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LESEPROBE: Die Abenteuer von Fina und Liam [Band 1] - Wenn zwei eine Reise tun, dann können sie was erleben!

“Die Abenteuer von Fina und Liam – Band 1” handelt von Fina, dem weltgewandten Storch und Liam, dem abenteuerlustigen Murmeltier. Gemeinsam gehen die beiden auf eine Reise: Liam folgt Fina auf ihrem Weg in den Süden und lernt dabei von Fina neue Sprachen, Sprichwörter und Tiere in Ländern wie Italien, Frankreich, Spanien oder Portugal kennen. Auf ihrem Weg von den Alpen bis ans Meer bestehen die beiden Freunde so manches Abenteuer, meistern zusammen echte Herausforderungen und treffen am Ende der Reise eine große Entscheidung. In beiden Büchern, Band 1 und 2, können kleine und große Entdecker sich parallel zum Lesen und Vorlesen über QR Codes all die fremdländischen Sprachen und Sprichwörter anhören, die Fina und Liam auf ihren Reisen begegnen. Kinder dürfen und sollen direkt im Kinderbuch auch aktiv malen und schreiben: Die große, doppelseitige Landkarte als Abbildung der Abenteuer von Fina und Liam lädt zum Mitmachen und Gestalten ein!

“Die Abenteuer von Fina und Liam – Band 1” handelt von Fina, dem weltgewandten Storch und Liam, dem abenteuerlustigen Murmeltier. Gemeinsam gehen die beiden auf eine Reise: Liam folgt Fina auf ihrem Weg in den Süden und lernt dabei von Fina neue Sprachen, Sprichwörter und Tiere in Ländern wie Italien, Frankreich, Spanien oder Portugal kennen. Auf ihrem Weg von den Alpen bis ans Meer bestehen die beiden Freunde so manches Abenteuer, meistern zusammen echte Herausforderungen und treffen am Ende der Reise eine große Entscheidung.

In beiden Büchern, Band 1 und 2, können kleine und große Entdecker sich parallel zum Lesen und Vorlesen über QR Codes all die fremdländischen Sprachen und Sprichwörter anhören, die Fina und Liam auf ihren Reisen begegnen. Kinder dürfen und sollen direkt im Kinderbuch auch aktiv malen und schreiben: Die große, doppelseitige Landkarte als Abbildung der Abenteuer von Fina und Liam lädt zum Mitmachen und Gestalten ein!

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Klebeseite


1. Auflage 2021<br />

Idee & Text: Elena Paschinger<br />

Grafik & Illustration: Anna Schumann<br />

Edition P.E.A.S.<br />

© Elena Paschinger & Anna Schumann.<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

Druck: Druckerei Janetschek GmbH, A-3860 Heidenreichstein<br />

Printed in Austria<br />

ISBN 978-3-200-08078-2<br />

www.creativelena.com<br />

www.annaschumann.at


Für unsere<br />

neugierigen <strong>und</strong> mutigen Kinder<br />

<strong>Liam</strong>, Emma & Otto.


Elena Paschinger<br />

Illustriert <strong>von</strong><br />

Anna Schumann


Frösche quaken, Bienen summen, <strong>Fina</strong>’s Fre<strong>und</strong>e<br />

klappern zufrieden mit dem Schnabel: „Wie<br />

w<strong>und</strong>erschön es hier doch ist!“ Et<strong>was</strong> weiter weg, am<br />

Neu<strong>sie</strong>dlersee, plantschen die Kinder der Zweib<strong>eine</strong>r.<br />

<strong>Fina</strong> liebt ihre Sommerheimat, das Burgenland. Jedes<br />

Jahr, wenn die kalten Nächte kommen, macht <strong>sie</strong> sich<br />

auf den Weg in den Süden.


Dabei hat <strong>Fina</strong> neue Sprachen gelernt <strong>und</strong> mit<br />

lustigen Tieren Fre<strong>und</strong>schaft geschlossen. Einem<br />

Murmeltier aber ist <strong>sie</strong> noch nie begegnet. Laut anderen<br />

Störchen halten diese bis zu neun Monate Winterschlaf!<br />

„K-k-k“, klappert <strong>Fina</strong> mit dem Schnabel, als <strong>sie</strong> über<br />

die Alpen fliegt. „Wie kann man nur sooo lange schlafen?<br />

Was diese Murmeltiere doch alles verpassen!“<br />

Aber, räumt <strong>sie</strong> ein: „Nicht alle Tiere haben solch<br />

w<strong>und</strong>erbare Flügel wie ich! Der Winter in diesen Bergen<br />

ist bestimmt bitterkalt. Was gäben diese Murmeltiere<br />

wohl, um mit mir in den sonnigen Süden fliegen zu<br />

<strong>können</strong>?“<br />

Da reißt ein lauter Pfiff <strong>sie</strong> aus ihren Gedanken.<br />

„Heeey! Hey, du! Ja, du! Flieg doch mal hierher! Hier! Zu<br />

mir!“ Eine aufgeregte Stimme ruft irgendwo weit unter<br />

ihr. Noch einmal hört <strong>Fina</strong> <strong>eine</strong>n Pfiff. In den stillen<br />

Bergen hallt er laut wider. „Pffffff!“ Plötzlich <strong>sie</strong>ht <strong>sie</strong> es<br />

ganz deutlich: Ein einzelnes, braunes Fellknäuel hopst in<br />

ihre Rich<strong>tun</strong>g. Sanft gleitet <strong>Fina</strong> zum Berg herab. Sie<br />

schlägt ein paar Mal mit ihren großen Schwingen, <strong>und</strong><br />

landet behutsam neben dem kl<strong>eine</strong>n Kerl. <strong>Die</strong>ser ist<br />

völlig außer Atem. „Danke!“, keucht er <strong>und</strong> strahlt <strong>sie</strong> an.


„Wer bist denn du?“, fragt <strong>Fina</strong> neugierig. „Bist du<br />

etwa ...?“<br />

„Ein Murmeltier? Ganz recht! Mein Name ist <strong>Liam</strong>!“<br />

ruft dieser. Er richtet sich auf. Mit stolzgeschwellter<br />

Brust verkündet er: „Und ich habe Lust auf ein<br />

<strong>Abenteuer</strong>!“<br />

„Ein <strong>Abenteuer</strong>?“, fragt <strong>Fina</strong> nun <strong>und</strong> lacht.<br />

„Ja, ganz recht!“ pflichtet <strong>Liam</strong> ihr bei. „Sieh mal, es ist<br />

doch so. M<strong>eine</strong> ganze Familie geht in Kürze in den<br />

Winterschlaf. Ich hab’ das jetzt schon ein paar Mal erlebt.


Glaub’ mir: Es ist todlangweilig!“, schnauft <strong>Liam</strong>.<br />

<strong>Fina</strong> kichert, als <strong>sie</strong> sich in ihren Gedanken bestätigt<br />

<strong>sie</strong>ht. „K-k-k“, klappert <strong>sie</strong> mit ihrem großen Schnabel.<br />

„Und da habe ich mir gedacht ... also, du bist jetzt<br />

nicht der erste Storch, der hier vorbeifliegt. M<strong>eine</strong><br />

Familie erzählt, dass Störche bis nach Afrika fliegen!<br />

Stimmt das?“<br />

<strong>Liam</strong> <strong>sie</strong>ht <strong>Fina</strong> mit großen Augen an. Noch bevor <strong>sie</strong><br />

et<strong>was</strong> erwidern kann, sprudelt er weiter.<br />

„Und da dachte ich mir – vielleicht nimmst du mich<br />

ganz einfach mit?! M<strong>eine</strong> Familie würde es auch gar<br />

nicht merken. Unser Bau ist viel zu groß ... ich muss nur<br />

im Frühjahr wieder da sein, bevor <strong>sie</strong> alle aufwachen.<br />

Wäre das möglich? Oh bitte! Bitte nimm mich mit“, ruft<br />

<strong>Liam</strong> aufgeregt.


Dann sackt er in sich zusammen: „Ach, es hat<br />

vermutlich k<strong>eine</strong>n Sinn. Aber ... als junges Murmeltier<br />

muss man doch auch mal raus. Trotzdem schön, dich<br />

kennen gelernt zu haben, …?“ Fragend blickt er den<br />

großen Storch vor sich an.<br />

„<strong>Fina</strong>. Ich heiße <strong>Fina</strong>“, antwortet diese mit sanfter<br />

Stimme. Schmunzelnd nickt <strong>sie</strong> ihm zu: „Und ja, klar.<br />

Natürlich nehme ich dich mit. Festhalten, <strong>Liam</strong>!“


Amici veri sono come meloni: Di cento ne trovi due buoni.<br />

Scanne den QR-Code<br />

<strong>und</strong> höre, wie das<br />

Sprichwort auf<br />

Italienisch klingt.<br />

„Echt? Ferne Länder, große <strong>Abenteuer</strong> ... Das alles<br />

hast du schon erlebt?“, fragt <strong>Liam</strong> erstaunt. Gebannt<br />

hört er <strong>Fina</strong> über den Flugwind hinweg zu.


kann!<br />

Was <strong>sie</strong> <strong>von</strong> ihren <strong>Reise</strong>n doch schon alles erzählen<br />

„Sieh mal <strong>Liam</strong>, die Weinberge dort unten“, sagt <strong>sie</strong><br />

gerade. <strong>Fina</strong> deutet mit ihren schwarzen Schwungfedern<br />

nach unten. „Wir haben bereits die Grenze zu Italien<br />

pas<strong>sie</strong>rt.“<br />

<strong>Liam</strong> staunt nicht schlecht: Echte Weinberge hat er<br />

noch nie gesehen! Und <strong>dann</strong> noch <strong>von</strong> oben! Leicht<br />

schwindelig krallt er sich noch fester in <strong>Fina</strong>’s Federn. Er<br />

ruft ihr die einzigen italienischen Wörter zu, die er kennt:<br />

„Che bello!“ Wie schön!<br />

„Si, è bello di più,<br />

non c’è?“ schwärmt nun<br />

auch <strong>Fina</strong>.<br />

Scanne den QR-Code<br />

<strong>und</strong> höre, wie der Satz<br />

auf Italienisch klingt.<br />

Da verstummt <strong>Liam</strong>. S<strong>eine</strong> neue Fre<strong>und</strong>in spricht<br />

Italienisch? Aber <strong>was</strong> sagt <strong>sie</strong> da nur?<br />

„Das bedeutet: Es ist wirklich schön, nicht wahr?<br />

K<strong>eine</strong> Sorge, <strong>Liam</strong>. Italienisch <strong>und</strong> all die anderen<br />

Sprachen wirst du beim <strong>Reise</strong>n schon noch lernen! Dann<br />

kannst du auch all die anderen Tiere verstehen. K-k-k“,<br />

sagt <strong>Fina</strong> <strong>und</strong> klappert lustig mit dem Schnabel.


Schelmisch fügt <strong>sie</strong> hinzu:<br />

Wer schläft, fängt k<strong>eine</strong> Fische.<br />

Scanne den QR-Code<br />

<strong>und</strong> höre, wie das<br />

Sprichwort auf<br />

Italienisch klingt.<br />

„Aber <strong>Fina</strong>, <strong>was</strong> sagst du denn da schon wieder?“, ruft<br />

<strong>Liam</strong>. Er ärgert sich, dass er noch nicht alles versteht.<br />

<strong>Fina</strong> zwinkert ihm aufmunternd zu. „Das bedeutet:<br />

Wer schläft, fängt k<strong>eine</strong> Fische. Das sagt man so in<br />

Italien. Es ist ein Sprichwort. Du kannst es dir leicht<br />

merken.”<br />

„Aha“, sagt <strong>Liam</strong> nachdenklich. „Es heißt also: Wer<br />

lieber schläft, anstatt sich anzustrengen, der erlebt auch<br />

nichts. Pfff!“, pfeift er durch s<strong>eine</strong> großen Zähne. Dann<br />

leuchten s<strong>eine</strong> Augen auf. Er will doch noch ganz viele<br />

<strong>Abenteuer</strong> <strong>erleben</strong>!<br />

Aufgeregt ruft er <strong>Fina</strong> zu: „Kannst du mir noch mehr<br />

solcher Sprichwörter beibringen? M<strong>eine</strong> Familie wird


staunen, wenn ich zurück bin. <strong>Die</strong> Zweib<strong>eine</strong>r<br />

sagen ja immer, wir schlafen wie ein<br />

Murmeltier! Ist das auch so ein Sprichwort?”<br />

„Ja, <strong>Liam</strong>“, lacht <strong>Fina</strong> <strong>und</strong> klappert mit dem<br />

Schnabel. „K-k-k. Aber in d<strong>eine</strong>m Fall<br />

stimmt es ja nun gar nicht mehr, richtig?“<br />

Beide lachen.<br />

Nach <strong>eine</strong>r Weile hört <strong>Fina</strong> ihn<br />

leise murmeln: „Aber wie fängt<br />

man denn jetzt eigentlich<br />

Fische?“


„Aagh“, hustet <strong>Fina</strong> plötzlich. „Ich glaube, ich habe<br />

<strong>eine</strong>n Frosch im Hals“, krächzt <strong>sie</strong>, <strong>und</strong> hustet erneut.<br />

„Hättest mir wohl doch besser gezeigt, wie man<br />

Fische fängt, <strong>was</strong>?“, brummt <strong>Liam</strong>. Er ist ein wenig<br />

verdrossen. Zuerst Italienisch. Und jetzt auch noch<br />

Französisch!<br />

S<strong>eine</strong> <strong>Abenteuer</strong> mit <strong>Fina</strong> sind ganz schön<br />

anstrengend. <strong>Fina</strong> hustet erneut.<br />

„Was müsst ihr Störche denn auch immer Frösche<br />

fressen?“, fragt <strong>Liam</strong>, klopft <strong>Fina</strong> aber schon fest auf den<br />

Rücken.


Sie hustet ein letztes Mal <strong>und</strong> fängt dabei den Frosch,<br />

der aus ihrem Schnabel springen möchte, elegant in der<br />

Luft.<br />

„Aber, aber, <strong>Liam</strong>“, sagt <strong>sie</strong>, nachdem <strong>sie</strong> den Frosch<br />

verspeist hat. „Nur Mut. Du wirst schon noch lernen,<br />

dich beim <strong>Reise</strong>n zu verständigen. Wer in Frankreich<br />

hustet, hat übrigens k<strong>eine</strong>n Frosch, sondern <strong>eine</strong> Katze<br />

im Hals“, sagt <strong>Fina</strong> <strong>und</strong> lacht. „Stell dir vor! Das ist auch<br />

so ein Sprichwort hier.“<br />

<strong>Fina</strong> a un chat dans la gorge.<br />

Scanne den QR-Code<br />

<strong>und</strong> höre, wie das<br />

Sprichwort auf<br />

Französisch klingt.<br />

„Wirklich?“, staunt <strong>Liam</strong> nicht schlecht, „<strong>eine</strong> echte<br />

Katze? Das kitzelt aber. <strong>Die</strong> müssen <strong>eine</strong>n Appetit haben<br />

die Franzosen!“<br />

„Und wie“, pflichtet <strong>Fina</strong> ihm bei. „Aber mir ist der<br />

Frosch im Hals lieber, <strong>Liam</strong>. Schmeckt auch besser.“


„Na, wenn du das sagst“, brummt <strong>Liam</strong> <strong>und</strong> pfeift<br />

leise durch die Zähne. „Pff!“<br />

Da fragt <strong>Fina</strong> ihn: „Sag, kannst du dich eigentlich noch<br />

an das Sprichwort mit den Melonen erinnern?“<br />

<strong>Liam</strong> setzt <strong>eine</strong> nachdenkliche Miene auf. Er kaut an<br />

<strong>eine</strong>r Wurzel, während <strong>Fina</strong> noch <strong>eine</strong>n Frosch fängt.<br />

„Ich glaube schon. Es bedeutet, dass wir jetzt echt<br />

gute Fre<strong>und</strong>e sind. Nicht wahr, <strong>Fina</strong>?”<br />

Voller Freude blickt <strong>Liam</strong> <strong>sie</strong> an. Er hat gut<br />

aufgepasst, als <strong>Fina</strong> ihm <strong>von</strong> dem Sprichwort mit den<br />

Melonen erzählt hat: Unter h<strong>und</strong>ert Melonen findet man<br />

nur <strong>zwei</strong> gute – so selten eben wie wahre Fre<strong>und</strong>e.<br />

„Ja, <strong>Liam</strong>, das sind wir“, sagt <strong>Fina</strong> <strong>und</strong> klappert mit<br />

dem Schnabel. „K-k-k. Wahre Fre<strong>und</strong>e. Wie <strong>zwei</strong><br />

Melonen unter h<strong>und</strong>ert.“


Un temps à ne pas mettre un chien dehors,<br />

parce qu’il fait un froid de canard.<br />

Scanne den QR-Code<br />

<strong>und</strong> höre, wie das<br />

Sprichwort auf<br />

Französisch klingt.<br />

„Jetzt regnet es schon <strong>zwei</strong> Tage lang!“, schimpft <strong>Liam</strong><br />

<strong>eine</strong>s frühen Morgens verdrossen.<br />

Seit gut <strong>zwei</strong> Wochen sind <strong>Fina</strong> <strong>und</strong> er jetzt<br />

unterwegs. Sie sind über die italienischen Berge bis ans<br />

französische Meer geflogen! Doch noch ist der Süden<br />

nicht sonnig.<br />

„Machen wir einfach noch <strong>eine</strong> Pause“,<br />

schlägt <strong>Fina</strong> vor. Sie deutet <strong>Liam</strong>, unter<br />

ihren großen Flügeln Schutz zu suchen.<br />

Durch den Regen watscheln ein paar<br />

Enten auf <strong>sie</strong> zu.<br />

„Ein echtes Sauwetter!“, ruft <strong>Liam</strong> da. „Das<br />

höre ich manchmal die Zweib<strong>eine</strong>r sagen,<br />

die in den Bergen an uns vorbeigehen. Sie<br />

haben wohl kein <strong>was</strong>serabweisendes Fell<br />

oder lange Federn, so wie du?“


<strong>Fina</strong> schmunzelt: „Nein, <strong>Liam</strong>, das haben <strong>sie</strong> nicht.<br />

Kennst du übrigens das Sprichwort: Bei dem Wetter<br />

setzt man k<strong>eine</strong>n H<strong>und</strong> vor die Tür? So sagt man es in<br />

Frankreich, genauso wie bei uns zu Hause im<br />

Burgenland.“<br />

„Dann gibt es also Sprichwörter, die überall gleich<br />

lauten?“, w<strong>und</strong>ert sich <strong>Liam</strong>.<br />

„Sicher“, sagt <strong>Fina</strong>, <strong>und</strong> klappert erneut mit dem<br />

Schnabel: „K-k-k! Wobei ich mir sagen hab’ lassen, dass<br />

die Engländer im Norden sogar noch verrückter sind. Sie<br />

sagen: Es regnet Katzen <strong>und</strong> H<strong>und</strong>e!“<br />

„Echt? <strong>Die</strong> spinnen doch!“, sagt <strong>Liam</strong> <strong>und</strong> schüttelt<br />

den Kopf. Vor s<strong>eine</strong>m inneren Auge taucht ein Himmel<br />

voller herab prasselnder Katzen <strong>und</strong> H<strong>und</strong>e auf. Was ist<br />

die Welt doch für ein seltsamer Ort!<br />

Bevor weder er noch <strong>Fina</strong> et<strong>was</strong> darauf sagen<br />

<strong>können</strong>, näselt plötzlich <strong>eine</strong><br />

der heran watschelnden<br />

Enten: „Il fait un froid de<br />

canard, n’est-ce pas?“<br />

Scanne den QR-Code<br />

<strong>und</strong> höre, wie der Satz<br />

auf Französisch klingt.<br />

„Il feh ei ...“ <strong>Liam</strong> verschlägt es die Sprache, <strong>und</strong> er


lacht. <strong>Die</strong>se Ente, die Französisch spricht, klingt aber<br />

auch zu komisch!<br />

<strong>Fina</strong> hingegen entgegnet<br />

ruhig: „Oui, surtout pour le<br />

mois d’octobre.“<br />

Scanne den QR-Code<br />

<strong>und</strong> höre, wie der Satz<br />

auf Französisch klingt.<br />

„Was sagt ihr da?“ ruft <strong>Liam</strong> dazwischen. Er richtet<br />

sich auf <strong>und</strong> stellt sich vor: „Also. Ich bin <strong>Liam</strong>, <strong>und</strong> das<br />

ist …“ Aber die Ente watschelt bereits wieder weg.<br />

„Was hast du ihr bloß gesagt? Ist <strong>sie</strong> jetzt böse auf<br />

uns?“, flüstert <strong>Liam</strong> <strong>Fina</strong> durch s<strong>eine</strong> großen Zähne zu.<br />

„Pff!“<br />

<strong>Fina</strong> lacht. „Ach wo. Sie meinte lediglich, es sei richtig<br />

kalt. Eine Entenkälte halt, wie man in Frankreich sagt.<br />

Und ich habe geantwortet: Ja, vor allem für den Monat<br />

Oktober.“<br />

Kopfschüttelnd <strong>sie</strong>ht <strong>Liam</strong> der Ente hinterher. Er<br />

mustert <strong>Fina</strong> voller Bew<strong>und</strong>erung. S<strong>eine</strong> neue Fre<strong>und</strong>in<br />

ist so weltgewandt ... Und er? Er hat, wie es scheint, noch<br />

viel zu lernen.


„<strong>Fina</strong>! Darf ich auch mal?“ ruft <strong>Liam</strong> <strong>eine</strong>s Morgens<br />

voller Aufregung. Fast wäre er im Flug <strong>von</strong> <strong>Fina</strong>’s Rücken<br />

gerutscht.<br />

„Was denn?“, schmunzelt diese, noch während <strong>sie</strong><br />

ihren kl<strong>eine</strong>n Abenteurer vor dem Absturz bewahrt.<br />

Schon ist es November geworden. <strong>Fina</strong> merkt, dass <strong>sie</strong><br />

<strong>Liam</strong> während der letzten beiden Monate so richtig lieb<br />

gewonnen hat.<br />

„Darf ich uns heute ein Tier aussuchen, das uns<br />

et<strong>was</strong> über sich erzählt? Oh bitte! Bitte!“, bettelt <strong>Liam</strong>.<br />

„Aber sicher. Sieh mal <strong>Liam</strong>, dort unten ist die Bucht<br />

<strong>von</strong> Marseille. Möchtest du ...?“


„Ja! Flieg dorthin. Noch ein bisschen weiter ... ja,<br />

genau dort.“<br />

Als <strong>Fina</strong> schon knapp über dem Boden fliegt, springt<br />

<strong>Liam</strong> plötzlich ab. Eifrig hoppelt er da<strong>von</strong>. <strong>Fina</strong> verliert<br />

ihn fast aus den Augen. Da hört <strong>sie</strong> ganz laut das Meer<br />

rauschen.<br />

Plötzlich ruft <strong>eine</strong> empörte Stimme auf Französisch:<br />

„Que diable ?“ – „Was zum<br />

Teufel?“, übersetzt <strong>Fina</strong><br />

innerlich, nun et<strong>was</strong><br />

beunruhigt. Schnell stakst<br />

Scanne den QR-Code<br />

<strong>und</strong> höre, wie der Satz<br />

auf Französisch klingt.<br />

<strong>sie</strong> <strong>Liam</strong> mit ihren langen B<strong>eine</strong>n hinterher zum Strand.<br />

Er wird doch wohl nicht ...


„Pfff! Pfffff!“, pfeift ihr Fre<strong>und</strong> das Murmeltier. Stolz<br />

gibt er zum Besten, <strong>was</strong> <strong>Fina</strong> ihm bisher auf Französisch<br />

beigebracht hat.<br />

„Salut, Madame Crabe!<br />

Hallo, Frau Krabbe! Wohnst<br />

du etwa hier im Meer?“<br />

Scanne den QR-Code<br />

<strong>und</strong> höre, wie der Satz<br />

auf Französisch klingt.<br />

„<strong>Liam</strong>!“, ruft <strong>Fina</strong> aufgeregt <strong>und</strong> klappert streng mit<br />

dem Schnabel: „K-k-k! Vorsicht! Das ist <strong>eine</strong><br />

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<strong>und</strong> höre, wie der Satz<br />

auf Französisch klingt.<br />

Teufelskrabbe! <strong>Die</strong> sind meist<br />

schlecht gelaunt. Je suis très<br />

désolée, Madame Crabe“,<br />

fügt <strong>sie</strong> besänftigend auf<br />

Französisch hinzu. – „Es tut mir sehr leid, Frau Krabbe.“<br />

„Ah, ce n’est pas grave“,<br />

murmelt die Teufelskrabbe<br />

versöhnlich. „Es ist nicht<br />

weiter schlimm.“<br />

Scanne den QR-Code<br />

<strong>und</strong> höre, wie der Satz<br />

auf Französisch klingt.<br />

Neugierig tänzelt <strong>sie</strong> hin <strong>und</strong> her, <strong>und</strong> beäugt den<br />

Storch <strong>und</strong> das Murmeltier mit ihren feuerroten<br />

Stielaugen. <strong>Liam</strong> blickt fasziniert: Eine Teufelskrabbe hat<br />

er noch nie gesehen!


„Was sagt <strong>sie</strong>, <strong>Fina</strong>?“, flüstert er. „So viel Krabben-<br />

Französisch verstehe ich nicht.“<br />

<strong>Fina</strong> antwortet: „Sie sagt, dass <strong>sie</strong> noch nie jemanden<br />

wie dich gesehen hat, <strong>Liam</strong>! Sie stammt aus dem<br />

Atlantik. Mit ihrer Familie ist <strong>sie</strong> erst vor ein paar Jahren<br />

in die Bucht <strong>von</strong> Marseille gezogen. Sie sagt, hier ist es<br />

viel schöner <strong>und</strong> sonniger als im Atlantik.“<br />

„Wirklich?“, ruft <strong>Liam</strong>, noch während er überlegt, wo<br />

dieser Atlantik wohl sein könnte. „Mir gefällt es auch<br />

hier. Lade Frau Krabbe doch mal im Sommer zu uns in<br />

die Berge ein! Da <strong>können</strong> wir <strong>dann</strong> ... Was zum ...?“<br />

„...Teufel aber auch“, ergänzt <strong>Fina</strong>. „Weg ist <strong>sie</strong>! <strong>Die</strong>se<br />

Teufelskrabben haben es manchmal aber auch teuflisch<br />

eilig. Das, <strong>Liam</strong>, ist übrigens auch wieder so ein<br />

Sprichwort.“<br />

aber.<br />

„Du <strong>und</strong> d<strong>eine</strong> Sprichwörter“, brummt <strong>Liam</strong>, lächelt<br />

<strong>Fina</strong> fährt fort: „Wie gut, dass das nächste Tier auf<br />

unserer <strong>Reise</strong> ein alter Fre<strong>und</strong> ist. Der läuft uns nicht so<br />

schnell da<strong>von</strong>. Spring auf, <strong>Liam</strong>. Weiter geht’s!“


<strong>Fina</strong> ist klug <strong>und</strong> weltoffen. Als Zugvogel ist<br />

ihre Existenz das <strong>Reise</strong>n. Auf ihrem starken<br />

Rücken trägt <strong>sie</strong> <strong>Liam</strong> durch die Welt, <strong>von</strong><br />

der <strong>sie</strong> selbst schon viel gesehen hat.<br />

Fremde Sprachen <strong>und</strong> Sprichwörter<br />

sind ihr bestens vertraut. Geschickt<br />

nutzt <strong>sie</strong> diese, um ihren<br />

abenteuerlustigen <strong>Reise</strong>gefährten<br />

<strong>von</strong> den Schönheiten der Welt zu<br />

überzeugen. Dass ihr dabei<br />

selbst einmal ein Sprichwort<br />

beinah zum Verhängnis wird,<br />

ahnt <strong>sie</strong> nicht.<br />

Doch <strong>Liam</strong> ist als Fre<strong>und</strong><br />

zur Stelle, <strong>und</strong> gemeinsam<br />

meistern die beiden jedes<br />

<strong>Abenteuer</strong>.


<strong>Liam</strong> ist ein typischer Teenager: Alles ist langweilig,<br />

bis endlich das große <strong>Abenteuer</strong> einsetzt! Anstatt sich<br />

wie s<strong>eine</strong> gesamte Familie neuerlich in den Winterschlaf<br />

zu begeben, findet er sich plötzlich auf dem Rücken<br />

<strong>eine</strong>s Storches wieder. <strong>Fina</strong> trägt ihn weit fort <strong>von</strong><br />

zuhause, <strong>und</strong> liefert ihm mehr <strong>Abenteuer</strong>, als er sich<br />

vorstellen kann.<br />

Unterwegs lernt er viele neue Tiere, Sprachen <strong>und</strong><br />

Sprichwörter kennen. Er muss Mut beweisen <strong>und</strong> <strong>Fina</strong><br />

einmal sogar retten! In all der Zeit wird <strong>Fina</strong> s<strong>eine</strong> beste<br />

neue Fre<strong>und</strong>in.


Wie <strong>Fina</strong> liebt Elena das <strong>Reise</strong>n, <strong>und</strong> wie <strong>Liam</strong> ist <strong>sie</strong><br />

offen für all die <strong>Abenteuer</strong>, die das Leben so bereit hält.<br />

Als junger Mensch war <strong>sie</strong> selbst viel in der<br />

Weltgeschichte unterwegs, hat insgesamt mehrere Jahre<br />

im Ausland verbracht <strong>und</strong> den Reiz der Sprachen <strong>und</strong><br />

Sprichwörter entdeckt, <strong>von</strong> dem auch dieses Buch lebt.<br />

Heute spricht Elena selbst <strong>sie</strong>ben Sprachen. Auf ihrem<br />

<strong>Reise</strong>blog hat <strong>sie</strong> unzählige <strong>Reise</strong>berichte aus<br />

aller Welt veröffentlicht <strong>und</strong> dazu drei<br />

Bücher geschrieben. <strong>Die</strong>s ist ihr erstes<br />

Kinderbuch. Mit der Illustratorin <strong>und</strong><br />

Grafikerin Anna verbindet <strong>sie</strong> <strong>eine</strong><br />

langjährige Fre<strong>und</strong>schaft, die -<br />

wie könnte es anders sein - in<br />

<strong>eine</strong>r gemeinsamen <strong>Reise</strong><br />

durch Australien begründet<br />

liegt!


Von Geburt an neugierig , betrachtet <strong>sie</strong> die Welt auf ihre<br />

kreative Weise. Es gab für Anna immer <strong>eine</strong>n guten<br />

Gr<strong>und</strong> zu reisen, ob in der Realität oder in Form <strong>von</strong><br />

geschriebenen <strong>und</strong> bebilderten Geschichten. Ihre<br />

Faszination bezieht sich auf vieles <strong>was</strong> die Welt ihr zeigt.<br />

Das betrachtet <strong>sie</strong> mit ihrem Kreativstudio gerne <strong>von</strong><br />

allen Seiten. Ihr Fokus ist Wein in Text <strong>und</strong><br />

Grafik, doch die Liebe zur Illustration<br />

wächst mit jedem Tag. „Ich war<br />

<strong>von</strong> Glück erfüllt, als mich die<br />

liebe Elli fragte, ob ich ihre<br />

w<strong>und</strong>erbare Geschichte<br />

bebildern will. Ich denke,<br />

ein bisschen <strong>Fina</strong> <strong>und</strong> <strong>Liam</strong><br />

steckt in allen <strong>von</strong> uns!“ <strong>Die</strong><br />

<strong>Abenteuer</strong> <strong>von</strong> <strong>Fina</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Liam</strong> sind ihr Debüt als<br />

Illustratorin.


UWZ_Vermerk_GmbH_4C_Umweltzeichen_Vermerk.qxd 31.05.13 08:02 Seite 1<br />

gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“<br />

des Österreichischen Umweltzeichens<br />

Druckerei Janetschek GmbH · UW-Nr. 637<br />

gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des<br />

Österreichischen Umweltzeichens<br />

Druckerei Janetschek GmbH · UW-Nr. 637


202021007<br />

Bildnachweis:<br />

Fotografien © Elena Paschinger | www.creativelena.com<br />

Strukturen in Illustrationen © unsplash.com:<br />

Jean Wimmerlin, Susan Wilkinson, Andre Taissin,<br />

Augustine Wong, Daniela Beleva & Henry Co<br />

Portrait Elena & Anna © Miriam Mehlman Fotografie, www.miriammehlman.at


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