Hochspannung - Trianel

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VON DR. uLF BÖGE,
pRäSIDENT DES BuNDESKARTELLAMTES A. D.
Elf Jahre nach der sogenannten
Liberalisierung der Strom-
und Gasmärkte sind Deutschland
wie die Europäische
Union als Ganzes von einem
fühlbaren Wettbewerb auf den
Strom- und Gasmärkten weit
entfernt. Die anfängliche Euphorie
für einen wettbewerbsfähigen
gesamteuropäischen
Energiemarkt ist der bitteren
Erkenntnis gewichen, dass
wenige große Unternehmen
das nationale und europäische
Marktgeschehen wesentlich
bestimmen.
ELF JAhRE LIBERALISIERTER MARKT
Marktmacht prägt
Gas- und Strommärkte
Staatskonzerne wie Electricité de France
(EdF) und Gaz de France (GdF) in Frankreich
arbeiten – mit der politik im Rücken
– an der Konzentration und damit gegen
das Entstehen von wettbewerblichen
Strukturen (s. Fusion GdF mit Suez). Die
Eu-Kommission in Brüssel hat dieses
Verhalten bisher ebenso wenig unter
Kontrolle gebracht, wie in Deutschland
der Wettbewerb das Verhalten großer
Kapitalgesellschaften kontrollieren bzw.
in die Schranken verweisen konnte.
Wenn nur vier unternehmen wie E.ON
Ruhrgas, RWE, EnBW und Vattenfall fast
90 % der Stromproduktion in Deutschland
in ihren händen halten und über
das größte Leitungsnetz verfügen und
darüber hinaus ein unternehmen wie
E.ON Ruhrgas gut 60 % des Gasaufkommens
auf dem deutschen Markt kontrolliert
sowie über die größte Gasspeicherkapazität
und den Zugang zu allen
Gasförderländern verfügt, bestimmt nicht
der Wettbewerb, sondern Marktmacht
das Geschehen auf den Energiemärkten
in Deutschland.
hinzu kommt die unmittelbare Verknüpfung
des Strom- und Gasmarktes in einer
hand, denn E.ON Ruhrgas als maßgeblicher
Konkurrent auf dem Strommarkt
z. B. gegenüber kleinen unabhängigen
Gaskraftwerksbetreibern, seien sie in