Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
12<br />
WELLNESS<br />
Wärme<br />
wirkt<br />
Wunder<br />
Um Muskeln zu lockern oder die<br />
Durchblutung anzuregen, gibt es kaum<br />
etwas Besseres als einen Tag in der Sauna.<br />
Wer die starke, trockene<br />
Hitze verträgt,<br />
kann die finnische<br />
Sauna oder eine indianische<br />
Schwitzhütte besuchen.<br />
„In Finnland werden schon<br />
Babys regelmäßig mit in die Sauna<br />
genommen“, erzählt Matti Kivinen<br />
von der Internationalen<br />
Sauna-Gesellschaft in Helsinki.<br />
„Die Kinder lernen so von klein<br />
auf: Das muss ein guter Platz<br />
sein, weil ich dort immer mit<br />
Mutter, Vater und nahen Verwandten<br />
hingehe.“ Dieses Verhalten<br />
setzt sich in den Köpfen<br />
der Kinder fest. Die Folge: Die<br />
Sauna begleitet fast jeden Finnen<br />
ein Leben lang.<br />
Wohltat für<br />
Körper und Seele<br />
Die Tatsache, dass das Saunabaden<br />
Krankheiten vorbeugt, beruht<br />
wesentlich auf dem Training<br />
der Blutgefäße in der Haut<br />
und in den Schleimhäuten der<br />
Atemwege. Durch die trockene<br />
Wärme im Saunaraum werden<br />
die Blutgefäße der Haut weitgestellt.<br />
Die anschließende Abkühlung<br />
an frischer Luft, mit kaltem<br />
Schlauchguss oder Schwallbrause<br />
sowie gegebenenfalls mit einem<br />
Tauchbad führen wieder zu<br />
einer Verengung der Blutgefäße.<br />
Beim anschließenden warmen<br />
Fußbad weiten sich diese wieder<br />
auf den Ausgangszustand. Außerdem<br />
führt wöchentliches<br />
Saunabaden zu einer vermehrten<br />
Bildung von Abwehrstoffen<br />
im Blut. Es ist wissenschaftlich<br />
erwiesen, dass durch die Saunawärme<br />
die Hauttemperatur auf<br />
zirka 42 Grad Celsius steigt und<br />
dadurch Stoffwechselsteigerungen<br />
ausgelöst werden, die zu ei-<br />
ner vermehrten Produktion von<br />
Interferon führen. Dabei handelt<br />
es sich um eine Substanz, die bei<br />
der Infektabwehr eine wichtige<br />
Rolle spielt.<br />
Im psychischen Bereich leistet<br />
das regelmäßige Saunabad<br />
ebenfalls einen wichtigen Beitrag<br />
zur „Stabilisierung“ des Gemüts<br />
in der kalten Jahreszeit. Die<br />
Wärme im Saunaraum führt zu<br />
einer psychischen Erholung, die<br />
sich daran anschließende Abkühlung<br />
zu einer nervlich bedingten<br />
Erfrischung. Die Ausschüttung<br />
von sogenannten<br />
Glückshormonen – Endorphinen<br />
– während des Saunabadens und<br />
danach sorgt für eine merkbare<br />
psychische Entspannung und für<br />
das „uneingeschränkte Wohlbefinden“<br />
des Badegastes.<br />
Einen Gang zurückschalten<br />
Bei Entzündungen und Erkältungen<br />
sollte man auf die Saunen<br />
verzichten. Wer an Venenleiden,<br />
Asthma, Herzschwäche, Bluthochdruck,<br />
Diabetes oder Nierenerkrankungen<br />
leidet, sollte<br />
vorher mit seinem Arzt klären,<br />
ob er in die Sauna gehen darf. Es<br />
muss aber auch nicht das finnische<br />
Schwitzen mit bis zu 100<br />
Grad Celsius sein. Auch die milderen<br />
Saunen haben eine wohltuende<br />
Wirkung auf Körper und<br />
Seele. Die Temperatur im „Laconium“<br />
etwa wird bis auf rund 60<br />
Grad gesteigert. Der Aufenthalt,<br />
der bis zu einer Stunde dauern<br />
kann, ist sehr kreislaufschonend.<br />
Eine herrliche Alternative zur<br />
heißen Sauna ist auch die feuchtwarme<br />
Luft im Dampfbad, die<br />
die Poren wunderbar öffnet und<br />
besonders wohltuend für die<br />
Atemwege ist. <br />
tak<br />
Abschalten, die Ruhe genießen und dabei noch etwas für die<br />
Gesundheit tun: Dafür ist ein Saunatag perfekt. <br />
<br />
Fotos: unreal, Summit Art Creations/Adobe Stock<br />
1Das Saunabad folgt keinen<br />
exakten Regeln, man<br />
soll sich in erster Linie wohlfühlen.<br />
2Vor dem ersten Saunagang<br />
bitte duschen und<br />
gut abtrocknen. Das ist<br />
nicht nur der Hygiene geschuldet,<br />
sondern auch der<br />
Tatsache, dass trockene<br />
Haut schneller schwitzt.<br />
3Der Aufenthalt in der<br />
Sauna sollte kurz, die<br />
Wirkung aber intensiv sein.<br />
Schwitzen lässt es sich am<br />
besten auf der mittleren<br />
oder oberen Bank. Acht bis<br />
15 Minuten reichen dabei<br />
völlig, dabei bitte immer auf<br />
das eigene Gefühl verlassen.<br />
4Nach dem Verlassen der<br />
Sauna nicht gleich unter<br />
die Dusche oder ins Tauchbecken<br />
gehen, sondern erst<br />
an der Luft etwas abkühlen.<br />
Der Körper braucht nämlich<br />
jetzt Sauerstoff.<br />
5Nach der Abkühlung bewirkt<br />
ein warmes Fußbad<br />
ein wohliges Wärmegefühl.<br />
Nochmalige Kaltwasseranwendungen<br />
trainieren<br />
besonders intensiv die Blutgefäße<br />
und erhöhen die Widerstandsfähigkeit<br />
des Körpers.<br />
Im Anschluss daran<br />
6 empfiehlt sich eine kleine<br />
Ruhepause zur Förderung<br />
der Erholung.<br />
Quelle: Deutscher Saunabund