn der Lehrer Fred Geisberger zum Mikrofon greift, ist er als „da Gamsbichler“ einer,<br />
der mit seinem Gesang das Publikum mitreißt.<br />
<strong>Oberlandler</strong> 14
Mit 25 habe er sich mal überlegt, ob es überhaupt<br />
angemessen sei, mit 30 noch Musik zu machen,<br />
erzählt Weber bei einer Pause im gemeinsamen<br />
Übungsraum. Heute amüsieren die beiden sich<br />
darüber und freuen sich, dass die Zeiten vorbei sind, als<br />
man von den Alten erwartet hätte, dass sie Gediegenes<br />
spielen und sich seriös kleiden, statt T-Shirt, Jeans<br />
und Chucks zu tragen. So sitzen Mike Würmseer und<br />
Gerhard Weber knapp 50 Jahre später noch immer voller<br />
Leidenschaft zusammen und spielen gelegentlich ihre<br />
Klassiker von einst und meistens das, was sie ausprobieren,<br />
seit sie sich das Musizieren nicht neben der<br />
Arbeit einrichten müssen.<br />
Auf der Playlist für einen Konzertabend steht<br />
ihr ganz besonderer Skill-Gang-Sound.<br />
Die Unkenntnis der Steuergesetze befreit nicht von<br />
der Pflicht Steuern zu zahlen. Die Kenntnis aber häufig!<br />
Meyer A. Rothschild, Bankier (1744-1812)<br />
THOMAS BAUDISCH<br />
DIPL.-KFM | STEUERBERATER<br />
MONIKA WISGOTT-STAHL<br />
STEUERBERATERIN<br />
STEPHAN LOFERER<br />
DIPL.-BW (FH) | STEUERBERATER<br />
Laurenzi Haus | Tegernseer Str. 104 | 83700 Rottach-Weissach | Tel: 08022-9249-0 | Fax: 08022-9249-49<br />
Haus Seerose | Bahnhofstr. 8 | 83727 Schliersee | Tel: 08026-929171-0 | Fax: 08026-929171-71<br />
www.tegtal-kanzlei.de | steuerberatung@tegtal-kanzlei.de<br />
15 <strong>Oberlandler</strong>
Die Zeiten sind vorbei,<br />
als Mike Würmseer vor Stolz<br />
auf seinen ersten Bass<br />
das Instrument<br />
nur offen mit sich trug.<br />
Als gestandener Musiker<br />
packt er das Instrument<br />
in den schützenden Koffer.<br />
<strong>Oberlandler</strong> 16
Echte Legenden<br />
Weil der Abend lau und die Tür nur angelehnt ist, weist<br />
schon die Musik den richtigen Weg in den Keller. Die<br />
Stiege bei Würmseers in Hartpenning geht es hinunter<br />
in eine Welt der Musik und auch der Musik-Historie<br />
im Landkreis. Die etwas gelbstichigen Plakate an den<br />
Wänden erzählen mehr davon. Höllenball und Stinky<br />
Fingers hängen da. „Ja, das waren wir“, sagen die beiden<br />
und stellen die Instrumente zur Seite und auch der<br />
Schlagzeuger Tony Kreitmayr, der zum ersten Mal dabei<br />
ist, legt die Sticks aus der Hand und hört interessiert zu,<br />
an wen er da geraten ist, als bei einem Geburtstagsfest<br />
mit Würmseer das Gespräch auf die Musik gekommen<br />
ist und darauf, dass die Skill Gang manchmal Unterstützung<br />
brauchen könnte, wenn ein Auftritt ansteht,<br />
aber nicht alle Zeit haben. „Das ist wie beim Fußball,<br />
da braucht man auch Auswechselspieler“, erklären die<br />
Band-Macher, und dass es gar nicht so einfach sei,<br />
welche zu finden, „weil gute Musiker immer wahnsinnig<br />
beschäftigt sind.“ Jetzt sitzt er da, der Neue. Die ersten<br />
Stücke zum gemeinsamen warm werden sind gespielt<br />
und es geht in die Band-Vergangenheit. Und wie es so<br />
ist mit den Erinnerungen, kommt immer wieder was<br />
dazu. „Wisst ihr noch, damals …?“<br />
DER JEEP ®<br />
AVENGER<br />
- HYBRID<br />
GEBALLTE FREIHEIT.<br />
Mit den Wurzeln<br />
in der „Hölle“<br />
Als „Stinky Fingers“ haben Weber und Würmseer<br />
angefangen. 1978 wurden die vom Miesbacher Stones-<br />
Fan Fränkie Neumann in der angesagten Holzkirchner<br />
Kneipe „Treibhaus“ gegründet und in Anlehnung an das<br />
„Sticky Fingers“-Album der Idole benannt. Vor allem<br />
wegen des von ihnen inszenierten Höllenballs waren<br />
sie legendär, der in Anlehnung an das salopp Hölle<br />
genannte „Treibhaus“ seinen Namen bekam und über<br />
Jahre eine Institution im Landkreis-Norden war. In den<br />
80er- und 90er-Jahren waren die Säle voll, wenn die<br />
junge Band angekündigt war. Nicht nur im Fasching, wo<br />
sie 2018 nach langjähriger Pause ein einmaliges Revival<br />
gaben für das Jeff Queen, ihr kanadischer Sänger aus<br />
den 90er-Jahren, extra aus British Columbia einflog.<br />
Am Windfeld 22 · 83714 Miesbach-Nord<br />
Tel. 08025/29460 · Fax 08025/1277 · info@schmid-miesbach.de<br />
17 <strong>Oberlandler</strong>
Vollbesetzung: Gerhard Weber, Mike Würmseer, Schlagzeuger Tony Kreitmayr, Schorsch Grabichler, Hans Harrer und Wolfgang Probst.<br />
Bandanfänge<br />
Gitarrist Weber und Bassist Würmseer kennen sich aber<br />
schon viel länger. Das erste Mal miteinander gespielt haben<br />
sie 1972. „Damals war ich 16 und hatte meine erste Band“,<br />
erinnert sich Weber und Würmseer erzählt, dass er als Sohn<br />
einer Pianistin eigentlich Klavierspielen lernen sollte. Irgendwann<br />
habe es die Mama aber aufgegeben schmunzelt er. Die<br />
Musik freilich blieb ihm im Blut und als er von der Oma für<br />
damals stattliche 50 Mark einen DDR-Bass bekommen habe,<br />
war der Teenager glücklich. Und stolz. „Ich hab den Bass nur<br />
ohne Tasche mit mir rumgetragen“, sagt er. Jeder sollte das<br />
gute Stück sehen, wenn er als 14-Jähriger nach Miesbach<br />
fuhr, wo es im aufgelassenen Gefängnis Probenräume für<br />
Musiker gab. Im Miesbacher Jugendheim spielten sie 1977 „in<br />
Concert“, erinnern sie sich und schieben ein „tempus fugit,<br />
wie der Hartpenninger sagt“ hinterher. Die Zeit flieht.<br />
Selbstredend waren sie langhaarig und von vielen<br />
entsprechend skeptisch beäugt. An die Zeile in einem<br />
Zeitungsartikel erinnern sie sich noch gut, in dem es<br />
hieß, das „Brunftgeschrei rauschgiftsüchtiger Halbaffen<br />
muss man für Musik halten.“<br />
Wolfgang Probst ist Musikmeister der Miesbacher Stadtkapelle.<br />
<strong>Oberlandler</strong> 18
Wilde Jugend<br />
Ihr Auto und Ihr Zuhause<br />
sind bestens abgesichert.<br />
Und Sie und<br />
Ihre Familie?<br />
Während sie bei Gleichaltrigen und vor allem Mädchen<br />
durchaus Ansehen genossen, hielt sich die<br />
Toleranz vieler Erwachsener in Grenzen. Einer der<br />
sich immer für sie eingesetzt habe, sei Haushams<br />
Bürgermeister und SPD-Landtagsabgeordneter Anton<br />
Weilmaier gewesen. Für ihn zählte das Engagement<br />
der jungen Musiker. Egal, ob dem Einzelnen ihr Aussehen<br />
oder ihre Stilrichtung gefielen. Und wenn sie<br />
zuvor schon einmal beim Open Air der Jungen Union<br />
gespielt hatten, hieß das für den überzeugten Demokraten<br />
noch lange nicht, dass damit Auftritte für Veranstaltungen<br />
der Sozis Tabu gewesen wären. „Er hat<br />
uns immer die Stange gehalten“, lobt Würmseer noch<br />
heute und erzählt von Auftritten in sehr konträrem<br />
Umfeld, wie bei dem von Kommunisten ausgerichteten<br />
UZ-Festival in Essen am Tag nach dem 65. Geburtstag<br />
von Franz-Josef Strauß, wo er im Münchner<br />
Olympiastadion mit der Holzkirchner Bigband gespielt<br />
hatte, weil er nach einem Auftritt im Oberbräu-Saal<br />
„plötzlich nicht mehr persona non grata, sondern mittendrin<br />
war“.<br />
Wenn es um Absicherung geht,<br />
sollten Sie nicht nur an Ihre vier<br />
Räder und Ihre vier Wände denken.<br />
Denken Sie auch mal an sich und<br />
Ihre Lieben.<br />
Ob für das Wohl Ihrer Gesundheit,<br />
Alters- oder Pflege vorsorge, Arbeitskraft-<br />
oder Hinterbliebenenabsicherung<br />
– wir sind jederzeit für<br />
Sie da und beraten Sie gerne.<br />
Kundendienstbüro<br />
Anja Dworzak<br />
Versicherungsfachfrau<br />
Tel. 08024 4779775<br />
anja.dworzak@hukvm.de<br />
Tölzer Str. 7<br />
83607 Holzkirchen<br />
Vertrauensmann Helmut Eder<br />
Tel. 08025 992130<br />
Mobil 0152 38971132<br />
helmut.eder@hukvm.de<br />
Voglherdstr. 30<br />
83714 Miesbach Bergham<br />
Vertrauensmann Anton Lerch<br />
Tel. 08024 5516<br />
anton.lerch@hukvm.de<br />
Sollacher Str. 7<br />
83607 Holzkirchen Fellach<br />
JETZT<br />
BERATEN<br />
LASSEN!<br />
Vertrauensmann Stefan Dosch<br />
Tel. 08026 9292407<br />
stefan.dosch@hukvm.de<br />
Schöllerstr. 6 A<br />
83734 Hausham Abwinkl<br />
19 <strong>Oberlandler</strong>
Bayerische Moritaten<br />
Die roten Handschuhe sind Tony Kreitmayrs Markenzeichen beim Aufbau.<br />
Erst wenn er zu den Sticks greift, kennt man den Schlagzeuger ohne.<br />
Und so, wie die Erinnerungen sprudeln, sprudeln<br />
auch immer wieder neue musikalische Ideen bei den<br />
Männern, die nach den rockigen Jugendjahren zwar<br />
klassische Berufe ergriffen und Familien gründeten, an<br />
das mit dem „zu alt für Musik machen“ aber längst nicht<br />
mehr dachten. Weber machte viel Country, Würmseer<br />
überwiegend Big Band. Rock, Jazz und Blues haben sie<br />
im Blut und irgendwann kam die Idee mit der „Skill<br />
Gang“, deren harter Kern sie beide und Leadsänger und<br />
Percussionist Fred Geisberger sind. 2011 trat die neue<br />
Formation gemeinsam auf. 2015 holten sie sich Bläser<br />
dazu und fügten ihrem Bandnamen „und s‘geile Blech“<br />
dazu, weil sie begeistert waren, wie durch den Bläsersatz<br />
ihre Möglichkeiten um ein Vielfaches größer waren.<br />
Das Repertoire besteht aus international bekannten<br />
Rock-, Blues-, R&B- und Soul-Nummern und eigenen<br />
Songs, zu denen sie ihre eigenen bayerische Texte<br />
schreiben. „Wir lassen die Kunstform der Moritat<br />
wieder aufleben“ sagen sie und ergänzen lachend: „Wie<br />
fast immer bei uns ist das Drama in so eine bayerische<br />
Moritat verpackt.“ Etwa in „Bluadigs Edelweiß und de<br />
Preißnschicks“, in dem sie „die Macht der Liebe“ besingen<br />
„und was Männer deswegen für Schmarrn machen“<br />
oder in „s‘fri gschliffene Hacke und de schneeweiße<br />
Dirn“. Wenn sie „Beim Wirt“ am Stammtisch handgreiflich<br />
ausdiskutieren, dass es sich nicht gehört, am Sonntag<br />
zu odeln oder die missliche Lage beschreiben, wenn<br />
im eiskalten Winter klar wird „Mia ham koa Brennholz<br />
mehr“. Ihr alter Spezl, der ehemalige Hochzeitslader Peter<br />
Eggl, hat dabei oft seine Finger im Spiel und schreibt<br />
ihnen humorvolle und tiefgründige Texte auf den Leib.<br />
Das gesungene Motto<br />
eines Festivals<br />
Mike Würmseer ist Musiker mit Leidenschaft.<br />
Erst kürzlich war er wieder für die „Skill Gang“ im<br />
Einsatz, als sie den Festivalsong für das ZAMMA in<br />
Holzkirchen beisteuern durften. Sie konzipierten ihn als<br />
einen einzigartigen musikalischen Staffellauf, bei dem<br />
eine Gruppe der nächsten einen Akkord übergab und<br />
diese daraufhin ihre Version des Liedes darbot. Beteiligt<br />
waren neben ihnen selbst Cantica Nova, Cantica-Kinderchor<br />
und Cantica-Jugendchor sowie die Hoki Youth<br />
Band. Klar war von Anfang an, dass es ein Rocksong<br />
mit bayerischem Text sein musste. „So, wie wir unsere<br />
Lieder mit der Skill Gang schon immer singen.“<br />
Landler und Blues mit ihren ähnlichen Harmonie-<br />
<strong>Oberlandler</strong> 20
strukturen als eine gute Basis. „Dazu ein geschliffener<br />
Rhythm & Blues-Rhythmus mit steilen Bläsersätzen,<br />
das hat noch jedes Bein zum Zucken gebracht“, sagt<br />
Würmseer mit einem Augenzwinkern. Und während<br />
ihm Groove und Refrain recht leicht von der Hand gingen,<br />
machte sich Eggl an den Text. Was herauskam war<br />
ein Skill-Gang-Klassiker, der die Leute packt sowie sie<br />
die ersten Rhythmen hören.<br />
Egal, ob sie, wie jedes Jahr im Frühling, in der Angerer<br />
Alm mitten im Skigebiet am Kitzbüheler Horn die Gäste<br />
mitreißen, in Miesbach beim Kulinarischen Einkaufsabend,<br />
in Bad Aibling bei Kultur im Park spielen oder<br />
als Lokalmatadore bei Veranstaltungen in Holzkirchen<br />
auftreten. Ihre Musik springt schnell aufs Publikum<br />
über. „Wenn 1.000 Leute im Saal hüpfen, das gibt so viel<br />
Energie zurück auf die Bühne – das kann man kaum<br />
erklären“ freut sich der einst so skeptische Weber, dass<br />
sie immer noch den Nerv treffen: „Es geht immer noch,<br />
sogar sehr gut.“<br />
„Der Schmarrn<br />
geht uns ned aus“<br />
Gerhard Weber (Gitarre), Reinhard Maier (Drums),<br />
Mike Würmseer (Bass, Vocals), Fred Geisberger alias<br />
da Gamsbichler (Leadgesang), Georg Grabichler (Baritonsax),<br />
Hans Harrer (Altsax) und Wolfgang Probst<br />
(Trompete) haben aber noch etwas gefunden, das sehr<br />
gut geht. Während Corona, als jeder allein daheim in<br />
seiner Musikecke saß, haben sie begonnen Videos zu<br />
produzieren. Keine dilettantischen Filmchen, wie sie<br />
plötzlich aus der Not überall aufploppten sondern sehr<br />
coole, moderne Umsetzungen ihrer Songs, denen man<br />
den Spaß und die Leidenschaft anmerkt. Produziert mit<br />
Green Screen und vom technikaffinen Weber sehenswert<br />
zusammengebaut. Der Fotograf Manfred Lehner<br />
aus Valley, der früher selbst mit ihnen Musik gemacht<br />
hat, hat einen Titel virtuos als Foto-Film umgesetzt.<br />
Mit der Empfehlung, sich das mal anzuschauen greifen<br />
sie wieder zu ihren Instrumenten. Spielen ihr „‘s frisch<br />
gschliffene Hackä“ mit „einem Rock Shuffle wie ZZ-<br />
Top“, das einem noch lang im Ohr bleibt. Auch, weil<br />
es das Können und die Begeisterung der „Skill Gang“<br />
komprimiert. Und ihre Freude daran, kreativ zu sein.<br />
„Der Schmarrn geht uns ned aus“, sagen sie und: „Wir<br />
müssen schon noch ein paar Sachen machen, bevor es<br />
nach frisch aufgeworfener Erde riecht.“ |<br />
www.skillgang.de<br />
miasandeskillgang<br />
Die aktuellen Live-Auftritte der „Skill Gang“ findet<br />
man auf www.skillgang.de. Ebenso die Links zu ihren<br />
sehr sehenswerten Musikvideos sowie Downloads der<br />
einzelnen Titel.<br />
Fred Geisberger alias „da Gamsbichler“ in seinem Element.<br />
Um Ihnen meine<br />
volle Aufmerksamkeit<br />
zu widmen, arbeite ich<br />
ausschließlich<br />
auf Termin<br />
Sonnenbrillen<br />
Sportbrillen<br />
Gleitsichtkontaktlinsen<br />
Gleitsichtbrillen<br />
OPTIK LERMANN<br />
staatl. geprüfter Augenoptikermeister<br />
83734 Hausham | Alte Tegernseer Str. 4 | Seiteneingang<br />
Tel. 0171 - 806 05 72<br />
info@tassilo-lermann.de<br />
www.tassilo-lermann.de<br />
21 <strong>Oberlandler</strong>
<strong>Oberlandler</strong> 22
A so a<br />
wuide<br />
Hehna…<br />
Ein Name, ein Gesicht, eine Menge<br />
Geschichten – es gibt eigentlich in<br />
jedem Ort eine sogenannte „wuide<br />
Hehna“. Eine Person, die gefühlt jeder<br />
kennt und mit der so mancher seine<br />
ganz eigenen Erinnerungen verbindet.<br />
Wir vom <strong>Oberlandler</strong> porträtieren in<br />
unserem Magazin diese interessanten<br />
Menschen und ihre Erlebnisse aus<br />
der Region. Dieses Mal im Fokus:<br />
Sabine Niedermaier vom<br />
Möbelstadl in Dettendorf.<br />
Text: Kathrin Wolff | Fotos: Hanna Braun<br />
Die Frau,<br />
die anpackt<br />
23 <strong>Oberlandler</strong>
Sabine Niedermaier führt seit beinahe 20 Jahren<br />
ein außergewöhnliches Möbelgeschäft. Die gebürtige<br />
Tirolerin übernahm 2005 rein zufällig den<br />
Möbelstadl in Dettendorf bei Bad Feilnbach, unterhalb<br />
vom Irschenberg, wo es vieles gibt, was das Herz in<br />
Sachen gemütlichem Landhausstil begehrt. Auf 1.500<br />
Quadratmetern können sich ihre Kunden in Ruhe umsehen<br />
und beraten lassen. Früher war der Ausstellungsraum<br />
einmal ein Kuhstall, bevor er 1989 zum Möbelstadl<br />
umgebaut wurde. Als ihr Vorgänger den Laden aufgab,<br />
zögerte sie nicht lange und übernahm ihn, obwohl sie<br />
keinerlei Vorkenntnisse in der Möbelbranche hatte.<br />
„Aber i hab a guads Aug`, woass was schee is und kann<br />
mir verschiedene Einrichtungsgegenstände glei im<br />
Wohnraum des Kunden richtig vorstellen. Des hat mir<br />
vui ghoifn“.<br />
Im Laufe der vergangenen 20 Jahre hat sich die 54-Jährige<br />
mit massiven Fichtenholz-Möbeln einen Namen<br />
gemacht. Ihr Herz schlägt für ländliche, charmante,<br />
zeitlose, gesunde und vollmassive Fichtenhoiz-Möbel.<br />
Dafür kommen ihre Kunden nicht nur aus Bayern,<br />
sondern auch aus Norddeutschland und Österreich.<br />
Kommoden, Eckbankgruppen, Buffets, Vitrinen, Bücherregale,<br />
Schreibtische, Betten, Kleiderschränke,<br />
a kuschelige Landhauscouch oder bloß a gmiatliche<br />
Flack… und viele bayerische Accessoires, alles liebevoll<br />
arrangiert und ausgestellt. Zuvor arbeitete Sabine Niedermaier<br />
15 Jahre als Sekretärin in Rosenheim. |<br />
Das Geschäft hat Donnerstag und Freitag von 10 bis 17 Uhr,<br />
Samstag von 10 bis 13 Uhr oder jederzeit gerne<br />
nach persönlicher Terminvereinbarung geöffnet.<br />
Telefon 0 80 64 / 90 56 25<br />
info@der-neue-moebelstadl.de<br />
der.neue.moebelstadl<br />
Einen virtuellen Rundgang gibt es unter<br />
www.der-neue-moebelstadl.de<br />
<strong>Oberlandler</strong> 24
Fünf Fragen an<br />
Sabine Niedermaier<br />
Sabine, Du betreibst ein einzigartiges<br />
Möbelhaus, was ist das Besondere<br />
daran?<br />
Mia ham ganz vui scheene massive, gmiatliche<br />
Fichtenhoiz-Möbel. Unsere Ausstellung is no mit<br />
oide Sacha „aus Großmutters-Zeiten“ dekoriert weil<br />
mia persönlich der Kitsch vo heit ned so gfoid: Vom<br />
handgstickten Kisserl bis zur Kaffeemühle oder Nachthaferl….<br />
bei uns passts eina und meinen Kunden gfoid<br />
des, weil unsere oidn charmanten Deko-Sachen wieda<br />
an die Kindheit von damals erinnern.<br />
Wie bist du dazu gekommen?<br />
Seit 35 Jahr gibt’s den Möbelstadl scho und 2005 hat der<br />
letzte Pächter gekündigt, weil sich dieser verändern<br />
woid. I bin da einigrutscht und hab einfach weida<br />
gmacht. Der Pächter hod ois mitgnomma und ich hatte<br />
zwar koa Ahnung, aber scho war i drin im Selbst und<br />
Ständig und in der Verantwortung. Dann hab i Möbel<br />
eikafft für 1.500 Quadratmeter. Da kam oa voller LKW<br />
nachm andern daher. Spannende Zeiten warn des. Aber<br />
trotz allem leichter wia heit – mei, ma war hoid a no<br />
jünger. Gschleppt hab i scho echt vui Gwicht in dene 20<br />
Jahr. Couchn oder Schränke in fünften Stock auffi – da<br />
bist echt froh wennsd des gschafft hast.<br />
Was fasziniert Dich an den bayerischen Möbeln am<br />
meisten?<br />
Die Fichtenhoiz-Möbel kann ma sooo guad kombinieren<br />
mit dem modernen Wohnen, genauso guad wia aber a<br />
mit dem gaaaanz Oidn. Des guada dabei is, dass` die<br />
Möbel so dermaßen massiv san, dass` a die nächsten<br />
Jahrzehnte ned kaputt gehen und immer gleich<br />
guad und neu ausschaun wenn ma drauf<br />
aufpasst. Außerdem sind die Möbel sehr<br />
pflegeleicht. Soo a scheens Schlafzimmer<br />
aus Hoiz zum Beispiel is ewig lang zeitlos<br />
schön und garantiert einen gsunden<br />
Schlaf. Unsere gmiatlichen Fichtenhoiz-<br />
Möbel kann ma überoi histellen: A kloane<br />
Glasvitrine oder a netts Bücherregal aus<br />
Fichtenhoiz hat sogar in am Bad Platz und des kann<br />
ma mit Handtüchern, Parfümflascherl etc. voi schee<br />
dekoriern…. Die schönen Kommoden in soo vielen<br />
Abmessungen passen in die Stubn, für die Küch, im<br />
Hausgang, im Büro, im Kinderzimmer eini.<br />
Was kannst du uns über deine Kunden erzählen?<br />
Mia ham in all den vielen Jahren nur brave und nette<br />
Leut beliefern deafn. Dafür bin i sooo unendlich dankbar.<br />
Weit sama vo Dettendorf aussakema: Oft auch Urlauber<br />
vom hiesigen Campingplatz bis auffi auf Hannover oder<br />
Kiel. In zwanzg Jahr hats koane Probleme gebn, a jeder is<br />
zfriedn mit seine schönen neuen Möbel, mia ham immer<br />
pünktlich gliefert und so vui Kunden sind über die Jahre<br />
immer wieda kema. Des gfreit mi sehr. Meine gsunden<br />
Fichtenhoiz-Schlafzimmer waren sehr fruchtbar: Viele<br />
Babys unserer Kunden hab i eigentlich aufwachsen sehen<br />
und heit sinds Teenager. I hab immer gsagt: ‚Euer Kloana<br />
is die Kundschaft von Morgen‘… und so is a.<br />
Wie bist du selbst eingerichtet?<br />
I hab selber an guadn Mix mit ganz oide Buidl an der<br />
Wand und dann aber vui Hoiz im Haus und meine Fichtenhoiz-Möbel.<br />
An gmiatlichen Landhaus-Diwan mit<br />
am Lodenstoff und a Zirbenbett dazu. Da bin i dahoam,<br />
zfriedn und glücklich und kann mit dene gsunden<br />
Möbel guad atmen und ruhig schlafn. I bin a Koane, de<br />
wo oi paar Jahr was Neues braucht. Oamoi was gscheids<br />
kafft und des bleibt nachhaltig für die nächsten Jahrzehnte.<br />
Da is Geld gspart.<br />
25 <strong>Oberlandler</strong>
Abgehoben<br />
Die Faszination des Modellflugs<br />
<strong>Oberlandler</strong> 26
Der Traum vom Fliegen ist so alt wie die Menschheitsgeschichte.<br />
Mittlerweile ist es kein unerfüllter Wunsch mehr schwerelos durch die<br />
Lüfte zu gleiten und Pilot kann theoretisch jeder werden – zumindest<br />
Modellflugpilot. Über die Faszination eines vielseitigen Hobbys.<br />
Text: Selina Benda | Fotos: Florian Bachmeier<br />
27 <strong>Oberlandler</strong>
Ein blauer Styroporflieger segelt scheinbar schwerelos<br />
über die grüne Wiese, ein kleines Mädchen<br />
läuft dem Flieger feixend hinterher. Lärmend<br />
schnellen neben ihr drei Düsenjets durch die Luft und<br />
hinterlassen den Geruch von Kerosin. Mit offenen Mündern<br />
bestaunen die Zuschauer den Formationsflug der<br />
Modellflieger, kleine Kinderfinger verfolgen den Weg<br />
der „F 16“-Jets. 300 Kilometer pro Stunde schaffen diese<br />
Nachbauten. Was so einfach aussieht, bedarf jahrelanger<br />
Übung und höchster Flugpräzision der Piloten. Es ist<br />
nur einer der vielen Momente an diesem Tag, bei welchem<br />
die vielen Zuschauer mit Begeisterung die Objekte<br />
am Himmel verfolgen. Der Flugmodell Club Oberland<br />
(FMC) veranstaltet seinen jährlichen Modellflugtag auf<br />
seinem Platz in Osterwarngau.<br />
Ob Düsenjet, Hubschrauber, Kunstflug-Doppeldecker,<br />
Segelflugzeug oder Propellermaschine – so unterschiedlich<br />
die Modelle auch sind, eines haben sie<br />
gemeinsam: Sie sind einem Flugobjekt in Originalgröße<br />
nachempfunden oder originalgetreu nachgebaut. Denn<br />
Modellflugzeug ist nicht gleich Modellflugzeug. Es gibt<br />
die sogenannten „Scale-Modelle“, die exakt nach den<br />
Originalbauplänen des Vorbildes gebaut werden, auch<br />
wenn dabei die zeittypischen Konstruktionsfehler übernommen<br />
werden. „Da ist jede Niete gleich, das ist schon<br />
fast ein Kunstwerk im sechsstelligen Bereich“, erklärt<br />
Martin Mair, Vorsitzender des FMC Oberland. Ohne<br />
aerodynamische Fehler, aber dennoch möglichst originalgetreu<br />
sind die „Semi-Scale-Modelle“. Diese beiden<br />
Modellflugzeuge selbst zu bauen, gehört zur Meisterklasse<br />
dieses Hobbys. Kunstflug- und Zweckmodelle<br />
haben kein Vorbild, sind aber in Form und Aerodynamik<br />
perfekt aufeinander abgestimmt.<br />
Modellflugzeuge müssen nicht immer klein sein.<br />
<strong>Oberlandler</strong> 28
Mit „Fliegervirus“<br />
infiziert<br />
Wer das Hobby Modellflug verstehen will, sollte diese<br />
verschiedenen Klassen kennen, denn sie machen auf<br />
einer Flug-Show den Unterschied. Beeindruckt sind die<br />
Besucher von den originalgetreuen Konstruktionen, wie<br />
an diesem Tag der Fokker E3. Das braune Kampfflugzeug,<br />
das im Original unter anderem von der deutschen Luftwaffe<br />
im Ersten Weltkrieg als Jagdflugzeug in Angriffsflügen<br />
eingesetzt wurde, stammt aus der Werkstatt von<br />
Franz Schmid. Der 67-Jährige ist seit fünf Jahren Mitglied<br />
des FMC Oberland und hat sein Leben diesem besonderen<br />
Hobby gewidmet. Mit vier Jahren hielt er zum ersten<br />
Mal ein Segelflugzeug in der Hand und war fortan vom<br />
„Fliegervirus“ infiziert, wie er selbst sagt. Aus dünnem<br />
Sperrholz, Papier, Uhu-Kleber und Lack baute er sich<br />
seinen ersten Freiflieger, das ungesteuerte Modellflugzeug<br />
„Der kleine Uhu“. „Wir hatten nicht viel Geld und<br />
ich habe die Teile Stück für Stück von meinem Ersparten<br />
gekauft“, erinnert er sich. Der Selbstbau sollte ihm die<br />
Grundkenntnisse für weit über 500 Modellflugzeuge vermitteln,<br />
die er im Laufe seiner Fliegerkarriere baute. Wie<br />
viel Geld er in sein Hobby gesteckt hat, könne er anhand<br />
der tausenden Werkstattstunden nicht mal schätzen.<br />
Die Modellbauer kennen ihre Flugzeuge bis ins kleinste Detail.<br />
Ihr Urlaub vor der Haustür<br />
monte mare Vitaltherme & Saunawelt · Perfallstr. 4 · Schliersee<br />
www.monte-mare.de/schliersee<br />
29 <strong>Oberlandler</strong>
Die Evolution<br />
des Modellflugs<br />
Franz Schmid erlebte die Evolution in diesem Hobby<br />
mit. Nach den Freifliegern kam der Fesselflug, bei welchem<br />
die Modelle von einem Dieselmotor angetrieben<br />
an zwei Schnüren geführt im Kreis um den Piloten<br />
herumgeflogen wurden. Seine erste Fernsteuerung<br />
kaufte er sich mit zwölf Jahren. „Da habe ich das Fliegen<br />
gelernt“, sagt er. Damals steuerte er seine „Graupner<br />
Amateur“ nur nach rechts und links, heute ist die<br />
Elektrotechnik hochmodern und der Motor sowie<br />
die Seiten-, Höhen- und Querruder werden einzeln<br />
angesteuert. Die elektronischen Modellflugzeuge sind<br />
die weitverbreitetsten unter den Piloten. Auch die Verbrennermodelle<br />
sind beliebt: Es gibt die mit Turbinen<br />
angetriebenen Modelle mit Diesel, Petroleum oder Kerosin<br />
betankt sowie die Motorbetriebenen, welche mit<br />
Methanol oder Benzin laufen. „Da hört und riecht man<br />
wenigstens was“, sagt der Modellflieger-Pilot begeistert.<br />
Auf dem Flugplatz haben die Piloten ihre Objekte<br />
immer im Blick und die Steuerung fest im Griff.<br />
<strong>Oberlandler</strong> 30
Alles im Blick<br />
Was er sich als Kind selbst beibringen musste, wird<br />
heutzutage von den erfahrenen Piloten an die jüngere<br />
Generation weitergegeben. Mit einer Lehrer-Schüler-<br />
Fernsteuerung ist es möglich, den Neulingen Schritt für<br />
Schritt die Flugeigenschaften ihrer Modelle, das Verhalten<br />
in der Luft, die richtige Steuerung und die sanfte<br />
Landung beizubringen. „Man muss die Umgebung, das<br />
Flugzeug, den Wind und die Fernsteuerung gleichzeitig<br />
im Auge behalten - das ist gar nicht so einfach“, erklärt<br />
Franz Schmid. Nicht nur deshalb sei es wichtig, in<br />
einem Verein wie dem FMC Oberland zu starten, meint<br />
Martin Mair. „Dann bekommt man auch Unterstützung<br />
bei der richtigen Modellwahl und vor allem ist man<br />
über den Verein beim Deutschen Modellflieger Verband<br />
versichert.“ Was vielen Amateuren nicht bewusst ist:<br />
Sie bewegen sich im freien Luftraum und nehmen<br />
damit wie ein Pilot eines großen Verkehrsflugzeugs am<br />
Luftverkehr teil. Dieser wird von der Landesluftfahrtbehörde<br />
überwacht und Fehlverhalten, auch von Hobbyund<br />
Drohnenpiloten, strafrechtlich verfolgt. Jeder Pilot<br />
muss einen Befähigungsnachweis mit sich führen und<br />
ist bei der Luftfahrtbehörde registriert. „Man kann sich<br />
also nicht einfach auf ein freies Feld stellen und losfliegen“,<br />
warnt der FMC-Präsident. Ein Vereinsflugplatz<br />
hingegen ist ein fest zugewiesener Flugraum, der vom<br />
Verband und der Behörde abgenommen wird.<br />
Die Faszination für das Modellflug-Hobby<br />
hält sich seit vielen Jahrzehnten.<br />
31 <strong>Oberlandler</strong>
Im Landkreis Miesbach gibt es vier Modellflug-Vereine:<br />
Verein<br />
FMC Oberland e.V.<br />
MFG Holzkirchen e.V.<br />
AMCT Tegernsee e.V.<br />
FMC Valley e.V.<br />
Mitglieder<br />
23 Mitglieder<br />
60 Mitglieder<br />
48 Mitglieder<br />
19 Mitglieder<br />
Flugplatz<br />
Zwischen<br />
Warngau und<br />
Osterwarngau<br />
Zwischen<br />
Holzkirchen und<br />
Hartpenning<br />
Zw. Lochham und Warngau,<br />
parallel zur B318 auf der linken<br />
Seite in Richtung Holzkirchen<br />
Schmidham<br />
in Valley<br />
Modelle<br />
Kleine und große<br />
Flächenmodelle mit<br />
Verbrennungs- und<br />
E-Antrieben, E-Segler,<br />
Hubschrauber und Jets<br />
Segler,<br />
Verbrennermodelle,<br />
Helikopter,<br />
Seglerschlepp,<br />
Jets<br />
Motor-,<br />
Segel-, und<br />
Hubschrauberflug<br />
sowie Segler<br />
F-Schlepp<br />
Segelflugzeuge,<br />
Motorflugzeuge mit<br />
Verbrennungs-, Elektromotoren<br />
und Turbinen,<br />
Hubschrauber, Drohnen<br />
Vorsitzender<br />
Martin Mair<br />
Maximilian Klein<br />
Michael Wiefarn<br />
Tobias Kemeter<br />
Webseite<br />
www.fmc-oberland.com<br />
www.mfg-holzkirchen.de<br />
www.modellflug-tegernsee.de<br />
www.fmc-valley.com<br />
Regeln am Himmel<br />
Für alle Piloten gelten die gleichen Regeln: Es dürfen<br />
keine Menschen oder Tiere unter der Mindesthöhe von<br />
25 Metern überflogen werden und sobald ein personentragendes<br />
Flugzeug, ein Heißluftballon, Fallschirmspringer<br />
oder Drachenflieger zu sehen ist, muss ein<br />
Sicherheitsabstand gehalten werden, da die personentragende<br />
Luftfahrt immer Vorrang hat. Außerdem darf<br />
die Sichtgrenze nicht überschritten und die Laufzeit der<br />
Fernsteuerakkus muss eingehalten werden. Ein Modellflugzeug<br />
kann bis zu 15 Minuten in der Luft bleiben<br />
und erreicht Geschwindigkeiten zwischen 20 und 500<br />
Stundenkilometern. Die meisten Modelle wiegen nicht<br />
mehr als 25 Kilogramm. Ist das Flugobjekt schwerer,<br />
muss dieses von der Luftfahrtbehörde abgenommen<br />
werden und der Pilot benötigt einen Pilotenschein für<br />
Ultraleichtflugzeuge. Der klassische Modellbau sei in<br />
den vergangenen Jahrzehnten wegen der moderneren<br />
Technik und der großen Bezugsmöglichkeiten in den<br />
Hintergrund getreten, erklärt der Vereinsvorsitzende.<br />
„Doch der Trend geht wieder zum selber Bauen.“ Das<br />
hätte nicht nur den Vorteil, notwendige Reparaturen<br />
selbst machen zu können, erklärt er. „Man kennt sein<br />
Flugzeug und die Eigenschaften, kann es dadurch besser<br />
fliegen.“<br />
Auf den Flugschauen präsentieren die Piloten<br />
stolz ihre Modelle dem begeisterten Publikum.<br />
<strong>Oberlandler</strong> 32
Eine Wissenschaft für sich<br />
Wer mit dem Modellfliegen beginnen möchte, kann im<br />
Fachhandel ein flugfertiges Modell kaufen, einen Bausatz<br />
zusammenstellen oder anhand eines Bauplans alles selbst<br />
anfertigen. Die Kosten reichen vom Einsteigermodell für<br />
300 Euro bis zum Profimodell für bis zu 30.000 Euro.<br />
Martin Mair baut seine Flieger selbst. „Mein kleiner Sohn<br />
hilft mir schon dabei.“ Mittlerweile sind die Möglichkeiten<br />
riesig, so kann man auch Bauteile mit dem 3D-Drucker<br />
selbst herstellen. So etwas kommt bei Franz Schmid nicht<br />
in die Werkstatt. Die liegt versteckt im Keller eines Gebäudes,<br />
im Neonlicht steht seine Werkbank. Viel Platz ist nicht<br />
in dem Raum, der bis unter die Decke vollgestopft ist<br />
mit Flugzeugteilen, Holzleisten, Kisten, Werkzeugen und<br />
Farben. Noch immer besorgt er sich die Originalpläne von<br />
Flugzeugen, skaliert sie, berechnet Statik, Aerodynamik<br />
und Gewicht neu und baut die Modelle im Maßstab 1:3<br />
oder 1:2 nach. Sein größtes Modell war ein Segelflieger mit<br />
einer Spannweite von 10,50 Metern. Die Größe der Flügel,<br />
das Profil der Tragflächen, der richtige Schwerpunkt<br />
und Anstellwinkel - das ist eine Wissenschaft für sich.<br />
Zurzeit arbeitet er an einem „Bicyclette de Pischof“ - dem<br />
Himmelsmoped. Dieses kleine Flugmodell hat zwei Tragflächen<br />
und der Motor wurde im Original vom Piloten mit<br />
den Füßen angetrieben. Jeden Tag nach seiner Arbeit in<br />
einer Autowerkstatt, rund 40 Stunden pro Woche, widmet<br />
er sich seinem Hobby. Neben Karbon, Stahlseilen und<br />
Balsaholz für das Grundgerüst sowie für die Außenflächen<br />
und Flügel benutzt er Seidenstoff, Kleber und Lacke für<br />
die Bespannung. Alles so leicht wie möglich, denn Elektronik<br />
und Motor machen den Großteil des Gewichts eines<br />
Modellflugzeugs aus.<br />
Holm- und Rippenbruch<br />
Der spannendste Moment ist laut Franz Schmid immer<br />
der Jungfernflug. Dann heißt es „Holm- und Rippenbruch“<br />
und der Pilot hofft, dass sein Flieger abhebt, oben<br />
bleibt und wieder sicher landet. Wenn die Piloten Kunstfiguren<br />
wie Loopings, Torken, Messerflüge und Fassrollen<br />
fliegen, schallen die „Ohs“ und „Ahs“ gefolgt von<br />
Beifall über den Platz bei der Flug-Show. An Nachwuchs<br />
mangelt es nicht, erklärt Martin Mair. Nach der Flugvorführung<br />
hat sich ihnen ein 14-Jähriger angeschlossen<br />
und ist damit das derzeit jüngste Mitglied des Vereins.<br />
Die Jugendarbeit ist den Modellflug-Vereinen wie dem<br />
FMC Oberland sowie den drei anderen Vereinen im<br />
Landkreis Miesbach – dem MFG Holzkirchen, AMCT Tegernsee<br />
und dem FMC Valley - besonders wichtig. Denn<br />
dieses vielseitige Hobby soll noch viele Jahrzehnte lang<br />
seine Faszination auf die Menschen ausüben. |<br />
Franz Schmid arbeitet an seinem neuesten Modell in seiner Werkstatt.<br />
flugmodellcluboberland<br />
mfgholzkirchen<br />
aero_modellclub_tegernsee<br />
FMC Valley e.V.<br />
33 <strong>Oberlandler</strong>
Eierlegende<br />
Wollmilchsauen<br />
aus dem Oberland<br />
<strong>Oberlandler</strong> 34
Eine Warngauer Firma stellt Werkzeugmaschinen her<br />
und macht aus alten wieder neue.<br />
Text: Andreas Wolkenstein | Fotos: Thomas Plettenberg<br />
35 <strong>Oberlandler</strong>
Von oben:<br />
Das FPS Werk<br />
in Warngau<br />
Eigentlich hätten wir einen Nachhaltigkeitspreis<br />
verdient“, sagt Robert Schmid und lacht. Die<br />
selbstbewusst klingende Aussage ist dabei nicht<br />
als Eigenlob zu verstehen. Dazu ist der 61-Jährige viel<br />
zu zurückhaltend. Vielmehr verweist Schmid auf einen<br />
wichtigen Teil der Arbeit, die in seiner Firma verrichtet<br />
wird. Das Warngauer Unternehmen FPS Werkzeugmaschinen<br />
GmbH baut nämlich nicht nur eigene Maschinen.<br />
Ein zentraler Teil der Arbeit besteht darin, alte Maschinen<br />
wieder herzurichten. Damit haben die Universal<br />
Fräs- und Bohrmaschinen, die in Warngau, Holzkirchen<br />
und Holzmaden bei Stuttgart generalüberholt werden,<br />
eine Lebensdauer, die ein halbes Jahrhundert weit<br />
überschreitet. Angefangen hat die Geschichte von FPS<br />
dabei mit einem Konkurs.<br />
Die beiden Geschäftsführer<br />
Robert Schmid<br />
und Armin Szeike.<br />
Das Ende von Deckel –<br />
Start für FPS<br />
Vor jeder Auslieferung<br />
wird die Geometrie<br />
vermessen und protokolliert.<br />
Robert Schmid kommt schnellen Schrittes aus seinem<br />
Büro. Der Handschlag ist fest, die Kleidung leger, aus<br />
seinen Augen blitzt Freundlichkeit gepaart mit einer<br />
gewissen Spitzbübigkeit. „Ich bin eigentlich alles,<br />
Gründer, Geschäftsführer und Hausmeister“, stellt<br />
sich Schmid vor und schmunzelt. Zusammen mit zehn<br />
anderen Kollegen hat er 1994 seine Firma FPS gegründet,<br />
damals noch in einem umgebauten Bauernhaus<br />
in Otterfing. Der Grund war so simpel wie tragisch:<br />
Im selben Jahr ging sein damaliger Arbeitgeber, die<br />
Münchner Maschinenbaufirma Deckel, in Konkurs. Der<br />
gelernte Maschinenbauer schwärmt heute noch von der<br />
Qualität der Deckel-Maschinen: „Die waren sowas wie<br />
der Mercedes unter den Maschinenbauern“, erinnert er<br />
sich. Den Schritt, eine eigene Firma zu gründen, nennt<br />
er heute mutig, es sei nicht ganz einfach gewesen, gibt<br />
er zu. Doch in seiner Zeit bei Deckel hatten sich Schmid<br />
und seine Mitgründer viel Wissen angeeignet - und<br />
die Maschinen waren ja nach wie vor im Einsatz. Bei<br />
Autobauern etwa, im Grunde bei vielen Unternehmen,<br />
die in irgendeiner Form Metall verarbeiten. „Die<br />
waren überall gestanden“, berichtet Schmid. Und das<br />
bedeutete auch: Die Geräte brauchten Wartung, wenn<br />
sie defekt waren, die Nutzer erwarteten Beratung und<br />
Unterstützung. Genau das machte Schmids Firma in<br />
den ersten Jahren: Seine Leute fuhren raus und boten<br />
Serviceleistungen für Deckel-Maschinen an.<br />
<strong>Oberlandler</strong> 36
Aus Alt mach Neu<br />
Wer durch die Hallen im Warngauer Industriegebiet<br />
Birkenfeld geht, erhält einen guten Eindruck von den<br />
alten Maschinen. Die verschiedensten Deckel-Baureihen,<br />
darunter riesige Maschinen, die Metall mit einem<br />
Gewicht von mehreren Tonnen tragen und dann fräsen<br />
oder bohren können, stehen im Lager. Bekannt ist<br />
den Kennern der Materie sicher die besondere grüne<br />
Lackierung, mit denen die Geräte überzogen sind. Manchen<br />
der Maschinen sieht man das Alter an. „Die sind<br />
zum Teil über 50 Jahre alt“, erklärt Andreas Theofilidis,<br />
Head of Sales - also Vertriebsleiter - bei FPS Werkzeugmaschinen.<br />
So mancher Lack ist da etwas abgeblättert,<br />
die Substanz vieler Maschinen hat gelitten. Andere der<br />
Fräsmaschinen sind, zumindest dem Augenschein nach,<br />
gut in Schuss. Im Lager stehen sie, um bei Bedarf in die<br />
Halle gegenüber gefahren und dort generalüberholt zu<br />
werden. Wenn also ein Kunde anruft und nach einer<br />
solchen Universal Fräs- und Bohrmaschine fragt, schaut<br />
Theofilidis nach, ob nicht gerade eine passende Maschine<br />
im Lager steht. Ist das der Fall, kümmern sich die<br />
Mitarbeiter in der Abteilung Generalüberholung um sie.<br />
Und das heißt: Die Maschine wird komplett zerlegt und<br />
dann wieder neu aufgebaut. Nur der Grundkorpus bleibt<br />
bestehen, auf diesem wird die Maschine mechanisch<br />
und elektrisch komplett neu aufgebaut. „Somit sind<br />
sie unseren Neumaschinen gleichzustellen“, berichtet<br />
Theofilidis.<br />
Montage der konventionellen Neumaschine FPS 300M in Warngau.<br />
Oskar-von-Miller-<br />
Str. 26<br />
83714 Miesbach<br />
Telefon:<br />
0 80 25 / 55 93<br />
Seit 30 Jahren<br />
Ihr Küchenspezialist<br />
37 <strong>Oberlandler</strong>
Wichtiger Service<br />
Dass das Geschäft mit den alten Maschinen einträglich<br />
sein könnte, hatte Schmid seinerzeit bald erkannt.<br />
Schnell sei nämlich deutlich geworden, dass nicht nur<br />
der Service wichtig war: „Die Kunden wollten Maschinen<br />
haben, die wie ein Auto komplett überholt sind“, erinnert<br />
sich der Firmengründer. Nach einigen Jahren im<br />
Büro in Otterfing, das letztlich als Telefonzentrale für<br />
den Service diente, eröffnete Schmid in Holzmaden bei<br />
Stuttgart einen weiteren Standort. Dorthin holte er alte<br />
Maschinen, setzte sie in Stand und verkaufte sie weiter.<br />
Die Nähe zu den großen metallverarbeitenden Kunden<br />
wie etwa Daimler oder Bosch sei für den Erfolg seines<br />
Unternehmens wichtig gewesen, begründet Schmid die<br />
Entscheidung, nach Baden-Württemberg auszuweiten.<br />
Und weil bald auch das nicht mehr ausreichte, um den<br />
Bedarf an Werkzeugmaschinen zu decken, verlagerte<br />
Schmid das Hauptquartier der Firma im Jahr 2001 von<br />
Otterfing nach Warngau. Heute arbeiten bei FPS gut<br />
180 Mitarbeiter – die Schmid und Theofilidis alle beim<br />
Namen kennen. Das ist den beiden Managern wichtig,<br />
denn sie bezeichnen ihr Unternehmen als „kleine Familie“.<br />
„Das muss auch so sein“, ist sich Schmid sicher.<br />
Made in Germany<br />
Das zweite Standbein von FPS Werkzeugmaschinen sind<br />
Neumaschinen, die in einer separaten Halle gefertigt<br />
werden. Alles, was die Mechanik betrifft, kommt aus der<br />
eigenen Produktion in Holzkirchen, der Rest wird von<br />
renommierten Zulieferern gekauft. „Alle Materialien<br />
kommen dabei aus Deutschland“, betont Vertriebs-Chef<br />
Theofilidis. „Wir nehmen das Prädikat ‚Made in Germany‘<br />
sehr ernst“, fügt der 35-Jährige hinzu. Denn daraus<br />
speise sich der gute Ruf der Firma. „Uns ist Qualität<br />
sehr wichtig“, sagt auch Firmengründer Schmid. Und<br />
das gelte nicht nur für die Materialien, sondern auch<br />
für den Service. „Das ist es, was die Kunden bei uns<br />
schätzen“. Man müsse für den Kundenservice nicht<br />
eigens bezahlen, wie es bei anderen Anbietern der Fall<br />
sei, hebt Schmid hervor. Gut 300 Neumaschinen würden<br />
so jedes Jahr verkauft, die Zahl der generalüberholten<br />
Maschinen belaufe sich auf gut 150.<br />
<strong>Oberlandler</strong> 38
39 <strong>Oberlandler</strong><br />
Im Eingangsbereich steht eine DECKEL-Maschine aus dem Jahr 1914.
Die Ausbildung von Lehrlingen wird bei FPS großgeschrieben.<br />
Höchste Präzision<br />
erkennbar, daher arbeiten die Metaller von FPS mit speziellen<br />
Messgeräten. Hat die Maschine die Endkontrolle<br />
bestanden, geht sie raus an die Kunden.<br />
Zusammengebaut werden die neuen Universal Fräsund<br />
Bohrmaschinen in der Fertigungshalle, wo sich<br />
ebenfalls ein großes Lager befindet. In hohen Regalen<br />
sind dort die einzelnen Bestandteile aufgereiht, von der<br />
kleinen Schraube bis hin zum metallenen Gusskörper.<br />
Und im Showroom nebenan zeigen die Maschinenbauer,<br />
was sie alles im Angebot haben: Von der der einfachen<br />
manuellen Fräsmaschine bis hin zum CNC-gesteuerten<br />
Topmodell, Kunden können sich hier ein Bild vom Portfolio<br />
der Warngauer Firma machen.<br />
In der Halle selbst wird auf Präzision geachtet. Drei<br />
Mitarbeiter sind jeweils mit dem Zusammenbau von vier<br />
Maschinen betraut. Die Teile werden zusammengesetzt,<br />
angeschlossen, verkabelt - und kurz vor der Auslieferung<br />
wird gemessen: Fräst die Maschine auch nur so viel vom<br />
Metall ab, wie sie soll? „Wir haben eine Genauigkeit im<br />
My-Bereich“, erläutert Vertriebschef Theofilidis. Das<br />
heißt: Die Fräsmaschinen sind auf ein Tausendstel Millimeter<br />
genau gefertigt. Mit dem Auge ist das nicht mehr<br />
Vielfältige Kunden<br />
Es sei ein sehr spezieller Kundenkreis, den sie bedienten,<br />
weiß Geschäftsführer Schmid. Denn im Grunde produzierten<br />
sie eine „eierlegende Wollmilchsau“: Mit ihren<br />
Geräten kann so ziemlich alles gefräst und bearbeitet werden,<br />
was man im Metallbereich benötigt. Es sind also nicht<br />
nur Produktionsmaschinen, die bei FPS in Warngau hergestellt<br />
werden, sondern Maschinen, die in den Werkstätten<br />
von Produzenten stehen. Schmid erläutert das an einem<br />
Beispiel: „Wenn in einer Molkerei ein Teil einer Maschine<br />
defekt ist, können sie nicht warten, bis der Kundendienst<br />
kommt. In den Instandhaltungs-Werkstätten der Firmen<br />
stehen daher unsere Geräte und die Industriemechaniker<br />
können so den Defekt schnell beheben“. Und es sind eben<br />
nicht nur Molkereien, bei denen FPS-Maschinen stehen,<br />
sondern alle möglichen Unternehmen, wo Metall eine<br />
Rolle spielt. Oder etwa Berufsschulen, Ausbildungswerk-<br />
<strong>Oberlandler</strong> 40
stätten und andere Einrichtungen, die Menschen in der<br />
Metallverarbeitung ausbilden. „Eine echte Nische“, betont<br />
der Vertriebs-Chef und Firmengründer Schmid ergänzt:<br />
„Es sind Maschinen für Fachleute im Zerspanungs-Bereich“.<br />
Zuversichtlich<br />
in die Zukunft<br />
Weil der Kundenkreis begrenzt ist, sei das Geschäft nicht<br />
immer ganz leicht, geben Schmid und Theofilidis unumwunden<br />
zu. Und man sei abhängig davon, wie es der Wirtschaft<br />
gehe. Wenn die Autobauer weniger Absatz machen,<br />
merken das auch die Warngauer Maschinenbauer. Dennoch<br />
sind sie zuversichtlich, dass sie mit ihrem Konzept,<br />
das auf Qualität, Transparenz und Service setzt, weiter<br />
Erfolg haben werden. Und wer weiß, vielleicht klappt es ja<br />
künftig mit einem Nachhaltigkeitspreis. Verdient hätten es<br />
die Leute um Schmid und Theofilidis allemal. |<br />
www.fps-germany.com<br />
fps_werkzeugmaschinen_gmbh<br />
FPS.Maschinen<br />
Schaben für die Langlebigkeit, Nachhaltigkeit und Genauigkeit der Maschinen.<br />
M I E S B A C H • R O S E N H E I M • T E G E R N S E E<br />
W W W . K A R L J A E G E R - T R A C H T E N . D E<br />
41 <strong>Oberlandler</strong>
Alles rollt<br />
Der neue Pumptrack in Fischbachau<br />
begeistert kleine und große Biker.<br />
Text: Heidi Siefert | Fotos: Florian Bachmeier<br />
<strong>Oberlandler</strong> 42
43 <strong>Oberlandler</strong>
Mit einem Schild fing alles an. „Tut was für die<br />
Jugend!!!“ hatte die Fischbachauerin Fabienne<br />
Nadjar 2019 an ihren Bürgermeister appelliert.<br />
Die Zehnjährige fand ein offenes Ohr beim damaligen<br />
Bürgermeister Josef Lechner und begeisterte Mitstreiter,<br />
lernte aber bald, wie viele Hürden solche Projekte<br />
zu nehmen haben. Im Sommer nun wurde Fabiennes<br />
Pumptrack-Traum wahr und noch ehe die Anlage am<br />
20. September offiziell eröffnet worden war, hatte sie<br />
die Herzen der Leitzachtaler im Sturm erobert.<br />
Alle sind begeistert<br />
„Es ist hier immer was los“, sagt eine strahlende Gisela<br />
Göttfried, die von Anfang an eine engagierte Kämpferin<br />
für das Gelände und vor allem für einen Treffpunkt der<br />
Jugend war. Dass der von Beginn an wirklich angenommen<br />
und eifrig genutzt wird, bestätigt und freut sie. Ihre<br />
Lieblingskonstellation an den ersten Pumptrack-Tagen<br />
in Sommer sei gewesen, „wie ein Mädl mit rosa Kinderradl<br />
samt Einkaufskörberl und coole BMXer gemeinsam<br />
auf der Anlage waren“. Die Kleine im Kinderparcours,<br />
die Großen in der anspruchsvolleren Schleife und alle<br />
miteinander bester Dinge. „Alle sind total begeistert“, so<br />
Göttfried. „Es wird so gut angenommen. Das hätten wir<br />
selbst nicht erwartet.“<br />
Eine ganz neue<br />
Freizeitbeschäftigung<br />
In Windeseile hat sich die neue sportliche Attraktion<br />
im Leitzachtal herumgesprochen und ist genau zu<br />
dem geworden, was sich ihre Befürworter erhofften<br />
– und noch ein bisschen mehr: Ein unkomplizierter<br />
Treffpunkt für die Jugend aber auch ein attraktiver Ort<br />
für die ganze Familie. Gerade wenn die Kinder noch<br />
kleiner sind und noch nicht die Ausdauer für richtige<br />
Radltouren haben. Ganz zu schweigen von langweiligen<br />
Sonntagsspaziergängen oder „schon wieder Wandern“.<br />
Übung und Sicherheit auf allen Gefährten, die da rollen,<br />
kommt für Neulinge noch ganz nebenbei mit dazu.<br />
Die Steilkurve ist schon anspruchsvoller.<br />
<strong>Oberlandler</strong> 44
Auf den sanften Hügeln kann man gut üben.<br />
Strahlende Kids<br />
Entsprechend positiv ist die Resonanz nach den ersten<br />
Wochen. „Wir freuen uns, dass wir so viele strahlende<br />
Kids sehen. Bewegung macht Spaß“, sagen die Organisatoren,<br />
die erleben, welche Dynamik plötzlich im Ort<br />
herrscht. Da sind die sportbegeisterten Jugendlichen,<br />
die lange schon auf ihren coolen Treffpunkt hingefiebert<br />
haben, weil sie wussten, was man hier alles machen<br />
kann. Da sind aber auch die Kinder, die normalerweise<br />
nichts mit Skaten oder Biken zu tun hatten und nicht<br />
recht wussten, was sie da erwarten würde. Jetzt ist die<br />
Anlage auch für sie ein Magnet, weil sie einen Platz<br />
haben, an dem sie unkompliziert Freunde treffen. Und<br />
an den sie, ganz wie die Großen, einfach mal allein<br />
hingehen und sich austoben können. Unabhängig vom<br />
Vereinssport und ohne feste Strukturen.<br />
Ab sofort bei uns<br />
Fraunhoferstraße 4 • 83714 Miesbach<br />
www.waizmann-miesbach.de<br />
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 9.00 - 18.00 Uhr,<br />
Samstag: 9.00 - 14.00 Uhr<br />
45 <strong>Oberlandler</strong>
Cool unter sich sein<br />
und was ausprobieren<br />
„Jugendliche brauchen einen Platz, an dem sie ein bissl<br />
cool unter sich sein und was ausprobieren können“,<br />
bringt es Göttfried auf den Punkt. Die zweifache Mutter<br />
kommt zwar nicht aus der Szene, war aber von Anfang<br />
an tatkräftig mit dabei. „Wir hätten alles unterstützt“<br />
lacht sie, wenn sie sich an die Bürgerversammlung<br />
erinnert, in der der Pumptrackbau Thema war. Als sie<br />
mit ihrem Mann und einem Spezl an diesem Abend<br />
zusammen saß, hätten sie sich direkt entschlossen,<br />
aktiv zu werden, weil es wichtig sei „dass für die Jugend<br />
etwas gemacht wird“.<br />
300 Unterschriften<br />
Umso unterstützenswerter, wenn ein konkreter<br />
Wunsch direkt von den Jugendlichen kommt, wie eben<br />
ein Pumptrack, auf den Fabienne Nadjar aufmerksam<br />
wurde, als sie im Bikepark in Füssen so eine Anlage sah.<br />
Und als die Tochter von einem Pendant im Leitzachtal<br />
träumte, riet Mama Derya Nadjar einen Brief an den<br />
Bürgermeister zu schreiben und Unterschriften zu<br />
sammeln. 300 sammelte sie zusammen mit Freunden,<br />
als sie sich an die Leitzach stellten und Passanten ihr<br />
Vorhaben erklärten.<br />
Bei Bürgermeister Josef Lechner rannte Fabienne offene<br />
Türen ein. Zumal den schon sein Enkel angefixt hatte,<br />
als sie beim gemeinsamen Radlkauf für den Buben auf<br />
die Teststrecke beim Fahrradladen gingen. „Da ist dann<br />
sogar der Opa auf dem Versuchsgelände gefahren“, so<br />
Lechner, der es als Herzensangelegenheit sah, einen<br />
Pumptrack zu bauen und augenzwinkernd ergänzte:<br />
„Der Bürgermeister ist wohl der größte Kindskopf.“ Er<br />
überzeugte den Gemeinderat, beantragte Fördermittel<br />
über das LEADER-Programm und wollte noch 2019 mit<br />
dem Bau beginnen.<br />
<strong>Oberlandler</strong> 46
47 <strong>Oberlandler</strong><br />
Andi Wittmann ist stolz auf den Pumptrack und freut sich, dass etwas für die Jugend getan wird.
Einige Hürden<br />
Doch dann ging Lechner im Januar 2020 frühzeitig<br />
als Bürgermeister, Corona kam, das Projekt wurde<br />
mehrmals verschoben und stand aus vielerlei Gründen<br />
irgendwann vor dem Aus. Noch einmal begann Initiatorin<br />
Fabienne Nadar mit ihren Freunden Unterschriften<br />
zu sammeln und Listen in den örtlichen Geschäften<br />
auszulegen. Mit 500 Unterschriften wurde sie im April<br />
2021 erneut bei der Gemeinde vorstellig. Knapp rang<br />
sich der Gemeinderat zur Zustimmung durch und<br />
Bürgermeister Johannes Lohwasser legte dem Gremium<br />
die asphaltierte Ausführung nahe, weil damit nicht nur<br />
Radfahrer die Anlage nutzen können.<br />
Genehmigungen wurden eingeholt, viele bürokratische<br />
Hürden vom Hochwasserschutz bis zum Lärmgutachten<br />
genommen und weil inzwischen die Baukosten stiegen, die<br />
LEADER-Mittel aber gleich blieben initiierten Göttfried,<br />
Alexander Baic, Martin Pellkofer, Derja und Rudolf Nadjar<br />
in Abstimmung mit der Gemeinde als Bauherrn und unterstützt<br />
von der Raiffeisenbank im Oberland im Februar 2023<br />
ein Crowdfunding für die fehlenden 33.000 Euro, um das<br />
Projekt in Fischbachau realisieren zu können.<br />
Ein Projekt mit<br />
„unglaublich Dynamik“<br />
In den drei Monaten des Crowdfunding habe es „eine<br />
unglaubliche Dynamik bekommen“, beschreibt es Göttfried,<br />
die mit einem Blog alle Unterstützer regelmäßig<br />
auf dem Laufenden hielt. Privatleute organisierten<br />
Sammelaktionen, Firmen spendeten, es gab Zumbakurse<br />
für den Pumptrack. Und während im Rathaus die<br />
organisatorischen Fäden zusammenliefen machte sich<br />
Andi Wittmann an die technische Umsetzung.<br />
Profis trauen sich auch<br />
an gewagtere Sprünge.<br />
„Es ist schon sehr speziell in seiner Heimatgemeinde<br />
so etwas umzusetzen“, beschreibt es der ehemalige<br />
Mountainbikeprofi, der mit seiner Firma Trailements<br />
von Anfang an die fachliche Expertise zu diesem „Herzensprojekt“<br />
beisteuerte. 1000 m² standen ihm neben<br />
Fußballplatz und Barfußpfad dafür zur Verfügung.<br />
Erste Ideen wurden zu Bleistiftzeichnungen, die via<br />
Millimeterpapier und 3-D-Visualisierung am Computer<br />
mit GPS-Daten auf den Platz übertragen wurden. Im<br />
Frühling rückten Baumaschinen an, dann ging alles<br />
ganz schnell. Und sobald die Strecke freigegeben war,<br />
wurde sie begeistert angenommen.<br />
<strong>Oberlandler</strong> 48
Pumptrack<br />
Pumptracks sind künstlich angelegte, Rundkurse<br />
aus Asphalt oder verdichteter Erde, in denen<br />
unterschiedliche Elemente wie Wellen, Anlieger-<br />
oder Steilkurven und Tables eingebaut<br />
sind. Diese sind – anders als in einem Bikepark<br />
– so angelegt, dass man sie alle abrollen kann.<br />
Es gibt hier keine Gaps, als Lücken, die man mit<br />
einem Sprung überwinden muss.<br />
Nutzen lassen sich Pumptracks mit BMX- und allen<br />
anderen Rädern, Skateboards, Inlinern, Scootern<br />
und Laufrädern. Mit jeder Art von Mountainbikes<br />
sind die Parcours zu fahren, wobei es mit Hardtails<br />
leichter fällt als mit gefederten Bikes. In der Federung<br />
verpufft viel Energie, was das Fahren mit vollgefederten<br />
Mountainbikes deutlich anstrengender<br />
und meist auch zwangsläufig langsamer macht.<br />
Helm ist Pflicht in Pumptracks. Protektoren<br />
für Knie und Ellbogen sind ratsam. Vor allem<br />
mit Skateboard, Inlinern und Scootern. Die<br />
Kleidung sollte bequem sein und nicht zu warm,<br />
denn Pumptrackfahren bringt einen ins Schwitzen.<br />
Radlhandschuhe sind empfehlenswert.<br />
Pumptracks sind nicht nur Anlagen, um Spaß zu<br />
haben. Hier können Mountainbiker ohne unvorhergesehene<br />
Hindernisse wie Steine, Bremsrillen<br />
und Schlage gut Kurvenfahren und Grundtechniken<br />
für Trails lernen und wie man auch ohne in die<br />
Pedale zu treten Geschwindigkeit machen kann.<br />
Von den ersten Plänen bis zur Umsetzung war es ein langer Weg.<br />
Wieder rausgehen und<br />
körperlich aktiv werden<br />
Es mache „Spaß zu sehen, dass immer viel los ist“, freut<br />
sich Wittmann. Schon oft hat er mitten im Getümmel<br />
Fabienne Nadjar entdeckt, die so begeistert über die<br />
Wellen rollt, wie seine eigenen Kinder (4 und 6) mit dem<br />
Radl und BMX-Freaks aus dem weiteren Umkreis.<br />
„Ich hoffe, dass auch Skeptiker sehen, dass es sich gelohnt<br />
hat etwas zu bauen, das allen wahnsinnig gut tut,<br />
weil es alle abholt“, so Wittmann, der sich davon auch<br />
eine Sogwirkung erhofft. Es brauche mehr solcher Anlagen,<br />
mit denen für die Jugend etwas gemacht wird, mit<br />
denen sie zum Rausgehen und zu körperlicher Aktivität<br />
animiert werde. Wie es mit der Umsetzung klappt, dazu<br />
geben die Pumptrack-Fans aus dem Leitzachtal gern<br />
ihre Expertise weiter. |<br />
pumptrackfischbachau<br />
Andreas Egger, Erika Dallmayer, Theresia und Robert Egger (v.l.)<br />
50 Jahre im Schuhhaus Egger<br />
Die Inhaber-Familie Egger bedankt sich herzlich<br />
bei der langjährigen Mitarbeiterin Erika Dallmayer<br />
für 50 Jahre Treue, Einsatzbereitschaft,<br />
Kompetenz und Freundschaft!<br />
Heimbucherwinkl 5–6 · 83714 Miesbach ·Tel. 0 80 25 / 87 17<br />
schuhe-egger@t-online.de · www.schuhhaus-egger.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo. – Fr. 8.30 – 18.00 Uhr · Sa. 8.30 – 12.30 Uhr<br />
49 <strong>Oberlandler</strong>
Schon früh wusste Benedikt Meurers, dass er einmal<br />
Musiker werden wollte. Er lernte das Klavierspielen<br />
und landet Jahre später wie zufällig in der<br />
Kirchenmusik. Heute ist vor allem die Orgel sein<br />
Instrument und er arbeitet als Kirchenmusiker<br />
in der Miesbacher Kirche Mariä Himmelfahrt<br />
und als Organist in St. Laurentius Parsberg.<br />
Text: Kathrin Wolff | Fotos: Florian Bachmeier<br />
<strong>Oberlandler</strong> 50
Die Liebe<br />
zur<br />
Musik<br />
51 <strong>Oberlandler</strong>
Benedikt Meurers ist in Traunstein geboren und<br />
zur Schule gegangen. Seit der dritten Klasse spielt<br />
er Klavier und merkte schon damals, wie sehr<br />
ihn die Musik berührt. Als Jugendlicher überlegte er<br />
schließlich, wie er seine Leidenschaft zum Beruf machen<br />
könnte und so zog es ihn nach dem Realschulabschluss<br />
nach Altötting an die Berufsfachschule für Musik.<br />
„Dort habe ich sehr vielfältige Einblicke bekommen.<br />
Chormusik, Orgelspiel, Musizieren mit Kindern, Gesang<br />
...“, erinnert sich der 32-Jährige. „Ich konnte dort alles<br />
lernen, was zum Beruf des Musikers dazugehört. Das<br />
war super, weil ich damals noch ziemlich orientierungslos<br />
war“. In der Berufsfachschule entschloss er<br />
sich nicht nur, sein Abitur nachzuholen und später<br />
Musik zu studieren, sondern lernte auch seine heutige<br />
Frau Verena kennen.<br />
Parallel besuchte Benedikt Meurers die dortigen Kirchen<br />
und fuhr auch immer wieder in seine Heimatgemeinde<br />
Surberg im Chiemgau. Dort kam er mit dem Kirchenmusiker<br />
Josef Meier in Kontakt, der ihm das Spiel an der<br />
Orgel zeigte und schließlich auch beibrachte. „Das war<br />
toll und sehr bewegend. Leider verstarb Josef und ich<br />
sollte direkt seinen Job als Kirchenmusiker übernehmen.<br />
Das habe ich dann auch gemacht, war erst mal ein<br />
Sprung ins kalte Wasser, aber nach und nach lief dann<br />
alles reibungslos“, erinnert sich Meurers. Die Orgeldienste<br />
machten dem damals 16-Jährigen so viel Spaß, dass er<br />
sich sogar vorstellen konnte Orgelmusik zu studieren.<br />
Sein Studium und<br />
seine Leidenschaft –<br />
die Kirchenmusik<br />
Er holte also sein Abitur nach um schließlich Schulmusik<br />
auf Lehramt in Wien an der Universität für Musik<br />
und darstellende Künste zu studieren. Seine jetzige<br />
Frau Verena begleitete ihn an die Uni und studierte<br />
Harfe. „Das war natürlich super, dass wir zusammen<br />
studieren und leben konnten“, so Meurers. Parallel<br />
arbeitete er weiterhin in seiner Heimatgemeinde als Organist<br />
und entschied sich neben seinem Hauptstudium<br />
auch noch Kirchenmusik zu studieren. Die fünf Jahre<br />
in Wien begeisterten ihn, aber recht schnell war ihm<br />
klar, dass ihn das Leben in einer Großstadt nicht auf<br />
Dauer fesselte. „Es war eine tolle Zeit, aber ich konnte<br />
mir immer vorstellen in einer ländlicheren Gemeinde<br />
zu arbeiten. Ich habe viele sehr talentierte Musiker<br />
kennengelernt“, sagt Benedikt. Der junge Musiker hat<br />
die perfekte Mischung aus Talent und Fleiß mit ins<br />
Studium gebracht. „Man muss schon von beidem etwas<br />
mitbringen, sonst tut man sich schwer im Studium.“<br />
Nach Wien ging es erst mal in die nächste Großstadt,<br />
nach München, wo er seinen Master in Kirchenmusik<br />
machte. Während des Studiums und der Masterarbeit in<br />
München, nahm er einen Nebenjob als Kirchenmusiker<br />
in Reit im Winkel an und unterrichtete an der Musikschule<br />
Grassau im Chiemgau Klavier.<br />
Benedikt Meurers hat Kirchenmusik studiert.<br />
<strong>Oberlandler</strong> 52
Wie alles begann –<br />
Die Liebe zur Kirche<br />
Die Liebe zum Glauben hat es Benedikt Meurers schon<br />
von jeher angetan. Sein Opa war Diakon, seine Eltern<br />
erzogen ihn und seine Geschwister im christlichen<br />
Glauben. „Es ist für mich ein gewisser Halt, den ich<br />
schon als kleines Kind gespürt habe.“ Dass die Kirche<br />
immer öfter in Frage gestellt wird, kann Meurers gut<br />
verstehen. „Teilweise wird völlig zurecht kritisiert und<br />
in Frage gestellt. Mir geht es aber vor allem um die Gemeinschaft<br />
und die Nächstenliebe und die gute Absicht<br />
dahinter. Ich kann mich gut einbringen und hier und<br />
da helfen und mit meiner Musik natürlich für schöne<br />
Momente sorgen. Das gibt mir wirklich sehr viel“, fasst<br />
er zusammen.<br />
Unsere Begeisterung für Leder<br />
ist keine Modeerscheinung<br />
sondern pure Leidenschaft.<br />
Große Neueröffnung<br />
unserer Werkstätten<br />
im November.<br />
Wir freuen uns auf Sie.<br />
Wir und unser Handwerk überzeugt seit 1893.<br />
Unsere Öffungszeiten für Sie<br />
Mo.-Fr. 10:00-18:00 Uhr und Sa. 11:00-15:00 Uhr<br />
Dorfstraße 9 | 83627 Osterwarngau | Tel. 08024 90350<br />
info@marstaller1893.de | www.marstaller1893.de<br />
53 <strong>Oberlandler</strong>
Seine Arbeit in Miesbach empfindet Benedikt Meurers als großes Glück.<br />
<strong>Oberlandler</strong> 54
Der neue Vollzeitjob<br />
in Miesbach –<br />
Mariä Himmelfahrt<br />
Über die Webseite vom Amt für Kirchenmusik stieß er<br />
auf eine vakante Position in Miesbach. „Ich hatte das<br />
Bedürfnis nach einer Vollzeitstelle am besten in einer<br />
Gemeinde, nahe der Berge.“ Er bewarb sich und durfte<br />
nach seinem Vorstellungsgespräch direkt vordirigieren<br />
und an der Orgel vorspielen. „Das war ein recht ausgiebiges<br />
Hearing, insgesamt habe ich 40 Minuten an der<br />
Orgel gespielt und weitere 40 Minuten vordirigiert.“ Das<br />
war im Mai 2023, zwei Wochen nach dem Vorstellungstermin<br />
erhielt er eine Zusage. „Ich hatte die Stelle. Wie<br />
ich mich da gefreut habe“, lacht der leidenschaftliche<br />
Musiker. Zu seinem Beruf gehört jetzt auch die Durchführung<br />
von Konzerten mit Orchester und mit Bläsern.<br />
Besonders gerne mag er aber die Chor-Arbeit. „Das ist<br />
sehr speziell, wenn man die Menschen vom Kinderchor<br />
bis ins hohe Alter begleiten darf. Ich freue mich, dass<br />
ich mit allen Altersgruppen musizieren darf und auf<br />
Menschen treffe, die die Chormusik genauso mögen wie<br />
ich.“ Seit erstem Februar dieses Jahres ist er offiziell<br />
Kirchenmusiker in Miesbach in der Kirche Mariä Himmelfahrt.<br />
400 Personen fasst die Kirche, aber so richtig<br />
voll wird sie fast nie. „Kirchen sind heute leider nur<br />
noch selten voll.“ So begleitet er mit seiner Musik die<br />
wöchentlichen Gottesdienste und führt den Gemeindegesang.<br />
„Ich habe da total freie Hand und kann auch mal<br />
ein ganzes Orchester oder einen der unterschiedlichen<br />
Chöre einsetzen. Das bringt nicht nur mir, sondern<br />
der gesamten Gemeinde eine schöne Abwechslung.“<br />
Seine Arbeit in Miesbach empfindet er als großes Glück:<br />
„Schon der Geruch von Weihrauch gibt mir einen<br />
positiven Impuls, ich gehe wirklich sehr gerne in die<br />
Arbeit. Vor allem auch, weil die Miesbacher unheimlich<br />
nett sind, direkt, bayerisch, ehrlich, umgänglich, bodenständig<br />
und sehr authentisch. Da weiß man immer wo<br />
man dran ist“, schwärmt Meurers. „Meine Frau und ich<br />
hatten ja schon während des Studiums gemerkt, dass<br />
wir nicht die Großstadt-Typen sind.“ Er selbst stammt<br />
aus einem kleinen Dorf nahe Traunstein und auch seine<br />
Frau Verena ist in einem kleinen Dorf aufgewachsen.<br />
Miesbach gefällt dem Paar besonders gut, weil es traditionell<br />
und bergnah ist.<br />
Der Kirchenmusiker<br />
stimmt die Orgel auch selbst.<br />
Umrüstung von Fenstern und<br />
Türen auf Einbruchhemmung<br />
Fenstersanierungen ohne<br />
Mauer- und Putzarbeiten<br />
Fenster und Haustüren<br />
Treppen<br />
Innenausbau/Projekte<br />
A. Klingsbögl • Tel. 0 80 25 / 74 98<br />
Potzenberg 18 • 83714 Miesbach<br />
info@schreinerei-klingsboegl.de<br />
Wir gratulieren<br />
zu 10<br />
erfolgreichen Jahren<br />
„<strong>Oberlandler</strong>“!<br />
55 <strong>Oberlandler</strong>
Er liebt seinen Beruf<br />
Den Beruf des Kirchenmusikers gibt es beinahe so<br />
lange, wie es Kirchen gibt. In kaum einem anderen<br />
Musiker-Beruf werden Werke aus einer über 1.000<br />
Jahren alten Tradition aufgeführt. Vom gregorianischen<br />
einstimmigen Choral über Orchestermessen zu Werken,<br />
die gerade erst komponiert wurden. „Ich mag die Vielseitigkeit<br />
daran und das Arbeiten auf unterschiedlichen<br />
Niveaus.“ Einen Kinderchor zu koordinieren sei nicht<br />
immer ganz leicht. „Also das geht mir oft direkt ans<br />
Herz, wenn die Kleinsten zusammen singen und etwas<br />
süßes und gutes dabei rauskommt.“ Die Professionalität<br />
steht in seinem Beruf nicht immer im Vordergrund.<br />
Vielmehr geht es um die Gemeinschaft und die Freude<br />
an der Musik. „diese Freude zu vermitteln und sehen,<br />
wie es allen Spaß macht, den Mitwirkenden und den<br />
Zuhörern, das ist für mich die reinste Erfüllung.“<br />
Mit seiner Frau Verena<br />
on Tour<br />
Im vergangenen Jahr machte sich das Paar auf den Weg<br />
durch Deutschland, um einige Freunde zu besuchen.<br />
„Wir hatten die Idee, dass wir in den Orten, in denen wir<br />
Freunde besuchen, jeweils kleine Kirchenkonzert geben,<br />
Gesang, Orgel und Harfe“, sagt Benedikt. Seine Freunde<br />
organisierten die Konzerte, insgesamt gab das junge Paar<br />
vier Konzerte in vier verschiedenen deutschen Städten.<br />
Von Aschau im Chiemgau bis Osnabrück begeisterten die<br />
zwei ihre Zuhörer. Eine Fortsetzung der privaten Konzertreihe<br />
ist nicht ausgeschlossen, ist sich das Paar einig.<br />
Neu entdeckt –<br />
die Liebe zum Gesang<br />
Neu entdeckt, während seines Studiums, hat Benedikt<br />
die Liebe zum Gesang. „Obwohl Gesang in meiner<br />
Familie keinerlei Bedeutung hatte und meine beiden<br />
Brüder das sogar richtig uncool fanden, hat es mich<br />
erwischt. Man muss ja in der Kirche immer mal wieder<br />
Passagen vorsingen, auch in der Chor-Arbeit sollte man<br />
Meurers kennt sein Instrument in- und auswendig.<br />
<strong>Oberlandler</strong> 56
Singen können.“ Für ihn ist das Singen die natürlichste<br />
Form des Musizierens. „Singen hat ein unglaubliches<br />
Potential und ermöglicht wunderschöne Erlebnisse<br />
– besonders in der Gemeinschaft“ schwärmt er und<br />
ermutigt in einem Chor einzutreten und zu singen.<br />
Chorleitung Cantica Nova<br />
Ab November zeichnet er auch für den hochklassigen<br />
Holzkirchner Chor Cantica Nova verantwortlich und<br />
übernimmt den Dirigentenstab aus der Hand von Katrin<br />
Wende-Ehmer, die den Chor seit 2000 leitete. „Darauf<br />
freue ich mich sehr. Einen Konzertchor zu übernehmen<br />
ist der Traum eines jeden Kirchenmusikers.“ Auch unter<br />
der Leitung von Benedikt Meurers wird der Spitzenchor<br />
drei Konzerte pro Jahr anpeilen. „Drei Konzerte sind<br />
super, da hat man ausreichend Zeit zum Proben und für<br />
die Auswahl der Werke, da können wir schön detailliert<br />
eintauchen“, freut sich der 32-Jährige.<br />
5 vor 12 für Glasfaser mit bis zu 1.000 Mbit/s<br />
avacomm.com<br />
Da<br />
brennt<br />
da<br />
FTTHuat<br />
Jetzt Preisvorteil sichern<br />
Glasfaser-<br />
Hausanschluss<br />
für 399 €<br />
Gültig im Aktionszeitraum<br />
01.09.<strong>2024</strong> – 28.02.2025 bei<br />
Abschluss eines Glasfasertarifs<br />
in unserem Ausbaugebiet<br />
Holzkirchen.<br />
Seien Sie dabei und genießen Sie<br />
die digitale Freiheit. Melden Sie sich<br />
jetzt an und profitieren Sie vom<br />
exklusiven Preisvorteil.<br />
Telefonische Beratung<br />
08024 46 775 77<br />
57 <strong>Oberlandler</strong>
Privat hört Meurers Jazz und Alternative.<br />
<strong>Oberlandler</strong> 58
Die Leitung des Chors bedeutet für ihn auch das Ausleben<br />
seiner künstlerischen Vorstellungen. Das Debüt<br />
unter Meurers Leitung feiert der Chor mit seinem<br />
Weihnachtskonzert am 22. Dezember. Der Titel des<br />
Konzertes:“ Aufblühen im Winter“, 16.00 Uhr in St. Josef<br />
in Holzkirchen.<br />
Privat und beruflich<br />
sehr bodenständig –<br />
Das macht er gerne<br />
in seiner Freizeit<br />
In seiner Freizeit ist er gerne gemeinsam mit seiner<br />
Frau in den Bergen, egal ob an Klettersteigen oder bei<br />
größeren und kleineren Bergtouren. „Ich bin so gerne in<br />
der Natur und sehe es als Belohnung an, auf einem Gipfel<br />
zu stehen. Bei einem schönen Panorama und einer<br />
feinen Brotzeit fehlt es mir an gar nichts.“ Seine Frau<br />
Verena teilt seine Leidenschaft für die Natur, aber auch<br />
die Liebe zu gutem Essen. „Kochen und essen würde<br />
ich definitiv als unser Hobby bezeichnen. Wir kochen<br />
für Freunde oder nur für uns zwei, probieren viel Neues<br />
aus, dazu entsprechend zum Gericht ein Glas Wein oder<br />
ein Bier“, erzählt Benedikt. Ein ganz neues Hobby kam<br />
erst kürzlich hinzu. Das Ehepaar puzzelt gerne. „Wir<br />
sind fast süchtig, gerade arbeiten wir an einem Riesenpuzzle<br />
mit 1.000 Teilen, ein große gelbe Quitscheente“,<br />
lacht Meurers.<br />
Wer übrigens denkt, bei Benedikt läuft nur Kirchenmusik<br />
daheim, der liegt falsch. Er mag vor allem Jazz und<br />
Alternative und hört gerne die aktuellen Songs auf Bayern3<br />
und FM4. Coldplay und die Red Hot Chili Peppers<br />
sind zwei seiner Lieblingsbands. „Ich bin kein reiner<br />
Klassik-Nerd und recht offen für viele Musikrichtungen.“<br />
Für die Zukunft wünscht sich Benedikt Meurers, dass<br />
er viel Kinder- und Jugendarbeit begleiten darf. „Das<br />
ist schön, wenn die Ensembles wachsen und zu sehen,<br />
wie die Kinder und Teenager mit dem Gesang und der<br />
Musik älter werden.“ Auch im Dekanat möchte er die<br />
Zusammenarbeit stärken. „Da kommen viele Chöre und<br />
Sänger/-innen zusammen, bestimmt lassen sich viele<br />
Projekte auf die Beine stellen.“ |<br />
An der Orgel verbringt der Kirchenmusiker viel Zeit.<br />
Tradition und Moderne<br />
seit 120 Jahren<br />
Gemütlichkeit<br />
aus Meisterhand<br />
Programmtipp<br />
Am 26. Januar findet ein Chororchester-Konzert<br />
statt. Besucher können sich auf das Weihnachtsoratorium<br />
von Saint-Saëns und andere weihnachtliche<br />
Werke verschiedener Komponisten<br />
freuen. Das Konzert findet um 19.00 Uhr in<br />
Mariä Himmelfahrt in Miesbach statt.<br />
83730 Fischbachau · 08028/2331 · www.schreinerei-rauffer.de<br />
59 <strong>Oberlandler</strong>
Gefleckte <br />
Schönheiten<br />
<strong>Oberlandler</strong> 60
Viehzucht hat in der Kreisstadt eine lange Tradition. Mit mehr als<br />
130 Jahren ist der Zuchtverband für oberbayerisches Alpenfleckvieh<br />
Miesbach der älteste Fleckviehzuchtverband. Seit zehn Jahren hat<br />
der weit über die Region hinaus renommierte Treffpunkt für Züchter<br />
und Händler am Rand der Stadt seinen Sitz. Noch ein paar Wochen,<br />
dann findet hier der 2.500. Miesbacher Kälbermarkt statt.<br />
Text: Heidi Siefert | Fotos: Thomas Plettenberg<br />
61 <strong>Oberlandler</strong>
Wenn gegen sieben Uhr früh auffällig viele<br />
Fahrzeuge mit Viehanhänger unterwegs sind<br />
ist Markttag in der Oberlandhalle. Jeden Donnerstag<br />
– Feiertage ausgenommen – ist Kälbermarkt. 14<br />
Mal im Jahr wird Großvieh versteigert: Stiere, Kalbinnen,<br />
Jungkühe und Kühe. Gelegentlich nutzen Gäste die<br />
Räumlichkeiten. Etwa für den Fohlenmarkt im September,<br />
die Rasseschau der Geflügel- und Kaninchenzüchter<br />
zu Jahresbeginn oder den Schafmarkt im März.<br />
Heute ist ein regulärer Markttag. In der Versteigerungshalle<br />
ist es noch ruhig. Aus dem angrenzenden Stall<br />
hört man Muhen. Ein Tier nach dem anderen wird hier<br />
hereingeführt, erfasst, gewogen und vom dreiköpfigen<br />
Team des Tiergesundheitsdienstes in Augenschein<br />
genommen bevor es in die Warteboxen geht. Es ist hell<br />
und geräumig und riecht nach frischer Streu. Während<br />
die Stiere und Kühe zu ihren Plätzen geführt werden,<br />
wo sie mitgebrachtes Kraftfutter fressen oder sich<br />
neugierig umschauen, erledigen ihre Besitzer die Formalitäten.<br />
Jedes Jahr werden 30.000 Kälber und 2.000 Stück Großvieh in der Oberlandhalle Miesbach versteigert.<br />
<strong>Oberlandler</strong> 62
Notwendige Details<br />
Damit an so einem Markttag alles rund läuft, sind<br />
13 Leute in den Hallen und vier im Büro im Einsatz,<br />
erklären der Königsdorfer Josef Günthner, der nach<br />
sechs Jahren als Fachberater Ende 2022 Zuchtverbands-<br />
Geschäftsführer wurde und dessen Vorsitzender Markus<br />
Dinzenhofer aus der Nähe von Pang, der seit Dezember<br />
im Amt ist. Am Schalter am Eingang liegen schon die<br />
Informationen zu den zur Zucht angeboten Tieren aus:<br />
Züchter, Besitzer, Alter, Gewicht, Milchleistung, Hornstatus<br />
und natürlich der Stammbaum. Dazu die bisherigen<br />
Lebensbedingungen. Waren sie im Laufstall? Auf<br />
der Weide? Auf der Alm? Falls trächtig, von wem und seit<br />
wann. Und viele Kürzel zu Zuchtwert, Kalbeverhalten,<br />
Fleischwert und gut einem Dutzend weiterer Kategorien.<br />
Wem ein Tier gefällt, der findet in dem vorab schon online<br />
einsehbaren Katalog alle notwendigen Details.<br />
Vorsitzender Markus Dinzenhofer<br />
und Geschäftsführer Josef Günthner.<br />
Dein professioneller Auto Makler<br />
Aus Miesbach<br />
nach ganz Europa<br />
Jedes Jahr werden gut 30.000 Kälber und 2.000 Stück<br />
Großvieh versteigert. „Großvieh bleibt zu 75 Prozent in<br />
Bayern, der Rest geht in andere Regionen Deutschlands<br />
und in die Niederlande“, erzählt Dinzenhofer.<br />
Jungrinder und trächtige Kalbinnen, die schon in den<br />
Anfangsjahren des Zuchtverbandes so gefragt waren,<br />
dass sie nach Russland, Südafrika und Namibia exportiert<br />
wurden, gehen heute bis in die Schweiz, nach<br />
Tschechien, Estland und viel nach Ungarn. Die ehemals<br />
wichtigen Märkte Türkei und Afrika werden nicht mehr<br />
beliefert.<br />
Wir suchen dein<br />
nächstes Traumauto<br />
Wir verkaufen dein<br />
Auto zum Bestpreis<br />
Inh. Stefan Stroebel<br />
Kirchgasse 3 | 83714 Miesbach<br />
kontakt@deinauto.expert | 08025 9971150<br />
63 <strong>Oberlandler</strong>
Deutschlands führender<br />
Kälbermarkt<br />
Was die Kälber angeht ist Miesbach der größte aller<br />
Fleckviehzuchtverbände in Bayern. Die Miesbacher<br />
Kälbermärkte gelten als Preisbarometer für die gesamte<br />
Fleckviehwelt. Am 12. Dezember wird es den 2.500.<br />
Kälbermarkt geben. Was hier gehandelt wird, geht zu<br />
drei Vierteln in die Mast nach NRW und Niedersachsen.<br />
Der letzte Mastbetrieb im Landkreis wurde 2018<br />
geschlossen.<br />
Kurz nach elf füllt sich die Halle, die bei Regelbestuhlung<br />
975 Plätze hat. Noch hängen die Flaggen von der<br />
Jubiläums-Fleckviehschau, anlässlich derer Ehrenvorsitzender<br />
Balthasar Biechl von der „schönsten Vermarktungshalle<br />
Europas“ schwärmte und die immer wieder<br />
auch Raum für Konzerte und Großveranstaltungen<br />
bietet. Beim Juni-Hochwasser war hier die Einsatzzentrale<br />
für den Katastrophenschutz. Im Außenbereich hat<br />
das Krankenhaus Agatharied für Notfälle einen zusätzlichen<br />
Hubschrauberlandeplatz. Skateboard-Contests<br />
und Fahrradwettbewerbe fanden hier an marktfreien<br />
Tagen ebenso Platz, wie Fahrsicherheitstrainings oder<br />
THW-Übungen.<br />
Jetzt stehen die Tiere im Mittelpunkt. Noch einmal werden<br />
die schönsten Exemplare präsentiert, ehe Michael<br />
Walser auf der Empore in Aktion tritt. Der Landwirt und<br />
Züchter aus Eurasburg ist Versteigerer im Nebenerwerb.<br />
Es braucht einen Moment, ehe man sich in den<br />
typischen Auktions-Singsang eingehört hat, mit dem er<br />
eloquent und humorvoll die Versteigerung leitet. Wenn<br />
er Pause macht, um einen Schluck Wasser zu trinken,<br />
hört man Besteck-Klappern. Vor der Kantine in der<br />
Kathi Huber an Markttagen nicht nur Züchter, Händler<br />
und Besuchergruppen mit bayerischen Spezialitäten<br />
verwöhnt, gibt es Tische, für die, denen es nicht reicht,<br />
drinnen über ein Anzeigesystem an der Wand dem Verlauf<br />
der Versteigerung zu folgen. Beim Kälbermarkt gibt<br />
es diesen Kantinen-Extra-Service nicht, da es für die<br />
Kälber eigene Ställe und eine kleine Halle mit Tribüne<br />
gibt, in der Florian Maier als Versteigerer tätig ist. Bei<br />
den Kälbern beginnt es um elf und geht wie beim Großvieh<br />
bis etwa 14 Uhr.<br />
Der Miesbacher Kälbermarkt beeinflusst die gesamte Fleckviehwelt.<br />
<strong>Oberlandler</strong> 64
Marktstimmung auch<br />
rund um die Halle<br />
Während drinnen die letzten Tiere den Kaufinteressierten<br />
vorgeführt werden, packt draußen Hans Niedermeier<br />
zusammen. „Seit vier Jahren bin ich in Pension.<br />
Seitdem fahre ich für die Bauern aus meiner Umgebung<br />
zum Markt“, sagt er und dass sich das einfach so ergeben<br />
hätte, weil ihn immer mehr Leute darum gebeten<br />
haben. Das Vertrauen der Bauern ehrt ihn, der im<br />
Chiemgau eine kleine Nebenerwerbslandwirtschaft mit<br />
18 Kühen betreibt und früher selbst häufig mit prämierten<br />
Zuchttieren in Fachblättern auftauchte.<br />
Alles rund um die Landwirtschaft bietet Rainer Weißl vor der<br />
Oberlandhalle zum Verkauf.<br />
Bürgermeister-Panzer-Str. 2<br />
83629 Weyarn<br />
Tel. 0 80 20 / 904 74 60<br />
65 <strong>Oberlandler</strong>
Historie<br />
1837 bringen Johann Fischbacher und Max<br />
Obermaier nach einem 35-tägigen Marsch zwölf<br />
Simmentaler-Kühe, drei trächtige Rinder, zwei<br />
Ochsen und einen zweijährigen Zuchtstier aus<br />
dem Berner Oberland nach Gmund und begründen<br />
damit das oberbayerische Fleckvieh.<br />
1892 schließen sich die Viehzuchtgenossenschaften<br />
Aibling, Miesbach-Tegernsee und Tölz<br />
zum Zuchtverband für oberbayerisches Alpenfleckvieh<br />
mit Sitz in Miesbach zusammen.<br />
1910 wird die Oberlandhalle eröffnet und der<br />
„Bauer an der Straß“ zur Aufzuchtstation.<br />
1968 werden erstmals Kälbermärkte abgehalten.<br />
2014 wird die neue Oberlandhalle eröffnet.<br />
<strong>2024</strong> hat der Oberland Zuchtverband 1.294 Mitgliedsbetriebe<br />
mit 58.800 Tieren, die von drei<br />
Fachberatern züchterisch betreut werden.<br />
<strong>Oberlandler</strong> 66
67 <strong>Oberlandler</strong>
Für die Bewertung der Tiere sind viele Details wichtig: Züchter, Besitzer, Alter, Gewicht, Milchleistung,<br />
Hornstatus, Lebensbedingungen und natürlich der Stammbaum.<br />
<strong>Oberlandler</strong> 68
Bevor er sich mit seinem leeren Anhänger auf den<br />
Heimweg macht, hält er bei Rainer Weißl an. An diesem<br />
heißen Sommertag ist der Händler aus Altötting der<br />
einzige Fierant, der auf dem Vorplatz sein Sortiment<br />
aufgebaut hat. Reisigbesen, Kälberstricke, Glocken,<br />
Schermaschinen. Überwiegend Nützliches für die Landwirtschaft.<br />
Dazwischen ein paar Schleichtiere für die<br />
Kinder, die mit zum Markt kommen oder als Mitbringsel<br />
für die Daheimgebliebenen.<br />
find us on<br />
www.mayrmiesbach.de<br />
Familiäre<br />
Marktstimmung<br />
Zwei-, dreimal im Monat kommt Weißl nach Miesbach.<br />
Angefangen hat er vor mehr als 40 Jahren drüben an der<br />
alten Oberlandhalle. Damals sei der Markt noch ein viel<br />
größeres gesellschaftliches Ereignis gewesen, erzählt<br />
er und lässt Erinnerung aufleben an den Vorplatz voller<br />
Stände. Als Junger habe er sich erst bei den Platzhirschen<br />
beweisen müssen, lacht Weißl, während noch<br />
Matteo aus Südtirol dazu gekommen ist. Auch er ein<br />
alter Bekannter, der heute die Familie dabei hat. Und so<br />
kommt ganz schnell die Marktstimmung auf, die etwas<br />
von einem großen Familientreffen hat.<br />
Attraktiver<br />
Handelsplatz<br />
Auch wenn das Rundum den veränderten Lebens- und<br />
Einkaufsgewohnheiten geschuldet ein anderes geworden<br />
ist: Nach Miesbach kommen sie alle gern. So, wie<br />
Niedermeier, der lieber etwas weiter fährt und die Tiere<br />
anbietet, die ihm die Bauern anvertraut haben, weil es<br />
ein attraktiver Handelsplatz ist. Kleine Familienbetriebe,<br />
bei denen alle zusammenkommen, wenn eins aus<br />
ihrer Herde zum Markt geht aber auch große, modern<br />
aufgestellte, bei denen ihm die Bauern nur die Unterlagen<br />
bereitlegen, während sie selbst nicht zu sehen<br />
sind, weil die Größe der Betriebe und die immer umfangreicheren<br />
bürokratischen Aufgaben keinen Raum<br />
für Gespräche und den wichtigen Austausch lassen.<br />
„Sie wissen, dass ich mich drum kümmere, dass keins<br />
verschleudert wird“, sagt Niedermeier, und dass er es<br />
im Zweifel lieber wieder mit nach Hause bringen würde.<br />
De facto kommt das selten vor. Eher gibt er schon vorab<br />
Ratschläge, wie sich etwa schwächliche Kälbchen durch<br />
Bewegung und Gesellschaft vorteilhaft entwickeln. Und<br />
er hat die Ruhe und Erfahrung, die ihn vor überstürzten<br />
Käufen und Verkäufen bewahren.<br />
Qualität.<br />
Erfahrung.<br />
Perfektion.<br />
Unsere Druckerei, Ihre Lösung!<br />
150 Jahre<br />
PRINT<br />
69 <strong>Oberlandler</strong>
„Unkomplizierte,<br />
weidetaugliche<br />
und stabile Kühe“<br />
Derk-Jan Kuenen und sein Sohn kommen seit Jahren nach Miesbach.<br />
Gelassenheit zeichnet auch Viehhändler Derk-Jan Kuenen<br />
aus, der oben in der Kantine bei Kaffee und Kuchen<br />
den Markttag ausklingen lässt. „Seit 2002 bin ich jeden<br />
Monat in Miesbach“, erzählt der 58-jährige Viehhändler<br />
aus dem Gelderland, gleich hinter der deutschniederländischen<br />
Grenze. In vierter Generation ist er<br />
im Geschäft, mittlerweile steht ihm Sohn Hendrik-Jahn<br />
zur Seite. Sein Vater sei „ein Viehhändler rund um den<br />
Kirchturm“ gewesen. Mit Abenteuern wie dem Import<br />
von Tieren aus dem Ausland habe der Senior nichts zu<br />
tun gehabt, schmunzelt Kuenen, der auf der Suche nach<br />
unkomplizierten, weidetauglichen und stabilen Kühen<br />
zuerst in die Salzburger Gegend und nach Südtirol fuhr.<br />
Weil es auf dem Weg lag hielt er irgendwann in Miesbach<br />
an. Hier ist er geblieben.<br />
Josef Heiß aus Durham<br />
im Leitzachtal und<br />
selber Landwirt<br />
und Züchter<br />
Wir sind ein Milchviehbetrieb und haben<br />
ausschließlich Fleckvieh, das wir<br />
selbst züchten. Aktuell 50 Milchkühe<br />
und die Nachzucht. Dabei arbeiten wir<br />
eng mit den Fachberatern zusammen.<br />
Unser Hauptaugenmerk gilt der<br />
Hornlos-Zucht. Von den Stierkälbern<br />
behalten wir manchmal ein, zwei zur<br />
Zucht. Ansonsten verkaufen wir sie<br />
regelmäßig über den Kälbermarkt zur<br />
Mast. Miesbach ist ja der wichtigste<br />
Umschlagplatz für Kälber. Hier gibt<br />
es auch gute Preise. Weibliche Tiere<br />
ziehen wir selber auf, im Sommer sind<br />
sie auf unserer Alm. Etwa zehn Jungkühe<br />
verkaufen wir. Dabei fahren wir<br />
immer selbst mit unseren Tieren zum<br />
Viehmarkt und sind die ganze Zeit<br />
dabei. Beim Zuchtverband ist unsere<br />
Familie von Anfang an Mitglied. Wir<br />
haben damals sogar Bauholz gestiftet,<br />
wie die alte Oberlandhalle gebaut<br />
worden ist.<br />
<strong>Oberlandler</strong> 70
Eine Kuh fürs Leben<br />
Bei der Versteigerung wird<br />
jedes einzelne Tier vorgestellt.<br />
„Ich mag die süddeutsche Atmosphäre“ sagt er. „Die<br />
funktionierende Genossenschaft und die bäuerliche Gemeinschaft<br />
mit all ihren Traditionen.“ Es sei nicht wie<br />
daheim, wo sich die Landwirte nur einmal im Jahr zum<br />
Dorffest und vielleicht noch zur Molkereiversammlung<br />
träfen, was nicht nur gesellschaftlich schade sei. Damit<br />
fehle die Kommunikation über die Themen, die sie<br />
bewegten. Bei seinen Touren stehen die Preise nicht im<br />
Vordergrund. Wer bei Kuenen Fleckvieh in Auftrag gibt,<br />
will etwas Besonderes und lässt sich das auch etwas<br />
kosten. Zumal eine Milchkuh eine Kuh fürs Leben sei.<br />
400 bis 500 kauft er jedes Jahr in Miesbach.<br />
Und während der Stammgast aus den Niederlanden in<br />
der oberbayerischen Kantine mit den Einheimischen<br />
über Agrarpolitik fachsimpelt werden draußen seine<br />
Neuerwerbungen verladen. Kurz vor der Grenze hat<br />
er eine Sammelstelle, an der die Kühe gemolken und<br />
die Exportpapiere angefertigt werden, ehe die Rinder<br />
direkt zu ihren Käufern gehen. Gegen 17.30 Uhr kehrt in<br />
der Oberlandhalle wieder Ruhe ein. Gelegentlich wird<br />
Großvieh hier noch versorgt und geht am nächsten<br />
Morgen auf die Reise zu den Käufern, während dann<br />
schon wieder die Vorbereitungen für den Kälbermarkt<br />
laufen. |<br />
www.zuchtverband-miesbach.com<br />
Zuchtverband Miesbach<br />
zv_f_obb_alpenfleckvieh<br />
Apfelglühwein und Früchtepunsch*<br />
Die einen wollen‘s mit Alkohol –<br />
die anderen ohne. Aber die Äpfel<br />
unserer Region sind immer dabei!<br />
Endspurt: Obstannahme<br />
<strong>2024</strong> endet bald!<br />
Rohrdorf: Mo – Fr 8–12 / 13.30–16.30 Uhr<br />
MAIER, Alteiselfing bei Wasserburg<br />
Annahme nur samstags 8–12.30 Uhr<br />
Letzter Annahmetag siehe Website<br />
oder Tagespresse!!<br />
*auch im Tausch<br />
gegen Ihre Äpfel<br />
und Birnen!<br />
www.oro-saft.de<br />
ORO Obstverwertung eG<br />
Urbanstr. 1 – 5<br />
83101 Rohrdorf<br />
Tel. 0 80 32/98 83 03-0<br />
Bio-Obstannahme<br />
jeden Mittwoch<br />
71 <strong>Oberlandler</strong>
Faszination<br />
Weltall<br />
–<br />
Ein Hobbyastronom<br />
und seine<br />
Observatorien<br />
Entfernte Galaxien, riesige Sternnebel und herabfallende<br />
Meteoriten – das Universum übt seit seiner Entdeckung<br />
eine starke Faszination auf die Menschen aus.<br />
Auch Hobbyastronom Martin Weiß ist dem Weltall mit<br />
all seinen Geheimnissen verfallen. Er beobachtet von<br />
Holzkirchen, La Palma und Chile die Vorgänge im Kosmos.<br />
Text: Selina Benda<br />
Fotos: Selina Benda, Martin Weiß<br />
<strong>Oberlandler</strong> 72
73 <strong>Oberlandler</strong>
Der Hobbyastronom Martin Weiß<br />
blickt gerne in fremde Galaxien und<br />
bekommt dort faszinierende Dinge zu sehen.<br />
<strong>Oberlandler</strong> 74
Während andere Jugendliche in der großen<br />
Pause Fußball spielten, schnappten sich<br />
Martin Weiß und vier seiner Mitschüler das<br />
kleine Teleskop aus dem Physiksaal des Miesbacher<br />
Gymnasiums, um die Entfernung der Erde zur Sonne zu<br />
messen. In klaren Nächten zog die gleiche Truppe mit<br />
einem Feldstecher auf den Stadlberg, um die Vorgänge<br />
am Himmel zu beobachten. Eine Faszination die bis<br />
heute anhält. „Es wird nicht langweilig da oben“, sagt<br />
der 47-Jährige.<br />
„Deep Sky“<br />
Astronomie<br />
Mittlerweile hat sich der Holzkirchner der sogenannten<br />
„Deep Sky“ Astronomie verschrieben. Diese befasst<br />
sich mit Himmelsobjekten, welche sich außerhalb des<br />
Sonnensystems befinden - etwa planetarische Nebel,<br />
offene Sternhaufen und Millionen von Lichtjahren<br />
entfernte Galaxien. Vor allem der technische Aspekt der<br />
Astronomie fasziniert den Ingenieur. So sehr, dass er<br />
sich eine eigene kleine Sternwarte in den Garten gebaut<br />
hat. Unter der weißen Kuppel befindet sich die geballte<br />
Technik: Computer, Bildschirme sowie ein Linsen-, ein<br />
Kontroll- und ein großes Spiegelteleskop. „Das ist kein<br />
billiges Hobby“, gibt er zu. Die Software, die die gesamte<br />
Montierung steuert, hat Martin Weiß selbst programmiert.<br />
Doch die Nächte, in denen er von Holzkirchen<br />
aus ins All blicken kann, sind begrenzt. Dafür muss der<br />
Himmel besonders klar sein und diese Bedingungen<br />
sind hierzulande selten geworden, erklärt er.<br />
Diese Balken-<br />
Spiralgalaxie im<br />
Südsternhimmel ist<br />
etwa 68 Millionen Lichtjahre<br />
von der Erde entfernt.<br />
Ein Komet<br />
über Holzkirchen.<br />
75 <strong>Oberlandler</strong>
Dieser Sternnebel im<br />
Sternbild „Einhorn“ ist<br />
dreimal so groß<br />
wie der<br />
Vollmond.<br />
Holzkirchen,<br />
La Palma, Chile<br />
Was er in der heimischen Hemisphäre vermisst, ist rund<br />
3.300 Kilometer Luftlinie südlich schon deutlich besser.<br />
Auf der Kanareninsel La Palma betreibt er zusammen<br />
mit einem Kollegen ein Fernobservatorium. Insgesamt<br />
fünf Beobachtungsstationen sind dort installiert. Wenn<br />
es technische Probleme gibt, muss einer von ihnen<br />
auf die Insel fliegen. „Für dieses Hobby braucht man<br />
einen langen Atem und eine hohe Frustrationstoleranz“,<br />
scherzt Martin Weiß. Noch weiter weg steht sein drittes<br />
Teleskop. 2023 mietete er einen Platz in einem großen<br />
Observatorium in der chilenischen Wüste. „Dort gibt es<br />
den besten Himmel der Welt“, sagt er. 320 Tage im Jahr<br />
freie Sicht auf den südlichen Sternenhimmel, konstante<br />
Luftströmungen und im Umkreis von hunderten Kilometern<br />
keine einzige fremde Lichtquelle. In sechs Hallen<br />
stehen rund 50 Teleskope von Amateurastronomen<br />
und Universitäten aus aller Welt. Seine Beobachtungen<br />
macht er bequem an zwei Bildschirmen in seinem Büro.<br />
Um die Technik vor Ort kümmern sich zwei Franzosen<br />
die auf dem Gelände leben. Doch bis sein Teleskop ihm<br />
ein brauchbares schwarz-weiß Bild liefert, dauert es.<br />
Die Koordinaten des Orionnebels sind zwar schnell<br />
eingegeben, aber er muss mindestens sieben Minuten<br />
belichtet werden. Hinter den bunten Galaxienfotos<br />
steckt viel Arbeit. „Dafür müssen mehrere Farbaufnahmen<br />
gemacht und übereinandergelegt werden“, erklärt<br />
der Ingenieur.<br />
Seine erste eigene Sternwarte steht in seinem Garten.<br />
<strong>Oberlandler</strong> 76
Faszination Himmel<br />
Unweit der Sternwarte in seinem Garten steht seit Kurzem<br />
ein kleines Häuschen, „meine Bastelstube“, wie er<br />
sagt. Darin befindet sich Teleskop Nummer vier. Sieben<br />
Kameras auf dem Hausdach zeichnen 24 Stunden lang<br />
Meteoriten, Asteroiden und Feuerkugeln auf, welche<br />
durch die Atmosphäre fliegen. Zu besonderen Ereignissen<br />
hält es den Holzkirchner nicht mehr zuhause. Etwa,<br />
als im April <strong>2024</strong> eine totale Sonnenfinsternis von den<br />
USA aus zu sehen war. Für vier Minuten Schauspiel reiste<br />
er bis nach Fredericksburg im Bundesstaat Texas. Die<br />
nächste totale Sonnenfinsternis wäre 2026 von Island<br />
aus zu bestaunen. „Den Urlaub kann ich meiner Frau<br />
auch schmackhafter machen als einen in der Wüste von<br />
Chile.“ Astronomie-Fans empfiehlt Martin Weiß sich in<br />
einer klaren Winternacht mit einem Fernglas auf den<br />
Taubenberg in Warngau zu stellen, dem seiner Meinung<br />
nach besten Beobachtungspunkt in der Region. Dann<br />
heißt es Geduld haben und genau hinsehen, denn nichts<br />
prägt mehr, als der erste Blick in das Universum. |<br />
www.sternwarte-holzkirchen.de<br />
SternwarteHolzkirchen<br />
Interessierten bietet Martin Weiß nach Möglichkeit<br />
Beobachtungen in seiner Sternwarte in<br />
Holzkirchen an. Weitere Infos gibt es auf seiner<br />
Website www.sternwarte-holzkirchen.de.<br />
GEMEINSAM • VOR ORT • AKTIV<br />
Foto: www.medi.de<br />
Orthopädietechnik<br />
Moderner Prothesenbau<br />
Individuelle Orthetik<br />
Bandagen & Orthesen<br />
FES-Versorgungen<br />
Neuro-Orthopädietechnik<br />
Reha-Technik<br />
Rollstühle<br />
Rollatoren<br />
Pflegebetten<br />
Dusch- und Badehilfen<br />
Wieder aktiv<br />
trotz Arthrose mit<br />
der Unloader One ® X –<br />
Jetzt unverbindlich<br />
testen!<br />
Orthopädieschuhtechnik<br />
Orthopädische Maßschuhe<br />
Diabetesversorgungen<br />
Orthopädische Schuheinlagen<br />
Schuhzurichtungen<br />
Sanitätshaus<br />
Kompressionstherapie<br />
Pflegehilfsmittel<br />
Brustprothetik<br />
Gesundheitsprodukte<br />
www.ossur.com<br />
Professionelle Versorgung in Ihrer Nähe:<br />
Miesbach, Oskar-von-Miller-Str. 30 • Bruckmühl, Bahnhofstraße 16 • Holzkirchen, Tegernseer Str. 1a<br />
Zentrale: 08025-4815 • info@martin-sanitaetshaus.de • www.martin-sanitaetshaus.de<br />
77 <strong>Oberlandler</strong>
Mein<br />
Lieblings-<br />
Geschäft<br />
In manchen Geschäften kauft man einfach<br />
ganz besonders gerne ein. Und auch die ein oder andere Lokalität<br />
hat ihren ganz speziellen Charme. Zum 10-jährigen Jubiläum<br />
unseres <strong>Oberlandler</strong>s haben wir für Sie die 10 Lieblings-Geschäfte<br />
und -Lokalitäten unserer Redaktion zusammengestellt.<br />
Vielleicht stoßen auch Sie dabei noch auf einen Geheimtipp.<br />
<strong>Oberlandler</strong> 78
Jack Griesbeck Fotograf<br />
Bergsport Schachenmeier<br />
Perfekte Ausrüstung für Outdoor-Fotografen – der<br />
Geheimtipp in Miesbach. Als Outdoor-Fotograf bin ich<br />
ständig auf der Suche nach der besten Ausrüstung für<br />
Abenteuer am Berg und meine Expeditionen. Dabei<br />
ist es für mich besonders wichtig, nicht nur online zu<br />
bestellen, sondern direkt vor Ort hochwertige Ausrüstung<br />
zu finden. Mein persönlicher Geheimtipp: der<br />
Bergsportladen von Simon Schachenmeier in Miesbach.<br />
Schon beim Betreten des Ladens wird man herzlich begrüßt<br />
und in eine Welt voller Abenteuer und Erlebnisse<br />
entführt. Die Beratung ist stets kompetent, und dank<br />
Simon sind die passenden Größen entweder direkt verfügbar<br />
oder schnell organisiert. Neben der Leidenschaft<br />
für den Bergsport begeistern mich auch die Events, die<br />
Simon und Silke organisieren – besonders der legendäre<br />
Biermeilenlauf, der in Miesbach Kultstatus erreicht<br />
hat. Ein absolutes Highlight im Jahr!<br />
Lebzelterberg 5 • 83714 Miesbach<br />
Thomas Plettenberg Fotograf<br />
Marktcafé<br />
Ein Hauch von Italien mit dem original italienischen<br />
Café Segafredo, oder der schnelle Espresso al banco….<br />
Und wenn mehr Zeit ist der Cappuccino an meinem<br />
Lieblingsplatz dem großen Fenster mit Blick nach<br />
draußen auf das Geschehen. Gerade jetzt im Herbst und<br />
Winter oder bei schlechtem Wetter wenn die Terrasse<br />
nicht mehr besetzt ist, lässt es sich gut schauen und<br />
dabei auch den <strong>Oberlandler</strong> oder Merkur lesen...<br />
Marktplatz 6 • 83714 Miesbach<br />
79 <strong>Oberlandler</strong>
Wolfgang Ober<br />
Regionalleiter<br />
Optik Bucher<br />
Ich kaufe meine Brillen schon<br />
seit Jahrzehnten bei Optik<br />
Bucher in Miesbach. Dort<br />
bekomme ich nicht nur die<br />
beste Beratung, sondern finde<br />
auch immer wirklich außergewöhnliche<br />
Modelle. Jetzt hat in<br />
Rottach-Egern in der Seestraße<br />
der neue Laden eröffnet und<br />
mir fällt die Entscheidung<br />
schwer wohin ich in Zukunft<br />
gehe, ob nach Miesbach oder<br />
Rottach, denn der neue Laden<br />
ist wirklich beeindruckend<br />
schön.<br />
Marktplatz 14 • 83714 Miesbach<br />
Seestr. 17 • 83700 Rottach-Egern<br />
Heidi Siefert Autorin<br />
Holzkirchner<br />
Bücherecke<br />
Buchhandlungen sind für mich schon<br />
immer ein anziehender Ort. Und ich<br />
habe eine besonders schöne in der<br />
Nähe: die Holzkirchner Bücherecke.<br />
Sie ist sehr gut sortiert, konkrete<br />
Bücherwünsche werden, falls nicht<br />
ohnehin im Laden, schnell und unkompliziert<br />
besorgt. Das Sortiment ist groß,<br />
auf Wunsch geben die Buchhändlerinnen<br />
um Cornelia Engl und Caroline<br />
Holz Tipps. Es ist aber auch schön,<br />
einfach den Blick über die Buchrücken<br />
schweifen zu lassen und Titel und Autoren<br />
zu entdecken, die ich gar nicht auf<br />
dem Schirm hatte oder wenn ich in Reihen<br />
auch einen der eigenen (Camping-)<br />
Reiseführer entdecke. Mein Tipp: die<br />
Lesungen und besonderen Aktionen für<br />
junge Leserinnen und Leser.<br />
Münchner Str. 40 • 83607 Holzkirchen<br />
Martin Lobinger Grafiker<br />
Martin‘s Bar<br />
Im 2. Stock der Fraunhoferstraße 11 in<br />
Miesbach hat sich mein Namensvetter<br />
und guter Freund Martin Jacobi vor<br />
elf Jahren einen ganz wunderbaren<br />
Ort geschaffen, in dem sich in toller<br />
Atmosphäre und bei großartiger Betreuung<br />
die Gäste einen tollen Abend<br />
machen können. Ob Cocktails, Wein<br />
oder andere Spezialitäten – für jeden<br />
ist etwas dabei.<br />
Mein Favorit: Der „White Basil“<br />
Fraunhoferstraße 11 • 83714 Miesbach<br />
Michaela Köster Mediaberaterin<br />
Modehaus<br />
Jennerwein<br />
Wenn es um besondere Kleidungsstücke<br />
geht, ist mein Lieblingsgeschäft<br />
das Modehaus Jennerwein in<br />
Holzkirchen. Wenn ich den Laden<br />
betrete, finde ich immer etwas. Meine<br />
Lieblingsmarke darin ist Opus. Wenn<br />
ich bei Jennerwein etwas kaufe, dann<br />
sind das Kleidungsstücke, die ich lange<br />
habe und mich nicht davon satt sehe.<br />
Einfach etwas Besonderes! Die Modeberaterinnen<br />
sind immer nett und<br />
hilfsbereit. Mit ihrem geschulten Auge<br />
und ihrer Expertise haben sie Empfehlungen<br />
was dazu passt oder besser<br />
wäre, das mag ich sehr gern!<br />
Marktplatz 3 • 83607 Holzkirchen<br />
<strong>Oberlandler</strong> 80
Stephanie Spieß Mediaberaterin<br />
Hein Goldschmiede<br />
Meine liebste Adresse, wenn es<br />
um schönen Schmuck geht, ist<br />
Goldschmiede und Uhrmacher<br />
Matthias Hein. Direkt am Marktplatz<br />
in Holzkirchen gibt es tolle Uhren,<br />
ausgefallenen Trachtenschmuck sowie<br />
Trauringe und mehr. Zuletzt habe ich<br />
dort wunderschöne Ohrringe gefunden,<br />
die mein Mann mir dann zum<br />
Geburtstag geschenkt hat. Was ich<br />
besonders schön finde, ist, dass man<br />
hier Schmuck und Uhren auch noch<br />
zum Reparieren bringen kann und<br />
Matthias Hein ein echter Fachmann<br />
seines Handwerks ist.<br />
Marktplatz 20 • 83607 Holzkirchen<br />
Selina Benda Autorin<br />
Klostercafé<br />
Weyarn<br />
Mein derzeitiger Lieblingsort ist das<br />
„Klostercafé“ in Weyarn. Nicht nur<br />
weil das Café super schön in der Ortsmitte<br />
und doch in ruhiger Lage ist.<br />
Der tolle Garten bietet bei schönem<br />
Wetter ein gemütliches Plätzchen und<br />
egal ob zum Einkehren oder Arbeiten,<br />
im Klostercafé findet man alleine oder<br />
mit Freunden und Familie eigentlich<br />
immer einen schönen Platz. Ob zum<br />
Frühstücken, Mittagessen oder zum<br />
Kaffeetrinken – kulinarisch ist man<br />
dort immer bestens versorgt. Meine<br />
Lieblinge: die frisch gebackenen Zimtrollen,<br />
mit einem leckeren Chai Latte<br />
und einer der selbstgemachten Limonaden<br />
– absolutes Suchtpotential!<br />
Klosterweg 2 • 83629 Weyarn<br />
Kathrin Wolff Autorin<br />
Simode<br />
Ein wirklich kleiner supersüßer Bekleidungsladen,<br />
in den ich immer wieder<br />
gerne gehe. Manchmal suche oder<br />
brauche ich gar nichts und finde natürlich<br />
dennoch etwas und manchmal<br />
suche ich etwas Bestimmtes … wenn<br />
ich dann nicht fündig werde, finde<br />
ich am Ende immer eines: die lustige<br />
Beratung von Inhaberin Simone. Wir<br />
ratschen und tauschen uns aus. Das<br />
ist immer erfolgreich.<br />
Oscar-von-Miller-Platz 1<br />
83607 Holzkirchen<br />
Florian Bachmeier Fotograf<br />
Obst-Wascht<br />
Mein Lieblingsgeschäft ist ohne Zweifel<br />
„Obst-Wascht“ in Schliersee, das frühere<br />
„Früchte Eck“. Seit November 2021 wird<br />
es von Sebastian „Basti“ Rittig und seiner<br />
Frau Franzi mit viel Leidenschaft geführt.<br />
Ihre Begeisterung für hochwertige,<br />
frische Produkte ist ansteckend, und ich<br />
werde jedes Mal beim Einkaufen davon<br />
mitgerissen. Als leidenschaftlicher Hobbykoch<br />
finde ich hier saisonale, regionale<br />
Produkte, Wildkräuter, Schwammerl,<br />
Beeren und vieles mehr – immer in bester<br />
Qualität. Dazu italienische Spezialitäten,<br />
Wein und sogar tropische Früchte aus<br />
dem Tropenhaus in Weihenlinden. Selbst<br />
für besondere Wünsche wird gesorgt,<br />
denn auch ausgefallene Bestellungen sind<br />
möglich. Das Team Franzi, Basti, Resi<br />
und Paul machen jeden Einkauf zu einem<br />
Erlebnis voller Genuss und neuer Ideen.<br />
Rathausstraße 16 • 83727 Schliersee<br />
81 <strong>Oberlandler</strong>
6. Woche<br />
7. Woche<br />
8. Woche<br />
9. Woche<br />
Marstaller Wandertasche<br />
Klassische Umhängetasche mit verstellbarem<br />
Lederriemen zum Tragen über<br />
der Schulter. Außenleder: Rindleder vegetabil<br />
gegerbt, Futter: Porkvelour, Beschläge:<br />
Messing vernickelt. Ausstattung:<br />
ein Außensteckfach, ein Innensteckfach,<br />
ein Lederriemen verstellbar (Länge 121<br />
cm), Maße: 25 x 7 x 19 cm (LxBxH).<br />
Marstaller Werkstätten KG<br />
Dorfstraße 9, 83627 Osterwarngau<br />
www.marstaller-werkstaetten.de<br />
Damen-Outdoor-Jacke<br />
Für € 159,- jetzt erhältlich in unseren<br />
Geschäften in Miesbach, Rosenheim<br />
und Tegernsee oder online unter<br />
www.karljaeger-trachten.de<br />
Tissot PRX Powermatic 80<br />
Die Uhr kostet 775 €. Es ist das neueste<br />
Modell und hat einen tollen Farbverlauf<br />
des Zifferblatts. Diese Uhr ist eine<br />
Automatik. Mit Glasboden bei der man<br />
das Automatik-Uhrwerk schön sehen<br />
kann.<br />
Juwelier Goldschmiede Hein<br />
Marktplatz 20, 83607 Holzkirchen<br />
Tel. 0 80 24 / 9 02 90 12<br />
Familienplaner<br />
2025<br />
Name<br />
1 So<br />
Mama Papa Lisa Stefan Lara Moritz<br />
2 Mo<br />
3 Di<br />
4 Mi<br />
5 Do<br />
6 Fr<br />
Yoga<br />
Tennis<br />
Basketball<br />
Taekwondo<br />
Fußball<br />
7 Sa<br />
8 So<br />
Sommerfest<br />
9 Mo<br />
10 Di<br />
11 Mi<br />
12 Do<br />
Zahnarzt<br />
Basketball<br />
13 Fr<br />
14 Sa<br />
Marathon<br />
15 So<br />
16 Mo<br />
17 Di<br />
18 Mi<br />
19 Do<br />
20 Fr<br />
21 Sa<br />
22 So<br />
23 Mi<br />
24 Do<br />
25 Fr<br />
26 Sa<br />
27 So<br />
28 Mo<br />
29 Di<br />
Lea Café<br />
Töpferkurs<br />
MAGDALENEN<br />
Basketball<br />
Ballett<br />
Klavier<br />
Familienplaner 2025<br />
Der Familienmanager<br />
- 6-spaltig<br />
- Mit Feriendaten für<br />
die Urlaubsplanung<br />
- Mit anregenden Gedanken<br />
für jeden Monat<br />
- Im wunderschönen Design<br />
- Mit allen Stiftarten beschreibbar<br />
- Große Spalten<br />
- Top Format 29,7 x 42 cm<br />
13 Blätter mit Mondphasen<br />
ISBN 978-3-95748-249-5<br />
UVP 12,95 €<br />
Magdalenen Verlag<br />
Gewerbering 14<br />
83607 Holzkirchen<br />
Tel. 0 80 24 / 4 70 46-0<br />
www.magdalenen-verlag.de<br />
Mabina Ohrringe und Collier<br />
Diese exquisiten Silberohrringe und das<br />
dazu passende Collier vereinen zeitlose<br />
Eleganz mit moderner Raffinesse. Jedes<br />
Schmuckstück ist mit einem strahlend<br />
grünen synthetischen Smaragd verziert,<br />
der in 925er Sterlingsilber eingefasst ist.<br />
Umrahmt von funkelnden Zirkonia, die<br />
das Licht wunderschön reflektieren,<br />
entsteht ein zauberhaftes Zusammenspiel<br />
von Glanz und Farbe. Die leuchtenden<br />
Smaragd- und Zirkoniasteine<br />
kontrastieren perfekt mit dem kühlen<br />
Glanz des Silbers, und verleihen jedem<br />
Look eine besondere Note. Perfekt für<br />
besondere Anlässe oder um dem Alltag<br />
einen Hauch von Luxus zu verleihen.<br />
Ohrringe: 42 €, Herzcollier: 49 €<br />
Uhren und Schmuck Petra Hehl,<br />
Fraunhoferstr. 1, Miesbach<br />
Tel. 0 80 25 / 27 38<br />
Der nächste <strong>Oberlandler</strong> erscheint im März 2025<br />
oberlandlermagazin<br />
Kalender<br />
„Meine Kühe 2025“ von<br />
Thomas Plettenberg<br />
Bei Wind und Wetter und zu jeder<br />
Jahreszeit hält der Warngauer Fotograf<br />
Ausschau nach besonderen Modellen<br />
und Motiven für seine Schönheiten-Galerie.<br />
Die besten Aufnahmen im Kalender<br />
Meine Kühe 2025 verdichten die einzigartigen<br />
Momente eines Kuh-Fotografen-<br />
Jahres. Die klassischen bayerischen<br />
Fleckvieh-Damen sind natürlich immer<br />
dabei, aber auch Vertreterinnen von<br />
alpenländischem Grau- und Braunvieh.<br />
Der Kalender ist eine Hommage und<br />
Liebeserklärung an die Rinderrassen<br />
Europas. Sichern Sie sich diesen ungewöhnlichen<br />
Wandschmuck und genießen<br />
Sie ein wunderbares Jahr 2025! Kalender<br />
nur in limitierter Auflage erhältlich!<br />
Thomas Plettenberg – Kalender Meine<br />
Kühe 2025 im Format 42 x 42 cm<br />
24,50 € zzgl. 3,90 € Versand,<br />
12 Kalenderblätter, schwarz-weiß.<br />
Zu bestellen telefonisch unter<br />
08021/507020 oder unter<br />
www.kuhfoto.de<br />
<strong>Oberlandler</strong> 82
Die Parkettleger-Meister aus dem Leitzachtal<br />
Miesbach | Leitzach 5 | Tel. 0 80 25 / 75 67<br />
www.fussboeden-zehetmair.de<br />
Die moderne Küche ist<br />
zumeist mit dem Esszimmer<br />
verbunden, oft mit<br />
einem fließenden Übergang<br />
zum Wohnzimmer.<br />
Es bietet sich deshalb<br />
an, die Räume mit einem<br />
durchgehenden Parkett-<br />
oder Dielenboden<br />
zu verbinden. Dass im<br />
Alltag auch mal etwas<br />
daneben geht oder auf<br />
den Boden fällt, liegt auf<br />
der Hand. Doch mit dem<br />
richtigen Parkett kann<br />
man sich gegen alle Tücken<br />
des Alltags in der<br />
Küche wappnen.<br />
KOCHEN<br />
BADEN<br />
Im Bad sollten Holzböden nur<br />
vom qualifizierten Parkettleger<br />
verlegt werden. Fachgerecht<br />
ist nur eine vollflächige<br />
Wasserabdichtung zum<br />
Untergrund und vollflächige<br />
Verklebung des Parkettbodens.<br />
Die Fugen zwischen<br />
den Parkettstäben kann<br />
man verschließen, wie man<br />
es zum Beispiel im Poolbereich<br />
von Kreuzfahrtschiffen<br />
sieht. Die so behandelte<br />
Oberfläche lässt Schmutz<br />
und Wasser einfach abperlen.<br />
Unschöne Wasserflecken,<br />
Kalk und Schmutz haben<br />
so keine Chance.<br />
SCHLAFEN<br />
Ein Holzboden ist Balsam für<br />
alle Sinne des Menschen.<br />
Holz besitzt einen weiteren<br />
Vorteil, den es gegenüber<br />
anderen Bodenbelagsarten<br />
ausspielen kann: Es ist<br />
immer wohltemperiert und<br />
kühlt auch bei niedrigen<br />
Raumtemperaturen nur<br />
wenig ab. Gehen Sie barfuß<br />
darüber. Sie werden<br />
feststellen, wie angenehm<br />
warm und natürlich sich<br />
ein Parkettboden anfühlt.<br />
LEBEN<br />
Der Hauptgrund für einen<br />
Holzboden im Wohnzimmer<br />
ist die durch ihn<br />
vermittelte Gemütlichkeit<br />
und Natürlichkeit. Holz<br />
hat Charakter und erzählt<br />
von seinem Wachstum<br />
und seiner Herkunft.<br />
Jede Holzoberfläche ist<br />
individuell und schafft<br />
Atmosphäre. Parkett im<br />
Wohnzimmer eröffnet<br />
ungeahnte Möglichkeiten<br />
der Raumgestaltung.<br />
Verlegemuster, Farben<br />
und Reliefs lassen keinen<br />
Raum wie den anderen<br />
aussehen.<br />
MACHEN WIR<br />
Mit unserem Team aus<br />
Parkettleger-Meistern,<br />
-Gesellen und Azubis<br />
bringen wir die schönsten<br />
Parkett- und Bodenbeläge<br />
auf die „Erde“. Unser Service<br />
umfasst eine ausführliche<br />
Beratung im Showroom<br />
und auf der Baustelle inklusive<br />
schriftlichem Fixangebot<br />
– anschließend<br />
eine professionelle Verlegung<br />
der gewählten<br />
Boden-Materialien und<br />
Pflegeeinweisung. Für<br />
diese Leistungen und<br />
Material geben wir noch<br />
5 Jahre Garantie, weil wir<br />
von unserer Qualität überzeugt<br />
sind. Schauen Sie<br />
vorbei in unserer 400 m 2<br />
großen Ausstellung.<br />
BESUCHEN SIE UNSERE<br />
AUSSTELLUNGSRÄUME AUF 400 m 2<br />
83 <strong>Oberlandler</strong>
ANDREAS KITZEROW<br />
ENTDECKEN,<br />
WAS RÄUME PRÄGT.<br />
BODEN- UND WANDDESIGN AUF HÖCHSTEM NIVEAU<br />
KK<br />
KITZEROW KERAMIK<br />
GmbH<br />
KITZEROW KERAMIK GMBH<br />
Bodenschneidstr. 7<br />
83714 Miesbach<br />
Tel.: +49 (0) 80 25 - 30 44<br />
Fax: +49 (0) 80 25 - 35 49<br />
info@kitzerow-keramik.de<br />
www.kitzerow-keramik.de<br />
TILES . STONE . MOSAIC . GLASS . NATURSTEIN . BAD & RAUMKONZEPTE . OBJEKT<br />
<strong>Oberlandler</strong> 84