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Weihnachtsglückwünsche_2023_12_22_Ulm_Illertal_Ehingen

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Sonderveröffentlichung<br />

Ausgabe <strong>2023</strong><br />

Nun ist sie da, die<br />

Weihnachtszeit<br />

Und damit die Zeit des Innehaltens, Renektierens und<br />

Genießens 3 bevor man in das neue Jahr startet.<br />

OH, IST DAS LECKER!<br />

Die <strong>Ulm</strong>er und das Marzipan:<br />

eine vielseitige Geschichte voller<br />

Kreativität und kulinarischer<br />

Liebe<br />

INTERVIEW<br />

Jeder glaubt ihn seit Jahren zu<br />

kennen: Doch im Interview verrät der<br />

Nikolaus doch noch so manch<br />

privates Detail.<br />

GRUSELFAKTOR<br />

Da klappern die Zähne: Im<br />

Winter mögen viele Menschen<br />

schaurige und gruselige<br />

Geschichten.


Sonderveröffentlichung<br />

„Nennen Sie mich Nikolaus“<br />

Von Gedichten über Karikaturen bis zu Modelverträgen mit einem Softdrink-Hersteller: Wie es dazu kam und was er<br />

zum Namen „Weihnachtsmann“ sagt, erzählt der Nikolaus im Interview. Von Dominik Schele<br />

Dominik: Schön, dass Sie es einrichten<br />

konnten, Herr ... ähm,<br />

wie soll ich Sie denn ansprechen?<br />

Nikolaus: (schmunzelt) Ach,<br />

sagen Sie einfach Nikolaus.<br />

Mach ich. Sowas passiert Ihnen<br />

doch bestimmt över.<br />

Die Unsicherheit ob des Namens,<br />

meinen Sie? Ja, das<br />

kommt tatsächlich recht häuog<br />

vor.<br />

Dachte ich mir. Viele nennen Sie<br />

ja zum Beispiel Weihnachtsmann.<br />

Sind Sie sauer auf Coca-<br />

Cola, dass die Ihnen diesen<br />

Stempel aufgedrückt haben?<br />

(lacht) Oje, mit dieser alten<br />

Geschichte kommen Sie an?<br />

Also, um ehrlich zu sein, hat<br />

Coca-Cola damit tatsächlich<br />

nur ganz am Rande etwas zu<br />

tun. Die in ganz dicken Anführungszeichen<br />

>Weihnachtsmannafäre<<br />

hat schon<br />

lange davor begonnen.<br />

Ach so? Würde es Ihnen etwas<br />

ausmachen, uns aufzuklären?<br />

Ganz und gar nicht. Lassen<br />

Sie mich kurz nachdenken.<br />

(streicht sich über den Bart)<br />

Das muss irgendwann Anfang<br />

des 19. Jahrhunderts in New<br />

York gewesen sein. Da lernte<br />

ich William Gilley und Clement<br />

Moore kennen, beides<br />

poetisch veranlagte Menschen.<br />

Mit denen verstand<br />

ich mich recht gut und wir<br />

trafen uns dann und wann zu<br />

einem gemütlichen Umtrunk<br />

in einem 3 heute würde man<br />

vermutlich einfach Bar dazu<br />

sagen 3 Etablissement für<br />

Gentlemen. Während dieser<br />

Trefen tranken wir und<br />

tauschten uns über die unterschiedlichsten<br />

Dinge aus. Interessanterweise<br />

war ich bzw.<br />

mein Leben in vielen Fällen<br />

Gegenstand jener Gespräche.<br />

Irgendwann 3 warum, weiß<br />

ich bis heute nicht 3 verfassten<br />

William und Clement, unabhängig<br />

voneinander, ein<br />

Gedicht über mich. Tja, und<br />

da ging der ganze Trubel<br />

dann los. Sagt Ihnen das Kinderbuch<br />

was?<br />

>Struwwelpeter<<br />

Selbstverständlich. Wenn ich<br />

mich nicht täusche, kommen<br />

Sie darin ¬ in einer heute eher<br />

unpassenden Geschichte ¬<br />

auch vor.<br />

Ganz genau. Inhaltlich ist das<br />

alles andere als zeitgemäß.<br />

Zwar stimmte da die bildliche<br />

Darstellung ganz grob, allerdings<br />

war ich mit der Geschichte,<br />

die Heinrich Hofmann<br />

da verzapft hat, damals<br />

auch schon alles andere als<br />

zufrieden. Die Kernaussage,<br />

ja. Aber der Tonfall, die Wortwahl<br />

und Kinder in ein Tintenfass<br />

stecken, also bitte ...<br />

Da muss ich Sie kurz unterbrechen.<br />

Wenn ich mich recht erinnere,<br />

werden Sie im >Struwwelpeter<<br />

Nikolaus genannt. Was<br />

hat das denn nun mit der >Weihnachtsmannafäre<<br />

zu tun?<br />

(lacht) Oha, Sie sind aber einer<br />

von der ganz ungeduldigen<br />

Sorte. Dazu kommen wir<br />

jetzt, aber die Vorgeschichte<br />

ist nicht unwichtig, denn<br />

nach den Gedichten und dem<br />

>Struwwelpeter< ging es erst<br />

richtig los. Mein guter Freund<br />

Thomas Nast, seines Zeichens<br />

Karikaturist, hatte ein<br />

paar Probleme seine Zeichnungen<br />

an den Mann zu bringen.<br />

Das war kurz nach dem<br />

>Struwwelpetermoderne<br />

Weihnachtsmann< geboren?<br />

Noch nicht ganz. Wenn Sie<br />

sich heute sein erstes Bild<br />

von mir anschauen, werden<br />

Sie nicht schlecht staunen.<br />

Der Nikolaus in >Stars and<br />

Stripes


Sonderveröffentlichung<br />

nichts miteinander zu tun.<br />

Santa Claus ist eine modernisierte<br />

Form des Namens<br />

>Sint Nicolaas< oder >SinterklaasNever change a<br />

running system.< Das trift<br />

bei mir insgesamt ganz gut<br />

zu, vor allem, was die Kleidung<br />

angeht. (lacht)<br />

Zurück zur Ausgangsfrage.<br />

Natürlich. Ein paar Jahre zogen<br />

ins Land. Ich wurde gezeichnet,<br />

es wurden Geschichten<br />

verfasst und ein<br />

paar Lieder geschrieben.<br />

Dann passierte längere Zeit<br />

nichts Besonderes, bis ich in<br />

den 1930ern Haddon Sundbloom<br />

kennenlernte. Der arbeitete<br />

damals für Coca-Cola.<br />

Für eine Werbekampagne<br />

zu Weihnachten war er auf<br />

der Suche nach einem Motiv,<br />

hatte aber keine Ideen. Aus<br />

einer Laune heraus schlug ich<br />

ihm vor, mein Konterfei zu<br />

nutzen. Die Kampagne schlug<br />

ein wie eine Bombe und Coca-Cola<br />

war in aller Munde.<br />

Der Rest ist Geschichte.<br />

Das hat ja fast ein bisschen etwas<br />

von modernen Innuencern.<br />

(lacht) Interessanter Gedanke.<br />

So habe ich das noch nie<br />

betrachtet, aber Sie haben<br />

nicht unrecht. Die Nummer<br />

läuft ja bis heute und meine<br />

Werbeeinnahmen rund um<br />

Weihnachten sind auch um<br />

ein Vielfaches höher als im<br />

Rest des Jahres. Ähnlich wie<br />

bei Twitch, YouTube, Instagram<br />

und Konsorten.<br />

Die Geschichte um den Namen<br />

Weihnachtsmann fehlt aber immer<br />

noch.<br />

Stimmt. Um ganz ehrlich zu<br />

sein, ist der Teil aber recht<br />

öde. Ebenfalls zu Beginn des<br />

19. Jahrhunderts gingen die<br />

Protestanten dazu über, mich<br />

und meinen Kollegen, das<br />

Christkind 3 oder >ChrisMorgen<br />

kommt der Weihnachtsmann.<<br />

Das hat hohe Wellen<br />

geschlagen, wodurch der<br />

Name Weihnachtsmann sich<br />

etablierte.<br />

Haben Sie denn etwas dagegen,<br />

wenn man Sie Weihnachtsmann<br />

nennt?<br />

Es hat etwas gedauert, aber<br />

mittlerweile nicht mehr. Die<br />

Leute haben ja viele Spitznamen<br />

für mich. Herr von Myra,<br />

Nikolaus, St. Nick, Väterchen<br />

Frost, Mikulás oder Père Noël<br />

¬ um nur einige zu nennen.<br />

Da kann man dann Weihnachtsmann<br />

von mir aus auch<br />

noch aufnehmen.<br />

Ihnen ist Nikolaus aber am<br />

liebsten oder täusche ich mich<br />

da?<br />

Nein, da haben Sie recht. Nikolaus<br />

ist mir nach wie vor<br />

am liebsten.<br />

Ein Name, ohne den es heute<br />

nicht mehr geht, ist >Santa<br />

ClausWeihnachtsmannWeihnachtsmannsache<<br />

zusammen?<br />

Chris operiert da sowohl unter<br />

seinem Namen als auch<br />

unter dem Deckmantel des<br />

Weihnachtsmanns. Unsere<br />

Unternehmen haben schon<br />

vor Jahren fusioniert<br />

Heißt das, Sie sind nicht mehr<br />

tätig?<br />

Sporadisch. Ab und zu absolviere<br />

ich noch einen Live-<br />

Auftritt. Aber ich habe mich<br />

tatsächlich seit einigen Jahren<br />

weitestgehend aus dem<br />

operativen Geschäft zurückgezogen.<br />

Das übernehmen<br />

Chris und viele, viele Angestellte.<br />

An der Stelle möchte<br />

ich mich bei DHL und Co. bedanken.<br />

Zählt zu den Angestellten auch<br />

Knecht Ruprecht?<br />

Nicht mehr. Ruppi hat vor<br />

Jahren eine eigene Firma ge-<br />

Apropos Rute. Diese Sache mit<br />

den guten und schlechten Kindern<br />

habe ich nie so ganz verstanden.<br />

Könnten Sie da Licht<br />

ins Dunkel bringen?<br />

Die Idee dahinter ist eigentlich<br />

ganz einfach. Gute Kinder,<br />

die immer artig waren,<br />

werden belohnt und bekommen<br />

ein kleines Geschenk.<br />

Unartige Kinder bekommen<br />

nichts, außer vielleicht mal<br />

ein Stück Kohle oder so. Das<br />

war der Plan. Allerdings hat<br />

sich schnell herausgestellt,<br />

dass es überraschend schwierig<br />

ist, spontan abzuwägen,<br />

ab wann man als gut oder<br />

böse gilt. Daher sind wir<br />

recht früh dazu übergegangen,<br />

Buch zu führen, und<br />

zwar nicht nur über das Jahr<br />

hinweg, sondern dauerhaft.<br />

Was heißt das genau?<br />

Alle Menschen sind in der<br />

Nikolaus-Datenbank 3 die intern<br />

>Das goldene Buch<<br />

heißt 3 hinterlegt. Darin sind<br />

alle guten und schlechten Taten<br />

aufgeführt. Wir können<br />

mittlerweile also ganz genau<br />

nachschauen, wer Geschenke<br />

verdient und wer nicht.<br />

Vielen Dank für das Interview.<br />

Haben Sie noch abschließende<br />

Worte?<br />

Eigentlich nur eine Sache:<br />

Wenn ihr alle nett zueinander<br />

seid, dann brauchen wir<br />

auch das goldene Buch nicht<br />

mehr. Schöne Feiertage!<br />

(schmunzelt)<br />

FOTO: OLESIA/ADOBESTOCK


Sonderveröffentlichung<br />

Wir sind dann mal weg<br />

Bücher, Filme oder Podcasts: Zwischen den Jahren legt die Redaktion den Stift beiseite, schaltet den PC aus,<br />

legt die Füße hoch und lässt sich einfach mal unterhalten.<br />

Heike Viefhaus:<br />

Zauberhafte Zeitreise<br />

Anne Schur:<br />

Malerisches Mödernest<br />

Nicht mehr lange<br />

und dann sind sie<br />

wieder da, die<br />

>Ich wollte doch<br />

schon immer malDie Kinder von Arden< in<br />

der Bibliothek stets vergriffen.<br />

Aber man ist nie zu alt,<br />

um mit Elfrida und Edred auf<br />

Schatzsuche zu gehen und<br />

dabei mithilfe eines magisch<br />

begabten weißen Maulwurfes<br />

eine notte Zeitreise durch die<br />

englische Geschichte zu erleben.<br />

Zum Vorlesen ist die<br />

Geschichte von Edith Nesbit<br />

auch geeignet, ein Hörspiel<br />

dazu ist ebenso erschienen.<br />

Man muss nur versuchen, ob<br />

man beides heute noch ausleihen<br />

oder antiquarisch bekommen<br />

kann & oder: Man<br />

stöbert mal auf dem Dachboden<br />

und ondet das literarische<br />

Abenteuer in einer Kiste<br />

mit Kostbarkeiten aus Kindertagen.<br />

Und was wäre,<br />

wenn man dort auf wundersame<br />

Weise auch eine noch<br />

nie dagewesene Türe sowie<br />

eine alte Truhe voll Kleidung<br />

vergangener Zeiten entdeckt<br />

und einem das Muddeltier<br />

keck entgegengrinst?<br />

Tobias Lehmann:<br />

Geschichte ist langweilig!?<br />

Foto: Heike Viefhaus<br />

Screenshot: Lübbe Audio<br />

Wer Inspector<br />

Barnaby kennt,<br />

wird >Cherringham<br />

3<br />

Landluft kann tödlich sein<<br />

lieben. Im Mittelpunkt der<br />

Hörbuchreihe, die in den<br />

Cotswolds im Südwesten<br />

Englands spielt, stehen Jack<br />

und Sarah. Jack ist ein ehemaliger<br />

Cop aus New York,<br />

der nach dem Tod seiner Frau<br />

nach Cherringham kam, um<br />

ihren gemeinsamen Traum zu<br />

verwirklichen: Den Ruhestand<br />

auf einem Hausboot auf<br />

der Themse zu verbringen.<br />

Sarah zog nach ihrer Scheidung<br />

mit ihren Kindern Daniel<br />

und Chloe zurück in den<br />

Ort ihrer Kindheit. Eigentlich<br />

betreibt sie eine kleine Agentur<br />

für Webdesign 3 doch als<br />

in der ersten Folge >Mord an<br />

der Themse< eine alte Schulfreundin<br />

tot aufgefunden<br />

wird, beginnt ihre zweite<br />

Karriere als Hobby-Ermittlerin<br />

3 und ihre Freundschaft<br />

mit Jack. Denn Sarah glaubt<br />

nicht, dass der Tod ihrer<br />

Freundin ein Unfall war und<br />

bittet Jack, der als Yankee im<br />

Dorf zunächst recht misstrauisch<br />

beäugt wird, um seine<br />

Hilfe.<br />

Schon bald macht sich das<br />

Ermittlerteam, das auch vor<br />

ungewöhnlichen Methoden<br />

nicht zurückschreckt, in<br />

Cherringham einen Namen<br />

und tritt dann auf den Plan,<br />

wenn Dorfpolizist Alan Rivers<br />

mal wieder im Dunkeln<br />

tappt. Nach ein paar Folgen<br />

der Cherringham-Reihe stellt<br />

sich ein wohliges Gefühl ein:<br />

Jede Folge ist ein bisschen<br />

wie Nach-Hause-kommen 3<br />

man trift auf alte Bekannte,<br />

geht auf ein Pint in den<br />

>PloughmanHuongtonsganz normale< Geschichte<br />

kann sehr spannend<br />

sein, wenn sie von einem guten<br />

Geschichte(n)erzähler<br />

erzählt wird. Und wer ist ein<br />

guter beziehungsweise sehr<br />

gute Geschichtsgeschichtenerzähler?<br />

Mein Favorit für lebendige<br />

Geschichte(n) ist<br />

Matthias von Hellfeld, deutscher<br />

Historiker und Journalist.<br />

Eine seiner Steckenpferde<br />

ist die europäische Geschichte,<br />

und die erzählt er in seinem<br />

Buch >Von Anfang an<br />

EuropaEine Stunde History< von<br />

Deutschlandfunk Nova. Die<br />

Reihe zeigt, wie Vergangenheit<br />

und Zukunft miteinander<br />

zusammenhängen. Von Karl<br />

dem Großen über die Nürnberger<br />

Prozessen bis zu den<br />

>Jungen Pionieren< in der<br />

DDR. Matthias von Hellfeld<br />

ordnet das Geschehen für<br />

Laien gut verständlich und,<br />

sofern die Materie es zulässt,<br />

unterhaltsam ein. Die zweite<br />

Podcast-Empfehlung >Geschichtsunterricht<<br />

mit<br />

Wrint (Wer redet ist nicht<br />

tot) ist ihm quasi auf den Leib<br />

produziert. Moderator Holger<br />

Klein gibt Stichworte und<br />

Matthias von Hellfeld erzählt.<br />

Diese Konstellation<br />

und ein historisch spannendes<br />

Thema reichen aus, um<br />

den Ausführungen von Hellfelds<br />

begeistert zwanzig Minuten<br />

zuzuhören, wenn er<br />

nicht vom manchmal übereifrigen<br />

Moderator unterbrochen<br />

wird. Die beiden Podcasts<br />

ergänzen sich übrigens<br />

sehr gut, da der Wrint-Podcast<br />

im Prinzip die Matthiasvon-Hellfeld-Spezialfassung<br />

der jeweiligen Ausgabe von<br />

>Eine Stunde History< ist.<br />

Einfach mal reinhören, überall<br />

wo es Podcasts gibt.<br />

Screenshot: Deutschlandradio


Sonderveröffentlichung<br />

Julika Nehb:<br />

Das weiße Album<br />

Die amerikanische<br />

Journalistin und<br />

Schriftstellerin<br />

Joan Didion (1934<br />

- 2021) gilt als Kult-Autorin.<br />

Mit messerscharfen Analysen<br />

und Reportagen des kulturellen<br />

und politischen Zeitgeschehens<br />

der USA in sehr<br />

klarer Sprache begeistert sie<br />

Feuilleton und Fans. Für die<br />

Autorin Lena Gorelik ist Didion<br />

großes Vorbild: >Eine<br />

Frau, die den Mut hat, ich in<br />

ihren Texten zu sagen 3 es ist,<br />

als ob man ihr, während sie<br />

schreibt, beim Denken zusehen<br />

kann.<<br />

Didion macht das Persönliche<br />

universell und das Universelle<br />

persönlich 3 wie in<br />

einem guten Pop-Song. Der<br />

englische Titel ihres Essaybands<br />

>The White Album<<br />

verweist konsequenterweise<br />

auch auf das berühmte<br />

Beatles-Werk und widmet<br />

sich dem ganz spezioschen<br />

Lebensgefühl im Kalifornien<br />

der späten 1960er-Jahre, geprägt<br />

von den Black Panthers,<br />

dem Vietnam-Krieg, den<br />

Manson-Morden.<br />

Während sie vordergründig<br />

einen dezidiert unglamourösen<br />

Tag im Studio mit<br />

der Rockband >The Doors<<br />

schildert, vermittelt ihr Text<br />

auf mehreren Metaebenen,<br />

wie sie die Ereignisse um sich<br />

herum als willkürlich, chaotisch,<br />

episodenhaft, zufällig<br />

und vor allem bedeutungslos<br />

wahrnimmt: >If everything<br />

means something, then<br />

everything means nothingRonja Räubertochter<<br />

kennt, beziehungsweise<br />

so wie ich gefühlt 100 Mal gesehen<br />

hat, weiß bei diesem<br />

Zitat sofort, dass da die Rumpelwichte<br />

zu Wort kamen.<br />

Wenn ich beim Hundespaziergang<br />

durch einen Wald<br />

komme, der so ein bisschen<br />

Ronja-Räubertochter-mäßig<br />

aussieht, dauert es nicht lange,<br />

bis in meinem Kopf eine<br />

hohe Stimme loslegt: >Wieso<br />

denn blus&<<br />

Der schwedisch-norwegische<br />

Film entstand im Jahr<br />

1984 und basiert auf dem<br />

gleichnamigen Kinderbuch<br />

von Astrid Lindgren. Die Story:<br />

Ronja ist die Tochter von<br />

Mattis, einem Räuberhauptmann<br />

und seiner Frau Lovis.<br />

Ronja lebt mit ihren Eltern<br />

und deren Räuberbande in einem<br />

Teil der Mattisburg. Das<br />

Kind spielt viel alleine im<br />

Wald und dort trift sie eines<br />

Tages auch Birk Borkasohn,<br />

den Sohn des verfeindeten<br />

Borka<br />

und seiner Frau Undis. Die<br />

Borkas und ihre Räuberbande<br />

leben in einem durch<br />

Blitzschlag vom Hauptbau<br />

getrennten Gebäudeteil der<br />

Mattisburg. Ronja und Birk<br />

werden beste Freunde, was<br />

ihre verfeindeten Eltern gar<br />

nicht schätzen. Mit einer List<br />

gelingt es den Kindern, die<br />

Eltern & nein & stop! Nicht<br />

spoilern!<br />

Ich liebe diese rührende<br />

Geschichte, den fast schon<br />

uralten Film einfach! Bezaubernde<br />

Waldwesen (Rumpelwichte)<br />

und bedrohliche<br />

>Flug-was-auch-immer<<br />

(Wilddruden) und viel moosiger<br />

Wald 3 herrlich! Zwischen<br />

den Jahren werde ich<br />

den Film zum 101. Mal anschauen.<br />

Ronja Räubertochter<br />

ist aktuell kostenpnichtig<br />

auf PrimeVideo und Apple<br />

TV verfügbar.


Sonderveröffentlichung<br />

Die <strong>Ulm</strong>er und das Marzipan<br />

Marzipan 3 ein Wort wie ein Märchen: Viele Mythen ranken sich um die Geschichte des Konfekts, ebenso um seinen<br />

Namen. Auch <strong>Ulm</strong>isches mischt sich in die fantastischen und historischen Ausführungen um die leckere Legende. Von<br />

Heike Viefhaus<br />

FOTO: HANS/PIXABAY<br />

FOTO: HAKELBUDEL/PIXBAY<br />

Johann Georg, Heinrich<br />

Gustav und Wilhelm<br />

3 drei <strong>Ulm</strong>er<br />

Herren, die ein gut gehütetes<br />

Geheimnis teilen. Allesamt<br />

sind sie Künstler der<br />

süßen Verführung: Aus Mandeln,<br />

Zucker und Rosenwasser<br />

wissen sie edles Marzipan<br />

zu zaubern. Dem russischen<br />

Zaren, dem deutschen Kaiser<br />

und vielen Generationen von<br />

Naschkatzen und Leckermäulern<br />

weltweit haben sie mit<br />

ihrem köstlichen Konfekt den<br />

Kopf verdreht. Die genaue<br />

Rezeptur zur Zubereitung<br />

des erlesenen Naschwerks<br />

aus dem Hause Niederegger<br />

in Lübeck kennen seit jeher<br />

nur ganz wenige Leute.<br />

Es muss um das Jahr 1800<br />

gewesen sein, als sich der <strong>Ulm</strong>er<br />

Konditorgeselle Johann<br />

Georg Niederegger entschloss,<br />

seine Heimatstadt zu<br />

verlassen, um auf der Wanderschaft<br />

bei anderen Meistern<br />

zu lernen. Sein Weg<br />

führte den Anfang 20-jährigen<br />

nach Norddeutschland.<br />

In Lübeck, bei Konditor Maret<br />

trat er eine Gesellenstelle<br />

an. Niederegger übernahm<br />

nach Marets Tod 1806 das Geschäft,<br />

bevor er 16 Jahre später<br />

seine eigene Konditorei in<br />

Lübeck eröfnete, die heute<br />

Weltruhm genießt. In jener<br />

Zeit komponierte er vermutlich<br />

seine unvergleichliche<br />

Marzipan-Rezeptur, die neben<br />

Mandeln und Zucker nur<br />

noch eine geheime, dem Rosenwasser<br />

ähnliche Zutat enthält.<br />

Durch die präzise zeitliche<br />

Einordnung erweist sich<br />

eine in <strong>Ulm</strong> und Umgebung<br />

grassierende Geschichte eindeutig<br />

als Marzipan-Mär:<br />

>Dass Niederegger beim Langenauer<br />

Konditor Eduard<br />

Renz gelernt habe, ist ausgeschlossenEduard<br />

Renz wurde demnach erst<br />

1805 in Stuttgart geboren und<br />

ist 28 Jahre jünger als der<br />

Marzipan-Meister. Er war in<br />

Langenau tätig, als Johann<br />

Georg Niederegger schon<br />

längst in seiner eigenen Konditorei<br />

erfolgreich war.< War<br />

es Lübecks Bedeutung als<br />

Handelszentrum, die Niederegger<br />

in den Norden zog?<br />

Oder dass Lübeck schon Anfang<br />

des 18. Jahrhunderts eine<br />

bemerkenswerte Tradition<br />

als Konditor- und Marzipanstadt<br />

nachweisen konnte?<br />

<strong>Ulm</strong>er mochten<br />

kein Marzipan<br />

In der Mitte des 18. Jahrhunderts<br />

machte sich ein weiterer<br />

<strong>Ulm</strong>er Konditorgeselle<br />

auf den Weg in die Stadt an<br />

der Trave: Heinrich Gustav<br />

Tröglen. >Nach seiner Lehrzeit<br />

war er zu Fuß bis nach<br />

Lübeck gewandert, zu Konditormeister<br />

Niederegger, einem<br />

gebürtigen <strong>Ulm</strong>erTröglenbemühte<br />

sich nun, Marzipan nach Lübecker<br />

Art in <strong>Ulm</strong> mit hübschen<br />

Osterhasen und Figuren<br />

populär zu machen. Der<br />

Erfolg war allerdings nicht<br />

sehr groß. Die <strong>Ulm</strong>er blieben<br />

damals den Zuckerhasen und<br />

ihrem geliebten Zuckerbrot<br />

treu.<<br />

Ein süßes Geheimnis bleibt<br />

Ob sich Johann Georg Niederegger<br />

und der 71 Jahre jüngere<br />

Tröglen noch persönlich<br />

gekannt haben? Wahrscheinlicher<br />

ist es, dass Heinrich<br />

Gustav die Niedereggersche<br />

Marzipanmachart von dem<br />

zehn Jahre älteren Wilhelm<br />

Köpf vermittelt bekommen<br />

hat. Wie man aus Akten des<br />

<strong>Ulm</strong>er Stadtarchivs lesen<br />

kann, war der<br />

wohl Sproß einer <strong>Ulm</strong>er<br />

Bäckersfamilie.<br />

Ab 1859 dann im Niedereggerschen<br />

Betrieb<br />

in Lübeck als<br />

Gehilfe tätig, bevor<br />

er ab 1864 das Geschäft<br />

von Niedereggers<br />

Schwiegersohn<br />

Karl Georg<br />

Barth übernahm.<br />

Wie und warum<br />

Köpf auf die Idee kam, nach<br />

Lübeck zu ziehen, ist bisher<br />

genauso rätselhaft wie die<br />

Beweggründe von Niederegger<br />

und Tröglen. Aufschluss<br />

hätte möglicherweise das<br />

ûrmeneigene Archiv mit seinen<br />

Erinnerungsstücken geben<br />

können, >wenn es nicht<br />

im Zweiten Weltkrieg bei der<br />

Bombardierung Lübecks im<br />

März 1942 vollkommen zerstört<br />

worden wäresüßes<br />

Geheimnis< bleiben soll.<br />

Marzipan selbst herstellen:<br />

Zutaten:<br />

200 g ganze Mandeln<br />

(blanchiert)<br />

150 g Puderzucker<br />

1 TL Rosenwasser<br />

5 Tropfen Bittermandelöl<br />

BILDER: HAKELBUDEL/PIXBAY,<br />

SPLINE_X/ADOBESTOCK<br />

Zubereitung:<br />

FOTO: ARCHIV<br />

Für die Marzipanrohmasse die<br />

Mandeln in einen Mixer geben<br />

und auf höchster Stufe fein mixen.<br />

Den Puderzucker sieben, zu den<br />

Mandeln geben und alles nochmal<br />

gut durchmixen.<br />

Das Mandel-Puderzuckergemisch<br />

in eine Schüssel geben und mit<br />

Rosenwasser und Bittermandelöl<br />

verfeinern. Mit den Händen gut<br />

kneten. Wem die Masse zu fest<br />

ist, kann gerne eine kleine Menge<br />

Wasser hinzugeben. Das Rezept<br />

ergibt rund 320 g Marzipan.<br />

Quelle: www.einfachbacken.de<br />

Marzipan: Luxus und Laxans<br />

Schon im 9. Jahrhundert<br />

liebten orientalische<br />

Kalifen<br />

den Marzipangenuss.<br />

Die Gaumenfreunde<br />

begeisterte allmählich<br />

auch Europa,<br />

nachdem Kreuzritter,<br />

Araber und der venezianische<br />

Handel für<br />

die Verbreitung des<br />

Marzipans gesorgt<br />

hatten. Bis ins 18.<br />

Jahrhundert hatten<br />

Klöster und Apotheker<br />

das alleinige<br />

Recht, Marzipan herzustellen<br />

und zu verkaufen.<br />

Als Arzneimittel wirkte<br />

es gegen Blähungen<br />

und Verstopfung.<br />

Mancher schwor<br />

auch auf die aphrodisierenden<br />

Effekte. Als<br />

der Berliner Apotheker<br />

und Chemiker Andreas<br />

Sigismund<br />

Marggraf Anfang des<br />

19. Jahrhunderts<br />

entdeckte, dass der<br />

in der Runkelrübe<br />

vorhandene Zucker<br />

mit dem Rohrzucker<br />

chemisch identisch<br />

ist, wurde Marzipan<br />

auch für nicht adelige<br />

Münder erschwinglich.


Sonderveröffentlichung<br />

Heißes Rezept:<br />

Auf den Wein kommt es an<br />

Zu einem gemütlichen Weihnachtsmarkt-Besuch gehört für viele auch ein<br />

schöner heißer Becher Glühwein. Doch wie gelingt das feine Heißgetränk auch<br />

zu Hause?<br />

Da beißt die Maus<br />

keinen Faden ab:<br />

Die Grundlage eines<br />

köstlichen<br />

Glühweins ist ein guter Wein!<br />

Das ist wie beim Kochen. Je<br />

besser die Zutaten, desto besser<br />

das Essen. Doch Geschmäcker<br />

sind verschieden<br />

3 woher lässt sich also ein guter<br />

Wein erkennen? >Mein<br />

Tipp, um einen guten Wein<br />

zu bekommen, der seinen<br />

Preis wert ist: Es gibt in der<br />

Branche einige Wettbewerbe,<br />

Zutaten für 1 Liter Glühwein:<br />

1 gute Flasche Rotwein<br />

3 saftige Bio-Orangen<br />

1 Bio-Zitrone<br />

2 Zimtstangen<br />

8 Nelken<br />

50 g brauner Kandis (nach<br />

Bedarf mehr)<br />

Zubereitung:<br />

1.<br />

Die Orangen und die Zitrone<br />

gut waschen. Wir benötigen<br />

den Abrieb der Schale von<br />

einer halben Zitrone und 2 der<br />

Orangen. Dabei bitte darauf achten,<br />

wirklich nur die Schale zu erwischen<br />

und nicht das Weiße, da<br />

der Glühwein sonst bitter werden<br />

könnte.<br />

bei denen die besten Weine<br />

von internationalen Fachleuten<br />

bewertet und prämiert<br />

werdenWenn so ein Wein dann eine<br />

Medaille bekommen hat,<br />

wird das auf der Flasche in<br />

Form eines kleinen Etikettes<br />

am Flaschenhals markiert.<br />

Achtet man beim Kauf darauf,<br />

kann eigentlich kaum<br />

mehr etwas schiefgehen und<br />

ihr könnt als kleine Experten<br />

glänzen.<<br />

2.<br />

3.<br />

Den Saft von zwei Orangen<br />

auspressen.<br />

Wein, Zimtstangen, Nelken,<br />

Kandis und Orangensaft<br />

(bis auf die dritte Orange)<br />

in einen Topf geben und auf<br />

niedrigster Stufe rund 1 Stunde<br />

erwärmen, damit alles gut durchziehen<br />

kann. Es sollte nicht kochen.<br />

4.<br />

Die letzte, noch verbliebene<br />

Orange in mehrere<br />

feine Scheiben schneiden und<br />

nach 40 Minuten mit in den Topf<br />

geben. Anschließend den Glühwein<br />

durch ein Sieb geben, in Becher<br />

füllen und genießen – vielleicht<br />

mit ein paar Plätzchen.<br />

dpa<br />

Der Glühwein sollte rund eine Stunde auf dem Herd gut durchziehen und kann dann serviert werden.<br />

Foto: Doreen Hassek/hauptstadtkueche.blogspot.com/dpa-mag


Sonderveröffentlichung<br />

Rein ins Wintervergnügen!<br />

Die Tage sind kurz. Die Temperaturen tief. Der Pulverschnee lässt meist lang auf sich warten.<br />

Und dennoch gibt es so viele Möglichkeiten, es sich jetzt schönzumachen! Hier ein paar Stimmen dazu.<br />

Thomas Löner<br />

FOTO: VERANSTALTER<br />

schönen Wintertage daheim<br />

im geschmückten HausNach der hektischen<br />

Zeit und den vielen Veranstaltungen<br />

und Märkten<br />

übers Jahr ist das dann auch<br />

dringend nötig!< Aber Anne-<br />

Kathrin wäre nicht sie selbst,<br />

wenn sie nicht gedanklich<br />

gleich wieder loslegt: >Aber<br />

ich freue mich jeden Freitag<br />

um 8 Uhr in Wiblingen am<br />

Tannenplatz auf meine tollen<br />

Blumenkunden, die all meine<br />

schönen Blumen und Dekos<br />

lieben 3 und das jetzt schon<br />

im zweiten Jahr! Dafür sage<br />

ich ganz herzlichen Dank an<br />

alle. Auf ein ganz besonders<br />

schönes Blumenjahr 2024!<<br />

Nadine Horn und Jörg Mayer<br />

Gründer des veganen Foodblogs<br />

„eat this!“<br />

Finger verbrennen<br />

gehört dazu<br />

>Es ist kein wirkliches Ritual<br />

und wenn, dann eigentlich<br />

Nadine Horn und Jörg Mayer<br />

FOTO: PRIVAT<br />

Thomas Löffler<br />

Ehrenamtlicher Heizer bei der<br />

Schmalspurbahn Öchsle<br />

Arbeiten am Öchsle<br />

Wenn man den ehrenamtlich<br />

arbeitenden Heizer Thomas<br />

Löner fragt, was er so im<br />

Winter macht, dann fällt ihm<br />

spontan das Öchsle ein. >Was<br />

sonst?Wir bauen derzeit<br />

eine unserer Dampnoks<br />

wieder auf, denn die ist wegen<br />

einer grundlegenden Revision<br />

seit Jahren zerlegt in<br />

Einzelteile.< Auch wenn das<br />

Öchsle selbst nur zu einigen<br />

Wintersonderfahrten im Einsatz<br />

ist, ist das Team mehr als<br />

beschäftigt. >Wir sind im<br />

Winter sogar produktiver als<br />

im Sommer, weil der Fahrbetrieb<br />

viel Personal bindet, das<br />

dann in der Werkstatt fehlt.<<br />

Anne-Kathrin Faiss<br />

Floristin<br />

Freude aufs Blumenjahr 2024<br />

>Ich freue mich riesig auf die<br />

Anne-Kathrin Faiss<br />

FOTO: ULRIKE HOCHE<br />

ein ziemlich langweiliges,<br />

aber wir müssen einfach jedes<br />

Jahr mindestens einmal<br />

Maronen auf dem Weihnachtsmarkt<br />

essenRausosseln<<br />

der Kastanien aus den heißen<br />

Schalen reicht uns völlig, um<br />

in Feiertagslaune zu kommen.<br />

Bonuspunkte geben ein<br />

paar Schneenocken (die Daumen<br />

sind jetzt schon gedrückt)<br />

und die obligatorische<br />

Tasse Glühwein dazu.


Sonderveröffentlichung<br />

Frank Steinle<br />

Frank Steinle<br />

Betriebswirt und Gin-Brenner<br />

Ein bisschen<br />

vorweihnachtlicher Stress<br />

>Ich liebe die staade ZeitChâteau Steinle ManufakturFür mich gehört<br />

die Vorweihnachtszeit zur<br />

schönsten Zeit des Jahres. Ich<br />

liebe es, wenn es vom Herbst<br />

in den Winter übergeht, und<br />

die staade Zeit beginnt mit<br />

Kaminfeuer, einem Glas<br />

Wein oder Glühgin, Spieleabenden<br />

mit der Familie und<br />

FOTO: PRIVAT<br />

Freunden und deftiger Küche.<br />

Natürlich kommt auch<br />

ein bisserl vorweihnachtlicher<br />

Stress auf mit unserem<br />

Gingeschäft 3 positiver<br />

Stress, für den wir sehr dankbar<br />

sind. Denn zu dieser Zeit<br />

wird viel bestellt, Gutscheine<br />

und Geschenksets in unserem<br />

Manufakturverkauf gekauft<br />

und unser beliebter<br />

Glühgin ist wieder heiß begehrt<br />

auf dem <strong>Ulm</strong>er Weihnachtsmarkt<br />

am Stand der Vinothek<br />

Michelsberg 3 HERR-<br />

LICH!<<br />

Susanne Steck<br />

Mitinitiatorin der <strong>Ulm</strong>er<br />

Stadtgrün-Führungen<br />

Geschmückte Gassen<br />

Ich liebe es, wenn die Menschen<br />

in der Vorweihnachtszeit<br />

ihre Häuser und Fenster<br />

weihnachtlich schmücken.<br />

Für mich ist das eine so schöne<br />

Geste, da dies auch immer<br />

für all die Menschen gedacht<br />

ist, die in der dunklen Jahreszeit<br />

durch die Gassen laufen.<br />

Für #begleit_gruen und unsere<br />

Stadtgrün-Führungen<br />

beschäftige ich mich damit,<br />

wie die Stadtbewohner vor<br />

ihren Türen begrünen. Mit<br />

Pnanzen in Töpfen, auf der<br />

Susanne Steck<br />

Fensterbank, an der Fassade<br />

& in der Weihnachtszeit ist<br />

dies eine wunderbare Kombination<br />

aus beidem: Natur<br />

und Weihnachtsglanz. Jedes<br />

Jahr bekommen wir Besuch,<br />

der sich wünscht, mit uns<br />

durch die geschmückten <strong>Ulm</strong>er<br />

Gassen ,Auf dem Kreuz8<br />

und über den ,Seelengraben8<br />

zu schlendern. Das ist eine<br />

unserer lieb gewonnenen<br />

Traditionen.<<br />

FOTO: PRIVAT<br />

Thomas Lung<br />

Business-Coach<br />

Thomas Lung<br />

Familientradition:<br />

„Fischtunke“ an Heiligabend!<br />

>Längst ist in diesem, in unserer<br />

Familie von Generation<br />

zu Generation weitergegebenen<br />

Rezept, gar kein Fisch<br />

mehr beinhaltetVielmehr<br />

ist es ein sehr deftiges<br />

Essen mit Speck, zweierlei<br />

Würsten, Kartofeln und Sauerkraut.<br />

Dazu noch ein<br />

Schluck Bier & die Bescherung<br />

kann kommen.< Natürlich<br />

wird 3 wie der <strong>Ulm</strong>er<br />

Business-Coach vermutet 3<br />

auch dieses Jahr an den Weihnachtstagen<br />

zu viel gegessen.<br />

Aber das gehört für ihn eben<br />

auch dazu. Umso wichtiger<br />

ist ihm dann zum Ausgleich<br />

die ausreichende Bewegung.<br />

>Ich freue mich schon auf<br />

den ersten Lauf bei Neuschnee.<br />

Es kann sogar sein,<br />

dass ich dann mitten in der<br />

Nacht noch die Laufschuhe<br />

schnüre und die verschneite<br />

Landschaft und den weichen<br />

Untergrund genieße. Sollte<br />

es dieses Jahr tatsächlich<br />

wieder mal einen richtigen<br />

Winter mit ausreichend<br />

Schnee geben, dann genieße<br />

ich es, mit meinen Skating-<br />

Ski im Kiesental zu laufen.<br />

Übrigens: Auch das ist mit<br />

Stirnlampe bei Nacht ein besonderes<br />

Erlebnis.<<br />

FOTO: PRIVAT


Sonderveröffentlichung<br />

Lichterzauber und Flammenfreude<br />

Festliches Wohlbeonden<br />

hängt auch immer<br />

mit der Wahl<br />

der richtigen Kerzenart<br />

zusammen. Die kleine<br />

Kerzenkunde kann hierbei<br />

ein wenig helfen.<br />

Mit Kerzen aus Bienenwachs<br />

entnammt man mehrfach<br />

Weihnachtswonne. Goldgelb<br />

und zart nach Honig duftend,<br />

verwandeln sie das Zuhause<br />

in ein Weihnachtswunderland.<br />

Bienenwachs ist ein seltener<br />

Rohstof und daher teurer<br />

als anderes Kerzenwachs.<br />

Dafür ist es gesundheitlich<br />

absolut unbedenklich sowie<br />

umweltfreundlich. Paraffin ist<br />

der Kerzenrohstof schlechthin.<br />

Da es aus Erdöl hergestellt<br />

wird, haben Paraonkerzen<br />

nicht die beste Klimabilanz.<br />

Von Vorteil ist die gute<br />

Brennqualität. Paraonkerzen<br />

sind geruchlos und ungiftig.<br />

Man erkennt sie an ihrer milchigen<br />

Optik. Pnanzliche<br />

und/oder tierische Fette sind<br />

die Ausgangsstofe für Stearinkerzen.<br />

Diese Kerzen sind<br />

nicht vegan und stehen als<br />

Palmölprodukt in der Kritik.<br />

Gegenüber Paraonkerzen<br />

bestehen sie jedoch immerhin<br />

aus nachwachsenden<br />

Rohstofen. Von Vorteil ist<br />

auch, dass sie beim Abbrennen<br />

weniger rußen und temperaturstabiler<br />

sind als die<br />

weichere Paraonkerze. Eine<br />

leichte Marmorierung kennzeichnet<br />

diese Kerzenart.<br />

Kerzen, die in großen Mengen<br />

hergestellt werden, enthalten<br />

meist Paraon und<br />

Stearin. Für ihren Einsatz als<br />

Christbaumkerze ist diese<br />

Kerzensorte nicht ganz verkehrt.<br />

Neben guter Brennbarkeit<br />

tropft sie eher wenig.<br />

Charakteristisch ist auch ihr<br />

Foto: Thomas Kiehl<br />

glänzender, häuog farbiger<br />

Überzug über dem reinweißen<br />

Kerzenkörper.<br />

Kerzen aus nachwachsenden<br />

Rohstofen können auch<br />

solche aus Soja- oder Rapsöl<br />

sein. Letztere Ölsorte kann<br />

aus regionalem Pnanzenanbau<br />

gewonnen werden. Sojaöl<br />

hingegen wird oft importiert<br />

oder aus gentechnisch<br />

veränderten Pnanzen gewonnen.<br />

Selbst gegossene<br />

Kerzen aus Bienenwachs<br />

Das braucht man: Bienenwachsplättchen<br />

(bekommt<br />

man beim Imker oder in der<br />

Apotheke), Docht, Zahnstocher,<br />

weihnachtliche Ausstechförmchen<br />

(z.B. Stern,<br />

Tannenbaum oder Glocke),<br />

Alufolie, Blechdose.<br />

So geht’s:<br />

Mit der Alufolie die Ausstechförmchen<br />

von einer Seite<br />

abdecken und die Ränder<br />

dicht umhüllen, damit kein<br />

nüssiges Wachs auslaufen<br />

kann. Form auf eine hitzeunempondliche<br />

Unterlage stellen.<br />

Den Docht auf Kerzenhöhe<br />

mit zwei Zentimeter<br />

Längenzugabe zuschneiden.<br />

Ein Stück davon um einen<br />

Zahnstocher wickeln, diesen<br />

mittig auf die ofene Seite der<br />

Gießform aunegen. Die Bienenwachsplättchen<br />

im Wasserbad<br />

(z.B. in einem alten<br />

Marmeladenglas in einem<br />

Topf mit heißem Wasser) unter<br />

Rühren langsam schmelzen.<br />

Das geschmolzene<br />

Wachs langsam und gleichmäßig<br />

in die Form gießen.<br />

Nun muss das Wachs vollständig<br />

aushärten, ehe man<br />

die fertige Kerze aus der<br />

Form drücken kann. hv<br />

Das Remax Immocenter Söningen wünscht allen frohe<br />

Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.


Sonderveröffentlichung<br />

Frohe und besinnliche Feiertage<br />

Mit einem Blick auf historische Postkartenschätze wünschen wir allen Leserinnen und Lesern und ihren Familien frohe<br />

und besinnliche Weihnachtsfeiertage und viel Glück und Gesundheit für das neue Jahr 2024.<br />

Postkarten: Privatsammlung W. Ludwig<br />

Das Team der Schweizer Gebäudereinigung


Sonderveröffentlichung<br />

Zwickmühle: Was tun, wenn das<br />

Weihnachtsgeschenk nicht gefällt?<br />

Für viele Menschen gehört die Bescherung fest zum Weihnachtsfest dazu. Doch nicht immer ist die Freude danach<br />

groß. Der selbst gestrickte Pullover kratzt vielleicht, mit der fünften Pfanne kann man wenig anfangen und das teure<br />

Parfüm wirklich so gar nicht riechen.<br />

Nur: Darf man das<br />

seinen Liebsten<br />

sagen? Ja, ondet<br />

der Psychologe<br />

Matthias Richter, Vorstandsmitglied<br />

der Deutschen Gesellschaft<br />

für Systemische<br />

Therapie, Beratung und Familientherapie.<br />

Allerdings<br />

mit Fingerspitzengefühl.<br />

Nach dem Auspacken des Weihnachtsgeschenks<br />

wird klar: Es<br />

entspricht leider gar nicht dem<br />

eigenen Geschmack. Und dann?<br />

Grundsätzlich halte ich Ehrlichkeit<br />

für die beste Strategie.<br />

Es ist für die Beziehungen<br />

zu nahestehenden Menschen<br />

sicherlich immer noch<br />

besser, vielleicht auch eine<br />

kleine Kränkung auszulösen,<br />

als so zu tun, als würde man<br />

sich freuen 3 und die Enttäuschung<br />

mit sich herumzuschleppen.<br />

Denn das verfolgt<br />

einen weiter. Und es ist ja<br />

auch etwas Menschliches,<br />

dass man beim Schenken mal<br />

danebengreift. Ich glaube, jeder<br />

Mensch hat das schon erlebt:<br />

Man bekommt etwas geschenkt,<br />

das einem nicht so<br />

richtig zusagt. Oder man hat<br />

etwas verschenkt und spürt,<br />

dass es bei der anderen Seite<br />

einfach nicht passt. Wenn<br />

dann nichts gesagt wird,<br />

macht das ja auch eine Art<br />

schlechte Stimmung. Meine<br />

Empfehlung wäre, erstmal zu<br />

schauen: Was an dem Geschenk<br />

kann ich denn würdigen,<br />

auch wenn es mir vielleicht<br />

nicht so gefällt? Also<br />

die gute Absicht etwa, die<br />

Mühe, die sich jemand gemacht<br />

hat. Und dann damit<br />

zu beginnen und nicht kategorisch<br />

zu sagen: Das ist<br />

überhaupt nichts. Dann kann<br />

man hinzufügen, was mir an<br />

dem Geschenk nicht gefällt<br />

und auch gemeinsam einen<br />

Ausweg onden. Bei gekauften<br />

Sachen gibt es ja vielleicht<br />

auch noch eine Umtauschmöglichkeit.<br />

Die gibt es beim selbst gestrickten<br />

Pullover nicht. Ein Grund für<br />

eine Notlüge?<br />

Nur weil ein Pullover selbst<br />

gestrickt ist, würde mir das<br />

nicht für eine Notlüge reichen.<br />

Da würde ich sagen: Ich<br />

kann sehen, wie viel Arbeit<br />

du dir gemacht hast, aber ich<br />

mag die Wolle, die Farbe, die<br />

Form oder vielleicht den Stil<br />

nicht. Gerade bei etwas<br />

Selbstgestricktem könnte<br />

eine andere Verwendung ja<br />

auch viel sinnvoller sein, als<br />

dass man es dann mit nach<br />

Hause nimmt, im Schrank liegen<br />

lässt und später wegwirft.<br />

Vielleicht ondet sich jemand<br />

anderes, der mehr damit anfangen<br />

kann. Aber darüber<br />

kommt man nur ins Gespräch,<br />

wenn man ofen sagt,<br />

das gefällt mir nicht. Und<br />

dann gemeinsam mit der<br />

schenkenden Person überlegt:<br />

Wie kann man denn jetzt<br />

damit umgehen? Anders sieht<br />

das natürlich bei Menschen<br />

aus, die noch nicht oder nicht<br />

mehr in der Lage sind, mit einer<br />

solchen Enttäuschung zurechtzukommen.<br />

Da denke<br />

ich insbesondere an Kinder,<br />

die vielleicht ein Bild gemalt<br />

haben oder etwas gebastelt<br />

haben, mit dem man nichts<br />

anfangen kann. Oder an alte<br />

Menschen, die aufgrund ihres<br />

Gesundheitszustandes<br />

oder ihres Erinnerungsvermögens<br />

so eine Situation<br />

nicht mehr gut verarbeiten<br />

können.<br />

Lassen sich Enttäuschungen<br />

über Weihnachtsgeschenke<br />

überhaupt vermeiden?<br />

Das Geschenk unterm Baum trift nicht den eigenen Geschmack? Eine heikle Situation.<br />

Doch Freude vorspielen ist ov keine gute Idee.<br />

Foto: Christin Klose<br />

Ich onde: Ja. Nicht hundertprozentig<br />

natürlich. Aber die<br />

Anzahl solcher Erlebnisse<br />

lässt sich reduzieren, indem<br />

man vorher Absprachen trift<br />

und sich fragt: Mit welcher<br />

Haltung wollen wir uns beschenken,<br />

wenn wir es denn<br />

überhaupt tun? Ich habe mit<br />

meinen erwachsenen Kindern<br />

zum Beispiel längst vereinbart,<br />

dass wir uns nichts<br />

schenken, sondern dass wir<br />

uns an der Begegnung freuen.<br />

Wenn man beschließt sich<br />

etwas zu schenken, kann man<br />

vorher besprechen in welche<br />

Richtung das Geschenk gehen<br />

könnte. Dann grenzt man<br />

das so ein bisschen ein und<br />

überlässt es nicht völlig der<br />

Fantasie der schenkenden<br />

Person. Das wären Maßnahmen,<br />

um Enttäuschungen zu<br />

reduzieren. Es gibt aber natürlich<br />

auch Familien, die<br />

schätzen genau diese Überraschung.<br />

Da geht es darum,<br />

dass man sich Gedanken<br />

macht, was man der betreffenden<br />

Person schenken<br />

könnte. Dann sollte man aber<br />

auch damit rechnen, dass mal<br />

ein Trefer daneben geht. Hat<br />

man das vorher abgesprochen,<br />

ist das ja auch nicht<br />

weiter schlimm. dpa<br />

Matthias Richter<br />

Foto: Matthias Richter/dpa-mag<br />

Clevere Tipps zum Papiersparen<br />

Packpapier ist nicht nur umweltfreundlich, sondern kann<br />

auch individuell gestaltet und verziert werden.<br />

Foto: Mascha Brichta<br />

Wie schafen wir maximale<br />

Freude mit unseren Geschenken<br />

bei minimalem Papierverbrauch?<br />

Die Antwort ist<br />

einfach: durch Weglassen<br />

und kreative Alternativen.<br />

So spart man etwa Papier,<br />

wenn man auf Produkte in<br />

aufwendigen Geschenkkartons<br />

verzichtet und stattdessen<br />

solche ohne Umkarton<br />

wählt. Und auch beim Weihnachtseinkauf<br />

ist es eine einfache,<br />

aber efektive Maßnahme,<br />

eigene Taschen zu nutzen,<br />

anstatt Papier- oder Plastiktüten<br />

zu kaufen. Wer sich<br />

mit einem Mitnehm-Getränk<br />

aufwärmen mag, sollte Mehrweg-Becher<br />

verwenden und<br />

so Einweg-Becher aus Pappe<br />

vermeiden, so die Verbraucher<br />

Initiative.<br />

Decke als Versteck<br />

schlägt Geschenkpapier<br />

Am meisten Papier spart man<br />

allerdings mit dem Verzicht<br />

auf Geschenkpapier und<br />

Weihnachtskarten ein. Stattdessen<br />

gibt es selbst gestaltete<br />

Alternativen. Geschenke<br />

können unter einer dekorativen<br />

Decke versteckt oder in<br />

wiederverwertbaren Tüchern<br />

und Boxen präsentiert<br />

werden, so die Initiative.<br />

Auch Zeitungspapier, aufgepeppt<br />

mit Tannenzweigen<br />

oder selbst gebackenen Plätzchen,<br />

kann als kreative Verpackung<br />

dienen.<br />

Und die Weihnachtskarten?<br />

Selbst bemalte oder beklebte<br />

Weihnachtskarten aus<br />

Recyclingpapier sind nicht<br />

nur individuell, sondern auch<br />

umweltfreundlich. Wenn Geschenkpapier<br />

und Karten lieber<br />

gekauft werden, sollten<br />

Verbraucher auf Recyclingpapier<br />

achten, das aus 100<br />

Prozent Altpapier hergestellt<br />

wurde. Orientierungshilfen<br />

sind etwa der Blaue Engel<br />

und das FSC-Recycled-Zeichen.<br />

dpa


Sonderveröffentlichung<br />

Winterliches<br />

Zahlengestöber<br />

Klirrend kalte Zahlen und frostige Fakten zeigen, dass <strong>Ulm</strong><br />

im Winter einiges zu bieten hat.<br />

1<br />

Wer in der kalten Jahreszeit<br />

eine besondere Winterwanderung<br />

machen<br />

möchte, dem sei der <strong>12</strong>,5 Kilometer<br />

lange Festungsweg<br />

ans Herz gelegt. Er verbindet<br />

die noch erhaltenen Bauwerke<br />

der Bundefestung miteinander<br />

und führt durch viele<br />

Parks und Grünflächen.<br />

FOTO: PRESSMASTER/ADOBESTOCK<br />

2<br />

Kommt ihr Leute, lasst<br />

euch sagen – in <strong>Ulm</strong> ist<br />

wieder Weihnachtsmarkt.<br />

Seit 1805, also seit<br />

mittlerweile stolzen 218<br />

Jahren, findet der Markt auf<br />

dem Münsterplatz zu Füßen<br />

des höchsten Kirchsturms<br />

der Welt statt. Den<br />

Markt an sich, aber an anderer<br />

Stelle, gibt es bereits seit<br />

dem 16. Jahrhundert.<br />

FOTO: VOLLVERGLASUNG/ADOBESTOCK<br />

3<br />

Amsel, Spatz und Wintergoldhähnchen:<br />

Im<br />

Januar veranstaltet der<br />

NABU immer die „Stunde<br />

der Wintervögel“, bei der<br />

jeder mitmachen kann. So<br />

soll der Bestand der heimischen<br />

Vogelwelt erfasst<br />

werden. Bei der letzten Zählung<br />

wurden in <strong>Ulm</strong> 189<br />

Blaumeisen gezählt.<br />

FOTO: TRYGVE/ADOBESTOCK<br />

4<br />

Lust auf Eislaufen?<br />

Auf dem südlichen<br />

Münsterplatz wird bis<br />

zum 7. Januar wieder eine<br />

300 Quadratmeter große<br />

Eisbahn aufgebaut sein.<br />

Dann kann jeder nach Lust<br />

und Laune Pirouetten drehen.<br />

Und zum Aufwärmen<br />

gibt es natürlich feinen<br />

Punsch und Glühwein.<br />

FOTO: LUCKYBUSINESS/ADOBESTOCK<br />

5<br />

Nicht jeder Mensch<br />

hat das Glück, im Winter<br />

ein warmes Zuhause<br />

zu haben. Darum ist das<br />

DRK <strong>Ulm</strong> im Winter täglich<br />

mit einem Kältebus<br />

unterwegs. Zwischen 19<br />

und <strong>22</strong>.30 Uhr versorgt ein<br />

Team obdachlose Menschen<br />

mit Getränken, Schlafsäcken<br />

oder einer heißen<br />

Suppe.<br />

FOTO: WJAREK/ADOBESTOCK


Sonderveröffentlichung<br />

Die Zeit der Wilden Jagd<br />

Die Nächte zwischen dem 25. Dezember und 6. Januar haben seit jeher etwas Mystisches. Mit den Geistern der<br />

sogenannten Rauhnächte setzt sich die <strong>Ulm</strong>er Autorin Christine Kulgart in ihrem zweiten Roman auseinander.<br />

Bei den sogenannten<br />

Rauhnächten handelt<br />

es sich um eine<br />

besondere Zeit<br />

zwischen dem 25. Dezember<br />

und dem 6. Januar, in der dem<br />

Volksglauben nach die Wilde<br />

Jagd reitet, Geister beschworen<br />

und ausgetrieben werden<br />

und wahrsagerische Tätigkeiten<br />

mehr Wirkung zeigen.<br />

Diese zwölf Nächte wurden<br />

früher mit Ritualen zelebriert,<br />

die heute an Bedeutung<br />

verloren haben.<br />

Beinen steht. Er hat seine Eltern<br />

an die Cholera-Epidemie<br />

in Bayern verloren und<br />

kämpft vor allem in der Zeit<br />

vor und nach Weihnachten<br />

mit der Trauer, die er nie<br />

richtig bewältigen konnte.<br />

Von seinem Freund Theo – einem<br />

sonderbaren jungen<br />

Mann, dessen Familie am<br />

Rauschberg lebt – wird er<br />

eingeladen, die Rauhnächte<br />

gemeinsam mit ihm zu zelebrieren.<br />

Zwischen heidnischen<br />

Ritualen und neuen<br />

Eindrücken lernt Florian, der<br />

Trauer einen Platz zu geben<br />

und sich mit dieser auseinanderzusetzen.<br />

Über die Autorin<br />

Christine Kulgart wurde 1993<br />

geboren und lebt und schreibt<br />

in <strong>Ulm</strong>. Nach mehrjähriger<br />

Tätigkeit bei verschiedenen<br />

<strong>Ulm</strong>er Stadt- und Fachmagazinen<br />

studierte sie vergleichende<br />

Literaturwissenschaft<br />

an der Universität Augsburg.<br />

Heute arbeitet sie als Redakteurin<br />

im Marketing eines <strong>Ulm</strong>er<br />

E-Commerce-Unternehmens<br />

und schreibt freiberuflich<br />

für Studierenden- und<br />

Fachmagazine. Ihre Autorinnenkarriere<br />

startete sie im<br />

Juli dank des Young Storyteller<br />

Awards. In ihren Romanen<br />

und Kurzgeschichten ist<br />

Christine Kulgart vor allem<br />

der lokale Bezug sehr wichtig.<br />

pm<br />

Das Buch<br />

„Rauhnachtsfeuer“<br />

Christine Kulgart<br />

Verlag: Tredition<br />

Preis: 10,99 Euro<br />

ISBN: 978-3-384-06807-1<br />

Zwischen Ritual<br />

und Trauer<br />

Der Leser wird erneut, wie<br />

im ersten Roman „Rauschberg“,<br />

zurück in das Jahr 1830<br />

in das Dorf zum Fuße des im<br />

Chiemgau liegenden Rauschbergs<br />

genommen und folgt<br />

dem jungen Protagonisten<br />

Florian, der zum ersten Mal<br />

in seinem Leben auf eigenen<br />

Christine Kulgart Foto: Privat


Sonderveröffentlichung<br />

Skiausrüstung aus zweiter Hand<br />

Skifahren macht Spaß. Doch eine Ausrüstung kann ganz schön ins Geld gehen. Warum also nicht eine gebrauchte<br />

Ausrüstung kaufen?<br />

Eine Skiausrüstung ist<br />

teuer und ihre Herstellung<br />

teilweise<br />

recht ressourcenintensiv.<br />

Dazu kommt, dass sich<br />

Ski in der Regel bislang nur<br />

kaum recyceln lassen. Warum<br />

also nicht auf ein gebrauchtes<br />

Paar setzen, statt neue Bretter<br />

zu kaufen? An sich kein Problem.<br />

Vor allem für Kinder,<br />

die schnell aus der Ausrüstung<br />

herauswachsen und das<br />

Material in der Regel nicht so<br />

stark beanspruchen wie die<br />

Großen, mache das Sinn, so<br />

Auch gebrauchte Planken können noch gute Dienste leisten.<br />

Zu alt sollten Second-Hand-Ski aber nicht sein.<br />

Foto: Florian Schuh/dpa-mag<br />

der Deutsche Skiverband<br />

(DSV). Auf diese Basics gilt es<br />

dabei zu achten:<br />

Nicht zu alt: Sind Ski älter als<br />

acht Jahre 3 Finger weg! Das<br />

gilt laut DSV umso mehr noch<br />

für Bindungen und Schuhe.<br />

Ein Grund: Das Plastik verliert<br />

an Weichmacher. Bei Skischuhen<br />

könne dann etwa die<br />

Schale brechen, bei Bindungen<br />

das Gehäuse. Doch auch<br />

wenn das Alter noch klar geht:<br />

Bei den Stiefeln ist wichtig,<br />

dass der Innenschuh vernünftig<br />

passt. Und nicht müfelt.<br />

Die Hygiene im oft schweißfeuchten<br />

Innenschuh sei so<br />

eine Sache ...<br />

Launächen und Kanten checken:<br />

Keine großen Kratzer<br />

und Beschädigungen sollten<br />

sich dabei zeigen. Dann lassen<br />

sich die Ski kräfteschonender<br />

fahren. Zu stark abgeschlifene<br />

Kanten ließen sich zudem<br />

oft nicht mehr nachschleifen.<br />

Tauschsystem ins Auge fassen:<br />

Eine gute Option für Eltern<br />

kann der Gang zu einem<br />

Sportfachhandel mit Kinderski-Tauschsystem<br />

sein. Das<br />

Prinzip: Man kauft ein Paar<br />

neue Ski und kann die Ausrüstung<br />

gegen eine Servicegebühr<br />

bis zu dreimal tauschen.<br />

Und was ist<br />

mit Erwachsenen?<br />

Hier machen die Fachleute<br />

eine Einschränkung. Sie empfehlen<br />

den Gebrauchtkauf von<br />

Ski nur, wenn diese maximal<br />

zwei Jahre alt sind. Weil Erwachsene<br />

die Bretter mehr beanspruchen<br />

und stärker abnutzen.<br />

Und natürlich sollten<br />

Kanten und Launächen in<br />

Ordnung sein. Generell gilt:<br />

Wer auf einem Skinohmarkt<br />

nach Schnäppchen sucht, sollte<br />

ein gewisses Equipment-<br />

Grundwissen mitbringen und<br />

Skifahren wird in der kommenden Wintersaison vielerorts<br />

teurer 3 die Livpreise ziehen teils deutlich an.<br />

Foto: Florian Sanktjohanser/dpa-mag<br />

zudem auf sein Bauchgefühl<br />

vertrauen. Kommen einem<br />

auch nur leise Zweifel an der<br />

Güte der Ausrüstung, sollte<br />

man vom Kauf absehen. Laut<br />

DSV veranstalten ab November<br />

viele Skiclubs und Vereine<br />

deutschlandweit solche Märkte<br />

3 empfehlenswert sei, wenn<br />

diese in Zusammenarbeit mit<br />

einem Sportfachhandel stattfänden.<br />

Nie ein Fall für den Second-Hand-Kauf<br />

ist Sicherheitsausrüstung.<br />

Weil man<br />

Helmen und Protektoren<br />

mögliche Schäden oft äußerlich<br />

nicht ansieht, sollte man<br />

sie stets neu kaufen. Denn hat<br />

ein Helm etwa einen verborgenen<br />

Riss in der Schale,<br />

schützt er nicht mehr hundertprozentig.<br />

dpa


Sonderveröffentlichung<br />

Wenn die Welt von Kälte und<br />

Dunkelheit umfangen ist ...<br />

... drinnen das Kaminfeuer knistert, die Flammen eigenartige Schatten an die Wände werfen und Weihnachtspunsch<br />

die Hände wärmt, ist es Zeit für gruselige Geschichten. Von Anne Schur<br />

>Um am Anfang zu beginnen:<br />

Marley war tot. Daran gibt es<br />

keinen Zweifel. Der Schein<br />

über seine Beerdigung ward<br />

unterschrieben von dem<br />

Geistlichen, dem Küster, dem<br />

Leichenbestatter und den vornehmsten<br />

Leidtragenden.< So<br />

beginnt die wohl bekannteste<br />

Weihnachtsgeschichte >A<br />

Christmas Carol< des britischen<br />

Autors Charles Dickens<br />

(18<strong>12</strong> ­ 1870). Die Geschichte<br />

erzählt vom alten und grantigen<br />

Geizhals Ebenezer Scrooge,<br />

der in nur einer Nacht von<br />

vier Geistern heimgesucht<br />

wird 3 einer davon ist sein<br />

ehemaliger Geschäftspartner<br />

Graok: Prawny/Pixabay<br />

Marley. Die Geister reisen mit<br />

Scrooge, der Weihnachten und<br />

alles, was damit zu tun hat, für<br />

Humbug hält, in die Vergangenheit,<br />

Gegenwart und Zukunft<br />

3 und wollen ihn, der seine<br />

Mitmenschen verachtet<br />

und erniedrigt 3 zu einem besseren<br />

Menschen machen.<br />

Obwohl Dickens Werk nun<br />

schon 180 Jahre auf dem Buckel<br />

hat 3 es erschien am 19.<br />

Dezember 1843 3 hat die Geschichte<br />

nichts von ihrer Faszination<br />

verloren und wird bestimmt<br />

auch in diesem Jahr in<br />

der Weihnachtszeit wieder in<br />

vielen Wohnzimmern gelesen,<br />

gehört, erzählt oder geschaut<br />

(denn natürlich wurde sie<br />

mehrfach verolmt).<br />

Ein Abend<br />

am Kaminfeuer<br />

Weihnachten und Jahreswechsel<br />

3 das ist seit jeher die Zeit<br />

für gute Geschichten. Die<br />

Dunkelheit bricht früh herein,<br />

die Nächte sind lang und früher<br />

hatten die Menschen weder<br />

Internet noch Radio oder<br />

Fernsehen, um sich den Abend<br />

zu vertreiben. Und was war<br />

mit Büchern? Blickt man zurück<br />

in vergangene Zeiten, so<br />

konnten nur wenige Menschen<br />

lesen. Auch waren Bücher<br />

ein Luxusgut, das für die<br />

meisten unerschwinglich war.<br />

Also versammelt man sich um<br />

den Kamin, die Frauen vielleicht<br />

mit ihrem Strickzeug<br />

und den Kindern zu ihren Füßen,<br />

und man erzählte sich<br />

Geschichten. Diese wurden<br />

oft von Generation zu Generation<br />

weitergegeben und<br />

durften ruhig gruselig und<br />

schaurig sein 3 schließlich<br />

wollte man sich ja unterhalten<br />

fühlen.<br />

Graok: Prawny/Pixabay<br />

Nicht immer lässt sich in der<br />

Wissenschaft alles hieb- und<br />

stichfest beweisen. Und dennoch<br />

sind sich Forschende<br />

ziemlich sicher, vor rund drei<br />

Jahren die älteste Geschichte<br />

der Menschheit entdeckt zu<br />

haben.<br />

Im Südosten von Australien<br />

liegt der Bundesstaat Victoria,<br />

Heimat der Gunditjmara, einem<br />

Aborigines-Stamm. Seit<br />

vielen Generationen erzählen<br />

sich die Gunditjmara die Geschichte<br />

eines riesenähnlichen<br />

Ein Stück<br />

Kulturgeschichte<br />

Einstmals war das Erzählen<br />

von Geschichten sogar ein eigenständiger<br />

Beruf. Der Geschichtenerzähler<br />

reiste durch<br />

die Lande und erzählte die Geschichten,<br />

die er unterwegs<br />

gesammelt hatte, auf öfentlichen<br />

Plätzen. Natürlich sollten<br />

diese die Zuhörerschaft in erster<br />

Linie unterhalten, doch<br />

steckte in ihnen häuog auch<br />

eine lehrende Komponente<br />

oder Passagen, die zum Nachdenken<br />

anregen sollten. Insbesondere<br />

für Menschen, die ihren<br />

Heimatort nie verlassen<br />

haben 3 und das war in früheren<br />

Zeiten der Regelfall 3 boten<br />

die Geschichten ein Fenster<br />

in eine andere und fremde<br />

Welt. Geschichtenerzähler gab<br />

es in allen Ländern und Kulturen.<br />

Sie verstanden es auf ganz<br />

besondere Weise, Geschichten<br />

nicht einfach nur zu erzählen,<br />

sondern ihr Handwerk auf<br />

eine ganz besonders unterhaltsame<br />

Weise auszuführen.<br />

Jede Zeit, jede Kultur, jedes<br />

Land, jede Religion und jede<br />

Gesellschaft hat ihre eigenen<br />

Geschichten. Manche sind alt<br />

und manche neu, manche sind<br />

lustig und manche sind gruselig<br />

oder traurig. Doch egal, woher<br />

eine Geschichte kommt<br />

oder wer sie erzählt 3 eines haben<br />

alle Geschichten gemeinsam:<br />

Sie sind viel mehr als ein<br />

Stück Unterhaltung. Denn Geschichten<br />

könne lehren, sie<br />

Die älteste Geschichte der Menschheit<br />

Wesens, der sich in den Vulkan<br />

Budj Bim verwandelte.<br />

können Mut machen, den Horizont<br />

erweitern, trösten und<br />

inspirieren. Und mal ehrlich:<br />

Egal, wie alt man ist 3 dem<br />

Zauber einer guten Geschichte<br />

kann man sich doch einfach<br />

nicht entziehen.<br />

Fantasievolle Geschichte<br />

könnte man jetzt meinen 3<br />

wenn da nicht die Geologin<br />

Erin Matchan von der Universität<br />

von Melbourne wäre und<br />

die Tatsache, dass es im Budj-<br />

Bim-Nationalpark tatsächlich<br />

Vulkane gibt. Matchan hat sich<br />

näher mit einer Axt auseinandergesetzt,<br />

die in den 1940er-<br />

Jahren im Nationalpark gefunden<br />

wurde. Diese war von Vulkanasche<br />

bedeckt, was beweist,<br />

dass sie bereits vor<br />

einem Vulkanausbruch dort<br />

zum Einsatz kam. Zusammen<br />

mit Kollegen konnte die Geologin<br />

im Jahr 2020 das Alter der<br />

Vulkanasche und damit den<br />

Zeitpunkt des Ausbruchs bestimmen.<br />

Dieser liegt 37.000<br />

Jahre zurück.<br />

Handelt die Geschichte<br />

der Gunditjmara von eben jenen<br />

Ausbruch? Dann wäre ihre<br />

Geschichte mit stolzen 37.000<br />

Jahren die bisher älteste Geschichte<br />

der Menschheit.


Sonderveröffentlichung<br />

Foto: Insel<br />

Buchtipp 1:<br />

>Das Geheimnis von<br />

Shadowbrook<<br />

Foto: Lübbe<br />

Buchtipp 2:<br />

>Das Buch der gelöschten<br />

Wörter 3 Der erste<br />

Federstrich<<br />

Foto: Dumont<br />

Buchtipp 3:<br />

>Schaurige Nächte 3<br />

Unheimliche Geschichten<br />

für den Winter<<br />

Bücher und Geschichten:<br />

Das ist<br />

18 Jahre lang die<br />

ganze Welt von<br />

Clara Wateroeld 3 denn das<br />

Haus verlassen hat sie zu ihrer<br />

eigenen Sicherheit nie.<br />

Denn Clara leidet an der<br />

Glasknochenkrankheit, jede<br />

Erschütterung könnte ihr<br />

schwere Verletzungen zufügen<br />

3 oder sie gar tüten. Als<br />

sie endlich in die Welt hinaus<br />

darf, führt sie der erste Weg<br />

in ein Tropenhaus und Clara<br />

entdeckt ihre Liebe zur Welt<br />

der Botanik. Im Jahr 1914 wird<br />

Clara auf ein Anwesen nach<br />

Gloucestershire gerufen, um<br />

dort ein Palmenhaus einzurichten.<br />

Sie ondet einen üppigen,<br />

verwunschenen Garten<br />

vor 3 doch das clematisbewachsene<br />

Haus wirkt seltsam<br />

abweisend, die meisten<br />

Räume sind verschlossen, der<br />

Besitzer, Mr. Fox, ist nur selten<br />

anzutrefen 3 und nachts<br />

scheint es zu spuken. Doch<br />

Clara macht sich unerschrocken<br />

daran, die Geheimnisse<br />

von Shadowbrooks zu ergründen<br />

und macht dabei<br />

eine ungeheuerliche Entdeckung,<br />

die ihr weiteres Leben<br />

verändern wird. as/pm<br />

Bei Interesse<br />

hier entlang:<br />

Susan Fletcher<br />

>Das Geheimnis von<br />

Shadowbrook<<br />

Verlag: Insel<br />

Preis: 11 Euro<br />

ISBN: 978-3-4586-8<strong>12</strong>0-5<br />

Nichts ist für die<br />

Londonerin Hope<br />

Turner schöner,<br />

als sich in die Bücher<br />

ihrer Lieblingsautorin<br />

Jane Austen zu träumen.<br />

Denn ihr eigenes Leben ist alles<br />

andere als spannend und<br />

romantisch. Das ändert sich,<br />

als sie sich eines Tages in die<br />

Buchhandlung Mrs. Gateway9s<br />

Fine Books verirrt und<br />

dort einem mysteriösen Gentleman<br />

begegnet. Der attraktive<br />

Fremde geht ihr nicht<br />

mehr aus dem Kopf. Doch da<br />

ist auch der grimmige und<br />

unnahbare Rufus Walker, der<br />

sie regelrecht zu verfolgen<br />

scheint. Bis er ihr schließlich<br />

Unglaubliches ofenbart: Der<br />

Buchladen ist das einzige<br />

Portal in die Welt der Bücher,<br />

in der die Romanoguren ein<br />

Eigenleben führen. Doch diese<br />

Welt ist in Gefahr ... pm<br />

Bei Interesse<br />

hier entlang:<br />

Mary E. Garner<br />

>Das Buch der gelöschten<br />

Wörter 3 Der erste Federstrich<<br />

Verlag: Lübbe<br />

Preis: 14 Euro<br />

ISBN: 978-3-4041-7980-0<br />

Lange, kalte Winternächte:<br />

Zeit, um den<br />

Kamin zu entzünden,<br />

Zeit für Geistergeschichten.<br />

Ob in den wilden<br />

Mooren von Yorkshire,<br />

auf dem verschneiten Gelände<br />

eines Spukhauses oder auf<br />

dem belebten Londoner<br />

Weihnachtsmarkt 3 diese Geschichten,<br />

die von Gespenstern<br />

vergangener Tage erzählen,<br />

jagen den Lesenden die<br />

köstlichsten Schauer über<br />

den Rücken. So herrlich britisch<br />

wie Yorkshire Pudding,<br />

so stimmungsvoll und gruselig<br />

wie >Eine Weihnachtsgeschichte<<br />

von Charles Dickens<br />

und so spannend, dass<br />

man dieses Buch kaum aus<br />

den Händen legen kann.<br />

>Schaurige Nächte< vereint<br />

acht Erzählungen ausgewiesener<br />

Gruselexpert*innen,<br />

die eine alte Tradition neu<br />

beleben: Als Meister*innen<br />

des Unheimlichen und Makabren<br />

bescheren sie uns einen<br />

Nervenkitzel ganz besonderer<br />

Art. pm<br />

Bei Interesse<br />

hier entlang:<br />

Bridget Collins, Imogen H. Gowar,<br />

Kiran M. Hargrave u. a.<br />

>Schaurige Nächte 3 Unheimliche<br />

Geschichten für den<br />

Winter<<br />

Verlag: Dumont<br />

Preis: 24 Euro<br />

ISBN: 978-3-8321-8210-6


Sonderveröffentlichung<br />

Süßer Jahreswechsel<br />

Zum Jahreswechsel hat jeder so seine kulinarischen Rituale. Für die einen geht<br />

nichts über Raclette, andere schwören auf Krapfen und andere auf Berliner.<br />

Es ist Tradition, dass<br />

man sich für Silvester<br />

beim Bäcker des<br />

Vertrauens mit<br />

Krapfen oder Berlinern eindeckt.<br />

Mit Ausnahme in Berlin<br />

und Umgebung – da heißen<br />

die Berliner nämlich<br />

Pfannkuchen. Nicht zu verwechseln<br />

mit Crêpe-ähnlichen<br />

Backwerken, die in der<br />

Hauptstadt Eierkuchen heißen.<br />

Aber egal, wer sie wie<br />

nennt: Für viele sind Berliner<br />

Pfannkuchen zum Jahreswechsel<br />

ein Muss. Aber warum<br />

ist das so? Johannes<br />

Kamm von der Bäcker-Innung<br />

Berlin vermutet, dass<br />

die in Fett ausgelassenen süßen<br />

Teilchen schon seit Generationen<br />

als gute Grundlage<br />

für das ein oder andere<br />

Glas Sekt angesehen wurden<br />

und sie deshalb gerade zum<br />

Jahreswechsel so beliebt sind.<br />

Wer hat den<br />

Berliner erfunden?<br />

Auch wenn es im 16. Jahrhundert<br />

schon in Norddeutschland<br />

in Schmalz gebackene<br />

Hefeballen gegeben haben<br />

soll, gibt es mehrere Legenden.<br />

Die schönste geht laut<br />

Innungsbäcker so: Vor gut<br />

230 Jahren wollte ein Berliner<br />

Zuckerbäcker unter<br />

Friedrich dem Großen als Kanonier<br />

dienen. Er wurde allerdings<br />

als wehruntauglich<br />

befunden, durfte aber als<br />

Feldbäcker im Regiment bleiben.<br />

Aus Dank backte er mangels<br />

Backofen in Pfannen kanonenkugelförmige<br />

Hefeteigstücke<br />

in heißem Fett über offenem<br />

Feuer.<br />

Kann man die süßen Teile<br />

selbst backen?<br />

Das geht einfacher als man<br />

vielleicht im ersten Moment<br />

denkt – man braucht ja noch<br />

nicht mal einen Backofen.<br />

Um sie richtig durchzubacken<br />

und dabei nicht zu<br />

braun werden zu lassen, wäre<br />

eine Fritteuse perfekt. Aber<br />

ein mit Fett gefüllter Topf<br />

geht auch. In dem Fall kommt<br />

dann am besten ein Braten-<br />

Thermometer zum Einsatz.<br />

Und so geht das Pfannkuchen-Rezept<br />

der Berliner Bäcker-Innung:<br />

Rezept: Berliner<br />

Zutaten für 15 bis 20 Stück:<br />

• 500 g Mehl<br />

• 150 ml Milch<br />

• einen Würfel frische Hefe<br />

• 50 g Zucker<br />

• 100 g Butter<br />

• 2 Eier<br />

• eine Prise Salz<br />

• 2 EL Vanillearoma oder<br />

Vanillezucker<br />

• ausreichend neutrales Öl<br />

zum Frittieren<br />

Zubereitung:<br />

1<br />

Die Milch in einem Topf<br />

erwärmen und das Mehl<br />

in eine Schüssel sieben<br />

und in der Mitte eine Mulde<br />

formen. Die Hefe und 1 EL<br />

Zucker in die Mulde geben<br />

und die Milch darübergießen.<br />

Gut mit dem Mehl verrühren.<br />

Den Teig dann für 30 Minuten<br />

an einem warmen Ort zugedeckt<br />

gehen lassen.<br />

2<br />

Die Butter in einem<br />

Topf schmelzen und<br />

etwas abkühlen lassen<br />

und dann mit den Eiern, dem<br />

Zucker, einer Prise Salz und<br />

dem Vanillearoma oder Vanillezucker<br />

zum Teig geben.<br />

Alles kräftig verkneten und<br />

wieder 30 Minuten zugedeckt<br />

gehen lassen.<br />

3<br />

Aus dem Teig eine dicke<br />

Rolle formen und<br />

in 15 bis 20 gleich große<br />

Stücke schneiden. Diese<br />

zu kleinen Kugeln formen<br />

und auf einem Blech oder<br />

Schneidebrett noch einmal 30<br />

Minuten zugedeckt gehen<br />

lassen.<br />

4<br />

Öl in der Fritteuse<br />

oder in einem Topf auf<br />

ca. 180 Grad erhitzen<br />

und die Teigkugeln darin 2<br />

bis 3 Minuten goldgelb ausbacken<br />

und gut abtropfen lassen.<br />

5<br />

Zum Schluss mit Konfitüre<br />

oder Pflaumenmus<br />

mittels Spritze<br />

oder Spritzbeutel füllen, mit<br />

(Puder-)Zucker betreuen<br />

oder mit Zuckerglasur einstreichen.<br />

dpa<br />

Es ist gute Tradition, dass man um Mitternacht an Silvester<br />

zum Sekt einen Berliner verdrückt. FOTO: CHRISTIN KLOSE/DPA-MAG<br />

Für den Hefeteig braucht es gar nicht so viele Zutaten. Und auch eine Fritteuse<br />

ist nicht notwendig. FOTO: NATALIA/ADOBESTOCK


Sonderveröffentlichung<br />

aus dem <strong>Illertal</strong><br />

Hier ist ja tierisch was los<br />

Hunde, Esel, Schafe und ein Elefant: Neben den Menschen und göttlichen Boten tummeln sich in einer Krippe auch<br />

allerlei Tiere. Das stellt sich die Frage: Dienen diese nur der Dekoration? Oder haben sie vielleicht doch eine tiefere<br />

Bedeutung? Von Anne Schur<br />

Ochs und Esel liegen<br />

im Strom, eine Herde<br />

Schafe steht beisammen<br />

und Kamel<br />

und Elefant blicken in den<br />

Nachthimmel: Nein, hier geht<br />

es nicht um einen spätabendlichen<br />

Besuch im Zoo, sondern<br />

um die Weihnachtskrippe.<br />

Denn neben Maria, Josef, dem<br />

Jesus Kind, den Heiligen Drei<br />

Königen und den Hirten gehören<br />

auch zahlreiche Tiere zu<br />

einer Krippe – und das nicht<br />

nur aus Dekorationszwecken.<br />

Denn alle Tiere symbolisieren<br />

etwas ganz bestimmtes.<br />

Beginnen wir mit den<br />

1. Schafen: Die Gruppe der<br />

Tiere, die die Hirten mit zum<br />

Stall von Bethlehem gebracht<br />

haben, steht symbolisch für die<br />

spätere Gemeinschaft der<br />

Gläubigen, die nach Jesus‘ Lehren<br />

leben. Er selbst wird ja oft<br />

auch als guter Hirte bezeichnet.<br />

Zudem galten Schafe früher<br />

nicht als dumm – so wie es<br />

heute oft der Fall ist – sondern<br />

vielmehr als nützlich und klug.<br />

FOTO: GIAMPAOLO555/PIXABAY<br />

Mitunter sind auch Lämmer<br />

zu sehen. Das Lamm<br />

2.<br />

ist ein klassisches Symbol eines<br />

Opfertieres und gibt so einen<br />

Hinweis auf das spätere<br />

Schicksal von Jesus.<br />

Die Hirten werden von<br />

3. ihren Hunden begleitet,<br />

denen die Aufgabe von Wächtern<br />

zukommt.<br />

Zwar kommen Ochs und<br />

4. Esel in der Bibel nicht<br />

vor, dennoch sind sie heute<br />

fester Bestandteil von Krippenszenen.<br />

Die beiden Tiere<br />

wurden erst später, im 3. oder<br />

4. Jahrhundert, in den Apokryphen<br />

hinzugefügt. Die Apokryphen<br />

sind Texte, die auf die Bibel<br />

Bezug nehmen oder ihr ähneln,<br />

aber nicht Teil der Bibel<br />

sind. Der Esel steht symbolisch<br />

für die Heiden, der Ochs für<br />

das jüdische Volk. Er trägt<br />

mächtige Hörner und gilt als<br />

Beschützer der Heiligen Familie.<br />

Zu Ochs und Esel hießt es<br />

in manchen Texten auch, dass<br />

sie erkennen – anders als die<br />

Menschen – wer Gott ist und<br />

wo er erscheint. Sie sind Zeugen<br />

einer göttlichen Gegenwart.<br />

Und dann wären da noch<br />

5. die Tiere, mit denen die<br />

Heiligen Drei Könige angereist<br />

Die älteste Krippe der Welt<br />

Die Sixtinische Kapelle<br />

in Rom ist ja für<br />

so manches bekannt:<br />

zum Beispiel für weltbekannte<br />

Gemälde von<br />

Sandro Botticelli oder<br />

Pietro Perugino, für das<br />

Deckengemälde von<br />

Michelangelo oder als<br />

Ort der Papstwahl.<br />

sind: Balthasar kam auf einem<br />

Kamel, Melchior auf einem<br />

Pferd und Kaspar auf einem<br />

Elefanten. Die drei Tiere stehen<br />

für die drei Kontinente, die<br />

damals bekannt waren: Asien<br />

(Kamel), Europa (Pferd) und<br />

Afrika (Esel)<br />

Doch was viele nicht<br />

wissen: Dort beondet<br />

sich auch die vermutlich<br />

älteste Krippe der<br />

Welt. In der Sixtinischen<br />

Kapelle wiederum<br />

steht die Kapelle<br />

Santa Maria Maggiore,<br />

die von dem Kanoniker<br />

Pandolfo gestivet wurde.<br />

Und in einem Seitenschif<br />

dieser Kapelle<br />

beonden sich ein Altar,<br />

auf dem die Anbetung<br />

der Heiligen Drei Könige<br />

zu sehen ist 3 das Werk<br />

stammt aus dem Jahr<br />

<strong>12</strong>91.<br />

Mit Liebe zum Detail<br />

Noch bis zum 7. Januar lädt der Krippenweg in Dietenheim zum Schauen, Staunen und Verweilen ein.<br />

Zwar hat das Schneegestöber<br />

den Start etwas verzögert,<br />

nun aber erwartet der Dietenheimer<br />

Krippenweg seine<br />

Besucherinnen und Besucher.<br />

Es ist bereits das dritte<br />

Jahr, in dem die Dietenheimer<br />

im Vorfeld der Weihnachtszeit<br />

wieder gebastelt,<br />

Kreative Krippenkunst ist noch bis zum 7. Januar in Dietenheim<br />

zu sehen.<br />

Fotos: Vilma Graf<br />

gehämmert und geschraubt<br />

haben. So sind in diesem Jahr<br />

25 wunderschöne, kreative<br />

und individuelle Krippen<br />

entstanden, die noch bis zum<br />

7. Januar zu sehen sind. Zu<br />

den fleißigen Krippenbauern<br />

gehören Eltern, Kinder und<br />

Großeltern ebenso wie die<br />

Kindergarten- und Schulkinder.<br />

Und so findet man den<br />

Weg zu den Krippen: Man<br />

fährt in Dietenheim auf der<br />

Königstraße bis zur Kirche<br />

St. Martin und biegt dort in<br />

die Kirchstraße ein. Diese<br />

fährt man geradeaus in Richtung<br />

Wald. Zuerst kommt<br />

man an der Kapelle St. Anna<br />

vorbei, dann kommt man zur<br />

Kapelle S’Hergöttle – dort beginnt<br />

der rund einen Kilometer<br />

lange Krippenweg. Grundsätzlich<br />

kam man direkt dort<br />

parken, allerdings sind die<br />

Wiesen aufgrund des Wetters<br />

gerade recht weich. Alternativ<br />

kam man in Dietenheim<br />

parken, zu Fuß sind es vom<br />

Ortskern rund 15 Minuten bis<br />

zum Krippenweg. as<br />

So manche Krippe lädt auch zum<br />

Mitmachen ein.


Sonderveröffentlichung<br />

Dafür sind wir dankbar<br />

aus dem <strong>Illertal</strong><br />

Das Jahr <strong>2023</strong> war nicht immer ein leichtes Jahr. Doch eine Umfrage zeigt: Die Menschen sind auch in einem solchen<br />

Jahr für viele Dinge dankbar.<br />

Im Februar 20<strong>22</strong> begann der<br />

Ukraine-Krieg und dauert<br />

weiterhin an, seit Oktober<br />

<strong>2023</strong> wird der Nahe Osten<br />

vom Konflikt zwischen Palästinensern<br />

und Israelis erschüttert.<br />

Vielen Menschen in Deutschland<br />

wird angesichts solcher Ereignisse<br />

bewusst, dass sie vergleichsweise<br />

auf einer „Insel der Seligen“<br />

leben. Eine Forsa-Umfrage<br />

im Auftrag der Neuapostolischen<br />

Kirche wollte wissen, ob vor dem<br />

Hintergrund wiederkehrender<br />

globaler Krisen Dankbarkeit bei<br />

den Deutschen eine Rolle spielt.<br />

Das Ergebnis: Die Menschen sind<br />

tatsächlich sehr dankbar.<br />

Familie und Gesundheit als<br />

wichtigste Gründe für<br />

Dankbarkeit<br />

Nicht die<br />

Glücklichen<br />

sind dankbar. Es<br />

sind die Dankbaren,<br />

die glücklich sind.<br />

Francis Bacon (1561-1626),<br />

englischer Philospoph, Jurist und<br />

Staatsmann<br />

In der Umfrage erklärten 97 Prozent<br />

der Befragten, dass es Aspekte<br />

in ihrem Leben gibt, für die<br />

sie dankbar sind. Bei der Frage<br />

nach konkreten Punkten stand<br />

die Familie ganz oben: Für 73 Prozent<br />

war sie der wichtigste Grund<br />

für Dankbarkeit. Knapp dahinter<br />

liegt die Gesundheit. Danach folgen<br />

mit größerem Abstand<br />

Freunde, der Frieden in Deutschland<br />

und die Partnerschaft. Deutlich<br />

weniger Menschen hoben<br />

ihre materielle Unabhängigkeit<br />

sowie Arbeit und Beruf als Anlässe<br />

für Dankbarkeit hervor. Den<br />

Wohlstand in Deutschland nannten<br />

nur 32 Prozent als Grund für<br />

Dankbarkeit. Mehrfachnennungen<br />

waren möglich.<br />

Freundliche Worte als<br />

beliebteste Geste der<br />

Dankbarkeit<br />

88 Prozent der Befragten drücken<br />

ihre Dankbarkeit normalerweise<br />

durch freundliche Worte aus, 58<br />

Prozent äußern sie in Form einer<br />

Gegenleistung und 44 Prozent<br />

konkret durch Geschenke. Ein<br />

Drittel zeigt Dankbarkeit durch<br />

soziales Engagement. 13 Prozent<br />

drücken sie durch Gebete aus –<br />

70 Prozent der Befragten, die sich<br />

selbst als sehr religiös einstufen,<br />

geben an, dass sie Dankbarkeit<br />

gegenüber Gott empfinden. Im<br />

Da wird es hell<br />

in unserem<br />

Leben, wo man<br />

für das Kleinste<br />

danken lernt.<br />

Friedrich von Bodelschwingh<br />

(1831-1910), evangelischer Pastor<br />

und Theologe<br />

Jahresverlauf gibt es spezielle<br />

Anlässe, Dankbarkeit zu zeigen.<br />

Das kann Weihnachten sein,<br />

wenn man mit der Familie gemeinsam<br />

feiert. Oder Silvester,<br />

wenn auf das vergangene Jahr zurückgeblickt<br />

wird. Auch am eigenen<br />

Geburtstag ist Gelegenheit,<br />

sich über die schönen Erlebnisse<br />

des abgelaufenen Lebensjahres<br />

zu freuen und dankbar zu sein.<br />

Ein anderer bekannter Tag ist das<br />

Erntedankfest im Herbst. Dabei<br />

finden die reichen Gaben der Natur<br />

ihren Weg in die christlichen<br />

Kirchen. Immer stärker rücken an<br />

diesem Tag aber auch der Aspekt<br />

der Bewahrung der Schöpfung<br />

und der Schutz der Umwelt in<br />

den Mittelpunkt. djd<br />

FOTO: DJD/NEUES HANDELN/PIKSELSTOCK/STOCK.ADOBE.COM<br />

Bei der Frage nach den konkreten Dingen, für die man dankbar ist, steht die Familie für die Menschen in Deutschland an der Spitze, knapp vor<br />

der Gesundheit. Das ergab eine aktuelle Studie.


Sonderveröffentlichung<br />

Schokoladig, lecker und<br />

schottisch sparsam<br />

aus dem <strong>Illertal</strong><br />

Ein Kuchen ohne Backen und aus leckeren Resten? Das klingt doch wirklich perfekt.<br />

Ein Weihnachtsmann<br />

hier, ein paar Pralinenkugeln<br />

da und 3<br />

ach ja 3 Butterplätzchen<br />

sind ja auch noch da.<br />

Und waren im Schrank nicht<br />

auch noch Rosinen? In der<br />

Weihnachtszeit sammelt sich<br />

ja so einiges an Süßigkeiten<br />

im Haus an. Wer dieses Phänomen<br />

kennt und außerdem<br />

noch auf der Suche nach einem<br />

kleinen Dessert für Silvester<br />

ist, der kann<br />

zwei Fliegen mit einer Klappe<br />

schlagen 3 zum zwar mit<br />

einem schottischen Kühlschrankkuchen<br />

mit dem Namen<br />

>Tion


Aufwecken oder lieber<br />

schlafen lassen?<br />

Silvester ist für Kinder ja ein ungemein spannender Tag, auf den sie sich lange freuen und sie wollen meist auch<br />

unbedingt wach bleiben bis Mitternacht. Ein Plan, der nicht immer aufgeht.<br />

Sonderveröffentlichung<br />

aus dem <strong>Illertal</strong><br />

Grundschulkinder und die Schlafenszeit dem<br />

haben meist keine Zufall überlassen. Weiß man<br />

Probleme damit, aber schon vorher, dass das<br />

an Silvester lange Kind ab einem gewissen Müdigkeitspunkt<br />

aufzubleiben. Im Gegenteil:<br />

knatschig<br />

Sie setzen alles daran, bis<br />

Mitternacht durchzuhalten,<br />

auch wenn ihnen die Augen<br />

wird, kann man natürlich<br />

auch vereinbaren, es um Mitternacht<br />

zu wecken.<br />

hin und wieder zufallen. >Die<br />

Ausnahme an diesem Tag von<br />

den üblichen Routinen und<br />

Regeln geht auch in OrdnungWenn ich das versprochen<br />

habe, muss ich das dann aber<br />

auch tun und nicht denken<br />

:Ach, es schläft gerade so<br />

schön süß, ich lasse es lieber<br />

schlafen8Wenn das ein Familienmitglied<br />

nicht versprechen, sie um<br />

verspricht<br />

Mitternacht zu wecken? und macht es dann nicht, bin<br />

>Geht es um unter Dreijährige,<br />

würde ich mit ihnen darüber<br />

ich ja auch sauer.< Weil es<br />

aber passieren könne, dass<br />

gar nicht groß reden<br />

und sie an dem Tag wie gewohnt<br />

ins Bett bringenMan<br />

sollte sich vorher absprechen,<br />

dass sich ein Elternteil<br />

an dem Abend speziell um<br />

Kind oder Kinder kümmert.<br />

Derjenige sollte dann auch<br />

halbwegs nüchtern bleibenDas kann sogar bedeuten,<br />

dass man ein, zwei<br />

Stunden bei der Feier fehlt<br />

und vielleicht auch nicht<br />

beim Anstoßen um Mitternacht<br />

dabei ist.< dpa<br />

Wenn Eltern dem Kind versprechen,<br />

es Silvester für<br />

das Mitternachts-Feuerwerk<br />

zu wecken, dann sollten sie<br />

das auch tun.<br />

Foto: Silvia Marks/dpa-mag


Sonderveröffentlichung<br />

Ausgabe | <strong>2023</strong><br />

Ein Licht für<br />

den Frieden<br />

Das Friedenslicht aus Betlehem soll den Menschen<br />

in der ganzen Welt Hofnung schenken. In diesem<br />

Jahr kam es auch nach <strong>Ehingen</strong>.<br />

EIN BLICK ZURÜCK<br />

Was haben sich die Menschen<br />

eigentlich in den 1950er-Jahren<br />

geschenkt? Und gab es vor 150<br />

Jahren schon Geschenke?<br />

TRADITIONEN<br />

Mit der Familie Weihnachtslieder<br />

singen? Unbedingt, ondet Rolf<br />

Zuchkowski und gibt Tipps für mehr<br />

Harmonie.<br />

BRAUCHTUM<br />

Die Nächte zwischen<br />

Weihnachten und dem 6. Januar<br />

gelten als besonders<br />

mystische Zeit.


Sonderveröffentlichung<br />

Füreinander statt Gegeneinander<br />

Dieses Jahr hatte es das Friedenslicht aus Betlehem besonders schwer, die Menschen in vielen Ländern Europas zu<br />

erreichen. Die kleine Flamme hat es aber trotzdem geschafft. Auch in <strong>Ehingen</strong> wurde sie in einem<br />

Aussendungsgottesdienst weitergegeben. Von Christina Kirsch<br />

>Wir bitten um Frieden, aber<br />

es fällt uns nicht leichtPfadisdass das wegen der muslimischen<br />

Kinder bei den<br />

Pfadondern< so gewesen sei.<br />

In den örtlichen Gruppen der<br />

katholischen Pfadonderschaft<br />

St. Georg dürfen alle Kinder<br />

mitmachen, egal welchen<br />

Glaubens sie sind. Diakon Roland<br />

Gaschler ist Kurat, also<br />

geistlicher Beistand der Ehinger<br />

>Pfadis< und erinnerte in<br />

dem Gottesdienst daran, dass<br />

jeder Mensch in seinem persönlichen<br />

Umfeld Frieden<br />

stiften kann. Das Friedenslicht<br />

wolle ein Zeichen setzen,<br />

>dass aus dem Gegeneinander<br />

ein Füreinander und Miteinander<br />

werden kannMache dich auf und<br />

werde Licht


Sonderveröffentlichung<br />

O du blühende Weihnachtszeit<br />

Mit welchen Pflanzen man Haus und Garten weihnachtlich schmückt, ist Geschmackssache. Neben neuen<br />

Trends schwören viele auf traditionelle Weihnachtsgewächse. Von Heike Viefhaus<br />

Weiß wie Schnee,<br />

Rot wie Geschenkband<br />

oder die Kerzen<br />

am Adventskranz und<br />

Grün wie der Tannenbaum.<br />

Beim Gedanken an ein Weihnachtsfest<br />

im klassischen<br />

Sinne kommen einem diese<br />

drei Farben in den Sinn. Ganz<br />

zufällig scheint das nicht:<br />

Rot, Grün und Weiß sind seit<br />

jeher Symbolfarben der Advents-<br />

und Weihnachtszeit.<br />

Auf natürliche Weise verbunden<br />

sind sie in Pnanzen, die<br />

einem dekorativ die Festtage<br />

verschönern.<br />

Grün, die Farbe der Hofnung,<br />

der Treue und Gelassenheit,<br />

holt man sich gerne<br />

in Form immergrüner Gewächse<br />

So kennen viele die Stechpalme: mit zackigen, dunkelgrünen<br />

Blättern und roten Früchten. Foto: Andrea Warnecke/dpa-mag<br />

Schlicht, aber mit dem gewissen Etwas zaubert die Christrose<br />

einen Hauch von Romantik in den winterlichen und ja<br />

ov kargen Garten. Foto: Natalia Greeske/adobe.stock.com<br />

ins Haus. Das war schon im<br />

Mittelalter so, als man von<br />

Advent bis Lichtmess Kirchen<br />

und Häuser mit Zweigen<br />

und Girlanden schmückte.<br />

Alle Feste des Winters<br />

wurden und werden mit immergrünen<br />

Bäumen oder<br />

Zweigen zum Beispiel von<br />

Tanne, Kiefer oder Koniferen<br />

geschmückt, als Symbol der<br />

Unsterblichkeit und des ewigen<br />

Lebens.<br />

Rot steht im christlichen<br />

Glauben für das Blut Christi,<br />

das er vergossen hat, um aus<br />

(Nächsten-)Liebe die Welt zu<br />

erlösen. Feuer, Licht und<br />

Wärme sind weitere Aspekte,<br />

die man mit dem strahlenden<br />

Rot assoziiert und die in<br />

der dunklen kalten Jahreszeit<br />

in der Kombination mit tiefem<br />

Grün wie ein Lichtblick<br />

erscheinen. Mit Weihnachtssternen<br />

und Rittersternen,<br />

die man auch als Amaryllis<br />

kennt, blühen Adventszeit<br />

und Festtage auf.<br />

In der Symbolik ist Weiß<br />

die vollkommenste aller Farben.<br />

Im Kontext des Weihnachtsfestes<br />

steht sie für die<br />

Unschuld des neugeborenen<br />

Jesuskinds, das Frieden in die<br />

Welt bringen soll. Die Christrose,<br />

auch als Schnee- und<br />

Weihnachtsrose oder Wendenwurz<br />

bekannt, versinnbildlicht<br />

diese Vorstellung.<br />

Zudem glaubte man, dass diese<br />

Pnanze etwas Magisches,<br />

zumindest Metaphysisches<br />

an sich habe, wenn sie zur<br />

Wintersonnenwende und<br />

zum Weihnachtsfest in der<br />

bitterkalten, kargen Zeit aufblüht.<br />

Sich unter einem Mistelzweig<br />

zu küssen, soll einer<br />

Legende nach Glück bringen.<br />

Foto: NABU<br />

Rot, Rosa oder Weiß: Weihnachtssterne setzen Akzente<br />

und sind der Klassiker schlechthin zu Weihnachten.<br />

Foto: Christin Klose/dpa-mag<br />

Florale Trends zum Weihnachtsfest<br />

So schlicht und so<br />

natürlich wie möglich,<br />

das ist in diesem<br />

Jahr floraler Trend zu<br />

den Festtagen und<br />

zum Jahreswechsel:<br />

Beerenzweige in allen<br />

Variationen von Hagebutte,<br />

über Vogelbeere<br />

und Wacholder<br />

zieren Vasen. In Girlandenform<br />

auch Türen<br />

oder die Festtagstafel.<br />

Christrosen<br />

auch cremefarben,<br />

rosé oder in Aubergine<br />

gefallen als Topfpflanze.<br />

Opulente Blüten<br />

mit einem Hauch<br />

Goldstaub sind extravagante<br />

Eyecatcher<br />

während der<br />

Winterzeit. Die sanften<br />

Farbnuancen der<br />

Wintergewächse bescheren<br />

Blumenliebhabern<br />

wonnigliche<br />

Wohlfühlmomente.<br />

Flauschige Pampasgräser,<br />

Eukalyptuszweige<br />

in zurückhaltendem<br />

Salbeiton<br />

und warmer Kerzenschein<br />

sind die<br />

Zutaten für schlichtweg<br />

natürliche<br />

Festtage.<br />

Das Team von Optik Dicknöther.<br />

Sabine Breimayer, Claus Hubert und Edith Widmann<br />

von TTA Raumausstattung GmbH.


Sonderveröffentlichung<br />

Gemeinsam singen<br />

unterm Weihnachtsbaum<br />

Singen unterm Weihnachtsbaum: Der Liedermacher Rolf Zuckowski gibt Tipps, wie man auch als Hobby-Sänger die<br />

richtigen Töne trifft.<br />

Sie trällern jedes Jahr >In der<br />

Weihnachtsbäckerei< mit?<br />

Das gleichnamige Kindermusical<br />

mit der Musik von Rolf<br />

Zuckowski tourt gerade<br />

durch Deutschland. Der Musiker<br />

verrät, wie man selbst<br />

dazu beitragen kann, das Fest<br />

mit der Familie noch musikalischer<br />

zu gestalten. Um dem<br />

meistgehörten Argument gegen<br />

das Singen gleich den<br />

Wind aus den Segeln zu nehmen,<br />

kann Rolf Zuckowski<br />

sogar mit einem seiner Klassiker<br />

antworten: >Du sagst,<br />

Du kannst nicht singen? Gelogen!<br />

Gelogen!< Auch für<br />

diejenigen, die sich nicht immer<br />

trauen, lauthals einzustimmen,<br />

wenn die ersten<br />

Weihnachtslieder erklingen,<br />

hat der Musiker im Interview<br />

Tipps parat.<br />

Wie kann man Kinder und auch<br />

Erwachsene zum Singen motivieren,<br />

gerade wenn sie ein<br />

bisschen schüchtern sind?<br />

Rolf Zuckowski: Es ist für den<br />

Anfang wichtig, die richtigen<br />

Lieder auszusuchen. Das sind<br />

Lieder, die auch ohne musikalische<br />

Begleitung funktionieren.<br />

Kinder mögen es besonders<br />

gerne, wenn sich<br />

Teile des Liedes häuog wiederholen.<br />

Oder auch so fröhliche<br />

Runieder, wie etwa >Es<br />

schneit, es schneit, kommt<br />

alle aus dem HausDu kannst nicht<br />

singen< anfreunden. In dem<br />

Lied versuche ich zu verdeutlichen,<br />

dass jeder Mensch<br />

Liedermacher Rolf Zuckowski empoehlt Familien, sich ein kleines Repertoire an Liedern<br />

für besondere Gelegenheiten aufzubauen.<br />

Foto: Daniel Bockwoldt/dpa/dpa-mag<br />

seine individuelle Stimme<br />

hat und dass in dieser Stimme<br />

sehr viel drin ist, auch<br />

wenn nicht alle Töne stimmen<br />

sollten. Diese Einmaligkeit<br />

und Individualität der<br />

Stimme ist etwas sehr Wertvolles,<br />

das man gerade mit<br />

seiner Familie teilen sollte.<br />

Oder wie das Lied endet:<br />

>Denn keiner singt genau wie<br />

Du. Drum hören wir Dir gerne<br />

zu.<<br />

Auch das Lied >In der<br />

WeihnachtsbäckereiHappy Birthday< oder auch<br />

>Wie schön, dass du geboren<br />

bist< an Geburtstagen, bei denen<br />

die Kinder erst besungen<br />

werden und dann mit steigendem<br />

Alter mitsingen.<br />

Dann baut man sich ein<br />

kleines Repertoire auf für besondere<br />

Gelegenheiten, bei<br />

denen man dann eben ein bestimmtes<br />

Lied anstimmt. Man<br />

kann sagen, dass es diesen<br />

Anlass nun eben nur noch mit<br />

Musik gibt. Sei es beim Anzünden<br />

der Kerzen am Adventskranz,<br />

beim Plätzchen<br />

backen oder vor der Bescherung<br />

unter dem Weihnachtsbaum.<br />

Dann muss allerdings<br />

immer eine Person - das kann<br />

auch ein Kind sein 3 so eine<br />

Art Führung übernehmen als<br />

Vorsänger oder Vorsängerin.<br />

Wenn Kinder diese Vorsängerrolle<br />

übernehmen, dann<br />

ziehen die Erwachsenen oft<br />

noch mehr mit, aus Solidarität<br />

mit den Kleinen.<br />

Sie haben Ihre Stivung >Kinder<br />

brauchen Musik< genannt. Welche<br />

Bedeutung hat Singen für<br />

die kindliche Entwicklung?<br />

Rolf Zuckowski: Kinder, die<br />

singen, aktiv musizieren oder<br />

auch im Chor eine Rolle spielen,<br />

die entwickeln ihre Persönlichkeit<br />

singend und spielend<br />

weiter. Es spielt eine<br />

große Rolle bei dem, was sie<br />

sich im Leben insgesamt zutrauen<br />

und auch bei dem, was<br />

ihnen andere zutrauen. Das<br />

onde ich für Kinder eine ganz<br />

wichtige Erfahrung, dass sie<br />

in Musik lernen zu sich selbst<br />

zu onden und sich auch weiterzuentwickeln.<br />

Neben der Erforschung<br />

der eigenen Persönlichkeit<br />

kann Musik Kindern jedoch<br />

auch helfen, Teil einer Gemeinschaft<br />

zu werden, sei es<br />

im Chor, einem Orchester, einem<br />

Ensemble oder bei einem<br />

Kindermusical. Gemeinsam<br />

zu singen und zu musizieren,<br />

ist gemeinschaftsbildend.<br />

Aktives Singen und<br />

Musizieren macht Kinder zudem<br />

geduldiger, aufmerksamer,<br />

hellhöriger, aufgeweckter,<br />

geselliger, auftrittssicherer,<br />

entspannter und letztendlich<br />

glücklicher. dpa


Sonderveröffentlichung<br />

Geheimnisvolle Nächte<br />

Advent und Weihnachten – eine besondere Zeit. Ebenso die Tage zwischen den Jahren mit den Rauhnächten.<br />

Von Heike Viefhaus<br />

Heidnischer Hokuspokus<br />

oder heilige,<br />

heilsame Zeit<br />

3 viele Geheimnisse<br />

ranken sich um die<br />

zwölf Nächte zwischen dem<br />

24. Dezember und dem 6. Januar.<br />

Auch allerlei Aberglaube,<br />

Brauchtum und Rituale.<br />

In der vorchristlichen Mythenwelt<br />

des Winters treiben<br />

schaurige Gestalten in der<br />

nächtlichen Natur ihr Unwesen.<br />

Man selbst zieht sich in<br />

sein schützendes Zuhause<br />

zurück. Doch in der Fantasie<br />

kennt man im unheimlichen<br />

Dunkel draußen vor der Tür<br />

die furchterregende >Wilde<br />

JagdDas heißt, der<br />

Mensch empondet anders,<br />

Dunkel, gruselig und mystisch: Auch in unserer modernen Zeit haben Rauhnächte nichts von ihrer Anziehungskrav verloren.<br />

Wer weiß, vielleicht ist an den Legenden doch was dran?<br />

Foto: schuetz-mediendesign/Pixabay<br />

In einer Rauhnacht in den Wald? Lieber nicht!<br />

Foto: JodyDellDavis/Pixabay<br />

wenn er in diesen Tagen die<br />

Möglichkeit entdeckt, sein<br />

Augenmerk mehr auf sein Inneres<br />

zu legenUm diese dunkle<br />

Zeit zu überstehen, um<br />

sich zu schützen, um Furcht<br />

und Ängste zu besiegen, sind<br />

Bräuche und Riten entstanden,<br />

die mancher auch heutzutage<br />

praktiziert.<<br />

Was belastet,<br />

geht in Rauch auf<br />

Zum Beispiel: Räuchern von<br />

duftenden Kostbarkeiten.<br />

Weihrauch 3 entweder man<br />

liebt oder verabscheut ihn.<br />

Birgit Adler ist seit frühester<br />

Kindheit fasziniert von diesem<br />

Duft. Das heißt, den einen<br />

Weihrauchduft gibt es<br />

nicht 3 Weihrauchbäume<br />

wachsen zum Beispiel in Indien,<br />

Somalia, Ägypten und<br />

auf der arabischen Halbinsel.<br />

Jede Art produziert ihr eigenes<br />

Harz. Räucherrituale, mit<br />

denen man sein Zuhause<br />

energetisch reinigen oder mit<br />

denen man zur Ruhe kommen<br />

und zu sich selbst onden<br />

kann, haben eine lange Tradition,<br />

nicht nur in den Herkunftsländern<br />

des Weihrauchs.<br />

In den Rauhnächten<br />

zwischen dem 24. Dezember<br />

und dem 6. Januar lebt in vielen<br />

Familien dieser alte<br />

Brauch wieder auf. Viele<br />

Menschen haben das Bedürfnis,<br />

in der Zeit zwischen den<br />

Jahren die Schnelllebigkeit<br />

aus ihrem Alltag herauszunehmen.<br />

Mit Düften gelingt<br />

das besonders gut. Der Rauch<br />

nimmt mit, was belastet und<br />

ängstigt, er kann aber auch<br />

Wünsche transportieren.<br />

Magische Mythen: Rauhnächte, die Zeit<br />

zwischen den Jahren<br />

Schon im Klang des<br />

Wortes „Rauhnächte“<br />

liegt Geheimnisvolles.<br />

„Zwölfnächte“<br />

wird die Zeit zwischen<br />

dem 24. Dezember<br />

und dem 6.<br />

Januar im Volksmund<br />

genannt, auch Weihe-,<br />

Los- oder Zwischennächte<br />

sind<br />

weitere Bezeichnungen.<br />

Ihren Ursprung hat<br />

diese besondere Zeit<br />

zwischen den Jahren<br />

nicht nur in Brauchtum<br />

und Aberglauben.<br />

Sondern auch in<br />

einer Umstellung der<br />

kalendarischen Zeitbestimmung:<br />

Als das<br />

Jahr nicht mehr nach<br />

Mondphasen, sondern<br />

nach dem Lauf<br />

der Sonne gemessen<br />

wurde. Ein Jahr umfasste<br />

statt 354 Tagen<br />

nun 365 Tage.<br />

Elf Tage und zwölf<br />

Nächte blieben übrig<br />

als Zeit außerhalb<br />

der gewohnten Ordnung,<br />

in der man die<br />

Naturgesetze außer<br />

Kraft glaubte. Eine<br />

Rauhnacht beginnt<br />

mit Sonnenuntergang<br />

am Vorabend<br />

und endet mit dem<br />

Morgengrauen. Damit<br />

die finsteren Mächte<br />

kein Unheil stiften,<br />

etablierten sich Gebote<br />

und Verbote sowie<br />

Riten, um das eigene<br />

Schicksal günstig<br />

zu beeinflussen.<br />

Als Vorzeichen fürs<br />

kommende Jahr galten<br />

Ereignisse, Träume<br />

und Wetterphänomene,<br />

die sich in<br />

der Rauhnachtszeit<br />

abspielten.<br />

Emanuel und Dominik Maier von der Firma<br />

Gapp Holzbau in Öpongen


Sonderveröffentlichung<br />

Zum Wohl! So bleibt Sekt lange frisch<br />

Ob auf der Weihnachtsfeier, unterm Tannenbaum oder zum Jahreswechsel: In diesen Tagen<br />

wird gerne angestoßen – am liebsten mit Sekt.<br />

Neigt sich ein Jahr<br />

dem Ende zu, gibt<br />

es so manchen<br />

Grund, mit Kollegen,<br />

Freunden oder der Familie<br />

anzustoßen: Sei es, um die<br />

guten Geschehnisse des zurückliegenden<br />

Jahres nochmal<br />

zu würdigen, sich oder<br />

andere zu loben, weil man<br />

schwierige Zeiten gemeinsam<br />

gemeistert hat oder man<br />

prostet sich zu in der Hofnung<br />

auf ein gutes neues Jahr.<br />

Hierzulande wird am<br />

liebsten mit Sekt angestoßen.<br />

Da kann es doch nicht falsch<br />

sein, vor den Feiertagen einen<br />

Vorrat anzulegen. Wer<br />

Sekt auf Vorrat kauft und ihn<br />

dann in irgendeiner Ecke des<br />

Regals vergisst, hat es vielleicht<br />

schon mal erlebt: Man<br />

weiß gar nicht mehr, wie alt<br />

er ist und nach dem Öfnen<br />

riecht und schmeckt er schon<br />

fasst sherryhaft. Deshalb hier<br />

ein kleiner Sekt-Ratgeber der<br />

Verbraucherzentrale Bayern:<br />

Sekt sollte nicht zu lange gelagert werden und frisch schmeckt er ja ohnehin am besten.<br />

Foto: chokniti/adobe.stock.com<br />

Wie lange ist Sekt<br />

1. haltbar?<br />

Sekt gelangt zum optimalen<br />

Reifezeitpunkt in den Handel<br />

und ist nur begrenzt haltbar.<br />

Durch natürliche Alterungsprozesse<br />

verändern sich Aroma<br />

und Geschmack. Auch<br />

Kohlensäure geht verloren.<br />

Sekt sollte daher nur wenige<br />

Monate bis maximal drei Jahre<br />

lagern.<br />

Warum findet man selten<br />

2. ein Mindesthaltbarkeitsdatum?<br />

Eine gesetzliche Regelung<br />

zur Dauer der Haltbarkeit<br />

gibt es für Alkohol ab zehn<br />

Volumenprozent nicht: >Die<br />

Angabe eines Mindesthaltbarkeitsdatums<br />

ist für<br />

Schaumwein nicht verpnichtendWinzersektSollte der Sekt etwas<br />

schal sein, weil die Kohlensäure<br />

entwichen ist, ist er<br />

aber immer noch gut als<br />

Kochwein einsetzbar


Sonderveröffentlichung<br />

Eine weihnachtliche Zeitreise<br />

Spielzeug prägt Generationen. Während in den Nachkriegsjahren vor allem Praktisches und Selbstgemachtes<br />

verschenkt wurde, sind heute elektronische Geräte und bunte Puppen der Hit. Von Heike Viefhaus<br />

Die Zeiten ändern<br />

sich. Und mit ihnen<br />

auch die Wünsche<br />

und das<br />

Schenken zu Weihnachten.<br />

War in Tagen großer Not das<br />

Rare begehrt, weiß man aus<br />

der heutigen Fülle an Waren<br />

und Produkten oft nicht das<br />

Passende auszuwählen. Im<br />

vergangenen Jahr wurden zu<br />

56 Prozent Geld oder Gutscheine<br />

verschenkt, wie eine<br />

Umfrage des Online-Portals<br />

senbahn oder eine Puppenstube,<br />

ein Tretroller, ein Laufrad<br />

oder Schaukelpferd läuteten<br />

den Beginn des anhaltenden<br />

Retro- und<br />

Nachhaltigkeitstrends beim<br />

Bescheren ein. Für Freude am<br />

Weihnachtsabend sorgen<br />

aber nach wie vor auch<br />

Smartphones oder Unterhaltungselektronik<br />

wie Xbox<br />

und Playstation, die immerhin<br />

auch schon seit gut 20<br />

Jahren ausgepackt werden.<br />

Beispiel praktische Hand-<br />

Mixgeräte oder Brotschneidemaschinen.<br />

Die 1940er bis 1950er<br />

In den Nachkriegsjahren erschien<br />

es vielen Menschen<br />

schon als Geschenk, dass sie<br />

Ab dem 19. Jahrhundert bis<br />

zur Jahrhundertwende<br />

Der Brauch des Schenkens ist<br />

so alt wie die Menschheit<br />

selbst. Jedoch erst in der Zeit<br />

um die Jahrhundertwende<br />

kam die Bescherung an Heiligabend<br />

in Mode. Wurden<br />

FOTO: MYSHANAH/PIXABAY<br />

>Statista< verdeutlicht. Das<br />

waren die Geschenke, die im<br />

Laufe der vergangenen Jahrzehnte<br />

unterm Weihnachtsbaum<br />

lagen:<br />

Die 2000er-Jahre<br />

Holzspielzeuge, wie eine Ei-<br />

Die 1980er- und<br />

1990er-Jahre<br />

Mit einem Tamagotchi unter<br />

dem Weihnachtsbaum war<br />

Ende der 1990er-Jahre die besinnliche<br />

Ruhe während der<br />

Feiertage vorbei. Das digitale<br />

Haustier wollte betüddelt<br />

und gefüttert werden, wann<br />

FOTO: WRECO/PIXABAY<br />

immer ihm daran gelegen<br />

war. Das Spielen mit dem<br />

neuen Gameboy hatte dagegen<br />

schon fast meditative Effekte<br />

3 es sei denn, man hatte<br />

im entscheidenden Level<br />

beim Knöpfe drücken und<br />

hin- und hersteuern versagt<br />

3 >Game overRubix<br />

Cube< nach dem richtigen<br />

Dreh gesucht 3 dieser stand<br />

Die 1960er- und 1970er-Jahre<br />

Rum- und Römertöpfe waren<br />

der Geschenk-Hit für kochbegeisterte<br />

Genussmenschen<br />

in den 1970er-Jahren. Autorennbahnen<br />

ergänzten oder<br />

lösten die elektrischen Modelleisenbahnen<br />

ab, die sich<br />

Jungs vom Christkind<br />

wünschten. Auch die große<br />

Verfügbarkeit von Plastik hat<br />

die Spielzeuglandschaft verändert.<br />

Letztes Jahr wurde<br />

die Barbie-Puppe 60 Jahre alt<br />

und seither lässt sie vor allem<br />

Mädchenherzen höher schla-<br />

FOTO: ERNANDOZHIMINAICELA/PIXABAY<br />

oder Angehörige den Zweiten<br />

Weltkrieg überlebten. Wer in<br />

Zeiten der Not Äpfel oder<br />

Nüsse auftreiben konnte, hatte<br />

schon einen weihnachtlichen<br />

Gaumenschmaus beieinander.<br />

Zigaretten vom<br />

Schwarzmarkt für den Herrn<br />

Papa und selbstgehäkelte<br />

Topnappen für die Mutter<br />

waren schon eine Besonderheit.<br />

Notdürftig bastelte man<br />

Bälle und Puppen aus Lederbzw.<br />

Stofresten oder Lumpen.<br />

Ein aus Brettern genagelter<br />

Schlitten versprach<br />

Winterwonne auf schneebedeckten<br />

Hängen.<br />

früher nur Bedürftige oder<br />

Kinder beschenkt, erhielten<br />

nun auch Erwachsene ein Geschenk<br />

als Zeichen der Zuneigung<br />

und besonderer Anerkennung.<br />

Spielzeugklassiker<br />

wie zum Beispiel der<br />

Kaunaden, Steckenpferde, Eisenbahnen<br />

und Puppen hielten<br />

Einzug in die Kinderzimmer.<br />

Ab 1910 auch der Teddybär<br />

der Firma Steif.<br />

FOTO: STUX/PIXABAY<br />

FOTO: EVELYN RUPPRECHT<br />

ebenso wie der Walkman bei<br />

vielen Jugendlichen seit Beginn<br />

der 80er-Jahre auf dem<br />

Wunschzettel. Für Papas lag<br />

damals neben Socken häuog<br />

auch eine >stylishe< Lederkrawatte<br />

auf dem Gabentisch.<br />

Die Mütter freuten sich über<br />

schicke Cashmere-Pullover<br />

in bunten Farben.<br />

gen. Auch Lego und Playmobil<br />

sind seit den 1970er-Jahren<br />

nicht mehr vom Gabentisch<br />

wegzudenken.<br />

Ende der 1950er<br />

Die Wirtschaftswunderjahre<br />

bescherten Familien an Weihnachten<br />

Koferradios oder<br />

Küchenutensilien, wie zum<br />

FOTO: IRINA_KUKUTS/PIXABAY

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