Wohnen Plus Ausgabe Herbst 2024
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RESSORT<br />
18 GARTEN<br />
<strong>Herbst</strong>laub zum<br />
Überwintern<br />
Garten-Tipp Als Zufluchts- und Nahrungsquelle sollten die herabfallenden Blätter vor Ort<br />
bleiben dürfen. Das bedeutet auch weniger Arbeit.<br />
Alles, nur nicht in die<br />
Tonne!“, so lautet der<br />
Rat von Gärtnerin<br />
Svenja Schwedtke zum<br />
<strong>Herbst</strong>laub. Denn was wie lästiger<br />
Grünabfall erscheint, der<br />
Straßen und Gärten bedeckt und<br />
Arbeit macht, ist eine wertvolle<br />
Ressource für den Gartenboden.<br />
Hier einige Möglichkeiten:<br />
Tipp 1: Laub als Mulch und<br />
Nährstofflieferant<br />
„Laub ist – mit Ausnahme von<br />
Eichen- und Walnusslaub – ein<br />
super Mulch für Staudenbeete<br />
und für die Zwischenräume der<br />
Gehölze“, sagt Svenja Schwedtke.<br />
Denn daraus werde feinste<br />
Erde, die die Pflanzen mit Nährstoffen<br />
versorge. Daher rät die<br />
Gärtnerin: „In die Beete damit.“<br />
Dafür muss man die herabgefallenen<br />
Blätter nicht mal kompostieren.<br />
Man kann sie „gleich im<br />
<strong>Herbst</strong> in die Beete harken“,<br />
empfiehlt Schwedtke. Weiteres<br />
<strong>Plus</strong> der Schicht: Sie unterdrücke<br />
die Keimung von Bei- und<br />
Unkräutern. Isabelle Van Groeningen<br />
von der Königlichen Gartenakademie<br />
in Berlin rät aus<br />
dem gleichen Grund, „das Laub<br />
von den Bäumen am Boden zwischen<br />
den Pflanzen liegenzulassen.<br />
Es wird über Jahre abgebaut<br />
und die Nährstoffe, die im Laub<br />
fixiert sind, stehen danach den<br />
<strong>Herbst</strong>laub ist ein natürlicher Frostschutz für die Beete darunter. Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa-mag<br />
Pflanzen wieder im Boden zur<br />
Verfügung.“ Aber: Das Laub darf<br />
nicht auf dem Rasen oder im<br />
Gartenteich liegen bleiben. Die<br />
Blätter verfaulen oder schimmeln<br />
mit der Zeit, sodass das<br />
Gras erstickt oder die Wasserqualität<br />
negativ beeinflusst wird.<br />
Tipp 2: Laub kompostieren<br />
Ob nun Blätter direkt auf dem<br />
Beet verrotten oder das Laub auf<br />
einem separaten Komposthaufen<br />
zu Dünger und neuer Blumenerde<br />
wird: Der vermeintliche<br />
Abfall aus dem Garten wird<br />
in Nährstoffe zersetzt, die zurück<br />
in den Boden und dann zu<br />
den Pflanzen im Garten gelangen<br />
– es schließt sich der Kreis.<br />
„Mit einem Kompost kann<br />
man nichts falsch machen“, sagt<br />
Isabelle Van Groeningen. Allerdings<br />
verrotten Blätter eher<br />
schlecht, daher sollten die verschiedenen<br />
Grünabfälle im<br />
Kompost sich abwechseln. So ist<br />
es besser, immer nur eine dünne<br />
Schicht Blätter auf den Haufen<br />
zu geben. Reste kann man neben<br />
dem Kompostplatz lagern<br />
und den Winter über immer wieder<br />
kleine Schichten Laub über<br />
andere Garten- und Küchenabfälle<br />
streuen.<br />
Alternativ: Die Blätter, die auf<br />
dem Rasen liegen, bei dem letzten<br />
Mähen im <strong>Herbst</strong> mitmähen.<br />
Tipp 3: Laub als Frostschutz<br />
Die schönen Blatter von den<br />
Bäumen können aber noch mehr:<br />
„Man kann natürlich auch Frostschutz<br />
für empfindliche Pflanzen<br />
daraus machen“, so Svenja<br />
Schwedtke. Sie rät zum Beispiel<br />
dazu, Artischocken mit großen<br />
Laubbergen abzudecken.<br />
Aber auch viele andere Pflanzen<br />
brauchen im Winter eine Abdeckung.<br />
Ein Tipp: Tannenreisig oder<br />
andere Zweige oben auf der<br />
Frostschutzschicht verhindern<br />
das Davonfliegen der Blätter.<br />
Auch für den Frostschutz von<br />
Topfpflanzen, die während des<br />
Winters draußen bleiben, kann<br />
man die Blätter nutzen. Dafür<br />
die Blumentöpfe in einen größeren<br />
Karton oder Container stellen<br />
und die Zwischenräume mit<br />
trockenem Laub ausfüllen. Das<br />
hält die Pflanzen warm.<br />
Tipp 4: Laub für die Tiere<br />
Wenn noch etwas übrig bleibt<br />
vom Laub, freuen sich auch so<br />
manche Tiere.<br />
Der Igel zum Beispiel kann in<br />
einem Blätterhaufen in einem<br />
ruhigen Teil des Gartens überwintern.<br />
dpa-mag