Altlandkreis - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel
Ausgabe November-Dezember 2024
Ausgabe November-Dezember 2024
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Ausgabe 86 | November / Dezember 2024<br />
.de<br />
Eine Produktion von<br />
mit Veranstaltungskalender <strong>für</strong> zwei Monate<br />
Titelbild: Peter Ostenrieder<br />
Christkindlmarkt in Peiting<br />
Auf der Roten Couch<br />
Profiboxer Alexander Rigas<br />
Weihnachtstrucker<br />
Ehrenamtlich auf Europatour
Von Hand gemachter Sport<br />
Die handgemachten Rodel von<br />
Werner Friedel aus Burggen<br />
sind<br />
aufgrund herausragender<br />
Fahreigenschaften<br />
international bekannt. Altersbedingt<br />
möchte der pensionierte<br />
Berufsschullehrer<br />
jedoch jetzt kürzertreten,<br />
deutlich weniger Zeit in<br />
seiner Nebenerwerbs-<br />
Werkstätte verbringen.<br />
Umso besser, dass nun auch<br />
eine<br />
Schreinerei in Steinga-<br />
<strong>den</strong><br />
Qualitäts-Rodel ganz in<br />
seinem Sinne fertigt. Wir<br />
haben Familie Schilling<br />
besucht – und im Zuge dessen ein<br />
tolles Gewinnspiel klargemacht. Deutlich teurer und<br />
aufwändiger als Rodeln: Skifahren, was trotz weiterer<br />
Wege aufgrund der offensichtlichen Klimaerwärmung<br />
<strong>den</strong>noch beliebt ist bei <strong>den</strong> Bürgern im <strong>Pfaffenwinkel</strong>.<br />
<strong>Das</strong> verrät unter anderem der Blick in eine<br />
Kellerwerkstätte, die sich ebenfalls im beschaulichen<br />
Burggen befindet. Beim traditionellen Auftakt des<br />
Skiweltcups im österreichischen Söl<strong>den</strong> heuer nicht<br />
am Start gewesen: Andrea Filser aus Wildsteig. Wir<br />
haben die 31-Jährige vor ihrem ersten Winter nach offiziellem<br />
Karriereende gesprochen. Und ein weiteres<br />
Sportthema in dieser November / Dezember-Ausgabe<br />
parat: <strong>Das</strong> große Interview auf der Roten Couch mit<br />
Alexander Rigas, der 20 seiner bisherigen 22 Profikämpfe<br />
gewonnen hat, tiefe Einblicke in Sachen<br />
Training und Ernährung gewährt, <strong>den</strong> korruptesten<br />
Verband beim Namen nennt und nach wie vor heiß<br />
darauf ist, weitere Gürtel zu gewinnen.<br />
Körpergewicht spielt auch bei <strong>den</strong> aktiven Mitgliedern<br />
der Abnehmgruppe Schongau-Altenstadt eine<br />
zentrale Rolle. Wobei es Initiatorin Sandra Rum viel<br />
mehr darum geht, Gleichgesinnte zusammenzubringen<br />
– <strong>den</strong>n in einer Gruppe fällt es deutlich leichter,<br />
über Sport sowie kluge und gesunde Ernährung abzunehmen.<br />
Sport und gesunde Ernährung ist auch<br />
<strong>für</strong> Polizisten eine gute Basis – wir haben dieses Mal<br />
nicht die Landes-, sondern die in Weilheim stationierte<br />
Bundespolizei besucht und wollten wissen: Was<br />
genau machen die Männer und Frauen, die schon<br />
immer in blauer Uniform unterwegs sind, eigentlich<br />
genau? Nicht weniger spannend: Sich auf spirituelle<br />
Lebensberatung einzulassen. Zum Beispiel in Form<br />
von Kartenlegen. Wir haben dazu eine junggebliebene<br />
Frau in einem ziemlich abgelegenen Weiler von<br />
Bernbeuren besucht. Auch außergewöhnlich: <strong>Das</strong>s es<br />
im Landkreis Weilheim-Schongau drei große, überdachte<br />
Eisstadien gibt – und diese auch noch, geographisch<br />
betrachtet, sehr eng beieinander liegen. In<br />
dieser Ausgabe erfahren Sie, wie es um die Zukunft<br />
der bei Alt und Jung ziemlich beliebten Kostenfresser<br />
in Schongau, Peiting und Peißenberg steht. Unabhängig<br />
davon: In wenigen Wochen beginnt mit dem<br />
ersten Advent schon wieder die stade Zeit. Passend<br />
dazu haben wir auch dieses Jahr einen Krippenbauer<br />
gefun<strong>den</strong>, der unglaublich viel Zeit, Herzblut und<br />
handwerkliches Geschick in seine Bauten investiert.<br />
Dazu passende Figuren kauft er in der Regel bei Krippen<br />
Dürr in Hohenfurch – dem wohl größten Händler<br />
in diesem Bereich weltweit. Nicht weniger beeindruckend<br />
sind aber auch die handgemachten Minigeigen<br />
von Maria Sandner. Oder die Brillenetuis von Möbelschreiner<br />
Nathanael Lampl, wie aus erster Hand erfahren<br />
durfte,<br />
Ihr Johannes Schelle<br />
> > > AUS DEM INHALT<br />
Seite 4<br />
Handgemachte Edelschlitten<br />
aus Steinga<strong>den</strong> — inklusive<br />
Chance auf Rodel-Gewinn<br />
Seite 6<br />
Über Ex-Skirennfahrerin<br />
Andrea Filser: „Schon immer<br />
nach vorne geschaut“<br />
Seite 9<br />
Profi-Boxer Alexander „The<br />
Great“ Rigas im großen<br />
Interview auf der Roten Couch<br />
Seite 14<br />
Kartenlegen, Pendeln und<br />
Beten: Die spirituelle Kraft<br />
von Katharina Sommer<br />
Seite 16<br />
Mutproben mit Todesfolge:<br />
Die Bundespolizei am<br />
Weilheimer Bahnhof<br />
Seite 18<br />
Ein Landkreis, drei<br />
Eisstadien: <strong>Das</strong> gibt's so<br />
nur im <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
Seite 22<br />
Wertvolle Beratung und<br />
beste Unterhaltung: Allerlei<br />
aus dem <strong>Altlandkreis</strong><br />
Seite 26<br />
Belag, Kante, Wachs:<br />
Burggener Skiservice<br />
als Geheimtipp <strong>für</strong> Wedler<br />
Seite 31<br />
Vom Lochstreifen bis zur<br />
Bluray — die spezielle<br />
Sammlung von Thomas Vogel<br />
Seite 36<br />
Neu in Weilheimer<br />
Werkstätte: Handgemachte<br />
Geigen in Miniatur<br />
Seite 42<br />
Nur drei Prinzenpaare in<br />
33 Jahren: Faschingsclub<br />
feiert Jubiläum<br />
Seite 46<br />
Brillenetuis — ein<br />
Geschenktipp aus<br />
edlem Echtholz<br />
Seite 48<br />
Pizzateig aus Thunfisch<br />
und Ei — Abnehmgruppe<br />
trifft sich zum Kochen<br />
ab Seite 50<br />
Krippenbau, Frie<strong>den</strong>slicht,<br />
Hilfsaktion, Märkte — Advent<br />
im Schongauer <strong>Altlandkreis</strong><br />
Am Bahnhof 2 – Telefon 08862-8498 – Fax -7667<br />
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Mo. bis Do. 7.00 - 18.30 Uhr<br />
Fr. 7.00 - 18.00 Uhr<br />
Sa. 8.00 - 14.00 Uhr<br />
So. geschlossen<br />
und nach Vereinbarung<br />
november / dezember 2024 | 3
Edelschlitten nun auch aus Steinga<strong>den</strong><br />
Handgemachte<br />
Sportrodel<br />
Steinga<strong>den</strong> | Die Hausstrecke von<br />
Familie Schilling: Der Fahrweg<br />
hoch zur Drehhütte. Die durchschnittliche<br />
Spitzengeschwindigkeit:<br />
Mehr als 70 Stun<strong>den</strong>kilometer.<br />
Die größte Herausforderung:<br />
<strong>Das</strong> Befahren der langgezogenen<br />
Kiesgrubenkurve. „Was nur mit<br />
einem Modell wie diesem funktioniert“,<br />
sagt Schreinermeister<br />
Helmut Schilling und deutet mit<br />
seinem linken Zeigefinger auf <strong>den</strong><br />
ausgestellten Rodel ganz rechts.<br />
Der sieht grundsätzlich baugleich<br />
aus zu dem danebenstehen<strong>den</strong><br />
Standard-Modell. Nur nicht im<br />
Bereich der Kufen. „Hier haben<br />
wir einen speziellen Skibelag<br />
mit Kanten verbaut, was <strong>den</strong> Rodel<br />
nochmals deutlich schneller<br />
macht.“ So schnell, dass bei guter<br />
Fahrtechnik ausreichend Schwung<br />
ins Flache mitgenommen wer<strong>den</strong><br />
kann, um selbst die flache Kiesgrubenkurve<br />
ohne anschieben<br />
oder gar absteigen und ziehen<br />
locker meistern zu können. Die<br />
Lei<strong>den</strong>schaft zum Rodeln haben<br />
Helmut Schilling und seine Frau<br />
Karin schon vor vielen Jahrzehnten<br />
<strong>für</strong> sich entdeckt. „Im Vergleich<br />
zum Skifahren der deutlich günstigere<br />
Wintersport – und einer, der<br />
<strong>für</strong> jedermann und ohne größere<br />
Vorkenntnisse geeignet ist und<br />
super viel Spaß macht.“ Insbesondere<br />
auf qualitativ hochwertigem<br />
Material. Die Rede ist an dieser<br />
Stelle zunächst von <strong>den</strong> weithin<br />
bekannten, von Hand gemachten<br />
Rennrodel von Werner Friedl aus<br />
Burggen. „Ein guter Freund, der<br />
mit uns und einer größeren Clique<br />
an Gleichgesinnten schon häufig<br />
beim Rodeln unterwegs war.“ Mal<br />
nur zur Gaudi hoch zur Drehhütte.<br />
Aber auch auf Amateurwettkämpfen<br />
in Österreich, Südtirol und der<br />
Schweiz. Insofern mittendrin in<br />
<strong>den</strong> Hochburgen der Wintersportgebiete,<br />
wo dort einheimische<br />
Athleten immer wieder baff waren<br />
über diese „Rodel vom Friedl“, die<br />
bei unterschiedlichsten Bedingungen<br />
so unglaublich schnell und<br />
gut zu steuern sind.<br />
Austausch bis<br />
ins Detail<br />
Und an Kun<strong>den</strong> aus aller Welt gegangen<br />
sind. Vor rund zwei Jahren<br />
aber war <strong>für</strong> Werner Friedl, einst<br />
Bayerischer Rodelmeister, klar,<br />
dass er <strong>den</strong> Bau seiner renommierten<br />
Rodel im Nebenerwerb<br />
altersbedingt (67) deutlich reduzieren<br />
möchte. Jedoch mit der<br />
Hoffnung, jeman<strong>den</strong> zu fin<strong>den</strong>,<br />
„der sie in meinem Sinne und in<br />
größeren Mengen weiterbaut“. Da<br />
Familie Schilling seit 1995 einen<br />
Schreinerbetrieb führt, obendrein<br />
ausgestattet ist mit topmodernen<br />
CNC-Maschinen, war der Wunsch<br />
Werner Friedl in seinem Element.<br />
von Werner Friedl schnell erfüllt.<br />
Schritt <strong>für</strong> Schritt haben sich Helmut<br />
Schilling und Werner Friedl<br />
bis in die allerkleinsten Details<br />
ausgetauscht, Eigenschaften von<br />
Rohmaterial analysiert und Konstruktionszeichnungen<br />
studiert.<br />
Dann, vor rund zwei Jahren, „haben<br />
wir bei uns die erste Vorserie<br />
produziert und die Rodel zunächst<br />
im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis<br />
ausprobieren lassen“,<br />
so Karin Schilling, die sich<br />
um Buchhaltung, Verwaltung und<br />
Verkauf der Rennrodel kümmert.<br />
Und? „Die Resonanzen auf unsere<br />
ersten selbstgebauten Rennrodel<br />
war durchwegs positiv.“ Damit<br />
startet Familie Schilling heuer in<br />
die zweite Wintersportsaison. <strong>Das</strong><br />
Modell „Standard“ wird auf Vorrat<br />
gebaut. Den mit längerer Sitzauflagefläche<br />
sowie auf Wettkämpfe<br />
konzipierten Rennrodel mit spezieller<br />
Sitzmulde und aerodynamischerer<br />
Form der Hörner auf<br />
Anfrage. Bisherige Kun<strong>den</strong> kamen<br />
überwiegend aus Deutschland,<br />
Österreich und der Schweiz. „Einerseits<br />
ist man in der Szene bekannt,<br />
andererseits profitieren wir<br />
auch vom ehemaligen Kun<strong>den</strong>-<br />
4 | altlandkreis
stamm von Werner Friedl.“<br />
Und immer dann, wenn<br />
Familie Schilling selbst unterwegs<br />
ist mit ihren eigens<br />
hergestellten Rodeln, erregt<br />
das bei anderen Schlittenfahrern<br />
natürlich Aufmerksamkeit.<br />
Auch deshalb, weil<br />
das Design der in alle Himmelsrichtungen<br />
verschnurten<br />
Sitzauflage individuell<br />
nach Kun<strong>den</strong>wünschen gestaltet<br />
wer<strong>den</strong> kann. Doch<br />
der Reihe nach: Denn bis<br />
zum Druck des Designs gibt<br />
es jede Menge Arbeitsschritte<br />
zu erledigen. Beginnend<br />
mit der Wahl des passen<strong>den</strong><br />
Rohstoffes: Esche als wintergeschlagenes<br />
Rundholz aus<br />
der Region. „Ein einerseits<br />
sehr stabiles und wetterfestes<br />
Holz, das aber auch sehr<br />
gut zu bearbeiten ist und bei<br />
Belastung ein wenig nachgibt.“<br />
Wobei das Holz unmittelbar nach<br />
dem Fällen noch längst nicht verarbeitet<br />
wer<strong>den</strong> kann, zunächst<br />
<strong>für</strong> mindestens zwei Jahre erst<br />
natürlich, dann in einer speziellen<br />
Kammer getrocknet wer<strong>den</strong> muss.<br />
Dann entschei<strong>den</strong>d: Beim Zuschnitt<br />
des Holzes die Filetstückchen<br />
zu erkennen und herauszupicken.<br />
Kein Pilz, kein Wurm, kein<br />
Ast. „Es darf nicht abholzig sein“,<br />
so Helmut Schilling, der hier<br />
von „jahrelanger Erfahrung“ als<br />
Grundvoraussetzung spricht. Nun<br />
folgt der maschinelle Zuschnitt<br />
von Kufen, Spangen, Böcken und<br />
Sitzmul<strong>den</strong>. Es wird formverleimt,<br />
gefräst, geschliffen, lackiert und<br />
abschließend montiert. Breite und<br />
Länge der Rodel sind genormt. Die<br />
> > > RODEL ZU GEWINNEN<br />
Winkelneigungen von der Sitzauflage<br />
hinunter zur Kufe dagegen<br />
ein Betriebsgeheimnis. „Die Kufen<br />
beim Rennrodel liegen nicht wie<br />
beim klassischen Schlitten nahezu<br />
Plan auf dem Schnee auf, sondern<br />
sind deutlich schräger konstruiert,<br />
damit man mit der entsprechen<strong>den</strong><br />
Technik auch engere<br />
Kurven gut fahren kann“, bekräftigt<br />
Helmut Schilling. Und genau<br />
das ist eine Art Wissenschaft <strong>für</strong><br />
sich – um letztlich <strong>den</strong> perfekten<br />
Mittelweg zwischen Beschleunigung<br />
auf Gera<strong>den</strong> und Griffigkeit<br />
in Kurven zu erreichen, hat bereits<br />
Werner Friedl unzählige Rodel-<br />
Test-Kilometer zurückgelegt. Doch<br />
Stillstand ist bekanntlich Rückschritt,<br />
weshalb auch Familie<br />
Schilling versucht, die Rodel stets<br />
„altlandkreis“ verlost mit der Schreinerei Schilling einen Rodel im<br />
Wert von 400 Euro. Schicken Sie uns bis 15. November eine Postkarte<br />
mit dem Stichwort „Rodel“ an „altlandkreis“, Birkland 40, in 86971<br />
Peiting. Oder eine E-Mail an info@altlandkreis.de. <strong>Das</strong> Los entscheidet,<br />
der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Wir wünschen viel Erfolg!<br />
Vorproduzierte Kufen und Helmut Schilling<br />
(li.) mit einem fertigen Rodel.<br />
weiterzuentwickeln. Neu ist, dass<br />
die Kufen ausgetauscht wer<strong>den</strong><br />
können. „Bei wenig Schnee und<br />
der Gefahr von Steinen sollte man<br />
immer mit Edelstahlkufen fahren,<br />
um das Material nicht kaputt zu<br />
machen.“ Bei viel Schnee und<br />
toppräparierten Bahnen sowie <strong>für</strong><br />
Rennen lohne sich das Montieren<br />
der Wechselkufe mit diesem<br />
Skibelag. Apropos: Die Schilling-<br />
Rodel bekommen auch alle einen<br />
hauseigenen Strukturschliff<br />
verpasst. „Und man sollte die<br />
Rodel, wie Skier, auch wachsen.“<br />
Welches Wachs bei welchen Bedingungen<br />
in welcher Form aufgetragen<br />
wer<strong>den</strong> soll, bekommen<br />
die Kun<strong>den</strong> von Familie Schilling<br />
mit auf <strong>den</strong> Weg. Ebenso hilfreiche<br />
Tipps, einen Rodel zu steuern.<br />
Denn der wird entgegen klassischer<br />
Holzschlitten nicht durch<br />
bremsen mit Füßen gelenkt, sondern<br />
mit gleichzeitigem Drücken<br />
und Ziehen auf Spange und am<br />
Lenkseil, was koordinativ gar nicht<br />
so leicht ist. „Im Idealfall probiert<br />
man <strong>den</strong> Rodel an einem breiteren,<br />
flacheren und gut präparierten<br />
Hang aus, um ein Gefühl da<strong>für</strong><br />
zu bekommen, wie er bei welchen<br />
Bewegungen reagiert“, sagt Karin<br />
Schilling, die alle Anfängerskigebiete<br />
als Testgelände empfiehlt. js<br />
november / dezember 2024 | 5
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Zukunft!<br />
Mit Ex-Skirennfahrerin Andrea Filser auf Mühlegg<br />
„Schon immer nach<br />
vorne geschaut“<br />
Wildsteig | Ende Oktober ist<br />
der alpine Skiweltcup traditionell<br />
mit einem Riesenslalom<br />
im österreichischen<br />
Söl<strong>den</strong> in die neue Saison<br />
gestartet. Dieses Mal nicht<br />
am Start gewesen: Andrea<br />
Filser. Die 31-jährige Wildsteigerin<br />
hat nach Abschluss<br />
<br />
der vergangenen Saison<br />
ihre professionelle Karriere<br />
als Skirennfahrerin beendet.<br />
Zum ersten Mal hat sie<br />
<strong>den</strong> Sommer über nicht mit<br />
vielen Stun<strong>den</strong> voller Kraft-,<br />
Konditions- und Stangentrainings<br />
in Fitnessräumen<br />
und auf <strong>den</strong> Gletschern in<br />
Europa und Übersee verbracht,<br />
stattdessen die Zeit<br />
<br />
<br />
6 | altlandkreis<br />
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<br />
verstärkt mit Familie, Freun<strong>den</strong>,<br />
etwas ausgedehnteren Urlauben<br />
und einer ausgiebigen Teilnahme<br />
am Gaufest des Oberen Lechgautrachtenverbandes,<br />
das dieses Jahr<br />
von <strong>den</strong> Wildsteigern ausgerichtet<br />
wurde. „Die ganz große Karriere,<br />
so ehrlich muss man sein, war es<br />
nicht“, gibt die ehemalige Spezialistin<br />
in Slalom und Riesenslalom<br />
offen zu. Dennoch blickt Andrea<br />
Filser glücklich und zufrie<strong>den</strong> auf<br />
eine unglaublich abenteuerliche<br />
Reise mit zahlreichen Hochs und<br />
Tiefs zurück. Unvergessen: Der<br />
Gewinn der Bronzemedaille bei<br />
der Ski-WM 2021 im italienischen<br />
Cortina d‘Ampezzo im Rahmen<br />
des Teamwettbewerbs. Andrea<br />
Filser ist damals in Topform, wird<br />
als eine von insgesamt vier Starterinnen<br />
<strong>für</strong> Deutschland nominiert<br />
und zeigt im Parallelwettbewerb,<br />
Andrea Filser aus Wildsteig-Morgenbach.<br />
i wie schnell, aggressiv, technisch<br />
sauber und konstant sie auf allerhöchstem<br />
Niveau Skifahren kann.<br />
Die Basis hier<strong>für</strong> ist bereits im Kindesalter<br />
gelegt wor<strong>den</strong>. Vater Peter,<br />
zugleich ihr Trainer, aber auch<br />
Mutter Rita und ihre zwei älteren<br />
Brüder Richard und Bernhard<br />
sind gleichermaßen von diesem<br />
Sport begeistert und unterstützen<br />
die Familienjüngste. Angefangen<br />
bei Zwergerl- und Kreiscup-<br />
Rennen, meist am Steckenberg<br />
in Unterammergau<br />
ausgetragen, wo sie<br />
mit ihrem pink-blauen Helm ihrer<br />
älteren Brüder ihren Konkurrentinnen<br />
davonfährt. Die fast schon<br />
logische Konsequenz: Mehr Rennen<br />
mit weiteren Anreisen auf immer<br />
höherem Niveau. „Ohne die<br />
großartige Unterstützung meiner<br />
Familie hätte ich diesen Weg so<br />
nicht beschreiten können“,<br />
bekräftigt Andrea Filser, die<br />
ohnehin einen ganz anderen<br />
Werdegang hin zur Profisportlerin<br />
einschlägt als in<br />
der Szene üblich – nämlich<br />
ohne <strong>den</strong> Besuch eines Skiinternates.<br />
Stattdessen: Abitur<br />
am Welfen-Gymnasium<br />
Schongau. Und unzählige<br />
Fahrten von dort nach Unterammergau,<br />
Garmisch-Partenkirchen<br />
oder noch weiter<br />
bis beispielsweise Söl<strong>den</strong>.<br />
Verfolgt vom<br />
Verletzungspech<br />
Bereits im Alter von 14 Jahren<br />
bestreitet Andrea Filser erste<br />
Schüler-Rennen mit internationaler<br />
Konkurrenz. Zum Beispiel<br />
beim Trofeo Topolino in Italien<br />
oder dem Whistler Cup in Kanada,<br />
wo sie einen Slalom <strong>für</strong> sich entschei<strong>den</strong><br />
und sich somit ideal auf<br />
eine Saison einstellen kann, in der<br />
es <strong>für</strong> sie auch erstmals um FIS-<br />
Punkte bei <strong>den</strong> Erwachsenen geht.<br />
In <strong>den</strong> Jahren 2011 und 2012 wird<br />
sie auch Deutsche Junioren-Meisterin<br />
im Slalom.<br />
Slalom war Filsers Spezialdisziplin.
Im Januar 2011 gewinnt sie ihren<br />
ersten FIS-Slalom und im Dezember<br />
2011 feiert sie im Alter von 18<br />
Jahren ihr Europacup-Debüt im<br />
Slalom und Riesenslalom, der<br />
quasi zweithöchsten Liga im alpinen<br />
Skirennsport. Es folgen weitere<br />
starke Platzierungen sowohl auf<br />
Junioren-, FIS- und Europacup-<br />
Ebene, darunter auch immer wieder<br />
Podestplätze und Siege: Auf<br />
FIS-Ebene gewinnt Andrea Filser<br />
in Summe 14 Slaloms und acht<br />
Riesenslaloms, auf Europacup-<br />
Ebene erreicht sie sieben Top-Ten-<br />
Platzierungen.<br />
Weltcupdebüt<br />
vor zwölf Jahren<br />
Damit einhergehend: <strong>Das</strong> Weltcup-Debüt<br />
am 10. November 2012<br />
beim Slalom im finnischen Levi.<br />
Dem Ort, wo sie im November<br />
2022 mit einem 13. Platz (ebenfalls<br />
im Slalom) auch ihr bestes Einzelergebnis<br />
im Weltcup erzielt. <strong>Das</strong>s<br />
es zwischen ihren ersten Weltcuppunkten<br />
im Slalom von Ofterschwang<br />
im Jahr 2013 und weiteren<br />
Punkten in Levi im Jahr 2020<br />
ein stetiges sportliches Auf und<br />
Ab war, ist letztlich<br />
ihrer Verletzungsmisere<br />
geschuldet.<br />
„Was zum Skisport<br />
leider auch<br />
mit dazugehört“, sagt Andrea Filser.<br />
Im Dezember 2013 wird ihr bis<br />
dato stetiger sportlicher Aufstieg<br />
von einer Schienbeinfraktur gestoppt<br />
– eine schwere Verletzung,<br />
aus der sie sich zwar innerhalb<br />
nur eines Jahres zurückkämpft,<br />
jedoch an die starken Leistungen<br />
von zuvor nicht anknüpfen kann.<br />
Beim ehrgeizigen Versuch, über<br />
Europacup-Rennen <strong>den</strong> Anschluss<br />
an die Weltspitze Schritt <strong>für</strong> Schritt<br />
wieder herzustellen, widerfährt<br />
ihr im Dezember 2016 ein weiterer<br />
schwerer Rückschlag: Kreuzbandriss!<br />
Erneut kämpft sich Andrea<br />
Filser mit viel Disziplin, harter<br />
Arbeit und einem nie verlorengegangenen<br />
Glauben an die eigene<br />
Stärke zurück. Zwischenzeitlich<br />
trainiert sie drei Saisonen ohne<br />
der Mannschaftszugehörigkeit<br />
des Deutschen Skiverbands, muss<br />
sich eigenständig vorbereiten<br />
und präpariert in diesen Phasen<br />
sogar ihre Rennski selbst. „Eine<br />
Erfahrung, die mir später bei der<br />
WM von Cortina genutzt hat. Aber<br />
zwischenzeitlich auch eine harte<br />
Zeit“, sagt sie rückblickend. An ein<br />
vorzeitiges Karriereende <strong>den</strong>kt die<br />
Kämpferin trotzdem nicht. Einerseits,<br />
weil sie nach wie vor brennt<br />
<strong>für</strong> ihren Sport und schlichtweg<br />
Spaß am Skifahren hat. Andererseits,<br />
weil ihre Familie sowie<br />
Trainer, wenn auch wenige, weiter<br />
an sie glauben. Maike Hujara,<br />
ihre frühere Trainerin<br />
und mittlerweile<br />
<br />
<br />
• <br />
<br />
<br />
• (m/w/d)<br />
• <br />
<br />
• (m/w/d)<br />
• (m/w/d)<br />
november / dezember 2024 | 7
So fing alles an: Andrea Filser beim Kreiscuprennen am Steckenberg.<br />
gute Freundin sowie Tom Stauffer,<br />
amtierender Coach der Schweizer,<br />
nennt Andrea Filser an dieser<br />
Stelle mehrfach als wertvolle Unterstützer.<br />
Der Gewinn der WM-Bronze-Medaille<br />
im Teamwettbewerb hat ihr<br />
und ihrem engsten Umfeld letztlich<br />
Recht gegeben. Ihre mit besten<br />
Weltcup-Ergebnisse im Slalom<br />
und im Riesenslalom vor und nach<br />
diesem Großereignis ebenso. <strong>Das</strong><br />
Verletzungspech bleibt Andrea Filser<br />
trotzdem treu: Ausgerechnet<br />
in dieser bis dato besten Phase<br />
ihrer Karriere reißt sie sich (im<br />
Dezember 2021) das Syndesmoseband.<br />
Doch Andrea Filser bündelt<br />
erneut all ihre Kräfte,<br />
kämpft sich ein weiteres<br />
Mal durch die Reha und<br />
schafft es erneut zurück<br />
an die Startlinie – und<br />
fährt in sieben von neun<br />
Weltcup-Slaloms in die<br />
Punkte! Damit ist sie so<br />
stark wie nie zuvor. Vergangenen<br />
Winter hat ihr<br />
Körper <strong>den</strong> Belastungen<br />
jedoch nicht mehr standgehalten.<br />
Die Rede ist<br />
von künstlich vereisten<br />
Steilhängen, aggressiv<br />
abgestimmten Rennskiern<br />
mit messerscharfen<br />
Kanten und von Kräften,<br />
die auf Muskeln, Sehnen,<br />
Bändern und Knochen<br />
derart stark einwirken,<br />
8 | altlandkreis<br />
wie es sich Hobbyskifahrer nicht<br />
vorstellen können. „In der vergangenen<br />
Saison habe ich gemerkt,<br />
dass es schlichtweg nicht mehr<br />
reicht und der Zeitpunkt gekommen<br />
ist“, so Andrea Filser über die<br />
finale Entscheidung, ihre Karriere<br />
nach einer Saison mit wieder weniger<br />
guten Ergebnissen im Weltcup<br />
zu been<strong>den</strong>.<br />
Offizierslaufbahn<br />
bei der Bundeswehr<br />
Beim „altlandkreis“-Interview auf<br />
Mühlegg – eine wunderschön<br />
gelegene Anhöhe nördlich von<br />
Wildsteig mit Ausblick in Richtung<br />
Karrierehöhepunkt: Der Gewinn der Bronzemedaille<br />
bei der Ski-WM 2021 in Cortina d'Ampezzo.<br />
Alpen – wirkt Andrea Filser klar<br />
im Kopf, mit sich im Reinen. „Ich<br />
war schon immer ein Mensch,<br />
der nach vorne blickt“, antwortet<br />
sie auf die Frage, wie viel Wehmut<br />
mitschwingt, dieses Kapitel<br />
„Skiweltcup“ beendet zu haben.<br />
Außerdem kann sie sich im Alltag<br />
noch (und wieder) schmerzfrei<br />
bewegen, „weshalb ich sicherlich<br />
einen ganz guten Zeitpunkt <strong>für</strong><br />
das Ende meiner Karriere gewählt<br />
habe“. Insofern freut sie sich schon<br />
auf die bevorstehen<strong>den</strong> Aufgaben<br />
abseits der Weltcup-Pisten: Nach<br />
einem sechswöchigen Praktikum<br />
hat sich Andrea Filser erst kürzlich<br />
dazu entschie<strong>den</strong>, eine im Oktober<br />
begonnene Offizierslaufbahn bei<br />
der Deutschen Bundeswehr mit<br />
Ausbildung in Fürstenfeldbruck<br />
(Luftwaffe) einzuschlagen. Hintergrund:<br />
Bereits während ihrer Skikarriere<br />
hat sie sich als Sportsoldatin<br />
bei der Deutschen Bundeswehr<br />
gut aufgehoben gefühlt. Parallel<br />
dazu auch eine Ausbildung zur<br />
Bürokauffrau sowie ein Studium<br />
in Sportwissenschaften absolviert.<br />
Dem Skisport, „der nach wie<br />
vor meine große Lei<strong>den</strong>schaft ist,<br />
nur dass ich jetzt mit weicherem<br />
Material unterwegs bin“, bleibt<br />
sie dank Skilehrer- und Trainer-<br />
Ausbildungen ebenso<br />
treu. Beispielsweise im<br />
Bundeslehrteam sowie<br />
bei Nachwuchscamps<br />
des Deutschen Skiverbandes.<br />
Zudem steht<br />
sie weiterhin in engem<br />
Kontakt mit ihren langjährigen<br />
Materialsponsoren<br />
Völkl (Ski), Marker<br />
(Bindung) und Dalbello<br />
(Schuh). Und natürlich<br />
ihrer Heimat Wildsteig,<br />
wo sie im Kreise von<br />
Familie, Freun<strong>den</strong> und<br />
Trachtenverein immer<br />
wieder Kraft geschöpft<br />
hat <strong>für</strong> dieses reiseintensive<br />
und äußerst<br />
abenteuerliche Leben<br />
als Skirennfahrerin. js
Auf der Roten Couch<br />
Temperamentvoller Arbeiter<br />
Profiboxer Alexander Rigas<br />
trainiert ab und an bei <strong>den</strong><br />
Boxern des TSV Schongau,<br />
in deren neuen Trainingshalle<br />
im ehemaligen Postgebäude<br />
an der Bahnhofstraße<br />
wir Shooting und Interview<br />
durchführten.<br />
Foto: Felix Baab<br />
november / dezember 2024 | 9
Schongau / Weilheim | Er ist 1,79<br />
Meter groß, zwischen 81 und 84 Kilogramm<br />
schwer, hat 20 seiner 22<br />
Profikämpfe <strong>für</strong> sich entschie<strong>den</strong><br />
und ist amtierender WBF-Weltmeister<br />
im Supermittelgewicht:<br />
Alexander „The Great“ Rigas, geboren<br />
in Weilheim, aufgewachsen<br />
in Peißenberg und inzwischen wieder<br />
wohnhaft in Weilheim, zählt zu<br />
<strong>den</strong> besten Boxern der Welt. Seine<br />
Mutter ist ebenfalls waschechte<br />
Weilheimerin, sein Vater Grieche.<br />
„Daher das Temperament und der<br />
Spitzname, angelehnt an die Historie<br />
von Alexander dem Großen.“<br />
Im großen Interview auf der Roten<br />
Couch verrät der verheiratete Vater<br />
eines dreijährigen Sohnes spannende<br />
Details aus Training und<br />
Ernährung, wie viel er im Rahmen<br />
eines Kampfes verdient und ob er<br />
vom Boxsport alleine leben könnte.<br />
Außerdem erklärt er das zwielichtige<br />
Image des Boxsports, wie er an<br />
Toptrainer Magomed Schaburow<br />
gekommen ist, wie lange er noch<br />
boxen möchte und auf welchen<br />
Gürtel er richtig heiß ist.<br />
Herr Rigas, die Woche vor diesem Interview<br />
haben Sie gefastet. Warum?<br />
Ab dem dritten Tag fängt der Körper<br />
an, Magen, Darm, Muskulatur<br />
und vieles mehr zu reinigen. Vier<br />
Tage lang habe ich das Wasserfasten<br />
letztlich ohne Essen durchgezogen.<br />
Danach fühlt man sich wie<br />
neu geboren und ist besser bereit<br />
<strong>für</strong> neue Herausforderungen.<br />
Haben Sie an diesen Tagen des Verzichts<br />
trotzdem trainiert?<br />
Ja, aber nicht so intensiv wie im<br />
Rahmen einer finalen Kampfvorbereitung.<br />
An einem Tag konnte<br />
ich auch keine Gewichte mehr<br />
stemmen, weil mir aufgrund des<br />
Nährstoffverlustes schlichtweg die<br />
Power gefehlt hat.<br />
Wie oft trainieren Sie generell?<br />
Aktuell vier bis fünf Mal die Woche<br />
über 45 bis 120 Minuten am Tag.<br />
In der finalen Vorbereitungsphase<br />
10 | altlandkreis<br />
vor einem Kampf zwischen sechs<br />
und 14 Wochen lang zehn Mal die<br />
Woche.<br />
Unter anderem auch zwei Mal am<br />
Tag. Wie sehen Ihre Doppeleinheiten<br />
inhaltlich aus?<br />
Kniebeugen, Bankdrücken, Boxsprünge,<br />
Slams – in der ersten<br />
Einheit geht’s um Kraft und Explosivität.<br />
In der zweiten um klassisches<br />
Boxtraining mit Seilspringen zum<br />
Warm-up, Kniesprüngen, normalen<br />
Liegestützen oder Mike-Tyson-Liegestützen<br />
sowie Schattenboxen –<br />
also Bewegen, Mei<strong>den</strong>, Abtauchen,<br />
mal mit, mal ohne Gewichten von<br />
ein bis drei Kilogramm pro Hand.<br />
Danach bandagieren wir uns ein,<br />
gehen an <strong>den</strong> Sandsack, die Pratze<br />
oder machen Partnerarbeit.<br />
Magomed Schaburow ist im Boxsport<br />
eine absolute Trainer-Größe,<br />
war viele Jahre bei Universum Box-<br />
Promotion angestellt und hat unter<br />
anderem Robin Krasniqi und Susianna<br />
Kentikian zu Weltmeistern gemacht.<br />
Wie sind Sie zu dieser Ehre<br />
gekommen?<br />
Er ist unter anderem wegen Robin<br />
Krasniqi schon in Augsburg gewesen,<br />
wo ich ihn auch kennenglernt<br />
habe. Und obwohl er ein sehr eigener<br />
Typ ist, habe ich von Anfang<br />
an gemerkt, dass er sowohl als<br />
Trainer als auch Mensch sehr gut<br />
zu mir passt. Seither schleift und<br />
feilt er an mir und <strong>den</strong> anderen<br />
Profis so lange, bis es passt – und<br />
wenn du da<strong>für</strong> 1 000-mal nur mit<br />
Zwischen Sandsäcken und Ring: Alex Rigas im Gespräch mit „altlandkreis“-Redakteur Johannes Schelle.<br />
der linken Hand in <strong>den</strong> Sandsack<br />
schlagen musst.<br />
Warum trainieren Sie gemeinsam<br />
mit anderen Profi s?<br />
Ein so guter Trainer wie Magomed<br />
Schaburow coacht in der Regel immer<br />
mehrere Athleten gleichzeitig.<br />
Dazu gehört unter anderem auch<br />
mein jüngerer Bruder Michael.<br />
Der mit 25 Jahren in der Tat noch<br />
sehr jung ist.<br />
Er hat mehr Talent als ich, aber weniger<br />
Ehrgeiz. Mal schauen, wohin<br />
ihn sein Weg führt.<br />
Nervt die regelmäßige Pendlerei<br />
von Weilheim nach Augsburg nicht?<br />
Natürlich wären Trainer und Gym<br />
in Weilheim optimaler <strong>für</strong> uns.<br />
Aber ein Trainer auf diesem Niveau<br />
kommt nicht wegen ein oder zwei<br />
Sportlern raus aufs Land, weshalb<br />
es außer Frage steht, dass wir zu<br />
ihm fahren. Oder zur Cross-Fit-Körperschmiede<br />
von Andreas Fleischhacker<br />
in München.<br />
Körperschmiede?<br />
Andreas Fleischhacker war mein<br />
erster Krafttrainer, der mit mir<br />
ganz viel ausprobiert hat. Zum<br />
Beispiel im Bereich Atemtechniken<br />
und Eisba<strong>den</strong>. Er coacht mich auch<br />
während eines Kampfes, steht da<br />
mit mir in der Ecke und er erkennt<br />
sofort, wenn mit mir etwas nicht<br />
stimmt.<br />
Heißt konkret?<br />
Bist du im Kampf angeschlagen,<br />
fängst du an zu hyperventilieren.<br />
Einmal war ich im Grunde schon<br />
komplett weg, als er zu mir sagte:<br />
Halte deinen Gegner auf Distanz,<br />
atme zwei Mal hintereinander<br />
ein und einmal länger aus, als<br />
du eingeatmet hast. Auch kleinere<br />
Tricks wie <strong>den</strong> Mundschutz auf<br />
<strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> fallen zu lassen helfen<br />
dir in solch schweren Momenten,<br />
wenigstens sechs Sekun<strong>den</strong> mehr<br />
Erholungszeit rauszuschin<strong>den</strong>.<br />
Letztlich konnte ich mich innerhalb<br />
von eineinhalb Run<strong>den</strong> so gut<br />
aus dieser Stresssituation befreien<br />
und erholen, dass ich weiterkämpfen<br />
und sogar noch gewinnen<br />
konnte.<br />
Welche Rolle spielt an dieser Stelle<br />
Ernährung?<br />
Ernährung ist im Profisport generell<br />
das A und O. Es heißt sogar, dass<br />
60 Prozent der Leistung Ernährung,<br />
Schlaf und Regeneration ausmachen<br />
und nur 40 Prozent das Training.<br />
Einen Ferrari tankst du letztlich<br />
auch nicht mit Diesel. Heißt <strong>für</strong><br />
mich: Kein Fastfood, kein Alkohol,<br />
kein Billig-Zeug aus dem Discounter,<br />
sondern gesunde, regionale Lebensmittel<br />
und viel selber kochen.<br />
Was genau essen und trinken Sie?<br />
Letztlich ernähre ich mich relativ<br />
streng nach Plan mit einer klaren<br />
Aufsplittung von Kohlenhydraten,<br />
Fetten und Eiweißen. In Summe<br />
muss ich rund 2 450 Kalorien am<br />
Tag zu mir nehmen. Zum Frühstück<br />
sind das manchmal ungezuckerte<br />
Cornflakes mit in Wasser gelöstem<br />
Eiweißpulver oder Eier mit<br />
Avocado. Mittags gerne mal Reis<br />
mit Hühnchen. Abends meistens<br />
Rindfleisch mit grünem Gemüse.<br />
Getrunken wird dazu nahezu ausschließlich<br />
Wasser.<br />
Ihr Lieblings-Lebensmittel-Geschäft?<br />
Mir ist grundsätzlich wichtig, dass<br />
die Lebensmittel, sofern mög-
lich, aus der Region kommen. In<br />
Griechenland, woher mein Vater<br />
stammt, wird hauseigen geschlachtet,<br />
weshalb Billigfleisch aus Massentierhaltung<br />
en absolutes No-Go<br />
<strong>für</strong> mich ist.<br />
Kaufen Sie selbst ein?<br />
Da wechseln meine Frau und ich<br />
uns ab. Nur nicht in der finalen<br />
Vorbereitung auf einen Kampf: Da<br />
habe ich das große Glück, einen<br />
eigenen Koch zu haben, der sich<br />
eng mit meinem Krafttrainer abstimmt<br />
– er kocht dann immer am<br />
Sonntag das Essen vor, das letztlich<br />
vakuumverpackt zu mir nach Hause<br />
kommt. Wir re<strong>den</strong> hier von 14<br />
Mahlzeiten <strong>für</strong> sieben Tage.<br />
Sie wiegen zwischen 81 und 84 Kilogramm,<br />
kämpfen aber im Supermittelgewicht<br />
bis 76 Kilogramm.<br />
Wie funktioniert das?<br />
Indem ich über gezieltes Entwässern<br />
so viel Gewicht runterbekomme,<br />
dass es <strong>für</strong> das Wiegen vor einem<br />
Kampf passt.<br />
Klingt nach einem unangenehmen<br />
Prozess.<br />
Da<strong>für</strong> fange ich bereits gut eine<br />
Woche vor dem Kampf an, esse die<br />
ersten fünf Tage zwei Mal am Tag<br />
jeweils ein Gramm Salz und trinke<br />
dazu sieben bis acht Liter Wasser<br />
am Tag. Dann höre ich gezielt auf,<br />
Salz zu konsumieren, trinke aber<br />
noch einen Tag weiter diese acht<br />
Liter, danach allerdings nur noch<br />
einen halben Liter pro Tag – erst<br />
ab dann musst du viel aufs Klo und<br />
verlierst die entschei<strong>den</strong><strong>den</strong> Kilos.<br />
Falls das Kampfgewicht trotzdem<br />
noch nicht erreicht ist, hilft es mir,<br />
ein Drei- bis Vier-Minuten-Bad in<br />
warmem Salzwasser zu nehmen<br />
und mich danach in Handtüchern<br />
eingewickelt auf <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> zu<br />
legen – durch das Nachschwitzen<br />
verliere ich dann das entschei<strong>den</strong>de<br />
Gewicht endgültig.<br />
Dann wird, immer am Tag vor dem<br />
Kampf, gewogen?<br />
Ganz genau. Und wenn da das<br />
Gewicht passt, kann ich mir direkt<br />
danach wieder <strong>den</strong> Bauch vollschlagen<br />
und kämpfe letztlich dann<br />
doch mit drei bis vier Kilogramm<br />
mehr, was auch erlaubt ist.<br />
Wozu dann dieser ganze Entwässerungsaufwand?<br />
Er ist Teil der Regel, Teil der Boxgeschichte,<br />
im Grunde schon fast ein<br />
Ritual, das schlichtweg dazugehört<br />
zu diesem Sport.<br />
Professionelles Training, Ernährung<br />
nach Plan, Entwässern: <strong>Das</strong><br />
war sicherlich nicht immer so. Wie<br />
sind Sie überhaupt zum Boxen gekommen?<br />
Über einen Spezl, der freitags nie<br />
Zeit hatte. Als ich ihn mal gefragt<br />
habe, was er da eigentlich immer<br />
macht, sagte er: Boxen. Damals<br />
war ich zehn Jahre alt, bin dann<br />
mal mit ihm mit und schließlich bei<br />
<strong>den</strong> Boxern in Peißenberg hängengeblieben,<br />
weil mich dieser Sport<br />
auf Anhieb fasziniert hat.<br />
Was fasziniert Sie an diesem Sport?<br />
Der Leistungsdruck, dieses auf <strong>den</strong><br />
Punkt genau abrufen müssen, das<br />
harte Arbeiten, das Kräftemessen<br />
im Eins gegen Eins – all das hat<br />
mir von klein auf getaugt und reizt<br />
mich nach wie vor.<br />
Wobei Boxen damals bei weitem<br />
nicht Ihre einzige sportliche Lei<strong>den</strong>schaft<br />
war.<br />
Bevor ich zum Boxen kam, habe<br />
ich bereits Eishockey gespielt. Erst<br />
bei <strong>den</strong> Peißenberg Miners, später<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> EC Peiting, mit dem ich<br />
sogar deutscher Junioren-Meister<br />
gewor<strong>den</strong> bin. Auch Ausflüge<br />
vom Amateurboxen ins Taekwondo<br />
und Kickboxen, wo ich 25 bis<br />
30 Kämpfe bestritten habe, waren<br />
früher dabei.<br />
Ab wann war Ihnen letztlich klar,<br />
dass Sie im Boxen Großes erreichen<br />
können?<br />
Mit 26 Jahren haben mich immer<br />
wieder mal Proficlubs als Sparringspartner<br />
<strong>für</strong> das Training geholt.<br />
Eines Tages, da war ich dann<br />
schon 27, hieß es: Alex, willst du<br />
nicht Profi wer<strong>den</strong>? Da musste ich<br />
nicht lange überlegen.<br />
Was war <strong>für</strong> diesen fi nalen Schritt<br />
nötig?<br />
Du musst einen medizinischen<br />
Test bestehen und eine Boxlizenz<br />
kaufen, was in der Regel dein Promoter<br />
oder Management <strong>für</strong> dich<br />
übernimmt – dann kann’s eigentlich<br />
schon losgehen, indem du dich<br />
als Gegner anbietest, oder selbst<br />
einen Kampf organisierst und jeman<strong>den</strong><br />
herausforderst.<br />
Die dabei schwerste Hürde?<br />
Wir waren früher eine sehr große<br />
Clique, <strong>für</strong> die ich dann nicht<br />
Ein großes Dankeschön geht an unsere<br />
Kundinnen und Kun<strong>den</strong>, die uns auch<br />
dieses Jahr wieder die Treue gehalten<br />
haben.<br />
<strong>Das</strong> gesamte Team vom Autohaus Heuberger<br />
wünscht eine schöne Weihnachtszeit, Gesundheit<br />
und viel Glück im neuen Jahr!<br />
Autohaus Heuberger GmbH<br />
Hiebelerstr. 65<br />
87629 Füssen<br />
Autohaus Heuberger GmbH<br />
Schongauer Str. 14<br />
86975 Bernbeuren<br />
november / dezember 2024 | 11
mehr viel Zeit hatte, weil du als<br />
Profiboxer sehr viel von Zuhause<br />
weg bist. So wur<strong>den</strong> aus guten<br />
Freun<strong>den</strong> einfache Freunde, und<br />
aus einfachen Freun<strong>den</strong> flüchtige<br />
Bekannte. Auch dummes Gelaber<br />
wie „der ist jetzt Profi und was<br />
Besseres“ kam plötzlich auf. All das<br />
war nicht leicht <strong>für</strong> mich, hat mich<br />
das eine oder andere Mal echt enttäuscht.<br />
In Mannschaftssportarten wie Fußball<br />
oder Eishockey spielen die besten<br />
Teams und Spieler in der ersten<br />
Bundesliga bzw. DEL. In welcher<br />
„Liga“ boxen Sie?<br />
Klassische Ligen gibt es im Boxen<br />
nicht. Da<strong>für</strong> mit WBC, WBA, WBO,<br />
WBF, wo ich amtierender Weltmeister<br />
bin, IBO und IBF sechs namentlich<br />
bekannte Weltverbände –<br />
und innerhalb dieser Verbände gibt<br />
es wiederum nach Gewichtsklassen<br />
unterteilte Weltranglisten.<br />
Der lukrativste Verband?<br />
Am meisten Geld bringt dir der<br />
WBC, der mit dem grünen Gürtel,<br />
der aber auch der korrupteste<br />
Verband ist. Ähnliches gilt <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
WBA. Verbände wie WBO und<br />
IBF arbeiten dagegen mehr nach<br />
Weltrangliste – natürlich spielt da<br />
Geld auch eine gewichtige Rolle,<br />
trotzdem arbeiten die zwei am<br />
saubersten.<br />
Wie viele Kämpfe pro Jahr bestreiten<br />
Sie?<br />
<strong>Das</strong> hängt immer von der Distanz<br />
über acht, zehn oder zwölf Run-<br />
<strong>den</strong>,<br />
vom<br />
Geld, der<br />
eigenen enen<br />
Form<br />
und dem jeweiligen igen<br />
Gegner ab<br />
–<br />
aber drei bis vier Kämpfe pro Jahr<br />
sind es bei mir im Durchschnitt<br />
schon, während die absoluten Topstars,<br />
die nichts anders machen<br />
und um bis zu 60 Millionen Euro<br />
kämpfen, in etwa nur zwei Kämpfe<br />
im Jahr bestreiten.<br />
Wie kommt ein Profi boxkampf<br />
letztlich zustande?<br />
Mein Promoter oder Manager organisiert<br />
eine Veranstaltung und<br />
fragt mich, ob ich boxen will. Dann<br />
gibt’s eine Kartei mit potentiellen<br />
Gegnern, von <strong>den</strong>en wir ganz<br />
gezielt einen aussuchen und anfragen.<br />
Wenn derjenige zusagt,<br />
kommt ein Kampf zustande.<br />
Sie haben bislang 22 Profi kämpfe<br />
bestritten, davon 20 gewonnen,<br />
neun durch vorzeitiges K. o. – zufrie<strong>den</strong>stellend?<br />
Grundsätzlich möchte ich immer<br />
gewinnen, weshalb mich die zwei<br />
Niederlagen schon ärgern. Aber<br />
insgesamt bin ich mit meiner Quote<br />
zufrie<strong>den</strong>. Ob durch vorzeitiges<br />
K. o. oder über die volle Distanz<br />
von acht, zehn oder zwölf Run<strong>den</strong><br />
spielt <strong>für</strong> mich letztlich keine Rolle.<br />
Hauptsache Sieg.<br />
Wie wichtig ist beim Boxen die<br />
mentale Stärke?<br />
<strong>Das</strong> wichtigste überhaupt. Allein<br />
deshalb, um in all <strong>den</strong> Phasen des<br />
Verzichts klar im Kopf und fokussiert<br />
zu bleiben.<br />
Arbeiten Sie mit einem Mentalcoach?<br />
Habe<br />
ich<br />
schon gemacht. Aktuell<br />
höre<br />
ich<br />
mir<br />
dahingehend hend<br />
eigenständig<br />
viel an,<br />
zum<br />
Beispiel Podcasts<br />
zum Thema Meditation –<br />
insbesondere in Phasen der<br />
finalen Kampfvorberei-<br />
tung<br />
nehme ich<br />
mir ganz<br />
bewusst viel Zeit <strong>für</strong> Mediation,<br />
ion,<br />
um mich von all<br />
<strong>den</strong> Kleinigkeiten, eite<br />
n,<br />
die im<br />
Alltag ltag<br />
auf<br />
mich einwirken,<br />
nicht aus der Bahn<br />
werfen<br />
zu lassen.<br />
sen.<br />
Fällt Ihnen das schwer?<br />
Ich bin grundsätzlich ein sehr temperamentvoller,<br />
durchaus aufbrausender<br />
Mensch, weshalb das Bewahren<br />
eines kühlen Kopfes umso<br />
wichtiger <strong>für</strong> mich ist.<br />
Kraft, Kondition, Technik oder eben<br />
mentale Stärke – worauf kommt es<br />
in Summe an?<br />
Es ist eine Kombination aus allem.<br />
Aber: Du kannst technisch und<br />
konditionell noch so stark boxen –<br />
wenn du die mentale Stärke nicht<br />
mitbringst, gehst du beim Eins gegen<br />
Eins im Ring wortwörtlich ein.<br />
Ihre größte Schwäche?<br />
Süßigkeiten, vor allem in der Off-<br />
Season, in der ich einfach mal<br />
Bock auf Butterbreze, Kuchen oder<br />
Schokocroissant habe – und wenn<br />
ich da einmal reinbeiße, kann ich<br />
nicht mehr aufhören, schieb mir<br />
oft ein Nutella-Brot noch hinterher.<br />
Einerseits erlaubt mir mein Coach<br />
das Sündigen mit Süßigkeiten sogar,<br />
damit ich mich nach einer<br />
harten Trainingswoche mit einem<br />
vollen Becher Ben and Jerry’s – ein<br />
leckeres Eis – belohnen kann. Andererseits<br />
ist es allein aufgrund des<br />
Industriezuckergehalts schlichtweg<br />
nicht gesund und macht halt relativ<br />
schnell fett.<br />
Ihre größte Stärke?<br />
Mein Ehrgeiz, Dinge durchzuziehen,<br />
egal wie oft ich dabei hinfalle.<br />
Deshalb habe ich auch schon zwei<br />
Kämpfe gewonnen, als ich bereits<br />
am Bo<strong>den</strong> gelegen war.<br />
Und wie sieht’s in Sachen Verletzungen<br />
aus?<br />
Mal ein gequetschter Bizeps, mal<br />
eine Entzündung in Schulter- und<br />
Kniegelenk aufgrund Fehlstellungen<br />
wegen zu einseitigem Training,<br />
mal ein Cut am Kopf und<br />
am Ellbogen. Laut Arzt sei meine<br />
Nase wohl auch mal angebrochen<br />
gewesen. In Summe aber hatte<br />
ich Glück und noch keine schwere<br />
Verletzung.<br />
Alex Rigas (re.) zeigt Aufbau, Größe und Material von Boxhandschuhen.<br />
Erstaunlich bei 22 Profi kämpfen.<br />
<strong>Das</strong> ist sicherlich ein Mix aus Glück,<br />
guten Genen, guter körperlicher<br />
Struktur und harter Arbeit.<br />
Wie war es <strong>für</strong> Sie, <strong>den</strong> WBF-<br />
Weltmeistertitel zuhause in der<br />
Weilheimer Hochlandhalle vor 600<br />
Zuschauern zu verteidigen?<br />
Der Kampf vor heimischem Publikum<br />
hat richtig Spaß gemacht, weil<br />
ich auf meinen Gegner Benni Blum<br />
extrem gut eingestellt war.<br />
Nahmen Sie das Drumherum überhaupt<br />
wahr?<br />
Beim Einmarschieren registriert<br />
man schon, wie viele Zuschauer es<br />
sind. Und manche Stimmen höre<br />
ich auch während eines Kampfes<br />
relativ klar und deutlich heraus –<br />
das ist die meiner Frau, die manchmal<br />
Anweisungen wie „geh verstärkt<br />
auf <strong>den</strong> Körper“ gibt. Und die<br />
Anfeuerungsrufe meiner Mutter.<br />
War dieser Heimkampf in Weilheim<br />
Ihr bis dato größtes Highlight?<br />
Noch unvergessener ist <strong>für</strong> mich, als<br />
ich in Hamburg Deutscher Meister<br />
gewor<strong>den</strong> bin. Da sind 90 Fans aus<br />
Freun<strong>den</strong>, Bekannten und Familie<br />
mitgefahren, haben <strong>den</strong> Kampf am<br />
Sonntag in der großen Freiheit auf<br />
der Reeperbahn angeschaut und<br />
sind, nachdem ich meinen Gegner<br />
in der fünften Runde ausgeknockt<br />
habe, frenetisch in <strong>den</strong> Ring gestürmt<br />
und haben mich gefeiert.<br />
Wie viel verdienen Sie an so einem<br />
Kampf?<br />
<strong>Das</strong> können 10 000, aber auch<br />
25 000 Euro sein, wobei ein Kampf<br />
in Summe noch viel mehr kostet,<br />
weil sowohl mein Team aus Trainern,<br />
Betreuern, Koch und Sparrings-Partner,<br />
die Kampfrichter<br />
und natürlich die Seite des Gegners<br />
bezahlt wer<strong>den</strong> muss. Grundsätzlich<br />
habe ich das große Glück,<br />
sehr gute, langjährige Sponsoren<br />
zu haben – zum Beispiel einen<br />
in Weilheim ansässigen Versicherungsmakler,<br />
einen Klamottenhersteller,<br />
der <strong>für</strong> mich Bekleidung<br />
mit eigenem Logo designt. Einen<br />
Pflegedienst in München. Einen<br />
Koch.<br />
Es ist ja bekannt, dass Sie nebenbei<br />
auch im elterlichen Betrieb, spezialisiert<br />
auf das Verlegen von Fußbö<strong>den</strong>,<br />
regelmäßig arbeiten. Könnten<br />
Sie trotzdem vom Profi boxen alleine<br />
leben?<br />
Würde ich mich Vollzeit auf das<br />
Boxen konzentrieren und noch<br />
mehr Sponsoren aktivieren, könnte<br />
ich während meiner aktiven<br />
Laufbahn davon leben. Aber die<br />
Familie im Stich zu lassen, kommt<br />
<strong>für</strong> mich nicht in Frage. Und es gibt<br />
ja auch noch eine Zeit nach dem<br />
Sport – und da verdient ein Profiboxer,<br />
von wenigen Ausnahmen<br />
mal abgesehen, nicht ansatzweise<br />
so viel wie beispielsweise ein Topstar<br />
des FC Bayern München.<br />
12<br />
| altlandkreis
Wie oft arbeiten Sie im elterlichen<br />
Betrieb?<br />
Früher habe ich mir da als Kind<br />
schon immer mein Taschengeld<br />
aufgebessert, später eine Ausbildung<br />
zum Bürokaufmann und<br />
mehrere Weiterbildungen im<br />
Handwerklichen gemacht. Inzwischen<br />
habe ich meine eigenen<br />
Baustellen und Mitarbeiter, auf die<br />
ich mich voll und ganz verlassen<br />
kann. Es gibt Phasen, da bin ich<br />
mehr im Betrieb und auf <strong>den</strong> Baustellen,<br />
und Phasen wie zur Vorbereitung<br />
eines Kampfes, in <strong>den</strong>en<br />
ich mich komplett rausnehme aus<br />
der Firma. Wichtig ist, dass es sowohl<br />
draußen auf der Baustelle als<br />
auch drinnen im Büro läuft.<br />
Apropos draußen: Wer<strong>den</strong> Sie auf<br />
der Straße erkannt?<br />
In Weilheim schon. Da werde ich<br />
auch mal angesprochen. Aber das<br />
ist natürlich nicht ansatzweise mit<br />
dem Rummel um einen Fußballprofi<br />
wie Thomas Müller zu vergleichen.<br />
Und wie sieht’s auf Social Media<br />
aus?<br />
Ist heutzutage wichtig <strong>für</strong>s Marketing,<br />
<strong>für</strong> die Fans, <strong>für</strong> unseren Sport<br />
im Allgemeinen. Mit Shitstorms<br />
habe ich Gott sei Dank keine Probleme.<br />
Und es macht mir inzwischen<br />
auch echt Spaß, die Fans mitzunehmen<br />
in meinen Alltag. Auch wenn<br />
es mich schon viel Bildschirmzeit<br />
am Smartphone kostet.<br />
Machen Sie auch gezielt Werbung<br />
<strong>für</strong> Ihren Sport?<br />
Mir fällt auf, dass die Jungs und<br />
Mädels von heute generell weniger<br />
Sport treiben. Dabei ist Sport,<br />
ob Boxen oder etwas anderes, eine<br />
wichtige Schule <strong>für</strong>s Leben. Man<br />
lernt durchzuziehen, auch wenn’s<br />
mal wehtut. Und ein respektvolles<br />
Miteinander gegenüber Trainern,<br />
Clubkollegen und Gegnern.<br />
Wobei Boxer in der breiten Masse<br />
der Bevölkerung natürlich auch<br />
mit diesem zwielichtigen Image zu<br />
kämpfen haben.<br />
Der Boxsport ist deshalb so verrufen,<br />
weil immer wieder umstrittene<br />
Geldgeber involviert sind. Wenn ich<br />
im Vorfeld eines Kampfes erfahre,<br />
dass es sich um ein unmoralisches<br />
Angebot mit Schwarzgeld aus Diebstählen<br />
handelt, lehnen wir das<br />
natürlich ab. Was die Sportler an<br />
sich betrifft: In Deutschland haben<br />
die wenigsten Boxer eine kriminelle<br />
Vergangenheit. Im Ausland,<br />
wo es kein Jugend- und Sozialamt<br />
gibt wie bei uns, sieht es natürlich<br />
ganz anders aus – wenn du von<br />
deinem Vater geschlagen wirst und<br />
in der Bronx aufwächst, macht das<br />
was mit dir. Der Sport ist da oft der<br />
einzige Ausweg. All das schüchtert<br />
mich aber nicht ein und darf auch<br />
nicht darüber hinwegtäuschen,<br />
dass es sich am Ende des Tages um<br />
einen faszinieren<strong>den</strong> Sport mit klaren<br />
Regeln handelt – abgerechnet<br />
wird am Ende des Tages im Ring.<br />
Und nach dem Kampf gibt man sich<br />
respektvoll die Hand.<br />
Starke Einstellung! Und was machen<br />
Sie, wenn Sie vom Boxen mal<br />
Abstand brauchen?<br />
Da hilft mir und meiner Familie der<br />
Heimaturlaub bei Opa in Griechenland<br />
sehr, weil es da viel familiärer,<br />
herzlicher und gemeinschaftlicher<br />
zugeht als hier in Deutschland.<br />
Herzlich wird es sicherlich auch<br />
kommen<strong>den</strong> Januar, wenn sie 33<br />
Jahre alt wer<strong>den</strong>. Welche Ziele,<br />
Wünsche und Träume haben Sie<br />
noch als Profi boxer?<br />
Da es im Boxen ja keine Altersgrenze<br />
gibt und man theoretisch auch<br />
mit 40 Jahren noch Weltmeister<br />
wer<strong>den</strong> kann, sollte man diesen<br />
Sport in jedem Falle so lange ausüben,<br />
so lange man Spaß daran<br />
hat und es der Körper mitmacht.<br />
Mir macht es nach wie vor Spaß,<br />
ich habe auch nach wie vor Bock,<br />
noch ein paar Erfolge zu ziehen<br />
und werde Stand jetzt sicherlich<br />
noch bis zu meinem 35. Geburtstag<br />
auf Profiniveau boxen. Allen voran<br />
auf die Gürtel des IBF und des WBO<br />
bin ich persönlich richtig heiß –<br />
insofern mal schauen, was da in<br />
absehbarer Zeit kommt.<br />
Was sagt Ihre Frau dazu?<br />
Sie unterstützt mich da voll und<br />
ganz, meint aber auch: Wenn ich<br />
keinen Spaß mehr daran habe und<br />
aufhöre mit dem Profiboxen, muss<br />
ich auch mal nach ihrer Pfeife tanzen.<br />
Ein, wie ich finde, wunderbarer<br />
Kompromiss.<br />
In jedem Falle hätten Sie dann noch<br />
mehr Zeit <strong>für</strong> Gutenachtgeschichten<br />
aus dem Raupe-Buch.<br />
(lacht) Meinem Sohn eine Gutenachtgeschichte<br />
vorzulesen macht<br />
auf je<strong>den</strong> Fall wesentlich mehr<br />
Spaß als Wasserfasten.<br />
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Achim Hoffmann (li.) vom TSV<br />
Schongau kennt Alex Rigas bereits<br />
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november / dezember 2024 | 13
Die spirituelle Kraft von Katharina Sommer<br />
Kartenlegen, Pendeln, Beten<br />
Hinterholz | Rotgefärbtes Haar,<br />
weiße Bluse, pinke Anzughose<br />
und farblich dazu abgestimmte<br />
Pantoletten sowie passender Lippenstift:<br />
Als Katharina Sommer<br />
an diesem Montagnachmittag<br />
ihre Wohnungstüre öffnet,<br />
drängt sich sofort der<br />
Gedanke auf: diese<br />
junggebliebene,<br />
energiegela<strong>den</strong>e<br />
Frau muss aus<br />
einer großen<br />
hippen Stadt<br />
stammen.<br />
„West-<br />
Berlin“,<br />
verrät<br />
sie.<br />
„Eine<br />
Zeit, in der<br />
ich schon als junges<br />
Mädchen gemerkt habe,<br />
dass ich eine Affinität <strong>für</strong> Spiritualität<br />
habe.“ Dieses Gefühl in<br />
ihr verstärkte sich über die Jahre<br />
hinweg. Und kommt auch nicht<br />
von ungefähr. „Meine Oma hatte<br />
auch schon diese besondere<br />
Fähigkeit, Menschen in Not gut<br />
zu tun, ihnen zu helfen.“ Und so<br />
fing auch Katharina Sommer an,<br />
sich neben Yoga, Meditation und<br />
Beten<br />
verstärkt mit Kartenlegen,<br />
Pendeln, Geistheilung und Reiki-<br />
Therapie auseinanderzusetzen.<br />
Mittlerweile lebt die bald 62-Jäh-<br />
rige<br />
seit 38 Jahren in Bayern.<br />
„Meine Eltern wollten eigentlich<br />
nach<br />
Frankreich, aber Gott hatte<br />
etwas<br />
anderes vor – letztlich ging<br />
es im<br />
Jahre 1986, also einige Jah-<br />
re vor dem Mauerfall, nach München.“<br />
Und von dort, „weil mich<br />
die Landschaft hier im Allgäu im<br />
Rahmen von Familienurlauben so<br />
gefesselt hat, fest hierher“. Erst<br />
Hopfen am See, dann zehn Jahre<br />
Lechbruck und nun, seit vier Jah-<br />
ren,<br />
im abgelegenen Bernbeu-<br />
rener<br />
Ortsteil Hinterholz. „Wenn<br />
sich die Wolken verziehen, haben<br />
wir von diesem Zimmer direk-<br />
ten Blick auf <strong>den</strong> Säuling.“ Doch<br />
um traumhaftes Alpenpanorama<br />
sollte<br />
es an diesem verregneten<br />
Montagnachmittag nicht gehen –<br />
Katharina Sommer blickt auf fast<br />
40 Jahre Erfahrung im Kartenle-<br />
gen und Pendeln zurück, hat viel<br />
erlebt<br />
und viel zu erzählen. „Wir<br />
re<strong>den</strong> hier im Grunde von spiritueller<br />
Lebensberatung, die bei mir<br />
auf einen sehr stark ausgeprägten<br />
Glauben zu Gott fußt.“ Ihre eigenen<br />
Lebenserfahrungen hätten<br />
gezeigt: „Wer es schafft, sein Leben<br />
in die Hände Gottes zu geben,<br />
der wird es bei all <strong>den</strong> Höhen und<br />
Tiefen, die wir Menschen durchmachen,<br />
etwas leichter haben.“<br />
Katharina Sommer betont auch<br />
immer wieder, dass ihre spirituelle<br />
Begabung nicht die Behandlung<br />
bei einem Arzt, Heilpraktiker oder<br />
Psychotherapeuten ersetzt. Den<br />
Glauben an Gott setzt sie bei ihren<br />
Klienten aber nicht voraus. „Und<br />
ich respektiere auch die Schulmedizin<br />
– Geistheilung unterstützt<br />
diese und verstärkt die Selbstheilungskräfte<br />
im Menschen.“<br />
Selbstvertrauen<br />
statt Todesfrage<br />
Auf dem großen, mit weißer Decke<br />
überzogenem Wohnzimmertisch<br />
steht eine künstlerisch verzierte<br />
Holzbox, die aussieht wie eine<br />
kleine Schatztruhe aus einem Piratenfilm.<br />
Darin versteckt ist aber<br />
kein Schmuck. Es sind die insgesamt<br />
38 „Zigeunerkarten“, die Katharina<br />
Sommer nun gestapelt auf<br />
<strong>den</strong> Tisch legt und „altlandkreis“-<br />
Redakteur Johannes Schelle hinüberschiebt.<br />
„Erst mischen, dann<br />
zwei Mal mit der rechten Hand<br />
in meine Richtung abheben“,<br />
sagt sie und fängt an, die ersten<br />
drei Karten aufzudecken. Es sind<br />
Geldkarte, Unglückskarte und Todeskarte.<br />
„Eine weibliche Person,<br />
die nicht ihre Lebensgefährtin ist,<br />
ihnen aber Probleme bereitet“,<br />
so der Auftakt des Selbstversuchs<br />
des „altlandkreis“-Redakteurs, der<br />
die weiteren Details nicht vertiefen<br />
möchte an dieser Stelle, weil es<br />
schlichtweg zu sehr ins Persönliche<br />
ginge. Nur so viel: Katharina<br />
Sommer hat in der Tat die besondere<br />
Fähigkeit, das Leben von ihr<br />
völlig frem<strong>den</strong> Menschen ziemlich<br />
rasch zu lesen. Letztlich konstruiert<br />
die Wahl-Bayerin um diese<br />
drei ersten Karten herum die Lebensaussichten<br />
ihrer jeweiligen<br />
Klienten, indem sie immer mehr<br />
Karten dazulegt und aufdeckt. Die<br />
in der obersten Reihe erzählen aus<br />
der Gedanken-Ebene, die mittig<br />
über Interaktionen aus dem realen<br />
Leben und die aus der untersten<br />
14 | altlandkreis
Reihe aus dem Unterbewusstsein.<br />
Es geht um Liebe, Familie, Freundschaften,<br />
beruflichen und familiären<br />
Erfolg. In jedem Falle darum,<br />
positiv in die Zukunft blicken zu<br />
können. „Bei mir haben die Menschen<br />
grundsätzlich nichts zu verlieren,<br />
weil bei mir das Glas immer<br />
halb voll ist – ich möchte <strong>den</strong> Menschen<br />
Mut machen, ihnen wieder<br />
zu mehr Selbstvertrauen verhelfen<br />
und so eine gestärkte, glückliche<br />
und gesunde Zukunft ermöglichen.“<br />
Mit Fragen nach potentiellen<br />
schweren Krankheiten oder gar<br />
die nach dem Eintreten des Todes<br />
beschäftigt sich Katharina Sommer<br />
prinzipiell nicht. Sie blickt in der<br />
Regel auch nie weiter als zwei bis<br />
sechs Monate zurück sowie sechs<br />
bis acht Monate voraus. „Mein Ziel<br />
ist es, das Leben von Menschen,<br />
<strong>den</strong>en es nicht gut geht, im Hier<br />
und Jetzt positiv zu beeinflussen.“<br />
Klienten waren am<br />
Bo<strong>den</strong> zerstört<br />
<strong>Das</strong>s es Katharina Sommer in <strong>den</strong><br />
vergangenen Jahren und Jahrzehnten<br />
offensichtlich immer wieder<br />
gelungen ist, Menschen aus<br />
zum Teil <strong>für</strong>chterlichen Lebensumstän<strong>den</strong><br />
zu befreien, zeigen<br />
Dutzende, zum Teil sogar handgeschriebene<br />
Rezensionen von ehemaligen<br />
Klienten und Klientinnen,<br />
die sie in einem Ordner aufbewahrt.<br />
Sei es eine an Brustkrebs<br />
erkrankte Frau, die nach einer<br />
Lebensberatung und viermonatiger<br />
Geistheilung bei Katharina<br />
Sommer plötzlich nicht mehr panisch<br />
war, sondern voller Selbstvertrauen<br />
und Zuversicht in die OP<br />
ging – und sich hinterher zum Erstaunen<br />
aller behandelnder Ärzte<br />
überdurchschnittlich rasch erholte,<br />
vor Energie regelrecht strotzte<br />
und sogar unmittelbar nach Chemotherapien<br />
Lust, Kraft und Muse<br />
auf ausgedehnte Spaziergänge in<br />
freier Natur hatte, während andere<br />
Frauen mit ähnlicher Erkrankung<br />
und Behandlung aufgrund<br />
von Erschöpfung sich deutlich länger<br />
ausruhen mussten. Oder die<br />
Geschichte eines jungen Mannes,<br />
der über längere Zeit von seinem<br />
Arbeitgeber massiv gemobbt und<br />
zu sprichwörtlichen „Drecksarbeiten“<br />
gezwungen wurde. Katharina<br />
Sommer konnte diesem extrem<br />
geknickten Mann derart viel<br />
Selbstverstrauen einhauchen, dass<br />
er bereits nach kurzer Zeit von seinem<br />
Chef plötzlich auf Augenhöhe<br />
behandelt und <strong>den</strong> Job ausüben<br />
durfte, <strong>für</strong> <strong>den</strong> er ursprünglich<br />
auch eingestellt wurde. Mittelfristig<br />
hat er sogar seinen Traumjob<br />
in einer ganz anderen Branche<br />
gefun<strong>den</strong>, somit <strong>den</strong> Ausweg aus<br />
dieser einstigen Negativspirale<br />
vollständig geschafft. Gleiches gilt<br />
<strong>für</strong> eine einst gebrochene Frau,<br />
die aus einer sehr reichen Familie<br />
stammt, in der Geld keine<br />
wirkliche Rolle spielt, jedoch so<br />
ziemlich alles schiefgelaufen war,<br />
was schieflaufen konnte. Eine ihrer<br />
Töchter wurde vergewaltigt.<br />
Die andere Tochter brach aus der<br />
Familie aus und lebte auf der Straße.<br />
Ihr Ehemann wurde im privaten<br />
Umfeld mit schweren Waffen<br />
bedroht, hatte jahrelang extreme<br />
körperliche Schmerzen und kein<br />
Arzt fand heraus, woher. „Was<br />
bei weitem noch nicht alles ist“,<br />
sagt Katharina Sommer. Je<strong>den</strong>falls<br />
hat diese komplett am Bo<strong>den</strong><br />
zerstörte Frau über vier Monate<br />
hinweg „regelmäßig Geist- und<br />
Fernheilung bei mir Anspruch genommen<br />
und regelmäßig mit mir<br />
telefoniert mit dem Resultat, dass<br />
sich in dieser Familie alles wieder<br />
zum Guten gewendet hat“. Katharina<br />
Sommer spricht an dieser<br />
Stelle von einer tiefsten inneren<br />
Überzeugung, in jedem Menschen<br />
gewisse Selbstheilungskräfte <strong>für</strong><br />
Körper, Geist und Seele aktivieren<br />
zu können. In ihrem Falle auf die<br />
spirituelle Art in Form von Gebeten,<br />
Geistheilung, Fernheilung,<br />
Energiearbeit und Meditation.<br />
Sowie mit Lebensberatung durch<br />
Pendeln und Kartenlegen. js<br />
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november / dezember 2024 | 15<br />
© GaPa Tourismus GmbH/Marc Hohenleitner ; Nomi Baumgartl ART OF SEEING
Die Bundespolizei am Weilheimer Bahnhof<br />
Mutproben mit Todesfolge<br />
Weilheim | Grenzschutz, Sicherung<br />
von Flughäfen, Bahnanlagen und<br />
Küstengewässern, Einsätze bei<br />
Großveranstaltungen, Schutz von<br />
Bundesorganen wie dem Bundeskanzleramt,<br />
Kriminalitätsbekämpfung<br />
im Bereich Schleuser-, Gewalt-<br />
und Eigentumskriminalität,<br />
aber auch Verbrecherjag<strong>den</strong> und<br />
Sicherungsaufgaben auf internationaler<br />
Ebene, beispielsweise <strong>für</strong><br />
EU und UN: Die Bundespolizei ist<br />
neben Landespolizei, Bundeswehr<br />
und privaten Sicherheitsdiensten<br />
fester Bestandteil der deutschen<br />
Sicherheitsarchitektur, beschäftigt<br />
deutschlandweit knapp 55 000<br />
Mitarbeiter. Und führt seit Januar<br />
2005 auch ein Revier in Weilheim.<br />
Der Grund: „<strong>Das</strong>s es sich hier um<br />
einen Knotenpunkt <strong>für</strong> Bahnreisende<br />
handelt, an dem Züge sowohl<br />
vom grenznahen Garmisch-<br />
Partenkirchen, aus München als<br />
auch Augsburg ankommen“, sagt<br />
Michael Rupp, Leiter der Bundespolizeiinspektion<br />
Kempten, deren<br />
Zuständigkeitsbereich sich vom<br />
Bo<strong>den</strong>see bis zum Ammersee erstreckt.<br />
Und mit Landsberg am<br />
Lech, Lindau, Oberallgäu, Ostallgäu,<br />
Unterallgäu und Weilheim-<br />
Schongau gleich sechs Landkreise<br />
sowie die kreisfreien Städte Memmingen,<br />
Kempten und Kaufbeuern<br />
umfasst. Mit ihm arbeiten derzeit<br />
rund 300 Mitarbeiter. Am Standort<br />
in Weilheim, der sich im Anbau des<br />
Bahnhofsgebäudes direkt an Bahnsteig<br />
eins befindet, sind es derzeit<br />
nur 16. „Normalerweise sollten hier<br />
30 bis 35 Bundespolizisten arbeiten“,<br />
gibt Michael Rupp das Problem<br />
des akuten Personalmangels<br />
offen und ehrlich zu. Sorge um zu<br />
wenig Sicherheit brauche sich die<br />
hiesige Bevölkerung jedoch keine<br />
Sicherheit durch Präsenz: Bundespolizisten an einem Bahnhof.<br />
machen. Alleine deshalb nicht, weil<br />
Bayern mit Landes- und Bundespolizei<br />
zusammen generell sehr gut<br />
aufgestellt sei „und wir auch sehr<br />
eng mit der Landespolizei zusammenarbeiten“.<br />
Einer, der seit vielen<br />
Jahren <strong>für</strong> die Bundespolizei am<br />
Standort Weilheim arbeitet, ist Polizeihauptkommissar<br />
Norbert Keuchel.<br />
„Inzwischen mache ich sehr<br />
viel im Bereich der polizeilichen<br />
Kriminalprävention, habe im Laufe<br />
der Jahre und Jahrzehnte jedoch<br />
schon fast alles gesehen.“ Und<br />
wird auch deshalb nicht müde, die<br />
Bevölkerung vor <strong>den</strong> Gefahren an<br />
und um Zügen und Bahnstrecken<br />
aufzuklären.<br />
Stromunfälle und Suizide<br />
Insbesondere in Zeiten von Social<br />
Media riskieren auch in Weilheim<br />
und Umgebung immer wieder<br />
junge Menschen ihr Leben,<br />
weil sie Trends und Mutproben<br />
nachahmen, die im Netz Bewunderung<br />
und Klicks bekommen.<br />
Norbert Keuchel warnt an dieser<br />
Stelle ausdrücklich, auf fahrende<br />
oder stehende Züge zu klettern, zu<br />
springen, auf diesen mitzufahren<br />
oder gar auf ihnen zu „surfen“,<br />
weil dies meist zu Unfällen mit<br />
tödlichem oder schwer verletztem<br />
Ausgang führe. <strong>Das</strong> gelte auch <strong>für</strong><br />
Döner-Essen auf dem am Bahnhof<br />
abgestellten Kesselwagen. Hintergrund:<br />
Während die Regionalbahn<br />
zwischen Schongau und Peiting<br />
dieselbetrieben fährt, funktionieren<br />
die meisten anderen Züge und<br />
Straßenbahnen strombetrieben. So<br />
auch die Wer<strong>den</strong>felsbahn zwischen<br />
Garmisch-Partenkirchen, Weilheim<br />
und München-Hauptbahnhof. Dieser<br />
Strom kommt wiederum von<br />
freiliegen<strong>den</strong> Oberleitungen hoch<br />
über <strong>den</strong> Gleisen. „Wir re<strong>den</strong> hier<br />
von bis zu 15 000 Volt!“ Heißt:<br />
Nicht nur die Berührung einer solchen<br />
Leitung führt sofort zum Tod,<br />
sondern bereits das in die Nähe<br />
kommen. „Im Umkreis von rund<br />
eineinhalb Metern einer Oberleitung<br />
herrscht eine derart starke<br />
Spannung, dass Menschen verkohlen,<br />
ohne die Leitung zu berühren“,<br />
16 | altlandkreis
An Bahnsteig eins: Im Anbau des Bahnhofsgebäudes<br />
sitzt die Bundespolizei Weilheim.<br />
bekräftigt Norbert Keuchel. Es habe<br />
schon Unfälle gegeben, bei <strong>den</strong>en<br />
drei junge Menschen gleichzeitig<br />
ums Leben gekommen waren,<br />
„weil die nach oben kletternde<br />
Person in <strong>den</strong> Spannungsbereich<br />
der Oberleitung gekommen war,<br />
gleichzeitig der nachfolgen<strong>den</strong><br />
Person die Hand reichte, die wiederum<br />
Berührungskontakt mit<br />
der dritten, ganz unten stehen<strong>den</strong><br />
Person hatte“. Wobei Einsätze und<br />
Aufklärungsarbeit dahingehend<br />
nur einen kleinen Aufgabenbereich<br />
von Bundespolizisten ausmachen.<br />
Allein vergangenes Jahr gab es im<br />
Zuständigkeitsbereich der Kemptener<br />
Bundespolizei 40 Suizide auf<br />
Bahnstrecken. „Wirft sich eine Person<br />
aufs Gleis und stirbt, ermittelt<br />
die Kripo der Landespolizei. Wird<br />
ein Suizid überlebt, sichern und ermitteln<br />
wir“, sagt Norbert Keuchel<br />
über die Aufgabenteilung zwischen<br />
Land und Bund. Bilder von abgetrennten<br />
Körperteilen seien hier<br />
keine Seltenheit. Deshalb<br />
wichtig: „<strong>Das</strong>s wir<br />
nach solch schweren<br />
Einsätzen im Team darüber<br />
sprechen und das<br />
Geschehene aufarbeiten.“<br />
Wobei an dieser<br />
Stelle nicht der Eindruck<br />
entstehen soll, „dass<br />
wir es hier nur mit solch<br />
schweren Fällen zu tun<br />
haben.“<br />
Passersatz und<br />
Videoauswertung<br />
Unter anderem stellt die Weilheimer<br />
Bundespolizei auch<br />
Passersatz-Papiere <strong>für</strong> Reisende<br />
aus, die <strong>für</strong> eine zeitlich befristete<br />
Auslandsreise keinen gültigen<br />
Reisepass oder Personalausweis<br />
besitzen. Sie nimmt Anzeigen gegen<br />
Schwarzfahrer auf. Schreitet<br />
aktiv ein und ermittelt bei Körperverletzungsdelikten,<br />
sexueller<br />
Belästigung und Beleidigungen in<br />
Zügen. Wertet zur Täterermittlung<br />
und Beweisgrundlage von Straftaten<br />
Videoaufzeichnungen von<br />
Überwachungskameras in Zügen<br />
und an Bahnsteigen aus. Ist sowohl<br />
an Bahnsteigen als auch in Zügen<br />
bewusst präsent, um das subjektive<br />
Sicherheitsgefühl zu stärken und<br />
insbesondere zu Stoßzeiten Schüler,<br />
Stu<strong>den</strong>ten und Berufspendler<br />
zu schützen. Es geht um das Verhindern<br />
von Vandalismus wie Graffiti<br />
an Waggons und Bahnsteigen.<br />
Und sie leistet wertvolle Präventionsarbeit<br />
in Schulen und bietet<br />
Zivilcourage-Trainings an. „Obwohl<br />
die Welt hier bei uns vergleichsweise<br />
noch in Ordnung ist und es<br />
hier in Weilheim natürlich ein ganz<br />
anderes Arbeiten ist als beispielsweise<br />
bei Großveranstaltungen<br />
oder am Hauptbahnhof in München,<br />
kann auch hier immer etwas<br />
Schlimmes passieren“, bestärkt Inspektionsleiter<br />
Michael Rupp <strong>den</strong><br />
Standort in Weilheim auch vor dem<br />
Hintergrund, dass es von Januar<br />
bis Juli 2023 zu Januar bis Juli 2024<br />
eine Steigerung von Körperverletzungsdelikten<br />
in und um Zügen von<br />
67 (!) Prozent gegeben hat. Zwar<br />
bezieht sich diese jüngste Statistik<br />
auf <strong>den</strong> kompletten Zuständigkeitsbereich<br />
der Bundespolizeiinspektion<br />
Kempten, verdeutlicht aber die<br />
Notwendigkeit von Polizeipräsenz<br />
im Allgemeinen. Auch ein immer<br />
respektloserer, verbalkriminellerer<br />
Umgangston gegenüber Zugbegleitern<br />
(früher Schaffner) nehmen<br />
die Weilheimer Bundespolizisten<br />
verstärkt wahr. Wobei Wertschätzung,<br />
Ansehen, Vertrauen und Respekt<br />
gegenüber Bundespolizisten<br />
vonseiten der bayerischen Bevölkerung<br />
wiederum sehr gut sei. „Da<br />
sieht es in anderen Bundesländern<br />
ganz anders aus“, weiß Michael<br />
Rupp, der an dieser Stelle die gute<br />
Zusammenarbeit mit der Landespolizei<br />
in beispielsweise Schongau,<br />
Murnau, Starnberg und Weilheim<br />
nochmals betonen möchte: „Für<br />
die hier leben<strong>den</strong> Bürger darf und<br />
soll es ohnehin keine Rolle spielen,<br />
ob Bundes- oder Landespolizei –<br />
Polizei ist Polizei, weshalb wir gemeinsam<br />
da<strong>für</strong> verantwortlich sind,<br />
<strong>für</strong> Recht, Ordnung und Sicherheit<br />
zu sorgen.“<br />
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ersten Kerzen na<br />
an –<br />
aber Moment mal,<br />
es<br />
ist doch erst tA<br />
Anfang November? Und<br />
schon wieder<br />
er ist es passiert: Weihnachten<br />
viel zu uf<br />
früh und doch im Nu vorbei?!<br />
Deshalb stimmen men wir dieses Jahr<br />
schon früh und fröhlich mit euch ein<br />
und<br />
haben alles da, damit diese Zeit<br />
hoffentlich mal ein wenig langsamer<br />
an euch vorbeizieht und ihr sie<br />
in vollen Zügen genießen könnt.<br />
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november / dezember 2024 | 17
<strong>Das</strong> gibt’s so nur im <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
Ein Landkreis,<br />
drei Eisstadien<br />
Torjubel<br />
in Peiting<br />
Weilheim-Schongau | Sport<br />
stärkt die Gemeinschaft, begeistert<br />
Menschenmassen und<br />
lehrt <strong>den</strong> Aktiven lebenswichtige<br />
Tugen<strong>den</strong> wie Respekt, Ehrgeiz<br />
und Teamwork. Dies trifft insbesondere<br />
auf Mannschaftssportarten<br />
zu. Eishockey, schnellster<br />
Mannschaftssport der Welt, ist<br />
hier<strong>für</strong> ein Paradebeispiel. Setzt<br />
aber auch entsprechende Spielstätten<br />
voraus – und die kosten<br />
<strong>den</strong> jeweiligen Betreibern<br />
viel Geld. Umso spannender,<br />
dass es im Landkreis Weilheim-<br />
Schongau mit Peiting, Schongau<br />
und Peißenberg gleich drei<br />
große Eisstadien mit Überdachung<br />
und Zuschauertribüne gibt – und<br />
diese auch noch, geographisch<br />
betrachtet, sehr eng beieinander<br />
liegen. Zum Vergleich: In <strong>den</strong> umliegen<strong>den</strong><br />
Landkreisen Garmisch-<br />
Partenkirchen und Landsberg am<br />
Lech gibt es jeweils nur ein großes,<br />
überdachtes Eisstadion mit Tribüne.<br />
Im Landkreis Ostallgäu mit<br />
Füssen, Kaufbeuren und Lechbruck<br />
zwar ebenfalls drei, die jedoch allesamt<br />
etwas weiter voneinander<br />
entfernt liegen.<br />
Ungewisse Zukunft<br />
Kon<strong>den</strong>sator in der<br />
Schongauer Halle.<br />
Aufgrund dieser außergewöhnlichen<br />
Konstellation hat sich die<br />
„altlandkreis“-Redaktion die hiesigen<br />
großen Eisstadien etwas<br />
genauer angeschaut. Angefangen<br />
in Peißenberg, wo das Kunsteisstadion<br />
an der Pestalozzistraße einst<br />
im Jahre 1971 <strong>für</strong> 500 000 D-Mark<br />
errichtet, im Jahre 1976 um eine Tribüne<br />
erweitert und 1990 mit einer<br />
Überdachung (<strong>für</strong> 1,3 Millionen D-<br />
Mark) komplett verschlossen wurde.<br />
Genutzt wird es überwiegend<br />
von <strong>den</strong> Eishockeymannschaften<br />
der Miners, aber auch von <strong>den</strong><br />
Stockschützen und Eiskunstläufern<br />
des TSV Peißenberg. Es fin<strong>den</strong><br />
außerdem regelmäßig Publikums-<br />
und Discoläufe <strong>für</strong> die breite<br />
Öffentlichkeit statt, Schulklassen<br />
verbringen dort Wintersporttage,<br />
darüber hinaus spielen und trainieren<br />
hier Hobby-Eishockey-Teams<br />
aus beispielsweise Weilheim,<br />
Dießen, Lu<strong>den</strong>hausen, Etting,<br />
Polling, Eberfing, Oberhausen,<br />
Schöffau, Starnberg und Forst.<br />
Auch im Sommer ist das Peißenberger<br />
Eisstadion mit Kunstlauf<br />
auf Rollschuhen, Trockentraining<br />
von Stockschützen und Eishockeymannschaften<br />
sowie gewerblichen<br />
Ausstellungen und<br />
Musikveranstaltungen belegt.<br />
Trotzdem hat der ehrenamtliche<br />
Betreiber des Stadions, der TSV<br />
Peißenberg, die Mammutaufgabe,<br />
die Unterhaltungskosten<br />
von rund 300000 Euro pro Jahr<br />
zu stemmen. „Allein die Energiekosten<br />
sind mit rund 100000 Euro<br />
jährlich wahnsinnig hoch“, betont<br />
Stefan Rießenberger, Vorsitzender<br />
des TSV Peißenberg. In die Jahre<br />
gekommene Elektrokompressoren<br />
zur Kühlung der Betonpiste, auf der<br />
die Eisfläche aufgebaut und gehalten<br />
wird, eine gasbetriebene Trocknungsanlage<br />
zur Entfeuchtung der<br />
Eishalle, TÜV, Dachgutachten, ein<br />
veralteter energetischer Zustand –<br />
die Liste der Kostenfresser ist lang.<br />
Und die Zukunft des Peißenberger<br />
Eishalle Peißenberg<br />
18 | altlandkreis
Eisstadions trotz finanzieller Unterstützung<br />
der Gemeinde mit rund<br />
100000 Euro pro Saison derzeit<br />
ungewiss: „Die aktuelle Saison<br />
ist zwar gesichert. Für 2025 / 2026<br />
wird es <strong>für</strong> uns als TSV jedoch fast<br />
unmöglich, das vereinseigene Eisstadion<br />
aus finanziellen Grün<strong>den</strong><br />
weiterzubetreiben.“<br />
Von früh bis spät<br />
Die ersten Vorarbeiten <strong>für</strong> das<br />
Kunsteisstadion an der Lechuferstraße<br />
in Schongau erfolgten bereits<br />
im Jahre 1968, ehe es 1976<br />
errichtet, 1993 um einen Kabinentrakt<br />
erweitert und im Jahre<br />
2000 überdacht wurde. Es umfasst<br />
1 800 Zuschauerplätze und wurde<br />
kürzlich mit Dachsanierung, LED-<br />
Beleuchtung, neuer Beschallung<br />
sowie zusätzlichen Sanitäranlagen<br />
auf Vordermann gebracht. Genutzt<br />
wird das Schongauer Eisstadion<br />
überwiegend von <strong>den</strong> Eishockeynachwuchs-<br />
und Seniorenmannschaften<br />
der Mammuts, aber auch<br />
<strong>für</strong> Schulsport, Eislaufschule,<br />
Publikums- und Discolauf sowie<br />
von auswärtigen Hobbyeishockeymannschaften.<br />
Und im Sommer:<br />
Konzerte, Schulfeste, Inline- und<br />
Hockeykurse sowie der Schongau<br />
Triathlon. Betreiber des Schongauer<br />
Eisstadions ist ebenfalls der<br />
örtliche TSV, der pro Jahr rund<br />
130 000 Euro da<strong>für</strong> aufzuwen<strong>den</strong><br />
hat. „Rund 70 000 Euro fließen<br />
durch Einnahmen aus Eisvermietung,<br />
Publikumslauf, Discolauf und<br />
Schulsport in die Eisstadionkasse,<br />
40 000 Euro Energiekostenzuschuss<br />
kommen von der Stadt Schongau,<br />
der Rest wird vom TSV selbst sowie<br />
einem Defizitausgleich gedeckt“,<br />
sagt Gerhard Siegl, Pressebeauftragter<br />
der EA Schongau, der an<br />
dieser Stelle einen weiteren wichtigen<br />
Kostenfaktor erwähnt, der auch<br />
alle anderen Eisstadionbetreiber<br />
verpflichtend betrifft: „Die personelle<br />
Besetzung eines Eisstadions<br />
sowohl <strong>für</strong> die Überwachung der<br />
Anlage als auch die Eisbereitung,<br />
meist sieben Tage die Woche von<br />
frühem Vormittag bis gegen Mitternacht<br />
– bis die letzten Hobbyspieler<br />
die Anlage verlassen haben.“ Dank<br />
dieser Kostenteilung von Stadt und<br />
TSV sowie reichlich ehrenamtlichem<br />
Engagement sei die Zukunft<br />
des Schongauer Eisstadions nach<br />
aktuellem Stand aber gesichert.<br />
500 000 Euro<br />
Nur zweieinhalb Kilometer Luftlinie<br />
entfernt, quasi auf der anderen<br />
Seite von Lech und Schlossberg liegend:<br />
<strong>Das</strong> Peitinger Eisstadion an<br />
der Alfons-Peter-Straße. Eröffnet<br />
wurde das Kunsteisstadion Ende<br />
November 1972, im Jahre 1987 um<br />
Westtribüne mit Kabinen, Duschen<br />
und Sanitäranlagen erweitert,<br />
alle Ausgaben online unter<br />
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november / dezember 2024 | 19
ehe 1988 Osttribüne und Stadionüberdachung<br />
gebaut und 1989<br />
Nord- und Südseite geschlossen<br />
wur<strong>den</strong>. Seither bietet das Peitinger<br />
Eisstadion Platz <strong>für</strong> rund 2 500<br />
Zuschauer. Genutzt wird es während<br />
der Eiszeit von August bis<br />
April überwiegend von <strong>den</strong> Nachwuchsmannschaften<br />
sowie <strong>den</strong><br />
Herren des EC Peiting, aber auch<br />
von Kindergartengruppen und<br />
Schulklassen, <strong>für</strong> Publikumsläufe,<br />
von <strong>den</strong> Peitinger Eisstockschützen<br />
sowie auswärtigen Mannschaften<br />
aus beispielsweise Forst und Bad<br />
Bayersoien <strong>für</strong> Trainings und Spiele.<br />
Ohne Eisfläche, von April bis<br />
August, kann die Halle <strong>für</strong> Veranstaltungen<br />
wie Musik- und Trachtenfeste<br />
sowie die weithin bekannte<br />
<strong>Pfaffenwinkel</strong> Gewerbeschau<br />
genutzt wer<strong>den</strong>. Betreiber des<br />
Peitinger Eisstadions ist entgegen<br />
Schongau und Peißenberg nicht der<br />
TSV, sondern die Marktgemeinde<br />
selbst, wobei der EC Peiting während<br />
der Eiszeit als Exklusivmieter<br />
das Stadion untervermieten darf.<br />
Die jährlichen Betriebskosten des<br />
Peitinger Eisstadions belaufen sich<br />
auf rund 500 000 Euro, wovon 15<br />
Prozent durch die Mieter, der Rest<br />
von der Gemeinde gedeckt wird.<br />
„Grund da<strong>für</strong> ist die gesellschaftliche<br />
Bedeutung einer solchen<br />
Sporteinrichtung <strong>für</strong> Jung und Alt,<br />
<strong>für</strong> das Zusammenkommen und<br />
die hohen Werte, die beim Sport<br />
vermittelt wer<strong>den</strong>“, begründet Peitings<br />
Bürgermeister Peter Ostenrieder<br />
die federführende Finanzierung<br />
des Peitinger Eisstadions von Seiten<br />
der Gemeinde. Größe und Komplexität<br />
des Bauwerks an sich sowie<br />
die darin verbaute Haustechnik mit<br />
beispielsweise Kühlung, Lüftung<br />
und Trocknung verursachen unter<br />
anderem die hohen Energiekosten.<br />
Hinzu kommt, dass anno dazumal<br />
die Bö<strong>den</strong> der Eisflächen nach<br />
unten hin wenig bis gar nicht isoliert<br />
wur<strong>den</strong>, insofern viel Energie<br />
in <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> verschwindet. „Wir<br />
gehen bei Vollbetrieb davon aus,<br />
dass der Bo<strong>den</strong> täglich etwa einen<br />
20 | altlandkreis<br />
Winterimpression aus Schongau.<br />
Zentimeter t in die Tiefe gefriert“, so<br />
die Stadiondichte hier vor Ort als<br />
Peter Ostenrieder. Da<strong>für</strong> wer<strong>den</strong><br />
andere energetische und bauliche<br />
Probleme des Stadions im Rahmen<br />
absolute Bereicherung <strong>für</strong> unseren<br />
Landkreis an“, meint EAS-Sprecher<br />
Gerhard Siegl, der an dieser Stelle<br />
einer Generalsanierung bis Deutschland mit Kanada vergleicht,<br />
2026 behoben — es bekommt unter<br />
anderem Bande, Brandschutz, Kabinen<br />
wo es auf nur 39 Millionen Einwohner<br />
2860 (!) Eishallen gibt. Letztlich<br />
und sanitäre Anlagen neu. waren die in <strong>den</strong> 1950er Jahren<br />
Auch die Kühltechnik werde überarbeitet<br />
gegründeten Eissportvereine in<br />
und die Fassade gedämmt.<br />
Allein deshalb mache sich Peitings<br />
Bürgermeister keine Sorgen um die<br />
Zukunft des Peitinger Eisstadions.<br />
Schongau, Peiting und Peißenberg<br />
besonders rührig und hatten nicht<br />
nur die finanziellen Mittel, sondern<br />
auch aufgrund ihrer jeweiligen<br />
Einwohnergröße genug Manpower<br />
Nur 170 Eisstadien und ehrenamtliches Engagement,<br />
um aus einfachen Natureisflächen<br />
Ob es aus landkreisweiter Sicht richtige Stadien mit nachhaltigem<br />
eher Fluch oder Segen sei, dass Wert <strong>für</strong> mehrere Generationen<br />
alle drei großen Eisstadien so eng<br />
beieinanderliegen, stellt sich allein<br />
aufgrund der jeweiligen 100-prozentigen<br />
von Sportbegeisterten zu schaffen.<br />
Auf diesen Mix aus ehrenamtlichem<br />
Engagement sowie finanzi-<br />
Auslastung während eller Unterstützung von Vereinen,<br />
der Eiszeit nicht. „Da es in ganz Sponsoren, einzelner Mitglieder<br />
Deutschland nur 170 Eishallen auf<br />
83 Millionen Einwohnern gibt, von<br />
<strong>den</strong>en wiederum 106 in ganz Bayern<br />
und <strong>den</strong> jeweiligen Gemein<strong>den</strong><br />
wird es auch in Zukunft ankommen,<br />
um diese Kostenfresser, die<br />
auf 13 Millionen Einwohnern Alt und Jung so sehr begeistern,<br />
und eben drei auf 130000 Einwohnern<br />
auch in Zukunft betreiben zu kön-<br />
bei uns stehen, sehe ich nen.<br />
js<br />
Jugendarbeit<br />
in Schongau.
DAS HEIMATRÄTSEL<br />
Als die Post noch mit<br />
der Kutsche kam<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Der Ursprung von<br />
Postdiensten reicht bis in die Antike<br />
zurück. Die Gründung des<br />
Postwesens in Deutschland, wie es<br />
prinzipiell bis heute bekannt ist,<br />
führt ins Jahr 1490: Kaiser Maximilian<br />
I. beauftragte damals die aus<br />
Italien stammende Familie Taxis<br />
(später Thurn und Taxis), die bereits<br />
um 1400 einen Kurierdienst<br />
<strong>für</strong> die Republik Venedig gründete<br />
und diesen Schritt <strong>für</strong> Schritt zu<br />
einem europaweiten Postwesen<br />
ausweitete – unter anderem auch<br />
bis nach Deutschland. Zunächst<br />
wurde die Post überwiegend von<br />
reiten<strong>den</strong> Boten von A nach B<br />
überbracht. Die Steigerung dazu<br />
waren Postwagen in Form von<br />
ungefederten Leiterwagen samt<br />
mit Plane überspanntem Korbgeflecht,<br />
die wiederum durch die<br />
deutlich komfortableren und auch<br />
luxuriöseren Kutschen mit Verdeck<br />
ersetzt wur<strong>den</strong>. Einige hundert<br />
Jahre später, ab 1840, übernahm<br />
die Eisenbahn <strong>den</strong> Fernverkehr –<br />
Postkutschen füllten fortan nur<br />
noch die Lücken im Eisenbahnnetz,<br />
ehe sie ab 1905 nach und<br />
nach von Autobussen ersetzt<br />
wur<strong>den</strong>. Wobei sie, insbesondere<br />
in ländlicheren Regionen, noch<br />
bis 1956 <strong>für</strong> die Beförderung von<br />
Briefen und Paketen vereinzelt im<br />
Einsatz waren.<br />
Heute erinnert zum Beispiel das<br />
Kutschenmuseum in Schwabsoien<br />
an diese Zeit zurück. Aber auch<br />
das eine oder andere Wandbild<br />
an hiesigen Hausmauern. Eines<br />
davon haben wir hier auf dieser<br />
Seite abgebildet. Es zeigt eine<br />
gelbe Postkutsche samt fesch<br />
gekleideter Passagierin, einen<br />
trompeten<strong>den</strong> Postkutscher, eine<br />
danebenstehende Magd und zwei<br />
Pferde, die sich gerade aus einem<br />
Trog stärken. Im Rahmen unseres<br />
Rätsels möchten wir nun wissen:<br />
Wo genau ist dieses Postkutschenmotiv<br />
aufgemalt?<br />
Schicken Sie uns bis Mitte November<br />
eine Postkarte mit der Lösung<br />
und dem Stichwort „Heimaträtsel“<br />
an „altlandkreis“, Birkland<br />
40, in 86971 Peiting. Oder eine<br />
Mail an info@altlandkreis.de. Zu<br />
gewinnen gibt es wieder einen<br />
Spezialitätenkorb der Schönegger<br />
Käse-Alm, der bestückt ist mit<br />
Landjägern, cremigem Weichkäse,<br />
Bergler, Gipfelstürmer und Almwiesenkäse.<br />
Unter allen Einsendungen<br />
mit der korrekten Antwort<br />
entscheidet das Los. Der Rechtsweg<br />
ist ausgeschlossen. Wir wünschen<br />
viel Erfolg!<br />
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> > > DES LETZTEN RÄTSELS LÖSUNG<br />
Wo sich ein von Hand und aus Massivholz geschnitzter Brunnen<br />
befindet, wollten wir von Ihnen in unserer September/Oktober-<br />
Ausgabe wissen. Die Lösung: Am nordöstlichen Ortsrand von<br />
Böbing, direkt am Weg hoch zum Gipfel des Schnalzbergs. Unter<br />
mehreren Einsendungen mit der richtigen Lösung war das<br />
Losglück dieses Mal auf der Seite von Ramona WICH AUS Hohen-peißenberg,<br />
die sich auf <strong>den</strong> Spezialitätenkorb der Schönegger<br />
Käse-Alm mit Alprahmkäse, Allgäuzeller, Almblütenkäse, Gipfelstürmer,<br />
Rüblikäse und Holunderkäse freuen durfte.<br />
Katrin Christine Huber e. K.<br />
Angermoosstraße 28 | 86971 Peiting<br />
0 8861 . 690 19 89 die.bestatterin@verdesia.de verdesia.de<br />
november / dezember 2024 | 21
ALLERLEI IM ALTLANDKREIS<br />
Wertvolle Beratung und allerbeste<br />
Unterhaltung <strong>für</strong> Groß und Klein<br />
Info-Treff <strong>für</strong> junge Eltern<br />
Weilheim | Ernährung, Schlaf, Trotzen, Fremdeln,<br />
Tragetechniken, Entwicklungsschritte wie<br />
Krabbeln, Laufen, Sprechen oder Konflikte mit<br />
Geschwistern: Die Themen <strong>für</strong> junge Eltern von<br />
null bis dreijährigen Babys und Kindern sind<br />
vielschichtig. Passend dazu bietet das Weilheim-<br />
Schongauer Landratsamt über die Koordinierungsstelle<br />
<strong>für</strong> frühe Kindheit (KoKi) Eltern-Treffs<br />
an, wo genau diese Themen mit einer Familienkinderkrankenschwester<br />
besprochen wer<strong>den</strong>. Und<br />
zwar im Mütter- und Familienzentrum, Augsburger<br />
Straße 4, in Weilheim, meistens je<strong>den</strong> ersten<br />
Freitag im Monat, jeweils von<br />
9.30 bis 11 Uhr. Eine Anmeldung<br />
ist nicht erforderlich,<br />
trotzdem wer<strong>den</strong> im Vorfeld<br />
Fragen unter der Nummer<br />
0881 / 6811197-1481 gerne beantwortet.<br />
Die nächsten Treffs<br />
sind am Freitag, 8. November,<br />
und tag, 6. Dezember.<br />
Frei-<br />
js<br />
Kultschlager aus der<br />
Wirtschaftswunderzeit<br />
Peiting | Mit<br />
„Conny und die<br />
Sonntagsfahrer“<br />
tritt am Samstag,<br />
23. November,<br />
um 20 Uhr<br />
eine erstklassige,<br />
vierköpfige<br />
Musikgruppe in<br />
Peitings Schloßberghalle<br />
auf.<br />
Eine, die mit einzigartigen igartigen Konzerten die schönsten<br />
Kultschlager aus <strong>den</strong> 1950er und 1960er Jahren wieder<br />
lebendig wer<strong>den</strong> lässt und das typische Lebensgefühl<br />
aus der Zeit des Wirtschaftswunders dem<br />
Publikum mit fröhlicher Leichtigkeit vermittelt. Ihre<br />
aktuelle Show „Musik liegt in der Luft“ ist insofern<br />
geeignet <strong>für</strong> Alt und Jung. Vorverkaufskarten <strong>für</strong> rund<br />
30 Euro gibt's bei der Tourist-Info Peiting (Hauptplatz<br />
2) unter Telefon 08861 / 599-61<br />
oder online unter www.kultur-ticket-ketshop.de/conny_peiting2024js<br />
Gegen das Vergessen<br />
Hohenpeißenberg | „Gegen das Vergessen“ ist eine Veranstaltungsreihe,<br />
die an die Gräueltaten des Zweiten Weltkriegs erinnert.<br />
Am Freitag, 8. November, um 20 Uhr hält dazu Dr. Norbert<br />
Reck im Hohenpeißenberger Pfarrsaal, Bahnhofstr. 3, einen<br />
Vortrag mit dem Titel „Jesus der Jude“. Am Sonntag, ntag,<br />
10. November, um 16 Uhr wird im HOP, Hauptstraße aße<br />
40a, der Film „Ju<strong>den</strong>tum Check“ gezeigt. js<br />
600 Kleintiere zur Schau<br />
Peiting | Der Kleintierzuchtverein Peiting richtet<br />
am Samstag, 16. November, und Sonntag, 17.<br />
November, jeweils von 9.30 bis 16.30 Uhr die<br />
Kreisgeflügel- und Schlossbergkaninchenschau<br />
in der großen Halle bei Stich & Schäller an der<br />
Ammergauer Straße in Peiting aus. Gezeigt wer<strong>den</strong> rund 600<br />
Kleintiere wie Hühner, Tauben, Wasservögel und Kaninchen von<br />
Züchtern aus dem kompletten Schongauer <strong>Altlandkreis</strong> und<br />
darüber hinaus. Es gibt außerdem eine große Tombola<br />
mit interessanten Preisen sowie reichlich Speis<br />
und Trank.<br />
js<br />
22 | altlandkreis
Eine Produktion von<br />
Titelbild: Astrid Horbach<br />
Rosstag Burggen - Getreidespeicher<br />
KHW-Geschäftsführer Roland Streim<br />
Schongauer auf Theresienwiese<br />
ALK-85_Sept-Okt-2024_Seiten-01-23.indd 1 23.08.2024 13:24:11<br />
Bürokratischer Durchblick im Pflegedschungel<br />
Weilheim | Bereits seit April 2022 gibt es im Landratsamt<br />
Weilheim-Schongau einen Pflegestützpunkt.<br />
Dessen Aufgabe:<br />
Pflegebedürftige und deren<br />
Angehörige neutral, unabhängig<br />
und kostenlos zum<br />
Thema „Pflege“ zu beraten<br />
mit dem Ziel, Licht ins<br />
Dunkel des bürokratischen<br />
Pflegedschungels zu bringen.<br />
Denn allein mit Leistungsspektrum,<br />
Antragstellungen und rechtlichen<br />
Grundlagen ist es schwer, Überblick zu bewahren.<br />
Anspruch auf diese kostenlose Beratung haben im<br />
Übrigen alle gesetzlich Versicherten, die Leistungen<br />
der Pflegeversicherung beziehen. Aber auch<br />
diejenigen, die einen Antrag auf Leistungen von<br />
der Pflegeversicherung stellen möchten. Nähere<br />
Infos sowie eine Terminvereinbarung zur Beratung<br />
fin<strong>den</strong> Siie online unter dem Reiter<br />
„Bürgerservice“ auf der Internetseite eite<br />
www.weilheim-schongau.de.<br />
js<br />
Weilheim rockt – eine wilde Wiedergeburt!<br />
Kinderkochbuch, Kabarett, Krimi und Konzert –<br />
die Gewinner der vorherigen Ausgabe<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Gleich fünf Exemplare von „Kitchen-<br />
Kids“, dem neuen Kinderkochbuch der Hauswirtschafterei,<br />
gab’s in unserer September / Oktober-<br />
Ausgabe zu gewinnen. Die Glücklichen unter<br />
zahlreichen Einsendungen waren Angelika Müller<br />
aus Lechbruck, Anita Strunz aus Böbing, Günter<br />
Zimmermann aus Schongau, Prof. Dr. Gerhard Kral<br />
aus Peiting und Ruth Klein aus Wildsteig. Je zwei<br />
Kabarettkarten <strong>für</strong> <strong>den</strong> Chris-Boettcher-Auftritt in<br />
Peißenbergs Tiefstollenhalle gingen an E. Sommerer<br />
aus Schongau und Marianne Straub aus Bernbeuren.<br />
Zum Wohnzimmerkonzert in Bernbeurens<br />
Käsküche mit Schauspielerin Resi Reiner & Band<br />
Weilheim | Rockmusik hat in<br />
Zeiten von Electro, House, Pop<br />
und HipHop keinen leichten<br />
Stand, ist inzwischen aber<br />
wieder verstärkt im Kommen.<br />
Passend dazu: Die Wiedergeburt<br />
der einst legendären<br />
Weilheimer Rocknacht zwischen<br />
2000 und 2009, die jede Menge Fans von<br />
Rock und Rock’n’Roll in die örtliche Hochlandhalle<br />
gelockt hatte. <strong>Das</strong> neue Format heißt nun „Weilheim<br />
rockt!“ und findet erstmals am Samstag, 30.<br />
November, von 17 bis 2 Uhr in der kleinen Hochlandhalle<br />
an der Wessobrunner Straße 8 in Weilheim<br />
mit folgen<strong>den</strong> Bands statt: Under Attic aus<br />
Peißenberg, Artifex aus Weilheim, Blackout Bungalow<br />
aus Uffing, Sweeping<br />
Death aus Wildsteig und<br />
Mayham Inc. aus Weilheim.<br />
Alle fünf Interpreten kommen<br />
somit aus der Region. Vorverkaufskarten<br />
ab 15 Euro sind<br />
online unter https://ticket.mbeventmanagement.com/event/<br />
weilheim-rockt i erhältlich.<br />
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Außerdem verlost „altlandkreis“ 2 x 2 Tickets.<br />
Schicken Sie uns bis 15. November eine Postkarte<br />
mit dem Stichwort „Weilheim rockt!“ an „altlandkreis“,<br />
Birkland 40, in 86971 Peiting. Oder eine<br />
Mail an info@altlandkreis.de. <strong>Das</strong> Los<br />
entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
durften – jeweils<br />
mit Begleitung –<br />
Markus Bock aus<br />
Schönberg und<br />
Ute Köhler aus<br />
Auf der Roten Couch<br />
Oktoberfest-Aufbau<br />
Ausgabe 85 | September / Oktober 2024<br />
Schwabbruck. Und je ein Exemplar des gleichermaßen<br />
fesseln<strong>den</strong> wie humorvoll geschriebenen<br />
Stiglmeier-Krimis „Törtchen, Tod und Techtelmechtel“<br />
ging an Christian Bernhard aus Bernbeuren,<br />
Ingrid Hack aus Ingenried und Juliane<br />
Bauer aus Thaining. Wir bedanken n uns<br />
<strong>für</strong>s Mitmachen und gratulieren recht<br />
herzlich!<br />
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.de<br />
mit Veranstaltungskalender <strong>für</strong> zwei Monate<br />
Weihnachtsmarkt<br />
Herzogsägmühle<br />
Freitag, 29. November bis<br />
Sonntag, 1. Dezember 2024<br />
Freitag 11 – 18 Uhr<br />
1 1 Uhr Eröffnung in der Deckerhalle<br />
Samstag neu: 12 – 19 Uhr<br />
15.30 Uhr Benefizkonzert Musik im <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
in der Martinskirche<br />
18 Uhr Peitinger Alphornbläser auf dem Dorfplatz<br />
Sonntag neu: 12 – 19 Uhr<br />
1 1 Uhr Adventsgottesdienst zum<br />
75-jährigen Jubiläum der Martinskirche<br />
15 Uhr Nikolaus auf dem Dorfplatz<br />
Freier Eintritt zum Markt und zu allen<br />
Veranstaltungen – herzliche Einladung!<br />
november / dezember 2024 | 23
– ANZEIGE –<br />
Kompetenz und Vielfalt bei SOGESUND<br />
»Ambulantes Operieren ist viel<br />
stressfreier <strong>für</strong> <strong>den</strong> Patienten«<br />
Weilheim/Schongau | Gerda Hutter<br />
ist seit 1993 bei der Krankenhaus<br />
GmbH beschäftigt. Sie ist der Kopf<br />
der Abteilung Medizincontrolling<br />
und kaufmännische Leitung der<br />
bei<strong>den</strong> Medizinischen Versorgungszentren<br />
(MVZ) an <strong>den</strong> Standorten in<br />
Weilheim und Schongau. Im Interview<br />
gibt sie einen Einblick in die<br />
Welt des ambulanten Operierens.<br />
Sonderveröffentlichung entlic<br />
hungd<br />
der<br />
Warum haben Sie sich entschie<strong>den</strong>,<br />
das Ambulante OP-Zentrum (AOZ)<br />
im Medizinischen Zentrum SOGE-<br />
SUND einzuführen?<br />
Aufgrund des zunehmen<strong>den</strong><br />
Drucks der Regierung und der<br />
Weiterentwicklung vieler medizinischer<br />
Bereiche im ambulanten<br />
Sektor hat sich die Krankenhaus<br />
GmbH dazu entschlossen, MVZ-<br />
Strukturen als Tochtergesellschaft<br />
zu etablieren. Wir verfügen über<br />
fachchirurgische und anästhesiologische<br />
Sitze in Weilheim und haben<br />
mit dem Kauf eines orthopädischen<br />
Sitzes das MVZ Schongau<br />
neu gegründet. Seither wachsen<br />
wir stetig weiter und etablieren<br />
immer mehr neue Fachdisziplinen.<br />
Ein wichtiger Baustein ist dabei<br />
das Angebot zum ambulanten<br />
Operieren. Wenn man sich die Entwicklung<br />
der vergangenen bei<strong>den</strong><br />
Jahre anschaut, ist die Ambulantisierung<br />
in der Medizin nicht mehr<br />
aufzuhalten. Hierzu zählen in erster<br />
Linie operative Eingriffe.<br />
<strong>Das</strong> ambulante OP-Zentrum befindet sich im Obergeschoss<br />
des Medizinischen Zentrums SOGESUND<br />
An welche Zielgruppe richtet sich<br />
das ambulante Operieren? Ist es<br />
nur <strong>für</strong> junge Menschen gedacht,<br />
oder profi tieren auch ältere Patienten<br />
davon?<br />
Es richtet sich an alle Patienten<br />
und ist erst einmal unabhängig<br />
vom Alter. Wenn der operative<br />
Eingriff laut medizinischer Beurteilung<br />
vom Arzt durchführbar<br />
ist, die Vorgaben des Ambulanten<br />
OP-Katalogs erfüllt wer<strong>den</strong> und<br />
keine Erkrankungen vorliegen, die<br />
gegen <strong>den</strong> Eingriff sprechen, kann<br />
bis ins hohe Alter ambulant operiert<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Welche Vorteile bietet eine ambulante<br />
Operation im Vergleich zu einem<br />
stationären Aufenthalt <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Patienten und <strong>für</strong> die Klinik?<br />
Eine Operation im ambulanten<br />
Setting ist hinsichtlich der Vorbereitung<br />
sowie der Dauer der Operation<br />
selbst viel kürzer als stationäre<br />
Eingriffe. Zudem kann man<br />
nach der Zeit im Aufwachraum<br />
wieder nach Hause, um sich dort<br />
in Ruhe zu erholen. Der gesamte<br />
Ablauf, von der Aufnahme bis zur<br />
Entlassung, ist an die jeweiligen<br />
Eingriffe angepasst und strukturell<br />
vom stationären Krankenhausablauf<br />
losgelöst.<br />
Gibt es neben diesen vielen Vorteilen<br />
auch Herausforderungen zu<br />
meistern?<br />
Die Herausforderung besteht darin,<br />
dass alle Schritte gut geplant<br />
wer<strong>den</strong> und ineinandergreifen<br />
müssen. Arbeitskräfte der einzelnen<br />
Fachbereiche wer<strong>den</strong> gezielt<br />
und kontrolliert eingesetzt. <strong>Das</strong><br />
Thema Fachkräftemangel wird<br />
in <strong>den</strong> nächsten Jahren noch viel<br />
mehr an Bedeutung gewinnen.<br />
Wie läuft ein typischer Tag <strong>für</strong> einen<br />
Patienten ab, der sich einer ambulanten<br />
Operation im Medizinischen<br />
Zentrum SOGESUND unterzieht?<br />
Wenn die Anmeldung durch <strong>den</strong><br />
Operateur getätigt wurde, laufen<br />
im Vorfeld alle Vorbereitungen.<br />
<strong>Das</strong> Narkosegespräch kann der Patient<br />
in Weilheim oder Schongau<br />
führen. Am Tag der Operation wird<br />
der Patient vom MVZ-Team empfangen<br />
und zum OP-Trakt begleitet.<br />
Dort erfolgt die Übergabe an<br />
das OP-Team. Nach dem Eingriff<br />
wird der Patient im Aufwachraum<br />
nachbeobachtet, bis er sich erholt<br />
hat und entlassen wer<strong>den</strong> kann.<br />
Die Abholung des Patienten wird<br />
wieder über das MVZ-Team organisiert.<br />
Die Begleitperson kann<br />
<strong>den</strong> Patienten dann gegen Unterschrift<br />
nach Hause mitnehmen.<br />
Wie gewährleisten Sie die Sicherheit<br />
der Patienten während und<br />
nach <strong>den</strong> ambulanten Eingriffen?<br />
Die OP-Schwester sowie der Anästhesist<br />
und Operateur sind die<br />
ganze Zeit vor Ort. Auch im Aufwachraum<br />
wird der Patient vom<br />
Fachpersonal am<br />
Monitor überwacht.<br />
Erst nach<br />
ärztlicher Entlassung<br />
wird der Patient<br />
im guten Allgemeinzustand<br />
nach<br />
Hause entlassen.<br />
Wie sieht die Zusammenarbeit<br />
zwischen<br />
<strong>den</strong> Fachärzten<br />
und SOGESUND<br />
aus?<br />
Hier entsteht ein<br />
einzigartiger Synergieeffekt.<br />
Wenn<br />
Gerda Hutter ist Profi beim Thema<br />
Ambulantisierung. Sie leitet die<br />
bei<strong>den</strong> Ärztezentren in Weilheim<br />
und Schongau kaufmännisch.<br />
nach einem ambulanten Eingriff<br />
der Patient nicht entlassfähig ist,<br />
oder der Patient sich nach dem<br />
Eingriff noch eine Überwachung<br />
vor Ort wünscht, so können wir auf<br />
unserer interdisziplinären Station<br />
6 eine Überwachung mit ärztlicher<br />
und pflegerischer Präsenz rund um<br />
die Uhr anbieten.<br />
Wie wird in Ihrem Zentrum sichergestellt,<br />
dass Patienten nach einem<br />
ambulanten Eingriff optimal betreut<br />
wer<strong>den</strong>?<br />
Da im Vorfeld alle medizinisch relevanten<br />
Diagnosen bekannt sind<br />
und im AOZ in der Regel nur geplante<br />
Eingriffe stattfin<strong>den</strong>, kann<br />
man alles rund um <strong>den</strong> Eingriff<br />
<strong>Das</strong> Team des Ambulanten OP-Zentrums.
planen. Wie gesagt, der Patient<br />
wird erst dann nach Hause entlassen,<br />
wenn alle medizinischen<br />
Parameter überprüft sind und<br />
der Patient sich selbst gut fühlt.<br />
Die ambulante Nachsorge wird<br />
vom jeweiligen Operateur mit<br />
dem Patienten im Vorfeld abgestimmt.<br />
> > > WISSENSWERTE INFORMATIONEN<br />
Dies sollten Sie zum Eingriff mitbringen:<br />
• Ihre Versicherungskarte bzw. Klinikkarte bei Privatversicherten<br />
• Voruntersuchungen Ihres Hausarztes (zum Beispiel Laborwerte,<br />
EKG oder Röntgenbilder)<br />
• Telefonnummer Ihrer Begleitperson, die Sie nach der Operation<br />
wieder nach Hause bringt<br />
• Einweisungsschein des behandeln<strong>den</strong> Arztes<br />
• Unterzeichneter Aufklärungsbogen zur Ambulanten Operation<br />
• Gegebenenfalls Kostenübernahme des Sozialamts<br />
• Gegebenenfalls Allergiepass<br />
<strong>Das</strong> erhalten Sie von uns:<br />
• Aufklärungsbögen zum Anästhesieverfahren<br />
• Informationsblatt zur Prämedikation<br />
• Merkblatt mit Hinweisen zum ambulanten Operieren<br />
• Rabattgutschein <strong>für</strong> die Cafeteria im Medizinischen Zentrum SOGESUND<br />
Wie sehen Sie die Zukunft des<br />
ambulanten Operierens in Ihrem<br />
OP-Zentrum und generell in der<br />
Medizin?<br />
<strong>Das</strong> ambulante Operieren wird,<br />
wie in allen anderen Ländern,<br />
schon gelebt und auch bei uns<br />
in Deutschland weiter ausgebaut<br />
wer<strong>den</strong>. Zudem wird die Medizin<br />
immer moderner und sicherer.<br />
Wenn man be<strong>den</strong>kt, vor einigen<br />
Jahren lag man mit einer Gallenentfernung<br />
zehn Tage im Krankenhaus,<br />
jetzt geht das in zwei Tagen<br />
mit einem genauso guten Ergebnis.<br />
Der Gesundheitsminister hat<br />
alle Weichen <strong>für</strong> die Ambulantisierung<br />
gestellt. Zum einen aufgrund<br />
des ansteigen<strong>den</strong> Fachkräftemangels<br />
und zum anderen wegen der<br />
fehlen<strong>den</strong> Finanzierung.<br />
Was wür<strong>den</strong> Sie Patienten sagen,<br />
die Be<strong>den</strong>ken haben, sich einer<br />
ambulanten Operation zu unterziehen?<br />
Wenn im Vorfeld mit dem behandeln<strong>den</strong><br />
Arzt alle Fragen geklärt<br />
wur<strong>den</strong> und eine gründliche Anamnese<br />
gemacht wurde, ist das Risiko<br />
einer ambulanten Operation auf<br />
keinen Fall höher als im stationären<br />
Bereich. Die Strukturen im ambulanten<br />
Bereich sind so angepasst,<br />
dass es <strong>für</strong> <strong>den</strong> Patienten stressfreier<br />
und angenehmer wird, wenn er<br />
sich ambulant operieren lässt.<br />
Im AOZ stehen zwei hochmoderne<br />
Operationssäle zur Verfügung<br />
Anästhesie-Leistungen sind ein<br />
wichtiger Bestandteil des AOZ<br />
Die Anmeldung zum<br />
Ambulanten Operieren<br />
erfolgt über das<br />
MVZ Schongau<br />
Die Leistungen im Ambulanten OP-Zentrum Schongau<br />
Im Ambulanten Operationszentrum des Medizinischen Zentrums SOGESUND<br />
können zahlreiche Operationen verschie<strong>den</strong>ster Fachdisziplinen durchgeführt wer<strong>den</strong>.<br />
Die Schwerpunkte liegen in folgen<strong>den</strong> Bereichen:<br />
Allgemein- und Viszeralchirurgie<br />
• Leistenhernien<br />
• Lymphknoten und Lymphgefäße<br />
• Diagnostische Laparoskopie<br />
• Analchirurgie (Hämorrhoi<strong>den</strong>,<br />
Venenthrombosen, Fissuren,<br />
Fisteln)<br />
• Dermatologische Eingriffe<br />
Gefäßchirurgie<br />
• Varizen<br />
• Arteriovenöse Shunts<br />
Gynäkologie<br />
• Sterilisations-Operationen<br />
• Konistations-Operationen<br />
• Entfernung von erkranktem<br />
Gewebe der Vagina<br />
• Minimale Mamma-Chirurgie<br />
• Hysteroskopie<br />
• Diagnostische und therapeutische<br />
Abrasio<br />
• Laparoskopische Eingriffe<br />
Neurochirurgie<br />
• Neurolyse und Dekompression<br />
eines Nervs<br />
• Therapeutische Punktion<br />
• Schmerztherapie an der<br />
Wirbelsäule<br />
Orthopädie<br />
• Handchirurgie<br />
• Fußchirurgie<br />
• Diagnostische Arthroskopie<br />
• Arthroskopische Gelenk-<br />
Operationen<br />
• Operationen an Muskeln,<br />
Sehnen, Schleimbeuteln<br />
Unfallchirurgie<br />
• Osteosynthesen<br />
(Hand, Arm, Fuß)<br />
• Materialentfernung<br />
(Hand, Arm, Fuß)<br />
• Arthroskopische Operationen<br />
• Arthroskopien der Knie- und<br />
Schultergelenke<br />
Urologie<br />
• Eingriffe an Ho<strong>den</strong>, Nieren,<br />
Prostata<br />
• Operationen an der<br />
Harnröhre<br />
> > > KONTAKT UND ÖFFNUNGSZEITEN<br />
Medizinisches Zentrum<br />
Ambulantes OP-Zentrum<br />
Bitte wen<strong>den</strong> Sie sich an das<br />
MVZ – Ärztezentrum Schongau<br />
Marie-Eberth-Straße 6 . 86956 Schongau<br />
Telefon 08861 215 - 9600 . Telefax 08861 215 - 9699<br />
E-Mail: schongau@meinmvz.one<br />
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ÖFFNUNGSZEITEN Ambulantes OP-Zentrum:<br />
Montag – Freitag 8.00 Uhr – 16.00 Uhr<br />
november / dezember 2024 | 25
Wolfi's Skiservice – ein Geheimtipp<br />
Belag, Kante, Wachs<br />
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Burggen | Auch wenn in Zeiten<br />
der offensichtlichen Klimaerwärmung<br />
Skisport verstärkt in der<br />
Kritik steht, zählt er nach wie vor<br />
zu <strong>den</strong> beliebtesten Freizeitaktivitäten<br />
überhaupt. Um maximalen<br />
Spaß, Sicherheit und einen<br />
idealen Schwung zu garantieren,<br />
ist ein frischpräparierter Ski das<br />
A und O. An dieser Stelle kommt<br />
Wolfgang Lory aus Burggen ins<br />
Spiel. „Sobald ich einen Ski sehe,<br />
ihn in Hän<strong>den</strong> halte, geht bei mir<br />
das Herz auf“, sagt der hauptberufliche<br />
Zerspanungsmechaniker,<br />
der bereits im Jahr 2009 ein in der<br />
Region rar gesätes Nebengewerbe<br />
angemeldet hat: Wolfi’s Skiservice.<br />
Der wie zustande gekommen<br />
ist? „In Schongaus Altstadt hat es<br />
ja mal Bertl Sport gegeben, wo<br />
auch Skier verkauft und präpariert<br />
wur<strong>den</strong>.“ Diesen Skiservice<br />
machte damals ein Arbeitskollege<br />
von Wolfgang Lory. „Als er damit<br />
aufgehört hat, kam er auf mich<br />
zu und meinte: Wolfi, das wäre<br />
doch was <strong>für</strong> dich.“ Und so war<br />
es auch. Fortan präparierte<br />
Wolfgang Lory, damals<br />
noch auf 400-Euro-Basis,<br />
die Skier bei Bertl Sport.<br />
Weil der jüngste Inhaber<br />
des ehemaligen<br />
Sportgeschäftes jedoch<br />
mehr der<br />
Schwimmer<br />
als der Skifahrer<br />
war, folglich Skier samt Skiservice<br />
aus dem Sortiment nahm,<br />
übernahm Wolfgang Lory letztlich<br />
Maschinen und Werkzeuge des<br />
Geschäfts – und richtete seinen<br />
nun eigenen Skiservice bei sich zuhause<br />
im Keller am Eschleweg 7 in<br />
Burggen ein. „<strong>Das</strong> war damals gar<br />
nicht so leicht, die mehr als 250 Kilogramm<br />
schwere Schleifmaschine<br />
zu transportieren und bei uns daheim<br />
in <strong>den</strong> Keller zu bekommen.“<br />
Erst in drei Teile zerlegen, dann via<br />
Flaschenzug ablassen, sei letztlich<br />
die Lösung gewesen. Und heute?<br />
„Arbeite ich noch immer mit der<br />
gleichen Ausstattung wie damals.“<br />
Tatsächlich ist die Schleifmaschine<br />
des bis heute bekannten Herstellers<br />
„Reichmann“ inzwischen<br />
35 Jahre alt. „Funktioniert aber<br />
nach wie vor tadellos“, schwärmt<br />
Wolfgang Lory<br />
über sein<br />
„Baby“, das<br />
frisch geputzt<br />
in der<br />
Mitte seiner<br />
Kellerwerkstätte<br />
steht und bereits auf<br />
<strong>den</strong> ersten Schwung an Skiern<br />
wartet.<br />
Von Allerheiligen<br />
bis nach Ostern<br />
Traditionell startet Wolfgang<br />
Lory mit dem Skiservice (Tel.<br />
08860 / 8217) stets nach Allerheiligen,<br />
ab mindestsens vier Paar Ski,<br />
und bietet diesen bis nach Ostern<br />
an. „Zwei bis drei Tage Vorlaufzeit<br />
brauche ich aber schon“, betont er<br />
an dieser Stelle in Richtung Spontanentschlossene.<br />
Dann aber, jahrelanger<br />
Erfahrung sei Dank, gehe<br />
es gleichermaßen flott wie präzise<br />
zu Werke. „Manche wünschen sich<br />
von vorne herein nur das Wachsen<br />
des Belags und Schleifen der<br />
Kanten.“ Wieder andere <strong>den</strong> „Full-<br />
Service“, der wie folgt abläuft:<br />
Zunächst nimmt der Experte je<strong>den</strong><br />
Ski in Augenschein. Mit einer mit<br />
Polyethylen befüllten Heißklebepistole<br />
kann er tiefe Kratzer, Riefen<br />
und Löcher im Belag ausbessern.<br />
Anschließend gilt es die Reparaturstellen<br />
aushärten zu lassen.<br />
„Meist am drauffolgen<strong>den</strong> Tag feile<br />
ich dann Überstehendes von Hand<br />
ab, bevor es dann an die Maschine<br />
geht, an der wir drei verschie<strong>den</strong>e<br />
Arbeitsschritte durchführen<br />
können.“ Zunächst wird der Belag<br />
des kompletten Skis mittels Vorund<br />
Nachschliff plangeschliffen.<br />
Danach wer<strong>den</strong> die Kanten<br />
geschliffen. Erst planseitig:<br />
„Für Hobbyskifahrer in der<br />
Regel auf 89 Grad, <strong>für</strong><br />
Rennfahrer auf 88 oder<br />
87 Grad.“ Dann seitlich,<br />
das sogenannte Abhängen<br />
der Kante, auf zwei<br />
Grad. Nun bekommt der<br />
26 | altlandkreis
Vor dem Service wird der jeweilige Ski in Augenschein genommen.<br />
Belag des Skis auf der gegenüberliegen<strong>den</strong><br />
Seite der guten<br />
alten Reichmann einen Strukturschliff<br />
mit einem speziellen Stein<br />
verpasst. „Der allein kostet 600<br />
Euro“, betont Wolfgang Lory, der<br />
<strong>den</strong> frischstrukturierten Ski nun an<br />
einer separaten Maschine wachst,<br />
das Wachs in <strong>den</strong> Skibelag <strong>für</strong><br />
rund einen halben Tag einziehen<br />
lässt, um es abschließend mit einer<br />
Klinge von Hand abzuziehen –<br />
und mittels Handbohrmaschine<br />
und speziellem Aufsatz auszubürsteln.<br />
Und? „Jetzt müssen wir<br />
<strong>den</strong> Ski nur noch reinigen, dann<br />
ist er fertig.“ Gutgemeinter Tipp<br />
an dieser Stelle: Die Skier immer<br />
mittels Skifix (Band) fixieren. „Im<br />
Idealfall mit Abstandhalter, damit<br />
Luft dazwischen kommt und Rostbildung<br />
an <strong>den</strong> Kanten verhindert<br />
wird.“<br />
Adrenalin, Frischluft,<br />
Kulisse<br />
Weil das Band der Schleifmaschine<br />
auf 15 Zentimetern Breite beschränkt<br />
ist, präpariert Wolfgang<br />
Lory ausschließlich Skier. „Snowboards<br />
sind zu breit.“ Und auch<br />
manche Powderlatte sei inzwischen<br />
zu breit <strong>für</strong> seinen Service<br />
bei ihm. „In Summe aber kann ich<br />
fast alle Skier herrichten, die der<br />
Markt zu bieten hat.“ Insbesondere<br />
Tourenskier wer<strong>den</strong> immer häufiger<br />
zu ihm gebracht. „Die sind<br />
aufgrund ihrer Leichtbauweise<br />
nicht nur empfindlicher <strong>für</strong> Schä<strong>den</strong>,<br />
sondern kommen auch häufiger<br />
Mit Fels, Gestein und Dreck<br />
in Berührung.“ Für Wolfgang Lory<br />
jedoch kein Problem. Ganz im Gegenteil<br />
sogar. „Je schlimmer ein<br />
Ski aussieht, desto mehr packt<br />
mich der Ehrgeiz, ihn wieder wie<br />
neu aussehen zu lassen.“ <strong>Das</strong>s er<br />
seine Arbeit versteht, unterstreicht<br />
sein Kun<strong>den</strong>stamm, der sich einzig<br />
und allein über Mundpropaganda<br />
sowie Google-Adress-Eintrag stark<br />
ausweitet hat seit 2009. Bis aus<br />
Starnberg im Nord-Osten und Bidingen<br />
im Nord-Westen kommen<br />
Skibegeisterte inzwischen zu ihm.<br />
Aber auch aus näherer Umgebung<br />
wie Rottenbuch, Wildsteig und natürlich<br />
Burggen an sich. Kinderski,<br />
Kinder- und Jugendrennski, Tourenski,<br />
Rennski <strong>für</strong> Erwachsene,<br />
Carver aus <strong>den</strong> Kategorien Slalom,<br />
Riesenslalom, All Mountain,<br />
bis hin zu 14 Zentimeter breiten<br />
Freerideski und natürlich auch<br />
Langlaufskier, Classic wie Skating –<br />
Wolfgang Lory präpariert sie alle.<br />
Und das zu verdammt günstigen<br />
Preisen. „Am Ende des Tages ist es<br />
halt mehr Hobby und Lei<strong>den</strong>schaft<br />
als Geschäft.“ Außerdem könne er<br />
die tiefen Preise auch nur deshalb<br />
anbieten, weil er mit alten Maschinen<br />
und noch sehr viel von Hand<br />
arbeitet. Beides jedoch superpräzise,<br />
was Wolfis Skiservice so<br />
etwas zu einem Geheimtipp unter<br />
all jenen macht, die diesen Sport<br />
genauso lei<strong>den</strong>schaftlich gerne<br />
betreiben wie der Techniker selbst.<br />
„Früher war es bei mir der Kick,<br />
schnell, aber technisch sauber und<br />
stilsicher zu fahren. Dann war es<br />
der Reiz, seine Technik auf Carvingski<br />
umzustellen – von schmaler<br />
auf hüftbreiter Beinstellung,<br />
was es nun zu perfektionieren und<br />
zu genießen gilt. Und natürlich die<br />
Bewegung an der frischen Luft,<br />
umgeben von spektakulärer Bergkulisse.“<br />
All das sind gute Gründe,<br />
warum sich das Skifahren viele<br />
Menschen auch in Zeiten des offensichtlichen<br />
Klimawandels nicht<br />
nehmen lassen. Schon gar nicht<br />
bei toppräpariertem Material. js<br />
Alt, aber bewährt: Die Schleifmaschine von Wolfgang Lory.<br />
november / dezember 2024 | 27<br />
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Mitglied im
Goalship – eine Social-App aus Schongau<br />
Ziele gemeinsam erreichen<br />
Schongau | Die Idee zu „Goalship“<br />
ist bei Fabian Pfettrisch bereits im<br />
Jahr 2016 gereift, als er nach 20<br />
Jahren Rauchen beschloss, dieses<br />
Laster aufzugeben. Der Schongauer<br />
verkündete sein Vorhaben im<br />
Freundeskreis und traf auf breite<br />
Unterstützung, die darin gipfelte,<br />
dass man ihm als Belohnung einen<br />
Flug nach Las Vegas spendieren<br />
würde. Er besiegte die Sucht nach<br />
<strong>den</strong> Glimmstängeln, die Reise ins<br />
Glückspielparadies in Nevada,<br />
USA, steht allerdings noch aus –<br />
soll aber nach eigener Aussage<br />
in naher Zukunft stattfin<strong>den</strong>. Zwischenzeitlich<br />
vergingen acht Jahre,<br />
in <strong>den</strong>en der studierte Wirtschaftsingenieur<br />
nicht nur <strong>für</strong> die Firma<br />
Hirschvogel im Management tätig<br />
war, sondern auch als Startup-Unterstützer<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Hirschvogel-Ableger<br />
Ceravis wichtige Erfahrungen<br />
sammelte, bis diese Abteilung<br />
schließlich aufgelöst wurde. Gemeinsam<br />
mit Software-Entwickler<br />
Tobias Elbert und Manager Fabian<br />
Baumann rief er 2020 die<br />
Firma Lechvalley UG ins Leben<br />
und stürzte sich in das spannende<br />
Abenteuer der Selbständigkeit.<br />
Fabian Pfettrisch beschreibt die<br />
Zielsetzung so: „Lechvalley ist eine<br />
unabhängige, regionale Plattform,<br />
die Ideengeber und Experten zusammenbringt,<br />
um gemeinsam<br />
neue Start-ups zu entwickeln. <strong>Das</strong><br />
Unternehmen unterstützt innovative<br />
Ideen in allen Phasen der<br />
Umsetzung – von der Konzeption<br />
bis hin zur Gründung eines eigenständigen<br />
Unternehmens.“ Durch<br />
das gemeinsame Know-how und<br />
das große Netzwerk sei man dabei<br />
sehr gut aufgestellt.<br />
Erste Erfolge und Aufmerksamkeit<br />
konnte das junge Unternehmen<br />
durch <strong>den</strong> Service „Lieferhex“ erzielen,<br />
mit dem es während der<br />
Corona-Zeit verschie<strong>den</strong>e Gastro-<br />
Betriebe vernetzte und deren<br />
Speisen in die Haushalte brachte.<br />
Doch mit Ende der Pandemie<br />
musste auch Lieferhex seine<br />
Dienstleistung anpassen, <strong>den</strong>n<br />
die Nachfrage nach Dönern und<br />
Pizzen auf Rädern sank drastisch.<br />
Heute fährt Lieferhex Obst und Gemüse<br />
zu Schulen. „Zu dieser Zeit<br />
habe ich mich wieder an meine<br />
Erfahrung als wer<strong>den</strong>der Nichtraucher<br />
erinnert, mich hingesetzt<br />
und endlich ein konkretes Konzept<br />
<strong>für</strong> Goalship entworfen“, erzählt<br />
Fabian Pfettrisch.<br />
Mehr Motivation<br />
und Spaß<br />
der die Ideen als Apps <strong>für</strong> Apple<br />
iOS und Google Android umsetzen<br />
konnte. Die gesamte Entwicklung<br />
wurde ohne einen Investor durch<br />
Eigenmittel finanziert und dauerte<br />
rund eineinhalb Jahre. Seit<br />
Sommer 2024 ist die Testphase<br />
beendet und die App steht allen<br />
Smartphone- und Tablet-Nutzern<br />
offen. Fabian Pfettrisch erklärt:<br />
„Goalship soll <strong>den</strong> Benutzern helfen,<br />
ihre Ziele zu erreichen und<br />
wir orientieren uns dabei an der<br />
sogenannten SMART-Methode.“<br />
Mit deren Hilfe können die User<br />
gesetzte Ziele leichter erreichen,<br />
<strong>den</strong>n SMART steht nicht nur <strong>für</strong><br />
das englische „clever“ (schlau),<br />
sondern auch <strong>für</strong> das Akronym<br />
Spezifisch, Messbar, Attraktiv,<br />
Realistisch und Terminiert. Doch<br />
der wissenschaftliche Überbau<br />
steht in der Praxis vor allen Dingen<br />
<strong>für</strong> „Spaß“, „Kommunikation“<br />
und „Gemeinschaft“. Nach dem<br />
Download und einer einfachen<br />
Anmeldung kann der Benutzer ein<br />
persönliches Ziel definieren und<br />
mit seinen Freun<strong>den</strong> teilen, sofern<br />
diese ebenfalls in der Goalship<br />
App aktiv sind. Alternativ kann<br />
auch ein öffentliches Ziel formuliert<br />
wer<strong>den</strong>, das von allen Usern<br />
gesehen wer<strong>den</strong> kann. Durch <strong>den</strong><br />
integrierten Chat wird nicht nur<br />
der Fortschritt des jeweiligen Ziels<br />
dokumentiert, sondern auch von<br />
anderen Benutzern begleitet und<br />
Letztlich entwarf er die App<br />
Goalship als ein soziales<br />
Netzwerk, auf dem Nutzer<br />
ihre persönlichen, beruflichen,<br />
kulturellen, sportlichen<br />
oder gesellschaftlichen Ziele<br />
mit anderen teilen können.<br />
Dabei sollten sie selbst festlegen,<br />
wer aus ihren Kontakten –<br />
seien es Freunde, Bekannte,<br />
Familienmitglieder, Vereins-<br />
oder Arbeitskollegen – diese e<br />
Ziele sehen darf. Alternativ<br />
sollte die Möglichkeit bestehen,<br />
die Ziele öffentlich <strong>für</strong> alle in der<br />
Goalship-Community sichtbar zu<br />
machen oder die Plattform als<br />
persönlichen Reminder und Motivator<br />
zu nutzen.<br />
Was auf dem Papier durchaus neu<br />
und spannend aussah, musste<br />
ste<br />
nun in die Tat umgesetzt wer<strong>den</strong>.<br />
Mit dem Dienstleister AlphaX Innovation<br />
Services fan<strong>den</strong> die drei<br />
Diese Screenshots aus der Goalship-App zeigen zwei konkrete Beispiele<br />
zum gemeinsamen Erreichen von Lechvalley-Gründer einen Partner,<br />
Zielen.<br />
28 | altlandkreis
Fabian Pfettrisch verfolgt große<br />
Ziele mit der Goalship-App.<br />
kommentiert. Im besten Fall entsteht<br />
dadurch ein Wir-Gefühl und<br />
steigende Motivation, das gesetzte<br />
Ziel zu erreichen. Diese Faktoren<br />
wer<strong>den</strong> noch dadurch verstärkt,<br />
dass andere Benutzer Belohnungen<br />
(rewards) <strong>für</strong> das Erreichen<br />
eines Ziels festlegen können. Dabei<br />
sind der Fantasie und Großzügigkeit<br />
(theoretisch) keine Grenzen<br />
gesetzt.<br />
<strong>Das</strong> Ziel: 10 000 User<br />
in zwei Jahren<br />
„Wir stellen oft fest, dass die Menschen<br />
ihre Ziele und guten Vorsätze<br />
vergessen“, sagt Fabian Pfettrisch.<br />
„Wenn man sie aufschreibt<br />
und formuliert, entsteht ein neues<br />
Mindset. Die Ziele wer<strong>den</strong> dadurch<br />
häufiger, schneller und mit<br />
mehr Spaß erreicht. Außerdem<br />
weiß jeder im Freundeskreis, was<br />
<strong>den</strong> anderen gerade beschäftigt<br />
und was ihm wichtig ist.“ Ein<br />
zentraler Baustein bei Goalship<br />
ist außerdem, dass ein Ziel von<br />
mehreren Benutzern gesehen<br />
en<br />
wer<strong>den</strong>, sodass gemeinsam ran gearbeitet wer<strong>den</strong> kann –<br />
eine Vereinsmannschaft kann so<br />
beispielsweise einen gewissen en<br />
da-<br />
Punktestand als Marschroute<br />
ausgeben und die einzelnen<br />
en<br />
Teammitglieder ihr Ziel dann via<br />
Goalship verfolgen und kommentieren.<br />
Auch der Einsatz von Goalship<br />
in Firmen kann dazu führen,<br />
das gewisse Vorgaben mit mehr<br />
Freude und Motivation umgesetzt<br />
wer<strong>den</strong>. „Und wenn jemand beispielsweise<br />
das öffentliche Ziel<br />
setzt, einen Park von Unrat zu<br />
reinigen, können alle Anwohner<br />
spontan dabei mitmachen und es<br />
entsteht eine ganz neue Gemeinschaft“,<br />
weist Pfettrisch auf die<br />
vielfältigen Möglichkeiten hin.<br />
Ein paar Monate nach dem Start<br />
hatte Goalship Anfang Oktober<br />
ohne Werbung hundert User und<br />
Lechvalley ist mit der Entwicklung<br />
zufrie<strong>den</strong>. Die große Herausforderung<br />
wird darin liegen, genug<br />
User auf die Plattform zu bringen,<br />
um die Relevanz und Attraktivität<br />
zu steigern. Die Konkurrenz im<br />
Social-Media-Markt ist gewaltig<br />
und seit Jahren etabliert. Doch<br />
Fabian Pfettrisch hat einen Plan:<br />
„Wir wer<strong>den</strong> nun gezielt unsere<br />
Aktivitäten auf allen Kanälen<br />
verstärken, um viele Benutzer<br />
zu generieren. Wir starten lokal<br />
im <strong>Pfaffenwinkel</strong> und wollen uns<br />
stetig vergrößern. Wenn wir in<br />
zwei Jahren 10 000 User haben,<br />
betrachten wir das Projekt als Erfolg.“<br />
Noch ist Goalship (https://<br />
goalship.app/) kostenlos und wird<br />
<strong>für</strong> User ab 14 Jahren empfohlen.<br />
Lechvalley und seine Gründer verdienen<br />
momentan noch keinen<br />
Cent daran, haben aber laut eigener<br />
Aussage genug Eigenmittel,<br />
um die Ausbreitung der App über<br />
die nächsten Monate zu forcieren.<br />
Auch das ist ein Ziel, dass bei<br />
Goalship verfolgt wer<strong>den</strong> kann. edl<br />
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november / dezember 2024 | 29
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Haus in Hohenfurch hat es einen<br />
ganz besonderen Raum gegeben.<br />
Einen, in dem wahre Schätze lagerten.<br />
Magnetbandkassetten<br />
aus <strong>den</strong> fünfziger und sechziger<br />
Jahren, daneben noch ältere Kassetten<br />
mit einem Stahldraht als<br />
Datenträger. Eine stammt von einem<br />
Bomber der US-Armee aus<br />
dem Zweiten Weltkrieg. Groß wie<br />
ein Bücherstapel ist eine frühe<br />
Computerfestplatte, ihr Speicherplatz<br />
über zehntausendmal kleiner<br />
wie eine fingernagelgroße<br />
Speicherkarte von heute. Vogels<br />
älteste Artefakte haben mehr als<br />
120 Jahre auf dem Buckel: Zum<br />
Beispiel ein Tonzylinder von 1899<br />
sowie ähnlich alte metallische<br />
Lochscheiben. „Sie kamen einst<br />
in Musikautomaten zum Einsatz“,<br />
erklärt der Sammler. Längst nicht<br />
mehr zeitgemäß und entsprechend<br />
exotisch muten auch die<br />
kunstvoll gefärbten Lochkarten an,<br />
mit <strong>den</strong>en einst Industriewaschmaschinen<br />
gefüttert wur<strong>den</strong>.<br />
Einer von Vogels größten Datenträgern<br />
ist eine rund 45 Zentimeter<br />
breite, glänzende Scheibe von<br />
1967. „Mit der späteren CD hat<br />
die noch nichts zu tun. Sie wurde<br />
nicht optisch sondern magnetisch<br />
abgetastet.“ Gekauft hat Thomas<br />
Vogel diese frühe Disk im Internet<br />
<strong>für</strong> nur 50 Dollar. Später erfuhr er,<br />
dass die Scheibe immens mehr<br />
wert ist. Alte Abspielgeräte da<strong>für</strong><br />
wer<strong>den</strong> sogar <strong>für</strong> mehrere Zehntausend<br />
Dollar gehandelt. Besonders<br />
stolz ist der Hohenfurcher auf<br />
die Tonträgersammlungen seiner<br />
Lieblingsbands. <strong>Das</strong> Album „Abraxas“<br />
der Rockband Santana hat er<br />
14-mal: auf Langspiel- und Single-<br />
Sammler Thomas Vogel aus Hohenfurch in seinem Reich.<br />
Schallplatte, auf Kompaktkassette,<br />
vierspurige und achtspurige Kassette,<br />
im High-Quality- sowie im<br />
Quadrofonie-Format. Schließlich<br />
auch auf dem Minidisc-Format der<br />
Neunziger, und auf <strong>für</strong> Laien exotisch<br />
anmuten<strong>den</strong> Formaten wie<br />
SA-CD und DTS. <strong>Das</strong> weltberühmte<br />
Album „The Wall“ von Pink Floyd<br />
steht sogar rund zwanzigmal im<br />
Regal: die britischen Rocker sind<br />
bei Thomas Vogel unter anderem<br />
im Format der fast vergessenen<br />
Minicassette, entwickelt 1967 von<br />
Philips und kleiner wie eine Visitenkarte,<br />
sowie auf dem nur<br />
kurz auf dem Markt befindlichen<br />
CD-Video-Format aus <strong>den</strong> späten<br />
Achtzigern verewigt.<br />
Schrankgroße<br />
Videorekorder<br />
Wer nun <strong>den</strong>kt, Thomas Vogel<br />
sammle bereits seit Jahrzehnten,<br />
täuscht sich. Seine jüngste Sammlung<br />
mit über 700 verschie<strong>den</strong>en<br />
Formaten, aufgereiht in Regalen<br />
und gestapelt in Kisten, wuchs<br />
seit gerade einmal sechs Jahren.<br />
„Freilich hatte ich schon als Kind<br />
und Jugendlicher viele Platten,<br />
Kassetten und erste CDs“, erinnert<br />
sich der heute 56-jährige. „Aber<br />
aufgehoben habe ich da leider<br />
nichts von.“ Geboren in Nordrhein-Westfalen,<br />
kam Thomas Vogel<br />
als Zwölfjähriger ins Ostallgäu.<br />
Seit rund einem Jahr wohnt er mit<br />
seiner Frau Vera in Hohenfurch.<br />
Technisch affin lernte er erst Kfz-<br />
Mechaniker, dann Zerspanungstechniker.<br />
Inzwischen arbeitet er<br />
30 | altlandkreis
als Elektronikassistent. Doch das<br />
Sammeln von Datenträgern kam<br />
durch seine Musiklei<strong>den</strong>schaft:<br />
„2018 suchte ich ein besonderes<br />
Kassettenformat des Albums ‚Listen<br />
up‘ von Sänger Quincy Jones.<br />
Ich suchte im Internet und stieß<br />
auf das ‚Museum of Obsolete Media‘,<br />
ein virtuelles Museum eines<br />
Engländers zu ‚nicht mehr üblichen<br />
Medien‘“. Der Macher, Jason<br />
Curtis, konnte Thomas Vogel bei<br />
dem gesuchten Format zwar nicht<br />
helfen, aber das war egal. „Ich<br />
war sofort fasziniert von seiner<br />
Sammlung. Bis dahin hätte ich nie<br />
geglaubt, dass es so viele verschie<strong>den</strong>e<br />
Formate von Kassetten, Bändern<br />
und Disks gab und gibt.“ Die<br />
Sammellei<strong>den</strong>schaft von Thomas<br />
Vogel war somit geboren: In Internet-Auktionen<br />
und Kleinanzeigen,<br />
bis nach Indien und in die USA,<br />
sowie auf zahlreichen Flohmärkten<br />
im weiten Umkreis erwarb<br />
er alles, was er zum Thema sah.<br />
Mit Jason Curtis ist er bis heute<br />
in Kontakt: „Wenn er Datenträger<br />
doppelt oder dreifach bekommen<br />
hat, schickt er mir welche, und ich<br />
ihm umgekehrt auch.“<br />
Kannte der Ottonormalverbraucher<br />
noch LP und Single-Schallplatte,<br />
so weiß Thomas Vogel,<br />
dass es viele weitere Größen und<br />
Arten von Schallplatten gab und<br />
gibt. <strong>Das</strong> gleiche gilt <strong>für</strong> Magnetbandkassetten<br />
und <strong>für</strong> optische<br />
Scheiben. Und da sind dann noch<br />
die verschie<strong>den</strong>en Märkte: Tonträger,<br />
Computer, Videos und Filme.<br />
Seine ältesten t Datenträger t sind Tonzylinder aus der Zeit um 1900.<br />
Letzteres begann vor gut 60 Jahren<br />
mit fast schrankgroßen Videorekordern,<br />
ehe sich 1976 die VHS-<br />
Kassette durchgesetzt hat. Nach<br />
Betamax, Camcordern und Video-8<br />
kam Anfang der Neunziger<br />
die Video-CD, bald darauf die DVD<br />
und schließlich die Blu-ray.<br />
Heute: Software<br />
statt Hardware<br />
Heute hat sich die Vielfalt von Datenträgerformaten<br />
von der Hardware<br />
in die Software gewandelt.<br />
Nichts dreht sich mehr im Handy<br />
oder Fernseher – Daten wer<strong>den</strong><br />
von Speicherkarten und über das<br />
Internet bereitgestellt. Was früher<br />
Kassette, CD, Diskette oder DVD<br />
war, sind heute MP3, WMA, Netflix<br />
oder Spotify. Thomas Vogel nutzt<br />
selbst die Onlineformate von heute,<br />
wenn er Musik hört oder einen<br />
Film anschaut. „Es ist natürlich<br />
viel bequemer wie früher,<br />
als man DVDs kaufen<br />
und einlegen musste oder<br />
Kassetten vor- und zurückspulen.“<br />
Doch es gehe<br />
damit auch was verloren,<br />
findet Thomas Vogel, der<br />
im Sommer 2024 ohnehin<br />
einen „Cut“ gemacht<br />
hat: Von seinen rund 800<br />
(!) gesammelten Objekten<br />
hat er stolze 500 an<br />
verschie<strong>den</strong>e Sammler aus halb<br />
Deutschland verkauft. Allen voran<br />
die vielen Datenträger wie Kassetten,<br />
Disks, Fotofilme. „Bisschen<br />
schwergefallen ist es mir schon“,<br />
sagt der Hohenfurcher. „Aber ich<br />
habe in so viele Richtungen gesammelt,<br />
weshalb es einfach zu<br />
viel wurde – vieles Neue wäre aus<br />
Platzmangel nur noch in Kisten<br />
gelandet.“ Behalten hat Thomas<br />
Vogel seine vielteiligen Rockalben<br />
und Platten, auf die er sich auch<br />
weiterhin konzentrieren und weitere<br />
Alben seiner Lieblingsbands<br />
sowie noch mehr exotische Schallplatten<br />
sammeln möchte. Darüber<br />
hinaus will er ein anderes lei<strong>den</strong>schaftliches<br />
Hobby intensivieren:<br />
Den Bau von Lautsprechern und<br />
von HiFi-Technik. Unabhängig<br />
davon: Zu verdanken hat Thomas<br />
Vogel seine Sammellei<strong>den</strong>schaft<br />
<strong>für</strong> Datenträger Jason Curtis, mit<br />
dem er nach wie vor in Kontakt<br />
ist. „Und <strong>den</strong> ich unbedingt mal in<br />
England besuchen möchte. Er hat<br />
nämlich einen Freund, der wiederum<br />
als Studiotechniker arbeitet<br />
und ebenfalls Medienformate und<br />
Abspielgeräte sammelt. Und er<br />
kennt <strong>den</strong> Pink Floyd-Gitarristen<br />
David Gilmour seit langem persönlich.“<br />
Mit ein wenig Glück kann<br />
Thomas Vogel also sein Musikidol<br />
sogar persönlich treffen. Der Sammellei<strong>den</strong>schaft<br />
sei Dank. cr<br />
<strong>Das</strong> Pink-Floyd-Album „The Wall“ auf rund 20 Formaten.<br />
november / dezember 2024 | 31
ALLERLEI LITERARISCHES<br />
Der neue<br />
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Franz und Theresa – ein Kinderbuch<br />
Penzberg | Mit „Franz und Theresa – Ghupft<br />
wia Gsprunga“ hat die in Penzberg lebende e<br />
Autorin Justina Bauer ein äußerst lesenswertes<br />
Kinderbuch auf <strong>den</strong> Büchermarkt gebracht.<br />
Es spielt im fiktiven Ort Anting, einem<br />
kleinen, beschaulichen Dorf in Oberbayern,<br />
ganz nah an <strong>den</strong> Bergen. Der kleine Franz<br />
wohnt dort mit seiner Familie auf einem<br />
Bauernhof und spricht richtig bairisch, die<br />
kleine Theresa mit ihren bei<strong>den</strong> Mamas<br />
gleich nebenan – und spricht hochdeutsch.<br />
Trotzdem verstehen sich die bei<strong>den</strong> prächtig. Und langweilen sich<br />
nie: Mal fin<strong>den</strong> sie auf dem Rübenacker einen riesigen Dinosaurierknochen,<br />
mal verfolgen sie einen verlorengegangenen Nasenpopel,<br />
mal helfen sie Theresas dementer Oma, retten Franz , Vater, als der<br />
versehentlich in einem Zaun stecken bleibt und schlichten sogar einen<br />
verzwickten Streit zwischen <strong>den</strong> größten Streithanseln im ganzen<br />
Dorf. Außerdem revolutionieren sie <strong>den</strong> Antinger Trachtenverein!<br />
Erhältlich ist das 112 Seiten starke, im Knesebeck-Verlag erschienene<br />
Buch in allen regionalen Buchhandlungen sowie online.<br />
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November eine Postkarte mit dem Stichwort „Kinderbuch“<br />
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eine Mail an info@altlandkreis.de.<br />
Moorlichter – der neue Krimi von Nicola Förg<br />
Prem | Die im Premer Ortsteil Gründl lebende Spiegel-Bestseller-<br />
Autorin Nicola Förg hat inzwischen 26 Kriminalromane verfasst. Ihr<br />
jüngstes Werk heißt „Moorlichter“. Es handelt von einer Gruppe von<br />
Kitzretterinnen, die via Drohne einen blutüberströmten Toten entdecken<br />
– erstochen mit einem Saufänger. Schnell wird klar: Der Tote<br />
ist „da Mair“ – Altbauer, Choleriker und Querulant, der jede Menge<br />
Feinde hatte. Als Gerhard Weinzirl und Evi Straßgütl im Zuge der<br />
Ermittlungen ein altes Tagebuch fin<strong>den</strong>, treten die bei<strong>den</strong> eine La-<br />
wine los, die selbst <strong>den</strong> sonst so stoischen Weinzierl aus der Fassung<br />
bringt. Erhältlich ist das 256 Seiten starke, im<br />
emons-Verlag erschienene Werk <strong>für</strong> 16 Euro in<br />
allen regionalen Buchhandlungen sowie online.<br />
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>>> Zu gewinnen gibt es zwei Exemplare des<br />
neuen Förg-Krimis. Schicken Sie uns bis Mitte<br />
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„Nicola Förg“ an „altlandkreis“, Birkland<br />
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Mail an info@altlandkreis.de.<br />
32 | altlandkreis<br />
Unter allen Einsendungen entscheidet das Los, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Tod am Staffelsee – ein Krimi mit Humor<br />
Dießen | Inga Persson ist Inhaberin der<br />
Schatzbergalm in Dießen, betreibt dort aktiv<br />
die dazugehörige Pension und schreibt<br />
immer wieder lesenswerte Bücher mit hohem<br />
Unterhaltungswert. Ihr jüngstes Werk:<br />
„Tod am Staffelsee“, ein Krimi mit Humor<br />
und Herz. Er handelt von Anna, die schon<br />
immer von einer romantischen Hochzeit<br />
im tief verschneiten Murnau geträumt hat.<br />
Doch bevor sie Hotelerbe Christian das<br />
Ja-Wort geben kann, wird der Trauzeuge<br />
tot im Pool gefun<strong>den</strong>. Erhältlich ist<br />
dieses 256 Seiten starke, im emons-Verlag erschienene Buch <strong>für</strong><br />
14 Euro in allen regionalen Buchhandlungen sowie online. js<br />
>>> Wir verlosen zwei Exemplare. Schicken Sie uns bis Mitte November<br />
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Krimi“ an „altlandkreis“, Birkland 40, in 86971 Peiting.<br />
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Landesvaterunser – ein karikaturistisches Werk<br />
über Dr. Markus Söder<br />
Weilheim | Die komisch überzeichnete Darstellung<br />
von Menschen und gesellschaftlichen<br />
Zustän<strong>den</strong>: <strong>Das</strong> ist die Definition von<br />
Karikaturen. Einer, der das Handwerk eines<br />
Karikaturisten versteht wie kaum ein zweiter:<br />
Reiner Behrends aus Weilheim, der unter<br />
anderem <strong>für</strong> die hiesige Tageszeitung in<br />
aller Regelmäßigkeit Lokalprominenz und<br />
gesellschaftskritische Themen mit scharfen<br />
Zeichnungen in Frage stellt – oder auf die<br />
Schippe nimmt. Eines seiner jüngsten Werke: Ein eigener Bildband<br />
d<br />
von überregionalem Format. Es heißt „Landesvaterunser – hier regiert<br />
Sie Dr. Markus Söder!“ und handelt vom bayerischen Ministerpräsi<strong>den</strong>ten<br />
Markus Söder. Und einem Cover, das bereits zum<br />
Schmunzeln, Nach<strong>den</strong>ken und Schimpfen anregt – es zeigt nämlich<br />
neben Söder unter anderem auch Alexander Dobrindt und Franz-<br />
Josef Strauß. Erhältlich ist dieses 100 Seiten starke, im Eigenverlag<br />
erschienene karikaturistische Werk künftig über Amazon, in ausgewählten<br />
Weilheimer Buchhandlungen sowie bei Reiner Behrends<br />
direkt unter mailreinerbehrends@gmail.com.<br />
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IMPRESSUM<br />
der „altlandkreis“ ist ein Medium von<br />
„altlandkreis“<br />
Birkland 40 in 86971 Peiting<br />
Telefon: 08869 / 91 22-16<br />
Fax: 08869 / 91 22-17<br />
Mail: info@altlandkreis.de<br />
Stand bei Drucklegung im Oktober 2024.<br />
Änderungen und Fehler vorbehalten.<br />
Auflage: 28000 Exemplare<br />
Geplanter Erscheinungstermin der nächsten<br />
Ausgabe Januar / Februar 2025:<br />
Freitag, 20. Dezember 2024 (Anzeigenschluss:<br />
2. Dezember 2024) – Für eingesandte Manuskripte<br />
wird keine Haftung und keine Erscheinungsgewähr<br />
übernommen.<br />
www.altlandkreis.de<br />
Herausgeber: Peter Ostenrieder<br />
Redaktion: Johannes Schelle,<br />
Peter Ostenrieder (V.i.S.d.P.)<br />
Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe: Ernst-Dietrich Limper, Christian Rauch<br />
Satz, Layout & Anzeigengestaltung:<br />
Peter Ostenrieder, Kurt Zarbock, Irmgard Gruber, Alexander Berndt, Heidi Berndt<br />
Druck: Gebr. Geiselberger GmbH, Martin-Moser-Str. 23, 84503 Altötting<br />
Verteilservice: KBV Vertriebs GmbH, Am Wei<strong>den</strong>bach 8, 82362 Weilheim<br />
Erscheinungsweise: zweimonatig, kostenlose Verteilung an alle Haushalte im <strong>Altlandkreis</strong> Schongau<br />
und einzelnen angrenzen<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />
Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie Erscheinungstermine und weitere technische<br />
Angaben fin<strong>den</strong> Sie auf unserer Webseite<br />
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Fotos: Felix Baab, Johannes Schelle, Peter Ostenrieder, Johanniter/Marion Martin, Karin Schilling,<br />
Sebastian Jahn, Agence Zoom, Deutscher Skiverband, Andrea Filser, Bundespolizei, René<br />
Säuberlich, Markus Heidler, Hans-Helmut Herold, EA Schongau, Schönegger Käse-Alm, Adobe<br />
Stock, Karin Haselsteiner, Zentralverband Deutscher Rasse-Kaninchenzüchter, Ernst-Dietrich<br />
Limper, Screenshots Goalship, Christian Rauch, emons, Reiner Behrends, Anja Dollinger/<br />
Dürr OHG, Maximilian Maar, KeyVisual, Tourist Information Lechbruck, Gemeinde Bernbeuren,<br />
Tourist Information Steinga<strong>den</strong>, Tourist Information Bad Bayersoien, Gemeinde Wildsteig,<br />
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alle Ausgaben online unter<br />
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info@kanzlei-weilheim.de www.kanzlei-weilheim.de<br />
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Die Ausbildungs-Kurse der Akademie Ai<strong>den</strong>ried<br />
Weniger Angst<br />
vor dem Tod<br />
Jessica Ehrlicher<br />
Riegsee | Die Sorge vor leidvollem<br />
Sterben, der Gedanke, wertvolle<br />
Lebensgüter wie Beziehungen und<br />
Ideale zu verlieren, die Furcht vor<br />
dem endgültigen Ende des Lebens:<br />
Die Angst vor dem Tod ist unter<br />
Menschen allgegenwärtig. Aber<br />
auch vielschichtig, komplex, ganz<br />
individuell. Wissenschaftlich belegte<br />
Studien zeigen unter anderem,<br />
dass Frauen oft mehr Angst vor<br />
dem Tod haben als Männer, und<br />
jüngere Menschen mehr als ältere.<br />
In jedem Falle ein weitverbreitetes<br />
Problem dabei aber ist: <strong>Das</strong>s<br />
der Tod mehr <strong>den</strong>n je als Tabu in<br />
der Gesellschaft gilt, noch immer<br />
Menschen bis ins hohe Alter eine<br />
bewusste Auseinandersetzung mit<br />
ihm mei<strong>den</strong>. Sei es formell, was<br />
das Aufsetzen eines Testaments, die<br />
Umsetzung einer Patientenverfügung<br />
oder das Ausfüllen eines Organspendeausweises<br />
betrifft. Aber<br />
auch zwischenmenschlich im Falle<br />
eines bereits eingetretenen Todes,<br />
wo Angehörige oft ein gezieltes<br />
Abschiednehmen scheuen. Besonders<br />
dramatisch: Wenn sogenannte<br />
Helikopter-Eltern ihren Kindern<br />
nicht zumuten möchten, die im<br />
Bett liegende, bereits verstorbenen<br />
Oma nochmals zu sehen. Dabei sei<br />
das in Augen von Expertinnen wie<br />
Gudrun Huber genau die falsche<br />
Herangehensweise: „Wer sich von<br />
seinen Liebsten nicht gezielt und<br />
aktiv verabschiedet, nimmt sich<br />
eine wichtige Ressource <strong>für</strong> Trauerbewältigung.“<br />
Insbesondere Kindern<br />
würde durch dieses bewusste<br />
Fernhalten von klein auf die Chance<br />
genommen, einen bewussten Umgang<br />
mit Sterben, Trauer und Tod<br />
zu lernen. „Der Tod ist nun mal ein<br />
natürlicher Vorgang und die letztlich<br />
einzige Sache im Laufe eines<br />
Lebens, die wirklich auf uns alle<br />
zukommt.“ Gudrun Huber hatte<br />
nie Berührungsängste mit dem<br />
Tod. „Ich bin in Landsberg neben<br />
einem Friedhof aufgewachsen und<br />
in meiner Verwandtschaft hatten<br />
wir ein Bestattungsunternehmen,<br />
weshalb <strong>für</strong> mich der Tod seit jeher<br />
nicht nur fester Bestandteil im Alltag<br />
war – er hat mich schon sehr<br />
früh fasziniert“, bekräftigt die heute<br />
64-Jährige, die sich eines Tages<br />
zum Ziel gesetzt hat: Menschen dabei<br />
zu unterstützen, sich bewusster<br />
mit Tabuthemen wie Sterben, Tod<br />
und Trauer auseinanderzusetzen,<br />
um letztlich selbstbewusster und<br />
angstbefreiter damit umgehen zu<br />
können.<br />
Speisekarte <strong>für</strong> die Seele<br />
Gudrun Huber<br />
Daraus geboren ist letztlich die<br />
„Akademie Ai<strong>den</strong>ried“, die Gudrun<br />
Huber bereits im Jahr 2007 in Inning<br />
am Ammersee noch unter anderem<br />
Namen gegründet hatte, mit<br />
ihr schon bald nach Seefeld umzog,<br />
dann <strong>für</strong> viele Jahre in Ai<strong>den</strong>ried<br />
am Ammersee (bei Pähl) war<br />
und sich kürzlich in Riegsee Nähe<br />
Campingplatz niedergelassen hat.<br />
„Wir bieten Fachausbildungen in<br />
<strong>den</strong> Bereichen Krisenintervention<br />
und Krisenbegleitung, Trauer- und<br />
Sterbebegleitung sowie Trauerbegleitung<br />
<strong>für</strong> Kinder und Jugendliche<br />
sowohl in Gruppen-Präsenz ab<br />
sechs Leuten als auch online <strong>für</strong> bis<br />
zu 20 Personen an.“ Heißt: Über die<br />
Akademie Ai<strong>den</strong>ried wird keine aktive<br />
Trauer- und Sterbebegleitung<br />
<strong>für</strong> direkt Betroffene angeboten,<br />
sondern es wer<strong>den</strong> dort Interessierte<br />
aus Nah und Fern zu Krisen-,<br />
Trauer- und Sterbebegleitern im<br />
Rahmen intensiver Kurse ausgebildet.<br />
„Unsere Ausbildungskurse<br />
bestehen aus mehreren Einheiten<br />
mit jeweils drei bis vier Tagen<br />
am Stück.“ Ein Vorteil dabei sei:<br />
„<strong>Das</strong>s wir mit komplett eigens<br />
erarbeiteten Konzepten schulen,<br />
unabhängig von Verbän<strong>den</strong>,<br />
Behör<strong>den</strong> und Glaubensgemeinschaften“,<br />
so Gudrun Huber, die<br />
ihre Kurs-Konzepte aus einem<br />
bunten Strauß aus wissenschaftlich<br />
fundierten Kenntnissen, aber<br />
auch Spiritualität und sehr viel<br />
Menschlichkeit zusammensetzt.<br />
„<strong>Das</strong> Wichtigste ist mir, dass wir<br />
einen lebendigen Unterricht ge-<br />
34 | altlandkreis
Gabriela Mair<br />
stalten, uns hier keiner einschläft“,<br />
sagt die Inhaberin augenzwinkernd.<br />
Angefangen bei zum Thema<br />
passendem, morgendlichen<br />
Text, Musik von beispielsweise<br />
Udo Jürgens, Kreativ-Arbeiten wie<br />
der Erstellung einer „Speisekarte<br />
<strong>für</strong> die Seele“ bis hin zu Achtsamkeitsübungen<br />
und fundierten<br />
Fachvorträgen. Insofern ist viel<br />
psychologisches Know-how, aber<br />
auch Empathie, Fingerspitzengefühl<br />
und Kreativität gefragt, um<br />
die vermeintlich schweren Themen<br />
wie Sterben, Tod und Trauer leicht,<br />
nahbar und verständlich rüberzubringen.<br />
Für Beruf oder Familie<br />
Unterstützt wird Gudrun Huber<br />
von <strong>den</strong> Dozentinnen Jessica Ehrlicher<br />
(41) aus Peiting und Gabriela<br />
Mair (46) aus Südtirol, die sie<br />
einst selbst ausgebildet hat. Dank<br />
dieser geballten Fachkompetenz<br />
kann die Akademie Ai<strong>den</strong>ried neben<br />
klassischen Fachausbildungen<br />
auch Weiterbildungen, Workshops,<br />
Gesprächsabende, Coachings sowie<br />
individuell angepasste Ausbildungen<br />
<strong>für</strong> beispielsweise Firmen,<br />
soziale Einrichtungen, Krankenhäuser,<br />
Behör<strong>den</strong> und Vereine ebenso<br />
anbieten wie <strong>für</strong> Privatpersonen.<br />
Die Kun<strong>den</strong> der Akademie kommen<br />
letztlich aus ganz Deutschland,<br />
Österreich, Südtirol, der Schweiz,<br />
zum Teil auch darüber hinaus. Erzieher,<br />
Kinderpfleger, Hausfrauen,<br />
Übungsleiter aus Sportvereinen,<br />
Seelsorger, Hospizbegleiter, Heilpraktiker,<br />
Pädagogen, Ärzte – die<br />
beruflichen Hintergründe oder persönlichen<br />
Beweggründe <strong>für</strong> eine<br />
Fachausbildung an der Akademie<br />
Ai<strong>den</strong>ried sind total unterschiedlich.<br />
„Manche machen es, um in<br />
ihrem Beruf besser mit Sterben,<br />
Tod und Trauer zurechtzukommen,<br />
andere einfach nur <strong>für</strong> sich, <strong>für</strong><br />
ihre Familie.“ Günstig erscheinen<br />
die Kurse bei Preisen von 1500 bis<br />
3000 Euro nicht. Da<strong>für</strong> bekommen<br />
die Teilnehmer auch im Bereich<br />
Selbstreflexion, Liebe, geistiger<br />
Gesundheit, Lebensfreude, natürlicher<br />
Realität und „Sinn des Lebens“<br />
wertvolle Aspekte und Ansätze<br />
mit auf ihren weiteren Weg:<br />
„Die meisten Menschen sehnen<br />
sich nach einem sinnerfüllten und<br />
glücklicheren Leben. Es ist unsere<br />
tiefste Überzeugung, dass das nur<br />
möglich ist, wenn wir das Leben<br />
wieder als das wahrnehmen, was<br />
es wirklich ist. Nämlich ein ewiger<br />
Kreislauf von Wer<strong>den</strong> und Vergehen,<br />
von Geburt und Tod“, sind sich<br />
Huber, Ehrlicher und Mair einig.<br />
Hier<strong>für</strong> wesentlich: „<strong>Das</strong>s wir wieder<br />
lernen, offener, unbefangener,<br />
menschlicher und mitfühlender mit<br />
Sterben<strong>den</strong>, Tod, Trauer und Krisen<br />
umzugehen.“ An dieser Stelle<br />
haben die Expertinnen auch einen<br />
wertvollen Tipp an alle Angehörigen<br />
von Menschen, die momentan<br />
von einer Lebenskrise betroffen<br />
sind: „Einfach <strong>für</strong> sie da sein, zuhören<br />
und die Phase der Trauer<br />
aushalten.“ Denn Mitleid, übertriebenes<br />
Bemuttern und gutgemeinte<br />
Sätze wie „das wird schon wieder“<br />
helfen von Sterben, Tod und Trauer<br />
betroffenen Menschen nicht. js<br />
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november / dezember 2024 | 35
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36 | altlandkreis<br />
Weilheim | Die kleinste im Repertoire<br />
von Geigenbauerin Maria<br />
Sandner: 16 Zentimeter lang. „Und<br />
so leicht wie ein Duplo, also gerade<br />
einmal 19 Gramm.“ <strong>Das</strong>s die<br />
aus Lübeck stammende Mutter<br />
zweier erwachsener Töchter ihre<br />
handgemachten Geigen in Miniatur<br />
ausgerechnet mit der längsten<br />
Praline der Welt vergleicht, ist kein<br />
Zufall: Maria Sandner hat schlichtweg<br />
Geschmack. Und eine außergewöhnliche<br />
handwerkliche wie<br />
künstlerische Begabung, die ihr<br />
von klein auf in die Wiege gelegt<br />
wird. Aufgewachsen ist die heute<br />
53-jährige in Lübeck. „Wo die<br />
Werkstatt meines Vaters im Wohnhaus<br />
integriert war.“ Maria Sandners<br />
Vater, vor zwei Jahren im Alter<br />
von 91 Jahren verstorben, ist selbst<br />
Geigenbaumeisterin Maria Sandner mit einer großen Geige in der Hand.<br />
Vor ihr eine Minigeige. Im rechten Bild die Minigeige in Originalgröße.<br />
lei<strong>den</strong>schaftlicher Geigenbauer<br />
und bis zuletzt ein bekannter Mann<br />
bei erstklassigen Berufsmusikern<br />
aus ganz Deutschland, Europa und<br />
der Welt gewesen. „Sobald unsere<br />
Mutter das Haus verlassen hat,<br />
waren wir Kinder in seiner Werkstätte<br />
und haben ihm über die<br />
Schulter geschaut.“ Letztlich sollte<br />
Marias älterer Bruder das Geschäft<br />
übernehmen, „was er aber nicht<br />
wollte“. So erlernte Marias ältere<br />
Schwester das ehrbare Handwerk<br />
des Geigenbaus. „Sie ist in diesem<br />
Beruf derart aufgeblüht, dass ich<br />
es letztlich unbedingt auch machen<br />
wollte.“ Nach Abi und zwei<br />
Semestern bricht Maria Sandner<br />
ihr Biologiestudium ab und zieht<br />
nach Mittenwald. Der ursprüngliche<br />
Ort am Fuße des <strong>westlichen</strong><br />
Karwendels ist bis heute weltweit<br />
bekannt <strong>für</strong> seinen Geigenbau.<br />
Maria Sandner schließt dort die<br />
Lehre an der Geigenbauschule<br />
nach dreieinhalb Lehrjahren erfolgreich<br />
ab und verbringt ihre<br />
ersten fünf Gesellenjahre bei zwei<br />
verschie<strong>den</strong>en Geigenbauern in<br />
München. Dann: die Meisterprüfung.<br />
Und parallel dazu die erste<br />
Schwangerschaft.<br />
Ein Mix aus Stolz<br />
und Wehmut<br />
„Eine harte Zeit, auf die ich rückblickend<br />
echt stolz bin, sie gemeistert<br />
zu haben.“ Spätestens mit der<br />
Geburt ihrer zweiten Tochter steht<br />
jedoch das Mutterdasein und ein<br />
eher klassisches Hausfrauenleben<br />
im Vordergrund – aber auch<br />
das Betreiben des Mittenwalder<br />
Geigenbaumuseums, weshalb<br />
sie ihrer Berufung auch als<br />
schwerbeschäftigte Mama immer<br />
treu bleibt. Zwar hat die Ehe von<br />
damals nicht gehalten. Und ein<br />
Stückchen Wehmut, „dass ich in all<br />
<strong>den</strong> Jahren mir auch einen internationalen<br />
Namen als Geigenbauerin<br />
hätte machen können“, kann<br />
und möchte Maria Sandner nicht<br />
von der Hand weisen. Umso mehr<br />
freut sie sich jedoch auf das, was<br />
sie sich in jüngster Vergangenheit nhe<br />
aufgebaut hat.<br />
Vor gut vier Jahren, während Corona,<br />
meldet die nach wie vor in<br />
Mittenwald lebende Powerfrau<br />
erstmals ein kleines Gewerbe an.<br />
Ihr Schwerpunkt: Neubau, Reparaatur<br />
und Verleih von Geigen, Bratschen<br />
und Celli in unterschied-<br />
edlichsten<br />
Größen und Preisklassen. sen<br />
en.<br />
Zunächst, ähnlich wie damals im<br />
Lübecker Elternhaus, arbeitet sie<br />
ausschließlich zuhause in Wallgau.<br />
Inzwischen aber ist Maria Sandner<br />
fündig gewor<strong>den</strong>, hat an der<br />
Herzog-Christoph-Straße in Weilheims<br />
Innenstadt die schmucken<br />
cken<br />
Werkstatträume von der im Februar<br />
2023 verstorbenen Geigenbaumeisterin<br />
Andrea Laber übernommen.<br />
Beim Betreten des Raumes<br />
im ersten Stock stechen sofort<br />
Dutzende Geigen ins Auge, die<br />
aneinandergereiht an <strong>den</strong> Wän-
<strong>den</strong> hängen. „Neugebaute Geigen<br />
von mir und Erbstücke meines<br />
Vaters.“ Direkt darunter stehen<br />
auch eine gute Hand voll Celli. Die<br />
günstigsten Geigen verkauft sie ab<br />
erschwinglichen 600 Euro. Auch<br />
Leihgeschäfte der von Maria Sandner<br />
bestens eingestellten und regelmäßig<br />
gewarteten Instrumente<br />
sind jederzeit möglich. „Weil es<br />
mir wahnsinnig wichtig ist, dass<br />
sich<br />
das<br />
Geigespielen iele<br />
auch Kin-<br />
der und Jugendliche sowie<br />
deren Eltern leisten<br />
en<br />
können, die nicht so<br />
viel<br />
Geld ha-<br />
ben,<br />
jedoch von<br />
Anfang ng an mit<br />
einem<br />
gutklingen<strong>den</strong><br />
Instru-<br />
ment<br />
spielen en sollten lten<br />
–<br />
gerade die<br />
ersten<br />
Klangeindrücke sind<br />
entschei<strong>den</strong>d<br />
eide<br />
nd und<br />
prägen <strong>für</strong><br />
die<br />
Zukunft.“<br />
Wer letztlich<br />
tlic<br />
Gefallen en an diesem<br />
em<br />
<strong>für</strong> Klassik, sik,<br />
Jazz<br />
und Volksmusik<br />
bedeuten<strong>den</strong> Streichinstrument<br />
mit vier Saiten findet, dranbleiben<br />
möchte und größeres vorhat, „<strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> gibt es preislich wie qualitativ<br />
nach obenhin keine Grenzen“.<br />
Weltweit betrachtet gibt es sogar<br />
Geigen, die mehrere Millionen<br />
Euro wert sind. Doch zurück zu<br />
<strong>den</strong> bereits eingangs beschriebenen,<br />
handgemachten Minigeigen,<br />
die in Sachen Detailgenauigkeit<br />
die wohl einzigartigsten der Welt<br />
sind. Maria Sandner bewahrt<br />
sie auf der linken Seite ihres<br />
Werkstattraumes auf. „<strong>Das</strong> war<br />
wahrscheinlich so etwas wie ein<br />
Zeichen von ganz oben“, sagt sie<br />
über<br />
das Zustandekommen des<br />
Baus von Minigeigen, die wirklich<br />
eins zu eins so hergestellt wer<strong>den</strong><br />
„wie<br />
die großen“. Und auf <strong>den</strong>en<br />
n man sogar richtig musizieren<br />
kann. „Quasi Kunstgegenstände,<br />
die auch funktionieren.“ Und de-<br />
ren erste Schablonen sie von dem<br />
bereits verstorbenen Geigenbauer<br />
Franz Reindl aus Mittenwald bekommen<br />
hat. „Als seine Tochter in<br />
sein<br />
Haus eingezogen war und im<br />
Rahmen dessen ausgeräumt hatte,<br />
hat sie mir diese geschenkt.“<br />
Gastgeschenk <strong>für</strong><br />
First Ladys<br />
Für <strong>den</strong> Bau einer großen Konzertgeige<br />
braucht es bis zu 200<br />
Arbeitsstun<strong>den</strong>. Für die in Minia-<br />
tur rund 100. Maria Sandner kann<br />
und macht beides lei<strong>den</strong>schaftlich<br />
gerne. Wobei es <strong>für</strong> die Minigei-<br />
gen (Instagram: maria_sandner_<br />
geigenbauerin) noch wesentlich<br />
mehr Geduld und Fingerspitzengefühl<br />
braucht. Grob betrachtet<br />
besteht eine Geige, auch Violine<br />
genannt, aus drei Hölzern: Die<br />
Decke mit Schalllöchern, <strong>den</strong><br />
sogenannten F-Löchern, ist<br />
aus Fichtenholz. Alles andere<br />
an hellem Holz aus Bergahorn.<br />
„Und das dritte Holz<br />
ist<br />
meistens aus schwarzem<br />
tropischem Ebenholz, das sehr<br />
hart ist und deshalb <strong>für</strong> Griffbrett<br />
und Wirbel hergenommen wird,<br />
wo sich das Holz nicht so schnell<br />
abnutzen darf.“ Auch wichtig:<br />
<strong>Das</strong>s Fichten- und Ahornholz <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> Geigenbau in einer Höhe von<br />
1000 Metern wachsen sollten und<br />
stets im Winter bei abnehmendem<br />
Mond geschlagen wer<strong>den</strong>. „Um<br />
das Holz dann <strong>für</strong> <strong>den</strong> Geigenbau<br />
verwen<strong>den</strong> zu können, muss<br />
man es allerdings stolze 15 Jahre<br />
gut lagern, damit die Feuchtigkeit<br />
komplett aus dem Holz verschwindet<br />
und es nicht mehr arbeitet.“<br />
Maria Sandner ist bestens bekannt<br />
und vernetzt in der Geigenbauer-<br />
Szene, kennt die Holzhändler, die<br />
die hochwertigen Hölzer <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Instrumentenbau auf Lager haben.<br />
Und dann? „Wer<strong>den</strong> Schablonen<br />
aufgelegt, Grundrisse aufgezeichnet,<br />
es wird gesägt, gehobelt, geschnitzt,<br />
geformt und verleimt.“<br />
<strong>Das</strong> gilt auch <strong>für</strong> die Geigen in Miniatur.<br />
„Damit kannst du natürlich<br />
kein richtiges Konzert spielen.“<br />
Aber eine kleine musikalische<br />
Einlage zur Stimmungsaufheiterung<br />
im Kreise von Freun<strong>den</strong> und<br />
Familie ist immer drin. Sie dienen<br />
obendrein ganz wunderbar als<br />
dekorativer Kunstgegenstand <strong>für</strong><br />
Musik- und Kulturbegeisterte. Und<br />
als Darstellung wie eine Geige entsteht,<br />
bietet Maria Sandner auch<br />
einen Schaukasten an, in dem die<br />
verschie<strong>den</strong>en Stadien der Minigeigen<br />
– von der ersten Schablone<br />
bis zum fertigen spielbaren Instrument<br />
– gezeigt wer<strong>den</strong>. Er heißt<br />
„Werdegang einer Geige“. Damit<br />
schaffte sie es schon ins Fernsehen.<br />
Und zum jüngsten G7-Gipfel<br />
in Schloss Elmau, wo sie im Rahmen<br />
des Partnerprogramms <strong>den</strong><br />
Geigenbau erklären durfte und<br />
<strong>für</strong> die Gestaltung der First-Ladys-<br />
Gastgeschenke auserkoren wurde.<br />
Seither sind unter anderem<br />
die Ehefrauen von Bundeskanzler<br />
Olaf Scholz und Frankreichs Präsi<strong>den</strong>t<br />
Emmanuel Macron in Besitz<br />
einer Geigenschnecke in Miniatur<br />
– handgefertigt von Maria<br />
Sandner.<br />
js<br />
november / dezember 2024 | 37
Familie Hoiß brennt mit alten Sorten<br />
„Schneiderhauser“<br />
Schnaps aus Streuobst<br />
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Huglfing | Sobald die Adventszeit<br />
näher rückt, steigt die Nachfrage.<br />
„Wenn’s draußen kalt ist, oder<br />
nach einem üppigen Mahl, tut ein<br />
Schnaps gut“, sagt Andreas Hoiß.<br />
Er weiß, wovon er spricht. In Huglfing<br />
betreibt er mit seiner Frau<br />
Manuela eine Schnapsbrennerei.<br />
<strong>Das</strong> meiste Obst kommt von <strong>den</strong><br />
eigenen, nahegelegenen Streuobstwiesen:<br />
Birnen, Zwetschgen,<br />
Mirabellen, Quitten und Äpfel in<br />
vielen verschie<strong>den</strong>en Sorten. Darunter<br />
viele alte, ursprüngliche wie<br />
der „Gravensteiner Apfel“, der im<br />
17. Jahrhundert gezüchtet wurde.<br />
<strong>Das</strong> Schnapsbrennen an sich ist<br />
ein langer, aufwändiger Prozess.<br />
„Man braucht Geduld und große<br />
Mengen an Früchten“, erklärt<br />
Andreas Hoiß. Er erwirbt auch<br />
Obst von anderen aus der Umgebung.<br />
„Manche rufen an und sagen,<br />
sie<br />
hätten ten ein paar ar Kübel“,<br />
so Hoiß. „<strong>Das</strong> reicht durchaus <strong>für</strong><br />
Saft, sage ich dann. Aber leider<br />
nicht <strong>für</strong> Schnaps.“ Ein Brennvorgang<br />
ist erst ab 150 Kilogramm<br />
Obst rentabel. So viel fasst seine<br />
Brennblase, ein Kessel aus Kupfer<br />
und zugleich Herz der Destillieranlage.<br />
Lange bevor sie zum<br />
Einsatz kommt, muss das Obst<br />
sortiert, gewaschen und kleingehäckselt<br />
wer<strong>den</strong>. Nur absolut sauberes<br />
und reifes Obst schafft am<br />
Ende einen guten Schnaps. Dann<br />
mischt Andreas Hoiß dem zerkleinerten<br />
Obst Reinzuchthefe und<br />
etwas Schwefelsäure zu. Diese<br />
sogenannte „Maische“ gärt dann<br />
mindestens vier Wochen in einem<br />
Fass vor sich hin. Der Fruchtzucker<br />
verwandelt sich dabei in Alkohol.<br />
Oben auf dem Fass steckt ein<br />
Gärspund: Dieser besondere Verschluss<br />
lässt das Kohlendioxid aus<br />
Gärung abgeschlossen, sehe ich<br />
das am Gärspund“, erklärt Hoiß.<br />
Bevor gebrannt wer<strong>den</strong> kann, ist<br />
allerdings noch Bürokratie von<br />
Nöten: Der Schnapsbrenner muss<br />
die Maischemenge, die er brennen<br />
will, an das Hauptzollamt in<br />
Stuttgart mel<strong>den</strong>. Dieses erhebt<br />
automatisch die Alkoholsteuer:<br />
Gut zehn Euro pro Liter Alkohol.<br />
Erst dann kommt die Genehmigung<br />
zum Brennen, die auf Tag<br />
und Stunde genau festgelegt ist.<br />
Hintergrund dieser Formalität:<br />
<strong>Das</strong> Amt will sich eine spontane<br />
Prüfung vorbehalten.<br />
„Stechend scharf und<br />
ungenießbar“<br />
Zu Beginn des genehmigten<br />
Brennzeitraums füllt Andreas<br />
Hoiß schließlich die vergorene<br />
el , der Gärung entweichen. n.<br />
„Ist die<br />
Obstmaische in<br />
die<br />
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So gibt es die „Schneiderhauser“-Spirituosen zu kaufen.<br />
38 | altlandkreis
Andreas Hoiß Ende September auf einer seiner Streuobstwiesen.<br />
t kupferne Brennblase. Dort wird<br />
sie unter ständigem Rühren auf<br />
über 100 Grad erhitzt. Der Alkohol<br />
verdampft, steigt nach oben,<br />
und gelangt dann über das so genannte<br />
Geistrohr zum Kühler. Dort<br />
kon<strong>den</strong>siert der Alkoholdampf<br />
und wird flüssig. „Doch diesen<br />
Schnaps kann ich nicht vom ersten<br />
Tropfen an verwen<strong>den</strong>“, so Hoiß.<br />
„Den ersten halben Liter gieße<br />
ich weg, das ist der sogenannte<br />
Vorlauf, der stechend und scharf<br />
schmeckt, also ungenießbar ist.“<br />
Erst <strong>den</strong> nachfolgen<strong>den</strong> Mittellauf<br />
kann der Schnapsbrenner verwen<strong>den</strong>.<br />
Da<strong>für</strong> fängt er nacheinander<br />
jeweils eine kleine Menge<br />
in Gläsern auf. Beim probeweisen<br />
Riechen und Schmecken kommt<br />
seine ganze Erfahrung zum Tragen:<br />
„Die ersten drei, vier Gläser<br />
sind meistens noch nicht fehlerfrei.“<br />
Doch nach dem vierten<br />
oder fünften Glas ist der Schnaps<br />
gut und kann verwendet wer<strong>den</strong>.<br />
Nur was ganz am Schluss kommt,<br />
wird nochmal abgetrennt. Denn<br />
bei diesem „Nachlauf“ sind wie<br />
beim Vorlauf Stoffe enthalten,<br />
die nicht bekömmlich sind. Von<br />
fünf Litern destilliertem Schnaps<br />
aus 150 Kilogramm Obst bleiben<br />
am Ende rund drei verwertbare<br />
Liter übrig. Da diese aber noch<br />
70 bis 80 Prozent Alkohol enthalten,<br />
wer<strong>den</strong> sie mit etwas Wasser<br />
„verschnitten“, um die angenehm<br />
trinkbaren und wohlschmecken<strong>den</strong><br />
rund 40 Prozent zu erhalten.<br />
Der fertige Schnaps wird dann<br />
noch drei Jahre gelagert. „Oder<br />
auch länger“, sagt Manuela Hoiß.<br />
Sie ist <strong>für</strong> <strong>den</strong> Verkauf zuständig<br />
und froh, dass sie bei guter<br />
Nachfrage auf Schnapsbestände<br />
aus früheren Jahren zurückgreifen<br />
kann. Denn insbesondere zuletzt<br />
gab es schlechte Jahre in Huglfing<br />
und Umgebung. „Auch uns haben<br />
die Hagelunwetter 2023 stark<br />
getroffen, wir konnten so gut<br />
Die vergorene Maische vor dem<br />
Brennvorgang.<br />
november / dezember 2024 | 39
alle Ausgaben online unter<br />
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In diesem Kessel beginnt der Brennvorgang.<br />
wie nichts von unseren rund 80<br />
Obstbäumen ernten.“ Dieses Jahr<br />
hat Familie Hoiß da<strong>für</strong> eine bessere<br />
Ernte. Manche der Bäume auf<br />
<strong>den</strong> Streuobstwiesen bogen sich<br />
regelrecht vor Früchten. „Aber wie<br />
gesagt, das, was wir diesen Herbst<br />
ernten, wird erst in mehreren<br />
Jahren verkauft“, stellt Manuela<br />
klar. Aber sie freut sich schon, die<br />
„Jahrgänge“ von 2024 in Flaschen<br />
Die Destillieranlage von Andreas und Manuela Hoiß.<br />
zu füllen und das schöne Etikett<br />
drauf zu kleben, das neben einem<br />
selbst entworfenen kleinen Obstbaum-Logo<br />
<strong>den</strong> Hausnamen des<br />
Hofs von Familie Hoiß in Huglfing<br />
trägt. Den „Schneiderhauser“ gibt<br />
es seit über 400 Jahren. Andreas<br />
führt <strong>den</strong> Hof in der zwölften Generation,<br />
betreibt die Landwirtschaft<br />
mit Milchvieh und Hühnern<br />
im Nebenerwerb extensiv. Im Jahr<br />
Dieses Bild zeigt <strong>den</strong> klaren Obstbrand.<br />
2010 konnte er eine neue Maschinenhalle<br />
unweit seiner Wiesen<br />
bauen, etwas oberhalb von Huglfing<br />
Richtung Deimenried – neben<br />
einem Heulager und einer Werkstatt<br />
ließ er dort die Destillerie<br />
einbauen.<br />
Überwiegend<br />
sortenrein<br />
<strong>Das</strong> Brennrecht hat Hoiß schon<br />
mehrere Jahre vorher erworben.<br />
2018 brannte er erstmals Schnaps<br />
in seiner Halle. Werbung machen<br />
die bei<strong>den</strong> keine: „Reine Mundzu-Mund-Propaganda<br />
und ein<br />
kleines Schild vor unserem Hof,<br />
das ist alles.“ Trotzdem steigen<br />
die Verkäufe seit Beginn. Über<br />
Supermärkte will Familie Hoiß<br />
ihren Schnaps nicht verkaufen.<br />
„Wir machen alles in Handarbeit<br />
und wollen keine Massenware<br />
produzieren“, stellt Andreas klar.<br />
„Unsere Brände sind überwiegend<br />
sortenrein.“ Dabei haben<br />
alte Obstsorten und regionales<br />
Obst <strong>den</strong> Vorzug, <strong>den</strong>n der Erhalt<br />
der Artenvielfalt ist eines der großen<br />
Anliegen der Familie. Da es<br />
von <strong>den</strong> alten Sorten meist nur<br />
einzelne Bäume gibt, fallen die<br />
Erträge sehr unterschiedlich aus.<br />
Beim „Schneiderhauser-Schnaps“<br />
handelt es sich also immer wie-<br />
40 | altlandkreis
Autor Christian Rauch beim Probieren.<br />
der um echte Raritäten. Die Preise<br />
sind demnach auch höher als im<br />
Supermarkt. Wenn man die Arbeit<br />
hineinrechnet, die Kosten <strong>für</strong> die<br />
Flaschen, sowie dreierlei Steuern –<br />
Alkohol-, Mehrwert- und Einkommensteuer<br />
– bleibt trotzdem kein<br />
üppiger Gewinn.<br />
Doch Andreas Hoiß macht<br />
die Arbeit Spaß. Schon als<br />
Junge hat er bei seiner Oma<br />
gerne im Garten mitgeholfen.<br />
Später machte er eine<br />
Ausbildung zum Gartenpfleger.<br />
Die Streuobstwiesen hat<br />
er selbst neu angelegt – vor<br />
über dreißig Jahren hat er<br />
damit begonnen und pflanzt<br />
seine überwiegend selbst<br />
vermehrten Obstbäume mit<br />
seltenen alten Sorten. Aber<br />
auch Obst von anderen ist <strong>für</strong><br />
das Schnapsbrennen willkommen.<br />
Jeder, der Früchte<br />
verschenken oder gegen einen<br />
Obolus verkaufen will,<br />
kann sich bei Familie Hoiß<br />
mel<strong>den</strong>. Allerdings bekommt man<br />
nicht wie beim Saftpressen <strong>den</strong><br />
Schnaps aus <strong>den</strong> eigenen Früchten<br />
zurück. Und wer einen guten<br />
Tropfen als Weihnachtsgeschenk<br />
oder <strong>für</strong> <strong>den</strong> eigenen Genuss erwerben<br />
will, kann ebenfalls unter<br />
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november / dezember 2024 | 41
Schwabsoiener Faschingsclub feiert Jubiläum<br />
Drei Prinzenpaare<br />
in 33 Jahren<br />
Schwabsoien | Wer am 11.11. um 18<br />
Uhr zum Dorfplatz am Rathaus in<br />
Schwabsoien kommt, wird Zeuge<br />
eines besonderen Moments: An<br />
diesem Abend stellt der örtliche<br />
Faschingsclub in lockerer Atmosphäre<br />
sein Prinzenpaar <strong>für</strong> die<br />
kommende fünfte Jahreszeit vor.<br />
<strong>Das</strong> ist im 1 200 Einwohner starken<br />
Mühlendorf an der Schönach<br />
deshalb so speziell, weil es in der<br />
33-jährigen Geschichte des derzeit<br />
225 Mitglieder starken Clubs<br />
nur alle elf Jahre ein Prinzenpaar<br />
gibt. „Während die Faschingsclubs<br />
in beispielsweise Schongau und<br />
Hohenfurch bekannt da<strong>für</strong> sind,<br />
jährlich ein Prinzenpaar zu stellen,<br />
ist es bei uns Tradition, dass wir<br />
es nur im jeweiligen Jubiläumsjahr<br />
tun“, erklärt Stephan Jahl, seit<br />
mittlerweile 17 Jahren Präsi<strong>den</strong>t<br />
des Schwabsoiener Faschingsclubs.<br />
Und da im Fasching keine<br />
run<strong>den</strong> Zahlen, sondern Schnapszahlen<br />
als Jubiläum gelten, wird<br />
es in Schwabsoien nach 2003 und<br />
2014 nun das erst dritte Mal ein<br />
Prinzenpaar geben. Wer die Auserwählten<br />
sind, ist Präsi<strong>den</strong>t und<br />
engsten Vereinsmitgliedern bereits<br />
bekannt. Die Tradition verbietet es<br />
allerdings, die bei<strong>den</strong> Glücklichen<br />
schon im Vorfeld der breiten Öffentlichkeit<br />
zu verraten. „<strong>Das</strong> soll<br />
<strong>für</strong> die Schwabsoier und alle, die<br />
am Abend des 11.11. bei uns vorbeischauen,<br />
eine Überraschung<br />
wer<strong>den</strong>“, bekräftigt Stephan Jahl.<br />
Bei gutem Wetter im Freien, bei<br />
schlechtem im Feuerwehrhaus,<br />
das sich ebenfalls direkt am Rathaus<br />
an der Schongauer Straße<br />
42 | altlandkreis<br />
befindet. „Es wird Essen und Getränke<br />
geben, über eine Anlage<br />
etwas Musik aufgelegt, in Summe<br />
aber ein Abend ohne großes<br />
Rahmenprogramm sein.“ Da<strong>für</strong> in<br />
prächtigen Gewändern: Denn das<br />
Prinzenpaar zeigt an diesem Tag<br />
erstmals das <strong>für</strong> sie maßgeschneiderte<br />
Gewand aus <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong><br />
von Sumi Emi. „Wenn wir schon<br />
das Glück einer eigenen Schneiderin<br />
im Dorf haben, war uns<br />
auch wichtig, dass wir sie <strong>für</strong> das<br />
Schneidern der pompösen Gewänder<br />
beauftragen. Zumal Sumi Emi<br />
auch <strong>für</strong> unsere Gar<strong>den</strong> die Kostüme<br />
repariert und anpasst.“ Selbstverständlich<br />
dürfen auch die Details<br />
der handgemachten Kostüme<br />
im Vorfeld nicht verraten wer<strong>den</strong>.<br />
Nur so viel: <strong>Das</strong> Kleid der Prinzessin<br />
sei sehr prunkvoll, der Anzug<br />
von ihm gehe stark in Richtung<br />
Outfit von König Ludwig II.<br />
Geldprämie <strong>für</strong><br />
Umzugsteilnehmer<br />
Geboren ist der Faschingsclub<br />
Schwabsoien vor 33 Jahren nicht<br />
nur aus einer Bierlaune heraus: Ein<br />
Blick in die Vereinschronik verrät,<br />
dass es bis 1957 bereits einen Faschingsverein<br />
in Schwabsoien gegeben<br />
hatte. Einige Dorfbewohner<br />
waren Jahre später der Meinung,<br />
das genau das fehle, sich dahingehend<br />
dringend etwas ändern<br />
müsse. Und so gründete sich am 17.<br />
April 1992 eben der Faschingsclub<br />
Schwabsoien. Erster Vorsitzender<br />
damals: Manfred Schmid, heutiger<br />
Bürgermeister. Unter ihm und <strong>den</strong><br />
25 weiteren Gründungsmitgliedern<br />
rührte sich mit Starkbierfest,<br />
Faschingszeitung, stetigem Mitgliederzuwachs,<br />
Faschingsbällen<br />
mit Livemusik sowie Gründung<br />
von Männerballett und Garde so<br />
einiges. Einziger Wermutstropfen:<br />
Der so wunderschön klingende<br />
und zum Ort passende Narrenruf<br />
„Schööönnnnauuuu!!!“, <strong>den</strong> der<br />
frühere Schwabsoier Faschingsverein<br />
hegte und pflegte, war bereits<br />
von <strong>den</strong> Hohenfurchern quasi<br />
beschlagnahmt. Seither rufen die<br />
Schwabsoier „Soien Alaaf“. Und<br />
heute? „Sind wir im kompletten<br />
bayerischen Oberland sowie Allgäu<br />
vor allem da<strong>für</strong> bekannt, die weit<br />
und breit größte Faschingsveranstaltung<br />
überhaupt auf die Beine<br />
zu stellen.“ Die Rede ist vom alljährlichen<br />
Faschingssamstag, der<br />
in Schwabsoien mit einem Umzug<br />
mit bis zu 40 teilnehmen<strong>den</strong> Gruppen<br />
durch die Ortsmitte beginnt,<br />
gefolgt von buntem Treiben auf<br />
dem Dorfplatz, sowie anschließender<br />
Monster-Party in einem<br />
5500-Mann-Zelt. „Der Andrang<br />
auf unsere Party ist über die Jahre<br />
immer stärker gewachsen“, erinnert<br />
sich Stephan Jahl an die Beweggründe<br />
zurück, letztlich vom<br />
ehemaligen Festgelände südlich<br />
der Firma Eirenschmalz auf eine<br />
noch größere Wiese nordöstlich<br />
des Dorfes umzuschwenken. „Wir<br />
haben einst mit einem Zelt von<br />
16 auf 20 Metern angefangen und<br />
sind heute bei 75 auf 30 Metern, in<br />
das offiziell 5500 Menschen reinpassen.“<br />
Insgesamt tummelten<br />
sich die vergangenen Jahre weit
? ?<br />
Wer es wohl sein wird? Am 11.11. wird das Prinzenpaar vorgestellt.<br />
über 10 000 Faschingsbegeisterte<br />
in Schwabsoien.<br />
1 200 Einwohner,<br />
10 000 Besucher<br />
„Was an dieser Größenordnung<br />
bisschen schade ist, dass insbesondere<br />
die Jüngeren fast nur noch<br />
wegen der Party im Zelt kommen,<br />
dabei ist und bleibt <strong>für</strong> uns als Club<br />
ganz klar der Umzug an sich das<br />
große Highlight an diesem Tag.“ Die<br />
Verantwortlichen setzen von <strong>den</strong><br />
Teilnehmern sogar gezielt voraus,<br />
dass sie sich in Sachen Motto und<br />
Ausgestaltung von Fußgruppen<br />
und Wagenmotiven tiefsinnige Gedanken<br />
machen und nicht nur „einen<br />
reinen Sauf-Wagen gestalten“<br />
– eine Jury bewertet vor Beginn<br />
des Umzugs alle teilnehmen<strong>den</strong><br />
Gruppen und belohnt diese mit bis<br />
zu 350 Euro an Teilnahmeprämie.<br />
Ein Augenmerk liege beispielsweise<br />
auf <strong>den</strong> Fußgruppen sowie dem<br />
Drumherum der oft meterhohen<br />
Wagen, „damit auch die Kinder unter<br />
<strong>den</strong> Zuschauern, die gar nicht<br />
so weit nach oben blicken können,<br />
ebenfalls etwas von <strong>den</strong> Motiven,<br />
Darstellungen und Aktionen der<br />
Umzugsteilnehmer haben“. <strong>Das</strong>s<br />
letztlich ein 1 200-Seelen-Dorf ein<br />
Fest <strong>für</strong> mehr als 10 000 Menschen<br />
veranstaltet, funktioniert auch nur<br />
aufgrund bester Zusammenarbeit<br />
unterschiedlichster Parteien.<br />
„Wir haben einerseits die volle<br />
Rückendeckung von <strong>den</strong> Dorfbewohnern,<br />
der Gemeinde und Bürgermeister<br />
Manfred Schmid.“ Die<br />
Zusammenarbeit mit Landratsamt<br />
und Jugendamt laufe inzwischen<br />
auch hervorragend. „Während es<br />
früher noch ein Gegeneinander<br />
war, versucht man mittlerweile gemeinsam<br />
Lösungen zu fin<strong>den</strong>, um<br />
die Veranstaltung trotz der immer<br />
höheren bürokratischen Auflagen<br />
möglichst unkompliziert über ein<br />
digitales Verfahren zu genehmigen“,<br />
betont Stephan Jahl. Sportverein,<br />
Schützen, Musikkapelle<br />
und Hausfrauenvereinigung (HVE)<br />
helfen bei Zeltaufbau, Ausschank,<br />
Essensausgabe sowie Kaffee und<br />
Kuchen. Hinzu kommen zahlreiche<br />
weitere ehrenamtliche Helfer aus<br />
dem Dorf. Und jede Menge Profis,<br />
„an die wir gewisse Dinge inzwischen<br />
einfach vergeben müssen,<br />
um es stemmen zu können“. Die<br />
Rede ist beispielsweise von einem<br />
professionellen Putztrupp <strong>für</strong> Zelt,<br />
Straßen und Dorfplatz, Catering<br />
von Magnus Ostenrieder und seinem<br />
Team, jeder Menge Securities<br />
sowie einem professionellen<br />
Getränkeservice hinter der Bar im<br />
großen Zelt. „Wir Vereinsmitglieder<br />
arbeiten bei <strong>den</strong> Getränken nur<br />
noch vor“, sagt Stephan Jahl, der<br />
sich wie alle Aktiven des Schwabsoier<br />
Faschingsclubs auch immer<br />
wieder ernsthaft die Frage stellt:<br />
„Was zum Henker machen wir hier<br />
eigentlich!?“ Heuer, erstmals seit<br />
elf Jahren, wieder mit einem Prinzenpaar.<br />
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november / dezember 2024 | 43
Murnauer sammeln jahrmillionenaltes Fossil<br />
Edelsteine aus<br />
dem Karwendel<br />
Murnau | Jetzt im Spätherbst<br />
und Winter sieht man Florian<br />
Fischer und Claudia Mehler<br />
viel unter der Werkstattlampe<br />
sitzen. An der Schleifmaschine<br />
bearbeiten sie gesammelte<br />
Steine zum Verkauf in ihrem<br />
Murnauer La<strong>den</strong>. Allen voran<br />
ihre Prunkstücke: die „Alpenopale“.<br />
Vor 15 Jahren machte<br />
das Paar diese besondere<br />
Entdeckung. Der Maurer und<br />
die Verwaltungsangestellte<br />
wanderten in ihren Lieblingsbergen<br />
im Karwendel. „Es<br />
hatte geregnet, der Bo<strong>den</strong> war<br />
nass“, erinnert sich Fischer.<br />
„Und da leuchtete, inmitten<br />
der Felsen, etwas buntes,<br />
schillerndes unter uns.“ Als sie<br />
<strong>den</strong> Gesteinssplitter aufhoben,<br />
wurde ihre Überraschung nicht<br />
kleiner: „Denn hier in unseren<br />
nördlichen Kalkalpen kommen<br />
eigentlich keine Edelsteine vor“,<br />
sagt Claudia Mehler. Hintergrund:<br />
Die Nordalpen entstan<strong>den</strong> vor vielen<br />
Jahrmillionen aus dem Urmeer<br />
Tethys, das sich zwischen Europa<br />
und Afrika ausbreitete. Als dann<br />
vor etwa 100 Millionen Jahren die<br />
Kontinentalplatten anfingen sich<br />
aufeinander zuzubewegen, verschwand<br />
das Urmeer. Steine, Sand<br />
und tote Lebewesen wur<strong>den</strong> unter<br />
hohem Druck zusammengepresst<br />
und zum typischen grauen Kalkgestein<br />
aus dem Bo<strong>den</strong> gehoben.<br />
So können im Gestein der Berge<br />
noch heute Abdrücke früherer<br />
Meerestiere wie Muscheln und<br />
Schnecken erkannt wer<strong>den</strong> – auch<br />
bekannt als Fossilien. Doch dieser<br />
44 | altlandkreis<br />
Florian Fischer an der Schleifmaschine.<br />
Stein 2009 im Karwendel war mit<br />
nichts bisherigem vergleichbar. Er<br />
schillerte, wenn man ihn drehte,<br />
in unterschiedlichsten Farben. Zuhause<br />
gaben Mineralienatlas und<br />
Bücher keine Antworten, auch befreundete<br />
Sammler konnten Florian<br />
Fischer und Claudia Mehler<br />
nicht weiterhelfen. Dann fuhren<br />
die bei<strong>den</strong> in das Naturhistorische<br />
Museum in Wien. Und dort lagerten<br />
im Archiv ähnliche Steine. Sie<br />
waren um 1790 in Kärnten gefun<strong>den</strong><br />
wor<strong>den</strong>. <strong>Das</strong> Museum hatte<br />
sie als Ammolite i<strong>den</strong>tifiziert –<br />
unversehrt erhaltene Schalen von<br />
Ammoniten, eine uralte Art von<br />
Kopffüßern, die Vorfahren der<br />
heutigen Tintenfische. Da das<br />
Kärntner Bergwerk bald danach<br />
geschlossen wor<strong>den</strong> war, gerieten<br />
Ammolite in Europa in Vergessen-<br />
heit. Nur in <strong>den</strong> kanadischen<br />
Rocky Mountains wer<strong>den</strong> sie<br />
bis heute abgebaut.<br />
b Vom Hobby zum Beruf<br />
Nach dieser Entdeckung<br />
machten Florian und Claudia<br />
je<strong>den</strong>falls ihr Hobby „Steinesammeln“<br />
zum Beruf. Bis<br />
heute fin<strong>den</strong> sie Ammolite am<br />
Rande des Karwendels oder in<br />
der Isar in Form von unscheinbaren<br />
grauen Steinen, die von<br />
außen nur kleinste Hinweise<br />
bieten. Doch in der heimischen<br />
Werkstatt schleift Florian Fischer<br />
langsam eine schillernde<br />
Farbschicht frei, Mikrometer<br />
<strong>für</strong> Mikrometer. Rötliche,<br />
dann auch grüne und blaue<br />
Farbtöne kommen zum Vorschein.<br />
<strong>Das</strong> ganze Farbspektrum des Regenbogens<br />
wird sichtbar, wenn<br />
der „Alpenopal“ entsteht. Doch<br />
das Paar findet in unseren Flüssen<br />
auch anderes Gestein – unter anderem<br />
liegt manches aus <strong>den</strong> österreichischen<br />
und Schweizer Zen-<br />
Beim Schleifen ist viel Gefühl gefragt.
tralalpen in<br />
<strong>den</strong> Betten<br />
von Isar, Loisach und<br />
Ammer. Die Eiszeitgletscher<br />
haben<br />
es bis vor etwa<br />
15 000 Jahren<br />
ins Alpenvor-<br />
land verfrachtet.<br />
Eiszeitgeschiebe<br />
nennt man solche<br />
Steine – zum Beispiel<br />
glitzern<strong>den</strong> Glimmerschiefer<br />
oder grünen Serpentinit. Auch<br />
weiter flussabwärts, zum Beispiel<br />
an der Scheibum oder in der Peitinger<br />
Schnalz an der Ammer,<br />
kann man schöne kleine Funde<br />
machen, verrät Fischer. Besonders<br />
die dunkleren oder bunteren<br />
sowie schwereren Steine gehören<br />
meist zum Eiszeitgeschiebe.<br />
Helles und leichteres Gestein ist<br />
meist schlichter heimischer Kalk.<br />
Doch mit Glück zeigen Kalksteine<br />
gut sichtbare, bis heute erhaltene<br />
Versteinerungen beziehungsweise<br />
Fossilien. So wie die Jahrmillionen<br />
alte versteinerte Austernschale,<br />
die Fischer und Mehler mal in<br />
der Ammer fan<strong>den</strong>. Hinweise,<br />
wie man <strong>den</strong> verborgenen, schillern<strong>den</strong><br />
Ammolit entdecken kann,<br />
mögen die bei<strong>den</strong> allerdings keine<br />
geben. „Als wir anfingen über<br />
unsere Funde zu berichten, <strong>für</strong>chteten<br />
wir schon, dass ein wenig<br />
Goldgräberstimmung aufkommen<br />
könnte“, sagt Claudia Mehler.<br />
Doch schon alleine das Fin<strong>den</strong><br />
des Rohmaterials ist nicht leicht.<br />
Erstens sind Ammolite selten. Und<br />
zweitens ist die bunte Schale meist<br />
so im Stein verborgen, dass nur<br />
ein geschulter Blick mehr über das<br />
Innere verrät. Und dann muss der<br />
Stein noch behutsam geschnitten<br />
und der Ammolitenteil herausgearbeitet<br />
und geschliffen wer<strong>den</strong>.<br />
„Man darf nicht zu viel und<br />
nicht zu wenig abtragen“, betont<br />
Fischer. „Nur am idealen Punkt<br />
entfaltet sich das ganze Farbspektrum.“<br />
Drei Jahre lang haben<br />
die bei<strong>den</strong> Murnauer geübt, von<br />
Hand die Steine bearbeitet, mit<br />
Diamantfeilen, Schleifpapier und<br />
Wasser. Dann hatten sie <strong>den</strong> Dreh<br />
raus. Nun besitzen sie eine spezielle<br />
Schleifmaschine, wie sie weltweit<br />
zur Bearbeitung von Edelsteinen<br />
verwendet wird.<br />
Halskette, Ring oder<br />
Schlüsselanhänger<br />
Wer einen Alpenopal (www.alpenopal.de)<br />
unter <strong>den</strong> Christbaum<br />
legen will, kann ihn bei Florian<br />
Fischer und Claudia Mehler erwerben:<br />
zum Beispiel gebohrt an<br />
einer Halskette oder als Ring in<br />
Gold gefasst. Ein wertvolles Geschenk.<br />
Preiswerter sind andere<br />
schöne Steine oder die in Handarbeit<br />
gefertigten „Stoamandl"<br />
als Schlüsselanhänger: Kleine<br />
Steinpyrami<strong>den</strong> aus bunten Flusskieseln,<br />
wie sie in groß auf vielen<br />
Berggipfeln und an Wegen<br />
und Steigen aufgestellt sind. Die<br />
heimischen, Jahrmillionen alten<br />
Steine spiegeln <strong>für</strong> die bei<strong>den</strong><br />
Murnauer die Urkraft des Lebens<br />
wider: Besonders jetzt, wo es auf<br />
Weihnachten zugeht, die Sonne<br />
rar wird und die lebende Natur<br />
in ihren Dämmerschlaf versinkt.<br />
Und da passt es, dass die Natur<br />
immer wieder neue Steine liefert.<br />
Denn noch immer bewegen sich<br />
Europa und Afrika aufeinander<br />
zu. <strong>Das</strong> reicht, um die Alpen, und<br />
damit auch unsere Berge, Jahr <strong>für</strong><br />
Regenbogenspektrum im Stein.<br />
Jahr um wenige Zentimeter wachsen<br />
zu lassen. Gleichzeitig tragen<br />
die Kräfte der Erosion, aber auch<br />
Wind und Niederschläge die etwa<br />
gleiche Menge ab. Was also einst<br />
im Urmeer lag, wird früher oder<br />
später aus dem Gebirge brechen<br />
und irgendwann in <strong>den</strong> Flussbetten<br />
lan<strong>den</strong>. Florian Fischer und<br />
Claudia Mehler hoffen so oder so,<br />
dass sie weiterhin schönes, buntes<br />
Gestein in unserer Region fin<strong>den</strong><br />
wer<strong>den</strong>.<br />
cr<br />
In diesem Gestein<br />
könnte die<br />
bunte Schale<br />
des Ammoniten<br />
stecken.<br />
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und Geschick, gepaart mit einer<br />
ausgeprägten künstlerischen<br />
Ader sowie einem hohen Anspruch<br />
an Ästhetik: All das steckt in <strong>den</strong><br />
weit und breit einzigartigen Brillenetuis<br />
von „woodline.studio“.<br />
Hinter diesem Start-Up mit Hauptsitz<br />
in Weilheim und angemieteter<br />
Schreinerwerkstätte in Peißenberg<br />
stehen die Brüder Nathanael<br />
Lampl und Niclas Scheuring. „Wir<br />
haben <strong>den</strong> gleichen Vater und die<br />
gleiche Mutter, nur dass sie bei<br />
mir damals noch nicht verheiratet<br />
waren“, räumt Niclas, mit 34<br />
Jahren der deutlich ältere, diese<br />
Namensirritation pro forma gleich<br />
mal aus. Wobei es um die Familiengeschichte<br />
der bei<strong>den</strong>, die mit<br />
ihren vier Geschwistern in einem<br />
großen Bauernhaus in Böbing<br />
aufgewachsen sind, ohnehin nicht<br />
geht an diesem Freitagvormittag.<br />
„Entstan<strong>den</strong> ist im Grunde alles,<br />
als ich während Corona mir eine<br />
etwas hochwertigere Sonnenbrille<br />
gekauft habe und die Idee hatte,<br />
ein ihr würdiges Brillenetui selbst<br />
zu bauen“, erzählt Nathanael. Der<br />
erst 27-Jährige war schon immer<br />
lei<strong>den</strong>schaftlicher Bastler und mit<br />
dem gewissen Extra ausgestattet.<br />
Nach Abschluss der Mittleren<br />
Reife absolvierte er zunächst<br />
zwei freiwillige soziale Jahre an<br />
der Montessori-Schule in Höhenrain,<br />
kümmerte sich dort schwerpunktmäßig<br />
um einen Schüler mit<br />
Downsyndrom. Und er arbeitete<br />
<strong>für</strong> einen Klavier-Restaurator, „was<br />
mir getaugt hat, aber als Lehrberuf<br />
nicht in Frage kam, weil ich selbst<br />
Stylisch, edel geformt und aus hochwertigem Material.<br />
nicht Klavier spiele“. Was er aber<br />
unbedingt wer<strong>den</strong> wollte: Möbelschreiner.<br />
Da die meisten Betriebe<br />
in der Region jedoch Bauschreiner<br />
ausbil<strong>den</strong>, hat Nathanael Lampl<br />
seine Möbelschreiner-Ausbildung<br />
letztlich an der Fachschule <strong>für</strong> Holz<br />
und Gestaltung in Garmisch-Partenkirchen<br />
absolviert. Im Rahmen<br />
des bundesweiten Wettbewerbs<br />
„Die Gute Form“ gewann er mit<br />
seinem handgefertigten Gesellenstück<br />
– ein Esstisch aus Eiche –<br />
<strong>den</strong> zweiten Preis unter 18 Absolventen.<br />
Und genug Selbstvertrauen,<br />
um sich gleich nach dieser<br />
Fachausbildung als Möbelschreiner<br />
mit „woodline.studio“ selbstständig<br />
zu machen. Zumindest nebenbei.<br />
„Ich arbeite drei Tage die<br />
Möbelschreiner Nathanael Nth lLampl lbid bei der Abit Arbeit: Hier streicht ihter die<br />
Edel-Furniere mit einem speziellem Stoff (Betriebsgeheimnis) ein.<br />
46 | altlandkreis
Woche wieder an der Montessorischule,<br />
inzwischen als Hausmeister,<br />
was mir ein geregeltes Einkommen<br />
einbringt und somit die<br />
notwendige Sicherheit <strong>für</strong> unsere<br />
Selbstständigkeit gibt.“ Mit „uns“<br />
gemeint: Während der hochveranlagte<br />
Handwerker Nathanael<br />
die Produkte von Hand herstellt,<br />
kümmert sich sein Bruder Niclas<br />
um Buchhaltung, Verwaltung, Vermarktung<br />
und Verkauf.<br />
Bruchfrei verformbar<br />
An diesem Freitagvormittag sind<br />
beide an der Wörtherstraße 123 in<br />
Peißenberg anzutreffen. Die dort<br />
mit Werkzeugen und Maschinen<br />
bestens ausgestattete Werkstätte<br />
gehört Schreinermeister Alois<br />
Schmid, der von Idee, Umsetzung<br />
und Vision von „woodline.studio“<br />
hellauf begeistert ist und <strong>den</strong> bei<strong>den</strong><br />
Brüdern liebend gerne einen<br />
kleinen Teil seiner Werkstätte zu einem<br />
fairen Preis vermietet. Wobei<br />
es <strong>für</strong> die Herstellung der Brillenetuis<br />
gar nicht so viele Werkzeuge<br />
und Maschinen braucht. Angefangen<br />
beim Einkauf – die millimeterdünnen<br />
Furniere aus Maserbirke,<br />
Zebrano, Nussbaum und geräucherter<br />
Eiche kaufen die bei<strong>den</strong><br />
bei einem in der Region bekannten<br />
Fachhändler <strong>für</strong> Edelhölzer.<br />
<strong>Das</strong> Rindsleder <strong>für</strong> die Innenseite<br />
der Etuis bei einem Großhändler<br />
in Ba<strong>den</strong>-Württemberg. „Wir legen<br />
großen Wert auf Nachhaltigkeit,<br />
wozu uns kurze Wege zu Händlern<br />
wichtig sind.“ Natürlich sei<br />
Ba<strong>den</strong>-Württemberg nicht um die<br />
Ecke, „aber der nächstkürzere Weg<br />
hätte uns dann schon in die Türkei<br />
geführt.“ Denn eine direkte Kooperation<br />
mit regionalen Metzgereien<br />
sei ohne Gerberei nun mal nicht<br />
möglich. Ist das Rohmaterial –<br />
im Falle des Leders wiederverwertetes<br />
Abfallprodukt aus der<br />
Fleischindustrie – in Peißenberg<br />
angekommen, kommt Nathanaels<br />
handwerkliches Geschick<br />
ins Spiel: Er verbindet mehrere<br />
dieser hauchdünnen Furnierhölzer<br />
zu einem, indem er es feinsäuberlich<br />
miteinander verleimt und<br />
anschließend in eine Presse gibt.<br />
„So erreichen wir die notwendige<br />
Dicke und Stabilität.“ Gleichzeitig<br />
bleibe das Holz geschmeidig genug,<br />
um es später bruchfrei verformen<br />
zu können. Doch der Reihe<br />
nach: Nun wird auf das Dreifachfurnier<br />
das Rindsleder geklebt, das<br />
letztlich die Innenseite des dann<br />
fertigen Brillenetuis bildet. „<strong>Das</strong><br />
Leder macht unser Etui noch stabiler,<br />
geschmeidiger und schützt die<br />
Brillengläser vor verkratzen“, betont<br />
Nathanael Lampl <strong>den</strong> Schritt<br />
vor dem eigentlichen Highlight:<br />
Dem Lasern, „was wir inzwischen<br />
an einen Spezialisten vergeben,<br />
weil der Kosten-Nutzen-Aufwand,<br />
eine Maschine zu kaufen und es<br />
selbst zu machen, noch zu groß ist<br />
<strong>für</strong> uns“. <strong>Das</strong> Design, das letztlich<br />
durch das Furnier bis zum Leder<br />
hindurch eingelasert wird, stammt<br />
jedoch aus der Feder von Nathanael<br />
Lampl. „Und die Prototypen<br />
habe wir auch alle mit unserem<br />
eigenen, kleinen Laser gefertigt.“<br />
Der steht auch an diesem Freitagvormittag<br />
in der Werkstätte, ebenso<br />
jede Menge Furniere und Leder<br />
als Rohmaterial.<br />
Großmutters<br />
Prophezeihung<br />
Kommt letztlich die gelaserte Holz-<br />
Leder-Kombination zurück nach<br />
Peißenberg, wird es von Nathanael<br />
Lampel mit viel Fingerspitzengefühl<br />
zu einem Etui geformt, und<br />
von Hand mit dicker Sattler-Nadel<br />
und gewachstem Lederfa<strong>den</strong> vernäht.<br />
Und? „Sieht schlichtweg genial<br />
aus“, schwärmt Bruder Niclas<br />
und bekräftigt, dass auch „unsere<br />
Oma schon immer gesagt hat: Da<br />
Nathanael is a richtiga Künstler“.<br />
Wobei das mit <strong>den</strong> Brillenetuis und<br />
dieser gelaserten Oberfläche in<br />
Echtholz nur ein kleiner Baustein<br />
von „woodline.studio“ ist. Selbstverständlich<br />
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freizugänglich. Und auch über ein<br />
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Scheuring und Nathanael Lampl,<br />
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november / dezember 2024 | 47<br />
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Abnehmgruppe trifft sich zum Kochen<br />
Pizzateig aus<br />
Thunfisch und Ei<br />
Altenstadt | Donnerstagabend,<br />
kurz vor 19 Uhr: Eine Hand voll<br />
Männer und Frauen stehen am<br />
Hintereingang der Förderschule<br />
Altenstadt. Sie warten auf Sandra<br />
Rum, 30, wohnhaft in Schongau.<br />
Denn die aus Leipzig stammende<br />
IT-Expertin hat vor zehn Jahren<br />
die Abnehmgruppe Schongau-<br />
Altenstadt ins Leben gerufen. „In<br />
erster Linie, weil es mir damals als<br />
Neuhergezogene schwergefallen<br />
ist, Kontakte zu Gleichgesinnten<br />
zu knüpfen.“ Inzwischen gehören<br />
dem losen und kostenfreien<br />
Zusammenschluss 15 Mitglieder<br />
unterschiedlichen Alters im Umkreis<br />
von bis zu 20 Kilometern aus<br />
beispielsweise Peiting, Schongau,<br />
Altenstadt und Landsberg an. Die<br />
meisten von ihnen haben seit Jahren<br />
mit Übergewicht zu kämpfen,<br />
möchten die Kilos sprichwörtlich<br />
purzeln lassen. Ein wesentlicher<br />
48 | altlandkreis<br />
Bestandteil, dieses Ziel mittelbis<br />
langfristig zu erreichen: Dem<br />
Abnehmziel angepasste Ernährung.<br />
Genau deshalb trifft sich die<br />
Schongau-Altenstadter Abnehmgruppe<br />
nahezu je<strong>den</strong> Donnerstagabend<br />
zum gemeinsamen Kochen,<br />
Essen und Austausch. Sandra Rum,<br />
die an diesem Donnerstagabend<br />
<strong>den</strong> insgesamt fünf Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern Zugang zur<br />
Förderschulküche ermöglicht, setzt<br />
sich in ihrer Freizeit grundsätzlich<br />
sehr intensiv mit abnehmfreundlichen<br />
Rezeptideen auseinander,<br />
geht aber auch auf individuelle<br />
Wünsche der Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer ein. Rezepte, „mit<br />
<strong>den</strong>en wir <strong>den</strong> Körper im Grunde<br />
versuchen, ein wenig auszutricksen“,<br />
sagt sie. Will heißen? „<strong>Das</strong>s<br />
wir <strong>für</strong> diverse Gerichte die da<strong>für</strong><br />
gängigen Zutaten durch fett- und<br />
kalorienärmere versuchen zu ersetzen.<br />
Aber immer so, dass die<br />
dann fertige Mahlzeit trotzdem gut<br />
schmeckt, sättigt und gesund ist.“<br />
Auf die Frage, was es <strong>den</strong>n so <strong>für</strong><br />
Gerichte an diesen wöchentlichen<br />
Kochaben<strong>den</strong> der Abnehmen<strong>den</strong><br />
gibt, weiß Sandra Rum gar nicht,<br />
wo sie anfangen soll. „Steht auch<br />
alles auf unserer Internetseite“,<br />
sagt sie, ehe sie mit Gulasch, Pizza<br />
und Aufläufen dann doch drei<br />
konkrete Beispiele beim Namen<br />
nennt. Gerichte, die der Laie nicht<br />
zwingend mit abnehmfreundlicher<br />
Kost in Verbindung bringt. Bei genauerer<br />
Betrachtung der Rezepte<br />
wird jedoch schnell klar, dass es<br />
sich nicht wirklich um das klassische<br />
Gulasch von Oma handelt.<br />
Eis aus gefrorenen<br />
Bananen<br />
Kartoffelpüree, die beliebte Beilage<br />
bei Gulasch aus Kartoffeln und<br />
Milch, wird von der Abnehmgruppe<br />
Schongau-Altenstadt zum Beispiel<br />
durch wesentlich kalorienärmeres<br />
Blumenkohlpüree ersetzt.<br />
Der Teig <strong>für</strong> Pizza besteht nicht wie<br />
üblich aus Wasser, Hefe, Zucker, Öl,<br />
Salz und Mehl, sondern aus Magerquark,<br />
Käse und Ei, oder alternativ<br />
aus Thunfisch und Ei. „Pasta<br />
machen wir nicht mit klassischen<br />
Nudeln, sondern mit Konjak-<br />
Glasnudeln, die nahezu kohlenhydratfrei<br />
sind, insofern keine Kalorien<br />
haben.“ Und als Nachspeise?<br />
„Muffins haben wir unter anderem<br />
schon aus geraspelten Karotten,<br />
geriebenem Apfel, wenig Mehl,<br />
etwas Zimt und nur einer viertel
Schulküche Altenstadt: Sich treffen, austauschen und gesund kochen.<br />
Packung Backpulver gemacht.“<br />
Waffelteig aus Banane und Ei.<br />
Eis aus getrockneten, gefrorenen<br />
Bananen. Kurzum: Der Kreativität<br />
sind bei der Zutatenwahl und<br />
Umsetzung in der Küche kaum<br />
Grenzen gesetzt, „so lange wir uns<br />
innerhalb eines vernünftigen Rahmens<br />
bewegen“. Dieser Rahmen<br />
schreibt unter anderem vor, dass<br />
die Gerichte der Kochabende pro<br />
Portion pro Person nicht mehr als<br />
600 Kalorien beinhalten. Und die<br />
Zutaten sich jeder in der Gruppe<br />
leisten kann. „Wir kochen auf gar<br />
keinen Fall teurer als <strong>für</strong> fünf Euro<br />
pro Person, meistens sind es rund<br />
2,50 Euro.“ Letztlich organisiert<br />
sich die Gruppe via WhatsApp oder<br />
per E-Mail. „Ich frage meistens<br />
Anfang des Monats die Teilnehmer,<br />
worauf sie Lust hätten – sobald die<br />
Rezepte stehen, geht einer<br />
von uns die da<strong>für</strong> notwendigen<br />
Zutaten einkaufen,<br />
und am Kochabend selbst<br />
bringt dann jeder das Geld<br />
anteilig mit“. Noch besser:<br />
Jedes einzelne Gericht, das<br />
von der Abnehmgruppe<br />
Schongau-Altenstadt in <strong>den</strong><br />
vergangenen zehn Jahren<br />
gekocht wurde, wird von<br />
Sandra Rum über die von ihr<br />
aufgebauten und gepflegten<br />
Internetseite www.kilopurzel.de<br />
online gestellt. „Wir<br />
haben immerhin rund 2000<br />
Aufrufe pro Monat.“ <strong>Das</strong> Repertoire<br />
reicht von vegan und vegetarisch<br />
über mit Fleisch und Fisch bis<br />
hin zu selbstgemachtem Fastfood,<br />
Eintöpfen, Ideen <strong>für</strong>s Frühstück,<br />
Salaten, Suppen, Süßes, Herzhaftes,<br />
Getränken, Dips, Soßen und<br />
vieles mehr.<br />
Jeder zweite von<br />
Übergewicht betroffen<br />
Wobei sich die Abnehmgruppe<br />
Schongau-Altenstadt nicht nur<br />
zum gemeinsamen Kochen trifft.<br />
„Wir verabre<strong>den</strong> uns auch zum<br />
Wandern, Schwimmen, Radeln,<br />
gehen auch mal gemeinsam in ein<br />
Restaurant zum Essen.“ Zum Teil<br />
sind sogar richtig enge Freundschaften<br />
entstan<strong>den</strong>. Insofern hat<br />
Sandra Rum vor zehn Jahren eine<br />
Gefüllte Paprika mit Fisch, weil kalorienärmer.<br />
Plattform geschaffen, die weit<br />
über kalorienarmes Kochen hinausreicht.<br />
Immerhin sind mehr<br />
als 50 Prozent aller Deutschen von<br />
Übergewicht betroffen. „Mir ist<br />
zwar kein Teilnehmer bekannt, der<br />
sich <strong>für</strong> sein Übergewicht schämt,<br />
aber in der Gruppe unter Gleichgesinnten<br />
fällt der Austausch, vor<br />
allem aber auch das Überwin<strong>den</strong><br />
des inneren Schweinehundes wesentlich<br />
einfacher.“ Sei es zum<br />
gesun<strong>den</strong> Kochen, aber auch zum<br />
Sport. Denn ungesunde Ernährung<br />
in Kombination mit zu wenig Bewegung<br />
ist einer der Hauptgründe<br />
<strong>für</strong> Übergewicht. Aber auch Genetik,<br />
ständige Verfügbarkeit von<br />
Nahrung, Schlafmangel, Stress,<br />
Depressionen, Essstörungen, niedrigem<br />
Sozialstatus, Nebenwirkungen<br />
von Medikamenten sowie<br />
vieles mehr können Ursachen <strong>für</strong><br />
Übergewicht sein. Sandra Rum<br />
macht kein Geheimnis daraus,<br />
„dass ich unter anderem auch so<br />
erzogen wurde, dass das, was auf<br />
<strong>den</strong> Teller kommt, auch aufgegessen<br />
wird.“ <strong>Das</strong> prägte sie bis heute,<br />
machte sie schon früh zu einem<br />
sogenannten Volumenesser. Hinzu<br />
kommt die sitzende Tätigkeit als<br />
IT-Expertin mit 100 Prozent Homeoffice.<br />
Umso schöner, dass sie sich<br />
bereits mit erst 20 Jahren getraut<br />
hat, aktiv nach vorne zu gehen, und<br />
unter anderem über eBay-Kleinanzeigen<br />
nach Gleichgesinnten zu<br />
suchen. Apropos: Wer Interesse an<br />
der Abnehmgruppe<br />
Schongau-Altenstadt<br />
hat – die ist zu 100<br />
Prozent kostenfrei<br />
und grundsätzlich <strong>für</strong><br />
je<strong>den</strong> offen, auch <strong>für</strong><br />
Nicht-Übergewichtige.<br />
Die Kontaktaufnahme<br />
erfolgt am einfachsten<br />
über <strong>den</strong> Sozial-Atlas<br />
<strong>für</strong> Weilheim-Schongau.<br />
Oder direkt auf<br />
der von Sandra Rum<br />
programmierten Internetseite<br />
www.kilopurzel.de.<br />
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november / dezember 2024 | 49
Bei Krippenbauer Klaus Benkert<br />
Hobby, Lei<strong>den</strong>schaft, Sucht<br />
Wildsteig | Eigentlich müsste Klaus<br />
Benkert berühmt sein. Vielleicht<br />
nicht ganz so sehr wie die Gebrüder<br />
Johann Baptist und Dominikus<br />
Zimmermann. Aber der<br />
inzwischen 79-jährige Wildsteiger<br />
ist immerhin der Mann, der<br />
genau die Wieskirche als Modell<br />
maßstabsgetreu nachgebaut hat,<br />
die bis heute in der echten Wieskirche<br />
ausgestellt wird. Und erst<br />
vergangenen Sommer beim Gautrachtenfestzug<br />
durch Wildsteig<br />
auf einem Wagen mit Pferdegespann<br />
präsentiert wurde. „Mein<br />
Meisterstück“, wie er noch heute<br />
sichtlich voll Stolz erzählt. Und wo<strong>für</strong><br />
er nahezu je<strong>den</strong> Arbeitsschritt<br />
feinsäuberlich dokumentiert hat.<br />
Handschriftlich in einem Tagebuch<br />
steht unter anderem geschrieben,<br />
dass er mit dem Bau des Wieskirchen-Modells<br />
am 2. Februar 2017<br />
angefangen hatte. Und exakt 1 700<br />
Arbeitsstun<strong>den</strong> später, im Sommer<br />
2018, schließlich fertig war. Im Übrigen<br />
in enger Zusammenarbeit<br />
mit Johanna Strauß, eine waschechte<br />
Wieserin, die dieses einmalige<br />
Kunstwerk, bei dem allein das<br />
Schindeldach aus 8 000 Einzelteilen<br />
besteht, originalgetreu bemalt<br />
hat. Wobei „die Wies“ als Modell<br />
gar nicht der Grund gewesen ist<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Besuch der „altlandkreis“-<br />
Redaktion im abgelegenen Wildsteiger<br />
Ortsteil Lin<strong>den</strong> – Klaus<br />
Benkert ist vor allen Dingen bekannt<br />
<strong>für</strong> seinen herausragen<strong>den</strong><br />
Bau von alpenländischen Krippen.<br />
Oder wie er es sagt: „Hobby, Lei<strong>den</strong>schaft,<br />
Sucht.“ Je<strong>den</strong> Tag, nach<br />
dem Aufstehen und Frühstücken,<br />
geht er gegen 9 Uhr nach unten<br />
in seine topausgestattete Bastelwerkstätte<br />
und tüftelt bis Mittag.<br />
Dann: Kochen, ein 30-minütiges<br />
50 | altlandkreis<br />
Auf Basis dieses Fotos baute Klaus Benkert in <strong>den</strong> Jahren 2017 und<br />
2018 sein „Meisterstück“ — die Wieskirche als Modell.<br />
Nickerchen machen und nachmittags<br />
wieder weitertüfteln. Meistens<br />
bis 18 Uhr. Infiziert hatte er<br />
sich mit dem Krippenbau-Virus<br />
jedoch schon lange vor Renteneintritt.<br />
Genaugenommen vor mehr<br />
als 40 Jahren. „Als ich Ausschau<br />
nach einer Krippe gehalten habe<br />
und mir beim Durchschlendern<br />
des Schongauer Weihnachtsmarktes<br />
keine so richtig gefallen hat.“<br />
Schon gar nicht<br />
die orientalischen.<br />
So fing der einst<br />
gelernte Maschinenbauer,<br />
der aufgrund<br />
der Liebe<br />
zum Rohstoff Holz<br />
letztlich 27 Jahre<br />
<strong>für</strong> eine Zimmerei<br />
arbeitete, an, sich<br />
seine eigene Krippe<br />
zu bauen. Und?<br />
„Komm mit, ich<br />
zeig sie dir“, sagt<br />
er zu Redakteur<br />
Schelle, öffnet ihm die Tür und bittet<br />
ihn zunächst in <strong>den</strong> ersten Stock<br />
hinauf.<br />
Fensterlä<strong>den</strong>, Heulager,<br />
Zierbalken<br />
Dort oben in diesem kleinen Zimmerchen<br />
bewahrt Klaus Benkert<br />
ausschließlich seine <strong>für</strong> sich selbst<br />
gebauten Schmuckstücke auf. Lediglich<br />
zwei an der Zahl. Beide<br />
wunderschön. Zur Rechten: Seine<br />
allererste, der diese rund 40 Jahre<br />
nicht ansatzweise anzumerken<br />
sind, weil sie aussieht wie neu.<br />
„Alles aus heimischer Fichte“, antwortet<br />
er auf die Materialfrage dieses<br />
Blockbaus in Miniatur. Direkt<br />
daneben: Die, die er sich momentan<br />
selbst zu Weihnachten aufstellt.<br />
„Erst vergangenes Jahr gebaut,<br />
mit 18er Figuren besetzt.“ Insofern<br />
eine in der Tiefe, Breite und<br />
Höhe relativ große Krippe, bestehend<br />
aus Stall, darüberliegendem<br />
Heulager, zusätzlichem Anbau und<br />
riesigem Garten. Letzterer ist sogar<br />
so groß, dass er in zwei Platten unterteilt<br />
ist. „Anders würde ich sie<br />
nicht durch <strong>den</strong> Türstock hindurchbringen.“<br />
Auch spannend: Wie er<br />
<strong>den</strong> grünen Rasen kreiert hat. „Mit<br />
einem Spezialgemisch aus eigens<br />
gefärbtem Sägemehl.“ Kern der<br />
wertigen Handarbeit war der Bau<br />
der Gebäude an sich, wiederum<br />
versehen mit tollen Details. Zum<br />
Beispiel offenstehen<strong>den</strong> Fensterlä<strong>den</strong>,<br />
unter der Dachschräge<br />
eingepflegte Zierbalken und<br />
eine offenstehende Eingangstüre,<br />
die dank Hanfschnurverbindung<br />
auf- und zugemacht<br />
wer<strong>den</strong> kann. Und<br />
dazu passendes,<br />
durch die verglasten<br />
Fenster strahlendes,<br />
warmes Licht im Inneren<br />
der Räumlichkeiten.<br />
„Ich verbaue<br />
in allen meinen<br />
Krippen Elektronik.“<br />
Was er nicht selbst<br />
kreiert oder installiert:<br />
Krippenfiguren<br />
wie Hirten, Mägde,<br />
Schafe, Hirtenhunde
Mit Hammer und Stemmeisen fertigt<br />
Klaus Benkert Dachschindeln aus Holz.<br />
sowie Bonsai-ähnliche Bäume.<br />
„<strong>Das</strong> kaufe ich bei Krippen Dürr<br />
in Hohenfurch zu“, sagt er, bittet<br />
wieder zur Tür, die Treppe hinunter<br />
und zurück in die Werkstätte.<br />
Mini-Kreissäge, Ständerbohrmaschine,<br />
Schleifbock, Schraubstock,<br />
Werkbank, große Kreissäge, Absauganlage,<br />
Dekupiersäge, Hobelmaschine,<br />
Formfräsmaschine:<br />
„Alles, was man braucht“, sagt<br />
Klaus Benkert und grinst. Fast<br />
noch wichtiger an dieser Stelle<br />
aber sind die Werkzeuge <strong>für</strong> seine<br />
filigrane Handarbeit: Hammer,<br />
Messer, Stemmeisen, Feilen,<br />
Schleifpapier. Sein Tablet, mit<br />
dem er seine Arbeiten bildlich<br />
dokumentiert und so <strong>für</strong> sich,<br />
Familie, Freunde, Bekannte<br />
und Kun<strong>den</strong> in einer Galerie<br />
archiviert. Und natürlich das<br />
mit Staubschutz umhüllte Radio.<br />
In diesem Moment läuft<br />
„Summer of 69“ von Bryan<br />
Adams, ein fetziger Rockklassiker<br />
aus dem Jahre 1984.<br />
„Ohne Radio geht bei mir gar<br />
nix.“ Und es könne auch gerne<br />
lauter, wilder und moderner,<br />
muss nicht zwingend originelle<br />
Blas- oder Volksmusik<br />
sein, wie es die meisten von<br />
einem alteingesessenen Wildsteiger<br />
erwarten wür<strong>den</strong>.<br />
Krippe statt Reisekoffer<br />
Die Preise, die Klaus Benkert <strong>für</strong><br />
seine Krippen letztlich verlangt,<br />
sind derart human, dass man als<br />
Kunde fast schon ein schlechtes<br />
Gewissen haben muss angesichts<br />
der hochwertigen Arbeit und der<br />
vielen Stun<strong>den</strong>, die dahinterstecken.<br />
„Es ist und bleibt halt ein<br />
Hobby, eine Lei<strong>den</strong>schaft“, bekräftig<br />
er. Viel wichtiger sei ihm nämlich,<br />
<strong>den</strong> Leuten eine Freude zu<br />
bereiten. <strong>Das</strong> gelingt ihm sowohl<br />
mit seinen größten Krippen als<br />
auch <strong>den</strong> kleineren, die er unter<br />
anderem in tragbare Schaukästen<br />
mit Sechskantbö<strong>den</strong> zur Einpassung<br />
an Eckbänken integriert.<br />
Manche gehen bis nach Österreich<br />
und in die Schweiz. Oder bis an<br />
die Ostsee. „Da hat mal ein Mann<br />
aus Hamburg Urlaub bei uns in<br />
Wildsteig gemacht, ist bei mir<br />
vorbeispaziert und hat mich beim<br />
Krippenbau erwischt.“ Tags darauf<br />
kam der Urlauber nochmals<br />
vorbei, fuhr mit seinem Pkw rückwärts<br />
in Benkerts Hofeinfahrt, lud<br />
seinen Koffer aus dem Kofferraum<br />
und da<strong>für</strong> Benkerts Krippe ein.<br />
„Die hat ihm so gut gefallen, dass<br />
er sie anstelle seines vollen Koffers<br />
mit nach Hause genommen<br />
hat.“ Und der Koffer? „Den haben<br />
wir ihm via Post nachgeschickt.“<br />
Hauptsächlich stehen seine Werke<br />
aber in <strong>den</strong> heimeligen Wohnzimmern<br />
im bayerischen Oberland.<br />
„Früher habe ich noch auf dem<br />
Schongauer Weihnachtsmarkt<br />
ausgestellt.“ Inzwischen stellt<br />
Klaus Benkert ausschließlich beim<br />
vorweihnachtlichen Künstler- und<br />
Handwerkermarkt in der ortseigenen<br />
Gemeindehalle aus – heuer<br />
wieder am Samstag, 24. und<br />
Sonntag, 25. November. <strong>Das</strong> ist<br />
so ein Tag im Jahr, an dem Klaus<br />
Benkert die Wertschätzung und<br />
Anerkennung <strong>für</strong> seine herausragen<strong>den</strong><br />
Arbeiten bekommt, die er<br />
verdient. Nämlich Lob von Alt und<br />
Jung in höchsten Tönen, wie es<br />
auch beim Festzug des Gautrachtenfests<br />
durch Wildsteig heuer der<br />
Fall war. Denn als das Gespann mit<br />
seiner handgemachten Wieskirche<br />
direkt an ihm vorbeigefahren ist,<br />
haben die Leute um ihn reihenweise<br />
gesagt: „Klaus, do hosch<br />
was wurklich bearigs gschaffa.“<br />
Ein Moment, „an dem ich Gänsehaut<br />
bekommen habe“. Auch,<br />
als Klaus Benkert im Rahmen<br />
des „altlandkreis“-Interviews von<br />
genau dieser Szene erzählt, ist er<br />
<strong>den</strong> Freu<strong>den</strong>tränen sichtlich nahe.<br />
Insofern Hobby, Lei<strong>den</strong>schaft und<br />
Sucht, die unter die Haut geht. js<br />
Schongauer<br />
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november / dezember 2024 | 51
Von Bethlehem über München nach Schongau<br />
<strong>Das</strong> Frie<strong>den</strong>slicht<br />
der Pfadfinder<br />
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Wir wünschen allen Kun<strong>den</strong><br />
eine schöne Adventszeit!<br />
Epfach | Stephan Albrecht ist mit<br />
Leib und Seele Pfadfinder, <strong>den</strong>n<br />
seine Verbindung zur größten<br />
Frie<strong>den</strong>sbewegung der Welt wurde<br />
ihm sozusagen in die Wiege<br />
gelegt. Bereits seine Eltern engagierten<br />
sich in der Jugendorganisation,<br />
die 1907 von Robert<br />
Ba<strong>den</strong>-Powell in Großbritannien<br />
gegründet wurde. Die Pfadfinderbewegung<br />
in Deutschland begann<br />
kurz danach – erste deutsche<br />
Pfadfindergruppen wur<strong>den</strong> 1909<br />
ins Leben gerufen. Während der<br />
Zeit des Nationalsozialismus wur<strong>den</strong><br />
Pfadfindergruppen allerdings<br />
verboten, durch die Hitlerjugend<br />
ersetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
wurde die Pfadfinderbewegung<br />
in Deutschland jedoch neu<br />
aufgebaut und ist heutzutage in<br />
fünf verschie<strong>den</strong>en Verbän<strong>den</strong> organisiert,<br />
die aber alle unter dem<br />
Dachverband „Ring deutscher<br />
Pfadfinder“ (RdP) das gleiche Ziel<br />
verfolgen: Junge Menschen n sollen<br />
in ihrer persönlichen und sozialen<br />
Entwicklung gefördert ert und auf ein<br />
aktives, verantwortungsbewusstes<br />
tung<br />
ngsb<br />
ewus<br />
usst<br />
stes<br />
Leben vorbereitet eite<br />
wer<strong>den</strong>. en. Weltweit<br />
betrachtet tet gibt<br />
es derzeit<br />
ei<br />
mehr als<br />
50 Millionen ione<br />
Mitglieder<br />
er<br />
aus<br />
über<br />
200<br />
Ländern. In Deutsch-<br />
land<br />
sind aktuell l rund<br />
220<br />
20<br />
000<br />
Menschen e als<br />
Pfadfinder der aktiv.<br />
52 | altlandkreis<br />
land<br />
<strong>Das</strong> „Frie<strong>den</strong>slicht aus Bethlehem“ erreicht auch <strong>den</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong>.<br />
„Ich habe durch die Pfadfinder viel<br />
gelernt und bin stolz darauf, dass<br />
ich einige großartige Erlebnisse<br />
in dieser Gemeinschaft hatte“,<br />
beschreibt Stephan Albrecht seine<br />
Verbun<strong>den</strong>heit zur Organisation.<br />
„Heute möchte ich <strong>den</strong> jungen<br />
Menschen meine Erfahrung weitergeben<br />
eben<br />
en<br />
und gemeinsam mit<br />
meinem em Team <strong>für</strong> sie da sein.“<br />
Der 25-jährige gelernte Braumeis-<br />
ter studiert heute Jura im achten<br />
Semester<br />
er<br />
und<br />
ist Vorsitzender<br />
er<br />
und Jugendleiter im sogenannten<br />
„Stamm Lechrain“, der dem „Verband<br />
Christlicher Pfadfinderinnen<br />
und Pfadfinder“ (VCP) angehört.<br />
Obwohl der VCP evangelisch geprägt<br />
ist, steht er Mitgliedern anderer<br />
Glaubensrichtungen offen<br />
und ist im katholischen Gemeindehaus<br />
Epfach bei Denklingen<br />
beheimatet. Von hier aus steuern<br />
Stephan Albrecht und andere<br />
Leiter die Aktivitäten der rund 60<br />
Mitglieder und leben getreu nach<br />
dem Motto „Allzeit bereit!“, wodurch<br />
Verantwortungsbewusstsein<br />
und Hilfsbereitschaft ausgedrückt<br />
wer<strong>den</strong>. Sie organisieren regelmäßige<br />
Gruppenstun<strong>den</strong>, Ausflüge,<br />
Wochenendtrips und Freizeiten.<br />
„Ein absolutes Highlight war<br />
2015 das Weltpfadfindertreffen<br />
in Japan“, erinnert sich Albrecht.<br />
30000 Gleichgesinnte aus 105
Ländern n trafen sich bei Hiroshima<br />
und Deutschland<br />
stellte lte mit 1 100 Teilnehmer<br />
er<br />
eines der stärksten ten Kontingente.<br />
e.<br />
Eine<br />
Initiative iv<br />
aus<br />
Österreich<br />
Seit<br />
1993 bereichern die<br />
Pfadfinder auch die Weihnachtszeit<br />
mit einer ganz<br />
besonderen Initiative – dem<br />
„Frie<strong>den</strong>slicht“. Geboren<br />
wurde diese Idee im Jahr<br />
1986 im oberösterreichischen<br />
Landesstudio des Österreichischen<br />
Rundfunks (ORF).<br />
Ein Licht aus Bethlehem soll als<br />
Symbol des Frie<strong>den</strong>s durch die<br />
Länder reisen und die Botschaft<br />
der Geburt Jesu verbreiten. „<strong>Das</strong><br />
Frie<strong>den</strong>slicht steht <strong>für</strong> die Freundschaft,<br />
Gemeinschaft und Verständigung<br />
aller Völker“, erklärt<br />
Stephan Albrecht. „Und alle sechs<br />
deutschen Verbände arbeiten zusammen,<br />
um dieses Zeichen zu<br />
setzen.“ Seit 2018 unterstützt auch<br />
der Bund Moslemischer Pfadfinder<br />
und Pfadfinderinnen Deutschlands<br />
(BMPPD) die Frie<strong>den</strong>slichtaktion.<br />
Nachdem das Licht in Israel entzündet<br />
wurde, bringt es ein Kind<br />
aus Österreich nach Wien. Jeweils<br />
am Samstag vor dem 3. Advent<br />
wird nun „die kleine Flamme der<br />
Hoffnung“ in einer ökumenischen<br />
Aussendungsfeier, ausgerichtet<br />
von <strong>den</strong> „Pfadfindern und Pfadfinderinnen<br />
Österreichs“ (PPÖ), an<br />
die internationalen Delegationen<br />
weitergegeben. Bis zu 150 Teilnehmer<br />
können aus Deutschland<br />
dabei sein. Organisiert wird die<br />
Reise von der eigens gegründeten<br />
„AG Frie<strong>den</strong>slicht“ und kostet<br />
gerade einmal erschwingliche<br />
Bei ider Aussendungsfeier 2023 in München.<br />
zehn Euro. „Für unseren Stamm<br />
Lechrain ist in diesem Jahr meine<br />
Schwester Emilie nach Wien<br />
unterwegs. Sie wird das Licht gemeinsam<br />
mit der AG Frie<strong>den</strong>slicht<br />
von Wien nach München bringen“,<br />
erzählt Stephan Albrecht. Damit<br />
die Reise unfallfrei über die Bühne<br />
gehen kann, wird diese logistische<br />
Meisterleistung von der Deutschen en<br />
Bahn unterstützt, die ein eigenes es<br />
Abteil <strong>für</strong> das Frie<strong>den</strong>slicht im<br />
Nachtzug zur Verfügung stellt.<br />
t.<br />
Doch mit der bayerischen Landeshauptstadt<br />
hat das Licht keineswegs<br />
seine Endstation erreicht.<br />
Von München durch<br />
die Republik<br />
Am 3. Advent 2024 wird Erzbischof<br />
Reinhard Kardinal Marx<br />
in<br />
der Frauenkirche am Marienplatz<br />
at<br />
in München während einer ökumenischen<br />
Zeremonie das Frie<strong>den</strong>slicht<br />
aussen<strong>den</strong>, damit es<br />
„alle Menschen guten Willens“<br />
in Deutschland erreicht – dieses<br />
Jahr unter dem Motto „Vielfalt leben,<br />
Zukunft gestalten“. Rund 150<br />
Frie<strong>den</strong>slichtboten der Pfadfinder<br />
tragen nun die Botschaft<br />
und die Kerze in alle Winkel<br />
dieser Republik – und<br />
wenig später wird es über<br />
Denklingen auch <strong>den</strong> Landkreis<br />
Weilheim-Schongau<br />
erreichen. „Wir tragen das<br />
Frie<strong>den</strong>slicht in Familien,<br />
Kirchengemein<strong>den</strong>, Krankenhäuser<br />
und Schulen“,<br />
zählt Stephan Albrecht auf.<br />
„Außerdem besuchen wir<br />
Vereine und Verbände, öffentliche<br />
Einrichtungen, Altersheime,<br />
Ministerien und<br />
tragen es zu <strong>den</strong> Obdachlosen<br />
und anderen Notlei<strong>den</strong><strong>den</strong>.<br />
Jeder, der gerne<br />
mitmachen möchte, kann<br />
sich bei uns mel<strong>den</strong>.“ Und<br />
wer das Frie<strong>den</strong>slicht gerne<br />
einmal live sehen möchte,<br />
kann das beispielsweise<br />
am 22. Dezember um 10<br />
Uhr in Schongau tun, wenn dort<br />
ein evangelischer Gottesdienst in<br />
der Dreifaltigkeitskirche gefeiert<br />
wird.<br />
edl<br />
Genüsse<br />
aus der Heimat<br />
Täglich geöffnet –<br />
auch Sonntagnachmittag!<br />
• Frischer Fisch aus<br />
heimischen Gewässern<br />
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november / dezember 2024 | 53
Figuren gehen bis nach Brasilien<br />
Krippenkunst<br />
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54 | altlandkreis<br />
Hohenfurch | Kaum ein Geschäft<br />
im <strong>Pfaffenwinkel</strong> eint Tradition,<br />
Glaube und Handwerk so sehr wie<br />
die Dürr OHG am Talweg 5 in Hohenfurch:<br />
Auf einer Ausstellungsund<br />
Verkaufsfläche von mehr als<br />
150 Quadratmetern fin<strong>den</strong> Kun<strong>den</strong><br />
eine unvergleichliche Vielfalt an<br />
geschnitzten Krippenfiguren aus<br />
Bergahorn, dazu passen<strong>den</strong> Ställen,<br />
jede Menge Zubehör, aber<br />
auch Hinterglasbilder und Heiligenfiguren.<br />
„Was Größe und Vielfalt<br />
unseres Sortiments betrifft, ist<br />
uns weltweit kein vergleichbares<br />
Geschäft mit Krippenfiguren bekannt“,<br />
sagt Anja Dollinger, 26,<br />
junge Mama und voller Freude,<br />
Elan und Tatendrang bei der Sache.<br />
Seit 1. Januar 2023 führt sie<br />
als gelernte Bürokauffrau und<br />
Wirtschaftsfachwirtin die Geschicke<br />
des Familienbetriebes in<br />
bereits dritter Generation. Angefangen<br />
hat alles unter ihren Großeltern,<br />
die sich früh mit dem<br />
Handel von Alltagsgebrauchssgegenstän<strong>den</strong><br />
wie Fensterputzer<br />
tz<br />
er<br />
und Faltgeldbeutel selbstständig<br />
gemacht haben. „Die bei<strong>den</strong> waren<br />
damals sehr viel auf Märkten<br />
unterwegs und haben dabei festgestellt,<br />
dass es dort oft an Weihnachtlichem<br />
gefehlt hat“, erinnert<br />
an dieser Stelle Anjas Mama Andrea<br />
Dollinger (geborene Dürr).<br />
Um diese Marktlücke letztlich zu<br />
schließen, fingen die Dürrs an,<br />
auch Krippenfiguren zu vertreiben<br />
– und im Jahre 1977 ein darauf<br />
spezialisiertes La<strong>den</strong>geschäft zu<br />
eröffnen. Wer heute <strong>den</strong> großzügigen<br />
La<strong>den</strong> im Südwesten Hohenfurchs<br />
betritt, bleibt zunächst an<br />
<strong>den</strong> großen Schaufenstern rechts<br />
der Eingangstüre mit großen Augen<br />
hängen. „Die Schaufenstergestaltung<br />
ist so eine Aufgabe, die<br />
wir außerhalb der Hauptsaison<br />
von Oktober bis nach Dreikönig<br />
Der Blick beim Betreten des La<strong>den</strong>geschäfts am Talweg 5.<br />
in Angriff nehmen.“ <strong>Das</strong> gilt auch<br />
<strong>für</strong> Putz, Aufbau und Gestaltung<br />
der Regale im La<strong>den</strong>inneren. Die<br />
sind mit derart vielen Krippenfiguren<br />
und Zubehörteilen ansehnlich<br />
besetzt, dass Kun<strong>den</strong> froh sind um<br />
das gutgeschulte Fachpersonal,<br />
das ihnen stets mit Rat, Tat und<br />
guter Beratung zur Seite steht.<br />
Insgesamt umfasst das Sortiment<br />
bei Krippen Dürr – dazu gehört<br />
auch das große Warenlager <strong>für</strong><br />
zwei Online-Shops im linken Teil<br />
des Gebäudes – mehr als 10 000<br />
(!) Einzelteile.<br />
Von fünf bis 40<br />
Zentimetern<br />
Am wertvollsten: Die holzgeschnitzten<br />
und von Hand bemalten<br />
Heide-Figuren aus Südtirol. Sie<br />
bestehen aus Bergahorn und wur<strong>den</strong><br />
von <strong>den</strong> Kunsthandwerkern<br />
des Grödnertals derart filigran<br />
und detailgetreu bearbeitet, dass<br />
sie beim Anblick schier zum Leben<br />
erwachen. Wie genau, wurde erst<br />
jüngst hautnah demonstriert –<br />
im Rahmen eines Firmen-Events<br />
waren drei Mitarbeiter der Firma<br />
Heide bei Krippen Dürr im La<strong>den</strong><br />
und haben die Fertigung von bekleideten<br />
Heide-Figuren hautnah<br />
gezeigt. Insgesamt betrachtet hat<br />
Familie Dürr Krippenfiguren in<br />
mehr als 30 verschie<strong>den</strong>en Größen<br />
im Angebot – die von fünf bis<br />
20 Zentimetern (Höhe) in jeweils
Made in Hohenfurch: Zubehör wie Dreschflegel, Sensen und Heugabeln.<br />
Ein-Zentimeter-Sprüngen. Und die<br />
von 20 bis 40 Zentimetern in Zweibis<br />
Drei-Zentimeter-Sprüngen.<br />
Dabei wichtig: „<strong>Das</strong>s Kun<strong>den</strong> die<br />
Figuren immer in ein- und derselben<br />
Größe kaufen sollten – viele<br />
meinen nämlich, dass sie die Maria<br />
kleiner kaufen müssen als <strong>den</strong><br />
Josef. Dabei ist die 14er Maria bereits<br />
kleiner als der 14er Josef.“ So<br />
oder so seien Stall und Heilige Familie<br />
das Basis-Paket schlechthin<br />
von Dürr-Kun<strong>den</strong>. „Viele ergänzen<br />
ihre Krippe dann Jahr <strong>für</strong> Jahr um<br />
weitere Figuren“, sagt Anja Dollinger.<br />
Auf Maria, Josef, Jesuskind,<br />
Wiege und Komet folgen meist<br />
Hirten und Schafe, die Heiligen<br />
Drei Könige, weitere Tiere wie Ziegen,<br />
Rinder, Hütehunde, Hasen,<br />
Hühner, Handwerker, Werkzeuge<br />
wie Säge, Heugabel oder Rechen,<br />
Feuerstelle, Holzbeige, Bäume,<br />
Sträucher, Wiesen, Gartenzäune,<br />
Teich, Bach, Heufuhrwerk – die<br />
Liste an Zubehör und Figuren zur<br />
Erweiterung ist sowohl <strong>für</strong> alpenländische<br />
als auch orientalische<br />
Krippen schier unendlich lange.<br />
Und das Allerbeste: Ein Teil des<br />
Zubehörs wird sogar direkt in<br />
Hohenfurch von Hand hergestellt.<br />
„Zwei Familien aus unserem Ort<br />
bauen und basteln <strong>für</strong> uns gut ein<br />
Drittel des kompletten Zubehörs.“<br />
<strong>Das</strong> Meistverkaufte<br />
ist ein Stecker<br />
Zwischen 1978 und 2010 hatte Familie<br />
Dürr sogar einen Stand auf<br />
der Wiesn, „was wir vom Kosten-<br />
Mit viel Liebe dekoriertes Krippenzubehör auf heimischem Moos.<br />
Nutzen-Aufwand her jedoch aufgegeben<br />
haben“. Nicht so <strong>den</strong><br />
Stand auf dem Augsburger Christkindlmarkt,<br />
der quasi mit jeder<br />
weiteren Generation, die in <strong>den</strong><br />
Familienbetrieb eingestiegen ist,<br />
um die gleiche Länge gewachsen<br />
ist. „Meine Eltern haben damals<br />
mit einem kleinen Drei-Meter-<br />
Stand angefangen, inzwischen ist<br />
er neun Meter breit“, sagt Andrea<br />
Dollinger. Aufgrund dieser traditionsreichen<br />
Präsenz im Herzen der<br />
Fuggerstadt kommen auch außerhalb<br />
der Adventszeit immer wieder<br />
Kun<strong>den</strong> aus dem Augsburger<br />
Raum nach Hohenfurch. „Ansonsten<br />
viele Einheimische. Und dank<br />
unserer bei<strong>den</strong> Online-Shops,<br />
dank <strong>den</strong>en wir Corona überstan<strong>den</strong><br />
haben, auch Kun<strong>den</strong> aus aller<br />
Welt.“ USA, Japan, Brasilien und<br />
Südkorea sind an dieser Stelle nur<br />
vier Beispiele. <strong>Das</strong> meistverkaufte<br />
Teil? „War 2023 mit über 700 Stück<br />
tatsächlich unser Stecker-Kupplung-Set,<br />
welches wichtig ist <strong>für</strong><br />
die Beleuchtung von Krippen. Gefolgt<br />
von der Heiligen Familie aus<br />
Kunstharz in Miniatur mit mehr<br />
als 600 Stück.“ Heißt: Familie Dürr<br />
hat in ihrem riesengroßen Krippen-Figuren-Sortiment<br />
auch jede<br />
Menge <strong>für</strong> <strong>den</strong> kleinen Geldbeutel,<br />
wenngleich Qualität und Optik von<br />
spritzgegossenen Kunstharz- oder<br />
Polyresin-Figuren mit <strong>den</strong> holzgeschnitzten<br />
und von Hand bemalten<br />
aus Bergahorn – die Heilige<br />
Familie von Heide kostet in Größe<br />
zwölf derzeit 482 Euro – nicht mithalten<br />
können. Umso wichtiger:<br />
„Gutes Personal, das unsere Kun<strong>den</strong><br />
fachkundig berät“, bekräftigt<br />
Andrea Dollinger. Tatsächlich<br />
arbeiten <strong>für</strong> die Dürr OHG (www.<br />
duerr-krippen.de) zehn Mitarbeiter<br />
in Teilzeit das ganze Jahr über.<br />
Und 25 zur Hochzeit von Anfang<br />
Oktober bis nach Dreikönig. Allein<br />
das unterstreicht, dass es sich bei<br />
Krippen Dürr in der Tat um einen<br />
der größten, wenn nicht sogar <strong>den</strong><br />
größten Händler von Krippenfiguren<br />
weltweit handelt.<br />
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Schongau-West<br />
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november / dezember 2024 | 55
Seit 30 Jahren – die Trucker der Johanniter<br />
Grödner Schnitzereien<br />
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<strong>Altlandkreis</strong> / Südosteuropa | Wenn<br />
am zweiten Weihnachtsmorgen<br />
die meisten ausschlafen, sich von<br />
Bescherung, Plätzchen, Punsch<br />
und Festessen erholen, klingelt<br />
bei Christian und Maxi Stögbauer<br />
in Sachsenried sowie bei Marcel<br />
Reintsch und Marco Soller in<br />
Schwabbruck der Wecker früh. Sie<br />
sind Teil einer deutschlandweiten<br />
Hilfsaktion der Johanniter, die<br />
heuer bereits im 31. Jahr Pakete<br />
mit Grundnahrungsmitteln und<br />
Artikeln <strong>für</strong> <strong>den</strong> täglichen Bedarf<br />
an Notlei<strong>den</strong>de in Südosteuropa<br />
verteilt. Was 1993 rein bayerisch<br />
organisiert mit rund 3 000 Paketen<br />
begann, hat sich ausgeweitet auf<br />
eine deutschlandweite Aktion mit<br />
über 70 000 Paketen. Und zudem<br />
Geldspen<strong>den</strong>, über die weitere gezielte<br />
Hilfsangebote vor Ort finanziert<br />
wer<strong>den</strong>. Stellt sich an dieser<br />
Stelle die Frage: Woher<br />
kommt diese gewaltige<br />
Menge an Paketen,<br />
die mit rund 40 LKWs,<br />
ab Weihnachten bis ins<br />
neue Jahr hinein, ihren<br />
Weg zu <strong>den</strong> Bedürftigsten<br />
in Südost-Europa<br />
fin<strong>den</strong>? Der Großteil<br />
wird von privaten Spendern<br />
gepackt und an<br />
Sammelstellen abgegeben.<br />
Ein kleinerer aus<br />
Spen<strong>den</strong> finanziert. Bei<br />
diesen „Virtuellen Paketen“<br />
kann online entweder<br />
ein Warenkorb<br />
mit Artikeln zusammengestellt,<br />
oder eine<br />
freie Summe als Spende<br />
56 | altlandkreis<br />
Maximilian Maar aus Peißenberg beim Einsammeln<br />
mit Schülerinnen vom Gymnasium Murnau.<br />
eingegeben wer<strong>den</strong>. Mit diesen<br />
Spen<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> beispielsweise<br />
Packaktionen vor Ort in einzelnen<br />
Ländern organisiert. Hier kann<br />
oft günstiger eingekauft wer<strong>den</strong><br />
als in Deutschland, mit der Spende<br />
also materiell mehr erreicht<br />
wer<strong>den</strong>. Auch wenn <strong>für</strong> die Empfänger<br />
das persönlich gepackte<br />
Paket mit – sonst unerreichbaren –<br />
Markenartikeln und persönlicher<br />
Note mehr Herzenswärme bedeuten.<br />
Beim virtuellen Paket ist mit<br />
der Bezahlung der Vorgang abgeschlossen.<br />
Hat man aber <strong>für</strong> sein<br />
persönliches Päckchen eingekauft<br />
und steht nun vor dem gefüllten<br />
Pappkarton, stellt sich die nächste<br />
Frage: Wohin damit? Jetzt kommen<br />
die Abgabestellen ins Spiel. Hier<br />
gibt es viele „Wiederholungstäter“,<br />
die seit Jahren dabei sind.<br />
Zum Beispiel verschie<strong>den</strong>e Schulen,<br />
die V-Märkte<br />
in Peiting und<br />
Schongau sowie<br />
kleinere private<br />
Sammelstationen.<br />
Anfang November<br />
wird eine aktuelle Liste der Abgabestellen<br />
online veröffentlicht. Jeder,<br />
der ein trockenes geschütztes<br />
Plätzchen frei hat, darf sich da<strong>für</strong><br />
mel<strong>den</strong>. Ab dem 13. Dezember<br />
fahren die Ehrenamtlichen der Johanniter<br />
schließlich deutschlandweit<br />
diese Abgabestellen an, sammeln<br />
die Pakete ein und führen<br />
sie der groß organisierten Logistik<br />
zu. Die Pakete, die die Johanniter<br />
des Ortsverbands Peißenberg<br />
einsammeln, sind in der Regel<br />
so zahlreich, dass ein ganzer LKW<br />
mit 600 Paketen direkt in Schongau<br />
gepackt und von dort aus auf<br />
Tour gehen kann. Diesen wird<br />
Marcel Reintsch dieses<br />
Jahr nach Bosnien fahren.<br />
Aus anderen Regionen<br />
wiederum wird in Zentrallagern<br />
in Donauwörth,<br />
Regensburg, Wunstorf bei<br />
Hannover und Meerbusch<br />
in NRW abgezählt, auf Paletten<br />
gepackt und <strong>für</strong> die<br />
Reise vorbereitet.<br />
Streng nach<br />
Packliste<br />
Die Inhalte der einzelnen<br />
Pakete sind alle gleich.<br />
Mehl, Nudeln, Reis, Zucker,<br />
Speiseöl in vorgegebenen<br />
Mengen. Dazu<br />
mit Keksen, Schokolade<br />
und Mulitivitamintabletten auch<br />
etwas <strong>für</strong> die Seele, ein paar Hygieneartikel<br />
und nicht zu vergessen:<br />
Ein kleines Geschenk <strong>für</strong> Kinder<br />
wie beispielsweise Malblock und<br />
Stifte sowie Persönliches, das von<br />
Herzen kommt – ein selbstgemaltes<br />
Bild, eine Grußkarte oder<br />
eine liebevolle weihnachtliche<br />
Verpackung bringt <strong>den</strong> Empfängern<br />
eine Verbindung zur spen<strong>den</strong><strong>den</strong><br />
Familie, auch wenn man<br />
sich wahrscheinlich nie persönlich<br />
begegnen wird. Warum das so<br />
wichtig ist, erklärt Christian Stögbauer:<br />
„Die Päckchen helfen nicht<br />
nur, akute Not zu lindern, sondern<br />
sollen auch Freude bereiten. Damit<br />
alle Päckchen etwa gleichwertig<br />
sind, gibt es schon seit langem<br />
eine verbindliche Packliste – sie<br />
ist in Abstimmung mit <strong>den</strong> lokalen<br />
Partnerorganisationen der<br />
Johanniter-Weihnachtstrucker auf<br />
die Bedürfnisse derer abgestimmt,<br />
die solch ein Päckchen erhalten.<br />
Die Liste wurde 2023 leicht<br />
angepasst, enthält jetzt weniger<br />
Zucker, Süßigkeiten und Plastikverpackungen.<br />
Absolut hinderlich<br />
<strong>für</strong> die zollrechtliche Abwicklung<br />
an <strong>den</strong> Grenzen wären außerdem<br />
Kleidung und verderbliche Lebensmittel.“<br />
Ab Weihnachten starten die Konvois<br />
in die Zielländer Albanien,<br />
Bosnien, Bulgarien (seit 2018),
Oafach ach<br />
Schea<br />
WEIHNACHTSMARKT<br />
Lieferungen bis ins Haus gewähren Christian Stögbauer Einblicke in das<br />
Leben der Paketempfänger, wie hier in <strong>den</strong> albanischen Bergen.<br />
Rumänien, Ukraine (seit 2017) und<br />
die Republik Moldau. Seit 2020<br />
wer<strong>den</strong> auch verschie<strong>den</strong>e Projekte<br />
in Deutschland wie Tafeln und<br />
Suppenküchen unterstützt. Für<br />
Christian Stögbauer begann das<br />
Projekt Weihnachtstrucker 1999<br />
in Mazedonien. Damals noch als<br />
Empfängerstation in Neprosteno,<br />
wo er hauptamtlich <strong>für</strong> die Johanniter<br />
in einem Lager <strong>für</strong> Kriegsflüchtlinge<br />
aus dem Kosovo tätig<br />
war. Seit 2001 agiert er ehrenamtlich<br />
aus Deutschland und ist Jahr<br />
<strong>für</strong> Jahr beim Organisieren, Sammeln<br />
und schließlich bei einer der<br />
Touren dabei. Nach Rumänien,<br />
Mazedonien, in <strong>den</strong> Kosovo und<br />
seit 2017 nach Albanien führten<br />
ihn die Hilfslieferungen bislang.<br />
Nur in <strong>den</strong> Corona-Jahren mit<br />
Reisebeschränkungen war eine<br />
persönliche Begleitung der Trucks<br />
durch ehrenamtliche Johanniter<br />
nicht möglich. Trotzdem wurde<br />
gesammelt und die altbekannten<br />
Stationen durch gewerbliche Spediteure<br />
angefahren.<br />
LKWs und Fahrer von<br />
regionalen Unternehmen<br />
Die meisten LKWs wer<strong>den</strong> von regionalen<br />
Unternehmen kostenlos<br />
zur Verfügung gestellt und auch<br />
die Fahrer opfern jeweils mehrere<br />
Tage ihrer Freizeit, um ehrenamtlich<br />
an der Hilfsaktion teilzunehmen.<br />
Die Sprit- und Mautkosten<br />
wer<strong>den</strong> aus Spen<strong>den</strong> finanziert.<br />
In <strong>den</strong> Zielländern funktioniert die<br />
Logistik umgekehrt im Vergleich<br />
zur Einsammelaktion. „Über die<br />
Jahre hat sich ein gutfunktionierendes<br />
System rund um die Verteilung<br />
entwickelt“, sagt Christian<br />
Stögbauer. In jedem Land gebe es<br />
lokale Partner, die kleinere Verteilaktionen<br />
vorbereiten. So zum<br />
Beispiel das Kloster „Spirituelle<br />
Weggemeinschaft“ im nordalbanischen<br />
Shkoder. „Zu <strong>den</strong><br />
Markus Sonntag von der JUH Kisslegg<br />
bei einer „Packaktion“ im Juli<br />
2023 in Shkoder, Albanien.<br />
Do. 14.11. 11. von 9–18 Uhr<br />
Fr. 15.11. von 9–18 Uhr<br />
Sa. 16.11. von 9–18 Uhr<br />
Café | Deko | Frühstück<br />
www.oafach-schea.de<br />
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Öffnungszeiten:<br />
Mittwoch bis Freitag<br />
von Uhr<br />
Samstag von Uhr<br />
november / dezember 2024 | 57
Beim Ausliefern: Maxi Stögbauer (li.) und Marc Jaeger, der aus dem<br />
Allgäu stammt, und ebenfalls seit vielen Jahren mit auf Tour ist.<br />
Bedürftigen in <strong>den</strong> kleinen Bergdörfern<br />
kämen die großen LKW<br />
über die maro<strong>den</strong> kleinen Straßen<br />
gar nicht hin, deshalb wird an zentralen<br />
Stellen abgela<strong>den</strong>, auf kleinere<br />
Begleitfahrzeuge aus dem<br />
Konvoi und auf geländegängige<br />
Fahrzeuge der lokalen Partner<br />
umgela<strong>den</strong> und so nachvollziehbar<br />
und zielgerichtet zu <strong>den</strong> wirklich<br />
Bedürftigsten gebracht.“ Nicht<br />
jedes einzelne Paket kann letztlich<br />
persönlich von einem ehrenamtlichen<br />
Johanniter überreicht<br />
wer<strong>den</strong>. Vertrauen und Kontrolle<br />
zu lokalen Partnern ist aufgrund<br />
langjähriger Zusammenarbeit jedoch<br />
enorm hoch. Und der persönliche<br />
Eindruck, wie die Hilfe<br />
vor Ort ankommt, motiviert Jahr<br />
<strong>für</strong> Jahr, weiterzumachen. „Angesichts<br />
großer Armut wirken die<br />
Weihnachtstrucker-Päckchen vielleicht<br />
manchmal wie ein Tropfen<br />
auf dem heißen Stein. Aber auch<br />
ein paar Tropfen helfen zumindest<br />
ein paar Menschen weiter und zeigen<br />
ihnen, dass sie nicht vergessen<br />
sind.“<br />
Christian Stögbauer ist dieses Jahr<br />
wieder beim Konvoi nach Albanien<br />
dabei. Schon zum 17. Mal gehört<br />
<strong>für</strong> ihn dieses Abenteuer in die<br />
ärmsten Ecken Europas dann zu<br />
seinem persönlichen Weihnachten<br />
dazu. Seine Familie muss ihn da<strong>für</strong><br />
über die Feiertage entbehren<br />
und trägt durch ihre Akzeptanz <strong>für</strong><br />
sein Engagement ihren Teil dazu<br />
bei. Sein Sohn Maxi wird ihn zum<br />
vierten Mal begleiten. Sogar seinen<br />
18. Geburtstag hat er nicht mit<br />
Gleichaltrigen und großer Party<br />
gefeiert, sondern mit seinem Vater<br />
in Shkoder in Albanien. Wenn<br />
nichts dazwischenkommt, sind<br />
alle zu Silvester wieder Zuhause<br />
bei ihren Familien. „Es gab nur<br />
vier Jahre, wo es der Konvoi aus<br />
unterschiedlichen Grün<strong>den</strong> nicht<br />
geschafft hat, Silvester daheim<br />
zu verbringen.“ Oftmals liegen<br />
die Feiertage so, dass eine Zollabwicklung<br />
nicht am Anreisetag<br />
möglich ist. Und 2004 kam ein<br />
Tsunami dazwischen, wo<strong>für</strong> das<br />
Leitungsteam der Johanniter zurück<br />
nach Deutschland musste, um<br />
gleich nach Indonesien weiterzureisen.<br />
ig<br />
> > > ZUM THEMA<br />
Pakete können vom 16. November bis 13. Dezember an <strong>den</strong> Sammelstellen<br />
abgegeben wer<strong>den</strong>. Nähere Infos zur Weihnachtstrucker-Aktion,<br />
zum Beispiel zu Packliste, Abgabestellen, Zielregionen<br />
und Spen<strong>den</strong>möglichkeiten, hält die Internetseite www.<br />
johanniter.de/juh/weihnachtstrucker bereit.<br />
58 | altlandkreis
Hiesige Weihnachtsmärkte auf einen Blick<br />
Glühwein, Bratwurst<br />
und Nikolaus<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Verführerische<br />
Düfte, bunte Kugeln,<br />
warme Lichter und – im<br />
Idealfall – eine geschlossene<br />
Schneedecke bei<br />
sternenklarer Nacht: In<br />
wenigen Wochen beginnt<br />
die vorweihnachtliche<br />
Zeit, in der in fast allen<br />
Orten des Schongauer<br />
<strong>Altlandkreis</strong>es wieder<br />
traditionelle Christkindl-, Advents-<br />
und Weihnachtsmärkte stattfin<strong>den</strong>.<br />
Damit Sie, liebe Leserinnen<br />
und Leser, nicht das halbe Internet<br />
durchforsten müssen, haben wir<br />
eine kurze, knackige Übersicht<br />
hiesiger Weihnachtsmärkte zusammengestellt:<br />
APFELDORF<br />
Weihnachtsmarkt am Samstag, 30.<br />
November, von 14 bis 21 Uhr und<br />
Sonntag, 1. Dezember, von 11 bis<br />
20 Uhr am Kirchplatz und in der<br />
Flößerstraße mit jeder Menge kreativen<br />
Produkten, die in liebevoller<br />
Handarbeit hergestellt wur<strong>den</strong><br />
sowie zahlreichen kulinarischen<br />
BERNBEUREN<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
Köstlichkeiten. iten<br />
Am Samstagabend<br />
agaben<br />
spricht bei Einbruch der Dunkelheit<br />
ein Weihnachtsengel einen<br />
unter die Haut gehen<strong>den</strong> Frie<strong>den</strong>sprolog,<br />
musikalisch begleitet<br />
von <strong>den</strong> Apfeldorfer Musikern. Am<br />
Sonntagabend, ebenfalls bei Einbruch<br />
der Dunkelheit, kommt der<br />
Nikolaus und spielt die örtliche<br />
Trachtenkapelle.<br />
ASCH<br />
Weihnachtsmarkt am Samstag,<br />
7. Dezember, ab 15 Uhr von <strong>den</strong><br />
Ascher Vereinen unter <strong>den</strong> Kastanien<br />
am Haus der Begegnung,<br />
Dorfstraße 34a, im Fuchstal. Unter<br />
anderem mit musikalischer Umrahmung,<br />
Weihnachts-<br />
h geschichte chte<br />
und<br />
Nikolausbesuch<br />
(voraussichtlich<br />
sich<br />
gegen gen 18 Uhr).<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
Christkindlmarkt<br />
kt am<br />
Sonntag, 15. Dezember,<br />
von 14 bis 17 Uhr in der<br />
Brandstatt, Nähe Rathaus<br />
und Tourist Info, wo der Nikolaus<br />
<strong>für</strong> die Kinder unter <strong>den</strong> Marktbesuchern<br />
eine kleine Überraschung<br />
bereithält. Neben der heimeligen<br />
Stimmung mit musikalischer Umrahmung<br />
der örtlichen Blaskapelle<br />
sowie kulinarischen Köstlichkeiten<br />
zählt eine lebendige Krippe zu<br />
<strong>den</strong> Highlights der „Weihnacht in<br />
der Brandstatt“. Der Erlös aus dem<br />
Verkauf von Selbstgebasteltem<br />
kommt einer sozialen Einrichtung<br />
zugute. Bei schlechter Witterung<br />
findet der Markt im Dorfstadl am<br />
Trathweg westlich der B23 statt.<br />
BERNBEUREN<br />
Weihnachtsmarkt am Sonntag,<br />
15. Dezember, von 13.30 bis 17.30<br />
Uhr, organisiert vom Skiclub und<br />
weiteren örtlichen Vereinen. Gewerbetreibende<br />
und Hobbybastler<br />
präsentieren ihre Werke. Es<br />
kommt der Nikolaus, angefahren<br />
in einer Pferdekutsche, und beschenkt<br />
die Kinder mit kleinen<br />
Gaben – anschließend können die<br />
Kinder sogar mit der Kutsche eine<br />
Runde drehen. Für musikalische<br />
Umrahmung sorgt die örtliche (Jugend)<br />
Blaskapelle.<br />
november / dezember 2024 | 59
BÖBING<br />
Adventsmarkt am Freitag, 29. November,<br />
ab 15 Uhr im Pfarrhof an<br />
der Kirchstraße 13, unter anderem<br />
mit liebevoll gebastelten Dekorationsgegenstän<strong>den</strong><br />
<strong>für</strong> Krippe,<br />
Christbaum und Hauseingang. Mit<br />
Glühwein, Punsch, Bratwurst und<br />
Plätzchen ist auch <strong>für</strong> das leibliche<br />
Wohl bestens gesorgt. Organisiert<br />
wird der Böbinger Weihnachtsmarkt<br />
vom örtlichen Frauenbund.<br />
BURGGEN<br />
Dorfweihnacht am Samstag, 7.<br />
Dezember, ab 16 Uhr am Roatherhaus<br />
in der örtlichen Schwarzkreuzstraße.<br />
Organisiert vom<br />
Kindergarten St. Anna, örtlichen<br />
Vereinen und der Grundschule,<br />
gibt’s neben selbstgemachten<br />
Dekorationsgegenstän<strong>den</strong> auch<br />
jede Menge kulinarische Schmankerl<br />
wie Bratwurst und Glühwein,<br />
aber auch Käseraclette und frisch<br />
gebackene Waffeln. Highlight ist,<br />
insbesondere <strong>für</strong> die jüngsten Besucher<br />
des Marktes, der Besuch<br />
des Nikolauses.<br />
EPFACH<br />
Dorfadvent von <strong>den</strong> Vereinen am<br />
Samstag, 7. Dezember, von 16 bis<br />
20 Uhr. Wo genau, war zum Zeitpunkt<br />
des Redaktionsschlusses<br />
noch nicht bekannt.<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
Großer Weihnachtsmarkt am<br />
Freitag, 29. November, von<br />
11 bis 18 Uhr, am Samstag,<br />
30. November, von 12 bis<br />
19 Uhr und am Sonntag, 1.<br />
Dezember, von 12 bis 19 Uhr<br />
im Zentrum von Herzogsägmühle<br />
mit Tombola, kulinarischen<br />
Schmankerln und<br />
zahlreichen Produkten aus<br />
<strong>den</strong> Werkstätten des Diakoniedorfes.<br />
Highlights unter<br />
anderem: Die Eröffnung am<br />
Freitagvormittag, 11 Uhr, in der Deckerhalle.<br />
Ein Benefizkonzert von<br />
Musik im <strong>Pfaffenwinkel</strong> am Samstagnachmittag,<br />
15.30 Uhr in der<br />
Martinskirche sowie gegen 18 Uhr<br />
ein Auftritt der Peitinger Alphornbläser<br />
auf dem Dorfplatz. Der Adventsgottesdienst<br />
zum 75-Jährigen<br />
der Martinskirche am Sonntag um<br />
11 Uhr sowie der Nikolausbesuch<br />
am Sonntag um 15 Uhr (Dorfplatz).<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
Christkindlmarkt am Samstag, 30.<br />
November, um 15 Uhr am Kirchplatz,<br />
organisiert von der Gemeinde.<br />
Es gibt Selbstgebasteltes,<br />
Glühwein, Punsch und Bratwurst,<br />
musikalische Umrahmung von<br />
der Knappschafts- und Trachtenkapelle<br />
sowie der Jugendkapelle<br />
Wonder-Brass. Außerdem kommt<br />
gegen 16.30 Uhr der Nikolaus.<br />
HOHER PEISSENBERG<br />
Christkindlmarkt in der Schatzkammer<br />
der Wallfahrtskirche auf<br />
dem Hohen Peißenberg am Samstag,<br />
7. Dezember, und Sonntag, 8.<br />
Dezember, sowie am Samstag, 14.<br />
Dezember und Sonntag, 15. Dezember,<br />
jeweils von 10 bis 17 Uhr.<br />
Es gibt unter anderem hochwertiges<br />
Kunsthandwerk zu kaufen. Außerdem<br />
besticht der Markt allein<br />
aufgrund seiner Räumlichkeit –<br />
und dem magischen Ort an sich<br />
mit Weitblick in Richtung Alpen,<br />
München sowie Ammersee und<br />
Starnberger See.<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
INGENRIED<br />
Dorfweihnacht am<br />
Samstag, 7. Dezember,<br />
von 15 bis 22 Uhr in der<br />
Kirchenstraße mit kulinarischen<br />
Schmankerln,<br />
Selbstgebasteltem, Kirchenkonzert<br />
des örtlichen<br />
Singkreises (16 Uhr)<br />
sowie Nikolaus-Besuch<br />
gegen 18 Uhr.<br />
LEEDER<br />
Christkindlmarkt am Samstag, 14.<br />
Dezember, von 15 bis 21 Uhr und<br />
Sonntag, 15. Dezember, von 14 bis<br />
19 Uhr im Hofgarten an der Wel<strong>den</strong>er<br />
Straße 5a. Organisiert wird<br />
dieser Markt von der örtlichen<br />
Blaskapelle. Er ist bekannt <strong>für</strong><br />
Stände mit Bekleidung, Schmuck,<br />
weihnachtlichen Dekorationsgegenstän<strong>den</strong><br />
sowie zahlreichen kulinarischen<br />
Schmankerln vom beispielsweise<br />
Grill und Feuerteufel.<br />
Und natürlich Heißgetränken wie<br />
Punsch, Glühwein und Jägertee.<br />
LECHBRUCK<br />
Lechar Adventsmarkt am Samstag,<br />
23. November, ab 16 Uhr auf<br />
dem freien Platz am Rathaus und<br />
Musikpavillon, Flößerstraße 1.<br />
Die festlich geschmückten Stände<br />
wer<strong>den</strong> von örtlichen Vereinen<br />
und Organisationen sowie der<br />
Grundschule betrieben. Eine kleinere<br />
Besetzung der Blaskapelle<br />
spielt zur sta<strong>den</strong> Zeit passende<br />
Lieder. Es gibt Punsch, Glühwein,<br />
Bratwurst, Plätzchen.<br />
Außerdem kommen <strong>für</strong><br />
die jüngsten Besucher des<br />
Marktes sowohl Nikolaus als<br />
auch Christkind.<br />
LECHBRUCK<br />
LUDENHAUSEN<br />
Dorfadvent des örtlichen Frauenkreises<br />
am Samstag, 23. November,<br />
um 18 Uhr rund ums Pfarrheim<br />
an der Abtsrieder Straße 1,<br />
zu dem Alt und Jung aus Nah und<br />
Fern herzlich eingela<strong>den</strong> sind.<br />
PEITING<br />
Christkindlmarkt am Freitag, 29.<br />
November, von 17 bis 21 Uhr, am<br />
Samstag, 30. November, von 15 bis<br />
21 Uhr und Sonntag, 1. Dezember,<br />
von 11 bis 18 Uhr am Hauptplatz<br />
vor dem Rathaus. Neben kulinarischen<br />
Köstlichkeiten und Selbstgebasteltem<br />
spielen die Blaskapellen<br />
aus Peiting und Birkland. Am<br />
Samstagnachmittag, gegen 16 Uhr,<br />
kommt der Nikolaus.<br />
PREM<br />
Weihnachtsmarkt am Samstag,<br />
30. November, um 18 Uhr an der<br />
Gemeinde, Schulweg 6, mit zahlreichen<br />
Stän<strong>den</strong> von Premer Vereinen.<br />
Aber auch selbstgebastelten<br />
Adventskränzen vom örtlichen<br />
Kindergarten, fair gehandelten<br />
Produkten aus dem Stand eines<br />
Weltla<strong>den</strong>s, heißem Glühwein,<br />
deftiger Bratwurst und musikalischer<br />
Umrahmung mun<br />
örtlicher Musikanten.<br />
Ein Teil<br />
der<br />
Einnahmen<br />
nahm<br />
kommt wohltätigen tige<br />
Zwecken zugute.<br />
60 | altlandkreis
REICHLING<br />
Adventsmarkt am Samstag, 30.<br />
November, um 14 Uhr rund um<br />
das Reichlinger Pfarrheim in der<br />
St. Nikolausstraße. Er zeichnet<br />
sich aus durch Regionalität, Nachhaltigkeit<br />
und „mega gute“ Stimmung.<br />
RETTENBACH<br />
Weihnachtsmarkt am Sonntag,<br />
15. Dezember, von 13.30 bis 17 Uhr<br />
rund um die Mehrzweckhalle, Untere<br />
Gasse 1, mit Glühwein, Punsch<br />
und Bratwurst sowie Kaffee und<br />
Kuchen. Besonderheiten: Fischspezialitäten<br />
der örtlichen Fischereigenossenschaft,<br />
Christbaumverkauf,<br />
Kutschfahrten und – gegen 15<br />
Uhr – ein Nikolausbesuch.<br />
ROTT<br />
Dorfweihnacht aller Vereine am<br />
Samstag, 14. Dezember, ab 18 Uhr<br />
und Sonntag, 15. Dezember, ab 14<br />
Uhr am Dorfplatz an der Michael-<br />
Merk-Straße, unter anderem mit<br />
einer musikalischen Darbietung<br />
am Samstag sowie Adventssingen<br />
mit regional bekannten Gruppen.<br />
Eine weitere Besonderheit außerdem:<br />
Eine Lebendkrippe mit Laiendarstellern<br />
und Schafen.<br />
ROTTENBUCH<br />
Weihnachtliches Beisammensein<br />
am Sonntag, 1. Dezember, sowie<br />
an <strong>den</strong> Samstagen 7., 14. und 21.<br />
Dezember, jeweils gegen 16 Uhr<br />
an vier Stän<strong>den</strong> unter dem Bogen<br />
am Fohlenhof, die an jedem<br />
einzelnen Tag von einem anderen<br />
Rottenbucher Verein besetzt und<br />
bewirtet wer<strong>den</strong> mit herzhaftem<br />
Essen sowie wärmen<strong>den</strong> Heißgetränken.<br />
SCHONGAU<br />
Großer Weihnachtszauber mit<br />
täglich wechselndem Programm<br />
von Donnerstag, 5. Dezember, bis<br />
Sonntag, 22. Dezember. Montag<br />
bis Mittwoch jeweils ab 16 Uhr,<br />
Freitag bis Sonntag jeweils ab 14<br />
Uhr mit allem, was das Herz von<br />
Alt und Jung begehrt. Zum Beispiel<br />
Kutschfahrten an allen Samsund<br />
Sonntagen, einer Perchtenshow<br />
am Samstag, 7. Dezember,<br />
um 16.30 Uhr, zahlreichen musikalischen<br />
Darbietungen von Chören,<br />
Blaskapellen, Alphornbläsern, Big<br />
Band, Kinderchor oder Saxophon-<br />
Ensemble, Familientag mit Kinderanimation<br />
(Montag, 9. Dezember),<br />
kulinarischen Schmankerln<br />
sowie Gebasteltes aus Holz, Filz,<br />
Wolle und vieles mehr. Wo? Auf<br />
dem Marienplatz in Schongaus<br />
wunderschöner historischer Altstadt.<br />
SCHWABBRUCK<br />
SCHWABNIEDERHOFEN<br />
Weihnachtsmarkt am Sonntag,<br />
8. Dezember, von 11 bis 18 Uhr<br />
in der Ortsmitte von Schwabniederhofen,<br />
dem Altenstadter<br />
Ortsteil nordöstlich der Bundeswehrkaserne,<br />
der durch ein<br />
vielfältiges, ortseigenes und regionales<br />
Angebot besticht. Zum<br />
Beispiel Selbstgebasteltes, Live-<br />
Musik, Handwerkskunst, Choraufführung<br />
und Kunstausstellung.<br />
STEINGADEN<br />
WILDSTEIG<br />
Vorweihnachtlicher Kunst- und<br />
Handwerkermarkt am Samstag,<br />
23. November, von 10 bis 18 Uhr<br />
und Sonntag, 24. November, von<br />
10 bis 17 Uhr in der örtlichen Gemeindehalle<br />
an der Kirchbergstraße.<br />
Rund 30 ortseigene Künstler,<br />
Bastler und Handwerker stellen an<br />
diesem Wochenende ihre Handarbeiten<br />
aus Stoff, Metall und Holz<br />
zur Schau. Nicht zu vergessen<br />
Weihnachtsmarkt am Sonntag,<br />
1. Dezember, von 16 bis 20 Uhr<br />
am Gasthaus zum Schäferwirt in<br />
der Burggener Straße 2, der von<br />
Seiten des Veranstalters bewusst<br />
kleiner aufgezogen wird. Heißt:<br />
Drei Bu<strong>den</strong> mit kulinarischen<br />
Schmankerln wie Schnupfnudeln,<br />
Bratwurst und gebrannten Mandeln<br />
sowie musikalischer Umrahmung<br />
mit kleiner Besetzung der<br />
Blaskapelle – und natürlich der<br />
seit Corona berüchtigten Glüh-<br />
Nikolausmarkt am Sonntag, 1. Dezember,<br />
ab 9 Uhr auf dem Marktplatz<br />
und in der Welfenstraße mit<br />
einem vielfältigen Angebot aus<br />
Kunst, Kultur und Kulinarik. Der<br />
Nikolaus kommt gegen 15 Uhr. sind Tombola sowie kulinarische<br />
weinhütte, die dann täglich bis<br />
Schmankerl und<br />
mindestens Weihnachten offen<br />
leckere Kalt- und<br />
haben und Gästen wie Einheimischen<br />
<strong>den</strong> Spaziergang entlang<br />
Heißgetränke. js<br />
der Schwabbrucker Adventsfenster<br />
„versüßen“ wird.<br />
STEINGADEN<br />
WILDSTEIG<br />
november / dezember 2024 | 61
Saisonal und regional – Advent mit der Hauswirtschafterei<br />
Glühwein-Muffins &<br />
Kokosmakronen<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | In wenigen Wochen<br />
beginnt mit dem ersten Advent die<br />
meist viel zu hektische Vorweihnachtszeit.<br />
Aber auch eine Zeit,<br />
in der es in <strong>den</strong> heimeligen Küchen<br />
wieder anfängt nach Vanille,<br />
Nelken, Sternanis und Zimt zu<br />
duften. Wer noch keine Idee hat,<br />
welche Plätzchen es heuer wer<strong>den</strong><br />
sollen: Die drei Damen der<br />
Hauswirtschafterei hätten da mit<br />
Walnuss-Lebkuchen, Kokosmakronen,<br />
Glühwein-Muffins und Erdnussherzen<br />
vier sündhaft leckere<br />
Vorschläge zum Selbermachen.<br />
Walnuss-Lebkuchen<br />
(24 Stück)<br />
ZUTATEN:<br />
Rührteig:<br />
100 g Butter<br />
200 g Zucker<br />
2 Eier<br />
125 ml Milch<br />
1 TL gem. Nelken<br />
1 EL Zimt<br />
2 EL Kakao<br />
250 g gehackte Walnüsse<br />
250 g Mehl<br />
2 TL Backpulver<br />
Waln<br />
lnus<br />
usss-<br />
Lebk<br />
uc<br />
hen<br />
Zum Backen:<br />
6 eckige Oblaten<br />
Zum Überziehen:<br />
100 g Kuvertüre weiß<br />
100 g Kuvertüre Zartbitter<br />
Zum Bestreuen:<br />
gehackte Walnüsse<br />
ZUBEREITUNG: Für <strong>den</strong> Rührteig<br />
die Butter mit dem Zucker schaumig<br />
rühren. Die Eier und die Milch<br />
nach und nach dazugeben. Gewürze,<br />
Kakao und Nüsse zufügen.<br />
<strong>Das</strong> Mehl mit dem Backpulver mischen<br />
und unterrühren.<br />
Die Masse gleichmäßig auf <strong>den</strong><br />
Oblaten verstreichen und diese jeweils<br />
vierteln. Auf mit Backpapier<br />
ausgelegte Backbleche legen und<br />
backen. Backzeit: ca. 20 Minuten<br />
bei 170°C (150°C)<br />
Die Kuvertüren klein hacken und<br />
getrennt im Wasserbad schmelzen.<br />
Jeweils die Hälfte der abgekühlten<br />
Lebkuchen damit überziehen.<br />
Nach Belieben mit der<br />
anderen Kuvertüre verzieren und<br />
die Nüsse darüberstreuen.<br />
Tipp: Die Lebkuchenmasse kann<br />
natürlich auch auf run<strong>den</strong> Oblaten<br />
mit 5 cm Ø gebacken wer<strong>den</strong>.<br />
Kokosmak<br />
akro<br />
rone<br />
nen<br />
Kokosmakronen<br />
(ca. 40 Stück)<br />
ZUTATEN:<br />
4 Eiweiß<br />
150 g Zucker<br />
70 g Quark (20 %)<br />
200 g Kokosflocken<br />
Zum Verzieren:<br />
25 g Kuvertüre Zartbitter<br />
Kokosflocken<br />
ZUBEREITUNG: <strong>Das</strong> Eiweiß steif<br />
schlagen. Den Zucker nach und<br />
nach dazugeben. Den Quark mit<br />
<strong>den</strong> Kokosflocken unterheben. Die<br />
Masse in einen Spritzbeutel mit<br />
Lochtülle füllen. Auf ein mit Backpapier<br />
ausgelegtes Backblech Makronen<br />
spritzen und backen.<br />
62 | altlandkreis
WIR FEIERN<br />
Seeshaupter Straße 68a<br />
82377 Penzberg<br />
Glühwein-Muffins<br />
(12 Stück)<br />
ZUTATEN:<br />
Rührteig:<br />
150 g Butter<br />
100 g Zucker<br />
3 Eier<br />
150 g gemahlene Haselnüsse<br />
100 g geriebene Schokolade<br />
100 g Mehl<br />
2 TL Backpulver<br />
½ TL Zimt<br />
1 Messerspitze gemahlene<br />
Nelken<br />
2 EL Glühwein oder roter Saft<br />
12 Dominosteine<br />
Glüh<br />
ühwein-Muffins<br />
ns<br />
Zum Verzieren:<br />
100 g Puderzucker<br />
2 EL Glühwein oder roter Saft<br />
6 Dominosteine<br />
ZUBEREITUNG: Für <strong>den</strong> Rührteig<br />
die Butter mit dem Zucker schaumig<br />
rühren. Die Eier nach und<br />
nach dazugeben. Nüsse und Schokolade<br />
zufügen. Mehl, Backpulver<br />
und Gewürze mischen und mit<br />
dem Glühwein (Saft) auf mittlerer<br />
Stufe unterrühren. Den Teig in eine<br />
gefettete oder mit Papierförmchen<br />
ausgelegte Muffin-Form füllen. In<br />
je<strong>den</strong> Muffin einen Dominostein<br />
drücken und backen.<br />
Backzeit: ca. 30 Minuten bei 180°C<br />
(160°C)<br />
Aus Puderzucker und Glühwein<br />
(Saft) einen Guss zubereiten und<br />
die abgekühlten Muffins damit<br />
überziehen. Jeweils mit einem<br />
halben Dominostein verzieren.<br />
Erdnussherzen<br />
(25 bis 30 Stück)<br />
ZUTATEN:<br />
Mürbteig:<br />
60 g ungesalzene ne Erdnüsse<br />
280 g Mehl<br />
1000 g Zucker<br />
1 EL Vanillezucker<br />
lezu<br />
er<br />
180 g Butter<br />
1 Eigelb<br />
Er<br />
dn<br />
ussh<br />
sherzen<br />
Zum Bestäuben:<br />
Puderzucker<br />
Füllung:<br />
ca. 140 g Himbeeraufstrich<br />
ohne Kerne<br />
Ihr Regionalmagazin gazi<br />
n „altlandkreis“<br />
wünscht gemeinsam eins<br />
mit<br />
der Hauswirtschafterei scha<br />
ei eine entspannte<br />
nt<br />
Vorweihnachtszeit htsz<br />
eit und<br />
gutes Gelingen en beim Plätzchenbacken!<br />
Die Backzeit der<br />
Makronen n beträgt<br />
ca. 15 Minuten bei<br />
einer<br />
er<br />
Temperatur erat<br />
von<br />
170°C (150°C). Die<br />
Kuvertüre im Wasserbad schmelzen.<br />
Die Makronen mit Kuvertüre<br />
und Kokosflocken verzieren.<br />
ZUBEREITUNG: Die Erdnüsse fein<br />
mahlen. Aus <strong>den</strong> Erdnüssen und<br />
<strong>den</strong> restlichen Teigzutaten einen<br />
Mürbteig herstellen. 1 Stunde kühl<br />
stellen.<br />
Den Teig 4 mm dick ausrollen und<br />
Herzen ausstechen. Bei der Hälfte<br />
der Plätzchen auch in der Mitte ein<br />
kleines Herz ausstechen. Auf mit<br />
Backpapier ausgelegte Backbleche<br />
legen und backen.<br />
Backzeit: ca. 15 Minuten bei 180°C<br />
(160°C)<br />
Die abgekühlten Plätzchen mit<br />
Herzloch mit Puderzucker bestäuben.<br />
Die ganzen Herzen en<br />
mit etwas<br />
Aufstrich bestreichen und jeweils<br />
mit einem em bestäubten bten<br />
Plätzchen<br />
zusammensetzen.<br />
setz<br />
en.<br />
Den restlichen en Aufstrich leicht erwärmen<br />
und<br />
in die Herzform rm<br />
füllen.<br />
le<br />
js<br />
Weihnachtsmarkt<br />
Eröffnung<br />
mit Glühwein und<br />
Kinderpunsch<br />
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14.00 bis 18.00 Uhr<br />
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Fotogruppe Altenstadt in der Aula<br />
der Grundschule, Schulweg 12.<br />
Eintritt frei<br />
LECHBRUCK<br />
17.30 bis 19.00 Uhr<br />
VHS Kurs „Bleib Jung mit<br />
Schwung“ durch Tanzen in der<br />
Aula der Volksschule, Kosten 90 €.<br />
Anmeldung bei der VHS Füssen.<br />
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der Grundschule, Schulweg 12.<br />
Eintritt frei<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
17.00 bis 20.00 Uhr<br />
Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />
Eintritt 2,50 €. Je<strong>den</strong> 1. Sonntag im<br />
Monat<br />
PEISSENBERG<br />
13.30 bis 16.30 Uhr<br />
Bergbaumuseum geöffnet.<br />
Je<strong>den</strong> 1. und 3. Sonntag im Monat<br />
MO 04.11.<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Reperatur Cafe „Griecht, gratscht<br />
und g’lernt“ im HOP.<br />
Je<strong>den</strong> 1. Montag im Monat<br />
BERNBEUREN<br />
16.00 bis 18.30 Uhr<br />
Bücherei geöffnet. Je<strong>den</strong> Montag<br />
und Donnerstag<br />
18.00 bis 21.00 Uhr<br />
Strickeria – stricken mit Interessierten<br />
je<strong>den</strong> Alters in der Bücherei.<br />
Je<strong>den</strong> Montag<br />
DI 05.11.<br />
PEISSENBERG<br />
13.00 bis 22.00 Uhr<br />
Damensauna in der Rigi Rutsch’n<br />
in der Pestalozzistr. 8, siehe Anzeige<br />
Seite 33. Je<strong>den</strong> Dienstag<br />
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MI 06.11.<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Kleiderkammer in der Blumenstraße<br />
2 geöffnet. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
außer in <strong>den</strong> Ferien<br />
14.30 bis 18.00 Uhr<br />
Weinhandel Pfalz in der Bernbeurener<br />
Str. 7 geöffnet. Je<strong>den</strong><br />
Mittwoch und Donnerstag<br />
PEITING<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Museum im Klösterle geöffnet, Kapellenstr.<br />
1. Je<strong>den</strong> Mittwoch außer<br />
an Feiertagen<br />
17.00 bis 19.00 Uhr<br />
Raum der Begegnung - offener<br />
Treffpunkt <strong>für</strong> Trauernde <strong>für</strong><br />
Jung und Alt in <strong>den</strong> Räumen von<br />
VerdeSia in der Angermoosstr. 28.<br />
Je<strong>den</strong> 1. Mittwoch im Monat<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
16.00 bis 19.00 Uhr<br />
Jugendtreff im Puppenhaisl. Je<strong>den</strong><br />
Mittwoch<br />
ALTENSTADT<br />
19.30 bis 21.00 Uhr<br />
Treffen der Fotogruppe im MIZ,<br />
Schulweg 10. Kontakt: info@<br />
fotogruppe-altenstadt.de, Veranstaltungen<br />
sind <strong>für</strong> alle offen und<br />
kostenlos. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
LECHBRUCK<br />
16.00 bis 19.00 Uhr<br />
Gemeindebücherei geöffnet. Je<strong>den</strong><br />
Mittwoch außer in <strong>den</strong> Ferien<br />
WILDSTEIG<br />
17.00 bis 19.00 Uhr<br />
Bücherei geöffnet. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
17.00 bis 20.00 Uhr<br />
Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />
Eintritt 2,50 €. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
ROTT<br />
17.00 bis 18.00 Uhr<br />
Bücherei geöffnet. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
11.00 bis 16.00 Uhr<br />
Kinderfest in der MöbelCentrale<br />
in der Gogolinger Str. 68a. Backen<br />
mit Kindern und viele weitere<br />
Überaschungen. Glühwein, Kinderpunsch<br />
und Stollen gratis. Siehe<br />
Anzeige Seite 63<br />
ALTENSTADT<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Fotoausstellung XF 3000 der<br />
Fotogruppe Altenstadt in der Aula<br />
der Grundschule, Schulweg 12.<br />
Eintritt frei<br />
BERNBEUREN<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Auerbergmuseum geöffnet.<br />
Je<strong>den</strong> Sonntag<br />
ROTTENBUCH<br />
9.30 Uhr<br />
Leonhardifest mit Gottesdienst<br />
Pferdesegnung und Umritt<br />
WILDSTEIG<br />
9.30 bis 11.30 Uhr<br />
Bücherei geöffnet. Je<strong>den</strong> Sonntag<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
9.30 bis 11.00 Uhr<br />
Seniorentreff in gemütlicher<br />
Runde im HOP im Schächen. Je<strong>den</strong><br />
Dienstag<br />
LECHBRUCK<br />
ab 19.00 Uhr<br />
Stammtisch der Motorradfreunde<br />
im Gasthof Holler. Je<strong>den</strong> ersten<br />
Dienstag im Monat<br />
> > > BLUTSPENDETERMINE VOM ROTEN KREUZ<br />
Di, 12. Nov. 16.00 bis 20.00 Uhr Altenstadt, Grundschule<br />
Mi, 20. Nov 16.00 bis 20.00 Uhr Schongau, Jakob Pfeiffer Haus<br />
Do, 19. Dez. 16.00 bis 20.00 Uhr Bad Kohlgrub, Kursaal<br />
Weitere Termine und Reservierung: www.blutspendedienst.comst.com<br />
Eine Übersicht von Advents- und<br />
Weihnachtsmärkten im <strong>Altlandkreis</strong><br />
fin<strong>den</strong> Sie ab Seite 59.<br />
november / dezember2024 er2024 | 65
Noch mehr Termine und ausführlichere Informationen im Online-Kalender unter www.altlandkreis.biz/veranstaltungskalender/<br />
KINSAU<br />
14.45 bis 17.30 Uhr<br />
Bücherstube im Turnraum der<br />
Schule geöffnet. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
15.00 bis 16.00 Uhr<br />
Vorlesestunde im Turnraum der<br />
Schule. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
APFELDORF<br />
15.45 bis 16.30 Uhr<br />
Bücherei im Untergeschoß der<br />
Grundschule geöffnet. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
außer in <strong>den</strong> Ferien<br />
WESSOBRUNN-FORST<br />
9.15 Uhr<br />
Leonhardifest mit Gottesdienst,<br />
Pferdesegnung und Umritt<br />
SCHONGAU<br />
DO 07.11.<br />
14.30 bis 18.00 Uhr<br />
Weinhandel Pfalz in der Bernbeurener<br />
Str. 7 geöffnet. Je<strong>den</strong><br />
Mittwoch und Donnerstag<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Gesellschafts- & Spielenachmittag<br />
mit Bewirtung in der AWO. Infos<br />
unter 08861 / 3625. Je<strong>den</strong> Donnerstag<br />
BERNBEUREN<br />
16.00 bis 18.30 Uhr<br />
Bücherei geöffnet. Je<strong>den</strong> Montag<br />
und Donnerstag<br />
STEINGADEN<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Kameramuseum in der Füssener<br />
Str. geöffnet. Je<strong>den</strong> Donnerstag<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Klostermuseum im Pfarrhof geöffnet.<br />
Eintritt frei. Sonderführungen<br />
auf Anfrage unter Tel. 08862 / 200.<br />
Je<strong>den</strong> Donnerstag<br />
DENKLINGEN<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Gemeindebücherei geöffnet. Je<strong>den</strong><br />
Donnerstag außer in <strong>den</strong> Ferien<br />
Auf Jobsuche?<br />
Lande bei uns!<br />
Mit Dir. Für Morgen.<br />
SCHONGAU<br />
FR 08.11.<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz.<br />
Je<strong>den</strong> Freitag<br />
18.15 Uhr<br />
Dine and Crime „Rache um Mitternacht“<br />
im Schongauer Brauhaus.<br />
Kosten 89 €, VVK unter www.reservix.de<br />
oder www.brauhaus-schongau.de<br />
oder Tel. 08861 / 9336222<br />
PEITING<br />
8.30 bis 12.00 Uhr<br />
Bauernmarkt am oberen Hauptplatz<br />
mit Bienenwachskerzen und<br />
frischem Ziegen-Kitz-Fleisch. Je<strong>den</strong><br />
ersten Freitag im Monat<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
18.00 bis 21.00 Uhr<br />
Burger-Abend im Cafe & Wirtshaus<br />
Herzog am Dorfplatz 8. Reservierung<br />
unter 08861 / 219213<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
20.00 Uhr<br />
Vortrag „Jesus der Jude“ aus der<br />
Veranstaltungsreihe „Gegen das<br />
Vergessen“ im Pfarrsaal, Bahnhofstr.<br />
3. Siehe Seite 22<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
ab 20.00 Uhr<br />
Skates & Beats – Die Eishockeyparty<br />
im Dorfstadl am Bauhof<br />
Happy Hour von 20 bis 21.30 Uhr.<br />
Einlass ab 16 Jahren<br />
WEILHEIM<br />
9.30 bis 11.00 Uhr<br />
Info-Treff <strong>für</strong> junge Eltern<br />
im Mütter- und Familienzentrum,<br />
Augsburger Str. 4. Infos unter<br />
0881 / 6811197-1481. Siehe Seite 22.<br />
Je<strong>den</strong> 1. Freitag<br />
SCHONGAU<br />
SA 09.11.<br />
10.00 bis 12.00 Uhr<br />
Leonhardiritt mit Messe auf dem<br />
Bgm.-Schaegger-Platz, Segnung<br />
der Pferde und Reiter, Umritt durch<br />
die Stadt. Anschl. gemütliches Beisammensein<br />
mit der Stadtkapelle<br />
am Bgm.-Schaegger-Platz<br />
66 | altlandkreis
PEITING<br />
9.30 bis 11.30 Uhr<br />
Spielzeugbasar in der Schloßberghalle.<br />
Weitere Informationen<br />
zu Anmeldung und Verkauf unter:<br />
www.basarlino.de/4680<br />
20.00 Uhr<br />
Octetto di Jazz – Lei<strong>den</strong>schaftlicher<br />
Jazz im Pfarrsaal, Pfarrweg 3<br />
REICHLING<br />
9.30 Uhr<br />
Leonhardifest mit Festmesse,<br />
Leonhardifahrt und Festessen des<br />
Musikvereins im Dorfgemeinschaftshaus<br />
LUDENHAUSEN<br />
20.00 Uhr<br />
Kupfadache-Konzert im Dorfgemeinschaftshaus<br />
Happberger,<br />
Hauptstraße 20<br />
PEITING<br />
SO 10.11.<br />
ab 9.00 Uhr<br />
Herbstmarkt auf dem Hauptplatz<br />
vor dem Rathaus<br />
13.00 bis 17.00 Uhr<br />
Ausstellung bei Leinauers Blume<br />
in der Ludwigstraße 11A, siehe<br />
Anzeige Seite 17<br />
14.30 bis 18.00 Uhr<br />
Tanz im Pfarrsaal St. Michael<br />
LECHBRUCK<br />
11.00 bis 14.00 Uhr<br />
Martini-Brunch auf der Gsteig,<br />
Preis: 39 €, Reservierung unter<br />
info@gsteig.de oder 08862 / 98770<br />
PÄHL<br />
12.00 bis 17.30 Uhr<br />
Gaby’s Schmuckinsel vertreten auf<br />
der Hochzeitsmesse in Gut Kerschlach.<br />
Siehe Anzeige Seite 72<br />
SCHWABSOIEN<br />
MO 11.11.<br />
18.00 Uhr<br />
Vorstellung des Prinzenpaars vom<br />
Faschingsclub auf dem Dorfplatz.<br />
Siehe Seite 42 / 43<br />
STEINGADEN<br />
DI 12.11.<br />
20.00 Uhr<br />
Benefizkonzert des Gebirgsmusikkorps<br />
Garmisch-Partenkirchen in<br />
der Turnhalle der Mittelschule<br />
LECHBRUCK<br />
MI 13.11.<br />
19.00 bis 20.00 Uhr<br />
Vortrag „Entspannt durch <strong>den</strong><br />
Winter“ Homöopathie bei Erkältung<br />
im Ganzheitlichen Heilzentrum<br />
<strong>für</strong> Kinder und Jugendliche in<br />
der Flößerstraße 4. Kosten: 10 €,<br />
Anmeldung unter info@kinderheilzentrum-lechbruck.de<br />
HOHENFURCH<br />
DO 14.11.<br />
9.00 bis 18.00 Uhr<br />
Weihnachtsmarkt im Deko Café<br />
„Oafach Schea“ in der Hoheneggstr.<br />
31. Siehe Anzeige Seite 57<br />
STEINGADEN<br />
18.00 Uhr<br />
Schreibwerkstatt in der Bildungsund<br />
Erholungsstätte Langau.<br />
Infos unter: https://www.langau.de/<br />
events/schreibwerkstatt-6/<br />
Bis Samstag 16.11.2024<br />
HOHENFURCH<br />
FR 15.11.<br />
9.00 bis 18.00 Uhr<br />
Weihnachtsmarkt im Deko Café<br />
„Oafach Schea“ in der Hoheneggstr.<br />
31. Siehe Anzeige Seite 57<br />
BERNBEUREN<br />
15.00 bis 16.30 Uhr<br />
Märchentheater „Rumpelstilzchen“<br />
<strong>für</strong> Kinder ab 4 Jahren im<br />
Waldseminarhaus Gut Kinsegg.<br />
Anmeldung bei Susanne Steger:<br />
08342 / 914458 oder per Whats App:<br />
0176 / 73899215 oder per mail steger.<br />
mod@magenta.de. Eintritt: Kinder<br />
8 €, Erwachsene 10 € (incl. Lagerfeuer,<br />
Stockbrot, Getränk)<br />
LECHBRUCK<br />
ab 19.30 Uhr<br />
MSC Clubabend im Gasthof Holler.<br />
Je<strong>den</strong> 2. Freitag im Monat<br />
WEILHEIM<br />
20.00 Uhr<br />
Komödie „Die Wunderübung“ von<br />
Daniel Glattauer in der Evangelischen<br />
Apostelkirche. Preis 13 €. Der<br />
Kartenvorverkauf zzgl. Vorverkaufsgebühr<br />
beim Second Hand Buchla<strong>den</strong><br />
am Rathausplatz 14<br />
20.00 Uhr<br />
Internationale Jazztage mit Johannes<br />
Mössingers New York Quartett<br />
und Enders/Chicco/Salfellner im<br />
Stadtheater. Karten zu 20 € / 10 €<br />
im Tourismusbüro am Marienplatz.<br />
Siehe Anzeige links<br />
SCHONGAU<br />
SA 16.11.<br />
9.00 bis 19.00 Uhr<br />
Sterntaler-Aktion in der Möbel-<br />
Centrale in der Gogolinger Str. 68a.<br />
Einkaufsgutscheine im Gesamtwert<br />
von 5 000 € können gewonnen<br />
wer<strong>den</strong>. Siehe Anzeige Seite 63<br />
9.30 bis 12.30 Uhr<br />
Frauenfrühstück mit anschließendem<br />
Vortrag der freien evangelischen<br />
Gemeinde in der Franz-<br />
Rupp-Str. 4, Kosten: 15 €<br />
PEITING<br />
9.30 bis 16.30 Uhr<br />
Kreisgeflügel- und Schlossbergkaninchenschau<br />
des KTZV Peiting<br />
bei der Firma Stich und Schäller,<br />
Ammergauerstraße. Siehe Seite 22<br />
HOHENFURCH<br />
9.00 bis 18.00 Uhr<br />
Weihnachtsmarkt im Deko Café<br />
„Oafach Schea“ in der Hoheneggstr.<br />
31. Siehe Anzeige Seite 57<br />
WEILHEIM<br />
20.00 Uhr<br />
Komödie „Die Wunderübung“ von<br />
Daniel Glattauer in der Evangelischen<br />
Apostelkirche. Preis 13 €. Der<br />
Kartenvorverkauf zzgl. Vorverkaufsgebühr<br />
beim Second Hand Buchla<strong>den</strong>,<br />
Rathausplatz 14<br />
20.00 Uhr<br />
Internationale Jazztage mit Severin<br />
Rauchs „LEG TRANSPORTER“ im<br />
Stadtheater. Karten zu 20 € / 10 €<br />
im Tourismusbüro am Marienplatz.<br />
Siehe Anzeige links<br />
SCHWANGAU<br />
19.30 bis 21.30 Uhr<br />
Kabarettabend „Stubenrein“ mit<br />
Alexandra Stiglmeier beim Schreinerwirt,<br />
König-Liudwig-Str. 12<br />
PEITING<br />
SO 17.11.<br />
Volkstrauertag<br />
9.30 bis 16.30 Uhr<br />
Kreisgeflügel- und Schlossbergkaninchenschau<br />
des KTZV Peiting<br />
bei der Firma Stich und Schäller,<br />
Ammergauerstraße. Siehe Seite 22<br />
18.00 Uhr<br />
Heimspiel des EC Peiting vs.<br />
Deggendorfer SC in der Eishalle<br />
LUDENHAUSEN<br />
19.00 Uhr<br />
Quadro Nuevo-Happy Deluxe im<br />
Dorfgemeinschaftshaus Happerger,<br />
Hauptstr. 20. Einlass ab 18 Uhr,<br />
Eintritt: 27 €, Karten und Infos unter<br />
www.happerger.com<br />
DO 21.11.<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Weißwurstfrühstück im Cafe &<br />
Wirtshaus Herzog, Dorfplatz 8.<br />
Reservierung unter: 08861 / 219213<br />
PEITING<br />
FR 22.11.<br />
19.30 Uhr<br />
Heimspiel des EC Peiting vs. Bietigheim<br />
Steelers in der Eishalle<br />
november / dezember2024 | 67
Noch mehr Termine und ausführlichere Informationen im Online-Kalender unter www.altlandkreis.biz/veranstaltungskalender/<br />
WEILHEIM<br />
BERNBEUREN<br />
LUDENHAUSEN<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
WILDSTEIG<br />
20.00 Uhr<br />
Komödie „Die Wunderübung“ von<br />
Daniel Glattauer in der Ev. Apostelkirche.<br />
Preis 13 €. VVK beim Second<br />
Hand Buchla<strong>den</strong>, Rathausplatz 14<br />
PEITING<br />
SA 23.11.<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert „Conny und die Sonntagsfahrer:<br />
Schön war die Zeit“ in der<br />
Schloßberghalle. Tickets ab 29,50 €<br />
unter www.kultur-ticketshop.de/<br />
conny_peiting2024 oder bei der VHS<br />
Peiting. Siehe Seite 22<br />
18.00 Uhr<br />
Hubertusmesse in der Kirche Sankt<br />
Georg auf dem Auerberg, anschließende<br />
Feier im Panoramagasthof<br />
LECHBRUCK<br />
ab 16.00 Uhr<br />
Lechar Adventsmarkt im Musikpavillon<br />
in der Flösserstr. 1 mit<br />
Besuch des Christkinds und des<br />
Nikolauses<br />
WILDSTEIG<br />
10.00 bis 18.00 Uhr<br />
Weihnachtlicher Kunst- und Handwerkermarkt<br />
in der Gemeindehalle<br />
ab 18.00 Uhr<br />
Dorfadvent rund ums Pfarrheim<br />
LECHBRUCK<br />
SO 24.11.<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Vogelkundliche Wanderung am<br />
oberen Lechsee. Treffpunkt am<br />
Rathaus. Infos unter 0881 / 9249941,<br />
Eintritt frei, um Fahrkostenzuschuss<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Führer wird gebeten<br />
11.00 bis 14.00 Uhr<br />
Schlemmer-Brunch auf der Gsteig.<br />
Kosten: 39 €, Reservierung unter<br />
info@gsteig.de oder 08862 / 98770<br />
11.00 bis 18.00 Uhr<br />
Weihnachtsmarkt – 11.00 Uhr<br />
Eröffnung in der Deckerhalle. Freier<br />
Eintritt zum Markt und allen Veranstaltungen.<br />
Siehe Anzeige Seite 23<br />
WEILHEIM<br />
20.00 Uhr<br />
Komödie „Die Wunderübung“ von<br />
Daniel Glattauer in der Ev. Apostelkirche.<br />
Preis 13 €. VVK beim Second<br />
Hand Buchla<strong>den</strong>, Rathausplatz 14<br />
20.00 Uhr<br />
Jahreskonzert der Musikkapelle in<br />
der Gemeindehalle<br />
REICHLING<br />
ab 14.00 Uhr<br />
Adventsmarkt im und rund um das<br />
Pfarrheim in der Flösserstr. 15<br />
APFELDORF<br />
14.00 bis 21.00 Uhr<br />
Weihnachtsmarkt entlang der Flösserstraße.<br />
Bei Einbruch der Dunkelheit<br />
spricht der Frie<strong>den</strong>sengel<br />
seinen Frie<strong>den</strong>sprolog, begleitet<br />
von <strong>den</strong> Apfeldorfer Musikern<br />
HOHENFURCH<br />
20.00 Uhr<br />
Jahreskonzert der Blaskapelle mit<br />
Taktstockübergabe von Wilhelm<br />
Binder an Verjan Jezek in der<br />
Turnhalle der Grundschule<br />
WEILHEIM<br />
20.00 Uhr<br />
Komödie „Die Wunderübung“ von<br />
Daniel Glattauer in der Ev. Apostelkirche.<br />
Preis 13 €. VVK beim Second<br />
Hand Buchla<strong>den</strong>, Rathausplatz 14<br />
WILDSTEIG<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Vorweihnachtlicher Kunst- und<br />
Handwerkermarkt in der Gemeindehalle<br />
WEILHEIM<br />
19.30 Uhr<br />
Vortrag „Wie vererbe ich richtig?<br />
Was geschieht wenn ich nichts tue<br />
und wie hoch ist der Pflichtteil?<br />
Auch im Hinblick auf landwirtschaftliche<br />
Betriebe“ von Rechtsanwältin<br />
Caroline Kistler im Dachsbräustüberl.<br />
Siehe Anzeige Seite 66<br />
20.00 Uhr<br />
Komödie „Die Wunderübung“ von<br />
Daniel Glattauer in der Ev. Apostelkirche.<br />
Preis 13 €. VVK beim Second<br />
Hand Buchla<strong>den</strong>, Rathausplatz 14<br />
PEITING<br />
FR 29.11.<br />
17.00 bis 21.00 Uhr<br />
Christkindlmarkt auf dem Hauptplatz<br />
am Rathaus<br />
SCHONGAU<br />
20.00 Uhr<br />
Heimspiel der EA Schongau vs. TEV<br />
Miesbach in der Eishalle<br />
PEITING<br />
SA 30.11.<br />
15.00 bis 21.00 Uhr<br />
Christkindlmarkt auf dem Hauptplatz<br />
am Rathaus mit Nikolausbesuch<br />
gegen 16 Uhr<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
12.00 bis 19.00 Uhr<br />
Weihnachtsmarkt – 15.30 Uhr<br />
Benefizkonzert Musik im <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
in der Martinskirche, 18 Uhr<br />
Peitinger Alphornbläser auf dem<br />
Dorfplatz. Freier Eintritt zum Markt<br />
und allen Veranstaltungen. Siehe<br />
Anzeige Seite 23<br />
STEINGADEN<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Offenes Singen in der Bildungsstätte<br />
Langau. Singbeitrag: 10 €.<br />
Keine Anmeldung erforderlich<br />
WEILHEIM<br />
17.00 bis 2.00 Uhr<br />
„Weilheim rockt“ mit fünf Bands in<br />
der kleinen Hochlandhalle. Siehe<br />
Seite 23<br />
20.00 Uhr<br />
Komödie „Die Wunderübung“ von<br />
Daniel Glattauer in der Ev. Apostelkirche.<br />
Preis 13 €. VVK beim Second<br />
Hand Buchla<strong>den</strong>, Rathausplatz 14<br />
DIESSEN<br />
19.30 bis 23.00 Uhr<br />
Deeper Purple – 10TH Anniversary<br />
Tour in der Schützenhalle. Infos<br />
und Tickets unter www.rockfreundeammersee.de<br />
SCHONGAU<br />
SO 01.12.<br />
17.30 Uhr<br />
Heimspiel der EA Schongau vs.<br />
EHC Klostersee in der Eishalle<br />
PEITING<br />
ganztags<br />
Start des Großen Adventskalender<br />
Gewinnspiels der Raiffeisenbank<br />
<strong>Pfaffenwinkel</strong> unter www.raibapfaffenwinkel.de.<br />
Siehe Anzeige<br />
Seite 52<br />
68 | altlandkreis
11.00 bis 18.00 Uhr<br />
Weihnachtsmarkt auf dem Hauptplatz<br />
vor dem Rathaus<br />
18.00 Uhr<br />
Heimspiel des EC Peiting vs.<br />
EHF Passau Black Hawks in der<br />
Eishalle<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
12.00 bis 19.00 Uhr<br />
Weihnachtsmarkt – 11 Uhr Adventsgottesdienst<br />
zum 75-jährigen<br />
Jubiläum in der Martinskirche, um<br />
15 Uhr kommt der Nikolaus auf <strong>den</strong><br />
Dorfplatz. Freier Eintritt zum Markt<br />
und allen Veranstaltungen. Siehe<br />
Anzeige Seite 23<br />
BERNBEUREN<br />
Du bist ELEKTRONIKER?<br />
Dann komm mit uns in die<br />
ZUKUNFT!<br />
09.30 bis 11.30 Uhr<br />
Märchen-Frühstück <strong>für</strong> Erwachsene<br />
im Waldseminarhaus Gut<br />
Kinsegg. Kosten: 30 €, Anmeldung<br />
bei Susanne Steger: 08342 / 914458<br />
oder per Whats App 0176 / 73899215<br />
oder per Mail steger.mod@magenta.<br />
de Infos unter: www.Silbenschatzsteger.de.<br />
Anmeldeschluß: Freitag<br />
29.11. um 18.00 Uhr<br />
APFELDORF<br />
11.00 bis 20.00 Uhr<br />
Weihnachtsmarkt entlang der<br />
Flösserstraße. Besuch des Nikolaus<br />
bei Einbruch der Dunkelheit und<br />
die Trachtenkapelle spielt auf<br />
BURGGEN<br />
DI 03.12.<br />
10.15 bis 12.00 Uhr<br />
Eligius-Ritt. Treffpunkt und Abschluss<br />
der Reiter in der Reithalle<br />
SCHONGAU<br />
DO 05.12.<br />
16.00 bis 21.30 Uhr<br />
Start des Schongauer Weihnachtszaubers<br />
mit täglich wechselndem<br />
Programm in der Altstadt.<br />
Tägliche Öffnungszeiten siehe Anzeige<br />
Seite 51. Täglich bis 22.12.2024<br />
PEITING<br />
FR 06.12.<br />
Nikolaus<br />
8.30 bis 12.00 Uhr<br />
Nikolaus-Bauernmarkt am oberen<br />
Hauptplatz mit Besuch vom Nikolaus,<br />
Kartoffelsuppe vom Kartoffelbauern<br />
Schneider, Bienenwachskerzen,<br />
Weihnachtsplätzchen und<br />
frischem Ziegen-Kitz-Fleisch<br />
16.00 bis 21.00 Uhr<br />
Weihnachtsleuchten – der ganz<br />
besondere Weihnachtsmarkt bei<br />
Tannen Geiß in Hohenbrand. Siehe<br />
Anzeige Seite 50<br />
PEITING<br />
SA 07.12.<br />
10.00 bis 16.00 Uhr<br />
Weihnachtsleuchten – der ganz<br />
besondere Weihnachtsmarkt bei<br />
Tannen Geiß in Hohenbrand. Siehe<br />
Anzeige Seite 50<br />
SCHONGAU<br />
17.00 bis 18.30 Uhr<br />
Erlebnisführung „Romantischer<br />
Advent in Schongau“, Treffpunkt<br />
vor dem Rathaus, Stadtführung<br />
endet bei einer Tasse Glühwein<br />
auf dem Weihnachtsmarkt,<br />
Kosten: 12 €, auf Anfrage auch <strong>für</strong><br />
Firmenfeiern, Anmeldung bei der<br />
Tourist Information Schongau, Tel.<br />
08861 / 214-181<br />
SCHONGAU<br />
SO 08.12. .<br />
17.30 Uhr<br />
Heimspiel der EA Schongau vs.<br />
EHC Kempten in der Eishalle<br />
19.00 bis 20.00 Uhr<br />
Taschenlampenführung im Dunkeln<br />
durch die Heilig-Geist-Kirche. Treffpunkt<br />
vor dem Rathaus, Kosten: 8€,<br />
Anmeldung bei der Tourist Information<br />
Schongau, Tel.08861 / 214-181<br />
Sozial -<br />
pädagoge (m/w/d)<br />
Komm zu uns!<br />
Mit Dir. Für Morgen.<br />
PEITING<br />
14.30 bis 18.00 Uhr<br />
Tanz im Pfarrsaal St. Michael,<br />
Pfarrweg 1<br />
10.00 bis 16.00 Uhr<br />
Christbäume zum selber schlagen<br />
bei Tannen Geiß in Hohenbrand.<br />
Siehe Anzeige Seite 50<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
17.00 Uhr<br />
Lesung der Heiligen Nacht mit<br />
Dieter Fischer in der Wallfahrtskirche<br />
Mariä Himmelfahrt. Benefizveranstaltung<br />
des Hospizvereins<br />
im <strong>Pfaffenwinkel</strong>. Eintritt 15 €,<br />
Kartenvorverkauf: Stand des Hospizvereins<br />
am Pollinger Adventsmarkt<br />
am 01.12.2024 und Stand des Kath.<br />
Frauenbunds am Christkindlmarkt<br />
Hohenpeißenberg am 30.11.24 oder<br />
Tageskasse am 08.12.2024<br />
SCHWABNIEDERHOFEN<br />
11.00 bis 18.00 Uhr<br />
Vorweihnacht in der Ortsmitte<br />
BERNBEUREN<br />
7.00 bis 15.00 Uhr<br />
Flohmarkt <strong>für</strong> Jedermann an und<br />
in der Auerberghalle. Infos über<br />
das Eventtelefon 08803 / 4903274<br />
LECHBRUCK<br />
11.00 bis 14.00 Uhr<br />
Nikolaus Brunch auf der Gsteig.<br />
Kosten: 39 €, Reservierung unter<br />
info@gsteig.de oder 08862 / 98770<br />
PEITING<br />
DI 10.12.<br />
19.30 Uhr<br />
Heimspiel des EC Peiting vs.<br />
Heilbronner Falken in der Eishalle<br />
SCHONGAU<br />
MI 11.12.<br />
15.30 bis 17.00 Uhr<br />
Stadtführung im Advent, ein<br />
besinnlicher Spaziergang zu <strong>den</strong><br />
ruhigen Plätzen und verborgenen<br />
Schätzen der Stadt, Treffpunkt am<br />
Rathaus, Kosten: 8 €, Anmeldung<br />
bei der Tourist Information Schongau,<br />
Tel. 08861 / 214-181<br />
PEITING<br />
18.00 bis 19.00 Uhr<br />
Weihnachtslieder selber singen vor<br />
dem Rathaus. Bei Regen findet die<br />
Veranstaltung in der Pfarrkirche St.<br />
Michael statt<br />
november / dezember2024 | 69
Veranstaltungen<br />
Termine online mel<strong>den</strong> – online sehen!<br />
<strong>für</strong> die Region <strong>Altlandkreis</strong> Schongau<br />
• Jederzeit eintragen (Freigabe kann 2-3 Tage dauern)<br />
• Mit Bild, Plakat oder Flyer möglich<br />
• Textmenge online nicht begrenzt<br />
• Jetzt schon <strong>für</strong>s ganze Jahr mel<strong>den</strong><br />
Hier gehts direkt<br />
zum Meldeformular<br />
Veranstaltungskalender online unter<br />
www.altlandkreis.de<br />
SCHONGAU<br />
FR 13.12.<br />
17.00 bis 18.30 Uhr<br />
Erlebnisführung „Romantischer<br />
Advent in Schongau“, Treffpunkt<br />
vor dem Rathaus, die Stadtführung<br />
endet bei einer Tasse Glühwein<br />
auf dem Weihnachtsmarkt.<br />
Kosten: 12 €, auf Anfrage auch<br />
<strong>für</strong> Firmenfeiern, Anmeldung bei<br />
der Tourist Information Schongau,<br />
Tel.08861 / 214-181<br />
18.15 Uhr<br />
Dine and Crime „Tödliche<br />
Familienbande“ im Schongauer<br />
Brauhaus, Altenstadter Str. 13,<br />
Kosten 89 €, Kartenverkauf und<br />
Infos: www.reservix.de oder www.<br />
brauhaus-schongau.de oder Tel.<br />
08861 / 9336222<br />
LECHBRUCK<br />
ab 19.30 Uhr<br />
MSC Clubabend im Gasthof Holler<br />
ROTT<br />
SA 14.12.<br />
ab 18.00 Uhr<br />
Dorfweihnacht der Vereine auf<br />
dem Dorfplatz<br />
WEILHEIM<br />
20.00 Uhr<br />
Weilheimer Festspiele – „Barfuß<br />
im Park“, Komödie von Neil Simon<br />
im Stadttheater. Karten unter www.<br />
weilheimer-festspiele.de. Siehe<br />
Anzeige Seite 68<br />
PEITING<br />
SO 15.12. .<br />
18.00 Uhr<br />
Heimspiel des EC Peiting vs.<br />
Tölzer Löwen in der Eishalle<br />
70 | altlandkreis<br />
SCHONGAU<br />
15.30 bis 17.00 Uhr<br />
Stadtführung im Advent, ein<br />
besinnlicher Spaziergang zu <strong>den</strong><br />
ruhigen Plätzen und verborgenen<br />
Schätzen der Stadt, Treffpunkt am<br />
Rathaus, Kosten: 8 €, Anmeldung<br />
bei der Tourist Information Schongau,<br />
Tel. 08861 / 214-181<br />
PEITING<br />
10.00 bis 16.00 Uhr<br />
Christbäume zum selber schlagen<br />
bei Tannen Geiß in Hohenbrand.<br />
Siehe Anzeige Seite 50<br />
ROTT<br />
ab 14.00 Uhr<br />
Dorfweihnacht der Vereine auf<br />
dem Dorfplatz, Michael-Merk-Str. 2<br />
WEILHEIM<br />
18.00 Uhr<br />
Weilheimer Festspiele – „Barfuß<br />
im Park“, Komödie von Neil Simon<br />
im Stadttheater. Karten unter www.<br />
weilheimer-festspiele.de. Siehe<br />
Anzeige Seite 68<br />
SCHONGAU<br />
MI 18.12.<br />
15.30 bis 17.00 Uhr<br />
Stadtführung im Advent, ein<br />
besinnlicher Spaziergang zu <strong>den</strong><br />
ruhigen Plätzen und verborgenen<br />
Schätzen der Stadt, Treffpunkt am<br />
Rathaus, Kosten: 8 €, Anmeldung<br />
bei der Tourist Information Schongau,<br />
Tel. 08861 / 214-181<br />
SCHONGAU<br />
FR 20.12.<br />
HEUTE ERSCHEINT<br />
DER NEUE ALTLANDKREIS<br />
18.30 Uhr<br />
Schlagershow mit Dinner im<br />
Schongauer Brauhaus, Altenstadter<br />
Str. 13, Kosten 59,90 €, Kartenverkauf<br />
und Infos: www.reservix.de oder<br />
www.brauhaus-schongau.de oder<br />
Tel. 08861 / 9336222<br />
20.00 Uhr<br />
Heimspiel der EA Schongau vs.<br />
ERSC Amberg in der Eishalle<br />
BERNBEUREN<br />
15.00 bis 16.30 Uhr<br />
Die Weihnachtsgeschichte <strong>für</strong><br />
Kinder ab 4 Jahren im Waldseminarhaus<br />
Gut Kinsegg, Kinsegg 1.<br />
Kosten: Kinder: 8 €, Erwachsene: 10<br />
€, Anmeldung bei Susanne Steger:<br />
08342 / 914458 oder per Whats App<br />
0176 / 73899215 oder per Mail steger.<br />
mod@magenta.de Infos unter: www.<br />
Silbenschatz-steger.de<br />
PEITING<br />
SO 22.12. .<br />
18.00 Uhr<br />
Heimspiel des EC Peiting vs.<br />
ECDC Memmingen Indian in der<br />
Eishalle<br />
SCHONGAU<br />
10.00 Uhr<br />
Evang. Gottesdienst mit dem<br />
Frie<strong>den</strong>slicht aus Bethlehem in der<br />
Dreifaltigkeitskirche. Siehe Seite<br />
52 / 53<br />
PEITING<br />
20.00 Uhr<br />
1. Weihnachtskonzert der Knappschaftskapelle<br />
in der Schloßberg-
halle, Münchener Str. 13. Kartenvorverkauf<br />
geplant am 16.12. ab 17 Uhr<br />
in der Schloßberghalle<br />
LECHBRUCK<br />
11.00 bis 14.00 Uhr<br />
Advents-Brunch auf der Gsteig.<br />
Kosten: 39 €, Reservierung unter<br />
info@gsteig.de oder 08862 / 98770<br />
SCHONGAU<br />
MI 25.12.<br />
1. Weihnachtstag<br />
11.30 bis 21.00 Uhr<br />
Schlemmen im Schongauer<br />
Brauhaus, Altenstadter Str. 13,<br />
Infos und Reservierung unter www.<br />
brauhaus-schongau.de oder Tel.<br />
08861 / 9336222<br />
PEITING<br />
20.00 Uhr<br />
2. Weihnachtskonzert der Knappschafts-<br />
und Trachtenkapelle in der<br />
Schloßberghalle. VVK am 16.12. ab<br />
17 Uhr in der Schloßberghalle<br />
LECHBRUCK<br />
11.30 bis 14.00 Uhr<br />
Weihnachtsbuffet auf der Gsteig.<br />
Kosten: 42 €, Reservierung unter<br />
info@gsteig.de oder 08862 / 98770<br />
SCHONGAU<br />
DO 26.12.<br />
2. Weihnachtstag<br />
11.30 bis 21.00 Uhr<br />
Schlemmen im Schongauer<br />
Brauhaus, Altenstadter Str. 13,<br />
Infos und Reservierung unter www.<br />
brauhaus-schongau.de oder Tel.<br />
08861 / 9336222<br />
LECHBRUCK<br />
11.30 bis 14.00 Uhr<br />
Weihnachten-Stephanitag auf<br />
der Gsteig. a‘ la carte, Reservierung<br />
unter info@gsteig.de oder<br />
08862 / 98770<br />
WEILHEIM<br />
18.00 Uhr<br />
Weilheimer Festspiele – „Barfuß<br />
im Park“, Komödie von Neil Simon<br />
im Stadttheater. Karten unter www.<br />
weilheimer-festspiele.de. Siehe<br />
Anzeige Seite 68<br />
WEILHEIM<br />
FR 27.12.<br />
20.00 Uhr<br />
Weilheimer Festspiele – „Barfuß<br />
im Park“, Komödie von Neil Simon<br />
im Stadttheater. Karten unter www.<br />
weilheimer-festspiele.de. Siehe<br />
Anzeige Seite 68<br />
PEITING<br />
SA 28.12.<br />
17.00 Uhr<br />
Heimspiel des EC Peiting vs.<br />
Deggendorfer SC in der Eishalle<br />
SCHONGAU<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Kreative Schreibgruppe in der<br />
evangelischen Gemeinde in der<br />
Blumenstr. 5. Kosten: 30 €, weitere<br />
Infos und Anmeldung unter carmen.<br />
janssen@gmx.de<br />
REICHLING<br />
14.00 und 20.00 Uhr<br />
Theater im Dorfgemeinschaftshaus<br />
in der Keltenstr. 20<br />
WEILHEIM<br />
20.00 Uhr<br />
Weilheimer Festspiele – „Barfuß<br />
im Park“, Komödie von Neil Simon<br />
im Stadttheater. Karten unter www.<br />
weilheimer-festspiele.de. Siehe<br />
Anzeige Seite 68<br />
WEILHEIM<br />
SO 29.12.<br />
18.00 Uhr<br />
Weilheimer Festspiele – „Barfuß<br />
im Park“, Komödie von Neil Simon<br />
im Stadttheater. Karten unter www.<br />
weilheimer-festspiele.de. Siehe<br />
Anzeige Seite 68<br />
SCHONGAU<br />
DI 31.12.<br />
Silvester<br />
18.00 Uhr<br />
Gemütlicher bayerischer Festabend<br />
mit Büffet im Schongauer Brauhaus,<br />
Altenstadter Str. 13, Kosten:<br />
59€, Infos und Reservierung unter<br />
www.brauhaus-schongau.de oder<br />
Tel. 08861 / 9336222<br />
WEILHEIM<br />
18.00 Uhr<br />
Weilheimer Festspiele – „Barfuß<br />
im Park“, Komödie von Neil Simon<br />
im Stadttheater. Karten unter www.<br />
weilheimer-festspiele.de. Siehe<br />
Anzeige Seite 68<br />
Änderungen und Fehler vorbehalten<br />
> > > SO ERREICHEN SIE DEN „ALTLANDKREIS“<br />
Anschrift<br />
„altlandkreis“<br />
Birkland 40<br />
86971 Peiting<br />
Tel.: 08869 / 91 22-16<br />
Fax: 08869 / 91 22-17<br />
www.altlandkreis.de<br />
Email<br />
Redaktion: redaktion@altlandkreis.de<br />
Termine: veranstaltungen@altlandkreis.de<br />
Anzeigen: anzeigen@altlandkreis.de<br />
Anregungen / Kritik: info@altlandkreis.de<br />
<strong>Das</strong> Impressum fin<strong>den</strong> Sie auf Seite 33.<br />
november / dezember2024 | 71<br />
WELTNEUHEIT<br />
RAUSCHMAYER<br />
VERLOBUNGSRING<br />
DESIGNER<br />
6 Diamantschliffe<br />
58 Fassungen<br />
30 Ringschienen<br />
Über 1.500 Ringkombinationen<br />
11 Gravur-Schriften<br />
4 Legierungen
72 | altlandkreis<br />
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