2024-10-27 Bayreuther Sonntagszeitung

Bayreuther Sonntagszeitung
Aktuell/Ratgeber Immobilien 27. Oktober 2024 11
Gedanken zurWoche
Knoten löseninunserem Leben und in derKirche –vonDiakonRoland Huppmann
Zu Beginn des „Heiligen Jahres“
2000 bat Papst Johannes Paul II.
in einem BußgottesdienstGottum
Vergebung für die Fehler der Kirche.Erbetetefür
Frauen, dieinder
Kirchengeschichte allzu oft ausgegrenzt
wurden und besonders
fürMinderjährige, diemissbraucht
wurden.Das päpstliche Gebetbekundete
denWillenzur Umkehr.Es
war ein spektakulärer Akt, als Johannes
Paul II. zwei Wochen später
auf einer Nahost-Reise diese
VergebungsbitteineineSpalteder
Klagemauer in Jerusalem steckte.
Medien inaller Welt sprachen
davon, dass die Kirche zu Beginn
des neuen Jahrtausends einen
Weg zum Nachdenken beschrittenhabe.
Ein knappes Vierteljahrhundert
später steht nun bald an
Weihnachten wiederum die Eröffnung
eines „Heiligen Jahres“
2025 an. Und wir erleben derzeit
den Abschluss der Beratungen
zur katholischen Weltsynode, die
alsglobalesReformprojekt fürdie
Jahre 2021 bis 2024 angesetzt
war. Noch einmal treffen sich vom
02.bis 27.Oktober, 365Delegierte
im Vatikan, darunter 45 Frauen,
zu dieser letzten und entscheidenden
RundeimVatikan. Wieder
gab eszuBeginn einen Bußakt
im Beisein des Papstes. Wieder
ging es um dieSituation vonMissbrauchsopfernund
dieFrauenfrage,
die in den meisten Diözesen
weltweit ein beherrschendes
Thema ist. Zugleich kündigte
Kardinal Fernandez, derChefder
Glaubenskongregation, vor den
Synodalen ein neues Lehrschreibendes
Papstesanzur „Rolle der
Frau“ –wobei ersich sehr skeptisch
zeigte über die Chancen für
ein künftiges Frauen-Diakonat
in der katholischen Kirche. Man
könnte dieseBotschaft so deuten:
Ihr braucht gar nicht erst darüber
zu beraten, wir haben schon entschieden!
Auch ausdiesemGrund
ist der liturgische Bußakt vom
03. Oktober, imUnterschied zum
Jahr 2000, von der Öffentlichkeit
kaum wahrgenommen worden.
Schade!Ich persönlichwürde die
Möglichkeit einer Diakonenweihe
vonFrauensehrbegrüßen und unterstützen.
Meine eigene vertrauensvolle
Zusammenarbeit mit der
evangelischen Diakonin Elisabeth
Peterhoff, die seit Frühjahr 2024
Leiterin der Telefonseelsorge
Bayreuth ist, zeigt mir, dass solch
ein Amt auch in der katholischen
Kirche eine große Bereicherung
wäre. Zum Glück wurde das
Grummeln vieler Synodaler darüber
wahrgenommen, dass die
bisherigen Ergebnisse der zehn
Arbeitsgruppen zum Frauenthema
nicht debattiert werden sollten.
Synoden-Generalsekretär
KardinalMarioGrechschlugeinen
außerplanmäßigen Austausch mit
den Synodenmitgliedern darüber
vor. 265 Anwesende stimmten
dafür, 74 dagegen. DasmachtMut.
Denn in denSynodenwochen der
letzten drei Jahren gelang schon
manchmal eine thematische
Fokussierung durch klug abgesprochene
Redeabfolgen. Und
die Zahl der Redebeiträge zu bestimmten
Themen unterstrichderenDringlichkeit.
Vor diesem Hintergrund fiel
mirdieserTagewiedereines meinerLieblingsbilder
von„Maria,der
Knotenlöserin“ in die Finger. Das
Diakon Roland Huppmann,
Schlosskirche-Hl. Kreuz-
St.Benedikt im Katholischen
Seelsorgebereich Bayreuth
Originalgemälde hängt seit dem
Jahr 1700 in der Kirche St. Peter
undPaul in Augsburg. Es will zum
Ausdruck bringen: Die Gottesmutter
Mariaist unsnahe inmitten
der Sorgen unseres Lebens. Sie
hilft, dieverknoteten Folgen unserer
Worte und Taten zu lösen. Als
Christen sind wir eingeladen, unserVertrauenauf
Mariaals unsere
Fürsprecherin bei Gott zu setzen,
auf dieHelferinund Knotenlöserin
in eigenen schwierigen Lebenslagen,
aber auch in komplizierten
Beratungssituationen über die
zeitgerechte Form unsererKirche
im 21.Jahrhundert.
So hoffe ich, dass der von
Papst Franziskus angemahnte
„Mut zu mehr Synodalität undMitbestimmung
aufallenEbenen“ gefördertwirddurch
vertrauensvolle
Beziehungsstrukturen der SynodalenundeinebereitsweltweitgelebteKirchenpraxis.
Damiternicht
zu einemRitualismusoder zu einer
Selbstentlastungsstrategie verkümmert.
Ich vertraue darauf,
dass der gute Geist Gottes bis
zum letztenTag der Weltsynode
mitwirkt undsichauf Fürsprache
der Gottesmutter Maria auch
noch so komplizierte Knoten
lösenlassen.
Es grüßtSie herzlich,
IhrDiakonRoland Huppmann
Gutberaten vonImmobilienprofis
Für den Erwerb von Wohneigentum sprechen zahlreiche gute Gründe.
VieleMenschen möchtensofür den Ruhestandvorsorgen. Foto: djd
BAYREUTH. Der Kauf einer Immobilie
ist für viele Menschen
eine der größten Investitionen
ihres Lebens. Nur wenige können
ihn ohne ein Bankdarlehen
stemmen. Die Konditionen dafür
hängen von Faktoren wie Eigenkapital,
Sicherheiten, der monatlichen
Rate und der Zinsbindung
ab. Oft hilft dabei ein Darlehen
der Kreditanstalt für Wiederaufbau
(KfW), das den Kauf oder
Bau einer Immobilie erleichtert.
Vorteile eines KfW-Darlehens
KfW-Darlehen sind staatlich
subventioniert und ergänzen
meist die Hauptfinanzierung. Ihre
Zinsen sind oft günstiger als die
marktüblichen. Dazu kommen
Tilgungszuschüsse, diedie Restschuld
und die Laufzeit senken.
Diese Zuschüsse müssen nicht
zurückgezahlt werden. Ein weiteres
Plus: Viele Banken werten
dasKfW-Darlehenals Eigenkapital,
waszubesseren Konditionen
führen kann. Zudem gibt es oft
tilgungsfreie Anlaufjahre. Wenn
dasVorhabenförderfähigist,lohnt
sich ein KfW-Kredit fast immer.
Wiestellt manden Antrag?
Zunächst muss geprüft werden,
ob das Projekt förderfähig
ist. Handelt es sich um einen
Neubau oder den Kauf einer
Bestandsimmobilie? Welche
Programme passen? Der Antrag
erfolgt nie direkt bei der KfW,
sondern über Banken oder Vermittler.
Diese prüfen das Vorhaben
und leiten denAntragweiter.
AktuellerImmobilienmarkt
Der Mietmarkt in Deutschland
ist stark umkämpft, besonders
in Städten. Hohe Preise und
starke Konkurrenz machen die
Wohnungssuche schwierig. Für
viele kann der Kauf einer Immobilie
eine Lösung sein. Momentansinddie
Bauzinsen gesunken
und die Immobilienpreise noch
nicht wieder stark gestiegen.
Denken an dieZukunft
Beim Immobilienkauf geht esoft
darum,für das Altervorzusorgen.
Das Ziel: im Ruhestand mietfrei
wohnen. Henrik Ciolkiewicz, Spezialist
für Baufinanzierung, rät:
„Ein Objekt,das jetztnicht perfekt
passt, kann in Zukunft als Wertanlage
oder für die Familie sinnvoll
sein.“ Wohneigentum sichert
gegen steigende Mietkosten ab
und schafft Planungssicherheit.
Kleine Immobilien, große
Vorteile
Auch kleine Immobilien wie
Eigentumswohnungen können
wertvoll sein. Eslohnt sich, eine
Achtungbei Schnäppchen!
BAYREUTH. DieImmobilienbranche
verzeichnet erstmals seit
Jahren sinkende Preise, besonders
in Städtenwie München und
Berlin.
Obwohl dieZinsengestiegen
sind,sehenInteressenten bessere
Chancen. Doch Warnung vor
zu schnellenKäufen.
Lage prüfen
Ein günstiges Grundstück könn-
te eine schlechte Lage haben,
etwa mit Lärmbelastung oder
schlechter Verkehrsanbindung.
BeiBesichtigungen solltedie Umgebunggenau
geprüftwerden.
Renovierungsbedarf realistisch
einschätzen
Immobilien mit Hinweisen
auf Eigenarbeit sind oft
renovierungsbedürftig. Eine
Begutachtung durch einen un-
abhängigen Bausachverständigen
ist sinnvoll, um Kosten
besser abschätzen zu können.
Eigenleistungund Finanzierung
Handwerklich Begabte können
sparen,sollten aberihreFähigkeitenrealistisch
einschätzen.
Die Finanzierung sollte ausreichend
Spielraum fürunvorhergesehene
Renovierungskosten
enthalten.
djd
Wohnung für das eigene Kind
oder Enkel zukaufen. Ob zur eigenen
Nutzung oder als Mietobjekt
–solässt sich langfristig die
finanzielle Belastung der Familie
verringern.
Budget im Blick
Vordem Kauf ist eswichtig, das
eigene Budget genau zu kennen.
Eine Budgetberatung istder
Schlüssel, um schnellhandelnzu
können. Als Faustregel gilt: Mindestens
10 bis 15 Prozent des
Kaufpreises sollten als Eigenkapital
vorhanden sein, um die
Nebenkostenzudecken. djd/red
EA-B in Vorbereitung. Abbildung aus Sicht des Illustrators.
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