29.12.2012 Aufrufe

Hochspannung - Trianel

Hochspannung - Trianel

Hochspannung - Trianel

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Hochspannung</strong><br />

DAS NETZWERK-MAGAZIN DER TRIANEL<br />

10 Jahre


4 SchWERpuNKTThEMA SchWERpuNKTThEMA 5<br />

Auf einen Blick<br />

Willkommen zur ersten Ausgabe des neuen <strong>Trianel</strong>-Magazins<br />

„<strong>Hochspannung</strong>“. Viermal im Jahr wollen wir Ihnen in Zukunft<br />

Ein- und Ausblicke, Seitenblicke, aber auch Rückblicke<br />

rund um <strong>Trianel</strong> und die Stadtwerkelandschaft bieten.<br />

unsere erste Ausgabe hat als Schwerpunktthema das 10-jährige Bestehen<br />

der größten deutschen Stadtwerkekooperation. Dabei stellen wir auch<br />

die Frage, ob die Liberalisierung des Strommarktes, die unser Entstehen<br />

ermöglichte, die Auswirkungen gezeitigt hat, die sich ihre Erfinder 1998<br />

wünschten.<br />

Aber das ist natürlich nicht unser einziges Thema. Wir zeigen Ihnen, wie<br />

auch mit wenig Reiterfahrung gesegnete Geschäftsführer zu pferde dennoch<br />

eine gute Figur machen können und welche Versorgungssicherheiten<br />

und Geschäftsmodelle in den Tiefen des Münsterlandes liegen. Zwei von<br />

rund 20 Themen, die wir in der Erstausgabe der hochspannung aufgreifen.<br />

Der Name ist uns Verpflichtung, spannende Geschichten um Ideen und ihre<br />

umsetzung wollen wir unseren Lesern präsentieren. So wie zum Strom der<br />

Widerstand gehört, gehört zur „hochspannung“ aber auch die Entspannung.<br />

In der Erstausgabe übernimmt diese Rolle ein Gastbeitrag von Britta Stratmann<br />

vom Öko-Institut. cO 2 -arm zu grillen und dabei dennoch chillen, zu<br />

Deutsch entspannen, bringt uns die junge Wissenschaftlerin nahe.<br />

In diesem Sinne einen entspannten Sommer – wünschen Ihnen Ihre<br />

„hochspannung“-Redaktion und<br />

Ihr Elmar Thyen<br />

Chefredakteur<br />

04 SchWERpuNKTThEMA<br />

11 Jahre liberalisierter Energiemarkt –<br />

10 Jahre <strong>Trianel</strong>. <strong>Trianel</strong> feiert und blickt<br />

zurück auf die Entwicklung des Marktes<br />

und des unternehmens. Dr. ulf Böge<br />

thematisiert Marktmacht und Liberalisierung.<br />

Dr. Dieter Attig spricht über „sein“<br />

Kind der Marktöffnung. <strong>Trianel</strong> zieht<br />

Bilanz und steckt neue Ziele ab.<br />

28<br />

Neues aus dem Energieumfeld –<br />

kurz beleuchtet. Wann Ideen zünden<br />

und warum die Atmosphäre eine eigene<br />

Waschanlage betreibt, erfahren Sie hier.<br />

30<br />

SchLAGLIchTER<br />

uNTERNEhMEN<br />

Wenn unternehmen etwas unternehmen.<br />

Das Gas- und Dampfturbinenkraftwerk<br />

hamm übertrifft im Jahr eins<br />

alle Erwartungen. Während <strong>Trianel</strong><br />

möglicherweise mit Lünen in Luxemburg<br />

europäische Rechtsgeschichte<br />

schreibt, werden Nester für Kiebitze<br />

und Schafstelzen gebaut. und auf dem<br />

Wochenmarkt in Duisburg-Rheinhausen<br />

werden an einem der Stände keine<br />

sauren Gurken verkauft, sondern ein<br />

Kraftwerk wird zu Markte getragen.<br />

38<br />

unsere Korrespondenten berichten von<br />

Borkum, der Nordsee und aus Epe.<br />

Ein Windpark bekommt Fundamente<br />

und die eigene Gasförderung in der<br />

Nordsee liegt gar nicht so fern. Energiespeicherung<br />

untertage in Epe gibt<br />

es schon lange. Aber auch hier bewegt<br />

sich viel.<br />

46<br />

Fragen mit Weitblick stellen wir in<br />

dieser Rubrik. Wie konnten eigentlich<br />

unterschiedlichste unternehmen, trotz<br />

eines professionellen Risikomanagements,<br />

angesichts der Finanzkrise so ins<br />

Wanken geraten? und wie vermarkten<br />

wir Energie erfolgreich online? <strong>Trianel</strong><br />

gehört zu den Top-100-Innovatoren und<br />

schreibt gemeinsam mit EuROFORuM<br />

den Stadtwerke-Award aus.<br />

53<br />

VOR ORT<br />

pERSpEKTIVEN<br />

GASTBEITRAG<br />

Der Sommer lädt zum Grillen ein.<br />

Wie wir dabei – ohne auf Sprudel zu<br />

verzichten – kleinere cO 2 -Fußabdrücke<br />

hinterlassen können, verrät unser<br />

Gastbeitrag von Britta Stratmann, wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin im Bereich<br />

produkte & Stoffströme am Öko-Institut,<br />

Deutschland.<br />

56<br />

DAS ETWAS ANDERE pROJEKT<br />

Schöner grasen. Die Stadtwerke Trier<br />

verschaffen 140 Rasseschafen ein Dach<br />

über dem Kopf und schützen gleichzeitig<br />

Rheinland-pfalz‘ größtes Solarkraftwerk<br />

vor Wildwuchs.


6 SchWERpuNKTThEMA SchWERpuNKTThEMA 7<br />

VON DR. uLF BÖGE,<br />

pRäSIDENT DES BuNDESKARTELLAMTES A. D.<br />

Elf Jahre nach der sogenannten<br />

Liberalisierung der Strom-<br />

und Gasmärkte sind Deutschland<br />

wie die Europäische<br />

Union als Ganzes von einem<br />

fühlbaren Wettbewerb auf den<br />

Strom- und Gasmärkten weit<br />

entfernt. Die anfängliche Euphorie<br />

für einen wettbewerbsfähigen<br />

gesamteuropäischen<br />

Energiemarkt ist der bitteren<br />

Erkenntnis gewichen, dass<br />

wenige große Unternehmen<br />

das nationale und europäische<br />

Marktgeschehen wesentlich<br />

bestimmen.<br />

ELF JAhRE LIBERALISIERTER MARKT<br />

Marktmacht prägt<br />

Gas- und Strommärkte<br />

Staatskonzerne wie Electricité de France<br />

(EdF) und Gaz de France (GdF) in Frankreich<br />

arbeiten – mit der politik im Rücken<br />

– an der Konzentration und damit gegen<br />

das Entstehen von wettbewerblichen<br />

Strukturen (s. Fusion GdF mit Suez). Die<br />

Eu-Kommission in Brüssel hat dieses<br />

Verhalten bisher ebenso wenig unter<br />

Kontrolle gebracht, wie in Deutschland<br />

der Wettbewerb das Verhalten großer<br />

Kapitalgesellschaften kontrollieren bzw.<br />

in die Schranken verweisen konnte.<br />

Wenn nur vier unternehmen wie E.ON<br />

Ruhrgas, RWE, EnBW und Vattenfall fast<br />

90 % der Stromproduktion in Deutschland<br />

in ihren händen halten und über<br />

das größte Leitungsnetz verfügen und<br />

darüber hinaus ein unternehmen wie<br />

E.ON Ruhrgas gut 60 % des Gasaufkommens<br />

auf dem deutschen Markt kontrolliert<br />

sowie über die größte Gasspeicherkapazität<br />

und den Zugang zu allen<br />

Gasförderländern verfügt, bestimmt nicht<br />

der Wettbewerb, sondern Marktmacht<br />

das Geschehen auf den Energiemärkten<br />

in Deutschland.<br />

hinzu kommt die unmittelbare Verknüpfung<br />

des Strom- und Gasmarktes in einer<br />

hand, denn E.ON Ruhrgas als maßgeblicher<br />

Konkurrent auf dem Strommarkt<br />

z. B. gegenüber kleinen unabhängigen<br />

Gaskraftwerksbetreibern, seien sie in


8 SchWERpuNKTThEMA 9<br />

privater oder kommunaler hand, beherrscht<br />

als größter Importeur von Erdgas<br />

den von diesen Betreibern benötigten<br />

„Rohstoff“.<br />

Die verantwortlichen politiker in Deutschland<br />

haben für diese fatale Situation mit<br />

der gegen das Votum des Bundeskartellamtes<br />

und der Monopolkommission<br />

erteilten Ministererlaubnis den Grundstein<br />

gelegt.<br />

Die Konsequenz dieser Marktkonzentration<br />

in Deutschland ist sicht- und fühlbar:<br />

Es gibt eine hohe Abhängigkeit von den<br />

Anbietern von der privaten Endverbraucherstufe<br />

bis hin zu den industriellen<br />

Nachfragern. Die Möglichkeiten für den<br />

privaten Konsumenten, das Versorgungsunternehmen<br />

zu wechseln, tendieren im<br />

Gasmarkt und im Markt für heizstrom<br />

gegen null, sind im sonstigen Strombereich<br />

zwar grundsätzlich gegeben, aber<br />

nach wie vor beeinträchtigt.<br />

Wir müssen heute leider feststellen, dass<br />

die Strom- und Gasmärkte weiterhin national<br />

– teilweise sogar regional – ausgebildet<br />

sind. Von einem funktionsfähigen<br />

europäischen Binnenmarkt für Energie<br />

zu sprechen, wagt selbst der Wohlgesonnenste<br />

nicht.<br />

Die Liste der Defizite ist lang: Es mangelt<br />

an Kuppelstellen und Kompatibilität, um<br />

die nationalen Märkte miteinander zu<br />

verbinden und Strom und Gas in ausreichendem<br />

Maße über Ländergrenzen zu<br />

transportieren. Es fehlen Transportkapazitäten,<br />

aber auch der Zugang zu den<br />

Gasspeicheranlagen ist begrenzt. und es<br />

mangelt an Liquidität bzw. Angebot auf<br />

den Strom- und Gasmärkten durch neue<br />

Wettbewerber, da sie es schwer haben,<br />

in den Markt einzutreten.<br />

Eine Ausnahme bildet <strong>Trianel</strong>, wenn auch<br />

mit Einschränkungen: Nimmt man die<br />

umsatzgröße, die erzeugten Strommen-<br />

gen oder die Kapazitäten der Kraftwerke<br />

als Maßstab, dann ist <strong>Trianel</strong> im Vergleich<br />

zu den marktbeherrschenden Größen wie<br />

E.ON oder RWE zwar eher der kleine David.<br />

Dennoch spielt <strong>Trianel</strong> eine wichtige<br />

Rolle im heimischen Energiemarkt, denn<br />

mit <strong>Trianel</strong> haben sich die kommunalen<br />

Weiterverteiler endlich Alternativen bei<br />

ihrer Beschaffung aufgebaut. <strong>Trianel</strong> hat<br />

es im Großhandelsgeschäft geschafft, die<br />

Interessen vieler Stadtwerke zu bündeln,<br />

und damit eine langjährige Anregung des<br />

Bundeskartellamtes umgesetzt. <strong>Trianel</strong><br />

hat ihren Anteil daran, dass es auf der<br />

Stadtwerks-Ebene noch eine Reihe von<br />

unabhängigen Weiterverteilern gibt.<br />

<strong>Trianel</strong> ist zweifelsohne ein Erfolgsmodell<br />

und mittlerweile in Deutschland,<br />

wenn nicht sogar in Europa, der größte<br />

Stadtwerke-Verbund. Die beteiligten<br />

Stadtwerke haben durch die Kooperation<br />

und die Bündelung ihrer Interessen die<br />

notwendige Voraussetzung geschaffen,<br />

um sich weiter im Markt behaupten zu<br />

können.<br />

Der Erfolg, der sicherlich eine Sogwirkung<br />

auf andere Stadtwerke ausübt,<br />

basiert vor allem auf den großen projekten<br />

wie dem Bau von Kraftwerken und<br />

dem Bau des Gasspeichers. Das setzt<br />

eine Risikobereitschaft bei den Weiterverteilern<br />

voraus, die in <strong>Trianel</strong> ihre gemeinsame<br />

plattform finden. Nach mehr<br />

als zehn Jahren Beobachtung lässt sich<br />

wohl sagen: Das Kooperations-Modell ist<br />

zukunftsfähig nicht nur für die Energiewirtschaft.


10 SchWERpuNKTThEMA<br />

10 JAhRE GEMEINSAM MEhR ERREIchT.<br />

Ein<br />

Erfolg<br />

wird 10<br />

1999 hatten vier kommunale Versorger<br />

den Mut, eine zukunftsweisende<br />

Idee Wirklichkeit werden zu lassen. Der<br />

liberalisierte Energiemarkt eröffnete<br />

Stadtwerken völlig neue chancen, stellte<br />

sie aber auch vor die herausforderung,<br />

sich im freien Wettbewerb zu bewähren.<br />

<strong>Trianel</strong> entstand aus dem Bewusstsein,<br />

dass ein Netzwerk starker partner<br />

bessere chancen hat, in diesem umfeld<br />

erfolgreich zu sein und gemeinsam<br />

unabhängig zu bleiben. Zehn bewegende<br />

Jahre haben gezeigt, dass wir mit<br />

dieser Idee richtig gelegen haben. <strong>Trianel</strong><br />

hat nicht mehr vier, sondern 44 Gesellschafter.<br />

Nicht zuletzt haben wir unsere<br />

Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette<br />

mit dem Bau eigener Kraftwerke<br />

verstärkt.


12 SchWERpuNKTThEMA 13<br />

Chronik<br />

1999<br />

8. JuNI<br />

Die <strong>Trianel</strong> European Energy Trading<br />

Gmbh (heute <strong>Trianel</strong> Gmbh) wird in<br />

Aachen als grenzüberschreitende Kooperation<br />

kommunaler Versorgungsunternehmen<br />

gegründet. Die Gründungsgesellschafter<br />

sind STAWAG, Stadtwerke<br />

Aachen Aktiengesellschaft, ASEAG<br />

Energie Gmbh, Niederrheinwerke Viersen<br />

Gmbh und Nutsbedrijven Maastricht<br />

(NL). Stammkapital bei Gründung:<br />

1,028 Mio. €.<br />

JuNI/AuGuST<br />

Die deutsche Vertriebstochter <strong>Trianel</strong><br />

Energie Gmbh, Aachen, und die niederländische<br />

Vertriebstochter <strong>Trianel</strong> Energie<br />

B.V., Maastricht, werden gegründet.<br />

AuGuST<br />

Erste Teillieferungen Strom an Stadtwerke<br />

werden aufgenommen und erste<br />

bundesweite Strombelieferungen an<br />

Industriekunden realisiert.<br />

<strong>Trianel</strong> beteiligt sich an der Trägergesellschaft<br />

der im Aufbau befindlichen<br />

European Energy Exchange.<br />

2000<br />

1. JANuAR<br />

Die erste Vollversorgung Strom für<br />

Stadtwerke wird umgesetzt.<br />

1. MAI<br />

<strong>Trianel</strong> realisiert die erste Erdgaslieferung<br />

an Stadtwerke.<br />

MAI<br />

Die ENETKO Gmbh & co. KG (heute<br />

energieGut Gmbh) wird unter Beteiligung<br />

der <strong>Trianel</strong> als erste bundesweite<br />

Vertriebs- und Marketinggesellschaft aus<br />

dem kommunalen Bereich gegründet.<br />

1. SEpTEMBER<br />

Mit Erwirken einer einstweiligen Verfügung<br />

– des ersten Gerichtsentscheids im<br />

liberalisierten deutschen Gasmarkt – erreicht<br />

<strong>Trianel</strong> Zugang zum Gastransportnetz<br />

zur Belieferung von Großkunden.<br />

2001<br />

1. ApRIL<br />

<strong>Trianel</strong> startet mit dem aktiven Gashandel<br />

am Großhandelsmarkt in Zeebrügge<br />

als erster freier händler und ist zugleich<br />

der erste Teilnehmer aus dem Stadtwerkebereich.<br />

hERBST<br />

<strong>Trianel</strong> liefert Gas von Zeebrügge und<br />

Oude/Bunde bis in die neuen Bundesländer<br />

und an den Bodensee und realisiert<br />

als erster unabhängiger händler die<br />

Vollversorgung Gas an ein Stadtwerk<br />

seit Liberalisierung des Gasmarktes.<br />

2002<br />

1. MAI<br />

Die Geschäftsführung durch Reinhard<br />

Goethe wird durch die Berufung von<br />

Dr. christian Becker als weiteren Geschäftsführer<br />

der <strong>Trianel</strong> erweitert.<br />

MITTE<br />

Das Flensburg Office für den handel an<br />

der skandinavischen Strombörse Nordpool<br />

wird eingerichtet.<br />

10. JuLI<br />

<strong>Trianel</strong> reicht Beschwerde gegen die Ministererlaubnis<br />

im Fall der E.ON/Ruhrgas-<br />

Fusion aufgrund erwarteter gravierender<br />

Wettbewerbsbeschränkungen beim<br />

Oberlandesgericht Düsseldorf ein. Der<br />

Kartellsenat stoppt Anfang August<br />

zunächst die umsetzung des Fusionsvorhabens<br />

EON/Ruhrgas.<br />

2003<br />

31. JANuAR<br />

Der Rechtsstreit im Fusionsverfahren<br />

E.ON/Ruhrgas wird durch eine außergerichtliche<br />

Einigung der <strong>Trianel</strong> mit<br />

der E.ON AG mit Zusagen zur weiteren<br />

Verbesserung der Netzzugangsbedingungen<br />

im Bereich der Ruhrgas zum<br />

Ausgleich der aus der Fusion erwachsenden<br />

Nachteile beendet.<br />

FEBRuAR<br />

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />

erteilt <strong>Trianel</strong> als einem der<br />

wenigen unternehmen in der Energiewirtschaft<br />

die Erlaubnis zur Erbringung<br />

von Finanzdienstleistungen gem. § 32<br />

Abs. 1 Kreditwesengesetz.<br />

SEpTEMBER<br />

<strong>Trianel</strong> nimmt den handel mit cO 2 -<br />

Emissionszertifikaten auf und unterstützt<br />

Stadtwerke bei der Emissions-Inventarisierung.<br />

2004<br />

ANFANG<br />

<strong>Trianel</strong> ist zum Gashandel an der niederländischen<br />

Title Transfer Facility zugelassen<br />

und schafft damit mehr Flexibilität<br />

im Einkauf für die deutschen Kunden<br />

und Gesellschafter sowie den eigenen<br />

Gasvertrieb.<br />

AuGuST<br />

<strong>Trianel</strong> entwickelt im Auftrag der<br />

Gesellschafter ein projekt für ein<br />

hocheffizientes 800-MW-Gas- und<br />

Dampfturbinenkraftwerk (GuD) zur<br />

Stärkung der langfristigen Wettbewerbsposition<br />

von Stadtwerken. Die erste<br />

projektgesellschaft, die <strong>Trianel</strong> power<br />

projektentwicklung Gmbh & co. KG<br />

(heute <strong>Trianel</strong> power Kraftwerk hammuentrop),<br />

wird von sieben Stadtwerken<br />

und Regionalkooperationen gemeinsam<br />

mit der <strong>Trianel</strong> gegründet. Der Standort<br />

hamm-uentrop für das Kraftwerk wird<br />

gesichert.<br />

SEpTEMBER<br />

Alle Geschäftsaktivitäten an den europäischen<br />

Strom- und Gashandelsmärkten<br />

der <strong>Trianel</strong> Gruppe werden auf die<br />

<strong>Trianel</strong> Gmbh am Standort Aachen<br />

übertragen. <strong>Trianel</strong> gründet die <strong>Trianel</strong><br />

Energy Management Gmbh (heute<br />

<strong>Trianel</strong> Finanzdienste Gmbh) und<br />

bündelt die portfoliomanagement- und<br />

Finanzdienstleistungsaktivitäten.<br />

Die BaFin-Linzenz wird auf den Emissionshandel<br />

erweitert.<br />

2005<br />

1. JANuAR<br />

Sven Becker wird als neuer Geschäftsführer<br />

zum Nachfolger von Dr. christian<br />

Becker bestellt.<br />

AuGuST<br />

<strong>Trianel</strong> führt aufgrund des großen<br />

Interesses von Stadtwerken am Einstieg<br />

in die Eigenerzeugung eine Machbarkeitsstudie<br />

für die Entwicklung eines<br />

Kraftwerksprojektes auf Steinkohlebasis<br />

durch.<br />

SEpTEMBER<br />

<strong>Trianel</strong> und ihre 27 partner der kommunalen<br />

Energieversorgung starten<br />

mit dem ersten Spatenstich zum ersten<br />

kommunalen Gemeinschaftskraftwerk<br />

in hamm-uentrop in die konkrete Bauphase.


14 SchWERpuNKTThEMA 15<br />

2006<br />

FEBRuAR<br />

Die Gesellschafter entscheiden mit<br />

<strong>Trianel</strong>, im nordrhein-westfälische Lünen<br />

einen Kraftwerksstandort zu entwickeln<br />

und hier einen Kraftwerksblock mit einer<br />

Nettoleistung von 750 MW zu bauen.<br />

JuLI<br />

Die <strong>Trianel</strong> Gasspeichergesellschaft<br />

Epe zur Realisierung des kommunalen<br />

Gasspeichers wird gegründet und der<br />

Baubeschluss für drei Kavernen mit<br />

einem Arbeitsgasvolumen von mehr als<br />

128 Mio. m 3 (entspricht 1,5 Mrd. kWh)<br />

und einem Investitionsvolumen von über<br />

120 Mio. Euro gefasst.<br />

AuGuST<br />

In Lünen gründen zehn kommunale und<br />

regionale Energieversorgungsunternehmen<br />

aus Deutschland, Österreich und<br />

der Schweiz die <strong>Trianel</strong> power projektgesellschaft<br />

Kohlekraftwerk mbh & co. KG<br />

(heute <strong>Trianel</strong> Kohlekraftwerk Lünen),<br />

die mit der Detailplanung und Konzeptionierung<br />

beauftragt ist.<br />

DEZEMBER<br />

<strong>Trianel</strong> prüft im Auftrag von 26 Stadtwerken<br />

und Regionalversorgungsunternehmen<br />

den Bau eines zweiten<br />

Steinkohlekraftwerkes im chemiepark<br />

Krefeld-uerdingen und setzt damit die<br />

Strategie, durch eigene Erzeugungskapazitäten<br />

die Flexibilität und wirtschaftliche<br />

unabhängigkeit insbesondere<br />

kommunaler Versorgungsunternehmen<br />

zu stärken, weiter fort. Energieversorger<br />

aus der Schweiz und Österreich beteiligen<br />

sich an <strong>Trianel</strong>.<br />

2007<br />

MäRZ<br />

<strong>Trianel</strong> wird an der österreichischen<br />

Strombörse EXAA für den handel mit<br />

Strom zugelassen und eröffnet sich damit<br />

weitere Möglichkeiten zur Optimierung<br />

ihres Stromportfolios.<br />

JuNI<br />

<strong>Trianel</strong> prüft mit Gesellschaftern und<br />

partnern ausichtsreiche projekte im Bereich<br />

Erneuerbare Energien. Die untersuchungen<br />

münden im August 2008 in die<br />

Gründung einer projektgesellschaft für<br />

den Windpark Borkum-West II<br />

SEpTEMBER<br />

<strong>Trianel</strong> tritt gemeinsam mit Stadtwerken<br />

über die Vertriebstochter <strong>Trianel</strong> Energie<br />

Gmbh (vormals ENETKO, heute energieGuT<br />

Gmbh) mit eigenen Stromprodukten<br />

in den bundesweiten haushaltskundenmarkt<br />

als neuer Anbieter ein und<br />

steigert die Wettbewerbsvielfalt.<br />

OKTOBER<br />

Das erste kommunale GuD-Kraftwerk<br />

mit einer Stromerzeugung von jährlich<br />

rund 6,4 Mrd. kWh und einem Investitionsvolumen<br />

von rund 450 Mio. € wird<br />

von 27 kommunalen und regionalen<br />

Energieversorgungsunternehmen gemeinsam<br />

mit <strong>Trianel</strong> feierlich in Betrieb<br />

genommen.<br />

hERBST<br />

Für das zweite 750-MW-Kohlekraftwerk<br />

sichert <strong>Trianel</strong> den Standort chempark<br />

Krefeld-uerdingen.<br />

Der Aufsichtsrat zur Steuerung des operativen<br />

Geschäftes konstituiert sich mit<br />

elf Mitgliedern.<br />

2008<br />

ANFANG<br />

<strong>Trianel</strong> erweitert zur Diversifizierung und<br />

Erhöhung des Anteils von cO 2 -freiem<br />

Strom gemeinsam mit Stadtwerken ihr<br />

Eigenerzeugungsportfolio um Strom aus<br />

Windenergie und beteiligt sich mit rund<br />

40 Stadtwerken an der Entwicklung des<br />

Offshore-Windparks Borkum-West II.<br />

FEBRuAR<br />

<strong>Trianel</strong> beteiligt sich am Wettbewerb<br />

„Deutschlands bester Arbeitgeber<br />

2008“ und schafft auf Anhieb den<br />

Sprung in die TOp 100.<br />

Gemeinsam mit Schweizer Energieversorgungsunternehmen<br />

wird in der<br />

Schweiz die Kooperationsgesellschaft<br />

<strong>Trianel</strong> Suisse AG gegründet, um<br />

Schweizer Stadtwerke im Wettbewerb<br />

optimal zu positionieren.<br />

1. AuGuST<br />

Dr. Jörg Vogt wird neben Sven Becker<br />

zweiter Geschäftsführer der <strong>Trianel</strong><br />

Gmbh und folgt damit Reinhard Goethe,<br />

der das unternehmen zum 30. Juni<br />

2008 verlassen hat.<br />

SEpTEMBER<br />

Der erste Spatenstich für das neue rund<br />

1,4 Mrd. € teure 750-MW-<strong>Trianel</strong>-Kohlekraftwerk<br />

(Leistung entspricht der Versorgung<br />

von bis zu 1,6 Mio. haushalten)<br />

am Standort Lünen findet gemeinsam<br />

mit Vertretern von 30 Stadtwerken und<br />

regionalen Versorgungsunternehmen<br />

aus Deutschland, Österreich und der<br />

Schweiz statt.<br />

1. OKTOBER<br />

<strong>Trianel</strong> und die beteiligten 13 kommunalen<br />

Energieversorgungsunternehmen<br />

nehmen am Standort Epe (im Kreis<br />

Borken) die ersten drei Speicherkavernen<br />

in den kommerziellen Betrieb und<br />

haben damit die Möglichkeit, diese zur<br />

Strukturierung ihrer Gasportfolien einzusetzen.<br />

Aufgrund der großen Nachfrage<br />

wird der Ausbau um eine weitere vierte<br />

Kaverne auf ein Arbeitsgasvolumen von<br />

insgesamt 240 Mio. m³ umgesetzt und<br />

damit das Speichervolumen verdoppelt.<br />

2009<br />

1. JANuAR<br />

Die Gesellschaften der <strong>Trianel</strong>-Gruppe<br />

firmieren im Zuge einer neuen Markensystematik<br />

und eines überarbeiteten<br />

unternehmensauftritts um.<br />

Die Vertriebsdienstleistungsangebote<br />

und die Belieferung der großhandelsnahen<br />

Geschäftskunden werden von<br />

der energieGut auf die <strong>Trianel</strong> Gmbh<br />

überführt und damit alle Dienstleistungsangebote<br />

unter dem Dach der<br />

<strong>Trianel</strong> gebündelt. Die energieGuT ist<br />

weiterhin für das haushaltskundengeschäft<br />

verantwortlich.<br />

5. FEBRuAR<br />

Sven Becker, Sprecher der Geschäftsführung<br />

der <strong>Trianel</strong> Gmbh, wird zum „Energiemanager<br />

des Jahres 2008“ gewählt.<br />

13. FEBRuAR<br />

Die <strong>Trianel</strong> Gmbh gehört im Rahmen des<br />

aktuellen Wettbewerbs „Deutschlands<br />

beste Arbeitgeber 2009“ erneut zu den<br />

100 besten Arbeitgebern in Deutschland.<br />

8. JuNI<br />

<strong>Trianel</strong> feiert ihr zehnjähriges Bestehen.<br />

26.JuNI<br />

<strong>Trianel</strong> wird als Top-Innovator ausgezeichnet.


16 SchWERpuNKTThEMA<br />

IMpRESSIONEN DER<br />

JuBILäuMSFEIER IN DER<br />

AAchENER SOERS<br />

Erfolge<br />

feiern<br />

Noch ein gutes Pferd im Stall. Der genügsame<br />

Fuchs trabte als Überraschungsgast in die<br />

Festveranstaltung. Die <strong>Trianel</strong>-Geschäftsführer<br />

Sven Becker und Dr. Jörg Vogt bewiesen<br />

spontan, dass sie auch bei Überraschungen<br />

fest im Sattel sitzen. Das Pferd grüßt inzwischen<br />

Gäste im Eingangsbereich der <strong>Trianel</strong>-<br />

Zentrale in der Aachener Lombardenstraße.<br />

Leistung Zukunft<br />

Mut<br />

Vertrauen<br />

Neue Wege<br />

Perspektive<br />

Innovation<br />

Beständigkeit<br />

Teamgeist


18 SchWERpuNKTThEMA 19<br />

10 Jahre.<br />

Ideen.<br />

Gemeinsam.<br />

Umsetzen.


„<br />

20 SchWERpuNKTThEMA<br />

„Seit ihrer Gründung 1999 hat<br />

die <strong>Trianel</strong> GmbH mit Mut und<br />

Kreativität ein beeindruckendes<br />

Unternehmenswachstum vollzogen.<br />

Für die Stadt Aachen ist die <strong>Trianel</strong><br />

ein selbstständiger, starker und<br />

innovativer Partner. Gemeinsam mit<br />

über 40 Gesellschaftern wird ein<br />

erfolgreiches Kooperationsnetzwerk<br />

umgesetzt. Ein europäisches Erfolgsmodell!<br />

Die <strong>Trianel</strong> übernimmt Verantwortung<br />

für ihre Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter als arbeitnehmerfreundliches<br />

Unternehmen und schafft<br />

zukunftsweisende Arbeitsplätze für<br />

die Region. Sie stärkt die Stadtwerke<br />

im Wettbewerb und die Kommunen<br />

als Energie- und Wirtschaftsstandorte.<br />

Herzlichen Glückwunsch und<br />

weiterhin viel Erfolg!“<br />

hilde Scheidt, Bürgermeisterin der Stadt<br />

Aachen<br />

Statements<br />

zum Jubiläum<br />

„Zehn Jahre <strong>Trianel</strong> ist eine Erfolgsstory<br />

und eine Bereicherung der<br />

Stadtwerkelandschaft. Kooperationen<br />

sind die wichtigste strategische<br />

Zukunftsoption für Stadtwerke. Und<br />

<strong>Trianel</strong> ist dabei ein herausragendes<br />

Beispiel für eine erfolgreiche Kooperation.“<br />

hans-Joachim Reck, hauptgeschäftsführer<br />

Verband kommunaler unternehmen<br />

„Um Herausforderungen zu meistern,<br />

an denen Einzelne scheitern<br />

könnten, haben Stadtwerke vor zehn<br />

Jahren <strong>Trianel</strong> gegründet – und<br />

dafür ist <strong>Trianel</strong> auch heute und in<br />

Zukunft da.<br />

Als Handelshaus rund um die<br />

Energie hat <strong>Trianel</strong> inzwischen eine<br />

Expertise aufgebaut, die keinen Vergleich<br />

scheuen muss. Und als Projektentwickler<br />

hat das Unternehmen<br />

eine lupenreine Bilanz vorzuweisen,<br />

denn jedes Projekt, das angepackt<br />

wurde, wurde auch erfolgreich umgesetzt.<br />

Wenn alles auch weiterhin nach<br />

Plan läuft, dann stellt <strong>Trianel</strong> den<br />

beteiligten Stadtwerken in fünf bis<br />

sechs Jahren eine Stromerzeugungskapazität<br />

von insgesamt 2.500 MW<br />

zur Verfügung. Der so produzierte<br />

Strom reicht aus, um rechnerisch<br />

rund fünf Millionen Menschen zu<br />

versorgen – dies entspricht recht genau<br />

der Zahl Menschen, die in den<br />

Versorgungsgebieten der <strong>Trianel</strong>-<br />

Gesellschafter leben.“<br />

Bernd Wilmert, Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />

der <strong>Trianel</strong> Gmbh; Sprecher<br />

der Geschäftsführung der ewmr – Energie-<br />

und Wasserversorgung Mittleres<br />

Ruhrgebiet Gmbh<br />

„Zehn Jahre <strong>Trianel</strong>, das ist schon<br />

ein Jubiläum der besonderen Art:<br />

Denn <strong>Trianel</strong> ist ein Kind der<br />

Liberalisierung des Energiemarktes<br />

in Deutschland und noch dazu ein<br />

überaus erfolgreiches und schnell<br />

wachsendes Kind. Wir werden mit<br />

der Energie- und Klimaschutzstrategie<br />

der Landesregierung alles<br />

daransetzen, dass die Effizienz in<br />

der Verstromung erhöht und die<br />

dafür notwendigen Technologien<br />

erforscht, entwickelt und eingeführt<br />

werden. Aber wir können das natürlich<br />

nicht allein, wir brauchen das<br />

Mitwirken der Energiewirtschaft.<br />

Und wir brauchen innovative ‚junge‘<br />

Unternehmen wie <strong>Trianel</strong>, die den<br />

Wettbewerb ankurbeln.“<br />

christa Thoben, Ministerin für Wirtschaft,<br />

Mittelstand und Energie des<br />

Landes NRW<br />

21


„<br />

22 SchWERpuNKTThEMA<br />

„Als Stadtwerk haben wir im schärfer<br />

werdenden Wettbewerb nur dann<br />

Erfolg, wenn wir Unternehmergeist,<br />

Innovationsfreude und Kundenorientierung<br />

verbinden. Die <strong>Trianel</strong><br />

nimmt bei dieser strategischen Ausrichtung<br />

eine besondere Rolle ein,<br />

da sie uns in jenen Geschäftsfeldern<br />

zu der Größe verhilft, die wir als<br />

Stadtwerk alleine nicht hätten. Die<br />

<strong>Trianel</strong> ist ein starker Partner für<br />

Stadtwerke und ein wichtiger Player<br />

in der Energiewirtschaft. Wir wünschen<br />

ihr weiterhin viel Erfolg.“<br />

Dr. christian Becker, Vorsitzender der<br />

Gesellschafterversammlung der <strong>Trianel</strong><br />

und Vorstand der STAWAG, Stadtwerke<br />

Aachen Aktiengesellschaft<br />

„Die SPD steht zur Zukunft der<br />

kommunalen Unternehmen, die wir<br />

gerade in Märkten mit oligopolistischen<br />

Strukturen, wie etwa im<br />

Energiemarkt, dringend für mehr<br />

Wettbewerb brauchen. Deshalb<br />

setzen wir uns für eine sachgerechte<br />

Änderung der Gemeindeordnung ein<br />

und haben die finanzielle Förderung<br />

von neuen hocheffizienten Kraftwerken<br />

aus den Erlösen des Emissionshandels<br />

bereits durchgesetzt. Wir<br />

bleiben beim gesetzlich festgelegten<br />

Atomausstieg. Das hilft auch neuen<br />

Marktteilnehmern wie <strong>Trianel</strong>, weil<br />

sie dann nicht mehr dem unfairen<br />

Wettbewerb mit abgeschriebenen<br />

Atommeilern ausgesetzt sind. Die<br />

kommunalen Unternehmen sind<br />

unverzichtbar für Wirtschaft und<br />

Gesellschaft in NRW.“<br />

Norbert Römer, stellv. Vorsitzender der<br />

SpD-Landtagsfraktion NRW<br />

„Es gibt zwei Mikado-Prinzipien.<br />

Das eine kennt fast jeder: Wer sich<br />

zuerst bewegt, hat verloren.<br />

Aber es gibt ein zweites Mikado-<br />

Prinzip, das Mikado-Bündelungs-<br />

Prinzip – auch als Attigsches Gesetz<br />

bekannt:<br />

Während ein einzelner Mikado-Stab<br />

von jedem Kind zerbrochen werden<br />

kann, ist ein Bündel Mikadostäbe<br />

fast unzerbrechlich und widersteht<br />

sogar Großmännern. Genau das sind<br />

wir bei <strong>Trianel</strong>, ein Haufen Mikadostäbe,<br />

mit hoher Flexibilität und<br />

Individualität, aber wenn es darauf<br />

ankommt, bilden wir ein Bündel,<br />

bündeln wir uns und unsere Kräfte –<br />

um unzerbrechlich zu sein.“<br />

Sven Becker<br />

Sprecher der <strong>Trianel</strong>-Geschäftsführung<br />

23


24 SchWERpuNKTThEMA 25<br />

EIN uNTERNEhMEN WIRD ERWAchSEN<br />

Eine Vision wurde<br />

Wirklichkeit<br />

DR. DIETER ATTIG IM GESpRäch<br />

Wie lässt sich die „wirtschaftshistorische<br />

Ausgangssituation“ 1998/1999 beschreiben?<br />

1998 hat in Deutschland die Liberalisierung<br />

des Energiemarktes begonnen. Im<br />

Bereich Strom gab es insbesondere auf<br />

der Erzeugungsseite plötzlich Wettbewerb.<br />

Jedes EVu versuchte, allein oder in<br />

Kooperation einen Tradingfloor aufzubauen.<br />

Was war Ihre unternehmerische Motivation<br />

seitens der STAWAG – und wie<br />

fanden die vier Gründungsmitglieder<br />

zusammen? Was hat Sie ermutigt, die<br />

<strong>Trianel</strong> zu gründen?<br />

Durch Aufbau einer gemeinsamen<br />

handelsplattform sollte mittelfristig<br />

erreicht werden, die magische Grenze<br />

von 15 TWh handelsvolumen im Strom<br />

zu erreichen.<br />

Nach vielen Gesprächen im Großraum<br />

Aachen – Köln – Düsseldorf waren die<br />

vier Werke Maastricht, Viersen, ASEAG<br />

Energie und STAWAG bereit, die Gründung<br />

einer gemeinsamen handelsge-<br />

sellschaft zu wagen. Triebfeder war die<br />

Einsicht, dass die einzelnen Gründungsmitglieder<br />

bei Weitem zu klein für den<br />

Betrieb einer leistungsfähigen handelsplattform<br />

waren.<br />

War es im damaligen umfeld schwierig,<br />

die <strong>Trianel</strong> auf den Weg zu bringen? Was<br />

waren die größten herausforderungen?<br />

Damals wie heute kam es bei der Gründung<br />

darauf an, Bedenken vor dem hintergrund<br />

zurückzustellen, dass Kooperationen<br />

im Stadtwerkebereich die einzige<br />

Möglichkeit zum langfristigen Überleben<br />

bedeuten. Die größte herausforderung<br />

war, einen vertretbaren Businessplan vor<br />

dem hintergrund allgemeiner unkenntnis<br />

über die Zukunft aufzustellen.<br />

Aus Ihrer Sicht: haben sich Ihre pläne für<br />

die <strong>Trianel</strong> verwirklicht und worin sehen<br />

Sie den größten Erfolg der <strong>Trianel</strong>?<br />

Die pläne für die <strong>Trianel</strong> wurden bei<br />

Weitem übertroffen. Die ursprüngliche<br />

Zielsetzung, ein handelsvolumen im<br />

Strom von 15 TWh zu erzielen, wurde<br />

bereits vor einigen Jahren erreicht. Die<br />

hinzugetretenen weiteren Aktivitäten<br />

stabilisieren die <strong>Trianel</strong> und erhöhen den<br />

Nutzen für ihre Gesellschafter.<br />

Der größte Erfolg für die <strong>Trianel</strong> ist der<br />

Gewinn und die Erhaltung des Vertrauens<br />

ihrer Gesellschafter.<br />

Was unterscheidet <strong>Trianel</strong> von anderen<br />

Stadtwerke-Kooperationen?<br />

Bei der <strong>Trianel</strong> bringen alle Gesellschafter<br />

in großem Maße Geschäft ein und sind<br />

entsprechend ihres Geschäftsvolumens<br />

am Erfolg beteiligt.<br />

Was geben Sie „Ihrer“ Tochter <strong>Trianel</strong> mit<br />

auf den Weg ins zweite Lebensjahrzehnt?<br />

Neben wirtschaftlichem Erfolg muss vor<br />

allem die Dienstleistung für die kommunalen<br />

Gesellschafter im Vordergrund<br />

stehen. Weiteres Wachstum ist wichtig,<br />

darf aber nicht Selbstzweck werden.<br />

Was muss <strong>Trianel</strong> als größte Stadtwerke-<br />

Kooperation in Zukunft leisten, um sich<br />

und ihre Gesellschafter für die nächste<br />

Dekade wetterfest zu machen?<br />

Die Aufnahme von Gesellschaftern ohne<br />

kommunale Mehrheiten würde die Ziele<br />

der <strong>Trianel</strong> verwässern. Als nur gewinnoptimierender<br />

Energieversorger wird es<br />

eine Gesellschaft der Größe der <strong>Trianel</strong><br />

schwer haben, sich der europäischen<br />

Konkurrenz zu erwehren. Ein gezielter<br />

Einstieg in die Energieerzeugung auf<br />

Basis erneuerbarer Energien und in<br />

unmittelbarer Ergänzung der gasgefeuerten<br />

Kraft-Wärme-Kopplung wäre in<br />

Zusammenarbeit mit den Gesellschaftern<br />

ein wichtiges Standbein der Zukunft. Die<br />

weitere Bündelung von Aktivitäten im<br />

Beschaffungsbereich Strom und Gas, für<br />

die einzelne Stadtwerke zu klein sind,<br />

wird in immer stärkerem Maße Aufgabe<br />

der <strong>Trianel</strong> sein, um ihren Gesellschaftern<br />

ausreichende Margen zu sichern.<br />

Dr. Dieter Attig kann als „Gründungsvater“ der<br />

<strong>Trianel</strong> bezeichnet werden. In seiner damaligen<br />

Funktion als Vorstand der Stadtwerke Aachen<br />

hat Dr. Attig die Entwicklung der <strong>Trianel</strong> in<br />

hohem Maße unterstützt und ist entscheidend<br />

für den Erfolg der <strong>Trianel</strong> verantwortlich. Die<br />

STAWAG, Stadtwerke Aachen Aktiengesellschaft<br />

war einer der vier Gründungsgesellschafter der<br />

<strong>Trianel</strong>. heute ist Dr. Dieter Attig Vorstandsvorsitzender<br />

der Stadt werke Saarbrücken AG.<br />

Dr. Dieter Attig, „Gründervater“ der ersten<br />

Stadtwerke-Kooperation Deutschlands


26 SchWERpuNKTThEMA 27<br />

BESTES ERGEBNIS SEIT DER GRÜNDuNG<br />

Mit robustem<br />

Geschäftsmodell für die<br />

Zukunft gewappnet<br />

Die <strong>Trianel</strong> GmbH hat sich in den vergangenen zehn Jahren<br />

von einem Start-up-Unternehmen mit dem Schwerpunkt<br />

Beschaffung erfolgreich zu einem umfassenden Dienstleister<br />

für Stadtwerke entwickelt.<br />

Auf der Jahrespressekonferenz am<br />

23. Juni 2009 in Düsseldorf präsentierte<br />

<strong>Trianel</strong> für das Geschäftsjahr 2008 das<br />

beste Geschäftsergebnis seit ihrer Gründung<br />

1999. Das Ergebnis vor Steuern<br />

stieg im Jahr 2008 um 6,8 % auf 7,143<br />

Mio. E (2007: 6,686 Mio. E) an. Das<br />

Jahresergebnis nach Steuern lag bei<br />

6,372 Mio. E (2007: 5,615 Mio. E).<br />

Auch beim umsatz erzielte <strong>Trianel</strong><br />

mit 2,626 Mrd. E eine Steigerung von<br />

12,4 %. Dieses gute Ergebnis erreichte<br />

<strong>Trianel</strong> trotz der wirtschaftlich schwierigen<br />

Situation ab der zweiten Jahreshälfte,<br />

die durch einen starken Rückgang<br />

zunächst der Energie- und Rohstoffpreise<br />

und zu Beginn des Jahres 2009 auch der<br />

Energiemengen geprägt war.<br />

Auch bei den Gesellschaftern hat <strong>Trianel</strong><br />

2008 Wachstum verzeichnet. Das unternehmen<br />

gewann neun neue Gesellschafter:<br />

die Allgäuer Überlandwerk Gmbh,<br />

die Energie Wasser Niederrhein Gmbh,<br />

die GWS Stadtwerke hameln Gmbh,<br />

die Schleswiger Stadtwerke Gmbh, die<br />

Stadtwerke Bad Salzuflen Gmbh, die<br />

Stadtwerke Elmshorn, die Stadtwerke<br />

Fröndenberg Gmbh, die Stadtwerke<br />

Tuttlingen Gmbh und die SWu Energie<br />

Gmbh. Die Energie- und Wasserversorgung<br />

Mittleres Ruhrgebiet Gmbh hat<br />

ihre Beteiligung an der <strong>Trianel</strong> Gmbh um<br />

einen Geschäftsanteil in höhe von<br />

1 Mio. € erhöht. unter Berücksichtigung<br />

des Jahresüberschusses verfügte <strong>Trianel</strong><br />

zum abgelaufenen Geschäftsjahr über<br />

ein Eigenkapital von 55,722 Mio. E.<br />

ALLE VIER GESchäFTSFELDER pOSITIV<br />

ENTWIcKELT<br />

Zur positiven Entwicklung haben alle vier<br />

Geschäftsfelder Versorgung, Großhandel,<br />

Dienstleistungen und projektentwicklung<br />

einen positiven Beitrag geleistet. Im<br />

Versorgungsgeschäft wurde insbesondere<br />

bei der Gasversorgung der Stadtwerke<br />

das produktportfolio mit neuen innovativen<br />

Versorgungsprodukten rund um den<br />

Gasspeicher in Epe sowie Dienstleistungen<br />

im Bereich Bilanzkreismanagement<br />

ausgeweitet. Mit dem Angebot zur<br />

Optimierung von Beschaffungsportfolien<br />

der Kunden unter Nutzung von Speicherkapazitäten<br />

wird die produktpalette<br />

ergänzt.<br />

Sven Becker (l.), Sprecher der Geschäftsführung,<br />

Dr. Jörg Vogt, Geschäftsführer der <strong>Trianel</strong> GmbH<br />

Einen wesentlichen Ergebnisbeitrag hat<br />

der Bereich Dienstleistungen rund um die<br />

Beschaffung von Energie für Stadtwerke<br />

geleistet. Das Beschaffungs- und Erzeugungsportfoliomanagement<br />

für Strom<br />

und Gas waren hier die hauptsäulen. Das<br />

steigende Risikobewusstsein der Stadtwerke<br />

bedingte vor dem hintergrund der<br />

Wirtschaftskrise auf der Beschaffungsseite<br />

eine weiter steigende Nachfrage nach<br />

Beschaffungs-portfoliomanagement- und<br />

Risikomanagement-Dienstleistungen.<br />

Bei der Bewirtschaftung des Gas- und<br />

Dampfturbinenkraftwerks in hammuentrop<br />

und des Erdgasspeichers in Epe<br />

erbrachte <strong>Trianel</strong> vielfältige kaufmännische<br />

und energiewirtschaftliche Dienstleistungen<br />

zu marktgerechten preisen<br />

und baute damit den Dienstleistungsbereich<br />

weiter aus.<br />

Die projektentwicklung konnte die<br />

vielfältigen Aktivitäten 2008 auf hohem<br />

Niveau halten und hat in den laufenden<br />

projekten wichtige Fortschritte erzielt<br />

(Baubeginn des Kohlekraftwerks Lünen,<br />

planungen zum Bau eines Kohlekraftwerks<br />

in Krefeld und eines Windparks<br />

Borkum-West sowie Fertigstellung des<br />

Erdgasspeichers Epe und Beschluss zur<br />

Erweiterung). Allen Aktivitäten liegt die<br />

Zielsetzung zugrunde, gemeinsam mit<br />

kommunalen Versorgungsunternehmen<br />

Kräfte zu bündeln und so die Wettbewerbsfähigkeit<br />

zu stärken. Dabei hat das<br />

unternehmen umfangreiches Know-how<br />

und Ressourcen zur Entwicklung und<br />

zum Bau von Anlagen sowie zur Bewirtschaftung<br />

aufgebaut.<br />

Das Gas- und Dampfturbinenkraftwerk<br />

in hamm-uentrop (seit Anfang 2008 in<br />

Betrieb) und der Erdgasspeicher in Epe<br />

(seit 1. Oktober 2008 in Betrieb) haben<br />

sich sehr gut entwickelt. Während des<br />

gesamten Jahres hat das Kraftwerk rund<br />

4,6 Mrd. kWh Strom produziert – das<br />

entspricht in etwa der Versorgung von<br />

1 Mio. Vier-personen-haushalten – und<br />

für <strong>Trianel</strong> einen deutlich positiven Ergebnisbeitrag<br />

geleistet. hier zeigt sich, dass<br />

der Ansatz, Kräfte für ein gemeinsames<br />

Ziel zu bündeln, erfolgreich funktioniert<br />

und für die Gesellschafter ein hoher<br />

Nutzwert geschaffen wurde.<br />

Mit dem strategischen Ausbau der Geschäftsbereiche<br />

und des Dienstleistungsangebots<br />

einher ging auch der Zuwachs<br />

der Mitarbeiter. Zum Jahresende waren<br />

insgesamt 137 Mitarbeiter beschäftigt,<br />

was einer Steigerung um 23 % entspricht.<br />

AuSBLIcK AuF 2009<br />

Für das laufende Jahr erwartet <strong>Trianel</strong><br />

trotz der aktuellen konjunkturellen Entwicklung<br />

und der damit einhergehenden<br />

Abschwächung der Energiepreise und<br />

des Energieabsatzes ein erneut positives<br />

Ergebnis, das geringer ausfallen wird<br />

als im Jahr 2008. Die insgesamt guten<br />

Aussichten werden insbesondere gestützt<br />

durch die Realisierung weiterer projekte<br />

und leistungsfähige Strukturen. Der im<br />

Zusammenhang mit der Wirtschaftskrise<br />

sich abzeichnende deutliche Rückgang<br />

des umsatzes wird das Ergebnis 2009


28 SchWERpuNKTThEMA 29<br />

Mio. €<br />

60<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

Mio. €<br />

2.700<br />

2.400<br />

2.100<br />

1.800<br />

1.500<br />

1.200<br />

900<br />

600<br />

300<br />

1,0<br />

4,3<br />

4,0<br />

50,0<br />

7,5<br />

128,3<br />

10,9<br />

301,0<br />

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

Umsatzentwicklung der <strong>Trianel</strong> GmbH (Einzelabschluss)<br />

16,2<br />

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

436,4<br />

22,4<br />

Entwicklung des Eigenkapitals der <strong>Trianel</strong> GmbH (Einzelabschluss)<br />

694,2<br />

25,5<br />

1.297,0<br />

31,6<br />

1.619,4<br />

40,9<br />

2.337,9<br />

55,7<br />

2.626,0<br />

+36%<br />

nur geringfügig beeinflussen. 2010 soll<br />

wieder das Ergebnisniveau von 2008<br />

erreicht werden. <strong>Trianel</strong> befindet sich<br />

auf einem stabilen Wachstumskurs und<br />

wird in den kommenden Jahren wieder<br />

wachsende Ergebnisse zeigen können.<br />

Das unternehmen hat im Markt für<br />

energiewirtschaftliche Dienstleistungen<br />

für kommunale Versorger eine starke<br />

Marktposition und alle Voraussetzungen,<br />

diese in Zukunft weiter auszubauen.<br />

TRIANEL ÜBERpRÜFT NEuE OpTIONEN<br />

FÜR STADTWERKE<br />

Dabei setzt <strong>Trianel</strong> u. a. auf die Ausweitung<br />

der energiewirtschaftlichen und<br />

kaufmännischen Bewirtschaftung von<br />

Kraftwerksanlagen bzw. Gasspeicheranlagen<br />

und wird z. B. ab 2012 diese<br />

Dienstleistungen auch für das Kohlekraftwerk<br />

Lünen erbringen. Weitere Wachstumsimpulse<br />

erwartet das unternehmen<br />

sowohl bei den Risikomanagement- und<br />

Tsd. €<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

–1.000<br />

-760 -5 -478<br />

2.239<br />

358<br />

937<br />

1.397<br />

1.158<br />

946<br />

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

portfoliomanagementleistungen als auch<br />

bei den energiewirtschaftlichen Beratungs-<br />

und unterstützungsdienstleistungen<br />

an der Schnittstelle Beschaffung und<br />

Vertrieb. Zum Ausbau des Gasgeschäftes<br />

durch die Ausdehnung der Wertschöpfungskette<br />

für Stadtwerke untersucht<br />

<strong>Trianel</strong> für ihre Gesellschafter Optionen,<br />

sich an Gasfeldern innerhalb der Eu zu<br />

beteiligen bzw. eigene Gasfelder zu erwerben.<br />

Konkrete projekte in Großbritannien,<br />

den Niederlanden und Dänemark<br />

werden zurzeit geprüft.<br />

Im projektentwicklungsgeschäft werden<br />

im Bereich der Erzeugung aus erneuerbaren<br />

Energien verschiedene projektvorschläge<br />

in den Bereichen Geothermie,<br />

Freiflächensolaranlagen und Onshore-<br />

Windparks geprüft werden. Da für die<br />

Zukunft mit einem steigenden Wettbewerbsdruck<br />

auf die Margen im Netz- und<br />

Vertriebsbereich zu rechnen ist, erwartet<br />

<strong>Trianel</strong>, dass sich die Stadtwerke vom<br />

klassischen Energieversorger hin zum<br />

5.121<br />

697<br />

1.381<br />

Entwicklung des Jahresergebnisses der <strong>Trianel</strong> GmbH (Einzelabschluss)<br />

1.666 1.645<br />

2.230<br />

822<br />

3.000<br />

Plan Ist<br />

5.615<br />

3.931<br />

6.372<br />

Energiedienstleister entwickeln. hierfür<br />

ist <strong>Trianel</strong> der geeignete partner und<br />

untersucht bereits heute die Energiewirtschaft<br />

auf neue Optionen in der Erzeugung<br />

und darüber hinaus.<br />

Neue Möglichkeiten sieht das unternehmen<br />

außerdem darin, Kommunen oder<br />

bestehende Versorger bei der Entwicklung<br />

neuer kommunaler Energieversorger<br />

zu beraten und auf die individuelle<br />

Situation zugeschnittene Dienstleistungspakete<br />

vermarkten zu können.


30 SchLAGLIchTER<br />

Auch das gibt’s:<br />

eine Induktionsmaus<br />

Reibung erzeugt Wärme - das<br />

kennen wir alle noch aus dem<br />

Physik-Unterricht. Und wer mal<br />

als Kind in Socken über den<br />

Fußboden geschlittert ist, kennt<br />

auch das Reibungsgefühl unter<br />

den Füßen.<br />

Dessen muss sich auch der Erfinder der<br />

Induktionsmäuse erinnert haben, als<br />

er sich fragte, ob diese Energie nicht<br />

sinnvoller nutzbar sein könnte. herausgekommen<br />

ist ein Stück Technik, das die oft<br />

als „Batteriefresser“ verpönten Mäuse in<br />

den Schatten stellt. Die Induktionsmaus<br />

wird durch die Reibung zwischen Maus<br />

und Mauspad aufgeladen.<br />

Die kabel- und batterielose Maus arbeitet<br />

mit 800 dpi Auflösung bei 130 khz, hat<br />

eine „Sleep-“ und „Stromsparfunktion“<br />

und ist nur 95 x 53 x 33 mm groß. Das<br />

Maus pad misst 25 cm im Durchmesser.<br />

Die Stromversorgung erfolgt über einen<br />

uSB-Anschluss des Mauspads. Die Energie<br />

wird während der Auflage der Maus<br />

übertragen. Der Benutzer bemerkt davon<br />

nichts, weil die 500-mA-Spannung aus<br />

dem uSB-port zu gering ist.<br />

Der weltweite Strombedarf wird 2009<br />

erstmals seit 1945 sinken<br />

Die Wirtschaftskrise wird selbst in China für sinkenden<br />

Bedarf sorgen.<br />

Wegen der Wirtschaftskrise wird der<br />

weltweite Strombedarf in diesem Jahr<br />

erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg<br />

sinken. Die Internationale Energieagentur<br />

IEA gehe von einem Rückgang der<br />

Nachfrage um 3,5 prozent im Vergleich<br />

zum Vorjahr aus, sagte ihr chefvolkswirt<br />

Fatih Birol der Nachrichtenagentur AFp<br />

in paris. Dies sei eine der wesentlichen<br />

Erkenntnisse eines Berichts, den die<br />

Organisation für das Treffen der G8-<br />

Energieminister zu den Auswirkungen<br />

der Wirtschaftskrise erstellt habe.<br />

Den stärksten Rückgang der Stromnachfrage<br />

werde voraussichtlich Russland<br />

mit 10 % verzeichnen, sagte Birol. Im<br />

Durchschnitt der Industrieländer der Organisation<br />

für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung (OEcD) rechne<br />

die IEA mit einem Minus von 5 %. Selbst<br />

im auch in der Krise weiter wachsenden<br />

china werde der Strombedarf um 2 %<br />

unter dem Vorjahr liegen.<br />

Im Zusammenhang mit der Krise rechnet<br />

die IEA dieses Jahr auch mit einem<br />

Einbruch der Investitionen in erneuerbare<br />

Energien. Diese würden voraussichtlich<br />

um 38 % fallen, sagte Birol. Grund seien<br />

die gesunkenen Öl- und Gaspreise, aber<br />

auch die Schwierigkeiten für unternehmen,<br />

wegen der Finanzkrise Gelder für<br />

Energieprojekte zusammenzubekommen.<br />

„Diese Gesellschaften, die oft eine<br />

mittlere Größe haben, sind noch in der<br />

Entwicklungsphase und damit empfindlich.“<br />

Die IEA erklärt in ihrem Bericht, dass<br />

die von den G20-Ländern geplanten<br />

Ausgaben zur Förderung von erneuerbaren<br />

Energien unzureichend sind, um<br />

den Klimawandel zu bekämpfen. „Diese<br />

Ausgaben müssen sechs Mal höher<br />

als vorgesehen sein, wenn man diese<br />

herausforderung wirkungsvoll angehen<br />

will“, sagte Birol.<br />

Die Atmosphäre hat eine eigene Waschanlage<br />

Ein bislang nicht entschlüsselter Mechanismus verstärkt die Selbstreinigungskräfte<br />

der Atmosphäre um das Drei- bis Fünffache.<br />

Zu diesem Schluss kommt ein internationales<br />

Forscherteam unter der Leitung<br />

Jülicher Wissenschaftler nach untersuchungen<br />

in Südchina. In der stark verschmutzten<br />

Luft über dem perlflussdelta<br />

wurden im Tagesverlauf alle am Waschprozess<br />

der Atmosphäre beteiligten<br />

Eingangs- und Ausgangssubstanzen gemessen,<br />

darunter Stickoxide, organische<br />

Verbindungen und Ozon. Dabei stellte<br />

sich heraus, dass der atmosphärische<br />

Schadstoffabbau von etwa 10 uhr morgens<br />

an in eine Art Turbogang schaltet.<br />

Durch die deutlich höhere Konzentration<br />

von hydroxyl-Radikalen (Oh-Radikalen)<br />

als Reinigungsmittel erhöhte sich auch<br />

die Abbaugeschwindigkeit der Schmutzsubstanzen.<br />

hydroxyl-Radikale sind hochreaktiv, sie<br />

Ideen zünden<br />

Unter der Web-Adresse<br />

www.hightech-strategie.de<br />

liegt die Seite der Bundesregierung<br />

„Ideen zünden – Hightech-<br />

Strategien für Deutschland“.<br />

Auf dieser Seite können sich Interessierte<br />

nicht nur anschauen, welche „Erfindungen“<br />

der letzten Jahrtausende die<br />

Leser der Seite für besonders gut hielten,<br />

sondern sich auch kurz und verständlich<br />

erläutern lassen, was sich hinter<br />

einem speziellen Begriff für eine Technik<br />

verbirgt.<br />

http://www.hightech-strategie.de/<br />

top100/category/6/umwelt.php<br />

existieren höchstens für den Zeitraum<br />

von einer Sekunde. Bei der Wechselwirkung<br />

mit Abgasmolekülen wird auch<br />

Ozon gebildet. Überraschend war für die<br />

Wissenschaftler, dass bei der nun beobachteten<br />

Turbo-Reinigung weniger Ozon<br />

entstand als erwartet.<br />

Beim normalen, den Atmosphärenforschern<br />

bekannten Waschgang werden<br />

die hydroxyl-Radikale mit Stickstoff<br />

recycelt. Danach stehen sie für weitere<br />

Waschgänge zur Verfügung. Bisher ging<br />

man davon aus, dass für jedes abgebaute<br />

Stickstoff-Molekül ein bis zwei<br />

Ozon-Moleküle entstehen. Bei dem neu<br />

entdeckten Mechanismus waren die<br />

gemessene Stickstoff-Konzentration und<br />

das erzeugte Ozon dafür jedoch viel zu<br />

gering.<br />

31


32 uNTERNEhMEN<br />

ENERGIEhANDEL AuF DEM TRADING FLOOR<br />

Ein Donnerwetter kann<br />

den Strompreis verhageln<br />

Nicht zwei, nicht vier, gleich acht Computermonitore hat Christian<br />

Fackelmann im Blick. Der Wirtschaftsingenieur aus dem badischen<br />

Bruchsal ist Trader auf dem Handelsparkett in der Aachener<br />

<strong>Trianel</strong>-Zentrale. Wobei der Begriff „Parkett“ ein wenig in die Irre<br />

führt. Denn um die Trader und Analysten in ihrer hochkonzentrierten<br />

Arbeit nicht zu stören, liegt im sogenannten Trading Floor<br />

schalldämpfender Teppichboden.<br />

Über Fackelmanns Monitore flackern<br />

Datenkolonnen: preise, Termine, Wirtschaftsdaten<br />

und der Wetterbericht. Die<br />

Analysen stellt Anke Buhr zusammen. Die<br />

Mathematikerin ist seit fast drei Jahren<br />

Analystin, sie sitzt im Großraumbüro<br />

Rücken an Rücken mit den händlern.<br />

Der direkte Draht zwischen Analyse und<br />

handel ist eine der Stärken der Aachener<br />

<strong>Trianel</strong>. Buhr: „Wir sehen unmittelbar,<br />

wie genau unsere Analysen sind,<br />

und unterstützen so insbesondere im<br />

Kurzfristhandel die Trader.“ Auch viele<br />

Stadtwerke greifen auf die Expertise<br />

Anke Buhrs und ihrer Kollegen zurück.<br />

Gerade für kleinere Stadtwerke lohnt sich<br />

eine eigene Analyse-Abteilung nur in den<br />

seltensten Fällen.<br />

Während Anke Buhr analysiert, telefoniert<br />

christian Fackelmann mit einem<br />

Strom-Broker. Der bietet ihm gerade<br />

genug Strom an, um rechnerisch sämtliche<br />

haushalte in Berlin einen ganzen Tag<br />

lang mit Strom zu versorgen. Fackelmann<br />

macht es kurz: „20 GWh für Juli zu<br />

34,80.“ Gerade haben knapp 700.000 €<br />

den Besitzer gewechselt. Bis zum Feierabend<br />

wickelt Fackelmann, der nach<br />

Stationen bei der EnBW und der Nordostschweizerischen<br />

Kraftwerk AG zu <strong>Trianel</strong><br />

wechselte, Geschäfte im Gesamtwert von<br />

rund 3,7 Mio. € ab. In Aachen arbeitet<br />

er für Stadtwerke sowie auch Kunden im<br />

niederländischen Markt. Von der Analyseabteilung<br />

wird er währenddessen ständig<br />

mit den aktuellsten Daten versorgt.<br />

Draußen scheint die Sonne, ein hochdruckgebiet<br />

liegt über Mitteleuropa – mit<br />

direktem Einfluss auf den Strompreis.<br />

Denn das hochdruckgebiet mit sommerlichen<br />

Temperaturen verheißt stabile,<br />

wenn nicht sogar steigende Strompreise.<br />

Die Klimaanlagen in den Bürogebäuden<br />

laufen durch – und es wird auch mehr<br />

geduscht.<br />

„Ein Tiefdruckgebiet mit richtigem Donnerwetter<br />

sorgt im Sommer fast zwangsläufig<br />

für deutlich niedrigere Strompreise“,<br />

erläutert Analystin Buhr den Einfluss<br />

des Wetters auf den Markt. „Starkregen<br />

heißt reichlich Wasserkraft und geht<br />

häufig mit vergleichsweise hohen Windstärken<br />

einher. Das bedeutet, dass auch<br />

Trader Christian Fackelmann handelt mit Strom und Gas, die Daten liefert ihm Analystin Anke Buhr<br />

viel Windenergie im Netz ist. Dadurch<br />

werden Kraftwerke mit höheren Grenzkosten<br />

aus dem Markt gedrängt und der<br />

Strompreis sinkt.“ Allerdings – zu viel<br />

Regen und Wind können auch bedeuten,<br />

dass Laufwasserkraftwerke und Windräder<br />

abgeschaltet werden müssen. und<br />

dann steigen die Strompreise wieder.<br />

Das Wetter allein kann die preise für<br />

Strom leicht um über 10 €/MWh beeinflussen.<br />

Im Vergleich zur Wirtschaftskrise,<br />

die den Strompreis binnen kürzester Frist<br />

halbierte, ist ein Tiefdruckgebiet fast vernachlässigbar.<br />

„Aber nur fast“, so Buhr.<br />

Denn gerade im kurzfristigen Stromhandel<br />

sind nicht nur die Arbeitslosenzahlen<br />

in den uSA, der Brent Future oder auch<br />

die innenpolitische Lage in Teheran von<br />

Interesse, sondern immer auch der Blick<br />

aufs Barometer.<br />

hINTERGRuND:<br />

Der Strom-, Gas- und cO 2 -handel ist das<br />

herzstück <strong>Trianel</strong>s.<br />

Das unternehmen hat als eines der ersten<br />

bereits vor zehn Jahren Stadtwerken den<br />

Zugang zu den europäischen Großhandelsmärkten<br />

ermöglicht. hier realisiert <strong>Trianel</strong><br />

Skalenvorteile für seine Gesellschafter bei der<br />

Beschaffung von Strom und Gas. Im handel<br />

und in der Beschaffung liegt noch heute das<br />

Kerngeschäft. Der handelszugang über einen<br />

professionellen Trading Floor mit 30 hoch qualifizierten<br />

händlern und Analysten ist die Basis<br />

für ein breites Dienstleistungsangebot der<br />

<strong>Trianel</strong>, das über eine optimierte Beschaffung<br />

weit hinausgeht.<br />

33


34 VOR ORT<br />

GuD-ANLAGE hAMM-uENTROp IM pLAN<br />

Deutschlands erstes<br />

Scheibenkraftwerk<br />

gibt Gas<br />

Vor fünf Jahren fiel die Entscheidung, dem Aachener Handels-<br />

und Beschaffungsunternehmen <strong>Trianel</strong> auch eine schöpferische<br />

Rolle als Projektentwickler zu geben. Im August 2004 beschlossen<br />

die Gesellschafter, unter dem Dach der Stadtwerke-Kooperation<br />

das Abenteuer Großkraftwerk anzugehen. Der Einstieg in die<br />

Erzeugung, so die Überlegung, sollte den Stadtwerken die Unabhängigkeit<br />

vom Erzeuger-Oligopol und deren Kunden günstige<br />

Strompreise sichern.<br />

Das dahinter liegende Geschäftsmodell<br />

ist so genial wie einfach: Das Scheibenkraftwerk.<br />

Wie man eine Wurst in dicke<br />

und dünne Scheiben schneiden kann, so<br />

sollte dies doch auch mit einem Kraftwerk<br />

möglich sein, so die Idee. Dickere<br />

und dünnere Scheiben entscheiden dabei<br />

gemeinsam, wie die Wurst, sprich das<br />

Kraftwerk, zu bewirtschaften ist.<br />

und – jeder Scheibenbesitzer sollte so<br />

weit wie möglich frei entscheiden dürfen,<br />

was er mit seiner Kraftwerksscheibe<br />

unternimmt. Im August 2004 gründeten<br />

die Ideengeber die <strong>Trianel</strong> power projektentwicklungs-Gmbh<br />

und co. KG, die<br />

Keimzelle aller späteren <strong>Trianel</strong>-projekte.<br />

Das erste projekt: das Gas- und Dampfturbinenkraftwerk<br />

hamm-uentrop.<br />

2005 folgten mit 28 Gesellschaftern Baubeschluss<br />

und Spatenstich in hamm-uentrop,<br />

bereits 2007 die Inbetriebnahme<br />

von Deutschlands erstem Scheibenkraft-<br />

werk. 2008 nun hat das GuD-Kraftwerk<br />

in hamm sein erstes vollständiges<br />

Betriebsjahr hinter sich gebracht – ein<br />

Erfolgsjahr. Mit 4,608 Terawattstunden<br />

(TWh) produzierte das hammer Kraftwerk<br />

genug Strom, um rein rechnerisch<br />

den Stromverbrauch von 1,2 Mio. Musterhaushalten<br />

zu decken. Geschäftsführer<br />

Martin Buschmeier ist hochzufrieden:<br />

„Wir haben nicht nur die Kinderkrankheiten<br />

schnell in den Griff bekommen,<br />

sondern auch unsere Leistungsfähigkeit<br />

fortwährend gesteigert.“<br />

Rekordmonat 2008 war der April, hier<br />

lief das Kraftwerk fast durchgehend unter<br />

Volllast. Doch ein Kraftwerk, insbesondere<br />

ein Gaskraftwerk, muss intelligent<br />

gefahren werden, um sich wirtschaftlich<br />

optimal aufzustellen. Die Leistung des<br />

hammer Kraftwerks ist minutengenau<br />

steuerbar – und zwar nicht nur von<br />

hamm aus, sondern auch aus dem<br />

siebten Geschoss der <strong>Trianel</strong>-Zentrale in<br />

Aachen. hier sitzen die Kraftwerksfahrer,<br />

die die Leistungsabgabe aus uentrop als<br />

Kurven ständig auf ihrem Bildschirm haben.<br />

und nach vergleichsweise flachem<br />

Verlauf im Frühjahr 2009 geht die Stromerzeugung<br />

in hamm seit Wochen wieder<br />

steil nach oben.<br />

Das Gas- und Dampfturbinen-<br />

kraftwerk Hamm-Uentrop


36 VOR ORT<br />

KLAGE VOR DEM EuGh<br />

Den Naturschutz im Blick<br />

INTERVIEW MIT MANFRED uNGEThÜM, GESchäFTS-<br />

FÜhRER DES TRIANEL KOhLEKRAFTWERKS LÜNEN<br />

Manfred ungethüm, das Lüner Kraftwerk<br />

wächst in atemberaubendem Tempo –<br />

und gleichzeitig müssen Sie sich auf eine<br />

Dienstreise nach Luxemburg einstellen,<br />

zum Europäischen Gerichtshof …<br />

… und ich freue mich drauf. Luxemburg<br />

ist in jeder hinsicht eine Reise wert und<br />

wir sind bestens auf das Verfahren am<br />

EuGh vorbereitet. Niemand rechnet<br />

ernsthaft damit, dass das Kraftwerksprojekt<br />

durch das Verfahren gefährdet ist.<br />

Möglicherweise müssen wir bei Gutachten<br />

nachbessern, aber auch auf diese<br />

Aufgaben bereiten wir uns schon heute<br />

vor.<br />

Sie haben verschiedentlich erläutert, dass<br />

sie mit der Vorlage des Gerichtsverfahrens<br />

gegen die Kraftwerksgenehmigung<br />

beim EuGh, die das Oberverwaltungsgericht<br />

Münster veranlasst hat, eigentlich<br />

zufrieden sind, wie kommt das?<br />

Nun, der klagende Naturschutzverband<br />

BuND wäre ohnehin zum EuGh gegangen;<br />

da das Gericht das Verfahren nun<br />

selbst vorlegt, verkürzt sich das gesamte<br />

Verfahren um mindestens ein Jahr.<br />

Grundsätzlich begrüße ich das, was da<br />

in Münster passiert ist. Denn <strong>Trianel</strong> und<br />

der BuND schreiben, so der Europäische<br />

Gerichtshof es will, Kraftwerks-Rechtsgeschichte.<br />

und am Ende werden wir unser<br />

Lüner Kraftwerk als erstes gewissermaßen<br />

europäisch geprüftes Kohlekraftwerk<br />

in Betrieb nehmen können.<br />

Dieser Verfahrensablauf schafft für uns<br />

eine deutlich höhere Rechtssicherheit.<br />

Außerdem wissen wir jetzt genau, wo<br />

wir nacharbeiten müssen.<br />

und wo werden Sie nacharbeiten?<br />

Wir werden noch genauer die Auswirkungen<br />

auf die FFh-Gebiete, auf die<br />

Flussauen an der Lippe, untersuchen.<br />

Die Münsteraner Richter hatten ja<br />

angemerkt, dass ihnen der Einfluss der<br />

Immissionen auf die Glatthaferwiesen in<br />

der Lippeaue nicht ausreichend dargestellt<br />

ist. Wir nutzen die Zeit bis zu einer<br />

Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs,<br />

um die neu aufgeworfenen Fragen<br />

umfassend zu beantworten.<br />

An der juristischen Front ist es im Moment<br />

also vergleichsweise ruhig, mehr<br />

Aktivität haben sie am Stummhafen, auf<br />

der Baustelle?<br />

Da haben Sie recht, der Kühlturm ist<br />

inzwischen über 70 Meter hoch, wir<br />

wollen ihn noch vor Jahresende bis zur<br />

Endhöhe von 160 Metern fertig stellen;<br />

die riesigen Kühlwasserrohre sind<br />

verlegt, die Fundamente fürs Kesselhaus<br />

bewehrt und gegossen, der Stahlbau<br />

hat begonnen – es geht voran. Dabei<br />

ist unsere hauptaufgabe die Baustellenaufsicht<br />

– und natürlich auch darauf zu<br />

achten, dass die Arbeitssicherheit ernst<br />

genommen wird. Aber da sind wir auf<br />

einem guten Weg, es gab bisher keinen<br />

einzigen ernsthaften unfall, und das soll<br />

auch so bleiben.<br />

Die Kraftwerksbaustelle am Stummhafen ist Treffpunkt<br />

von Ingenieuren, Arbeitern – und politikern:<br />

Geschäftsführer Manfred ungethüm führt die SpD-<br />

Europaabgeordnete Jutta haug über die Baustelle<br />

Blick aus dem im Bau befindlichen Kühlturm in Lünen in den himmel<br />

hINTERGRuND:<br />

Der BuND hat gegen den Vorbescheid und<br />

die erste Teilerrichtungsgenehmigung für das<br />

<strong>Trianel</strong> Kohlekraftwerk in Lünen geklagt. Das<br />

Oberverwaltungsgericht Münster (OVG) hat<br />

daraufhin im März 2009 entschieden, das<br />

Verfahren dem Europäischen Gerichtshof<br />

(EuGh) vorzulegen. Der EuGh soll prüfen, ob<br />

das deutsche umweltrechtsbehelfsgesetz den<br />

anerkannten Naturschutzverbänden die Klagemöglichkeiten<br />

einräumt, die die europäischen<br />

Richtlinien vorsehen. Für den Kraftwerksbau<br />

hat die Überweisung vom OVG Münster zum<br />

EuGh keine Auswirkungen.<br />

37


Abendstimmung am Lüner Stummhafen<br />

VOR DEM MASTBAu KOMMT DER NATuRSchuTZ<br />

Nester für den Kiebitz –<br />

ein Wald für den Uhu<br />

Zum Jahresende erwartet die Netzleitung Lünen GmbH die<br />

Genehmigung für die Freileitung, um das <strong>Trianel</strong>-Kraftwerk am<br />

Stummhafen ans 380-kV-<strong>Hochspannung</strong>snetz anzuschließen.<br />

Nach dem dreitägigen Erörterungstermin im Juni sind die Netzleitung-Geschäftsführer<br />

Dr. Jürgen Bewerunge (<strong>Trianel</strong>) und<br />

Dr. Klaus Spindler (Evonik/STEAG) zuversichtlich: „Einen positiven<br />

Bescheid vorausgesetzt, können wir umgehend mit dem Bau<br />

starten, wobei zu Beginn die Naturschutzmaßnahmen stehen.“<br />

unter der Leitung von Regierungsdirektor<br />

ulrich Michael (Bezirksregierung Münster)<br />

waren die Anregungen und Kritikpunkte<br />

der 41 Träger öffentlicher Belange –<br />

Behörden und Kommunen – und der 47<br />

Einwender in der Waltroper Stadthalle<br />

diskutiert worden.<br />

Die Bezirksregierung sichtet, prüft und<br />

wägt alle Einwendungen ab, um einen<br />

Interessenausgleich zwischen der Netzleitung<br />

Lünen Gmbh und den Überlegungen<br />

der Einwender herzustellen.<br />

Zeitlich vor den Leitungsbau sind Arten-<br />

und Naturschutzmaßnahmen vorgeschaltet,<br />

um den Eingriff in die Natur durch<br />

die Arbeiten ausgleichen zu können:<br />

„Für die Schafstelze und den Kiebitz werden<br />

wir in den Lippeauen auf mehreren<br />

10.000 m 2 neue Nistgelegenheiten schaf-<br />

fen. Zudem wird für das uhu-pärchen,<br />

das in der Schlossruine Wilbringen an der<br />

Dattelner/Lüner Stadtgrenze vermutet<br />

wird, ein Wald naturnah aufgeforstet“,<br />

erläutert Bewerunge das Naturschutzkonzept.<br />

Zusätzlich seien mit Landwirten<br />

Vereinbarungen getroffen, die Feldraine<br />

extensiver zu bewirtschaften. So soll den<br />

Greifvögeln ein größeres Nahrungsangebot<br />

bereitgestellt werden.<br />

Zu Beginn des Jahres 2010 ist zudem<br />

geplant, die Schaltanlage Lippe zu errichten.<br />

Die Masten der hochspannungsfreileitung<br />

könnten ebenfalls noch 2010<br />

errichtet werden. Inklusive der Naturschutzmaßnahmen<br />

wird die Anlage rund<br />

20 Mio. € kosten.<br />

Schafstelze<br />

Kiebitz<br />

uhu<br />

VOR ORT<br />

Fotos: Andreas Trepte<br />

39


40 VOR ORT<br />

FAKTEN FÜR EIN BESSERES VERSTäNDNIS<br />

Ein Kraftwerk wird zu<br />

Markte getragen<br />

Duisburg-Rheinhausen, Wochenmarkt im Juli 2009. Die<br />

Ferien haben begonnen, die Sonne strahlt über dem Markt.<br />

Doch an einem der Stände werden heute keine Gurken verkauft,<br />

keine Stoffe und auch kein Fisch.<br />

Stattdessen gibt es Informationen zum<br />

geplanten Kohlekraftwerk im chempark<br />

Krefeld-uerdingen. Der Geschäftsführer<br />

des geplanten Krefelder <strong>Trianel</strong>-Kraftwerks<br />

Martin hector und heiko Schmitt,<br />

projektleiter und Leiter Zukunftskonzeption<br />

Energie bei currenta, leisten Überzeugungsarbeit.<br />

Überzeugungsarbeit bei<br />

Duisburger Bürgern, deren Lokalpolitiker<br />

das Kraftwerk zum Teil ablehnen.<br />

Denn das soll keine 5 km Luftlinie entfernt<br />

vom Rheinhausener Marktplatz<br />

errichtet werden. Rheinhausen liegt<br />

nördlich von uerdingen, die Emissionen<br />

des chempark, aber auch die Gerüche<br />

der Krefelder Kläranlage und der<br />

Müllverbrennungsanlage erreichen bei<br />

ungünstigen Wetterlagen den linksrheinischen<br />

Duisburger Stadtteil. und das ist<br />

der hintergrund, vor dem die Rheinhau-<br />

Heiko Schmitt (Currenta) l. und Martin Hector<br />

(<strong>Trianel</strong>) 2.v.l. am Marktstand in Duisburg-Rheinhausen<br />

sener politik in Resolutionen und Briefen<br />

ihre Ablehnung gegen das Kraftwerksprojekt<br />

deutlich macht. Wie Katharina<br />

Gottschling, die Bezirksbürgermeisterin.<br />

Auch die cDu-politikerin kommt heute<br />

Morgen zum Kraftwerk-Marktstand. und<br />

verlässt ihn nach der Diskussion mit Martin<br />

hector ein wenig nachdenklicher.<br />

„Wir stellen in ganz vielen Gesprächen<br />

fest, dass die Menschen aufgrund von<br />

Fehlinformationen das Kraftwerk ablehnen“,<br />

erläutert Martin hector. Wie die<br />

alte Dame, die etwas verunsichert an den<br />

Stand herantritt und fragt: „Sagen Sie<br />

mal, kann ich eigentlich in Zukunft noch<br />

meine Wäsche aufhängen, ohne dass die<br />

grau wird?“ Sie erinnert sich an die Zeit,<br />

als in Rheinhausen Wäsche innerhalb von<br />

Minuten grau wurde. An die Zeit, als der<br />

himmel über dem Ruhrgebiet nur selten<br />

blau war. „Ja, das können Sie bedenkenlos,<br />

sie werden auch keinen Staub<br />

vom Kraftwerk auf ihren Fensterbänken<br />

finden“, beruhigt Martin hector die<br />

Fragerin. Der Satz reicht, um der Frau die<br />

Sorgen zu nehmen.<br />

Im Frühjahr hatten currenta, Betreiber<br />

des chempark, und <strong>Trianel</strong> entschieden,<br />

das Kraftwerksprojekt „zu Markte zu<br />

tragen“: Werbung für das Milliardenprojekt<br />

nicht nur über Medien zu machen,<br />

sondern auch in direkten Kontakt mit<br />

den Bürgern zu treten.<br />

und dabei stehen nicht nur Mitarbeiter<br />

der Öffentlichkeitsarbeit am Stand, den<br />

Bürgern stellt sich ganz bewusst auch die<br />

chefetage mit z. B. Martin hector und<br />

Dr. Jürgen Bewerunge von <strong>Trianel</strong> oder<br />

heiko Schmitt und Dr. Stefan Dresely,<br />

Leiter des chempark Krefeld-uerdingen<br />

– der immerhin 7.000 Arbeitsplätze hat,<br />

das Ausmaß einer kleinen Stadt.<br />

„Das Kraftwerk hat für uns eine ganz<br />

immense Bedeutung“, betont Dresely,<br />

„es hilft, den chemiestandort attraktiv<br />

und wettbewerbsfähig zu halten. Das<br />

ist für die Arbeitsplätze im chemiepark,<br />

aber auch darüber hinaus für die Region<br />

wichtig.“ Dresely, der selbst in der Nachbarschaft<br />

des chempark lebt, weiß, dass<br />

das Großprojekt Bedenken und Zweifel<br />

ausgelöst hat: „Das nehmen wir sehr<br />

ernst. Wir haben bereits viele Gespräche<br />

geführt – und wir werden diesen engen<br />

Austausch mit den Bürgern fortsetzen.“<br />

Auf dem Rheinhausener Marktplatz ist<br />

es inzwischen Mittag, die Sonne steht im<br />

Zenit, der Markt leert sich. Martin hector<br />

und heiko Schmitt haben Dutzende<br />

von Gesprächen geführt, hunderte von<br />

Fragen beantwortet. „Man kann nie alle<br />

überzeugen“, resümiert hector den Vor-<br />

mittag, „aber man sollte es versuchen.“<br />

Der Rat der Stadt Krefeld hat am 23. Juni<br />

grünes Licht für den geplanten Neubau<br />

des 750-MW-Kohlekraftwerks im<br />

chempark Krefeld-uerdingen gegeben.<br />

Das Kraftwerk soll zwei 50 Jahre alte<br />

Kohlekessel ersetzen und Energie für die<br />

rund 20 unternehmen am Standort und<br />

die beteiligten Stadtwerke liefern. Durch<br />

Dampfauskopplung erreicht es einen<br />

Wirkungsgrad von über 60 % – und gehört<br />

damit nach Experteneinschätzung zu<br />

den hocheffizienten Kohlekraftwerksprojekten<br />

in Europa. Das Genehmigungsverfahren<br />

für das Kraftwerk wird voraussichtlich<br />

im Sommer 2010 abgeschlossen<br />

werden. Sollte das projekt alle hürden<br />

nehmen, steht 2015 die Inbetriebnahme<br />

an.<br />

41


42 VOR ORT<br />

AuFWIND FÜR DEuTSchLANDS ERSTEN STADTWERKE-WINDpARK<br />

Die westlichste Ost friesische<br />

Insel fest im Blick<br />

Jeder, der sich in Deutschland<br />

mit Offshore-Windenergie<br />

beschäftigt, schaut<br />

mit Argusaugen auf Alpha<br />

Ventus – das deutsche Offshore-Testfeld.<br />

Alpha Ventus liegt in unmittelbarer Nachbarschaft<br />

zum geplanten <strong>Trianel</strong> Windpark<br />

Borkum-West II, rund 45 km vor der<br />

Küste der westlichsten der Ostfriesischen<br />

Inseln. Die Macher von Alpha Ventus<br />

wollen den Beweis antreten, dass die<br />

Errichtung der gewaltigen Windmühlen<br />

der 5-MW-Klasse in 30 Meter Wassertiefe<br />

kein Abenteuer mit ungewissem<br />

Ausgang ist. und der Beweis scheint zu<br />

gelingen.<br />

Was 2008 noch an Wind und Wellen<br />

scheiterte, läuft 2009 so glatt wie die<br />

Dünung. Mitte Juli hat Alpha Ventus den<br />

entscheidenden Meilenstein gesetzt: Die<br />

erste Windturbine des Typs AREVA Multibrid<br />

M5000 wurde erfolgreich im Baufeld<br />

verankert. Baugleiche Windmühlen sollen<br />

auch im geplanten <strong>Trianel</strong> Windpark<br />

zum Einsatz kommen. Jeder erfolgreiche<br />

Baufortschritt auf Alpha Ventus erhöht<br />

daher auch die Investitionssicherheit der<br />

über 30 Gesellschafter der <strong>Trianel</strong> power<br />

Windpark Borkum Gmbh (TWB).<br />

Rund 600 Mio. € wird der Stadtwerke-<br />

Windpark TWB mit den ersten 40 Windrädern<br />

und 200 MW Leistung kosten. Ab<br />

2011 soll er Offshore-Energie für Kunden<br />

zwischen Bayern und Schleswig-holstein<br />

bereitstellen. Für weitere 40 Windräder<br />

ist die TWB in Gesprächen mit strategischen<br />

partnern.<br />

Die Aachener Windkraftgesellschaft hat<br />

sich bereits im Mai alle Rechte an dem<br />

56 km 2 großen Seegebiet gesichert und<br />

auch die vom Bundesamt für Seeschifffahrt<br />

(BSh) im vergangenen Sommer<br />

erteilte Genehmigung übernommen.<br />

Durch eine Kapitalerhöhung haben die<br />

Gesellschafter zudem den Weg für den<br />

weiteren projektverlauf frei gemacht.<br />

Auf Alpha Ventus wird unterdessen der<br />

Bau der M5000-Windturbinen in den<br />

kommenden Wochen mit der Errichtung<br />

der einzelnen Turmsegmente fortgeführt.<br />

Noch in diesem herbst sollen die Windmühlen<br />

Strom produzieren. Aussichten,<br />

die nicht nur die Verantwortlichen von<br />

Alpha Ventus elektrisieren.<br />

Deutschlands erste Offshore-Windkraftanlage: Ein Multibrid 5000-Windkraftwerk vor Borkum


44 VOR ORT<br />

Quelle: Gas Strategies consulting<br />

INTERCONNECTOR 1<br />

INTERCONNECTOR 2<br />

Gas-Fernleitungsnetzwerk in Europa<br />

SNIP<br />

CATS LOGGS<br />

N o r t h<br />

S e a<br />

INTERCONNECT OR<br />

SAGE<br />

SEAL<br />

FLAGS NLGP<br />

Langeled<br />

FRANPIPE<br />

WGT<br />

ZEEPIPE<br />

STAT<br />

PIPE<br />

EUROPIPE I<br />

OGT<br />

N OGAT<br />

NGT<br />

NORPIPE I<br />

TOGI<br />

STATPIPE ZEEPIPE IIA<br />

ZEEPIP E IIB<br />

STAT PIPE<br />

EUROPIPE I<br />

SETG<br />

EUROPIPE II<br />

EUROPIPE II<br />

ASGARD<br />

MIDAL<br />

MIDAL<br />

WEDAL<br />

TRANSPORT<br />

NETRA<br />

RGH<br />

MIDA<br />

WEDAL L<br />

RGH<br />

DEUDAN<br />

NETRA<br />

HALTENPIPE<br />

?<br />

STEGAL<br />

JAGAL JAGA<br />

NEGP<br />

EIGENE GASFÖRDERuNG IN DER NORDSEE IM VISIER<br />

Auf dem Weg an die Quelle<br />

Kaum ein anderer fossiler Energieträger hat in den vergangenen<br />

Jahren in Europa für so viele Schlagzeilen gesorgt<br />

wie Erdgas. Die Auseinandersetzungen zwischen Russland,<br />

Weißrussland und der Ukraine haben deutlich gemacht, wie<br />

gefährdet die Versorgungssicherheit bei Gas ist.<br />

hier liegen Risiken, die die Verantwortlichen<br />

bei Stadtwerken und <strong>Trianel</strong> erkannt<br />

haben. Der Gasspeicher in Epe ist<br />

ein wesentlicher Teil der <strong>Trianel</strong>-Strategie,<br />

den Risiken zu begegnen und zugleich<br />

die Wertschöpfungskette zu verlängern.<br />

Der nächste Schritt ist nun fast logisch:<br />

<strong>Trianel</strong> prüft, in die Gasförderung einzusteigen.<br />

Die Wertschöpfung direkt an der<br />

Quelle bei gleichzeitiger Erhöhung der<br />

Versorgungssicherheit ist das Ziel.<br />

Das projekt „Gasbeschaffung upstream“<br />

ist akribisch vorbereitet. Seit Monaten<br />

arbeiten Jürgen Borowka, Leiter der<br />

Beschaffung Gas, und projektleiter Frank<br />

Bremen hand in hand, um chancen und<br />

Risiken auszuloten. Gemeinsam mit den<br />

Experten der renommierten Londoner<br />

Beraterfirma Gas Strategies consulting<br />

haben sie eine umfassende Studie<br />

erstellt. Auf 180 Seiten werden mögliche<br />

partner anhand eines detaillierten Kriterienkataloges<br />

identifiziert und analysiert.<br />

Mehr als zwei Dutzend verschiedene<br />

Gasfördergesellschaften wurden ins<br />

Auge gefasst, vier sind nun noch in der<br />

engeren Auswahl.<br />

„Wir halten es für sinnvoll, Felder zu erwerben,<br />

deren auf See gefördertes Gas in<br />

den Niederlanden oder auch in England<br />

umgeschlagen wird“, erläutert Bremen<br />

eine der Grundüberlegungen. Rund<br />

1 Mrd. m 3 (11.000 GWh) Gas pro Jahr<br />

soll die Fördermenge betragen. Genug<br />

Erdgas, um über 750.000 durchschnittliche<br />

Reihenhäuser ganzjährig zu beheizen.<br />

Die derzeitige Fördermenge ist dabei<br />

nicht der hauptaspekt, in erster Linie<br />

muss unabhängig untersucht werden,<br />

wie viele Reserven in den zu erwerbenden<br />

Gasfeldern stecken.<br />

Nachdem die Investitionsoptionen bereits<br />

eingegrenzt sind, haben sich 20 partner<br />

in das projekt „eingeklinkt“. Sie wollen<br />

gemeinsam eine ausführliche Machbarkeitsstudie<br />

anschieben.<br />

Dabei hat Transparenz für alle Beteiligten<br />

höchste priorität. Bremen: „Jeder projektbeteiligte<br />

wird lückenlos informiert, um<br />

am Ende für sein unternehmen die rich-<br />

tige Entscheidung treffen zu können.“<br />

Denn mit dem Kauf eines Gasfeldes allein<br />

ist das projekt nicht abgeschlossen. Das<br />

Feld muss bewirtschaftet werden. Möglicherweise<br />

sind auch Explorationen nach<br />

neuen Gasvorkommen in benachbarten<br />

Feldern Teil der Akquise. Fragen, die es in<br />

den kommenden Monaten zu beantworten<br />

gilt.<br />

Dabei verfolgt <strong>Trianel</strong> einen ambitionierten<br />

Zeitplan. Noch in diesem Jahr<br />

soll eine projektgesellschaft gegründet<br />

werden. Ergeben die untersuchungen,<br />

dass der Einstieg in die Gasförderung<br />

ökonomisch sinnvoll und auch finanzierbar<br />

ist, könnten <strong>Trianel</strong> und die beteiligten<br />

Stadtwerke schon im nächsten Jahr<br />

ein Gasfeld ihr Eigen nennen und die<br />

Förderung aufnehmen.<br />

45


46 VOR ORT<br />

ERDGASSpEIchERuNG IM WESTMÜNSTERLAND<br />

Mit Flexibilität<br />

zum Erfolg<br />

Zusammen mit kommunalen Projektpartnern hat <strong>Trianel</strong> das<br />

ambitionierte Erdgasspeicherprojekt in Epe realisiert und bietet<br />

projektbeteiligten Partnern sowie Dritten nun attraktive Produkte an.<br />

Für den Gasspeicher in Gronau-Epe im<br />

Westmünsterland wurden bisher drei<br />

Kavernen mit einem geometrischen<br />

Gesamtvolumen von über 700.000 m 3<br />

ausgesolt. Zur Obertageanlage gehören<br />

leistungsfähige Ein- und Ausspeicherstränge,<br />

die auf einen höchst flexiblen<br />

Einsatz am deregulierten Erdgasmarkt<br />

ausgelegt sind. Der Speicher hat seinen<br />

kommerziellen Betrieb zum 1. Oktober<br />

2008 aufgenommen.<br />

Zu den flexiblen Einsatzmöglichkeiten des<br />

Gasspeichers zählen insbesondere:<br />

> die Strukturierung von Stadtwerkeportfolien<br />

durch kurz- und mittelfristige<br />

Ein- und Auslagerungen<br />

> die Ausnutzung von Arbitragemöglich-<br />

keiten<br />

> die Spitzenlastoptimierung („peak<br />

Shaving“)<br />

> die Bereitstellung von Regelenergie<br />

Der Speicher hat sowohl einen Anschluss<br />

an das NcG als auch an das RWE-h-<br />

Marktgebiet. Der Einsatz eines Erdgasspeichers,<br />

der für die projektbeteiligten<br />

unternehmen zu mehr Flexibilität bei<br />

Erdgasbeschaffung und Vermarktung<br />

führt, ist eine wesentliche Voraussetzung,<br />

um die Möglichkeiten des liberalisierten<br />

Gasmarktes aktiv nutzen zu können.<br />

Die beteiligten Stadtwerke nutzen den<br />

Speicher insbesondere zur Deckung ihrer<br />

Bedarfsspitzen.<br />

um die Nutzung auch für Dritte möglich<br />

zu machen, hat <strong>Trianel</strong> ein Konzept für<br />

„untermieter“ entwickelt. hierbei hat<br />

der Kunde die Möglichkeit, das Volumen<br />

und die Aus- und Einspeicherleistungen<br />

als gebündeltes produkt zu erwerben.<br />

Der Speicher verfügt derzeit über 30.000<br />

Bündel, von denen ein Teil Dritten zur<br />

Verfügung gestellt wird. Die Bündel sind<br />

grundsätzlich standardisiert:<br />

> Volumen: 4.265 m 3<br />

> Ausspeiseleistung: 10 m 3 /h<br />

> Einspeiseleistung: 5 m 3 /h<br />

Kavernenspeicher<br />

Station<br />

Übertageanlagen des Gasspeichers Epe<br />

Aber auch eine Anpassung der Bündelspezifikationen<br />

an die jeweiligen<br />

Anforderungen ist möglich.<br />

Insbesondere für die Bereitstellung von<br />

Regelenergie mit einer hohen Leistungsanforderung<br />

bei eher geringem Speichervolumen<br />

stellt diese Anpassung eine<br />

Grundvoraussetzung dar. hier zeichnet<br />

sich <strong>Trianel</strong> durch ein von Flexibilität<br />

geprägtes Vermarktungskonzept aus,<br />

das die Nutzungsbedürfnisse des Kunden<br />

berücksichtigt.<br />

Zur Erleichterung der Abwicklung bietet<br />

<strong>Trianel</strong> neben der Speicherleistung auch<br />

Dienstleistungen für den Transport vom<br />

und zum virtuellen handelspunkt in den<br />

gewünschten Marktgebieten an.<br />

Dazu gehört der Abschluss eines Transportvertrages,<br />

der die untervermietung<br />

von Transportkapazitäten durch <strong>Trianel</strong><br />

an den Speichernutzer regelt. Der<br />

maßgeschneiderte Transport vom bzw.<br />

zum Bilanzkreis des Speichernutzers<br />

wird ebenfalls durch <strong>Trianel</strong> abgewickelt.<br />

Somit wird ein reibungsloser Ablauf der<br />

Speichernutzung gewährleistet, der dem<br />

Kunden das gewünschte Maß an Flexibilität<br />

und Sicherheit bietet.<br />

Der Erdgasspeicher in Epe wird zurzeit<br />

ausgebaut. Im Winter 2009 stellt die<br />

neue vierte Kaverne ein deutlich erhöhtes<br />

Arbeitsgasvolumen zur Verfügung.<br />

Bis zum herbst 2010 folgt anschließend<br />

die Leistungserweiterung durch den<br />

Ausbau der Ober tageanlagen. Nach dem<br />

Ausbau wird der Speicher nahezu die<br />

doppelte Anzahl an Bündeln (55.000)<br />

bieten.<br />

47


48 pERSpEKTIVEN<br />

RISIKOMANAGEMENT IST KATASTROphENSchuTZ<br />

Gut vorbereitet?<br />

Sie lag schon eine Weile in der Luft – aber spätestens im Herbst<br />

letzten Jahres war klar, dass sich aus der Immobilienkrise in den<br />

USA eine weltweite Finanzkrise entwickeln würde. Dass es dann so<br />

gekommen ist, hat eigentlich nur wenige verwundert. Vielmehr ist<br />

von Interesse, wie die unterschiedlichen Unternehmen trotz ihres<br />

professionellen Risikomanagements so ins Wanken geraten konnten.<br />

Laut eines Artikels des Magazins Harvard Business Manager (Ausgabe<br />

April 2009) lässt sich das Versagen auf bestimmte grundlegende<br />

Fehler zurückführen.<br />

RiSikoStRAtegie<br />

oRgAniSAtion deS RiSikomAnAgementS<br />

im UnteRnehmen<br />

RiSiko-<br />

ÜBeRwAChUng<br />

RiSiko-<br />

SteUeRUng<br />

RiSiko-<br />

BeRiCht-<br />

eRStAttUng<br />

RiSiko-<br />

AggRegAtion<br />

RiSikomAnAgement-SoftwARe<br />

Kreislauf Risikomanagement<br />

RiSikoidentifikAtion<br />

RiSiko-<br />

BeweRtUng<br />

Bei ihrem Risikomanagement haben viele<br />

Manager die Risiken mithilfe historischer<br />

Daten hochgerechnet, bedachten dabei<br />

aber wohl nicht, dass die schnellen Innovationen<br />

der jüngsten Zeit die Aussagekraft<br />

solcher Daten verringert haben.<br />

Auch verließen sie sich zu sehr auf einzelne<br />

Kernzahlen und übersahen dadurch<br />

be kannte und versteckte Risiken. Darüber<br />

hinaus wurde oftmals versäumt, in Echtzeit<br />

auf plötzliche Marktveränderungen<br />

zu reagieren. und selbst wenn mögliche<br />

Gefahren zu erkennen waren, gelang es<br />

den Risikomanagement-Verantwortlichen<br />

oft nicht, diese Gefahren dann auch klar<br />

und deutlich Richtung Top-Management<br />

zu kommunizieren.<br />

Was tun, um diese Fehler zu vermeiden?<br />

Ein Vorschlag: sich die Arbeitsweise des<br />

Katastrophenschutzes zum Vorbild nehmen.<br />

Dort spielen die Verantwortlichen<br />

mithilfe von Szenarioanalysen durch,<br />

welchen Verlauf eine Krise nehmen kann.<br />

Der Vorschlag der Fachleute: Machen Sie<br />

es genauso. Das heißt: Szenarien für alle<br />

Eventualitäten entwerfen und festlegen,<br />

wie das eigene unternehmen im „Fall der<br />

Fälle“ reagieren soll – Kommunikationsschritte<br />

inbegriffen.<br />

Zusätzlich sollte das bestehende Risikomanagement-Konzept<br />

auf Widersprüche<br />

und Mängel überprüft werden. <strong>Trianel</strong><br />

steht Energiedienstleistern bei diesen<br />

Aufgaben gerne zur Seite.<br />

<strong>Trianel</strong> untersucht alle Bestandteile des<br />

klassischen Risikomanagementprozesses:<br />

> Identifikation<br />

> Bewertung<br />

> Aggregation<br />

> Steuerung<br />

> Überwachung<br />

> Berichterstattung<br />

Folgende Leistungen sind via <strong>Trianel</strong><br />

abrufbar:<br />

> Überprüfung und Anpassung des<br />

Risikomanagement-Konzeptes<br />

> Überprüfung und Anpassung des Risikohandbuches<br />

> Überwachung der Einhaltung von<br />

preisrisikolimits und diesbezügliches<br />

Reporting inkl. Empfehlungen zu korrektiven<br />

Maßnahmen<br />

> Überwachung der Einhaltung von Kreditlimits<br />

und diesbezügliches Reporting<br />

inkl. Empfehlungen zu korrektiven<br />

Maßnahmen<br />

> Durchführung/Teilnahme an Risikokomitee-Sitzungen<br />

> Überwachung, Wartung, Qualitätssicherung<br />

und Weiterentwicklung des<br />

Risikomanagement-Systems<br />

> Sonderberichte zu sonstigen Risiken<br />

(z. B.: Kapazitätsausfallrisiko, Mengenrisiko<br />

etc.)<br />

> Empfehlungen zur Markt- und produktfreigabe<br />

> Backtesting der eingesetzten Methoden<br />

und ggf. Überarbeitung der<br />

Richtlinien<br />

> Risikoreviews zur Einhaltung der Risikorichtlinien<br />

und Funktionstüchtigkeit der<br />

eingesetzten Systeme<br />

Wie wichtig ein professionelles Risikomanagement<br />

gerade im Energiegeschäft ist,<br />

zeigen die Entwicklungen der jüngsten<br />

preisentwicklungen. Nach jahrelang<br />

stetig steigenden preisen an den Energiemärkten<br />

tritt aktuell eine phase starker<br />

Volatilität auf. preisänderungen von<br />

3 E / MWh innerhalb eines handelstages<br />

sind keine Seltenheit mehr. Über den<br />

unternehmenserfolg entscheiden heute<br />

noch mehr die „richtigen“ Beschaffungsstrategien<br />

und -zeitpunkte. In diesem<br />

Zusammenhang entstehen chancen<br />

und Risiken, die systematisch analysiert,<br />

gesteuert und ordnungsgemäß dokumentiert<br />

werden müssen. Insbesondere<br />

im Bereich der Energiebeschaffung kann<br />

ein professionelles Risikomanagement<br />

den entscheidenden Wettbewerbsvorteil<br />

liefern. Dazu gehören:<br />

> Klare Risikorichtlinien und eine darauf<br />

abgestimmte Beschaffungsstrategie<br />

> Ausgewogene Risikolimits in Abhängigkeit<br />

von der Ertragslage und<br />

Risikoaffinität<br />

> Angemessene Dokumentation der einzelnen<br />

Transaktionen inkl. Begründung<br />

der Kauf-/Verkaufsentscheidung<br />

> Steuerung der Risiken durch Limitüberwachung<br />

und Gegenmaßnahmen bei<br />

Limitüberschreitung<br />

> Wirksames Frühwarnsystem<br />

> Laufendes Monitoring und Benchmarking<br />

der eigenen position im Vergleich<br />

zum Markt<br />

Aber auch in anderen Bereichen spielt<br />

Risikomanagement eine wichtige Rolle.<br />

Energieversorgungsunternehmen stehen<br />

daher vor der Aufgabe, ein umfassendes<br />

Risikomanagement zu betreiben, das<br />

gelebt und von den operativen unternehmenseinheiten<br />

mitgetragen wird. Zielsetzung<br />

ist eine Gesamtlösung „corporate<br />

Risikomanagement“ zur Analyse und<br />

Optimierung des erforderlichen Risikokapitals<br />

für Markt-, Kredit- und operative<br />

Risiken. Durch ein unternehmensweites<br />

Risikomanagement wird sichergestellt,<br />

dass die Risiken aus den verschiedenen<br />

Bereichen handel, Vertrieb, Beschaffung,<br />

IT, Netze etc. identifiziert und zusammengetragen<br />

werden. Eine Zusammenführung<br />

der in den genannten Bereichen<br />

ermittelten Risiken muss erfolgen, damit<br />

eine Steuerung der unternehmensrisiken<br />

möglich wird und das Management<br />

entsprechende Steuerungs- und Kontrollmechanismen<br />

erhält. und das ist nur<br />

möglich mit einer unternehmensweiten<br />

Risiko-Betrachtung!<br />

49


50 pERSpEKTIVEN<br />

TRIANEL GEhÖRT Zu DEuTSchLANDS TOp-100-INNOVATOREN<br />

Innovation<br />

ist mehr als<br />

nur eine Idee<br />

Die Auffahrt zum Petersberg in Königswinter am Rhein ist steil,<br />

sehr steil. Am Fuß der Serpentinen steht ein gemauerter Pfosten,<br />

auf dem ein Emaille-Schild den Weg weist. Der Bundesadler prangt<br />

im Wappen, daneben steht der Schriftzug „Gästehaus Petersberg“.<br />

hier, im Gästehaus der Bundesregierung,<br />

hat Lothar Späth, ehemaliger Ministerpräsident<br />

Baden-Württembergs und<br />

Mentor des preises, Ende Juni Deutschlands<br />

100 innovativste unternehmen<br />

ausgezeichnet. Mit unter Deutschlands<br />

ausgezeichneten Innovatoren: die Aachener<br />

Stadtwerkekooperation <strong>Trianel</strong>.<br />

Geschäftsführer Dr. Jörg Vogt nahm die<br />

Ehrung aus den händen Späths entgegen.<br />

Der Erfolg freut Vogt: „unsere<br />

Innovationskraft zählt ab sofort erwiesenermaßen<br />

zum Besten, was der deutsche<br />

Mittelstand zu bieten hat. Gleichzeitig ist<br />

dies auch ein Erfolg für die Stadtwerke<br />

und Regionalversorger, die als Gesell-<br />

schafter auf das Kooperationsmodell<br />

<strong>Trianel</strong> setzen.“<br />

„Lass Dir was einfallen”, nichts anderes<br />

sei Innovation, erläutert Späth das oft<br />

als reinen Modebegriff missbrauchte<br />

Wort. Dabei sei es allerdings mit der Idee<br />

allein noch nicht getan, so der ehemalige<br />

Regierungschef und Wirtschaftslenker:<br />

„Gute Ideen müssen systematisiert und<br />

die Systematik bis zur umsetzung auch<br />

durchgehalten werden.” Doch bis zur<br />

umsetzung lauern auch auf gute Ideen<br />

vielfältige Gefahren.<br />

Als Vergleich zieht professor Nikolaus<br />

Franke eine Geburt heran. Der Lehrstuhlinhaber<br />

für Innovation an der Wirtschaftsuniversität<br />

Wien: „Neugeborene<br />

sind für Außenstehende meist hässlich,<br />

nur Eltern sehen in ihnen ein Wunder.”<br />

ähnlich sei es mit neuen Ideen, auch hier<br />

sei der innere Wert nicht sofort erkennbar.<br />

prof. Franke: „Wie einem Kind muss<br />

man Ideen die Gelegenheit zum Reifen<br />

geben.”<br />

Geschäftsführer Dr. Jörg Vogt und Lothar Späth Mentor des Top-100-Awards<br />

Doch mit der Reifung allein ist es nicht<br />

getan. Laut dem Wirtschaftsexperten ist<br />

Innovation immer auch schöpferische<br />

Zerstörung. Irgendjemand im unternehmen<br />

hätte bei Erneuerungen im unternehmen<br />

immer etwas zu verlieren, „und<br />

sei es nur die alte Gewohnheit”.<br />

Ein Satz, der auf <strong>Trianel</strong> kaum zutrifft.<br />

Erst zehn Jahre jung, hat das Aachener<br />

unternehmen noch kaum alte Gewohnheiten,<br />

stattdesssen aber bewährte Geschäftsmodelle.<br />

und genau diese hat die<br />

Top-100-Jury um unternehmensberater<br />

Roland Berger ausgezeichnet.<br />

Die zentrale Aachener Innovation sei<br />

es, so die Jury, als handelsunternehmen<br />

nicht nur Mengenvorteile beim Einkauf<br />

auszunutzen, sondern auch Stadtwerke<br />

zusammenzuführen, um Großinvestitionen<br />

zu tätigen. Die <strong>Trianel</strong>-Erfindung,<br />

Investitionen in bedarfsgerechte, unterschiedlich<br />

große Scheiben aufzuteilen,<br />

hätten die Kraftwerksprojekte in hamm<br />

und Lünen sowie den Gasspeicher in<br />

Gronau-Epe überhaupt erst möglich<br />

gemacht. unter dem Dach von <strong>Trianel</strong><br />

haben die beteiligten Stadtwerke und<br />

Regionalversorger seit 2004 Investitionen<br />

im Gesamtwert von über 2 Mrd. € in<br />

Auftrag gegeben.<br />

Die ausgezeichnete Geschäftsidee soll<br />

auch in Zukunft Früchte tragen. Die<br />

nächsten projekte, die mit der „Scheibeninnovation”<br />

umgesetzt werden, sind<br />

bereits in Arbeit.<br />

51


52 pERSpEKTIVEN<br />

STADTWERKE AWARD 2010 – EINE AuSZEIchNuNG FÜR BESONDERE LEISTuNGEN<br />

KOMMuNALER uNTERNEhMEN IM WETTBEWERB<br />

Ideen durchsetzen,<br />

nicht aussitzen<br />

Der Award richtet sich an Stadtwerke, die<br />

den Wettbewerb auf dem Energiemarkt<br />

als chance begreifen und sich den damit<br />

verbundenen herausforderungen mit<br />

zukunftsfähigen Ideen stellen. Die erste<br />

Auszeichnung des Stadtwerke Awards<br />

wird im Jahr 2010 anlässlich der „14.<br />

EuROFORuM-Jahrestagung Stadtwerke“<br />

in Berlin erfolgen.<br />

um die Vielfalt der Geschäftsfelder abzu-<br />

<strong>Trianel</strong> GmbH, Deutschlands führende Stadtwerke-Kooperation,<br />

und der Konferenz- und Seminar-Veranstalter EUROFORUM<br />

vergeben ab 2010 im Rahmen der „EUROFORUM-Jahrestagung<br />

Stadtwerke“ jährlich einen Stadtwerke Award für besondere Leistungen<br />

in der kommunalen Versorgung. Der Award ist eine Auszeichnung<br />

für innovative Ideen, Konzepte und Dienstleistungen, mit<br />

denen Stadtwerke einen hohen Nutzwert für die Kunden schaffen<br />

und gleichzeitig die eigene Marktposition stärken.<br />

bilden, wird die Auszeichnung jedes Jahr<br />

zu einem wechselnden Thema, orientiert<br />

an der aktuellen Marktsituation, verliehen.<br />

Thema des ersten „Wettbewerbs“<br />

im kommenden Jahr ist die herausragende<br />

positionierung des Stadtwerks im Vertrieb.<br />

Kundenbindung, Vertriebsstrategien,<br />

produktinnovationen sind wichtige<br />

Kriterien, um sich aktuell am Markt und<br />

im Wettbewerb zu positionieren.<br />

„Als führende Stadtwerke-Kooperation<br />

ist es unser zentrales Anliegen, kommunale<br />

Versorgungsunternehmen in<br />

ihrer Wettbewerbsposition zu stärken“,<br />

erläutert Sven Becker, Sprecher der<br />

Geschäftsführung der <strong>Trianel</strong> Gmbh, den<br />

hintergrund der Aktion. „Mit dem Stadtwerke<br />

Award wollen wir nun unternehmen<br />

ermutigen, neue Wege zu gehen<br />

und ihre zukunftsfähigen Konzepte mit<br />

dem Award einem breiten publikum<br />

zu präsentieren. Das kommt nicht nur<br />

dem einzelnen unternehmen, sondern<br />

über den Wettbewerb auch der Branche<br />

zugute.“<br />

„Die EuROFORuM-Jahrestagung Stadtwerke,<br />

als größte unabhängige plattform<br />

für Informationsaustausch der Kommunalwirtschaft,<br />

bietet den idealen Rahmen<br />

für diesen Award“, erklärt christina Sternitzke,<br />

Mitglied der Geschäftsleitung von<br />

EuROFORuM / Informa Deutschland SE.<br />

Bis zum Start des Stadtwerke Awards<br />

im kommenden Jahr erarbeiten beide<br />

unternehmen umfassende Bewertungskriterien.<br />

Eine hochkarätig besetzte Jury<br />

mit Vertretern aus der Stadtwerke-/Energiebranche,<br />

Wissenschaft und presse ist<br />

im Aufbau.<br />

Die Bewerbungsunterlagen können ab<br />

August 2009 bequem im Internet abgerufen<br />

unter www.stadtwerke-award.de<br />

werden.<br />

IDEEN MUSS MAN<br />

DURCHSETZEN,<br />

NICHT AUSSITZEN<br />

53


54 pERSpEKTIVEN<br />

Der sparsamste Wäschetrockner<br />

SEchS MONATE NAch DER uMFIRMIERuNG<br />

energieGUT<br />

vermarktet<br />

Energie gut<br />

Ein halbes Jahr ist vorbei, die Bilanz: positiv! Aus 70.000<br />

Bestellungen Anfang des Jahres sind jetzt 100.000 geworden.<br />

Weitere Kunden sollen durch gezielte Kombination von klassischer<br />

bzw. ziel- und produktbezogener Werbung gewonnen<br />

werden. Für Anfang 2010 wird darüber hinaus der Eintritt in<br />

den Gasmarkt vorbereitet.<br />

passend für einen reinen Online-Stromanbieter<br />

gab’s zur umbenennung eine<br />

Online-pressekonferenz. Die Botschaft,<br />

dass der neue Name die Firmenphilosophie<br />

des verantwortungsvollen umgangs<br />

mit Energieressourcen verstärkt, fand<br />

erfreuliches Feedback bei presse und<br />

Kunden. Der neue Name pointiert das<br />

bekannte unternehmenskonzept:<br />

Einfachste Maßnahmen zur Stromeinsparung<br />

bringen in der Summe einen positiven<br />

Beitrag für alle: energieGuT-Kunden<br />

sparen nicht nur Geld, sie verbessern<br />

auch die Ökobilanz. Denn sie haben<br />

insgesamt bereits mehr als 120.000 t<br />

cO 2 eingespart – das ist so viel wie 1.700<br />

passagierflugzeuge auf ihrem Weg von<br />

Berlin nach Lissabon in die Atmosphäre<br />

„pusten“. Der einmalige Ansatz von<br />

energieGuT lässt sich auch in der unternehmenskommunikation<br />

mit leicht verständlichen<br />

Maßnahmen verdeutlichen.<br />

Denn auch Energiesparmaßnahmen<br />

lassen sich mit einem Augenzwinkern<br />

vermitteln.<br />

Beispiel: In den Landkreisen Göttingen,<br />

Eichsfeld, Nordhausen sowie im Kyffhäuserkreis<br />

wurden Wäscheklammern mit<br />

dem Aufdruck energieGuT.de an die dortigen<br />

haushalte verteilt. Begleitet wurde<br />

die Maßnahme mit Großplakaten, die<br />

die Wäscheklammer als den sparsamsten<br />

Wäschetrockner anpreisen. Diese Aktion<br />

wurde durch gezielte presseinformationen<br />

ergänzt und stieß auf positive Resonanz.<br />

Derzeit wird die Ausweitung der<br />

Maßnahmen in weiteren interessanten<br />

Zielgebieten in Deutschland geplant.<br />

Ein weiterer großer unternehmensschritt<br />

wird für Anfang nächsten Jahres vorbereitet.<br />

Das Konzept der Stromsparprämie<br />

soll mit dem bevorstehenden Eintritt in<br />

den Gasmarkt überführt werden. Analog<br />

zu den bereits bestehenden Stromtarifen<br />

halloSpar!, halloNatur! und halloKlassik!<br />

werden die neuen Gasprodukte ebenso<br />

einen ökologischen Ansatz mit einem<br />

prämienmodell verbinden.<br />

huhN uND BIER, DAS RAT‘ Ich DIR<br />

Entspannter chillen durch<br />

CO 2 -armes Grillen<br />

BRITTA STRATMANN, ÖKOINSTITuT<br />

Was wäre eigentlich, wenn wir<br />

unseren persönlichen „CO 2 -Fußabdruck“<br />

beachtlich verringern<br />

und trotzdem klimafreundlich<br />

chillen?<br />

Abends um halb neun in Deutschland,<br />

die Luft ist lau, mein herz schlägt höher.<br />

Der Duft von Sommer kitzelt meine<br />

Nase. Aus dem Garten, vom Balkon, vom<br />

Sportplatz nebenan – überall riecht’s<br />

nach saftigen Steaks, gegrilltem Feta und<br />

in Kräuterbutter getränkten Baguettes.<br />

Die Grillsaison ist eröffnet – herrlich!<br />

Doch meine gute Laune ist schnell getrübt:<br />

Bilder von pupenden Rindern und<br />

glühenden holzkohlen drängen sich mir<br />

auf ... Treibhausgasemissionen noch und<br />

nöcher? Muss ich mich etwa entscheiden<br />

zwischen Grillen & chillen oder Klimaschützen<br />

& Verzichten? Muss ich nicht, es<br />

geht auch anders.<br />

Denn was wäre eigentlich, wenn wir<br />

unseren persönlichen „cO 2 -Grill-Fuß-<br />

abdruck“ in diesem Sommer einfach<br />

beachtlich verringern und trotzdem<br />

klimafreundlich chillen? Betrachten wir<br />

zunächst das klassische Grillgut und nehmen<br />

an, wir wollten ein Rinderhüftsteak<br />

à 200 Gramm verzehren. Ein Kilogramm<br />

Rindfleisch aus konventioneller Landwirtschaft<br />

bläst von seiner Entstehung<br />

bis zur Fleischtheke rund 14 Kilogramm<br />

cO 2 -äquivalente in die Atmosphäre.<br />

Das bedeutet pro Steak also rund 2,8<br />

Kilogramm. Dafür könnten Sie übrigens<br />

alternativ rund 19 Kilogramm frisches<br />

Gemüse auf den Grill legen – aber dazu<br />

gleich.<br />

Wie wär’s stattdessen erst mal mit etwas<br />

mehr Schwein oder huhn? hierdurch<br />

würden wir für jede portion Fleisch à 200<br />

Gramm die auf den Grill soll, schon mal<br />

rund zwei Kilogramm Treibhausgasemissionen<br />

einsparen. Ersetzen wir nun noch<br />

die hälfte des Fleisches durch frisches<br />

und gesundes Gemüse, am besten<br />

natürlich aus kontrolliert biologischem<br />

Anbau, dann sparen wir noch mal knapp<br />

GASTBEITRAG<br />

die hälfte. unsere ursprünglichen 2,8<br />

Kilogramm cO 2 -Emissionen haben wir<br />

nun schon ganz einfach auf sensationelle<br />

415 Gramm reduziert, ohne das Grillvergnügen<br />

zu minimieren.<br />

Aber was wäre ein Grillabend ohne<br />

gekühltes Bier, leckeren Wein oder<br />

erfrischenden Saft? Vom Bier können wir<br />

– zumindest unter Klimaschutzaspekten –<br />

eine Menge trinken, denn ein Kilogramm<br />

Bier verursacht lediglich rund 0,46 Kilogramm<br />

schädliche Treibhausgase. Wenn<br />

wir das Bier und den Saft zudem umwelt-<br />

und klimaschonend in einem energieeffizienten<br />

A++-Kühlschrank kühlen,<br />

verbessern wir unsere Klimabilanz weiter!<br />

Gegenüber einem herkömmlichen<br />

Kühlschrank der A-Klasse sparen wir<br />

dann jährlich rund 125 KWh Strom ein,<br />

was beim aktuellen durchschnittlichen<br />

deutschen Strommix etwa 81 Kilogramm<br />

cO 2 -äquivalenten entspricht. hierdurch<br />

sparen wir aber auch so viel Geld, dass<br />

wir uns davon für den nächsten Grillabend<br />

zwei Kästen Bier oder mehrere<br />

55


56 GASTBEITRAG<br />

Liter Saft kaufen können. Noch besser<br />

wird die Bilanz übrigens, wenn wir<br />

unseren Kühlschrank mit Ökostrom mit<br />

echtem Zusatznutzen betreiben.<br />

und auch beim Saft haben wir weiteren<br />

Spielraum. Denn entscheiden wir<br />

uns zum Beispiel für ein produkt von<br />

regionalen Streuobstwiesen, verbessern<br />

die eingesparten Transportkilometer in<br />

diesem Fall die Klimabilanz zwar weniger<br />

stark als allgemein angenommen. Wir<br />

fördern dafür aber die Artenvielfalt und<br />

berühren damit einen Aspekt, den wir<br />

beim klimafreundlichen chillen natürlich<br />

nicht aus dem Blick verlieren dürfen:<br />

umweltschutz ist mehr als eine reine<br />

cO 2 -Rechnung.<br />

Wenn wir zum Schluss einen leckeren<br />

Kräuterquark oder -frischkäse statt<br />

der Kräuterbutter auf unser Baguette<br />

streichen, sparen wir noch einmal 92 %<br />

Treibhausgasemissionen ein. Denn ein<br />

Kilogramm Butter stößt im Vergleich zu<br />

Quark und Frischkäse rund 22 Kilogramm<br />

zusätzliche cO 2 -äquivalente aus. Bleibt<br />

noch der holzkohle-Grill. hier müssen wir<br />

uns keine Gedanken machen, denn die<br />

gute Botschaft lautet: Echte holzkohle<br />

verbrennt praktisch cO 2 -neutral. Ein bestechendes<br />

Argument gegen den Elektrogrill<br />

also, das vielleicht auch die Nachbarn<br />

besänftigt, sollten die sich möglicherweise<br />

über Rauchentwicklung ärgern.<br />

Egal, für welche der genannten Alternativen<br />

Sie sich jetzt entscheiden, eins<br />

steht jedenfalls fest: Grillen & chillen<br />

und Klima- & umweltschutz sind kein<br />

Widerspruch, im Gegenteil! Wenn wir<br />

nachhaltig grillen, kann das Klima getrost<br />

chillen. und das Beste: Dieses Rechenexempel<br />

lässt sich auf viele andere Freuden<br />

des Alltags übertragen ... In diesem Sinne<br />

wünsche ich Ihnen einen vergnüglichen<br />

Sommer.<br />

Britta Stratmann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

im Bereich produkte & Stoffströme am Öko-Institut,<br />

Deutschland. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten gehören<br />

die Themen Nachhaltige Ernährung und umweltauswirkungen<br />

im Bereich Ernährung. Darüber hinaus<br />

beschäftigt sie sich mit der ökologischen Bewertung<br />

von produkten und prozessen.


SchAFE SchÜTZEN GRÖSSTES SOLARKRAFTWERK<br />

RhEINLAND-pFALZ<br />

Stadtwerke<br />

Trier setzen auf<br />

Lebendmäher<br />

Stadtwerke sind tierlieb. Die einen aus<br />

prinzip, die anderen zusätzlich auch aus<br />

ökonomischen Gründen. Die Stadtwerke<br />

Bonn gründeten bereits Anfang des<br />

vergangenen Jahrhunderts ihren öffentlichen<br />

Nahverkehr auf der Zugkraft von 93<br />

pferden, die Fahrgäste auf der „päädsbahn“<br />

von Bonn nach poppelsdorf,<br />

Kessenich oder auch Endenich brachten.<br />

100 Jahre später setzen die Stadtwerke<br />

Trier auf Schafe. Im Gegensatz zu den<br />

Bonner Einhufern, die in 12-Stundenschichten<br />

tonnenschwere Straßenbahnen<br />

ziehen mussten, leben die Trierer paarhufer<br />

allerdings im paradies. Ihr Auftrag:<br />

grasen. und zwar zwischen und unter<br />

den 112.000 Solarmodulen des größten<br />

Solarkraftwerks in Rheinland-pfalz.<br />

„Die 140-köpfige Schafherde sorgt dafür,<br />

dass uns das Grün nicht über die Module<br />

wächst“, erläutert carsten Grasmueck<br />

DAS ETWAS ANDERE pROJEKT<br />

von den Stadtwerken Trier. Die SWT betreiben<br />

nicht nur das Kraftwerk, sondern<br />

beschäftigen auch den Schäfer mitsamt<br />

seiner herde. Weidefläche ist ausreichend<br />

vorhanden. Das Solarkraftwerk im Industriepark<br />

Föhren, rund 20 km nordöstlich<br />

von Trier, ist 250.000 m 2 groß. Die<br />

Anlage hat eine Maximalleistung von 8,4<br />

MW und produziert jährlich 9 Mio KWh,<br />

genug Strom für 2.400 Musterhaushalte.<br />

30 Mio. € haben sich die Stadtwerke Trier<br />

die Investitionen kosten lassen.<br />

Für Schafe und Stadtwerke ist das Solarkraftwerk<br />

eine echte Win-Win-Situation.<br />

Die Schafe werden satt und durch die<br />

aufgeständerten Solarmodule sogar vor<br />

den unbilden der Witterung geschützt,<br />

und die photovoltaik-Anlage der Stadtwerke<br />

Trier bleibt betriebsbereit.<br />

59


Ein ErfolgsmodEll wird zEhn.<br />

Ideen. Gemeinsam. Umsetzen.<br />

Seit zehn Jahren verwirklichen wir gemeinsam, was<br />

für den Einzelnen undenkbar wäre. Danke an unsere<br />

Gesellschafter:<br />

ewmr – Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet GmbH, Bochum, Herne, Witten | Stadtwerke<br />

Aachen AG | Stadtwerke Bonn GmbH | Überlandwerk Fulda AG | Stadtwerke Lübeck Holding GmbH |<br />

SWU Energie GmbH, Ulm | Stadtwerke Jena-Pößneck GmbH | Stadtwerke Halle GmbH | Niederrheinwerke<br />

Viersen GmbH | Salzburg AG für Energie, Verkehr und Telekommunikation, Österreich | enwor – energie & wasser<br />

vor ort GmbH, Herzogenrath | Allgäuer Überlandwerk GmbH | NVB Nordhorner Versorgungsbetriebe GmbH |<br />

Stadtwerke Hamm GmbH | GSW Gemeinschaftsstadtwerke GmbH Kamen-Bönen-Bergkamen | Regio Energie<br />

Solothurn, Schweiz | Stadtwerke Lünen GmbH | Energie- und Wasserversorgung Rheine GmbH | ENNI<br />

Energie Wasser Niederrhein GmbH | GWS Stadtwerke Hameln GmbH | Hertener Energiehandelsgesellschaft<br />

mbH | Schleswiger Stadtwerke GmbH | Stadtwerke Bad Salzuflen GmbH | Stadtwerke Dachau |<br />

Stadtwerke Elmshorn | Stadtwerke Fröndenberg GmbH | Stadtwerke Gronau GmbH | Stadtwerke Sindelfingen<br />

GmbH | Stadtwerke Tuttlingen | Stadtwerke Wedel GmbH | Stadtwerke Detmold GmbH | Stadtwerke Flensburg<br />

GmbH | Stadtwerke Unna GmbH | Stadtwerke EVB Huntetal GmbH | Stadtwerke Lemgo GmbH | Stadtwerke<br />

Schwäbisch Hall GmbH | Stadtwerke Georgsmarienhütte GmbH | Stadtwerke Herford GmbH | Stadtwerke Lengerich<br />

GmbH | Stadtwerke Soest GmbH | Stadtwerke Verden GmbH | Teutoburger Energie Netzwerk eG., Hagen |<br />

SWT Stadtwerke Trier Versorgungs-GmbH | Stadtwerke Uelzen GmbH<br />

<strong>Trianel</strong> GmbH | www.trianel.com | info@trianel.com<br />

10 JahrE<br />

Danke!<br />

IMpRESSuM<br />

SchWERpuNKTThEMA<br />

trianel gmbh<br />

Lombardenstraße 28 | 52070 Aachen<br />

tel. +49 (0)2 41 4 13 20 - 0<br />

mail info@trianel.com<br />

www.trianel.com<br />

Chefredaktion: elmar thyen<br />

Redaktion: Anne Bast, denise matthée,<br />

heike Vollert-Stüber (alle Unternehmenskommunikation),<br />

André hook<br />

(Vertrieb, Produktmarketing), Christian<br />

kröger (Vertrieb, Retail-geschäft energiegUt)<br />

und frank Schallmea (gaswirtschaft<br />

trianel)<br />

fotos: Alpha Ventus S. 38, gas Strategies<br />

Consulting S. 40, günther goldstein<br />

und Bernd hoff S. 14-21, gerd<br />

Lengsdorf S. 25, Andreas trepte: S. 35<br />

dirk Uhlenbrock S. 4-7<br />

die Redaktion freut sich über<br />

Anregungen und kritik.<br />

tel. +49 (0)2 41 4 13 20 - 243<br />

mail: h.vollert@trianel.com<br />

gestaltung:<br />

wesentlich. visuelle kommunikation<br />

61


62 SchWERpuNKTThEMA

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!