Holsteiner Allgemeine 42 2024
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HOLSTEINER ALLGEMEINE | NR. <strong>42</strong> | 16. OKTOBER <strong>2024</strong> | SEITE 3<br />
ELMSHORN<br />
nsichtssache<br />
Der Bund schaut<br />
ungerührt zu<br />
Es zeigt sich immer wieder:<br />
Ohne privates Engagement<br />
geht wenig in Deutschland.<br />
Krasses Beispiel dafür ist<br />
die Krückau. Seit der letzten<br />
Ausbaggerung Mitte der<br />
1990er Jahre verschlickt sie<br />
immer weiter.<br />
Der Bund als Zuständiger<br />
für die Wasserstraße schaut<br />
dem ungerührt zu: keine<br />
gewerbliche Nutzung, keine<br />
Entschlickung. Dass der<br />
Fluss der zentrale Entwässerer<br />
bis nach Henstedt-<br />
Ulzburg hinauf ist - spielt<br />
keine Rolle. Dass das Land<br />
den Binnentourismus ankurbeln<br />
will und Wasser als<br />
wichtiger Motor dafür gilt<br />
- spielt keine Rolle. Dass<br />
zahlreiche Wassersportvereine<br />
die Krückau nutzen<br />
und ohne Entschlickung<br />
vor dem Aus stehen - spielt<br />
keine Rolle. Dass die Stadt<br />
Elmshorn eine teure Klapp-<br />
Brücke errichten ließ, damit<br />
der Hafen schiffbar bleibt<br />
- spielt keine Rolle.<br />
Nur dem Einsatz von fünf<br />
Vereinen, die intensiv nach<br />
Lösungen gesucht und mit<br />
unterschiedlichsten Behörden<br />
verhandelt haben,<br />
ist es zu verdanken, dass<br />
jetzt ein Spülschiff-Versuch<br />
gestartet wird. Auch der<br />
- wie sollte es anders sein -<br />
überwiegend von privater<br />
Seite finanziert. 50.000 Euro<br />
soll er kosten, 5000 Euro<br />
wollen die Vereine tragen,<br />
30.000 Euro übernimmt die<br />
Initiative Elmshorn, ein freiwilliger<br />
Zusammenschluss<br />
von Unternehmen und Persönlichkeiten,<br />
die sich für<br />
die Stadt einsetzen. Immerhin<br />
15.000 Euro gibt die<br />
Stadt, nichts der Bund. Den<br />
würde es auch nicht scheren,<br />
wenn hier nichts mehr<br />
fahren würde. Traurig!<br />
Eine schöne<br />
Woche<br />
wünscht<br />
Rainer<br />
Strandmann<br />
Ein starkes Team: Der Vorstand der Initiative Elmshorn mit Ulf Kremer (v. li.), Kristof Eggerstedt, Kristin Bey, Sven<br />
Eggert, Stefan Witt und Thorsten Stockfleth. Es fehlt Astrid Au.<br />
Foto: Strandmann<br />
Initiative Elmshorn gibt<br />
30.000 Euro für die Krückau<br />
Mit dieser Hilfe soll die Entschlickung im Januar starten<br />
Elmshorn (rs) Perspektivisch<br />
ist es vielleicht eines<br />
der wichtigsten Projekte für<br />
Elmshorn und die Region: Im<br />
Januar 2025 soll mit einem<br />
Spülschiff der Schlick in den<br />
problematischsten Bereichen<br />
der Krückau aufgewirbelt<br />
werden, damit die Sedimente<br />
Richtung Elbe abfließen.<br />
„Es geht darum, die Befahrbarkeit<br />
aufrecht zu erhalten“,<br />
warb Oberbürgermeister Volker<br />
Hatje Donnerstagabend<br />
bei der Initiative Elmshorn um<br />
finanzielle Unterstützung.<br />
Die Krückau ist Bundeswasserstraße.<br />
Doch der Bund<br />
will weder ausbaggern noch<br />
spülen, weil es keine gewerbliche<br />
Nutzung des Flusses<br />
mehr gibt. Das Zeitfenster für<br />
eine Spülung schließe sich,<br />
warnte Hatje. Er habe die große<br />
Sorge, dass Klostersande<br />
und Ewer Gloria in zwei Jahren<br />
wegen des Schlicks nicht<br />
mehr fahren könnten. „Dann<br />
ist es zu spät. Nichts tun, geht<br />
nicht.“ Sonst verlöre die Stadt<br />
die Schiffe vermutlich an<br />
Glückstadt. Die Stadt, so Hatje,<br />
sei bereit, die Spülung mit<br />
15.000 Euro zu unterstützen.<br />
Damit könne der Stichhafen<br />
auf ihrem Gebiet entschlickt<br />
werden, den die Klostersande<br />
zum Wenden benötige.<br />
Insgesamt soll die Spülung<br />
von vier Stellen nach Angaben<br />
von fünf Vereinen an der<br />
Krückau, darunter die des<br />
Ewers Gloria, der Klostersande<br />
und der Fähre Kronsnest,<br />
rund 50.000 Euro kosten.<br />
Sie treiben die Spülung seit<br />
Februar 2023 mit Hochdruck<br />
voran.<br />
Bei der Initiative Elmshorn<br />
fanden Vereine und Stadt den<br />
erhofften Rückhalt. „Elmshorn<br />
ist Krückaustadt. Ist der<br />
Fluss nicht mehr befahrbar,<br />
fehlt etwas“, warb Vorsitzen-<br />
Die Initiative Elmshorn gibt<br />
es seit 1991: Ihr gehören<br />
Unternehmen und Persönlichkeiten<br />
an, die sich dafür<br />
einsetzen, Image und Lebensqualität<br />
in Elmshorn zu<br />
erhöhen.<br />
Die Initiative finanziert und<br />
organisiert das kostenlose<br />
Jazz ‘n Roses, sponsert jedes<br />
Jahr ein SHMF-Konzert,<br />
holt Key-Speaker wie Constantin<br />
Schreiber oder Mojib<br />
Latif in die Stadt, stellte das<br />
Public Viewing auf dem<br />
Buttermarkt zum Fußball-<br />
Sommermärchen 2006<br />
auf die Beine und vieles<br />
mehr. In diesem Jahr ist der<br />
Zusammenschluss kräftig<br />
Die Initiative<br />
der Thorsten Stockfleth im<br />
Namen des Vorstands für die<br />
Unterstützung durch die Mitglieder.<br />
Die fassten einstimmig<br />
den Beschluss, das Vorhaben<br />
mit 30.000 Euro zu unterstützen.<br />
Auch wenn keiner<br />
genau abschätzen kann, wie<br />
viel die Spülung bringt und<br />
wie nachhältig sie ist.<br />
Fest steht jedoch, dass der<br />
Schlick im Hafen in den vergangenen<br />
Jahren um 48 Zentimeter<br />
gewachsen ist – immerhin<br />
zwei Spaten tief.<br />
gewachsen: von 41 auf 47<br />
Mitglieder. Zum 1. Januar<br />
2025 sind es 48. Mit ihren<br />
Beiträgen ermöglichen sie<br />
die vielfältigen Aktivitäten.<br />
Als neues Vorstandsmitglied<br />
ist jetzt Kristof Eggerstedt,<br />
Geschäftsführer von Das<br />
Futterhaus, im Leitungsgremium<br />
dabei.<br />
Um die Schlagkraft weiter<br />
zu erhöhen, was Finanzen<br />
und ehrenamtliches<br />
Engagement angeht, ist<br />
die Initiative Elmshorn an<br />
weiteren Mitgliedern interessiert.<br />
Vorsitzender Thorsten<br />
Stockfleth ist sicher: „Im<br />
kommenden Jahr knacken<br />
wir die 50er Marke.“ (rs)<br />
Sonnabend Schlick-Fest<br />
Der Titel ist witzig: „Was<br />
sitzt denn da im Schlick-<br />
Fest?“ ist das Event am<br />
Sonnabend, 19. Oktober,<br />
auf der MS Klostersande<br />
überschrieben.<br />
Dabei geht es um die<br />
Rettung der Fahrten des<br />
einstigen Kölln-Getreidefrachters<br />
und des Ewers<br />
Gloria auf der Krückau, den<br />
Erhalt des Fährbetriebs<br />
in Kronsnest und um den<br />
gefahrlosen Begegnungsverkehr<br />
von Seglern und<br />
Ruderern auf dem Fluss.<br />
Am Sonnabend will die<br />
Arbeitsgemeinschaft sichere<br />
und schiffbare Krückau<br />
von 9 bis 15 Uhr auf der<br />
MS Klostersande über<br />
die Schlick-Problematik<br />
informieren, Unterhaltung<br />
bieten und Spenden für die<br />
Spül-Aktion sammeln. Mit<br />
dabei sind der Shanty Chor<br />
Elveshörn Maritim und Stefan<br />
Haack am Schifferklavier.<br />
Zudem gibt‘s Schautafeln,<br />
Vorträge sowie Kaffee<br />
und Kuchen.<br />
Der Förderkreis MS Klostersande<br />
hat ferner bei der<br />
Sparkasse Elmshorn ein<br />
Spendenkonto eingerichtet.<br />
Stichwort: „Schlick“. IBAN:<br />
DE72 2215 0000 0111 0572<br />
46<br />
Der „Buran“ ist nach Angaben von Hartmut Meier vom Förderverein MS Klostersande<br />
das einzige Spülschiff im Norden, das wegen seiner geringen Größe<br />
von 6 mal 12 Metern überhaupt auf der Krückau zum Einsatz kommen kann.<br />
Es ist sonst in Hamburger Jachthäfen unterwegs. Von Vorteil ist: Es gehört<br />
dem Hamburger Eigner Andreas Bätjer, der eine Zeit lang auch die MS Klostersande<br />
besaß und die Krückau und ihre neuralgischen Punkte aus eigener<br />
Erfahrung kennt.<br />
Foto: Pan Hamburg<br />
Vorschläge für<br />
Bürgermedaille<br />
Elmshorn (jhf) Bis 18. Oktober<br />
können ehrenamtlich engagierte<br />
Elmshorner für die<br />
Bürgermedaille der Stadt<br />
vorgeschlagen werden: www.<br />
elmshorn.de/Rathaus-Politik/<br />
Bürgerservice/Formulare/.<br />
Der Richtige Kontakt für kompetente<br />
und individuelle Unterstützung.<br />
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