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Johannes Düsing - Herz-Jesu-Missionare

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Hiltruper Monatshefte<br />

Heft 3 · Mai / Juni 2010 · 20212 F


Hiltruper Monatsheft<br />

Inhalt<br />

Karl Hesse<br />

Mein Nachfolger 67<br />

Birgitta Bauer<br />

Schwester Maria Egbert -<br />

ein Leben für die Kranken 69<br />

Karl Heinz Hoppe<br />

Meine lange Reise<br />

in die Südsee 72<br />

Bernardin Schellenberger<br />

Das Liebeslied vom<br />

verschlossenen Garten 77<br />

Christoph Driessen<br />

Der Organist 81<br />

Joachim Jenkner<br />

Abrahams Nachkommen 85<br />

Hans Pittruff<br />

<strong>Johannes</strong> Alois <strong>Düsing</strong> -<br />

Erinnerungen an<br />

meinen geistlichen Vater 86<br />

Erklärung des Provinzials<br />

zu Missbrauchsfällen 90<br />

Leserbrief 92<br />

Bruder Adolf Brasseler<br />

gestorben 94<br />

66<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

aus verschiedenem Blickwinkel erscheinen<br />

in diesem Heft das Erzbistum<br />

Rabaul und die Südseemission:<br />

Erzbischof Karl Hesse stellt seinen<br />

Nachfolger vor; Frau Dr. Bauer würdigt<br />

die verstorbene Schwester Maria<br />

Egbert und Pater Karl-Heinz Hoppe<br />

beschreibt zum Diamantenen Priesterjubiläum<br />

mit Humor die lange Reise<br />

in die Südsee.<br />

Auf einer spirituellen Reise erschließt<br />

uns B. Schellenberger das Hohelied<br />

im Alten Testament mit den Bildern<br />

des Gartens. Wir besuchen den Organisten<br />

im Kölner Dom und erinnern<br />

an den „Pilgervater der Ökumene“ in<br />

Jerusalem – <strong>Johannes</strong> A. <strong>Düsing</strong>.<br />

Wir laden alle Freunde und Förderer<br />

ein zum Missionstag am 4. Juli im<br />

Mutterhaus der Hiltruper Schwestern,<br />

an dem das MSC-Welthaus eingeweiht<br />

wird und junge „<strong>Missionare</strong> auf Zeit“<br />

ausgesandt werden.


Francesco Panfi lo, Bischof - Koadjutor von Rabaul, z.Zt. Bischof von Alotau<br />

67


Hiltruper Monatsheft<br />

Karl Hesse<br />

Mein Nachfolger<br />

Wie ihr ja wisst, hatte ich im Januar<br />

2008 von Rom die Aufgabe bekommen,<br />

die verwaiste Diözese, die der<br />

verstorbene Heilige Vater <strong>Johannes</strong><br />

Paul II. von Rabaul abgetrennt und<br />

im Oktober 2003 zur Diözese erhoben<br />

hatte, zu leiten. RegeImäßig fl iege ich<br />

Monat für Monat nach Kimbe, um<br />

meinen Pfl ichten nachzugehen; eine<br />

Doppelbelastung, die mir gesundheitlich<br />

schon zu schaff en macht. Um so<br />

dankbarer bin ich, dass Papst Benedikt<br />

vor etwa 10 Tagen einen Koadjutor-<br />

Erzbischof für die Erzdiözese Rabaul<br />

ernannt hat. Es ist der derzeitige Bischof<br />

des Bistums Alotau, Papua New<br />

Guinea, Francesco Panfi lo. Er ist Salesianer<br />

(Don Bosco). Bischof Francesco<br />

ist im Jahre 1942 in Bergamo, Italien,<br />

geboren. Er stammt aus einer gut katholischen<br />

Familie. Schon als Novize<br />

wurde Francesco nach Manila geschickt.<br />

Ein Jahr nach seinem Eintritt<br />

in den Orden der Salesianer (1964)<br />

nahm er für zwei Jahre sein „Praktikum“<br />

auf. Nach dem Studium der<br />

Philosophie und der � eologie - teilweise<br />

in Manila und teilweise in Italien<br />

- wurde er am 27. April 1974 zum<br />

Priester geweiht. Er kehrte sogleich<br />

nach Manila zurück.<br />

Nach einer Tätigkeit als Novizenmeister<br />

wurde er im Jahre 1987 für sechs<br />

Jahre zum Provinzial der Salesianer<br />

ernannt, verantwortlich für die Philippinen,<br />

Ost Timor und Papua New<br />

Guinea. In den Jahren von 1993 bis<br />

68<br />

1996 hat er das � eologische Seminar<br />

der Salesianer in Manila geleitet. Dann<br />

wurde er als Delegat des Provinzials<br />

nach Papua Neuguinea versetzt. Im<br />

Jahre 2001 wurde er zum Bischof von<br />

Alotau ernannt. So Gott will wird er<br />

am 15. August 2011, dem Tag meines<br />

75. Geburtstag, die Leitung der Erzdiözese<br />

übernehmen. Mein Ruhestand<br />

kann dann beginnen!<br />

Unsere Liebe Frau vom hlst. <strong>Herz</strong>en <strong>Jesu</strong><br />

Schwester Odilgard bekam diese Holzplastik<br />

geschenkt. Ein junger fast blinder<br />

Mann aus Gerehu bei Port Moresby,<br />

PNG, hat sie geschnitzt. Er hatte<br />

irgendwo eine Darstellung gesehen,<br />

wusste aber nichts von einer Mutter<br />

Gottes.


Birgitta Bauer<br />

Sr. Maria Egbert<br />

(1933-2010)<br />

Stellvertretend für alle, die mit Sr. Maria<br />

in Vunapope zusammengearbeitet<br />

haben, möchte ich mit einigen Worten<br />

an diese besondere Frau erinnern.<br />

Für Sr. Maria standen die Kranken<br />

und Leidenden immer an allererster<br />

Stelle. Den Menschen, die ihren Weg<br />

zum „Vunapope Haus Sik“ gefunden<br />

hatten, bestmöglich zu helfen, das war<br />

ihr Ziel, dem sie ihr Leben verschrieb,<br />

und das sie auch von allen Mitarbeitern<br />

forderte. Ihre Haltung gab dem<br />

St. Mary’s Hospital in Vunapope entscheidend<br />

jenen guten Ruf, den es seit<br />

Jahrzehnten hat und auch noch heute<br />

besitzt.<br />

Ob alte Menschen oder Neugeborene,<br />

ob junge Männer oder geschlagene<br />

Frauen, ob arm oder reich, allen<br />

schenkte sie ihre Aufmerksamkeit und<br />

wusste ein Wort der Aufmunterung.<br />

Viele haben Sr. Maria in Erinnerung,<br />

wie sie sich zu den Kranken beugt und<br />

ihnen Mut zuspricht.<br />

Im OP stand sie Tag und Nacht für<br />

Narkosen zur Verfügung und prägte<br />

jahrelang als Matrone die Arbeit und<br />

den Einsatz der Pfl egekräfte.<br />

Der Kreißsaal war für sie ein wichtiger<br />

Ort, an dem sie oft zu fi nden war.<br />

Mütter unter der Geburt fanden in Sr.<br />

Maria immer eine Fürsprecherin und<br />

tatkräftige Helferin, wenn ein Kaiserschnitt<br />

notwendig wurde. Hatten sie<br />

69


Hiltruper Monatsheft<br />

1. OP, Schwester Maria als Anästhesistin beatmete die Patienten per Hand mit dem Beutel<br />

70<br />

2. OP, Versorgung einer Wunde. V.l.: Dr. Bauer, Schwester Maria, Dr. Ochwadt


entbunden, besorgte Sr. Maria ohne<br />

großes Aufsehen Windeln oder eine<br />

Decke, wenn sie die Armut der Mutter<br />

wahrnahm.<br />

Uns Ärzten, denen die medizinische<br />

Welt in Papua Neuguinea anfänglich<br />

Neuland war, zeigte sie unaufdringlich<br />

und taktvoll den richtigen Weg.<br />

Sie forderte uns und sorgte gleichzeitig<br />

für uns. Nach einer langen Operation<br />

oder übervollen Sprechstunde brachte<br />

sie uns oft ein liebevoll angerichtetes<br />

Mittagessen oder eine Tasse Tee.<br />

Wir konnten sie immer um Rat fragen.<br />

Mit ihrem Überblick über das<br />

Krankenhaus und einer unglaublichen<br />

Erfi ndungsgabe löste sie viele unüberwindlich<br />

erscheinende Probleme.<br />

Geschichten aus ihrem Lebensfundus<br />

lockerten lange Stunden im OP auf.<br />

Und ihr Humor gab mancher Situation<br />

plötzlich eine andere Wendung.<br />

Zwei Dinge werde ich immer mit dieser<br />

großartigen Frau, die Schwester<br />

Maria war, verbinden:<br />

Das erste war ihre Art, aufrecht und<br />

unerschrocken für das einzutreten,<br />

was wichtig ist. Sie ließ sich nicht beirren,<br />

unbequeme Wahrheiten auszusprechen<br />

und wieder und wieder eine<br />

würdige Versorgung der Kranken einzufordern.<br />

Das zweite war ihr selbstloser<br />

Einsatz für die Kranken. Dieser<br />

Einsatz war geprägt von einer Liebe zu<br />

den Menschen und der Liebe zu Gott,<br />

der in jedem Kranken vor uns liegt.<br />

Wie oft haben wir Sr. Maria in tiefster<br />

Nacht mit der Nachricht aufgeweckt:<br />

„Sr. Maria, wir müssen einen Kaiserschnitt<br />

machen.“ Ihre Antwort war nie<br />

ungehalten, sondern immer bereitwillig:<br />

„Ja, ich komme“.<br />

Als wir manchmal über solche Nächte<br />

mit wenig Schlaf sprachen, meinte sie:<br />

„Ich kann noch lange genug schlafen,<br />

wenn ich tot bin.“<br />

Sie darf sich nun ausruhen im himmlischen<br />

Frieden. Doch ich höre ihre<br />

Antwort, wenn Gott zur österlichen<br />

Auferstehung ruft. Sr. Marias Antwort<br />

wird lauten: „Ja, ich komme.“<br />

Ich danke Gott dafür, daß ich diese<br />

Frau kennenlernen und mit ihr zusammen<br />

arbeiten durfte. Ich hoff e, wir alle<br />

tragen, jeder auf seine/ ihre Weise, ein<br />

Stück dessen weiter, was uns Sr. Maria<br />

gelehrt hat.<br />

Fotos: Birgitta Bauer<br />

1999 besuchte Schwester Maria die<br />

Vanilleplantage Vimy<br />

71


Hiltruper Monatsheft<br />

Karl-Heinz Hoppe<br />

Meine lange Reise<br />

in die Südsee<br />

Der Senior unserer Provinz hat am 25.<br />

April das Diamantene Priesterjubiläum<br />

gefeiert. Zu diesem Anlass blickt er mit<br />

Humor auf sein ereignisreiches und z.T.<br />

schweres Leben zurück.<br />

Da kommt ein Schüler von den Hiltruper<br />

<strong>Missionare</strong>n zu uns, der Familie<br />

Hoppe in Blumenkamp bei Wesel. Er<br />

will Kalender verkaufen, um Geld zu<br />

sammeln für das „Kleine Liebeswerk“.<br />

Mutter kaufte einen Kalender. Mit<br />

dem Blick auf die Bilder und den Verkäufer<br />

kam mir der Gedanke: Missio-<br />

Erstkommunion 1931<br />

72<br />

nar werden? Das könntest du ja auch!<br />

Aber wie? Das wusste unser Pastor<br />

der <strong>Herz</strong>-<strong>Jesu</strong>-Gemeinde in Wesel.<br />

Er kannte die Hiltruper, nahm Kontakt<br />

auf mit ihnen und empfahl mich,<br />

seinen Messdiener, der Schulleitung.<br />

Und ich wurde aufgenommen.<br />

Damit begann meine Reise in die<br />

Südsee. Sie begann in der Schule der<br />

Hiltruper in Boppard 1933. Nach drei<br />

Jahren ging sie weiter nach Hiltrup.<br />

Dort ging sie durch alle Gymnasialklassen<br />

bis zur Prima. Dann unterbrachen<br />

die Nazis meine Reiseroute.<br />

Sie machten es mir unmöglich mein<br />

Abitur bei den Hiltrupern zu machen.<br />

Dazu musste ich zurück nach Wesel.<br />

1940 habe ich es dort bestanden.<br />

Und dann? Es war ja schon Krieg. Wie<br />

geht die Reise weiter? Zurück zu den<br />

<strong>Herz</strong> <strong>Jesu</strong> <strong>Missionare</strong>n. Ich wurde aufgenommen,<br />

eingekleidet und begann<br />

mein Noviziat. Man zog mir die „Uniform“<br />

der MSC an, aber bald wieder<br />

aus. Jetzt bekam ich die Uniform der<br />

deutschen Wehrmacht – Reichsarbeitsdienst.<br />

Meine Militärzeit begann<br />

in Münster. Als Abiturient galt ich als<br />

Offi ziersanwärter. Darum nach einer<br />

Grundausbildung nach Russland zur<br />

Frontbewährung! Ich kam nach einigen<br />

Monaten unverwundet zurück<br />

und wurde auf eine Offi zierssschule<br />

in Frankreich geschickt. Dort empfi ng<br />

man mich mit der Frage:<br />

Abiturient? Student? Was wollen Sie<br />

denn studieren? Katholische � eologie?<br />

Dann ist laut Führerbefehl kein<br />

Platz für Sie hier. Zurück zur kämpfenden<br />

Truppe. Also ging meine Reise


statt in die Südsee wieder nach Osten<br />

– in eine Panzereinheit östlich von<br />

Warschau.<br />

Kurz vor dem Attentat auf Hitler<br />

schossen mich die Russen lazarettreif.<br />

Bis ins Schwabenland wurde ich gefahren<br />

und auch wieder auf die Beine<br />

gestellt. Und wieder ging es nach<br />

Osten. Die Heeresleitung beschloss:<br />

„Weg von den Russen. Wir ergeben<br />

uns den Amerikanern. Als geschlossene<br />

und geordnete Einheit marschieren<br />

wir über die Elbe.“ Dazu kam<br />

es nicht. Wer schwimmen konnte<br />

schwamm durch die Elbe. Die Amerikaner<br />

gönnten uns eine Nacht, den<br />

verlorenen Krieg bei ihnen zu feiern.<br />

Am nächsten Tag trieben uns bewaff -<br />

nete Einheiten wieder an die Elbe – in<br />

russische Gefangenschaft! Nachtlager<br />

auf Stroh und Erbsensuppe mussten<br />

uns noch so viel Kraft geben, Eisenbahnschienen<br />

zu bauen und nach Russland<br />

zu verladen.<br />

Das ging so ein paar Monate. Dann<br />

passierte etwas Wunderbares für mich.<br />

Russen und Amerikaner mussten sich<br />

einigen über ihr Verhalten in Deutschland.<br />

Die Russen wurden angewiesen,<br />

die deutschen Gefangenen, die nicht<br />

zu SS- oder SA-Einheiten gehört hatten,<br />

zu entlassen. Zu denen gehörte<br />

ich auch. Ich wurde entlassen mit<br />

einem Zettel: Karl-Heinz Hoppe –<br />

Wesel-Rheinland. Also, sieh zu, wie<br />

du da hinkommst! Noch war ich ja in<br />

der russischen Zone. Bei Haldensleben<br />

wurde ich entlassen. War da nicht Pater<br />

Templin als Seelsorger tätig? Ich fand<br />

meinen alten Griechischlehrer- welche<br />

Als Soldat 1941<br />

Freude! Von ihm gestärkt und versehen<br />

mit einigen Pfennigen und kostbaren<br />

Kleinigkeiten „kauften“ wir uns<br />

von russischen Soldaten die Erlaubnis<br />

über die Grenze zwischen „Russland“<br />

und „Amerika“ in Deutschland.<br />

Welche Freude, als ich in den Trümmern<br />

von Wesel die Meinen gesund<br />

wiedersah – als erster von den drei<br />

Brüdern, die im Krieg waren.<br />

Konnte jetzt die Südseereise als MSC<br />

weitergehen? Dann müsste ich zurück<br />

ins Noviziat. Ich war der einzige von<br />

den Vorkriegsnovizen, der aus dem<br />

Krieg 1946 ins Noviziat zurückkehren<br />

konnte. Die anderen Zwei waren im<br />

Krieg gefallen…<br />

Nach einem halben Jahr glaubte man<br />

mir, dass ich wirklich Missionar werden<br />

könnte und erlaubte, mich durch<br />

die Gelübde an die Gemeinschaft zu<br />

binden. Die Südseereise geht weiter.<br />

73


Hiltruper Monatsheft<br />

Zuerst nach Oeventrop zum Studium.<br />

Die Studentenschaft war dort anfangs<br />

noch recht kriegsgefärbt. Einige begannen<br />

das Studium , andere hatten<br />

noch etwas vor dem Krieg Begonnenes<br />

zu vollenden. 1950 waren zwei der<br />

Kriegsheimkehrer soweit: Bernhard<br />

Otto und ich konnten geweiht werden.<br />

Der Missionsbischof Leo Scharmach<br />

(Foto) war auf Heimaturlaub. Er hatte<br />

den Krieg mit den Japanern in der<br />

Die Neupriester: Pater Bernhard Otto<br />

(li.) und Pater Karl-Heinz Hoppe (re.) mit<br />

Bischof Scharmach<br />

Südsee durchlitten und kam, um sich<br />

zu erholen und neue Hilfe für seine<br />

Mission zu fi nden. Er hoff te wohl,<br />

zwei Priester für seine Missionsdiözese<br />

zu bekommen. Dahin wollten wir<br />

ja auch. Für die Südsee brauchte ich<br />

aber ein Gesundheitszeugnis. Und was<br />

sagte der Arzt:<br />

74<br />

„Sie sind nicht tropentauglich!“ So<br />

ging meine Reise nicht ins Paradies der<br />

Südsee, sondern unter die rauchenden<br />

Schlote von Oberhausen. Ich wurde<br />

Kaplan an der Kirche „Unsere Liebe<br />

Frau“. Von der Kirche hatte zwar nur<br />

der Turm den Krieg überstanden, aber<br />

es war eine lebendige Gemeinde, die in<br />

einer Notkirche Gottesdient feierte –<br />

und kräftig Steine klopfte für die neue<br />

Kirche! Die Südsee war fast vergessen.<br />

1954 besuchte uns ein Urlaubermissionar<br />

aus der Südsee. Die Begegnung<br />

mit ihm erweckte in mir wieder den alten<br />

Wunsch, Südseemissionar zu werden.<br />

Also noch einmal zum Arzt. Und<br />

der beendete die Untersuchung mit<br />

der Frage: Papua-Neuguinea? Müssen<br />

Sie dahin oder wollen Sie? – Ich will<br />

dahin. – Dann gehen Sie!- Und ich<br />

ging. Die Gemeinde hatte Verständnis<br />

dafür.<br />

Als Seelsorger auf einem Auswandererschiff<br />

kam ich Weihnachten 1954 in<br />

Australien an und fl og weiter nach Rabaul.<br />

Dort meldete ich mich beim Bischof,<br />

der mich geweiht hatte. Endlich<br />

am Ziel meiner Reise, die damals mit<br />

dem Kauf des Kalenders an der Haustür<br />

begonnen hatte…


Als erster Missionar bei den Buschmengen 1956 – 1965<br />

52 Jahre konnte ich Missionar sein.<br />

Anfangs hat mich das Klima dort doch<br />

noch an meiner Tropendiensttauglichkeit<br />

zweifeln lassen. Dann aber, als ein<br />

Mitbruder mich mitnahm in die Berge<br />

im Hinterland meiner Missionsstation<br />

an der Küste und mir zeigte, wo man<br />

auf mich wartete, weil dort das Evangelium<br />

noch nicht verkündet war – da<br />

wurde ich ganz gesund.<br />

Das ganze mir anvertraute Gebiet – an<br />

der Küste und in den Bergen – war<br />

viersprachig. Die Küstenbewohner<br />

waren schon Christen. Sie sprachen<br />

neben der Stammessprache alle Pidgin-English.<br />

Im Hinterland aber fand<br />

man nur den einen oder anderen jungen<br />

Mann, der diese Sprache verstand,<br />

weil er schon einmal bei Europäern<br />

oder Chinesen gearbeitet hatte. Alle<br />

anderen verstanden und sprachen nur<br />

ihre Stammessprache, die ich nicht<br />

konnte. So lernte ich eine Sprache<br />

kennen, die alle verstanden. In ihr<br />

gelten Taten mehr als Worte. In der<br />

Sprache heißt das Wort Liebe: helfen,<br />

freundlich sein, Ehrfurcht haben. Damit<br />

fi ng meine Verkündigung an. Und<br />

dann lernten die Leute andere Worte<br />

verstehen. Unglaublich, aber wahr.<br />

Denn ohne das gesprochene Wort<br />

Gottes kann man die Menschen wohl<br />

nicht zu katholischen Christen machen.<br />

Wir mussten uns auch sprachlich<br />

näher kommen. Dabei halfen mir<br />

die Katecheten. Gute Männer von der<br />

Küste, die unter ihnen wohnen blieben.<br />

Ich selbst war bei ihnen zu Hause<br />

und unterwegs. 10 Jahre lang. Als ich<br />

sie verließ, brannte das Licht des Glau-<br />

75


Hiltruper Monatsheft<br />

bens schon in vielen <strong>Herz</strong>en und auch<br />

in einigen Kirchen.<br />

Ich war urlaubsreif. Ich fl og nach<br />

Deutschland mit der Bestimmung:<br />

Bereite dich darauf vor, nach dem Urlaub<br />

die Katechetenschule des Bistums<br />

zu übernehmen. Deine Erfahrungen<br />

mit den Katecheten solltest du weitergeben.<br />

Das versuchte ich dann in der<br />

neu eröff neten Katechetenschule, dem<br />

Peter To Rot-College von 1966 –1973.<br />

Dann übergab ich die Leitung an einen<br />

Priester aus dem Land.<br />

1984 war ich wieder da, wo meine<br />

Missionsarbeit begonnen hatte – in<br />

Ulamona. 1994 übernahm ein Priester<br />

aus PNG die Pfarrei Ulamona Mile.<br />

Ich durfte in Urlaub fahren. Ich war<br />

in Deutschland, als Vulkane ausbrachen<br />

und Rabaul samt Umgebung zerstörten.<br />

Nach dem Urlaub übernahm<br />

ich dort in der Nähe eine Pfarrei. Ein<br />

76<br />

Auto war eine gute Hilfe für die überstrapazierten<br />

Beine. Dort blieb ich bis<br />

zum Jahrtausendwechsel.<br />

Nach dem Sturz von einer Leiter wurde<br />

ich in der Uniklinik Münster am Kopf<br />

operiert. Alles ging gut. Ich konnte<br />

noch einmal in meine Wahlheimat.<br />

Unfall und OP machten mich geeignet<br />

zum Krankenhaus-Seelsorgsdienst<br />

in Vunapope.<br />

2006 aber „nebelte“ es in meinem<br />

Kopf. Um einen zweiten Leiterfall zu<br />

vermeiden fl og ich nach Deutschland<br />

zurück. Ich sagte zwar „auf Wiedersehen“<br />

aber es wurde ein Nimmerwiedersehen.<br />

Jetzt bin ich in Hiltrup<br />

daheim. In Gedanken aber noch oft in<br />

Papua Neuguinea…<br />

letzte Tätigkeit: Krankenhausseelsorger in Vunapope


Bernardin Schellenberger<br />

Das Liebeslied vom<br />

verschlossenen Garten<br />

Bernardin Schellenberger ist � eologe,<br />

Autor und Übersetzer.<br />

Ein verschlossener Garten (bist du),<br />

meine Schwester, Braut,<br />

Ein verschlossener Garten, ein<br />

ver siegelter Quell!<br />

Deine Kanäle (sind) ein Park von Granatbäumen<br />

mit köstlichen Früchten,<br />

Von Hennasträuchern und Nardenkräutern,<br />

von Narde und Kurkuma,<br />

Ingwergras und Zimt, zusammen<br />

mit allen Weihrauchsträuchern, von<br />

Myrrhe und Adlerholz samt allen<br />

besten Balsambäumchen:<br />

eine Quelle der Gärten (bist du),<br />

ein Brunnen mit fl ießendem Wasser,<br />

wie es vom Libanon strömt.<br />

Erwache, Nordwind, und komme<br />

Südwind!<br />

Lass meinen Garten duften!<br />

(Der Duft) seiner Balsamsträucher<br />

soll sich verströmen. Mein Geliebter<br />

komme in seinen Garten, er esse<br />

von seinen köstlichen Früchten! Ich<br />

komme in meinen Garten, meine<br />

Schwester, Braut.<br />

Ich pfl ücke meine Myrrhe samt<br />

meinem Balsam.<br />

Ich esse meine Wabe samt meinem<br />

Honig. Ich trinke meinen Wein samt<br />

meiner Milch.<br />

Esst, Freunde, trinkt und berauscht<br />

euch an der Liebe!<br />

Hld. 4,12-5,1 (Übers. O. Keel)<br />

Die Bibel überliefert wunderbare Liebesgedichte,<br />

die ihre Bilder aus der<br />

Welt des Gartens nehmen.<br />

Im Buch „Hohelied“ besingen sich<br />

zwei Liebende gegenseitig als verschlossenen,<br />

aber quell- und pfl anzenreichen<br />

Duft- und Baumgarten und<br />

dessen Gärtner.<br />

Schon oft wurde die Frage erörtert,<br />

weshalb das Buch „Hohelied“ in die<br />

Hebräische Bibel aufgenommen wurde.<br />

Es ist ja scheinbar eine Sammlung<br />

rein „weltlicher“, ausgesprochen erotischer<br />

Liebeslieder; von „Gott“ ist darin<br />

überhaupt nicht die Rede.<br />

Indes könnte das heute, wo der Begriff<br />

„Gott“ vielen abgenutzt erscheint, für<br />

Glaube und Spiritualität von Vorteil<br />

sein. Das Buch „Hohelied“ ist voller<br />

starker Bilder für die intimste Weise<br />

der Erfahrung eines anderen Menschen<br />

und auch Gottes. Diese Erfahrung<br />

bleibt, auch wenn die Begriff e<br />

nicht mehr greifen.<br />

Du bist gemeint!<br />

Bilder haben den Vorteil, nichts ganz<br />

Bestimmtes zu bedeuten. Mehr noch:<br />

Wenn man fragt, was sie genau „bedeuten“,<br />

sie also „auszulegen“ versucht,<br />

setzt man falsch an; man tötet<br />

und zerlegt sie. Bilder aber müssen<br />

lebendig erfasst werden. Sie wollen in<br />

dem, der sie anschaut, etwas wecken,<br />

das sich nicht genau defi nieren lässt.<br />

Es reicht tiefer als die klaren Begriff e.<br />

Es ist genauso unfassbar wie das Leben<br />

und genauso fruchtbar wie dieses.<br />

Von Bildern muss man sich persönlich<br />

77


Hiltruper Monatsheft<br />

Mimosenblüte in Karthago (Tunesien)<br />

ansprechen, bewegen, beeinfl ussen lassen.<br />

Dann wecken sie Resonanz und<br />

Ureigenes.<br />

„Ein verschlossener Garten bist du,<br />

meine Schwester, Braut, ein verschlossener<br />

Garten, ein versiegelter Quell!“<br />

Das bist also du, Leserin, Leser: ein<br />

verschlossener Garten. Nimm dir etliche<br />

Zeit, um diese Zusage auf dich<br />

wirken zu lassen. Dir wird aufgehen,<br />

wie wahr das ist, in vielen verblüffenden<br />

Hinsichten.<br />

Übersieh nicht, dass dir das jemand<br />

auf den Kopf zusagt, der sich off ensichtlich<br />

ganz persönlich für dich<br />

interessiert und dich aus deiner Verschlossenheit<br />

herausholen will. Diese<br />

Absicht verfolgt die Bibel von der<br />

78<br />

ersten bis zur letzten Seite. Wenn du<br />

dich darauf einlässt, fängt das uralte<br />

Lied in dir eimnalig neu an.<br />

Auf diese Weise haben sich bereits jüdische<br />

Leser auf diesen Text eingelassen<br />

und zweitausend Jahre lang unzählige<br />

christliche. Er weckte in ihnen persönliche<br />

Erfahrungen und Einsichten<br />

und führte sie ihre ganz persönlichen<br />

Wege.<br />

Legten sie das „Hohelied“ immer<br />

„richtig“ aus? Es gibt keine „objektiv<br />

einzig richtige“ Auslegung.<br />

„Richtig“ war das Verständnis immer<br />

da, wo es Leben weckte oder wo es<br />

dieses besser verstehen und besingen<br />

half.<br />

Bernhard von Clairvaux (1090-1153)<br />

inspirierte das „Hohelied“ - zur Hoch-<br />

Zeit der Minnesänger - zu einer ausführlichen,<br />

poetischen Darlegung seiner<br />

Mystik. Er wollte der Reihe nach<br />

jeden Vers auslegen, kam aber bis zu<br />

seinem Tod mit 86 Predigten nur bis<br />

zu Vers 3,1. Sein Ordensbruder Gilbert<br />

von Hoyland ( 1172) führte den<br />

Kommentar mit 48 Predigten bis zu<br />

Vers 5,10 weiter, ein anderer vollendete<br />

ihn mit 120 weiteren Predigten.<br />

Der verschlossene Garten<br />

Gilbert empfahl, unter dem hier genannten<br />

Garten und seinen duftenden<br />

Blumen „die köstlichen inneren Erfahrungen“<br />

zu verstehen und „unter<br />

der Umschließung die wachsame Disziplin“.<br />

Adam habe den Garten, in<br />

den er gesetzt war, schlecht bewacht,<br />

weshalb sich die trügerische Schlange<br />

habe einschleichen können. Gilbert


predigte vor Mönchen, deren Klöster<br />

um einen „verschlossenen Garten“ gebaut<br />

waren, um das vom Kreuzgang<br />

umschlossene Gartenquadrat. Die<br />

Architektur versetzte sie leibhaftig in<br />

jenen geschützten Raum, dessen es<br />

grundsätzlich für alle intimen Erfahrungen<br />

bedarf. Auf den Burgen und<br />

Schlössern gab es damals den umhegten<br />

„Minnegarten“.<br />

Aber alle Architektur hilft nicht viel,<br />

wenn nicht die Seele selbst ein gegen<br />

allzu schädliche Bilder und Einfl üsse<br />

verschlossener Garten bleibt. Das ist<br />

heute aktueller denn je. Wenn die Psychen<br />

von Kind an verwilderte Gärten<br />

sind und bleiben, droht die Sehnsucht<br />

nach mystischer wie menschlicher<br />

Kommunion zur Sucht nach Kommunikation<br />

und Konsum zu verkommen.<br />

Schutz und Intimität<br />

Zum Kloster- und Minnegarten gehörte<br />

immer der Brunnen, oft sogar<br />

mit Kanälen, die ihn wässerten. Das<br />

war die architektonische Umsetzung<br />

und Deutung des unbefangen sexuellen<br />

Bildes von den „Kanälen“ der<br />

Braut im Hohelied: die Verschlossenheit<br />

ist nie absolut, sondern ist der<br />

Schutzraum für den intimen Verkehr.<br />

Paradiesgärtlein<br />

Unbekannter Meister um1410<br />

Das Bild zählt zu den bedeutendsten Darstellungen des Themas<br />

„Der verschlossene Garten“, zu dem auch der Bildtyp „Maria im Rosenhag“ gehört.<br />

79


Hiltruper Monatsheft<br />

Nach biblischer Vorstellung kommt<br />

dem Menschen das Köstlichste, ja die<br />

Fülle seines Lebens im Verborgenen<br />

vom Anderen her zu: von Gott und<br />

vom anderen Menschen. Mit der Bilderwelt<br />

der Erotik kann man deshalb<br />

beides besingen, ja noch viele weitere<br />

Beziehungen: die Liebe zwischen Gott<br />

und Israel (das taten Rabbi Akiba<br />

und die Autoren des Talmud und der<br />

Midraschim); den Dialog zwischen<br />

Christus und der Synagoge (Hippolyt<br />

von Rom, gest. 235) oder zwischen<br />

Christus und der Kirche (Origenes,<br />

Ambrosius und Gregor der Große);<br />

die Beziehung Gottes zur Seele des<br />

Gläubigen (Origenes, Gregor, Bernhard<br />

und viele andere spätere Mystiker).<br />

Seit Hieronymus wandte man die<br />

Bilder vom „verschlossenen Garten“<br />

und „versiegelten Quell“ auch auf Maria<br />

an, die Mutter <strong>Jesu</strong>, die als Jungfrau<br />

von Gott schwanger wurde.<br />

Gilbert gebrauchte für den „Garten“<br />

als den „süßen Rückzugsort“ den vielsagenden<br />

lateinischen Begriff „penetral“.<br />

Mit ihm bezeichnete man den<br />

innersten Raum des Tempels, das von<br />

Weihrauch erfüllte Allerheiligste, das<br />

nur Priester betreten durften (vgl. Lk<br />

1,9-10.21). Damit ziehen jene betörenden<br />

Düfte ins Bild, in deren<br />

Beschreibung der Dichter des Hoheliedes<br />

im vorliegenden Text ausgiebig<br />

schwelgt. Der Geruch spielt bekanntlich<br />

in der menschlichen Beziehung<br />

und Intimität eine bedeutende Rolle.<br />

Er wird vom Lufthauch getragen, dem<br />

Wind, der ein Bild für den Heiligen<br />

Geist der Vereinigung und Fruchtbarkeit<br />

ist. Der Auferstandene schickt<br />

80<br />

Jakobsbrunnen in Samaria<br />

Maria von Magdala aus dem Garten<br />

zu den Jüngern (Joh 20,17-18). Die<br />

Botschaft, die sie ihnen bringt, ist keine<br />

andere als diejenige des Verses Hld<br />

5, le: „Esst, Freunde, trinkt und berauscht<br />

euch an der Liebe!“<br />

Mit freundlicher Druckerlaubnis<br />

Bibel heute, 2. Quartal 2008, 174,<br />

S. 12–15.


Christoph Driessen<br />

Der Organist -<br />

Ein Professor im<br />

Schwalbennest<br />

Fotos: Oliver Berg<br />

Wenn Winfried Bönig, Organist des<br />

Kölner Doms, zu seinem Arbeitsplatz<br />

will, muss er erst einmal zwanzig Meter<br />

an der Außenwand hochfahren.<br />

Zwischen Strebebögen hält der Lastenaufzug<br />

im zweiten Geschoss. Es geht<br />

durch ein Gewölbe, in einen dunklen<br />

Gang, scharf nach links, scharf nach<br />

rechts. Ein kleines rotes Gatter öff net<br />

sich, und Bönig steht vor seiner Orgel,<br />

schwindelerregend hoch über den<br />

Köpfen der Gläubigen und zu allen<br />

Seiten umstrahlt von gleißendem Sonnenlicht,<br />

das durch die Riesenfenster<br />

des Kirchenschiff s fällt.<br />

Das an Stahlstangen hängende Instrument<br />

mit dem passenden Namen<br />

„Schwalbennestorgel“ scheint in der<br />

Kathedrale zu schweben. Dreitausend<br />

Pfeifen umfasst es, die größte davon<br />

ist zwölf Meter lang, und doch wirkt<br />

die Orgel in diesem Raum fi ligran.<br />

Bönig schlägt die Noten auf, zieht Register,<br />

schlägt Tasten an. „Oh, die hier<br />

klemmt.“ Der Orgelstimmer im Dom<br />

muss dünn sein, denn nur über eine<br />

schmale Leiter gelangt man ins Gehäuse<br />

der Orgel.<br />

Die Messe beginnt. Wenn Bönig zwischendurch<br />

über die Brüstung zur<br />

Gemeinde hinunterschaut, ist das wie<br />

der Blick eines Gipfelstürmers in eine<br />

Schlucht. Die langen Reihen mäch-<br />

tiger Stützpfeiler mit ihren fächerförmig<br />

ausstrahlenden Kronen unter<br />

dem Deckengewölbe wirken von hier<br />

aus wirklich „wie die Bäume eines uralten<br />

Forstes“. So hat sie 1790 Georg<br />

Forster beschrieben, ein Naturforscher<br />

und Reiseschriftsteller, der mit Captain<br />

Cook um die Welt gesegelt war.<br />

„Eine solche Arbeitsstätte kann man<br />

sich nur erträumen“, sagt Bönig. „Dieser<br />

besondere Raum, die enorme Bühne,<br />

der Blick aus der Engelshöhe. Und<br />

dann die wunderbaren Instrumente.“<br />

Bönig, der als Professor für Kirchenmusik<br />

an der Musikhochschule Köln<br />

lehrt, ist seit 2002 Domorganist. In<br />

seinem Vertrag steht, dass er bei allen<br />

großen Messen, bei allen Hochämtern<br />

selbst spielen muss. Am liebsten ist<br />

ihm die Ostermette: „Das ist eine ganz<br />

besondere Atmosphäre. Der Dom ist<br />

nur mit Kerzen erleuchtet, und die<br />

Augen hören ja mit. Dazu kommt,<br />

dass in der Karwoche vor Ostern keine<br />

Musik gespielt wird. In dieser Stille<br />

setzt dann plötzlich wieder die Orgel<br />

ein. Da hat sie wirklich ihren großen<br />

Auftritt.“<br />

Den Dom bei Nacht kennt er wie sonst<br />

keiner. Wenn die Portale abends um<br />

19.30 Uhr schließen, legt Bönig los.<br />

Mal scheint der tiefe Bass das Gemäuer<br />

erzittern zu lassen, dann wieder zirpt<br />

von ganz weit oben hoch und dünn<br />

die wehmütige Oberstimme. „Das hat<br />

schon was, im leeren Dom zu spielen,<br />

diesen herrlichen Raum zu füllen, mit<br />

der Musik herumzuimprovisieren.“<br />

Nur zwei Nachtwächter und manchmal<br />

einige Gäste sind dann noch dabei.<br />

Fahles Mondlicht fällt durch die<br />

81


Hiltruper Monatsheft<br />

82


Fenster. „Oft schaue ich irgendwann<br />

auf die Uhr und stelle fest, es ist schon<br />

nach drei in der Nacht.“ Einige Tage<br />

später gibt Bönig ein Konzert im Dom.<br />

In der Kathedrale sind nicht nur alle<br />

Plätze besetzt, es sind auch noch neue<br />

Sitzgelegenheiten dazugekommen:<br />

Viele Besucher haben ihre eigenen<br />

Klappstühle mitgebracht, insgesamt<br />

sind mehr als viertausend Zuhörer erschienen.<br />

Dompropst Norbert Feldhoff<br />

spricht einige einleitende Worte,<br />

nennt Bönig einen „Begeisterten“ und<br />

versichert den Zuschauern, die gerade<br />

in den Nachrichten von neuen<br />

Dopingskandalen gehört haben: „Sie<br />

befi nden sich in einem garantiert dopingfreien<br />

Raum.“ Die Sommerkonzerte<br />

im Dom mit Gastorganisten aus<br />

der ganzen Welt sind im Rheinland<br />

berühmt - und dazu noch umsonst.<br />

Feldhoff mahnt allerdings: „Professor<br />

Bönig ist auch der Verantwortliche für<br />

die Finanzierung dieser Konzerte. Deshalb<br />

spenden Sie beim Austritt aus der<br />

Kirche reichlich. Der Junge braucht<br />

das Geld - nicht ich, das Domkapitel<br />

ist ja arm. Wir könnten das eh nicht<br />

fi nanzieren.“ Verhaltenes Lachen.<br />

Diesmal sitzt Bönig auf einer Empore<br />

an der älteren Orgel, der Chor- oder<br />

Querhausorgel. Sie wurde 1948 noch<br />

mitten in den Kriegstrümmern eingeweiht.<br />

„Ich stelle mir die beiden Orgeln<br />

immer als Schwestern vor“, sagt<br />

er. „Dies hier ist die ältere, schon etwas<br />

korpulente - dort oben hängt die<br />

junge, schlanke.“ Auf die Frage, ob<br />

man die Orgel mit der Zeit als ein eigenes<br />

Wesen, ein Gegenüber, begreife,<br />

kommt sofort heftiges Kopfnicken:<br />

„Unbedingt. Die Parallelen liegen ja<br />

auch auf der Hand. Die Orgel hat eine<br />

Lunge - das Gebläse - und der Atem<br />

ist doch eines der wesentlichen Kennzeichen<br />

eines Lebewesens. Auch Wendungen<br />

wie, jemand ist verstimmt,<br />

oder, er zieht alle Register, kommen ja<br />

von der Orgel.“ So wie jeder Mensch<br />

anders sei, gebe es auch keine zwei<br />

identischen Orgeln: „Jede muss man<br />

erst mal kennen lernen, man muss in<br />

einen Dialog mit ihr treten, schauen,<br />

was sie kann, was mit ihr geht und was<br />

nicht.<br />

Man merkt dann zum Beispiel, ob sie<br />

sich angenehm spielt oder schwer, ob<br />

die technischen Dinge stimmen. Unsere<br />

Domorgel hier kann zum Beispiel<br />

sehr klar spielen, sie ist gut geeignet für<br />

romantische Musik, die ein bisschen<br />

voluminöser ist. Dagegen habe ich<br />

immer ein Problem damit, hier Bach<br />

zu spielen.“ Das wäre in etwa so, als<br />

würde man mit einem dicken Borstenpinsel<br />

versuchen, eine Miniatur mit<br />

feinen, dünnen Strichen zu malen. „Es<br />

kommen immer wieder Leute zu mir,<br />

83


Hiltruper Monatsheft<br />

die sagen: „Könnten Sie vielleicht auch<br />

mal auf unserer Orgel spielen? Wir haben<br />

aber nur eine ganz kleine.“ Dann<br />

sage ich immer: „Es gibt keine großen<br />

oder kleinen Orgeln, sondern nur<br />

gute und schlechte. Am Freitag spiele<br />

ich auf einer kleinen Barockorgel, darauf<br />

freue ich mich schon.“ Während<br />

des Konzerts ist Bönig auf der Empore<br />

von einer kleinen Verehrerschar umringt<br />

- darunter einige sehr modisch<br />

gekleidete Studenten der katholischen<br />

Kirchenmusik. Als sich jemand in<br />

die erste Reihe ganz nah an die Orgel<br />

setzen will, sagt eine Dame: „Dahin<br />

nicht, das hat er nicht so gern.“ Der<br />

zweite Konzertteil ist auch für Bönig<br />

etwas Besonderes: Zur Urauff ührung<br />

gelangt die „Sinfonia Coloniensis“, die<br />

ihm sein früherer Lehrer, der Komponist<br />

Enjott Schneider, „in langer<br />

Freundschaft gewidmet“ hat. Eine<br />

Frau steht dabei neben ihm und blättert<br />

die Noten um. „Weil es hier um<br />

eine Handschrift geht, sind die Noten<br />

schwerer zu lesen“, erläutert er.<br />

Keine Spur von Nervosität ist ihm<br />

anzumerken, er spielt, als wäre er allein.<br />

„Aber natürlich gibt es auch bei<br />

mir Stellen, wo ich weiß, jetzt muss<br />

ich mich mehr konzentrieren, jetzt<br />

kommt was Kompliziertes.“ In der<br />

kurzen Stille zwischen den einzelnen<br />

Sätzen hört man kein Husten und kein<br />

Stühlerücken. Immer wieder blicken<br />

einige Zuhörer von der Empore nach<br />

unten, so als wollten sie sich vergewissern,<br />

dass das Publikum noch da ist.<br />

„Eine solche Stille muss man sich erspielen“,<br />

sagt Bönig. „Das sind ja hier<br />

keine Touristenkonzerte, das ist ein<br />

84<br />

gewachsenes Publikum.“ Fast immer<br />

ist auch jemand dabei, der vorsichtig<br />

anfragt, ob er nicht mal selbst spielen<br />

darf, der Großvater sei auch schon Organist<br />

gewesen...<br />

Bönig kann den Wunsch meist nicht<br />

erfüllen: „Ich wollte das anfangs sehr<br />

freizügig handhaben, aber es geht<br />

einfach nicht, weil es zu viele sind.“<br />

Einer von denen, die dann doch mal<br />

durften, war Harald Schmidt, der an<br />

der Kirchenmusikschule Rottenburg<br />

am Neckar selbst zum Organisten<br />

ausgebildet wurde und auch als solcher<br />

in der katholischen Gemeinde<br />

St. ]ohannes in Nürtingen gearbeitet<br />

hat. Wie war er? „Oh, jetzt muss ich<br />

wohl aufpassen, was ich sage. Ich bin<br />

erstaunt, was er kann - dafür, dass er<br />

das nie macht. Er hat sich was erhalten<br />

von der Ausbildung. Aber er ist kein<br />

Profi -Organist.“<br />

Am Sonntag spielt Bönig wieder in<br />

der Messe. Muss man gläubig sein, um<br />

diese Arbeit zu machen, oder reicht es,<br />

wenn man ein guter Musiker ist? „Man<br />

muss schon Mitglied der katholischen<br />

Kirche sein“, sagt der Organist und<br />

schmunzelt. „Aber davon abgesehen:<br />

Sie können ja nicht hier sitzen und<br />

nur die Musik abspielen. Das würde<br />

man unten sofort merken. Man muss<br />

ja einfühlsam begleiten, die Orgel ist<br />

dafür da, die Liturgie auszuschmücken.<br />

Wenn man das als Atheist macht<br />

- das zerreißt einen irgendwann.“<br />

(Mit freundlicher Erlaubnis des Autors<br />

aus dem Buch „Menschen im<br />

Kölner Dom“, Greven Verlag–Köln<br />

2009, S.36 ff .)


Abrahams Nachkommen zahlreich wie Sand am Meer – einer bist du<br />

Wenn wir einander näher kennen<br />

lernen wollen, beginnt es oft mit der<br />

Frage: „Wo kommen Sie her?“ Mit<br />

der Antwort ergibt sich dann oft ein<br />

Gespräch über Ursprungsfamilie, Geschwisterzahl<br />

und eventuell sozialem<br />

Umfeld. Abhängig von einem guten<br />

Gefühl füreinander kann sich dann<br />

ein vertrauensvolles Verhältnis entwickeln.<br />

Nach anfänglicher Neugier entsteht<br />

so Freundschaft. Wir vertrauen<br />

einander an, wobei wir auch Erlebnisfelder<br />

auftun, die bisher vielleicht ein<br />

Geheimnis waren.<br />

Dann kann es auch gelingen, über religiöses<br />

Empfi nden in Austausch zu<br />

kommen.<br />

Die Erkenntnis, dass alle Menschen<br />

von der Fähigkeit zum Vertrauen und<br />

Glauben geprägt sind, führt uns zueinander,<br />

macht uns zu einer großen<br />

Familie, die schon in biblischer Geschichte<br />

angedacht und verheißen ist.<br />

Vielfalt und Zusammengehörigkeit<br />

kommen im Bild von den bunten<br />

Steinen zum Ausdruck mit dem Titel:<br />

„Abrahams Nachkommen zahlreich<br />

wie Sand am Meer – einer bist du!“<br />

Bild und Text:<br />

Pater Joachim Jenkner msc<br />

85


Hiltruper Monatsheft<br />

Hans Pittruff<br />

<strong>Johannes</strong> Alois <strong>Düsing</strong> –<br />

Erinnerungen an meinen<br />

geistlichen Vater<br />

Biographie<br />

Geboren 31. Oktober 1914 in Gelsenkirchen-Horst,<br />

nach dem Abitur � eologiestudium<br />

in München und Münster<br />

mit dem Ziel, Priester zu werden.<br />

Durch Studientage in der Abtei Gerleve<br />

und Ernteeinsatz in der Bukowina<br />

erste Kontakte mit der Ostkirche.<br />

1940 zur Wehrmacht eingezogen als<br />

Sanitäter empfängt er am 19. März<br />

1941 die Priesterweihe durch Bischof<br />

Clemens August von Galen im Dom<br />

von Münster. 1944 in russischer Gefangenschaft<br />

verbringt er sechs Jahre<br />

im Lager Nikolajew. Dort ist er der<br />

geistliche Begleiter und Freund der<br />

Gefangenen und formt eine Lagergemeinde.<br />

Sein Motto: „Wo die Not am<br />

größten, ist Gottes Hilfe am nächsten.“<br />

Er bittet darum, als letzter entlassen zu<br />

werden… Seine Gitarre brachten Kameraden<br />

schon als Lebenszeichen mit.<br />

Nach kurzem Aufenthalt in der Abtei<br />

Niederaltaich 1950 erste Kaplansstelle<br />

in Dülmen St. Viktor und Rödder.<br />

Einige Jahre auch Religionslehrer am<br />

Gymnasium.<br />

1955 –1957 Studium der Orientalistik<br />

am Collegium Russicum und dem<br />

Päpstlichen Orientalischen Institut in<br />

Rom. 1957 kommt er nach Jerusalem,<br />

wo <strong>Johannes</strong> <strong>Düsing</strong> seine endgültige<br />

Heimat fi ndet. Nach schweren Zeiten<br />

und langer Suche wird er vom Verein<br />

86<br />

vom Hl. Land angestellt als Seelsorger<br />

für die Deutschen in Jerusalem und<br />

dem Nahen Osten.<br />

Nach dem Krieg 1967 konnte er sich<br />

nur noch um die Christen in Jerusalem<br />

kümmern. Von da an führte er<br />

Tausende von Pilgern und Besuchern<br />

durch das Hl. Land. Von der Wohnung<br />

in der deutschen Schmidt-Schule aus<br />

knüpfte er wertvolle Beziehungen mit<br />

allen christlichen Kirchen, bes. aber<br />

den Ostkirchen. Deren Liturgien feierte<br />

er mit, besuchte die Patriarchen,<br />

Bischöfe, Ordensgemeinschaften und<br />

betete mit ihnen um die Einheit der<br />

Christen. Höhepunkt war seine Aufgabe<br />

als Berichterstatter für den Bayerischen<br />

Rundfunk 1964 bei der historischen<br />

Begegnung zwischen Papst<br />

Paul VI. und Patriarch Athenagoras.<br />

Seine Einfachheit und Güte beeindruckte<br />

Menschen aller Glaubensrichtungen<br />

und Sprachen. Die „Ecole<br />

biblique“ schrieb im Nachruf: „P. <strong>Johannes</strong><br />

<strong>Düsing</strong> verbrachte die Hälfte<br />

seines Lebens in Jerusalem, wo er eine<br />

bekannte Erscheinung war mit dem<br />

lächelnden Gesicht hinter dem Bart<br />

eines Patriarchen…<br />

Sein praktischer ökumenischer Geist<br />

war ohne Grenzen. Seine geistige Offenheit<br />

wie seine enormen Sprachkenntnisse<br />

(slawisch, russisch, griechisch,<br />

arabisch, französisch und<br />

englisch) öff neten ihm alle Türen und<br />

<strong>Herz</strong>en. Sein Glaube war so leuchtend<br />

wie die Kerze, die er oft in der Hand<br />

hielt. Man traf ihn in allen Gottesdiensten<br />

– unbeweglich, versunken im<br />

Gebet oder begeistert im Gesang.“<br />

Wissenschaftlich betätigte er sich als


Autor und Referent in der Görres-<br />

Gesellschaft und im Verein vom Hl.<br />

Land. – Bis ans Lebensende pfl egte er<br />

den Kontakt mit den ehemaligen Gefangenen<br />

von Nikolajew: alle zwei Jahre<br />

trafen sie sich in Deutschland oder<br />

Jerusalem. 1990 ging er in den Ruhestand,<br />

1991 feierte er das Goldene<br />

Priesterjubiläum. Einige Jahre vor seinem<br />

Tode wurde er zum Prälaten ernannt.<br />

Wegen einer Krebserkrankung<br />

ging sein letzter Wunsch nicht in Erfüllung<br />

– auf dem Ölberg begraben zu<br />

werden. <strong>Johannes</strong> Alois <strong>Düsing</strong> starb<br />

am 17. Januar 2000 in der Raphaelsklinik<br />

in Münster.<br />

Bischof Dr. Reinhard Lettmann ehrte<br />

seinen Priester und Freund, den<br />

Pilgervater der Ökumene, mit einem<br />

Pontifi kalrequiem und feierlicher Aussegnung<br />

im Dom.<br />

Das Grab befi ndet sich auf dem<br />

Zentralfriedhof in Mün ster.<br />

Treffen in Freudenstadt 1974<br />

Meine Erinnerungen<br />

Ich lernte „Alla“ <strong>Düsing</strong> in Dülmen<br />

St. Viktor kennen, wo er die erste<br />

Kaplansstelle hatte. Von Anfang an<br />

war ich fasziniert von seiner Persönlichkeit.<br />

Dazu kam eine heimatliche<br />

Verbindung, denn ich bin gebürtiger<br />

Schalker, ein anderer Stadtteil von<br />

Gelsenkirchen. Er freundete sich auch<br />

bald mit meiner ganzen Familie an<br />

und vergaß nie einen Namenstag oder<br />

Geburtstag. Ich nahm teil am Lager in<br />

Peterslahr, für das der Kaplan stark seine<br />

Verwandten einspannte.<br />

Ich half in seiner Bibliothek, rahmte<br />

Dias von Reisen und feierte vor allem<br />

als Schüler mit den Geistlichen die<br />

Liturgien. Höhepunkt war die Osternacht:<br />

erst mit einer kleinen Gruppe<br />

in der Abtei Gerleve, dann in St. Viktor.<br />

1956 fuhr ich mit dem BdKJ nach<br />

Rom und traf meinen Kaplan im Rus-<br />

87


Hiltruper Monatsheft<br />

sicum, wo er eifrig studierte und wegen<br />

Examina wenig Zeit hatte. Stolz<br />

zeigte er mir das neue Messbuch der<br />

byzantinischen Liturgie, das er sich<br />

angeschaff t hatte. Ein Jahr später besuchten<br />

ihn meine Mutter und Tante<br />

dort. In seiner Begeisterung für diese<br />

Liturgie meldete er uns im belgischen<br />

Benediktinerkloster Chevetogne an,<br />

wo ich mit Mutter 1958 die Kar- und<br />

Osterliturgie der Mönche feierte; in<br />

dieser Gemeinschaft feiert ein Teil der<br />

Mönche die Liturgie im römischen Ritus,<br />

die andere im byzantinischen.<br />

Die Osternachtsfeiern dauerten von<br />

23 Uhr bis 3 Uhr morgens. Schon<br />

eine Herausforderung! Aber anschließend<br />

waren alle Gäste eingeladen, mit<br />

den Mönchen zu feiern und zu frühstücken…<br />

88<br />

Aus Jerusalem bekamen wir häufi g<br />

Post mit geistlichen Briefen, kurzen<br />

Kartengrüßen von Besuchen heiliger<br />

Stätten oder Begegnungen mit berühmten<br />

Gästen. Zu Ostern kam der<br />

dickste Brief mit den Olivenzweigen<br />

vom Ölberg.<br />

Zu meiner Primiz 1965 in St. Viktor<br />

konnte <strong>Johannes</strong> leider nicht<br />

kommen. Aber er schickte ein Paket<br />

Weihrauch, wie ihn die Ostkirche<br />

verwendet. Er bildete dicke Wolken<br />

über dem Marktplatz beim Einzug in<br />

die Kirche.<br />

Immer wieder lud er mich nach Jerusalem<br />

ein und sagte sogar einmal:<br />

„Hans, ein Besuch in Jerusalem ist<br />

wichtiger als ein Kelch.“<br />

Nun, 1979 fuhren wir das erste Mal<br />

zu ihm, meine Mutter, Tante und ich<br />

mit einer kleinen Gruppe. Wir hatten<br />

dann in Jerusalem einige unvergessliche<br />

Erlebnisse:<br />

Besuch und Vesper im Kloster der<br />

russischen Nonnen; Besuch seiner<br />

Wohnung in der Schmidt – Schule,<br />

die schon wie eine russische Kapelle<br />

wirkt. Durch seine Vermittlung durfte<br />

ich morgens um 6 Uhr die Messe<br />

am Altar des Hl. Grabes feiern, nur<br />

mit Mutter und Tante.<br />

Überraschend trafen wir die Südseemissionare<br />

P. Escher, P. Linnenbaum<br />

und P. Birkmann. Gemeinsam feierten<br />

wir in der Kapelle der Schmidt-<br />

Schule die Palmsonntagsliturgie,<br />

nachdem wir nachmittags die große<br />

Prozession der lateinischen Christen<br />

über den Ölberg erlebt hatten.<br />

1981 und 1984 habe ich selbst Gruppen<br />

geführt und konnte so auch ei-


niges mit unserem Gastgeber organisieren.<br />

Seine Führungen und Vorträge<br />

waren faszinierend durch seine Begeisterung,<br />

seine großen Kenntnisse und<br />

die lebendige Darstellung, die jeden<br />

Hörer in die biblischen Zeiten versetzte<br />

als ob er jetzt das Ganze erlebte.<br />

Ein Problem: <strong>Johannes</strong> hatte kein<br />

Zeitgefühl und überzog ständig!<br />

Unvergesslich bleibt mir auch die Feier<br />

der Liturgie mit den französischen<br />

Benediktinerinnen, um die er mich<br />

gebeten hatte. Als wir mit den Palmzweigen<br />

durch den schön gelegenen<br />

Garten auf dem Ölberg zogen, läuteten<br />

aus der Stadt die Glocken der anderen<br />

Kirchen und das alte Jerusalem<br />

lag vor uns in der Morgensonne.<br />

1991 feierten wir mit seiner Familie<br />

und einem großen Freundeskreis in der<br />

Heimatkirche St. Hippolytus in Horst<br />

das Goldene Priesterjubiläum. Das<br />

hatte seine tapfere Schwester organisiert,<br />

die durch einen Unfall seit Jahren<br />

im Rollstuhl sitzt und ihn mehrfach in<br />

Jerusalem besucht hat. Nur wenn sie<br />

ihn lobte, erhob er schwachen Protest.<br />

Als meine Mutter im Hiltruper <strong>Herz</strong>-<br />

<strong>Jesu</strong>-Krankenhaus lag, lag <strong>Johannes</strong><br />

mehrfach in der Raphaelsklinik. In<br />

einer „Pause“ holte ich ihn ab, und<br />

wir aßen zusammen im Hiltruper<br />

Krankenhaus ein dickes Eis. Das war<br />

ein schöner Abschied nach 50 Jahren<br />

Freundschaft.<br />

Als ich ihm im Krankenhaus einmal<br />

ins Bett half, fl üsterte er: „Hans, so<br />

habe ich in Russland den verwundeten<br />

Soldaten geholfen.“<br />

Dann habe ich ihm die Krankensalbung<br />

gespendet, zusammen mit Pater<br />

Gisbert und einige Tage später starb<br />

er. Vorher tröstete er mich: „Wir sehen<br />

uns ja bald wieder.“<br />

Grabstein auf dem Zentralfriedhof<br />

in Münster<br />

89


Hiltruper Monatsheft<br />

Erklärung zu den<br />

Missbrauchsfällen<br />

Liebe Freunde der <strong>Herz</strong>-<strong>Jesu</strong>-<strong>Missionare</strong><br />

der norddeutschen Provinz,<br />

seit Februar 2010 wissen auch wir, dass<br />

Mitbrüder aus unserer Kommunität in<br />

Homburg/Saar in Missbrauchsfällen<br />

an Kindern verwickelt waren. Zwei<br />

Mitbrüer haben ihre Schuld eingestanden<br />

und sich der Staatsanwaltschaft<br />

bereits gestellt.<br />

Im Namen der <strong>Herz</strong>-<strong>Jesu</strong>-<strong>Missionare</strong><br />

der norddeutschen Provinz<br />

entschuldige ich mich für das, was<br />

uns anvertrauten Kindern durch Mitbrüder<br />

von uns angetan worden ist.<br />

Wir alle empfi nden darüber tiefe<br />

SCHAM. Die Arbeit mit und an Jugendlichen<br />

gehörte über viele Jahrzehnte<br />

zu unserem besonderen Aufgabenbereich,<br />

in deren Tradition viele<br />

90<br />

Patres und Brüder Hervorragendes geleistet<br />

haben. Empfi nden und Selbstbewusstsein<br />

unserer Gemeinschaft<br />

haben jetzt schweren Schaden genommen.<br />

Bedanken möchte ich mich für die<br />

vielen Solidaritätskundgebungen in<br />

Wort und Schrift, die auch heute noch<br />

unseren Einsatz für Kirche und Gesellschaft<br />

anerkennen und schätzen.<br />

Die Aufarbeitung der verletzenden<br />

Geschehnisse wird unseren ganzen<br />

Einsatz fordern. Dazu bitten wir um<br />

Ihr begleitendes Gebet.<br />

Wie die deutsche katholische Kirche<br />

(Bischof Ackermann / Trier) eine Notrufnummer<br />

für Betroff ene herausgegeben<br />

hat, so haben auch die deutschen<br />

Ordensgemeinschaften eine solche<br />

Adresse herausgegeben.<br />

Die Adresse unseres<br />

Ansprechpartners lautet:<br />

Franz Josef Feltes<br />

Uhlandstraße 3<br />

67661 Kaiserslautern<br />

E-Mail:<br />

josef_feltes@yahoo.de<br />

Für die norddeutsche<br />

Ordensprovinz<br />

Pater Werner Gahlen MSC<br />

Provinzial


Wir gratulieren<br />

75 Jahre<br />

11.5. P. Hans-Josef Schröder<br />

50 Jahre Ordensgelübde<br />

13.5. P. Norbert Empen<br />

P. Manfred Ridil<br />

P. Hans Pittruff<br />

P. Klaus Sanders<br />

P. Wilhelm Wöstheinrich<br />

P. Wolfgang Vogt<br />

60 Jahre Ordensgelübde<br />

27.5. Br. Heinrich Kaltefl eiter<br />

EINLADUNG ZUM<br />

MISSIONSTAG<br />

Programm<br />

10.30 Uhr:<br />

Gottesdienst, anschließend offi zielle<br />

Eröff nung und Segnung des „MSC-<br />

Welthaus Hiltrup“<br />

Gesprächskreise:<br />

Peru, Papua-Neuguinea, Namibia,<br />

Indien<br />

Erzähltheater<br />

Mitmachaktionen im Garten<br />

Musizieren, Tanzen, Spielen, Feiern...<br />

MaZ -Programm im MSC-Welthaus<br />

Trommelreise – Ein Erlebnis für<br />

kleine und große Trommler<br />

� eatervorführung: „Grenzgang“<br />

Infostände von Solidaritätsgruppen,<br />

zur Erderwärmung, dem<br />

Klimaschutz, Schokolade – fair<br />

gehandelt, Erlassjahr Solwodi –<br />

Solidarität mit Frauen in Not<br />

16.00 Uhr:<br />

Sendefeier der MaZ<br />

Missionarinnen auf Zeit<br />

Anmeldung:<br />

Organisationsteam<br />

„Missionstag“<br />

zu Hd. von Sr. Bartholomäa<br />

Westfalenstr.109<br />

48165 Münster-Hiltrup<br />

Anmeldeschluss: 18.Juni<br />

91


Hiltruper Monatsheft<br />

Leserbrief zum Artikel von<br />

Hubertus Knabe -<br />

Die Täter leben noch,<br />

ebenso wie die Opfer<br />

(Hiltruper Monatshefte Heft 2,<br />

Jg.118, S. 41 ff .)<br />

Lieber Pater Pittruf,<br />

ich habe mit steigendem Vergnügen<br />

und größer werdenden Hochachtung<br />

zum Niveau die Monatshefte der letzten<br />

2 Jahre gelesen. Um so mehr hat<br />

mich als „Linkskatholik“ der Artikel<br />

von Dr. Knabe über DIE LINKE getroff<br />

en und geärgert. Der Artikel ist im<br />

wahrsten Sinne unchristlich: er strotzt<br />

vor Halbwahrheiten (die nach � omas<br />

Aquinus die schwerste Art der Lügen<br />

sind) und unterschwelliger Hetze.<br />

Um keinen Roman zu schreiben, begnüge<br />

ich mich mit ein paar Hinweisen<br />

zu den einzelnen Kapiteln.<br />

1. „Gründungsparteitag“: Eigentlich<br />

kann jeder, der die Tagespresse verfolgt,<br />

leicht erkennen, dass es innerhalb<br />

der LINKEN heftige Diskussionen<br />

und Auseinandersetzungen und<br />

Debatten gibt. Damit unterscheidet<br />

sich die neue Partei erheblich von der<br />

SED, und die gleichen Gründe widerlegen<br />

die Behauptung, die WASG sei<br />

der PDS beigetreten.<br />

1a.: wirtschaftliche Probleme und ihre<br />

Ursachen: ich war in der Noch-DDR<br />

und dann in den „Neuen Bundesländern“<br />

als Wirtschaftsberater im Auftrag<br />

der Friedrich-Ebert-Stiftung und<br />

für die Bundesregierung als Gutachter<br />

einige Jahre unterwegs und behaupte,<br />

die Verhältnisse gut zu kennen. Viele<br />

92<br />

der wirtschaftlichen Schwierigkeiten<br />

resultieren tatsächlich noch aus der<br />

DDR, aber ebenso viele sind BRDgemacht.<br />

Ursache dafür war die kalte<br />

wirtschaftliche Übernahme durch<br />

Westkonzerne. Im Übrigen hat die<br />

jüngste Wirtschaftskrise belegbar gezeigt,<br />

dass unser (bisheriges) Wirtschaftssystem<br />

zahlreiche Fehlmöglichkeiten<br />

implantiert hat, an denen die<br />

DDR oder SED nun wirklich nicht<br />

schuld sind.<br />

2. „Ausgrenzung“: Herr Knabe verschweigt<br />

hier vieles: CDU und FDP<br />

haben ohne weiteres ihre „Ostgeschwister“<br />

einverleibt und mit den alten<br />

Kadern weitergearbeitet, obwohl diese<br />

immanenter Bestandteil der DDR<br />

waren und „staatstragend“ mitgearbeitet<br />

haben. Alle Kader der Ostparteien<br />

haben die Kaderschulung der SED<br />

durchlaufen, die Frage, welcher „Partei“<br />

sie angehörten, war oft eine Frage<br />

des politischen Proporzes (Propagandagründe)<br />

und nicht der politischen<br />

Gesinnung. In keinem Fall aber waren<br />

sie „Widerstandskämpfer“ sondern<br />

aktive Mitmacher. Über diese „Täter“<br />

spricht Herr Knabe überhaupt nicht.<br />

Herr Knabe unterschlägt auch, dass<br />

es diese Ostparteien (vor allem Ost-<br />

CDU) waren, die erste Koalitionen<br />

mit der PDS eingegangen sind zur<br />

Wahl von Bürgermeistern, Landräten<br />

etc.; dagegen gab es auch kaum Proteste.<br />

3. „Es war nicht alles schlecht“ ist vielleicht<br />

die Gegenthese zum „Im Westen<br />

war alles gut“ und deshalb wurde dem<br />

Osten alles aus dem Westen einfach<br />

übergestülpt, obwohl die Mehrheit im


Osten dies nicht wollte. Beispiel: neue<br />

Verfassung (eine Forderung des „Runden<br />

Tisches“). Und die Erfahrung von<br />

Arbeitslosigkeit und Armut war auch<br />

eine „Errungenschaft“, die der Osten<br />

erst „erlernen“ mußte.<br />

4. Mit der Wiedervereinigung kam die<br />

ostdeutsche Bevölkerung zur BRD.<br />

Der Vorgang war schon staatsrechtlich<br />

wundersam: der viel geschmähte<br />

„Staat“ DDR trat formal der BRD<br />

bei (es war also gar keine Vereinigung<br />

sondern ein Beitritt) und erst<br />

dann wurden die Ost-Bundesländer<br />

wiederbegründet – mit jeweils einem<br />

Gouverneur der Bundesregierung an<br />

der Spitze. „Eigentlich“ hätte es nach<br />

dem bis dahin geltenden Credo des<br />

Westens umgekehrt sein müssen: denn<br />

mit dem Beitritt der DDR hatte diese<br />

„eigentlich“ den Status eines Bundeslandes.<br />

5. Bei allem Verständnis für die Opfer<br />

des DDR-Regimes (zu dem bitte<br />

nicht die SED sondern eben auch<br />

die Ostparteien gehörten), aber bei<br />

der Gleichsetzung vom Nationalsozialismus<br />

und DDR-Politik stockt mir<br />

doch der Atem: Holocaust, Rassismus,<br />

2. Weltkrieg fallen mir da ein. Und<br />

wenn es auch Benachteiligung der Kirchen<br />

in der DDR gab, an die Verfolgung<br />

der Kirchen im 3. Reich reichte<br />

dies nicht einmal im Ansatz heran.<br />

Und abschließend: Wie steht es eigentlich<br />

mit der christlichen Kultur<br />

des Vergebens (nicht Vergessens!) ?<br />

Angesichts jüngster Ereignisse in den<br />

Kirchen (und da fällt auf, dass bisher<br />

nur im Westen solche Ereignisse be-<br />

kannt sind), sollten wir uns an diese<br />

Kultur auch erinnern.<br />

Mit freundlichem Gruss<br />

Reinhard Peters<br />

Buchtipp<br />

Hermann Kues Gesellschaft braucht<br />

Orientierung Christliche Sozialethik<br />

und praktische Politik 184 Seiten. 14<br />

x 22,5 cm. Broschur.<br />

EUR 14,00<br />

Echter-Verlag GmbH, Würzburg 2010<br />

Wirtschaft und Gesellschaft stehen<br />

im 21. Jahrhundert vor großen Herausforderungen.<br />

In der globalisierten<br />

Welt erhält unser Sozialstaat ein neues<br />

Gesicht. Auch die Lebenschancen und<br />

Risiken jedes Einzelnen werden sich<br />

radikal verändern.<br />

Eine Politik, die den Wandel nicht<br />

bloß verwalten, sondern aktiv gestalten<br />

möchte, braucht eine solide Grundorientierung.<br />

Diese ist in der christlichen<br />

Soziallehre mit ihren Grundprinzipien<br />

der Personalität, der Subsidiarität und<br />

der Solidarität zu fi nden. Mit ihnen<br />

lassen sich Leitplanken für eine moderne,<br />

in sich stimmige Wirtschafts-<br />

und Sozialpolitik, Bildungs- und Familienpolitik<br />

schaff en.<br />

Wenn Menschen Solidarität erfahren,<br />

fassen sie Mut zur Zukunft. Das ist der<br />

Appell dieses Buches.<br />

93


Hiltruper Monatsheft<br />

Verstorbene<br />

Bruder Adolf Brasseler<br />

Bruder Adolf war eine rheinische Frohnatur,<br />

geboren am 20. Apri11936 in<br />

<strong>Herz</strong>ogenrath - Merkstein. Nach seiner<br />

Schulzeit in der Hauptschule machte<br />

er die Lehre als Gärtner in <strong>Herz</strong>ogenrath<br />

und war aktiv in der katholischen<br />

Jugend. Es zog ihn dann zu den MSC<br />

nach Hiltrup (Die Hiltruper Schwestern<br />

wirkten in Merkstein). Nach der<br />

Ausbildung als Gärtner schloss er sich<br />

den <strong>Herz</strong> <strong>Jesu</strong> <strong>Missionare</strong>n in Hiltrup<br />

an und legte am Allerheiligenfest 1955<br />

die Profess ab. Kurz darauf reiste er in<br />

die Südseemission.<br />

Als gelernter Gärtner wurde der junge<br />

Bruder gleich in der Induna-Pfl anzung<br />

eingesetzt, in der er viele Jahre wirkte.<br />

Er arbeitete sich mit der Zeit in sehr<br />

verschiedene Bereiche ein: Um die Arbeiter<br />

auch gesundheitlich zu betreuen,<br />

eignete er sich Kenntnisse eines<br />

Krankenpfl egers an (Medical Assi-<br />

94<br />

stent). Schließlich wurde er 1971 verantwortlicher<br />

Leiter der ordenseigenen<br />

Pfl anzung Induna.<br />

Br. Adolf bereitete durch Glaubensgespräche<br />

und Katechese seine Arbeiter<br />

auch auf die Taufe vor. Manche begleitete<br />

er zur Firmung in die Bischofsstadt<br />

Vunapope. 1998 übergab Br. Brasseler<br />

die Leitung der Pfl anzung an den einheimischen<br />

Bruder Stanis. Danach zog<br />

er um nach Vunapope und legte dort<br />

einen Obst- und Gemüsegarten an.<br />

2002 bekam er einen <strong>Herz</strong>-Schrittmacher,<br />

2003 erlitt er einen Schlaganfall.<br />

Danach musste er kürzer treten. Allerheiligen<br />

2005 feierte er in Vunapope<br />

sein Goldenes Ordensjubiläum mit<br />

den Mitbrüdern und einer großen Gemeinde.<br />

Danach kehrte er in die Heimat<br />

zurück und lebte im Missionshaus<br />

Hiltrup.<br />

Hier war er ein lieber, aber sehr stiller<br />

Mitbruder. Er betätigte sich mit den<br />

verbliebenen Kräften und übernahm<br />

ganz selbstverständlich alltägliche Aufgaben<br />

im Speisesaal.<br />

Nach kurzer Krankheit wurde er nun,<br />

für uns alle überraschend, am Morgen<br />

des 12. April vom Herrgott heimgerufen.<br />

Wir Mitbrüder danken dem Verstorbenen<br />

für sein Lebens- und Glaubenszeugnis<br />

unter uns.<br />

Das Requiem feierten wir in unserer<br />

Klosterkapelle am Donnerstag, dem<br />

15. April 2010 um 11.00 Uhr. Die<br />

Beisetzung erfolgte auf dem Klosterfriedhof.


Schwester M. Melania MSC,<br />

Regina Volbert<br />

geb. 2.10.1920 in Altenberge<br />

1.Profess 3.2.1948<br />

Stationen ihres Lebens:<br />

Ancón, Lima (Peru)<br />

gest. 1.3.2010 in Lima<br />

Schwester M. Reinfrida MSC,<br />

Elisabeth Lieber<br />

geb. 22.8.1911 in Bochum,<br />

Profess 3.2.1935<br />

Stationen ihres Lebens:<br />

K-Hohenlind, Homburg/Saar,<br />

E-Heidhausen, Hellefeld, Hiltrup.<br />

gest. 21.4.2010 in Hiltrup.<br />

Förderer:<br />

Anna Roth, Ahlen<br />

Änne Artmeyer, Hörstel-Riesenbeck<br />

Bernhard Brinkmann, Riesenbeck<br />

Paula Werthmöller, Riesenbeck<br />

Maria Nee, Papenburg<br />

Martin Kölker, Spelle<br />

Klara Gröver, Hörstel-Riesenbeck<br />

Titelseite:<br />

Ehrung der Mitarbeiter<br />

des Krankenhauses in<br />

Vunapope für Schwester Maria<br />

(Foto: Birgitta Bauer)<br />

Rückseite:<br />

Vulkan in der Nähe des Hafens<br />

von Rabaul (Papua-Neuguinea)<br />

(Foto: MSC Archiv)<br />

IMPRESSUM 118. Jahrgang<br />

Hiltruper <strong>Missionare</strong> GmbH<br />

Johanniterstraße 6, 48145 Münster<br />

Telefon 0 25 1/93 30 1-29<br />

Telefax 0 25 1/93 30 1-50<br />

Postbank Dortmund<br />

BLZ 44010046, Kto.-Nr. 41608-468<br />

Commerzbank Münster<br />

BLZ 40040028, Kto.-Nr. 396016800<br />

Unsere Zeitschrift „Hiltruper Monatshefte“<br />

ist eine Gabe an die Freunde und Förderer<br />

der <strong>Herz</strong>-<strong>Jesu</strong>-<strong>Missionare</strong>. Es wird<br />

kein Bezugspreis erhoben. Freiwillige<br />

Spenden können auf obige Konten überwiesen<br />

werden mit der Anschrift:<br />

Missionsbüro der Hiltruper <strong>Missionare</strong><br />

Johanniterstraße 6, 48145 Münster<br />

Jedem Heft liegt als Zahlungserleichterung<br />

ein Zahlschein (Überweisungsauftrag)<br />

bei. Dies ist keinesfalls als Mahnung<br />

anzusehen!<br />

Pater Hans Pittruff MSC<br />

Am Klosterwald 40<br />

48165 Münster<br />

Telefon 0 25 01/44 94 50<br />

e-mail: msc-pitt@muenster.de<br />

www.hiltruper-missionare.de<br />

(jedes Heft als PDF Datei vorhanden)<br />

GRAPHISCHE AUSBILDUNGSWERKSTÄTTEN<br />

Aufl age: 3900 Exemplare<br />

95

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