Wohnen Plus Ausgabe Herbst 2024
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OKTOBER <strong>2024</strong><br />
<strong>Wohnen</strong> <strong>Plus</strong><br />
DAS MAGAZIN RUND UM HAUS UND GARTEN<br />
Ein Haus aus<br />
der Scheune<br />
Alexandra Kaiser und Bernd Grün haben sich in<br />
Gailenkirchen ihren Wohntraum erfüllt. Seite 4<br />
WOHNEN UND PSYCHE<br />
Interview mit<br />
Wohnraumberaterin<br />
Katia Steilemann.<br />
Seite 7<br />
KOCHEN HEUTE<br />
Dekore, Farben und<br />
Funktionen, die<br />
angesagt sind.<br />
Seite 10<br />
EIN BETT AUS LAUB<br />
Nahrungsquelle und<br />
Zufluchtsort für Tiere zum<br />
Überwintern.<br />
Seite 18
RESSORT<br />
EDITORAL<br />
Inhalt<br />
Wohnstory<br />
Alt und Neu<br />
in Harmonie<br />
Moderne Küche, alte Balken: Eine<br />
300 Jahre alte Scheune in Schwäbisch<br />
Hall-Gailenkirchen wurde zum<br />
Wohnhaus umgestaltet. Seite 4<br />
Winterglück<br />
am Kamin<br />
Eine offene Feuerstelle<br />
ist echter Alltagsluxus,<br />
der noch dazu die<br />
Heizkosten senkt.<br />
Seite 12<br />
Style-Upgrade fürs Bad:<br />
Kupfer verleiht einen<br />
Hauch von Glamour.<br />
Seite 14<br />
Willkommen<br />
im <strong>Herbst</strong><br />
Fertiggestellt ist das Wohnhaus<br />
in Schwäbisch Hall-Gailenkirchen<br />
eine Wucht. Einzigartig ist<br />
die Kombination aus 300 Jahre<br />
alten Balken und der modernen<br />
Küche, der Eichentisch aus Holzstadeln<br />
und dem modularen roten<br />
Sofa. Ob man bei den Bauarbeiten<br />
hätte dabei sein wollen,<br />
ist eine andere Frage. „Wir mussten<br />
dem Architekten vertrauen“,<br />
sagt Bauherrin Alexandra Kaiser,<br />
„denn uns selbst fehlte vielfach<br />
das Vorstellungsvermögen.“ Am<br />
Ende hat es sich gelohnt. So<br />
abenteuerlich gestaltete sich der<br />
Umbau. | Seite 4<br />
Wenn es draußen ungemütlich<br />
und bald dunkel wird, machen<br />
wir es uns gern drinnen gemütlich.<br />
Warmweißes Licht, Düfte<br />
wie Vanille oder Zirbenholz und<br />
kuschelige Kissenbezüge schaffen<br />
Wohlfühlatmosphäre. Durch<br />
Raumgestaltung lässt sich auch<br />
die Psyche stärken. Wie das geht,<br />
verrät Raumexpertin Katia Steilemann<br />
im Interview. | Seite 7<br />
08 Frischekur vor<br />
der Heizperiode<br />
So kommen Sofa & Co.<br />
schön durch den Winter.<br />
09 Erholung durch<br />
Schlafkomfort<br />
Auf individuelle Bequemlichkeit<br />
und geprüfte<br />
Qualität achten.<br />
11 Unser Zuhause<br />
ist unser Anker<br />
Ideen, die unser<br />
<strong>Wohnen</strong> verbessern.<br />
15 Barrierefreie<br />
Konzepte<br />
Im Bad in mehr Komfort,<br />
Sicherheit und Design<br />
investieren.<br />
16 Was moderne<br />
Fenster und<br />
Türen bieten<br />
Sie werten nicht nur Häuser,<br />
sondern ganze Straßen auf.<br />
17 Sparen ohne<br />
zu frieren<br />
Sonnenschutz kann helfen,<br />
Heizkosten zu reduzieren.<br />
Wie Polstermöbel schön durch<br />
den Winter kommen, welche<br />
Ideen unser <strong>Wohnen</strong> verbessern<br />
und warum man das Laub im<br />
Garten besser liegen lassen sollte,<br />
sind weitere Themen in dieser<br />
<strong>Ausgabe</strong>. Lassen Sie sich inspirieren!<br />
Claudia Linz<br />
Redakteurin<br />
Impressum<br />
<strong>Wohnen</strong><strong>Plus</strong> & Gartenlust<br />
<strong>Herbst</strong>ausgabe,<br />
18. Oktober <strong>2024</strong><br />
Verlag & Herausgeber<br />
SÜDWEST PRESSE<br />
Hohenlohe GmbH & Co. KG<br />
Haalstraße 5 + 7<br />
74523 Schwäbisch Hall<br />
Redaktion<br />
Ulrich Becker (v.i.S.d.P.),<br />
Claudia Linz,<br />
Eileen Schirle<br />
Fotos<br />
Titelbild/Homestory: Ufuk Arslan;<br />
Agenturfotos, Privatfotos und Adobe<br />
Stock (wie bei den Bildern angegeben)<br />
Grafik<br />
mediaservice ulm,<br />
Franziska Oblinger,<br />
Sara Ignasiak<br />
Anzeigen<br />
Vera Epple (verantw.),<br />
Ingo Bölz, Holger Gschwendtner,<br />
Martin Haas, Afsoon Kamrani,<br />
Kai Müller, Martin Naterski,<br />
Sebastian Nutsch, Julia Winterfeldt<br />
Druck<br />
NPG Druckhaus GmbH<br />
& Co. KG, Ulm<br />
Siemensstraße 10,<br />
89097 Ulm-Donautal
RESSORT<br />
4 WOHNSTORY<br />
Das Haus<br />
aus der<br />
Scheune<br />
Wohnstory Alexandra Kaiser, Bernd Grün<br />
und die Kinder Jakob und Johannes leben in<br />
einem ganz und gar außergewöhnlichen<br />
Haus in Gailenkirchen. Von Claudia Linz<br />
Alexandra und Jakob Kaiser auf dem Sofa<br />
vor der Fachwerkwand. Die Module lassen<br />
sich flexibel nutzen. Fotos: Ufuk Arslan<br />
Abenteuerlich war das<br />
wohl noch am positivsten<br />
besetzte Attribut,<br />
das Familie<br />
und Freunde dem<br />
Umbau zuschrieben. Alexandra<br />
Kaiser und Bernd Grün hatten<br />
sich in den Kopf gesetzt, eine<br />
Scheune aus dem 18. Jahrhundert<br />
in ein Wohnhaus zu verwandeln,<br />
das es so kein zweites Mal gibt.<br />
Wie abenteuerlich sich das Unterfangen<br />
dann gestaltete, wird<br />
klar, wenn man sich vorstellt,<br />
dass die instabile Balkenkonstruktion<br />
zwischenzeitlich von<br />
sogenannten Sprießen gestützt<br />
wurde, um das Fundament betonieren<br />
zu können. Das schiefe<br />
Gebälk hing also praktisch mehr<br />
oder weniger in der Luft, ehe es<br />
ausgerichtet und wieder auf den<br />
Boden gesetzt werden konnte.<br />
Tisch aus alten Heustadeln<br />
„Ja, viele hielten uns für ziemlich<br />
verrückt“, sagt Alexandra<br />
Kaiser schmunzelnd, während<br />
sie am Holztisch sitzt und vom<br />
Umbau erzählt. Für den Eichentisch,<br />
ein Unikat wie das ganze<br />
Haus, wurde Holz aus Jahrhunderte<br />
alten Hütten und österreichischen<br />
Heustadeln aufbereitet.<br />
„Wir mögen beide Möbel mit<br />
Geschichte“, ergänzt Bernd<br />
Grün (53). Daher sind auch die<br />
Kleiderschränke in den Kinderzimmern<br />
aus einem Antiquitätenladen<br />
in Crailsheim.<br />
Anspruch an Nachhaltigkeit<br />
Die 46-jährige Alexandra Kaiser<br />
ist in Gailenkirchen aufgewachsen,<br />
weggezogen und kehrte vor<br />
zwei Jahren in die Heimat zurück.<br />
Ihr war es wichtig, den Hof,<br />
der seit fünf Generationen in Familienbesitz<br />
ist, zu erhalten. Einen<br />
Bauernhof zu führen, kam<br />
für sie nicht infrage. Aber warum<br />
nicht in eine andere Richtung<br />
denken und in der Scheune<br />
wohnen, in der ihre Vorfahren<br />
Heu und landwirtschaftliches<br />
Gerät lagerten? Dort, wo<br />
vermutlich jeder der Balken eine<br />
Geschichte erzählen würde,<br />
könnte man ihn fragen, und wo<br />
man mit etwas Fantasie den Bauern<br />
und die Bäuerin, Knechte<br />
und Mägde die Tiere versorgen<br />
und die Ernte einbringen sieht.<br />
Ihr Mann Bernd Grün, ebenfalls<br />
mit Anspruch an Nachhaltigkeit<br />
und Wiederverwendbarkeit, war<br />
sofort begeistert von der Idee.<br />
Werden die<br />
alten Höfe<br />
durch Neubauten<br />
ersetzt, stirbt die<br />
dörfliche Struktur.<br />
Hansjörg Stein<br />
Architekt<br />
Eineinhalb Jahre Bauzeit<br />
Um abzuklopfen, ob sich die<br />
Hofstelle mit einem zweiten<br />
Wohnhaus in der Scheune in ihrer<br />
Erscheinung erhalten lässt,<br />
kam der Haller Architekt Hansjörg<br />
Stein ins Spiel. Seit Jahrzehnten<br />
nimmt er sich der Erhaltung<br />
historischer Bausubstanz<br />
an. „Wenn die alten, nicht<br />
mehr bewirtschaftbaren Höfe
RESSORT<br />
WOHNSTORY 5<br />
Blick von oben: Links ist das<br />
Wohnhaus, in der Mitte die<br />
Tenne und rechts der Stall.<br />
Fotos (3): Ufuk Arslan<br />
abgerissen und durch Neubauten<br />
ersetzt werden, stirbt nach<br />
und nach die dörfliche Struktur“,<br />
hat er beobachtet. Ginge es nach<br />
ihm, sollten sich die Kommunen<br />
vielmehr Konzepte überlegen,<br />
wie die Gebäude erhalten und<br />
wieder mit Leben gefüllt werden<br />
könnten, und die Entwicklung<br />
stadtplanerisch begleiten. 2021<br />
wurde der Bauantrag gestellt. Im<br />
November 2022 konnte die Familie<br />
in ihr neues Zuhause einziehen,<br />
das mit 972 Kubikmetern<br />
in seiner Größe in etwa dem eines<br />
großen Einfamilienhauses<br />
entspricht.<br />
Eine schmale Treppe führt unter<br />
das Dach zur Modelleisenbahn.<br />
Wir beide<br />
mögen Möbel,<br />
die Geschichte<br />
haben.<br />
Bernd Grün<br />
Bauherr<br />
Architekt Hansjörg Stein hat den<br />
Umbau konzipiert und begleitet.<br />
Ihm ist daran gelegen, die<br />
Struktur der Dörfer zu erhalten.<br />
Um das Fundament betonieren<br />
zu können, wurde die instabile<br />
Balkenkonstruktion von<br />
Sprießen, hier aus Holz, gestützt.<br />
Vorher: Das Dach der rund 300<br />
Jahre alten Scheune war an<br />
vielen Stellen undicht und<br />
baufällig. Fotos (2): Hansjörg Stein<br />
Energetisch auf neuem Stand<br />
„Unser Ziel war“, fährt die Bauherrin<br />
fort, „die alte Scheune<br />
ökologisch und energetisch so<br />
zu sanieren, dass dabei möglichst<br />
viel alte Bausubstanz erhalten<br />
bleibt.“ Zunächst wurde<br />
das Gebäude aus Scheune und<br />
Stall um etwa ein Drittel zurückgebaut.<br />
Eine 20 Zentimeter dicke<br />
Dämmung und Fußbodenheizung<br />
über der Betonbodenplatte<br />
sowie Parkettboden ersetzten<br />
Lehmboden und<br />
Sandsteinplatten. Die stützenden<br />
Balken aus Eichen- und die<br />
Deckenbalken aus Nadelholz<br />
wurden sandgestrahlt, wiederverwendet<br />
und nur insgesamt<br />
fünf ersetzt. Bei denen, die nicht<br />
mehr vollständig erhalten waren,<br />
wurden Ersatzteile angestückelt<br />
und Holzdübel durch die Balken<br />
getrieben. Risse wurden im Holz<br />
belassen. Das Alter und die Geschichte<br />
des Hauses sollten<br />
schließlich zu sehen sein, auch<br />
wenn es mit Holzfaserdämmung,<br />
Photovoltaik, Batteriespeicher,<br />
Wärmepumpe, einer Zisterne im<br />
ehemaligen Rübenkeller und<br />
kontrollierter Lüftung mit Wärmerückgewinnung<br />
energetisch<br />
auf neuem Stand ist.
RESSORT<br />
6 WOHNSTORY<br />
Links ist der große überdachte<br />
Eingangsbereich zu sehen.<br />
Rechts blickt man durch die<br />
Tenne in den Garten.<br />
Foto: Ufuk Arslan<br />
Das Scheunentor (Bild links, rechts) wurde<br />
durch ein großes Fenster und eine Tür zum<br />
Garten ersetzt. Fotos (2): Hansjörg Stein<br />
Jakob (8, rechts) und Johannes Kaiser (6) mit dem Ziegenbock Otto. Zum Wohnhaus gehören ein<br />
kleiner Stall, in dem die Tiere wohnen, und die Tenne der früheren Scheune. Fotos (2): Ufuk Arslan<br />
Einzigartiges Flair<br />
Alt und Neu im Wohngebäude<br />
sind Kontrast und Ergänzung in<br />
einem. Die moderne, anthrazitfarbene<br />
Küche gewinnt durch einen<br />
integrierten Holzbalken an<br />
Charme. Das modulare rote Sofa<br />
kommt vor der Fachwerkwand<br />
besonders schön zur Geltung.<br />
Die einzelnen Elemente lassen<br />
sich bei Bedarf zum Doppelbett<br />
zusammenstellen. Eine schmale<br />
Holzstiege führt unter das Dach.<br />
Dort ist die Modelleisenbahn<br />
aufgebaut und durch ein kleines<br />
Fensterchen blickt man in die<br />
Scheune. Dort befindet sich der<br />
Stall, in dem die beiden Ziegen<br />
Otto und Emmi leben.<br />
Vorausschauend geplant<br />
Erdgeschoss und Galerie im ersten<br />
Stock sind mit einer individuell<br />
eingepassten Treppe verbunden.<br />
Das dunkelrote Metallgeländer<br />
harmoniert mit den<br />
Holzstufen und betont die Einzigartigkeit<br />
des Hauses mit den<br />
zwei Eingangstüren. Wie das<br />
ganze Gebäude und die Möbel<br />
ist das ein Tribut an die Nachhaltigkeit.<br />
„Wir haben das Haus<br />
so gestaltet, dass es, wenn die<br />
Kinder groß und aus dem Haus<br />
sind, problemlos in zwei Wohnungen<br />
mit separatem Eingang<br />
geteilt werden kann“, erläutert<br />
Hansjörg Stein. Oben wie unten<br />
gibt es Anschlüsse für Küche<br />
und Bad. Es muss nur eine Decke<br />
geschlossen werden und ein<br />
Teil des Hauses kann entweder<br />
vermietet oder von den erwachsenen<br />
Kindern bewohnt werden.<br />
Das wäre dann die sechste Generation,<br />
die auf dem Hof leben<br />
würde.
RESSORT<br />
INTERVIEW 7<br />
<strong>Wohnen</strong><br />
und Psyche<br />
Interview Katia Steilemann<br />
spricht über Wohnstile und eine<br />
Gestaltung, die die Stimmung hebt.<br />
Wie finde ich heraus,<br />
welcher Wohntyp ich bin?<br />
Katja Steilemann: Es gibt zwei<br />
Aspekte, die zu berücksichtigen<br />
sind: Wohnstil und Wohnidentität.<br />
Welche Wohnstile<br />
werden unterschieden?<br />
Wohnstile sind Einrichtungsrichtungen<br />
wie Boho, Skandinavisch,<br />
Kolonial oder Landhausstil.<br />
Um den eigenen Wohnstil<br />
zu finden, kann man eine einfache<br />
Recherche auf Plattformen<br />
wie Pinterest, Google oder<br />
Wohnzeitschriften durchführen.<br />
Man schaut sich verschiedene<br />
Wohnstile an und wählt denjenigen<br />
aus, der einem am besten<br />
gefällt.<br />
Was versteht man<br />
unter Wohnidentität?<br />
Die Wohnidentität ist wie ein<br />
Fingerabdruck, also sehr persönlich<br />
und individuell. Dabei betrachtet<br />
man die eigene Persönlichkeit,<br />
die Lebenserfahrung,<br />
die Herkunft und die Bedürfnisse.<br />
Sobald man Wohnstil und<br />
Wohnidentität kennt, kann man<br />
seinen Wohntyp besser bestimmen.<br />
Man weiß dann nicht nur,<br />
welche Farben, Muster und Dekorationsgegenstände<br />
einem gefallen,<br />
sondern auch, welche<br />
wirklich zur eigenen Persönlichkeit<br />
passen. Darüber hinaus erfährt<br />
man auch, welche Textilien,<br />
Düfte, Pflanzen, Raumproportionen,<br />
Symbole, Bilder, Formen,<br />
Möbelarten und<br />
Organisationssysteme sich individuell<br />
am besten eignen.<br />
Können Sie ein paar<br />
Beispiele nennen?<br />
Es gibt keine fest definierten<br />
Wohntypen, weil jeder Mensch<br />
einzigartig ist mit seiner Wohnidentität.<br />
Es gibt aber Wohnstile,<br />
die ich aus Erfahrung bestimmten<br />
Persönlichkeiten zuweisen<br />
kann.<br />
Beispiel 1: Menschen,<br />
die ihre<br />
Privatsphäre<br />
sehr schätzen,<br />
unkompliziert<br />
und ordentlich<br />
sind, gerne alles<br />
im Überblick behalten und<br />
schnell zum Punkt kommen können<br />
in Besprechungen: zu ihnen<br />
passt der Minimalistisch-Moderne<br />
Stil. Er ist zeitlos, klassisch<br />
und hat klare Linien.<br />
Beispiel 2: Menschen, denen Bodenständigkeit,<br />
ein starkes<br />
Selbstwertgefühl und unkomplizierte<br />
Beziehungen wichtig sind,<br />
in der der Partner sich eigenständig<br />
entfalten kann: zu ihnen<br />
passt der natürliche und formstarke<br />
Skandinavische Wohnstil.<br />
Beispiel 3: Menschen, die starke<br />
Meinungen und konservativere<br />
Werte haben sowie Wert auf Manieren<br />
und Etikette legen: zu ihnen<br />
passt der klassische und salonfähige<br />
Kolonial-Stil.<br />
Mit welchen Veränderungen<br />
schaffe ich eine kuschelige<br />
Wohlfühlatmosphäre für den<br />
kommenden <strong>Herbst</strong> und Winter?<br />
Durch die Investition in dimmbare<br />
Lampen oder warmweiße<br />
Leuchtmittel (am besten 2700K),<br />
um das richtige Ambiente zu erzeugen.<br />
Wechseln Sie die Sofa-<br />
Kissenbezüge und verwenden<br />
Sie kuschelige Textilien wie<br />
Samt, Wolle, Strick oder Fellimitat.<br />
Und nutzen Sie die Kraft der<br />
Düfte wie Vanille, Orange, Zirbenholz<br />
oder Jasmin.<br />
FOTO: A SDASDJAS KLDJASKJD<br />
Wie lässt sich durch Raumgestaltung<br />
die Psyche stärken?<br />
Durch bewusstes Design und<br />
Dekor lässt sich eine Umgebung<br />
schaffen, die Stress reduziert, die<br />
die Stimmung hebt und zur Entspannung<br />
beiträgt. Achten sollte<br />
man dabei zum Beispiel auf<br />
eine harmonische Farbpalette.<br />
Sie schafft ein Gefühl der Ordnung<br />
und Harmonie, was das<br />
emotionale Wohlbefinden stärkt.<br />
Auch Ordnung und Sauberkeit<br />
spielen eine wichtige Rolle. Wie<br />
sehen die Räume aus dieser Perspektive<br />
betrachtet aus? Erinnern<br />
sie an Aufschieberitis,<br />
Überforderung und Chaos oder<br />
verströmen sie Klarheit, Ruhe<br />
und Sicherheit?<br />
Bei der Beleuchtung können<br />
wir darauf achten, dass wir in<br />
den dunklen Monaten die Möglichkeit<br />
haben, eine Lichttherapie<br />
durchzuführen. Sie hilft, Müdigkeit<br />
zu bekämpfen und kann<br />
Symptome der saisonalen affektiven<br />
Störung (SAD) oder Winterdepression<br />
lindern.<br />
Eine einfache Möglichkeit ist,<br />
einen Tisch oder Sessel in der<br />
Nähe eines Fensters zu platzieren,<br />
das nach Süden oder Westen<br />
ausgerichtet ist, und sich<br />
dort tagsüber bewusst für mindestens<br />
eine halbe Stunde aufzuhalten.<br />
Alternativ kann auch<br />
eine Tageslichtlampe verwendet<br />
werden.<br />
Claudia Linz<br />
Katia Steilemann, Raumexpertin<br />
und Mental-Coach.<br />
Buchtipp<br />
Wir alle sehnen uns nach einem<br />
Zuhause, in dem wir uns<br />
wohl, sicher und geborgen<br />
fühlen. Leider ist es oft so,<br />
dass die perfekte Inneneinrichtung,<br />
wie sie uns Fernsehshows<br />
oder Instagram vorgaukeln,<br />
für uns nicht passt<br />
und uns im schlimmsten Fall<br />
sogar krank machen. „Das<br />
muss nicht sein“, findet Katia<br />
Steilemann. „Unsere Räume<br />
können uns vielmehr stärken<br />
und unterstützen, wenn wir<br />
wissen, worauf wir achten<br />
müssen.“ In ihrem Buch zeigt<br />
die Autorin, was Räume über<br />
uns verraten können und wie<br />
sich das Zusammenspiel von<br />
Formen, Mustern, Materialien,<br />
Farben, Düften und Dekoelementen<br />
auf unsere mentale<br />
und physische Gesundheit<br />
auswirkt. Dazu kommen<br />
Tipps, wie wir unseren eigenen<br />
Einrichtungsstil finden<br />
und positive Räume gestalten<br />
können.<br />
Zur Person<br />
Katia Steilemann ist Raumexpertin,<br />
Präventologin und<br />
Mental-Coach. Sie beschäftigt<br />
sich mit der Auswirkung<br />
von Räumen auf die Gesundheit<br />
und hilft Menschen, eine<br />
Umgebung zu schaffen, in denen<br />
es ihnen gut geht. Mehr<br />
unter www.steilemann.com<br />
Info Meine Räume und ich.<br />
Zusammen sind wir stark.<br />
ISBN: 978-375-836-683-3,<br />
20 Euro.
RESSORT<br />
8 MÖBELPFLEGE<br />
So kommen Sofa & Co.<br />
schön durch den Winter<br />
Möbelpflege Vor der Heizperiode können Polstermöbel, aber auch Tische und Schränke<br />
eine Frischekur gut vertragen. Die Deutsche Gütegemeinschaft Möbel gibt Tipps.<br />
Die Pflege<br />
macht<br />
die Möbel<br />
widerstandsfähig<br />
gegen Schmutz.<br />
Jochen Winning<br />
DGM-Geschäftsführer<br />
Der Sommer geht zu<br />
Ende: Kürzere Tage und<br />
kühlere Temperaturen<br />
führen dazu, dass sich<br />
das heimische Leben wieder<br />
nach drinnen verlagert. Die<br />
Deutsche Gütegemeinschaft Möbel<br />
(DGM) weist darauf hin, dass<br />
die Bezugsmaterialien der Polstermöbel<br />
pünktlich zur Heizperiode<br />
eine Frischekur gut vertragen<br />
können. Und auch Tische<br />
und Schränke belohnen die Möbelpflege<br />
mit langanhaltender<br />
Schönheit.<br />
In vielen Haushalten waren<br />
Sofa und Sessel in den vergangenen<br />
Sommermonaten eher<br />
sporadisch im Einsatz. Bevor sie<br />
jetzt wieder täglich gefordert<br />
sind, sollten ihre Oberflächen<br />
gepflegt werden. Los geht es mit<br />
der Reinigung: „Hierfür eignet<br />
sich ein Staubsauger mit Polsterdüse,<br />
der Staub und Krümel bei<br />
geringer Saugstärke vorsichtig<br />
aufnimmt“, sagt DGM-Geschäftsführer<br />
Jochen Winning.<br />
Denn schon kleinste Verunreinigungen<br />
könnten ein Möbelstück<br />
beschädigen, wenn sie über die<br />
Oberfläche scheuern.<br />
Im zweiten Reinigungsschritt<br />
kann bei glatten Lederoberflächen<br />
ein leicht feuchtes Baumwolltuch<br />
und bei Textilbezügen<br />
ein leicht angefeuchtetes Fensterleder<br />
zum Einsatz kommen.<br />
Am besten werde, so Winning,<br />
nur vorsichtig in Strichrichtung<br />
ohne großen Druck gewischt,<br />
um Staub und hartnäckigeren<br />
Schmutz zu beseitigen. Bei glatten<br />
Lederbezügen empfiehlt sich<br />
Hochwertige Möbel freuen sich über eine Pflegekur vor der Heizperiode und danken es mit<br />
langanhaltender Schönheit.<br />
Foto: DGM/HUKLA<br />
vor der Heizperiode auch die<br />
Pflege mit einer geeigneten Ledermilch<br />
oder -creme. Diese verhindert,<br />
dass die Möbeloberfläche<br />
hart, trocken oder brüchig<br />
wird. Außerdem frischt sie die<br />
Farbe wieder auf. „Das Pflegepräparat<br />
ist genau nach Herstelleranweisung<br />
aufzutragen und<br />
muss anschließend komplett<br />
einziehen, weswegen das Möbelstück<br />
etwa zwei Tage lang nicht<br />
benutzt werden sollte“, erklärt<br />
Möbelexperte Winning.<br />
Bei Textiloberflächen eignet<br />
sich für die Möbelpflege eine Lösung<br />
aus Neutralseife und destilliertem<br />
Wasser oder der lauwarme<br />
Schaum von Feinwaschmittel.<br />
Beides sollte vorsichtig<br />
aufgetragen und dann rückstandslos<br />
mit einem feuchten<br />
Baumwolltuch wieder aufgenommen<br />
werden.<br />
Etwas anders sieht die Pflege<br />
von Oberflächen aus Rau- oder<br />
Nubukledern aus. Für die Reinigung<br />
kann ein klassischer Staubwedel<br />
zum Einsatz kommen.<br />
Stärker benutzte Stellen können<br />
mit einer Raulederbürste vorsichtig<br />
aufgeraut werden. Eine<br />
feuchte Auffrischung der Oberfläche<br />
sollte – wenn überhaupt –<br />
großflächig mit einer Lösung aus<br />
destilliertem Wasser und sehr<br />
wenig alkalifreier Naturseife erfolgen.<br />
Um Rückstände zu vermeiden,<br />
muss schließlich die<br />
Seife unbedingt mit einem<br />
Baumwolltuch und destilliertem<br />
Wasser wieder aufgenommen<br />
werden. Als Pflegemittel eignen<br />
sich fettfreie Sprays, die vom<br />
Möbelhersteller empfohlen sein<br />
sollten. „Bei neuen Polstermöbeln<br />
oder unbekannten Pflegepräparaten<br />
empfiehlt es sich, bei<br />
Bedarf Rücksprache mit den<br />
Herstellern zu halten und die<br />
Pflegekur erst an einer unauffälligen<br />
Stelle durchzuführen“, so<br />
Winning.<br />
Neben Polstermöbeln freuen<br />
sich auch Schränke und Tische<br />
über eine Frischekur vor der<br />
Heizperiode. Diese beginnt<br />
ebenfalls mit der Reinigung und<br />
sollte bei Möbeloberflächen aus<br />
Holz oder Furnier mit einem nur<br />
leicht angefeuchteten Baumwolltuch<br />
erfolgen. Mikrofasertücher<br />
sind nach DGM-Angaben<br />
ungeeignet, da sie kleinste Kratzer<br />
verursachen könnten. Abschließend<br />
sollte mit einem trockenen<br />
Tuch nachgegangen werden.<br />
Für die Pflege kommen je<br />
nach Oberfläche unterschiedliche<br />
Schutzpräparate in Betracht:<br />
Bei geölten Oberflächen eignet<br />
sich Pflegeöl, bei lackierten Möbeln<br />
eine Politur. Aufgetragen<br />
wird beides mit einem fusselfreien<br />
Baumwolltuch. Überschüssiges<br />
Öl kann nach der angegebenen<br />
Einwirkzeit mit einem entsprechenden<br />
Tuch wieder aufgenommen<br />
werden. „Die Pflege<br />
wertet die Möbel optisch auf und<br />
macht sie widerstandsfähig gegen<br />
alltägliche Beanspruchungen,<br />
Staub und Schmutz – gerade<br />
jetzt zur Wohnzimmer-Saison“,<br />
schließt der DGM-Geschäftsführer.<br />
DGM/FT
RESSORT<br />
SCHLAFZIMMER 9<br />
Schlafkomfort fängt beim passenden Bett an.<br />
Erholung durch<br />
Schlafkomfort<br />
Foto: DGM/Oschmann Comfortbetten<br />
Bettenkauf Auf die individuelle Bequemlichkeit sollte man ebenso<br />
achten, wie auf geprüfte Qualität. Dann kann man nachts mit allen<br />
Sinnen abschalten und sich gut ausruhen.<br />
Kopfkissen<br />
waschen<br />
Hausstaubmilben wird man<br />
bei waschbaren Kissen in der<br />
Waschmaschine los. Dazu<br />
den Schonwaschgang wählen<br />
und die Kissen bei maximal<br />
60 Grad waschen, auch wenn<br />
das Pflegeetikett den Vollwaschgang<br />
bei 95 Grad erlaubt.<br />
Das ist schonender für<br />
die Umwelt und Hausstaubmilben<br />
werden auch bei 60<br />
Grad beseitigt, so die Tester<br />
der Zeitschrift Öko-Test.<br />
Nehmen Sie außerdem ein<br />
Feinwaschmittel, verzichten<br />
Sie auf Weichspüler, ziehen<br />
Sie die Kissenhüllen nach der<br />
Wäsche in Form und schütteln<br />
die getrockneten Füllungen<br />
gut auf. Wer seine Kissen<br />
regelmäßig lüftet, muss sie<br />
seltener waschen und hat damit<br />
länger etwas von den Stücken.<br />
dpa/tmn<br />
In der dunklen Jahreszeit fühlen<br />
sich mehr Menschen<br />
müde. Das ist vor allem hormonell<br />
bedingt, kann aber<br />
auch mit mangelndem Schlafkomfort<br />
zu tun haben. „Nächtliche<br />
Erholung ist immer auch<br />
eine Frage des richtigen Betts,<br />
und ein solches zu finden ist<br />
manchmal gar nicht so leicht“,<br />
weiß Jochen Winning, Geschäftsführer<br />
der Deutschen Gütegemeinschaft<br />
Möbel (DGM).<br />
Das A und O bei der Suche<br />
nach geeigneten Schlafmöbeln<br />
ist Probeliegen im Möbelhaus.<br />
Das gilt für das gesamte Bett,<br />
vom Rahmen über den Lattenrost<br />
bis hin zur Matratze. Und<br />
auch für davon abweichende<br />
Schlafsysteme wie Boxspringbetten,<br />
die sich aus mindestens<br />
zwei aufeinander liegenden federnden<br />
Teilen – der Box und<br />
der Matratze – zusammensetzen.<br />
„Der gesamte Bettaufbau muss<br />
stabil und vollkommen standsicher<br />
sein. Für eine erholsame<br />
Nachtruhe darf an dem Möbelstück<br />
nichts wackeln oder rutschen<br />
und auch nichts knacken,<br />
quietschen oder müffeln“, so<br />
Winning.<br />
Komfort und Gemütlichkeit<br />
Hinzu kommt das individuelle<br />
Empfinden von Komfort und Gemütlichkeit,<br />
das sich bereits<br />
beim Probeliegen einstellen<br />
muss. „Verbraucher im Möbelgeschäft<br />
sollten sich mindestens<br />
15 Minuten Zeit nehmen, allein<br />
um die Matratze beim Aufstehen<br />
und Hinlegen sowie in verschiedenen<br />
Liegepositionen auf die<br />
individuellen Bedürfnisse hin zu<br />
testen. Denn schließlich werden<br />
sie nach dem Kauf rund ein Drittel<br />
ihrer Lebenszeit in dem neuen<br />
Bett verbringen“, betont der<br />
Möbelexperte. Umso wichtiger<br />
sei der Liegekomfort auch mit<br />
Blick auf die Rückengesundheit:<br />
Gemeinsam sollten Lattenrost<br />
und Matratze die natürliche<br />
S-Form der Wirbelsäule unterstützen.<br />
Das heißt, die Schultern<br />
und das Becken sollten tiefer<br />
einsinken als der übrige Körper.<br />
„Im Idealfall kann die Härte des<br />
Lattenrostes im Schulter- und<br />
Beckenbereich variabel eingestellt<br />
werden, da man oft erst<br />
nach einigen Nächten im neuen<br />
Bett ein Gefühl für die neue Unterlage<br />
bekommt“, gibt der<br />
DGM-Geschäftsführer zu Bedenken.<br />
Auch das Kopfkissen<br />
könne großen Einfluss auf den<br />
Liegekomfort sowie eine rückenfreundliche<br />
Liegeposition gerade<br />
im Bereich der Halswirbelsäule<br />
nehmen.<br />
Die richtige Bettgröße<br />
Dem individuellen Liegetest voraus<br />
geht die Entscheidung für<br />
eine bestimmte Bettengröße.<br />
Gerade großgewachsene Menschen<br />
über 1,90 Meter sollten darauf<br />
achten, dass die Matratze<br />
dem gesamten Körper im ausgestreckten<br />
Zustand Liegefläche<br />
bietet. Dafür gibt es Betten und<br />
Matratzen in Überlänge von 2,10<br />
Meter oder 2,20 Meter. Wer zu<br />
zweit und manchmal mit Kind<br />
in einem Bett schläft, sollte eine<br />
Bettbreite von mindestens 1,60<br />
Meter auswählen. DGM/FZ<br />
FOTO: ELENA TSCHELISCHEWA / ADOBESTOCK
RESSORT<br />
10 KÜCHE<br />
Pur und elegant: Bei dieser<br />
mineralgrünen Küche sind<br />
Arbeitsplatte, Nischenrückwand<br />
und Armatur farblich abgestimmt.<br />
Foto: DJD/KüchenTreff<br />
Minimalistische Konzepte,<br />
neue Dekore<br />
und technische Innovationen,<br />
die das Kochen<br />
und Leben leichter machen:<br />
Bei der Kücheneinrichtung setzen<br />
spannende Neuerungen bei<br />
Design und Funktion die Trends<br />
der letzten Jahre fort. So kommen<br />
zu den beliebten grauen<br />
und dunklen Fronten frische Pastellfarben<br />
hinzu, gern kombiniert<br />
mit natürlichen Dekoren in Holz<br />
oder Marmor oder mit Vitrinenschränken<br />
in verschiedenen<br />
Glasoptiken als Blickfang. Die<br />
weiterhin dominierenden klaren<br />
Linien werden mit gezielten<br />
Highlights individuell gestaltet.<br />
Nischenverkleidungen<br />
für den individuellen Touch<br />
Ein absolutes Trendthema in<br />
diesem Jahr sind beispielsweise<br />
Nischenverkleidungen. Modern<br />
und gleichzeitig natürlich wirken<br />
zum Beispiel die neuen Eichenverkleidungen<br />
im skandinavischen<br />
Look. Aber auch Blumen-<br />
und Naturpanoramen, grafische<br />
Motive, klassische<br />
Fliesenoptik oder edles Schwarz-<br />
Gold stehen zur Auswahl und<br />
machen die Nische zum Hingucker.<br />
So kocht<br />
man heute<br />
Küche Dekore, Farben und Funktionen:<br />
Das ist bei der Einrichtung aktuell<br />
angesagt. Zu grauen und dunklen Fronten<br />
kommen Pastellfarben hinzu.<br />
Farbe und Funktionalität<br />
bei Armaturen<br />
Mehr farbliche Auswahl gibt es<br />
bei Spülen und Armaturen. Neben<br />
klassischem Chrom und<br />
Edelstahl können sie etwa in<br />
Schwarz, Grautönen, Grün oder<br />
Kupfer passend zur Einrichtung<br />
gewählt werden. Ebenfalls ein<br />
Trend sind Armaturen mit Zusatzfunktionen,<br />
die je nach<br />
Wunsch kaltes, heißes, kochendes<br />
und Sprudelwasser liefern.<br />
Kochfelder<br />
werden unsichtbar<br />
Ein Küchenelement, bei dem<br />
hohe Funktionalität zunehmend<br />
mit eleganter Optik kombiniert<br />
wird, ist das Kochfeld. Im gleichen<br />
Dekor wie die Arbeitsplatte<br />
gehalten, werden neue Modelle<br />
nahezu unsichtbar. Oder sie<br />
werden direkt unter dem Arbeitsplattenmaterial<br />
installiert<br />
und bieten viele Vorteile für eine<br />
zeitgemäße Küchengestaltung.<br />
Die Modelle sind besonders<br />
platzsparend, sicher, hygienisch<br />
und pflegeleicht. Hierfür eignen<br />
sich besonders Arbeitsplatten<br />
aus Keramik, die Hitze bis zu<br />
1200 Grad vertragen.<br />
Die Energieregler lassen sich<br />
auf der Arbeitsplatte oder in einer<br />
Schublade anbringen. Der<br />
Kochbereich ist damit nicht direkt<br />
sichtbar. Und statt eines dominanten<br />
Abzugs direkt über<br />
dem Kochfeld saugt ein leistungsstarker<br />
und energieeffizienter<br />
Muldenlüfter Dämpfe<br />
und Gerüche direkt vom Kochfeld<br />
ab, bevor sie durch die<br />
Raumluft ziehen. djd/mla
RESSORT<br />
TRENDS 11<br />
Ideen, die unser<br />
<strong>Wohnen</strong> verbessern<br />
Einrichtung Unser Zuhause ist unser Anker, hier können wir sein, wie wir wirklich sind. Es ist<br />
unser sicherer Ort, gerade in diesen unsicheren Zeiten.<br />
Das eigene Zuhause eignet<br />
sich prima als Schutzschild<br />
gegen Krisen, als<br />
Ort der Zuversicht und<br />
Hoffnung und „wird die nächsten<br />
Jahre seinen hohen Stellenwert<br />
weiter ausbauen“, erklärt<br />
Ursula Geismann, Geschäftsführerin<br />
der Initiative Furnier + Natur<br />
(IFN) und langjährige Analystin<br />
der aktuellen Wohntrends.<br />
Wieder angesagt sind derzeit<br />
Wandverkleidungen und Paneele<br />
aus Holz.<br />
Mid-Century-Design<br />
Auffällig in der aktuell angebotenen<br />
Formensprache von Möbeln<br />
bleibt das Mid-Century-Design<br />
der 1940er bis 1960er Jahre.<br />
Diese Entwürfe haben Zeitbezug,<br />
kommen aus einer übersichtlichen<br />
und damit besseren<br />
Zeit und sind verlässlich wie ein<br />
guter alter Freund. Zarte Polstersessel,<br />
kleine Beistelltische,<br />
die zärtlich Coffee-Table-Book-<br />
Tisch genannt werden, hübsche<br />
Stehleuchten und ein runder<br />
Flachgewebeteppich passen in<br />
einen Raum mit Gummibaum<br />
und Echtholz-Sideboard.<br />
Popkultur-Muster<br />
Die Dessins der Polstermöbel<br />
sind neben Evergreen-Unis<br />
ebenfalls vom Mid-Century geprägt.<br />
Allerdings kommen seit<br />
gut zwei Jahren verstärkt die<br />
späten 1960er mit ihren Popkultur-Mustern<br />
und -Strukturen auf<br />
den Markt. Die passenden Bezugsstoffe<br />
sind eine Mischung<br />
aus Flokati und Bouclé, die mit<br />
ihrer optisch einladenden und<br />
haptisch lauschigen Machart<br />
zum Verweilen einladen.<br />
Im Trend: Wandverkleidungen<br />
aus Holz.<br />
Foto: Decospan<br />
Knallige Farben<br />
Herausstechend bei Schränken<br />
und Regalen ist der Versuch, sogenannte<br />
Memphis-Anmutungen<br />
aus den 1980er Jahren aufleben<br />
zu lassen. Knallige Farben<br />
bei kleinen Kommoden und<br />
Sideboards wagen das Besondere.<br />
Säulen, bunte Spitzen und<br />
schräge Geometrien aus verschiedenen<br />
Formen wirken extravagant<br />
und fröhlich. ifn<br />
In Anlehnung an das Memphis Design erobert ein zackig-bunter Stil<br />
die Wohnungen von Morgen.<br />
Foto: Montana
RESSORT<br />
12 HEIZUNG<br />
Wärme und Wohnkomfort: Moderne Kamine und Kaminöfen sind mit einem Feinstaubfilter zum Schutz der Umwelt ausgestattet.<br />
FOTO: HARK/TXN<br />
Winterglück<br />
am Kamin<br />
Ofen Eine offene Feuerstelle im Wohnraum<br />
ist echter Alltagsluxus, der nicht nur das<br />
Wohngefühl erhöht, sondern auch die<br />
Heizkosten senkt.<br />
Draußen stürmt und<br />
schneit es? Was für ein<br />
Glück – zumindest für<br />
Besitzer eines Kamins<br />
oder Kaminofens. Die können<br />
abends gemütlich ins Feuer<br />
schauen und in der angenehmen<br />
Wärme die Seele baumeln lassen.<br />
Eine offene Feuerstelle im<br />
Wohnraum ist echter Alltagsluxus,<br />
der nicht nur das Wohngefühl<br />
erhöht, sondern auch die<br />
Heizkosten senkt. Deshalb sollten<br />
Baufamilien von Anfang an<br />
einen Kamin oder Kaminofen<br />
planen. Dank der großen Modellvielfalt<br />
lässt sich heute für jeden<br />
Geschmack und Wohnstil<br />
die passende Feuerstelle finden.<br />
Spezialisten für Kamine und Kachelöfen<br />
bieten vom hochmodernen<br />
Heizsystem auf Marmorbasis<br />
über den Kachelkamin im<br />
Retro-Stil bis hin zum rustikalen<br />
Gusskaminofen eine beeindruckend<br />
große Palette.<br />
Wichtig ist eine möglichst<br />
moderne Verbrennungstechnik.<br />
Für schonendes, effizientes Verbrennen<br />
sollten Feinstaubfilter<br />
und stufenlos regelbare Automatik<br />
zum Einsatz kommen. Die<br />
ECOplus-Technologie etwa sorgt<br />
für eine effektive Nutzung der<br />
Energie und reduziert den Holzverbrauch<br />
um bis zu 40 Prozent<br />
gegenüber herkömmlichen Feuerstätten.<br />
Da lässt sich der eine<br />
oder andere Raummeter Brennholz<br />
einsparen. Das schont nicht<br />
nur den Geldbeutel, sondern<br />
auch die Umwelt. txn/hü
RESSORT<br />
BELEUCHTUNG 13<br />
Licht hellt das<br />
Gemüt auf<br />
Beleuchtung Adieu Stimmungstief mit<br />
einem natürlichen Antidepressivum.<br />
Auch zu Hause können wir etwas tun,<br />
damit der Körper im Takt bleibt.<br />
Trübes Wetter, gedrückte<br />
Laune – der Winterblues<br />
ist da. Ein Stimmungstief<br />
im <strong>Herbst</strong> kennen<br />
viele Menschen: Sie fühlen sich<br />
schlapp, sind niedergeschlagen<br />
und das Aufstehen fällt schwer.<br />
Ein Grund dafür ist zu wenig Tageslicht.<br />
Meist gehen wir vor<br />
Morgendämmerung zur Arbeit<br />
und kommen im Finsteren nach<br />
Hause. „Das ist ein Leben in biologischer<br />
Dunkelheit, denn das<br />
übliche elektrische Raumlicht<br />
hat nicht die gleichen Effekte auf<br />
den menschlichen Körper wie<br />
Aufwachen in positiver Stimmung.<br />
Foto: licht.de/Signify<br />
Tageslicht“, stellt Dr. Jürgen<br />
Waldorf von der Brancheninitiative<br />
licht.de fest.<br />
Draußen unter freiem Himmel<br />
herrschen an einem schönen<br />
Tag 100.000 Lux und bei Nebel<br />
noch 3000 oder 4000 Lux. In Innenräumen<br />
jedoch beträgt die<br />
Beleuchtungsstärke in der Regel<br />
höchstens 500 Lux – in der dunklen<br />
Jahreszeit ist Licht Mangelware.<br />
Tageslicht ist<br />
die beste Medizin<br />
Wer seine Stimmung aufhellen<br />
möchte, geht ins Freie. Auch Bewegung<br />
bei Tageslicht tut gut.<br />
Schon ein halbstündiger Spaziergang<br />
kurbelt den Biorhythmus<br />
an und die innere Uhr<br />
schlägt im Takt. Waldorf: „Im<br />
Auge gibt es neben Zapfen und<br />
Stäbchen auch lichtempfindliche<br />
Zellen. Sie registrieren Helligkeit<br />
und steuern über die Zirbeldrüse<br />
die Hormonproduktion.<br />
Ist der Tag-Nacht-Rhythmus<br />
ausgeglichen, verbessert<br />
sich die Schlafqualität und in<br />
der Folge auch Wohlbefinden<br />
und Vitalität.“<br />
Morgens blau und hell,<br />
abends rötlich und gedimmt<br />
Auch zu Hause können wir etwas<br />
tun, damit der Körper im<br />
Takt bleibt. Wer eine Lichtsteuerung<br />
oder smartes Licht nutzt,<br />
kann der Tageszeit entsprechende<br />
Lichtszenen abrufen: zum<br />
Beispiel Sonnenaufgang, Arbeitslicht<br />
oder Beleuchtung für<br />
eine beruhigende Atmosphäre.<br />
Auch Lichtwecker holen den Tagesanbruch<br />
ins Schlafzimmer –<br />
mit sanft ansteigender Helligkeit<br />
und einem Farbverlauf von<br />
warm bis kühl. Dimmbare Lichtquellen<br />
mit unterschiedlichen<br />
Lichtfarben können ebenfalls<br />
das zeitlich passende Licht geben:<br />
Am Morgen aktiviert in der<br />
Küche, im Bad und Homeoffice<br />
eine flächige Beleuchtung mit<br />
Eine ausgefallene Lampe wird<br />
zum Blickfang. Foto: licht.de/Art<br />
hohen Blauanteilen und Beleuchtungsstärken.<br />
Gegen<br />
Abend in Wohn- und Schlafzimmer<br />
trägt gedimmtes warmweißes<br />
Licht zur Entspannung bei.<br />
licht.de<br />
Wer eine Lichtsteuerung oder smartes Licht nutzt, kann der<br />
Tageszeit entsprechende Lichtszenen abrufen: am Abend zum<br />
Beispiel eine beruhigende Atmosphäre.<br />
Foto: licht.de/Phil
RESSORT<br />
14 BAD<br />
Style-Upgrade fürs Bad<br />
Trendfarbe Kupfer eröffnet unzählige neue Gestaltungsmöglichkeiten für unterschiedliche<br />
Stile und ist eine warme Alternative zu kühlem Chrom.<br />
Der Farbtrend Kupfer<br />
erobert die Badezimmer<br />
und eröffnet unzählige<br />
neue Gestaltungsmöglichkeiten<br />
für unterschiedlichste<br />
Stile. Armaturen,<br />
Beschläge und Accessoires in<br />
sanft schimmernden Kupfertönen<br />
verleihen jedem Bad sofort<br />
einen Hauch von Glamour<br />
– besonders hochwertig und<br />
modern erscheint die Trendfarbe<br />
in matt gebürsteter Optik.<br />
Mit seiner zurückhaltend luxuriösen<br />
Optik und dem rotgoldenen<br />
Unterton ist Kupfer eine<br />
trendige Alternative zu kühlem<br />
Chrom. Vom Allover-Look mit<br />
sämtlichen Badaccessoires in<br />
Kupfer bis hin zu einzelnen<br />
Schmuckstücken, die als besondere<br />
Eyecatcher elegante Akzente<br />
setzen – der Gestaltungsfrei-<br />
Für einen stilvoll reduzierten<br />
Look in Kupfer eignet sich ein<br />
Unterputz-Einhebelmischer.<br />
Foto: HSK Duschkabinenbau KG/<br />
akz-o<br />
Statt aufwendiger Komplettrenovierung genügt es oft, einzelne Elemente, wie Armaturen oder<br />
Beschläge, auszutauschen. Die bodengleiche Dusche mit Wandanschlussprofil und Stabilisationsbügel<br />
in Kupfer gebürstet sowie passender Duscharmatur wird so zum Eyecatcher im Bad.<br />
Foto: HSK Duschkabinenbau KG/akz-o<br />
heit sind nahezu keine Grenzen<br />
gesetzt.<br />
In Kombination mit Schwarzmatt<br />
etwa entsteht ein markanter,<br />
industriell inspirierter Look,<br />
der ins Auge sticht und exklusive<br />
Eleganz ausstrahlt. Die Farbtöne<br />
ergänzen sich harmonisch<br />
und schaffen ein ansprechendes<br />
Gesamtbild, das jeden Raum in<br />
einen exklusiven Ort der Entspannung<br />
verwandelt.<br />
Doch auch in zurückhaltenderer<br />
Umgebung macht Kupfer<br />
eine gute Figur: Im klassischen<br />
Skandi-Stil mit natürlichen Materialien<br />
und Weiß bis Beigetönen<br />
sticht Kupfer hervor und<br />
kreiert eine warme und gemütlich-filigrane<br />
Atmosphäre. Wer<br />
es stattdessen gerne etwas farbenfroher<br />
hat, ist mit Pastellfarben<br />
gut bedient. Von Salbeigrün<br />
über Apricot bis hin zu Altrosa<br />
ist alles möglich. Damit Kupfer<br />
nicht antiquiert, sondern absolut<br />
up to date wirkt, ist eine klare,<br />
schnörkellose Formensprache<br />
wesentlich. Armaturen,<br />
Duschkabinen, Heizkörper und<br />
Wanddesigns unterstützen den<br />
cleanen Kupfer-Look mit geradliniger<br />
Formgebung und minimalistischem<br />
Design. akz-o
Barrierefreie Konzepte<br />
RESSORT<br />
BAD 15<br />
Badezimmer Mit zukunftsorientierten Lösungen in mehr Komfort, Sicherheit und Design<br />
investieren – für heute und morgen.<br />
Eine altersgerechte Badezimmerausstattung ist eine langfristige<br />
und nachhaltige Investition.<br />
Fotos: epr/Villeroy & Boch<br />
Das Credo „Heute schon<br />
an morgen denken“<br />
macht sich in vielen Bereichen<br />
bezahlt – das<br />
gilt auch für die Gestaltung des<br />
Badezimmers. So lohnt es sich,<br />
bereits bei der Planung auf zukunftsorientierte<br />
Lösungen zu<br />
setzen und das eigene Älterwerden<br />
zu berücksichtigen. 71 Prozent<br />
der pflegebedürftigen Personen<br />
werden im eigenen Zuhause<br />
betreut, weshalb altersgerechte<br />
Raumkonzepte letztlich<br />
auch die Belastung für Familienangehörige<br />
oder Pflegekräfte reduzieren.<br />
Badhersteller setzen mit ihren<br />
Qualitäts-Produkten nicht nur<br />
auf Effizienz, Komfort und Barrierefreiheit,<br />
sondern auch auf<br />
ein zeitloses Design, das den<br />
Wohlfühlcharakter des Badezimmers<br />
nachhaltig steigert. So sorgen<br />
bodengleiche, rutschfeste<br />
Duschböden für einen bequemen<br />
schwellenlosen Einstieg.<br />
Ebenso nützlich für die optimierte<br />
Körperhygiene ist ein<br />
modernes Dusch-WC, das die<br />
Funktionen von Toilette und Bidet<br />
platzsparend vereint und<br />
sich dank der in der Keramik integrierten<br />
Technik optisch nicht<br />
von einem herkömmlichen WC<br />
unterscheidet. Accessoires in ästhetischem<br />
Design wie Halteund<br />
Stützgriffe, breite Ablagen<br />
oder Sitzsysteme lassen sich problemlos<br />
auch im Bestandsbad<br />
Eine bodengleiche Dusche ist<br />
keine Stolperfalle.<br />
nachrüsten. Ungehinderte Bewegungsfreiheit<br />
erlauben die innovativen<br />
unterfahrbaren keramischen<br />
Waschtische – selbst im<br />
Sitzen bieten sie Komfort bei der<br />
Badezimmerroutine. epr/hü
RESSORT<br />
16 FENSTER UND TÜREN<br />
Dunkle Farben wie Anthrazit liegen weiter<br />
im Trend, wie bei diesem Sprossenfenster.<br />
Foto: WERU<br />
Was moderne Fenster<br />
und Türen bieten<br />
Fenster Wer mit offenen Augen durch Städte und Dörfer geht, weiß: Fenster und Türen<br />
können mit gutem Aussehen nicht nur Häuser, sondern ganze Straßen aufwerten.<br />
Häuslebauer können aus<br />
einer Vielfalt an Fenstern<br />
und Türen wählen.<br />
Sie unterscheiden sich<br />
durch Rahmenmaterialien, Farben<br />
und Oberflächen. Der Verband<br />
Fenster + Fassade (VFF)<br />
stellt einige Optionen vor.<br />
Holz, Kunststoff und Aluminium<br />
sind ebenso anzutreffen<br />
wie Kombinationen dieser Materialien<br />
für die Fensterrahmen<br />
und -flügel. So bieten sich Aluminium-Deckschalen<br />
an, um mit<br />
Holz-Alu oder Kunststoff-Alu-<br />
Kombinationen aufzuwarten.<br />
Die Deckschalen lassen sich in<br />
unterschiedlichen Farben lackieren<br />
und beschichten. Aber auch<br />
Fensterrahmen aus nur einem<br />
Material sind in zahlreichen Farben<br />
und strukturierten Oberflächen<br />
erhältlich. „Was viele nicht<br />
wissen: Fensterrahmen können<br />
außen und innen verschiedenfarbig<br />
sein,” erläutert VFF-Ge-<br />
schäftsführer Frank Lange.<br />
Grau- und Weißtöne ebenso wie<br />
Mattschwarz sind nach wie vor<br />
auch für die Außenseite ein<br />
starker Trend. Das gilt auch für<br />
die Türen, die Visitenkarte des<br />
Hauses. Die Bandbreite reicht<br />
von harmonischen und der Natur<br />
nachempfundenen Farbtönen<br />
bis zu moderner und technisch<br />
geprägter Eleganz. Übrigens:<br />
Nicht nur die Farbe, sondern<br />
auch der Glanzgrad der<br />
Lackierung kann nach Bedarf<br />
individuell gewählt werden.<br />
Neben Material und Farbe ist<br />
die Oberflächenstruktur von<br />
Fenstern und Türen für deren<br />
Charakter ein wichtiger Faktor.<br />
So gibt es Kaschierfarben mit<br />
verschiedenen Oberflächenstrukturen.<br />
Neben Grau- und<br />
Anthrazittönen sind Holzoptiken<br />
ein Trend. Das gilt auch für<br />
Haustüren, bei denen die Gestaltungsmöglichkeiten<br />
noch größer<br />
sind als beim Fenster. Denn<br />
für Haustüren kommen heutzutage<br />
auch multiple Oberflächen<br />
infrage. Neben Holz-, Kunststoff-<br />
oder Schiefer- erfreut sich<br />
Große Gestaltungsmöglichkeiten:<br />
Hier wurde eine Aluminiumtür<br />
mit einem Echtholzdekor<br />
ergänzt.<br />
Foto: WERU<br />
auch Beton-Optik steigender Beliebtheit.<br />
Dieses Material sieht<br />
aus und fühlt sich an wie Beton,<br />
ist aber keiner – sondern ein<br />
Kunstharz. Doch auch Applikationen<br />
aus Keramik, Sandstein,<br />
Schiefer oder Füllungen in Echtholz<br />
und Echtholz-Optik verleihen<br />
der Haustür eine besondere<br />
Note.<br />
vff/hü
RESSORT<br />
ROLLADEN 17<br />
Bevor der Sturm<br />
losgeht, sollte der<br />
Alurollladen ganz<br />
geschlossen werden.<br />
Foto: Schanz<br />
Rollladenkästen<br />
besser dämmen<br />
Sparen, ohne<br />
zu frieren<br />
Energiesparen Je kälter es draußen ist,<br />
desto weiter werden die Heizungen<br />
aufgedreht. Keine gute Idee. Clever sparen<br />
lässt sich auch mit Sonnenschutz.<br />
Energiesparen Sie denken mit<br />
Sorge an die nächste Heizperiode<br />
mit vielleicht weiterhin<br />
hohen Energiekosten? Nutzen<br />
Sie die Zeit bis dahin zur Vorbereitung.<br />
Etwa, indem Sie<br />
Ihre alten Rollladenkästen<br />
dämmen.<br />
Rollläden halten in kalten<br />
Winternächten die Heizwärme<br />
besser im Haus. Aber<br />
ungedämmte Rollladenkästen<br />
gelten als Wärmebrücke.<br />
Wertvolle Wärme<br />
entweicht<br />
Sie sind häufig Schwachstellen<br />
am Gebäude, aus denen<br />
wertvolle Heizungswärme<br />
entweichen kann. „Eine<br />
Dämmung lohnt sich: Jeder<br />
Quadratmeter bringt bis zu 15<br />
Euro Einsparung pro Jahr“, so<br />
Stefan Materne vom Verbraucherzentrale<br />
Bundesverband.<br />
Man nimmt entweder flexible<br />
Dämmplatten, die in den<br />
Kasten eingepasst und dort fixiert<br />
werden. Oder Hochleistungsdämmplatten<br />
aus Polyurethan<br />
oder Phenolharz, da sie<br />
eine geringere Wärmeleitfähigkeit<br />
besitzen. Materne rät zu<br />
Letzterem.<br />
dpa<br />
FOTO: CHRISTIN KLOSE/DPA-MAG<br />
Natürlich will niemand<br />
im Winter im Kalten<br />
sitzen, trotzdem lässt<br />
sich aber Energie sparen.<br />
Dipl.-Ing. Björn Kuhnke,<br />
Technikexperte des Bundesverbands<br />
Rollladen + Sonnenschutz<br />
e.V. (BVRS) gibt Tipps.<br />
„Fenster, Balkon- und Terrassentüren<br />
sind die großen<br />
Schwachstellen vieler Häuser.<br />
Selbst in gut gedämmten, modernen<br />
Gebäuden geht über sie ein<br />
großer Teil der teuer bezahlten<br />
Heizungswärme verloren. Noch<br />
schlimmer sieht es in Gebäuden<br />
aus, in denen sie schon Jahrzehnte<br />
alt sind“, sagt Kuhnke. Neben<br />
den bekannten Heizkosten-Einspartricks<br />
wie die Heizkörper<br />
möglichst nicht abzudecken<br />
oder zuzustellen, sie gut zu entlüften<br />
und die Raumtemperatur<br />
abzusenken, kann auch der gezielte<br />
Einsatz von Rollläden und<br />
anderen Sonnenschutzprodukten<br />
helfen, die Heizkosten zu<br />
senken, ohne zu frieren.<br />
Weniger Heizkosten<br />
Wer Rollläden vor Fenstern, Balkon-<br />
und Terassentüren hat, sollte<br />
sie an sonnigen Tagen möglichst<br />
öffnen und das Heizen zumindest<br />
teilweise der wärmenden<br />
Sonnenstrahlung überlassen.<br />
Nachts und an besonders kalten<br />
Tagen sollten Rollläden und Co.<br />
dagegen möglichst geschlossen<br />
bleiben. Zwischen ihnen und der<br />
dahinter liegenden Glasscheibe<br />
bildet sich dann eine isolierende<br />
Luftschicht, die den Wärmeverlust<br />
deutlich verringert. In<br />
Kombination mit innenliegendem<br />
Sonnenschutz wie Plissees<br />
oder Rollos lässt sich der Effekt<br />
noch steigern, weil sich damit an<br />
der Innenseite der Glasscheibe<br />
eine weitere Isolierschicht erzeugen<br />
lässt. Per Zeitschaltuhr,<br />
Smart-Home-Steuerung oder<br />
über Wettersensoren erledigt<br />
der Sonnenschutz das Energiesparen<br />
automatisch und besonders<br />
effektiv, selbst wenn niemand<br />
zu Hause sein sollte.<br />
Auf Details achten<br />
Moderne Sonnenschutztechnik<br />
lässt sich problemlos nachrüsten.<br />
Um herauszufinden, welche<br />
Lösung sich am besten eignet, ist<br />
ein Beratungstermin vor Ort ideal.<br />
Die Profihandwerker der R+S-<br />
Fachbetriebe können dabei auch<br />
gleich einen Blick auf die Dämmung<br />
vorhandener Rollladenkästen<br />
und Gurtdurchführungen<br />
werfen. Hier verbergen sich häufig<br />
weitere Einsparmöglichkeiten.<br />
BVRS
RESSORT<br />
18 GARTEN<br />
<strong>Herbst</strong>laub zum<br />
Überwintern<br />
Garten-Tipp Als Zufluchts- und Nahrungsquelle sollten die herabfallenden Blätter vor Ort<br />
bleiben dürfen. Das bedeutet auch weniger Arbeit.<br />
Alles, nur nicht in die<br />
Tonne!“, so lautet der<br />
Rat von Gärtnerin<br />
Svenja Schwedtke zum<br />
<strong>Herbst</strong>laub. Denn was wie lästiger<br />
Grünabfall erscheint, der<br />
Straßen und Gärten bedeckt und<br />
Arbeit macht, ist eine wertvolle<br />
Ressource für den Gartenboden.<br />
Hier einige Möglichkeiten:<br />
Tipp 1: Laub als Mulch und<br />
Nährstofflieferant<br />
„Laub ist – mit Ausnahme von<br />
Eichen- und Walnusslaub – ein<br />
super Mulch für Staudenbeete<br />
und für die Zwischenräume der<br />
Gehölze“, sagt Svenja Schwedtke.<br />
Denn daraus werde feinste<br />
Erde, die die Pflanzen mit Nährstoffen<br />
versorge. Daher rät die<br />
Gärtnerin: „In die Beete damit.“<br />
Dafür muss man die herabgefallenen<br />
Blätter nicht mal kompostieren.<br />
Man kann sie „gleich im<br />
<strong>Herbst</strong> in die Beete harken“,<br />
empfiehlt Schwedtke. Weiteres<br />
<strong>Plus</strong> der Schicht: Sie unterdrücke<br />
die Keimung von Bei- und<br />
Unkräutern. Isabelle Van Groeningen<br />
von der Königlichen Gartenakademie<br />
in Berlin rät aus<br />
dem gleichen Grund, „das Laub<br />
von den Bäumen am Boden zwischen<br />
den Pflanzen liegenzulassen.<br />
Es wird über Jahre abgebaut<br />
und die Nährstoffe, die im Laub<br />
fixiert sind, stehen danach den<br />
<strong>Herbst</strong>laub ist ein natürlicher Frostschutz für die Beete darunter. Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa-mag<br />
Pflanzen wieder im Boden zur<br />
Verfügung.“ Aber: Das Laub darf<br />
nicht auf dem Rasen oder im<br />
Gartenteich liegen bleiben. Die<br />
Blätter verfaulen oder schimmeln<br />
mit der Zeit, sodass das<br />
Gras erstickt oder die Wasserqualität<br />
negativ beeinflusst wird.<br />
Tipp 2: Laub kompostieren<br />
Ob nun Blätter direkt auf dem<br />
Beet verrotten oder das Laub auf<br />
einem separaten Komposthaufen<br />
zu Dünger und neuer Blumenerde<br />
wird: Der vermeintliche<br />
Abfall aus dem Garten wird<br />
in Nährstoffe zersetzt, die zurück<br />
in den Boden und dann zu<br />
den Pflanzen im Garten gelangen<br />
– es schließt sich der Kreis.<br />
„Mit einem Kompost kann<br />
man nichts falsch machen“, sagt<br />
Isabelle Van Groeningen. Allerdings<br />
verrotten Blätter eher<br />
schlecht, daher sollten die verschiedenen<br />
Grünabfälle im<br />
Kompost sich abwechseln. So ist<br />
es besser, immer nur eine dünne<br />
Schicht Blätter auf den Haufen<br />
zu geben. Reste kann man neben<br />
dem Kompostplatz lagern<br />
und den Winter über immer wieder<br />
kleine Schichten Laub über<br />
andere Garten- und Küchenabfälle<br />
streuen.<br />
Alternativ: Die Blätter, die auf<br />
dem Rasen liegen, bei dem letzten<br />
Mähen im <strong>Herbst</strong> mitmähen.<br />
Tipp 3: Laub als Frostschutz<br />
Die schönen Blatter von den<br />
Bäumen können aber noch mehr:<br />
„Man kann natürlich auch Frostschutz<br />
für empfindliche Pflanzen<br />
daraus machen“, so Svenja<br />
Schwedtke. Sie rät zum Beispiel<br />
dazu, Artischocken mit großen<br />
Laubbergen abzudecken.<br />
Aber auch viele andere Pflanzen<br />
brauchen im Winter eine Abdeckung.<br />
Ein Tipp: Tannenreisig oder<br />
andere Zweige oben auf der<br />
Frostschutzschicht verhindern<br />
das Davonfliegen der Blätter.<br />
Auch für den Frostschutz von<br />
Topfpflanzen, die während des<br />
Winters draußen bleiben, kann<br />
man die Blätter nutzen. Dafür<br />
die Blumentöpfe in einen größeren<br />
Karton oder Container stellen<br />
und die Zwischenräume mit<br />
trockenem Laub ausfüllen. Das<br />
hält die Pflanzen warm.<br />
Tipp 4: Laub für die Tiere<br />
Wenn noch etwas übrig bleibt<br />
vom Laub, freuen sich auch so<br />
manche Tiere.<br />
Der Igel zum Beispiel kann in<br />
einem Blätterhaufen in einem<br />
ruhigen Teil des Gartens überwintern.<br />
dpa-mag
@ JOHANNES/ADOBESTOCK<br />
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