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MY FACTORY 11-12/2024

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<strong>11</strong>-<strong>12</strong><br />

19186<br />

Nov./Dez. <strong>2024</strong><br />

€ <strong>12</strong>,00<br />

DAS MAGAZIN FÜR PRODUKTIONSVERANTWORTLICHE<br />

TITEL<br />

Energie einsparen mit<br />

08 IIoT-gestütztem Monitoring<br />

Dank Roboter rund um<br />

22 die Uhr fräsen<br />

SPECIAL: Drucklufttechnik – Fokus<br />

auf Effizienz und Nachhaltigkeit<br />

myfactory-magazin.de


MULTIMEDIAL VERNETZT<br />

KUNDEN GEWINNEN!<br />

FÖRDERTECHNIK<br />

MATERIALFLUSS<br />

LOGISTIK<br />

FLUIDTECHNIK<br />

Bitte kontaktieren Sie mich, ich berate Sie gerne!<br />

Carmen Müller-Nawrath<br />

Head of Sales<br />

Telefon: 0049/6131/992-245<br />

c.nawrath@vfmz.de<br />

Profitieren Sie von unserem<br />

einmaligen Mediennetzwerk!


EDITORIAL<br />

KI – HERAUSFORDERUNG<br />

UND CHANCE<br />

KI ist für Unternehmen heute eine Schlüsseltechnologie wie einst<br />

das Internet. KI-basierte Anwendungen bieten enormes Potenzial:<br />

Durch intelligente Nutzung und Verknüpfung von Daten lassen<br />

sich Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />

optimieren. Doch gerade mittelständische Unternehmen zeigen<br />

sich beim Einsatz solcher Systeme bisher zurückhaltend. Welchen<br />

konkreten Nutzen verspricht KI? Ist der Einsatz der Technologie<br />

wirtschaftlich? Noch mangelt es vielen Mittelständlern an klaren<br />

Vorstellungen darüber. Der Einstieg wird oft als enorme Herausforderung<br />

empfunden – gerade, wenn Betriebe noch am Anfang<br />

des Digitalisierungsprozesses stehen.<br />

Doch mit dem richtigen Ansatz kann KI ein mächtiges Werkzeug<br />

sein, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen und sich zukunftssicher<br />

aufzustellen. Eine Orientierungshilfe, ob und wie sich künstliche<br />

Intelligenz sinnvoll nutzen lässt, gibt beispielsweise der Blick<br />

auf reale Applikationen von Unternehmen ähnlicher Größe und<br />

Branche. Dabei zeigt sich: Die wenigsten implementieren KI über<br />

den kompletten Betrieb hinweg, sondern starten schrittweise<br />

und gehen zunächst kleine, spezifische Probleme damit an. Mit<br />

der Zeit und mit wachsender Erfahrung können die Systeme auf<br />

andere Unternehmensbereiche ausgedehnt werden.<br />

Einen Überblick über mehr als 1000 KI-Anwendungen liefert<br />

z.B. die Plattform Lernende Systeme (www.plattform-lernendesysteme.de/ki-landkarte.html).<br />

Und auch bei uns im Heft können<br />

Sie sich über einige erfolgreiche Projekte informieren: So erfahren<br />

Sie z.B. im Titelbeitrag, wie ein Hausgerätehersteller mit einem<br />

IIoT-gestützten Monitoring-System den Energieverbrauch in<br />

seiner Produktion optimiert hat. Und auf Seite 26 stellen wir<br />

Ihnen eine KI-Monitoring-Plattform für den Intralogistikbereich<br />

vor, die eine Lagerbestandserfassung in Echtzeit vornimmt und<br />

eine Inventur im laufenden Betrieb ermöglicht.<br />

Eine inspirierende Lektüre<br />

wünscht Ihnen<br />

Damit<br />

Ihre Ideen<br />

funktionieren!<br />

Systemlösungen,<br />

Sondermaschinen<br />

und<br />

Werkzeuge<br />

für Ihre Blechbearbeitung.<br />

Martina Laun<br />

Redakteurin<br />

m.laun@vfmz.de<br />

Ottemeier Werkzeug- und<br />

Maschinentechnik GmbH<br />

Kapellenweg 45<br />

33415 Verl-Kaunitz<br />

Fon 05246 9214-0<br />

Fax 05246 9214-99<br />

m.esken@ottemeier.com<br />

www.ottemeier.com<br />

<strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 3<br />

Ottemeier.indd 1 <strong>11</strong>.01.2018 13:54:10


EDITORIAL<br />

03 KI – Herausforderung und Chance<br />

<strong>12</strong><br />

SMART NEWS<br />

06 Kurz und prägnant – das sollten Sie wissen<br />

TITEL<br />

08 IIoT-gestütztes Monitoring: Systematisch<br />

Energie einsparen<br />

SPS <strong>2024</strong><br />

<strong>11</strong> Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

zur SPS <strong>2024</strong><br />

<strong>12</strong> Welcher Schutz für welche Tür? Wann welche<br />

Sicherheitszuhaltung Sinn macht<br />

14 Automatisierte Qualitätskontrolle auf<br />

Basis von künstlicher Intelligenz: Von den<br />

Vorteilen profitieren<br />

Anzeige: K.A. Schmersal GmbH & Co. KG, Wuppertal<br />

SMART PRODUCTION<br />

18 PRODUCTION EXCELLENCE:<br />

Wie ein Zerspaner mit leistungsfähigen<br />

Maschinen und Digitalisierung enorme<br />

Effizienzeffekte erzielt<br />

TITEL<br />

08<br />

22 Rund um die Uhr fräsen: Mit Roboter automatisierte<br />

Bearbeitungszentren machen es möglich<br />

25 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

INTRALOGISTIK<br />

26 Lagerbestandsprozesse in Echtzeit automatisieren<br />

und optimieren: Bestand KI-gestützt überwachen<br />

27 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />

28 Rasche Amortisation inklusive: Optimierte<br />

Lüfterapplikation senkt Energiekosten deutlich<br />

30 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

SPECIAL DRUCKLUFTTECHNIK<br />

32 Die mobile Alternative: Druckluft<br />

aus dem Container<br />

36 Innovative Drucklufttechnik für die Hightech-<br />

Textilien-Produktion: Webmaschinen zünden<br />

den Turbo<br />

<br />

Mit IIoT zu mehr Energieeffizienz? Wie das<br />

funktioniert, erfahren Sie in unserem Titelbeitrag.<br />

4 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de


38 Azubis zeigen, wie‘s geht: Mit Druckluft-<br />

Leckagemanagement Energieverbrauch<br />

und Kosten reduzieren<br />

40 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

32<br />

AUSBLICK<br />

42 Automatisierte Oberflächenbearbeitung<br />

30 Impressum<br />

42<br />

22<br />

MADE IN GERMANY<br />

Sonderanfertigung - H 1000 ErgoMove<br />

Der elektrisch<br />

verfahrbare Hubtisch<br />

Der elektrisch angetriebene Hubtisch bewegt sich, Dank der Kraft<br />

von zwei Elektromotoren an den Rädern, mühelos. Schwere<br />

Lasten bis 1.000 kg können problemlos transportiert werden.<br />

Accu<br />

Antriebseinheit<br />

Steuereinheit<br />

BARTH GmbH | Gerhard-Meister-Str. 5 | 83342 Tacherting | GERMANY<br />

+49 8621 5050 600 | info@barth-maschinenbau.de<br />

barth-shop.de<br />

barth-maschinenbau.de


MIT KI WERT(E) SCHAFFEN – CHANCEN UND HÜRDEN<br />

Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) lassen sich betriebliche Prozesse effizienter gestalten,<br />

Produkte oder Dienstleistungen verbessern sowie neue Geschäftsmodelle entwickeln. Ein<br />

aktuelles Whitepaper der Plattform Lernende Systeme geht der Frage nach, wie ein erfolgreicher<br />

Einsatz von KI gelingt, bei dem die Technologie sowohl für Unternehmen als auch für Beschäftigte<br />

sowie für Kunden einen Mehrwert schafft. Die Publikation steht unter bit.ly/3U4GHHR zum<br />

kostenlosen Download bereit.<br />

www.plattform-lernende-systeme.de<br />

STUDIE: SUPPLY CHAIN BLEIBT<br />

SORGENKIND DER INDUSTRIE<br />

Mehr als zwei Drittel der Unternehmen in der DACH-Region klagen<br />

über Engpässe bei ihren Lieferanten. Weitere Belastungen sind<br />

Qualitätsprobleme bei den Lieferanten sowie stark gestiegene<br />

Transportkosten, wie die aktuelle Studie „Performance-Treiber <strong>2024</strong>“<br />

zeigt. Die Probleme in der Lieferkette lassen sich zudem nur schwer<br />

VIER AUSZEICHNUNGEN FÜR<br />

ARBEITSSICHERHEIT FÜR STILL<br />

WELCHE PROBLEME HABEN SIE AKTUELL MIT IHREN LIEFERKETTEN?<br />

Mehrfachantworten waren möglich.<br />

abfedern, bezeichnet sich doch nur rund jedes fünfte Unternehmen als<br />

wirklich widerstandsfähig. Für die Studie befragte die Unternehmensberatung<br />

Staufen mehr als 200 Industrieunternehmen in Deutschland,<br />

Österreich und der Schweiz. „Die Ergebnisse zeigen, dass die Folgen<br />

der globalen Krisen den Unternehmen weiterhin zusetzen. Fragile<br />

Lieferketten und hohe Kosten setzen die Unternehmen nach wie vor<br />

massiv unter Druck“, sagt Christian Ullrich, Experte für Supply Chain<br />

Network Management bei der Staufen AG. Die vollständigen Studienergebnisse<br />

können unter bit.ly/3BziNO3 angefordert werden.<br />

www.staufen.ag<br />

Der Intralogistikspezialist Still wurde für sein<br />

großes Engagement im Bereich Arbeitssicherheit<br />

und Schutz der Mitarbeitenden von der<br />

Berufsgenossenschaft Holz und Metall<br />

(BGHM) mit gleich vier Preisen geehrt.<br />

Neben dem übergreifenden Award „Kultur<br />

der Prävention“, mit dem Unternehmen<br />

ausgezeichnet werden, die sich über einzelne<br />

Maßnahmen hinaus der langfristigen<br />

Verbesserung der Arbeitssicherheit verschreiben,<br />

wurden drei konkrete Projekte<br />

zur Steigerung der Arbeitssicherheit im<br />

Hamburger Stammwerk ausgezeichnet.<br />

Den „Sicherheitspreis“ erhielt der Hamburger<br />

Betriebsrat für seine intensive Arbeit<br />

am Konzept des Sicherheitsbeauftragten<br />

und dessen erfolgreicher Etablierung im<br />

Unternehmen. Zwei „Schlaue Füchse“ verlieh<br />

die BGHM für die „Trainingsanlage Höhenarbeit“<br />

und das Projekt „Physio Hamburg“.<br />

www.still.de<br />

IO-LINK FORUM BIETET PRAXISNAHES KNOW-HOW<br />

Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Stagnation stehen Unternehmen vor der<br />

Herausforderung, ihre Produktionsanlagen zu verbessern und effizienter zu gestalten. In<br />

diesem Zusammenhang kann sich der herstellerunabhängige Kommunikationsstandard<br />

IO-Link als eine innovative Lösung erweisen, um Anlagen zu optimieren und den Betrieb<br />

zu modernisieren. Um aufzuzeigen, wie das in der Praxis funktioniert, bietet das IO-Link<br />

Forum am 10. Dezember in München einen Wissensaustausch und verspricht Einblicke in<br />

die Welt der industriellen Automatisierung und Kommunikationstechnologien mit IO-Link.<br />

Das Forum bietet eine breite Palette an Themen für Teilnehmer jeden Kenntnisstands. In<br />

der begleitenden Microfair bietet sich zudem Gelegenheit zum Austausch mit Herstellern.<br />

Die Veranstaltung der IO-Link Community findet in der Siemens-Konzernzentrale statt. Nach dem Event haben die<br />

Teilnehmer die Möglichkeit, an einem zusätzlichen Vortrag des Gastgebers über künstliche Intelligenz teilzunehmen,<br />

der dieses Thema in München in einem AI-Lab vorantreibt.<br />

www.io-link.com<br />

6 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART NEWS<br />

GEWERBLICHE SCHUTZRECHTE:<br />

AKTIONSWOCHE KLÄRT AUF<br />

Das Deutsche Patent- und<br />

Markenamt und die Arbeitsgemeinschaft<br />

Deutscher<br />

Patentinformationszentren<br />

e.V. (PIZnet e.V.) kündigen<br />

die diesjährige PIZnet-<br />

Aktionswoche an, die<br />

vom 18. bis zum 22. November bundesweit stattfinden wird. Ziel der<br />

Initiative ist es, Unternehmen, Start-ups und Gründerteams umfassend<br />

über die Bedeutung und Nutzung gewerblicher Schutzrechte wie Patente,<br />

Gebrauchsmuster, Marken und Designs aufzuklären. Interessierte erhalten<br />

im Rahmen der Aktionswoche die Möglichkeit, an einer persönlichen,<br />

individuellen und neutralen Orientierungsberatung zu den Potenzialen<br />

des geistigen Eigentums in ihrem Unternehmen teilzunehmen.<br />

Bild: iStock.com/kasto80<br />

www.dpma.de<br />

„Fähigkeiten im Umgang mit KI<br />

sind ein Gradmesser für die<br />

Zukunftsfähigkeit der Wirtschaft.<br />

Alois Krtil, CTO PINKTUM, München<br />

30 %<br />

Die Verkaufszahlen von<br />

professionellen Service-Robotern<br />

sind weltweit um 30 % auf über<br />

205 000 Einheiten gestiegen.<br />

Quelle: IFR-Jahresreport<br />

„World Robotics – Service Robots“<br />

80 %<br />

des gesamten Marktvolumens<br />

stammte dabei mit 162 284<br />

Einheiten aus dem asiatischpazifischen<br />

Raum. Es folgen<br />

Europa mit 33 918 und der<br />

amerikanische Kontinent mit<br />

8 927 verkauften Einheiten<br />

Quelle: IFR-Jahresreport<br />

„World Robotics – Service Robots“<br />

VDMA VERLEIHT<br />

CARBON BUSTERS AWARD <strong>2024</strong><br />

In vielen Unternehmen des mittelständischen Maschinenund<br />

Anlagenbaus interessieren sich junge Auszubildende<br />

zunehmend dafür, wie klimafreundlich ihr Betrieb ist.<br />

Deshalb hat der VDMA bereits zum dritten Mal den<br />

„Carbon Busters Award” ausgeschrieben. Unter dem Motto<br />

„Next generation reduces emissions“ wurden erneut<br />

Auszubildende,<br />

Studenten und<br />

Young Professionals<br />

aus den Mitgliedsfirmen<br />

dazu aufgerufen,<br />

den Quellen<br />

der Treibhausgasemissionen<br />

in ihren<br />

Betrieben auf die<br />

Spur zu kommen und Lösungen zur Reduzierung zu<br />

entwickeln. Drei dieser „Carbon Busters“-Teams wurden<br />

nun für ihre pfiffigen Ideen belohnt. VDMA-Präsident<br />

Karl Haeusgen zeichnete die Siegerteams mit Preisen im<br />

Gesamtwert von 5 000 Euro aus. Der Hauptpreis ging an<br />

die jungen Mitarbeitenden des Kunststoffmaschinenbauers<br />

Arburg. Ihre Idee war es, das in den Schwämmen<br />

von Schleifmaschinen aufgesaugte Öl zurückzugewinnen,<br />

um bis zu 60 % wiederzuverwenden. Den 2. Platz belegte<br />

ein Team von Schmersal, der 3. Platz ging an das Team<br />

der Firma BDG. Bild: VDMA/Salome Roessler<br />

vdma.org


SPS <strong>2024</strong><br />

IIOT-GESTÜTZTES MONITORING<br />

SYSTEMATISCH<br />

ENERGIE EINSPAREN<br />

Den Energieverbrauch im Blick haben und schrittweise reduzieren:<br />

Dieser Aufgabe muss sich jedes produzierende Unternehmen stellen.<br />

Ein IIoT-basiertes Tool für das Energiemonitoring hilft dabei,<br />

wie das Beispiel eines Haushaltgeräteherstellers zeigt.<br />

8 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de


SPS <strong>2024</strong><br />

01<br />

01 Das Energiemonitoringsystem tec.ems ist Teil einer IIoT-Plattform,<br />

deren Aufgabe es ist, dem Anwender eine umfassende Datenbasis<br />

unter anderem für den Energieverbrauch zur Verfügung zu stellen<br />

tec.nicum, die Dienstleistungssparte von Schmersal, vor Kurzem<br />

das Service-Angebot um das Energiemonitoring erweitert. Die<br />

Anfrage kam somit zur rechten Zeit.<br />

ENERGIEVERBRÄUCHE UNTERNEHMENSWEIT<br />

ERFASSEN UND MANAGEN<br />

Beim Energiemonitoringsystem tec.ems handelt es sich um eine<br />

modular aufgebaute Lösung, die den Energieverbrauch in der<br />

Produktion transparent macht und eine umfassende Datenbasis<br />

für die Auswertung und Optimierung bereitstellt. Die Software<br />

ermöglicht die einfache Einrichtung und Zuordnung von Energiezählern<br />

vor Ort im Plug-and-play-Verfahren. Das Dashboard<br />

visualisiert die aktuellen Verbräuche aller Anlagen und deren<br />

Entwicklung. Diverse Auswertefunktionen erlauben das Erstellen<br />

von detaillierten Berichten über den Energieverbrauch, auch<br />

nach individuell definierten Parametern. Dabei lassen sich<br />

Grenzwerte festlegen, bei deren Überschreiten der Anwender<br />

eine (Alarm-)Meldung erhält.<br />

Ein wesentlicher und aktuell sehr attraktiver Nutzen dieser<br />

Plattform besteht darin, dass der Anwender auch eine solide<br />

Grundlage für Energieeffizienzinitiativen erhält. Er kann die<br />

Wirksamkeit einzelner Maßnahmen erproben und bewerten und<br />

die Daten für die CSR-Berichterstattung aufbereiten, die EU-weit<br />

bei größeren Unternehmen bereits verpflichtend ist. Und weil die<br />

Berechnung der KPIs ebenfalls Teil des vom tec.nicum entwickelten<br />

IIoT-Konzeptes ist (genau wie Condition Monitoring und<br />

Predictive Maintenance), fließt die Energieeffizienz bei Bedarf<br />

direkt in die Berechnung des OEE ein.<br />

D<br />

as (Energiespar-)Ziel des Haushaltgeräteherstellers war<br />

klar definiert: Reduzierung des Energieverbrauchs in<br />

Relation zur Produktionsmenge um zwei bis fünf Prozent<br />

pro Jahr, verbunden mit einer entsprechenden Senkung<br />

der CO 2<br />

-Emissionen und einer ebenfalls definierten Steigerung<br />

der Overall Equipment Efficiency (Gesamtanlageneffek tivität;<br />

OEE). Als Basis für diese Aufgabe wurde eine IT-Lösung<br />

gesucht, die mehrere Funktionen bieten sollte: Erfassung des Ist-<br />

Zustandes und von Key Performance Indicators (KPIs) wie eben<br />

der OEE sowie Dokumentation der erreichten Fortschritte. Letzteres<br />

ist wichtig für die internationale ESG-Berichterstattung.<br />

Fündig wurde der internationale Hersteller bei der Schmersal<br />

Gruppe. Wie kommt der Spezialist für Maschinensicherheit hier<br />

in die engere Wahl? Für die Verbindung zum Energiemonitoring<br />

sind zwei Faktoren verantwortlich. Der erste ist die Expertise in<br />

digitalen und datengetriebenen Themenfeldern wie Konnektivität,<br />

Vernetzung von Sensoren, Datenanalyse und Edge Computing.<br />

Auf der Basis dieser Expertise hat – das ist Faktor Zwei – das<br />

KONSEQUENT UMGESETZT – VON DER<br />

ANALYSE BIS ZUR IMPLEMENTIERUNG<br />

Eben diese Lösung haben die IIoT-Experten von Schmersal in<br />

dem erwähnten Werk des Haushaltgeräteherstellers umgesetzt.<br />

Bei der Anpassung des Energiemanagementsystems an die<br />

Anforderungen des Kunden und in der gesamten Projektphase<br />

haben die Ingenieure des tec.nicum eng mit dem IIoT-Team des<br />

Schmersal Global Competence Center (SGCC) in Pune/Indien<br />

zusammengearbeitet.<br />

Nach der gemeinsamen Definition der individuellen Anforderungen<br />

konfigurierten sie die Software entsprechend und wählten<br />

die Hardware aus. Anschließend wurde die komplette Lösung<br />

implementiert und dem Anwender „ready to use“ übergeben.<br />

DIGITALE SERVICES AUCH FÜR<br />

DIE MASCHINENSICHERHEIT<br />

Im Rahmen der neuen Ausrichtung bietet das tec.nicum,<br />

die Dienstleistungssparte von Schmersal, auch ein<br />

deutlich erweitertes Software- und Dienstleistungsangebot<br />

im Kerngeschäft der Maschinensicherheit.<br />

Dazu gehören ein neu entwickeltes Tool zur Durchführung<br />

von Risikobeurteilungen sowie weitere cloudund<br />

IIoT-basierte Services.<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 9


SPS <strong>2024</strong><br />

02<br />

02 tec.ems schafft die Voraussetzung für die Optimierung<br />

des Energieverbrauchs in der Produktion<br />

03 Die wichtigsten Parameter der Stromzähler werden<br />

erfasst und zur weiteren Verarbeitung weitergeleitet.<br />

Edge-Gateways sammeln die Daten aller Parameter, die<br />

an die Plattform gesendet werden. Die Daten werden auf<br />

der Schmersal-IIoT-Plattform gespeichert, verarbeitet<br />

und an tec.ems weitergeleitet<br />

TRANSPARENZ UND BETRIEBSSICHERHEIT:<br />

VERBESSERUNG AUF VIELEN EBENEN<br />

03<br />

Bei der Auswahl der Hardware-Komponenten gehörte es zu den<br />

Kriterien, dass sie auch bei einem Stromausfall für eine definierte<br />

Zeitspanne die Kommunikation mit dem Webserver aufrechterhalten<br />

können. Die von Energiemengenzählern und anderen<br />

Sensoren erfassten Daten von Maschinen und Antrieben werden<br />

zunächst auf der Edge-Ebene, d.h. in unmittelbarer Nähe zur<br />

Produktion, gesammelt und dort in Echtzeit ausgewertet. Dabei<br />

kommen u.a. 4G-Modbus-IoT-Gateways zum Einsatz.<br />

DIE TRANSPARENZ GEHT SO WEIT,<br />

DASS DER ENERGIEVERBRAUCH<br />

PRO ERZEUGTEM PRODUKT<br />

ERFASST WIRD<br />

So stehen dem Anwender immer sehr aktuelle Daten zur Verfügung,<br />

die z.B. auch unmittelbar zur Steuerung der Energieversorgung<br />

und –erzeugung (Solaranlagen, Generatoren…) genutzt<br />

werden können. Parallel dazu entstehen umfassende Reportings,<br />

die u.a. den Fortschritt bei der Reduzierung von Energieverbrauch<br />

und CO 2<br />

-Emissionen dokumentieren.<br />

Mit dieser Lösung ist der Anwender als „Pioniernutzer“ von<br />

tec.ems rundum zufrieden: Der personelle Aufwand für die<br />

Erfassung und Auswertung des Energieverbrauchs konnte<br />

erheblich reduziert und die OEE-Kennzahl deutlich verbessert<br />

werden. Auch die Betriebssicherheit hat sich stark verbessert,<br />

weil die Software kritische Energieverbraucher und –erzeuger<br />

sehr engmaschig überwacht. Dasselbe gilt für die Energieverteilungsanlagen.<br />

Unregelmäßigkeiten werden größtenteils in<br />

Echtzeit erkannt und sofort, z.B. per SMS, an die jeweils Verantwortlichen<br />

gemeldet.<br />

Die Transparenz geht sogar so weit, dass der Energieverbrauch<br />

pro erzeugtem Produkt erfasst wird – und zwar individuell, für<br />

jedes einzelne Haushaltgerät, das die Fertigung verlässt. Um das<br />

zu gewährleisten, müssen die energiebezogenen Daten in Beziehung<br />

zu den Produktionsdaten gesetzt werden. Das wird auch<br />

durch die vom tec.nicum entwickelte und bereitgestellte IIoT-<br />

Plattform sichergestellt.<br />

ENERGIEMONITORING BRINGT ZWEIFACHEN<br />

NUTZEN FÜR DEN ANWENDER<br />

Das Energiemonitoring ist aus Anwendersicht gleich zweifach<br />

nützlich: Die Energiekosten werden – auch wegen der CO 2<br />

-Bepreisung<br />

– perspektivisch wohl weiter steigen, umso wichtiger ist<br />

die Senkung des Energiebedarfs. Zugleich fordert die CSR-Richtlinie<br />

von den Unternehmen nicht nur klar benannte Schritte zur<br />

CO 2<br />

-Reduzierung, sondern auch die Dokumentation von deren<br />

Ergebnissen. Das neue Schmersal-Tool vereinfacht diese Aufgabe.<br />

Bilder: Schmersal<br />

www.schmersal.com<br />

AUTOREN<br />

Volker Heinzer, strategischer Produktmanager<br />

Programmierbare Elektronische<br />

Systeme und Industrie 4.0/IIoT,<br />

Sachit Mohan, Team Supervisor und IOT<br />

Specialist, beide Schmersal Gruppe<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

www.tecnicum.com<br />

10 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de


SPS <strong>2024</strong><br />

VON START-UPS ZU KEY PLAYERN: GEBÜNDELTE<br />

INNOVATIONSKRAFT AUF DER SPS <strong>2024</strong><br />

Die SPS – Smart Production Solutions als Messe-Highlight zum<br />

Jahresende findet in diesem Jahr vom <strong>12</strong>. bis 14.<strong>11</strong>.<strong>2024</strong> in Nürnberg<br />

statt. Als Taktgeber der Automatisierungsbranche informiert die SPS<br />

drei Tage lang über neueste Produkte, Lösungen und Innovationen<br />

und lässt das Publikum tief in die sich rasant entwickelnde Welt der<br />

Automatisierung eintauchen. Rund 1 200 Unternehmen der Branche<br />

sind in insgesamt 16 Messehallen auf einer Fläche von <strong>12</strong>5 000 m²<br />

vertreten. Mit dabei sind wieder die internationalen Key Player der<br />

Automatisierung. Die Messe zieht aber auch zahlreiche Newcomer<br />

an, die sich erstmals auf der SPS präsentieren. Auf insgesamt vier<br />

Messeforen in den Hallen 1, 3, 6 und 8 können sich Besucher aus aller<br />

Welt über die neuesten Trends und Produkte informieren, Fachbeiträge<br />

und Podiumsdiskussionen verfolgen sowie Live-Demonstrationen<br />

erleben. Das Programm der Technology Stage, das Forum in Halle 3,<br />

bespielt von den beiden Verbänden VDMA und ZVEI, wird zusätzlich<br />

live über die digitale Ergänzung „SPS on air“ ausgestrahlt und ist in<br />

den Sprachen Deutsch und Englisch verfügbar.<br />

Die Schwerpunktthemen <strong>2024</strong> sind: Digitale<br />

Transformation, Industrielle Kommunikation,<br />

Safety & Security, Datenräume, Datengesteuerte<br />

und intelligente Konzepte zur Steuerung und<br />

Visualisierung, Sensorinnovationen, Drives,<br />

Nachhaltigkeit sowie KI in der Automation.<br />

Noch mehr Details zum breitgefächerten<br />

Messeangebot, das Ticket-Handling oder hilfreiche Tipps zur<br />

besseren Vorbereitung sind auf der Webseite der SPS zu finden.<br />

sps.mesago.com<br />

Effizientes<br />

Energiemanagement<br />

Energiemonitoring mit<br />

Modbus RTU<br />

MOBILE PLATFORMS UND ROBOTICS IN<br />

DER PRODUKTION PER KI FÜHREN<br />

Automatisierte Palletierlösungen, manuell, konventionell oder robotergestützt<br />

– nicht selten kommen mehrere Lösungsansätze in Frage, um den reibungslosen<br />

Übergang von Waren von der Anlieferung zum Versand oder zur weiteren<br />

Verarbeitung sicherzustellen. Eine wesentliche Rolle spielen Roboterführungssysteme<br />

in Verbindung mit smarten Kamerasystemen, KI und Deep-Learning-<br />

Funktionen, die zum einen Logistik- und Produktionsprozesse beschleunigen<br />

und zum anderen die monotone Belastung für Mitarbeitende erheblich<br />

reduzieren können. Mit Palloc – dem Kamerasystem für die „PALlet content<br />

LOCalization“ – präsentiert Sick auf der SPS eine KI-gestützte, adaptive<br />

Lokalisierungslösung für die automatische<br />

Depalettierung mit Robotern. Sie vereint<br />

eine leistungsfähige 3D-Snapshot-Kamera<br />

mit einem ab Werk vorinstallierten und<br />

vortrainierten neuronalen Netz sowie<br />

einem neuen Deep-Learning-basierten<br />

Lokalisierungsalgorithmus. Es bietet die<br />

Möglichkeit, nahezu unbegrenzte Varianten<br />

von gestapelten Kartons auf Paletten zu lokalisieren und liefert Positionskoordinaten<br />

für eine zuverlässige und griffsichere Roboterbedienung. Das integrierte<br />

neuronale Netz umfasst bereits eine Vielzahl unterschiedlicher Kartontypen<br />

und kann bei Bedarf über eine benutzerfreundliche KI-Tool-Suite jederzeit<br />

um neue Kartonvarianten ergänzt werden. Damit ist Palloc eines der<br />

zukunftssichersten Roboterleitsysteme auf dem Markt, da die SensorApp<br />

des neuronalen Netzwerks direkt in die Kamera integriert ist und die<br />

browserbasierte Bedienoberfläche keinen separaten PC benötigt.<br />

SPS: Halle 7A, Stand 340<br />

www.sick.com<br />

VARIMETER PRO<br />

www.dold.com<br />

Energiemeter<br />

RL 9405<br />

Energieeinsparpotenziale erkennen<br />

und optimieren<br />

Einfache Ermittlung von Energieverbrauch<br />

sowie Energieerzeugung<br />

Platzersparnis im Schaltschrank durch<br />

nur 35 mm Baubreite<br />

Einsatzfähig ohne separate<br />

Hilfsspannung<br />

35<br />

Halle 9 | Stand 331<br />

E. Dold & Söhne GmbH & Co. KG<br />

78<strong>12</strong>0 Furtwangen | Tel. 07723 6540 | dold-relays@dold.com


SPS <strong>2024</strong><br />

WANN MACHT WELCHE<br />

SICHERHEITSZUHALTUNG SINN?<br />

WELCHER SCHUTZ<br />

FÜR WELCHE TÜR?<br />

Bei vielen Anwendungsfällen in den<br />

Fertigungshallen muss die erforderliche<br />

Sicherheit der so genannten beweglich<br />

trennenden Schutzeinrichtungen – sprich<br />

Schutztüren unterschiedlichster Art<br />

und Weise – gewährleistet werden.<br />

Doch Schutztüren sollten nicht nur Sicherheit<br />

garantieren, sie müssen auch eine effiziente<br />

Produktion zulassen. Was die Verantwortlichen<br />

für die Produktionssicherheit vor die Frage<br />

stellt, welcher Schutz bzw. welche<br />

Sicherheitszuhaltung wirklich benötigt wird.<br />

Der Anwendungsfall gibt vor, welche Schutztür die richtige<br />

ist. Den Weg weist die Produktnorm EN ISO 14<strong>11</strong>9<br />

„Sicherheit von Maschinen – Verriegelungseinrichtungen<br />

in Verbindung mit trennenden Schutzeinrichtungen<br />

– Leitsätze für Gestaltung und Auswahl“. Sie verbindet das<br />

Thema Sicherheit eng mit den sehr vielfältigen Anwendungssituationen.<br />

Daher muss schon in der Konstruktionsphase gut<br />

überlegt werden, welche Art von Schutztür passt. Eine Schwenkund<br />

Schiebetür? Oder eine Haube, Klappe oder ein Rolltor. Dazu<br />

müssen die Art der Überwachung, der Schaltertyp sowie die<br />

passende Sicherheitszuhaltung für die Schutztür in der Planung<br />

berücksichtigt werden.<br />

MANIPULATION DEN RIEGEL VORSCHIEBEN<br />

Ein wesentliches weiteres Kriterium findet sich in der Einbausituation<br />

selbst: Soll oder muss verdeckt eingebaut werden?<br />

Wie ist die Platzsituation? Ist sie kritisch, eignen sich Sicherheitszuhaltungen<br />

wie etwa der Sicherheitsschalter mit Zuhaltung<br />

PSENmlock mini von Pilz. Dieser besitzt eine kompakte Bauform<br />

und bietet einen hohen Manipulationsschutz.<br />

Überdies müssen Anwender berücksichtigen, ob besonders<br />

raue Umgebungsbedingungen vorherrschen. Mit robusten<br />

Zuhaltungen wie der Sicherheitszuhaltung PSENslock 2 von Pilz<br />

mit ihrem hygienegerechten Design und Edelstahlelementen<br />

kann die Schutztürüberwachung mit Prozesszuhaltung sicher<br />

und in widrigsten Umgebungsbedingungen umgesetzt werden.<br />

Wichtig ist, dass die Schutzart IP 67/IP 6K9K gegeben ist. Die<br />

Rastkraft (Kraft, die die Tür durch den Permanentmagneten auch<br />

im spannungslosen Zustand zuhält) kann über einen RFID-Tag<br />

individuell eingestellt werden. So lässt sich der Sicherheitsschalter<br />

passgenau für die jeweilige Maschine einsetzen.<br />

WANN PROZESS-, WANN<br />

PERSONENSCHUTZ?<br />

DEN WEG ZUR PASSENDEN<br />

SCHUTZTÜR WEIST DIE<br />

PRODUKTNORM EN ISO 14<strong>11</strong>9<br />

Die Frage nach der Art der Zuhaltung ist abhängig von der Nachlaufzeit.<br />

Ist die Zeit bis zum Erreichen der Gefahrenstelle länger<br />

als die Nachlaufzeit, ist eine Prozesszuhaltung ausreichend. In<br />

diesem Fall soll vorrangig der Prozess an sich geschützt werden<br />

und ungewollte Produktionsunterbrechungen sollen ausgeschlossen<br />

werden. Ist die Eingriffszeit allerdings kürzer als die<br />

Nachlaufzeit, ist eine sichere Zuhaltung erforderlich. Sie wird<br />

auch als Personenschutz bezeichnet. Das betrifft etwa Maschinen,<br />

die noch nachlaufen, beispielsweise Roboteranwendungen.<br />

Die Schutzeinrichtung darf hier erst entsperren, wenn sich die<br />

Maschine in einem sicheren Zustand befindet und komplett<br />

gestoppt hat. Erst dann, wenn keinerlei Gefahr mehr von der<br />

Maschine ausgeht, darf das Öffnen der Schutztür möglich sein.<br />

Für den Prozessschutz (das Verhindern einer ungewollten<br />

Unterbrechung des Fertigungsablaufs) ist eine Zuhaltung nach<br />

dem Arbeitsstromprinzip ausreichend. Dabei erfolgt die Zuhaltung<br />

durch einen Magneten. Für die Entsperrung wird dieser<br />

wieder deaktiviert. Ein Funktionsprinzip, wie es die elektromagnetische<br />

Sicherheitszuhaltung PSENslock 2 von Pilz bietet. Sie<br />

kombiniert die sichere Schutztürüberwachung mit einem integrierten<br />

Elektromagneten. Damit bietet sie eine sichere Stellungsüberwachung<br />

mit Prozesszuhaltung in nur einem System.<br />

<strong>12</strong> <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de


SPS <strong>2024</strong><br />

01<br />

02<br />

03<br />

01 Sowohl einzeln als auch in Reihe ist die neue Sicherheitszuhaltung<br />

PSENslock 2 von Pilz für die Schutztür-Absicherung<br />

universell einsetzbar und bis zur höchsten Sicherheitskategorie<br />

PL e, Kat. 4 nach EN ISO 13849 ausgelegt<br />

02 Mit ihrer kleinen Bauform von gerade mal 30x30x159 mm<br />

– 60 Prozent kleiner als der „große“ PSENmlock – findet die<br />

Sicherheitszuhaltung PSENmlock mini von Pilz auch<br />

in platzkritischen Anwendungen immer einen Platz<br />

03 Das modulare Schutztürsystem von Pilz bietet eine flexible<br />

und individuelle Lösung mit einzelnen Komponenten passend<br />

zu den Anforderungen<br />

Für den Personenschutz wird häufig das bistabile Zuhalteprinzip<br />

eingesetzt. Dieses kommt auch bei den Sicherheitszuhaltungen<br />

PSENmlock und PSENmlock mini von Pilz zum Einsatz.<br />

Der letzte Zustand bleibt im Falle eines Stromausfalls erhalten<br />

und die Tür damit entweder geschlossen und zugehalten oder<br />

offen. Dieses Prinzip reduziert den Energieverbrauch, da die Zuhaltung<br />

nur dann bestromt wird, wenn die Tür ge- oder entsperrt<br />

wird. Hohe Sicherheit wird durch die zweikanalige Ansteuerung<br />

des Hubmagneten gewährleistet: Im Fehlerfall werden die OSSDs<br />

abgeschaltet, aber die Zuhaltung bleibt bestehen. Durch einmaliges<br />

Deaktivieren kann diese dann gezielt entriegelt werden.<br />

Die Wahl der passenden Schutzeinrichtung in Abhängigkeit<br />

von Prozess- oder Personenschutz erfolgt auf Basis des Performance<br />

Levels (PL). Dieses wird mithilfe einer Risikoanalyse nach<br />

EN ISO 13849–1 ermittelt. Ausschlaggebend sind die Schwere der<br />

möglichen Verletzungen, die Häufigkeit und Dauer der Gefahrexposition<br />

sowie die Vermeidbarkeit von Gefahren. PL e bezeichnet<br />

dabei das höchste Risiko.<br />

SMARTE DIAGNOSE BRINGT<br />

PRODUKTIVITÄTSVORTEILE<br />

Häufig kommen mehrere Sicherheitszuhaltungen an einer Anlage<br />

zum Einsatz. Hier ist es notwendig, diese zu verbinden. Mit<br />

Diagnoselösungen wie der Safety Device Diagnostics (SDD) von<br />

Pilz können neben umfangreichen Diagnose- und Statusinformationen<br />

eine sichere Reihenschaltung und gleichzeitig die gezielte<br />

Ansteuerung einzelner Sensoren umgesetzt werden. Vorteil:<br />

Es lässt sich exakt definieren, welche Tür nach dem Abschalten<br />

entriegelt und geöffnet werden darf, beispielsweise wenn in<br />

einer Anlage Wartungsarbeiten anstehen. Ansonsten würden bei<br />

Anforderung der Entriegelungsfunktion alle in Reihe geschalteten<br />

Schutztüren auf einmal aufgehen. Das könnte jedoch zum<br />

Sicherheitsthema werden, wenn an einer weiteren Schutzeinrichtung<br />

eine Person den Gefahrenraum unbemerkt betritt.<br />

FAZIT<br />

Es gibt nicht „die“ Standardsituation für den Schutz, eine Faustformel<br />

für die Sicherheit von Mensch und Maschine jedoch<br />

schon: Je gefährlicher die Situation hinter einer Schutztür, desto<br />

sicherer muss der Schutz bzw. die Überwachung der trennenden<br />

Schutzeinrichtung ausgelegt sein.<br />

Bilder: Pilz<br />

www.pilz.de<br />

AUTOR<br />

Erich Wagner, Product Management/<br />

Sensors, Pilz GmbH & Co. KG, Ostfildern<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

www.pilz.com/de-DE/access<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 13


AUTOMATISIERTE QUALITÄTSKONTROLLE<br />

AUF BASIS VON KÜNSTLICHER INTELLIGENZ<br />

VON DEN VORTEILEN<br />

PROFITIEREN<br />

01


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SPS <strong>2024</strong><br />

Soll die Qualitätskontrolle durch eine KI-basierte Bildverarbeitung<br />

automatisiert werden, ist ein passendes Netzwerk- und<br />

Automatisierungskonzept erforderlich. Phoenix Contact unterstützt<br />

hier bei der Systemevaluierung und Komponentenauswahl, wie das Beispiel<br />

eines international tätigen Automobilherstellers veranschaulicht.<br />

Der Automobilproduzent stellt hohe Qualitätsanforderungen<br />

an die Fertigung seiner Fahrzeuge. Zu diesem<br />

Zweck werden alle Komponenten der Pkws nach strengen<br />

Kriterien geprüft und optimiert. Um eine kosteneffiziente<br />

und umfassende Kontrolle zu ermöglichen, kommt<br />

der automatisierten Qualitätsprüfung eine immer größere<br />

Bedeutung zu. Fehler werden somit nicht mehr manuell<br />

gesucht und nachgearbeitet, sondern durch Sensorsysteme –<br />

wie Ultraschallsensoren oder Kameras – erfasst, mit Hilfe einer<br />

Automatisierungseinheit ausgewertet und beispielsweise durch<br />

Roboter automatisch beseitigt.<br />

Im Karosseriebau des Automobilherstellers liegt ein großer<br />

Fokus auf der Qualitätskontrolle der Schweißstellen, die die<br />

Blechteile miteinander verbinden. Die ordnungsgemäße<br />

Durchführung der Schweißarbeiten erweist sich für die Stabilität<br />

und Langlebigkeit der Fahrzeuge als essenziell. Abgesehen<br />

SYSTEME ZUR AUTOMATISIERUNG,<br />

NETZWERKANKOPPLUNG SOWIE<br />

BEDIENSTATIONEN KOMMEN VON<br />

PHOENIX CONTACT<br />

von der Überprüfung der Festigkeit ist die Entfernung von<br />

Schweißspritzern ein wichtiger Bestandteil der Inspektion, da<br />

die Kanten der Spritzer später gelegte Leitungen aufschneiden<br />

oder aufscheuern können.<br />

In der Vergangenheit fand die Kontrolle manuell statt, indem<br />

die Karosserien seitlich eingeschwenkt und diffus beleuchtet<br />

wurden. Anschließend ließen sich die erkannten Schweißspritzer<br />

mit einem Dremel-Multifunktionswerkzeug beseitigen. Zur Automatisierung<br />

dieser visuell anstrengenden Arbeit entschied sich<br />

der Automobilhersteller für ein Proof of Concept, also eine Machbarkeitsstudie,<br />

in der acht Kameras die Kontrolle vornehmen.<br />

Die detektierten Schweißspritzer werden danach von einem<br />

robotergeführten Rotationswerkzeug entfernt.<br />

anwenden lässt. Gibt es ein stabiles Bild, ist der Bildausschnitt<br />

auf Schweißspritzer zu inspizieren. Wird ein Schweißspritzer<br />

identifiziert, erfolgt auf Basis der Kamerastellung eine Umrechnung<br />

der Position in das Koordinatensystem des Roboters. Im<br />

nächsten Schritt kann der Roboter an die entsprechende Stelle<br />

gesteuert werden, um den Spritzer mit seinem Rotationswerkzeug<br />

zu entfernen.<br />

Zur Erkennung der Schweißspritzer kommt im dargestellten<br />

System eine industrielle Bildverarbeitung zum Einsatz. Diese<br />

lässt sich sowohl regelbasiert als auch durch maschinelles<br />

Lernen (Machine Learing, ML) realisieren. Wegen der unterschiedlichen<br />

Form, Größe und Position der Schweißspritzer hat<br />

sich der Automobilhersteller für ein ML-basiertes Verfahren entschieden.<br />

Denn durch ihre Generalisierungseigenschaften kann<br />

die ML-Lösung flexibler für andere Bauteilformen herangezogen<br />

werden. In einem Positivbeispiel erlernt das vortrainierte<br />

ML-Modell während des Trainings das Feststellen der Schweißspritzer<br />

anhand von deren Eigenschaften auf dem Blech, zum<br />

Beispiel Glanz, Schattenwurf oder Form. Auf diese Weise lässt<br />

sich das Modell unabhängig vom betrachteten Karosserieteil und<br />

Aussehen des Spritzers nutzen.<br />

Für die Verwendung des ML-Verfahrens sind im ersten Schritt<br />

Bilder von Bauteilen mit und ohne Schweißspritzern zu erstellen.<br />

Die Schweißspritzer werden dann manuell im Bild identifiziert<br />

und formell beschrieben. Dies kann beispielsweise durch die<br />

Koordinate auf dem Bild oder Begrenzungsrahmen um den Spritzer<br />

geschehen. Der Datensatz wird nun zum Modelltraining eingesetzt,<br />

die formelle Beschreibung zur Kontrolle der Erkennungsgenauigkeit<br />

genutzt. Im Anschluss lässt sich das trainierte Modell<br />

auf aktuellen, ungesehenen Bildern testen. Aufgrund der Generalisierung<br />

detektiert das Modell die Spritzer jetzt ebenfalls auf<br />

vorher nicht bereitgestellten Bildern und kann somit als Identifikator<br />

für deren Beseitigung verwendet werden.<br />

02<br />

IDENTIFIZIERUNG UND FORMELLE<br />

BESCHREIBUNG VON BAUTEILMÄNGELN<br />

Damit die automatisierte Beseitigung von Schweißspritzern<br />

durch Kameras und Roboter umgesetzt werden kann, wird eine<br />

zusätzliche Softwarelösung benötigt. Diese Software muss im<br />

ersten Schritt die Synchronisierung zwischen Kamera und<br />

Beleuchtung sicherstellen, sodass sich eine Helligkeitsregelung<br />

01 Der Karosseriebau stellt einen wichtigen Teil<br />

der Automobilproduktion dar<br />

02 Automatisierte Qualitätskontrolle im Karosseriebau<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 15


SPS <strong>2024</strong><br />

ANZEIGE<br />

03<br />

03 Standardtopologie im Karosseriebau<br />

auf Basis der Komponenten und Systeme<br />

von Phoenix Contact<br />

04 Mit dem Konzept der Digital Factory<br />

lassen sich die Produktivität, Nachhaltigkeit<br />

und Datensicherheit erhöhen<br />

04<br />

EVALUIERUNG DER PASSENDEN HARDWARE<br />

Neben der eigentlichen Lösung zur automatisierten Qualitätskontrolle<br />

in den Anlagen des Automobilherstellers bedarf es<br />

eines abgestimmten Automatisierungskonzepts. Dies umfasst die<br />

Anbindung und Spannungsversorgung der Kameras und<br />

Beleuchtung, die Nutzung einer prozessgebenden SPS zur Steuerung<br />

der Linie und der Roboter inklusive eines Melde- und<br />

Alarmsystems, die Ausführungseinheiten für die ML-Verfahren<br />

sowie eine Bedienstation zur Mensch-Maschine-Interaktion.<br />

Darüber hinaus müssen die einzelnen Komponenten in ein effizientes,<br />

störungsfreies Netzwerkkonzept überführt werden.<br />

Phoenix Contact hat den Automobilproduzenten bei der Erstellung<br />

des Konzepts sowie der Evaluierung einer passenden Hardware<br />

für die ML-Verfahren unterstützt.<br />

Zur Automatisierung, Netzwerkankopplung und bei den<br />

Bedienstationen wurde auf bewährte Systeme des Blomberger<br />

Unternehmens zurückgegriffen, die beim Automobilhersteller<br />

bereits seit längerem im Einsatz sind. Für die Softwareauswahl<br />

zur Ausführung der ML-Verfahren stellte der Automobilproduzent<br />

mehrere vortrainierte Modelle zur Verfügung. Diese wurden<br />

von Phoenix Contact in eine Laufzeitumgebung für maschinelles<br />

Lernen eingebunden und anschließend auf verschiedenen Industrie-PCs<br />

(IPC) des eigenen Portfolios getestet. Dazu wurden die<br />

CPU- und RAM-Auslastung der IPC in einem Dauertest überprüft.<br />

Dessen Ergebnisse sowie die Auswahl der am besten geeigneten<br />

Hardware unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit erhielt<br />

der Automobilhersteller abschließend. Hardware, Software und<br />

Services werden von Phoenix Contact im Rahmen der Kampagne<br />

Digital Factory now auch für andere Branchen angeboten.<br />

ERKENNUNG ZUKÜNFTIGER<br />

OPTIMIERUNGSPOTENZIALE<br />

Das ausgewählte Konzept integriert sich bestens in die aktuellen<br />

Anforderungen des Automobilproduzenten. Außerdem lassen<br />

die Weiterentwicklungen der ML-Technologie in der Fabrikautomation<br />

zusätzliche Optimierungspotenziale erkennen. Auf der<br />

Grundlage einer Container-Virtualisierung können in Zukunft<br />

Dienste der Automatisierung und Verbesserungen – wie die<br />

Durchführung des ML-Verfahrens – ebenfalls in der IT- oder<br />

Cloudumgebung umgesetzt werden. Auf der Automatisierungsebene<br />

lässt sich die Modellausführung durch die Nutzung von<br />

GPU-unterstützenden Industrie-PCs deutlich beschleunigen.<br />

Ferner müssen die Netzwerke für die Automatisierungsprotokolle<br />

– etwa Profinet – heute von den Kameranetzwerken<br />

getrennt werden, da eine zielgerichtete Priorisierung der Datenpakete<br />

nicht möglich ist. Mit Technologien wie Time-Sensitive<br />

Networking (TSN) lassen sich beide Netzwerke zusammenfassen,<br />

was den Netzwerkaufwand erheblich reduziert. Phoenix Contact<br />

arbeitet bereits an der Anwendung von TSN.<br />

Im Anforderungsmanagement helfen die regelmäßige Durchführung<br />

von Technologietagen sowie der Austausch zwischen<br />

dem Automobilhersteller und den Spezialisten des Blomberger<br />

Unternehmens im operativen Geschäft bei der zielgerichteten<br />

Weiterentwicklung dieser Technologien gemäß den Ansprüchen<br />

der Automobilindustrie.<br />

Bilder: Phoenix Contact<br />

www.phoenixcontact.com<br />

AUTOR<br />

Tom Hammerbacher, Manager Digital<br />

Factory, VMM Factory Automation, Phoenix<br />

Contact Electronics GmbH, Bad Pyrmont<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

www.phoenixcontact.com/digitalfactory<br />

BESUCHEN SIE UNS:<br />

HALLE 9 | STAND 310<br />

16 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de


SENSORLOSER DREHZAHL- UND FREQUENZWÄCHTER MIT<br />

SICHERHEITSGERICHTETER DREHRICHTUNGSERKENNUNG<br />

SPS <strong>2024</strong><br />

Neben einer sensorlosen Drehzahlüberwachung ermöglicht der UH 6937 von Dold<br />

jetzt auch eine sichere Überwachung der Phasenfolge bzw. Drehrichtung von Motoren<br />

bei 3-phasigen Wechselspannungen. Bewegt sich der Antrieb nicht in die gewünschte<br />

Richtung, schaltet das Gerät sicherheitsgerichtet ab. Der Drehzahl- und Frequenzwächter<br />

UH 6937 ist somit ideal für Anwendungen geeignet, bei denen die richtige Drehrichtung<br />

essenziell ist, wie zum Beispiel bei Automatisierungsprozessen, Kompressoren<br />

und Werkzeugmaschinen. Die Drehrichtungserkennung erfüllt PL d/Kat. 2 nach<br />

EN ISO 13849-1 und SIL 2 nach EN 61508 unter Beibehaltung der bisherigen sicherheitstechnischen Kenndaten PL e/<br />

Kat. 4 bzw. SIL 3 für die Drehzahl- und Frequenzüberwachung. Das Gerät lässt sich über die vier frontseitigen Tasten<br />

und das LCD-Display anwenderfreundlich bedienen und ermöglicht damit eine einfache und zeitsparende Parametrierung<br />

– ganz ohne PC. Möglich sind bis zu vier Betriebsarten zur unterschiedlichen Konfiguration von Über-, Unterfrequenz,<br />

Fensterbereich und Drehrichtung.<br />

SPS: Halle 9, Stand 331<br />

www.dold.com<br />

SMARTE PROZESSÜBERWACHUNG PER LED<br />

Mit Helulight Static Process präsentiert die Helukabel Gruppe<br />

auf der SPS ein intelligentes Beleuchtungs- und Signalisierungssystem<br />

für eine Vielzahl industrieller Anwendungen.<br />

Das Lauflicht aus individuell ansteuerbaren RGB-LEDs<br />

ermöglicht es Maschinen- und Anlagenbedienern, unterschiedliche<br />

Betriebsparameter wie Fortschritt, Füllstand oder<br />

Temperatur ganz einfach visuell zu überwachen. Helulight<br />

Static Process ist dank analoger<br />

Ansteuerung mit allen gängigen<br />

Steuerungen kompatibel und<br />

kann somit in nahezu allen<br />

Maschinen eingesetzt werden –<br />

sowohl außen am Gehäuse als<br />

auch im Innenraum. Damit bietet<br />

das System eine standardisierte und einfach zu implementierende<br />

Lösung für die Prozessvisualisierung. Auf dem Messestand<br />

des Unternehmens erwartet die Besucher darüber<br />

hinaus ein umfassendes Produktsortiment für die elektrische<br />

Verbindungstechnik. Dieses reicht von Kabeln, Leitungen und<br />

Zubehör über maßgeschneiderte Energieführungsketten aus<br />

Kunststoff, Stahl und Edelstahl bis hin zu vorkonfektionierten<br />

und einsatzbereiten Systemlösungen.<br />

SPS: Halle 2, Stand 230/231<br />

www.helukabel.com<br />

ZUSAMMENSPIEL VON DEKARBONISIERUNG<br />

UND DIGITALISIERUNG IM FOKUS<br />

In Industrieanlagen kommt eine<br />

Vielzahl von Komponenten und<br />

Geräten unterschiedlicher<br />

Hersteller zum Einsatz. Diese<br />

liefern kontinuierlich Daten, die<br />

es in Wissen zu verwandeln gilt,<br />

um Prozesse effizienter zu<br />

gestalten und Energieeinsparpotenziale<br />

automatisiert zu identifizieren. Auf der SPS wird<br />

Endress+Hauser sein hierfür eigens entwickeltes, herstellerübergreifendes<br />

IIoT-Ökosystem Netilion vorstellen. Es wurde<br />

aufgesetzt, um alle Arten von Daten aus dem Feld nachzuverfolgen<br />

und zu nutzen. Es erlaubt Nutzern, Daten zur Maschinenleistung<br />

sowie zum Wartungsbedarf und Kalibrierintervallen<br />

in Echtzeit auszutauschen. Dies minimiert Ausfallzeiten und<br />

verlängert die Lebensdauer von Anlagen. Führt man sich vor<br />

Augen, dass eine durchschnittliche Industrieanlage häufig<br />

allein über mehr als 240 000 Dokumentenseiten zu Feldinstrumenten<br />

verfügt, wird die Dimension der Aufgabe deutlich. E+H<br />

wird sowohl Anwendungsfälle aus der Praxis zur Digitalisierung<br />

der Produktions- als auch der Beschaffungsprozesse vorstellen.<br />

SPS: Halle 7A, Stand 146 und Halle 4A, Stand 145<br />

www.endress.com<br />

4D-MODELL FÜR SICHERHEITSTECHNISCHE KOMPONENTEN<br />

Schmersal stellt auf der SPS <strong>2024</strong> erstmals ein 4D-Modell seiner sicherheitstechnischen Komponenten<br />

vor: einen digitalen Zwilling der Sicherheitszuhaltung AZM40 und des Türgriffsystems<br />

DHS. Neben der 3-dimensionalen Darstellung (3D) simuliert das virtuelle Abbild alle Eigenschaften<br />

und Funktionen der physikalischen Geräte als vierte Dimension (4D). Wird beispielsweise eine<br />

Schutztür mit dem realen Taster am Türgriff entriegelt, leuchten die LEDs beim digitalen Zwilling<br />

ebenso auf wie beim physikalischen Pendant. Damit gehört Schmersal mit zu den ersten Unternehmen, die einen digitalen Zwilling<br />

für sicherheitstechnische Komponenten entwickelt haben. Das Schmersal Safety 4D-Modell simuliert dabei nicht nur einzelne<br />

Komponenten, sondern über die virtuelle Abbildung der Signalströme auch ganze Prozess- bzw. Steuerungsabläufe. Der Vorteil:<br />

Mithilfe des 4D-Modells kann neben der frühzeitigen Fehlererkennung und Optimierung, künftig auch eine virtuelle Inbetriebnahme<br />

der Maschine durchgeführt werden, noch bevor die reale Maschine mechanisch aufgebaut wird.<br />

SPS: Halle 9, Stand 460<br />

www.schmersal.com<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 17


PRODUCTION EXCELLENCE<br />

ZERSPANER SETZT AUF LEISTUNGSFÄHIGE MASCHINEN<br />

UND DIGITALISIERUNG<br />

ENORME EFFIZIENZEFFEKTE<br />

„Wir haben unsere Lieferzeiten von 20 auf fünf Tage reduziert,<br />

den Lagerbestand und den Verwaltungsaufwand halbiert“, so stellt<br />

Ermir Steinmetzer, stellvertretender Geschäftsführer der Steinmetzer GmbH<br />

den Erfolg der Optimierungsmaßnahmen der letzten zehn Jahre dar.<br />

Der Zerspanungsdienstleister führt das auf seinen leistungsfähigen<br />

Maschinenpark und eine umfangreiche Digitalisierung zurück.


PRODUCTION EXCELLENCE<br />

PRODUCTION<br />

EXCELLENCE<br />

– <strong>2024</strong> –<br />

Für diese Serie wählt<br />

das Redaktionsteam<br />

Unternehmen aus, die ihre<br />

Produktionsprozesse im Hinblick<br />

auf Effizienz, Nachhaltigkeit und<br />

Wirtschaftlichkeit konsequent<br />

und 01 vorbildlich optimieren<br />

und damit einen echten<br />

Mehrwert schaffen.<br />

Die Steinmetzer GmbH ist seit 35 Jahren auf hochproduktive<br />

Aluminiumzerspanung fokussiert. „Durch unsere<br />

Fertigungskompetenz, die eine permanente Prozessoptimierung<br />

einschließt, und den modernen Maschinenpark<br />

sind wir ein zuverlässiger und innovativer Hochleistungspartner<br />

für den Maschinenbau“, sagt Firmengründer Andreas Steinmetzer.<br />

„Für viele unserer Kunden agieren wir als Systemlieferant, der die<br />

benötigten Teile just-in-time liefert. So sind rund 95 Prozent<br />

unserer Bauteile Wiederholteile. Wir fertigen Losgrößen bis zu<br />

5 000 Stück, aber auch Prototypen und Kleinstserien.“<br />

HOHE BAUTEILVARIANZ ERFORDERT FLEXIBLE<br />

FERTIGUNG UND SCHNELLE REAKTION<br />

Der Erfolg des mittelständischen Unternehmens mit seinen<br />

35 Beschäftigten beruht auf kurzen Lieferzeiten, Spitzenqualität<br />

und wettbewerbsfähigen Preisen. Dafür sind eine qualifizierte<br />

Belegschaft, ein hochwertiger Maschinenpark und eine effiziente,<br />

weitgehend digitalisierte Organisation verantwortlich. Ermir<br />

Steinmetzer, Schwiegersohn des Firmengründers und dessen<br />

Stellvertreter als Geschäftsführer, erklärt: „Unsere Mitarbeitenden<br />

sind nicht nur gut ausgebildet, sondern auch hochmotiviert.<br />

Sie gestalten unsere Prozesse mit und finden immer wieder<br />

Lösungen, mit denen wir Schritt für Schritt besser werden.“<br />

Den hohen Qualitätsstandard und die gewünschte Lieferperformance<br />

können sie jedoch nur mit einem zuverlässigen<br />

Maschinenpark erfüllen. „Auch diesbezüglich sind wir bestens<br />

aufgestellt“, sagt Ermir Steinmetzer, der auch als Betriebsleiter<br />

fungiert. „Im Fräsen setzen wir schon seit 20 Jahren vor allem<br />

auf Heller-Bearbeitungszentren.“ Geschäftsführer Andreas<br />

Steinmetzer wirft einen Blick zurück vor diese Zeit, in der die<br />

Zerspanungskapazitäten sehr schnell ausgereizt waren. Serienbauteile<br />

mussten oft in mehreren Spannungen gefertigt werden,<br />

was einen hohen Rüstaufwand bedeutete. „Damals entschieden<br />

wir uns, in vierachsige Heller-Bearbeitungszentren zu investieren,<br />

da wir damit viele Teile in nur einer Spannung komplett<br />

bearbeiten und letztlich die Ausbringungsmenge um ein Vielfaches<br />

erhöhen konnten.“<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 19


PRODUCTION EXCELLENCE<br />

01<br />

01 Sie schwören auf gute Partnerschaft: (v.r.n.l.) stellv.<br />

Geschäftsführer Ermir Steinmetzer, Christopher Weber,<br />

Gebiets-Vertriebsleiter, Heller, Jens Kuch, Vertriebsmitarbeiter,<br />

Heller Gebietsvertretung Hans P. Greising, Jürgen Widmann,<br />

Geschäftsführer EVO Informationssysteme<br />

02 Manuel Schroff, Teamleiter Fräsen bei Steinmetzer, an der<br />

neuen Heller H 2000: „Diese Maschinen verfügen über viele<br />

Industrie-4.0-Features, die eine Einbindung in die digitalisierten<br />

Abläufe ganz einfach machen“<br />

LEISTUNGSFÄHIGE UND<br />

VERLÄSSLICHE MASCHINEN<br />

Nicht nur die Chefs sind von der Leistungsfähigkeit der Heller-<br />

Bearbeitungszentren überzeugt, ebenso das gesamte Fräsbearbeitungsteam.<br />

„Das sind hervorragende Maschinen, auf die wir<br />

uns hundertprozentig verlassen können. Sie ermöglichen uns<br />

eine zuverlässige, produktive Präzisionsbearbeitung“, fasst Teamleiter<br />

Manuel Schroff zusammen. Ermir Steinmetzer ergänzt dazu:<br />

„Wir schätzen aber auch die Partnerschaft mit Heller und<br />

pflegen einen sehr engen Kontakt zu den Vertriebsmitarbeitern,<br />

Anwendungsspezialisten und Servicetechnikern, die uns stets<br />

kompetent und schnell zur Seite stehen.“<br />

Zurzeit stehen sieben horizontale Heller Bearbeitungszentren<br />

vom Typ H 2000 in der Fertigungshalle. Industriemeister Ermir<br />

Steinmetzer lobt neben den technischen Eigenschaften besonders<br />

die hohe Zuverlässigkeit der Maschinen: „Sie weisen bei uns<br />

eine Verfügbarkeit von etwa 99 Prozent auf, wobei wir sie natürlich<br />

gut pflegen und jährlich von Heller warten lassen.“ Ein gutes<br />

Beispiel sind die beiden H 2000, die im vergangenen Jahr gegen<br />

neue Modelle H 2000 der neuesten Generation getauscht wurden.<br />

Sie liefen laut Steinmetzer zwölf Jahre lang im 3-Schicht-Betrieb<br />

und sind in dieser Zeit nie ausgefallen.<br />

DIGITALISIERUNG BIS IN DEN<br />

FERTIGUNGSBEREICH<br />

02<br />

Ermir Steinmetzer weist zudem auf die Offenheit von Seiten<br />

Hellers hin, wenn es um die Integration der Maschinen in neue<br />

Konzepte geht. Denn der Erfolg des Zerspanungsdienstleisters<br />

fußt unter anderem auf einer weiteren Komponente: der digitalisierten<br />

Organisation, die im Wesentlichen vor zehn Jahren ihren<br />

Anfang nahm. „Wir hatten damals schon ein ERP-System eingeführt.<br />

Es deckte zwar den kaufmännischen Bereich und die<br />

Produktionsplanung ab, bot aber keine Möglichkeit, die Digitalisierung<br />

in die Fertigung und bis in die Maschinen hinein auszu-<br />

bauen. Eine solche Weiterentwicklung seitens der eingesetzten<br />

ERP-Software war nicht in Sicht“, beklagt der Betriebsleiter. Ein<br />

KO-Kriterium, wie er sagt: „Wenn man die Herausforderungen<br />

der Gegenwart sieht – den Fachkräftemangel, den Trend zu<br />

kleineren Losgrößen, die wachsenden Ansprüche hinsichtlich<br />

der Flexibilität in der Produktionssteuerung – dann müssen die<br />

Möglichkeiten der Digitalisierung auch in der Fertigung genutzt<br />

werden. Für uns als mittelständisches Unternehmen ist es zwingend<br />

erforderlich, eine durchgängige Software einzusetzen, die<br />

diesen Anforderungen gerecht wird.“<br />

Andreas Steinmetzer suchte also nach neuen Lösungen und<br />

fand Jürgen Widmann, den geschäftsführenden Gesellschafter<br />

der EVO Informationssysteme GmbH, einen deutschen Softwarehersteller<br />

und Digitalisierungspartner für die zerspanende<br />

Industrie. Dessen Unternehmen hatte eine Digitalisierungsplattform<br />

mit Softwarebausteinen zu bieten, die alles bereits im Softwarestandard<br />

abdeckt und genau zu den Vorstellungen Steinmetzers<br />

passt.<br />

Nach intensiven Vorbesprechungen und Planungen gelang es<br />

den Beteiligten, in nur vier Wochen sämtliche notwendigen Vorbereitungen<br />

zu treffen und die Systemumstellung durchzuführen.<br />

Dann ging es schnell – alle Daten wurden innerhalb weniger<br />

Stunden, ohne das Tagesgeschäft zu unterbrechen, vom alten in<br />

das neues ERP-System EVOcompetition übernommen. Damit<br />

war das Fundament für eine durchgängige Digitalisierungsplattform<br />

geschaffen, die nach und nach in den nächsten Wochen,<br />

Monaten und Jahren umgesetzt wurde.<br />

EVO-Geschäftsführer Widmann erklärt: „Unsere EVO-Software<br />

ist ein modulares Baukastensystem, das es ermöglicht, Schritt<br />

für Schritt eine individuell zusammengestellte, digitale Lösung<br />

aufzubauen und weitere Prozesse einzubinden. Auch bei Steinmetzer<br />

sind bis heute schrittweise verschiedene Bausteine hinzugekommen.“<br />

Um erfolgreich zu sein, genügt es seiner Meinung<br />

nach nicht, ein Softwareprodukt „nur“ zu kaufen: „Wichtig ist,<br />

dass man die Herausforderungen und Trends frühzeitig erkennt<br />

und den Unternehmen dafür die richtige Lösung schlüsselfertig<br />

bereitstellen kann.“<br />

ERFOLGSFAKTOREN: PAPIERLOSE FERTIGUNG<br />

UND DNC-MASCHINENKOMMUNIKATION<br />

Bei Steinmetzer sah diese so aus: Nach dem generellen Systemwechsel<br />

wurde die mobile Erfassung des Wareneingangs mit<br />

Handheld-Geräten, außerdem die Betriebsdatenerfassung an<br />

den Werkzeugmaschinen mit mobilen Geräten wie Tablet oder<br />

Smartphone realisiert. Steinmetzer installierte mit EVOjetstream<br />

ein weiteres Softwaremodul zum zentralen Daten- und Dokumentenmanagement,<br />

das auch eine papierlose Fertigung sowie<br />

die DNC-Maschinenkommunikation mit revisionssicherer Programmablage<br />

ermöglicht. Heute läuft die Fertigungsfeinplanung<br />

über eine automatisch aktualisierende EVO-Plantafel. Bisherige<br />

Excel-Auswertungen sind durch ein Management-Berichtswesen<br />

ersetzt und die Voraussetzungen zur Werkzeuganalyse und generischer<br />

Rüstplanerzeugung aus NC-Programmen vorhanden.<br />

Besonders interessant ist die Qualitätsdokumentation und<br />

20 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de


PRODUCTION EXCELLENCE<br />

03 Seit zehn Jahren arbeitet Steinmetzer mit der ERP/<br />

PPS-Software EVOcompetition; kommt der Auftrag digital<br />

per EDI, wird in der Software automatisch ein Fertigungsauftrag<br />

angelegt, die Zeichnung überprüft und eine<br />

Materialbestellung ausgelöst<br />

03<br />

04 Die Digitalisierung ist bei Steinmetzer durchgängig<br />

vom Auftragseingang über die Fertigung bis zum<br />

abschließenden Versand realisiert<br />

DIE QUALITÄTSDOKUMENTATION<br />

UND PLANUNG IM SHOPFLOOR<br />

WURDE 2023 MIT EINEM INDUSTRIE-<br />

4.0-AWARD AUSGEZEICHNET<br />

-planung im Shopfloor, für die Steinmetzer 2023 den Industrie-4.0-Award<br />

der Allianz für Industrie 4.0 Baden-Württemberg<br />

erhielt. Ermir Steinmetzer erklärt: „Wir stellen für jeden Messauftrag<br />

die jeweilige Rüstsituation auf der Shopfloor-Tafel im Messraum<br />

dar. Dadurch vermeiden wir Fehler, sparen uns Begleitpapiere<br />

und reduzieren den Aufwand.“ Nach erfolgter Messung<br />

wird das Messprotokoll automatisiert im ERP-System archiviert.<br />

Des Weiteren besteht die Möglichkeit, dem Werker die Messergebnisse<br />

direkt auf dem Bildschirm an seinem Maschinenarbeitsplatz<br />

anzuzeigen, so dass er bei Bedarf das Fertigungsmaß<br />

nachjustieren kann.<br />

Während der digitale Informationsaustausch mit den etwas<br />

älteren Heller-Bearbeitungszentren noch über separate Terminals<br />

läuft, sind die beiden neuen H 2000 mit vielfältigen lndustrie-4.0-Features<br />

für die Digitalisierung bestens gerüstet. Zum<br />

Beispiel mit dem neuen Heller Operation Interface mit<br />

24“-Touchbildschirm. „Damit hat Steinmetzer das ERP direkt auf<br />

der Maschine“, erklärt Heller-Gebiets-Vertriebsleiter Christopher<br />

Weber. „Die Fertigungsmitarbeiter können auf dem Steuerungsbildschirm<br />

die EVO-App öffnen und darin arbeiten, alle Fertigungsdokumente<br />

einsehen, Aufträge zurückmelden etc.“<br />

Auch das Heller Services lnterface (HSl), eine Web-Browser-<br />

Lösung, die überall einen sicheren Zugang zu den Produktionsund<br />

lnstandhaltungsdaten ermöglicht, ist bereits installiert.<br />

Ermir Steinmetzer ist überzeugt: „Mit den beiden neuen Heller H<br />

2000 sind wir für die Zukunft bestens gerüstet. Wir haben beide<br />

mit dem Speed-Paket ausstatten lassen, das unter anderem eine<br />

Spindel mit 18 000 min-1 enthält und für noch produktivere Aluminiumzerspanung<br />

sorgt. Eines der beiden Bearbeitungszentren<br />

setzen wir vor allem für kleinere Losgrößen von 1 bis 10 ein.<br />

Diese hat ein 160er Werkzeugmagazin statt dem üblichen 80er<br />

Magazin, um Rüstzeiten einzusparen.“<br />

OPTIMIERUNGSMASSNAHMEN<br />

ZAHLEN SICH AUS<br />

04<br />

Ermir Steinmetzer ist mit den Optimierungsmaßnahmen der<br />

letzten Jahre sehr zufrieden: „Die Kombination aus unserem<br />

modernen Maschinenpark und der durchgeführten Digitalisierung<br />

hat bei uns zu deutlichen Verbesserungen auf mehreren<br />

Ebenen geführt.“ Als Erfolgsbeispiel nennt er zum einen die verschlankte<br />

Verwaltung: „Von unseren 35 Mitarbeitenden sind nur<br />

mehr eineinhalb Personen mit administrativen Tätigkeiten<br />

beschäftigt. Der Rest arbeitet wertschöpfend. Zum anderen<br />

konnten wir durch eine automatisierte Materialbestellung und<br />

eine Just-in-time-Lieferung die Lagerbestände um über 50 Prozent<br />

reduzieren und dadurch die Liquidität verbessern.“ Auch in<br />

puncto Durchlaufzeiten hat sich Vieles positiv verändert. Denn<br />

jeder Auftrag wird entsprechend der Anforderungen von Anfang<br />

an durchgeplant. Das Material geht zeitgerecht ein, und in<br />

diesem Moment wird der Auftrag über die EVO-Plantafel einer<br />

Maschine zugewiesen. So weiß der Fertigungsmitarbeiter, wann<br />

und wo der Auftrag abzuarbeiten ist. „An der Plantafel können<br />

wir immer den aktuellen Fertigungsstand und die Kapazitäten<br />

sehen“, erklärt Ermir Steinmetzer. Diese Transparenz ist extrem<br />

wichtig und hält flexibel. Denn auf diese Weise lassen sich kurzfristige<br />

Aufträge oder Ablaufoptimierungen manuell verändern.<br />

„So haben sich unsere Lieferzeiten bei Wiederholteilen von<br />

20 Tagen ab Bestellung auf fünf Tage und bei Neuaufträgen von<br />

30 auf 10 Tage reduziert.“ Ermir Steinmetzer resümiert: „Unterm<br />

Strich sind wir viel produktiver geworden.“<br />

Bilder: Heller<br />

www.heller.biz<br />

www.evo-solutions.com<br />

AUTOR<br />

Peter Klingauf, Journalist<br />

bei der k+k-PR GmbH, Augsburg<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

Detailinfos zu den Heller H 2000 Bearbeitungszentren<br />

gibt es unter folgendem Link:<br />

bit.ly/4egantr<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 21


SMART PRODUCTION<br />

01<br />

MIT ROBOTER AUTOMATISIERTE BEARBEITUNGSZENTREN MACHEN ES MÖGLICH<br />

RUND UM DIE UHR FRÄSEN<br />

Fräs- und Automatisierungstechnik aus einer Hand – damit hat die Condor Group<br />

ihre Fertigungsabläufe optimiert. Die Lösung stammt aus dem Hause Hermle:<br />

Ein Robotersystem versorgt zwei 5-Achs-Bearbeitungszentren mit Werkstücken<br />

und macht die Nacht zum Tag. Um die Anlage weiter auszureizen, entwickelte der<br />

Lohnfertiger ein eigenes Matrizensystem.<br />

Zur Condor Group, die im nordrhein-westfälischen Salzkotten<br />

beheimatet ist, gehören zwei unabhängig agierende<br />

Unternehmen: die Condor MedTec GmbH sowie die<br />

Condor Custom Solutions GmbH & Co. KG. Condor<br />

MedTec ist auf den Bereich Medizintechnik spezialisiert. Condor<br />

Custom Solutions ist ein führender Hersteller und Dienstleister<br />

für Drahterodiertechnik, Frästechnik, additive Fertigung im<br />

Laser-Sinter-Verfahren (SLS) sowie Oberflächenveredelung.<br />

Geboten wird alles aus einer Hand: von der Entwicklung bis<br />

zur Serienfertigung.<br />

Das Team in der Fräsabteilung der Condor Group arbeitet im<br />

Ein-Schicht-Betrieb. Trotzdem zerspant das Unternehmen mit<br />

seinen 70 Beschäftigten rund um die Uhr Werkstücke für eigene<br />

Produkte und externe Kunden. „Wir setzen auf Automation“,<br />

erklärt Dominik Schulte. Er ist gemeinsam mit seiner Schwester<br />

Ira Fecke-Schulte Geschäftsführer der Condor Group. Um automatisiert<br />

zu fertigen, hat Condor seit 2022 zwei 5-Achs-Bearbeitungszentren<br />

C 32 U von Hermle im Einsatz, die über ein Robotersystem<br />

RS 1 verbunden sind. Dank des Speicherkonzepts mit<br />

zwei Regalen mit Platz für insgesamt 16 Paletten und vollautomatischen<br />

Greiferwechseln arbeitet die Anlage über längere Zeiträume<br />

autonom.<br />

„Wir haben durch die zwei identischen Maschinen nicht nur die<br />

doppelte Fertigungskapazität, sondern können auch das Material<br />

trennen“, verdeutlicht Betriebsleiter Sebastian Ilsen. Eine C 32 U<br />

bearbeitet ausschließlich Aluminium, die andere nur Edelstahl.<br />

22 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION<br />

01 Seit 2022 nutzt Condor die beiden<br />

Bearbeitungszentren C 32 U mit<br />

angeschlossenem Robotersystem RS 1<br />

02<br />

02 Im Ein-Schicht-Betrieb bereitet<br />

Fräser Oleg Peters die Paletten für die<br />

automatische Bearbeitung über Nacht vor<br />

„Das hat mehrere Vorteile“, zeigt er auf. „Zum einen stellen wir so<br />

sicher, dass unsere Werkzeuge immer nur ein Metall zerspanen,<br />

und zum anderen erhalten wir damit sortenreine Späne, die sich<br />

besser wiederaufbereiten lassen.“<br />

KEINE NACHTSCHICHTEN<br />

FÜR DIE BELEGSCHAFT<br />

Die Entscheidung für Hermle fiel wegen der durchgängigen<br />

Automationslösung. „Aufgrund des Fachkräftemangels durch<br />

den demografischen Wandel wird es für uns immer schwieriger,<br />

Mitarbeitende für zwei oder gar drei Schichten zu finden. Dabei<br />

haben wir viel zu tun“, hebt Dominik Schulte hervor. „Ein Teil<br />

unserer Beschäftigten hat sich bei uns beworben, weil sie keine<br />

Nachtschichten mehr arbeiten wollten. Mit der Robotik fertigen<br />

wir nun 24/7, ohne unser Personal zu belasten. Zudem präsentieren<br />

wir uns als attraktiver Arbeitgeber.“ Dabei war es dem Unternehmen<br />

wichtig, eine Zerspan- und Automationslösung aus<br />

einer Hand zu nutzen. „Kommen Roboter und Fräszentrum von<br />

unterschiedlichen Herstellern, kann es Schnittstellenprobleme<br />

und Unstimmigkeiten bei den Zuständigkeiten geben“, befürchtet<br />

Sebastian Ilsen. „Das wollten wir unbedingt vermeiden und<br />

setzten deshalb auf eine Komplettlösung. Unsere Mitarbeitenden<br />

unterstützten uns bei der Suche. Sie entdeckten die Lösung von<br />

Hermle im Internet.“<br />

Nach der Vorstellung durch den Außendienst des Frästechnik-<br />

Spezialisten aus Gosheim war für Condor schnell klar, dass sie<br />

zukünftig mit einer Hermle-Anlage automatisiert fertigen<br />

würden. „Anschließend präsentierten wir dem kompletten Fräs-<br />

Team die neue Lösung. So konnten wir die Belegschaft mitnehmen<br />

und ihr vermitteln, dass der Roboter keine Jobs kostet“,<br />

betont der Geschäftsführer. „Wir beschäftigen ausschließlich<br />

Facharbeiter. Das sind top Leute und wir wollen niemanden verlieren<br />

oder ersetzen.“ Vier Mitarbeitende stellten sich der neuen<br />

Aufgabe und wurden zum „Projekt-Team Hermle“ auserkoren.<br />

Zwei Programmierer und zwei Maschinenbediener besuchten<br />

alle Anwenderschulungen und arbeiteten sich in die Anlage ein.<br />

Dabei hatten sie bei der Steuerung TNC 640 von Heidenhain<br />

quasi ein Heimspiel, weil sie diese schon von den anderen CNC-<br />

Bearbeitungsmaschinen im Betrieb kannten. Neu für sie war das<br />

Fertigungsleitsystem Soflex, das die Automation und damit den<br />

Roboter steuert.<br />

ZWEIFEL BESEITIGT<br />

Dennoch gab es beim Fräs-Team zunächst einige Bedenken.<br />

„Einige Mitarbeitende waren skeptisch, ob der Roboter auch mit<br />

Einzelteilen zurechtkommt“, blickt Sebastian Ilsen zurück.<br />

Condor nahm die Anlage nach und nach in Betrieb. Zunächst nur<br />

die C 32 U, anschließend das Robotersystem RS 1. Schon wenige<br />

Monate später folgte die zweite, identische C 32 U. Beide Bearbeitungszentren<br />

besitzen ein Zusatzmagazin ZM 216, das die<br />

36 Werkzeuge in der Maschine um 216 weitere ergänzt. Dabei<br />

setzt Condor gerade bei der Bearbeitung von Edelstahl auf drei<br />

bis vier Schwesterwerkzeuge. „Wir nutzen ein CAM-System, mit<br />

dem wir die Maschine steuern und neue Fräsprozesse simulieren<br />

können“, beschreibt Sebastian Ilsen. „Die Zweifel waren unbegründet,<br />

wir fertigen inzwischen auch Stückzahl 1 über Nacht,<br />

personenlos und absolut zuverlässig.“<br />

„Trotzdem hat es mehrere Monate gedauert, bis wir mit der<br />

Anlage hundertprozentig prozesssicher zerspanen konnten und<br />

unsere Mitarbeitenden absolut fit waren“, erinnert sich der<br />

Betriebsleiter. Doch schon nach kurzer Zeit überlegte das Projekt-Team,<br />

wie sich die Abläufe weiter optimieren lassen. Das<br />

DIE KÖNIGSKLASSE DER<br />

AUTOMATISIERUNGSLÖSUNGEN<br />

n Die Robotersysteme sind an alle Hermle-Bearbeitungszentren<br />

adaptierbar und in verschiedenen Ausführungen<br />

erhältlich.<br />

n Vom Robotersystem RS 05-2 für kleine Paletten<br />

und Bauteile über das Robotersystem RS 3 mit einem<br />

Transportgewicht bis zu 420 kg bis hin zur linearverketteten,<br />

hochproduktiven Anlage.<br />

n Individuell und höchst flexibel, egal ob für das<br />

Palettenhandling oder das Wechseln von Werkstücken<br />

aus Matrizen.<br />

n Greiferwechsel: Einfach- oder Doppelgreifer für noch<br />

mehr Flexibilität.<br />

n Magazinauslegungen in den unterschiedlichsten<br />

Ausprägungen für kundenindividuelle Ansprüche.<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 23


SMART PRODUCTION<br />

03 03 Das Robotersystem RS 1 besitzt zwei<br />

Regale mit Platz für jeweils acht Paletten<br />

04 Die von Condor entwickelten Universalmatrizen<br />

lassen sich durch das Stecksystem<br />

variabel an unterschiedliche Werkstückformen<br />

und -zahlen anpassen<br />

05 Das Condor-Team: Dominik Schulte,<br />

Geschäftsführer, Sebastian Rusche, Leiter<br />

Fräsabteilung, Oleg Peters, CNC-Fräser,<br />

Erhardt Jost, Programmierer und Sebastian Ilsen,<br />

Betriebsleiter (v.l.)<br />

04<br />

05<br />

sich unterschiedliche 3D-Druckteile stecken lassen. Diese<br />

Bausteine haben an der Unterseite zwei Zylinder, die in der<br />

Bohrung einrasten. Sie ermöglichen das gleichzeitige Positionieren<br />

von Rohlingen in vielen Größen. „Da wir auch den 3D-Druck<br />

bei uns im Haus haben, sind wir auf die Idee mit den Kunststoffbausteinen<br />

gekommen“, verrät Sebastian Ilsen. „Wir decken<br />

damit flexibel alle möglichen Formate ab.“ Außerdem lassen sich<br />

nun deutlich mehr Rohlinge pro Palette vorbereiten. „Auf eine<br />

reguläre Universalmatrize passen zwölf Bauteile in der Größe<br />

50 × 60 × 50 mm, mit unserem Stecksystem sind es 30“, freut sich<br />

der Betriebsleiter. Das wirkt sich vor allem auf die Bearbeitungszeiten<br />

aus: Statt Rohlinge für vier Stunden pro Palette vorzuhalten,<br />

sind es mit der Condor-Universalmatrize zehn Stunden.<br />

Das Unternehmen hat sein System zur Marktreife entwickelt und<br />

vertreibt es nun an andere Anwender.<br />

Jede Nacht und an den Wochenenden fertigt Condor heute<br />

personenlos auf der Hermle-Anlage, inzwischen nur noch mit<br />

den eigenen Matrizen. „Das ist genial“, strahlt Sebastian Ilsen.<br />

„Vor allem, dass die Fräsmaschine auch unseren großen Werkstückmix<br />

automatisch zerspant und von Freitagnachmittag bis<br />

Montag durchläuft.“ Rund 40 Prozent der Rohlinge benötigt<br />

Condor MedTec für eigene Produkte, die restlichen 60 Prozent<br />

gehen an Kunden – meist in kleinen Losgrößen im einstelligen<br />

Bereich. „Es ist ein starker Benefit der Hermle-Anlage, dass wir<br />

viele unterschiedliche Rohlinge automatisiert bearbeiten<br />

können.“ Und Dominik Schulte ergänzt: „Das ist unser erster<br />

Roboter, aber sicherlich nicht unser letzter. Zukünftig setzen<br />

wir nur noch auf Automation.“<br />

Bilder: Hermle<br />

Grundvertrauen in Anlage und Roboter war da, jetzt sollte alles<br />

noch besser werden. Der Auslöser war die große Produktvielfalt,<br />

die Condor auf der Hermle-Anlage bearbeitet.<br />

EIGENE IDEEN FÜR LÄNGERE LAUFZEITEN<br />

Um Rohlinge für den Roboter zu fixieren, nutzen Anwender entweder<br />

Matrizen mit Formnestern oder Universalmatrizen, bei<br />

denen sich Bleche gegeneinander verschieben lassen. „Beide<br />

Lösungen waren für uns nicht optimal“, erläutert Sebastian Ilsen.<br />

„Wir fertigen viele unterschiedliche Produkte, oft in Losgröße 1,<br />

damit sind Formnester für uns nicht zielführend. Bei den Universalmatrizen<br />

passt nur eine bestimmte Anzahl gleichförmiger<br />

Bauteile auf eine Platte, selbst wenn es sehr kleine Rohlinge sind.<br />

Damit verschenken wir viel Platz auf der Palette.“ Das Fräs-Team<br />

tüftelte an einer Lösung, die die nötige Flexibilität zuließ und<br />

konstruierte die Condor-Universalmatrize. Sie besteht aus einer<br />

Lochplatte mit einem Rastermaß von zehn Millimetern, auf die<br />

www.hermle.de<br />

AUTOR<br />

Udo Hipp, Leiter Marketing<br />

Hermle AG, Gosheim<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

bit.ly/3XSpWSx<br />

24 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION<br />

FORMNEXT <strong>2024</strong>: DIE GLOBALE<br />

AM-ELITE ZU GAST IN FRANKFURT<br />

Ungeachtet der verhaltenen wirtschaftlichen Lage in<br />

Deutschland sowie globaler Herausforderungen<br />

schreibt die Formnext auch <strong>2024</strong> ihre Erfolgsgeschichte<br />

weiter: 820 Unternehmen (61 % aus dem Ausland)<br />

haben sich für die führende Messe des Additive<br />

Manufacturing und der nächsten Generation der<br />

industriellen Fertigung angemeldet und machen<br />

Frankfurt vom 19. bis 22.<strong>11</strong>.<strong>2024</strong> wieder zum internationalen<br />

Hotspot der AM-Welt. „Die guten Anmeldezahlen<br />

der Formnext spiegeln die Relevanz der Additiven<br />

Fertigung für die gesamte Industrie wider“, freut<br />

sich Sascha F. Wenzler, Vice President Formnext beim<br />

Veranstalter Mesago Messe Frankfurt GmbH. „Denn<br />

AM ist eine Technologie, die es ermöglicht, den aktuellen<br />

Herausforderungen zu begegnen und neue wirtschaftliche<br />

Potenziale zu<br />

erschließen. Gleichzeitig<br />

bildet die Formnext auch die<br />

Dynamik der weltweiten<br />

AM-Branche ab, die jedes Jahr<br />

mit zahlreichen Innovationen<br />

und Anwendungen den Weg<br />

in die industrielle Zukunft<br />

bereitet.“ Besucher können<br />

die aktuellsten Innovationen hautnah erleben.<br />

www.formnext.de<br />

CAM-LÖSUNG ZUR STEUERUNG ADDITIVER<br />

UND SUBTRAKTIVER PROZESSE<br />

Die Software hyperMILL Additive<br />

Manufacturing von Open Mind<br />

erweitert die Möglichkeiten der<br />

5-Achs-Simultanbearbeitung für<br />

das Direct-Energy-Deposition-<br />

Verfahren (DED) und das Wire Arc<br />

Additive Manufacturing (WAAM).<br />

Dabei können die NC-Codes komfortabel<br />

programmiert und automatisch<br />

zur Kollisionsvermeidung<br />

simuliert werden. Als durchgängige<br />

Softwarelösung unterstützt hyperMILL eine effiziente<br />

Hybridbearbeitung, die additive und subtraktive Verfahren<br />

auf einer Maschine kombiniert. Was additive, hybride<br />

Fertigung heute leistet, wird eindrucksvoll auf der<br />

Formnext demonstriert: Sogar stark beanspruchte Teile<br />

lassen sich mit hybrider Bearbeitung reparieren. Ein<br />

Beispiel hierfür ist ein Turbinenschaufelblatt: Es wurde auf<br />

einem 5-Achs-Bearbeitungszentrum vom Typ Hermle C 32<br />

unter Verwendung von hyperMILL und dem Blum-Messtaster<br />

TC52 instandgesetzt. Diese komplexe Aufgabe umfasst<br />

die Schritte Blattinspektion, Schadensentfernung, Materialauftrag,<br />

Erfassung von Form und Deformation, Programmierung<br />

und Bearbeitung. Zu einem effizienten Prozess<br />

wird die Reparatur durch hyperMILL Virtual Machining.<br />

www.openmind-tech.com<br />

3D-SCAN-LÖSUNGEN FÜR<br />

DIE MODERNE FERTIGUNG<br />

Auf der Formnext<br />

präsentiert Creaform<br />

u.a. die HandySCAN<br />

3D|Silver Serie. Dieser<br />

leichte, tragbare Scanner<br />

ermöglicht eine schnelle<br />

und präzise 3D-Datenerfassung,<br />

um Arbeitsabläufe zu rationalisieren und die<br />

Produktqualität zu verbessern. So spielt die HandySCAN<br />

3D|Silver Serie beispielsweise für Apworks, einen Branchenführer<br />

im Bereich 3D-gedruckter Metallteile, eine Schlüsselrolle<br />

in der Qualitätskontrolle. Durch das Scannen jedes<br />

gedruckten Teils stellt das Unternehmen sicher, dass das<br />

Endprodukt die strengen Designtoleranzen einhält. Diese<br />

Fähigkeit hat die Silver Series zu einem wichtigen Werkzeug<br />

im Arbeitsablauf gemacht, das es ermöglicht, Teile schnell<br />

und präzise zu bewerten und potenzielle Fehler frühzeitig im<br />

Produktionsprozess zu erkennen, was zu weniger kostspieligen<br />

Überarbeitungen und optimierten Fertigungszyklen<br />

führt. Auch MRA Klement, ein Hersteller von Motorradzubehör,<br />

setzt den HandySCAN 3D ein, um detaillierte 3D-Modelle<br />

von Motorradwindschutzscheiben für die kundenspezifische<br />

Produktion zu erfassen. Durch das Scannen der Teile vor und<br />

nach dem 3D-Druckprozess wird sichergestellt, dass jede<br />

Windschutzscheibe den höchsten Qualitätsstandards<br />

entspricht.<br />

creaform3d.com<br />

SEIT <strong>11</strong>0 JAHREN ZUVERLÄSSIG<br />

• Wirtschaftliche Beschaffung<br />

in herausragender Qualität<br />

• Hochqualifiziertes Beraterteam<br />

mit umfassendem Experten-<br />

Wissen<br />

• Bewährtes Hersteller-Netzwerk<br />

in Deutschland und Europa<br />

sowie eigenes Produktionswerk<br />

für Feinbearbeitung<br />

• Verschiedene Belieferungssysteme<br />

und innovative<br />

Kanban-Lösungen<br />

• <strong>11</strong>0 Jahre Know-how<br />

ZEICHNUNGSTEILE<br />

Dreh-, Fräs- und Kombina tionsteile in<br />

verschiedenen Abmessungen und Losgrößen.<br />

Normteile – Zeichnungsteile – Rohrverbindungsteile<br />

www.ottoroth.de


INTRALOGISTIK<br />

LAGERBESTANDSPROZESSE<br />

IN ECHTZEIT AUTOMATISIEREN<br />

UND OPTIMIEREN<br />

BESTAND<br />

KI-BASIERT<br />

ÜBERWACHEN<br />

Fehlbestände, defekte Artikel und vermüllte Behälter im Kleinteilelager – viele<br />

Unternehmen kämpfen mit ineffizienten Lagerprozessen, die durch manuelle<br />

Eingriffe und ungenaue Bestandsdaten entstehen. Mit Sereact Lens ist es nun<br />

möglich, Lagerbestände automatisiert zu überwachen. Die KI-Monitoring-Plattform<br />

übernimmt die Bestandserfassung und Anomalieerkennung in Echtzeit und<br />

ermöglicht eine Inventur im laufenden Betrieb.<br />

Kaum ein Unternehmen weiß genau, wie viele Artikel in<br />

welchem Zustand auf Lager sind. Die Folgen sind zeitaufwändige<br />

manuelle Kontrollen, Fehllieferungen und ungenaue<br />

Datensätze. „Mit unserer Plattform Sereact Lens<br />

lösen wir dieses Problem, indem wir KI-basierte Bildverarbeitung<br />

zur Echtzeitüberwachung von Lager- und Kommissionierbehältern<br />

einsetzen“, sagt Ralf Gulde, Co-Founder und CEO von<br />

Sereact. Das System besteht aus der Software des KI-Robotik-<br />

Pioniers und einer Kamera, die mit wenigen Handgriffen an neuralgischen<br />

Punkten wie den Kommissionierarbeitsplätzen eines<br />

AutoStores oder den Pickstationen befestigt wird.<br />

Jeder Behälter wird automatisch gescannt. Sereact Lens<br />

erkennt sofort, welche Waren sich im Behälter befinden und<br />

gleicht diese mit den im WMS hinterlegten Daten ab. Dies ermöglicht<br />

eine stets aktuelle Bestandskontrolle und vermeidet Fehlbestände<br />

und Überlagerungen. So lassen sich innerhalb kürzester<br />

Zeit im laufenden Betrieb und ohne zusätzlichen manuellen<br />

Aufwand die gesamten Bestände der eingelagerten Artikel erfassen<br />

und abgleichen. Sereact Lens ermöglicht somit eine automatisierte<br />

Inventur im laufenden Betrieb.<br />

QUALITÄTSKONTROLLE, ARTIKELDOKUMENTATION<br />

UND RETOURENBESCHLEUNIGUNG<br />

Mittels KI-basierter Bilderkennung erfasst die Monitoring-Plattform<br />

automatisch Anomalien wie beschädigte oder falsch positionierte<br />

Artikel sowie Abfall in Lagerbehältern und leitet diese<br />

Informationen zur Überprüfung an die Qualitätskontrolle oder<br />

den Warenein- oder -ausgang weiter. So können Unternehmen<br />

schneller auf potenzielle Fehler reagieren. „Ein weiterer Vorteil<br />

unserer Lösung ist, dass wir den Zustand und die Anzahl der für<br />

den Versand gepickten Artikel dokumentieren können, wenn<br />

eine Sereact Lens am Warenausgang die Kartons vor dem Ver-<br />

packen scannt“, erklärt Ralf Gulde. Damit lässt sich sicherstellen,<br />

dass die Sendungen den Qualitätsstandards entsprechen und<br />

gleichzeitig feststellen, ob Reklamationen wegen fehlender oder<br />

beschädigter Ware berechtigt sind. Umgekehrt kann das System<br />

auch am Wareneingang automatisch erkennen, ob die Lieferungen<br />

die richtigen Produkte in der richtigen Menge enthalten und<br />

in welchem Zustand sie sind, bevor sie eingelagert werden.<br />

Sereact Lens hilft auch, wertvolle Ressourcen im Retourenmanagement<br />

zu sparen. Die Software trifft zuverlässig eine Vorauswahl,<br />

ob Rücksendungen manuell geprüft werden müssen<br />

oder direkt wieder eingelagert werden können. „Wir erkennen<br />

zum Beispiel, ob eine Verpackung geöffnet wurde oder nicht, ob<br />

es Beschädigungen oder Gebrauchsspuren gibt“, erläutert Ralf<br />

Gulde. „Außerdem gleichen wir die Retoure mit der Versanddokumentation<br />

ab, um festzustellen, welche Artikel zurückgeschickt<br />

und welche behalten wurden.“ So entfällt die massenhafte<br />

Erstkontrolle durch die Mitarbeiter. Sie müssen nur noch die Retouren<br />

kontrollieren, die als prüfungswürdig identifiziert wurden.<br />

FAZIT<br />

Mit Sereact Lens können Unternehmen ihre Intralogistik optimieren<br />

und sich Wettbewerbsvorteile sichern. Die Plattform hilft,<br />

Kosten zu senken, Fehler zu minimieren und den Lagerbetrieb<br />

effizienter zu gestalten. Durch die Aufbereitung der Daten in<br />

Echtzeit über cloudbasierte Dashboards können fundierte Entscheidungen<br />

getroffen und Prozesse kontinuierlich verbessert<br />

werden. Zudem profitieren Unternehmen von einer höheren<br />

Kundenzufriedenheit durch präzise und pünktliche Lieferungen.<br />

Bild: Sereact<br />

www.sereact.ai/de<br />

26 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de


INTRALOGISTIK<br />

ETIKETTIERER ERÖFFNET NEUE OPTIONEN BEI<br />

STANDARDANWENDUNGEN<br />

Der zur diesjährigen Fachpack in Nürnberg erstmals vorgestellte<br />

Etikettierer Herma eco für vielfältige Standardanwendungen vereint<br />

Wirtschaftlichkeit und hochwertige Ausstattung mit einer in diesem<br />

Segment ungewöhnlich hohen Konstruktions- und Verarbeitungsqualität,<br />

so der Hersteller. Das bedeute Werthaltigkeit, Langlebigkeit<br />

und Investitionssicherheit auch im Einstiegssegment. Bei gleicher<br />

Preisstellung wie beim Vorgängermodell Herma basic zeichnet sich<br />

der eco durch eine Vielzahl neuer Features aus. Die Integration in<br />

eine Verpackungsanlage und damit in eine übergeordnete Steuerung<br />

(SPS) sei jetzt so weitreichend und komfortabel wie nie zuvor in<br />

dieser Herma-Leistungsklasse, betont der Anbieter. Dafür sorgt zum<br />

Beispiel eine Reihe zusätzlicher I/O-Signale. Über die Anlagensteuerung<br />

ermöglichen sie unter anderem das automatische Power on/<br />

Power off, den separaten Start des Etikettierprozesses sowie das<br />

manuelle Vorspenden, was gerade beim Einrichten eines Etikettierers<br />

von Vorteil ist. Künftig haben zudem Drucker und Ablöseeinheit<br />

getrennte, separat zu kontrollierende Anschlüsse. So lässt sich etwa<br />

auch ein Drucker in Verbindung mit einer<br />

pneumatischen Übergabeeinheit nutzen,<br />

was die Flexibilität und Einsatzmöglichkeiten<br />

des neuen Herma eco deutlich<br />

erweitert. Selbst für einfache Pharmaoder<br />

Healthcare-Anlagen ist er damit<br />

gut gerüstet, nicht zuletzt, weil er jetzt<br />

über eine Masterencoder-Funktion verfügt.<br />

Damit erfolgt stets die automatische<br />

Synchronisierung zur Geschwindigkeit des Transportbandes. Das<br />

sorgt für Präzision, selbst bei der maximalen Geschwindigkeit.<br />

Zur Genauigkeit tragen auch die neukonstruierten Auf- und<br />

Abwickler bei.<br />

www.herma.de<br />

BREITES SORTIMENT AN VAKUUM-SCHLAUCHHEBERN<br />

Die Timmer GmbH präsentiert ihre innovativen Vakuumhebeanlagen. Für<br />

Hebegüter wie Kartonagen mit einem Gewicht bis 50 kg hat das Unternehmen<br />

den Vakuumschlauchheber quickLIFT konstruiert. Ausgestattet mit einer<br />

Einhandbedienung ist das bewährte System speziell für hohe Taktzahlen beim<br />

Pick&Place-Handling ausgelegt. Auf Sicherheit und Ergonomie setzt der<br />

Hersteller auch beim heavyLIFT. Bis zu 300 kg schwere Hebegüter lassen sich<br />

mit dem System mühelos bewegen. Ein optionales Schnellwechselsystem<br />

ermöglicht bei Bedarf den unkomplizierten Austausch des Saugers. Mit dem<br />

Multisauger erweitert Timmer sein Portfolio um einen Allrounder. Mit seinen<br />

29 kleinen, flexiblen Balgsaugern und<br />

einer hohen Leckagetoleranz eignet sich<br />

der Multisauger für eine Vielzahl unterschiedlichster<br />

Hebegüter. Auch unebene<br />

Flächen oder unverschlossene Kartons<br />

können sicher gehoben werden. Selbst<br />

das gleichzeitige Heben mehrerer kleiner<br />

Kartons ist mit der Neuentwicklung sicher<br />

möglich. Der Sauger ermöglicht ergonomisches, sicheres und effizientes<br />

Arbeiten und ist vor allem beim Pick&Place-Handling ein Problemlöser. Erstmals<br />

präsentiert Timmer den Multisauger in der Ausführung „Foam“. Die<br />

Moosgummidichtung erlaubt das Heben von Gütern mit unebenen und grob<br />

strukturierten Oberflächen, wie sie beispielsweise bei Riffelblechen und<br />

Kautschukballen vorhanden sind.<br />

www.timmer.de<br />

LABEL LIKE A PRO.<br />

Spare jetzt zusätzlich 10 €<br />

auf das bereits reduzierte<br />

Hero-Modell PT-E560BTVP<br />

unserer neuen E-Serie mit<br />

dem Code: LABELPRO10<br />

Gültig bis 30.<strong>11</strong>.<strong>2024</strong><br />

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und 10€ sparen:


WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />

RASCHE AMORTISATION INKLUSIVE<br />

OPTIMIERTE LÜFTERAPPLIKATION SENKT<br />

ENERGIEKOSTEN DEUTLICH<br />

Der ABB-Partner Iwik hat beim Spezialwachse- und Gerbstoffhersteller Völpker<br />

in einer Sprühtrocknungsanlage einen Abluftventilator mit Riemenantrieb<br />

durch einen direkt angetriebenen Ventilator mit einer hocheffizienten<br />

Motoren-Frequenzumrichter-Kombination von ABB ersetzt. Die Lüfterapplikation<br />

verbraucht seitdem rund 60 % weniger Strom. Das verdeutlicht, wie rasch sich<br />

im Bestand signifikante Energiekosteneinsparungen mithilfe moderner<br />

Antriebstechnik realisieren lassen<br />

Die Völpker Spezialprodukte GmbH konzentriert sich auf<br />

die Entwicklung und Herstellung von Spezialwachsen<br />

und Gerbstoffen, die der familiengeführte Mittelständler<br />

weltweit vertreibt. In der Firmenzentrale im sachsen-anhaltinischen<br />

Völpke stand im Jahr 2022 der Umbau einer<br />

Sprühtrocknungsanlage für Chromgerbstoffe an. Im Rahmen der<br />

Umbaumaßnahmen wurde der Antriebsspezialist Iwik GmbH<br />

damit beauftragt, in der 1991 erstellten Anlage den bestehenden<br />

Abluftventilator durch eine moderne Lösung zu ersetzen. Das<br />

Unternehmen aus dem hessischen Bensheim ist ein ABB-Partner<br />

und bietet zertifizierte Leistungen in den Bereichen Verkauf,<br />

Support, Wartung und Engineering in enger Zusammenarbeit<br />

mit ABB an.<br />

MATERIALTRANSPORT DURCH<br />

ABLUFT-VENTILATOR<br />

In der Sprühtrocknungsanlage wird unter Einsatz von Wärmeenergie<br />

ein flüssiger Einsatzstoff zu einem staubförmigen<br />

Produkt verarbeitet, das mittels Flugstromverfahren zur weiteren<br />

Verarbeitung transportiert wird. Ein Abluftventilator verursacht<br />

dazu in dem System einen Unterdruck, der die Partikel per<br />

Volumenstrom aus dem Sprühtrockner in den Filter transportiert.<br />

Die Anwendung läuft circa 6 000 Betriebsstunden im Jahr.<br />

Iwik-Geschäftsführer Jan Gretzler leitete das Modernisierungsprojekt.<br />

Er erläutert die Änderung: „Der Fördervolumenstrom<br />

betrug vorher rund 23 500 m 3 /h, heute ist er gut 2 800 m 3<br />

höher. Er könnte wieder auf den alten Wert reduziert werden,<br />

Völpker nutzt aber den höheren Volumenstrom, um die Anlage<br />

neu einzustellen. Das ist ein positiver Nebeneffekt einer<br />

Neuanlage.“<br />

In der Vergangenheit hatte ein über einen Drallregler geregelter<br />

45-kW-Abluftventilator diese Aufgabe erledigt. Ein Riemenantrieb<br />

diente dabei als Kraftübertragung vom Motor zum Ventilator.<br />

Das von Iwik ausgelegte und installierte neue Antriebssystem<br />

besteht aus einem ABB Industrial Drive ACS880-01 als<br />

Wandgerät in Schutzart IP54 und einem IE3-Asynchronmotor<br />

von ABB. Der neue Radialventilator mit Edelstahlgehäuse<br />

stammt von der Firma Reitz. Das Regelsignal erfolgt auf Basis des<br />

alten Regelsignals des Drallreglers.<br />

28 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de


WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />

01 02 03<br />

PROJEKT MIT BESONDEREN<br />

ANFORDERUNGEN<br />

Das Projekt stellte besondere Anforderungen an Iwik. Zunächst<br />

mussten Fragen zur Regelung und Staubförderung beantwortet<br />

werden. Darüber hinaus war eine genaue Vorarbeit wichtig, um<br />

den individuell gefertigten Ventilator in den vorhandenen Stahlbau<br />

einzubringen. Aufstellung und saugseitiger Anschluss mussten<br />

nicht angepasst werden, lediglich der druckseitige Auslass<br />

des Ventilators benötigte ein kleines Übergangsstück mit leicht<br />

veränderter Geometrie.<br />

Da es sich um eine verfahrenstechnische Anlage handelt, mussten<br />

auch thermodynamische Aspekte beachtet werden. Denn<br />

Druck, Volumenstrom und Temperatur können sich auf das Produktionsergebnis<br />

auswirken.<br />

Eine Kernkompetenz von Iwik ist die Antriebssteuerung, insbesondere<br />

bei Frequenzumrichtern. Das Unternehmen parametrierte<br />

daher auch den ACS880-01 und nahm ihn in Betrieb.<br />

AMORTISIERT IN 1,9 JAHREN<br />

Der Erfolg des Umbaus war schnell sichtbar: Der Abluftventilator<br />

verbraucht dank der hocheffizienten Antriebslösung heute bei<br />

einer um 40 % reduzierten Drehzahl 59,8 % weniger Strom. Das<br />

entspricht einer Einsparung von 75,5 MWh pro Jahr. Durch den<br />

reduzierten Stromverbrauch sinken die Stromkosten für die<br />

Applikation um jährlich 22 640 Euro. Auch die Umwelt profitiert<br />

davon, denn die Anlage emittiert seitdem jährlich 22,6 t weniger<br />

CO 2<br />

. Aufgrund der großen Einsparungen amortisiert sich das<br />

Projekt nach nur 1,9 Jahren.<br />

Durch das effizientere System konnte trotz der Energieeinsparung<br />

bei gleichem Unterdruck im Sprühtrockner der Volumenstrom<br />

außerdem um circa 15 % gesteigert werden. Das<br />

ermöglicht einen 10 % höheren Produktaustrag in der gleichen<br />

Produktionszeit.<br />

WIRKUNGSGRAD VERBESSERT,<br />

INSTANDHALTUNGSAUFWAND VERRINGERT<br />

01 Völpker Spezialprodukte hat sich auf die<br />

Entwicklung und Herstellung von Spezialwachsen<br />

und Gerbstoffen spezialisiert<br />

02 Iwik hat den bestehenden Abluftventilator<br />

einer Sprühtrocknungsanlage für Chromgerbstoffe<br />

durch eine moderne Lüfter- und Antriebslösung ersetzt<br />

03 Dank einer hocheffizienten Motoren-Frequenzumrichter-Kombination<br />

von ABB verbraucht die<br />

Lüfterapplikation heute rund 60 % weniger Strom<br />

Die neue Ventilator- und Antriebslösung bietet noch weitere Vorteile:<br />

Durch den Wegfall des Riemenantriebs und durch die passgenaue<br />

Auslegung des Lüfters auf die Anwendung, den besseren<br />

Wirkungsgrad des IE3-Motors und die Frequenzumrichterregelung<br />

mit dem ACS880-01 wird ein optimaler Betrieb des Systems<br />

gewährleistet. Der eingesparte Riemenantrieb hat zusätzlich<br />

einen reduzierten Instandhaltungsaufwand und verringerte<br />

Instandhaltungskosten zur Folge. Tatsächlich ist das Gesamtantriebssystem<br />

aus Motor und Motorkonsole trotz Wegfalls des<br />

Riemenantriebes in seiner Baulänge kürzer geworden.<br />

Jan Gretzler betont: „Bei diesem Projekt waren wir nicht nur<br />

als ABB-Partner für die Umsetzung der Antriebslösung gefragt.<br />

Die verfahrenstechnische Komponente erforderte auch große<br />

Engineering-Kompetenz für die Auslegung der Applikation. Das<br />

hat die Iwik in diesem Fall geleistet.“<br />

Bilder: Völpker Spezialprodukte, Iwik<br />

www.abb.de<br />

www.iwik.de<br />

AUTOREN<br />

Fabian Müller, Vertriebsleiter, IWIK,<br />

Bensheim und Jochen Hauck,<br />

Pricing & Channel Manager, ABB Motion<br />

Deutschland, Mannheim<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 29


WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />

VOLLAUTOMATISCHE WARTUNG:<br />

IIOT-MODUL NEU AUFGESETZT<br />

Transaction-Network stellt die Weichen für eine vollautomatische<br />

Wartung, die ohne manuelle Prozessschritte<br />

auskommen soll. Dafür hat das Unternehmen das in das<br />

gleichnamige Ökosystem für den After-Sales-Service<br />

integrierte IIoT-Modul erweitert. Mit dem offenen<br />

Ökosystem von Transaction-Network, in dem alle Akteure<br />

Zugriff auf die gesamten Maschinendaten haben,<br />

ergeben sich zahlreiche Mehrwerte. Dank Condition<br />

Monitoring und Predictive Maintenance können Maschinenbauer<br />

ihre Wartungen vorausschauend planen und<br />

Servicepartner früher eingreifen. Zudem sind Komponentenhersteller<br />

über notwendige Ersatzteile informiert und<br />

können ihre Produktionskapazitäten optimal ausrichten.<br />

Nun nimmt Transaction-Network die vollständige<br />

Automatisierung der Wartungsprozesse in den Blick.<br />

Dabei meldet eine Maschine einen Wartungsbedarf, z.B.<br />

das Fehlen von Schmiermittel.<br />

Daraufhin stößt das System ohne<br />

manuelles Eingreifen einen Geschäftsprozess<br />

an, bei dem das<br />

Schmiermittel bestellt und der<br />

Servicetechniker benachrichtigt wird.<br />

Die Wartung erfolgt zu einem<br />

Zeitpunkt, an dem die Maschine<br />

ohnehin stillsteht. Während der<br />

Anlagenbetreiber geringere Ausfallzeiten und eine<br />

längere Lebensdauer seiner Maschinen erreicht, ergeben<br />

sich für den Maschinenbauer neue Geschäftsmodelle.<br />

So ist nun eine Wartung as a Service möglich.<br />

www.transaction-network.com<br />

REDUZIERTES AUSFALLRISIKO DANK<br />

MOTORSTROMSIGNATUR-ANALYSE<br />

Mit dem EcoStruxure<br />

Service Plan für<br />

rotierende Anlagen<br />

bietet Schneider<br />

Electric einen<br />

Service, der das<br />

Ausfallrisiko für<br />

kritische Elektromotoren<br />

senkt und so die wirtschaftlichen Risiken für<br />

den Betrieb von Industrieanlagen deutlich reduziert.<br />

Im Gegensatz zur Messung herkömmlicher Parameter<br />

wie Vibrationen oder Temperatur nutzt der EcoStruxure<br />

Asset Advisor maschinelle Lernverfahren, um die Motorstromsignatur<br />

zu analysieren und so den mechanischen<br />

und elektrischen Zustand von Motoren zuverlässig zu<br />

überwachen. Dies ermöglicht eine präzisere, sensiblere<br />

und damit frühzeitigere Erkennung von Fehlerzuständen<br />

wie Schäden an Lagern, Rotoren oder Kupplungen sowie<br />

mechanische Unwuchten und Wicklungsschäden. Im<br />

Resultat sinken die Wartungskosten und die Lebensdauer<br />

der Motoren verlängert sich. Darüber hinaus<br />

lassen sich so auch potenzielle Ausfälle frühzeitig<br />

erkennen und ungeplante Ausfallzeiten werden verhindert.<br />

Im Vergleich zu alternativen Lösungen ermöglicht<br />

die MCSA-Methode laut Schneider Electric über einen<br />

Zeitraum von zehn Jahren eine Reduktion der Gesamtbetriebskosten<br />

um bis zu 30 %. Zudem konnten mehr als<br />

90 % der Fehler bis zu vier Monate vor ihrem Auftreten<br />

identifiziert werden.<br />

www.se.com/de<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2024</strong> im 65. Jahrgang,<br />

ISSN 2747-7088 / ISSN E-Paper: 2747-7096<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni),<br />

Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. $ 18 Abs. 2 MStV / i.S.d. Presserechts)<br />

Redakteurin: Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml),<br />

Tel.: 06131/992-233, E-Mail: m.laun@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

Conny Grothe, Sonja Daniel, Anette Fröder<br />

SALES<br />

Andreas Zepig,<br />

Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de,<br />

Oliver Jennen<br />

Auftragsmanagement: Nevenka Islamovic<br />

Tel.: 06131/992-<strong>11</strong>3, E-Mail: n.islamovic@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste 2025, gültig ab 01.10.<strong>2024</strong><br />

LESERSERVICE<br />

VU.SOLUTIONS GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville,<br />

Tel.: 06<strong>12</strong>3/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige Änderungen<br />

Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06<strong>12</strong>3/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise und Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € <strong>12</strong>,- (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Inland: € 90,- (inkl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Ausland: € 106,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

VERLAG<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55<strong>12</strong>9 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-200<br />

E-Mail: info@vfmz.de<br />

www.vereinigte-fachverlage.de<br />

Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Chef vom Dienst: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />

Head of Sales: Carmen Müller-Nawrath<br />

Tel.: 06131/992-245, E-Mail: c.nawrath@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />

E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />

DRUCK UND VERARBEITUNG<br />

Bonifatius GmbH, Druck – Buch – Verlag<br />

Karl-Schurz-Straße 26, 33100 Paderborn<br />

DATENSPEICHERUNG<br />

Ihre Daten werden von der Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />

zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise von<br />

ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie über berufsbezogene<br />

Produkte und Dienstleistungen zu informieren.<br />

Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit schriftlich<br />

beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der<br />

Annahme des redaktionellen Contents (Texte, Fotos,<br />

Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser<br />

Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />

auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Recht<br />

zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie<br />

entsprechender Vervielfältigung und Verbreitung, das<br />

Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung und Übersetzung,<br />

das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das<br />

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und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />

jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von<br />

Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und<br />

DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die vorgenannten<br />

Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen, d. h.<br />

Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung für die Richtigkeit<br />

des redaktionellen Contents kann trotz sorgfältiger<br />

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Signierte Beiträge stellen nicht unbedingt die Ansicht der<br />

Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

kann keine Gewähr übernommen werden. Grundsätzlich<br />

dürfen nur Werke eingesandt werden, über deren Nutzungsrechte<br />

der Einsender verfügt, und die nicht gleichzeitig<br />

an anderer Stelle zur Veröffentlichung eingereicht oder<br />

bereits veröffentlicht wurden.<br />

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Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

Mitglied der Informations-Gemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung von<br />

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30 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de


WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />

NEUER ANTRIEB FÜR EINE ÄLTERE<br />

PASTEURISIERUNGSANLAGE<br />

Die 1977 gebaute Pasteurisierungsanlage<br />

der Lindauer<br />

Bodensee Fruchtsäfte GmbH<br />

wies erhebliche Abnutzungserscheinungen<br />

auf. Die originalen<br />

Verstellantriebe eines<br />

Fremdherstellers am Ein- und<br />

Auslauf der Anlage waren<br />

verschlissen, und es war kein<br />

Ersatz mehr zu bekommen.<br />

Anstelle einer kostspieligen<br />

Generalüberholung der vorhandenen<br />

Antriebe entschied sich das Unternehmen für den<br />

Einsatz neuer Antriebstechnik von SEW-Eurodrive, angepasst<br />

an die vorhandene Anlage. Bei einer Anlagenbegehung<br />

vor Ort verschaffte sich das Retrofit-Team von SEW-Eurodrive<br />

einen Überblick über die Gegebenheiten. Dem Kunden<br />

wurde eine technische Lösung angeboten mit einem neuen<br />

Doppelgetriebemotor samt allen erforderlichen Adaptionen<br />

zur Anbindung an die vorhandene Anlage. Diese kundenspezifische<br />

Lösung überzeugte durch ein maßgeschneidertes<br />

Antriebspaket nach aktuellem Stand der Technik einschließlich<br />

Einbauerklärung und gesicherter Ersatzteilverfügbarkeit.<br />

Mehr Details zur Umsetzung der Retrofitmaßnahmen<br />

können Sie unter bit.ly/3XBI3La nachlesen.<br />

www.sew-eurodrive.de<br />

ENERGIEKETTEN: LAUFKRAN-MAKEOVER<br />

IM HANDUMDREHEN<br />

Die langjährige Expertise von<br />

Tsubaki Kabelschlepp im Bereich<br />

Energiekettensysteme für Krane<br />

bewährt sich aktuell bei einem<br />

großen Metallverarbeiter in Frankreich.<br />

In mehreren Projektabschnitten<br />

werden dort die bestehenden<br />

Energieführungen an den Laufkranen<br />

durch hybride Energieketten<br />

des Typs MC0650 aus der Serie M<br />

ersetzt. Diese sind den rauen<br />

Umgebungsbedingungen bestens<br />

gewachsen und zeichnen sich u.a. durch schnelle und einfache<br />

Installation sowie geringen Wartungsbedarf aus. Den Impuls für<br />

den Technologiewechsel beim Kunden gab vor allem die lange<br />

Lebensdauer und die Wartungsfreiheit der neuen Energieketten.<br />

Der Aufwand beschränkt sich auf eine gelegentliche Sichtprüfung,<br />

während die alten Trommel-Systeme regelmäßig gewartet<br />

werden mussten. Außerdem haben der Service und die Qualitätsprodukte<br />

von Tsubaki Kabelschlepp, die den rauen Umgebungsbedingungen<br />

in der metallverarbeitenden Industrie<br />

standhalten und leicht zu verarbeiten sind, überzeugt. Der<br />

Abbau der bestehenden Systeme sowie die Installation der<br />

neuen Technologie liegen in den Händen von Actemium Levage,<br />

einem Spezialisten für Wartung und Sanierung von Krananlagen.<br />

www.kabelschlepp.de<br />

MOTOR-FEEDBACK-SYSTEM MIT<br />

INTEGRIERTER MESSTECHNIK<br />

Sick präsentiert neue<br />

Varianten des kompakten<br />

Hochpräzisions-Motor-<br />

Feedback-Systems EDS/<br />

EDM35. Die bewährten<br />

Standard-Varianten des<br />

absoluten Positions-,<br />

Geschwindigkeits- und<br />

Temperaturmesssystems, die sich in servomotorischen<br />

Highend-Applikationen erfolgreich etabliert haben, werden<br />

ergänzt durch Versionen mit zusätzlicher Sensorik für die<br />

Überwachung des Vibrationsverhalten und der Luftfeuchte.<br />

Damit eröffnet das Motor-Feedback-System EDS/EDM35<br />

umfangreiche Optionen für die Echtzeit-Zustandsüberwachung<br />

von Motoren und Antriebsachsen. Die Produktfamilie<br />

EDS/EDM35 mit erstmals in dieser Baugröße<br />

integriertem Vibrations- und Feuchtigkeitssensor sowie der<br />

rein digitalen Einkabeltechnologie Hiperface DSL macht<br />

Servomotoren smarter. Sie vereint eine hochgenaue und<br />

technisch wie auch wirtschaftlich effiziente Geschwindigkeits-<br />

und Positionsmessung in Echtzeit. Ohne zusätzlichen<br />

Verdrahtungs- und Installationsaufwand können so Trends,<br />

Verhaltensmuster und mögliche Anomalien von Servomotoren<br />

und Antriebssträngen erkannt, für Condition-Monitoring-<br />

und Predictive-Maintenance-Funktionen genutzt und<br />

so ungeplante Maschinenstillstände vermieden werden.<br />

www.sick.com<br />

LEAK-DETECT<br />

Druckluftleckagen<br />

effizient<br />

aufspüren<br />

Hilger u. Kern<br />

Industrietechnik<br />

Weitere Produkte online bestellen:<br />

shop.hilger-kern.de<br />

Riemenspannungsmessgeräte<br />

Antriebskomponenten<br />

www.hilger-kern.de<br />

shop@hilger-kern.de<br />

+49 621 3705 550<br />

Antriebsriemen


DRUCKLUFTTECHNIK<br />

DIE MOBILE ALTERNATIVE<br />

DRUCKLUFT<br />

AUS DEM<br />

CONTAINER<br />

Wer über Druckluftversorgung<br />

nachdenkt, sollte auch<br />

Container-Lösungen in Betracht ziehen.<br />

Diese sind nicht nur genauso effizient,<br />

wirtschaftlich und zuverlässig<br />

wie fest installierte Stationen, sondern<br />

dazu auch noch sehr kompakt<br />

und flexibel einsetzbar.<br />

Ob als vorgefertigte Variante, die in kürzester Zeit vor<br />

Ort bereitsteht oder ob für den Betreiber maßgeschneidert<br />

zusammengestellt und aufgebaut, ob zur kurzzeitigen<br />

Überbrückung von Druckluftengpässen, als<br />

Übergangslösung oder als dauerhaft installierte Druckluftstation,<br />

ob im eigenen Besitz, gemietet oder als Betreibermodell – die<br />

Auslegung von Container-Lösungen ist genauso vielseitig wie das<br />

mögliche Einsatzgebiet. Container-Lösungen gibt es für alle<br />

Bedarfe: Sei es zum Transportieren und Verpacken, als normale<br />

Steuerluft mit geringerer Reinheitsanforderung bis zur Abfüllung<br />

und Reinigung mit höchsten Qualitätsanforderungen an die<br />

Druckluft. Sie werden individuell auf die Bedürfnisse des<br />

Kunden ausgelegt und sind für den Betrieb in Temperaturbereichen<br />

von minus 20 bis plus 45°C geeignet.<br />

Der große Vorteil dieser Containerlösungen ist, dass sie nahezu<br />

überall vor Ort betriebsfertig, kosten- und zeitreduziert installiert<br />

werden können. Besonders wenn wenig Platz vorhanden ist oder<br />

wenn – zum Beispiel bei einer Expansion des Betriebes – der Platz<br />

knapp wird, schaffen sie Abhilfe, indem sie etwa auf dem Dach<br />

oder unmittelbar neben einem bestehenden Gebäude platziert<br />

werden können. Auch als Ergänzung zu einer bereits bestehenden<br />

Station oder als Ersatz für diese sind sie eine interessante Variante.<br />

SOFORT EINSATZBEREIT<br />

Am schnellsten realisierbar ist der Einsatz von bereits vorgefertigten<br />

Container-Lösungen, wie zum Beispiel Contain-Air. Gerade<br />

wenn es darum geht, einen kurzfristigen Engpass zu überbrü-<br />

cken oder wenn die Station umgebaut oder gewartet werden<br />

muss, bieten sich solche Sofort-Lösungen an, die auch als Miet-<br />

Modell kurzfristig und zuverlässig zur Verfügung stehen.<br />

In diesen Containern ist eine komplette Druckluftstation<br />

untergebracht, die mobil, platzsparend und leise überall effizient<br />

und zuverlässig Druckluft liefert. Diese Stationen sind auch für<br />

Betreiber mit besonders hohen Anforderungen an die Qualität<br />

der Druckluft geeignet, wie etwa in der Lebensmittelindustrie, da<br />

der Schraubenkompressor im Inneren nicht nur ölfrei verdichtet,<br />

sondern zusätzlich mit einem integrierten Rotationstrockner<br />

versehen ist, so dass Drucktaupunkte bis -30°C erzielt werden<br />

können. Durch die innovative Trocknungsmethode kann sich<br />

zudem kein Kondensat und im Winter auch kein Eis in der<br />

Druckluftleitung nach dem Container bilden.<br />

Ein zusätzliches mobiles Trocknermodul wird also nicht benötigt.<br />

Weitere Druckluftaufbereitungskomponenten wie Aktivkohleeinheiten<br />

und Mikrofeinfilter können bei Bedarf ebenfalls<br />

eingesetzt werden. Standard-Container-Maße garantieren einen<br />

schnellen und unkomplizierten Transport der plug-and-playfertigen<br />

Stationen. Dank einem leicht zu bedienenden<br />

Anschlussboard für Rohre und Kabel kann die Container-Station<br />

unmittelbar und an nahezu jedem Ort in Betrieb genommen<br />

werden.<br />

LÖSUNGEN NACH MASS<br />

Wer spezielle Anforderungen an die Druckluftqualität und<br />

-menge hat, kann sich für eine maßgefertigte Container-Lösungen<br />

32 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de


DRUCKLUFTECHNIK<br />

02<br />

01 Container-Lösungen zur Drucklufterzeugung<br />

bieten eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten in allen<br />

Branchen der Industrie und an nahezu allen Orten<br />

02 Im Inneren der Container findet eine<br />

maßgeschneiderte Druckluftstation ihren Platz<br />

01<br />

entscheiden. Wie bei jeder Planung einer Druckluftversorgung<br />

sind auch bei dieser Variante der tatsächliche Bedarf und der<br />

Einsatz der Druckluft für den Aufbau und die Art der Komponenten<br />

entscheidend, die sich am Ende in der Container-Station<br />

befinden. Die gesamte Planung der Druckluftstation sollte daher<br />

von eigens für diesen Zweck geschulten Ingenieuren in enger<br />

Absprache mit dem Betreiber erfolgen.<br />

CONTAINER-LÖSUNGEN<br />

BIETEN DIE GLEICHE<br />

LEISTUNG WIE IN GEBÄUDE<br />

INTEGRIERTE STATIONEN<br />

Die Expertise von Fachleuten ist deshalb wichtig, weil es nicht<br />

nur darum geht, einfach einen Kompressor in einen Container zu<br />

stellen, sondern weil bei einer solchen Konstruktion vieles<br />

berücksichtigt werden muss. Angefangen von den bereits<br />

genannten passenden Komponenten über die Verrohrung, die<br />

Kühlung, die Heizung, die Steuerung mit Überwachung und<br />

vieles mehr. In dieser Phase werden zusätzlich zu den benötigten<br />

Betriebsparametern zum Beispiel auch die vorherrschenden<br />

Umgebungsbedingungen wie Temperatur, Staubbelastung, Luftfeuchtigkeit<br />

und sonstige Besonderheiten hinterfragt.<br />

Der Container selbst ist im optimalen Fall ein isolierter Stahlcontainer,<br />

der statisch so ausgelegt ist, dass er an den Containerecken<br />

verhoben werden kann. Er ist komplett verrohrt und verkabelt<br />

und beinhaltet einen Schaltschrank mit Leistungsverteilung,<br />

automatischem Lüftungssystem, Heizkörper sowie<br />

Beleuchtung, wobei die genaue Ausführung von den jeweiligen<br />

Betreiberwünschen und -anforderungen abhängig ist. Die Isolierung<br />

ist aus mehreren Gründen notwendig. Einer der wichtigsten,<br />

gerade wenn der Container zum Beispiel in bewohnten Gebieten<br />

aufgestellt werden soll, ist die Schalldämmung.<br />

Von Bedeutung ist eine Isolierung, bzw. Dämmung auch dann,<br />

wenn die Umgebungstemperaturen nicht konstant in einem<br />

Bereich liegen, der für die Drucklufterzeugung optimal ist. Wenn<br />

draußen Minustemperaturen herrschen, sollte es trotzdem im<br />

Container selbst nicht kälter als plus drei Grad Celsius werden,<br />

damit eventuelles Kondensat nicht einfriert und auch die Viskosität<br />

des Öls in den Komponenten erhalten bleibt. Hier kann<br />

eine Stillstandheizung helfen. Umgekehrt gilt dies auch für<br />

heiße Temperaturen. Dann spielt vor allem ein vernünftiges<br />

Lüftungs- bzw. Kühlkonzept eine große Rolle für eine gleichbleibend<br />

zuverlässig gute Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Qualität<br />

der Drucklufterzeugung.<br />

Auch umwelttechnische Gründe sollten bei der Planung der<br />

Station Beachtung finden. Gegebenenfalls sollten zum Beispiel<br />

die Containerböden als öldichte Wanne ausgeführt werden, um<br />

absolut sicherzustellen, dass keine Schadstoffe ins Erdreich<br />

gelangen. Eine ökologische Ableitung eventuell anfallenden Kondensats<br />

im Inneren ist ebenfalls wichtig.<br />

Wer sich für eine Container-Lösung entscheidet, ist gut damit<br />

beraten, darauf zu achten, dass die Anbieter die fertigen Statio-<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 33


DRUCKLUFTTECHNIK<br />

03<br />

04<br />

03 Wenn es eilt, sind vorgefertigte Container-Lösungen<br />

schnell und einfach am Einsatzort und können direkt<br />

angeschlossen werden<br />

04 Eine maschinenübergreifende Steuerung wie der Sigma<br />

Air Manager 4.0 steuert und überwacht nicht nur die Station,<br />

sondern ist auch Voraussetzung für weitere Services<br />

nen schon vor Auslieferung darauf testen, dass die Konfiguration<br />

funktioniert und somit nach Installation auf dem Werksgelände<br />

sofort betrieben werden kann.<br />

EXTRASTARK IM VERBUND<br />

Wie auch die Standardcontainer können maßgefertigte Container-Lösungen<br />

zusammengeschlossen werden. Dabei sollte<br />

darauf geachtet werden, dass diese sowohl einzeln als auch im<br />

Verbund betrieben werden können. Möglich wird dies durch eine<br />

maschinenübergreifende Steuerung wie zum Beispiel den Sigma<br />

Air Manager 4.0.<br />

Die maschinenübergreifende Steuerung für alle Komponenten<br />

der Drucklufterzeugung und -aufbereitung steuert und überwacht<br />

nicht nur die einzelnen Komponenten bzw. Container,<br />

sondern optimiert unter anderem die Druckgüte, passt die Förderleistung<br />

der Druckluftstation bei schwankendem Verbrauch<br />

automatisch an, optimiert umfassend die Energieeffizienz auf<br />

Basis von Regelverlusten, Schaltverlusten und Druckflexibilität.<br />

Die immer aktuellen Kennzahlen der Energiedaten, die ebenfalls<br />

generiert werden, dienen als Grundlage für ein Energiemanagement<br />

nach ISO 50001. All dies erhöht die Betriebssicherheit sowie<br />

die Effizienz und senkt gleichzeitig die Energiekosten. Zudem<br />

kann die Steuerung auch in ein eventuell vorhandenes Leitsystem<br />

des Betreibers eingebunden werden.<br />

GELD SPAREN MIT WÄRMERÜCKGEWINNUNG<br />

Moderne Schraubenkompressoren, Nachverdichter und Gebläse<br />

eignen sich als Komplettanlagen hervorragend zur Wärmerückgewinnung.<br />

Dies gilt auch für Container-Stationen. Insbesondere<br />

die direkte Nutzung der Abwärme über ein Abluftkanalsystem erschließt<br />

das hohe Wiederverwertungspotenzial der eingesetzten<br />

Energie. Mit der erwärmten Kühlluft des Kompressors lassen sich<br />

zum Beispiel benachbarte Räume sehr einfach und effektiv über<br />

Lüftungskanäle beheizen. So können bis zu 96 Prozent der einem<br />

Kompressor zugeführten elektrischen Leistung zur Raum- oder<br />

Prozessheizung genutzt werden. Mit der Kompressorenabwärme<br />

kann auch Warmwasser erzeugt werden. Je nach Kompressortyp<br />

sind hier ebenfalls hohe Einsparpotenziale gegeben.<br />

RUND-UM-VERSORGUNG IM PAKET<br />

Wer sich selbst nicht um die Pflege der Station sorgen möchte,<br />

kann diese auch fernüberwachen lassen. Das ist möglich, sofern<br />

die Station über ein entsprechend qualifiziertes Managementsystem<br />

verfügt. Ist dies der Fall, dann kommt damit auch die<br />

Möglichkeit der vorausschauenden Wartung (Predictive Maintenance)<br />

ins Spiel. Diese ermöglicht noch mehr als die bestmöglich<br />

an den jeweils aktuellen Bedarf des Betreibers angepasste Steuerung<br />

der Station: Durch das Monitoring von Kennzahlen wie<br />

Servicekosten, Reservegrad und spezifische Leistung ergibt sich<br />

eine ganzheitliche Betrachtung. Diese führt letztendlich zur<br />

Reduzierung der Drucklufterzeugungs- und Betriebskosten sowie<br />

zur Verbesserung der Druckluftverfügbarkeit. Zusätzlich wird<br />

ein Energie- und Life-Cycle-Management der Druckluftstation<br />

über den gesamten Lebenszyklus hinweg möglich.<br />

NUR FÜR DIE DRUCKLUFT ZAHLEN<br />

Wer noch einen Schritt weiter gehen möchte, der kauft nicht<br />

mehr die ganze Station, sondern geht einen Contracting-Vertrag<br />

mit dem Anbieter ein. Auch dies ist bei Container-Stationen möglich.<br />

In diesem Fall bezieht der Betreiber ausschließlich die<br />

Druckluft und zahlt nur für den tatsächlichen Verbrauch.<br />

Bilder: Kaeser<br />

www.kaeser.de<br />

AUTOREN<br />

Dipl.-Ing. (FH) Gerhart Hobusch,<br />

Projektingenieur,<br />

Dipl. Betriebswirtin Daniela Koehler,<br />

Pressesprecherin,<br />

beide Kaeser Kompressoren, Coburg<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

www.kaeser.de/loesungen/container/<br />

34 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de


DRUCKLUFTTECHNIK<br />

SO BLEIBT DIE DRUCKLUFTANLAGE EFFEKTIV<br />

Mit der Auswahl energiespezifisch optimaler Kompressoren und<br />

Aufbereitungskomponenten ist der Grundstein für eine effiziente<br />

und ressourcenschonende Drucklufterzeugung gelegt. Der nächste<br />

und vielleicht sogar wichtigere Schritt ist, diese Druckluftkomponenten<br />

mit einer kompetenten „Führung“ zu versehen. Möglich<br />

wird dies mit einem übergeordneten Kompressormanagement, wie<br />

es WF Steuerungstechnik mit seinem seit über 30 Jahren vielfach<br />

bewährten Airleader-System anbietet. Mit diesem Kompressormanagement<br />

erreichen Anwender in ihrer Druckluftanlage höchstmögliche<br />

Energieeffizienz. Damit dies dauerhaft sichergestellt ist,<br />

müssen alle Kompressoren korrekt eingestellt sein und auch korrekt<br />

arbeiten. Das ist jedoch nicht immer gewährleistet, da nach<br />

Kompressorwartungen häufiger Einstellungen verändert werden,<br />

ohne das Gesamtsystem zu berücksichtigen. Die Station läuft dann<br />

zwar störungsfrei, aber nicht unbedingt noch energieeffizient.<br />

Hier ist ein regelmäßiger und fachkundiger Blick auf die<br />

Visualisierung notwendig. Hilfestellung bietet WF<br />

Steuerungstechnik dabei mit dem Dienstleistungsangebot<br />

„Effizienzerhaltungsvereinbarung<br />

(EEV)“. Mit geschultem Auge sehen die<br />

Experten Unregelmäßigkeiten in der<br />

Kompressoranlage und unterrichten den<br />

Betreiber umgehend über die erforderlichen<br />

Maßnahmen. Sollten es Justierungen sein,<br />

die WF Steuerungstechnik vornehmen<br />

kann, wird dies zeitnah erledigt. Zu den<br />

Leistungen im Rahmen der EEV gehört<br />

auch die regelmäßige Überprüfung, ob die<br />

vorhandenen Kompressorkapazitäten (noch)<br />

ausreichend sind oder ob Versorgungslücken<br />

bei Ausfall einer Anlage zu befürchten sind. Eine<br />

Simulation, mit welchem Kompressortyp die Station<br />

dann energieoptimal ergänzt werden könnte, ist ebenfalls<br />

Bestandteil der Prüfung. Insgesamt wird mit diesen Maßnahmen<br />

durch einen herstellerneutralen externen Spezialisten ein dauerhaft<br />

effizienter Betrieb der Druckluftanlage sichergestellt.<br />

www.airleader.de<br />

DRUCKLUFTLECKAGENPRÜFUNG<br />

ALS DIENSTLEISTUNG<br />

Die Firma Prüfhelden, bekannt für ihre<br />

umfassenden Dienstleistungen im Bereich der<br />

elektrischen Betriebssicherheit, erweitert ihr<br />

Portfolio um eine Dienstleistung zur Druckluftleckagenprüfung.<br />

Das Unternehmen nutzt<br />

modernste Ultraschallkameras vom Typ Flir<br />

Si<strong>12</strong>4, um Leckagen in Druckluftsystemen<br />

schnell und genau zu lokalisieren. Diese<br />

Technologie ermöglicht es, selbst in lauten<br />

Industrieumgebungen präzise Ergebnisse zu<br />

erzielen. Durch die Anordnung mehrerer<br />

Mikrofone wird ein erweitertes Aufnahmefeld<br />

geschaffen, das eine umfassende und kosteneffiziente<br />

Prüfung der gesamten Anlage<br />

ermöglicht. Die akustische Bildgebungskamera<br />

von Flir ermöglicht die visuelle Darstellung<br />

von Ultraschallinformationen in Echtzeit. Dies<br />

erleichtert die genaue Lokalisierung von<br />

Leckagen und anderen Problemen in Druckluftsystemen<br />

erheblich. Mit dieser neuen<br />

Dienstleistung und dem Einsatz der Flir Si<strong>12</strong>4<br />

unterstreicht Prüfhelden sein Engagement für<br />

Nachhaltigkeit und Effizienz. Unternehmen<br />

können damit nicht nur ihre Betriebskosten<br />

senken, sondern auch einen wichtigen Beitrag<br />

zum Umweltschutz leisten.<br />

www.pruefhelden.de<br />

Ihr Engineering-Partner für technisch<br />

anspruchsvolle Industrielösungen<br />

Seit über 150 Jahren bieten wir maßgeschneiderte Lösungen für<br />

Industrieunternehmen und Handwerks betriebe in den Bereichen<br />

Oberflächen- und Druckluft technik sowie Werkzeugmaschinen.<br />

Als Systemlieferant unterstützen wir unsere Kunden mit<br />

modernster Technologie, erstklassigem Service und umfassender<br />

Beratung. Mit unseren smarten Lösungen steigern wir Effizienz<br />

und Produktivität – für eine nachhaltige Zukunft.<br />

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DRUCKLUFTTECHNIK<br />

01<br />

INNOVATIVE DRUCKLUFTTECHNIK FÜR DIE HIGHTECH-TEXTILIEN-PRODUKTION<br />

WEBMASCHINEN ZÜNDEN DEN TURBO<br />

Bis zu 300 km/h von einer Webkante zur anderen – so schnell transportiert<br />

Druckluft den Faden in den Luftwebmaschinen bei Delcotex. Das Unternehmen<br />

hat sich auf die Produktion von technischen Textilien für unterschiedliche<br />

Industriezweige spezialisiert. Die dafür benötigte Druckluft muss ölfrei sein und<br />

höchste Qualitätsansprüche erfüllen – ein Einsatzfall, für den die energieeffizienten<br />

Turbokompressoren von Boge prädestiniert sind.<br />

Ob als Förderbänder in Flughäfen, Dachabdeckungen<br />

von Supermärkten, Fallschirme oder schusssichere<br />

Westen – die Einsatzbereiche der Funktionstextilien<br />

sind vielfältig. Und der Bedarf steigt. Um die Kapazitäten<br />

zu erweitern, hat Delcotex an seinem Standort in Bielefeld<br />

vor zwei Jahren eine zusätzliche Halle für die Produktion und<br />

Lagerung fertiger Gewebe errichtet. Das Herz der Produktion<br />

sind die Luftwebmaschinen, in denen mithilfe komplexer Technologien<br />

das auf die jeweilige Kundenanforderung spezialisierte<br />

Gewebe entsteht. Dabei werden Kett- und Schussfaden miteinander<br />

verkreuzt.<br />

Die Kettfäden bilden das Gerüst und laufen parallel zur Webkante,<br />

der Schussfaden wird quer eingewebt bzw. eingeschossen.<br />

Während die Schussfäden bei Greiferwebmaschinen mit mechanischen<br />

Elementen transportiert werden, schießt bei der Luftwebmaschine<br />

ein Luftstrom diese Fäden von einer Webkante zur<br />

anderen. Über modernste Ventiltechnologie wird die Luftzufuhr<br />

gesteuert. „Wir erreichen damit über 1 000 Schusseinträge pro<br />

Minute“, sagt Lutz Burghoff, Bereichsleiter Operations and Technology<br />

bei Delcotex. Mit der in der Textilherstellung eingesetzten<br />

Technologie geht ein hoher Bedarf an kostenintensiver Druckluft<br />

einher. Deswegen liegt der Fokus von Delcotex auf der Verwen-<br />

dung leistungsstarker und energieeffizienter Kompressoren. „Wir<br />

hatten zunächst ölfreie Schraubenkompressoren mit einer Leistung<br />

von je 500 kW von einem anderen Hersteller im Einsatz“, so<br />

Lutz Burghoff. „Allerdings standen wir vor der Entscheidung, die<br />

vorhandenen Maschinen einer Generalüberholung zu unterziehen<br />

oder in neue, effizientere Kompressoren zu investieren. Aufgrund<br />

der lokalen Nähe kamen wir auch mit Boge ins Gespräch.“<br />

Der Kompressorenhersteller empfahl den Ersatz der Schraubenkompressoren<br />

durch Turbokompressoren des Typs T 220. Davon<br />

versprach sich Delcotex eine deutliche Steigerung der Energieeffizienz<br />

sowie gleichzeitig die Senkung der Betriebskosten.<br />

Boge entwickelte die Turbokompressoren im Laufe der Jahre<br />

weiter, so dass die Modelle ganz auf die Einsatzanforderungen<br />

bei Delcotex ausgerichtet sind. „Wir waren im ständigen Austausch<br />

mit Delcotex und stets zur Stelle, um schnelle Lösungen<br />

zu finden“, so Peter Boldt, Leiter Entwicklung Turbokompressoren<br />

bei Boge. Dabei lieferte das Smart Service Tool 4.0 Boge<br />

connect wertvolle Unterstützung. Durch die kontinuierliche<br />

Überwachung und Visualisierung aller wichtigen Betriebsparameter<br />

ließen sich Auffälligkeiten frühzeitig erkennen und Optimierungspotenziale<br />

aufzeigen. Nachdem der erste T 220 durch<br />

Effizienz, Langlebigkeit und Betriebssicherheit überzeugte, ent-<br />

36 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de


DRUCKLUFTTECHNIK<br />

01 In den Luftwebmaschinen bei Delcotex transportiert<br />

Druckluft den Faden mit bis zu 300 km/h von einer Webkante<br />

zur anderen<br />

02 Der Turbokompressor T 220 erzeugt mit einer Nennleistung<br />

von 220 kW ölfreie Druckluft zwischen 5 und 8,5 bar und eine<br />

Liefermenge bis zu 40 m³/min<br />

02<br />

schied sich der Textilhersteller für den Einsatz von zwei weiteren<br />

T 220, die bei einem Druck von 7,6 bar einen Druckluftbedarf von<br />

90 m3/min abdecken. Dabei erfolgt der Betrieb in drei Schichten.<br />

INTELLIGENTES KONZEPT FÜR EIN<br />

MAXIMUM AN EFFIZIENZ<br />

Die Kompressoren der T-Baureihe von Boge liefern ölfreie Druckluft<br />

der Klasse 0. Das ausgeklügelte Konzept beruht auf einem<br />

innovativen Antriebskonzept, der Reduzierung von Bauteilen,<br />

dem Einsatz von energieeffizienten Permanentmagnetmotoren<br />

und einer mehrstufigen dynamischen Verdichtung. Das Besondere:<br />

Da die Antriebswellen luftgelagert sind und sich selbst stabilisieren,<br />

benötigen sie weder zusätzliche Energie noch Schmierstoffe.<br />

Dabei garantiert die Technik einen verschleißarmen<br />

Betrieb. Zusätzlich bietet der Turbokompressor ein Maximum an<br />

Effizienz. Die Aufteilung auf drei Verdichterstufen führt zu einer<br />

Minimierung der Verdichtungstemperaturen und Begrenzung der<br />

mechanischen Verluste. Die hochwertigen, aus Titan gefertigten<br />

Impeller tragen zur hohen Effizienzausbeute bei. So lassen sich<br />

Drehzahlen jenseits von 100 000 Umdrehungen realisieren.<br />

DIE KOMPRESSOREN ZUSAMMEN<br />

MIT DEM UMFASSENDEN<br />

WARTUNGSVERTRAG BIETEN EIN<br />

MAXIMUM AN ZUVERLÄSSIGKEIT<br />

Der Turbokompressor T 220 erzeugt mit einer Nennleistung von<br />

220 kW ölfreie Druckluft zwischen 5 und 8,5 bar und eine Liefermenge<br />

bis zu 40 m3/min. Da auf die Bauteile eines Ölkreislaufs<br />

verzichtet werden kann und Permanentmagnetmotoren sehr<br />

klein bauen, hat der T 220 ein deutlich reduziertes Gewicht und<br />

eine verringerte Baugröße im Vergleich zu ölfreien Schraubenkompressoren.<br />

Durch die äußerst kompakte Bauweise eignen<br />

sich die Turbokompressoren auch für den Einsatz in beengten<br />

Platzverhältnissen, was auch bei Delcotex ein großer Vorteil war.<br />

WÄRMERÜCKGEWINNUNG ALS OPTION<br />

Die schlanke T-Baureihe sorgt für Bestwerte in der Energieeffizienz.<br />

Besonders deutlich wird dies bei der spezifischen Leistungsaufnahme.<br />

Mit dem Ersatz der ölfreien Schraubenkompressoren<br />

durch die Turbokompressoren konnte Delcotex bis zu<br />

35 Prozent Energie einsparen.<br />

Darüber hinaus ermöglichen die Modelle eine leistungsfähige<br />

Wärmerückgewinnung. „Die Turbokompressoren bringen bereits<br />

die Voraussetzung für die umfangreiche Nutzung der Wärme mit“,<br />

so Lutz Burghoff. „Auch wenn wir diese Option derzeit noch<br />

nicht nutzen, ist es sehr vorteilhaft, keine baulichen Veränderungen<br />

durchführen zu müssen, wenn wir mit der Wärmerückgewinnung<br />

starten möchten.“ Damit sind Einsparpotenziale bis zu<br />

90 Prozent erzielbar.<br />

Nicht nur der effiziente, äußerst leise und wartungsarme Betrieb<br />

der Turbokompressoren sowie die kompakte Bauweise überzeugen.<br />

Darüber hinaus profitiert Delcotex von der intelligenten<br />

übergeordneten Steuerung Boge airtelligence provis 3. Damit<br />

lässt sich eine unbegrenzte Anzahl an Kompressoren, Druckluftnetzen<br />

und Zubehörkomponenten vorausschauend und verbrauchsabhängig<br />

steuern und verwalten. Mit den integrierten<br />

3-Level-Frequenzumrichtern kann der Volumenstrom stufenlos<br />

an den Bedarf angepasst werden. „So laufen die Kompressoren<br />

ihrer Leistungskurve entsprechend immer optimal“, erklärt Lutz<br />

Burghoff. „Wir können die Drucklufterzeugung beispielsweise<br />

anpassen, wenn eine Maschine umgerüstet werden muss und<br />

daher stillsteht.“<br />

WIN-WIN-SITUATION FÜR<br />

BEIDE UNTERNEHMEN<br />

Boge hat nicht nur die Kompressoren an Delcotex geliefert,<br />

sondern die gesamte Abwicklung übernommen – von der<br />

Planung über die Lieferung, Platzierung, Verkabelung und nicht<br />

zuletzt Überwachung und Wartung der Turbokompressoren.<br />

„Die Zusammenarbeit ist sehr gut“, fasst Lutz Burghoff zusammen.<br />

„Die Turbokompressoren mitsamt dem umfassenden Wartungsvertrag<br />

bieten uns ein Maximum an Planungssicherheit und<br />

Zuverlässigkeit.“ Daher plant Delcotex auch, künftig weitere<br />

Modelle der T-Baureihe einzusetzen, um beispielsweise die<br />

Spitzen in der Produktion noch besser abfangen zu können.<br />

Bilder: Boge<br />

www.boge.de<br />

AUTORIN<br />

Dipl.-Ing. (FH) Umweltschutz Anja Ehrmann<br />

Senior Content Manager<br />

Redaktionsbüro additiv pr GmbH & Co. KG<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

www.boge.com/de/turbokompressoren/<br />

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DRUCKLUFTTECHNIK<br />

01 02<br />

MIT DRUCKLUFT-LECKAGEMANAGEMENT ENERGIEVERBRAUCH<br />

UND KOSTEN REDUZIEREN<br />

AZUBIS ZEIGEN, WIE‘S GEHT<br />

Um die gruppeneigenen Klimaneutralitätsziele zu erreichen, setzt die<br />

Homag Group unter anderem auch auf Druckluft-Leckagemanagement.<br />

Unterstützt durch die „AirXperten“ des Druckluft- und Pneumatikspezialisten<br />

Mader hat das Unternehmen durch die Ortung und Beseitigung von<br />

Druckluftleckagen seit 2020 bereits über 213 000 Kilowattstunden Strom<br />

und damit <strong>11</strong>3,5 Tonnen CO 2<br />

pro Jahr einsparen können.<br />

Klimaneutralität bis 2050 – das hat sich der Dürr-Konzern,<br />

zu der auch die Homag Group, ein führender Anbieter<br />

integrierter Lösungen für die Produktion in der holzbearbeitenden<br />

Industrie und dem Handwerk, zählt, auf die<br />

Fahne geschrieben. Dafür soll u.a. die Energieeffizienz an allen<br />

Dürr-Standorten jährlich um ein bis zwei Prozent erhöht werden.<br />

Aus Sicht von Jochen Steier, Projektmanager Facility Management<br />

am Standort in Schopfloch gibt es nicht „den einen Hebel“,<br />

um das zu erreichen, sondern mehrere kleine, die man finden<br />

müsse. „Wenn es darum geht, Verschwendung zu vermeiden, bin<br />

ich dabei“, sagt er. Potenzial dafür hat er im Druckluft-Leckagemanagement<br />

gesehen und nach ersten Erfolgen seiner Kollegen<br />

in Schopfloch das Thema dort weiter forciert. „Im Jahr 2020<br />

haben wir eine Druckluft-Leckageortung durchgeführt, die insgesamt<br />

237 Druckluftleckagen zutage brachte und ein Einsparpotenzial<br />

von mehr als 46 000 Euro pro Jahr aufwies,“ erinnert<br />

sich Marina Griesinger, Leiterin des Bereichs Energieeffizienzmanagement<br />

bei Mader.<br />

DRUCKLUFT-LECKAGEMANAGEMENT<br />

IN DER DIY-VARIANTE<br />

Steiers Idee ging jedoch über die Beauftragung eines externen<br />

Leckage-Dienstleisters wie Mader hinaus. Er wollte das DruckluftLeckagemanagement<br />

intern mit Unterstützung der Auszubildenden<br />

aufbauen und ein eigenes Ultraschallortungsgerät<br />

anschaffen. „Grundsätzlich bieten wir neben unseren verschiedenen<br />

Leckage-Paketen mit Vor-Ort-Service auch ein Do-ityourself-Paket<br />

an, das die gesamte Hard- und Software zur<br />

Leckageortung, Erfassung und Dokumentation beinhaltet. Wir<br />

liefern auch das Zubehör und schulen zur Anwendung des<br />

Messgeräts und der App“, erläutert Marina Griesinger. Die<br />

Leckage-App und das dazugehörige Online-Portal sind das<br />

Kernstück des digitalen Leckagemanagements, das Mader<br />

bereits seit 2015 selbst umsetzt und seinen Kunden zur Verfügung<br />

stellt. Weiterentwickelt wird es im digitalen Spin-off des<br />

Unternehmens, der Looxr GmbH.<br />

38 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de


DRUCKLUFTTECHNIK<br />

03 04<br />

01 Marcel Klumpp (rechts)<br />

und Simon Schäfer bereiten am<br />

selbst gebauten Wagen die<br />

Druckluft-Leckageortung vor<br />

02 Zu zweit geht auch eine<br />

Leckageortung leichter von der Hand<br />

03 Mit Hilfe des Lecksuchsprays<br />

kann die undichte Stelle noch genauer<br />

lokalisiert werden<br />

04 Die Messwerte werden in<br />

der App erfasst, ebenso der Ort<br />

und die Art der Leckage als Basis<br />

für die spätere Beseitigung<br />

AZUBIS AUF LECKAGESUCHE<br />

Ende 2023 fand eine Schulung bei Homag vor Ort statt, in der<br />

Marina Griesinger die Grundlagen der Leckageortung erläuterte<br />

und das Handling von Messgerät und App geübt wurde. Mit<br />

dabei waren u.a. die Auszubildenden Simon Schäfer und Marcel<br />

Klumpp, beide angehende Industriemechaniker.<br />

Die beiden haben mittlerweile Routine mit dem Erlernten<br />

und beschreiben ihre Vorgehensweise: „Mit dem Messgerät<br />

untersuchen wir alle Bereiche mit Druckluft auf Leckagen. Das<br />

Gerät funktioniert nach dem Ultraschallprinzip. Es erfasst für<br />

uns nicht hörbare Geräusche, an Stellen, an denen Druckluft<br />

austritt. Mit Hilfe des Systems wird auch die Größe der Druckluftleckage<br />

festgestellt und damit die Menge der entweichenden<br />

Druckluft. Geortete Leckagen kennzeichnen wir mit einem<br />

Etikett und hinterlegen die Messergebnisse in der Leckage-App“,<br />

erklärt Simon Schäfer.<br />

Um sicherzustellen, dass die Instandhalter, die für die Beseitigung<br />

der Leckagen verantwortlich sind, die Leckagestellen auch<br />

wiederfinden, wird der Fundort zusätzlich in der App beschrieben<br />

und fotografisch festgehalten. „Damit das alles leicht von<br />

der Hand geht, sind wir immer zu zweit unterwegs“, ergänzt<br />

Marcel Klumpp. Etwa die Hälfte der Hallen hätten sie bereits<br />

geschafft, berichten sie.<br />

„Die beiden haben an nur vier Nachmittagen 40 Leckagen<br />

gefunden. Damit hat sich der Invest in das Messgerät bereits<br />

gerechnet“, berichtet Steier nicht ohne Stolz. Stolz ist er auch<br />

auf den „Leckage-Wagen“, den die Auszubildenden für die<br />

Ortungen mit eigenen Händen gebaut haben. „Ganz nachhaltig<br />

aus alten Schränken“, berichtet Steier mit einem Zwinkern. „Im<br />

Wagen ist das gesamte Material, das für die Ortung benötigt<br />

wird. Auch das Smartphone zur digitalen Erfassung der gefundenen<br />

Leckagen. Das haben die Azubis dem Tablet vorgezogen,<br />

das wir alternativ zur Auswahl gestellt haben.“<br />

Trotz der bisherigen Erfolge sieht Steier noch nicht das Optimum<br />

erreicht: „Perfekt wäre es, wenn die Leckageortung Teil des<br />

Ausbildungsplans wäre und die Auszubildenden auch an die<br />

Beseitigung der Leckagen herangeführt werden würden. So<br />

könnte sich der ein oder andere sicher auch für das Thema<br />

Instandhaltung begeistern lassen.“<br />

WENIGER LECKAGEN, MEHR ENERGIE-<br />

EFFIZIENZ UND NACHHALTIGKEIT<br />

Nach seinem bisherigen Fazit gefragt, sagt Steier: „Jeder, der<br />

sich nicht mit dem Thema Druckluftleckagen auseinandersetzt<br />

und aktiv wird, ist selbst schuld. Die Erfolge sind mit wenig Aufwand<br />

sehr schnell erkennbar und vor allem messbar.“ Dennoch<br />

würden viele nichts dagegen tun. „Je mehr Energieeffizienz und<br />

Nachhaltigkeit Teil der Unternehmensziele werden, umso<br />

größer wird die Relevanz solcher Maßnahmen“, ist sich Steier<br />

sicher. Durch die EU-Taxonomie und damit zusammenhängenden<br />

Anforderungen müssten viele Unternehmen sich gezwungenermaßen<br />

immer mehr um Energie- und damit CO 2<br />

-Einsparungen<br />

kümmern. „Meine Empfehlung: Direkt einen Dienstleister<br />

wie Mader an Bord holen und das Thema Leckagemanagement<br />

angehen.“<br />

Bilder: Mader<br />

www.mader.eu<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

www.looxr.de/leckagemanagement/<br />

www.mader.eu/loesungen/maximaleenergieeffizienz-erreichen/leckageortung<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 39


DRUCKLUFTTECHNIK<br />

WASSERSTOFFVERDICHTUNG MIT SCHRAUBENKOMPRESSOREN<br />

Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft und ist ein wichtiger Baustein zur<br />

Dekarbonisierung der Industrie. Als starker Partner der Prozessindustrie beschäftigt<br />

sich Aerzen schon seit Jahrzehnten mit dem Thema Wasserstoffverdichtung und verfügt<br />

daher über eine hohe Expertise in diesem Bereich. Die State-of-the-Art-Technologien<br />

des Kompressorspezialisten gewährleisten eine effiziente und sichere Kompression.<br />

Besonders bewährt haben sich dabei die Schraubenverdichter der Baureihen VR und<br />

V<strong>MY</strong>. Wasserstoff ist das leichteste vorkommende Element, wodurch eine Verdichtung<br />

grundsätzlich erschwert wird. Da es bezogen auf den Volumenstrom eine sehr niedrige<br />

Energiedichte aufweist, müssen bei großen Elektrolyseanlagen auch dementsprechend<br />

hohe Volumenströme verdichtet werden, was sich auf die Baugrößen und damit auf<br />

Investitionskosten, Aufstellungsflächen usw. des Maschinenequipments auswirkt.<br />

Außerdem ist Wasserstoff sehr reaktiv, also leicht entzündlich. Besondere Beachtung gilt<br />

daher dem erforderlichen Explosionsschutz. Die Bildung eines zündfähigen Gemisches<br />

mit dem Luftsauerstoff muss auf jeden Fall vermieden werden. Für die Verdichtung von<br />

Wasserstoff im Niederdruckbereich stellen Schraubenkompressoren eine sinnvolle<br />

Lösung bzw. Ergänzung zu Hochdruckkompressoren dar. Durch ihre bauartbedingte innere Verdichtung ohne freie<br />

Massenkräfte sind Schrauben vor allem zuverlässige und flexible Dauerläufer mit geringster Wartungsintensität und<br />

vergleichsweise geringen Betriebskosten im Voll- und Teillastbetrieb. Das Sortiment von Aerzen umfasst sowohl ölfreie<br />

(Baureihen VRA und VRW) als auch ölgeflutete (Baureihe V<strong>MY</strong>) Ausführungen und erreicht Bestnoten in den Bereichen<br />

Effizienz, Bauraum, Wirtschaftlichkeit sowie Prozesssicherheit. Alle Lösungen werden von den Aerzen-Prozessgasspezialisten<br />

passgenau auf den kundenindividuellen Prozess abgestimmt.<br />

www.aerzen.com<br />

EFFIZIENTE DRUCKLUFTSTATION FÜR<br />

EINEN FEINKOSTHERSTELLER<br />

In der Lebensmittelindustrie ist Druckluft in nahezu<br />

jedem Produktionsprozess involviert. Auch bei dem<br />

Geflügel- und Foodservice-Experten Hanna spielt<br />

komprimierte Luft als Energieträger eine zentrale<br />

Rolle. Auf der Suche nach einem kompakteren und<br />

zeitgemäßen Ersatz für die in die Jahre gekommene<br />

Druckluftanlage setzte das Familienunternehmen aus<br />

Delbrück auf die Engineering-Expertise von Oltrogge<br />

und ließ eine Containerlösung mit Kompressortechnik<br />

des Oltrogge-Partners Atlas Copco installieren. Im<br />

ersten Schritt führte das Oltrogge-Serviceteam eine Messung des Druck-, Strömungs-<br />

und Leistungsprofils der bestehenden Anlage durch. Diese zeigte nicht nur<br />

Potenziale zur Energieeinsparung, sondern auch für eine Steigerung der Kapazitäten<br />

auf. Um neben dem Energieverbrauch auch die Raumnutzung zu optimieren,<br />

entschied man sich bei Hanna für eine externe Containerlösung. Ausgestattet mit<br />

einem frequenzgeregelten 75-kW-Kompressor mit Wärmerückgewinnung, einem<br />

ebenfalls frequenzgeregeltem Kältetrockner sowie Druckluft-Aufbereitung und<br />

Druckluftbehälter bringt diese Bauart eine Reihe von Vorteilen mit sich. Dank der<br />

intelligenten Motorsteuerung wird immer genau die Spannung an den Motor<br />

weitergegeben, die gerade benötigt wird. Mehr Flexibilität bietet die Anlage nicht<br />

nur beim Energieverbrauch, sondern auch bei den Einsatzmöglichkeiten. Da alle<br />

Komponenten in einem Container untergebracht sind, kann dieser bei etwaigen<br />

Produktionserweiterungen, Um- oder Neubauten schnell an einen neuen Einsatzort<br />

transportiert werden. Trotz der kompakten Abmessungen sind alle Bauteile<br />

komfortabel zu erreichen und erleichtern die Durchführung von Wartungsarbeiten<br />

gegenüber den vormals beengten Verhältnissen in der Produktion deutlich. Der<br />

dort frei gewordene Platz kann nun zur Erweiterung der Anlagen genutzt werden.<br />

„Wer Druckluft platzsparend, geräuscharm sowie energie- und kostensparend<br />

erzeugen möchte, benötigt maßgeschneiderte Lösungen. Mit Oltrogge haben wir<br />

einen kompetenten Partner gefunden, der auch bei Erreichbarkeit und Service<br />

überzeugt“, betont Dirk Lammert, technischer Leiter bei Hanna.<br />

www.oltrogge.de<br />

LUFTFEUCHTIGKEITSSENSOR<br />

SICHERT HOHE<br />

DRUCKLUFTQUALITÄT<br />

Pneumatische Anlagen<br />

halten Produktionsprozesse<br />

nur mithilfe<br />

einer hohen Druckluftqualität<br />

in Bewegung.<br />

Etwaige Fehlfunktionen<br />

oder gar ein Ausfall<br />

infolge von Kondensation sind zu<br />

vermeiden. Die tatsächliche Luftfeuchtigkeit<br />

bleibt jedoch auch dann ein ungelüftetes<br />

Geheimnis, wenn Trockner oder<br />

Filter vorhanden sind. Um die Bildung von<br />

Wassertröpfchen in Anlagen oder Leitungen<br />

frühzeitig zu erkennen, bietet Automatisierungsspezialist<br />

SMC die neuen<br />

Sensoren der Serie PSH mit Display an:<br />

Die Luftfeuchtigkeitssensoren mit IO-Link<br />

erfassen die relative Feuchtigkeit sowie die<br />

Temperatur des Mediums (Luft oder nicht<br />

korrosives Gas) in Echtzeit und zeigen die<br />

Werte auf einem übersichtlichen Digitaldisplay<br />

zweifarbig an (rot und weiß). Das<br />

ermöglicht Anwendern, bei minimalem<br />

Platzbedarf die Medienqualität zu überwachen<br />

und wichtige Anlagenteile zugleich<br />

vor Feuchtigkeit zu schützen. In der Folge<br />

werden die vorausschauende Wartung<br />

optimiert, Ausfallkosten durch Kondensationsprobleme<br />

gesenkt sowie Produktivität<br />

und Sicherheit gesteigert.<br />

www.smc.de<br />

40 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de


DRUCKLUFTTECHNIK<br />

LECKAGESUCHGERÄT MIT OPTISCHER ECHTZEIT-DARSTELLUNG<br />

Die econ solutions GmbH, Spezialist für Energiemanagement, erweitert ihr Portfolio um das<br />

Leckagesuchgerät UltraCam LD 500/510. Mit 30 MEMS-Mikrofonen berechnet und visualisiert es<br />

Ultraschallbilder. Hauptvorteil gegenüber klassischen Leckagesuchgeräten ist die optische<br />

Darstellung der Leckage in Echtzeit-Bildern selbst in lauten Umgebungen. Umgebungsgeräusche<br />

werden ausgeblendet. Das schnelle Beheben von Druckluftleckagen ist ein mächtiger Hebel für<br />

Unternehmen, um ihren Energieverbrauch nachhaltig zu reduzieren. Die UltraCam ermöglicht<br />

dies in kürzester Zeit. Sie zeigt auf dem integrierten Display sofort die Leckagerate in l/min oder<br />

cfm (cubic feet per minute) mit dem zugehörigen Einsparpotenzial in Euro/Jahr an. Diese Daten lassen sich zusammen mit dem<br />

Foto abspeichern und via USB in das Maßnahmentool der econ4 Energiemanagement-Software importieren. Hier wird für jede<br />

Leckage eine Maßnahme angelegt, die sich einer verantwortlichen Person zuordnen lässt. Diese weiß damit automatisch exakt,<br />

wo sich das Leck befindet. Aufgrund der Leckagerate und dem geschätzten Einsparpotenzial können Maßnahmen priorisiert<br />

werden. Die UltraCam LD 500/510 detektiert auch kleinste Leckagen von 0,1 l/min über große Entfernungen hinweg und macht<br />

den für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbaren Ultraschall hörbar. Sie lässt sich bis zu neun Stunden im Dauerbetrieb nutzen.<br />

www.econ-solutions.de<br />

TRAGBARES<br />

DRUCK-TAUPUNKT-<br />

HYGROMETER<br />

Die Messung der<br />

Spurenfeuchte in<br />

Druckluft und<br />

Spezialgasen wie<br />

Stickstoff, Sauerstoff<br />

und Wasserstoff<br />

ist ein wichtiger<br />

Aspekt in<br />

Anwendungen, in denen eine<br />

gleichbleibende Gasqualität,<br />

Rückverfolgbarkeit und die<br />

Einhaltung von Vorschriften<br />

unerlässlich sind. Um die<br />

Spurenfeuchte vor Ort messen<br />

und die Daten aufzeichnen zu<br />

können, hat Michell Instruments<br />

das tragbare Druckgas-<br />

Taupunkt-Hygrometer Easidew<br />

PDP Dryer Portable auf den<br />

Markt gebracht. Das nur 3,6 kg<br />

schwere Gerät verfügt über<br />

einen Farb-Touchscreen mit<br />

intuitiver Bedienoberfläche,<br />

einen langlebigen Akku und<br />

standardmäßige USB-C-Konnektivität.<br />

In dem 275 x <strong>12</strong>5 x<br />

250 mm großen, IP65-geschützten<br />

Tragekoffer ist ein vollständig<br />

geschlossenes System zur<br />

Probennahme aus Edelstahl mit<br />

Drucksensor, Anschlüssen mit<br />

fester Blende für die Durchflusskontrolle<br />

und Filtration mit<br />

einer Standard-Drop-in-Patrone<br />

integriert. Kunden können die<br />

Taupunkt-Sensoren aus dem<br />

breiten Portfolio von Michell<br />

Instruments auswählen.<br />

www.processsensing.com<br />

Wie sicher, rein und zuverlässig<br />

ist Ihre Prozessluft in sensiblen<br />

Bereichen wirklich?<br />

Das innovative Lösungskonzept bestehend aus<br />

Delta Blower, Delta Screw und Delta Hybrid<br />

Maximale Zuverlässigkeit und Sicherheit für anspruchsvolle Anforderungen<br />

Breites Produktportfolio individuell auf Ihre Prozessanforderungen konfiguriert<br />

100% Öl- und Absorptionsmittelfreiheit - garantiert und zertifiziert<br />

ATEX-konform nach Richtlinie 2014/34/EU<br />

Torsten Lehmann<br />

Leitung Vertriebsbüros Nord & Ost<br />

www.aerzen.com/verfahrenstechnik


AUTOMATISIERTE<br />

OBERFLÄCHEN-<br />

BEARBEITUNG<br />

Wir nehmen Sie<br />

mit in die Zukunft!<br />

Innovative Technologien ermöglichen der Industrie,<br />

ihre Produktionsprozesse weiter zu optimieren.<br />

Gestalten Sie den Wandel mit.<br />

Bild: joke Technology GmbH<br />

Die Oberflächenbearbeitung von Bauteilen durch Polieren,<br />

Entfernen von Kanten oder Schleifen ist zeitaufwändig<br />

und fehleranfällig. Um die komplexen Handgriffe<br />

schneller durchführen zu können, entwickelt die<br />

TH Köln gemeinsam mit der joke Technology GmbH eine Software<br />

zur Steuerung eines Roboters. Seine Bewegungen sollen die<br />

Handgriffe der Fachkräfte nachahmen.<br />

„Die manuelle Feinbearbeitung ist in vielen Industriezweigen<br />

relevant, sowohl bei der Neuanfertigung als auch bei der Aufarbeitung<br />

oder Reparatur alter oder beschädigter Bauteile. Die<br />

korrekte Ausführung erfordert oft jahrelange Erfahrung. Neben<br />

der körperlichen Belastung können auftretende Funken oder das<br />

Einatmen von Feinstaub die Gesundheit beeinträchtigen. Aus<br />

diesen Gründen gestaltet sich die Nachwuchsgewinnung schwierig“,<br />

sagt Projektleiter Prof. Dr. Nicolas Pyschny vom Institut für<br />

Allgemeinen Maschinenbau der TH Köln. Vor diesem Hintergrund<br />

ist die roboterbasierte Feinbearbeitung eine Möglichkeit,<br />

um Bauteile in kürzerer Zeit bei gleichbleibend hoher Qualität<br />

und ohne gesundheitliche Risiken für die Werker zu veredeln<br />

oder aufzubereiten.<br />

FORSCHUNGSPROJEKT WIDMET SICH DER<br />

AUFWÄNDIGEN ROBOTERPROGRAMMIERUNG<br />

In der industriellen Fertigung besteht insbesondere Bedarf an<br />

Automatisierungslösungen, die auch Bauteile in geringer Stückzahl<br />

schnell und in hoher Qualität bearbeiten können, wie<br />

Jürgen Meyer von joke Technology erläutert: „Wir planen schon<br />

seit längerem den Einsatz einer Roboterzelle. Bei der Hardwareentwicklung<br />

konnten wir bereits Fortschritte erzielen. Die<br />

Steuerung des Roboters ist jedoch sehr aufwändig, da es für unsere<br />

speziellen Prozesse zu wenig passende Software auf dem Markt<br />

gibt.“ Hier setzt das Forschungsprojekt „iPRO“ an und entwickelt<br />

eine grafische Programmierumgebung mit intuitiver Bedienoberfläche,<br />

um die Nachbearbeitungsschritte zu vereinfachen.<br />

Dazu werden die Handbewegungen der Werker beim Polieren<br />

per optischer Sensorik aufgenommen. Des Weiteren werden<br />

wichtige Daten wie die Kräfte beim Andrücken der Werkzeuge<br />

und Umdrehungszahlen über Sensoren erfasst. „Anhand dieser<br />

Daten programmieren wir an unserem Versuchsstand die<br />

Arbeitsweise des Roboters. In Abstimmung mit den Fachkräften<br />

können wir auch festlegen, wann ein Teil der Oberfläche ausreichend<br />

behandelt ist und der nächste Bearbeitungsschritt<br />

beginnen soll“, so Pyschny.<br />

Sind alle Prozessschritte erfasst, werden sie über eine Software-Schnittstelle<br />

in einen Programmiercode übersetzt, der die<br />

Bewegungen des Roboters automatisch berechnet und ausführt.<br />

Die Daten werden in Vorlagen für den jeweiligen Veredelungsprozess<br />

zusammengefasst. „Auf der grafischen Oberfläche<br />

müssen die Templates dann nur noch in der richtigen Reihenfolge<br />

an die Anforderungen des jeweiligen Bauteils angepasst<br />

werden. Diese Vorgehensweise wird es den Nutzern wesentlich<br />

erleichtern, das Steuerungsprogramm für den Roboter zu erstellen“,<br />

erklärt der Projektleiter.<br />

Ein mögliches Folgeprojekt sieht der Projektleiter im Aufbau<br />

einer Wissensdatenbank. Darin ließe sich das Know-how der<br />

Fachkräfte speichern. Mit diesen Informationen könnte auch<br />

eine künstliche Intelligenz trainiert werden, die in der Lage ist,<br />

Bearbeitungsprozesse selbstständig zu planen und zu steuern.<br />

www.th-koeln.de<br />

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