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Verfahrenstechnik 11/2024

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19098<br />

<strong>11</strong><br />

Oktober <strong>2024</strong><br />

€ 13,00<br />

TITEL<br />

10<br />

Radarsensor am Rotationsfilter:<br />

Wenn es heiß hergeht<br />

26<br />

Antriebe Bierproduktion:<br />

Modernes Brauen<br />

32 Lebensmitteltechnik:<br />

Sauber transportiert<br />

verfahrenstechnik.de


CARRYING IT SOFTLY<br />

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The all-in-one, FDA-approved solution<br />

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EDITORIAL<br />

ALTEHRWÜRDIG UND UMFANGREICH<br />

Liebe Lesende,<br />

zur Messe Braubeviale rückt die Braukunst ins Rampenlicht. Als eine der ältesten und nach wie vor<br />

führenden Biernationen der Welt ist dieses Handwerk ein deutsches Markenzeichen. Und wir haben<br />

einiges zu bieten. Zusammen waren im Jahr 2023 somit fast 1500 betriebene Braustätten im Einsatz.<br />

Dies freut so ganz nebenbei auch den Fiskus, sind doch für die Erzeugnisse rund 580 Millionen Euro an<br />

Biersteuer angefallen (Quelle: Brauer-bund.de).<br />

Wer übrigens meint, Bier herstellen ist nur das Zusammenmischen der Grundzutaten Wasser, Malz,<br />

Hopfen und Hefe, der irrt. Schon vor dem Studium sollte ein fundiertes natur- und ingenieurwissenschaftliches<br />

Grundlagenwissen vorhanden sein. Denn Brauer müssen ihre Produkte mikrobiologisch,<br />

sensorisch und chemisch-technisch beurteilen können. Ein technisches Verständnis ist notwendig,<br />

wenn es gilt die ganzen Manometer, Sensoren und Schalttafeln zu überwachen sowie zu bedienen.<br />

So ganz nebenbei sollte ein Braumeister auch die Wirtschaftlichkeit von Getränkeherstellungsprozessen<br />

errechnen und beurteilen können, das heißt, auch mit Zahlen muss der Meister umgehen.<br />

Übrigens wird das Brauhandwerk weiblicher. Standen an den Braukesseln bisher oft Männer,<br />

wurde und wird der Beruf immer attraktiver für Frauen. War es früher (wo bekanntlich nicht<br />

alles besser war) doch fast ein Unding, einer BrauerIN zu begegnen, treten Frauen heute weg<br />

vom Kochtopf und ran an den Braukessel. Somit wird auch in dieser Branche nicht nur der<br />

Generations-, sondern auch der Geschlechterwechsel eingeläutet.<br />

Eine genussreiche Lektüre wünscht<br />

Guido Matthes<br />

Chefredakteur VERFAHRENSTECHNIK<br />

Synthetische Schmierstoffe frei von MOSH und MOAH<br />

für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie von Lubriplate und Finke<br />

synthetische Kompressorenöle<br />

synthetische Industriegetriebeöle<br />

synthetische Kettenhaftöle für Backöfen<br />

synthetische Hydrauliköle<br />

synthetische Schmierfette<br />

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ISO 21469 ZERTIFIZIERT<br />

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Finke Mineralölwerk GmbH<br />

Rudolf-Diesel-Straße 1 / 27374 Visselhövede Deutschland<br />

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EDITORIAL<br />

03 Altehrwürdig und umfangreich<br />

42<br />

PERSPEKTIVE<br />

06 Green Hydrogen<br />

Bipolarplatten auf Kohlenstoffbasis<br />

NACHRICHTEN<br />

07 Aktuelles aus der Branche<br />

MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

TITELSTORY<br />

10 Radarsensor für sicheren Betrieb<br />

Wenn es im Prozess heiß hergeht<br />

VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

14 Abwasserbehandlung<br />

Polymere effizient dosieren<br />

16 Trinkwasserdichtungen<br />

Die richtige Risikogruppe<br />

18 Hopfenextrakt dosieren<br />

Durchflussmessung bei schwierigen Medien<br />

TITEL<br />

10<br />

Annemarie Hüdepohl ist bei<br />

Vogelsang Teamleiterin für<br />

Produktsupport Entwicklung<br />

und Konstruktion Pumpen<br />

20 Nahinfrarot-Spektroskopie<br />

Lichtprüfung<br />

21 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />

22 Mikrofluidisches Analysesystem<br />

Labor am Mann<br />

24 CO 2<br />

-Recycling<br />

Trockenmittel für Gas<br />

SPECIAL MESSE BRAUBEVIALE<br />

26 Antriebe bei der Bierproduktion<br />

Modernes Brauen<br />

28 Bierschaumabscheider<br />

Wasserverluste reduziert, Effizienz erhöht<br />

28<br />

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<br />

Erfahren Sie, wie ein Radarsensor souverän mit<br />

sandbehafteten Rohstoffen umgeht.<br />

4 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

30 Industriesauger für Verpackungen<br />

Luft einsaugen<br />

32 Antriebe für die Lebensmitteltechnik<br />

Sauber und effizient transportiert<br />

34 Anlagen für blasgeformte Behältnisse<br />

Zerkleinern und mehr<br />

36 Fasspumpen für Bierproduktion<br />

Befreit zapfen<br />

TRENDTHEMA SICHERHEITSTECHNIK<br />

38 Lithium-Sicherheitsschrank<br />

Sicherheit zertifiziert<br />

MEDIEN<br />

39 Anregend und inspirierend<br />

BETRIEBSTECHNIK<br />

40 Kunstharze dosieren und mischen<br />

Kompakte Systemlösung für kleine Mengen<br />

NEU UND NACHHALTIG<br />

41 Klima- und Umweltschutz in der<br />

Prozessindustrie<br />

PERSÖNLICH<br />

42 INTERVIEW Teamleiterin Produktsupport<br />

Annemarie Hüdepohl<br />

38<br />

DIE REDAKTION EMPFIEHLT<br />

Bei PCR-Tests denken wir oft an<br />

langwierige Tests, externe und<br />

große Labore mit komplizierten<br />

chemischen Verfahren. Ein<br />

Hersteller begegnet dem Problem<br />

der kostenintensiven Laboranalyse<br />

mit Mikrofluidik. Die Idee ist<br />

nicht nur pfiffig, sondern auch<br />

spannend. Auf Seite 22 lüften wir<br />

das Geheimnis.<br />

39 Impressum<br />

36<br />

Kohlenstoffdioxid ist ein natürlicher<br />

Bestandteil der Luft aber<br />

auch ein schädliches Treibhausgas.<br />

Bestreben es in einem<br />

effizienten Kosten-Nutzen-<br />

Verhältnis aus der Luft zu<br />

entfernen, sind somit definitiv<br />

angebracht. Mit welcher Technik<br />

das einer Firma nun gelungen ist,<br />

lesen Sie ab Seite 24.<br />

Auch in altehrwürdigen<br />

Klosterbrauereien müssen<br />

Verantwortliche Glasmehrweglinien<br />

modernisieren. Dabei<br />

sind natürlich auch effiziente<br />

Antriebe das Maß der Dinge.<br />

Damit sorgt nun in der<br />

Andechser Klosterbrauerei<br />

energieeffiziente Technik für die<br />

richtige Performance. Seite 26.<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> 5


PERSPEKTIVE<br />

GREEN HYDROGEN:<br />

BIPOLARPLATTEN AUF<br />

KOHLENSTOFFBASIS<br />

Die Proton-Exchange-Membran-Elektrolyse gilt<br />

als ein vielversprechender Weg zu grünem<br />

Wasserstoff. Allerdings ist sie momentan noch<br />

wenig wirtschaftlich. Ein Grund: Eine ihrer<br />

Schlüsselkomponenten – die Bipolarplatte<br />

– besteht in der Regel aus Titan.<br />

Titan überzeugt durch seine Korrosionsbeständigkeit bei<br />

der Elektrolyse, ist aber aufgrund aufwendiger Gewinnung<br />

und Verarbeitung teurer als andere Metalle. Dass Bipolarplatten<br />

auf Kohlenstoffbasis eine kosteneffizientere und<br />

zugleich skalierbare Alternative sein können, haben Forschende<br />

des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik<br />

Umsicht und der Ruhr-Universität Bochum herausgefunden.<br />

Im Fokus ihrer Untersuchungen stand eine neue kohlenstoffbasierte<br />

Bipolarplatte – entwickelt und patentiert bei Fraunhofer<br />

Umsicht. Sie besteht aus einer thermoplastischen polymergebundenen<br />

Kohlenstoffmatrix mit leitfähigen Additiven wie<br />

Ruß und Graphit und wird in einem Pulver-zu-Rolle-Verfahren<br />

hergestellt. Material und Produktionsprozess ermöglichen die<br />

kontinuierliche Fertigung einer Bipolarplatte, die sowohl leicht<br />

zu bearbeiten als auch verschweißbar ist und bereits kommerzielle<br />

Anwendung im Bereich der Redox-Flow-Batterien findet.<br />

Diese Bipolarplatte und eine Bipolarplatte aus Titan haben die<br />

Forschenden umfassenden Ex-situ-und In-situ-Tests unterzogen.<br />

Bei den Ex-situ-Untersuchungen führten sie elektrochemische<br />

Korrosionsstudien durch, analysierten dann die Korrosion in<br />

Rasterelektronenmikroskop-Bildern und maßen den Gewichtsverlust<br />

der Bipolarplatte auf Kohlenstoffbasis, um die Eignung für<br />

reale Anwendungen und die Wahl der Parameter zu bewerten.<br />

Bei den In-situ-Tests wurden die Bipolarplatten über 500 Stunden<br />

lang beschleunigten Alterungstests mit wechselnden Stromdichten<br />

zwischen 1 und 3 A cm -2 ausgesetzt.<br />

Ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />

unter dem Titel „Bipolar Plates in PEM Water Electrolysis:<br />

Bust or Must?“ in der Zeitschrift Advanced Energy Materials<br />

veröffentlicht. Im Kern haben sie herausgefunden, dass die Bipolarplatte<br />

auf Kohlenstoffbasis eine Alterungsrate im niedrigen<br />

Bereich von µV h -1 hat und damit eine vielversprechende Leistung<br />

zeigt. Damit kann sie durchaus mit Titan-Bipolarplatten<br />

konkurrieren und stellt eine wesentlich kostengünstigere Alternative<br />

dar. Ein weiterer Vorteil: Aufgrund ihrer Materialeigenschaften<br />

wie der Verschweißbarkeit ermöglicht sie ganz neue<br />

Designs für PEM-Elektrolyseure. Das Potenzial, Titan-Bipolarplatten<br />

im PEM-Elektrolyse-Stack zu ersetzen und die Elektrolyse<br />

gleichzeitig skalierbar zu machen ist also definitiv vorhanden.<br />

Jetzt gilt es, das neue Material weiter zu untersuchen und ggfs. zu<br />

optimieren, um die Kosten der Elektrolyse weiter zu senken und<br />

dadurch die Produktion von grünem Wasserstoff wirtschaftlicher<br />

zu gestalten.<br />

Originalveröffentlichung: Leonard Messing, Kevinjeorjios<br />

Pellumbi, Lucas Hoof, Niklas Imming, Steffen Wilbers, Lukas<br />

Kopietz, Michael Joemann, Anna Grevé, Kai junge Puring, Ulf-Peter<br />

Apfel: Carbon Bipolar Plates in PEM Water Electrolysis: Bust or<br />

Must?, in: Advanced Energy Materials. https://s.fhg.de/u87<br />

Bild: Fraunhofer Umsicht<br />

www.umsicht.fraunhofer.de<br />

6 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de


NACHRICHTEN<br />

NAMUR-<br />

HAUPTSITZUNG<br />

Die Namur-Hauptsitzung findet am 21. und<br />

22.<strong>11</strong>.<strong>2024</strong> in Neuss statt. Auf dem Kongress treffen<br />

sich über 650 Führungskräfte aus der Industrie,<br />

Fachexperten und Automatisierungsanbieter. Sie<br />

werden sich über die neuesten Entwicklungen in der<br />

Automatisierungstechnik für die <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />

informieren. Namur-Vorstandsvorsitzender Felix<br />

Hanisch erklärt: „Unsere Hauptsitzung bietet<br />

Branchenführern eine Plattform, um sich über die<br />

neuesten Entwicklungen in der Automatisierungstechnik<br />

zu informieren und zu erfahren, wie sie<br />

diese Fortschritte zur Verbesserung ihrer Anlagen<br />

einsetzen können. Wir begrüßen Emerson als<br />

Sponsor unserer Veranstaltung und freuen uns<br />

darauf, mehr über Technologien und Strategien zu<br />

erfahren.“ Im Rahmen des Konferenzprogramms mit<br />

Vorträgen zur Prozessindustrie wird der Verband<br />

über die Herausforderungen und Best Practices bei<br />

der Anwendung moderner Automatisierungsarchitekturen,<br />

Technologien und Software informieren.<br />

Verschiedene Workshops und Ausstellungen runden<br />

das Programm ab. Der Namur ist der internationale<br />

Verband der Anwender von Automatisierungstechnik<br />

und Digitalisierung der Prozessindustrie.<br />

www.namur.net<br />

AUS- UND WEITERBILDUNG<br />

Ifm investiert in die Ausbildung und Qualifizierung. 20 Mitarbeitende<br />

haben ein Schulungsprogramm in der hauseigenen<br />

Lernfabrik durchlaufen und nun die Ausbildungen zur Ifm-Fachkraft<br />

Elektronik und zum IHK-Industrieelektriker/in Geräte und<br />

Systeme abgeschlossen. Seit 2017 bietet das Unternehmen<br />

seiner Belegschaft die Weiterbildung zur Ifm-Fachkraft Elektronik<br />

am Produktionsstandort in Tettnang an. Die Qualifizierung<br />

besteht aus drei Modulen: Grund-, Aufbau- und Anwendungsschulung.<br />

Die behandelten Themen reichen von den Grundlagen<br />

der Elektro- und Automatisierungstechnik bis hin zur Messtechnik.<br />

Wer die Ausbildung zur Fachkraft Elektronik abgeschlossen<br />

hat, erhält die Möglichkeit, eine Ausbildung zur IHK-Industrieelektriker/in<br />

Geräte und Systeme anzuschließen. Die externe<br />

Prüfung findet beider IHK Bodensee-Oberschwaben statt.<br />

www.ifm.com<br />

JETZT FACHBEITRAG FÜR SMSI<br />

EINREICHEN<br />

SICHERHEIT IM FOKUS<br />

HYGIENIKER<br />

Der AMA Verband für Sensorik und Messtechnik lädt<br />

zur Einreichung von Fachbeiträgen für die internationale<br />

Konferenz Sensor and Measurement Science<br />

International (SMSI) 2025 ein. Die SMSI findet vom<br />

6. bis 8. Mai 2025 in Nürnberg statt, und zwar in<br />

Verbindung mit der Fachmesse Sensor und Test<br />

2025. Der Einsendeschluss für Vorträge und Poster<br />

für die SMSI ist der 15. November <strong>2024</strong>. Laut<br />

Veranstalter bring die SMSI 2025 internationale<br />

Experten aus Forschung, Wissenschaft und Industrie<br />

zusammen. Dabei konzentriert sie sich auf zwei<br />

wesentliche Säulen: Sensorik und Instrumentierung<br />

sowie Messtechnik und Metrologie. Forscher,<br />

Wissenschaftler und Fachleute aus der Industrie<br />

sind eingeladen, bis zum 15. November <strong>2024</strong> eine<br />

kurze Beschreibung ihrer Präsentation oder ihres<br />

Posters in englischer Sprache einzureichen. Weitere<br />

Informationen zur Konferenz, den Themen und den<br />

Teilnahmebedingungen finden Sie unter diesem<br />

Shortlink: bit.ly/4f0sjZR.<br />

www.ama-sensorik.de<br />

Woran denken Hygieniker in der Pharmaproduktion?<br />

An sauber, sicher, zertifiziert und an COG: Denn Pharma stellt<br />

maximale Ansprüche an unsere Hochleistungs-Dichtstoffe, an<br />

Expertise, Produktbreite, -verfügbarkeit und globale Compliance.<br />

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• Geprüft und zertifiziert für die Pharma-Industrie<br />

• Bewährt bei Hygienic Design, CIP- und SIP-Prozessen<br />

Für Dichtungslösungen ohne Risiken und Nebenwirkungen:<br />

info@cog.de oder 04101-5002-0<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> 7<br />

COG.de


NEUE GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Eva-Maria Graf übernahm zum 1. August <strong>2024</strong> den Vorsitz der Geschäftsführung<br />

von Zeppelin Power Systems sowie die Leitung der strategischen Geschäftseinheit<br />

(SGE) Power Systems. Diese Veränderung im Management wurde im<br />

Rahmen der Sitzung des Aufsichtsrats des Unternehmens bestätigt. Seit 2018 ist<br />

Graf als kaufmännische Geschäftsführerin/CFO der Zeppelin Power Systems<br />

verantwortlich für die Bereiche Supply Chain, IT, Finanzen & Controlling, Marketing<br />

& Unternehmenskommunikation, Personal und Recht. Nach dem Weggang<br />

von Ralf Großhauser im Oktober 2023 übernahm sie interimsweise die Führung<br />

der SGE Power Systems sowie die Rolle als alleinige Geschäftsführerin der<br />

Zeppelin Power Systems.<br />

www.zeppelin.com<br />

BAUMER ÜBERNIMMT MANAS<br />

MICROSYSTEMS<br />

Die Baumer Group hat Manas Microsystems übernommen,<br />

einen indischen Anbieter von Durchflussmessgeräten.<br />

Das Unternehmen stellt Produkte<br />

für die Durchflussmessung von Gasen und Flüssigkeiten<br />

her. Die Flowmeter von Manas eignen sich für<br />

eine Vielzahl<br />

von Anwendungen,<br />

da sie<br />

laut Hersteller<br />

robust und<br />

genau sind<br />

sowie auch<br />

unter rauen<br />

Umgebungsbedingungen<br />

funktionieren. Manas wurde 1998<br />

gegründet und befindet sich in Pune/Indien. Ein<br />

Team von 80 Mitarbeitern, produziert und kalibriert<br />

die Geräte für die Prozessindustrie. Mit einem<br />

breiten Portfolio an Durchflussmessern und einem<br />

zertifizierten Prüf- und Kalibrierungslabor beliefert<br />

Manas verschiedene Branchen wie Wassewirtschaft,<br />

Molkereiindustrie, Automotive, Zucker-, Textil-,<br />

Papier und Zellstoffindustrie und Firmen für Wärmebehandlungsverfahren<br />

sowie aus der Pharmazie.<br />

www.baumer.com<br />

DOPPELSPITZE IN ENGERWITZDORF<br />

Seit 1. Juli <strong>2024</strong> ist<br />

das neue Management<br />

des Engerwitzdorfer<br />

Sensorherstellers<br />

E und E Elektronik<br />

komplett. Wolfgang<br />

Pucher (re.) hat sein<br />

Amt als technischer<br />

Geschäftsführer<br />

angetreten. Daneben<br />

übernahm Min Kim<br />

die Verantwortung für den Bereich Markt. Kim verfügt über<br />

23 Jahre Berufserfahrung, davon 15 Jahre in diversen internationalen<br />

Führungspositionen. Der 52-Jährige studierte<br />

Wirtschaftswissenschaften und Betriebswirtschaft hat bereits<br />

seit 1. Mai <strong>2024</strong> die Verantwortung für den Bereich. In dieser<br />

Rolle leitet er die Agenden Vertrieb und Marketing, Produktmanagement,<br />

Einkauf und Logistik, Personalwesen sowie alle<br />

sieben Tochtergesellschaften. Pucher hatte zum 1. Juli <strong>2024</strong><br />

die Geschäftsführung für den Bereich Technik im Unternehmen<br />

übernommen. Sein Verantwortungsbereich umfasst<br />

Entwicklung, Fertigung, Qualitätsmanagement, Kalibrierlabor,<br />

IT und Technische Infrastruktur. Pucher studierte Maschinenbau<br />

und promovierte an der TU Graz auf dem Gebiet<br />

Messtechnik.<br />

www.epluse.com<br />

ALPLA ÜBERNIMMT HEINLEIN<br />

Mit der Übernahme von Heinlein Plastik-Technik baut Alpla seine<br />

Pharmasparte Alplapharma weiter aus. Der deutsche Verpackungsspezialist<br />

Heinlein aus Ansbach/Bayern entwickelt und produziert<br />

Verschluss-, Dosiersystemen und Applikationshilfen für die Pharmaund<br />

Medizinindustrie. Alpla möchte mit der Übernahme die Expertise<br />

von Heinlein nutzen, dass eigene Produktportfolio an Primärpackmittellösungen<br />

für die Pharmabranche zu erweitern. Dazu möchte<br />

Alplapharma den Ansbacher Standort als Technologiezentrum für<br />

Spritzguss und Automatisierungstechnik für die Alplapharma Gruppe<br />

ausbauen. Heinlein Plastik-Technik sieht in der Übernahme eine<br />

Chance, den eigenen Standort weiterzuentwickeln. Die Vertragsunterzeichnung<br />

fand im Juni <strong>2024</strong> statt. Bild (von li.): Philipp Lehner, CEO<br />

Alpla Group, Saskia Wellhöfer-Meyer, Inhaberin und Geschäftsführerin<br />

Heinlein Plastik-Technik, Walter Knes, Managing Director Alplapharma.<br />

www.alplapharma.com<br />

8 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de


NACHRICHTEN<br />

SEMINARE, TAGUNGEN, KURSE<br />

VERANSTALTUNG<br />

Veranstaltung Tag der Filtertechnik<br />

www.dsiv.org<br />

Webinar IO-Link und SPE in der Jumo-Brauanlage<br />

www.jumo.de<br />

Seminar Einführung in die Biozidprodukte-Verordnung<br />

www.umco.de<br />

Seminar Mit Veränderungen konstruktiv umgehen<br />

Vdi-fortbildung.de<br />

Seminar KI im Projektmanagement<br />

Vdi-fortbildung.de<br />

Flammschutztagung AVK e. V.<br />

www.avk-tv.de<br />

DATUM, ORT<br />

04.<strong>11</strong>.<strong>2024</strong><br />

Hannover<br />

6.<strong>11</strong>.<strong>2024</strong>, 10∶00 + 15∶00 Uhr<br />

online<br />

07.<strong>11</strong>.<strong>2024</strong><br />

online<br />

06. + 07.<strong>11</strong>.<strong>2024</strong><br />

Stuttgart<br />

19. + 20. <strong>11</strong>.<strong>2024</strong><br />

Stuttgart<br />

20. + 21.<strong>11</strong>.<strong>2024</strong><br />

Berlin<br />

+109 %<br />

ist die Produktion von alkoholfreiem<br />

Bier in den letzten zehn<br />

Jahren gestiegen (kein Tippfehler).<br />

Allein im Jahr 2023 produzierten<br />

die Brauereien gut 556<br />

Millionen Liter alkoholfreies Bier.<br />

Quelle: Destatis<br />

Training IO-Link Safety Certified Designer<br />

www.io-link.com<br />

26. - 28.<strong>11</strong>.<strong>2024</strong><br />

Karlsruhe<br />

KI-LÖSUNGEN FÜR MITARBEITER<br />

Die Mitarbeiter von Sidel machen neue Erfahrung<br />

mit SidelGPT, der internen KI-Lösung des Unternehmens,<br />

die den Microsoft Azure OpenAI Service<br />

integriert. Mit der neuen Technik möchte das<br />

Unternehmen “seinen Beschäftigten die Nutzung<br />

digitaler Technologien mit einem Höchstmaß an Datenschutz und umfassenden<br />

Sicherheitskontrollen” ermöglichen. Angeboten werden den<br />

Mitarbeitenden ebenfalls Schulungen und Weiterbildungen zu digitalen<br />

Kompetenzen, beispielsweise die Sidel Hyperautomation Academy.<br />

www.sidel.com<br />

5,32 MRD<br />

Kubikmeter Wasser haben im<br />

Jahr 2022 die öffentlichen Wasserversorger<br />

in Deutschland aus<br />

der Natur gewonnen. Die Menge<br />

würde ein Olympiaschwimmbecken<br />

2 Millionen Mal füllen.<br />

Quelle: Destatis<br />

VERDER HAT SAUERMANN ÜBERNOMMEN<br />

Verder, ein Anbieter von Pumpen- und wissenschaftlichen Lösungen, gab die Übernahme von Sauermann<br />

bekannt. Das Know-how von Sauermann im Bereich der HVACR-Technologien (Heating, ventilation, and air<br />

conditioning), insbesondere bei Kondensatabfuhrpumpen und Instrumenten zur Messung und Regelung der<br />

Luftqualität, ergänzt nun das Lösungsangebot von Verder.<br />

www.verderliquids.com<br />

Connect<br />

your Field.<br />

pepperl-fuchs.com/<br />

ir-industrialcommunication<br />

Industrielle Kommunikationin<br />

Prozessanlagen.Mit intelligenten<br />

Lösungen vonPepperl+Fuchs.


RADARSENSOR FÜR SICHEREN BETRIEB<br />

WENN ES IM PROZESS<br />

HEISS HERGEHT


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Wenn Prozesse auf dem Acker beginnen und im<br />

Reinraum enden, ist das wahrlich ein langer<br />

Weg. Dementsprechend gilt es sowohl mit<br />

sandbehafteten Rohstoffen umzugehen als<br />

auch die Hygienerichtlinien der EG1935/2004-<br />

Vorgaben zu beachten. Ein Radarsensor aus<br />

Schiltach passt sich an die unterschiedlichsten<br />

Anforderungen an und liefert davon unberührt<br />

zuverlässige Messergebnisse.<br />

Das Unternehmen Cosucra wurde 1852 in Warcoing, in<br />

der wallonischen Region Picardie, gegründet und war<br />

ursprünglich in der Zuckerproduktion tätig. In den letzten<br />

zwanzig Jahren hat die Gruppe einen tiefgreifenden<br />

Wandel vollzogen und sich zu einem führenden Unternehmen<br />

in der Produktion von pflanzlichen Inhaltsstoffen natürlichen<br />

Ursprungs entwickelt. Ihre Produkte werden aus Chicorée und<br />

Erbsen gewonnen und sind für die Lebensmittel- sowie Ernährungs-Gesundheitsmärkte<br />

weltweit bestimmt.<br />

Startpunkt für den Prozess sind die Felder, auf denen Chicorée<br />

und Erbsen wachsen. Diese durchlaufen im Laufe des Prozesses<br />

mehrere Verarbeitungsstufen, bis sie als fertige Produkte in der<br />

ganzen Welt vertrieben werden.<br />

Dabei verarbeitet das Unternehmen die sandhaltigen Rohstoffe<br />

unter Einhaltung der Hygienevorschriften. Auch unter diesen<br />

Bedingungen sorgt der Vegapuls C 21 für die einwandfreie<br />

Funktion eines rotierenden Filters. Der Radarsensor passt sich<br />

allen Anforderungen an und liefert zuverlässig und störungsfrei<br />

Ergebnisse. Das Cosucra-Verfahren zur Herstellung von Inulin,<br />

der Faser der Zichorienwurzel, erfüllt die Anforderungen der EG<br />

1935/2004 und EHEDG.<br />

DAS GUTE LIEGT SO NAH<br />

Seit jeher hat sich Cosucra dem sorgfältigen Umgang mit Rohstoffen<br />

und der Optimierung der Energieeffizienz verschrieben.<br />

So wachsen die geernteten Erbsen und Zichorien praktisch vor<br />

der eigenen Haustür. Die neue Produktionslinie für Erbsenprotein<br />

wurde ebenfalls mit Blick auf die Umwelt konzipiert; von den<br />

Abwasseraufbereitungsanlagen über den effizienten Einsatz von<br />

Filtern bis hin zur Nutzung von Biogas aus der Kläranlage wurde<br />

alles in diesem Sinne konzipiert.<br />

WERTVOLLE INHALTSSTOFFE<br />

Erbsen enthalten bis zu 25 % Eiweiß, viele Aminosäuren und ihre<br />

Zellwandfaser ist ein natürlicher, funktioneller Bestandteil von<br />

Ballaststoffen. Zichorien oder die gemeine Wegwarte gibt es in<br />

zwei Varianten, einmal als Salat (hier ist sie als Chicorée bekannt)<br />

und zum anderen als Wurzelzichorie. Letztere besteht hauptsächlich<br />

aus Wasser, Fruchtfleisch sowie unlöslichen Zuckern<br />

und enthält etwa 16 % Inulin. Inulin wiederum ist ein natürlicher<br />

Ballaststoff, der in der Lebensmittelherstellung verwendet wird,<br />

um die Textur und den Geschmack zu verbessern, aber auch viele<br />

ernährungsphysiologische Vorteile bietet. So wird Inulin als<br />

Stärke ersatz in der Therapie von Diabetes mellitus eingesetzt.<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> <strong>11</strong>


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

02<br />

01 Abstand für die Dicke: Um die Sandschicht ständig im Blick zu<br />

behalten, muss der Abstand zwischen Sensor und Rotationsfilter<br />

exakt stimmen<br />

01<br />

02 Abrasive Medien, höchste Hygieneanforderungen: Trotz dieser<br />

Bedingungen liefert der Sensor einwandfreie Messergebnisse am<br />

rotierenden Filter<br />

VOM ACKER IN DEN REINRAUM<br />

Die ersten Schritte bei der Gewinnung von Inulin erinnern an die<br />

Verarbeitung von Zuckerrüben. So wird Inulin durch ein schonendes<br />

Heißwasserverfahren gewonnen. Diese flüssige aufkonzentrierte<br />

Lösung aus der Zichorienwurzel wird dann zu Ballaststoffen<br />

in flüssiger oder pulverförmiger Form weiterverarbeitet.<br />

Vincent Vercamst, Wartungsleiter, Abteilung Elektrizität und<br />

Instrumentierung bei Cosucra, nennt die wichtigsten Herausforderungen<br />

in der Produktion: „Auf unserem Gelände finden sich<br />

eigentlich alle anspruchsvollen Umgebungen, die man sich vorstellen<br />

kann. Die Prozesse sind entweder draußen, staubig, aggressiv<br />

oder eben im Reinraum. Wir haben Prozesse, die bei<br />

Überdruck oder bei Unterdruck funktionieren. Bei einigen Prozessen<br />

haben wir es mit starken Vibrationen zu tun oder es handelt<br />

sich um ATEX-Umgebungen. Demzufolge müssen alle Messgeräte<br />

die ATEX-Richtlinie, aber auch die Vorgaben durch die<br />

EG1935/2004 oder EHEDG erfüllen.“<br />

HEISSE PROZESSE ERFORDERN<br />

ROBUSTE SENSOREN<br />

Seit über 25 Jahren trägt Vega mit seinen Messgeräten zu einer sicheren<br />

Produktion bei und ist mit den verschiedensten Sensoren<br />

im Werk Warcoing vertreten, etwa mit Vegason, Vegacap, Vegadif,<br />

Vegabar oder Vegator. Vercamst fasst die Gründe zusammen, die<br />

den Ausschlag für die Schiltacher Sensoren gaben: „Unschlagbares<br />

Preis-/Leistungsverhältnis, geringer Wartungsaufwand, eine<br />

hohe Langzeitzuverlässigkeit und eine unglaubliche Robustheit.“<br />

Ganz neu dabei ist das kompakte Radarfüllstandmessgerät<br />

Vegapuls C 21. Dieses kommt bei der Herstellung von Inulin<br />

zum Einsatz. Dieser Prozess gliedert sich in die folgenden Verarbeitungsschritte:<br />

Waschen – Reiben – Filtrieren – Eindampfen –<br />

Absacken und Lagern. Dabei sind Temperaturen bis zu 90 °C an<br />

der Tagesordnung.<br />

EINSATZ IM ROTATIONSFILTER<br />

DAS RADARFÜLLSTANDMESS GERÄT<br />

KOMMT BEI DER HERSTELLUNG<br />

VON INULIN ZUM EINSATZ<br />

Das berührungslose Radarfüllstandmessgerät eignet sich für einfache<br />

Anwendungen, in denen dennoch eine hohe Schutzart erforderlich<br />

ist. Der Filtrationsprozess ist solch eine typische Anwendung,<br />

die Genauigkeit und Robustheit vom Sensor fordert.<br />

Hierbei dreht sich ein Rotationsfilter in einem mit Wasser und<br />

Sand gefüllten Trog, mit Hilfe einer Vakuumpumpe wird der<br />

Sand am Umfang des Filters abgesaugt.<br />

Die Vakuumpumpe läuft während des gesamten Sandauffangprozesses.<br />

Der Trog wird entleert und anschließend wieder mit<br />

dem zu filternden Produkt gefüllt. „Auf diese Weise werden die<br />

Verunreinigungen in unseren Produkten durch den Sand herausgefiltert“,<br />

erklärt Vercamst. Dabei misst der Vega-Sensor zunächst<br />

den Abstand zwischen dem Sensor und dem leeren Filter<br />

– dieser ist quasi der Nullpunkt. Während des Filtrationsprozesses<br />

misst der Vegapuls C 21 kontinuierlich die Dicke der<br />

Sandschicht an der Außenseite des Rotationsfilters. „Wir analysieren<br />

den Abstand zwischen Sensor und Rotationsfilter. Damit<br />

überprüfen wir ständig die Sanddicke im kritischen Bereich.<br />

Denn die Dicke des Sandaufbaus beeinflusst die Filtrationsqualität<br />

des Produktes“, meint Verdamst. „In der Vergangenheit<br />

hatten wir immer wieder Probleme mit der Sandstabilität, was<br />

jedes Mal hohe Kosten um die 8.000 Euro verursacht hat. Nun<br />

kann dank des Vega-Sensors der Filtrationsprozess sehr genau<br />

gesteuert werden“, fasst der Wartungsleiter die Aufgabe des<br />

Sensors zusammen.<br />

12 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de


03 Für optimale<br />

Produktqualität: Der<br />

Radarsensor überwacht<br />

kontinuierlich die Dicke<br />

der Sandschicht an<br />

der Außenseite des<br />

Rotationsfilters<br />

KONTROLLBLICK ERSETZT<br />

Für den Vegapuls C 21 spricht, dass er exakte Messergebnisse<br />

unabhängig vom Medium oder den Prozess- und Umgebungsbedingungen<br />

liefert. Neben der 80 GHz-Radartechnologie ist es vor<br />

allem der optimierten Signalverarbeitung zu verdanken, dass<br />

quasi rund um die Uhr zuverlässige Messwerte geliefert werden.<br />

Durch die hohe Fokussierung der 80 GHz-Technologie lässt sich<br />

der Radarstrahl fast punktgenau auf das zu messende Medium<br />

ausrichten. Störungen, etwa durch Anhaftungen am Antennensystem,<br />

werden einfach ausgeblendet. Gleichzeitig ist der Sensor<br />

so klein, dass er überall installiert werden kann. Ein Vorteil, der<br />

gerade an älteren, gewachsenen Standorten sehr geschätzt wird.<br />

Bislang wurde der Filtrationsprozess in der Chicorée-Anlage<br />

meist visuell durch die Bediener überwacht. „Wir hatten es auch<br />

mit der Laser- oder Ultraschalltechnologie versucht, allerdings<br />

ließ die Zuverlässigkeit zu wünschen übrig. Auch Geräte anderer<br />

Hersteller kamen mit den Anforderungen des Prozesses nicht zurecht“,<br />

erinnert sich Vercamst. Erst mit dem kompakten Vegapuls<br />

C 21 kam Ruhe in puncto Messgenauigkeit, Zuverlässigkeit und<br />

Wiederholbarkeit in den Prozess. Auch seine Beständigkeit gegen<br />

Dampf und Spritzwasser überzeugte das Team um Vercamst.<br />

Installiert war der neue Sensor dank Bluetooth und der intuitiven<br />

Bedienstruktur schnell. Gerade in rauen Umgebungen, im<br />

Ex-Bereich oder an schlecht zugänglichen Messorten werden Parametrierung,<br />

Anzeige und Diagnose durch Bluetooth erheblich<br />

erleichtert. Über die Eingabe der Seriennummer lassen sich zu-<br />

dem alle relevanten Informationen zum Vega-Gerät abrufen.<br />

Dies erleichtert spätere Wartungsaufgaben. Ein Konzept, das<br />

Vercamst auch bei anderen Messstellen überzeugt: „Inzwischen<br />

ersetzen wir nach und nach unzuverlässige Sensoren durch<br />

Vega-Geräte, wo immer es sich anbietet.“<br />

Bilder: Vega<br />

www.vega.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

VEGA Grieshaber KG<br />

Am Hohenstein <strong>11</strong>3, 77761 Schiltach<br />

Tel. 07836 500<br />

E-Mail: info.de@vega.com<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

bit.ly/3B3wEw2<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> 13


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Mit richtigem Maß: Station zur Dosierung<br />

der fertigen Polymerlösung<br />

ABWASSERBEHANDLUNG<br />

POLYMERE EFFIZIENT DOSIEREN<br />

In einem Klärwerk sind seit mehreren Jahren fünf Polyrex-Anlagen im<br />

Einsatz. Sie dosieren die Polymerlösungen in der vierten Reinigungsstufe<br />

sowie bei der Eindickung des Klärschlamms. Zeit für ein Resümee.<br />

Im zentralen Klärwerk bei Sandhofen (Mannheim) werden pro<br />

Tag durchschnittlich 81 000 m3 Abwasser gereinigt. Zur Entfernung<br />

von Schadstoffen durchläuft das Abwasser innerhalb<br />

von 24 Stunden eine mehrstufige mechanische und biologische<br />

Behandlung. Bereits im Jahr 2015 erfolgte der Neubau der<br />

vierten Reinigungsstufe. Bevor das mit Pulveraktivkohle behandelte<br />

Abwasser in ein Absetzbecken geleitet wird, werden zur<br />

besseren und schnelleren Sedimentation ein Fällmittel und ein<br />

Flockungshilfsmittel (Polymer) zudosiert. Dafür kommen zwei<br />

Polyrex-Anlagen des Unternehmens Prominent zum Einsatz.<br />

Vier Jahre später wurden dann die vorhandenen Anlagen zur<br />

Unterstützung der Schlammentwässerung altersbedingt ersetzt.<br />

Zur Eindickung des Klärschlamms wird dabei die Polymerlösung<br />

vor den Überschuss-/Frischschlammzentrifugen zudosiert.<br />

Aufgrund der positiven Erfahrungen mit den beiden ersten Polyrex-Systemen<br />

entschieden sich die Verantwortlichen der Stadt<br />

Mannheim für drei weitere Anlagen gleichen Typs.<br />

DURCHDACHT UND EFFIZIENT<br />

Mit den Anlagen für unterschiedliche Leistungsbereiche lassen<br />

sich flüssige und pulverförmige Polymere verarbeiten und einsetzen.<br />

Sie eignen sich somit für unterschiedliche Anwendungen wie<br />

im Klärwerk Mannheim und sind in die übergeordnete SPS des<br />

Kunden integrierbar. Die Doppelstock-Ansetzstation besteht aus<br />

der Förder- und Mischeinheit und den beiden Edelstahlbehältern.<br />

Der obere Behälter ist der Ansetz-/Reifebehälter, der untere ist für<br />

die Bevorratung der fertigen Polymerlösung. Das Pulverpolymer<br />

wird über ein BigBag-Entleerungssystem (einen Vakuumförderer)<br />

in den Pulverdosierer mit zwei Förderschnecken transportiert<br />

und in der darunter liegenden Mischeinheit mit Wasser in drei<br />

Stufen vermischt. Die Lösung wird durch den Wasserdruck des<br />

Verdünnungswassers in den oberen Behälter gefördert. Hier kann<br />

die Polymerlösung komplett ausreifen, ein Kurzschlusseffekt wird<br />

vermieden. Nach Ablauf der Reifezeit kann die Lösung über das<br />

Motorventil in den unteren Vorratsbehälter umgefüllt werden.<br />

PRÄZISE DOSIERANLAGEN<br />

Nach der Installation wurden Ende April 2016 die beiden ersten<br />

Polyrex-Anlagen in Betrieb genommen. Sie stellen die erforderliche<br />

Polymerlösung mit der exakt vorgegebenen Konzentration her. Die<br />

präzise Dosierung übernehmen Pumpen ebenfalls aus dem Hause<br />

Prominent. Die Sedimentation in der vierten Reinigungsstufe im<br />

Klärwerk wird so wirkungsvoll unterstützt. Ab Anfang 2020 sorgen<br />

drei weitere Polyrex-Systeme mit gleicher Verfahrensweise für eine<br />

zuverlässige Eindickung des Klärschlamms. Hierbei lässt sich für<br />

eine größere Flexibilität hinsichtlich der Polymerverfügbarkeit neben<br />

pulverförmigem auch flüssiges Polymer verwenden.<br />

Bilder: EBS Mannheim<br />

www.prominent.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

ProMinent GmbH<br />

69123 Heidelberg<br />

E-Mail: info@prominent.com<br />

14 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de


Standards<br />

Edelstahl 1.4571<br />

Höchste Präzision<br />

Zulassungen & Normen<br />

Hohe Verfügbarbeit<br />

Einsatzgebiete<br />

Wasser- & Schiffsbau<br />

Bahntechnologie<br />

Offshore-Technik<br />

Maschinenbau<br />

PH Industrie-Hydraulik GmbH & Co. KG<br />

Wuppermannshof 8, 58256 Ennepetal, Germany<br />

Tel. +49 (0) 2339 6021, Fax +49 (0) 2339 4501<br />

info@ph-hydraulik.de, www.ph-hydraulik.de<br />

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VON PH.<br />

PH Katalog<br />

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Android<br />

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VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

TRINKWASSERDICHTUNGEN<br />

DIE RICHTIGE<br />

RISIKOGRUPPE<br />

Die Diskussion um die richtigen Lösungen für Anforderungen an<br />

trinkwasserberührende Bauteile nimmt Fahrt auf. Welche für<br />

Trinkwasser am besten geeignet sind, zeigt dieser Beitrag.<br />

Das Dichtungsmaterial<br />

ist nach neuer<br />

Elastomer-Leitlinie für<br />

Kalt- und Heißwasser<br />

gefertigt<br />

Trinkwasser ist Wasser für den menschlichen Bedarf. Es ist<br />

das wichtigste Lebensmittel und lässt sich nicht ersetzen.<br />

Per Definition ist es Wasser, das zum Trinken, Kochen, zur<br />

Zubereitung von Speisen und Getränken sowie zur Reinigung<br />

von Gegenständen, die bestimmungsgemäß mit Lebensmitteln<br />

in Berührung kommen, bestimmt ist.<br />

Neben vielen Faserweichstoff-Dichtungsmaterialien der<br />

Klingersil-Serie mit einer EU 1935/2004 Konformität, dem Quantum,<br />

welches zusätzlich FDA konform ist, und dem PTFE-Dich-<br />

tungsmaterial der Top-Chem-Serie, die ebenfalls Konformitäten<br />

gemäß EU 1935/2004 und FDA haben, bietet Klinger mit der<br />

C-4240 ein nach der KTW-BWGL konformes FA Dichtungsmaterial<br />

an, wie es für den Einsatz in Trinkwasser nach dem Ende der<br />

Übergangsfrist am 01.03.2025 verpflichtend ist.<br />

Dichtungsmaterialien werden den Risikogruppen P2 (< 10 %)<br />

und P3 (< 1 %) zugeordnet. Hierbei ist zu beachten, dass bei der<br />

Verwendung einer nach Risikogruppe P3 bewertenden Dichtung<br />

immer das Verhältnis der Kontaktoberfläche der Dichtung zur<br />

MEINUNG DER REDAKTION<br />

Wir alle erwarten sauberes Wasser. In Deutschland kommt das sogar<br />

aus einem profanen Wasserhahn und eignet sich als Trinkwasser. Wer<br />

an das saubere Nass denkt, hat das Bild einer Kläranlage vor Augen und<br />

liegt damit natürlich richtig. Aber das geklärte Produkt muss nun durch<br />

diverse Leitungen, manchmal auch Schläuche, zum Verbraucher und<br />

Konsumenten. Damit es sauber bleibt und immer noch in Trinkwasserqualität<br />

bei uns ankommt, muss der Kontakt vom wertvollen Nass zu<br />

den Bauteilen auch „sauber“ sein. Aber weil sich nun mal eine Trinkwasserleitung<br />

nicht aus einem Stück fertigen lässt, sind Dichtungen<br />

unabdingbar. Somit sorgt auch bei diesen Bauteilen die richtige<br />

Materialauswahl für ein sauberes Produkt. Wohl bekomms!<br />

GUIDO MATTHES, Chefredakteur<br />

16 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de


Kontaktoberfläche des gesamten Bauteils nachgewiesen werden<br />

muss. Dieser Nachweis entfällt bei der Verwendung von Dichtungsmaterialien<br />

wie der Klingersil C-4240, die nach Risikogruppe<br />

P2 konform sind.<br />

BEISPIEL WASSERZÄHLER<br />

REMBE®<br />

Druckentlastung<br />

und<br />

Explosionsschutz.<br />

ZENTRAL FÜR DIE UMSTELLUNG<br />

AUF DIE KTW-BWGL SIND DIE<br />

SOGENANNTEN RISIKOGRUPPEN<br />

P1 BIS P4 (KONTAKTFLÄCHE)<br />

Ein Standardgerät ist von Anschluss zu Anschluss etwa 15 cm<br />

lang. Im Rohr sitzt der Impeller, der das Zählwerk antreibt oder<br />

die Impulse für die digitale Anzeige liefert. Wird nun an jeder Seite<br />

eine übliche Verschraubungsdichtung von 2 mm Dicke eingebaut,<br />

sind das zusammen 4 mm. Wenn man von einem gleichbleibenden<br />

Rohrdurchmesser innerhalb des Wasserzählers ausgeht,<br />

müsste das Bauteil mindestens 40 cm lang sein (!), um unter<br />

1 % Oberflächenanteil des gesamten Bauteils zu kommen. Sind<br />

die Bauteile geometrisch komplexer und mit Ventilen und Krümmern<br />

versehen, können für den Konstrukteur erhebliche Schwierigkeiten<br />

entstehen, das Verhältnis zwischen trinkwasserberührter<br />

Dichtungs- zu Bauteiloberfläche von unter 1 % einzuhalten.<br />

Diese Probleme lassen sich umgehen, wenn ein Dichtungsmaterial<br />

eingesetzt wird, das der Risikoklasse P2 entspricht. Die<br />

Dichtungsplatte Klingersil C-4240 bietet diese Lösung. Das Dichtungsmaterial<br />

wird ausschließlich aus Rohstoffen hergestellt, die<br />

über die Positivliste 1 des UBA bewertet, freigegeben und zugelassen<br />

sind. Sie wird von der Stanzmaschine in den passenden<br />

Abmessungen zu Verschraubungsdichtungen, Dichtungen für<br />

DIN-Flansche oder auch als Gehäusedichtung in verschiedensten<br />

Formen verarbeitet und stellt damit laut Klinger die Rundum-Sorglos-Dichtung<br />

für den Einsatzzweck im Trinkwasser dar.<br />

Aufbauend auf der Grundlage der bestehenden KTW-BWGL-<br />

(Risikoklasse P2) und WRAS-Zertifizierung für die Trinkwasserdichtung<br />

C-4240, hat der Hersteller nun auch die französische<br />

ACS-Zertifizierung sowohl für Kalt- als auch für Heißwasseranwendungen<br />

erhalten.<br />

Bilder: Klinger, mashe – stock.adobe.com<br />

www.klinger.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

KLINGER GmbH<br />

Tel. 06126 40160<br />

Email: mail@klinger.de<br />

REMBE ® GmbH Safety+Control<br />

Gallbergweg 21<br />

59929 Brilon, Germany<br />

T +49 2961 7405-0<br />

hello@rembe.de<br />

© REMBE® | All rights reserved


HOPFENEXTRAKT DOSIEREN<br />

DURCHFLUSSMESSUNG<br />

BEI SCHWIERIGEN MEDIEN<br />

Ein SAW-Durchflussmesser hat in einer<br />

Machbarkeitsstudie bei einem bekannten<br />

Getränkehersteller seine Tauglichkeit für die<br />

Hopfenextrakt-Dosierung aufgezeigt. Für alle,<br />

die modernisieren und dokumentieren müssen,<br />

welche Mengen an Extrakt dem Sud zugeführt<br />

wurde, kann das Gerät eine Lösung darstellen.<br />

Bei Prozessen in der Pharma- und Biotechnologie sowie in<br />

Lebensmittel- und Getränkeindustrie ist die Messung von<br />

Durchfluss, Temperatur oder Konzentration verschiedener<br />

Medien wichtig für eine gleichbleibende Produktqualität.<br />

Durchflussmesser, die nach dem SAW-Verfahren arbeiten,<br />

bieten viele Möglichkeiten: Außer Durchfluss und Konzentration<br />

liefern sie zusätzliche Messwerte wie die Medientemperatur,<br />

erkennen Verunreinigungen und arbeiten wartungsfrei, was die<br />

Betriebskosten reduzieren kann. Auch bei sehr zähflüssigen,<br />

sirupartigen oder breiigen Medien funktionieren sie zuverlässig.<br />

Ein Beispiel ist Hopfenextrakt, das vor allem große Brauereien<br />

wie Oettinger Getränke bei der Bierproduktion verwenden.<br />

BITTER MACHT SELIG<br />

Die Menge des Hopfenextrakts, die dem Sud zugeführt wird, entscheidet<br />

darüber, wie viele Bittereinheiten ein Bier hat. Die Maß-<br />

einheit IBU (International Bitterness Unit) entspricht zwar nicht<br />

unbedingt der real geschmeckten Bitterkeit eines Biers, da diese<br />

durch viele weitere Stoffe beeinflusst wird, muss aber je nach<br />

Biersorte bestimmte Werte aufweisen. Hopfenextrakt gilt es deshalb<br />

während des Brauprozesses möglichst präzise zu dosieren.<br />

Eine der gängigen Methoden, die Menge des Hopfenextrakts<br />

über das Volumen der Dosierpumpe und die Anzahl der Hübe<br />

zu bestimmen, ist jedoch fehleranfällig. Die Pumpe verhält sich<br />

dabei eher wie ein Schätzeisen, denn sie zählt die Hübe auch<br />

dann mit, wenn sie einmal leerlaufen sollte.<br />

Die daraus resultierenden Abweichungen der Bittereinheiten<br />

bemerkt man meistens erst bei der Analyse des fertigen Produkts.<br />

Dann muss der Braumeister aufwendig nachbessern. Die Charge<br />

wird zurückgehalten, neues Bier mit ausgleichenden Bittereinheiten<br />

gebraut und mit dem alten Braugut verschnitten. Das<br />

Nachziehen der Dokumentation sorgt ebenfalls für Mehrarbeit.<br />

Alternative Messmethoden sind deshalb sinnvoll; sie zu finden ist<br />

jedoch nicht einfach. Magnetisch-induktive Sensoren beispielsweise<br />

scheiden von vornherein aus, weil Hopfenextrakt elektrisch<br />

nicht leitfähig ist; für Durchflussmesser mit Flügelrädern ist<br />

das Medium zu zähflüssig. Bleiben Durchflussmesser, die das<br />

Coriolis-Prinzip nutzen. Diese sind allerdings teuer, meist auch<br />

recht schwer und verbrauchen vergleichsweise viel Energie.<br />

Um Brauereien für Modernisierungen oder Umrüstungen eine<br />

praxisgerechte Alternative bieten zu können, brachte Bürkert<br />

Fluid Control Systems gemeinsam mit Oettinger Getränke am<br />

Standort Braunschweig eine Machbarkeitsstudie an den Start:<br />

Die Fluidikexperten schlugen vor, für die Dosierung und Messung<br />

von Hopfenextrakt vor dem Zulauf zur Würzpfanne einen<br />

SAW-Durchflussmesser zu installieren und im praktischen Ein-<br />

18 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

satz ausgiebig zu testen. Eine technische Notwendigkeit dafür<br />

gab es nicht. Der Getränkehersteller war mit seiner vorhandenen<br />

Dosierungslösung zufrieden. Philipp Zoch, Braumeister in<br />

Braunschweig meint: „Wir sind grundsätzlich immer an neuen<br />

technischen Möglichkeiten interessiert, denn nur mit moderner<br />

Automatisierungstechnik gelingt es, unter Berücksichtigung ökonomischer<br />

Aspekte eine hohe Produktqualität zu gewährleisten.“<br />

Zudem waren Einbau und Inbetriebnahme unkompliziert.<br />

MACHBARKEITSSTUDIE ABGESCHLOSSEN<br />

Der eingesetzte Flowave Durchflussmesser arbeitet nach dem<br />

SAW-Verfahren (Surface Acoustic Waves). Das hat den Vorteil,<br />

dass es keinerlei Einbauten oder Verengungen und damit auch<br />

keine Toträume im Messrohr gibt. Zudem wird ohne jeden Kontakt<br />

zwischen Sensorelementen und Medium gemessen. Es entstehen<br />

keine Fluideinwirkungen auf die Sensorelemente. Das<br />

Messrohr verhält sich genauso wie ein gerades Stück der Rohrleitung,<br />

es kann sich nichts festsetzen. Die Nennweite des Gerätes<br />

wurde dazu an die Verrohrung der Applikation angepasst (DN 15).<br />

Das komplett aus Edelstahl gefertigte Durchflussmessgerät misst<br />

den Volumendurchfluss mit einer Genauigkeit von +/- 0,4 % des<br />

Messwerts. Die Temperatur wird gleichzeitig mit einer Genauigkeit<br />

von 1 °C gemessen. Die Daten des Durchflussmessers lassen<br />

sich dann für die Dokumentation und Qualitätsüberwachung<br />

nutzen. Die dreijährige Testphase ist mittlerweile abgeschlossen<br />

und der Flowave hat sich bei der Dosierung und Messung des<br />

Hopfenextrakts im praktischen Einsatz bewährt. Philipp Zoch ist<br />

sich sicher: „Alle Getränkehersteller, die ihre Hopfenextrakt-Dosierung<br />

modernisieren wollen und dokumentieren müssen, welche<br />

Mengen an Hopfenextrakt dem Sud zugeführt wurden, sind<br />

mit dem SAW-Sensor von Bürkert gut beraten.“ Dabei könnte<br />

noch eine weitere Eigenschaft des Sensors interessant sein, wenn<br />

die Hopfenextrakt-Zuführung gereinigt wird: Er kann bei Bedarf<br />

schnell und mit hoher Genauigkeit einen Medienwechsel erkennen,<br />

somit zwischen Produkt, Reinigungsmedium und ihren<br />

Mischphasen unterscheiden.<br />

Die verschleißfreie kontinuierliche Konzentrationsmessung<br />

nach dem SAW-Prinzip bietet auch für andere Branchen interessante<br />

Möglichkeiten: Das gerade Messrohr ist gut geeignet für<br />

Applikationen mit hohen Hygieneanforderungen wie in der Phar-<br />

Philipp Zoch, Braumeister bei Öttinger am Standort Braunschweig:<br />

„Mit dem SAW-Sensor läuft sprichwörtlich alles bestens“<br />

ma-, Lebensmittel- oder Kosmetikindustrie. Die Geräte haben<br />

wahlweise eine digitale (M12-Stecker) oder alternativ eine analoge<br />

4...20 mA-Schnittstelle. Optional sind eine digitale Datenanzeige<br />

vor Ort und eine Ausführung mit ATEX-Zulassung verfügbar.<br />

Die Durchflussmesser gibt es für große Nennweiten bis<br />

DN 80, sie haben ein Eigengewicht von maximal 6 kg. Auch kleine<br />

Nennweiten bis DN 8 sind als Standard-Variante beispielsweise<br />

für Pharma- und Kosmetikanwendungen verfügbar.<br />

Bilder: Öttinger Getränke<br />

www.burkert.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

Bürkert GmbH & Co. KG<br />

74653 Ingelfingen<br />

E-Mail: info@burkert.com<br />

Der neue Maßstab in Sachen Effizienz und Flexibilität<br />

Schraubengebläse<br />

Volumenstrom 18 bis 105 m³/min, Druckdifferenz bis 1,1 bar<br />

• Synchron-Reluktanzmotor Vereint die Vorteile hocheffizienter Permanentmagnetund<br />

robuster Asynchron-Motoren<br />

• Innovatives Anlagendesign Ermöglicht bei der Serie FBS Side-by-Side-Aufstellung<br />

• Anschlussfertig Mit kompletter Steuerung und Frequenzumrichter<br />

bzw. Stern-Dreieck-Starter<br />

• Geräuscharmer Betrieb Durch effektive Schall- und Pulsationsdämpfung<br />

• CE- und EMV- Kennzeichnung Für minimalen Planungs- und Inbetriebnahmeaufwand<br />

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www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> 19


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

NAHINFRAROT-SPEKTROSKOPIE<br />

LICHTPRÜFUNG<br />

Die Anwendungen<br />

sind breit gefächert,<br />

deshalb sind die<br />

NIR-Spektrometer-<br />

Systeme modular<br />

aufgebaut<br />

Bei Nahrungsmitteln fordern Verbraucher eine<br />

gleichbleibende Qualität unter Berücksichtigung<br />

umweltschonender und ressourcenarmer<br />

Herstellung. Technische Kontrollmittel via Licht<br />

unterstützen dabei die Qualitätskontrolle.<br />

MEINUNG<br />

Wer kennt ihn nicht, den<br />

Kunden, der mit seinen<br />

Händen das Obst im<br />

Laden prüft. Auch wenn<br />

es nachvollziehbar ist,<br />

möchte ich nicht wissen,<br />

wie viel ungewaschene<br />

Finger da täglich im Spiel<br />

sind … Da ist mir eine<br />

Prüfung ohne Kontakt<br />

doch wesentlich lieber.<br />

GUIDO MATTHES<br />

Nahinfrarot-Analysesysteme (NIR-Analysegeräte) können<br />

bei der Qualitätskontrolle von Lebensmitteln das<br />

richtige Werkzeug sein. Sie ermöglichen zuverlässige<br />

und zerstörungsfreie Messungen ganz unterschiedlicher<br />

Inhaltsstoffe direkt in der Fertigungslinie, zum Beispiel bei<br />

Molkereiprodukten und Backwaren aber auch bei Süßwaren,<br />

Fleischprodukten oder Speiseölen.<br />

Die Analysen belegen dann beispielsweise, dass das Produkt<br />

der Rezeptur und auch der Inhaltsangabe auf dem Etikett entspricht<br />

und die gesetzlichen Vorgaben und Grenzwerte erfüllt<br />

sind. Gleichzeitig lassen sich Fehlproduktionen vermeiden, denn<br />

abweichende Qualitätsparameter werden sofort erkannt und<br />

nicht erst nach manueller Probenentnahme und traditioneller,<br />

zeitaufwendiger Laboranalyse. Weil die Anwendungen sehr breit<br />

gefächert sind, hat Polytec seine NIR-Spektrometer-Systememodular<br />

aufgebaut. So lassen sich diese flexibel den jeweilsgegebenen<br />

Produkt- oder Prozesseigenschaften individuell anpassen.<br />

Kombinationen aus Spektrometer, unterschiedlichen Messköpfen<br />

und verschiedenen Softwarepaketen ermöglichen es, eine<br />

optimierte Lösung für eine qualitative oder quantitative Inline-<br />

Analyse zusammenzustellen, die zuverlässige Messergebnisse in<br />

Echtzeit liefert.<br />

FUNKTIONSWEISE<br />

Die Nahinfrarot-Spektroskopie arbeitet mit Licht zwischen etwa<br />

800 und 2 500 nm Wellenlänge. Bei der Absorption von<br />

NIR-Strahlung werden Moleküle zu Schwingungen angeregt. Aus<br />

den reflektierten Spektren liest das System Informationen über<br />

die molekulare Zusammensetzung ab. Diese lassen sich dann sowohl<br />

zur Identifizierung (Fingerprint) als auch zur Quantifizierung<br />

von Substanzen nutzen.<br />

Ein Hauptvorteil der NIR-Spektroskopie ist dabei die einfache<br />

Handhabung, denn Licht lässt sich durch Luft oder Glasfasern<br />

fast überall hin transportieren. Außerdem können Spektrometer-<br />

Systeme entsprechend den jeweils gegebenen Produkt- oder<br />

Prozesseigenschaften individuell angepasst werden. Kalibriert<br />

wird das Spektrometer-System auf Basis der erzeugten NIR-Daten<br />

und einer Referenzanalyse im Labor. Mit dem chemometrischen<br />

Kalibrationsmodell ist das System dann in der Lage, jederzeit<br />

Proben mit unbekannter Konzentration auszuwerten.<br />

Bilder: Polytec<br />

www.polytec.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

Polytec GmbH<br />

Polytec-Platz 1-7, 76337 Waldbronn<br />

E-Mail: info@polytec.de<br />

20 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

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EINFACHES HANDLING UND HOHE PERFORMANCE<br />

In der modernen Tablettenproduktion sind die Anforderungen an<br />

Tablettierwerkzeuge aufgrund gestiegener Maschinenleistungen und<br />

höherer Produktionsvolumina deutlich gewachsen. Fette Compacting<br />

begegnet diesen Herausforderungen mit innovativen Werkstoff- und<br />

Beschichtungslösungen sowie einem umfassenden System zur<br />

Handhabung und Reinigung der Werkzeuge.<br />

Ein Highlight ist die neue Beschichtung „Chrome Nitride super glatt“<br />

(FCG-SCR), die durch ihre extrem feine Mikrostruktur die Klebeneigung<br />

reduziert und besonders hohe Verschleißfestigkeit selbst bei harten,<br />

grobkörnigen Substanzen bietet. Die Lösung ist für nahezu alle<br />

Tablettierwerkzeuge geeignet. Neben der Qualität der Werkzeuge spielt auch deren regelmäßige Pflege eine<br />

wesentliche Rolle für die langfristige Einsatzfähigkeit. Das System<br />

EasyCare von Fette Compacting automatisiert den Reinigungsprozess<br />

weitgehend und stellt sicher, dass die Werkzeuge gemäß den<br />

strengen Vorgaben der Guten Herstellungspraxis (GMP) behandelt<br />

werden. Das patentierte Koffersystem sorgt zudem für Sicherheit bei<br />

Transport und Lagerung.<br />

Insgesamt ermöglicht Fette Compacting durch diese kombinierten<br />

Lösungen und mit dem Wissen um das optimale Zusammenspiel<br />

aller Komponenten eine hohe Produktivität bei gleichzeitiger<br />

Reduktion des Pflegeaufwands. Mehr erfahren Sie auf der Webseite:<br />

www.fette-compacting.com<br />

DOSIERER FÜR MITTLEREN LEISTUNGSBEREICH<br />

Die Dosierkammer Feedos M von Gericke kombiniert laut Unternehmen eine gute<br />

Zugänglichkeit für eine einfache Reinigung und die Beseitigung von toten Ecken mit einer<br />

Form, die einen gleichmäßigen Materialfluss erreichen soll. Das ermöglicht den Einsatz in<br />

vielen anspruchsvollen Anwendungen, von hygienischen Anforderungen bis hin zu<br />

mittel- und schlecht fließenden Schüttgütern. Zudem verfügt der Dosierer über ein neues<br />

Dichtungskonzept. Durch den Einsatz von Lippendichtungen an den Antriebswellen des<br />

Dosierwerkzeuges und des Auflockerers ist die Zuführung selbst an den kritischen<br />

Schnittstellen zu den<br />

beweglichen Teilen<br />

technisch dicht. Dies<br />

macht das Gerät laut<br />

Hersteller zu einem<br />

geeigneten Dosiergerät<br />

auch in Industrien<br />

mit hohen OEL-Anforderungen<br />

oder der<br />

Notwendigkeit von<br />

WIP/CIP. Ein neu<br />

entwickelter Anschluss<br />

an den Behälter soll<br />

die Montage vereinfachen<br />

und gleichzeitig<br />

eine robuste und<br />

dichte Verbindung<br />

ermöglichen. Wie die<br />

anderen Dosierer vom<br />

Unternehmen lässt<br />

sich auch der Feedos M<br />

als volumetrisches<br />

oder gravimetrisches<br />

Gerät einsetzen.<br />

www.gerickegroup.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> 21


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

MIKROFLUIDISCHES<br />

ANALYSESYSTEM<br />

LABOR<br />

AM MANN<br />

Ein neues PCR-basiertes Nachweissystem ermöglicht es jetzt,<br />

direkt vor Ort festzustellen, ob schädliche Mikroorganismen<br />

im Produkt vorliegen. Die mikrofluidische Technologie gibt<br />

Antworten – ohne dass ein voll ausgestattetes Labor oder speziell<br />

geschultes Personal dafür erforderlich sind.<br />

Ein neues PCR-Analysesystem verhilft jetzt verschiedenen<br />

Industrien zu schnellerer Transparenz: Mit ihm können<br />

Mitarbeitende direkt vor Ort selbst Proben auf Bakterien<br />

oder Viren testen und müssen diese nicht mehr zeitaufwändig<br />

ins Labor schicken. Das System ersetzt dabei den kompletten<br />

Laborablauf von der Probe zum Ergebnis. Es besteht aus<br />

einem kleinen, einfach zu bedienenden Gerät sowie verschiedenen<br />

Kits – und liefert in unter 90 Minuten Ergebnisse.<br />

Entwickelt wurde es von Endress+Hauser Biosense, einem<br />

2021gegründeten Joint Venture von Endress+Hauser und dem<br />

Forschungs- und Entwicklungsdienstleister Hahn-Schickard mit<br />

Sitz im Freiburger Innovationszentrum Friz auf dem Campus der<br />

Technischen Fakultät der Universität Freiburg. Kerntechnologie<br />

des Systems ist die von Hahn-Schickard in das Joint-Venture eingebrachte<br />

zentrifugale Mikrofluidik. Sie ermöglicht es, mittels<br />

Zentrifugalkräften geringste Flüssigkeitsmengen auf kleinstem<br />

Raum zu steuern. „Dadurch können auf einem Detektionsmodul<br />

im Inneren des Gerätes komplette und komplexe Laborabläufe<br />

ERGEBNISSE IN UNTER 90 MINUTEN<br />

Dr. Nicholas Krohn, Geschäftsführer von Endress+Hauser<br />

Biosense, erklärt: „Der Gang ins Labor braucht Zeit,<br />

denn es sind etliche Schritt bis zum Ergebnis notwendig.<br />

Mit unserem neuen Verfahren können Mitarbeitende<br />

direkt vor Ort selbst Proben auf Bakterien oder Viren<br />

testen und müssen diese nicht mehr zeitaufwendig ins<br />

Labor schicken. Das System besteht aus einem kleinen,<br />

einfach zu bedienenden Gerät sowie verschiedenen<br />

Kits – und liefert in unter 90 Minuten Ergebnisse.“<br />

automatisch auf Knopfdruck und ohne manuelle Eingriffe fürs<br />

Reagenzienhandling stattfinden. In der medizinischen Diagnostik<br />

sind solche so genannten Lab-on-a-Disc-Anwendungen schon<br />

verbreitet. Uns ist es nun gelungen, sie auf die industrielle Prozessund<br />

Laborautomatisierung zu übertragen“, erklärt der Geschäftsführer<br />

Dr. Nicholas Krohn von Endress+Hauser Biosense.<br />

FOKUS AUF BENUTZERFREUNDLICHKEIT<br />

Auch die notwendige Probenvorbereitung vor der automatischen<br />

PCR-Analyse ist durch neue Methoden der Probenkonzentration<br />

einfach. Die entsprechenden Verfahren steuerte das zur<br />

Endress+Hauser Gruppe gehörende Unternehmen IST Innuscreen<br />

bei. „Da sie ohne Zentrifugation, Filtration oder Flockung<br />

auskommen, braucht es auch hier weder Spezialausrüstung noch<br />

-ausbildung. Jeder Mitarbeitende kann die Probe mit wenigen<br />

Handgriffen in nur fünf Minuten aufbereiten“, sagt Krohn. Diese<br />

wird dann in das mikrofluide Einweg-Detektionsmodul übertragen,<br />

das alle für den Ablauf notwendigen Reagenzien enthält.<br />

Das scheibenförmige Modul wird anschließend in das Verarbeitungsgerät<br />

Baboo gegeben. Das Gerät führt automatisch eine<br />

DNA- oder RNA-Extraktion mit anschließender Multiplex-Real-<br />

Time-PCR durch. Durch schnelle Rotationsbewegungen entstehende<br />

Zentrifugalkräfte steuern dabei den Transport der Flüssigkeit<br />

durch die Modulkanäle in Reaktions- und Analysekammern.<br />

Integrierte Analyse-Algorithmen interpretieren am Ende die<br />

PCR-Ergebnisse und zeigen sie auf dem Gerätedisplay an. Eine<br />

manuelle Dateninterpretation ist nicht erforderlich.<br />

EIN GERÄT, UNZÄHLIGE ANWENDUNGEN<br />

Für das universelle Verarbeitungsgerät Baboo bietet das Unternehmen<br />

aktuell rund zehn verschiedene applikationsspezifische<br />

22 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de


Kits vor allem für die Wasser-/Abwasser-Industrie aber auch für<br />

die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Ein Kit enthält jeweils<br />

alles zur Probenahme und -vorbereitung sowie die Detektionsmodule,<br />

die das Gerät intern verarbeitet. Betreiber von Kläranlagen<br />

können so einfließendes Wasser auf die Viruslast von<br />

SARS-CoV-2 oder nach der Klärung auf Enterobacter-Bakterien,<br />

Enterokokken und Escherichia Coli testen. Prozesswasser kann<br />

ebenfalls auf diese Bakterien untersucht werden sowie auf Listeria<br />

spp und Listera monocytogenes. Diese Keime können in Lebensmitteln<br />

vorkommen und finden sich auch im Umfeld von<br />

lebensmittelverarbeitenden Betrieben.<br />

BIERSCHÄDIGERN AUF DER SPUR<br />

In Brauereien spielen bakterielle Krankheitserreger bei der<br />

Qualitätssicherung eine untergeordnete Rolle. Denn anders als<br />

in Wasser vermehren sie sich im Bier wegen des niedrigen pH-<br />

Wertes, des hohen Alkoholgehalts, des hohen Kohlendioxid-<br />

Gehalts und der Hopfenbitterstoffe nicht. Allerdings gibt es andere,<br />

für den Menschen ungefährliche Bakterien, die sich an die<br />

Bedingungen angepasst haben: Diese so genannten Bierschädiger<br />

können im Laufe des Brauprozesses durch Rohstoffe, Anlagenteile<br />

oder beim Abfüllen ins Bier gelangen – und mit der<br />

Zeit dessen Qualität beeinträchtigen. Es schmeckt oder riecht<br />

dann anders, kann trüb und sauer oder durch schlechte Aromen<br />

ungenießbar werden. Mit dem Analysesystem können Brauereien<br />

Bierschädiger früh erkennen und so rechtzeitig die richtigen<br />

Gegenmaßnahmen treffen, um die Ausbreitung der Keime,<br />

den Verlust von Chargen oder gar Produktrückrufe zu verhindern.<br />

Verschiedene Kits ermöglichen die spezifische Identifikation<br />

von bis zu 18 bierschädigenden Bakterien sowie Hopfenresistenzgenen.<br />

Es kann starke Trübungen, Schleimbildung und<br />

Fehlaromen etwa durch die Erhöhung des Diacetylgehalts verursachen.<br />

Die Proben können aus Flüssig keiten oder von Oberflächen<br />

genommen werden.<br />

GROSSES POTENZIAL FÜR DIE ANALYTIK<br />

Krohn bilanziert: „Unser universelles System macht einfache,<br />

benutzerfreundliche molekularbiologische Analysen vor Ort<br />

möglich, ohne dass ein Labor benötigt wird. Die mikrofluidische<br />

Automatisierung verkürzt zudem die Zeit bis zum Ergebnis<br />

und beschleunigt die Entscheidungsfindung. Darüber hinaus<br />

behalten die Anwender während der gesamten Zeit die Kontrolle<br />

von der Probenahme zum Ergebnis. In Zukunft könnten noch<br />

viele weitere Parameter erfasst werden, zum Beispiel Pilze, multiresistente<br />

Erreger oder weitere respiratorische Erreger. Ebenfalls<br />

könnte das System in der Lebensmittelanalytik vielfältiger<br />

zum Einsatz kommen für den Nachweis von pathogenen Mikroorganismen,<br />

Allergenen, genetisch veränderten Organismen<br />

oder die Bestimmung von Tierarten.“ Aktuell arbeitet das Unternehmen<br />

im frühzeitigen und engen Austausch mit Kunden an<br />

weiteren Kits und damit an zusätzlichen Anwendungen.<br />

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Bilder: Endress + Hauser, romankrykh – stock.adobe.com<br />

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Colmarer Straße 6, 79576 Weil am Rhein<br />

markus.ketterer@endress.com<br />

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CO 2<br />

-RECYCLING<br />

TROCKENMITTEL<br />

FÜR GAS<br />

CO 2<br />

in einem effizienten Kosten-Nutzen-Verhältnis aus der Luft<br />

zu entfernen, gleicht einer Pionierarbeit. Einer Firma aus<br />

Eindhoven ist dies nun mit zwei Testmaschinen gelungen. Gemessen<br />

und erforscht wird dieses Verfahren mit drei verschiedenen Präzisionssensoren<br />

aus der Schweiz.<br />

Es ist schwierig CO 2<br />

auf eine Weise aus der Luft zu gewinnen,<br />

die praktikabel und erschwinglich ist. Der Firma Carbyon<br />

in Eindhoven ist dies gelungen. Seit 1,5 Jahren haben sie<br />

eine Maschine in Betrieb, die das kann. Die Erfindung basiert<br />

auf dem Dünnschichtmaterialien-Prinzip für Solarzellen<br />

von Hans de Neve, Halbleiterphysiker, Gründer und CEO von<br />

Carbyon. Sein Interesse am Thema CO 2<br />

-Abscheidung und den<br />

Möglichkeiten der nur ein Atom dünnen Schicht auf den Solarzellen<br />

führte zu dem Verfahren, das die Firma jetzt testet. Carbyon<br />

zeigt auf, wie es funktioniert CO 2<br />

aus der Luft zu gewinnen<br />

und welchen wichtigen Beitrag die Sensoren von Keller Druckmesstechnik<br />

dazu leisten.<br />

VIELVERSPRECHENDE TESTANLAGE<br />

Nach mehreren Jahren Arbeit mit kleineren Prüfvorrichtungen<br />

wurde vor 1,5 Jahren mit der Arbeit an den Maschinen begonnen,<br />

in denen das Verfahren seine Wirkung entfalten kann. Im Labor<br />

werden Proben verschiedener Materialzusammensetzungen in<br />

kleinem Maßstab gemessen. Das Geheimnis des Verfahrens von<br />

Carbyon liegt in der chemischen Komponente: dem Sorptionsmittel.<br />

Dies nimmt CO 2<br />

auf und gibt es kontrolliert wieder ab. Das<br />

bedeutet, das Gas lässt sich wiederverwenden, zum Beispiel zur<br />

Herstellung von grünem Paraffin.<br />

Bei dem System handelt es sich noch um eine Testanlage, in der<br />

Carbyon die Bedingungen ermitteln kann, unter denen das Sorp-<br />

tionsmittel am besten funktioniert. Die Ingenieure haben die Maschine<br />

modular aufgebaut, so dass sie mit verschiedenen Temperaturen,<br />

Drücken, Mengen und Sorptionsmitteln arbeiten kann.<br />

Die ganze Erfindung basiert auf der Forschung an Materialien<br />

für Solarzellen bei TNO (niederländische Organisation für Angewandte<br />

Naturwissenschaftliche Forschung). Die entwickelte<br />

Kombination von Carbyon, die selbstentworfene Anlage sowie<br />

das genau richtige Verhältnis des Sorptionsmittels, erbringen eine<br />

Leistung, die laut den Forschern aktuell noch von niemand<br />

anderem erzielt werden kann.<br />

Das Sorptionsmittel ist ein überraschend simples Material,<br />

das weithin verfügbar ist und es auch bleiben wird. Es wird häufig<br />

verwendet, um ausgelaufene Chemikalien, Schmiermittel,<br />

Farben, Heizöl oder Lösungsmittel zu binden und ihre toxische<br />

Wirkung damit zu neutralisieren. Sorptionsmittel sind also verschiedene<br />

flüssige oder feste Stoffe, die der Aufnahme anderer<br />

Stoffe dienen.<br />

Die Schwierigkeit liegt in dem porösen Trägermaterial, auf<br />

dem sich das Aufbringen einer hauchdünnen Schicht als komplizierter<br />

erwies als bei einem flachen Solarpanel. Dieses poröse<br />

Material ist notwendig, weil man eine große Oberfläche haben<br />

möchte, um möglichst viel CO 2<br />

aufzunehmen. Aktivkohle ist ein<br />

geeigneter Träger, denn ein Gramm Aktivkohle hat eine Oberfläche<br />

von 3000 m 2 . Die reaktive Schicht, bestehend aus Aminen<br />

oder Kaliumcarbonat, wird mit verschiedenen Verfahren auf den<br />

Kohlenstoff aufgebracht.<br />

24 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

01 Luuk van Voorst (re.) und Girmi Schouten, Datenwissenschaftler,<br />

testen zahlreiche Möglichkeiten, um das Sorptionsmittel zu erhitzen<br />

02 Beatrix Bos (vorne) und Luuk van Voorst ermitteln die<br />

Bedingungen, unter denen das Sorptionsmittel am besten funktioniert<br />

Beatrix Bos, Projektmanagerin bei Carbyon ist begeistert: „Die<br />

ersten zwei bis drei Jahre haben wir hauptsächlich mit der Forschung<br />

verbracht, jetzt testen wir die Anwendung und entwickeln<br />

die Maschine. Man kann uns als ein Deep-Tech-Unternehmen<br />

bezeichnen, denn es muss viel Zeit investiert werden, bevor<br />

man die Technologie zur Marktreife bringt. In der Zwischenzeit<br />

entstehen alle Arten von neuen Geschäftsmodellen, die den Prozess<br />

noch einmal beschleunigen können.“<br />

Die Erfassung ging vom Testaufbau im Gramm- zum Kilogrammmaßstab<br />

in der realen Maschine über. Die nächste Maschine<br />

wird nochmal hundertmal grösser sein, wofür die Hochleistungssensoren<br />

von Keller Druckmesstechnik aus der Schweiz benötigt<br />

werden. Der Testaufbau im Grammmaßstab arbeitete mit<br />

Flaschenluft. Das war notwendig, um stabile Testbedingungen zu<br />

erreichen. Jetzt, wo mit einer realen Maschine und Außenluft gearbeitet<br />

wird, hat das Projektteam zum ersten Mal alle Technologien<br />

in einer Maschine vereint und alles lässt sich messen. Dazu<br />

werden eine Menge Sensoren benötigt, schließlich handelt es sich<br />

immer noch um eine Forschungseinrichtung. „Da man beim Forschen<br />

nicht weiß, was man bei den Tests finden wird, will man so<br />

genau wie möglich testen“, erklärt Luuk van Voorst von Carbyon.<br />

SENSOREN FÜR MAXIMALE GENAUIGKEIT<br />

Carbyon verwendet verschiedene Sensoren der Serie 33X von<br />

Keller. Zwei Absolutdruck-Sensoren, die bis zu 1 bar messen sowie<br />

je einen Relativ- und Differenzdruck-Sensor. Sie messen damit<br />

den Druckabfall über das Sorptionsmittel sowie über den<br />

Staubfilter und schaffen so einen Sorptionsmittel-Kreislauf. Weiter<br />

gibt es einen Sensor vor der Vakuumpumpe und einen Absolutdruck-Sensor<br />

im Reaktor.<br />

Van Voorst half bei der Ausarbeitung der Spezifikationen und<br />

hat sich bewusst für Hochpräzisionsdruck-Transmitter entschieden,<br />

um Messfehler so klein wie möglich zu halten. Denn Messfehler<br />

summieren sich, deshalb muss jede Messung so genau wie<br />

möglich sein. Aber nicht nur die Genauigkeit ist besonders wichtig,<br />

auch die Lebensdauer ist von großer Bedeutung. Schließlich<br />

DIE AUFNAHME IM SORPTIONS-<br />

MITTEL BEDEUTET, DASS MAN DAS<br />

GAS WIEDERVERWENDEN KANN<br />

01<br />

02<br />

sind die Messbedingungen schwierig. Es gibt hohe CO 2<br />

-Konzentrationen,<br />

große Temperaturschwankungen und intensive Feuchtigkeit.<br />

Statement Martijn Smit, Verkaufsdirektor Keller Niederlande:<br />

„Durch die Selektion der Druckaufnehmer sowie einer digitalen<br />

Kompensationselektronik wird die Serie 33X mit der<br />

höchsten Präzision bis zu 0,05 %FS über den gesamten Temperaturbereich<br />

spezifiziert. Kalibrierlabors, die akkreditiert sind, attestieren<br />

nach den DKD-Richtlinien bei unseren Drucktransmittern<br />

eine Genauigkeit bis zu ± 0,01 %FS bei Raumtemperatur.“<br />

Van Voorst resümiert: „Es ist sehr schön, dass die Drucktransmitter<br />

der Serie 33X einen RS485 Modbus-Ausgang direkt am<br />

Sensor haben. Das ist für uns ideal, da man auf diese Weise nicht<br />

an Genauigkeit verliert und flexibel bleibt. Wir hatten ursprünglich<br />

drei Sensoren von Keller eingebaut und konnten mit dem<br />

RS485-Modul, ohne zusätzliche Anpassungen, einen vierten hinzufügen.<br />

Das ist ein großes Plus, denn wir wollen bei der Einrichtung<br />

flexibel sein.“ Carbyon ist seit 2023 in der Testphase und entwickelt<br />

ihre Maschinen stetig weiter, bis sie ihr Endziel erreicht<br />

haben. Zwei Testmaschinen sind betriebsbereit und eine dritte<br />

wird gerade gebaut. <strong>2024</strong> ist das Hauptziel die Informationen aus<br />

dem Output der Maschinen zu untersuchen. Was genau ist in<br />

dem abgeschiedenen CO 2<br />

enthalten und was kann damit gemacht<br />

werden? Die Beantwortung dieser zentralen Fragen eröffnet<br />

eine Welt voller neuer Möglichkeiten.<br />

Bei den bisher entwickelten Verfahren erfordert die Erhitzung<br />

der CO 2<br />

-Filter so viel Energie, dass das Recyclen noch keine Option<br />

ist, sondern finanziell nur die Entsorgung in Frage kommt. Mit<br />

der neuen Methode von Carbyon ist der Energieverbrauch um ein<br />

Vielfaches geringer und die Ausbeute bis zu zehn Mal höher.<br />

Letztendlich strebt das Unternehmen einen Preis von 50 Dollar<br />

pro Tonne CO 2<br />

an. Bei diesem Kostendach wird das gefilterte CO 2<br />

für die Herstellung erneuerbarer Kraftstoffe finanziell interessant.<br />

Bilder: Keller Druckmesstechnik, Bart van Overbeeke Fotografie<br />

www.keller-druck.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

KELLER Druckmesstechnik AG<br />

8404 Winterthur, Schweiz<br />

E-Mail: info@keller-druck.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> 25


ANTRIEBE BEI DER BIERPRODUKTION<br />

MODERNES BRAUEN<br />

Bild: Kloster Andechs/<br />

Thomas Einberger<br />

Für die gewünschte Steigerung der Produktionskapazität einer Klosterbrauerei<br />

mussten die Betreiber eine neue, energieeffiziente Anlage installieren. Das<br />

Projekt war seinerzeit die erste Anlage mit dezentraler Technik, die Antriebspezialisten<br />

aus Bruchsal für eine Brauerei in Deutschland installierten.<br />

Durch steigende Nachfrage nach Biergetränken kommen<br />

vorhandene Produktionskapazitäten irgendwann an ihre<br />

Grenzen. Deshalb verbessern und optimieren die Verantwortlichen<br />

der Andechser Brauerei die Anlagen fortlaufend<br />

durch moderne Methoden und Verfahren.<br />

Auch vor wenigen Jahren traf man wieder die Entscheidung, für<br />

eine höhere Produktionsleistung in neue, zeitgemäße Abfüll- und<br />

Transporttechnik zu investieren: Diesmal war, nach fast 30 Betriebsjahren,<br />

die Flaschenfüllerei an der Reihe. Dazu Stefan Müller,<br />

Leiter Betriebstechnik der Klosterbrauerei: „Die seinerzeit<br />

verbauten Komponenten waren nicht mehr auf dem Stand der<br />

Technik. Ein weiterer Fokus lag auf der Umweltverträglichkeit der<br />

Anlage, vor allem in Hinblick auf den Energieeinsatz. Innerhalb<br />

kürzester Zeit sollte der Umbau erfolgen, deshalb wurde für die<br />

Füllerei ein neues Gebäude errichtet.“<br />

BEIM AUTOMATISIERUNGSBAUKASTEN ...<br />

… Movi-C von SEW kommt laut Hersteller alles aus einer<br />

Hand. Mit dem Einsatz der Hardware sinkt die Komplexität,<br />

der Bauraum verringert sich und auch die Kosten. Man<br />

muss die Komponenten nur anschließen – untereinander<br />

verbinden sie sich per Plug and Play. Mit konfigurierbaren<br />

Geräten und durchgängiger Steuerungstechnik reduzieren<br />

sich die Gerätevarianten, ohne auf Funktionen zu verzichten:<br />

Von Sicherheit bis Robotik sind diese integriert, so<br />

bleibt die Vielfalt an realisierbaren Bewegungen erhalten.<br />

DEZENTRALE INSTALLATION<br />

Für den Neubau beauftragte die Klosterbrauerei Andechs die<br />

BMS Maschinenfabrik in Pfatter bei Regensburg mit der Entwicklung<br />

des Gesamtlayouts der Mehrweglinie. Parallel dazu erfolgte<br />

die Implementierung von Transportmodulen im Nass- und<br />

Trockenteil. „Bei den Antrieben haben wir uns aus mehreren<br />

AUSGEREIFTE TECHNIK<br />

HILFT ENERGIE SPAREN<br />

UND SCHONT DIE UMWELT<br />

Gründen für SEW-Eurodrive entschieden“, berichtet Müller. „Die<br />

dezentralen Antriebe Movimot hatten wir schon im Einsatz und<br />

gute Erfahrungen damit gesammelt.“<br />

Mittlerweile ist die Abfüllanlage seit vier Jahren in Betrieb, zur<br />

vollen Zufriedenheit von Andechser. Die Abfüllleistung konnten<br />

die Ingenieure von 20.000 auf 24.000 Flaschen pro Stunde erhöhen.<br />

Gleichzeitig reduzierte sich der dafür notwendige Energieeinsatz.<br />

Der Materialfluss in der neuen Füllerei stellt sich folgendermaßen<br />

dar: Kästen mit leeren Flaschen werden angeliefert und entladen.<br />

Dann sie auf Rollenförderern in die benachbarte Füllerei.<br />

Dort erfolgt zunächst eine Prüfung auf Unversehrtheit der Gebinde.<br />

Falls nicht, wird der Kasten ausgeschleust und manuell ausgepackt.<br />

Anschließend wird der Kasten zum Entkorker transportiert,<br />

danach zur Flaschenkontrolle. Eine Leerguterkennung prüft in<br />

den Kisten, was standardisierte NRW-Flaschen sind, die wir verar-<br />

26 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de


SPECIAL<br />

01 02<br />

beiten, und was Fremdflaschen sind. Das ist notwendig, weil es<br />

im Handel viele unterschiedliche Flaschenformen gibt. Daher<br />

kann der Anteil der Fremdflaschen teilweise bis zu 30 % betragen.<br />

VON REINIGUNG BIS ABFÜLLUNG<br />

Die NRW-Leerflaschen kommen zu einer Flaschenreinigungsmaschine.<br />

Neben einem hohen Durchsatz geht sie Ressourcen schonend<br />

mit Gas und Frischwasser um. Für mehr Energieeffizienz<br />

sorgen auch die Antriebseinheiten Movigear Performance von<br />

SEW, die die Zu- und Abführbänder mit den Flaschen antreiben.<br />

Nach der Reinigung durchlaufen die NRW-Flaschen einen Inspektor.<br />

Der prüft mit Hilfe eines Kamerasystems, mit Infrarot und<br />

Ultraschall, ob sich Restflüssigkeit in der Flasche befindet, ob die<br />

Flasche verschmutzt ist, einen Riss hat und ihre Mündung in Ordnung<br />

ist – kurzum alles, was heute technisch möglich ist.<br />

Anschließend gelangen die inspizierten Flaschen über Förderbänder<br />

zur Abfüllung. Ein Flaschenfüllerkarussell evakuiert die<br />

Flaschen zunächst und spült sie dann mit CO 2<br />

. Zur Vermeidung<br />

KLOSTERHINTERGRUND<br />

Seit anno 1455 leben Benediktinermönche in Andechs.<br />

Hier, etwa 45 km südwestlich von München, oberhalb des<br />

Ammersees, befindet sich das Kloster Andechs. Es hat<br />

eine eigene Landwirtschaft, mit rund 200 ha Wald und<br />

200 ha Grünland, und die bekannte Brauerei. Daneben<br />

gibt es auf dem Berg den Klostergasthof sowie das<br />

Bräustüberl, das seit Jahrhunderten als Pilgergaststätte<br />

dient. Die klösterlichen Wirtschaftsbetriebe haben heute<br />

zusammen etwa 200 Mitarbeiter. Seit dem Jahr 1850 ist<br />

das Kloster Wirtschaftsgut der Abtei Sankt Bonifaz in<br />

München. Diese wurde 1835 durch König Ludwig I. von<br />

Bayern gegründet.<br />

01 Neue Antriebe verringern den Gesamtenergieeinsatz, ebenso<br />

konnte der Wasserverbrauch gesenkt werden und durch noch<br />

bessere Dosierung von Reinigungsmitteln verringerte sich auch<br />

die Umweltbelastung<br />

02 Auch das Zuführband zum Flaschenwascher wird durch<br />

energie effiziente Antriebseinheiten angetrieben<br />

von Sauerstoffeinlagerung und um den Druck aus dem Getränk<br />

auszugleichen, werden sie ein weiteres Mal evakuiert und noch<br />

einmal gespült. Die Bierflaschen werden so befüllt, dass sie überschäumen<br />

und dann sofort verschlossen. Anschließend wird der<br />

Füllstand kontrolliert, die Flaschen abgespült und danach etikettiert.<br />

Schließlich packt eine Maschine die Flaschen in Kisten, die<br />

anschließend zur Palettierung ins Lager kommen.<br />

ANTRIEBE AN DER STRECKE<br />

Albert Schenker, Kundenbetreuer bei SEW-Eurodrive, erklärt:<br />

„An den zahlreichen Förderstrecken für Kästen und Flaschen<br />

wollte der Kunde energieeffiziente Antriebe in dezentraler Technik<br />

einsetzen. Somit waren die Antriebseinheiten Movigear Performance<br />

aus dem Automatisierungsbaukasten Movi-C prädestiniert.<br />

Sie haben die Energieeffizienzklasse IE 5 und lassen sich<br />

über Profinet ansteuern, was ein weiterer Wunsch war.“<br />

Die Antriebseinheiten werden für waagerechte Förderstrecken<br />

eingesetzt und benötigen daher keine Bremse. Für schräge Förderstrecken,<br />

die eine Bremse erfordern, kommen Standard-Asynchronmotoren<br />

zum Einsatz, die über motornahe Umrichter Movimot<br />

Flexible aus dem Automatisierungsbaukasten Movi-C gespeist<br />

werden. Durch seine horizontale Durchgängigkeit – durch alle<br />

Elektronikprodukte – lassen sich unterschiedlichste Motortypen<br />

mit nur einem Umrichtertyp ansteuern und der Anwender benötigt<br />

nur eine Engineeringsoftware. SEW auf der Braubeviale, 7-743<br />

Bilder: SEW-Eurodrive<br />

www.sew-eurodrive.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

SEW-EURODRIVE GmbH & Co KG<br />

76646 Bruchsal<br />

E-Mail: sew@sew-eurodrive.de<br />

Bild: Kloster Andechs/Argum/<br />

Falk Heller<br />

AUTOR<br />

Gunthart Mau, Referent Fachpresse,<br />

SEW-Eurodrive, Bruchsal<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> 27


SPECIAL<br />

BIERSCHAUMABSCHEIDER<br />

WASSERVERLUSTE REDUZIERT,<br />

EFFIZIENZ ERHÖHT<br />

Biertrinker wissen, der Schaum<br />

auf dem Gerstensaft gehört<br />

einfach dazu. Was für den Genuss<br />

wichtig ist, ist in der Produktion<br />

eher hinderlich. Bei der Abfüllung<br />

sollte kein Schaum in die<br />

Vakuumleitung gelangen.<br />

ZU DEN MERKMALEN DES GERÄTS<br />

GEHÖREN LAUT HERSTELLER:<br />

n Keine Wasserverschwendung: Im Vergleich<br />

zu anderen Technologien benötigt dieses<br />

System kein Wasser<br />

n Automatische Entleerungsfunktion: Steuerventile<br />

sorgen für eine automatische<br />

Entleerung, Entlüftung und Isolierung der<br />

Systemkomponenten<br />

n Langlebige Konstruktion: Die Konstruktion<br />

aus rostfreiem Stahl erreicht dadurch eine<br />

bessere Beständigkeit gegen Korrosion und<br />

Verschmutzung<br />

n Energieeinsparung: In Verbindung mit der<br />

GHS VSD+ Technologie lassen sich bis zu 40 %<br />

Energieeinsparungen gegenüber anderen<br />

Technologien erzielen<br />

n Einfache Wartung: Der integrierte Reinigungszyklus<br />

des Systems erleichtert die<br />

Reinigung vor Ort<br />

n Zuverlässige Messsysteme: Füllstandssensoren<br />

messen das im Abflusstank angesammelte<br />

Bier und Radarsensoren messen den<br />

Schaumpegel<br />

Bierschaumabscheider<br />

mit<br />

der intelligenten<br />

Schrauben-<br />

Vakuumpumpe<br />

Atlas Copco hat den Bierschaumabscheider BFS 900 vorgestellt.<br />

Der ist für den Einsatz in Kombination mit der<br />

Industrie 4.0- kompatiblen GHS VSD+ Schraubenvakuumpumpe<br />

konzipiert und soll die Energieeffizienz verbessern,<br />

die Lebenszykluskosten senken und die Ausscheidungsrate<br />

von über- und unterfüllten Flaschen im Prozess verringern.<br />

BESSER, SAUBERER, HÖHER<br />

Der Bierschaumabscheider wurde in Zusammenarbeit mit diversen<br />

Brauereien und als direkte Reaktion auf die übermäßige<br />

Schaumproduktion konzipiert und entwickelt, die den Bierabfüllprozess<br />

behinderte. Die große Menge an Schaum, die am Ende<br />

des Abfüllprozesses entstand, gelangte in die Vakuumleitung<br />

und störte den Prozess, was zu schlechter Qualität und geringerem<br />

Ausstoß führte.<br />

28 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de


SPECIAL<br />

Durch die neue Technik und strengeren Tests löst der BFS 900 von<br />

Atlas Copco das Schaumproblem aktiv mit seinen Funktionen und<br />

seinem wartungsfreundlichen Design. Dies soll für den vollen<br />

Atlas Copco auf der Braubevi ale: 4A-520<br />

Bilder: Atlas Cocpo Vacuum Technique, denisovd - stock.adobe.com<br />

DER ABSCHEIDER IST FÜR DEN<br />

EINSATZ MIT GHS VSD+ SCHRAU-<br />

BENVAKUUMPUMPEN KONZIPIERT<br />

Schutz der Vakuumpumpe sorgen und Kosten sparen. Pamela Cateland,<br />

Marketing Manager West bei Atlas Copco Vacuum erklärt:<br />

„Unser neuer Bierschaumabscheider<br />

trägt zum Schutz der Vakuumpumpen<br />

bei und sorgt dafür,<br />

dass die Qualität und der Haltbarkeit<br />

der Systeme bei.“<br />

ROBUST TRIFFT<br />

INTELLIGENT<br />

Der Bierschaumabscheider ist<br />

aus Edelstahl 304 gefertigt und<br />

verfügt über einen selbstentleerenden<br />

Tank sowie ein dazugehöriges<br />

logisches Steuerungssystem.<br />

Wenn der überschüssige Schaum<br />

in das Vakuumsystem eintritt,<br />

wird er im Schaumabscheider<br />

durch eine Beruhigungsstrecke<br />

mit großem Durchmesser zum<br />

Absetzen des Schaums effektiv<br />

zusammengedrückt. Der ansteigende<br />

Flüssigkeitspegel wird<br />

durch entsprechende Sensoren<br />

erfasst und ein automatischer Abscheidevorgang<br />

wird durch eine<br />

Luftschleuse, bestehend aus elektropneumatischen<br />

Stellantrieben<br />

und einem Sammelbehälter, eingeleitet,<br />

um eine Entleerung im<br />

Dauerbetrieb zu ermöglichen.<br />

Der Abscheider ist außerdem<br />

CIP-fähig. Ein Duschkugelmechanismus<br />

sorgt dafür, dass alle<br />

Innenteile erreichbar sind und<br />

die erforderlichen Hygienestandards<br />

eingehalten werden. Der<br />

Hersteller is sich sicher, das „das<br />

Design des Bierschaumabscheiders<br />

Herstellern, die ihren Bierabfüllprozess<br />

effizienter und<br />

nachhaltiger gestalten wollen,<br />

mehrere Vorteile bietet“. Der<br />

Bierschaumabscheider soll somit<br />

das Schaumproblem lösen und<br />

mehrere Vorteile für den gesamten<br />

Abfüllprozess bieten. Zusammen<br />

mit den intelligenten Funktionen<br />

des GHS VSD+ ist dies eine<br />

Lösung, die für die Bierindustrie<br />

eine neue Effizienzstufe<br />

darstellen kann.<br />

Driving the world<br />

www.atlascopco.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

Atlas Copco Vacuum Solution<br />

Tel. 089 99191832<br />

E-Mail: DEsales@atlascopco.com<br />

Das perfekte Antriebssystem<br />

für die Getränkeindustrie<br />

MOVITRAC ® advanced / MOVIGEAR ® classic<br />

Der Umrichter MOVITRAC® advanced passt sich mit seinem Leistungsbereich<br />

von 0.25 – 315 kW und einem skalierbaren Funktionspaket flexibel<br />

an Ihre Anforderungen an. Ihr Allrounder für unterschiedliche Motoren,<br />

z. B. für die Antriebseinheit MOVIGEAR® classic.<br />

Ihre Vorteile auf einen Blick:<br />

• Auto-Inbetriebnahme in wenigen Sekunden<br />

• durchgängig steckbare Einkabeltechnik<br />

• Regelung von Synchron- und Asynchronmotoren ohne/mit Geber<br />

• Kommunikation mit gängigen Steuerungssystemen<br />

www.sew-eurodrive.de/movitrac-advanced<br />

www.sew-eurodrive.de/movigear-classic


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

INDUSTRIESAUGER FÜR VERPACKUNGEN<br />

LUFT EINSAUGEN<br />

Beim Verpacken von Industriegütern entstehen vergleichsweise<br />

leichte, aber großvolumige Abfälle. Da die hauptsächlich aus<br />

Füllmaterial (mit viel Luft) bestehen, benötigt das Reinigungspersonal<br />

besondere Industriesauger.<br />

Für die Reinigung der Arbeitsplätze im Packbereich bietet<br />

Ruwac jetzt eine neue Baureihe, die eigens fürs Aufsaugen<br />

der Kraftpapier, Wellpappe, Kunststoffchips oder Holzwolleresten<br />

entwickelt wurde. Mit der R 41 genannte Baureihe<br />

gibt es vom Unternehmen nun neue Industriesauger, die sich somit<br />

für das Aufsaugen von Verpackungsresten und anderen voluminösen<br />

Sauggütern wie Papier oder Zuschnittresten eignen.<br />

Als Familienmitglied der neuen Food & Pharma-Serie ist der R 41<br />

auch in Edelstahlausführung lieferbar. Das Sauggut wird hier in<br />

einem Vliessack gesammelt, wobei die Saugleistung so bemessen<br />

ist, dass dessen Inhalt stark komprimiert wird. Somit lässt<br />

sich das Volumen im Sammelbehälter optimal ausnutzen. Für<br />

den Filtersackwechsel muss der Bediener – genau wie bei einem<br />

Haushalts-Abfallbehälter – nur den Deckel anheben und den<br />

30 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de


Reeeeiiinnnnnniiiggguunnnnnnggg<br />

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KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

MEINUNG DER REDAKTION<br />

Im ersten Moment klingt es einfach: Die Verpackungsreste aufräumen. Wer<br />

sich dann den Abfallberg ansieht, der oft nur aus Luft besteht, der wundert<br />

sich, wieviel Aufwand es letztendlich doch bereitet, die Reste aufzulesen.<br />

Nach dem Sammeln hat man gefühlt die erwähnte Luft im Arm. Besser ist es<br />

allemal, wenn das ein vernünftiger Industriesauger übernimmt. Mit der hier<br />

vorgestellten Lösung erscheint mir die Aufgabe dann nicht mehr als Qual,<br />

sondern eher als erste Wahl.<br />

GUIDO MATTHES, Chefredakteur<br />

Vliessack austauschen. Ein großes Sichtfenster im Deckel sorgt<br />

für die regelmäßige Füllstandskontrolle.<br />

SAUBER, REIN UND KLEIN<br />

DER INDUSTRIESAUGER EIGNET<br />

SICH FÜR VOLUMINÖSE SAUG-<br />

GÜTER UND SAUGT SOGAR KUNST-<br />

STOFFCHIPS ODER PAPIERRESTE<br />

Während sich die Verpackungsreste und anderes Sauggut im Filtersack<br />

sammeln, durchströmen die Luftanteile einen Zellenfilter<br />

der Staubklasse M. Die nötige Saugleistung wird von einem<br />

hochwertigen Seitenkanalverdichter bereitgestellt, dessen Leistung<br />

und Unterdruck (im Bereich von 1,5 bis 4 kW oder 210 bis<br />

510 mbar) entsprechend der Anwendung und des Sauggutes<br />

ausgewählt wird.<br />

Da die Baureihe R 41 zur neuen Food & Pharma-Reihe im Produktportfolio<br />

gehört, sind die Sauger wahlweise mit einem<br />

Gehäuse aus beschichtetem Stahlblech oder aus Edelstahl verfügbar.<br />

Selbstverständlich eignen sich die Sauger aber auch für<br />

Aufgaben außerhalb der Lebensmittel- und Pharmaindustrie.<br />

Überall dort, wo größere oder leichte Sauggüter (Verpackungsmaterialien,<br />

Papier und Textilzuschnitte) aufzusaugen sind, kann<br />

der Anwender mit ihrer Hilfe auf effiziente und komfortable Weise<br />

für Sauberkeit sorgen.<br />

Bilder: Ruwac<br />

www.ruwac.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

Ruwac Industriesauger GmbH<br />

Westhoyeler Str. 25, 49328 Melle<br />

Tel. 05226 98300<br />

E-Mail: ruwac@ruwac.de<br />

Der Industriesauger<br />

eignet sich<br />

für voluminöse<br />

Verpackungsreste und<br />

gehört zur Food &<br />

Pharma-Baureihe<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> 31


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

ANTRIEBE FÜR DIE LEBENSMITTELTECHNIK<br />

SAUBER UND EFFIZIENT<br />

TRANSPORTIERT<br />

Ob für den Transport von Fleisch, Gemüse, Süß- und Backwaren oder<br />

von Getränkeflaschen: Antriebe sind auch in der Lebensmittelindustrie<br />

ein wesentlicher Faktor. Entsprechende Technik, die den<br />

Nahrungsmittelanforderungen genügt und die Energieeffizienz der<br />

Systeme auf ein neues Niveau hebt, ist dann definitiv eine gute Wahl.<br />

Reinigen, inspizieren, befüllen, verschließen, etikettieren:<br />

Es sind einige Stationen, die Flaschen in der Getränkeindustrie<br />

auf Förderbändern durchlaufen. Einen nicht unerheblichen<br />

Anteil der Energiekosten der Industrie<br />

macht der Aufwand für elektrische Antriebe aus, mit denen unter<br />

anderem die Förderbänder betrieben werden. Über sämtliche<br />

Industrien gerechnet, gehen Experten von einem Anteil der<br />

elektrischen Antriebe am Gesamtenergie-Aufwand von sogar<br />

maximal 70 Prozent aus. Das ist einerseits ein erheblicher Kostenfaktor<br />

– dahinter steht aber gleichzeitig ein großes Optimierungs-<br />

und Einsparpotenzial.<br />

Nord Drivesystems, ein führender Hersteller von elektrischen<br />

Antriebskomponenten, hat ein umfassendes Portfolio an Elektromotoren,<br />

Getrieben und elektronischer Antriebstechnik im<br />

Programm, das an die speziellen Herausforderungen einzelner<br />

Branchen an gepasst und in Bezug auf Energieeffizienz optimiert<br />

ist. Jörg Niermann, Bereichsleiter Marketing bei Nord ist sich<br />

sicher: „Mit Tausenden in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />

installierten Antrieben verfügen wir über eine umfassende<br />

Branchen-Expertise.“<br />

SPEZIELL FÜR DIE LEBENSMITTELINDUSTRIE<br />

Für die konkreten Anforderungen der Lebensmittelindustrie hat<br />

der Hersteller das patentierte Getriebemotorkonzept Duodrive<br />

optimiert, bei dem ein hocheffizienter IE5+ Synchronmotor in<br />

ein einstufiges Stirnradgetriebe integriert wurde. Motor und<br />

Getriebe in einem Gehäuse? „Ja, das bietet gleich mehrere Vorteile“,<br />

erklärt Niermann.<br />

Zunächst einmal ist schon mit dem IE5+ Synchronmotor ein<br />

Aggregat von herausragender Energieeffizienz verbaut, das die<br />

höchste definierte Wirkungsgradklasse IE5 noch toppt. „Daher<br />

das + im Namen“, fügt Niermann an. IE5+ Synchronmotoren haben<br />

eine große Leistungsdichte. Die hohe Laufruhe des Motors<br />

sorgt außerdem für nur minimale Geräuschemissionen – sicherlich<br />

ein Vorteil in großen Abfüllhallen.<br />

Als System erzielt das Duodrive-Konzept nun eine nochmals<br />

größere Energieeffizienz als nur ein IE5+ Motor, verbaut mit einem<br />

Getriebe aus dem Baukasten des Herstellers, und erreicht<br />

mit bis zu 92 Prozent einen der höchsten Wirkungsgrade in dieser<br />

Leistungsklasse am Markt. „Je weniger Schnittstellen, desto<br />

höher der Systemwirkungsgrad“, erklärt Jörg Niermann. Die Integration<br />

in ein Gehäuse reduziert überdies den Bauraum und<br />

macht einige Verschleißteile überflüssig, was gleichzeitig den<br />

Wartungsaufwand senkt.


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

02<br />

01<br />

KONSTANTES DREHMOMENT ÜBER WEITEN<br />

DREHZAHLBEREICH<br />

Viele Anlagen laufen nicht dauerhaft unter Volllast, dafür bietet<br />

Duodrive einen weiteren Vorteil. Es leistet ein konstantes Motordrehmoment<br />

und eine sehr konstante Effizienz über einen weiten<br />

Drehzahlbereich. Konkret heißt das, auch bei Teillast oder<br />

einzelnen Überlastungsspitzen lässt sich der Getriebemotor effizient<br />

verwenden und ersetzt damit mehrere verschieden dimensionierte<br />

Antriebsvarianten. Das reduziert, über die gesamte Anlage<br />

gesehen, die Vielfalt der eingesetzten Antriebsvarianten und<br />

minimiert damit die Verwaltungskosten. Und es verschlankt die<br />

Produktions-, Logistik-, Lager- und Serviceprozesse. Das System<br />

ist leicht zu reinigen, was die Kosten senkt und die Anlagenverfügbarkeit<br />

erhöht. Da es außerdem korrosionsbeständig und<br />

wash-down-fähig ist, eignet es sich ideal für den Einsatz in hygienesensiblen<br />

Bereichen wie der Lebensmittelindustrie.<br />

LEISTUNG BIS 3 KW<br />

Der patentierte Getriebemotor Duodrive ist bis zu einer Leistung<br />

von 3 kW mit einem Dauerdrehmoment bis 250 Nm sowie Drehzahlen<br />

bis 1 000 min -1 verfügbar und deckt Getriebeübersetzungen<br />

von i=3 bis i=18 ab. Wie alle Produkte aus Bargteheide ist<br />

auch das Duodrive mit allen Komponenten der Nord-Antriebselektronik<br />

kompatibel und kann mit den marktüblichen Hohlwellenabmessungen<br />

(20 bis 40 mm), mit Flanschausführungen (B5<br />

und B14) oder einer Drehmomentstütze ausgestattet werden. Die<br />

marktkompatiblen Anschlussmaße erleichtern den Austausch<br />

und die Integration in bestehende Anlagendesigns. Hinzukommt<br />

eine einfache Inbetriebnahme per Plug-and-play.<br />

In der Summe führen die genannten Vorteile laut Nord zu einer<br />

signifikanten Senkung der Total Cost of Ownership (TCO) gegenüber<br />

konventionellen Antrieben. „Unsere Antriebslösung mit<br />

dem Duodrive bietet damit für Anwendungen in der Getränkeindustrie<br />

und der Lebensmittelbranche insgesamt eine wirtschaftlich<br />

interessante, hocheffiziente Alternative“, erklärt Niermann.<br />

BIS ZU 50 % ENERGIE SPAREN<br />

Der Hersteller zeigt auf Fachmessen, zum Beispiel in diesem<br />

Jahr auf der Anuga in Köln, ein Messemodell, das die besonderen<br />

Vorteile deutlich macht. In einem einfachen Anlagendesign,<br />

in dem Flaschen in zwei Kreisen gefördert werden, wird die Leistungsaufnahme<br />

zweier Antriebskonfigurationen verglichen: die<br />

01 Für hygienesensible Anwendungen in der Lebensmittelindustrie<br />

sind die Antriebskomponenten auch im leicht zu reinigenden<br />

Wash-down-Design verfügbar<br />

02 An einem Modell lässt sich die Energieaufnahme verschiedener<br />

Antriebsvarianten vergleichen<br />

03 Im Getriebemotorkonzept ist ein energieeffizienter IE5+ Synchronmotor<br />

in ein einstufiges Stirnradgetriebe integriert<br />

eines branchenüblichen IE3 Asynchronmotors mit Kegelradgetriebe<br />

und dezentralem Frequenzumrichter mit der eines<br />

Duodrive-Systems (IE5+ Synchronmotor und einstufiges Stirnradgetriebe)<br />

mit einem Nordac Pro SK 500E Schaltschrank-Frequenzumrichter.<br />

Ergebnis: Das Duodrive verbrauchte bis zu 50<br />

Prozent weniger Energie.<br />

Niermann ist sich sicher: „Damit stellt das Duodrive eine hochattraktive<br />

Lösung für Unternehmen dar, die ihren Energieverbrauch<br />

senken wollen. Das wird natürlich in Zeiten steigender<br />

Energiepreise immer relevanter.“<br />

Bilder: Nord Drivesystems<br />

www.nord.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

Getriebebau NORD GmbH & Co. KG<br />

Getriebebau-Nord-Str. 1, 22941 Bargteheide<br />

Tel. 04532 2890<br />

E-Mail: info@nord.com<br />

03<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> 33


ANLAGEN FÜR BLASGEFORMTE BEHÄLTNISSE<br />

ZERKLEINERN<br />

UND MEHR<br />

Ein Hersteller von Schneidmühlen zum Zerkleinern von Produktionsresten<br />

und Abfällen ist in der Kunststoff- und Recyclingtechnik mit<br />

seinen Produkten bekannt. Inzwischen stattet das Unternehmen<br />

Anwender auch mit Systemlösungen aus, die weitere Etappen im<br />

Lebenszyklus polymerer Produkte erfassen.<br />

Ein Leitgedanke bei der Umsetzung von Kreislaufsystemen<br />

in der Kunststofftechnik ist das möglichst lückenlose Product-Lifecycle-Management<br />

(PLM). Dies gilt natürlich<br />

auch für Behälter, die im Extrusionsblasformen hergestellt<br />

werden. Getecha (bekannt für Trichter- und Einzugsmühlen)<br />

hat sein Angebot nun um Anlagen ergänzt, die mit dem automatisierten<br />

Verschließen und Verpacken blasgeformter Flaschen,<br />

Kanister und Tanks weitere Etappen im Lebenszyklus dieser<br />

Hohlkörper-Produkte abdecken.<br />

Dazu Christine Rosenberger, Geschäftsführerin von Getecha<br />

„Mit der Programmerweiterung setzen wir unseren Weg zum<br />

Komplettanbieter automatisierter Systemlösungen für die Kunststoffverarbeiter<br />

fort.“ Konkret heißt das: Das Unternehmen stattet<br />

Anwender der Blasformtechnik nicht mehr allein mit Mühlen<br />

zum Zuführen und Zerkleinern kleiner und großer Kunststoffbehälter<br />

und Quetschbutzen aus, sondern nun auch mit halb- und<br />

vollautomatischen Anlagen zum Verschließen, Chargieren, Stapeln<br />

und Folienverschweißen der Fertigprodukte.<br />

VON DER PIPETTE BIS ZUM FASS<br />

Zu den Mühlen des Hersteller gehören die Modelle der Rotoschneider-Serie.<br />

Wo beispielsweise kleine Pipetten, Ausschussflaschen<br />

und Butzen mit Volumen bis zu 250 ml fertigungsintegriert<br />

(inline) oder produktionsnah (offline) zu zerkleinern sind,<br />

kommen häufig die Beistellmühlen vom Typ GRS 180/300 zum<br />

Einsatz. Sie verfügen über offene Drei- oder Vier-Messerrotoren<br />

und nehmen das zu zerkleinernde Material sehr gut auf. „Für<br />

34 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

MEINUNG DER REDAKTION<br />

Wir alle haben bestimmt schon mal Plastikflaschen in einen Pfandautomaten<br />

geworfen. Oft hören wir dann noch ein knirschendes Geräusch, wenn die<br />

Flasche von der Maschine zusammengedrückt wird. Damit hört das Recycling<br />

aber nicht auf – im Gegenteil, es fängt nun erst richtig an. Sind genug leere<br />

Flaschen zusammengekommen, liefert sie die Supermarktkette an ein<br />

Recyclingunternehmen, dass unter anderem auch Mühlen zum Zerkleinern<br />

nutzt. Dann kommen vielleicht auch die hier beschriebenen Modelle zum<br />

Einsatz. Eine gute Sache, so lässt sich aus Plastik noch etwas Gutes wiedergewinnen<br />

– sozusagen ein Second Life. Aber nicht in der virtuellen Welt (oder<br />

dem Metaversum) sondern ganz real und nutzungsorientiert.<br />

GUIDO MATTHES, Chefredakteur<br />

Sauberraum-Anwendungen liefern wir diese Mühlen auch mit<br />

Schleusenzuführung“, betont Rosenberger.<br />

Sollen hingegen Kanister und Tanks mit Volumen bis zu 30 l<br />

bearbeitet werden, so entscheiden sich viele Blasformtechniker<br />

für Trichtermühlen der Baureihen RS 2400, RS 30000 oder RS<br />

38000. Sie sind auf hohe Effizienz ausgelegt und ziehen trotz kleiner<br />

Rotordurchmesser selbst große Behälter ein. Für die zügige<br />

Aufnahme und schnelle Zerkleinerung voluminöser Teile werden<br />

sie werkseitig mit supertangentialen Mahlgehäusen und Segmentrotoren<br />

mit versetzten Messerreihen ausgestattet.<br />

Während dann eine RS 2404-B mit 3x2 Messern, einem Rotorschneidkreis<br />

von 240 mm und einem 5,5 kW-Antrieb einen Stundendurchsatz<br />

bis zu 160 kg erzielt, zerkleinert eine RS 38060-B<br />

bis zu 600 kg Material stündlich. Sie arbeitet ebenfalls mit 3x2<br />

Messern, hat aber einen Schneidkreis von 380 mm und einen Antrieb<br />

mit 22 kW. Wo in der Blasformtechnik das Aufkommen an<br />

Ausschuss oder Resten besonders hoch ist, sind es dann die<br />

Großmühlen der Serie RS 8000, die den Prozessschritt des Zerkleinerns<br />

mit einem Schneidkreis von 800 mm abdecken. Sie zerkleinern<br />

Tanks und Fässer mit bis zu 220 l Volumen sowie mit<br />

Durchsatzleistungen bis zu 3.000 kg/Stunde. Die Geräte sind<br />

auch als Sauberraum-, in Edelstahl-Ausführung oder als Nassmühlen<br />

verfügbar.<br />

FLASCHEN DICHT ZUSCHRAUBEN<br />

Domäne: Beistellmühlen lassen sich in die Fertigung integrieren und<br />

zerkleinern Pipetten, Ausschussflaschen sowie Butzen<br />

Die gleichen Maßstäbe setzt das Unternehmen bei der Projektierung<br />

der Zu- und Abführtechnik sowie der Abluft- und Big-<br />

Bag-Anlagen um. Speziell mit Blick auf die Ansprüche der Hersteller<br />

von Kunststoffbehältern hat das Unternehmen sein Portfolio<br />

nun aber auch um Verschließ- und Verpackungsanlagen<br />

für die Blasformtechnik ergänzt. Für Anwender beispielsweise,<br />

die Behälter verschließen müssen, realisiert die Ingenieure<br />

maßgeschneiderte Kappenschraub-Automaten. Verpackungshersteller<br />

von fertigen Flaschen und Kanister, stattet das Unternehmen<br />

mit Chargier- und Folienschweißlinien aus. Auf diese<br />

Weise möchte Getecha Anlagenlösungen für weitere Etappen<br />

bei der Produktion von Hohlkörper-Produkten bereitstellen.<br />

Zugleich wird die Umsetzung moderner Kreislaufsysteme in der<br />

Kunststofftechnik unterstützt.<br />

Die Kappenschraub-Stationen sind flexibel ausgelegt, damit<br />

sie sich auch zur Applikation noch leerer Kanister eignen (Staubschutzgründen)<br />

oder zum drehmomentgenauen und dichten<br />

Verschließen gefüllter Kanister. Inklusive Zuführtechnik beanspruchen<br />

die Stationen eine Stellfläche von 2 000 x 3 500 mm und<br />

eignen sich für Kanister mit wechselnden Höhen (300 - 600 mm)<br />

und Breiten (150 – 300 mm). Je nach Anforderung lassen sich<br />

vollautomatisierte Ausführung oder für Handbetrieb sowie mit<br />

automatischer oder manueller Rezepturvorwahl realisieren. Bei<br />

einer Zykluszeit von etwa 13 sec pro Kappe verschließt ein solcher<br />

Automat bis zu 330 Behälter in der Stunde.<br />

Bilder: Getecha, digitalstock - stock.adobe.com<br />

www.getecha.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

Getecha GmbH<br />

63741 Aschaffenburg<br />

Tel. 06021 84000<br />

E-Mail info@getecha.de<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> 35


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

FASSPUMPEN FÜR BIERPRODUKTION<br />

BEFREIT<br />

ZAPFEN<br />

Steigende Rohstoffpreise, hohe Energiekosten und der Arbeitskräftemangel<br />

setzen auch Brauereien zu. Neue Technologien wie<br />

akkubetriebene Fass- und Containerpumpen können helfen, eine<br />

effiziente und ressourcenschonende Produktion zu ermöglichen.<br />

Brauen erfordert beträchtliche Arbeit: Zahlreiche Maschinen<br />

und Anlagen sind in den Brauereien im Einsatz, um zu<br />

mahlen, mischen, kochen, fermentieren, filtrieren, kühlen<br />

und schließlich das fertige Bier abzufüllen. Eine traditionelle<br />

Arbeit, die zunehmend von steigenden Kosten belastet wird.<br />

Dazu Thomas Beutel, Experte für den dosiertechnischen Anlagenbau<br />

bei Lutz Pumpen: „Höhere Preise für Energie, aber auch für<br />

Hopfen und Malz, Flaschenglas, Kronkorken, Etiketten und Kohlensäure<br />

machen Brauereien zu schaffen. In dieser Situation kann<br />

der Einsatz moderner Fass- und Containerpumpen für Förderund<br />

Dosierprozesse dazu beitragen, die Produktivität und Arbeitssicherheit<br />

zu erhöhen und Ressourcen zu sparen.“<br />

REINIGEN UND DESINFIZIEREN<br />

VEREINFACHEN<br />

Fasspumpen haben zum Beispiel das Potenzial, die Arbeiten<br />

rund um das Reinigen und Desinfizieren von Maschinen und Anlagen<br />

zu optimieren. Brauereien lagern und dosieren in der Regel<br />

ein breites Spektrum verschiedener Chemikalien in zahlreichen<br />

Behältern. Alkalische Reinigungsmittel kommen zum Einsatz,<br />

um organische Verunreinigungen wie Hopfenharze, Malz- und<br />

Hefereste zu entfernen, während chemische Desinfektionsmittel<br />

wie Chlor, Peressigsäure und andere biozide Lösungen für die<br />

notwendige Hygiene sorgen.<br />

Diese Chemikalien werden regelmäßig in automatisierte Systeme<br />

eingefüllt, die die Mittel durch Anlagen, Tanks und Rohrleitungen<br />

leiten, um sie von Rückständen und Mikroorganismen zu<br />

befreien. Das Problem, wenn Mitarbeiter mit herkömmlichen<br />

Methoden wie Messzylindern und Trichtern die Chemikalien dosieren<br />

und abfüllen: Der Betrieb bindet wegen des zeitaufwändigen<br />

Vorgangs unnötig Personalressourcen. Zudem besteht die<br />

Gefahr, dass Mitarbeiter durch den Kontakt mit Chemikalien<br />

oder giftigen Dämpfen gesundheitlichen Schaden nehmen. „Der<br />

Einsatz von Fass- und Containerpumpen beschleunigt Dosierprozesse<br />

und erhöht gleichzeitig die Mitarbeitersicherheit, da der<br />

direkte Umgang mit potentiell gefährlichen Substanzen verringert<br />

wird“, erklärt Beutel. „Zudem ermöglichen die Pumpen eine<br />

präzise Dosierung der Chemikalien, was den Verbrauch reduziert<br />

und Kosten einsparen kann.“<br />

36 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Lutz Pumpen hat mit der B3 Battery<br />

eine modulare Fasspumpe entwickelt.<br />

Sie umfasst einen Motor, ein rohrförmiges<br />

Pumpwerk, einen Schlauch<br />

und eine Dosierpistole. Für die Hand-<br />

habung befestigt der Anwender das<br />

Pumpwerk mit einem Adapter am Chemikalienbehälter.<br />

Ein Propeller erzeugt mit<br />

bis zu 10 000 Umin-1 einen Strömungskanal. Die Chemikalien<br />

werden durch das Pumpwerk in den Schlauch gefördert und lassen<br />

sich manuell mit einer Zapfpistole abfüllen. Ein digitaler<br />

Durchflusszähler hilft bei der milliliter genauen Dosierung der<br />

Chemikalien.<br />

„Brauereien können die B3 auch einsetzen, um Filtrationssysteme<br />

mit Kieselgur-Suspensionen zu füllen“, fügt Beutel an. „Die<br />

Effektivität dieser Kieselgur-Filtration hängt entscheidend von<br />

der richtigen Dosierung ab, wobei Fasspumpen optimal unterstützen<br />

können.“ Für solche Anwendungen bietet Lutz Pumpen<br />

Pumpwerke in sogenannter Pure-Ausführung an. Die sind für<br />

den direkten Kontakt mit Lebensmitteln zugelassen und entsprechen<br />

der FDA-Verordnung und den europäischen Richtlinien gemäß<br />

1935/2004/EG. Nach der Arbeit lassen sich die Pumpwerke<br />

fix zerlegen und reinigen. Ihr hygienisches Design mit totraumarmer<br />

Konstruktion verhindert die Ansammlung von Keimen.<br />

SO LEISTUNGSSTARK WIE KABELGEBUNDENE<br />

VARIANTE<br />

Attraktiv ist der akkubetriebene Einsatz der B3 Battery, der es<br />

ermöglicht, mobil und ohne Stromanschluss zu arbeiten Dazu<br />

Takumi Nasu, Entwicklungsleiter bei Lutz Pumpen: „Wir haben<br />

es mit der B3 Battery geschafft, dass die Leistung einer Akku-<br />

Fasspumpe vergleichbar ist mit der von kabelgebundenen Varianten.“<br />

Der 320-Watt-Gleichstrommotor ermöglicht eine Förderleistung<br />

bis zu 180 l/min und eine Förderhöhe von <strong>11</strong>,8 Metern<br />

Wassersäule. Eine Akkuladung ermöglicht es, etwa 14 mal ein<br />

200-Liter-Fass in rund 15 Minuten oder 5,8 Intermediate Bulk<br />

Container (IBC) mit 1.000 Litern in knapp 51 Minuten zu entleeren.<br />

Diese Fähigkeit erstreckt sich auch auf Reinigungs- und Desinfektionsmittel<br />

mit höherer dynamischer Viskosität, dickflüssige<br />

oder gelartige Substanzen, die einen höheren internen Widerstand<br />

gegen Strömung haben. Ein Beispiel ist Natronlauge, die in<br />

Brauereien zur Reinigung von Braugeräten und Braubehältern<br />

zum Einsatz kommt. „Reicht die Leistung der B3 nicht aus, können<br />

Brauereien die Pumpwerke duraus auch mit anderen Motoren<br />

betreiben, etwa mit unserem ölfreien Druckluftmotor MD1xL,<br />

der 1 000 Watt Leistung bietet. Dieser Motor benötigt 20 % weniger<br />

Anschlussdruck und 4 % weniger Luft, um die gleiche Förderleistung<br />

wie vergleichbare Motoren zu erzielen“, sagt Beutel.<br />

Der Motor lässt sich über ein Handrad vom Pumpwerk abnehmen.<br />

Dies ermöglicht es, mehrere Gebinde mit speziell angepassten<br />

Pumpwerken auszustatten. Varianten mit Ansaugrohren<br />

aus Polypropylen sind für dünnflüssige Säuren geeignet, während<br />

solche aus Polyvinylidenfluorid für konzentrierte Laugen<br />

und Säuren verwendet werden können. „Mitarbeiter können sich<br />

dann mit dem 1,2 kg Motor von Gebinde zu Gebinde bewegen,<br />

ihn auf das jeweilige Pumpwerk schrauben und Chemikalien dosieren“,<br />

ist sich Beutel sicher. „Sie müssen also in nur einen Motor<br />

investieren und haben trotzdem mehrere schnell einsatzbereite<br />

Fasspumpen.“<br />

SCHUTZ VOR CHEMIEUNFÄLLEN<br />

01 Die modulare<br />

Fasspumpe umfasst<br />

einen Motor, ein<br />

rohrförmiges<br />

Pumpwerk, einen<br />

Schlauch und eine<br />

Dosierpistole<br />

Durch diese Modularität sei es zudem möglich, den Motor mit einem<br />

Exzenterschneckenpumpwerk zu kombinieren, die sich beispielsweise<br />

für die Förderung zähflüssiger Fruchtsaftkonzentrate<br />

für Bier-Mischgetränke eignen. Sie arbeiten mit<br />

einem schneckenförmigen Rotor, der exzentrisch<br />

in einem Stator geführt ist. Beim Drehen<br />

entstehen geschlossene Hohlräume, durch die<br />

das Medium schonend und pulsationsarm nach<br />

oben bewegt wird. Auch der Einsatz von Mischpumpwerken<br />

ist möglich, die Medien beim Ansaugvorgang<br />

wieder vermengen, wenn sich diese<br />

in gelagerten Emulsionen, Dispersionen und<br />

Suspensionen voneinander abgesetzt haben.<br />

„Nicht zuletzt können Brauereien sogenannte<br />

Restentleerungspumpwerke einsetzen, die Behälter<br />

nahezu restlos entleeren und nur noch eine<br />

Restmenge von etwa 0,1 l zurücklassen“, erklärt<br />

Beutel. Durch dieses verschwindend geringen<br />

Rest, gerade in Relation zu größeren Behältern<br />

mit einem Volumen von mehreren hundert<br />

Litern, sind Mitarbeiter von Brauereien weniger<br />

versucht, Reste von Chemikalien ineinanderzukippen<br />

und dabei versehentlich eine falsche<br />

Substanz zu erwischen. Nach wie vor ist das<br />

Vermischen von Chemikalien, die nicht zueinanderpassen,<br />

die häufigste Unfallursache.<br />

Bilder: Lutz Jesco<br />

www.lutz-holding.de<br />

02 Der Einsatz<br />

moderner Fass- und<br />

Containerpumpen für<br />

Förder- und Dosierprozesse<br />

kann dazu<br />

beitragen, die Produktivität<br />

und Arbeitssicherheit<br />

zu erhöhen<br />

UNTERNEHMEN<br />

Lutz Holding GmbH<br />

Erlenstraße 5-7, 97877 Wertheim<br />

Tel. 09342 879265<br />

E-Mail: presse@lutz.group<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> 37


TRENDTHEMA<br />

LITHIUM-SICHERHEITSSCHRANK<br />

SICHERHEIT<br />

ZERTIFIZIERT<br />

Im Typ-90-Sicherheitsschrank lassen sich<br />

Lithium-Ionen-Akkus lagern und laden. Der hier<br />

beschriebene Schrank ermöglicht aber nicht nur mehr<br />

Schutz im Arbeitsalltag, sondern erreicht das höchste<br />

Sicherheitslevel und trägt deshalb die GS-Zertifizierung.<br />

Lithium-Ionen-Akkus sind besonders leistungsfähig und effizient,<br />

können aber aufgrund ihrer Energiedichte auch ein<br />

hohes Brandrisiko bergen. Dieses Risiko ist vor allem bei<br />

unsachgemäßem Umgang oder technischen Defekten gegeben<br />

und steigt, wenn der Nutzer die Akkus unbeaufsichtigt lädt.<br />

Eine sichere Lager- und Ladelösung kann deshalb der geprüfte,<br />

GS-zertifizierte Ion-Line Ultra von Asecos sein.<br />

Um das GS-Zeichen zu erhalten, musste der Sicherheitsschrank<br />

umfangreiche Tests durchlaufen und erfolgreich bestehen.<br />

Teil der Zertifizierung waren zwei Feuerwiderstandsprüfungen<br />

(von außen nach innen und von innen nach außen),<br />

eine Rauchdichtigkeitsprüfung, eine mechanische Prüfung der<br />

Sicherheitselemente sowie der Erwärmungsnachweis. Bei der<br />

Feuerwiderstandsprüfung von außen nach innen nach DIN EN<br />

14470-1 wurde der Schrank 90 Minuten lang gemäß der Einheitstemperaturzeitkurve<br />

(ETK) nach DIN EN 1363-1 von au-<br />

GS steht für<br />

Geprüfte Sicherheit:<br />

Damit ist auch<br />

der Schutz der<br />

Mitarbeiter<br />

gemeint<br />

ßen beflammt. Während Sensoren im Schrank den Temperaturverlauf<br />

aufzeichneten, blieb er auch nach 90 Minuten deutlich<br />

unter der maximal zulässigen Temperaturerhöhung von 100 K<br />

zusätzlich zur Raumtemperatur. Bei der Brandprüfung nach DIN<br />

EN 1363-2 (5) von innen nach außen wurde im Innenraum des<br />

Schrankes ein Brand simuliert. Derweil fanden Temperaturmessungen<br />

an der Schrankaußenseite statt. Beide Brandprüfungen<br />

stellen sicher, dass der Schrank 90 Minuten lang sowohl einem<br />

Feuer von außen als auch einem Feuer von innen, zum Beispiel<br />

verursacht durch einen Batteriebrand, standhält, und es zu keiner<br />

Ausbreitung des Feuers kommt.<br />

DICHT UND KÜHL<br />

Bei der Rauchdichtigkeitsprüfung wurde zunächst getestet, ob<br />

sich bei beginnender Rauchentwicklung die Türen sowie die<br />

Be- und Entlüftungsöffnungen des Schranks selbstständig<br />

schließen. Im zweiten Schritt wurde geprüft, dass kein Rauch<br />

aus dem Schrank austritt. Alle Sicherheitselemente des Schrankes<br />

durchliefen einen zusätzlichen Härtetest: Die DIN EN<br />

16121 und DIN EN 16122 beinhalten die Anforderungen und<br />

Prüfverfahren zur Sicherheit, Festigkeit, Standsicherheit und<br />

Dauerhaltbarkeit einzelner Bauelemente, etwa der Türmechanik.<br />

Mittels Erwärmungsnachweis wurde schließlich sichergestellt,<br />

dass die Innentemperatur des Schrankes über 12 Stunden<br />

lang 60 Grad nicht übersteigt, und zwar auch dann nicht,<br />

wenn bei Maximalbelegung alle Akkus im Schrank zeitgleich<br />

geladen werden und durch diesen Ladevorgang Hitze entsteht.<br />

Um dies zu erreichen, führt ein temperaturgeregelter Lüfter<br />

Wärme bedarfsgerecht ab. Alle durchgeführten und erfolgreich<br />

bestandenen Prüfungen entsprechen sowohl dem aktuellen<br />

Stand der Technik als auch den aktuell gültigen europäischen<br />

Ansprüchen an die Sicherheit von Produkten.<br />

Bilder: Asecos<br />

www.asecos.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

asecos GmbH<br />

Weiherfeldsiedlung 16-18, 63584 Gründau<br />

Tel. 06051 92200<br />

E-Mail: info@asecos.com<br />

38 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de


MEDIEN<br />

NEUES MERKBLATT ZUR<br />

WERKSTOFFAUSWAHL<br />

2022 wurde das Merkblatt 820 „Orientierungshilfe<br />

zur Werkstoffauswahl nichtrostender<br />

Stähle“ von Edelstahl Rostfrei erarbeitet.<br />

Das Merkblatt verglich in Spinnennetzdiagrammen 38<br />

nichtrostende Stähle hinsichtlich der Eigenschaften Korrosionsbeständigkeit,<br />

Festigkeit, Umformbarkeit,<br />

Schweißeignung,<br />

Wärmeleitfähigkeit und<br />

Wärmeausdehnung. In<br />

der neuen, zweiten<br />

Auflage dieser Schrift<br />

wurde die Anzahl nun auf<br />

83 nichtrostende Stähle<br />

mehr als verdoppelt.<br />

Unter anderem sind<br />

martensitische sowie<br />

warmfeste und hitzebeständige<br />

nichtrostende<br />

Stähle neu hinzugekommen.<br />

Neben den Netzdiagrammen<br />

wurden die<br />

Diagramme „Festigkeit<br />

über Korrosionsbeständigkeit“, „Umformbarkeit über Korrosionsbeständigkeit“<br />

sowie „Festigkeit über Umformbarkeit“<br />

entsprechend erweitert. Das Merkbaltt lässt sich unter diesem<br />

Link kostenfrei herunterladen: https://bit.ly/4ewTnz0.<br />

www.edelstahl-rostfrei.de<br />

WHITEPAPER FÜR DIE MESS- UND<br />

SENSORTECHNIK<br />

Das kostenfreie<br />

Whitepaper von<br />

Althen Sensors<br />

soll fundierte<br />

Einblicke in die<br />

Grundlagen der<br />

Mess- und<br />

Sensortechnik<br />

sowie in aktuelle<br />

Test- und Projektberichte<br />

aus den<br />

Bereichen IoT und<br />

Sensorik geben.<br />

Egal ob Einsteiger<br />

oder Experte – das<br />

Paper kann den<br />

Anwender unterstützen, sein Wissen zu vertiefen und<br />

Projekte voranzutreiben. In dem Paper sind die Funktionsweise,<br />

Eigenschaften und Vorteile von DMS beschrieben. Weiterhin<br />

gibt es einen Überblick über die wichtigsten Bauarten und<br />

für welche Anwendungen sie sich eignen. Im Kapitel Einflussgrößen<br />

werden Begriffe wie Trägermaterial, K-Faktor und<br />

Temperaturverhalten erläutert. Im Kapitel Installation wird<br />

aufgeführt, welche Installtionsmöglichkeiten es laut Althen<br />

gibt und was es bei den unterschiedlichen Verfahren zu<br />

beachten gibt. Das Whitepaper können Sie unter: www.<br />

althensensors.com/de/services/whitepaper/ downloaden.<br />

www.althensensors.com<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2024</strong> im 58. Jahrgang,<br />

ISSN: 0175-5315 / ISSN E-Paper: 2747-8025<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Guido Matthes (gm),<br />

Tel.: 06131/992-351, E-Mail: g.matthes@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. $ 18 Abs. 2 MStV / i.S.d. Presserechts)<br />

Redaktion: B. A. Melina Hosseinli (mh) (Vol.),<br />

Tel.: 06131/992-349, m.hosseinli@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

Sonja Daniel, Anette Fröder, Conny Grothe<br />

SALES<br />

Andreas Zepig,<br />

Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de,<br />

Oliver Jennen<br />

Auftragsmanagement: Nevenka Islamovic,<br />

Tel.: 06131/992-<strong>11</strong>3, E-Mail: n.islamovic@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste 2025, gültig ab 01.10.<strong>2024</strong><br />

LESERSERVICE<br />

VU.SOLUTIONS GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville,<br />

Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige Änderungen<br />

Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise und Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € 13,- (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Inland: € 99,- (inkl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Ausland: € <strong>11</strong>5,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

VERLAG<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-200<br />

E-Mail: info@vfmz.de<br />

www.vereinigte-fachverlage.de<br />

Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Chef vom Dienst: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />

Head of Sales: Carmen Müller-Nawrath<br />

Tel.: 06131/992-245, E-Mail: c.nawrath@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />

E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />

DRUCK UND VERARBEITUNG<br />

Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH<br />

Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />

DATENSPEICHERUNG<br />

Ihre Daten werden von der Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />

zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise von<br />

ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie über berufsbezogene<br />

Produkte und Dienstleistungen zu informieren.<br />

Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit schriftlich<br />

beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der<br />

Annahme des redaktionellen Contents (Texte, Fotos,<br />

Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser<br />

Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />

auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Recht<br />

zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie<br />

entsprechender Vervielfältigung und Verbreitung, das<br />

Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung und Übersetzung,<br />

das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das<br />

Recht zur elektronischen/digitalen Verwertung, z. B. Einspeicherung<br />

und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />

jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von<br />

Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und<br />

DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die vorgenannten<br />

Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen, d. h.<br />

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des redaktionellen Contents kann trotz sorgfältiger<br />

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Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

kann keine Gewähr übernommen werden. Grundsätzlich<br />

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an anderer Stelle zur Veröffentlichung eingereicht oder<br />

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zur Feststellung der Verbreitung von<br />

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www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> 39


BETRIEBSTECHNIK<br />

ANZEIGE<br />

KUNSTHARZE DOSIEREN UND MISCHEN<br />

KOMPAKTE SYSTEMLÖSUNG FÜR KLEINE MENGEN<br />

Kompaktes<br />

Dosiersystem MDM<br />

plus von TARTLER<br />

für das Filament<br />

Winding mit zwei<br />

Mischköpfen<br />

Erst dosieren, dann mischen und applizieren<br />

– diesem Prinzip folgen die kompakten Systemlösungen<br />

der Baureihe MDM von TARTLER.<br />

Eigens entwickelt für die Verarbeitung kleiner<br />

Mengen flüssiger Polyurethane, Epoxide<br />

und Silikone, lassen sie sich in<br />

unterschiedlichen verfahrenstechnischen<br />

Umgebungen einsetzen und<br />

bieten eine interessante Perspektive<br />

für den Einstieg in die automatisierte<br />

2K-Dosier- und Mischtechnik.<br />

Alle Systeme der Baureihe MDM von TARTLER sind für<br />

die Verarbeitung kleiner und mittlerer Kunstharzmengen<br />

konzipiert. Sie erlauben Anwendern, qualitative<br />

Maßstäbe zu realisieren, wie man sie aus der industriellen<br />

Fertigung kennt. Je nach Variante und Ausstattung sind sie<br />

zudem der optimale Einstieg für all jene Verarbeiter, die sich von<br />

der Handmischung verabschieden wollen, um sich der automatisierten<br />

Mischtechnik zuzuwenden.<br />

Gut veranschaulichen lässt sich das am Modell MDM plus. Wer<br />

zum Beispiel Rohre aus GFK/CFK im Filament Winding herstellt,<br />

wer im Spritzpressen (Resin Transfer Moulding) leichte Bauteile<br />

für die Luftfahrt fertigt, wer Profile im Strangziehen (Pultrusion)<br />

produziert oder wer in der Vakuum-Infusionstechnik zuhause ist,<br />

dem gelingt mit dieser Anlage der Sprung von der manuellen<br />

oder halbautomatischen Verarbeitung zur vollautomatisierten,<br />

geregelten Dosier-, Misch- und Applikationstechnik. Dabei lässt<br />

sich die MDM plus dank zahlreicher Module an fast jeden Prozess<br />

und je Aufgabe der Kunstharz-Verarbeitung adaptieren. Sie<br />

kann sogar mit einer intelligenten Volumenstrom-Regelung ausgerüstet<br />

werden, sodass sich Mischungsverhältnis und Ausstoß<br />

exakt, kontinuierlich und automatisch steuern lassen.<br />

SCHULTERSCHLUSS ZUR<br />

VOLLAUTOMATISIERUNG<br />

Technisch und funktionell schließt die MDM plus auf zu den großen,<br />

vollautomatisierten Kunstharz-Verarbeitungsanlagen der<br />

Nodopur-Serie von TARTLER. Von den kleineren Modellen der<br />

MDM-Baureihe hebt sie sich durch ihren höheren Ausstoß (bis<br />

6,5 kg/min) und die separaten Antriebe für jede Materialkomponente<br />

(Harz, Härter) ab. Zu ihrer Grundausstattung gehören ein<br />

7-Zoll-Touchpanel, ein mobiler Grundaufbau inklusive Auffangwanne<br />

und die erwähnte Option, eine Volumenstrom-Regelung<br />

zu integrieren. Darüber hinaus hat die MDM plus Füllstandsanzeigen<br />

für beide Komponenten und lässt sich mit dem Mischkopf<br />

LC 5/3 von TARTLER ausrüsten. Er kann mit rotierenden Einwegmischern<br />

aus Kunststoff betrieben werden, sodass keine flüssigen<br />

Spülmittel nötig sind. Die MDM plus lässt sich mit Gebinden<br />

mit 3,0 bis 60 Liter Fassungsvermögen bestücken.<br />

Das durchdachte Design der kompakten Anlage gestattet es,<br />

pneumatische oder elektrische Rührwerke zu verwenden und die<br />

B-Komponente durch einen Spaltfilter zu leiten. Zudem kann die<br />

MDM plus mit einer Rezirkulationsfunktion ausgestattet werden,<br />

mit der unvermischtes Material in Dosierpausen durch die Pumpen<br />

und – falls vorhanden – durch den Volumenstromzähler zurück<br />

in die Behälter geführt wird. Auf diese Weise lassen sich die<br />

Betriebstemperatur konstant und die Komponenten homogen<br />

halten – und Justierungen an der Anlage können ohne Materialverlust<br />

ausgeführt werden. Des Weiteren wird damit vermieden,<br />

dass sich bei einem Prozessstillstand Füllstoffe im Dosierschlauch<br />

festsetzen.<br />

FÜNF SYSTEME UND VIELE MODULE<br />

Alles in allem stellt TARTLER in seiner Baureihe MDM fünf Kleinmengen-Systeme<br />

zur Verfügung. Bereits das kleinste Modell – die<br />

¬MDM 3 – hat elektrisch angetriebene Dosierpumpen und Containerports<br />

zum Anschluss von Originalgebinden. Es gibt bis zu<br />

0,7 l/min Material im Mischungsverhältnis 100:100 aus. Die größte<br />

Anlage der Serie ist die MDM 6. Sie ist ausgelegt für Ausstöße<br />

von bis zu 3,5 l/min und Behälter mit Volumen von 3,0 l bis 100 l.<br />

Mit ihrer Steuerung können auch große Rezirkulationen durchgeführt<br />

werden, bei denen das Material zusätzlich durch Mischkopf<br />

und Maschine fließt und die Anlage sofort wieder schussbereit ist.<br />

Auf der Grundlage seines Modularitäts-Programms kann<br />

TARTLER jede MDM-Anlage kundenspezifisch und einsatzgerecht<br />

anpassen – auch mit Nachfüllkits, Fahrgestellen oder Beheizungs-<br />

und Entgasungssystemen. Auf diese Weise begleitet<br />

das Unternehmen einen Kunstharz-Anwender bei jedem Schritt<br />

auf die nächste Ebene der automatisierten Verarbeitung.<br />

Bilder: TARTLER<br />

www.tartler.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

TARTLER GmbH<br />

Relystraße 48, 64720 Michelstadt<br />

Tel.: 06061 9672-0<br />

E-Mail: info@tartler.com<br />

40 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de


NEU UND NACHHALTIG<br />

PVC-REZYKLATE OHNE SCHWERMETALLRÜCKSTÄNDE<br />

Drei Unternehmen der kunststoffverarbeitenden Industrie haben sich<br />

zusammengeschlossen, um ihre Kompetenzen in einem gemeinsamen<br />

Industrieforschungsprojekt zu bündeln: Das französische Unternehmen<br />

für PVC-Produktion und -Verfahren Kem One, das deutsche Polymerunternehmen<br />

Rehau Window Solutions als Teil von Rehau Industries sowie<br />

der Schweizer Kunststoffdistributor Meraxis, Anbieter von Polymeren<br />

und Services für Polymerverarbeiter. Teams der Unternehmen arbeiten<br />

gemeinsam an technologischen Lösungen, um Schwermetalle aus PVC<br />

zu extrahieren. Dabei werden mechanische und chemische Recyclingverfahren<br />

kombiniert: Zunächst werden zum Beispiel PVC-Produkte<br />

mechanisch zerkleinert. Anschließend werden dem geschredderten<br />

Kunststoff mit einem chemischen Verfahren die Schwermetalle wie Blei<br />

entzogen. Das bleifreie recycelte PVC lässt sich zu neuen Fensterprofilen<br />

auf Rezyklatbasis verarbeiten.<br />

www.meraxis-group.com<br />

AIR2CHEM ZUR UMWANDLUNG VON CO 2<br />

Die Partner im Projekt Air2Chem entwickeln ein integriertes<br />

Verfahren, das den Direct-Air-Capture-Prozess mit einer<br />

elektrolytischen Konversion der grünen carbonathaltigen<br />

Absorberlösung zu Plattformrohstoffen der chemischen<br />

Industrie verbindet.<br />

Direct-Air-Capture (DAC) ist eine Möglichkeit, um standortunabhängig<br />

weiteres nachhaltiges Kohlendioxid für chemische<br />

Industrieprozesse zur Verfügung zu stellen. Der Nachteil:<br />

Aktuell sind Technologien zur direkten Abscheidung von CO 2<br />

aus der Luft mit hohen Investitions- und Betriebskosten<br />

verbunden und dadurch nicht wirtschaftlich. Das zu ändern ist<br />

Zielsetzung des Projektes mit dem vollen Namen „Air2Chem:<br />

Gepaarte Elektrosynthese von Basis- und Wertchemikalien<br />

über natürlich windgetriebene direkte CO2-Abschiedung aus Luft mittels Membran-Gas-Absorption und Carbonat-Elektrolyse“. Der<br />

integrierte Direct Air Carbon Capture and Utilization (DACCU)-Prozess kombiniert natürlich windgetriebene DAC mit einer elektrolytischen<br />

Konversion der carbonathaltigen Absorberlösung zu Plattformrohstoffen der chemischen Industrie wie Kohlenmonoxid<br />

oder Ethylen. Die komplette Meldung und die Partner des Projekts lesen Sie auf der Webseite des Institutes.<br />

www.umsicht.fraunhofer.de<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> 41


PERSÖNLICH<br />

INGENIEURIN ANNEMARIE HÜDEPOHL<br />

FRAUEN SOLLTEN AUF SICH<br />

SELBST VERTRAUEN<br />

Frauen sind in Ingenieursberufen immer noch<br />

unterrepräsentiert. Nur knapp 20 Prozent aller<br />

erwerbstätigen Ingenieure sind Frauen. Aber es<br />

gibt sie, und sie werden mehr. Im Interview<br />

erzählt Annemarie Hüdepohl ihre Geschichte.<br />

Warum haben Sie sich entschieden, Maschinenbau zu<br />

studieren?<br />

Nach meiner Ausbildung zur Technischen Zeichnerin bei Vogelsang<br />

wollte ich mich weiterbilden und die Zusammenhänge in<br />

diesem Bereich noch besser verstehen. In meinem Studium hat<br />

mich der Bereich Entwicklung und Konstruktion besonders<br />

interessiert und mir in meiner Zeit an der Hochschule viel Spaß<br />

gemacht. Allerdings gab es nur wenige Frauen in meinem Jahrgang,<br />

ich war eine von drei Studentinnen. In den berufsbegleitenden<br />

Studiengängen lag der Frauenanteil wieder höher.<br />

Um mein Berufs- und Privatleben im Gleichgewicht zu halten,<br />

plane ich mir meine Zeit vorab ein. Dafür erstelle ich mir zu<br />

Beginn jeder Woche To-do-Listen: Was muss ich erledigen? Was<br />

ist mir wichtig? Da ich durch die Gleitzeit bei Vogelsang flexible<br />

Arbeitszeiten habe, ist meine Planung immer gut umsetzbar.<br />

Mein ehrenamtliches Engagement in der Gemeinde schafft einen<br />

guten Ausgleich zu meinem beruflichen Alltag. Ich möchte<br />

auch in meiner Freizeit in der Gemeinschaft Dinge bewegen<br />

und vorantreiben. So wie ich es auch in meinem Berufsalltag bei<br />

Vogelsang tue.<br />

www.vogelsang.info<br />

DIE FRAGEN STELLTE MELINA HOSSEINLI,<br />

REDAKTION VERFAHRENSTECHNIK<br />

Was würden Sie Frauen raten, die in einen technischen Beruf<br />

einsteigen möchten?<br />

Generell und insbesondere in einem Berufsumfeld, in dem vorwiegend<br />

Männer tätig sind, sollten Frauen meiner Meinung<br />

nach immer auf sich selbst vertrauen und sich nicht beirren<br />

lassen. Ich habe viel Unterstützung erfahren, zum Beispiel<br />

im Hochschulumfeld. Die Hochschule Osnabrück<br />

war sehr engagiert und hat zu meiner Studienzeit ein<br />

kleines Programm in Zusammenarbeit mit einem<br />

Unternehmen angeboten. In diesem Rahmen<br />

konnten meine Kommilitoninnen und ich schon<br />

vorab Einblicke in die Praxis gewinnen und<br />

wichtige Tipps für Bewerbungsprozesse mitnehmen.<br />

Das Angebot war für mich persönlich<br />

sehr hilfreich. Daher würde ich jedem<br />

raten, solche Programme wahrzunehmen.<br />

Haben Sie weibliche Vorbilder (der<br />

Technik)? Wenn ja, welche?<br />

Konkrete Vorbilder, die bekannt sind, habe<br />

ich nicht. Allerdings kenne ich sowohl im<br />

beruflichen als auch im privaten Umfeld<br />

viele Frauen, die ihren Weg trotz schwieriger<br />

Umstände gemeistert haben. Diese<br />

Frauen sind alle in gewisser Weise Vorbilder<br />

für mich.<br />

Sie engagieren sich privat für Ihre Gemeinde.<br />

Wie schaffen Sie es, eine Balance zwischen der<br />

Arbeit und Ihrem Privatleben zu erreichen?<br />

ANNEMARIE HÜDEPOHL ARBEITET BEI VOGELSANG<br />

ALS TEAMLEITERIN FÜR PRODUKTSUPPORT<br />

ENTWICKLUNG UND KONSTRUKTION PUMPEN<br />

42 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 12/<strong>2024</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 19.<strong>11</strong>.<strong>2024</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 04.<strong>11</strong>.<strong>2024</strong><br />

01<br />

02<br />

04 03<br />

01 Über den Durchflussmesser haben wir schon<br />

berichtet. Wie er sich in der Praxis bewährt, lesen Sie im<br />

Anwenderbericht der nächsten Ausgabe.<br />

Bild: Gather<br />

02 Insbesondere bei der Verarbeitung von aktiven und<br />

hochaktiven Wirkstoffen, sind Containment-Lösungen<br />

erste Wahl. Warum diese mittlerweile unverzichtbar sind,<br />

finden Sie in der nächsten Ausgabe heraus.<br />

Bild: Fette Compacting<br />

03 Wie sich mit Schadstofferfassungsanlagen (Containment-Arbeitstische,<br />

-Kabinen, -Reinraum-Anlagen oder<br />

-Raumsysteme) Arbeitnehmer schützen lassen, erfahren<br />

Sie in unserer Dezemberausgabe.<br />

Bild: Denios<br />

DER DIREKTE WEG<br />

INTERNET:<br />

www.verfahrenstechnik.de<br />

E-PAPER:<br />

digital.verfahrenstechnik.de<br />

REDAKTION:<br />

redaktion@verfahrenstechnik.de<br />

04 Ein Beispiel, um den CO 2<br />

-Fußabdruck zu senken, sind<br />

Membranventile. Kenntnis darüber, warum durch sie die<br />

Anlagen weniger Reinstdampf und Energie benötigen,<br />

erhalten Sie in der 12/<strong>2024</strong>.<br />

Bild: Bürkert<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>11</strong> 43


MULTIMEDIAL VERNETZT<br />

KUNDEN GEWINNEN!<br />

FÖRDERTECHNIK<br />

MATERIALFLUSS<br />

LOGISTIK<br />

FLUIDTECHNIK<br />

Bitte kontaktieren Sie mich, ich berate Sie gerne!<br />

Carmen Müller-Nawrath<br />

Head of Sales<br />

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