Verfahrenstechnik 11/2024
Verfahrenstechnik 11/2024
Verfahrenstechnik 11/2024
Verwandeln Sie Ihre PDFs in ePaper und steigern Sie Ihre Umsätze!
Nutzen Sie SEO-optimierte ePaper, starke Backlinks und multimediale Inhalte, um Ihre Produkte professionell zu präsentieren und Ihre Reichweite signifikant zu maximieren.
19098<br />
<strong>11</strong><br />
Oktober <strong>2024</strong><br />
€ 13,00<br />
TITEL<br />
10<br />
Radarsensor am Rotationsfilter:<br />
Wenn es heiß hergeht<br />
26<br />
Antriebe Bierproduktion:<br />
Modernes Brauen<br />
32 Lebensmitteltechnik:<br />
Sauber transportiert<br />
verfahrenstechnik.de
CARRYING IT SOFTLY<br />
TOOL BOX SYSTEM<br />
An essential part of our EasyCare system:<br />
The all-in-one, FDA-approved solution<br />
for safe transport, storage, and cleaning<br />
in a GMP-conform environment. Just<br />
load your punches, segments, dies, bellows<br />
and dust caps and let our system do<br />
the rest.<br />
Discover more on our website:<br />
fette-compacting.com
EDITORIAL<br />
ALTEHRWÜRDIG UND UMFANGREICH<br />
Liebe Lesende,<br />
zur Messe Braubeviale rückt die Braukunst ins Rampenlicht. Als eine der ältesten und nach wie vor<br />
führenden Biernationen der Welt ist dieses Handwerk ein deutsches Markenzeichen. Und wir haben<br />
einiges zu bieten. Zusammen waren im Jahr 2023 somit fast 1500 betriebene Braustätten im Einsatz.<br />
Dies freut so ganz nebenbei auch den Fiskus, sind doch für die Erzeugnisse rund 580 Millionen Euro an<br />
Biersteuer angefallen (Quelle: Brauer-bund.de).<br />
Wer übrigens meint, Bier herstellen ist nur das Zusammenmischen der Grundzutaten Wasser, Malz,<br />
Hopfen und Hefe, der irrt. Schon vor dem Studium sollte ein fundiertes natur- und ingenieurwissenschaftliches<br />
Grundlagenwissen vorhanden sein. Denn Brauer müssen ihre Produkte mikrobiologisch,<br />
sensorisch und chemisch-technisch beurteilen können. Ein technisches Verständnis ist notwendig,<br />
wenn es gilt die ganzen Manometer, Sensoren und Schalttafeln zu überwachen sowie zu bedienen.<br />
So ganz nebenbei sollte ein Braumeister auch die Wirtschaftlichkeit von Getränkeherstellungsprozessen<br />
errechnen und beurteilen können, das heißt, auch mit Zahlen muss der Meister umgehen.<br />
Übrigens wird das Brauhandwerk weiblicher. Standen an den Braukesseln bisher oft Männer,<br />
wurde und wird der Beruf immer attraktiver für Frauen. War es früher (wo bekanntlich nicht<br />
alles besser war) doch fast ein Unding, einer BrauerIN zu begegnen, treten Frauen heute weg<br />
vom Kochtopf und ran an den Braukessel. Somit wird auch in dieser Branche nicht nur der<br />
Generations-, sondern auch der Geschlechterwechsel eingeläutet.<br />
Eine genussreiche Lektüre wünscht<br />
Guido Matthes<br />
Chefredakteur VERFAHRENSTECHNIK<br />
Synthetische Schmierstoffe frei von MOSH und MOAH<br />
für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie von Lubriplate und Finke<br />
synthetische Kompressorenöle<br />
synthetische Industriegetriebeöle<br />
synthetische Kettenhaftöle für Backöfen<br />
synthetische Hydrauliköle<br />
synthetische Schmierfette<br />
synthetische Aerosole<br />
H1 REGISTRIERT<br />
ISO 21469 ZERTIFIZIERT<br />
Lubriplate® Lubricants<br />
- Authorized Master Distributor Europe -<br />
Finke Mineralölwerk GmbH<br />
Rudolf-Diesel-Straße 1 / 27374 Visselhövede Deutschland<br />
www.lubriplate.de / E-mail: info@lubriplate.de / Tel: +49 (0) 4262 79 95 23 Registriert ISO 9001 und ISO 50001
EDITORIAL<br />
03 Altehrwürdig und umfangreich<br />
42<br />
PERSPEKTIVE<br />
06 Green Hydrogen<br />
Bipolarplatten auf Kohlenstoffbasis<br />
NACHRICHTEN<br />
07 Aktuelles aus der Branche<br />
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
TITELSTORY<br />
10 Radarsensor für sicheren Betrieb<br />
Wenn es im Prozess heiß hergeht<br />
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
14 Abwasserbehandlung<br />
Polymere effizient dosieren<br />
16 Trinkwasserdichtungen<br />
Die richtige Risikogruppe<br />
18 Hopfenextrakt dosieren<br />
Durchflussmessung bei schwierigen Medien<br />
TITEL<br />
10<br />
Annemarie Hüdepohl ist bei<br />
Vogelsang Teamleiterin für<br />
Produktsupport Entwicklung<br />
und Konstruktion Pumpen<br />
20 Nahinfrarot-Spektroskopie<br />
Lichtprüfung<br />
21 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />
22 Mikrofluidisches Analysesystem<br />
Labor am Mann<br />
24 CO 2<br />
-Recycling<br />
Trockenmittel für Gas<br />
SPECIAL MESSE BRAUBEVIALE<br />
26 Antriebe bei der Bierproduktion<br />
Modernes Brauen<br />
28 Bierschaumabscheider<br />
Wasserverluste reduziert, Effizienz erhöht<br />
28<br />
Anzeige: Vega<br />
<br />
Erfahren Sie, wie ein Radarsensor souverän mit<br />
sandbehafteten Rohstoffen umgeht.<br />
4 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
30 Industriesauger für Verpackungen<br />
Luft einsaugen<br />
32 Antriebe für die Lebensmitteltechnik<br />
Sauber und effizient transportiert<br />
34 Anlagen für blasgeformte Behältnisse<br />
Zerkleinern und mehr<br />
36 Fasspumpen für Bierproduktion<br />
Befreit zapfen<br />
TRENDTHEMA SICHERHEITSTECHNIK<br />
38 Lithium-Sicherheitsschrank<br />
Sicherheit zertifiziert<br />
MEDIEN<br />
39 Anregend und inspirierend<br />
BETRIEBSTECHNIK<br />
40 Kunstharze dosieren und mischen<br />
Kompakte Systemlösung für kleine Mengen<br />
NEU UND NACHHALTIG<br />
41 Klima- und Umweltschutz in der<br />
Prozessindustrie<br />
PERSÖNLICH<br />
42 INTERVIEW Teamleiterin Produktsupport<br />
Annemarie Hüdepohl<br />
38<br />
DIE REDAKTION EMPFIEHLT<br />
Bei PCR-Tests denken wir oft an<br />
langwierige Tests, externe und<br />
große Labore mit komplizierten<br />
chemischen Verfahren. Ein<br />
Hersteller begegnet dem Problem<br />
der kostenintensiven Laboranalyse<br />
mit Mikrofluidik. Die Idee ist<br />
nicht nur pfiffig, sondern auch<br />
spannend. Auf Seite 22 lüften wir<br />
das Geheimnis.<br />
39 Impressum<br />
36<br />
Kohlenstoffdioxid ist ein natürlicher<br />
Bestandteil der Luft aber<br />
auch ein schädliches Treibhausgas.<br />
Bestreben es in einem<br />
effizienten Kosten-Nutzen-<br />
Verhältnis aus der Luft zu<br />
entfernen, sind somit definitiv<br />
angebracht. Mit welcher Technik<br />
das einer Firma nun gelungen ist,<br />
lesen Sie ab Seite 24.<br />
Auch in altehrwürdigen<br />
Klosterbrauereien müssen<br />
Verantwortliche Glasmehrweglinien<br />
modernisieren. Dabei<br />
sind natürlich auch effiziente<br />
Antriebe das Maß der Dinge.<br />
Damit sorgt nun in der<br />
Andechser Klosterbrauerei<br />
energieeffiziente Technik für die<br />
richtige Performance. Seite 26.<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> 5
PERSPEKTIVE<br />
GREEN HYDROGEN:<br />
BIPOLARPLATTEN AUF<br />
KOHLENSTOFFBASIS<br />
Die Proton-Exchange-Membran-Elektrolyse gilt<br />
als ein vielversprechender Weg zu grünem<br />
Wasserstoff. Allerdings ist sie momentan noch<br />
wenig wirtschaftlich. Ein Grund: Eine ihrer<br />
Schlüsselkomponenten – die Bipolarplatte<br />
– besteht in der Regel aus Titan.<br />
Titan überzeugt durch seine Korrosionsbeständigkeit bei<br />
der Elektrolyse, ist aber aufgrund aufwendiger Gewinnung<br />
und Verarbeitung teurer als andere Metalle. Dass Bipolarplatten<br />
auf Kohlenstoffbasis eine kosteneffizientere und<br />
zugleich skalierbare Alternative sein können, haben Forschende<br />
des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik<br />
Umsicht und der Ruhr-Universität Bochum herausgefunden.<br />
Im Fokus ihrer Untersuchungen stand eine neue kohlenstoffbasierte<br />
Bipolarplatte – entwickelt und patentiert bei Fraunhofer<br />
Umsicht. Sie besteht aus einer thermoplastischen polymergebundenen<br />
Kohlenstoffmatrix mit leitfähigen Additiven wie<br />
Ruß und Graphit und wird in einem Pulver-zu-Rolle-Verfahren<br />
hergestellt. Material und Produktionsprozess ermöglichen die<br />
kontinuierliche Fertigung einer Bipolarplatte, die sowohl leicht<br />
zu bearbeiten als auch verschweißbar ist und bereits kommerzielle<br />
Anwendung im Bereich der Redox-Flow-Batterien findet.<br />
Diese Bipolarplatte und eine Bipolarplatte aus Titan haben die<br />
Forschenden umfassenden Ex-situ-und In-situ-Tests unterzogen.<br />
Bei den Ex-situ-Untersuchungen führten sie elektrochemische<br />
Korrosionsstudien durch, analysierten dann die Korrosion in<br />
Rasterelektronenmikroskop-Bildern und maßen den Gewichtsverlust<br />
der Bipolarplatte auf Kohlenstoffbasis, um die Eignung für<br />
reale Anwendungen und die Wahl der Parameter zu bewerten.<br />
Bei den In-situ-Tests wurden die Bipolarplatten über 500 Stunden<br />
lang beschleunigten Alterungstests mit wechselnden Stromdichten<br />
zwischen 1 und 3 A cm -2 ausgesetzt.<br />
Ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />
unter dem Titel „Bipolar Plates in PEM Water Electrolysis:<br />
Bust or Must?“ in der Zeitschrift Advanced Energy Materials<br />
veröffentlicht. Im Kern haben sie herausgefunden, dass die Bipolarplatte<br />
auf Kohlenstoffbasis eine Alterungsrate im niedrigen<br />
Bereich von µV h -1 hat und damit eine vielversprechende Leistung<br />
zeigt. Damit kann sie durchaus mit Titan-Bipolarplatten<br />
konkurrieren und stellt eine wesentlich kostengünstigere Alternative<br />
dar. Ein weiterer Vorteil: Aufgrund ihrer Materialeigenschaften<br />
wie der Verschweißbarkeit ermöglicht sie ganz neue<br />
Designs für PEM-Elektrolyseure. Das Potenzial, Titan-Bipolarplatten<br />
im PEM-Elektrolyse-Stack zu ersetzen und die Elektrolyse<br />
gleichzeitig skalierbar zu machen ist also definitiv vorhanden.<br />
Jetzt gilt es, das neue Material weiter zu untersuchen und ggfs. zu<br />
optimieren, um die Kosten der Elektrolyse weiter zu senken und<br />
dadurch die Produktion von grünem Wasserstoff wirtschaftlicher<br />
zu gestalten.<br />
Originalveröffentlichung: Leonard Messing, Kevinjeorjios<br />
Pellumbi, Lucas Hoof, Niklas Imming, Steffen Wilbers, Lukas<br />
Kopietz, Michael Joemann, Anna Grevé, Kai junge Puring, Ulf-Peter<br />
Apfel: Carbon Bipolar Plates in PEM Water Electrolysis: Bust or<br />
Must?, in: Advanced Energy Materials. https://s.fhg.de/u87<br />
Bild: Fraunhofer Umsicht<br />
www.umsicht.fraunhofer.de<br />
6 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de
NACHRICHTEN<br />
NAMUR-<br />
HAUPTSITZUNG<br />
Die Namur-Hauptsitzung findet am 21. und<br />
22.<strong>11</strong>.<strong>2024</strong> in Neuss statt. Auf dem Kongress treffen<br />
sich über 650 Führungskräfte aus der Industrie,<br />
Fachexperten und Automatisierungsanbieter. Sie<br />
werden sich über die neuesten Entwicklungen in der<br />
Automatisierungstechnik für die <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />
informieren. Namur-Vorstandsvorsitzender Felix<br />
Hanisch erklärt: „Unsere Hauptsitzung bietet<br />
Branchenführern eine Plattform, um sich über die<br />
neuesten Entwicklungen in der Automatisierungstechnik<br />
zu informieren und zu erfahren, wie sie<br />
diese Fortschritte zur Verbesserung ihrer Anlagen<br />
einsetzen können. Wir begrüßen Emerson als<br />
Sponsor unserer Veranstaltung und freuen uns<br />
darauf, mehr über Technologien und Strategien zu<br />
erfahren.“ Im Rahmen des Konferenzprogramms mit<br />
Vorträgen zur Prozessindustrie wird der Verband<br />
über die Herausforderungen und Best Practices bei<br />
der Anwendung moderner Automatisierungsarchitekturen,<br />
Technologien und Software informieren.<br />
Verschiedene Workshops und Ausstellungen runden<br />
das Programm ab. Der Namur ist der internationale<br />
Verband der Anwender von Automatisierungstechnik<br />
und Digitalisierung der Prozessindustrie.<br />
www.namur.net<br />
AUS- UND WEITERBILDUNG<br />
Ifm investiert in die Ausbildung und Qualifizierung. 20 Mitarbeitende<br />
haben ein Schulungsprogramm in der hauseigenen<br />
Lernfabrik durchlaufen und nun die Ausbildungen zur Ifm-Fachkraft<br />
Elektronik und zum IHK-Industrieelektriker/in Geräte und<br />
Systeme abgeschlossen. Seit 2017 bietet das Unternehmen<br />
seiner Belegschaft die Weiterbildung zur Ifm-Fachkraft Elektronik<br />
am Produktionsstandort in Tettnang an. Die Qualifizierung<br />
besteht aus drei Modulen: Grund-, Aufbau- und Anwendungsschulung.<br />
Die behandelten Themen reichen von den Grundlagen<br />
der Elektro- und Automatisierungstechnik bis hin zur Messtechnik.<br />
Wer die Ausbildung zur Fachkraft Elektronik abgeschlossen<br />
hat, erhält die Möglichkeit, eine Ausbildung zur IHK-Industrieelektriker/in<br />
Geräte und Systeme anzuschließen. Die externe<br />
Prüfung findet beider IHK Bodensee-Oberschwaben statt.<br />
www.ifm.com<br />
JETZT FACHBEITRAG FÜR SMSI<br />
EINREICHEN<br />
SICHERHEIT IM FOKUS<br />
HYGIENIKER<br />
Der AMA Verband für Sensorik und Messtechnik lädt<br />
zur Einreichung von Fachbeiträgen für die internationale<br />
Konferenz Sensor and Measurement Science<br />
International (SMSI) 2025 ein. Die SMSI findet vom<br />
6. bis 8. Mai 2025 in Nürnberg statt, und zwar in<br />
Verbindung mit der Fachmesse Sensor und Test<br />
2025. Der Einsendeschluss für Vorträge und Poster<br />
für die SMSI ist der 15. November <strong>2024</strong>. Laut<br />
Veranstalter bring die SMSI 2025 internationale<br />
Experten aus Forschung, Wissenschaft und Industrie<br />
zusammen. Dabei konzentriert sie sich auf zwei<br />
wesentliche Säulen: Sensorik und Instrumentierung<br />
sowie Messtechnik und Metrologie. Forscher,<br />
Wissenschaftler und Fachleute aus der Industrie<br />
sind eingeladen, bis zum 15. November <strong>2024</strong> eine<br />
kurze Beschreibung ihrer Präsentation oder ihres<br />
Posters in englischer Sprache einzureichen. Weitere<br />
Informationen zur Konferenz, den Themen und den<br />
Teilnahmebedingungen finden Sie unter diesem<br />
Shortlink: bit.ly/4f0sjZR.<br />
www.ama-sensorik.de<br />
Woran denken Hygieniker in der Pharmaproduktion?<br />
An sauber, sicher, zertifiziert und an COG: Denn Pharma stellt<br />
maximale Ansprüche an unsere Hochleistungs-Dichtstoffe, an<br />
Expertise, Produktbreite, -verfügbarkeit und globale Compliance.<br />
• Spezialcompounds für maximale Zuverlässigkeit<br />
• Geprüft und zertifiziert für die Pharma-Industrie<br />
• Bewährt bei Hygienic Design, CIP- und SIP-Prozessen<br />
Für Dichtungslösungen ohne Risiken und Nebenwirkungen:<br />
info@cog.de oder 04101-5002-0<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> 7<br />
COG.de
NEUE GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
Eva-Maria Graf übernahm zum 1. August <strong>2024</strong> den Vorsitz der Geschäftsführung<br />
von Zeppelin Power Systems sowie die Leitung der strategischen Geschäftseinheit<br />
(SGE) Power Systems. Diese Veränderung im Management wurde im<br />
Rahmen der Sitzung des Aufsichtsrats des Unternehmens bestätigt. Seit 2018 ist<br />
Graf als kaufmännische Geschäftsführerin/CFO der Zeppelin Power Systems<br />
verantwortlich für die Bereiche Supply Chain, IT, Finanzen & Controlling, Marketing<br />
& Unternehmenskommunikation, Personal und Recht. Nach dem Weggang<br />
von Ralf Großhauser im Oktober 2023 übernahm sie interimsweise die Führung<br />
der SGE Power Systems sowie die Rolle als alleinige Geschäftsführerin der<br />
Zeppelin Power Systems.<br />
www.zeppelin.com<br />
BAUMER ÜBERNIMMT MANAS<br />
MICROSYSTEMS<br />
Die Baumer Group hat Manas Microsystems übernommen,<br />
einen indischen Anbieter von Durchflussmessgeräten.<br />
Das Unternehmen stellt Produkte<br />
für die Durchflussmessung von Gasen und Flüssigkeiten<br />
her. Die Flowmeter von Manas eignen sich für<br />
eine Vielzahl<br />
von Anwendungen,<br />
da sie<br />
laut Hersteller<br />
robust und<br />
genau sind<br />
sowie auch<br />
unter rauen<br />
Umgebungsbedingungen<br />
funktionieren. Manas wurde 1998<br />
gegründet und befindet sich in Pune/Indien. Ein<br />
Team von 80 Mitarbeitern, produziert und kalibriert<br />
die Geräte für die Prozessindustrie. Mit einem<br />
breiten Portfolio an Durchflussmessern und einem<br />
zertifizierten Prüf- und Kalibrierungslabor beliefert<br />
Manas verschiedene Branchen wie Wassewirtschaft,<br />
Molkereiindustrie, Automotive, Zucker-, Textil-,<br />
Papier und Zellstoffindustrie und Firmen für Wärmebehandlungsverfahren<br />
sowie aus der Pharmazie.<br />
www.baumer.com<br />
DOPPELSPITZE IN ENGERWITZDORF<br />
Seit 1. Juli <strong>2024</strong> ist<br />
das neue Management<br />
des Engerwitzdorfer<br />
Sensorherstellers<br />
E und E Elektronik<br />
komplett. Wolfgang<br />
Pucher (re.) hat sein<br />
Amt als technischer<br />
Geschäftsführer<br />
angetreten. Daneben<br />
übernahm Min Kim<br />
die Verantwortung für den Bereich Markt. Kim verfügt über<br />
23 Jahre Berufserfahrung, davon 15 Jahre in diversen internationalen<br />
Führungspositionen. Der 52-Jährige studierte<br />
Wirtschaftswissenschaften und Betriebswirtschaft hat bereits<br />
seit 1. Mai <strong>2024</strong> die Verantwortung für den Bereich. In dieser<br />
Rolle leitet er die Agenden Vertrieb und Marketing, Produktmanagement,<br />
Einkauf und Logistik, Personalwesen sowie alle<br />
sieben Tochtergesellschaften. Pucher hatte zum 1. Juli <strong>2024</strong><br />
die Geschäftsführung für den Bereich Technik im Unternehmen<br />
übernommen. Sein Verantwortungsbereich umfasst<br />
Entwicklung, Fertigung, Qualitätsmanagement, Kalibrierlabor,<br />
IT und Technische Infrastruktur. Pucher studierte Maschinenbau<br />
und promovierte an der TU Graz auf dem Gebiet<br />
Messtechnik.<br />
www.epluse.com<br />
ALPLA ÜBERNIMMT HEINLEIN<br />
Mit der Übernahme von Heinlein Plastik-Technik baut Alpla seine<br />
Pharmasparte Alplapharma weiter aus. Der deutsche Verpackungsspezialist<br />
Heinlein aus Ansbach/Bayern entwickelt und produziert<br />
Verschluss-, Dosiersystemen und Applikationshilfen für die Pharmaund<br />
Medizinindustrie. Alpla möchte mit der Übernahme die Expertise<br />
von Heinlein nutzen, dass eigene Produktportfolio an Primärpackmittellösungen<br />
für die Pharmabranche zu erweitern. Dazu möchte<br />
Alplapharma den Ansbacher Standort als Technologiezentrum für<br />
Spritzguss und Automatisierungstechnik für die Alplapharma Gruppe<br />
ausbauen. Heinlein Plastik-Technik sieht in der Übernahme eine<br />
Chance, den eigenen Standort weiterzuentwickeln. Die Vertragsunterzeichnung<br />
fand im Juni <strong>2024</strong> statt. Bild (von li.): Philipp Lehner, CEO<br />
Alpla Group, Saskia Wellhöfer-Meyer, Inhaberin und Geschäftsführerin<br />
Heinlein Plastik-Technik, Walter Knes, Managing Director Alplapharma.<br />
www.alplapharma.com<br />
8 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de
NACHRICHTEN<br />
SEMINARE, TAGUNGEN, KURSE<br />
VERANSTALTUNG<br />
Veranstaltung Tag der Filtertechnik<br />
www.dsiv.org<br />
Webinar IO-Link und SPE in der Jumo-Brauanlage<br />
www.jumo.de<br />
Seminar Einführung in die Biozidprodukte-Verordnung<br />
www.umco.de<br />
Seminar Mit Veränderungen konstruktiv umgehen<br />
Vdi-fortbildung.de<br />
Seminar KI im Projektmanagement<br />
Vdi-fortbildung.de<br />
Flammschutztagung AVK e. V.<br />
www.avk-tv.de<br />
DATUM, ORT<br />
04.<strong>11</strong>.<strong>2024</strong><br />
Hannover<br />
6.<strong>11</strong>.<strong>2024</strong>, 10∶00 + 15∶00 Uhr<br />
online<br />
07.<strong>11</strong>.<strong>2024</strong><br />
online<br />
06. + 07.<strong>11</strong>.<strong>2024</strong><br />
Stuttgart<br />
19. + 20. <strong>11</strong>.<strong>2024</strong><br />
Stuttgart<br />
20. + 21.<strong>11</strong>.<strong>2024</strong><br />
Berlin<br />
+109 %<br />
ist die Produktion von alkoholfreiem<br />
Bier in den letzten zehn<br />
Jahren gestiegen (kein Tippfehler).<br />
Allein im Jahr 2023 produzierten<br />
die Brauereien gut 556<br />
Millionen Liter alkoholfreies Bier.<br />
Quelle: Destatis<br />
Training IO-Link Safety Certified Designer<br />
www.io-link.com<br />
26. - 28.<strong>11</strong>.<strong>2024</strong><br />
Karlsruhe<br />
KI-LÖSUNGEN FÜR MITARBEITER<br />
Die Mitarbeiter von Sidel machen neue Erfahrung<br />
mit SidelGPT, der internen KI-Lösung des Unternehmens,<br />
die den Microsoft Azure OpenAI Service<br />
integriert. Mit der neuen Technik möchte das<br />
Unternehmen “seinen Beschäftigten die Nutzung<br />
digitaler Technologien mit einem Höchstmaß an Datenschutz und umfassenden<br />
Sicherheitskontrollen” ermöglichen. Angeboten werden den<br />
Mitarbeitenden ebenfalls Schulungen und Weiterbildungen zu digitalen<br />
Kompetenzen, beispielsweise die Sidel Hyperautomation Academy.<br />
www.sidel.com<br />
5,32 MRD<br />
Kubikmeter Wasser haben im<br />
Jahr 2022 die öffentlichen Wasserversorger<br />
in Deutschland aus<br />
der Natur gewonnen. Die Menge<br />
würde ein Olympiaschwimmbecken<br />
2 Millionen Mal füllen.<br />
Quelle: Destatis<br />
VERDER HAT SAUERMANN ÜBERNOMMEN<br />
Verder, ein Anbieter von Pumpen- und wissenschaftlichen Lösungen, gab die Übernahme von Sauermann<br />
bekannt. Das Know-how von Sauermann im Bereich der HVACR-Technologien (Heating, ventilation, and air<br />
conditioning), insbesondere bei Kondensatabfuhrpumpen und Instrumenten zur Messung und Regelung der<br />
Luftqualität, ergänzt nun das Lösungsangebot von Verder.<br />
www.verderliquids.com<br />
Connect<br />
your Field.<br />
pepperl-fuchs.com/<br />
ir-industrialcommunication<br />
Industrielle Kommunikationin<br />
Prozessanlagen.Mit intelligenten<br />
Lösungen vonPepperl+Fuchs.
RADARSENSOR FÜR SICHEREN BETRIEB<br />
WENN ES IM PROZESS<br />
HEISS HERGEHT
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
Wenn Prozesse auf dem Acker beginnen und im<br />
Reinraum enden, ist das wahrlich ein langer<br />
Weg. Dementsprechend gilt es sowohl mit<br />
sandbehafteten Rohstoffen umzugehen als<br />
auch die Hygienerichtlinien der EG1935/2004-<br />
Vorgaben zu beachten. Ein Radarsensor aus<br />
Schiltach passt sich an die unterschiedlichsten<br />
Anforderungen an und liefert davon unberührt<br />
zuverlässige Messergebnisse.<br />
Das Unternehmen Cosucra wurde 1852 in Warcoing, in<br />
der wallonischen Region Picardie, gegründet und war<br />
ursprünglich in der Zuckerproduktion tätig. In den letzten<br />
zwanzig Jahren hat die Gruppe einen tiefgreifenden<br />
Wandel vollzogen und sich zu einem führenden Unternehmen<br />
in der Produktion von pflanzlichen Inhaltsstoffen natürlichen<br />
Ursprungs entwickelt. Ihre Produkte werden aus Chicorée und<br />
Erbsen gewonnen und sind für die Lebensmittel- sowie Ernährungs-Gesundheitsmärkte<br />
weltweit bestimmt.<br />
Startpunkt für den Prozess sind die Felder, auf denen Chicorée<br />
und Erbsen wachsen. Diese durchlaufen im Laufe des Prozesses<br />
mehrere Verarbeitungsstufen, bis sie als fertige Produkte in der<br />
ganzen Welt vertrieben werden.<br />
Dabei verarbeitet das Unternehmen die sandhaltigen Rohstoffe<br />
unter Einhaltung der Hygienevorschriften. Auch unter diesen<br />
Bedingungen sorgt der Vegapuls C 21 für die einwandfreie<br />
Funktion eines rotierenden Filters. Der Radarsensor passt sich<br />
allen Anforderungen an und liefert zuverlässig und störungsfrei<br />
Ergebnisse. Das Cosucra-Verfahren zur Herstellung von Inulin,<br />
der Faser der Zichorienwurzel, erfüllt die Anforderungen der EG<br />
1935/2004 und EHEDG.<br />
DAS GUTE LIEGT SO NAH<br />
Seit jeher hat sich Cosucra dem sorgfältigen Umgang mit Rohstoffen<br />
und der Optimierung der Energieeffizienz verschrieben.<br />
So wachsen die geernteten Erbsen und Zichorien praktisch vor<br />
der eigenen Haustür. Die neue Produktionslinie für Erbsenprotein<br />
wurde ebenfalls mit Blick auf die Umwelt konzipiert; von den<br />
Abwasseraufbereitungsanlagen über den effizienten Einsatz von<br />
Filtern bis hin zur Nutzung von Biogas aus der Kläranlage wurde<br />
alles in diesem Sinne konzipiert.<br />
WERTVOLLE INHALTSSTOFFE<br />
Erbsen enthalten bis zu 25 % Eiweiß, viele Aminosäuren und ihre<br />
Zellwandfaser ist ein natürlicher, funktioneller Bestandteil von<br />
Ballaststoffen. Zichorien oder die gemeine Wegwarte gibt es in<br />
zwei Varianten, einmal als Salat (hier ist sie als Chicorée bekannt)<br />
und zum anderen als Wurzelzichorie. Letztere besteht hauptsächlich<br />
aus Wasser, Fruchtfleisch sowie unlöslichen Zuckern<br />
und enthält etwa 16 % Inulin. Inulin wiederum ist ein natürlicher<br />
Ballaststoff, der in der Lebensmittelherstellung verwendet wird,<br />
um die Textur und den Geschmack zu verbessern, aber auch viele<br />
ernährungsphysiologische Vorteile bietet. So wird Inulin als<br />
Stärke ersatz in der Therapie von Diabetes mellitus eingesetzt.<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> <strong>11</strong>
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
02<br />
01 Abstand für die Dicke: Um die Sandschicht ständig im Blick zu<br />
behalten, muss der Abstand zwischen Sensor und Rotationsfilter<br />
exakt stimmen<br />
01<br />
02 Abrasive Medien, höchste Hygieneanforderungen: Trotz dieser<br />
Bedingungen liefert der Sensor einwandfreie Messergebnisse am<br />
rotierenden Filter<br />
VOM ACKER IN DEN REINRAUM<br />
Die ersten Schritte bei der Gewinnung von Inulin erinnern an die<br />
Verarbeitung von Zuckerrüben. So wird Inulin durch ein schonendes<br />
Heißwasserverfahren gewonnen. Diese flüssige aufkonzentrierte<br />
Lösung aus der Zichorienwurzel wird dann zu Ballaststoffen<br />
in flüssiger oder pulverförmiger Form weiterverarbeitet.<br />
Vincent Vercamst, Wartungsleiter, Abteilung Elektrizität und<br />
Instrumentierung bei Cosucra, nennt die wichtigsten Herausforderungen<br />
in der Produktion: „Auf unserem Gelände finden sich<br />
eigentlich alle anspruchsvollen Umgebungen, die man sich vorstellen<br />
kann. Die Prozesse sind entweder draußen, staubig, aggressiv<br />
oder eben im Reinraum. Wir haben Prozesse, die bei<br />
Überdruck oder bei Unterdruck funktionieren. Bei einigen Prozessen<br />
haben wir es mit starken Vibrationen zu tun oder es handelt<br />
sich um ATEX-Umgebungen. Demzufolge müssen alle Messgeräte<br />
die ATEX-Richtlinie, aber auch die Vorgaben durch die<br />
EG1935/2004 oder EHEDG erfüllen.“<br />
HEISSE PROZESSE ERFORDERN<br />
ROBUSTE SENSOREN<br />
Seit über 25 Jahren trägt Vega mit seinen Messgeräten zu einer sicheren<br />
Produktion bei und ist mit den verschiedensten Sensoren<br />
im Werk Warcoing vertreten, etwa mit Vegason, Vegacap, Vegadif,<br />
Vegabar oder Vegator. Vercamst fasst die Gründe zusammen, die<br />
den Ausschlag für die Schiltacher Sensoren gaben: „Unschlagbares<br />
Preis-/Leistungsverhältnis, geringer Wartungsaufwand, eine<br />
hohe Langzeitzuverlässigkeit und eine unglaubliche Robustheit.“<br />
Ganz neu dabei ist das kompakte Radarfüllstandmessgerät<br />
Vegapuls C 21. Dieses kommt bei der Herstellung von Inulin<br />
zum Einsatz. Dieser Prozess gliedert sich in die folgenden Verarbeitungsschritte:<br />
Waschen – Reiben – Filtrieren – Eindampfen –<br />
Absacken und Lagern. Dabei sind Temperaturen bis zu 90 °C an<br />
der Tagesordnung.<br />
EINSATZ IM ROTATIONSFILTER<br />
DAS RADARFÜLLSTANDMESS GERÄT<br />
KOMMT BEI DER HERSTELLUNG<br />
VON INULIN ZUM EINSATZ<br />
Das berührungslose Radarfüllstandmessgerät eignet sich für einfache<br />
Anwendungen, in denen dennoch eine hohe Schutzart erforderlich<br />
ist. Der Filtrationsprozess ist solch eine typische Anwendung,<br />
die Genauigkeit und Robustheit vom Sensor fordert.<br />
Hierbei dreht sich ein Rotationsfilter in einem mit Wasser und<br />
Sand gefüllten Trog, mit Hilfe einer Vakuumpumpe wird der<br />
Sand am Umfang des Filters abgesaugt.<br />
Die Vakuumpumpe läuft während des gesamten Sandauffangprozesses.<br />
Der Trog wird entleert und anschließend wieder mit<br />
dem zu filternden Produkt gefüllt. „Auf diese Weise werden die<br />
Verunreinigungen in unseren Produkten durch den Sand herausgefiltert“,<br />
erklärt Vercamst. Dabei misst der Vega-Sensor zunächst<br />
den Abstand zwischen dem Sensor und dem leeren Filter<br />
– dieser ist quasi der Nullpunkt. Während des Filtrationsprozesses<br />
misst der Vegapuls C 21 kontinuierlich die Dicke der<br />
Sandschicht an der Außenseite des Rotationsfilters. „Wir analysieren<br />
den Abstand zwischen Sensor und Rotationsfilter. Damit<br />
überprüfen wir ständig die Sanddicke im kritischen Bereich.<br />
Denn die Dicke des Sandaufbaus beeinflusst die Filtrationsqualität<br />
des Produktes“, meint Verdamst. „In der Vergangenheit<br />
hatten wir immer wieder Probleme mit der Sandstabilität, was<br />
jedes Mal hohe Kosten um die 8.000 Euro verursacht hat. Nun<br />
kann dank des Vega-Sensors der Filtrationsprozess sehr genau<br />
gesteuert werden“, fasst der Wartungsleiter die Aufgabe des<br />
Sensors zusammen.<br />
12 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de
03 Für optimale<br />
Produktqualität: Der<br />
Radarsensor überwacht<br />
kontinuierlich die Dicke<br />
der Sandschicht an<br />
der Außenseite des<br />
Rotationsfilters<br />
KONTROLLBLICK ERSETZT<br />
Für den Vegapuls C 21 spricht, dass er exakte Messergebnisse<br />
unabhängig vom Medium oder den Prozess- und Umgebungsbedingungen<br />
liefert. Neben der 80 GHz-Radartechnologie ist es vor<br />
allem der optimierten Signalverarbeitung zu verdanken, dass<br />
quasi rund um die Uhr zuverlässige Messwerte geliefert werden.<br />
Durch die hohe Fokussierung der 80 GHz-Technologie lässt sich<br />
der Radarstrahl fast punktgenau auf das zu messende Medium<br />
ausrichten. Störungen, etwa durch Anhaftungen am Antennensystem,<br />
werden einfach ausgeblendet. Gleichzeitig ist der Sensor<br />
so klein, dass er überall installiert werden kann. Ein Vorteil, der<br />
gerade an älteren, gewachsenen Standorten sehr geschätzt wird.<br />
Bislang wurde der Filtrationsprozess in der Chicorée-Anlage<br />
meist visuell durch die Bediener überwacht. „Wir hatten es auch<br />
mit der Laser- oder Ultraschalltechnologie versucht, allerdings<br />
ließ die Zuverlässigkeit zu wünschen übrig. Auch Geräte anderer<br />
Hersteller kamen mit den Anforderungen des Prozesses nicht zurecht“,<br />
erinnert sich Vercamst. Erst mit dem kompakten Vegapuls<br />
C 21 kam Ruhe in puncto Messgenauigkeit, Zuverlässigkeit und<br />
Wiederholbarkeit in den Prozess. Auch seine Beständigkeit gegen<br />
Dampf und Spritzwasser überzeugte das Team um Vercamst.<br />
Installiert war der neue Sensor dank Bluetooth und der intuitiven<br />
Bedienstruktur schnell. Gerade in rauen Umgebungen, im<br />
Ex-Bereich oder an schlecht zugänglichen Messorten werden Parametrierung,<br />
Anzeige und Diagnose durch Bluetooth erheblich<br />
erleichtert. Über die Eingabe der Seriennummer lassen sich zu-<br />
dem alle relevanten Informationen zum Vega-Gerät abrufen.<br />
Dies erleichtert spätere Wartungsaufgaben. Ein Konzept, das<br />
Vercamst auch bei anderen Messstellen überzeugt: „Inzwischen<br />
ersetzen wir nach und nach unzuverlässige Sensoren durch<br />
Vega-Geräte, wo immer es sich anbietet.“<br />
Bilder: Vega<br />
www.vega.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
VEGA Grieshaber KG<br />
Am Hohenstein <strong>11</strong>3, 77761 Schiltach<br />
Tel. 07836 500<br />
E-Mail: info.de@vega.com<br />
ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />
bit.ly/3B3wEw2<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> 13
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
Mit richtigem Maß: Station zur Dosierung<br />
der fertigen Polymerlösung<br />
ABWASSERBEHANDLUNG<br />
POLYMERE EFFIZIENT DOSIEREN<br />
In einem Klärwerk sind seit mehreren Jahren fünf Polyrex-Anlagen im<br />
Einsatz. Sie dosieren die Polymerlösungen in der vierten Reinigungsstufe<br />
sowie bei der Eindickung des Klärschlamms. Zeit für ein Resümee.<br />
Im zentralen Klärwerk bei Sandhofen (Mannheim) werden pro<br />
Tag durchschnittlich 81 000 m3 Abwasser gereinigt. Zur Entfernung<br />
von Schadstoffen durchläuft das Abwasser innerhalb<br />
von 24 Stunden eine mehrstufige mechanische und biologische<br />
Behandlung. Bereits im Jahr 2015 erfolgte der Neubau der<br />
vierten Reinigungsstufe. Bevor das mit Pulveraktivkohle behandelte<br />
Abwasser in ein Absetzbecken geleitet wird, werden zur<br />
besseren und schnelleren Sedimentation ein Fällmittel und ein<br />
Flockungshilfsmittel (Polymer) zudosiert. Dafür kommen zwei<br />
Polyrex-Anlagen des Unternehmens Prominent zum Einsatz.<br />
Vier Jahre später wurden dann die vorhandenen Anlagen zur<br />
Unterstützung der Schlammentwässerung altersbedingt ersetzt.<br />
Zur Eindickung des Klärschlamms wird dabei die Polymerlösung<br />
vor den Überschuss-/Frischschlammzentrifugen zudosiert.<br />
Aufgrund der positiven Erfahrungen mit den beiden ersten Polyrex-Systemen<br />
entschieden sich die Verantwortlichen der Stadt<br />
Mannheim für drei weitere Anlagen gleichen Typs.<br />
DURCHDACHT UND EFFIZIENT<br />
Mit den Anlagen für unterschiedliche Leistungsbereiche lassen<br />
sich flüssige und pulverförmige Polymere verarbeiten und einsetzen.<br />
Sie eignen sich somit für unterschiedliche Anwendungen wie<br />
im Klärwerk Mannheim und sind in die übergeordnete SPS des<br />
Kunden integrierbar. Die Doppelstock-Ansetzstation besteht aus<br />
der Förder- und Mischeinheit und den beiden Edelstahlbehältern.<br />
Der obere Behälter ist der Ansetz-/Reifebehälter, der untere ist für<br />
die Bevorratung der fertigen Polymerlösung. Das Pulverpolymer<br />
wird über ein BigBag-Entleerungssystem (einen Vakuumförderer)<br />
in den Pulverdosierer mit zwei Förderschnecken transportiert<br />
und in der darunter liegenden Mischeinheit mit Wasser in drei<br />
Stufen vermischt. Die Lösung wird durch den Wasserdruck des<br />
Verdünnungswassers in den oberen Behälter gefördert. Hier kann<br />
die Polymerlösung komplett ausreifen, ein Kurzschlusseffekt wird<br />
vermieden. Nach Ablauf der Reifezeit kann die Lösung über das<br />
Motorventil in den unteren Vorratsbehälter umgefüllt werden.<br />
PRÄZISE DOSIERANLAGEN<br />
Nach der Installation wurden Ende April 2016 die beiden ersten<br />
Polyrex-Anlagen in Betrieb genommen. Sie stellen die erforderliche<br />
Polymerlösung mit der exakt vorgegebenen Konzentration her. Die<br />
präzise Dosierung übernehmen Pumpen ebenfalls aus dem Hause<br />
Prominent. Die Sedimentation in der vierten Reinigungsstufe im<br />
Klärwerk wird so wirkungsvoll unterstützt. Ab Anfang 2020 sorgen<br />
drei weitere Polyrex-Systeme mit gleicher Verfahrensweise für eine<br />
zuverlässige Eindickung des Klärschlamms. Hierbei lässt sich für<br />
eine größere Flexibilität hinsichtlich der Polymerverfügbarkeit neben<br />
pulverförmigem auch flüssiges Polymer verwenden.<br />
Bilder: EBS Mannheim<br />
www.prominent.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
ProMinent GmbH<br />
69123 Heidelberg<br />
E-Mail: info@prominent.com<br />
14 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de
Standards<br />
Edelstahl 1.4571<br />
Höchste Präzision<br />
Zulassungen & Normen<br />
Hohe Verfügbarbeit<br />
Einsatzgebiete<br />
Wasser- & Schiffsbau<br />
Bahntechnologie<br />
Offshore-Technik<br />
Maschinenbau<br />
PH Industrie-Hydraulik GmbH & Co. KG<br />
Wuppermannshof 8, 58256 Ennepetal, Germany<br />
Tel. +49 (0) 2339 6021, Fax +49 (0) 2339 4501<br />
info@ph-hydraulik.de, www.ph-hydraulik.de<br />
MIT SICHERHEIT.<br />
EDELSTAHL VERBINDUNGSTECHNIK<br />
VON PH.<br />
PH Katalog<br />
als App für<br />
Android<br />
oder Ipad
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
TRINKWASSERDICHTUNGEN<br />
DIE RICHTIGE<br />
RISIKOGRUPPE<br />
Die Diskussion um die richtigen Lösungen für Anforderungen an<br />
trinkwasserberührende Bauteile nimmt Fahrt auf. Welche für<br />
Trinkwasser am besten geeignet sind, zeigt dieser Beitrag.<br />
Das Dichtungsmaterial<br />
ist nach neuer<br />
Elastomer-Leitlinie für<br />
Kalt- und Heißwasser<br />
gefertigt<br />
Trinkwasser ist Wasser für den menschlichen Bedarf. Es ist<br />
das wichtigste Lebensmittel und lässt sich nicht ersetzen.<br />
Per Definition ist es Wasser, das zum Trinken, Kochen, zur<br />
Zubereitung von Speisen und Getränken sowie zur Reinigung<br />
von Gegenständen, die bestimmungsgemäß mit Lebensmitteln<br />
in Berührung kommen, bestimmt ist.<br />
Neben vielen Faserweichstoff-Dichtungsmaterialien der<br />
Klingersil-Serie mit einer EU 1935/2004 Konformität, dem Quantum,<br />
welches zusätzlich FDA konform ist, und dem PTFE-Dich-<br />
tungsmaterial der Top-Chem-Serie, die ebenfalls Konformitäten<br />
gemäß EU 1935/2004 und FDA haben, bietet Klinger mit der<br />
C-4240 ein nach der KTW-BWGL konformes FA Dichtungsmaterial<br />
an, wie es für den Einsatz in Trinkwasser nach dem Ende der<br />
Übergangsfrist am 01.03.2025 verpflichtend ist.<br />
Dichtungsmaterialien werden den Risikogruppen P2 (< 10 %)<br />
und P3 (< 1 %) zugeordnet. Hierbei ist zu beachten, dass bei der<br />
Verwendung einer nach Risikogruppe P3 bewertenden Dichtung<br />
immer das Verhältnis der Kontaktoberfläche der Dichtung zur<br />
MEINUNG DER REDAKTION<br />
Wir alle erwarten sauberes Wasser. In Deutschland kommt das sogar<br />
aus einem profanen Wasserhahn und eignet sich als Trinkwasser. Wer<br />
an das saubere Nass denkt, hat das Bild einer Kläranlage vor Augen und<br />
liegt damit natürlich richtig. Aber das geklärte Produkt muss nun durch<br />
diverse Leitungen, manchmal auch Schläuche, zum Verbraucher und<br />
Konsumenten. Damit es sauber bleibt und immer noch in Trinkwasserqualität<br />
bei uns ankommt, muss der Kontakt vom wertvollen Nass zu<br />
den Bauteilen auch „sauber“ sein. Aber weil sich nun mal eine Trinkwasserleitung<br />
nicht aus einem Stück fertigen lässt, sind Dichtungen<br />
unabdingbar. Somit sorgt auch bei diesen Bauteilen die richtige<br />
Materialauswahl für ein sauberes Produkt. Wohl bekomms!<br />
GUIDO MATTHES, Chefredakteur<br />
16 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de
Kontaktoberfläche des gesamten Bauteils nachgewiesen werden<br />
muss. Dieser Nachweis entfällt bei der Verwendung von Dichtungsmaterialien<br />
wie der Klingersil C-4240, die nach Risikogruppe<br />
P2 konform sind.<br />
BEISPIEL WASSERZÄHLER<br />
REMBE®<br />
Druckentlastung<br />
und<br />
Explosionsschutz.<br />
ZENTRAL FÜR DIE UMSTELLUNG<br />
AUF DIE KTW-BWGL SIND DIE<br />
SOGENANNTEN RISIKOGRUPPEN<br />
P1 BIS P4 (KONTAKTFLÄCHE)<br />
Ein Standardgerät ist von Anschluss zu Anschluss etwa 15 cm<br />
lang. Im Rohr sitzt der Impeller, der das Zählwerk antreibt oder<br />
die Impulse für die digitale Anzeige liefert. Wird nun an jeder Seite<br />
eine übliche Verschraubungsdichtung von 2 mm Dicke eingebaut,<br />
sind das zusammen 4 mm. Wenn man von einem gleichbleibenden<br />
Rohrdurchmesser innerhalb des Wasserzählers ausgeht,<br />
müsste das Bauteil mindestens 40 cm lang sein (!), um unter<br />
1 % Oberflächenanteil des gesamten Bauteils zu kommen. Sind<br />
die Bauteile geometrisch komplexer und mit Ventilen und Krümmern<br />
versehen, können für den Konstrukteur erhebliche Schwierigkeiten<br />
entstehen, das Verhältnis zwischen trinkwasserberührter<br />
Dichtungs- zu Bauteiloberfläche von unter 1 % einzuhalten.<br />
Diese Probleme lassen sich umgehen, wenn ein Dichtungsmaterial<br />
eingesetzt wird, das der Risikoklasse P2 entspricht. Die<br />
Dichtungsplatte Klingersil C-4240 bietet diese Lösung. Das Dichtungsmaterial<br />
wird ausschließlich aus Rohstoffen hergestellt, die<br />
über die Positivliste 1 des UBA bewertet, freigegeben und zugelassen<br />
sind. Sie wird von der Stanzmaschine in den passenden<br />
Abmessungen zu Verschraubungsdichtungen, Dichtungen für<br />
DIN-Flansche oder auch als Gehäusedichtung in verschiedensten<br />
Formen verarbeitet und stellt damit laut Klinger die Rundum-Sorglos-Dichtung<br />
für den Einsatzzweck im Trinkwasser dar.<br />
Aufbauend auf der Grundlage der bestehenden KTW-BWGL-<br />
(Risikoklasse P2) und WRAS-Zertifizierung für die Trinkwasserdichtung<br />
C-4240, hat der Hersteller nun auch die französische<br />
ACS-Zertifizierung sowohl für Kalt- als auch für Heißwasseranwendungen<br />
erhalten.<br />
Bilder: Klinger, mashe – stock.adobe.com<br />
www.klinger.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
KLINGER GmbH<br />
Tel. 06126 40160<br />
Email: mail@klinger.de<br />
REMBE ® GmbH Safety+Control<br />
Gallbergweg 21<br />
59929 Brilon, Germany<br />
T +49 2961 7405-0<br />
hello@rembe.de<br />
© REMBE® | All rights reserved
HOPFENEXTRAKT DOSIEREN<br />
DURCHFLUSSMESSUNG<br />
BEI SCHWIERIGEN MEDIEN<br />
Ein SAW-Durchflussmesser hat in einer<br />
Machbarkeitsstudie bei einem bekannten<br />
Getränkehersteller seine Tauglichkeit für die<br />
Hopfenextrakt-Dosierung aufgezeigt. Für alle,<br />
die modernisieren und dokumentieren müssen,<br />
welche Mengen an Extrakt dem Sud zugeführt<br />
wurde, kann das Gerät eine Lösung darstellen.<br />
Bei Prozessen in der Pharma- und Biotechnologie sowie in<br />
Lebensmittel- und Getränkeindustrie ist die Messung von<br />
Durchfluss, Temperatur oder Konzentration verschiedener<br />
Medien wichtig für eine gleichbleibende Produktqualität.<br />
Durchflussmesser, die nach dem SAW-Verfahren arbeiten,<br />
bieten viele Möglichkeiten: Außer Durchfluss und Konzentration<br />
liefern sie zusätzliche Messwerte wie die Medientemperatur,<br />
erkennen Verunreinigungen und arbeiten wartungsfrei, was die<br />
Betriebskosten reduzieren kann. Auch bei sehr zähflüssigen,<br />
sirupartigen oder breiigen Medien funktionieren sie zuverlässig.<br />
Ein Beispiel ist Hopfenextrakt, das vor allem große Brauereien<br />
wie Oettinger Getränke bei der Bierproduktion verwenden.<br />
BITTER MACHT SELIG<br />
Die Menge des Hopfenextrakts, die dem Sud zugeführt wird, entscheidet<br />
darüber, wie viele Bittereinheiten ein Bier hat. Die Maß-<br />
einheit IBU (International Bitterness Unit) entspricht zwar nicht<br />
unbedingt der real geschmeckten Bitterkeit eines Biers, da diese<br />
durch viele weitere Stoffe beeinflusst wird, muss aber je nach<br />
Biersorte bestimmte Werte aufweisen. Hopfenextrakt gilt es deshalb<br />
während des Brauprozesses möglichst präzise zu dosieren.<br />
Eine der gängigen Methoden, die Menge des Hopfenextrakts<br />
über das Volumen der Dosierpumpe und die Anzahl der Hübe<br />
zu bestimmen, ist jedoch fehleranfällig. Die Pumpe verhält sich<br />
dabei eher wie ein Schätzeisen, denn sie zählt die Hübe auch<br />
dann mit, wenn sie einmal leerlaufen sollte.<br />
Die daraus resultierenden Abweichungen der Bittereinheiten<br />
bemerkt man meistens erst bei der Analyse des fertigen Produkts.<br />
Dann muss der Braumeister aufwendig nachbessern. Die Charge<br />
wird zurückgehalten, neues Bier mit ausgleichenden Bittereinheiten<br />
gebraut und mit dem alten Braugut verschnitten. Das<br />
Nachziehen der Dokumentation sorgt ebenfalls für Mehrarbeit.<br />
Alternative Messmethoden sind deshalb sinnvoll; sie zu finden ist<br />
jedoch nicht einfach. Magnetisch-induktive Sensoren beispielsweise<br />
scheiden von vornherein aus, weil Hopfenextrakt elektrisch<br />
nicht leitfähig ist; für Durchflussmesser mit Flügelrädern ist<br />
das Medium zu zähflüssig. Bleiben Durchflussmesser, die das<br />
Coriolis-Prinzip nutzen. Diese sind allerdings teuer, meist auch<br />
recht schwer und verbrauchen vergleichsweise viel Energie.<br />
Um Brauereien für Modernisierungen oder Umrüstungen eine<br />
praxisgerechte Alternative bieten zu können, brachte Bürkert<br />
Fluid Control Systems gemeinsam mit Oettinger Getränke am<br />
Standort Braunschweig eine Machbarkeitsstudie an den Start:<br />
Die Fluidikexperten schlugen vor, für die Dosierung und Messung<br />
von Hopfenextrakt vor dem Zulauf zur Würzpfanne einen<br />
SAW-Durchflussmesser zu installieren und im praktischen Ein-<br />
18 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
satz ausgiebig zu testen. Eine technische Notwendigkeit dafür<br />
gab es nicht. Der Getränkehersteller war mit seiner vorhandenen<br />
Dosierungslösung zufrieden. Philipp Zoch, Braumeister in<br />
Braunschweig meint: „Wir sind grundsätzlich immer an neuen<br />
technischen Möglichkeiten interessiert, denn nur mit moderner<br />
Automatisierungstechnik gelingt es, unter Berücksichtigung ökonomischer<br />
Aspekte eine hohe Produktqualität zu gewährleisten.“<br />
Zudem waren Einbau und Inbetriebnahme unkompliziert.<br />
MACHBARKEITSSTUDIE ABGESCHLOSSEN<br />
Der eingesetzte Flowave Durchflussmesser arbeitet nach dem<br />
SAW-Verfahren (Surface Acoustic Waves). Das hat den Vorteil,<br />
dass es keinerlei Einbauten oder Verengungen und damit auch<br />
keine Toträume im Messrohr gibt. Zudem wird ohne jeden Kontakt<br />
zwischen Sensorelementen und Medium gemessen. Es entstehen<br />
keine Fluideinwirkungen auf die Sensorelemente. Das<br />
Messrohr verhält sich genauso wie ein gerades Stück der Rohrleitung,<br />
es kann sich nichts festsetzen. Die Nennweite des Gerätes<br />
wurde dazu an die Verrohrung der Applikation angepasst (DN 15).<br />
Das komplett aus Edelstahl gefertigte Durchflussmessgerät misst<br />
den Volumendurchfluss mit einer Genauigkeit von +/- 0,4 % des<br />
Messwerts. Die Temperatur wird gleichzeitig mit einer Genauigkeit<br />
von 1 °C gemessen. Die Daten des Durchflussmessers lassen<br />
sich dann für die Dokumentation und Qualitätsüberwachung<br />
nutzen. Die dreijährige Testphase ist mittlerweile abgeschlossen<br />
und der Flowave hat sich bei der Dosierung und Messung des<br />
Hopfenextrakts im praktischen Einsatz bewährt. Philipp Zoch ist<br />
sich sicher: „Alle Getränkehersteller, die ihre Hopfenextrakt-Dosierung<br />
modernisieren wollen und dokumentieren müssen, welche<br />
Mengen an Hopfenextrakt dem Sud zugeführt wurden, sind<br />
mit dem SAW-Sensor von Bürkert gut beraten.“ Dabei könnte<br />
noch eine weitere Eigenschaft des Sensors interessant sein, wenn<br />
die Hopfenextrakt-Zuführung gereinigt wird: Er kann bei Bedarf<br />
schnell und mit hoher Genauigkeit einen Medienwechsel erkennen,<br />
somit zwischen Produkt, Reinigungsmedium und ihren<br />
Mischphasen unterscheiden.<br />
Die verschleißfreie kontinuierliche Konzentrationsmessung<br />
nach dem SAW-Prinzip bietet auch für andere Branchen interessante<br />
Möglichkeiten: Das gerade Messrohr ist gut geeignet für<br />
Applikationen mit hohen Hygieneanforderungen wie in der Phar-<br />
Philipp Zoch, Braumeister bei Öttinger am Standort Braunschweig:<br />
„Mit dem SAW-Sensor läuft sprichwörtlich alles bestens“<br />
ma-, Lebensmittel- oder Kosmetikindustrie. Die Geräte haben<br />
wahlweise eine digitale (M12-Stecker) oder alternativ eine analoge<br />
4...20 mA-Schnittstelle. Optional sind eine digitale Datenanzeige<br />
vor Ort und eine Ausführung mit ATEX-Zulassung verfügbar.<br />
Die Durchflussmesser gibt es für große Nennweiten bis<br />
DN 80, sie haben ein Eigengewicht von maximal 6 kg. Auch kleine<br />
Nennweiten bis DN 8 sind als Standard-Variante beispielsweise<br />
für Pharma- und Kosmetikanwendungen verfügbar.<br />
Bilder: Öttinger Getränke<br />
www.burkert.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
Bürkert GmbH & Co. KG<br />
74653 Ingelfingen<br />
E-Mail: info@burkert.com<br />
Der neue Maßstab in Sachen Effizienz und Flexibilität<br />
Schraubengebläse<br />
Volumenstrom 18 bis 105 m³/min, Druckdifferenz bis 1,1 bar<br />
• Synchron-Reluktanzmotor Vereint die Vorteile hocheffizienter Permanentmagnetund<br />
robuster Asynchron-Motoren<br />
• Innovatives Anlagendesign Ermöglicht bei der Serie FBS Side-by-Side-Aufstellung<br />
• Anschlussfertig Mit kompletter Steuerung und Frequenzumrichter<br />
bzw. Stern-Dreieck-Starter<br />
• Geräuscharmer Betrieb Durch effektive Schall- und Pulsationsdämpfung<br />
• CE- und EMV- Kennzeichnung Für minimalen Planungs- und Inbetriebnahmeaufwand<br />
Nürnberg I 26. – 28. November <strong>2024</strong> I Halle 4, Stand 335<br />
www.kaeser.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> 19
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
NAHINFRAROT-SPEKTROSKOPIE<br />
LICHTPRÜFUNG<br />
Die Anwendungen<br />
sind breit gefächert,<br />
deshalb sind die<br />
NIR-Spektrometer-<br />
Systeme modular<br />
aufgebaut<br />
Bei Nahrungsmitteln fordern Verbraucher eine<br />
gleichbleibende Qualität unter Berücksichtigung<br />
umweltschonender und ressourcenarmer<br />
Herstellung. Technische Kontrollmittel via Licht<br />
unterstützen dabei die Qualitätskontrolle.<br />
MEINUNG<br />
Wer kennt ihn nicht, den<br />
Kunden, der mit seinen<br />
Händen das Obst im<br />
Laden prüft. Auch wenn<br />
es nachvollziehbar ist,<br />
möchte ich nicht wissen,<br />
wie viel ungewaschene<br />
Finger da täglich im Spiel<br />
sind … Da ist mir eine<br />
Prüfung ohne Kontakt<br />
doch wesentlich lieber.<br />
GUIDO MATTHES<br />
Nahinfrarot-Analysesysteme (NIR-Analysegeräte) können<br />
bei der Qualitätskontrolle von Lebensmitteln das<br />
richtige Werkzeug sein. Sie ermöglichen zuverlässige<br />
und zerstörungsfreie Messungen ganz unterschiedlicher<br />
Inhaltsstoffe direkt in der Fertigungslinie, zum Beispiel bei<br />
Molkereiprodukten und Backwaren aber auch bei Süßwaren,<br />
Fleischprodukten oder Speiseölen.<br />
Die Analysen belegen dann beispielsweise, dass das Produkt<br />
der Rezeptur und auch der Inhaltsangabe auf dem Etikett entspricht<br />
und die gesetzlichen Vorgaben und Grenzwerte erfüllt<br />
sind. Gleichzeitig lassen sich Fehlproduktionen vermeiden, denn<br />
abweichende Qualitätsparameter werden sofort erkannt und<br />
nicht erst nach manueller Probenentnahme und traditioneller,<br />
zeitaufwendiger Laboranalyse. Weil die Anwendungen sehr breit<br />
gefächert sind, hat Polytec seine NIR-Spektrometer-Systememodular<br />
aufgebaut. So lassen sich diese flexibel den jeweilsgegebenen<br />
Produkt- oder Prozesseigenschaften individuell anpassen.<br />
Kombinationen aus Spektrometer, unterschiedlichen Messköpfen<br />
und verschiedenen Softwarepaketen ermöglichen es, eine<br />
optimierte Lösung für eine qualitative oder quantitative Inline-<br />
Analyse zusammenzustellen, die zuverlässige Messergebnisse in<br />
Echtzeit liefert.<br />
FUNKTIONSWEISE<br />
Die Nahinfrarot-Spektroskopie arbeitet mit Licht zwischen etwa<br />
800 und 2 500 nm Wellenlänge. Bei der Absorption von<br />
NIR-Strahlung werden Moleküle zu Schwingungen angeregt. Aus<br />
den reflektierten Spektren liest das System Informationen über<br />
die molekulare Zusammensetzung ab. Diese lassen sich dann sowohl<br />
zur Identifizierung (Fingerprint) als auch zur Quantifizierung<br />
von Substanzen nutzen.<br />
Ein Hauptvorteil der NIR-Spektroskopie ist dabei die einfache<br />
Handhabung, denn Licht lässt sich durch Luft oder Glasfasern<br />
fast überall hin transportieren. Außerdem können Spektrometer-<br />
Systeme entsprechend den jeweils gegebenen Produkt- oder<br />
Prozesseigenschaften individuell angepasst werden. Kalibriert<br />
wird das Spektrometer-System auf Basis der erzeugten NIR-Daten<br />
und einer Referenzanalyse im Labor. Mit dem chemometrischen<br />
Kalibrationsmodell ist das System dann in der Lage, jederzeit<br />
Proben mit unbekannter Konzentration auszuwerten.<br />
Bilder: Polytec<br />
www.polytec.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
Polytec GmbH<br />
Polytec-Platz 1-7, 76337 Waldbronn<br />
E-Mail: info@polytec.de<br />
20 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
ANZEIGE<br />
EINFACHES HANDLING UND HOHE PERFORMANCE<br />
In der modernen Tablettenproduktion sind die Anforderungen an<br />
Tablettierwerkzeuge aufgrund gestiegener Maschinenleistungen und<br />
höherer Produktionsvolumina deutlich gewachsen. Fette Compacting<br />
begegnet diesen Herausforderungen mit innovativen Werkstoff- und<br />
Beschichtungslösungen sowie einem umfassenden System zur<br />
Handhabung und Reinigung der Werkzeuge.<br />
Ein Highlight ist die neue Beschichtung „Chrome Nitride super glatt“<br />
(FCG-SCR), die durch ihre extrem feine Mikrostruktur die Klebeneigung<br />
reduziert und besonders hohe Verschleißfestigkeit selbst bei harten,<br />
grobkörnigen Substanzen bietet. Die Lösung ist für nahezu alle<br />
Tablettierwerkzeuge geeignet. Neben der Qualität der Werkzeuge spielt auch deren regelmäßige Pflege eine<br />
wesentliche Rolle für die langfristige Einsatzfähigkeit. Das System<br />
EasyCare von Fette Compacting automatisiert den Reinigungsprozess<br />
weitgehend und stellt sicher, dass die Werkzeuge gemäß den<br />
strengen Vorgaben der Guten Herstellungspraxis (GMP) behandelt<br />
werden. Das patentierte Koffersystem sorgt zudem für Sicherheit bei<br />
Transport und Lagerung.<br />
Insgesamt ermöglicht Fette Compacting durch diese kombinierten<br />
Lösungen und mit dem Wissen um das optimale Zusammenspiel<br />
aller Komponenten eine hohe Produktivität bei gleichzeitiger<br />
Reduktion des Pflegeaufwands. Mehr erfahren Sie auf der Webseite:<br />
www.fette-compacting.com<br />
DOSIERER FÜR MITTLEREN LEISTUNGSBEREICH<br />
Die Dosierkammer Feedos M von Gericke kombiniert laut Unternehmen eine gute<br />
Zugänglichkeit für eine einfache Reinigung und die Beseitigung von toten Ecken mit einer<br />
Form, die einen gleichmäßigen Materialfluss erreichen soll. Das ermöglicht den Einsatz in<br />
vielen anspruchsvollen Anwendungen, von hygienischen Anforderungen bis hin zu<br />
mittel- und schlecht fließenden Schüttgütern. Zudem verfügt der Dosierer über ein neues<br />
Dichtungskonzept. Durch den Einsatz von Lippendichtungen an den Antriebswellen des<br />
Dosierwerkzeuges und des Auflockerers ist die Zuführung selbst an den kritischen<br />
Schnittstellen zu den<br />
beweglichen Teilen<br />
technisch dicht. Dies<br />
macht das Gerät laut<br />
Hersteller zu einem<br />
geeigneten Dosiergerät<br />
auch in Industrien<br />
mit hohen OEL-Anforderungen<br />
oder der<br />
Notwendigkeit von<br />
WIP/CIP. Ein neu<br />
entwickelter Anschluss<br />
an den Behälter soll<br />
die Montage vereinfachen<br />
und gleichzeitig<br />
eine robuste und<br />
dichte Verbindung<br />
ermöglichen. Wie die<br />
anderen Dosierer vom<br />
Unternehmen lässt<br />
sich auch der Feedos M<br />
als volumetrisches<br />
oder gravimetrisches<br />
Gerät einsetzen.<br />
www.gerickegroup.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> 21
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
MIKROFLUIDISCHES<br />
ANALYSESYSTEM<br />
LABOR<br />
AM MANN<br />
Ein neues PCR-basiertes Nachweissystem ermöglicht es jetzt,<br />
direkt vor Ort festzustellen, ob schädliche Mikroorganismen<br />
im Produkt vorliegen. Die mikrofluidische Technologie gibt<br />
Antworten – ohne dass ein voll ausgestattetes Labor oder speziell<br />
geschultes Personal dafür erforderlich sind.<br />
Ein neues PCR-Analysesystem verhilft jetzt verschiedenen<br />
Industrien zu schnellerer Transparenz: Mit ihm können<br />
Mitarbeitende direkt vor Ort selbst Proben auf Bakterien<br />
oder Viren testen und müssen diese nicht mehr zeitaufwändig<br />
ins Labor schicken. Das System ersetzt dabei den kompletten<br />
Laborablauf von der Probe zum Ergebnis. Es besteht aus<br />
einem kleinen, einfach zu bedienenden Gerät sowie verschiedenen<br />
Kits – und liefert in unter 90 Minuten Ergebnisse.<br />
Entwickelt wurde es von Endress+Hauser Biosense, einem<br />
2021gegründeten Joint Venture von Endress+Hauser und dem<br />
Forschungs- und Entwicklungsdienstleister Hahn-Schickard mit<br />
Sitz im Freiburger Innovationszentrum Friz auf dem Campus der<br />
Technischen Fakultät der Universität Freiburg. Kerntechnologie<br />
des Systems ist die von Hahn-Schickard in das Joint-Venture eingebrachte<br />
zentrifugale Mikrofluidik. Sie ermöglicht es, mittels<br />
Zentrifugalkräften geringste Flüssigkeitsmengen auf kleinstem<br />
Raum zu steuern. „Dadurch können auf einem Detektionsmodul<br />
im Inneren des Gerätes komplette und komplexe Laborabläufe<br />
ERGEBNISSE IN UNTER 90 MINUTEN<br />
Dr. Nicholas Krohn, Geschäftsführer von Endress+Hauser<br />
Biosense, erklärt: „Der Gang ins Labor braucht Zeit,<br />
denn es sind etliche Schritt bis zum Ergebnis notwendig.<br />
Mit unserem neuen Verfahren können Mitarbeitende<br />
direkt vor Ort selbst Proben auf Bakterien oder Viren<br />
testen und müssen diese nicht mehr zeitaufwendig ins<br />
Labor schicken. Das System besteht aus einem kleinen,<br />
einfach zu bedienenden Gerät sowie verschiedenen<br />
Kits – und liefert in unter 90 Minuten Ergebnisse.“<br />
automatisch auf Knopfdruck und ohne manuelle Eingriffe fürs<br />
Reagenzienhandling stattfinden. In der medizinischen Diagnostik<br />
sind solche so genannten Lab-on-a-Disc-Anwendungen schon<br />
verbreitet. Uns ist es nun gelungen, sie auf die industrielle Prozessund<br />
Laborautomatisierung zu übertragen“, erklärt der Geschäftsführer<br />
Dr. Nicholas Krohn von Endress+Hauser Biosense.<br />
FOKUS AUF BENUTZERFREUNDLICHKEIT<br />
Auch die notwendige Probenvorbereitung vor der automatischen<br />
PCR-Analyse ist durch neue Methoden der Probenkonzentration<br />
einfach. Die entsprechenden Verfahren steuerte das zur<br />
Endress+Hauser Gruppe gehörende Unternehmen IST Innuscreen<br />
bei. „Da sie ohne Zentrifugation, Filtration oder Flockung<br />
auskommen, braucht es auch hier weder Spezialausrüstung noch<br />
-ausbildung. Jeder Mitarbeitende kann die Probe mit wenigen<br />
Handgriffen in nur fünf Minuten aufbereiten“, sagt Krohn. Diese<br />
wird dann in das mikrofluide Einweg-Detektionsmodul übertragen,<br />
das alle für den Ablauf notwendigen Reagenzien enthält.<br />
Das scheibenförmige Modul wird anschließend in das Verarbeitungsgerät<br />
Baboo gegeben. Das Gerät führt automatisch eine<br />
DNA- oder RNA-Extraktion mit anschließender Multiplex-Real-<br />
Time-PCR durch. Durch schnelle Rotationsbewegungen entstehende<br />
Zentrifugalkräfte steuern dabei den Transport der Flüssigkeit<br />
durch die Modulkanäle in Reaktions- und Analysekammern.<br />
Integrierte Analyse-Algorithmen interpretieren am Ende die<br />
PCR-Ergebnisse und zeigen sie auf dem Gerätedisplay an. Eine<br />
manuelle Dateninterpretation ist nicht erforderlich.<br />
EIN GERÄT, UNZÄHLIGE ANWENDUNGEN<br />
Für das universelle Verarbeitungsgerät Baboo bietet das Unternehmen<br />
aktuell rund zehn verschiedene applikationsspezifische<br />
22 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de
Kits vor allem für die Wasser-/Abwasser-Industrie aber auch für<br />
die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Ein Kit enthält jeweils<br />
alles zur Probenahme und -vorbereitung sowie die Detektionsmodule,<br />
die das Gerät intern verarbeitet. Betreiber von Kläranlagen<br />
können so einfließendes Wasser auf die Viruslast von<br />
SARS-CoV-2 oder nach der Klärung auf Enterobacter-Bakterien,<br />
Enterokokken und Escherichia Coli testen. Prozesswasser kann<br />
ebenfalls auf diese Bakterien untersucht werden sowie auf Listeria<br />
spp und Listera monocytogenes. Diese Keime können in Lebensmitteln<br />
vorkommen und finden sich auch im Umfeld von<br />
lebensmittelverarbeitenden Betrieben.<br />
BIERSCHÄDIGERN AUF DER SPUR<br />
In Brauereien spielen bakterielle Krankheitserreger bei der<br />
Qualitätssicherung eine untergeordnete Rolle. Denn anders als<br />
in Wasser vermehren sie sich im Bier wegen des niedrigen pH-<br />
Wertes, des hohen Alkoholgehalts, des hohen Kohlendioxid-<br />
Gehalts und der Hopfenbitterstoffe nicht. Allerdings gibt es andere,<br />
für den Menschen ungefährliche Bakterien, die sich an die<br />
Bedingungen angepasst haben: Diese so genannten Bierschädiger<br />
können im Laufe des Brauprozesses durch Rohstoffe, Anlagenteile<br />
oder beim Abfüllen ins Bier gelangen – und mit der<br />
Zeit dessen Qualität beeinträchtigen. Es schmeckt oder riecht<br />
dann anders, kann trüb und sauer oder durch schlechte Aromen<br />
ungenießbar werden. Mit dem Analysesystem können Brauereien<br />
Bierschädiger früh erkennen und so rechtzeitig die richtigen<br />
Gegenmaßnahmen treffen, um die Ausbreitung der Keime,<br />
den Verlust von Chargen oder gar Produktrückrufe zu verhindern.<br />
Verschiedene Kits ermöglichen die spezifische Identifikation<br />
von bis zu 18 bierschädigenden Bakterien sowie Hopfenresistenzgenen.<br />
Es kann starke Trübungen, Schleimbildung und<br />
Fehlaromen etwa durch die Erhöhung des Diacetylgehalts verursachen.<br />
Die Proben können aus Flüssig keiten oder von Oberflächen<br />
genommen werden.<br />
GROSSES POTENZIAL FÜR DIE ANALYTIK<br />
Krohn bilanziert: „Unser universelles System macht einfache,<br />
benutzerfreundliche molekularbiologische Analysen vor Ort<br />
möglich, ohne dass ein Labor benötigt wird. Die mikrofluidische<br />
Automatisierung verkürzt zudem die Zeit bis zum Ergebnis<br />
und beschleunigt die Entscheidungsfindung. Darüber hinaus<br />
behalten die Anwender während der gesamten Zeit die Kontrolle<br />
von der Probenahme zum Ergebnis. In Zukunft könnten noch<br />
viele weitere Parameter erfasst werden, zum Beispiel Pilze, multiresistente<br />
Erreger oder weitere respiratorische Erreger. Ebenfalls<br />
könnte das System in der Lebensmittelanalytik vielfältiger<br />
zum Einsatz kommen für den Nachweis von pathogenen Mikroorganismen,<br />
Allergenen, genetisch veränderten Organismen<br />
oder die Bestimmung von Tierarten.“ Aktuell arbeitet das Unternehmen<br />
im frühzeitigen und engen Austausch mit Kunden an<br />
weiteren Kits und damit an zusätzlichen Anwendungen.<br />
13TH INTERNATIONAL<br />
VALVE TRADE FAIR &<br />
CONFERENCE<br />
MAKE YOUR<br />
BUSINESS<br />
FLOW<br />
valveworldexpo.com<br />
Bilder: Endress + Hauser, romankrykh – stock.adobe.com<br />
www.endress.com<br />
Sponsored by:<br />
UNTERNEHMEN<br />
Endress+Hauser Deutschland<br />
Colmarer Straße 6, 79576 Weil am Rhein<br />
markus.ketterer@endress.com<br />
GET TICKETS<br />
NOW!
CO 2<br />
-RECYCLING<br />
TROCKENMITTEL<br />
FÜR GAS<br />
CO 2<br />
in einem effizienten Kosten-Nutzen-Verhältnis aus der Luft<br />
zu entfernen, gleicht einer Pionierarbeit. Einer Firma aus<br />
Eindhoven ist dies nun mit zwei Testmaschinen gelungen. Gemessen<br />
und erforscht wird dieses Verfahren mit drei verschiedenen Präzisionssensoren<br />
aus der Schweiz.<br />
Es ist schwierig CO 2<br />
auf eine Weise aus der Luft zu gewinnen,<br />
die praktikabel und erschwinglich ist. Der Firma Carbyon<br />
in Eindhoven ist dies gelungen. Seit 1,5 Jahren haben sie<br />
eine Maschine in Betrieb, die das kann. Die Erfindung basiert<br />
auf dem Dünnschichtmaterialien-Prinzip für Solarzellen<br />
von Hans de Neve, Halbleiterphysiker, Gründer und CEO von<br />
Carbyon. Sein Interesse am Thema CO 2<br />
-Abscheidung und den<br />
Möglichkeiten der nur ein Atom dünnen Schicht auf den Solarzellen<br />
führte zu dem Verfahren, das die Firma jetzt testet. Carbyon<br />
zeigt auf, wie es funktioniert CO 2<br />
aus der Luft zu gewinnen<br />
und welchen wichtigen Beitrag die Sensoren von Keller Druckmesstechnik<br />
dazu leisten.<br />
VIELVERSPRECHENDE TESTANLAGE<br />
Nach mehreren Jahren Arbeit mit kleineren Prüfvorrichtungen<br />
wurde vor 1,5 Jahren mit der Arbeit an den Maschinen begonnen,<br />
in denen das Verfahren seine Wirkung entfalten kann. Im Labor<br />
werden Proben verschiedener Materialzusammensetzungen in<br />
kleinem Maßstab gemessen. Das Geheimnis des Verfahrens von<br />
Carbyon liegt in der chemischen Komponente: dem Sorptionsmittel.<br />
Dies nimmt CO 2<br />
auf und gibt es kontrolliert wieder ab. Das<br />
bedeutet, das Gas lässt sich wiederverwenden, zum Beispiel zur<br />
Herstellung von grünem Paraffin.<br />
Bei dem System handelt es sich noch um eine Testanlage, in der<br />
Carbyon die Bedingungen ermitteln kann, unter denen das Sorp-<br />
tionsmittel am besten funktioniert. Die Ingenieure haben die Maschine<br />
modular aufgebaut, so dass sie mit verschiedenen Temperaturen,<br />
Drücken, Mengen und Sorptionsmitteln arbeiten kann.<br />
Die ganze Erfindung basiert auf der Forschung an Materialien<br />
für Solarzellen bei TNO (niederländische Organisation für Angewandte<br />
Naturwissenschaftliche Forschung). Die entwickelte<br />
Kombination von Carbyon, die selbstentworfene Anlage sowie<br />
das genau richtige Verhältnis des Sorptionsmittels, erbringen eine<br />
Leistung, die laut den Forschern aktuell noch von niemand<br />
anderem erzielt werden kann.<br />
Das Sorptionsmittel ist ein überraschend simples Material,<br />
das weithin verfügbar ist und es auch bleiben wird. Es wird häufig<br />
verwendet, um ausgelaufene Chemikalien, Schmiermittel,<br />
Farben, Heizöl oder Lösungsmittel zu binden und ihre toxische<br />
Wirkung damit zu neutralisieren. Sorptionsmittel sind also verschiedene<br />
flüssige oder feste Stoffe, die der Aufnahme anderer<br />
Stoffe dienen.<br />
Die Schwierigkeit liegt in dem porösen Trägermaterial, auf<br />
dem sich das Aufbringen einer hauchdünnen Schicht als komplizierter<br />
erwies als bei einem flachen Solarpanel. Dieses poröse<br />
Material ist notwendig, weil man eine große Oberfläche haben<br />
möchte, um möglichst viel CO 2<br />
aufzunehmen. Aktivkohle ist ein<br />
geeigneter Träger, denn ein Gramm Aktivkohle hat eine Oberfläche<br />
von 3000 m 2 . Die reaktive Schicht, bestehend aus Aminen<br />
oder Kaliumcarbonat, wird mit verschiedenen Verfahren auf den<br />
Kohlenstoff aufgebracht.<br />
24 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
01 Luuk van Voorst (re.) und Girmi Schouten, Datenwissenschaftler,<br />
testen zahlreiche Möglichkeiten, um das Sorptionsmittel zu erhitzen<br />
02 Beatrix Bos (vorne) und Luuk van Voorst ermitteln die<br />
Bedingungen, unter denen das Sorptionsmittel am besten funktioniert<br />
Beatrix Bos, Projektmanagerin bei Carbyon ist begeistert: „Die<br />
ersten zwei bis drei Jahre haben wir hauptsächlich mit der Forschung<br />
verbracht, jetzt testen wir die Anwendung und entwickeln<br />
die Maschine. Man kann uns als ein Deep-Tech-Unternehmen<br />
bezeichnen, denn es muss viel Zeit investiert werden, bevor<br />
man die Technologie zur Marktreife bringt. In der Zwischenzeit<br />
entstehen alle Arten von neuen Geschäftsmodellen, die den Prozess<br />
noch einmal beschleunigen können.“<br />
Die Erfassung ging vom Testaufbau im Gramm- zum Kilogrammmaßstab<br />
in der realen Maschine über. Die nächste Maschine<br />
wird nochmal hundertmal grösser sein, wofür die Hochleistungssensoren<br />
von Keller Druckmesstechnik aus der Schweiz benötigt<br />
werden. Der Testaufbau im Grammmaßstab arbeitete mit<br />
Flaschenluft. Das war notwendig, um stabile Testbedingungen zu<br />
erreichen. Jetzt, wo mit einer realen Maschine und Außenluft gearbeitet<br />
wird, hat das Projektteam zum ersten Mal alle Technologien<br />
in einer Maschine vereint und alles lässt sich messen. Dazu<br />
werden eine Menge Sensoren benötigt, schließlich handelt es sich<br />
immer noch um eine Forschungseinrichtung. „Da man beim Forschen<br />
nicht weiß, was man bei den Tests finden wird, will man so<br />
genau wie möglich testen“, erklärt Luuk van Voorst von Carbyon.<br />
SENSOREN FÜR MAXIMALE GENAUIGKEIT<br />
Carbyon verwendet verschiedene Sensoren der Serie 33X von<br />
Keller. Zwei Absolutdruck-Sensoren, die bis zu 1 bar messen sowie<br />
je einen Relativ- und Differenzdruck-Sensor. Sie messen damit<br />
den Druckabfall über das Sorptionsmittel sowie über den<br />
Staubfilter und schaffen so einen Sorptionsmittel-Kreislauf. Weiter<br />
gibt es einen Sensor vor der Vakuumpumpe und einen Absolutdruck-Sensor<br />
im Reaktor.<br />
Van Voorst half bei der Ausarbeitung der Spezifikationen und<br />
hat sich bewusst für Hochpräzisionsdruck-Transmitter entschieden,<br />
um Messfehler so klein wie möglich zu halten. Denn Messfehler<br />
summieren sich, deshalb muss jede Messung so genau wie<br />
möglich sein. Aber nicht nur die Genauigkeit ist besonders wichtig,<br />
auch die Lebensdauer ist von großer Bedeutung. Schließlich<br />
DIE AUFNAHME IM SORPTIONS-<br />
MITTEL BEDEUTET, DASS MAN DAS<br />
GAS WIEDERVERWENDEN KANN<br />
01<br />
02<br />
sind die Messbedingungen schwierig. Es gibt hohe CO 2<br />
-Konzentrationen,<br />
große Temperaturschwankungen und intensive Feuchtigkeit.<br />
Statement Martijn Smit, Verkaufsdirektor Keller Niederlande:<br />
„Durch die Selektion der Druckaufnehmer sowie einer digitalen<br />
Kompensationselektronik wird die Serie 33X mit der<br />
höchsten Präzision bis zu 0,05 %FS über den gesamten Temperaturbereich<br />
spezifiziert. Kalibrierlabors, die akkreditiert sind, attestieren<br />
nach den DKD-Richtlinien bei unseren Drucktransmittern<br />
eine Genauigkeit bis zu ± 0,01 %FS bei Raumtemperatur.“<br />
Van Voorst resümiert: „Es ist sehr schön, dass die Drucktransmitter<br />
der Serie 33X einen RS485 Modbus-Ausgang direkt am<br />
Sensor haben. Das ist für uns ideal, da man auf diese Weise nicht<br />
an Genauigkeit verliert und flexibel bleibt. Wir hatten ursprünglich<br />
drei Sensoren von Keller eingebaut und konnten mit dem<br />
RS485-Modul, ohne zusätzliche Anpassungen, einen vierten hinzufügen.<br />
Das ist ein großes Plus, denn wir wollen bei der Einrichtung<br />
flexibel sein.“ Carbyon ist seit 2023 in der Testphase und entwickelt<br />
ihre Maschinen stetig weiter, bis sie ihr Endziel erreicht<br />
haben. Zwei Testmaschinen sind betriebsbereit und eine dritte<br />
wird gerade gebaut. <strong>2024</strong> ist das Hauptziel die Informationen aus<br />
dem Output der Maschinen zu untersuchen. Was genau ist in<br />
dem abgeschiedenen CO 2<br />
enthalten und was kann damit gemacht<br />
werden? Die Beantwortung dieser zentralen Fragen eröffnet<br />
eine Welt voller neuer Möglichkeiten.<br />
Bei den bisher entwickelten Verfahren erfordert die Erhitzung<br />
der CO 2<br />
-Filter so viel Energie, dass das Recyclen noch keine Option<br />
ist, sondern finanziell nur die Entsorgung in Frage kommt. Mit<br />
der neuen Methode von Carbyon ist der Energieverbrauch um ein<br />
Vielfaches geringer und die Ausbeute bis zu zehn Mal höher.<br />
Letztendlich strebt das Unternehmen einen Preis von 50 Dollar<br />
pro Tonne CO 2<br />
an. Bei diesem Kostendach wird das gefilterte CO 2<br />
für die Herstellung erneuerbarer Kraftstoffe finanziell interessant.<br />
Bilder: Keller Druckmesstechnik, Bart van Overbeeke Fotografie<br />
www.keller-druck.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
KELLER Druckmesstechnik AG<br />
8404 Winterthur, Schweiz<br />
E-Mail: info@keller-druck.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> 25
ANTRIEBE BEI DER BIERPRODUKTION<br />
MODERNES BRAUEN<br />
Bild: Kloster Andechs/<br />
Thomas Einberger<br />
Für die gewünschte Steigerung der Produktionskapazität einer Klosterbrauerei<br />
mussten die Betreiber eine neue, energieeffiziente Anlage installieren. Das<br />
Projekt war seinerzeit die erste Anlage mit dezentraler Technik, die Antriebspezialisten<br />
aus Bruchsal für eine Brauerei in Deutschland installierten.<br />
Durch steigende Nachfrage nach Biergetränken kommen<br />
vorhandene Produktionskapazitäten irgendwann an ihre<br />
Grenzen. Deshalb verbessern und optimieren die Verantwortlichen<br />
der Andechser Brauerei die Anlagen fortlaufend<br />
durch moderne Methoden und Verfahren.<br />
Auch vor wenigen Jahren traf man wieder die Entscheidung, für<br />
eine höhere Produktionsleistung in neue, zeitgemäße Abfüll- und<br />
Transporttechnik zu investieren: Diesmal war, nach fast 30 Betriebsjahren,<br />
die Flaschenfüllerei an der Reihe. Dazu Stefan Müller,<br />
Leiter Betriebstechnik der Klosterbrauerei: „Die seinerzeit<br />
verbauten Komponenten waren nicht mehr auf dem Stand der<br />
Technik. Ein weiterer Fokus lag auf der Umweltverträglichkeit der<br />
Anlage, vor allem in Hinblick auf den Energieeinsatz. Innerhalb<br />
kürzester Zeit sollte der Umbau erfolgen, deshalb wurde für die<br />
Füllerei ein neues Gebäude errichtet.“<br />
BEIM AUTOMATISIERUNGSBAUKASTEN ...<br />
… Movi-C von SEW kommt laut Hersteller alles aus einer<br />
Hand. Mit dem Einsatz der Hardware sinkt die Komplexität,<br />
der Bauraum verringert sich und auch die Kosten. Man<br />
muss die Komponenten nur anschließen – untereinander<br />
verbinden sie sich per Plug and Play. Mit konfigurierbaren<br />
Geräten und durchgängiger Steuerungstechnik reduzieren<br />
sich die Gerätevarianten, ohne auf Funktionen zu verzichten:<br />
Von Sicherheit bis Robotik sind diese integriert, so<br />
bleibt die Vielfalt an realisierbaren Bewegungen erhalten.<br />
DEZENTRALE INSTALLATION<br />
Für den Neubau beauftragte die Klosterbrauerei Andechs die<br />
BMS Maschinenfabrik in Pfatter bei Regensburg mit der Entwicklung<br />
des Gesamtlayouts der Mehrweglinie. Parallel dazu erfolgte<br />
die Implementierung von Transportmodulen im Nass- und<br />
Trockenteil. „Bei den Antrieben haben wir uns aus mehreren<br />
AUSGEREIFTE TECHNIK<br />
HILFT ENERGIE SPAREN<br />
UND SCHONT DIE UMWELT<br />
Gründen für SEW-Eurodrive entschieden“, berichtet Müller. „Die<br />
dezentralen Antriebe Movimot hatten wir schon im Einsatz und<br />
gute Erfahrungen damit gesammelt.“<br />
Mittlerweile ist die Abfüllanlage seit vier Jahren in Betrieb, zur<br />
vollen Zufriedenheit von Andechser. Die Abfüllleistung konnten<br />
die Ingenieure von 20.000 auf 24.000 Flaschen pro Stunde erhöhen.<br />
Gleichzeitig reduzierte sich der dafür notwendige Energieeinsatz.<br />
Der Materialfluss in der neuen Füllerei stellt sich folgendermaßen<br />
dar: Kästen mit leeren Flaschen werden angeliefert und entladen.<br />
Dann sie auf Rollenförderern in die benachbarte Füllerei.<br />
Dort erfolgt zunächst eine Prüfung auf Unversehrtheit der Gebinde.<br />
Falls nicht, wird der Kasten ausgeschleust und manuell ausgepackt.<br />
Anschließend wird der Kasten zum Entkorker transportiert,<br />
danach zur Flaschenkontrolle. Eine Leerguterkennung prüft in<br />
den Kisten, was standardisierte NRW-Flaschen sind, die wir verar-<br />
26 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de
SPECIAL<br />
01 02<br />
beiten, und was Fremdflaschen sind. Das ist notwendig, weil es<br />
im Handel viele unterschiedliche Flaschenformen gibt. Daher<br />
kann der Anteil der Fremdflaschen teilweise bis zu 30 % betragen.<br />
VON REINIGUNG BIS ABFÜLLUNG<br />
Die NRW-Leerflaschen kommen zu einer Flaschenreinigungsmaschine.<br />
Neben einem hohen Durchsatz geht sie Ressourcen schonend<br />
mit Gas und Frischwasser um. Für mehr Energieeffizienz<br />
sorgen auch die Antriebseinheiten Movigear Performance von<br />
SEW, die die Zu- und Abführbänder mit den Flaschen antreiben.<br />
Nach der Reinigung durchlaufen die NRW-Flaschen einen Inspektor.<br />
Der prüft mit Hilfe eines Kamerasystems, mit Infrarot und<br />
Ultraschall, ob sich Restflüssigkeit in der Flasche befindet, ob die<br />
Flasche verschmutzt ist, einen Riss hat und ihre Mündung in Ordnung<br />
ist – kurzum alles, was heute technisch möglich ist.<br />
Anschließend gelangen die inspizierten Flaschen über Förderbänder<br />
zur Abfüllung. Ein Flaschenfüllerkarussell evakuiert die<br />
Flaschen zunächst und spült sie dann mit CO 2<br />
. Zur Vermeidung<br />
KLOSTERHINTERGRUND<br />
Seit anno 1455 leben Benediktinermönche in Andechs.<br />
Hier, etwa 45 km südwestlich von München, oberhalb des<br />
Ammersees, befindet sich das Kloster Andechs. Es hat<br />
eine eigene Landwirtschaft, mit rund 200 ha Wald und<br />
200 ha Grünland, und die bekannte Brauerei. Daneben<br />
gibt es auf dem Berg den Klostergasthof sowie das<br />
Bräustüberl, das seit Jahrhunderten als Pilgergaststätte<br />
dient. Die klösterlichen Wirtschaftsbetriebe haben heute<br />
zusammen etwa 200 Mitarbeiter. Seit dem Jahr 1850 ist<br />
das Kloster Wirtschaftsgut der Abtei Sankt Bonifaz in<br />
München. Diese wurde 1835 durch König Ludwig I. von<br />
Bayern gegründet.<br />
01 Neue Antriebe verringern den Gesamtenergieeinsatz, ebenso<br />
konnte der Wasserverbrauch gesenkt werden und durch noch<br />
bessere Dosierung von Reinigungsmitteln verringerte sich auch<br />
die Umweltbelastung<br />
02 Auch das Zuführband zum Flaschenwascher wird durch<br />
energie effiziente Antriebseinheiten angetrieben<br />
von Sauerstoffeinlagerung und um den Druck aus dem Getränk<br />
auszugleichen, werden sie ein weiteres Mal evakuiert und noch<br />
einmal gespült. Die Bierflaschen werden so befüllt, dass sie überschäumen<br />
und dann sofort verschlossen. Anschließend wird der<br />
Füllstand kontrolliert, die Flaschen abgespült und danach etikettiert.<br />
Schließlich packt eine Maschine die Flaschen in Kisten, die<br />
anschließend zur Palettierung ins Lager kommen.<br />
ANTRIEBE AN DER STRECKE<br />
Albert Schenker, Kundenbetreuer bei SEW-Eurodrive, erklärt:<br />
„An den zahlreichen Förderstrecken für Kästen und Flaschen<br />
wollte der Kunde energieeffiziente Antriebe in dezentraler Technik<br />
einsetzen. Somit waren die Antriebseinheiten Movigear Performance<br />
aus dem Automatisierungsbaukasten Movi-C prädestiniert.<br />
Sie haben die Energieeffizienzklasse IE 5 und lassen sich<br />
über Profinet ansteuern, was ein weiterer Wunsch war.“<br />
Die Antriebseinheiten werden für waagerechte Förderstrecken<br />
eingesetzt und benötigen daher keine Bremse. Für schräge Förderstrecken,<br />
die eine Bremse erfordern, kommen Standard-Asynchronmotoren<br />
zum Einsatz, die über motornahe Umrichter Movimot<br />
Flexible aus dem Automatisierungsbaukasten Movi-C gespeist<br />
werden. Durch seine horizontale Durchgängigkeit – durch alle<br />
Elektronikprodukte – lassen sich unterschiedlichste Motortypen<br />
mit nur einem Umrichtertyp ansteuern und der Anwender benötigt<br />
nur eine Engineeringsoftware. SEW auf der Braubeviale, 7-743<br />
Bilder: SEW-Eurodrive<br />
www.sew-eurodrive.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
SEW-EURODRIVE GmbH & Co KG<br />
76646 Bruchsal<br />
E-Mail: sew@sew-eurodrive.de<br />
Bild: Kloster Andechs/Argum/<br />
Falk Heller<br />
AUTOR<br />
Gunthart Mau, Referent Fachpresse,<br />
SEW-Eurodrive, Bruchsal<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> 27
SPECIAL<br />
BIERSCHAUMABSCHEIDER<br />
WASSERVERLUSTE REDUZIERT,<br />
EFFIZIENZ ERHÖHT<br />
Biertrinker wissen, der Schaum<br />
auf dem Gerstensaft gehört<br />
einfach dazu. Was für den Genuss<br />
wichtig ist, ist in der Produktion<br />
eher hinderlich. Bei der Abfüllung<br />
sollte kein Schaum in die<br />
Vakuumleitung gelangen.<br />
ZU DEN MERKMALEN DES GERÄTS<br />
GEHÖREN LAUT HERSTELLER:<br />
n Keine Wasserverschwendung: Im Vergleich<br />
zu anderen Technologien benötigt dieses<br />
System kein Wasser<br />
n Automatische Entleerungsfunktion: Steuerventile<br />
sorgen für eine automatische<br />
Entleerung, Entlüftung und Isolierung der<br />
Systemkomponenten<br />
n Langlebige Konstruktion: Die Konstruktion<br />
aus rostfreiem Stahl erreicht dadurch eine<br />
bessere Beständigkeit gegen Korrosion und<br />
Verschmutzung<br />
n Energieeinsparung: In Verbindung mit der<br />
GHS VSD+ Technologie lassen sich bis zu 40 %<br />
Energieeinsparungen gegenüber anderen<br />
Technologien erzielen<br />
n Einfache Wartung: Der integrierte Reinigungszyklus<br />
des Systems erleichtert die<br />
Reinigung vor Ort<br />
n Zuverlässige Messsysteme: Füllstandssensoren<br />
messen das im Abflusstank angesammelte<br />
Bier und Radarsensoren messen den<br />
Schaumpegel<br />
Bierschaumabscheider<br />
mit<br />
der intelligenten<br />
Schrauben-<br />
Vakuumpumpe<br />
Atlas Copco hat den Bierschaumabscheider BFS 900 vorgestellt.<br />
Der ist für den Einsatz in Kombination mit der<br />
Industrie 4.0- kompatiblen GHS VSD+ Schraubenvakuumpumpe<br />
konzipiert und soll die Energieeffizienz verbessern,<br />
die Lebenszykluskosten senken und die Ausscheidungsrate<br />
von über- und unterfüllten Flaschen im Prozess verringern.<br />
BESSER, SAUBERER, HÖHER<br />
Der Bierschaumabscheider wurde in Zusammenarbeit mit diversen<br />
Brauereien und als direkte Reaktion auf die übermäßige<br />
Schaumproduktion konzipiert und entwickelt, die den Bierabfüllprozess<br />
behinderte. Die große Menge an Schaum, die am Ende<br />
des Abfüllprozesses entstand, gelangte in die Vakuumleitung<br />
und störte den Prozess, was zu schlechter Qualität und geringerem<br />
Ausstoß führte.<br />
28 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de
SPECIAL<br />
Durch die neue Technik und strengeren Tests löst der BFS 900 von<br />
Atlas Copco das Schaumproblem aktiv mit seinen Funktionen und<br />
seinem wartungsfreundlichen Design. Dies soll für den vollen<br />
Atlas Copco auf der Braubevi ale: 4A-520<br />
Bilder: Atlas Cocpo Vacuum Technique, denisovd - stock.adobe.com<br />
DER ABSCHEIDER IST FÜR DEN<br />
EINSATZ MIT GHS VSD+ SCHRAU-<br />
BENVAKUUMPUMPEN KONZIPIERT<br />
Schutz der Vakuumpumpe sorgen und Kosten sparen. Pamela Cateland,<br />
Marketing Manager West bei Atlas Copco Vacuum erklärt:<br />
„Unser neuer Bierschaumabscheider<br />
trägt zum Schutz der Vakuumpumpen<br />
bei und sorgt dafür,<br />
dass die Qualität und der Haltbarkeit<br />
der Systeme bei.“<br />
ROBUST TRIFFT<br />
INTELLIGENT<br />
Der Bierschaumabscheider ist<br />
aus Edelstahl 304 gefertigt und<br />
verfügt über einen selbstentleerenden<br />
Tank sowie ein dazugehöriges<br />
logisches Steuerungssystem.<br />
Wenn der überschüssige Schaum<br />
in das Vakuumsystem eintritt,<br />
wird er im Schaumabscheider<br />
durch eine Beruhigungsstrecke<br />
mit großem Durchmesser zum<br />
Absetzen des Schaums effektiv<br />
zusammengedrückt. Der ansteigende<br />
Flüssigkeitspegel wird<br />
durch entsprechende Sensoren<br />
erfasst und ein automatischer Abscheidevorgang<br />
wird durch eine<br />
Luftschleuse, bestehend aus elektropneumatischen<br />
Stellantrieben<br />
und einem Sammelbehälter, eingeleitet,<br />
um eine Entleerung im<br />
Dauerbetrieb zu ermöglichen.<br />
Der Abscheider ist außerdem<br />
CIP-fähig. Ein Duschkugelmechanismus<br />
sorgt dafür, dass alle<br />
Innenteile erreichbar sind und<br />
die erforderlichen Hygienestandards<br />
eingehalten werden. Der<br />
Hersteller is sich sicher, das „das<br />
Design des Bierschaumabscheiders<br />
Herstellern, die ihren Bierabfüllprozess<br />
effizienter und<br />
nachhaltiger gestalten wollen,<br />
mehrere Vorteile bietet“. Der<br />
Bierschaumabscheider soll somit<br />
das Schaumproblem lösen und<br />
mehrere Vorteile für den gesamten<br />
Abfüllprozess bieten. Zusammen<br />
mit den intelligenten Funktionen<br />
des GHS VSD+ ist dies eine<br />
Lösung, die für die Bierindustrie<br />
eine neue Effizienzstufe<br />
darstellen kann.<br />
Driving the world<br />
www.atlascopco.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
Atlas Copco Vacuum Solution<br />
Tel. 089 99191832<br />
E-Mail: DEsales@atlascopco.com<br />
Das perfekte Antriebssystem<br />
für die Getränkeindustrie<br />
MOVITRAC ® advanced / MOVIGEAR ® classic<br />
Der Umrichter MOVITRAC® advanced passt sich mit seinem Leistungsbereich<br />
von 0.25 – 315 kW und einem skalierbaren Funktionspaket flexibel<br />
an Ihre Anforderungen an. Ihr Allrounder für unterschiedliche Motoren,<br />
z. B. für die Antriebseinheit MOVIGEAR® classic.<br />
Ihre Vorteile auf einen Blick:<br />
• Auto-Inbetriebnahme in wenigen Sekunden<br />
• durchgängig steckbare Einkabeltechnik<br />
• Regelung von Synchron- und Asynchronmotoren ohne/mit Geber<br />
• Kommunikation mit gängigen Steuerungssystemen<br />
www.sew-eurodrive.de/movitrac-advanced<br />
www.sew-eurodrive.de/movigear-classic
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
INDUSTRIESAUGER FÜR VERPACKUNGEN<br />
LUFT EINSAUGEN<br />
Beim Verpacken von Industriegütern entstehen vergleichsweise<br />
leichte, aber großvolumige Abfälle. Da die hauptsächlich aus<br />
Füllmaterial (mit viel Luft) bestehen, benötigt das Reinigungspersonal<br />
besondere Industriesauger.<br />
Für die Reinigung der Arbeitsplätze im Packbereich bietet<br />
Ruwac jetzt eine neue Baureihe, die eigens fürs Aufsaugen<br />
der Kraftpapier, Wellpappe, Kunststoffchips oder Holzwolleresten<br />
entwickelt wurde. Mit der R 41 genannte Baureihe<br />
gibt es vom Unternehmen nun neue Industriesauger, die sich somit<br />
für das Aufsaugen von Verpackungsresten und anderen voluminösen<br />
Sauggütern wie Papier oder Zuschnittresten eignen.<br />
Als Familienmitglied der neuen Food & Pharma-Serie ist der R 41<br />
auch in Edelstahlausführung lieferbar. Das Sauggut wird hier in<br />
einem Vliessack gesammelt, wobei die Saugleistung so bemessen<br />
ist, dass dessen Inhalt stark komprimiert wird. Somit lässt<br />
sich das Volumen im Sammelbehälter optimal ausnutzen. Für<br />
den Filtersackwechsel muss der Bediener – genau wie bei einem<br />
Haushalts-Abfallbehälter – nur den Deckel anheben und den<br />
30 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de
Reeeeiiinnnnnniiiggguunnnnnnggg<br />
Sprrrr ühhhttrrrr occkknnnnnnuunnnnnnggg<br />
Veeeerrrrfahhhrrrr eeeennnnnnstteeeecchhhnnnnnniiikk<br />
SSDX<br />
Neeeeeeeehmmeeeeeeeennnnnn SSiiiiieeeeeeee Koonnnnnntttaaaakttt<br />
wwwwwwwww...ddddddiiiiivvaaaa--dddddduuuueeeeeeeessseeeeeeeennnnnn...ddddddeeeeeeee<br />
mmiiiiittt uuuunnnnnnsss aaaauuuuff! iiiiinnnnnnffoo@ddddddiiiiivvaaaa--dddddduuuueeeeeeeessseeeeeeeennnnnn...ddddddeeeeeeee<br />
+4499 (0000) 440000/85 17 000099 0000<br />
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
MEINUNG DER REDAKTION<br />
Im ersten Moment klingt es einfach: Die Verpackungsreste aufräumen. Wer<br />
sich dann den Abfallberg ansieht, der oft nur aus Luft besteht, der wundert<br />
sich, wieviel Aufwand es letztendlich doch bereitet, die Reste aufzulesen.<br />
Nach dem Sammeln hat man gefühlt die erwähnte Luft im Arm. Besser ist es<br />
allemal, wenn das ein vernünftiger Industriesauger übernimmt. Mit der hier<br />
vorgestellten Lösung erscheint mir die Aufgabe dann nicht mehr als Qual,<br />
sondern eher als erste Wahl.<br />
GUIDO MATTHES, Chefredakteur<br />
Vliessack austauschen. Ein großes Sichtfenster im Deckel sorgt<br />
für die regelmäßige Füllstandskontrolle.<br />
SAUBER, REIN UND KLEIN<br />
DER INDUSTRIESAUGER EIGNET<br />
SICH FÜR VOLUMINÖSE SAUG-<br />
GÜTER UND SAUGT SOGAR KUNST-<br />
STOFFCHIPS ODER PAPIERRESTE<br />
Während sich die Verpackungsreste und anderes Sauggut im Filtersack<br />
sammeln, durchströmen die Luftanteile einen Zellenfilter<br />
der Staubklasse M. Die nötige Saugleistung wird von einem<br />
hochwertigen Seitenkanalverdichter bereitgestellt, dessen Leistung<br />
und Unterdruck (im Bereich von 1,5 bis 4 kW oder 210 bis<br />
510 mbar) entsprechend der Anwendung und des Sauggutes<br />
ausgewählt wird.<br />
Da die Baureihe R 41 zur neuen Food & Pharma-Reihe im Produktportfolio<br />
gehört, sind die Sauger wahlweise mit einem<br />
Gehäuse aus beschichtetem Stahlblech oder aus Edelstahl verfügbar.<br />
Selbstverständlich eignen sich die Sauger aber auch für<br />
Aufgaben außerhalb der Lebensmittel- und Pharmaindustrie.<br />
Überall dort, wo größere oder leichte Sauggüter (Verpackungsmaterialien,<br />
Papier und Textilzuschnitte) aufzusaugen sind, kann<br />
der Anwender mit ihrer Hilfe auf effiziente und komfortable Weise<br />
für Sauberkeit sorgen.<br />
Bilder: Ruwac<br />
www.ruwac.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
Ruwac Industriesauger GmbH<br />
Westhoyeler Str. 25, 49328 Melle<br />
Tel. 05226 98300<br />
E-Mail: ruwac@ruwac.de<br />
Der Industriesauger<br />
eignet sich<br />
für voluminöse<br />
Verpackungsreste und<br />
gehört zur Food &<br />
Pharma-Baureihe<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> 31
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
ANTRIEBE FÜR DIE LEBENSMITTELTECHNIK<br />
SAUBER UND EFFIZIENT<br />
TRANSPORTIERT<br />
Ob für den Transport von Fleisch, Gemüse, Süß- und Backwaren oder<br />
von Getränkeflaschen: Antriebe sind auch in der Lebensmittelindustrie<br />
ein wesentlicher Faktor. Entsprechende Technik, die den<br />
Nahrungsmittelanforderungen genügt und die Energieeffizienz der<br />
Systeme auf ein neues Niveau hebt, ist dann definitiv eine gute Wahl.<br />
Reinigen, inspizieren, befüllen, verschließen, etikettieren:<br />
Es sind einige Stationen, die Flaschen in der Getränkeindustrie<br />
auf Förderbändern durchlaufen. Einen nicht unerheblichen<br />
Anteil der Energiekosten der Industrie<br />
macht der Aufwand für elektrische Antriebe aus, mit denen unter<br />
anderem die Förderbänder betrieben werden. Über sämtliche<br />
Industrien gerechnet, gehen Experten von einem Anteil der<br />
elektrischen Antriebe am Gesamtenergie-Aufwand von sogar<br />
maximal 70 Prozent aus. Das ist einerseits ein erheblicher Kostenfaktor<br />
– dahinter steht aber gleichzeitig ein großes Optimierungs-<br />
und Einsparpotenzial.<br />
Nord Drivesystems, ein führender Hersteller von elektrischen<br />
Antriebskomponenten, hat ein umfassendes Portfolio an Elektromotoren,<br />
Getrieben und elektronischer Antriebstechnik im<br />
Programm, das an die speziellen Herausforderungen einzelner<br />
Branchen an gepasst und in Bezug auf Energieeffizienz optimiert<br />
ist. Jörg Niermann, Bereichsleiter Marketing bei Nord ist sich<br />
sicher: „Mit Tausenden in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />
installierten Antrieben verfügen wir über eine umfassende<br />
Branchen-Expertise.“<br />
SPEZIELL FÜR DIE LEBENSMITTELINDUSTRIE<br />
Für die konkreten Anforderungen der Lebensmittelindustrie hat<br />
der Hersteller das patentierte Getriebemotorkonzept Duodrive<br />
optimiert, bei dem ein hocheffizienter IE5+ Synchronmotor in<br />
ein einstufiges Stirnradgetriebe integriert wurde. Motor und<br />
Getriebe in einem Gehäuse? „Ja, das bietet gleich mehrere Vorteile“,<br />
erklärt Niermann.<br />
Zunächst einmal ist schon mit dem IE5+ Synchronmotor ein<br />
Aggregat von herausragender Energieeffizienz verbaut, das die<br />
höchste definierte Wirkungsgradklasse IE5 noch toppt. „Daher<br />
das + im Namen“, fügt Niermann an. IE5+ Synchronmotoren haben<br />
eine große Leistungsdichte. Die hohe Laufruhe des Motors<br />
sorgt außerdem für nur minimale Geräuschemissionen – sicherlich<br />
ein Vorteil in großen Abfüllhallen.<br />
Als System erzielt das Duodrive-Konzept nun eine nochmals<br />
größere Energieeffizienz als nur ein IE5+ Motor, verbaut mit einem<br />
Getriebe aus dem Baukasten des Herstellers, und erreicht<br />
mit bis zu 92 Prozent einen der höchsten Wirkungsgrade in dieser<br />
Leistungsklasse am Markt. „Je weniger Schnittstellen, desto<br />
höher der Systemwirkungsgrad“, erklärt Jörg Niermann. Die Integration<br />
in ein Gehäuse reduziert überdies den Bauraum und<br />
macht einige Verschleißteile überflüssig, was gleichzeitig den<br />
Wartungsaufwand senkt.
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
02<br />
01<br />
KONSTANTES DREHMOMENT ÜBER WEITEN<br />
DREHZAHLBEREICH<br />
Viele Anlagen laufen nicht dauerhaft unter Volllast, dafür bietet<br />
Duodrive einen weiteren Vorteil. Es leistet ein konstantes Motordrehmoment<br />
und eine sehr konstante Effizienz über einen weiten<br />
Drehzahlbereich. Konkret heißt das, auch bei Teillast oder<br />
einzelnen Überlastungsspitzen lässt sich der Getriebemotor effizient<br />
verwenden und ersetzt damit mehrere verschieden dimensionierte<br />
Antriebsvarianten. Das reduziert, über die gesamte Anlage<br />
gesehen, die Vielfalt der eingesetzten Antriebsvarianten und<br />
minimiert damit die Verwaltungskosten. Und es verschlankt die<br />
Produktions-, Logistik-, Lager- und Serviceprozesse. Das System<br />
ist leicht zu reinigen, was die Kosten senkt und die Anlagenverfügbarkeit<br />
erhöht. Da es außerdem korrosionsbeständig und<br />
wash-down-fähig ist, eignet es sich ideal für den Einsatz in hygienesensiblen<br />
Bereichen wie der Lebensmittelindustrie.<br />
LEISTUNG BIS 3 KW<br />
Der patentierte Getriebemotor Duodrive ist bis zu einer Leistung<br />
von 3 kW mit einem Dauerdrehmoment bis 250 Nm sowie Drehzahlen<br />
bis 1 000 min -1 verfügbar und deckt Getriebeübersetzungen<br />
von i=3 bis i=18 ab. Wie alle Produkte aus Bargteheide ist<br />
auch das Duodrive mit allen Komponenten der Nord-Antriebselektronik<br />
kompatibel und kann mit den marktüblichen Hohlwellenabmessungen<br />
(20 bis 40 mm), mit Flanschausführungen (B5<br />
und B14) oder einer Drehmomentstütze ausgestattet werden. Die<br />
marktkompatiblen Anschlussmaße erleichtern den Austausch<br />
und die Integration in bestehende Anlagendesigns. Hinzukommt<br />
eine einfache Inbetriebnahme per Plug-and-play.<br />
In der Summe führen die genannten Vorteile laut Nord zu einer<br />
signifikanten Senkung der Total Cost of Ownership (TCO) gegenüber<br />
konventionellen Antrieben. „Unsere Antriebslösung mit<br />
dem Duodrive bietet damit für Anwendungen in der Getränkeindustrie<br />
und der Lebensmittelbranche insgesamt eine wirtschaftlich<br />
interessante, hocheffiziente Alternative“, erklärt Niermann.<br />
BIS ZU 50 % ENERGIE SPAREN<br />
Der Hersteller zeigt auf Fachmessen, zum Beispiel in diesem<br />
Jahr auf der Anuga in Köln, ein Messemodell, das die besonderen<br />
Vorteile deutlich macht. In einem einfachen Anlagendesign,<br />
in dem Flaschen in zwei Kreisen gefördert werden, wird die Leistungsaufnahme<br />
zweier Antriebskonfigurationen verglichen: die<br />
01 Für hygienesensible Anwendungen in der Lebensmittelindustrie<br />
sind die Antriebskomponenten auch im leicht zu reinigenden<br />
Wash-down-Design verfügbar<br />
02 An einem Modell lässt sich die Energieaufnahme verschiedener<br />
Antriebsvarianten vergleichen<br />
03 Im Getriebemotorkonzept ist ein energieeffizienter IE5+ Synchronmotor<br />
in ein einstufiges Stirnradgetriebe integriert<br />
eines branchenüblichen IE3 Asynchronmotors mit Kegelradgetriebe<br />
und dezentralem Frequenzumrichter mit der eines<br />
Duodrive-Systems (IE5+ Synchronmotor und einstufiges Stirnradgetriebe)<br />
mit einem Nordac Pro SK 500E Schaltschrank-Frequenzumrichter.<br />
Ergebnis: Das Duodrive verbrauchte bis zu 50<br />
Prozent weniger Energie.<br />
Niermann ist sich sicher: „Damit stellt das Duodrive eine hochattraktive<br />
Lösung für Unternehmen dar, die ihren Energieverbrauch<br />
senken wollen. Das wird natürlich in Zeiten steigender<br />
Energiepreise immer relevanter.“<br />
Bilder: Nord Drivesystems<br />
www.nord.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
Getriebebau NORD GmbH & Co. KG<br />
Getriebebau-Nord-Str. 1, 22941 Bargteheide<br />
Tel. 04532 2890<br />
E-Mail: info@nord.com<br />
03<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> 33
ANLAGEN FÜR BLASGEFORMTE BEHÄLTNISSE<br />
ZERKLEINERN<br />
UND MEHR<br />
Ein Hersteller von Schneidmühlen zum Zerkleinern von Produktionsresten<br />
und Abfällen ist in der Kunststoff- und Recyclingtechnik mit<br />
seinen Produkten bekannt. Inzwischen stattet das Unternehmen<br />
Anwender auch mit Systemlösungen aus, die weitere Etappen im<br />
Lebenszyklus polymerer Produkte erfassen.<br />
Ein Leitgedanke bei der Umsetzung von Kreislaufsystemen<br />
in der Kunststofftechnik ist das möglichst lückenlose Product-Lifecycle-Management<br />
(PLM). Dies gilt natürlich<br />
auch für Behälter, die im Extrusionsblasformen hergestellt<br />
werden. Getecha (bekannt für Trichter- und Einzugsmühlen)<br />
hat sein Angebot nun um Anlagen ergänzt, die mit dem automatisierten<br />
Verschließen und Verpacken blasgeformter Flaschen,<br />
Kanister und Tanks weitere Etappen im Lebenszyklus dieser<br />
Hohlkörper-Produkte abdecken.<br />
Dazu Christine Rosenberger, Geschäftsführerin von Getecha<br />
„Mit der Programmerweiterung setzen wir unseren Weg zum<br />
Komplettanbieter automatisierter Systemlösungen für die Kunststoffverarbeiter<br />
fort.“ Konkret heißt das: Das Unternehmen stattet<br />
Anwender der Blasformtechnik nicht mehr allein mit Mühlen<br />
zum Zuführen und Zerkleinern kleiner und großer Kunststoffbehälter<br />
und Quetschbutzen aus, sondern nun auch mit halb- und<br />
vollautomatischen Anlagen zum Verschließen, Chargieren, Stapeln<br />
und Folienverschweißen der Fertigprodukte.<br />
VON DER PIPETTE BIS ZUM FASS<br />
Zu den Mühlen des Hersteller gehören die Modelle der Rotoschneider-Serie.<br />
Wo beispielsweise kleine Pipetten, Ausschussflaschen<br />
und Butzen mit Volumen bis zu 250 ml fertigungsintegriert<br />
(inline) oder produktionsnah (offline) zu zerkleinern sind,<br />
kommen häufig die Beistellmühlen vom Typ GRS 180/300 zum<br />
Einsatz. Sie verfügen über offene Drei- oder Vier-Messerrotoren<br />
und nehmen das zu zerkleinernde Material sehr gut auf. „Für<br />
34 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
MEINUNG DER REDAKTION<br />
Wir alle haben bestimmt schon mal Plastikflaschen in einen Pfandautomaten<br />
geworfen. Oft hören wir dann noch ein knirschendes Geräusch, wenn die<br />
Flasche von der Maschine zusammengedrückt wird. Damit hört das Recycling<br />
aber nicht auf – im Gegenteil, es fängt nun erst richtig an. Sind genug leere<br />
Flaschen zusammengekommen, liefert sie die Supermarktkette an ein<br />
Recyclingunternehmen, dass unter anderem auch Mühlen zum Zerkleinern<br />
nutzt. Dann kommen vielleicht auch die hier beschriebenen Modelle zum<br />
Einsatz. Eine gute Sache, so lässt sich aus Plastik noch etwas Gutes wiedergewinnen<br />
– sozusagen ein Second Life. Aber nicht in der virtuellen Welt (oder<br />
dem Metaversum) sondern ganz real und nutzungsorientiert.<br />
GUIDO MATTHES, Chefredakteur<br />
Sauberraum-Anwendungen liefern wir diese Mühlen auch mit<br />
Schleusenzuführung“, betont Rosenberger.<br />
Sollen hingegen Kanister und Tanks mit Volumen bis zu 30 l<br />
bearbeitet werden, so entscheiden sich viele Blasformtechniker<br />
für Trichtermühlen der Baureihen RS 2400, RS 30000 oder RS<br />
38000. Sie sind auf hohe Effizienz ausgelegt und ziehen trotz kleiner<br />
Rotordurchmesser selbst große Behälter ein. Für die zügige<br />
Aufnahme und schnelle Zerkleinerung voluminöser Teile werden<br />
sie werkseitig mit supertangentialen Mahlgehäusen und Segmentrotoren<br />
mit versetzten Messerreihen ausgestattet.<br />
Während dann eine RS 2404-B mit 3x2 Messern, einem Rotorschneidkreis<br />
von 240 mm und einem 5,5 kW-Antrieb einen Stundendurchsatz<br />
bis zu 160 kg erzielt, zerkleinert eine RS 38060-B<br />
bis zu 600 kg Material stündlich. Sie arbeitet ebenfalls mit 3x2<br />
Messern, hat aber einen Schneidkreis von 380 mm und einen Antrieb<br />
mit 22 kW. Wo in der Blasformtechnik das Aufkommen an<br />
Ausschuss oder Resten besonders hoch ist, sind es dann die<br />
Großmühlen der Serie RS 8000, die den Prozessschritt des Zerkleinerns<br />
mit einem Schneidkreis von 800 mm abdecken. Sie zerkleinern<br />
Tanks und Fässer mit bis zu 220 l Volumen sowie mit<br />
Durchsatzleistungen bis zu 3.000 kg/Stunde. Die Geräte sind<br />
auch als Sauberraum-, in Edelstahl-Ausführung oder als Nassmühlen<br />
verfügbar.<br />
FLASCHEN DICHT ZUSCHRAUBEN<br />
Domäne: Beistellmühlen lassen sich in die Fertigung integrieren und<br />
zerkleinern Pipetten, Ausschussflaschen sowie Butzen<br />
Die gleichen Maßstäbe setzt das Unternehmen bei der Projektierung<br />
der Zu- und Abführtechnik sowie der Abluft- und Big-<br />
Bag-Anlagen um. Speziell mit Blick auf die Ansprüche der Hersteller<br />
von Kunststoffbehältern hat das Unternehmen sein Portfolio<br />
nun aber auch um Verschließ- und Verpackungsanlagen<br />
für die Blasformtechnik ergänzt. Für Anwender beispielsweise,<br />
die Behälter verschließen müssen, realisiert die Ingenieure<br />
maßgeschneiderte Kappenschraub-Automaten. Verpackungshersteller<br />
von fertigen Flaschen und Kanister, stattet das Unternehmen<br />
mit Chargier- und Folienschweißlinien aus. Auf diese<br />
Weise möchte Getecha Anlagenlösungen für weitere Etappen<br />
bei der Produktion von Hohlkörper-Produkten bereitstellen.<br />
Zugleich wird die Umsetzung moderner Kreislaufsysteme in der<br />
Kunststofftechnik unterstützt.<br />
Die Kappenschraub-Stationen sind flexibel ausgelegt, damit<br />
sie sich auch zur Applikation noch leerer Kanister eignen (Staubschutzgründen)<br />
oder zum drehmomentgenauen und dichten<br />
Verschließen gefüllter Kanister. Inklusive Zuführtechnik beanspruchen<br />
die Stationen eine Stellfläche von 2 000 x 3 500 mm und<br />
eignen sich für Kanister mit wechselnden Höhen (300 - 600 mm)<br />
und Breiten (150 – 300 mm). Je nach Anforderung lassen sich<br />
vollautomatisierte Ausführung oder für Handbetrieb sowie mit<br />
automatischer oder manueller Rezepturvorwahl realisieren. Bei<br />
einer Zykluszeit von etwa 13 sec pro Kappe verschließt ein solcher<br />
Automat bis zu 330 Behälter in der Stunde.<br />
Bilder: Getecha, digitalstock - stock.adobe.com<br />
www.getecha.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
Getecha GmbH<br />
63741 Aschaffenburg<br />
Tel. 06021 84000<br />
E-Mail info@getecha.de<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> 35
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
FASSPUMPEN FÜR BIERPRODUKTION<br />
BEFREIT<br />
ZAPFEN<br />
Steigende Rohstoffpreise, hohe Energiekosten und der Arbeitskräftemangel<br />
setzen auch Brauereien zu. Neue Technologien wie<br />
akkubetriebene Fass- und Containerpumpen können helfen, eine<br />
effiziente und ressourcenschonende Produktion zu ermöglichen.<br />
Brauen erfordert beträchtliche Arbeit: Zahlreiche Maschinen<br />
und Anlagen sind in den Brauereien im Einsatz, um zu<br />
mahlen, mischen, kochen, fermentieren, filtrieren, kühlen<br />
und schließlich das fertige Bier abzufüllen. Eine traditionelle<br />
Arbeit, die zunehmend von steigenden Kosten belastet wird.<br />
Dazu Thomas Beutel, Experte für den dosiertechnischen Anlagenbau<br />
bei Lutz Pumpen: „Höhere Preise für Energie, aber auch für<br />
Hopfen und Malz, Flaschenglas, Kronkorken, Etiketten und Kohlensäure<br />
machen Brauereien zu schaffen. In dieser Situation kann<br />
der Einsatz moderner Fass- und Containerpumpen für Förderund<br />
Dosierprozesse dazu beitragen, die Produktivität und Arbeitssicherheit<br />
zu erhöhen und Ressourcen zu sparen.“<br />
REINIGEN UND DESINFIZIEREN<br />
VEREINFACHEN<br />
Fasspumpen haben zum Beispiel das Potenzial, die Arbeiten<br />
rund um das Reinigen und Desinfizieren von Maschinen und Anlagen<br />
zu optimieren. Brauereien lagern und dosieren in der Regel<br />
ein breites Spektrum verschiedener Chemikalien in zahlreichen<br />
Behältern. Alkalische Reinigungsmittel kommen zum Einsatz,<br />
um organische Verunreinigungen wie Hopfenharze, Malz- und<br />
Hefereste zu entfernen, während chemische Desinfektionsmittel<br />
wie Chlor, Peressigsäure und andere biozide Lösungen für die<br />
notwendige Hygiene sorgen.<br />
Diese Chemikalien werden regelmäßig in automatisierte Systeme<br />
eingefüllt, die die Mittel durch Anlagen, Tanks und Rohrleitungen<br />
leiten, um sie von Rückständen und Mikroorganismen zu<br />
befreien. Das Problem, wenn Mitarbeiter mit herkömmlichen<br />
Methoden wie Messzylindern und Trichtern die Chemikalien dosieren<br />
und abfüllen: Der Betrieb bindet wegen des zeitaufwändigen<br />
Vorgangs unnötig Personalressourcen. Zudem besteht die<br />
Gefahr, dass Mitarbeiter durch den Kontakt mit Chemikalien<br />
oder giftigen Dämpfen gesundheitlichen Schaden nehmen. „Der<br />
Einsatz von Fass- und Containerpumpen beschleunigt Dosierprozesse<br />
und erhöht gleichzeitig die Mitarbeitersicherheit, da der<br />
direkte Umgang mit potentiell gefährlichen Substanzen verringert<br />
wird“, erklärt Beutel. „Zudem ermöglichen die Pumpen eine<br />
präzise Dosierung der Chemikalien, was den Verbrauch reduziert<br />
und Kosten einsparen kann.“<br />
36 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
Lutz Pumpen hat mit der B3 Battery<br />
eine modulare Fasspumpe entwickelt.<br />
Sie umfasst einen Motor, ein rohrförmiges<br />
Pumpwerk, einen Schlauch<br />
und eine Dosierpistole. Für die Hand-<br />
habung befestigt der Anwender das<br />
Pumpwerk mit einem Adapter am Chemikalienbehälter.<br />
Ein Propeller erzeugt mit<br />
bis zu 10 000 Umin-1 einen Strömungskanal. Die Chemikalien<br />
werden durch das Pumpwerk in den Schlauch gefördert und lassen<br />
sich manuell mit einer Zapfpistole abfüllen. Ein digitaler<br />
Durchflusszähler hilft bei der milliliter genauen Dosierung der<br />
Chemikalien.<br />
„Brauereien können die B3 auch einsetzen, um Filtrationssysteme<br />
mit Kieselgur-Suspensionen zu füllen“, fügt Beutel an. „Die<br />
Effektivität dieser Kieselgur-Filtration hängt entscheidend von<br />
der richtigen Dosierung ab, wobei Fasspumpen optimal unterstützen<br />
können.“ Für solche Anwendungen bietet Lutz Pumpen<br />
Pumpwerke in sogenannter Pure-Ausführung an. Die sind für<br />
den direkten Kontakt mit Lebensmitteln zugelassen und entsprechen<br />
der FDA-Verordnung und den europäischen Richtlinien gemäß<br />
1935/2004/EG. Nach der Arbeit lassen sich die Pumpwerke<br />
fix zerlegen und reinigen. Ihr hygienisches Design mit totraumarmer<br />
Konstruktion verhindert die Ansammlung von Keimen.<br />
SO LEISTUNGSSTARK WIE KABELGEBUNDENE<br />
VARIANTE<br />
Attraktiv ist der akkubetriebene Einsatz der B3 Battery, der es<br />
ermöglicht, mobil und ohne Stromanschluss zu arbeiten Dazu<br />
Takumi Nasu, Entwicklungsleiter bei Lutz Pumpen: „Wir haben<br />
es mit der B3 Battery geschafft, dass die Leistung einer Akku-<br />
Fasspumpe vergleichbar ist mit der von kabelgebundenen Varianten.“<br />
Der 320-Watt-Gleichstrommotor ermöglicht eine Förderleistung<br />
bis zu 180 l/min und eine Förderhöhe von <strong>11</strong>,8 Metern<br />
Wassersäule. Eine Akkuladung ermöglicht es, etwa 14 mal ein<br />
200-Liter-Fass in rund 15 Minuten oder 5,8 Intermediate Bulk<br />
Container (IBC) mit 1.000 Litern in knapp 51 Minuten zu entleeren.<br />
Diese Fähigkeit erstreckt sich auch auf Reinigungs- und Desinfektionsmittel<br />
mit höherer dynamischer Viskosität, dickflüssige<br />
oder gelartige Substanzen, die einen höheren internen Widerstand<br />
gegen Strömung haben. Ein Beispiel ist Natronlauge, die in<br />
Brauereien zur Reinigung von Braugeräten und Braubehältern<br />
zum Einsatz kommt. „Reicht die Leistung der B3 nicht aus, können<br />
Brauereien die Pumpwerke duraus auch mit anderen Motoren<br />
betreiben, etwa mit unserem ölfreien Druckluftmotor MD1xL,<br />
der 1 000 Watt Leistung bietet. Dieser Motor benötigt 20 % weniger<br />
Anschlussdruck und 4 % weniger Luft, um die gleiche Förderleistung<br />
wie vergleichbare Motoren zu erzielen“, sagt Beutel.<br />
Der Motor lässt sich über ein Handrad vom Pumpwerk abnehmen.<br />
Dies ermöglicht es, mehrere Gebinde mit speziell angepassten<br />
Pumpwerken auszustatten. Varianten mit Ansaugrohren<br />
aus Polypropylen sind für dünnflüssige Säuren geeignet, während<br />
solche aus Polyvinylidenfluorid für konzentrierte Laugen<br />
und Säuren verwendet werden können. „Mitarbeiter können sich<br />
dann mit dem 1,2 kg Motor von Gebinde zu Gebinde bewegen,<br />
ihn auf das jeweilige Pumpwerk schrauben und Chemikalien dosieren“,<br />
ist sich Beutel sicher. „Sie müssen also in nur einen Motor<br />
investieren und haben trotzdem mehrere schnell einsatzbereite<br />
Fasspumpen.“<br />
SCHUTZ VOR CHEMIEUNFÄLLEN<br />
01 Die modulare<br />
Fasspumpe umfasst<br />
einen Motor, ein<br />
rohrförmiges<br />
Pumpwerk, einen<br />
Schlauch und eine<br />
Dosierpistole<br />
Durch diese Modularität sei es zudem möglich, den Motor mit einem<br />
Exzenterschneckenpumpwerk zu kombinieren, die sich beispielsweise<br />
für die Förderung zähflüssiger Fruchtsaftkonzentrate<br />
für Bier-Mischgetränke eignen. Sie arbeiten mit<br />
einem schneckenförmigen Rotor, der exzentrisch<br />
in einem Stator geführt ist. Beim Drehen<br />
entstehen geschlossene Hohlräume, durch die<br />
das Medium schonend und pulsationsarm nach<br />
oben bewegt wird. Auch der Einsatz von Mischpumpwerken<br />
ist möglich, die Medien beim Ansaugvorgang<br />
wieder vermengen, wenn sich diese<br />
in gelagerten Emulsionen, Dispersionen und<br />
Suspensionen voneinander abgesetzt haben.<br />
„Nicht zuletzt können Brauereien sogenannte<br />
Restentleerungspumpwerke einsetzen, die Behälter<br />
nahezu restlos entleeren und nur noch eine<br />
Restmenge von etwa 0,1 l zurücklassen“, erklärt<br />
Beutel. Durch dieses verschwindend geringen<br />
Rest, gerade in Relation zu größeren Behältern<br />
mit einem Volumen von mehreren hundert<br />
Litern, sind Mitarbeiter von Brauereien weniger<br />
versucht, Reste von Chemikalien ineinanderzukippen<br />
und dabei versehentlich eine falsche<br />
Substanz zu erwischen. Nach wie vor ist das<br />
Vermischen von Chemikalien, die nicht zueinanderpassen,<br />
die häufigste Unfallursache.<br />
Bilder: Lutz Jesco<br />
www.lutz-holding.de<br />
02 Der Einsatz<br />
moderner Fass- und<br />
Containerpumpen für<br />
Förder- und Dosierprozesse<br />
kann dazu<br />
beitragen, die Produktivität<br />
und Arbeitssicherheit<br />
zu erhöhen<br />
UNTERNEHMEN<br />
Lutz Holding GmbH<br />
Erlenstraße 5-7, 97877 Wertheim<br />
Tel. 09342 879265<br />
E-Mail: presse@lutz.group<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> 37
TRENDTHEMA<br />
LITHIUM-SICHERHEITSSCHRANK<br />
SICHERHEIT<br />
ZERTIFIZIERT<br />
Im Typ-90-Sicherheitsschrank lassen sich<br />
Lithium-Ionen-Akkus lagern und laden. Der hier<br />
beschriebene Schrank ermöglicht aber nicht nur mehr<br />
Schutz im Arbeitsalltag, sondern erreicht das höchste<br />
Sicherheitslevel und trägt deshalb die GS-Zertifizierung.<br />
Lithium-Ionen-Akkus sind besonders leistungsfähig und effizient,<br />
können aber aufgrund ihrer Energiedichte auch ein<br />
hohes Brandrisiko bergen. Dieses Risiko ist vor allem bei<br />
unsachgemäßem Umgang oder technischen Defekten gegeben<br />
und steigt, wenn der Nutzer die Akkus unbeaufsichtigt lädt.<br />
Eine sichere Lager- und Ladelösung kann deshalb der geprüfte,<br />
GS-zertifizierte Ion-Line Ultra von Asecos sein.<br />
Um das GS-Zeichen zu erhalten, musste der Sicherheitsschrank<br />
umfangreiche Tests durchlaufen und erfolgreich bestehen.<br />
Teil der Zertifizierung waren zwei Feuerwiderstandsprüfungen<br />
(von außen nach innen und von innen nach außen),<br />
eine Rauchdichtigkeitsprüfung, eine mechanische Prüfung der<br />
Sicherheitselemente sowie der Erwärmungsnachweis. Bei der<br />
Feuerwiderstandsprüfung von außen nach innen nach DIN EN<br />
14470-1 wurde der Schrank 90 Minuten lang gemäß der Einheitstemperaturzeitkurve<br />
(ETK) nach DIN EN 1363-1 von au-<br />
GS steht für<br />
Geprüfte Sicherheit:<br />
Damit ist auch<br />
der Schutz der<br />
Mitarbeiter<br />
gemeint<br />
ßen beflammt. Während Sensoren im Schrank den Temperaturverlauf<br />
aufzeichneten, blieb er auch nach 90 Minuten deutlich<br />
unter der maximal zulässigen Temperaturerhöhung von 100 K<br />
zusätzlich zur Raumtemperatur. Bei der Brandprüfung nach DIN<br />
EN 1363-2 (5) von innen nach außen wurde im Innenraum des<br />
Schrankes ein Brand simuliert. Derweil fanden Temperaturmessungen<br />
an der Schrankaußenseite statt. Beide Brandprüfungen<br />
stellen sicher, dass der Schrank 90 Minuten lang sowohl einem<br />
Feuer von außen als auch einem Feuer von innen, zum Beispiel<br />
verursacht durch einen Batteriebrand, standhält, und es zu keiner<br />
Ausbreitung des Feuers kommt.<br />
DICHT UND KÜHL<br />
Bei der Rauchdichtigkeitsprüfung wurde zunächst getestet, ob<br />
sich bei beginnender Rauchentwicklung die Türen sowie die<br />
Be- und Entlüftungsöffnungen des Schranks selbstständig<br />
schließen. Im zweiten Schritt wurde geprüft, dass kein Rauch<br />
aus dem Schrank austritt. Alle Sicherheitselemente des Schrankes<br />
durchliefen einen zusätzlichen Härtetest: Die DIN EN<br />
16121 und DIN EN 16122 beinhalten die Anforderungen und<br />
Prüfverfahren zur Sicherheit, Festigkeit, Standsicherheit und<br />
Dauerhaltbarkeit einzelner Bauelemente, etwa der Türmechanik.<br />
Mittels Erwärmungsnachweis wurde schließlich sichergestellt,<br />
dass die Innentemperatur des Schrankes über 12 Stunden<br />
lang 60 Grad nicht übersteigt, und zwar auch dann nicht,<br />
wenn bei Maximalbelegung alle Akkus im Schrank zeitgleich<br />
geladen werden und durch diesen Ladevorgang Hitze entsteht.<br />
Um dies zu erreichen, führt ein temperaturgeregelter Lüfter<br />
Wärme bedarfsgerecht ab. Alle durchgeführten und erfolgreich<br />
bestandenen Prüfungen entsprechen sowohl dem aktuellen<br />
Stand der Technik als auch den aktuell gültigen europäischen<br />
Ansprüchen an die Sicherheit von Produkten.<br />
Bilder: Asecos<br />
www.asecos.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
asecos GmbH<br />
Weiherfeldsiedlung 16-18, 63584 Gründau<br />
Tel. 06051 92200<br />
E-Mail: info@asecos.com<br />
38 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de
MEDIEN<br />
NEUES MERKBLATT ZUR<br />
WERKSTOFFAUSWAHL<br />
2022 wurde das Merkblatt 820 „Orientierungshilfe<br />
zur Werkstoffauswahl nichtrostender<br />
Stähle“ von Edelstahl Rostfrei erarbeitet.<br />
Das Merkblatt verglich in Spinnennetzdiagrammen 38<br />
nichtrostende Stähle hinsichtlich der Eigenschaften Korrosionsbeständigkeit,<br />
Festigkeit, Umformbarkeit,<br />
Schweißeignung,<br />
Wärmeleitfähigkeit und<br />
Wärmeausdehnung. In<br />
der neuen, zweiten<br />
Auflage dieser Schrift<br />
wurde die Anzahl nun auf<br />
83 nichtrostende Stähle<br />
mehr als verdoppelt.<br />
Unter anderem sind<br />
martensitische sowie<br />
warmfeste und hitzebeständige<br />
nichtrostende<br />
Stähle neu hinzugekommen.<br />
Neben den Netzdiagrammen<br />
wurden die<br />
Diagramme „Festigkeit<br />
über Korrosionsbeständigkeit“, „Umformbarkeit über Korrosionsbeständigkeit“<br />
sowie „Festigkeit über Umformbarkeit“<br />
entsprechend erweitert. Das Merkbaltt lässt sich unter diesem<br />
Link kostenfrei herunterladen: https://bit.ly/4ewTnz0.<br />
www.edelstahl-rostfrei.de<br />
WHITEPAPER FÜR DIE MESS- UND<br />
SENSORTECHNIK<br />
Das kostenfreie<br />
Whitepaper von<br />
Althen Sensors<br />
soll fundierte<br />
Einblicke in die<br />
Grundlagen der<br />
Mess- und<br />
Sensortechnik<br />
sowie in aktuelle<br />
Test- und Projektberichte<br />
aus den<br />
Bereichen IoT und<br />
Sensorik geben.<br />
Egal ob Einsteiger<br />
oder Experte – das<br />
Paper kann den<br />
Anwender unterstützen, sein Wissen zu vertiefen und<br />
Projekte voranzutreiben. In dem Paper sind die Funktionsweise,<br />
Eigenschaften und Vorteile von DMS beschrieben. Weiterhin<br />
gibt es einen Überblick über die wichtigsten Bauarten und<br />
für welche Anwendungen sie sich eignen. Im Kapitel Einflussgrößen<br />
werden Begriffe wie Trägermaterial, K-Faktor und<br />
Temperaturverhalten erläutert. Im Kapitel Installation wird<br />
aufgeführt, welche Installtionsmöglichkeiten es laut Althen<br />
gibt und was es bei den unterschiedlichen Verfahren zu<br />
beachten gibt. Das Whitepaper können Sie unter: www.<br />
althensensors.com/de/services/whitepaper/ downloaden.<br />
www.althensensors.com<br />
IMPRESSUM<br />
erscheint <strong>2024</strong> im 58. Jahrgang,<br />
ISSN: 0175-5315 / ISSN E-Paper: 2747-8025<br />
REDAKTION<br />
Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Guido Matthes (gm),<br />
Tel.: 06131/992-351, E-Mail: g.matthes@vfmz.de<br />
(verantwortlich i.S.d. $ 18 Abs. 2 MStV / i.S.d. Presserechts)<br />
Redaktion: B. A. Melina Hosseinli (mh) (Vol.),<br />
Tel.: 06131/992-349, m.hosseinli@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />
Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />
E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
GESTALTUNG<br />
Sonja Daniel, Anette Fröder, Conny Grothe<br />
SALES<br />
Andreas Zepig,<br />
Tel.: 06131/992-206,<br />
E-Mail: a.zepig@vfmz.de,<br />
Oliver Jennen<br />
Auftragsmanagement: Nevenka Islamovic,<br />
Tel.: 06131/992-<strong>11</strong>3, E-Mail: n.islamovic@vfmz.de<br />
Anzeigenpreisliste 2025, gültig ab 01.10.<strong>2024</strong><br />
LESERSERVICE<br />
VU.SOLUTIONS GmbH & Co. KG,<br />
Große Hub 10, 65344 Eltville,<br />
Tel.: 06123/9238-266<br />
Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige Änderungen<br />
Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />
(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />
Preise und Lieferbedingungen:<br />
Einzelheftpreis: € 13,- (zzgl. Versandkosten)<br />
Jahresabonnement Inland: € 99,- (inkl. Versandkosten)<br />
Jahresabonnement Ausland: € <strong>11</strong>5,- (inkl. Versandkosten)<br />
Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />
weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />
Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />
VERLAG<br />
Vereinigte Fachverlage GmbH<br />
Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />
Postfach 100465, 55135 Mainz<br />
Tel.: 06131/992-200<br />
E-Mail: info@vfmz.de<br />
www.vereinigte-fachverlage.de<br />
Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />
Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />
Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />
Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />
Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />
Chef vom Dienst: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />
Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />
Head of Sales: Carmen Müller-Nawrath<br />
Tel.: 06131/992-245, E-Mail: c.nawrath@vfmz.de<br />
(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />
Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />
E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />
DRUCK UND VERARBEITUNG<br />
Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH<br />
Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />
DATENSPEICHERUNG<br />
Ihre Daten werden von der Vereinigte Fachverlage GmbH<br />
gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />
zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise von<br />
ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie über berufsbezogene<br />
Produkte und Dienstleistungen zu informieren.<br />
Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit schriftlich<br />
beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />
Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />
Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der<br />
Annahme des redaktionellen Contents (Texte, Fotos,<br />
Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser<br />
Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />
zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />
auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Recht<br />
zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie<br />
entsprechender Vervielfältigung und Verbreitung, das<br />
Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung und Übersetzung,<br />
das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das<br />
Recht zur elektronischen/digitalen Verwertung, z. B. Einspeicherung<br />
und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />
zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />
jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von<br />
Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und<br />
DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die vorgenannten<br />
Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen, d. h.<br />
Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung für die Richtigkeit<br />
des redaktionellen Contents kann trotz sorgfältiger<br />
Prüfung durch die Redaktion nicht übernommen werden.<br />
Signierte Beiträge stellen nicht unbedingt die Ansicht der<br />
Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
kann keine Gewähr übernommen werden. Grundsätzlich<br />
dürfen nur Werke eingesandt werden, über deren Nutzungsrechte<br />
der Einsender verfügt, und die nicht gleichzeitig<br />
an anderer Stelle zur Veröffentlichung eingereicht oder<br />
bereits veröffentlicht wurden.<br />
Datenschutzerklärung: ds-vfv.vfmz.de<br />
Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />
Mitglied der Informations-Gemeinschaft<br />
zur Feststellung der Verbreitung von<br />
Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> 39
BETRIEBSTECHNIK<br />
ANZEIGE<br />
KUNSTHARZE DOSIEREN UND MISCHEN<br />
KOMPAKTE SYSTEMLÖSUNG FÜR KLEINE MENGEN<br />
Kompaktes<br />
Dosiersystem MDM<br />
plus von TARTLER<br />
für das Filament<br />
Winding mit zwei<br />
Mischköpfen<br />
Erst dosieren, dann mischen und applizieren<br />
– diesem Prinzip folgen die kompakten Systemlösungen<br />
der Baureihe MDM von TARTLER.<br />
Eigens entwickelt für die Verarbeitung kleiner<br />
Mengen flüssiger Polyurethane, Epoxide<br />
und Silikone, lassen sie sich in<br />
unterschiedlichen verfahrenstechnischen<br />
Umgebungen einsetzen und<br />
bieten eine interessante Perspektive<br />
für den Einstieg in die automatisierte<br />
2K-Dosier- und Mischtechnik.<br />
Alle Systeme der Baureihe MDM von TARTLER sind für<br />
die Verarbeitung kleiner und mittlerer Kunstharzmengen<br />
konzipiert. Sie erlauben Anwendern, qualitative<br />
Maßstäbe zu realisieren, wie man sie aus der industriellen<br />
Fertigung kennt. Je nach Variante und Ausstattung sind sie<br />
zudem der optimale Einstieg für all jene Verarbeiter, die sich von<br />
der Handmischung verabschieden wollen, um sich der automatisierten<br />
Mischtechnik zuzuwenden.<br />
Gut veranschaulichen lässt sich das am Modell MDM plus. Wer<br />
zum Beispiel Rohre aus GFK/CFK im Filament Winding herstellt,<br />
wer im Spritzpressen (Resin Transfer Moulding) leichte Bauteile<br />
für die Luftfahrt fertigt, wer Profile im Strangziehen (Pultrusion)<br />
produziert oder wer in der Vakuum-Infusionstechnik zuhause ist,<br />
dem gelingt mit dieser Anlage der Sprung von der manuellen<br />
oder halbautomatischen Verarbeitung zur vollautomatisierten,<br />
geregelten Dosier-, Misch- und Applikationstechnik. Dabei lässt<br />
sich die MDM plus dank zahlreicher Module an fast jeden Prozess<br />
und je Aufgabe der Kunstharz-Verarbeitung adaptieren. Sie<br />
kann sogar mit einer intelligenten Volumenstrom-Regelung ausgerüstet<br />
werden, sodass sich Mischungsverhältnis und Ausstoß<br />
exakt, kontinuierlich und automatisch steuern lassen.<br />
SCHULTERSCHLUSS ZUR<br />
VOLLAUTOMATISIERUNG<br />
Technisch und funktionell schließt die MDM plus auf zu den großen,<br />
vollautomatisierten Kunstharz-Verarbeitungsanlagen der<br />
Nodopur-Serie von TARTLER. Von den kleineren Modellen der<br />
MDM-Baureihe hebt sie sich durch ihren höheren Ausstoß (bis<br />
6,5 kg/min) und die separaten Antriebe für jede Materialkomponente<br />
(Harz, Härter) ab. Zu ihrer Grundausstattung gehören ein<br />
7-Zoll-Touchpanel, ein mobiler Grundaufbau inklusive Auffangwanne<br />
und die erwähnte Option, eine Volumenstrom-Regelung<br />
zu integrieren. Darüber hinaus hat die MDM plus Füllstandsanzeigen<br />
für beide Komponenten und lässt sich mit dem Mischkopf<br />
LC 5/3 von TARTLER ausrüsten. Er kann mit rotierenden Einwegmischern<br />
aus Kunststoff betrieben werden, sodass keine flüssigen<br />
Spülmittel nötig sind. Die MDM plus lässt sich mit Gebinden<br />
mit 3,0 bis 60 Liter Fassungsvermögen bestücken.<br />
Das durchdachte Design der kompakten Anlage gestattet es,<br />
pneumatische oder elektrische Rührwerke zu verwenden und die<br />
B-Komponente durch einen Spaltfilter zu leiten. Zudem kann die<br />
MDM plus mit einer Rezirkulationsfunktion ausgestattet werden,<br />
mit der unvermischtes Material in Dosierpausen durch die Pumpen<br />
und – falls vorhanden – durch den Volumenstromzähler zurück<br />
in die Behälter geführt wird. Auf diese Weise lassen sich die<br />
Betriebstemperatur konstant und die Komponenten homogen<br />
halten – und Justierungen an der Anlage können ohne Materialverlust<br />
ausgeführt werden. Des Weiteren wird damit vermieden,<br />
dass sich bei einem Prozessstillstand Füllstoffe im Dosierschlauch<br />
festsetzen.<br />
FÜNF SYSTEME UND VIELE MODULE<br />
Alles in allem stellt TARTLER in seiner Baureihe MDM fünf Kleinmengen-Systeme<br />
zur Verfügung. Bereits das kleinste Modell – die<br />
¬MDM 3 – hat elektrisch angetriebene Dosierpumpen und Containerports<br />
zum Anschluss von Originalgebinden. Es gibt bis zu<br />
0,7 l/min Material im Mischungsverhältnis 100:100 aus. Die größte<br />
Anlage der Serie ist die MDM 6. Sie ist ausgelegt für Ausstöße<br />
von bis zu 3,5 l/min und Behälter mit Volumen von 3,0 l bis 100 l.<br />
Mit ihrer Steuerung können auch große Rezirkulationen durchgeführt<br />
werden, bei denen das Material zusätzlich durch Mischkopf<br />
und Maschine fließt und die Anlage sofort wieder schussbereit ist.<br />
Auf der Grundlage seines Modularitäts-Programms kann<br />
TARTLER jede MDM-Anlage kundenspezifisch und einsatzgerecht<br />
anpassen – auch mit Nachfüllkits, Fahrgestellen oder Beheizungs-<br />
und Entgasungssystemen. Auf diese Weise begleitet<br />
das Unternehmen einen Kunstharz-Anwender bei jedem Schritt<br />
auf die nächste Ebene der automatisierten Verarbeitung.<br />
Bilder: TARTLER<br />
www.tartler.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
TARTLER GmbH<br />
Relystraße 48, 64720 Michelstadt<br />
Tel.: 06061 9672-0<br />
E-Mail: info@tartler.com<br />
40 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de
NEU UND NACHHALTIG<br />
PVC-REZYKLATE OHNE SCHWERMETALLRÜCKSTÄNDE<br />
Drei Unternehmen der kunststoffverarbeitenden Industrie haben sich<br />
zusammengeschlossen, um ihre Kompetenzen in einem gemeinsamen<br />
Industrieforschungsprojekt zu bündeln: Das französische Unternehmen<br />
für PVC-Produktion und -Verfahren Kem One, das deutsche Polymerunternehmen<br />
Rehau Window Solutions als Teil von Rehau Industries sowie<br />
der Schweizer Kunststoffdistributor Meraxis, Anbieter von Polymeren<br />
und Services für Polymerverarbeiter. Teams der Unternehmen arbeiten<br />
gemeinsam an technologischen Lösungen, um Schwermetalle aus PVC<br />
zu extrahieren. Dabei werden mechanische und chemische Recyclingverfahren<br />
kombiniert: Zunächst werden zum Beispiel PVC-Produkte<br />
mechanisch zerkleinert. Anschließend werden dem geschredderten<br />
Kunststoff mit einem chemischen Verfahren die Schwermetalle wie Blei<br />
entzogen. Das bleifreie recycelte PVC lässt sich zu neuen Fensterprofilen<br />
auf Rezyklatbasis verarbeiten.<br />
www.meraxis-group.com<br />
AIR2CHEM ZUR UMWANDLUNG VON CO 2<br />
Die Partner im Projekt Air2Chem entwickeln ein integriertes<br />
Verfahren, das den Direct-Air-Capture-Prozess mit einer<br />
elektrolytischen Konversion der grünen carbonathaltigen<br />
Absorberlösung zu Plattformrohstoffen der chemischen<br />
Industrie verbindet.<br />
Direct-Air-Capture (DAC) ist eine Möglichkeit, um standortunabhängig<br />
weiteres nachhaltiges Kohlendioxid für chemische<br />
Industrieprozesse zur Verfügung zu stellen. Der Nachteil:<br />
Aktuell sind Technologien zur direkten Abscheidung von CO 2<br />
aus der Luft mit hohen Investitions- und Betriebskosten<br />
verbunden und dadurch nicht wirtschaftlich. Das zu ändern ist<br />
Zielsetzung des Projektes mit dem vollen Namen „Air2Chem:<br />
Gepaarte Elektrosynthese von Basis- und Wertchemikalien<br />
über natürlich windgetriebene direkte CO2-Abschiedung aus Luft mittels Membran-Gas-Absorption und Carbonat-Elektrolyse“. Der<br />
integrierte Direct Air Carbon Capture and Utilization (DACCU)-Prozess kombiniert natürlich windgetriebene DAC mit einer elektrolytischen<br />
Konversion der carbonathaltigen Absorberlösung zu Plattformrohstoffen der chemischen Industrie wie Kohlenmonoxid<br />
oder Ethylen. Die komplette Meldung und die Partner des Projekts lesen Sie auf der Webseite des Institutes.<br />
www.umsicht.fraunhofer.de<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> 41
PERSÖNLICH<br />
INGENIEURIN ANNEMARIE HÜDEPOHL<br />
FRAUEN SOLLTEN AUF SICH<br />
SELBST VERTRAUEN<br />
Frauen sind in Ingenieursberufen immer noch<br />
unterrepräsentiert. Nur knapp 20 Prozent aller<br />
erwerbstätigen Ingenieure sind Frauen. Aber es<br />
gibt sie, und sie werden mehr. Im Interview<br />
erzählt Annemarie Hüdepohl ihre Geschichte.<br />
Warum haben Sie sich entschieden, Maschinenbau zu<br />
studieren?<br />
Nach meiner Ausbildung zur Technischen Zeichnerin bei Vogelsang<br />
wollte ich mich weiterbilden und die Zusammenhänge in<br />
diesem Bereich noch besser verstehen. In meinem Studium hat<br />
mich der Bereich Entwicklung und Konstruktion besonders<br />
interessiert und mir in meiner Zeit an der Hochschule viel Spaß<br />
gemacht. Allerdings gab es nur wenige Frauen in meinem Jahrgang,<br />
ich war eine von drei Studentinnen. In den berufsbegleitenden<br />
Studiengängen lag der Frauenanteil wieder höher.<br />
Um mein Berufs- und Privatleben im Gleichgewicht zu halten,<br />
plane ich mir meine Zeit vorab ein. Dafür erstelle ich mir zu<br />
Beginn jeder Woche To-do-Listen: Was muss ich erledigen? Was<br />
ist mir wichtig? Da ich durch die Gleitzeit bei Vogelsang flexible<br />
Arbeitszeiten habe, ist meine Planung immer gut umsetzbar.<br />
Mein ehrenamtliches Engagement in der Gemeinde schafft einen<br />
guten Ausgleich zu meinem beruflichen Alltag. Ich möchte<br />
auch in meiner Freizeit in der Gemeinschaft Dinge bewegen<br />
und vorantreiben. So wie ich es auch in meinem Berufsalltag bei<br />
Vogelsang tue.<br />
www.vogelsang.info<br />
DIE FRAGEN STELLTE MELINA HOSSEINLI,<br />
REDAKTION VERFAHRENSTECHNIK<br />
Was würden Sie Frauen raten, die in einen technischen Beruf<br />
einsteigen möchten?<br />
Generell und insbesondere in einem Berufsumfeld, in dem vorwiegend<br />
Männer tätig sind, sollten Frauen meiner Meinung<br />
nach immer auf sich selbst vertrauen und sich nicht beirren<br />
lassen. Ich habe viel Unterstützung erfahren, zum Beispiel<br />
im Hochschulumfeld. Die Hochschule Osnabrück<br />
war sehr engagiert und hat zu meiner Studienzeit ein<br />
kleines Programm in Zusammenarbeit mit einem<br />
Unternehmen angeboten. In diesem Rahmen<br />
konnten meine Kommilitoninnen und ich schon<br />
vorab Einblicke in die Praxis gewinnen und<br />
wichtige Tipps für Bewerbungsprozesse mitnehmen.<br />
Das Angebot war für mich persönlich<br />
sehr hilfreich. Daher würde ich jedem<br />
raten, solche Programme wahrzunehmen.<br />
Haben Sie weibliche Vorbilder (der<br />
Technik)? Wenn ja, welche?<br />
Konkrete Vorbilder, die bekannt sind, habe<br />
ich nicht. Allerdings kenne ich sowohl im<br />
beruflichen als auch im privaten Umfeld<br />
viele Frauen, die ihren Weg trotz schwieriger<br />
Umstände gemeistert haben. Diese<br />
Frauen sind alle in gewisser Weise Vorbilder<br />
für mich.<br />
Sie engagieren sich privat für Ihre Gemeinde.<br />
Wie schaffen Sie es, eine Balance zwischen der<br />
Arbeit und Ihrem Privatleben zu erreichen?<br />
ANNEMARIE HÜDEPOHL ARBEITET BEI VOGELSANG<br />
ALS TEAMLEITERIN FÜR PRODUKTSUPPORT<br />
ENTWICKLUNG UND KONSTRUKTION PUMPEN<br />
42 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 12/<strong>2024</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 19.<strong>11</strong>.<strong>2024</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 04.<strong>11</strong>.<strong>2024</strong><br />
01<br />
02<br />
04 03<br />
01 Über den Durchflussmesser haben wir schon<br />
berichtet. Wie er sich in der Praxis bewährt, lesen Sie im<br />
Anwenderbericht der nächsten Ausgabe.<br />
Bild: Gather<br />
02 Insbesondere bei der Verarbeitung von aktiven und<br />
hochaktiven Wirkstoffen, sind Containment-Lösungen<br />
erste Wahl. Warum diese mittlerweile unverzichtbar sind,<br />
finden Sie in der nächsten Ausgabe heraus.<br />
Bild: Fette Compacting<br />
03 Wie sich mit Schadstofferfassungsanlagen (Containment-Arbeitstische,<br />
-Kabinen, -Reinraum-Anlagen oder<br />
-Raumsysteme) Arbeitnehmer schützen lassen, erfahren<br />
Sie in unserer Dezemberausgabe.<br />
Bild: Denios<br />
DER DIREKTE WEG<br />
INTERNET:<br />
www.verfahrenstechnik.de<br />
E-PAPER:<br />
digital.verfahrenstechnik.de<br />
REDAKTION:<br />
redaktion@verfahrenstechnik.de<br />
04 Ein Beispiel, um den CO 2<br />
-Fußabdruck zu senken, sind<br />
Membranventile. Kenntnis darüber, warum durch sie die<br />
Anlagen weniger Reinstdampf und Energie benötigen,<br />
erhalten Sie in der 12/<strong>2024</strong>.<br />
Bild: Bürkert<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> 43
MULTIMEDIAL VERNETZT<br />
KUNDEN GEWINNEN!<br />
FÖRDERTECHNIK<br />
MATERIALFLUSS<br />
LOGISTIK<br />
FLUIDTECHNIK<br />
Bitte kontaktieren Sie mich, ich berate Sie gerne!<br />
Carmen Müller-Nawrath<br />
Head of Sales<br />
Telefon: 0049/6131/992-245<br />
c.nawrath@vfmz.de<br />
Profitieren Sie von unserem<br />
einmaligen Mediennetzwerk!