MY FACTORY 11-12/2024
MY FACTORY 11-12/2024
MY FACTORY 11-12/2024
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<strong>11</strong>-<strong>12</strong><br />
19186<br />
Nov./Dez. <strong>2024</strong><br />
€ <strong>12</strong>,00<br />
DAS MAGAZIN FÜR PRODUKTIONSVERANTWORTLICHE<br />
TITEL<br />
Energie einsparen mit<br />
08 IIoT-gestütztem Monitoring<br />
Dank Roboter rund um<br />
22 die Uhr fräsen<br />
SPECIAL: Drucklufttechnik – Fokus<br />
auf Effizienz und Nachhaltigkeit<br />
myfactory-magazin.de
MULTIMEDIAL VERNETZT<br />
KUNDEN GEWINNEN!<br />
FÖRDERTECHNIK<br />
MATERIALFLUSS<br />
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Bitte kontaktieren Sie mich, ich berate Sie gerne!<br />
Carmen Müller-Nawrath<br />
Head of Sales<br />
Telefon: 0049/6131/992-245<br />
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EDITORIAL<br />
KI – HERAUSFORDERUNG<br />
UND CHANCE<br />
KI ist für Unternehmen heute eine Schlüsseltechnologie wie einst<br />
das Internet. KI-basierte Anwendungen bieten enormes Potenzial:<br />
Durch intelligente Nutzung und Verknüpfung von Daten lassen<br />
sich Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />
optimieren. Doch gerade mittelständische Unternehmen zeigen<br />
sich beim Einsatz solcher Systeme bisher zurückhaltend. Welchen<br />
konkreten Nutzen verspricht KI? Ist der Einsatz der Technologie<br />
wirtschaftlich? Noch mangelt es vielen Mittelständlern an klaren<br />
Vorstellungen darüber. Der Einstieg wird oft als enorme Herausforderung<br />
empfunden – gerade, wenn Betriebe noch am Anfang<br />
des Digitalisierungsprozesses stehen.<br />
Doch mit dem richtigen Ansatz kann KI ein mächtiges Werkzeug<br />
sein, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen und sich zukunftssicher<br />
aufzustellen. Eine Orientierungshilfe, ob und wie sich künstliche<br />
Intelligenz sinnvoll nutzen lässt, gibt beispielsweise der Blick<br />
auf reale Applikationen von Unternehmen ähnlicher Größe und<br />
Branche. Dabei zeigt sich: Die wenigsten implementieren KI über<br />
den kompletten Betrieb hinweg, sondern starten schrittweise<br />
und gehen zunächst kleine, spezifische Probleme damit an. Mit<br />
der Zeit und mit wachsender Erfahrung können die Systeme auf<br />
andere Unternehmensbereiche ausgedehnt werden.<br />
Einen Überblick über mehr als 1000 KI-Anwendungen liefert<br />
z.B. die Plattform Lernende Systeme (www.plattform-lernendesysteme.de/ki-landkarte.html).<br />
Und auch bei uns im Heft können<br />
Sie sich über einige erfolgreiche Projekte informieren: So erfahren<br />
Sie z.B. im Titelbeitrag, wie ein Hausgerätehersteller mit einem<br />
IIoT-gestützten Monitoring-System den Energieverbrauch in<br />
seiner Produktion optimiert hat. Und auf Seite 26 stellen wir<br />
Ihnen eine KI-Monitoring-Plattform für den Intralogistikbereich<br />
vor, die eine Lagerbestandserfassung in Echtzeit vornimmt und<br />
eine Inventur im laufenden Betrieb ermöglicht.<br />
Eine inspirierende Lektüre<br />
wünscht Ihnen<br />
Damit<br />
Ihre Ideen<br />
funktionieren!<br />
Systemlösungen,<br />
Sondermaschinen<br />
und<br />
Werkzeuge<br />
für Ihre Blechbearbeitung.<br />
Martina Laun<br />
Redakteurin<br />
m.laun@vfmz.de<br />
Ottemeier Werkzeug- und<br />
Maschinentechnik GmbH<br />
Kapellenweg 45<br />
33415 Verl-Kaunitz<br />
Fon 05246 9214-0<br />
Fax 05246 9214-99<br />
m.esken@ottemeier.com<br />
www.ottemeier.com<br />
<strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 3<br />
Ottemeier.indd 1 <strong>11</strong>.01.2018 13:54:10
EDITORIAL<br />
03 KI – Herausforderung und Chance<br />
<strong>12</strong><br />
SMART NEWS<br />
06 Kurz und prägnant – das sollten Sie wissen<br />
TITEL<br />
08 IIoT-gestütztes Monitoring: Systematisch<br />
Energie einsparen<br />
SPS <strong>2024</strong><br />
<strong>11</strong> Update: Produkte, Technologien, Trends<br />
zur SPS <strong>2024</strong><br />
<strong>12</strong> Welcher Schutz für welche Tür? Wann welche<br />
Sicherheitszuhaltung Sinn macht<br />
14 Automatisierte Qualitätskontrolle auf<br />
Basis von künstlicher Intelligenz: Von den<br />
Vorteilen profitieren<br />
Anzeige: K.A. Schmersal GmbH & Co. KG, Wuppertal<br />
SMART PRODUCTION<br />
18 PRODUCTION EXCELLENCE:<br />
Wie ein Zerspaner mit leistungsfähigen<br />
Maschinen und Digitalisierung enorme<br />
Effizienzeffekte erzielt<br />
TITEL<br />
08<br />
22 Rund um die Uhr fräsen: Mit Roboter automatisierte<br />
Bearbeitungszentren machen es möglich<br />
25 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />
INTRALOGISTIK<br />
26 Lagerbestandsprozesse in Echtzeit automatisieren<br />
und optimieren: Bestand KI-gestützt überwachen<br />
27 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />
WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />
28 Rasche Amortisation inklusive: Optimierte<br />
Lüfterapplikation senkt Energiekosten deutlich<br />
30 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />
SPECIAL DRUCKLUFTTECHNIK<br />
32 Die mobile Alternative: Druckluft<br />
aus dem Container<br />
36 Innovative Drucklufttechnik für die Hightech-<br />
Textilien-Produktion: Webmaschinen zünden<br />
den Turbo<br />
<br />
Mit IIoT zu mehr Energieeffizienz? Wie das<br />
funktioniert, erfahren Sie in unserem Titelbeitrag.<br />
4 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de
38 Azubis zeigen, wie‘s geht: Mit Druckluft-<br />
Leckagemanagement Energieverbrauch<br />
und Kosten reduzieren<br />
40 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />
32<br />
AUSBLICK<br />
42 Automatisierte Oberflächenbearbeitung<br />
30 Impressum<br />
42<br />
22<br />
MADE IN GERMANY<br />
Sonderanfertigung - H 1000 ErgoMove<br />
Der elektrisch<br />
verfahrbare Hubtisch<br />
Der elektrisch angetriebene Hubtisch bewegt sich, Dank der Kraft<br />
von zwei Elektromotoren an den Rädern, mühelos. Schwere<br />
Lasten bis 1.000 kg können problemlos transportiert werden.<br />
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MIT KI WERT(E) SCHAFFEN – CHANCEN UND HÜRDEN<br />
Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) lassen sich betriebliche Prozesse effizienter gestalten,<br />
Produkte oder Dienstleistungen verbessern sowie neue Geschäftsmodelle entwickeln. Ein<br />
aktuelles Whitepaper der Plattform Lernende Systeme geht der Frage nach, wie ein erfolgreicher<br />
Einsatz von KI gelingt, bei dem die Technologie sowohl für Unternehmen als auch für Beschäftigte<br />
sowie für Kunden einen Mehrwert schafft. Die Publikation steht unter bit.ly/3U4GHHR zum<br />
kostenlosen Download bereit.<br />
www.plattform-lernende-systeme.de<br />
STUDIE: SUPPLY CHAIN BLEIBT<br />
SORGENKIND DER INDUSTRIE<br />
Mehr als zwei Drittel der Unternehmen in der DACH-Region klagen<br />
über Engpässe bei ihren Lieferanten. Weitere Belastungen sind<br />
Qualitätsprobleme bei den Lieferanten sowie stark gestiegene<br />
Transportkosten, wie die aktuelle Studie „Performance-Treiber <strong>2024</strong>“<br />
zeigt. Die Probleme in der Lieferkette lassen sich zudem nur schwer<br />
VIER AUSZEICHNUNGEN FÜR<br />
ARBEITSSICHERHEIT FÜR STILL<br />
WELCHE PROBLEME HABEN SIE AKTUELL MIT IHREN LIEFERKETTEN?<br />
Mehrfachantworten waren möglich.<br />
abfedern, bezeichnet sich doch nur rund jedes fünfte Unternehmen als<br />
wirklich widerstandsfähig. Für die Studie befragte die Unternehmensberatung<br />
Staufen mehr als 200 Industrieunternehmen in Deutschland,<br />
Österreich und der Schweiz. „Die Ergebnisse zeigen, dass die Folgen<br />
der globalen Krisen den Unternehmen weiterhin zusetzen. Fragile<br />
Lieferketten und hohe Kosten setzen die Unternehmen nach wie vor<br />
massiv unter Druck“, sagt Christian Ullrich, Experte für Supply Chain<br />
Network Management bei der Staufen AG. Die vollständigen Studienergebnisse<br />
können unter bit.ly/3BziNO3 angefordert werden.<br />
www.staufen.ag<br />
Der Intralogistikspezialist Still wurde für sein<br />
großes Engagement im Bereich Arbeitssicherheit<br />
und Schutz der Mitarbeitenden von der<br />
Berufsgenossenschaft Holz und Metall<br />
(BGHM) mit gleich vier Preisen geehrt.<br />
Neben dem übergreifenden Award „Kultur<br />
der Prävention“, mit dem Unternehmen<br />
ausgezeichnet werden, die sich über einzelne<br />
Maßnahmen hinaus der langfristigen<br />
Verbesserung der Arbeitssicherheit verschreiben,<br />
wurden drei konkrete Projekte<br />
zur Steigerung der Arbeitssicherheit im<br />
Hamburger Stammwerk ausgezeichnet.<br />
Den „Sicherheitspreis“ erhielt der Hamburger<br />
Betriebsrat für seine intensive Arbeit<br />
am Konzept des Sicherheitsbeauftragten<br />
und dessen erfolgreicher Etablierung im<br />
Unternehmen. Zwei „Schlaue Füchse“ verlieh<br />
die BGHM für die „Trainingsanlage Höhenarbeit“<br />
und das Projekt „Physio Hamburg“.<br />
www.still.de<br />
IO-LINK FORUM BIETET PRAXISNAHES KNOW-HOW<br />
Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Stagnation stehen Unternehmen vor der<br />
Herausforderung, ihre Produktionsanlagen zu verbessern und effizienter zu gestalten. In<br />
diesem Zusammenhang kann sich der herstellerunabhängige Kommunikationsstandard<br />
IO-Link als eine innovative Lösung erweisen, um Anlagen zu optimieren und den Betrieb<br />
zu modernisieren. Um aufzuzeigen, wie das in der Praxis funktioniert, bietet das IO-Link<br />
Forum am 10. Dezember in München einen Wissensaustausch und verspricht Einblicke in<br />
die Welt der industriellen Automatisierung und Kommunikationstechnologien mit IO-Link.<br />
Das Forum bietet eine breite Palette an Themen für Teilnehmer jeden Kenntnisstands. In<br />
der begleitenden Microfair bietet sich zudem Gelegenheit zum Austausch mit Herstellern.<br />
Die Veranstaltung der IO-Link Community findet in der Siemens-Konzernzentrale statt. Nach dem Event haben die<br />
Teilnehmer die Möglichkeit, an einem zusätzlichen Vortrag des Gastgebers über künstliche Intelligenz teilzunehmen,<br />
der dieses Thema in München in einem AI-Lab vorantreibt.<br />
www.io-link.com<br />
6 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de
SMART NEWS<br />
GEWERBLICHE SCHUTZRECHTE:<br />
AKTIONSWOCHE KLÄRT AUF<br />
Das Deutsche Patent- und<br />
Markenamt und die Arbeitsgemeinschaft<br />
Deutscher<br />
Patentinformationszentren<br />
e.V. (PIZnet e.V.) kündigen<br />
die diesjährige PIZnet-<br />
Aktionswoche an, die<br />
vom 18. bis zum 22. November bundesweit stattfinden wird. Ziel der<br />
Initiative ist es, Unternehmen, Start-ups und Gründerteams umfassend<br />
über die Bedeutung und Nutzung gewerblicher Schutzrechte wie Patente,<br />
Gebrauchsmuster, Marken und Designs aufzuklären. Interessierte erhalten<br />
im Rahmen der Aktionswoche die Möglichkeit, an einer persönlichen,<br />
individuellen und neutralen Orientierungsberatung zu den Potenzialen<br />
des geistigen Eigentums in ihrem Unternehmen teilzunehmen.<br />
Bild: iStock.com/kasto80<br />
www.dpma.de<br />
„Fähigkeiten im Umgang mit KI<br />
sind ein Gradmesser für die<br />
Zukunftsfähigkeit der Wirtschaft.<br />
Alois Krtil, CTO PINKTUM, München<br />
30 %<br />
Die Verkaufszahlen von<br />
professionellen Service-Robotern<br />
sind weltweit um 30 % auf über<br />
205 000 Einheiten gestiegen.<br />
Quelle: IFR-Jahresreport<br />
„World Robotics – Service Robots“<br />
80 %<br />
des gesamten Marktvolumens<br />
stammte dabei mit 162 284<br />
Einheiten aus dem asiatischpazifischen<br />
Raum. Es folgen<br />
Europa mit 33 918 und der<br />
amerikanische Kontinent mit<br />
8 927 verkauften Einheiten<br />
Quelle: IFR-Jahresreport<br />
„World Robotics – Service Robots“<br />
VDMA VERLEIHT<br />
CARBON BUSTERS AWARD <strong>2024</strong><br />
In vielen Unternehmen des mittelständischen Maschinenund<br />
Anlagenbaus interessieren sich junge Auszubildende<br />
zunehmend dafür, wie klimafreundlich ihr Betrieb ist.<br />
Deshalb hat der VDMA bereits zum dritten Mal den<br />
„Carbon Busters Award” ausgeschrieben. Unter dem Motto<br />
„Next generation reduces emissions“ wurden erneut<br />
Auszubildende,<br />
Studenten und<br />
Young Professionals<br />
aus den Mitgliedsfirmen<br />
dazu aufgerufen,<br />
den Quellen<br />
der Treibhausgasemissionen<br />
in ihren<br />
Betrieben auf die<br />
Spur zu kommen und Lösungen zur Reduzierung zu<br />
entwickeln. Drei dieser „Carbon Busters“-Teams wurden<br />
nun für ihre pfiffigen Ideen belohnt. VDMA-Präsident<br />
Karl Haeusgen zeichnete die Siegerteams mit Preisen im<br />
Gesamtwert von 5 000 Euro aus. Der Hauptpreis ging an<br />
die jungen Mitarbeitenden des Kunststoffmaschinenbauers<br />
Arburg. Ihre Idee war es, das in den Schwämmen<br />
von Schleifmaschinen aufgesaugte Öl zurückzugewinnen,<br />
um bis zu 60 % wiederzuverwenden. Den 2. Platz belegte<br />
ein Team von Schmersal, der 3. Platz ging an das Team<br />
der Firma BDG. Bild: VDMA/Salome Roessler<br />
vdma.org
SPS <strong>2024</strong><br />
IIOT-GESTÜTZTES MONITORING<br />
SYSTEMATISCH<br />
ENERGIE EINSPAREN<br />
Den Energieverbrauch im Blick haben und schrittweise reduzieren:<br />
Dieser Aufgabe muss sich jedes produzierende Unternehmen stellen.<br />
Ein IIoT-basiertes Tool für das Energiemonitoring hilft dabei,<br />
wie das Beispiel eines Haushaltgeräteherstellers zeigt.<br />
8 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de
SPS <strong>2024</strong><br />
01<br />
01 Das Energiemonitoringsystem tec.ems ist Teil einer IIoT-Plattform,<br />
deren Aufgabe es ist, dem Anwender eine umfassende Datenbasis<br />
unter anderem für den Energieverbrauch zur Verfügung zu stellen<br />
tec.nicum, die Dienstleistungssparte von Schmersal, vor Kurzem<br />
das Service-Angebot um das Energiemonitoring erweitert. Die<br />
Anfrage kam somit zur rechten Zeit.<br />
ENERGIEVERBRÄUCHE UNTERNEHMENSWEIT<br />
ERFASSEN UND MANAGEN<br />
Beim Energiemonitoringsystem tec.ems handelt es sich um eine<br />
modular aufgebaute Lösung, die den Energieverbrauch in der<br />
Produktion transparent macht und eine umfassende Datenbasis<br />
für die Auswertung und Optimierung bereitstellt. Die Software<br />
ermöglicht die einfache Einrichtung und Zuordnung von Energiezählern<br />
vor Ort im Plug-and-play-Verfahren. Das Dashboard<br />
visualisiert die aktuellen Verbräuche aller Anlagen und deren<br />
Entwicklung. Diverse Auswertefunktionen erlauben das Erstellen<br />
von detaillierten Berichten über den Energieverbrauch, auch<br />
nach individuell definierten Parametern. Dabei lassen sich<br />
Grenzwerte festlegen, bei deren Überschreiten der Anwender<br />
eine (Alarm-)Meldung erhält.<br />
Ein wesentlicher und aktuell sehr attraktiver Nutzen dieser<br />
Plattform besteht darin, dass der Anwender auch eine solide<br />
Grundlage für Energieeffizienzinitiativen erhält. Er kann die<br />
Wirksamkeit einzelner Maßnahmen erproben und bewerten und<br />
die Daten für die CSR-Berichterstattung aufbereiten, die EU-weit<br />
bei größeren Unternehmen bereits verpflichtend ist. Und weil die<br />
Berechnung der KPIs ebenfalls Teil des vom tec.nicum entwickelten<br />
IIoT-Konzeptes ist (genau wie Condition Monitoring und<br />
Predictive Maintenance), fließt die Energieeffizienz bei Bedarf<br />
direkt in die Berechnung des OEE ein.<br />
D<br />
as (Energiespar-)Ziel des Haushaltgeräteherstellers war<br />
klar definiert: Reduzierung des Energieverbrauchs in<br />
Relation zur Produktionsmenge um zwei bis fünf Prozent<br />
pro Jahr, verbunden mit einer entsprechenden Senkung<br />
der CO 2<br />
-Emissionen und einer ebenfalls definierten Steigerung<br />
der Overall Equipment Efficiency (Gesamtanlageneffek tivität;<br />
OEE). Als Basis für diese Aufgabe wurde eine IT-Lösung<br />
gesucht, die mehrere Funktionen bieten sollte: Erfassung des Ist-<br />
Zustandes und von Key Performance Indicators (KPIs) wie eben<br />
der OEE sowie Dokumentation der erreichten Fortschritte. Letzteres<br />
ist wichtig für die internationale ESG-Berichterstattung.<br />
Fündig wurde der internationale Hersteller bei der Schmersal<br />
Gruppe. Wie kommt der Spezialist für Maschinensicherheit hier<br />
in die engere Wahl? Für die Verbindung zum Energiemonitoring<br />
sind zwei Faktoren verantwortlich. Der erste ist die Expertise in<br />
digitalen und datengetriebenen Themenfeldern wie Konnektivität,<br />
Vernetzung von Sensoren, Datenanalyse und Edge Computing.<br />
Auf der Basis dieser Expertise hat – das ist Faktor Zwei – das<br />
KONSEQUENT UMGESETZT – VON DER<br />
ANALYSE BIS ZUR IMPLEMENTIERUNG<br />
Eben diese Lösung haben die IIoT-Experten von Schmersal in<br />
dem erwähnten Werk des Haushaltgeräteherstellers umgesetzt.<br />
Bei der Anpassung des Energiemanagementsystems an die<br />
Anforderungen des Kunden und in der gesamten Projektphase<br />
haben die Ingenieure des tec.nicum eng mit dem IIoT-Team des<br />
Schmersal Global Competence Center (SGCC) in Pune/Indien<br />
zusammengearbeitet.<br />
Nach der gemeinsamen Definition der individuellen Anforderungen<br />
konfigurierten sie die Software entsprechend und wählten<br />
die Hardware aus. Anschließend wurde die komplette Lösung<br />
implementiert und dem Anwender „ready to use“ übergeben.<br />
DIGITALE SERVICES AUCH FÜR<br />
DIE MASCHINENSICHERHEIT<br />
Im Rahmen der neuen Ausrichtung bietet das tec.nicum,<br />
die Dienstleistungssparte von Schmersal, auch ein<br />
deutlich erweitertes Software- und Dienstleistungsangebot<br />
im Kerngeschäft der Maschinensicherheit.<br />
Dazu gehören ein neu entwickeltes Tool zur Durchführung<br />
von Risikobeurteilungen sowie weitere cloudund<br />
IIoT-basierte Services.<br />
www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 9
SPS <strong>2024</strong><br />
02<br />
02 tec.ems schafft die Voraussetzung für die Optimierung<br />
des Energieverbrauchs in der Produktion<br />
03 Die wichtigsten Parameter der Stromzähler werden<br />
erfasst und zur weiteren Verarbeitung weitergeleitet.<br />
Edge-Gateways sammeln die Daten aller Parameter, die<br />
an die Plattform gesendet werden. Die Daten werden auf<br />
der Schmersal-IIoT-Plattform gespeichert, verarbeitet<br />
und an tec.ems weitergeleitet<br />
TRANSPARENZ UND BETRIEBSSICHERHEIT:<br />
VERBESSERUNG AUF VIELEN EBENEN<br />
03<br />
Bei der Auswahl der Hardware-Komponenten gehörte es zu den<br />
Kriterien, dass sie auch bei einem Stromausfall für eine definierte<br />
Zeitspanne die Kommunikation mit dem Webserver aufrechterhalten<br />
können. Die von Energiemengenzählern und anderen<br />
Sensoren erfassten Daten von Maschinen und Antrieben werden<br />
zunächst auf der Edge-Ebene, d.h. in unmittelbarer Nähe zur<br />
Produktion, gesammelt und dort in Echtzeit ausgewertet. Dabei<br />
kommen u.a. 4G-Modbus-IoT-Gateways zum Einsatz.<br />
DIE TRANSPARENZ GEHT SO WEIT,<br />
DASS DER ENERGIEVERBRAUCH<br />
PRO ERZEUGTEM PRODUKT<br />
ERFASST WIRD<br />
So stehen dem Anwender immer sehr aktuelle Daten zur Verfügung,<br />
die z.B. auch unmittelbar zur Steuerung der Energieversorgung<br />
und –erzeugung (Solaranlagen, Generatoren…) genutzt<br />
werden können. Parallel dazu entstehen umfassende Reportings,<br />
die u.a. den Fortschritt bei der Reduzierung von Energieverbrauch<br />
und CO 2<br />
-Emissionen dokumentieren.<br />
Mit dieser Lösung ist der Anwender als „Pioniernutzer“ von<br />
tec.ems rundum zufrieden: Der personelle Aufwand für die<br />
Erfassung und Auswertung des Energieverbrauchs konnte<br />
erheblich reduziert und die OEE-Kennzahl deutlich verbessert<br />
werden. Auch die Betriebssicherheit hat sich stark verbessert,<br />
weil die Software kritische Energieverbraucher und –erzeuger<br />
sehr engmaschig überwacht. Dasselbe gilt für die Energieverteilungsanlagen.<br />
Unregelmäßigkeiten werden größtenteils in<br />
Echtzeit erkannt und sofort, z.B. per SMS, an die jeweils Verantwortlichen<br />
gemeldet.<br />
Die Transparenz geht sogar so weit, dass der Energieverbrauch<br />
pro erzeugtem Produkt erfasst wird – und zwar individuell, für<br />
jedes einzelne Haushaltgerät, das die Fertigung verlässt. Um das<br />
zu gewährleisten, müssen die energiebezogenen Daten in Beziehung<br />
zu den Produktionsdaten gesetzt werden. Das wird auch<br />
durch die vom tec.nicum entwickelte und bereitgestellte IIoT-<br />
Plattform sichergestellt.<br />
ENERGIEMONITORING BRINGT ZWEIFACHEN<br />
NUTZEN FÜR DEN ANWENDER<br />
Das Energiemonitoring ist aus Anwendersicht gleich zweifach<br />
nützlich: Die Energiekosten werden – auch wegen der CO 2<br />
-Bepreisung<br />
– perspektivisch wohl weiter steigen, umso wichtiger ist<br />
die Senkung des Energiebedarfs. Zugleich fordert die CSR-Richtlinie<br />
von den Unternehmen nicht nur klar benannte Schritte zur<br />
CO 2<br />
-Reduzierung, sondern auch die Dokumentation von deren<br />
Ergebnissen. Das neue Schmersal-Tool vereinfacht diese Aufgabe.<br />
Bilder: Schmersal<br />
www.schmersal.com<br />
AUTOREN<br />
Volker Heinzer, strategischer Produktmanager<br />
Programmierbare Elektronische<br />
Systeme und Industrie 4.0/IIoT,<br />
Sachit Mohan, Team Supervisor und IOT<br />
Specialist, beide Schmersal Gruppe<br />
ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />
www.tecnicum.com<br />
10 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de
SPS <strong>2024</strong><br />
VON START-UPS ZU KEY PLAYERN: GEBÜNDELTE<br />
INNOVATIONSKRAFT AUF DER SPS <strong>2024</strong><br />
Die SPS – Smart Production Solutions als Messe-Highlight zum<br />
Jahresende findet in diesem Jahr vom <strong>12</strong>. bis 14.<strong>11</strong>.<strong>2024</strong> in Nürnberg<br />
statt. Als Taktgeber der Automatisierungsbranche informiert die SPS<br />
drei Tage lang über neueste Produkte, Lösungen und Innovationen<br />
und lässt das Publikum tief in die sich rasant entwickelnde Welt der<br />
Automatisierung eintauchen. Rund 1 200 Unternehmen der Branche<br />
sind in insgesamt 16 Messehallen auf einer Fläche von <strong>12</strong>5 000 m²<br />
vertreten. Mit dabei sind wieder die internationalen Key Player der<br />
Automatisierung. Die Messe zieht aber auch zahlreiche Newcomer<br />
an, die sich erstmals auf der SPS präsentieren. Auf insgesamt vier<br />
Messeforen in den Hallen 1, 3, 6 und 8 können sich Besucher aus aller<br />
Welt über die neuesten Trends und Produkte informieren, Fachbeiträge<br />
und Podiumsdiskussionen verfolgen sowie Live-Demonstrationen<br />
erleben. Das Programm der Technology Stage, das Forum in Halle 3,<br />
bespielt von den beiden Verbänden VDMA und ZVEI, wird zusätzlich<br />
live über die digitale Ergänzung „SPS on air“ ausgestrahlt und ist in<br />
den Sprachen Deutsch und Englisch verfügbar.<br />
Die Schwerpunktthemen <strong>2024</strong> sind: Digitale<br />
Transformation, Industrielle Kommunikation,<br />
Safety & Security, Datenräume, Datengesteuerte<br />
und intelligente Konzepte zur Steuerung und<br />
Visualisierung, Sensorinnovationen, Drives,<br />
Nachhaltigkeit sowie KI in der Automation.<br />
Noch mehr Details zum breitgefächerten<br />
Messeangebot, das Ticket-Handling oder hilfreiche Tipps zur<br />
besseren Vorbereitung sind auf der Webseite der SPS zu finden.<br />
sps.mesago.com<br />
Effizientes<br />
Energiemanagement<br />
Energiemonitoring mit<br />
Modbus RTU<br />
MOBILE PLATFORMS UND ROBOTICS IN<br />
DER PRODUKTION PER KI FÜHREN<br />
Automatisierte Palletierlösungen, manuell, konventionell oder robotergestützt<br />
– nicht selten kommen mehrere Lösungsansätze in Frage, um den reibungslosen<br />
Übergang von Waren von der Anlieferung zum Versand oder zur weiteren<br />
Verarbeitung sicherzustellen. Eine wesentliche Rolle spielen Roboterführungssysteme<br />
in Verbindung mit smarten Kamerasystemen, KI und Deep-Learning-<br />
Funktionen, die zum einen Logistik- und Produktionsprozesse beschleunigen<br />
und zum anderen die monotone Belastung für Mitarbeitende erheblich<br />
reduzieren können. Mit Palloc – dem Kamerasystem für die „PALlet content<br />
LOCalization“ – präsentiert Sick auf der SPS eine KI-gestützte, adaptive<br />
Lokalisierungslösung für die automatische<br />
Depalettierung mit Robotern. Sie vereint<br />
eine leistungsfähige 3D-Snapshot-Kamera<br />
mit einem ab Werk vorinstallierten und<br />
vortrainierten neuronalen Netz sowie<br />
einem neuen Deep-Learning-basierten<br />
Lokalisierungsalgorithmus. Es bietet die<br />
Möglichkeit, nahezu unbegrenzte Varianten<br />
von gestapelten Kartons auf Paletten zu lokalisieren und liefert Positionskoordinaten<br />
für eine zuverlässige und griffsichere Roboterbedienung. Das integrierte<br />
neuronale Netz umfasst bereits eine Vielzahl unterschiedlicher Kartontypen<br />
und kann bei Bedarf über eine benutzerfreundliche KI-Tool-Suite jederzeit<br />
um neue Kartonvarianten ergänzt werden. Damit ist Palloc eines der<br />
zukunftssichersten Roboterleitsysteme auf dem Markt, da die SensorApp<br />
des neuronalen Netzwerks direkt in die Kamera integriert ist und die<br />
browserbasierte Bedienoberfläche keinen separaten PC benötigt.<br />
SPS: Halle 7A, Stand 340<br />
www.sick.com<br />
VARIMETER PRO<br />
www.dold.com<br />
Energiemeter<br />
RL 9405<br />
Energieeinsparpotenziale erkennen<br />
und optimieren<br />
Einfache Ermittlung von Energieverbrauch<br />
sowie Energieerzeugung<br />
Platzersparnis im Schaltschrank durch<br />
nur 35 mm Baubreite<br />
Einsatzfähig ohne separate<br />
Hilfsspannung<br />
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Halle 9 | Stand 331<br />
E. Dold & Söhne GmbH & Co. KG<br />
78<strong>12</strong>0 Furtwangen | Tel. 07723 6540 | dold-relays@dold.com
SPS <strong>2024</strong><br />
WANN MACHT WELCHE<br />
SICHERHEITSZUHALTUNG SINN?<br />
WELCHER SCHUTZ<br />
FÜR WELCHE TÜR?<br />
Bei vielen Anwendungsfällen in den<br />
Fertigungshallen muss die erforderliche<br />
Sicherheit der so genannten beweglich<br />
trennenden Schutzeinrichtungen – sprich<br />
Schutztüren unterschiedlichster Art<br />
und Weise – gewährleistet werden.<br />
Doch Schutztüren sollten nicht nur Sicherheit<br />
garantieren, sie müssen auch eine effiziente<br />
Produktion zulassen. Was die Verantwortlichen<br />
für die Produktionssicherheit vor die Frage<br />
stellt, welcher Schutz bzw. welche<br />
Sicherheitszuhaltung wirklich benötigt wird.<br />
Der Anwendungsfall gibt vor, welche Schutztür die richtige<br />
ist. Den Weg weist die Produktnorm EN ISO 14<strong>11</strong>9<br />
„Sicherheit von Maschinen – Verriegelungseinrichtungen<br />
in Verbindung mit trennenden Schutzeinrichtungen<br />
– Leitsätze für Gestaltung und Auswahl“. Sie verbindet das<br />
Thema Sicherheit eng mit den sehr vielfältigen Anwendungssituationen.<br />
Daher muss schon in der Konstruktionsphase gut<br />
überlegt werden, welche Art von Schutztür passt. Eine Schwenkund<br />
Schiebetür? Oder eine Haube, Klappe oder ein Rolltor. Dazu<br />
müssen die Art der Überwachung, der Schaltertyp sowie die<br />
passende Sicherheitszuhaltung für die Schutztür in der Planung<br />
berücksichtigt werden.<br />
MANIPULATION DEN RIEGEL VORSCHIEBEN<br />
Ein wesentliches weiteres Kriterium findet sich in der Einbausituation<br />
selbst: Soll oder muss verdeckt eingebaut werden?<br />
Wie ist die Platzsituation? Ist sie kritisch, eignen sich Sicherheitszuhaltungen<br />
wie etwa der Sicherheitsschalter mit Zuhaltung<br />
PSENmlock mini von Pilz. Dieser besitzt eine kompakte Bauform<br />
und bietet einen hohen Manipulationsschutz.<br />
Überdies müssen Anwender berücksichtigen, ob besonders<br />
raue Umgebungsbedingungen vorherrschen. Mit robusten<br />
Zuhaltungen wie der Sicherheitszuhaltung PSENslock 2 von Pilz<br />
mit ihrem hygienegerechten Design und Edelstahlelementen<br />
kann die Schutztürüberwachung mit Prozesszuhaltung sicher<br />
und in widrigsten Umgebungsbedingungen umgesetzt werden.<br />
Wichtig ist, dass die Schutzart IP 67/IP 6K9K gegeben ist. Die<br />
Rastkraft (Kraft, die die Tür durch den Permanentmagneten auch<br />
im spannungslosen Zustand zuhält) kann über einen RFID-Tag<br />
individuell eingestellt werden. So lässt sich der Sicherheitsschalter<br />
passgenau für die jeweilige Maschine einsetzen.<br />
WANN PROZESS-, WANN<br />
PERSONENSCHUTZ?<br />
DEN WEG ZUR PASSENDEN<br />
SCHUTZTÜR WEIST DIE<br />
PRODUKTNORM EN ISO 14<strong>11</strong>9<br />
Die Frage nach der Art der Zuhaltung ist abhängig von der Nachlaufzeit.<br />
Ist die Zeit bis zum Erreichen der Gefahrenstelle länger<br />
als die Nachlaufzeit, ist eine Prozesszuhaltung ausreichend. In<br />
diesem Fall soll vorrangig der Prozess an sich geschützt werden<br />
und ungewollte Produktionsunterbrechungen sollen ausgeschlossen<br />
werden. Ist die Eingriffszeit allerdings kürzer als die<br />
Nachlaufzeit, ist eine sichere Zuhaltung erforderlich. Sie wird<br />
auch als Personenschutz bezeichnet. Das betrifft etwa Maschinen,<br />
die noch nachlaufen, beispielsweise Roboteranwendungen.<br />
Die Schutzeinrichtung darf hier erst entsperren, wenn sich die<br />
Maschine in einem sicheren Zustand befindet und komplett<br />
gestoppt hat. Erst dann, wenn keinerlei Gefahr mehr von der<br />
Maschine ausgeht, darf das Öffnen der Schutztür möglich sein.<br />
Für den Prozessschutz (das Verhindern einer ungewollten<br />
Unterbrechung des Fertigungsablaufs) ist eine Zuhaltung nach<br />
dem Arbeitsstromprinzip ausreichend. Dabei erfolgt die Zuhaltung<br />
durch einen Magneten. Für die Entsperrung wird dieser<br />
wieder deaktiviert. Ein Funktionsprinzip, wie es die elektromagnetische<br />
Sicherheitszuhaltung PSENslock 2 von Pilz bietet. Sie<br />
kombiniert die sichere Schutztürüberwachung mit einem integrierten<br />
Elektromagneten. Damit bietet sie eine sichere Stellungsüberwachung<br />
mit Prozesszuhaltung in nur einem System.<br />
<strong>12</strong> <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de
SPS <strong>2024</strong><br />
01<br />
02<br />
03<br />
01 Sowohl einzeln als auch in Reihe ist die neue Sicherheitszuhaltung<br />
PSENslock 2 von Pilz für die Schutztür-Absicherung<br />
universell einsetzbar und bis zur höchsten Sicherheitskategorie<br />
PL e, Kat. 4 nach EN ISO 13849 ausgelegt<br />
02 Mit ihrer kleinen Bauform von gerade mal 30x30x159 mm<br />
– 60 Prozent kleiner als der „große“ PSENmlock – findet die<br />
Sicherheitszuhaltung PSENmlock mini von Pilz auch<br />
in platzkritischen Anwendungen immer einen Platz<br />
03 Das modulare Schutztürsystem von Pilz bietet eine flexible<br />
und individuelle Lösung mit einzelnen Komponenten passend<br />
zu den Anforderungen<br />
Für den Personenschutz wird häufig das bistabile Zuhalteprinzip<br />
eingesetzt. Dieses kommt auch bei den Sicherheitszuhaltungen<br />
PSENmlock und PSENmlock mini von Pilz zum Einsatz.<br />
Der letzte Zustand bleibt im Falle eines Stromausfalls erhalten<br />
und die Tür damit entweder geschlossen und zugehalten oder<br />
offen. Dieses Prinzip reduziert den Energieverbrauch, da die Zuhaltung<br />
nur dann bestromt wird, wenn die Tür ge- oder entsperrt<br />
wird. Hohe Sicherheit wird durch die zweikanalige Ansteuerung<br />
des Hubmagneten gewährleistet: Im Fehlerfall werden die OSSDs<br />
abgeschaltet, aber die Zuhaltung bleibt bestehen. Durch einmaliges<br />
Deaktivieren kann diese dann gezielt entriegelt werden.<br />
Die Wahl der passenden Schutzeinrichtung in Abhängigkeit<br />
von Prozess- oder Personenschutz erfolgt auf Basis des Performance<br />
Levels (PL). Dieses wird mithilfe einer Risikoanalyse nach<br />
EN ISO 13849–1 ermittelt. Ausschlaggebend sind die Schwere der<br />
möglichen Verletzungen, die Häufigkeit und Dauer der Gefahrexposition<br />
sowie die Vermeidbarkeit von Gefahren. PL e bezeichnet<br />
dabei das höchste Risiko.<br />
SMARTE DIAGNOSE BRINGT<br />
PRODUKTIVITÄTSVORTEILE<br />
Häufig kommen mehrere Sicherheitszuhaltungen an einer Anlage<br />
zum Einsatz. Hier ist es notwendig, diese zu verbinden. Mit<br />
Diagnoselösungen wie der Safety Device Diagnostics (SDD) von<br />
Pilz können neben umfangreichen Diagnose- und Statusinformationen<br />
eine sichere Reihenschaltung und gleichzeitig die gezielte<br />
Ansteuerung einzelner Sensoren umgesetzt werden. Vorteil:<br />
Es lässt sich exakt definieren, welche Tür nach dem Abschalten<br />
entriegelt und geöffnet werden darf, beispielsweise wenn in<br />
einer Anlage Wartungsarbeiten anstehen. Ansonsten würden bei<br />
Anforderung der Entriegelungsfunktion alle in Reihe geschalteten<br />
Schutztüren auf einmal aufgehen. Das könnte jedoch zum<br />
Sicherheitsthema werden, wenn an einer weiteren Schutzeinrichtung<br />
eine Person den Gefahrenraum unbemerkt betritt.<br />
FAZIT<br />
Es gibt nicht „die“ Standardsituation für den Schutz, eine Faustformel<br />
für die Sicherheit von Mensch und Maschine jedoch<br />
schon: Je gefährlicher die Situation hinter einer Schutztür, desto<br />
sicherer muss der Schutz bzw. die Überwachung der trennenden<br />
Schutzeinrichtung ausgelegt sein.<br />
Bilder: Pilz<br />
www.pilz.de<br />
AUTOR<br />
Erich Wagner, Product Management/<br />
Sensors, Pilz GmbH & Co. KG, Ostfildern<br />
ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />
www.pilz.com/de-DE/access<br />
www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 13
AUTOMATISIERTE QUALITÄTSKONTROLLE<br />
AUF BASIS VON KÜNSTLICHER INTELLIGENZ<br />
VON DEN VORTEILEN<br />
PROFITIEREN<br />
01
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SPS <strong>2024</strong><br />
Soll die Qualitätskontrolle durch eine KI-basierte Bildverarbeitung<br />
automatisiert werden, ist ein passendes Netzwerk- und<br />
Automatisierungskonzept erforderlich. Phoenix Contact unterstützt<br />
hier bei der Systemevaluierung und Komponentenauswahl, wie das Beispiel<br />
eines international tätigen Automobilherstellers veranschaulicht.<br />
Der Automobilproduzent stellt hohe Qualitätsanforderungen<br />
an die Fertigung seiner Fahrzeuge. Zu diesem<br />
Zweck werden alle Komponenten der Pkws nach strengen<br />
Kriterien geprüft und optimiert. Um eine kosteneffiziente<br />
und umfassende Kontrolle zu ermöglichen, kommt<br />
der automatisierten Qualitätsprüfung eine immer größere<br />
Bedeutung zu. Fehler werden somit nicht mehr manuell<br />
gesucht und nachgearbeitet, sondern durch Sensorsysteme –<br />
wie Ultraschallsensoren oder Kameras – erfasst, mit Hilfe einer<br />
Automatisierungseinheit ausgewertet und beispielsweise durch<br />
Roboter automatisch beseitigt.<br />
Im Karosseriebau des Automobilherstellers liegt ein großer<br />
Fokus auf der Qualitätskontrolle der Schweißstellen, die die<br />
Blechteile miteinander verbinden. Die ordnungsgemäße<br />
Durchführung der Schweißarbeiten erweist sich für die Stabilität<br />
und Langlebigkeit der Fahrzeuge als essenziell. Abgesehen<br />
SYSTEME ZUR AUTOMATISIERUNG,<br />
NETZWERKANKOPPLUNG SOWIE<br />
BEDIENSTATIONEN KOMMEN VON<br />
PHOENIX CONTACT<br />
von der Überprüfung der Festigkeit ist die Entfernung von<br />
Schweißspritzern ein wichtiger Bestandteil der Inspektion, da<br />
die Kanten der Spritzer später gelegte Leitungen aufschneiden<br />
oder aufscheuern können.<br />
In der Vergangenheit fand die Kontrolle manuell statt, indem<br />
die Karosserien seitlich eingeschwenkt und diffus beleuchtet<br />
wurden. Anschließend ließen sich die erkannten Schweißspritzer<br />
mit einem Dremel-Multifunktionswerkzeug beseitigen. Zur Automatisierung<br />
dieser visuell anstrengenden Arbeit entschied sich<br />
der Automobilhersteller für ein Proof of Concept, also eine Machbarkeitsstudie,<br />
in der acht Kameras die Kontrolle vornehmen.<br />
Die detektierten Schweißspritzer werden danach von einem<br />
robotergeführten Rotationswerkzeug entfernt.<br />
anwenden lässt. Gibt es ein stabiles Bild, ist der Bildausschnitt<br />
auf Schweißspritzer zu inspizieren. Wird ein Schweißspritzer<br />
identifiziert, erfolgt auf Basis der Kamerastellung eine Umrechnung<br />
der Position in das Koordinatensystem des Roboters. Im<br />
nächsten Schritt kann der Roboter an die entsprechende Stelle<br />
gesteuert werden, um den Spritzer mit seinem Rotationswerkzeug<br />
zu entfernen.<br />
Zur Erkennung der Schweißspritzer kommt im dargestellten<br />
System eine industrielle Bildverarbeitung zum Einsatz. Diese<br />
lässt sich sowohl regelbasiert als auch durch maschinelles<br />
Lernen (Machine Learing, ML) realisieren. Wegen der unterschiedlichen<br />
Form, Größe und Position der Schweißspritzer hat<br />
sich der Automobilhersteller für ein ML-basiertes Verfahren entschieden.<br />
Denn durch ihre Generalisierungseigenschaften kann<br />
die ML-Lösung flexibler für andere Bauteilformen herangezogen<br />
werden. In einem Positivbeispiel erlernt das vortrainierte<br />
ML-Modell während des Trainings das Feststellen der Schweißspritzer<br />
anhand von deren Eigenschaften auf dem Blech, zum<br />
Beispiel Glanz, Schattenwurf oder Form. Auf diese Weise lässt<br />
sich das Modell unabhängig vom betrachteten Karosserieteil und<br />
Aussehen des Spritzers nutzen.<br />
Für die Verwendung des ML-Verfahrens sind im ersten Schritt<br />
Bilder von Bauteilen mit und ohne Schweißspritzern zu erstellen.<br />
Die Schweißspritzer werden dann manuell im Bild identifiziert<br />
und formell beschrieben. Dies kann beispielsweise durch die<br />
Koordinate auf dem Bild oder Begrenzungsrahmen um den Spritzer<br />
geschehen. Der Datensatz wird nun zum Modelltraining eingesetzt,<br />
die formelle Beschreibung zur Kontrolle der Erkennungsgenauigkeit<br />
genutzt. Im Anschluss lässt sich das trainierte Modell<br />
auf aktuellen, ungesehenen Bildern testen. Aufgrund der Generalisierung<br />
detektiert das Modell die Spritzer jetzt ebenfalls auf<br />
vorher nicht bereitgestellten Bildern und kann somit als Identifikator<br />
für deren Beseitigung verwendet werden.<br />
02<br />
IDENTIFIZIERUNG UND FORMELLE<br />
BESCHREIBUNG VON BAUTEILMÄNGELN<br />
Damit die automatisierte Beseitigung von Schweißspritzern<br />
durch Kameras und Roboter umgesetzt werden kann, wird eine<br />
zusätzliche Softwarelösung benötigt. Diese Software muss im<br />
ersten Schritt die Synchronisierung zwischen Kamera und<br />
Beleuchtung sicherstellen, sodass sich eine Helligkeitsregelung<br />
01 Der Karosseriebau stellt einen wichtigen Teil<br />
der Automobilproduktion dar<br />
02 Automatisierte Qualitätskontrolle im Karosseriebau<br />
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SPS <strong>2024</strong><br />
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03<br />
03 Standardtopologie im Karosseriebau<br />
auf Basis der Komponenten und Systeme<br />
von Phoenix Contact<br />
04 Mit dem Konzept der Digital Factory<br />
lassen sich die Produktivität, Nachhaltigkeit<br />
und Datensicherheit erhöhen<br />
04<br />
EVALUIERUNG DER PASSENDEN HARDWARE<br />
Neben der eigentlichen Lösung zur automatisierten Qualitätskontrolle<br />
in den Anlagen des Automobilherstellers bedarf es<br />
eines abgestimmten Automatisierungskonzepts. Dies umfasst die<br />
Anbindung und Spannungsversorgung der Kameras und<br />
Beleuchtung, die Nutzung einer prozessgebenden SPS zur Steuerung<br />
der Linie und der Roboter inklusive eines Melde- und<br />
Alarmsystems, die Ausführungseinheiten für die ML-Verfahren<br />
sowie eine Bedienstation zur Mensch-Maschine-Interaktion.<br />
Darüber hinaus müssen die einzelnen Komponenten in ein effizientes,<br />
störungsfreies Netzwerkkonzept überführt werden.<br />
Phoenix Contact hat den Automobilproduzenten bei der Erstellung<br />
des Konzepts sowie der Evaluierung einer passenden Hardware<br />
für die ML-Verfahren unterstützt.<br />
Zur Automatisierung, Netzwerkankopplung und bei den<br />
Bedienstationen wurde auf bewährte Systeme des Blomberger<br />
Unternehmens zurückgegriffen, die beim Automobilhersteller<br />
bereits seit längerem im Einsatz sind. Für die Softwareauswahl<br />
zur Ausführung der ML-Verfahren stellte der Automobilproduzent<br />
mehrere vortrainierte Modelle zur Verfügung. Diese wurden<br />
von Phoenix Contact in eine Laufzeitumgebung für maschinelles<br />
Lernen eingebunden und anschließend auf verschiedenen Industrie-PCs<br />
(IPC) des eigenen Portfolios getestet. Dazu wurden die<br />
CPU- und RAM-Auslastung der IPC in einem Dauertest überprüft.<br />
Dessen Ergebnisse sowie die Auswahl der am besten geeigneten<br />
Hardware unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit erhielt<br />
der Automobilhersteller abschließend. Hardware, Software und<br />
Services werden von Phoenix Contact im Rahmen der Kampagne<br />
Digital Factory now auch für andere Branchen angeboten.<br />
ERKENNUNG ZUKÜNFTIGER<br />
OPTIMIERUNGSPOTENZIALE<br />
Das ausgewählte Konzept integriert sich bestens in die aktuellen<br />
Anforderungen des Automobilproduzenten. Außerdem lassen<br />
die Weiterentwicklungen der ML-Technologie in der Fabrikautomation<br />
zusätzliche Optimierungspotenziale erkennen. Auf der<br />
Grundlage einer Container-Virtualisierung können in Zukunft<br />
Dienste der Automatisierung und Verbesserungen – wie die<br />
Durchführung des ML-Verfahrens – ebenfalls in der IT- oder<br />
Cloudumgebung umgesetzt werden. Auf der Automatisierungsebene<br />
lässt sich die Modellausführung durch die Nutzung von<br />
GPU-unterstützenden Industrie-PCs deutlich beschleunigen.<br />
Ferner müssen die Netzwerke für die Automatisierungsprotokolle<br />
– etwa Profinet – heute von den Kameranetzwerken<br />
getrennt werden, da eine zielgerichtete Priorisierung der Datenpakete<br />
nicht möglich ist. Mit Technologien wie Time-Sensitive<br />
Networking (TSN) lassen sich beide Netzwerke zusammenfassen,<br />
was den Netzwerkaufwand erheblich reduziert. Phoenix Contact<br />
arbeitet bereits an der Anwendung von TSN.<br />
Im Anforderungsmanagement helfen die regelmäßige Durchführung<br />
von Technologietagen sowie der Austausch zwischen<br />
dem Automobilhersteller und den Spezialisten des Blomberger<br />
Unternehmens im operativen Geschäft bei der zielgerichteten<br />
Weiterentwicklung dieser Technologien gemäß den Ansprüchen<br />
der Automobilindustrie.<br />
Bilder: Phoenix Contact<br />
www.phoenixcontact.com<br />
AUTOR<br />
Tom Hammerbacher, Manager Digital<br />
Factory, VMM Factory Automation, Phoenix<br />
Contact Electronics GmbH, Bad Pyrmont<br />
ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />
www.phoenixcontact.com/digitalfactory<br />
BESUCHEN SIE UNS:<br />
HALLE 9 | STAND 310<br />
16 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de
SENSORLOSER DREHZAHL- UND FREQUENZWÄCHTER MIT<br />
SICHERHEITSGERICHTETER DREHRICHTUNGSERKENNUNG<br />
SPS <strong>2024</strong><br />
Neben einer sensorlosen Drehzahlüberwachung ermöglicht der UH 6937 von Dold<br />
jetzt auch eine sichere Überwachung der Phasenfolge bzw. Drehrichtung von Motoren<br />
bei 3-phasigen Wechselspannungen. Bewegt sich der Antrieb nicht in die gewünschte<br />
Richtung, schaltet das Gerät sicherheitsgerichtet ab. Der Drehzahl- und Frequenzwächter<br />
UH 6937 ist somit ideal für Anwendungen geeignet, bei denen die richtige Drehrichtung<br />
essenziell ist, wie zum Beispiel bei Automatisierungsprozessen, Kompressoren<br />
und Werkzeugmaschinen. Die Drehrichtungserkennung erfüllt PL d/Kat. 2 nach<br />
EN ISO 13849-1 und SIL 2 nach EN 61508 unter Beibehaltung der bisherigen sicherheitstechnischen Kenndaten PL e/<br />
Kat. 4 bzw. SIL 3 für die Drehzahl- und Frequenzüberwachung. Das Gerät lässt sich über die vier frontseitigen Tasten<br />
und das LCD-Display anwenderfreundlich bedienen und ermöglicht damit eine einfache und zeitsparende Parametrierung<br />
– ganz ohne PC. Möglich sind bis zu vier Betriebsarten zur unterschiedlichen Konfiguration von Über-, Unterfrequenz,<br />
Fensterbereich und Drehrichtung.<br />
SPS: Halle 9, Stand 331<br />
www.dold.com<br />
SMARTE PROZESSÜBERWACHUNG PER LED<br />
Mit Helulight Static Process präsentiert die Helukabel Gruppe<br />
auf der SPS ein intelligentes Beleuchtungs- und Signalisierungssystem<br />
für eine Vielzahl industrieller Anwendungen.<br />
Das Lauflicht aus individuell ansteuerbaren RGB-LEDs<br />
ermöglicht es Maschinen- und Anlagenbedienern, unterschiedliche<br />
Betriebsparameter wie Fortschritt, Füllstand oder<br />
Temperatur ganz einfach visuell zu überwachen. Helulight<br />
Static Process ist dank analoger<br />
Ansteuerung mit allen gängigen<br />
Steuerungen kompatibel und<br />
kann somit in nahezu allen<br />
Maschinen eingesetzt werden –<br />
sowohl außen am Gehäuse als<br />
auch im Innenraum. Damit bietet<br />
das System eine standardisierte und einfach zu implementierende<br />
Lösung für die Prozessvisualisierung. Auf dem Messestand<br />
des Unternehmens erwartet die Besucher darüber<br />
hinaus ein umfassendes Produktsortiment für die elektrische<br />
Verbindungstechnik. Dieses reicht von Kabeln, Leitungen und<br />
Zubehör über maßgeschneiderte Energieführungsketten aus<br />
Kunststoff, Stahl und Edelstahl bis hin zu vorkonfektionierten<br />
und einsatzbereiten Systemlösungen.<br />
SPS: Halle 2, Stand 230/231<br />
www.helukabel.com<br />
ZUSAMMENSPIEL VON DEKARBONISIERUNG<br />
UND DIGITALISIERUNG IM FOKUS<br />
In Industrieanlagen kommt eine<br />
Vielzahl von Komponenten und<br />
Geräten unterschiedlicher<br />
Hersteller zum Einsatz. Diese<br />
liefern kontinuierlich Daten, die<br />
es in Wissen zu verwandeln gilt,<br />
um Prozesse effizienter zu<br />
gestalten und Energieeinsparpotenziale<br />
automatisiert zu identifizieren. Auf der SPS wird<br />
Endress+Hauser sein hierfür eigens entwickeltes, herstellerübergreifendes<br />
IIoT-Ökosystem Netilion vorstellen. Es wurde<br />
aufgesetzt, um alle Arten von Daten aus dem Feld nachzuverfolgen<br />
und zu nutzen. Es erlaubt Nutzern, Daten zur Maschinenleistung<br />
sowie zum Wartungsbedarf und Kalibrierintervallen<br />
in Echtzeit auszutauschen. Dies minimiert Ausfallzeiten und<br />
verlängert die Lebensdauer von Anlagen. Führt man sich vor<br />
Augen, dass eine durchschnittliche Industrieanlage häufig<br />
allein über mehr als 240 000 Dokumentenseiten zu Feldinstrumenten<br />
verfügt, wird die Dimension der Aufgabe deutlich. E+H<br />
wird sowohl Anwendungsfälle aus der Praxis zur Digitalisierung<br />
der Produktions- als auch der Beschaffungsprozesse vorstellen.<br />
SPS: Halle 7A, Stand 146 und Halle 4A, Stand 145<br />
www.endress.com<br />
4D-MODELL FÜR SICHERHEITSTECHNISCHE KOMPONENTEN<br />
Schmersal stellt auf der SPS <strong>2024</strong> erstmals ein 4D-Modell seiner sicherheitstechnischen Komponenten<br />
vor: einen digitalen Zwilling der Sicherheitszuhaltung AZM40 und des Türgriffsystems<br />
DHS. Neben der 3-dimensionalen Darstellung (3D) simuliert das virtuelle Abbild alle Eigenschaften<br />
und Funktionen der physikalischen Geräte als vierte Dimension (4D). Wird beispielsweise eine<br />
Schutztür mit dem realen Taster am Türgriff entriegelt, leuchten die LEDs beim digitalen Zwilling<br />
ebenso auf wie beim physikalischen Pendant. Damit gehört Schmersal mit zu den ersten Unternehmen, die einen digitalen Zwilling<br />
für sicherheitstechnische Komponenten entwickelt haben. Das Schmersal Safety 4D-Modell simuliert dabei nicht nur einzelne<br />
Komponenten, sondern über die virtuelle Abbildung der Signalströme auch ganze Prozess- bzw. Steuerungsabläufe. Der Vorteil:<br />
Mithilfe des 4D-Modells kann neben der frühzeitigen Fehlererkennung und Optimierung, künftig auch eine virtuelle Inbetriebnahme<br />
der Maschine durchgeführt werden, noch bevor die reale Maschine mechanisch aufgebaut wird.<br />
SPS: Halle 9, Stand 460<br />
www.schmersal.com<br />
www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 17
PRODUCTION EXCELLENCE<br />
ZERSPANER SETZT AUF LEISTUNGSFÄHIGE MASCHINEN<br />
UND DIGITALISIERUNG<br />
ENORME EFFIZIENZEFFEKTE<br />
„Wir haben unsere Lieferzeiten von 20 auf fünf Tage reduziert,<br />
den Lagerbestand und den Verwaltungsaufwand halbiert“, so stellt<br />
Ermir Steinmetzer, stellvertretender Geschäftsführer der Steinmetzer GmbH<br />
den Erfolg der Optimierungsmaßnahmen der letzten zehn Jahre dar.<br />
Der Zerspanungsdienstleister führt das auf seinen leistungsfähigen<br />
Maschinenpark und eine umfangreiche Digitalisierung zurück.
PRODUCTION EXCELLENCE<br />
PRODUCTION<br />
EXCELLENCE<br />
– <strong>2024</strong> –<br />
Für diese Serie wählt<br />
das Redaktionsteam<br />
Unternehmen aus, die ihre<br />
Produktionsprozesse im Hinblick<br />
auf Effizienz, Nachhaltigkeit und<br />
Wirtschaftlichkeit konsequent<br />
und 01 vorbildlich optimieren<br />
und damit einen echten<br />
Mehrwert schaffen.<br />
Die Steinmetzer GmbH ist seit 35 Jahren auf hochproduktive<br />
Aluminiumzerspanung fokussiert. „Durch unsere<br />
Fertigungskompetenz, die eine permanente Prozessoptimierung<br />
einschließt, und den modernen Maschinenpark<br />
sind wir ein zuverlässiger und innovativer Hochleistungspartner<br />
für den Maschinenbau“, sagt Firmengründer Andreas Steinmetzer.<br />
„Für viele unserer Kunden agieren wir als Systemlieferant, der die<br />
benötigten Teile just-in-time liefert. So sind rund 95 Prozent<br />
unserer Bauteile Wiederholteile. Wir fertigen Losgrößen bis zu<br />
5 000 Stück, aber auch Prototypen und Kleinstserien.“<br />
HOHE BAUTEILVARIANZ ERFORDERT FLEXIBLE<br />
FERTIGUNG UND SCHNELLE REAKTION<br />
Der Erfolg des mittelständischen Unternehmens mit seinen<br />
35 Beschäftigten beruht auf kurzen Lieferzeiten, Spitzenqualität<br />
und wettbewerbsfähigen Preisen. Dafür sind eine qualifizierte<br />
Belegschaft, ein hochwertiger Maschinenpark und eine effiziente,<br />
weitgehend digitalisierte Organisation verantwortlich. Ermir<br />
Steinmetzer, Schwiegersohn des Firmengründers und dessen<br />
Stellvertreter als Geschäftsführer, erklärt: „Unsere Mitarbeitenden<br />
sind nicht nur gut ausgebildet, sondern auch hochmotiviert.<br />
Sie gestalten unsere Prozesse mit und finden immer wieder<br />
Lösungen, mit denen wir Schritt für Schritt besser werden.“<br />
Den hohen Qualitätsstandard und die gewünschte Lieferperformance<br />
können sie jedoch nur mit einem zuverlässigen<br />
Maschinenpark erfüllen. „Auch diesbezüglich sind wir bestens<br />
aufgestellt“, sagt Ermir Steinmetzer, der auch als Betriebsleiter<br />
fungiert. „Im Fräsen setzen wir schon seit 20 Jahren vor allem<br />
auf Heller-Bearbeitungszentren.“ Geschäftsführer Andreas<br />
Steinmetzer wirft einen Blick zurück vor diese Zeit, in der die<br />
Zerspanungskapazitäten sehr schnell ausgereizt waren. Serienbauteile<br />
mussten oft in mehreren Spannungen gefertigt werden,<br />
was einen hohen Rüstaufwand bedeutete. „Damals entschieden<br />
wir uns, in vierachsige Heller-Bearbeitungszentren zu investieren,<br />
da wir damit viele Teile in nur einer Spannung komplett<br />
bearbeiten und letztlich die Ausbringungsmenge um ein Vielfaches<br />
erhöhen konnten.“<br />
www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 19
PRODUCTION EXCELLENCE<br />
01<br />
01 Sie schwören auf gute Partnerschaft: (v.r.n.l.) stellv.<br />
Geschäftsführer Ermir Steinmetzer, Christopher Weber,<br />
Gebiets-Vertriebsleiter, Heller, Jens Kuch, Vertriebsmitarbeiter,<br />
Heller Gebietsvertretung Hans P. Greising, Jürgen Widmann,<br />
Geschäftsführer EVO Informationssysteme<br />
02 Manuel Schroff, Teamleiter Fräsen bei Steinmetzer, an der<br />
neuen Heller H 2000: „Diese Maschinen verfügen über viele<br />
Industrie-4.0-Features, die eine Einbindung in die digitalisierten<br />
Abläufe ganz einfach machen“<br />
LEISTUNGSFÄHIGE UND<br />
VERLÄSSLICHE MASCHINEN<br />
Nicht nur die Chefs sind von der Leistungsfähigkeit der Heller-<br />
Bearbeitungszentren überzeugt, ebenso das gesamte Fräsbearbeitungsteam.<br />
„Das sind hervorragende Maschinen, auf die wir<br />
uns hundertprozentig verlassen können. Sie ermöglichen uns<br />
eine zuverlässige, produktive Präzisionsbearbeitung“, fasst Teamleiter<br />
Manuel Schroff zusammen. Ermir Steinmetzer ergänzt dazu:<br />
„Wir schätzen aber auch die Partnerschaft mit Heller und<br />
pflegen einen sehr engen Kontakt zu den Vertriebsmitarbeitern,<br />
Anwendungsspezialisten und Servicetechnikern, die uns stets<br />
kompetent und schnell zur Seite stehen.“<br />
Zurzeit stehen sieben horizontale Heller Bearbeitungszentren<br />
vom Typ H 2000 in der Fertigungshalle. Industriemeister Ermir<br />
Steinmetzer lobt neben den technischen Eigenschaften besonders<br />
die hohe Zuverlässigkeit der Maschinen: „Sie weisen bei uns<br />
eine Verfügbarkeit von etwa 99 Prozent auf, wobei wir sie natürlich<br />
gut pflegen und jährlich von Heller warten lassen.“ Ein gutes<br />
Beispiel sind die beiden H 2000, die im vergangenen Jahr gegen<br />
neue Modelle H 2000 der neuesten Generation getauscht wurden.<br />
Sie liefen laut Steinmetzer zwölf Jahre lang im 3-Schicht-Betrieb<br />
und sind in dieser Zeit nie ausgefallen.<br />
DIGITALISIERUNG BIS IN DEN<br />
FERTIGUNGSBEREICH<br />
02<br />
Ermir Steinmetzer weist zudem auf die Offenheit von Seiten<br />
Hellers hin, wenn es um die Integration der Maschinen in neue<br />
Konzepte geht. Denn der Erfolg des Zerspanungsdienstleisters<br />
fußt unter anderem auf einer weiteren Komponente: der digitalisierten<br />
Organisation, die im Wesentlichen vor zehn Jahren ihren<br />
Anfang nahm. „Wir hatten damals schon ein ERP-System eingeführt.<br />
Es deckte zwar den kaufmännischen Bereich und die<br />
Produktionsplanung ab, bot aber keine Möglichkeit, die Digitalisierung<br />
in die Fertigung und bis in die Maschinen hinein auszu-<br />
bauen. Eine solche Weiterentwicklung seitens der eingesetzten<br />
ERP-Software war nicht in Sicht“, beklagt der Betriebsleiter. Ein<br />
KO-Kriterium, wie er sagt: „Wenn man die Herausforderungen<br />
der Gegenwart sieht – den Fachkräftemangel, den Trend zu<br />
kleineren Losgrößen, die wachsenden Ansprüche hinsichtlich<br />
der Flexibilität in der Produktionssteuerung – dann müssen die<br />
Möglichkeiten der Digitalisierung auch in der Fertigung genutzt<br />
werden. Für uns als mittelständisches Unternehmen ist es zwingend<br />
erforderlich, eine durchgängige Software einzusetzen, die<br />
diesen Anforderungen gerecht wird.“<br />
Andreas Steinmetzer suchte also nach neuen Lösungen und<br />
fand Jürgen Widmann, den geschäftsführenden Gesellschafter<br />
der EVO Informationssysteme GmbH, einen deutschen Softwarehersteller<br />
und Digitalisierungspartner für die zerspanende<br />
Industrie. Dessen Unternehmen hatte eine Digitalisierungsplattform<br />
mit Softwarebausteinen zu bieten, die alles bereits im Softwarestandard<br />
abdeckt und genau zu den Vorstellungen Steinmetzers<br />
passt.<br />
Nach intensiven Vorbesprechungen und Planungen gelang es<br />
den Beteiligten, in nur vier Wochen sämtliche notwendigen Vorbereitungen<br />
zu treffen und die Systemumstellung durchzuführen.<br />
Dann ging es schnell – alle Daten wurden innerhalb weniger<br />
Stunden, ohne das Tagesgeschäft zu unterbrechen, vom alten in<br />
das neues ERP-System EVOcompetition übernommen. Damit<br />
war das Fundament für eine durchgängige Digitalisierungsplattform<br />
geschaffen, die nach und nach in den nächsten Wochen,<br />
Monaten und Jahren umgesetzt wurde.<br />
EVO-Geschäftsführer Widmann erklärt: „Unsere EVO-Software<br />
ist ein modulares Baukastensystem, das es ermöglicht, Schritt<br />
für Schritt eine individuell zusammengestellte, digitale Lösung<br />
aufzubauen und weitere Prozesse einzubinden. Auch bei Steinmetzer<br />
sind bis heute schrittweise verschiedene Bausteine hinzugekommen.“<br />
Um erfolgreich zu sein, genügt es seiner Meinung<br />
nach nicht, ein Softwareprodukt „nur“ zu kaufen: „Wichtig ist,<br />
dass man die Herausforderungen und Trends frühzeitig erkennt<br />
und den Unternehmen dafür die richtige Lösung schlüsselfertig<br />
bereitstellen kann.“<br />
ERFOLGSFAKTOREN: PAPIERLOSE FERTIGUNG<br />
UND DNC-MASCHINENKOMMUNIKATION<br />
Bei Steinmetzer sah diese so aus: Nach dem generellen Systemwechsel<br />
wurde die mobile Erfassung des Wareneingangs mit<br />
Handheld-Geräten, außerdem die Betriebsdatenerfassung an<br />
den Werkzeugmaschinen mit mobilen Geräten wie Tablet oder<br />
Smartphone realisiert. Steinmetzer installierte mit EVOjetstream<br />
ein weiteres Softwaremodul zum zentralen Daten- und Dokumentenmanagement,<br />
das auch eine papierlose Fertigung sowie<br />
die DNC-Maschinenkommunikation mit revisionssicherer Programmablage<br />
ermöglicht. Heute läuft die Fertigungsfeinplanung<br />
über eine automatisch aktualisierende EVO-Plantafel. Bisherige<br />
Excel-Auswertungen sind durch ein Management-Berichtswesen<br />
ersetzt und die Voraussetzungen zur Werkzeuganalyse und generischer<br />
Rüstplanerzeugung aus NC-Programmen vorhanden.<br />
Besonders interessant ist die Qualitätsdokumentation und<br />
20 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de
PRODUCTION EXCELLENCE<br />
03 Seit zehn Jahren arbeitet Steinmetzer mit der ERP/<br />
PPS-Software EVOcompetition; kommt der Auftrag digital<br />
per EDI, wird in der Software automatisch ein Fertigungsauftrag<br />
angelegt, die Zeichnung überprüft und eine<br />
Materialbestellung ausgelöst<br />
03<br />
04 Die Digitalisierung ist bei Steinmetzer durchgängig<br />
vom Auftragseingang über die Fertigung bis zum<br />
abschließenden Versand realisiert<br />
DIE QUALITÄTSDOKUMENTATION<br />
UND PLANUNG IM SHOPFLOOR<br />
WURDE 2023 MIT EINEM INDUSTRIE-<br />
4.0-AWARD AUSGEZEICHNET<br />
-planung im Shopfloor, für die Steinmetzer 2023 den Industrie-4.0-Award<br />
der Allianz für Industrie 4.0 Baden-Württemberg<br />
erhielt. Ermir Steinmetzer erklärt: „Wir stellen für jeden Messauftrag<br />
die jeweilige Rüstsituation auf der Shopfloor-Tafel im Messraum<br />
dar. Dadurch vermeiden wir Fehler, sparen uns Begleitpapiere<br />
und reduzieren den Aufwand.“ Nach erfolgter Messung<br />
wird das Messprotokoll automatisiert im ERP-System archiviert.<br />
Des Weiteren besteht die Möglichkeit, dem Werker die Messergebnisse<br />
direkt auf dem Bildschirm an seinem Maschinenarbeitsplatz<br />
anzuzeigen, so dass er bei Bedarf das Fertigungsmaß<br />
nachjustieren kann.<br />
Während der digitale Informationsaustausch mit den etwas<br />
älteren Heller-Bearbeitungszentren noch über separate Terminals<br />
läuft, sind die beiden neuen H 2000 mit vielfältigen lndustrie-4.0-Features<br />
für die Digitalisierung bestens gerüstet. Zum<br />
Beispiel mit dem neuen Heller Operation Interface mit<br />
24“-Touchbildschirm. „Damit hat Steinmetzer das ERP direkt auf<br />
der Maschine“, erklärt Heller-Gebiets-Vertriebsleiter Christopher<br />
Weber. „Die Fertigungsmitarbeiter können auf dem Steuerungsbildschirm<br />
die EVO-App öffnen und darin arbeiten, alle Fertigungsdokumente<br />
einsehen, Aufträge zurückmelden etc.“<br />
Auch das Heller Services lnterface (HSl), eine Web-Browser-<br />
Lösung, die überall einen sicheren Zugang zu den Produktionsund<br />
lnstandhaltungsdaten ermöglicht, ist bereits installiert.<br />
Ermir Steinmetzer ist überzeugt: „Mit den beiden neuen Heller H<br />
2000 sind wir für die Zukunft bestens gerüstet. Wir haben beide<br />
mit dem Speed-Paket ausstatten lassen, das unter anderem eine<br />
Spindel mit 18 000 min-1 enthält und für noch produktivere Aluminiumzerspanung<br />
sorgt. Eines der beiden Bearbeitungszentren<br />
setzen wir vor allem für kleinere Losgrößen von 1 bis 10 ein.<br />
Diese hat ein 160er Werkzeugmagazin statt dem üblichen 80er<br />
Magazin, um Rüstzeiten einzusparen.“<br />
OPTIMIERUNGSMASSNAHMEN<br />
ZAHLEN SICH AUS<br />
04<br />
Ermir Steinmetzer ist mit den Optimierungsmaßnahmen der<br />
letzten Jahre sehr zufrieden: „Die Kombination aus unserem<br />
modernen Maschinenpark und der durchgeführten Digitalisierung<br />
hat bei uns zu deutlichen Verbesserungen auf mehreren<br />
Ebenen geführt.“ Als Erfolgsbeispiel nennt er zum einen die verschlankte<br />
Verwaltung: „Von unseren 35 Mitarbeitenden sind nur<br />
mehr eineinhalb Personen mit administrativen Tätigkeiten<br />
beschäftigt. Der Rest arbeitet wertschöpfend. Zum anderen<br />
konnten wir durch eine automatisierte Materialbestellung und<br />
eine Just-in-time-Lieferung die Lagerbestände um über 50 Prozent<br />
reduzieren und dadurch die Liquidität verbessern.“ Auch in<br />
puncto Durchlaufzeiten hat sich Vieles positiv verändert. Denn<br />
jeder Auftrag wird entsprechend der Anforderungen von Anfang<br />
an durchgeplant. Das Material geht zeitgerecht ein, und in<br />
diesem Moment wird der Auftrag über die EVO-Plantafel einer<br />
Maschine zugewiesen. So weiß der Fertigungsmitarbeiter, wann<br />
und wo der Auftrag abzuarbeiten ist. „An der Plantafel können<br />
wir immer den aktuellen Fertigungsstand und die Kapazitäten<br />
sehen“, erklärt Ermir Steinmetzer. Diese Transparenz ist extrem<br />
wichtig und hält flexibel. Denn auf diese Weise lassen sich kurzfristige<br />
Aufträge oder Ablaufoptimierungen manuell verändern.<br />
„So haben sich unsere Lieferzeiten bei Wiederholteilen von<br />
20 Tagen ab Bestellung auf fünf Tage und bei Neuaufträgen von<br />
30 auf 10 Tage reduziert.“ Ermir Steinmetzer resümiert: „Unterm<br />
Strich sind wir viel produktiver geworden.“<br />
Bilder: Heller<br />
www.heller.biz<br />
www.evo-solutions.com<br />
AUTOR<br />
Peter Klingauf, Journalist<br />
bei der k+k-PR GmbH, Augsburg<br />
ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />
Detailinfos zu den Heller H 2000 Bearbeitungszentren<br />
gibt es unter folgendem Link:<br />
bit.ly/4egantr<br />
www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 21
SMART PRODUCTION<br />
01<br />
MIT ROBOTER AUTOMATISIERTE BEARBEITUNGSZENTREN MACHEN ES MÖGLICH<br />
RUND UM DIE UHR FRÄSEN<br />
Fräs- und Automatisierungstechnik aus einer Hand – damit hat die Condor Group<br />
ihre Fertigungsabläufe optimiert. Die Lösung stammt aus dem Hause Hermle:<br />
Ein Robotersystem versorgt zwei 5-Achs-Bearbeitungszentren mit Werkstücken<br />
und macht die Nacht zum Tag. Um die Anlage weiter auszureizen, entwickelte der<br />
Lohnfertiger ein eigenes Matrizensystem.<br />
Zur Condor Group, die im nordrhein-westfälischen Salzkotten<br />
beheimatet ist, gehören zwei unabhängig agierende<br />
Unternehmen: die Condor MedTec GmbH sowie die<br />
Condor Custom Solutions GmbH & Co. KG. Condor<br />
MedTec ist auf den Bereich Medizintechnik spezialisiert. Condor<br />
Custom Solutions ist ein führender Hersteller und Dienstleister<br />
für Drahterodiertechnik, Frästechnik, additive Fertigung im<br />
Laser-Sinter-Verfahren (SLS) sowie Oberflächenveredelung.<br />
Geboten wird alles aus einer Hand: von der Entwicklung bis<br />
zur Serienfertigung.<br />
Das Team in der Fräsabteilung der Condor Group arbeitet im<br />
Ein-Schicht-Betrieb. Trotzdem zerspant das Unternehmen mit<br />
seinen 70 Beschäftigten rund um die Uhr Werkstücke für eigene<br />
Produkte und externe Kunden. „Wir setzen auf Automation“,<br />
erklärt Dominik Schulte. Er ist gemeinsam mit seiner Schwester<br />
Ira Fecke-Schulte Geschäftsführer der Condor Group. Um automatisiert<br />
zu fertigen, hat Condor seit 2022 zwei 5-Achs-Bearbeitungszentren<br />
C 32 U von Hermle im Einsatz, die über ein Robotersystem<br />
RS 1 verbunden sind. Dank des Speicherkonzepts mit<br />
zwei Regalen mit Platz für insgesamt 16 Paletten und vollautomatischen<br />
Greiferwechseln arbeitet die Anlage über längere Zeiträume<br />
autonom.<br />
„Wir haben durch die zwei identischen Maschinen nicht nur die<br />
doppelte Fertigungskapazität, sondern können auch das Material<br />
trennen“, verdeutlicht Betriebsleiter Sebastian Ilsen. Eine C 32 U<br />
bearbeitet ausschließlich Aluminium, die andere nur Edelstahl.<br />
22 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de
SMART PRODUCTION<br />
01 Seit 2022 nutzt Condor die beiden<br />
Bearbeitungszentren C 32 U mit<br />
angeschlossenem Robotersystem RS 1<br />
02<br />
02 Im Ein-Schicht-Betrieb bereitet<br />
Fräser Oleg Peters die Paletten für die<br />
automatische Bearbeitung über Nacht vor<br />
„Das hat mehrere Vorteile“, zeigt er auf. „Zum einen stellen wir so<br />
sicher, dass unsere Werkzeuge immer nur ein Metall zerspanen,<br />
und zum anderen erhalten wir damit sortenreine Späne, die sich<br />
besser wiederaufbereiten lassen.“<br />
KEINE NACHTSCHICHTEN<br />
FÜR DIE BELEGSCHAFT<br />
Die Entscheidung für Hermle fiel wegen der durchgängigen<br />
Automationslösung. „Aufgrund des Fachkräftemangels durch<br />
den demografischen Wandel wird es für uns immer schwieriger,<br />
Mitarbeitende für zwei oder gar drei Schichten zu finden. Dabei<br />
haben wir viel zu tun“, hebt Dominik Schulte hervor. „Ein Teil<br />
unserer Beschäftigten hat sich bei uns beworben, weil sie keine<br />
Nachtschichten mehr arbeiten wollten. Mit der Robotik fertigen<br />
wir nun 24/7, ohne unser Personal zu belasten. Zudem präsentieren<br />
wir uns als attraktiver Arbeitgeber.“ Dabei war es dem Unternehmen<br />
wichtig, eine Zerspan- und Automationslösung aus<br />
einer Hand zu nutzen. „Kommen Roboter und Fräszentrum von<br />
unterschiedlichen Herstellern, kann es Schnittstellenprobleme<br />
und Unstimmigkeiten bei den Zuständigkeiten geben“, befürchtet<br />
Sebastian Ilsen. „Das wollten wir unbedingt vermeiden und<br />
setzten deshalb auf eine Komplettlösung. Unsere Mitarbeitenden<br />
unterstützten uns bei der Suche. Sie entdeckten die Lösung von<br />
Hermle im Internet.“<br />
Nach der Vorstellung durch den Außendienst des Frästechnik-<br />
Spezialisten aus Gosheim war für Condor schnell klar, dass sie<br />
zukünftig mit einer Hermle-Anlage automatisiert fertigen<br />
würden. „Anschließend präsentierten wir dem kompletten Fräs-<br />
Team die neue Lösung. So konnten wir die Belegschaft mitnehmen<br />
und ihr vermitteln, dass der Roboter keine Jobs kostet“,<br />
betont der Geschäftsführer. „Wir beschäftigen ausschließlich<br />
Facharbeiter. Das sind top Leute und wir wollen niemanden verlieren<br />
oder ersetzen.“ Vier Mitarbeitende stellten sich der neuen<br />
Aufgabe und wurden zum „Projekt-Team Hermle“ auserkoren.<br />
Zwei Programmierer und zwei Maschinenbediener besuchten<br />
alle Anwenderschulungen und arbeiteten sich in die Anlage ein.<br />
Dabei hatten sie bei der Steuerung TNC 640 von Heidenhain<br />
quasi ein Heimspiel, weil sie diese schon von den anderen CNC-<br />
Bearbeitungsmaschinen im Betrieb kannten. Neu für sie war das<br />
Fertigungsleitsystem Soflex, das die Automation und damit den<br />
Roboter steuert.<br />
ZWEIFEL BESEITIGT<br />
Dennoch gab es beim Fräs-Team zunächst einige Bedenken.<br />
„Einige Mitarbeitende waren skeptisch, ob der Roboter auch mit<br />
Einzelteilen zurechtkommt“, blickt Sebastian Ilsen zurück.<br />
Condor nahm die Anlage nach und nach in Betrieb. Zunächst nur<br />
die C 32 U, anschließend das Robotersystem RS 1. Schon wenige<br />
Monate später folgte die zweite, identische C 32 U. Beide Bearbeitungszentren<br />
besitzen ein Zusatzmagazin ZM 216, das die<br />
36 Werkzeuge in der Maschine um 216 weitere ergänzt. Dabei<br />
setzt Condor gerade bei der Bearbeitung von Edelstahl auf drei<br />
bis vier Schwesterwerkzeuge. „Wir nutzen ein CAM-System, mit<br />
dem wir die Maschine steuern und neue Fräsprozesse simulieren<br />
können“, beschreibt Sebastian Ilsen. „Die Zweifel waren unbegründet,<br />
wir fertigen inzwischen auch Stückzahl 1 über Nacht,<br />
personenlos und absolut zuverlässig.“<br />
„Trotzdem hat es mehrere Monate gedauert, bis wir mit der<br />
Anlage hundertprozentig prozesssicher zerspanen konnten und<br />
unsere Mitarbeitenden absolut fit waren“, erinnert sich der<br />
Betriebsleiter. Doch schon nach kurzer Zeit überlegte das Projekt-Team,<br />
wie sich die Abläufe weiter optimieren lassen. Das<br />
DIE KÖNIGSKLASSE DER<br />
AUTOMATISIERUNGSLÖSUNGEN<br />
n Die Robotersysteme sind an alle Hermle-Bearbeitungszentren<br />
adaptierbar und in verschiedenen Ausführungen<br />
erhältlich.<br />
n Vom Robotersystem RS 05-2 für kleine Paletten<br />
und Bauteile über das Robotersystem RS 3 mit einem<br />
Transportgewicht bis zu 420 kg bis hin zur linearverketteten,<br />
hochproduktiven Anlage.<br />
n Individuell und höchst flexibel, egal ob für das<br />
Palettenhandling oder das Wechseln von Werkstücken<br />
aus Matrizen.<br />
n Greiferwechsel: Einfach- oder Doppelgreifer für noch<br />
mehr Flexibilität.<br />
n Magazinauslegungen in den unterschiedlichsten<br />
Ausprägungen für kundenindividuelle Ansprüche.<br />
www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 23
SMART PRODUCTION<br />
03 03 Das Robotersystem RS 1 besitzt zwei<br />
Regale mit Platz für jeweils acht Paletten<br />
04 Die von Condor entwickelten Universalmatrizen<br />
lassen sich durch das Stecksystem<br />
variabel an unterschiedliche Werkstückformen<br />
und -zahlen anpassen<br />
05 Das Condor-Team: Dominik Schulte,<br />
Geschäftsführer, Sebastian Rusche, Leiter<br />
Fräsabteilung, Oleg Peters, CNC-Fräser,<br />
Erhardt Jost, Programmierer und Sebastian Ilsen,<br />
Betriebsleiter (v.l.)<br />
04<br />
05<br />
sich unterschiedliche 3D-Druckteile stecken lassen. Diese<br />
Bausteine haben an der Unterseite zwei Zylinder, die in der<br />
Bohrung einrasten. Sie ermöglichen das gleichzeitige Positionieren<br />
von Rohlingen in vielen Größen. „Da wir auch den 3D-Druck<br />
bei uns im Haus haben, sind wir auf die Idee mit den Kunststoffbausteinen<br />
gekommen“, verrät Sebastian Ilsen. „Wir decken<br />
damit flexibel alle möglichen Formate ab.“ Außerdem lassen sich<br />
nun deutlich mehr Rohlinge pro Palette vorbereiten. „Auf eine<br />
reguläre Universalmatrize passen zwölf Bauteile in der Größe<br />
50 × 60 × 50 mm, mit unserem Stecksystem sind es 30“, freut sich<br />
der Betriebsleiter. Das wirkt sich vor allem auf die Bearbeitungszeiten<br />
aus: Statt Rohlinge für vier Stunden pro Palette vorzuhalten,<br />
sind es mit der Condor-Universalmatrize zehn Stunden.<br />
Das Unternehmen hat sein System zur Marktreife entwickelt und<br />
vertreibt es nun an andere Anwender.<br />
Jede Nacht und an den Wochenenden fertigt Condor heute<br />
personenlos auf der Hermle-Anlage, inzwischen nur noch mit<br />
den eigenen Matrizen. „Das ist genial“, strahlt Sebastian Ilsen.<br />
„Vor allem, dass die Fräsmaschine auch unseren großen Werkstückmix<br />
automatisch zerspant und von Freitagnachmittag bis<br />
Montag durchläuft.“ Rund 40 Prozent der Rohlinge benötigt<br />
Condor MedTec für eigene Produkte, die restlichen 60 Prozent<br />
gehen an Kunden – meist in kleinen Losgrößen im einstelligen<br />
Bereich. „Es ist ein starker Benefit der Hermle-Anlage, dass wir<br />
viele unterschiedliche Rohlinge automatisiert bearbeiten<br />
können.“ Und Dominik Schulte ergänzt: „Das ist unser erster<br />
Roboter, aber sicherlich nicht unser letzter. Zukünftig setzen<br />
wir nur noch auf Automation.“<br />
Bilder: Hermle<br />
Grundvertrauen in Anlage und Roboter war da, jetzt sollte alles<br />
noch besser werden. Der Auslöser war die große Produktvielfalt,<br />
die Condor auf der Hermle-Anlage bearbeitet.<br />
EIGENE IDEEN FÜR LÄNGERE LAUFZEITEN<br />
Um Rohlinge für den Roboter zu fixieren, nutzen Anwender entweder<br />
Matrizen mit Formnestern oder Universalmatrizen, bei<br />
denen sich Bleche gegeneinander verschieben lassen. „Beide<br />
Lösungen waren für uns nicht optimal“, erläutert Sebastian Ilsen.<br />
„Wir fertigen viele unterschiedliche Produkte, oft in Losgröße 1,<br />
damit sind Formnester für uns nicht zielführend. Bei den Universalmatrizen<br />
passt nur eine bestimmte Anzahl gleichförmiger<br />
Bauteile auf eine Platte, selbst wenn es sehr kleine Rohlinge sind.<br />
Damit verschenken wir viel Platz auf der Palette.“ Das Fräs-Team<br />
tüftelte an einer Lösung, die die nötige Flexibilität zuließ und<br />
konstruierte die Condor-Universalmatrize. Sie besteht aus einer<br />
Lochplatte mit einem Rastermaß von zehn Millimetern, auf die<br />
www.hermle.de<br />
AUTOR<br />
Udo Hipp, Leiter Marketing<br />
Hermle AG, Gosheim<br />
ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />
bit.ly/3XSpWSx<br />
24 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de
SMART PRODUCTION<br />
FORMNEXT <strong>2024</strong>: DIE GLOBALE<br />
AM-ELITE ZU GAST IN FRANKFURT<br />
Ungeachtet der verhaltenen wirtschaftlichen Lage in<br />
Deutschland sowie globaler Herausforderungen<br />
schreibt die Formnext auch <strong>2024</strong> ihre Erfolgsgeschichte<br />
weiter: 820 Unternehmen (61 % aus dem Ausland)<br />
haben sich für die führende Messe des Additive<br />
Manufacturing und der nächsten Generation der<br />
industriellen Fertigung angemeldet und machen<br />
Frankfurt vom 19. bis 22.<strong>11</strong>.<strong>2024</strong> wieder zum internationalen<br />
Hotspot der AM-Welt. „Die guten Anmeldezahlen<br />
der Formnext spiegeln die Relevanz der Additiven<br />
Fertigung für die gesamte Industrie wider“, freut<br />
sich Sascha F. Wenzler, Vice President Formnext beim<br />
Veranstalter Mesago Messe Frankfurt GmbH. „Denn<br />
AM ist eine Technologie, die es ermöglicht, den aktuellen<br />
Herausforderungen zu begegnen und neue wirtschaftliche<br />
Potenziale zu<br />
erschließen. Gleichzeitig<br />
bildet die Formnext auch die<br />
Dynamik der weltweiten<br />
AM-Branche ab, die jedes Jahr<br />
mit zahlreichen Innovationen<br />
und Anwendungen den Weg<br />
in die industrielle Zukunft<br />
bereitet.“ Besucher können<br />
die aktuellsten Innovationen hautnah erleben.<br />
www.formnext.de<br />
CAM-LÖSUNG ZUR STEUERUNG ADDITIVER<br />
UND SUBTRAKTIVER PROZESSE<br />
Die Software hyperMILL Additive<br />
Manufacturing von Open Mind<br />
erweitert die Möglichkeiten der<br />
5-Achs-Simultanbearbeitung für<br />
das Direct-Energy-Deposition-<br />
Verfahren (DED) und das Wire Arc<br />
Additive Manufacturing (WAAM).<br />
Dabei können die NC-Codes komfortabel<br />
programmiert und automatisch<br />
zur Kollisionsvermeidung<br />
simuliert werden. Als durchgängige<br />
Softwarelösung unterstützt hyperMILL eine effiziente<br />
Hybridbearbeitung, die additive und subtraktive Verfahren<br />
auf einer Maschine kombiniert. Was additive, hybride<br />
Fertigung heute leistet, wird eindrucksvoll auf der<br />
Formnext demonstriert: Sogar stark beanspruchte Teile<br />
lassen sich mit hybrider Bearbeitung reparieren. Ein<br />
Beispiel hierfür ist ein Turbinenschaufelblatt: Es wurde auf<br />
einem 5-Achs-Bearbeitungszentrum vom Typ Hermle C 32<br />
unter Verwendung von hyperMILL und dem Blum-Messtaster<br />
TC52 instandgesetzt. Diese komplexe Aufgabe umfasst<br />
die Schritte Blattinspektion, Schadensentfernung, Materialauftrag,<br />
Erfassung von Form und Deformation, Programmierung<br />
und Bearbeitung. Zu einem effizienten Prozess<br />
wird die Reparatur durch hyperMILL Virtual Machining.<br />
www.openmind-tech.com<br />
3D-SCAN-LÖSUNGEN FÜR<br />
DIE MODERNE FERTIGUNG<br />
Auf der Formnext<br />
präsentiert Creaform<br />
u.a. die HandySCAN<br />
3D|Silver Serie. Dieser<br />
leichte, tragbare Scanner<br />
ermöglicht eine schnelle<br />
und präzise 3D-Datenerfassung,<br />
um Arbeitsabläufe zu rationalisieren und die<br />
Produktqualität zu verbessern. So spielt die HandySCAN<br />
3D|Silver Serie beispielsweise für Apworks, einen Branchenführer<br />
im Bereich 3D-gedruckter Metallteile, eine Schlüsselrolle<br />
in der Qualitätskontrolle. Durch das Scannen jedes<br />
gedruckten Teils stellt das Unternehmen sicher, dass das<br />
Endprodukt die strengen Designtoleranzen einhält. Diese<br />
Fähigkeit hat die Silver Series zu einem wichtigen Werkzeug<br />
im Arbeitsablauf gemacht, das es ermöglicht, Teile schnell<br />
und präzise zu bewerten und potenzielle Fehler frühzeitig im<br />
Produktionsprozess zu erkennen, was zu weniger kostspieligen<br />
Überarbeitungen und optimierten Fertigungszyklen<br />
führt. Auch MRA Klement, ein Hersteller von Motorradzubehör,<br />
setzt den HandySCAN 3D ein, um detaillierte 3D-Modelle<br />
von Motorradwindschutzscheiben für die kundenspezifische<br />
Produktion zu erfassen. Durch das Scannen der Teile vor und<br />
nach dem 3D-Druckprozess wird sichergestellt, dass jede<br />
Windschutzscheibe den höchsten Qualitätsstandards<br />
entspricht.<br />
creaform3d.com<br />
SEIT <strong>11</strong>0 JAHREN ZUVERLÄSSIG<br />
• Wirtschaftliche Beschaffung<br />
in herausragender Qualität<br />
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mit umfassendem Experten-<br />
Wissen<br />
• Bewährtes Hersteller-Netzwerk<br />
in Deutschland und Europa<br />
sowie eigenes Produktionswerk<br />
für Feinbearbeitung<br />
• Verschiedene Belieferungssysteme<br />
und innovative<br />
Kanban-Lösungen<br />
• <strong>11</strong>0 Jahre Know-how<br />
ZEICHNUNGSTEILE<br />
Dreh-, Fräs- und Kombina tionsteile in<br />
verschiedenen Abmessungen und Losgrößen.<br />
Normteile – Zeichnungsteile – Rohrverbindungsteile<br />
www.ottoroth.de
INTRALOGISTIK<br />
LAGERBESTANDSPROZESSE<br />
IN ECHTZEIT AUTOMATISIEREN<br />
UND OPTIMIEREN<br />
BESTAND<br />
KI-BASIERT<br />
ÜBERWACHEN<br />
Fehlbestände, defekte Artikel und vermüllte Behälter im Kleinteilelager – viele<br />
Unternehmen kämpfen mit ineffizienten Lagerprozessen, die durch manuelle<br />
Eingriffe und ungenaue Bestandsdaten entstehen. Mit Sereact Lens ist es nun<br />
möglich, Lagerbestände automatisiert zu überwachen. Die KI-Monitoring-Plattform<br />
übernimmt die Bestandserfassung und Anomalieerkennung in Echtzeit und<br />
ermöglicht eine Inventur im laufenden Betrieb.<br />
Kaum ein Unternehmen weiß genau, wie viele Artikel in<br />
welchem Zustand auf Lager sind. Die Folgen sind zeitaufwändige<br />
manuelle Kontrollen, Fehllieferungen und ungenaue<br />
Datensätze. „Mit unserer Plattform Sereact Lens<br />
lösen wir dieses Problem, indem wir KI-basierte Bildverarbeitung<br />
zur Echtzeitüberwachung von Lager- und Kommissionierbehältern<br />
einsetzen“, sagt Ralf Gulde, Co-Founder und CEO von<br />
Sereact. Das System besteht aus der Software des KI-Robotik-<br />
Pioniers und einer Kamera, die mit wenigen Handgriffen an neuralgischen<br />
Punkten wie den Kommissionierarbeitsplätzen eines<br />
AutoStores oder den Pickstationen befestigt wird.<br />
Jeder Behälter wird automatisch gescannt. Sereact Lens<br />
erkennt sofort, welche Waren sich im Behälter befinden und<br />
gleicht diese mit den im WMS hinterlegten Daten ab. Dies ermöglicht<br />
eine stets aktuelle Bestandskontrolle und vermeidet Fehlbestände<br />
und Überlagerungen. So lassen sich innerhalb kürzester<br />
Zeit im laufenden Betrieb und ohne zusätzlichen manuellen<br />
Aufwand die gesamten Bestände der eingelagerten Artikel erfassen<br />
und abgleichen. Sereact Lens ermöglicht somit eine automatisierte<br />
Inventur im laufenden Betrieb.<br />
QUALITÄTSKONTROLLE, ARTIKELDOKUMENTATION<br />
UND RETOURENBESCHLEUNIGUNG<br />
Mittels KI-basierter Bilderkennung erfasst die Monitoring-Plattform<br />
automatisch Anomalien wie beschädigte oder falsch positionierte<br />
Artikel sowie Abfall in Lagerbehältern und leitet diese<br />
Informationen zur Überprüfung an die Qualitätskontrolle oder<br />
den Warenein- oder -ausgang weiter. So können Unternehmen<br />
schneller auf potenzielle Fehler reagieren. „Ein weiterer Vorteil<br />
unserer Lösung ist, dass wir den Zustand und die Anzahl der für<br />
den Versand gepickten Artikel dokumentieren können, wenn<br />
eine Sereact Lens am Warenausgang die Kartons vor dem Ver-<br />
packen scannt“, erklärt Ralf Gulde. Damit lässt sich sicherstellen,<br />
dass die Sendungen den Qualitätsstandards entsprechen und<br />
gleichzeitig feststellen, ob Reklamationen wegen fehlender oder<br />
beschädigter Ware berechtigt sind. Umgekehrt kann das System<br />
auch am Wareneingang automatisch erkennen, ob die Lieferungen<br />
die richtigen Produkte in der richtigen Menge enthalten und<br />
in welchem Zustand sie sind, bevor sie eingelagert werden.<br />
Sereact Lens hilft auch, wertvolle Ressourcen im Retourenmanagement<br />
zu sparen. Die Software trifft zuverlässig eine Vorauswahl,<br />
ob Rücksendungen manuell geprüft werden müssen<br />
oder direkt wieder eingelagert werden können. „Wir erkennen<br />
zum Beispiel, ob eine Verpackung geöffnet wurde oder nicht, ob<br />
es Beschädigungen oder Gebrauchsspuren gibt“, erläutert Ralf<br />
Gulde. „Außerdem gleichen wir die Retoure mit der Versanddokumentation<br />
ab, um festzustellen, welche Artikel zurückgeschickt<br />
und welche behalten wurden.“ So entfällt die massenhafte<br />
Erstkontrolle durch die Mitarbeiter. Sie müssen nur noch die Retouren<br />
kontrollieren, die als prüfungswürdig identifiziert wurden.<br />
FAZIT<br />
Mit Sereact Lens können Unternehmen ihre Intralogistik optimieren<br />
und sich Wettbewerbsvorteile sichern. Die Plattform hilft,<br />
Kosten zu senken, Fehler zu minimieren und den Lagerbetrieb<br />
effizienter zu gestalten. Durch die Aufbereitung der Daten in<br />
Echtzeit über cloudbasierte Dashboards können fundierte Entscheidungen<br />
getroffen und Prozesse kontinuierlich verbessert<br />
werden. Zudem profitieren Unternehmen von einer höheren<br />
Kundenzufriedenheit durch präzise und pünktliche Lieferungen.<br />
Bild: Sereact<br />
www.sereact.ai/de<br />
26 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de
INTRALOGISTIK<br />
ETIKETTIERER ERÖFFNET NEUE OPTIONEN BEI<br />
STANDARDANWENDUNGEN<br />
Der zur diesjährigen Fachpack in Nürnberg erstmals vorgestellte<br />
Etikettierer Herma eco für vielfältige Standardanwendungen vereint<br />
Wirtschaftlichkeit und hochwertige Ausstattung mit einer in diesem<br />
Segment ungewöhnlich hohen Konstruktions- und Verarbeitungsqualität,<br />
so der Hersteller. Das bedeute Werthaltigkeit, Langlebigkeit<br />
und Investitionssicherheit auch im Einstiegssegment. Bei gleicher<br />
Preisstellung wie beim Vorgängermodell Herma basic zeichnet sich<br />
der eco durch eine Vielzahl neuer Features aus. Die Integration in<br />
eine Verpackungsanlage und damit in eine übergeordnete Steuerung<br />
(SPS) sei jetzt so weitreichend und komfortabel wie nie zuvor in<br />
dieser Herma-Leistungsklasse, betont der Anbieter. Dafür sorgt zum<br />
Beispiel eine Reihe zusätzlicher I/O-Signale. Über die Anlagensteuerung<br />
ermöglichen sie unter anderem das automatische Power on/<br />
Power off, den separaten Start des Etikettierprozesses sowie das<br />
manuelle Vorspenden, was gerade beim Einrichten eines Etikettierers<br />
von Vorteil ist. Künftig haben zudem Drucker und Ablöseeinheit<br />
getrennte, separat zu kontrollierende Anschlüsse. So lässt sich etwa<br />
auch ein Drucker in Verbindung mit einer<br />
pneumatischen Übergabeeinheit nutzen,<br />
was die Flexibilität und Einsatzmöglichkeiten<br />
des neuen Herma eco deutlich<br />
erweitert. Selbst für einfache Pharmaoder<br />
Healthcare-Anlagen ist er damit<br />
gut gerüstet, nicht zuletzt, weil er jetzt<br />
über eine Masterencoder-Funktion verfügt.<br />
Damit erfolgt stets die automatische<br />
Synchronisierung zur Geschwindigkeit des Transportbandes. Das<br />
sorgt für Präzision, selbst bei der maximalen Geschwindigkeit.<br />
Zur Genauigkeit tragen auch die neukonstruierten Auf- und<br />
Abwickler bei.<br />
www.herma.de<br />
BREITES SORTIMENT AN VAKUUM-SCHLAUCHHEBERN<br />
Die Timmer GmbH präsentiert ihre innovativen Vakuumhebeanlagen. Für<br />
Hebegüter wie Kartonagen mit einem Gewicht bis 50 kg hat das Unternehmen<br />
den Vakuumschlauchheber quickLIFT konstruiert. Ausgestattet mit einer<br />
Einhandbedienung ist das bewährte System speziell für hohe Taktzahlen beim<br />
Pick&Place-Handling ausgelegt. Auf Sicherheit und Ergonomie setzt der<br />
Hersteller auch beim heavyLIFT. Bis zu 300 kg schwere Hebegüter lassen sich<br />
mit dem System mühelos bewegen. Ein optionales Schnellwechselsystem<br />
ermöglicht bei Bedarf den unkomplizierten Austausch des Saugers. Mit dem<br />
Multisauger erweitert Timmer sein Portfolio um einen Allrounder. Mit seinen<br />
29 kleinen, flexiblen Balgsaugern und<br />
einer hohen Leckagetoleranz eignet sich<br />
der Multisauger für eine Vielzahl unterschiedlichster<br />
Hebegüter. Auch unebene<br />
Flächen oder unverschlossene Kartons<br />
können sicher gehoben werden. Selbst<br />
das gleichzeitige Heben mehrerer kleiner<br />
Kartons ist mit der Neuentwicklung sicher<br />
möglich. Der Sauger ermöglicht ergonomisches, sicheres und effizientes<br />
Arbeiten und ist vor allem beim Pick&Place-Handling ein Problemlöser. Erstmals<br />
präsentiert Timmer den Multisauger in der Ausführung „Foam“. Die<br />
Moosgummidichtung erlaubt das Heben von Gütern mit unebenen und grob<br />
strukturierten Oberflächen, wie sie beispielsweise bei Riffelblechen und<br />
Kautschukballen vorhanden sind.<br />
www.timmer.de<br />
LABEL LIKE A PRO.<br />
Spare jetzt zusätzlich 10 €<br />
auf das bereits reduzierte<br />
Hero-Modell PT-E560BTVP<br />
unserer neuen E-Serie mit<br />
dem Code: LABELPRO10<br />
Gültig bis 30.<strong>11</strong>.<strong>2024</strong><br />
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und 10€ sparen:
WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />
RASCHE AMORTISATION INKLUSIVE<br />
OPTIMIERTE LÜFTERAPPLIKATION SENKT<br />
ENERGIEKOSTEN DEUTLICH<br />
Der ABB-Partner Iwik hat beim Spezialwachse- und Gerbstoffhersteller Völpker<br />
in einer Sprühtrocknungsanlage einen Abluftventilator mit Riemenantrieb<br />
durch einen direkt angetriebenen Ventilator mit einer hocheffizienten<br />
Motoren-Frequenzumrichter-Kombination von ABB ersetzt. Die Lüfterapplikation<br />
verbraucht seitdem rund 60 % weniger Strom. Das verdeutlicht, wie rasch sich<br />
im Bestand signifikante Energiekosteneinsparungen mithilfe moderner<br />
Antriebstechnik realisieren lassen<br />
Die Völpker Spezialprodukte GmbH konzentriert sich auf<br />
die Entwicklung und Herstellung von Spezialwachsen<br />
und Gerbstoffen, die der familiengeführte Mittelständler<br />
weltweit vertreibt. In der Firmenzentrale im sachsen-anhaltinischen<br />
Völpke stand im Jahr 2022 der Umbau einer<br />
Sprühtrocknungsanlage für Chromgerbstoffe an. Im Rahmen der<br />
Umbaumaßnahmen wurde der Antriebsspezialist Iwik GmbH<br />
damit beauftragt, in der 1991 erstellten Anlage den bestehenden<br />
Abluftventilator durch eine moderne Lösung zu ersetzen. Das<br />
Unternehmen aus dem hessischen Bensheim ist ein ABB-Partner<br />
und bietet zertifizierte Leistungen in den Bereichen Verkauf,<br />
Support, Wartung und Engineering in enger Zusammenarbeit<br />
mit ABB an.<br />
MATERIALTRANSPORT DURCH<br />
ABLUFT-VENTILATOR<br />
In der Sprühtrocknungsanlage wird unter Einsatz von Wärmeenergie<br />
ein flüssiger Einsatzstoff zu einem staubförmigen<br />
Produkt verarbeitet, das mittels Flugstromverfahren zur weiteren<br />
Verarbeitung transportiert wird. Ein Abluftventilator verursacht<br />
dazu in dem System einen Unterdruck, der die Partikel per<br />
Volumenstrom aus dem Sprühtrockner in den Filter transportiert.<br />
Die Anwendung läuft circa 6 000 Betriebsstunden im Jahr.<br />
Iwik-Geschäftsführer Jan Gretzler leitete das Modernisierungsprojekt.<br />
Er erläutert die Änderung: „Der Fördervolumenstrom<br />
betrug vorher rund 23 500 m 3 /h, heute ist er gut 2 800 m 3<br />
höher. Er könnte wieder auf den alten Wert reduziert werden,<br />
Völpker nutzt aber den höheren Volumenstrom, um die Anlage<br />
neu einzustellen. Das ist ein positiver Nebeneffekt einer<br />
Neuanlage.“<br />
In der Vergangenheit hatte ein über einen Drallregler geregelter<br />
45-kW-Abluftventilator diese Aufgabe erledigt. Ein Riemenantrieb<br />
diente dabei als Kraftübertragung vom Motor zum Ventilator.<br />
Das von Iwik ausgelegte und installierte neue Antriebssystem<br />
besteht aus einem ABB Industrial Drive ACS880-01 als<br />
Wandgerät in Schutzart IP54 und einem IE3-Asynchronmotor<br />
von ABB. Der neue Radialventilator mit Edelstahlgehäuse<br />
stammt von der Firma Reitz. Das Regelsignal erfolgt auf Basis des<br />
alten Regelsignals des Drallreglers.<br />
28 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de
WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />
01 02 03<br />
PROJEKT MIT BESONDEREN<br />
ANFORDERUNGEN<br />
Das Projekt stellte besondere Anforderungen an Iwik. Zunächst<br />
mussten Fragen zur Regelung und Staubförderung beantwortet<br />
werden. Darüber hinaus war eine genaue Vorarbeit wichtig, um<br />
den individuell gefertigten Ventilator in den vorhandenen Stahlbau<br />
einzubringen. Aufstellung und saugseitiger Anschluss mussten<br />
nicht angepasst werden, lediglich der druckseitige Auslass<br />
des Ventilators benötigte ein kleines Übergangsstück mit leicht<br />
veränderter Geometrie.<br />
Da es sich um eine verfahrenstechnische Anlage handelt, mussten<br />
auch thermodynamische Aspekte beachtet werden. Denn<br />
Druck, Volumenstrom und Temperatur können sich auf das Produktionsergebnis<br />
auswirken.<br />
Eine Kernkompetenz von Iwik ist die Antriebssteuerung, insbesondere<br />
bei Frequenzumrichtern. Das Unternehmen parametrierte<br />
daher auch den ACS880-01 und nahm ihn in Betrieb.<br />
AMORTISIERT IN 1,9 JAHREN<br />
Der Erfolg des Umbaus war schnell sichtbar: Der Abluftventilator<br />
verbraucht dank der hocheffizienten Antriebslösung heute bei<br />
einer um 40 % reduzierten Drehzahl 59,8 % weniger Strom. Das<br />
entspricht einer Einsparung von 75,5 MWh pro Jahr. Durch den<br />
reduzierten Stromverbrauch sinken die Stromkosten für die<br />
Applikation um jährlich 22 640 Euro. Auch die Umwelt profitiert<br />
davon, denn die Anlage emittiert seitdem jährlich 22,6 t weniger<br />
CO 2<br />
. Aufgrund der großen Einsparungen amortisiert sich das<br />
Projekt nach nur 1,9 Jahren.<br />
Durch das effizientere System konnte trotz der Energieeinsparung<br />
bei gleichem Unterdruck im Sprühtrockner der Volumenstrom<br />
außerdem um circa 15 % gesteigert werden. Das<br />
ermöglicht einen 10 % höheren Produktaustrag in der gleichen<br />
Produktionszeit.<br />
WIRKUNGSGRAD VERBESSERT,<br />
INSTANDHALTUNGSAUFWAND VERRINGERT<br />
01 Völpker Spezialprodukte hat sich auf die<br />
Entwicklung und Herstellung von Spezialwachsen<br />
und Gerbstoffen spezialisiert<br />
02 Iwik hat den bestehenden Abluftventilator<br />
einer Sprühtrocknungsanlage für Chromgerbstoffe<br />
durch eine moderne Lüfter- und Antriebslösung ersetzt<br />
03 Dank einer hocheffizienten Motoren-Frequenzumrichter-Kombination<br />
von ABB verbraucht die<br />
Lüfterapplikation heute rund 60 % weniger Strom<br />
Die neue Ventilator- und Antriebslösung bietet noch weitere Vorteile:<br />
Durch den Wegfall des Riemenantriebs und durch die passgenaue<br />
Auslegung des Lüfters auf die Anwendung, den besseren<br />
Wirkungsgrad des IE3-Motors und die Frequenzumrichterregelung<br />
mit dem ACS880-01 wird ein optimaler Betrieb des Systems<br />
gewährleistet. Der eingesparte Riemenantrieb hat zusätzlich<br />
einen reduzierten Instandhaltungsaufwand und verringerte<br />
Instandhaltungskosten zur Folge. Tatsächlich ist das Gesamtantriebssystem<br />
aus Motor und Motorkonsole trotz Wegfalls des<br />
Riemenantriebes in seiner Baulänge kürzer geworden.<br />
Jan Gretzler betont: „Bei diesem Projekt waren wir nicht nur<br />
als ABB-Partner für die Umsetzung der Antriebslösung gefragt.<br />
Die verfahrenstechnische Komponente erforderte auch große<br />
Engineering-Kompetenz für die Auslegung der Applikation. Das<br />
hat die Iwik in diesem Fall geleistet.“<br />
Bilder: Völpker Spezialprodukte, Iwik<br />
www.abb.de<br />
www.iwik.de<br />
AUTOREN<br />
Fabian Müller, Vertriebsleiter, IWIK,<br />
Bensheim und Jochen Hauck,<br />
Pricing & Channel Manager, ABB Motion<br />
Deutschland, Mannheim<br />
www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 29
WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />
VOLLAUTOMATISCHE WARTUNG:<br />
IIOT-MODUL NEU AUFGESETZT<br />
Transaction-Network stellt die Weichen für eine vollautomatische<br />
Wartung, die ohne manuelle Prozessschritte<br />
auskommen soll. Dafür hat das Unternehmen das in das<br />
gleichnamige Ökosystem für den After-Sales-Service<br />
integrierte IIoT-Modul erweitert. Mit dem offenen<br />
Ökosystem von Transaction-Network, in dem alle Akteure<br />
Zugriff auf die gesamten Maschinendaten haben,<br />
ergeben sich zahlreiche Mehrwerte. Dank Condition<br />
Monitoring und Predictive Maintenance können Maschinenbauer<br />
ihre Wartungen vorausschauend planen und<br />
Servicepartner früher eingreifen. Zudem sind Komponentenhersteller<br />
über notwendige Ersatzteile informiert und<br />
können ihre Produktionskapazitäten optimal ausrichten.<br />
Nun nimmt Transaction-Network die vollständige<br />
Automatisierung der Wartungsprozesse in den Blick.<br />
Dabei meldet eine Maschine einen Wartungsbedarf, z.B.<br />
das Fehlen von Schmiermittel.<br />
Daraufhin stößt das System ohne<br />
manuelles Eingreifen einen Geschäftsprozess<br />
an, bei dem das<br />
Schmiermittel bestellt und der<br />
Servicetechniker benachrichtigt wird.<br />
Die Wartung erfolgt zu einem<br />
Zeitpunkt, an dem die Maschine<br />
ohnehin stillsteht. Während der<br />
Anlagenbetreiber geringere Ausfallzeiten und eine<br />
längere Lebensdauer seiner Maschinen erreicht, ergeben<br />
sich für den Maschinenbauer neue Geschäftsmodelle.<br />
So ist nun eine Wartung as a Service möglich.<br />
www.transaction-network.com<br />
REDUZIERTES AUSFALLRISIKO DANK<br />
MOTORSTROMSIGNATUR-ANALYSE<br />
Mit dem EcoStruxure<br />
Service Plan für<br />
rotierende Anlagen<br />
bietet Schneider<br />
Electric einen<br />
Service, der das<br />
Ausfallrisiko für<br />
kritische Elektromotoren<br />
senkt und so die wirtschaftlichen Risiken für<br />
den Betrieb von Industrieanlagen deutlich reduziert.<br />
Im Gegensatz zur Messung herkömmlicher Parameter<br />
wie Vibrationen oder Temperatur nutzt der EcoStruxure<br />
Asset Advisor maschinelle Lernverfahren, um die Motorstromsignatur<br />
zu analysieren und so den mechanischen<br />
und elektrischen Zustand von Motoren zuverlässig zu<br />
überwachen. Dies ermöglicht eine präzisere, sensiblere<br />
und damit frühzeitigere Erkennung von Fehlerzuständen<br />
wie Schäden an Lagern, Rotoren oder Kupplungen sowie<br />
mechanische Unwuchten und Wicklungsschäden. Im<br />
Resultat sinken die Wartungskosten und die Lebensdauer<br />
der Motoren verlängert sich. Darüber hinaus<br />
lassen sich so auch potenzielle Ausfälle frühzeitig<br />
erkennen und ungeplante Ausfallzeiten werden verhindert.<br />
Im Vergleich zu alternativen Lösungen ermöglicht<br />
die MCSA-Methode laut Schneider Electric über einen<br />
Zeitraum von zehn Jahren eine Reduktion der Gesamtbetriebskosten<br />
um bis zu 30 %. Zudem konnten mehr als<br />
90 % der Fehler bis zu vier Monate vor ihrem Auftreten<br />
identifiziert werden.<br />
www.se.com/de<br />
IMPRESSUM<br />
erscheint <strong>2024</strong> im 65. Jahrgang,<br />
ISSN 2747-7088 / ISSN E-Paper: 2747-7096<br />
REDAKTION<br />
Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni),<br />
Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />
(verantwortlich i.S.d. $ 18 Abs. 2 MStV / i.S.d. Presserechts)<br />
Redakteurin: Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml),<br />
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Redaktionsassistenz:<br />
Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />
Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />
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(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
GESTALTUNG<br />
Conny Grothe, Sonja Daniel, Anette Fröder<br />
SALES<br />
Andreas Zepig,<br />
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Oliver Jennen<br />
Auftragsmanagement: Nevenka Islamovic<br />
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Anzeigenpreisliste 2025, gültig ab 01.10.<strong>2024</strong><br />
LESERSERVICE<br />
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weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />
Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />
VERLAG<br />
Vereinigte Fachverlage GmbH<br />
Lise-Meitner-Straße 2, 55<strong>12</strong>9 Mainz<br />
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Produkte und Dienstleistungen zu informieren.<br />
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Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />
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Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />
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30 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de
WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />
NEUER ANTRIEB FÜR EINE ÄLTERE<br />
PASTEURISIERUNGSANLAGE<br />
Die 1977 gebaute Pasteurisierungsanlage<br />
der Lindauer<br />
Bodensee Fruchtsäfte GmbH<br />
wies erhebliche Abnutzungserscheinungen<br />
auf. Die originalen<br />
Verstellantriebe eines<br />
Fremdherstellers am Ein- und<br />
Auslauf der Anlage waren<br />
verschlissen, und es war kein<br />
Ersatz mehr zu bekommen.<br />
Anstelle einer kostspieligen<br />
Generalüberholung der vorhandenen<br />
Antriebe entschied sich das Unternehmen für den<br />
Einsatz neuer Antriebstechnik von SEW-Eurodrive, angepasst<br />
an die vorhandene Anlage. Bei einer Anlagenbegehung<br />
vor Ort verschaffte sich das Retrofit-Team von SEW-Eurodrive<br />
einen Überblick über die Gegebenheiten. Dem Kunden<br />
wurde eine technische Lösung angeboten mit einem neuen<br />
Doppelgetriebemotor samt allen erforderlichen Adaptionen<br />
zur Anbindung an die vorhandene Anlage. Diese kundenspezifische<br />
Lösung überzeugte durch ein maßgeschneidertes<br />
Antriebspaket nach aktuellem Stand der Technik einschließlich<br />
Einbauerklärung und gesicherter Ersatzteilverfügbarkeit.<br />
Mehr Details zur Umsetzung der Retrofitmaßnahmen<br />
können Sie unter bit.ly/3XBI3La nachlesen.<br />
www.sew-eurodrive.de<br />
ENERGIEKETTEN: LAUFKRAN-MAKEOVER<br />
IM HANDUMDREHEN<br />
Die langjährige Expertise von<br />
Tsubaki Kabelschlepp im Bereich<br />
Energiekettensysteme für Krane<br />
bewährt sich aktuell bei einem<br />
großen Metallverarbeiter in Frankreich.<br />
In mehreren Projektabschnitten<br />
werden dort die bestehenden<br />
Energieführungen an den Laufkranen<br />
durch hybride Energieketten<br />
des Typs MC0650 aus der Serie M<br />
ersetzt. Diese sind den rauen<br />
Umgebungsbedingungen bestens<br />
gewachsen und zeichnen sich u.a. durch schnelle und einfache<br />
Installation sowie geringen Wartungsbedarf aus. Den Impuls für<br />
den Technologiewechsel beim Kunden gab vor allem die lange<br />
Lebensdauer und die Wartungsfreiheit der neuen Energieketten.<br />
Der Aufwand beschränkt sich auf eine gelegentliche Sichtprüfung,<br />
während die alten Trommel-Systeme regelmäßig gewartet<br />
werden mussten. Außerdem haben der Service und die Qualitätsprodukte<br />
von Tsubaki Kabelschlepp, die den rauen Umgebungsbedingungen<br />
in der metallverarbeitenden Industrie<br />
standhalten und leicht zu verarbeiten sind, überzeugt. Der<br />
Abbau der bestehenden Systeme sowie die Installation der<br />
neuen Technologie liegen in den Händen von Actemium Levage,<br />
einem Spezialisten für Wartung und Sanierung von Krananlagen.<br />
www.kabelschlepp.de<br />
MOTOR-FEEDBACK-SYSTEM MIT<br />
INTEGRIERTER MESSTECHNIK<br />
Sick präsentiert neue<br />
Varianten des kompakten<br />
Hochpräzisions-Motor-<br />
Feedback-Systems EDS/<br />
EDM35. Die bewährten<br />
Standard-Varianten des<br />
absoluten Positions-,<br />
Geschwindigkeits- und<br />
Temperaturmesssystems, die sich in servomotorischen<br />
Highend-Applikationen erfolgreich etabliert haben, werden<br />
ergänzt durch Versionen mit zusätzlicher Sensorik für die<br />
Überwachung des Vibrationsverhalten und der Luftfeuchte.<br />
Damit eröffnet das Motor-Feedback-System EDS/EDM35<br />
umfangreiche Optionen für die Echtzeit-Zustandsüberwachung<br />
von Motoren und Antriebsachsen. Die Produktfamilie<br />
EDS/EDM35 mit erstmals in dieser Baugröße<br />
integriertem Vibrations- und Feuchtigkeitssensor sowie der<br />
rein digitalen Einkabeltechnologie Hiperface DSL macht<br />
Servomotoren smarter. Sie vereint eine hochgenaue und<br />
technisch wie auch wirtschaftlich effiziente Geschwindigkeits-<br />
und Positionsmessung in Echtzeit. Ohne zusätzlichen<br />
Verdrahtungs- und Installationsaufwand können so Trends,<br />
Verhaltensmuster und mögliche Anomalien von Servomotoren<br />
und Antriebssträngen erkannt, für Condition-Monitoring-<br />
und Predictive-Maintenance-Funktionen genutzt und<br />
so ungeplante Maschinenstillstände vermieden werden.<br />
www.sick.com<br />
LEAK-DETECT<br />
Druckluftleckagen<br />
effizient<br />
aufspüren<br />
Hilger u. Kern<br />
Industrietechnik<br />
Weitere Produkte online bestellen:<br />
shop.hilger-kern.de<br />
Riemenspannungsmessgeräte<br />
Antriebskomponenten<br />
www.hilger-kern.de<br />
shop@hilger-kern.de<br />
+49 621 3705 550<br />
Antriebsriemen
DRUCKLUFTTECHNIK<br />
DIE MOBILE ALTERNATIVE<br />
DRUCKLUFT<br />
AUS DEM<br />
CONTAINER<br />
Wer über Druckluftversorgung<br />
nachdenkt, sollte auch<br />
Container-Lösungen in Betracht ziehen.<br />
Diese sind nicht nur genauso effizient,<br />
wirtschaftlich und zuverlässig<br />
wie fest installierte Stationen, sondern<br />
dazu auch noch sehr kompakt<br />
und flexibel einsetzbar.<br />
Ob als vorgefertigte Variante, die in kürzester Zeit vor<br />
Ort bereitsteht oder ob für den Betreiber maßgeschneidert<br />
zusammengestellt und aufgebaut, ob zur kurzzeitigen<br />
Überbrückung von Druckluftengpässen, als<br />
Übergangslösung oder als dauerhaft installierte Druckluftstation,<br />
ob im eigenen Besitz, gemietet oder als Betreibermodell – die<br />
Auslegung von Container-Lösungen ist genauso vielseitig wie das<br />
mögliche Einsatzgebiet. Container-Lösungen gibt es für alle<br />
Bedarfe: Sei es zum Transportieren und Verpacken, als normale<br />
Steuerluft mit geringerer Reinheitsanforderung bis zur Abfüllung<br />
und Reinigung mit höchsten Qualitätsanforderungen an die<br />
Druckluft. Sie werden individuell auf die Bedürfnisse des<br />
Kunden ausgelegt und sind für den Betrieb in Temperaturbereichen<br />
von minus 20 bis plus 45°C geeignet.<br />
Der große Vorteil dieser Containerlösungen ist, dass sie nahezu<br />
überall vor Ort betriebsfertig, kosten- und zeitreduziert installiert<br />
werden können. Besonders wenn wenig Platz vorhanden ist oder<br />
wenn – zum Beispiel bei einer Expansion des Betriebes – der Platz<br />
knapp wird, schaffen sie Abhilfe, indem sie etwa auf dem Dach<br />
oder unmittelbar neben einem bestehenden Gebäude platziert<br />
werden können. Auch als Ergänzung zu einer bereits bestehenden<br />
Station oder als Ersatz für diese sind sie eine interessante Variante.<br />
SOFORT EINSATZBEREIT<br />
Am schnellsten realisierbar ist der Einsatz von bereits vorgefertigten<br />
Container-Lösungen, wie zum Beispiel Contain-Air. Gerade<br />
wenn es darum geht, einen kurzfristigen Engpass zu überbrü-<br />
cken oder wenn die Station umgebaut oder gewartet werden<br />
muss, bieten sich solche Sofort-Lösungen an, die auch als Miet-<br />
Modell kurzfristig und zuverlässig zur Verfügung stehen.<br />
In diesen Containern ist eine komplette Druckluftstation<br />
untergebracht, die mobil, platzsparend und leise überall effizient<br />
und zuverlässig Druckluft liefert. Diese Stationen sind auch für<br />
Betreiber mit besonders hohen Anforderungen an die Qualität<br />
der Druckluft geeignet, wie etwa in der Lebensmittelindustrie, da<br />
der Schraubenkompressor im Inneren nicht nur ölfrei verdichtet,<br />
sondern zusätzlich mit einem integrierten Rotationstrockner<br />
versehen ist, so dass Drucktaupunkte bis -30°C erzielt werden<br />
können. Durch die innovative Trocknungsmethode kann sich<br />
zudem kein Kondensat und im Winter auch kein Eis in der<br />
Druckluftleitung nach dem Container bilden.<br />
Ein zusätzliches mobiles Trocknermodul wird also nicht benötigt.<br />
Weitere Druckluftaufbereitungskomponenten wie Aktivkohleeinheiten<br />
und Mikrofeinfilter können bei Bedarf ebenfalls<br />
eingesetzt werden. Standard-Container-Maße garantieren einen<br />
schnellen und unkomplizierten Transport der plug-and-playfertigen<br />
Stationen. Dank einem leicht zu bedienenden<br />
Anschlussboard für Rohre und Kabel kann die Container-Station<br />
unmittelbar und an nahezu jedem Ort in Betrieb genommen<br />
werden.<br />
LÖSUNGEN NACH MASS<br />
Wer spezielle Anforderungen an die Druckluftqualität und<br />
-menge hat, kann sich für eine maßgefertigte Container-Lösungen<br />
32 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de
DRUCKLUFTECHNIK<br />
02<br />
01 Container-Lösungen zur Drucklufterzeugung<br />
bieten eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten in allen<br />
Branchen der Industrie und an nahezu allen Orten<br />
02 Im Inneren der Container findet eine<br />
maßgeschneiderte Druckluftstation ihren Platz<br />
01<br />
entscheiden. Wie bei jeder Planung einer Druckluftversorgung<br />
sind auch bei dieser Variante der tatsächliche Bedarf und der<br />
Einsatz der Druckluft für den Aufbau und die Art der Komponenten<br />
entscheidend, die sich am Ende in der Container-Station<br />
befinden. Die gesamte Planung der Druckluftstation sollte daher<br />
von eigens für diesen Zweck geschulten Ingenieuren in enger<br />
Absprache mit dem Betreiber erfolgen.<br />
CONTAINER-LÖSUNGEN<br />
BIETEN DIE GLEICHE<br />
LEISTUNG WIE IN GEBÄUDE<br />
INTEGRIERTE STATIONEN<br />
Die Expertise von Fachleuten ist deshalb wichtig, weil es nicht<br />
nur darum geht, einfach einen Kompressor in einen Container zu<br />
stellen, sondern weil bei einer solchen Konstruktion vieles<br />
berücksichtigt werden muss. Angefangen von den bereits<br />
genannten passenden Komponenten über die Verrohrung, die<br />
Kühlung, die Heizung, die Steuerung mit Überwachung und<br />
vieles mehr. In dieser Phase werden zusätzlich zu den benötigten<br />
Betriebsparametern zum Beispiel auch die vorherrschenden<br />
Umgebungsbedingungen wie Temperatur, Staubbelastung, Luftfeuchtigkeit<br />
und sonstige Besonderheiten hinterfragt.<br />
Der Container selbst ist im optimalen Fall ein isolierter Stahlcontainer,<br />
der statisch so ausgelegt ist, dass er an den Containerecken<br />
verhoben werden kann. Er ist komplett verrohrt und verkabelt<br />
und beinhaltet einen Schaltschrank mit Leistungsverteilung,<br />
automatischem Lüftungssystem, Heizkörper sowie<br />
Beleuchtung, wobei die genaue Ausführung von den jeweiligen<br />
Betreiberwünschen und -anforderungen abhängig ist. Die Isolierung<br />
ist aus mehreren Gründen notwendig. Einer der wichtigsten,<br />
gerade wenn der Container zum Beispiel in bewohnten Gebieten<br />
aufgestellt werden soll, ist die Schalldämmung.<br />
Von Bedeutung ist eine Isolierung, bzw. Dämmung auch dann,<br />
wenn die Umgebungstemperaturen nicht konstant in einem<br />
Bereich liegen, der für die Drucklufterzeugung optimal ist. Wenn<br />
draußen Minustemperaturen herrschen, sollte es trotzdem im<br />
Container selbst nicht kälter als plus drei Grad Celsius werden,<br />
damit eventuelles Kondensat nicht einfriert und auch die Viskosität<br />
des Öls in den Komponenten erhalten bleibt. Hier kann<br />
eine Stillstandheizung helfen. Umgekehrt gilt dies auch für<br />
heiße Temperaturen. Dann spielt vor allem ein vernünftiges<br />
Lüftungs- bzw. Kühlkonzept eine große Rolle für eine gleichbleibend<br />
zuverlässig gute Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Qualität<br />
der Drucklufterzeugung.<br />
Auch umwelttechnische Gründe sollten bei der Planung der<br />
Station Beachtung finden. Gegebenenfalls sollten zum Beispiel<br />
die Containerböden als öldichte Wanne ausgeführt werden, um<br />
absolut sicherzustellen, dass keine Schadstoffe ins Erdreich<br />
gelangen. Eine ökologische Ableitung eventuell anfallenden Kondensats<br />
im Inneren ist ebenfalls wichtig.<br />
Wer sich für eine Container-Lösung entscheidet, ist gut damit<br />
beraten, darauf zu achten, dass die Anbieter die fertigen Statio-<br />
www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 33
DRUCKLUFTTECHNIK<br />
03<br />
04<br />
03 Wenn es eilt, sind vorgefertigte Container-Lösungen<br />
schnell und einfach am Einsatzort und können direkt<br />
angeschlossen werden<br />
04 Eine maschinenübergreifende Steuerung wie der Sigma<br />
Air Manager 4.0 steuert und überwacht nicht nur die Station,<br />
sondern ist auch Voraussetzung für weitere Services<br />
nen schon vor Auslieferung darauf testen, dass die Konfiguration<br />
funktioniert und somit nach Installation auf dem Werksgelände<br />
sofort betrieben werden kann.<br />
EXTRASTARK IM VERBUND<br />
Wie auch die Standardcontainer können maßgefertigte Container-Lösungen<br />
zusammengeschlossen werden. Dabei sollte<br />
darauf geachtet werden, dass diese sowohl einzeln als auch im<br />
Verbund betrieben werden können. Möglich wird dies durch eine<br />
maschinenübergreifende Steuerung wie zum Beispiel den Sigma<br />
Air Manager 4.0.<br />
Die maschinenübergreifende Steuerung für alle Komponenten<br />
der Drucklufterzeugung und -aufbereitung steuert und überwacht<br />
nicht nur die einzelnen Komponenten bzw. Container,<br />
sondern optimiert unter anderem die Druckgüte, passt die Förderleistung<br />
der Druckluftstation bei schwankendem Verbrauch<br />
automatisch an, optimiert umfassend die Energieeffizienz auf<br />
Basis von Regelverlusten, Schaltverlusten und Druckflexibilität.<br />
Die immer aktuellen Kennzahlen der Energiedaten, die ebenfalls<br />
generiert werden, dienen als Grundlage für ein Energiemanagement<br />
nach ISO 50001. All dies erhöht die Betriebssicherheit sowie<br />
die Effizienz und senkt gleichzeitig die Energiekosten. Zudem<br />
kann die Steuerung auch in ein eventuell vorhandenes Leitsystem<br />
des Betreibers eingebunden werden.<br />
GELD SPAREN MIT WÄRMERÜCKGEWINNUNG<br />
Moderne Schraubenkompressoren, Nachverdichter und Gebläse<br />
eignen sich als Komplettanlagen hervorragend zur Wärmerückgewinnung.<br />
Dies gilt auch für Container-Stationen. Insbesondere<br />
die direkte Nutzung der Abwärme über ein Abluftkanalsystem erschließt<br />
das hohe Wiederverwertungspotenzial der eingesetzten<br />
Energie. Mit der erwärmten Kühlluft des Kompressors lassen sich<br />
zum Beispiel benachbarte Räume sehr einfach und effektiv über<br />
Lüftungskanäle beheizen. So können bis zu 96 Prozent der einem<br />
Kompressor zugeführten elektrischen Leistung zur Raum- oder<br />
Prozessheizung genutzt werden. Mit der Kompressorenabwärme<br />
kann auch Warmwasser erzeugt werden. Je nach Kompressortyp<br />
sind hier ebenfalls hohe Einsparpotenziale gegeben.<br />
RUND-UM-VERSORGUNG IM PAKET<br />
Wer sich selbst nicht um die Pflege der Station sorgen möchte,<br />
kann diese auch fernüberwachen lassen. Das ist möglich, sofern<br />
die Station über ein entsprechend qualifiziertes Managementsystem<br />
verfügt. Ist dies der Fall, dann kommt damit auch die<br />
Möglichkeit der vorausschauenden Wartung (Predictive Maintenance)<br />
ins Spiel. Diese ermöglicht noch mehr als die bestmöglich<br />
an den jeweils aktuellen Bedarf des Betreibers angepasste Steuerung<br />
der Station: Durch das Monitoring von Kennzahlen wie<br />
Servicekosten, Reservegrad und spezifische Leistung ergibt sich<br />
eine ganzheitliche Betrachtung. Diese führt letztendlich zur<br />
Reduzierung der Drucklufterzeugungs- und Betriebskosten sowie<br />
zur Verbesserung der Druckluftverfügbarkeit. Zusätzlich wird<br />
ein Energie- und Life-Cycle-Management der Druckluftstation<br />
über den gesamten Lebenszyklus hinweg möglich.<br />
NUR FÜR DIE DRUCKLUFT ZAHLEN<br />
Wer noch einen Schritt weiter gehen möchte, der kauft nicht<br />
mehr die ganze Station, sondern geht einen Contracting-Vertrag<br />
mit dem Anbieter ein. Auch dies ist bei Container-Stationen möglich.<br />
In diesem Fall bezieht der Betreiber ausschließlich die<br />
Druckluft und zahlt nur für den tatsächlichen Verbrauch.<br />
Bilder: Kaeser<br />
www.kaeser.de<br />
AUTOREN<br />
Dipl.-Ing. (FH) Gerhart Hobusch,<br />
Projektingenieur,<br />
Dipl. Betriebswirtin Daniela Koehler,<br />
Pressesprecherin,<br />
beide Kaeser Kompressoren, Coburg<br />
ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />
www.kaeser.de/loesungen/container/<br />
34 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de
DRUCKLUFTTECHNIK<br />
SO BLEIBT DIE DRUCKLUFTANLAGE EFFEKTIV<br />
Mit der Auswahl energiespezifisch optimaler Kompressoren und<br />
Aufbereitungskomponenten ist der Grundstein für eine effiziente<br />
und ressourcenschonende Drucklufterzeugung gelegt. Der nächste<br />
und vielleicht sogar wichtigere Schritt ist, diese Druckluftkomponenten<br />
mit einer kompetenten „Führung“ zu versehen. Möglich<br />
wird dies mit einem übergeordneten Kompressormanagement, wie<br />
es WF Steuerungstechnik mit seinem seit über 30 Jahren vielfach<br />
bewährten Airleader-System anbietet. Mit diesem Kompressormanagement<br />
erreichen Anwender in ihrer Druckluftanlage höchstmögliche<br />
Energieeffizienz. Damit dies dauerhaft sichergestellt ist,<br />
müssen alle Kompressoren korrekt eingestellt sein und auch korrekt<br />
arbeiten. Das ist jedoch nicht immer gewährleistet, da nach<br />
Kompressorwartungen häufiger Einstellungen verändert werden,<br />
ohne das Gesamtsystem zu berücksichtigen. Die Station läuft dann<br />
zwar störungsfrei, aber nicht unbedingt noch energieeffizient.<br />
Hier ist ein regelmäßiger und fachkundiger Blick auf die<br />
Visualisierung notwendig. Hilfestellung bietet WF<br />
Steuerungstechnik dabei mit dem Dienstleistungsangebot<br />
„Effizienzerhaltungsvereinbarung<br />
(EEV)“. Mit geschultem Auge sehen die<br />
Experten Unregelmäßigkeiten in der<br />
Kompressoranlage und unterrichten den<br />
Betreiber umgehend über die erforderlichen<br />
Maßnahmen. Sollten es Justierungen sein,<br />
die WF Steuerungstechnik vornehmen<br />
kann, wird dies zeitnah erledigt. Zu den<br />
Leistungen im Rahmen der EEV gehört<br />
auch die regelmäßige Überprüfung, ob die<br />
vorhandenen Kompressorkapazitäten (noch)<br />
ausreichend sind oder ob Versorgungslücken<br />
bei Ausfall einer Anlage zu befürchten sind. Eine<br />
Simulation, mit welchem Kompressortyp die Station<br />
dann energieoptimal ergänzt werden könnte, ist ebenfalls<br />
Bestandteil der Prüfung. Insgesamt wird mit diesen Maßnahmen<br />
durch einen herstellerneutralen externen Spezialisten ein dauerhaft<br />
effizienter Betrieb der Druckluftanlage sichergestellt.<br />
www.airleader.de<br />
DRUCKLUFTLECKAGENPRÜFUNG<br />
ALS DIENSTLEISTUNG<br />
Die Firma Prüfhelden, bekannt für ihre<br />
umfassenden Dienstleistungen im Bereich der<br />
elektrischen Betriebssicherheit, erweitert ihr<br />
Portfolio um eine Dienstleistung zur Druckluftleckagenprüfung.<br />
Das Unternehmen nutzt<br />
modernste Ultraschallkameras vom Typ Flir<br />
Si<strong>12</strong>4, um Leckagen in Druckluftsystemen<br />
schnell und genau zu lokalisieren. Diese<br />
Technologie ermöglicht es, selbst in lauten<br />
Industrieumgebungen präzise Ergebnisse zu<br />
erzielen. Durch die Anordnung mehrerer<br />
Mikrofone wird ein erweitertes Aufnahmefeld<br />
geschaffen, das eine umfassende und kosteneffiziente<br />
Prüfung der gesamten Anlage<br />
ermöglicht. Die akustische Bildgebungskamera<br />
von Flir ermöglicht die visuelle Darstellung<br />
von Ultraschallinformationen in Echtzeit. Dies<br />
erleichtert die genaue Lokalisierung von<br />
Leckagen und anderen Problemen in Druckluftsystemen<br />
erheblich. Mit dieser neuen<br />
Dienstleistung und dem Einsatz der Flir Si<strong>12</strong>4<br />
unterstreicht Prüfhelden sein Engagement für<br />
Nachhaltigkeit und Effizienz. Unternehmen<br />
können damit nicht nur ihre Betriebskosten<br />
senken, sondern auch einen wichtigen Beitrag<br />
zum Umweltschutz leisten.<br />
www.pruefhelden.de<br />
Ihr Engineering-Partner für technisch<br />
anspruchsvolle Industrielösungen<br />
Seit über 150 Jahren bieten wir maßgeschneiderte Lösungen für<br />
Industrieunternehmen und Handwerks betriebe in den Bereichen<br />
Oberflächen- und Druckluft technik sowie Werkzeugmaschinen.<br />
Als Systemlieferant unterstützen wir unsere Kunden mit<br />
modernster Technologie, erstklassigem Service und umfassender<br />
Beratung. Mit unseren smarten Lösungen steigern wir Effizienz<br />
und Produktivität – für eine nachhaltige Zukunft.<br />
Vertrauen Sie auf Erfahrung, Innovation und<br />
Kompetenz – vertrauen Sie auf Oltrogge.<br />
www.oltrogge.de<br />
vertrieb@oltrogge.de +49 521 3208-444
DRUCKLUFTTECHNIK<br />
01<br />
INNOVATIVE DRUCKLUFTTECHNIK FÜR DIE HIGHTECH-TEXTILIEN-PRODUKTION<br />
WEBMASCHINEN ZÜNDEN DEN TURBO<br />
Bis zu 300 km/h von einer Webkante zur anderen – so schnell transportiert<br />
Druckluft den Faden in den Luftwebmaschinen bei Delcotex. Das Unternehmen<br />
hat sich auf die Produktion von technischen Textilien für unterschiedliche<br />
Industriezweige spezialisiert. Die dafür benötigte Druckluft muss ölfrei sein und<br />
höchste Qualitätsansprüche erfüllen – ein Einsatzfall, für den die energieeffizienten<br />
Turbokompressoren von Boge prädestiniert sind.<br />
Ob als Förderbänder in Flughäfen, Dachabdeckungen<br />
von Supermärkten, Fallschirme oder schusssichere<br />
Westen – die Einsatzbereiche der Funktionstextilien<br />
sind vielfältig. Und der Bedarf steigt. Um die Kapazitäten<br />
zu erweitern, hat Delcotex an seinem Standort in Bielefeld<br />
vor zwei Jahren eine zusätzliche Halle für die Produktion und<br />
Lagerung fertiger Gewebe errichtet. Das Herz der Produktion<br />
sind die Luftwebmaschinen, in denen mithilfe komplexer Technologien<br />
das auf die jeweilige Kundenanforderung spezialisierte<br />
Gewebe entsteht. Dabei werden Kett- und Schussfaden miteinander<br />
verkreuzt.<br />
Die Kettfäden bilden das Gerüst und laufen parallel zur Webkante,<br />
der Schussfaden wird quer eingewebt bzw. eingeschossen.<br />
Während die Schussfäden bei Greiferwebmaschinen mit mechanischen<br />
Elementen transportiert werden, schießt bei der Luftwebmaschine<br />
ein Luftstrom diese Fäden von einer Webkante zur<br />
anderen. Über modernste Ventiltechnologie wird die Luftzufuhr<br />
gesteuert. „Wir erreichen damit über 1 000 Schusseinträge pro<br />
Minute“, sagt Lutz Burghoff, Bereichsleiter Operations and Technology<br />
bei Delcotex. Mit der in der Textilherstellung eingesetzten<br />
Technologie geht ein hoher Bedarf an kostenintensiver Druckluft<br />
einher. Deswegen liegt der Fokus von Delcotex auf der Verwen-<br />
dung leistungsstarker und energieeffizienter Kompressoren. „Wir<br />
hatten zunächst ölfreie Schraubenkompressoren mit einer Leistung<br />
von je 500 kW von einem anderen Hersteller im Einsatz“, so<br />
Lutz Burghoff. „Allerdings standen wir vor der Entscheidung, die<br />
vorhandenen Maschinen einer Generalüberholung zu unterziehen<br />
oder in neue, effizientere Kompressoren zu investieren. Aufgrund<br />
der lokalen Nähe kamen wir auch mit Boge ins Gespräch.“<br />
Der Kompressorenhersteller empfahl den Ersatz der Schraubenkompressoren<br />
durch Turbokompressoren des Typs T 220. Davon<br />
versprach sich Delcotex eine deutliche Steigerung der Energieeffizienz<br />
sowie gleichzeitig die Senkung der Betriebskosten.<br />
Boge entwickelte die Turbokompressoren im Laufe der Jahre<br />
weiter, so dass die Modelle ganz auf die Einsatzanforderungen<br />
bei Delcotex ausgerichtet sind. „Wir waren im ständigen Austausch<br />
mit Delcotex und stets zur Stelle, um schnelle Lösungen<br />
zu finden“, so Peter Boldt, Leiter Entwicklung Turbokompressoren<br />
bei Boge. Dabei lieferte das Smart Service Tool 4.0 Boge<br />
connect wertvolle Unterstützung. Durch die kontinuierliche<br />
Überwachung und Visualisierung aller wichtigen Betriebsparameter<br />
ließen sich Auffälligkeiten frühzeitig erkennen und Optimierungspotenziale<br />
aufzeigen. Nachdem der erste T 220 durch<br />
Effizienz, Langlebigkeit und Betriebssicherheit überzeugte, ent-<br />
36 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de
DRUCKLUFTTECHNIK<br />
01 In den Luftwebmaschinen bei Delcotex transportiert<br />
Druckluft den Faden mit bis zu 300 km/h von einer Webkante<br />
zur anderen<br />
02 Der Turbokompressor T 220 erzeugt mit einer Nennleistung<br />
von 220 kW ölfreie Druckluft zwischen 5 und 8,5 bar und eine<br />
Liefermenge bis zu 40 m³/min<br />
02<br />
schied sich der Textilhersteller für den Einsatz von zwei weiteren<br />
T 220, die bei einem Druck von 7,6 bar einen Druckluftbedarf von<br />
90 m3/min abdecken. Dabei erfolgt der Betrieb in drei Schichten.<br />
INTELLIGENTES KONZEPT FÜR EIN<br />
MAXIMUM AN EFFIZIENZ<br />
Die Kompressoren der T-Baureihe von Boge liefern ölfreie Druckluft<br />
der Klasse 0. Das ausgeklügelte Konzept beruht auf einem<br />
innovativen Antriebskonzept, der Reduzierung von Bauteilen,<br />
dem Einsatz von energieeffizienten Permanentmagnetmotoren<br />
und einer mehrstufigen dynamischen Verdichtung. Das Besondere:<br />
Da die Antriebswellen luftgelagert sind und sich selbst stabilisieren,<br />
benötigen sie weder zusätzliche Energie noch Schmierstoffe.<br />
Dabei garantiert die Technik einen verschleißarmen<br />
Betrieb. Zusätzlich bietet der Turbokompressor ein Maximum an<br />
Effizienz. Die Aufteilung auf drei Verdichterstufen führt zu einer<br />
Minimierung der Verdichtungstemperaturen und Begrenzung der<br />
mechanischen Verluste. Die hochwertigen, aus Titan gefertigten<br />
Impeller tragen zur hohen Effizienzausbeute bei. So lassen sich<br />
Drehzahlen jenseits von 100 000 Umdrehungen realisieren.<br />
DIE KOMPRESSOREN ZUSAMMEN<br />
MIT DEM UMFASSENDEN<br />
WARTUNGSVERTRAG BIETEN EIN<br />
MAXIMUM AN ZUVERLÄSSIGKEIT<br />
Der Turbokompressor T 220 erzeugt mit einer Nennleistung von<br />
220 kW ölfreie Druckluft zwischen 5 und 8,5 bar und eine Liefermenge<br />
bis zu 40 m3/min. Da auf die Bauteile eines Ölkreislaufs<br />
verzichtet werden kann und Permanentmagnetmotoren sehr<br />
klein bauen, hat der T 220 ein deutlich reduziertes Gewicht und<br />
eine verringerte Baugröße im Vergleich zu ölfreien Schraubenkompressoren.<br />
Durch die äußerst kompakte Bauweise eignen<br />
sich die Turbokompressoren auch für den Einsatz in beengten<br />
Platzverhältnissen, was auch bei Delcotex ein großer Vorteil war.<br />
WÄRMERÜCKGEWINNUNG ALS OPTION<br />
Die schlanke T-Baureihe sorgt für Bestwerte in der Energieeffizienz.<br />
Besonders deutlich wird dies bei der spezifischen Leistungsaufnahme.<br />
Mit dem Ersatz der ölfreien Schraubenkompressoren<br />
durch die Turbokompressoren konnte Delcotex bis zu<br />
35 Prozent Energie einsparen.<br />
Darüber hinaus ermöglichen die Modelle eine leistungsfähige<br />
Wärmerückgewinnung. „Die Turbokompressoren bringen bereits<br />
die Voraussetzung für die umfangreiche Nutzung der Wärme mit“,<br />
so Lutz Burghoff. „Auch wenn wir diese Option derzeit noch<br />
nicht nutzen, ist es sehr vorteilhaft, keine baulichen Veränderungen<br />
durchführen zu müssen, wenn wir mit der Wärmerückgewinnung<br />
starten möchten.“ Damit sind Einsparpotenziale bis zu<br />
90 Prozent erzielbar.<br />
Nicht nur der effiziente, äußerst leise und wartungsarme Betrieb<br />
der Turbokompressoren sowie die kompakte Bauweise überzeugen.<br />
Darüber hinaus profitiert Delcotex von der intelligenten<br />
übergeordneten Steuerung Boge airtelligence provis 3. Damit<br />
lässt sich eine unbegrenzte Anzahl an Kompressoren, Druckluftnetzen<br />
und Zubehörkomponenten vorausschauend und verbrauchsabhängig<br />
steuern und verwalten. Mit den integrierten<br />
3-Level-Frequenzumrichtern kann der Volumenstrom stufenlos<br />
an den Bedarf angepasst werden. „So laufen die Kompressoren<br />
ihrer Leistungskurve entsprechend immer optimal“, erklärt Lutz<br />
Burghoff. „Wir können die Drucklufterzeugung beispielsweise<br />
anpassen, wenn eine Maschine umgerüstet werden muss und<br />
daher stillsteht.“<br />
WIN-WIN-SITUATION FÜR<br />
BEIDE UNTERNEHMEN<br />
Boge hat nicht nur die Kompressoren an Delcotex geliefert,<br />
sondern die gesamte Abwicklung übernommen – von der<br />
Planung über die Lieferung, Platzierung, Verkabelung und nicht<br />
zuletzt Überwachung und Wartung der Turbokompressoren.<br />
„Die Zusammenarbeit ist sehr gut“, fasst Lutz Burghoff zusammen.<br />
„Die Turbokompressoren mitsamt dem umfassenden Wartungsvertrag<br />
bieten uns ein Maximum an Planungssicherheit und<br />
Zuverlässigkeit.“ Daher plant Delcotex auch, künftig weitere<br />
Modelle der T-Baureihe einzusetzen, um beispielsweise die<br />
Spitzen in der Produktion noch besser abfangen zu können.<br />
Bilder: Boge<br />
www.boge.de<br />
AUTORIN<br />
Dipl.-Ing. (FH) Umweltschutz Anja Ehrmann<br />
Senior Content Manager<br />
Redaktionsbüro additiv pr GmbH & Co. KG<br />
ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />
www.boge.com/de/turbokompressoren/<br />
www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 37
DRUCKLUFTTECHNIK<br />
01 02<br />
MIT DRUCKLUFT-LECKAGEMANAGEMENT ENERGIEVERBRAUCH<br />
UND KOSTEN REDUZIEREN<br />
AZUBIS ZEIGEN, WIE‘S GEHT<br />
Um die gruppeneigenen Klimaneutralitätsziele zu erreichen, setzt die<br />
Homag Group unter anderem auch auf Druckluft-Leckagemanagement.<br />
Unterstützt durch die „AirXperten“ des Druckluft- und Pneumatikspezialisten<br />
Mader hat das Unternehmen durch die Ortung und Beseitigung von<br />
Druckluftleckagen seit 2020 bereits über 213 000 Kilowattstunden Strom<br />
und damit <strong>11</strong>3,5 Tonnen CO 2<br />
pro Jahr einsparen können.<br />
Klimaneutralität bis 2050 – das hat sich der Dürr-Konzern,<br />
zu der auch die Homag Group, ein führender Anbieter<br />
integrierter Lösungen für die Produktion in der holzbearbeitenden<br />
Industrie und dem Handwerk, zählt, auf die<br />
Fahne geschrieben. Dafür soll u.a. die Energieeffizienz an allen<br />
Dürr-Standorten jährlich um ein bis zwei Prozent erhöht werden.<br />
Aus Sicht von Jochen Steier, Projektmanager Facility Management<br />
am Standort in Schopfloch gibt es nicht „den einen Hebel“,<br />
um das zu erreichen, sondern mehrere kleine, die man finden<br />
müsse. „Wenn es darum geht, Verschwendung zu vermeiden, bin<br />
ich dabei“, sagt er. Potenzial dafür hat er im Druckluft-Leckagemanagement<br />
gesehen und nach ersten Erfolgen seiner Kollegen<br />
in Schopfloch das Thema dort weiter forciert. „Im Jahr 2020<br />
haben wir eine Druckluft-Leckageortung durchgeführt, die insgesamt<br />
237 Druckluftleckagen zutage brachte und ein Einsparpotenzial<br />
von mehr als 46 000 Euro pro Jahr aufwies,“ erinnert<br />
sich Marina Griesinger, Leiterin des Bereichs Energieeffizienzmanagement<br />
bei Mader.<br />
DRUCKLUFT-LECKAGEMANAGEMENT<br />
IN DER DIY-VARIANTE<br />
Steiers Idee ging jedoch über die Beauftragung eines externen<br />
Leckage-Dienstleisters wie Mader hinaus. Er wollte das DruckluftLeckagemanagement<br />
intern mit Unterstützung der Auszubildenden<br />
aufbauen und ein eigenes Ultraschallortungsgerät<br />
anschaffen. „Grundsätzlich bieten wir neben unseren verschiedenen<br />
Leckage-Paketen mit Vor-Ort-Service auch ein Do-ityourself-Paket<br />
an, das die gesamte Hard- und Software zur<br />
Leckageortung, Erfassung und Dokumentation beinhaltet. Wir<br />
liefern auch das Zubehör und schulen zur Anwendung des<br />
Messgeräts und der App“, erläutert Marina Griesinger. Die<br />
Leckage-App und das dazugehörige Online-Portal sind das<br />
Kernstück des digitalen Leckagemanagements, das Mader<br />
bereits seit 2015 selbst umsetzt und seinen Kunden zur Verfügung<br />
stellt. Weiterentwickelt wird es im digitalen Spin-off des<br />
Unternehmens, der Looxr GmbH.<br />
38 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de
DRUCKLUFTTECHNIK<br />
03 04<br />
01 Marcel Klumpp (rechts)<br />
und Simon Schäfer bereiten am<br />
selbst gebauten Wagen die<br />
Druckluft-Leckageortung vor<br />
02 Zu zweit geht auch eine<br />
Leckageortung leichter von der Hand<br />
03 Mit Hilfe des Lecksuchsprays<br />
kann die undichte Stelle noch genauer<br />
lokalisiert werden<br />
04 Die Messwerte werden in<br />
der App erfasst, ebenso der Ort<br />
und die Art der Leckage als Basis<br />
für die spätere Beseitigung<br />
AZUBIS AUF LECKAGESUCHE<br />
Ende 2023 fand eine Schulung bei Homag vor Ort statt, in der<br />
Marina Griesinger die Grundlagen der Leckageortung erläuterte<br />
und das Handling von Messgerät und App geübt wurde. Mit<br />
dabei waren u.a. die Auszubildenden Simon Schäfer und Marcel<br />
Klumpp, beide angehende Industriemechaniker.<br />
Die beiden haben mittlerweile Routine mit dem Erlernten<br />
und beschreiben ihre Vorgehensweise: „Mit dem Messgerät<br />
untersuchen wir alle Bereiche mit Druckluft auf Leckagen. Das<br />
Gerät funktioniert nach dem Ultraschallprinzip. Es erfasst für<br />
uns nicht hörbare Geräusche, an Stellen, an denen Druckluft<br />
austritt. Mit Hilfe des Systems wird auch die Größe der Druckluftleckage<br />
festgestellt und damit die Menge der entweichenden<br />
Druckluft. Geortete Leckagen kennzeichnen wir mit einem<br />
Etikett und hinterlegen die Messergebnisse in der Leckage-App“,<br />
erklärt Simon Schäfer.<br />
Um sicherzustellen, dass die Instandhalter, die für die Beseitigung<br />
der Leckagen verantwortlich sind, die Leckagestellen auch<br />
wiederfinden, wird der Fundort zusätzlich in der App beschrieben<br />
und fotografisch festgehalten. „Damit das alles leicht von<br />
der Hand geht, sind wir immer zu zweit unterwegs“, ergänzt<br />
Marcel Klumpp. Etwa die Hälfte der Hallen hätten sie bereits<br />
geschafft, berichten sie.<br />
„Die beiden haben an nur vier Nachmittagen 40 Leckagen<br />
gefunden. Damit hat sich der Invest in das Messgerät bereits<br />
gerechnet“, berichtet Steier nicht ohne Stolz. Stolz ist er auch<br />
auf den „Leckage-Wagen“, den die Auszubildenden für die<br />
Ortungen mit eigenen Händen gebaut haben. „Ganz nachhaltig<br />
aus alten Schränken“, berichtet Steier mit einem Zwinkern. „Im<br />
Wagen ist das gesamte Material, das für die Ortung benötigt<br />
wird. Auch das Smartphone zur digitalen Erfassung der gefundenen<br />
Leckagen. Das haben die Azubis dem Tablet vorgezogen,<br />
das wir alternativ zur Auswahl gestellt haben.“<br />
Trotz der bisherigen Erfolge sieht Steier noch nicht das Optimum<br />
erreicht: „Perfekt wäre es, wenn die Leckageortung Teil des<br />
Ausbildungsplans wäre und die Auszubildenden auch an die<br />
Beseitigung der Leckagen herangeführt werden würden. So<br />
könnte sich der ein oder andere sicher auch für das Thema<br />
Instandhaltung begeistern lassen.“<br />
WENIGER LECKAGEN, MEHR ENERGIE-<br />
EFFIZIENZ UND NACHHALTIGKEIT<br />
Nach seinem bisherigen Fazit gefragt, sagt Steier: „Jeder, der<br />
sich nicht mit dem Thema Druckluftleckagen auseinandersetzt<br />
und aktiv wird, ist selbst schuld. Die Erfolge sind mit wenig Aufwand<br />
sehr schnell erkennbar und vor allem messbar.“ Dennoch<br />
würden viele nichts dagegen tun. „Je mehr Energieeffizienz und<br />
Nachhaltigkeit Teil der Unternehmensziele werden, umso<br />
größer wird die Relevanz solcher Maßnahmen“, ist sich Steier<br />
sicher. Durch die EU-Taxonomie und damit zusammenhängenden<br />
Anforderungen müssten viele Unternehmen sich gezwungenermaßen<br />
immer mehr um Energie- und damit CO 2<br />
-Einsparungen<br />
kümmern. „Meine Empfehlung: Direkt einen Dienstleister<br />
wie Mader an Bord holen und das Thema Leckagemanagement<br />
angehen.“<br />
Bilder: Mader<br />
www.mader.eu<br />
ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />
www.looxr.de/leckagemanagement/<br />
www.mader.eu/loesungen/maximaleenergieeffizienz-erreichen/leckageortung<br />
www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 39
DRUCKLUFTTECHNIK<br />
WASSERSTOFFVERDICHTUNG MIT SCHRAUBENKOMPRESSOREN<br />
Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft und ist ein wichtiger Baustein zur<br />
Dekarbonisierung der Industrie. Als starker Partner der Prozessindustrie beschäftigt<br />
sich Aerzen schon seit Jahrzehnten mit dem Thema Wasserstoffverdichtung und verfügt<br />
daher über eine hohe Expertise in diesem Bereich. Die State-of-the-Art-Technologien<br />
des Kompressorspezialisten gewährleisten eine effiziente und sichere Kompression.<br />
Besonders bewährt haben sich dabei die Schraubenverdichter der Baureihen VR und<br />
V<strong>MY</strong>. Wasserstoff ist das leichteste vorkommende Element, wodurch eine Verdichtung<br />
grundsätzlich erschwert wird. Da es bezogen auf den Volumenstrom eine sehr niedrige<br />
Energiedichte aufweist, müssen bei großen Elektrolyseanlagen auch dementsprechend<br />
hohe Volumenströme verdichtet werden, was sich auf die Baugrößen und damit auf<br />
Investitionskosten, Aufstellungsflächen usw. des Maschinenequipments auswirkt.<br />
Außerdem ist Wasserstoff sehr reaktiv, also leicht entzündlich. Besondere Beachtung gilt<br />
daher dem erforderlichen Explosionsschutz. Die Bildung eines zündfähigen Gemisches<br />
mit dem Luftsauerstoff muss auf jeden Fall vermieden werden. Für die Verdichtung von<br />
Wasserstoff im Niederdruckbereich stellen Schraubenkompressoren eine sinnvolle<br />
Lösung bzw. Ergänzung zu Hochdruckkompressoren dar. Durch ihre bauartbedingte innere Verdichtung ohne freie<br />
Massenkräfte sind Schrauben vor allem zuverlässige und flexible Dauerläufer mit geringster Wartungsintensität und<br />
vergleichsweise geringen Betriebskosten im Voll- und Teillastbetrieb. Das Sortiment von Aerzen umfasst sowohl ölfreie<br />
(Baureihen VRA und VRW) als auch ölgeflutete (Baureihe V<strong>MY</strong>) Ausführungen und erreicht Bestnoten in den Bereichen<br />
Effizienz, Bauraum, Wirtschaftlichkeit sowie Prozesssicherheit. Alle Lösungen werden von den Aerzen-Prozessgasspezialisten<br />
passgenau auf den kundenindividuellen Prozess abgestimmt.<br />
www.aerzen.com<br />
EFFIZIENTE DRUCKLUFTSTATION FÜR<br />
EINEN FEINKOSTHERSTELLER<br />
In der Lebensmittelindustrie ist Druckluft in nahezu<br />
jedem Produktionsprozess involviert. Auch bei dem<br />
Geflügel- und Foodservice-Experten Hanna spielt<br />
komprimierte Luft als Energieträger eine zentrale<br />
Rolle. Auf der Suche nach einem kompakteren und<br />
zeitgemäßen Ersatz für die in die Jahre gekommene<br />
Druckluftanlage setzte das Familienunternehmen aus<br />
Delbrück auf die Engineering-Expertise von Oltrogge<br />
und ließ eine Containerlösung mit Kompressortechnik<br />
des Oltrogge-Partners Atlas Copco installieren. Im<br />
ersten Schritt führte das Oltrogge-Serviceteam eine Messung des Druck-, Strömungs-<br />
und Leistungsprofils der bestehenden Anlage durch. Diese zeigte nicht nur<br />
Potenziale zur Energieeinsparung, sondern auch für eine Steigerung der Kapazitäten<br />
auf. Um neben dem Energieverbrauch auch die Raumnutzung zu optimieren,<br />
entschied man sich bei Hanna für eine externe Containerlösung. Ausgestattet mit<br />
einem frequenzgeregelten 75-kW-Kompressor mit Wärmerückgewinnung, einem<br />
ebenfalls frequenzgeregeltem Kältetrockner sowie Druckluft-Aufbereitung und<br />
Druckluftbehälter bringt diese Bauart eine Reihe von Vorteilen mit sich. Dank der<br />
intelligenten Motorsteuerung wird immer genau die Spannung an den Motor<br />
weitergegeben, die gerade benötigt wird. Mehr Flexibilität bietet die Anlage nicht<br />
nur beim Energieverbrauch, sondern auch bei den Einsatzmöglichkeiten. Da alle<br />
Komponenten in einem Container untergebracht sind, kann dieser bei etwaigen<br />
Produktionserweiterungen, Um- oder Neubauten schnell an einen neuen Einsatzort<br />
transportiert werden. Trotz der kompakten Abmessungen sind alle Bauteile<br />
komfortabel zu erreichen und erleichtern die Durchführung von Wartungsarbeiten<br />
gegenüber den vormals beengten Verhältnissen in der Produktion deutlich. Der<br />
dort frei gewordene Platz kann nun zur Erweiterung der Anlagen genutzt werden.<br />
„Wer Druckluft platzsparend, geräuscharm sowie energie- und kostensparend<br />
erzeugen möchte, benötigt maßgeschneiderte Lösungen. Mit Oltrogge haben wir<br />
einen kompetenten Partner gefunden, der auch bei Erreichbarkeit und Service<br />
überzeugt“, betont Dirk Lammert, technischer Leiter bei Hanna.<br />
www.oltrogge.de<br />
LUFTFEUCHTIGKEITSSENSOR<br />
SICHERT HOHE<br />
DRUCKLUFTQUALITÄT<br />
Pneumatische Anlagen<br />
halten Produktionsprozesse<br />
nur mithilfe<br />
einer hohen Druckluftqualität<br />
in Bewegung.<br />
Etwaige Fehlfunktionen<br />
oder gar ein Ausfall<br />
infolge von Kondensation sind zu<br />
vermeiden. Die tatsächliche Luftfeuchtigkeit<br />
bleibt jedoch auch dann ein ungelüftetes<br />
Geheimnis, wenn Trockner oder<br />
Filter vorhanden sind. Um die Bildung von<br />
Wassertröpfchen in Anlagen oder Leitungen<br />
frühzeitig zu erkennen, bietet Automatisierungsspezialist<br />
SMC die neuen<br />
Sensoren der Serie PSH mit Display an:<br />
Die Luftfeuchtigkeitssensoren mit IO-Link<br />
erfassen die relative Feuchtigkeit sowie die<br />
Temperatur des Mediums (Luft oder nicht<br />
korrosives Gas) in Echtzeit und zeigen die<br />
Werte auf einem übersichtlichen Digitaldisplay<br />
zweifarbig an (rot und weiß). Das<br />
ermöglicht Anwendern, bei minimalem<br />
Platzbedarf die Medienqualität zu überwachen<br />
und wichtige Anlagenteile zugleich<br />
vor Feuchtigkeit zu schützen. In der Folge<br />
werden die vorausschauende Wartung<br />
optimiert, Ausfallkosten durch Kondensationsprobleme<br />
gesenkt sowie Produktivität<br />
und Sicherheit gesteigert.<br />
www.smc.de<br />
40 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de
DRUCKLUFTTECHNIK<br />
LECKAGESUCHGERÄT MIT OPTISCHER ECHTZEIT-DARSTELLUNG<br />
Die econ solutions GmbH, Spezialist für Energiemanagement, erweitert ihr Portfolio um das<br />
Leckagesuchgerät UltraCam LD 500/510. Mit 30 MEMS-Mikrofonen berechnet und visualisiert es<br />
Ultraschallbilder. Hauptvorteil gegenüber klassischen Leckagesuchgeräten ist die optische<br />
Darstellung der Leckage in Echtzeit-Bildern selbst in lauten Umgebungen. Umgebungsgeräusche<br />
werden ausgeblendet. Das schnelle Beheben von Druckluftleckagen ist ein mächtiger Hebel für<br />
Unternehmen, um ihren Energieverbrauch nachhaltig zu reduzieren. Die UltraCam ermöglicht<br />
dies in kürzester Zeit. Sie zeigt auf dem integrierten Display sofort die Leckagerate in l/min oder<br />
cfm (cubic feet per minute) mit dem zugehörigen Einsparpotenzial in Euro/Jahr an. Diese Daten lassen sich zusammen mit dem<br />
Foto abspeichern und via USB in das Maßnahmentool der econ4 Energiemanagement-Software importieren. Hier wird für jede<br />
Leckage eine Maßnahme angelegt, die sich einer verantwortlichen Person zuordnen lässt. Diese weiß damit automatisch exakt,<br />
wo sich das Leck befindet. Aufgrund der Leckagerate und dem geschätzten Einsparpotenzial können Maßnahmen priorisiert<br />
werden. Die UltraCam LD 500/510 detektiert auch kleinste Leckagen von 0,1 l/min über große Entfernungen hinweg und macht<br />
den für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbaren Ultraschall hörbar. Sie lässt sich bis zu neun Stunden im Dauerbetrieb nutzen.<br />
www.econ-solutions.de<br />
TRAGBARES<br />
DRUCK-TAUPUNKT-<br />
HYGROMETER<br />
Die Messung der<br />
Spurenfeuchte in<br />
Druckluft und<br />
Spezialgasen wie<br />
Stickstoff, Sauerstoff<br />
und Wasserstoff<br />
ist ein wichtiger<br />
Aspekt in<br />
Anwendungen, in denen eine<br />
gleichbleibende Gasqualität,<br />
Rückverfolgbarkeit und die<br />
Einhaltung von Vorschriften<br />
unerlässlich sind. Um die<br />
Spurenfeuchte vor Ort messen<br />
und die Daten aufzeichnen zu<br />
können, hat Michell Instruments<br />
das tragbare Druckgas-<br />
Taupunkt-Hygrometer Easidew<br />
PDP Dryer Portable auf den<br />
Markt gebracht. Das nur 3,6 kg<br />
schwere Gerät verfügt über<br />
einen Farb-Touchscreen mit<br />
intuitiver Bedienoberfläche,<br />
einen langlebigen Akku und<br />
standardmäßige USB-C-Konnektivität.<br />
In dem 275 x <strong>12</strong>5 x<br />
250 mm großen, IP65-geschützten<br />
Tragekoffer ist ein vollständig<br />
geschlossenes System zur<br />
Probennahme aus Edelstahl mit<br />
Drucksensor, Anschlüssen mit<br />
fester Blende für die Durchflusskontrolle<br />
und Filtration mit<br />
einer Standard-Drop-in-Patrone<br />
integriert. Kunden können die<br />
Taupunkt-Sensoren aus dem<br />
breiten Portfolio von Michell<br />
Instruments auswählen.<br />
www.processsensing.com<br />
Wie sicher, rein und zuverlässig<br />
ist Ihre Prozessluft in sensiblen<br />
Bereichen wirklich?<br />
Das innovative Lösungskonzept bestehend aus<br />
Delta Blower, Delta Screw und Delta Hybrid<br />
Maximale Zuverlässigkeit und Sicherheit für anspruchsvolle Anforderungen<br />
Breites Produktportfolio individuell auf Ihre Prozessanforderungen konfiguriert<br />
100% Öl- und Absorptionsmittelfreiheit - garantiert und zertifiziert<br />
ATEX-konform nach Richtlinie 2014/34/EU<br />
Torsten Lehmann<br />
Leitung Vertriebsbüros Nord & Ost<br />
www.aerzen.com/verfahrenstechnik
AUTOMATISIERTE<br />
OBERFLÄCHEN-<br />
BEARBEITUNG<br />
Wir nehmen Sie<br />
mit in die Zukunft!<br />
Innovative Technologien ermöglichen der Industrie,<br />
ihre Produktionsprozesse weiter zu optimieren.<br />
Gestalten Sie den Wandel mit.<br />
Bild: joke Technology GmbH<br />
Die Oberflächenbearbeitung von Bauteilen durch Polieren,<br />
Entfernen von Kanten oder Schleifen ist zeitaufwändig<br />
und fehleranfällig. Um die komplexen Handgriffe<br />
schneller durchführen zu können, entwickelt die<br />
TH Köln gemeinsam mit der joke Technology GmbH eine Software<br />
zur Steuerung eines Roboters. Seine Bewegungen sollen die<br />
Handgriffe der Fachkräfte nachahmen.<br />
„Die manuelle Feinbearbeitung ist in vielen Industriezweigen<br />
relevant, sowohl bei der Neuanfertigung als auch bei der Aufarbeitung<br />
oder Reparatur alter oder beschädigter Bauteile. Die<br />
korrekte Ausführung erfordert oft jahrelange Erfahrung. Neben<br />
der körperlichen Belastung können auftretende Funken oder das<br />
Einatmen von Feinstaub die Gesundheit beeinträchtigen. Aus<br />
diesen Gründen gestaltet sich die Nachwuchsgewinnung schwierig“,<br />
sagt Projektleiter Prof. Dr. Nicolas Pyschny vom Institut für<br />
Allgemeinen Maschinenbau der TH Köln. Vor diesem Hintergrund<br />
ist die roboterbasierte Feinbearbeitung eine Möglichkeit,<br />
um Bauteile in kürzerer Zeit bei gleichbleibend hoher Qualität<br />
und ohne gesundheitliche Risiken für die Werker zu veredeln<br />
oder aufzubereiten.<br />
FORSCHUNGSPROJEKT WIDMET SICH DER<br />
AUFWÄNDIGEN ROBOTERPROGRAMMIERUNG<br />
In der industriellen Fertigung besteht insbesondere Bedarf an<br />
Automatisierungslösungen, die auch Bauteile in geringer Stückzahl<br />
schnell und in hoher Qualität bearbeiten können, wie<br />
Jürgen Meyer von joke Technology erläutert: „Wir planen schon<br />
seit längerem den Einsatz einer Roboterzelle. Bei der Hardwareentwicklung<br />
konnten wir bereits Fortschritte erzielen. Die<br />
Steuerung des Roboters ist jedoch sehr aufwändig, da es für unsere<br />
speziellen Prozesse zu wenig passende Software auf dem Markt<br />
gibt.“ Hier setzt das Forschungsprojekt „iPRO“ an und entwickelt<br />
eine grafische Programmierumgebung mit intuitiver Bedienoberfläche,<br />
um die Nachbearbeitungsschritte zu vereinfachen.<br />
Dazu werden die Handbewegungen der Werker beim Polieren<br />
per optischer Sensorik aufgenommen. Des Weiteren werden<br />
wichtige Daten wie die Kräfte beim Andrücken der Werkzeuge<br />
und Umdrehungszahlen über Sensoren erfasst. „Anhand dieser<br />
Daten programmieren wir an unserem Versuchsstand die<br />
Arbeitsweise des Roboters. In Abstimmung mit den Fachkräften<br />
können wir auch festlegen, wann ein Teil der Oberfläche ausreichend<br />
behandelt ist und der nächste Bearbeitungsschritt<br />
beginnen soll“, so Pyschny.<br />
Sind alle Prozessschritte erfasst, werden sie über eine Software-Schnittstelle<br />
in einen Programmiercode übersetzt, der die<br />
Bewegungen des Roboters automatisch berechnet und ausführt.<br />
Die Daten werden in Vorlagen für den jeweiligen Veredelungsprozess<br />
zusammengefasst. „Auf der grafischen Oberfläche<br />
müssen die Templates dann nur noch in der richtigen Reihenfolge<br />
an die Anforderungen des jeweiligen Bauteils angepasst<br />
werden. Diese Vorgehensweise wird es den Nutzern wesentlich<br />
erleichtern, das Steuerungsprogramm für den Roboter zu erstellen“,<br />
erklärt der Projektleiter.<br />
Ein mögliches Folgeprojekt sieht der Projektleiter im Aufbau<br />
einer Wissensdatenbank. Darin ließe sich das Know-how der<br />
Fachkräfte speichern. Mit diesen Informationen könnte auch<br />
eine künstliche Intelligenz trainiert werden, die in der Lage ist,<br />
Bearbeitungsprozesse selbstständig zu planen und zu steuern.<br />
www.th-koeln.de<br />
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