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NK_11_2024

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WWW.NETWORK-KARRIERE.COM<br />

<strong>11</strong>.<strong>2024</strong><br />

4,75 €<br />

„PROWIN LEISTET FÜR ZUKÜNFTIGE<br />

GENERATIONEN UND DEN PLANETEN<br />

EINEN WERTVOLLEN BEITRAG!“<br />

Michael Winter, Geschäftsführer<br />

der proWIN Winter GmbH<br />

Patrick Bacher<br />

Seit 31 Jahren bei<br />

PM-International: Patrick Bacher<br />

übernimmt die Rolle des CEO<br />

Headquarter Europe<br />

BdS Schwarzbuch <strong>2024</strong>/25<br />

Milliarden verpulvert:<br />

Die öffentliche Verschwendung<br />

von Steuergeldern<br />

Martin Limbeck<br />

Veränderung:<br />

Ein Hund namens Ego<br />

und die großen Fragen<br />

des Lebens<br />

www.network-karriere.com<br />

Markus Miller<br />

Kriminelle Netzwerke:<br />

BKA schließt 47 illegale<br />

Krypto-Börsen in Deutschland<br />

www.seitz-mediengruppe.de<br />

NETWORK-<br />

KARRIERE<br />

VERBINDET


2<br />

VERSCHWENDUNG<br />

© Adobe Stock | bluedesign<br />

DIE ÖFFENTLICHE VERSCHWENDUNG <strong>2024</strong>/25<br />

Bund der Steuerzahler stellt 100 neue Fälle vor / Sonderkapitel zur ausufernden und teuren Bürokratie / Videos auf www.schwarzbuch.de<br />

Die Gemeinde Nörvenich in Nordrhein-Westfalen<br />

muss einen Lärmaktionsplan<br />

aufstellen – doch im Umfeld<br />

sind keine Menschen von Lärm<br />

betroffen. Kosten: 6.000 Euro. In<br />

Naumburg (Saale) in Sachsen-Anhalt<br />

wurde eine intakte Straße aufgerissen,<br />

um sie zu begradigen – doch<br />

nach Abschluss der Bauarbeiten war<br />

die S-Kurve immer noch eine S-Kurve!<br />

Kosten: rund 500.000 Euro. Und<br />

für die Fährstelle Missunde an der<br />

Schlei wurde eine neue Solarfähre<br />

gebaut – doch sie taugte nichts, weil<br />

sie bei Wind nicht sicher anlegen<br />

kann. Kosten: 4 Millionen Euro plus<br />

Rückkauf der alten Fähre zum fünffachen<br />

Preis. Das 52. Schwarzbuch<br />

bringt Steuergeldverschwendung<br />

quer durch Deutschland ans Tageslicht.<br />

Das Schwarzbuch legt offen, wo sich<br />

staatliche Akteure immer wieder verzetteln.<br />

Drängende Antworten zum<br />

Beispiel auf den Klimawandel findet<br />

Mainz in „Mobilen Grünen Zimmern“<br />

und schaffte 3 Exemplare in Höhe<br />

von 100.000 Euro an – für nur 5 Monate!<br />

Indes erweisen sich manche<br />

Akteure als „teure Diener“, nach denen<br />

wir eigens ein Kapitel benannt<br />

haben: Ein suspendierter Oberbürgermeister<br />

im Saarland kassierte fünf<br />

Jahre lang weiter. Und in Rheinland-<br />

Pfalz wurde ein Beamter fünf Jahre<br />

im Homeoffice gelassen – ohne Arbeitsaufträge,<br />

aber gegen Bezahlung.<br />

Auch bundesweite Skandale hat der<br />

BdSt-Rechercheverbund für das<br />

Schwarzbuch untersucht. Zu Beginn<br />

der Coronapandemie beschaffte das<br />

Bundesgesundheitsministerium im<br />

Panikmodus übermäßig viele Schutzmasken.<br />

Wir zeigen, warum ein Vorsorgekonzept<br />

und effiziente Beschaffungsstrukturen<br />

nötig sind. Apropos<br />

Pandemie: Das Abrechnungsverfahren<br />

für Coronatests hat sich als extrem<br />

betrugsanfällig erwiesen! So<br />

konnten Testzentren die Tests mehrfach<br />

abrechnen oder fingieren – ein<br />

effektiver Datenaustausch fand nicht<br />

statt. Wir zeigen, was passieren muss,<br />

um den Betrug rasch aufzudecken.<br />

Diese Beispiele machen deutlich,<br />

dass die Politik – auch bei sich selbst<br />

– wenig sparsam ist. Ob „Kostenexplosion“,<br />

„Brücken, Straßen & Verkehr“<br />

oder „richtig skurril“: Insgesamt<br />

hat der Verband 100 exemplarische<br />

Fälle auf kommunaler, Landessowie<br />

Bundesebene für unterschiedliche<br />

Themenblöcke der Print-Ausgabe<br />

recherchiert. Bei der heutigen<br />

Präsentation des Schwarzbuchs „Die<br />

öffentliche Verschwendung <strong>2024</strong>/25“<br />

appellierte BdSt-Präsident Reiner<br />

Holznagel an die Verantwortlichen:<br />

„Haben Sie den Mut, Strukturen zu<br />

überdenken, auf Unsinniges zu verzichten<br />

und Bürokratie stetig und<br />

dauerhaft abzubauen.“<br />

Im Fokus: „Bürokratie und ihr<br />

konsequenter Abbau“<br />

Das Sonderkapitel des 52. Schwarzbuchs<br />

untersucht die ausufernde Bürokratie,<br />

die oft nur fragwürdigen<br />

Nutzen hat oder sogar wirtschaftlichen<br />

Schaden verursacht. Jahr für<br />

Jahr versickern hier Milliarden Euro!<br />

Somit kostet Bürokratie nicht nur Zeit<br />

und Nerven von Bürgern, Betrieben<br />

und der Verwaltung selbst, sondern<br />

auch Steuergeld. Ein klarer Fall für<br />

das Schwarzbuch, das sich mit dieser<br />

oft übersehenen Facette beschäftigt!<br />

Dabei ist Bürokratie nicht nur eine<br />

Belastung für jeden Einzelnen, sondern<br />

auch eine riskante Investitions-,<br />

Innovations- und Wachstumsbremse<br />

für das ganze Land. Dies ist der Fall,<br />

wenn die Spielregeln für wirtschaftliche<br />

Tätigkeiten bis ins kleinste Detail<br />

in die unternehmerischen Aktivitäten<br />

eingreifen, nicht aufeinander abgestimmt<br />

sind und den Unternehmen<br />

enorme Ressourcen abverlangen, die<br />

sie nicht für ihre Wirtschaftskraft nutzen<br />

können.<br />

Deshalb lassen wir in diesem Kapitel<br />

auch andere Verbände zu Wort kommen,<br />

die uns im Engagement für den<br />

Bürokratie-Abbau unterstützen.<br />

Obendrein hören wir auf unsere Mitglieder,<br />

weil sie unsere wichtigste Ressource<br />

sind: Sie berichten über ihre<br />

Erfahrungen mit bürokratischen<br />

Pflichten, die ihnen durch Gesetze<br />

und Verwaltung auferlegt werden –<br />

sei es bei der Wärmewende, in der Lebensmittelindustrie<br />

oder im medizinischen<br />

Bereich. Branchenübergreifend<br />

klagen Mitglieder ihr Leid vor allem<br />

dann, wenn es um das aufwendige<br />

Ausfüllen von Formularen<br />

und Anträgen<br />

geht.<br />

Wir werfen einen<br />

Blick auf<br />

Gesetze und<br />

Normen, auf die<br />

Entwicklung von<br />

steuergeldfinanzierten<br />

Personalstellen in<br />

der Verwaltung sowie<br />

auf den Bildungssektor<br />

in Deutschland. Darüber<br />

hinaus schauen wir nach<br />

Europa: Denn ein wesentlicher<br />

Teil der Belastungen –<br />

vor allem des hierzulande anfallenden<br />

Erfüllungsaufwands<br />

für Unternehmen – entsteht auf<br />

Ebene der EU. Auf Grundlage all dieser<br />

Recherchen formulieren wir Forderungen<br />

für einen konsequenten<br />

Bürokratie-Abbau. „Zu einer nachhaltigen<br />

Strategie gehören die Einführung<br />

einer gesetzlichen Bürokratiebremse,<br />

die systematische Digitalisierung<br />

der Verwaltung, die Reduktion<br />

von Doppelregulierungen sowie<br />

die Förderung von Transparenz und<br />

Effizienz in Verwaltungsprozessen“,<br />

fasst BdSt-Präsident Reiner Holznagel<br />

zusammen. „Weniger Bürokratie<br />

wird nicht nur die wirtschaftliche<br />

Wettbewerbsfähigkeit steigern, sondern<br />

auch das Vertrauen der Bürger<br />

in den Rechtsstaat und die Demokratie<br />

stärken.“<br />

100 plus: Weitere Fälle, Fotos und<br />

Videos auf www.schwarzbuch.de<br />

Der Bund der Steuerzahler liefert Kritik<br />

und Lösungen – dies leistet nicht<br />

nur die Schwarzbuch-Publikation,<br />

sondern auch die Rechercheplattform<br />

www.schwarzbuch.de. Dort bereiten<br />

wir – über die Print-Ausgabe<br />

hinaus – ganzjährig weitere Fälle sowie<br />

Updates bekannter Fälle auf. Anhand<br />

von Texten, Fotos und Videos<br />

kann sich jeder Bürger ein Bild von<br />

der Verschwendungsproblematik machen.<br />

Wo genau und wie viel Geld<br />

sorglos ausgegeben wurde, erfahren<br />

Nutzer in unserem „Verschwendungsatlas“,<br />

der permanent aktualisiert<br />

wird.<br />

Das digitale Schwarzbuch<br />

Alle Recherchen, alle Analysen und<br />

immer neue Informationen auf:<br />

www.schwarzbuch.de<br />

Quelle: Bund der Steuerzahler<br />

Deutschland e.V.<br />

<strong>11</strong>.<strong>2024</strong>


INHALT<br />

3<br />

Network-Karriere Titelseiten-Story:<br />

MICHAEL WINTER:<br />

FÜR KÜNFTIGE GENERATIONEN UND<br />

DEN PLANETEN<br />

proWIN feiert im kommenden Jahr das 30-jährige Jubiläum.<br />

Michael Winter, Sohn des proWIN-Gründers Ingolf Winter, ist<br />

in Vaters Fußstapfen getreten und führt die proWIN Winter<br />

GmbH als Alleingeschäftsführer. Network-Karriere Herausgeber<br />

Bernd Seitz sprach mit Michael Winter über seine Pläne<br />

und Ziele.<br />

Seite 17–19<br />

Sascha Gamper PM-International<br />

wird Chief Sales Operations Officer<br />

Europe (CSOO)<br />

<br />

Seite 06<br />

BDD-DIREKTVERTRIEBS-<br />

BRANCHE<strong>NK</strong>ONGRESS<br />

in Wiesbaden<br />

Seite 08<br />

Forever Living Products<br />

PM USA Headquarter<br />

BMW stellt auf Direktvertrieb um<br />

Zur Kasse bitte:<br />

Rückkehr der Atomkraft<br />

GEN Z und Network-Marketing<br />

PM setzt globale Expansion mit<br />

Es geht um den Zugang zu den<br />

Finanzielle Diskriminierung selbst-<br />

Auch Unternehmen setzen auf<br />

großen Investitionen im amerikani-<br />

Kunden<br />

ständiger Frauen<br />

Kernenergie<br />

schen Kontinent fort<br />

Seite 09<br />

Seite 10<br />

Seite 12<br />

Seite 12<br />

Seite 20<br />

Mit Kunden kann man es<br />

Konsumkredite unter der Lupe<br />

Nicht jammern, sondern machen!<br />

Krankenhausreform <strong>2024</strong> /2025?<br />

Achtung Abmahnungen<br />

ja machen!<br />

BaFin-Mystery-Shopping prüft<br />

Erfolg beginnt mit Fokus und<br />

„Wir machen keine Abstriche und<br />

Im E-Commerce gehören<br />

Der Geldautomaten-Versuchs-<br />

Konsumkredite<br />

Disziplin<br />

halten unser Qualitätsversprechen!“ <br />

Abmahnungen zum Alltag<br />

kaninchen-Test<br />

Seite 23<br />

Seite 24<br />

Seite 25<br />

Seite 26<br />

Seite 30<br />

+++++++++++++++++++++ LESERBRIEFE +++++++++++++++++++++<br />

IMPRESSUM<br />

DIE EUROPAS WIRTSCHAFTSFACHZEITUNG GRÖSSTE WIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR FÜR DEN DEN DIREKTVERTRIEB<br />

Seitz-Mediengruppe GmbH<br />

Dorfstraße 76<br />

72074 Tübingen<br />

Tel.: 0 70 31/744-0<br />

www.net work-kar ri e re.com<br />

Verlagsleiterin: Petra Seitz<br />

E-Mail: verlagsleitung@net work-kar ri e re.com<br />

He raus ge ber: Bernd Seitz<br />

Chef re dak teu r: Bernd Seitz V.i.S.d.P.<br />

E-Mail: he raus ge ber@net work-kar ri e re.com<br />

Gastautoren:<br />

Rolf Bielinski<br />

Laura Baum<br />

Bund der Steuerzahler e.V.<br />

Bundesministerium für Gesundheit<br />

Marc Friedrich<br />

Matthias Heinze<br />

Martin Limbeck<br />

Markus Miller<br />

Ulrich Quaas, BaFin<br />

SBS-Legal Rechtsanwälte<br />

Andre Schenk, Jannik Pfannenstiel<br />

Verbraucherzentrale Bad.-Württ.<br />

Peter J.E. Verdegem<br />

Titelbild: proWIN/Eric Thoma<br />

An zei gen ab tei lung:<br />

E-Mail: verlag@net work-kar ri e re.com<br />

Tel.: 0 70 31/744-140<br />

Social Media:<br />

E-Mail: social-media@net work-kar ri e re.com<br />

Layout: Atelier Lehmacher / Friedberg (Bay.)<br />

Redaktion: Bernd Seitz<br />

E-Mail: redaktion@net work-kar ri e re.com<br />

Lektorat: Bernd Wagner<br />

Druck: Hamberger Offsetdruck<br />

Gottlieb-Daimler-Straße 4<br />

71093 Weil im Schönbuch<br />

Copyright: Alle Inhalte der Network-Karriere<br />

sind urheberrechtlich geschützt. Die Rechte<br />

für Konzeption und Layout liegen bei der<br />

Seitz-Mediengruppe GmbH. Vervielfältigungen<br />

jeglicher Art sind nur mit ausdrücklicher<br />

Geneh migung des Verlags erlaubt.<br />

Erscheinung:<br />

Printausgabe und kostenlose Onlineausgabe<br />

ist jeweils ab dem 1. des Monats erhältlich.<br />

Genderhinweis:<br />

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf<br />

die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen<br />

männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet.<br />

Sämtliche Personenbezeichnungen<br />

gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.<br />

Lie be Le se rin nen und Le ser,<br />

Ihre Mei nung ist wich tig für uns.<br />

Schließ lich ma chen wir die se Zeitung<br />

für Sie. Schrei ben Sie uns, was<br />

Sie gut oder schlecht fin den, ge ben<br />

Sie An re gun gen, äu ßern Sie Wünsche,<br />

kom men tie ren Sie ein zel ne<br />

Be rich te ... – wir freu en uns über<br />

Ihre Rück mel dun gen! Und un kompli<br />

ziert ist es auch: Sen den Sie uns<br />

ein fach eine E-Mail an:<br />

leserbriefe@network-karriere.com<br />

Wen wundert es, dass die Bundestagsdebatten<br />

überwiegend<br />

sehr spärlich besetzt sind? Von<br />

den 733 gewählten Abgeordneten<br />

sind selbst bei wichtigen Debatten<br />

mit Fernsehübertragungen<br />

geschätzt keine 150 Abgeordneten<br />

anwesend. Die Volksvertreter<br />

erhalten keinen Verdienst, sondern<br />

eine monatliche Aufwandsentschädigung<br />

von <strong>11</strong>.227.20 Euro,<br />

die einkommensteuerpflichtig ist.<br />

Eine Anwesenheitspflicht besteht<br />

nicht. Im Hinblick auf die Gleichbehandlung<br />

der Parlamentarier<br />

es angebracht, dass auch Arbeiter<br />

und Angestellte von einer Anwesenheitspflicht<br />

befreit werden.<br />

Roland Felger<br />

Der Bericht über die eingeschläferte<br />

Rieser-Rente liest sich wie<br />

ein Tatort, nur dass die Täter nicht<br />

zur Rechenschaft gezogen werden.<br />

In Sachen Riester-Rente sollte<br />

auch Aktenzeichen XY mit aktiv<br />

sein und einfach mal diejenigen<br />

zeigen, die sich auf Kosten der<br />

kleinen Leute die Taschen gefüllt<br />

haben.<br />

Herbert Freudenhoff<br />

Respekt Network-Karriere! Das Interview<br />

mit Boris Grundl regt zum<br />

Nachdenken an. Nicht ohne Grund<br />

haben Sie der Überschrift „LUST<br />

AUF VERANTWORTUNG“ sehr viel<br />

Platz eingeräumt. Verantwortung ist<br />

doch im Grunde genommen ein negativer<br />

Begriff. Ich muss mich für etwas<br />

verantworten. Da liegt die Frage<br />

nahe, wer heutzutage überhaupt für<br />

etwas Verantwortung übernimmt.<br />

Die Regierungsmitglieder, Wirtschaftsführer,<br />

die Wissenschaft,<br />

LESERBRIEFE<br />

die Energie-Bosse? Wir alle müssen<br />

uns bewusstwerden, dass wir Verantwortung<br />

für diese Welt tragen.<br />

H. L. Baimer<br />

Jetzt wissen wir, was wir von der<br />

MLM-Größe Randy Gage lernen<br />

können: Wir müssen am Ende jeder<br />

Präsentation erklären, warum wir<br />

im Direktvertreib tätig sind:<br />

> um Geld zu verdienen<br />

> um Geld zu verdienen<br />

> um Geld zu verdienen<br />

Was bitte soll daran unehrenhaft<br />

sein?<br />

IHRE<br />

MEINUNG<br />

IST<br />

GEFRAGT<br />

und dem arbeitenden Volk wäre<br />

Vertreter der Kirchen, die Banken,<br />

Gerfried Kemmler


4 TOP-KARRIERE<br />

PM-INTERNATIONAL<br />

BERUFT DREI<br />

FÜHRUNGSKRÄFTE<br />

AUS DEN EIGENEN<br />

REIHEN IN DEN<br />

VORSTAND<br />

Bilder: © PM-International<br />

Patrick Bacher, Vorstandsvorsitzender<br />

und CEO Headquarter Europe<br />

PM-International, Entwickler und Vertreiber<br />

der FitLine-Produkte für Gesundheit,<br />

Fitness und Schönheit,<br />

stellt seinen Vorstand am Headquarter<br />

Europe breiter auf. Neu in der Führungsebene<br />

sind: Sascha Gamper<br />

und Adrien Rincheval. Sie treten als<br />

zentrale Akteure der C-Suite bei, während<br />

Patrick Bacher ab sofort die Rolle<br />

des CEO Headquarter Europe übernimmt.<br />

Dieser Schritt ist ein Kernelement<br />

der Investitions- und Wachstumsstrategie<br />

des Unternehmens und<br />

ein starkes Bekenntnis zum europäischen<br />

Markt.<br />

Patrick Bacher ist eines der Gründungsmitglieder<br />

von PM-International<br />

und seit über 30 Jahren im Unternehmen<br />

tätig.<br />

Die berufliche Laufbahn des gebürtigen<br />

Schweizers begann Anfang der<br />

90er Jahre direkt nach der Schule bei<br />

PM-International und entwickelte<br />

sich durch Engagement zur heutigen<br />

Position als CEO Europe und Vorstandsvorsitzender.<br />

Als Familienvater<br />

schätzt er die Balance zwischen beruflicher<br />

Leidenschaft und persönlichem<br />

Engagement.<br />

Patrick Bacher kann mit Stolz auf seine<br />

berufliche und persönliche Entwicklung<br />

während seiner über 30-jährigen<br />

PM-International-Zeit zurückblicken.<br />

In einem Interview mit Network-<br />

Karriere-Herausgeber Bernd Seitz<br />

lässt er die Stationen seiner beeindruckenden<br />

Karriere Revue passieren:<br />

<strong>NK</strong>: Zunächst herzlichen Glückwunsch<br />

zur Berufung als PM-International<br />

CEO Europe und Vorstandsvorsitzender.<br />

Das kann wohl<br />

nicht als weiterer Schritt auf<br />

der Karriereleiter bezeichnet<br />

werden, das<br />

ist ein verdienter und<br />

ganz gewaltiger<br />

Sprung nach<br />

oben. Wir kennen<br />

uns nun<br />

auch schon 20<br />

Jahre, so dass<br />

ich Ihre Laufbahn,<br />

Ihr Können<br />

und Ihr Engagement<br />

ganz<br />

gut wertschätzen<br />

kann. Meine<br />

Anerkennung.<br />

Aber beginnen wir von Anfang an: Als<br />

eines der Gründungsmitglieder haben<br />

Sie die 30 vergangenen PM-Jahre<br />

intensiv miterlebt. Wie hat Ihre Karriere<br />

damals bei PM-International begonnen?<br />

Patrick Bacher: Als Rolf Sorg PM gegründet<br />

hat, war ich gerade 18. Zu<br />

dieser Zeit arbeitete ich als Schüler im<br />

Direktvertrieb und half nebenher in<br />

Rolfs Depot (entspricht dem heutigen<br />

DSC in Limburgerhof) aus. Damals<br />

hatte ich gerade das Ziel, bei meinen<br />

Eltern zu Hause auszuziehen. Rolf hat<br />

das mitbekommen und mich gefragt,<br />

ob ich Lust hätte, in seiner gerade neu<br />

gegründeten Firma anzufangen und<br />

mir so das Gehalt zu verdienen, was<br />

ich benötige, um mein Berufsleben<br />

mit einer ersten eigenen Wohnung zu<br />

starten.<br />

<strong>NK</strong>: Wie verlief Ihr Einstieg bei PM-<br />

International Anfang der 1990er und<br />

welche prägenden Stationen haben<br />

Ihre Karriere dort geformt?<br />

Patrick Bacher: Nachdem ich 1993<br />

bei PM direkt nach der Schule gestartet<br />

bin, habe ich 1994 meine Ausbildung<br />

zum Groß- und Außenhandelskaufmann<br />

begonnen und abgeschlossen.<br />

Bereits während meiner Ausbildung<br />

übernahm ich zusätzliche Verantwortung<br />

in Lager und Logistik und<br />

wurde mit dem Abschluss dieser zum<br />

Betriebsleiter befördert.<br />

2004 bekam ich dann die Möglichkeit,<br />

eine völlig neue berufliche Herausforderung<br />

zu übernehmen und<br />

startete als Vertriebsleiter Deutschland<br />

intern, sprich in einer vertrieblich<br />

ausgerichteten Position, jedoch zunächst<br />

mit eher organisatorischen<br />

und administrativen Aufgaben.<br />

Im Laufe der folgenden Monate und<br />

Jahre kamen dann stetig weitere Aufgaben<br />

dazu, beispielsweise die Übernahme<br />

weiterer vertrieblicher Aufgaben<br />

im Bereich Vertriebspartnerausund<br />

Weiterbildung sowie Umsatzverantwortung,<br />

zunächst für Deutschland,<br />

dann auch für die Schweiz.<br />

Später wurde ich dann als Chief Sales<br />

Officer in den Vorstand aufgenommen<br />

und bekam vor rund vier Jahren den<br />

Bereich Operations, in dem ich ja seinerzeit<br />

vor über 25 Jahren bei PM<br />

startete, mit der Zusatzaufgabe COO<br />

wieder zurück. Dieses Jahr schenkten<br />

mir dann der Aufsichtsrat und die Familie<br />

Sorg ihr Vertrauen und ich wurde<br />

Vorstandsvorsitzender – CEO.<br />

Natürlich gab es in all diesen Jahren<br />

auch viele persönliche Weiterentwicklungen,<br />

denn bei PM werden die<br />

Chancen und Möglichkeiten des Direktvertriebes<br />

nicht nur für selbständige<br />

Vertriebspartner, sondern auch für<br />

Karrieremöglichkeiten innerhalb des<br />

Unternehmens gelebt. Zudem begann<br />

2010 die Beziehung mit meiner<br />

heutigen Frau Dörte Bacher, wir heirateten<br />

2017. Unser familiäres Glück<br />

wurde vervollständigt durch die Geburt<br />

unserer zwei Söhne Marian 2014<br />

und Milo 2017.<br />

<strong>NK</strong>: Welche persönlichen Veränderungen<br />

haben Sie durch Ihre Arbeit<br />

bei PM-International erlebt, sowohl<br />

beruflich als auch privat?<br />

Patrick Bacher: Beruflich ist Fachwissen<br />

natürlich unabdingbar und muss<br />

ständig erweitert und auf den neusten<br />

Stand gebracht werden. Dann gibt es<br />

viele Dinge, die, wenn man sie erst einmal<br />

beherrscht, irgendwann selbstverständlich<br />

sind: Fremdsprachen vor<br />

Tausenden von Leuten frei sprechen<br />

zu können, Belastbarkeit, Zuhören<br />

können. Noch wichtiger scheint mir,<br />

Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten<br />

Empathie entgegenzubringen. Führen<br />

bedeutet nicht nur das Wissen um den<br />

Umgang mit Menschen, sondern die<br />

Motivation, sich in sie hineinversetzen<br />

zu können und sie zu erreichen. Sie zu<br />

verstehen und danach zu handeln.<br />

Dies ist keine Gabe der Natur, sie muss<br />

erarbeitet und verinnerlicht werden.<br />

Überhaupt: Der Mensch sollte nie aufhören<br />

zu lernen, seine Persönlichkeit<br />

immer weiterzuentwickeln.<br />

Was die private Seite angeht, einer der<br />

emotionalsten und nachhaltigsten<br />

Momente bei PM war, dass ich hier<br />

meine Frau kennengelernt habe.<br />

Ohne PM wären wir uns wahrscheinlich<br />

nie über den Weg gelaufen. Ich<br />

habe faktisch in Rolfs Familienunternehmen<br />

mein eigenes Familienunternehmen<br />

mit meiner Frau und meinen<br />

zwei Kindern gegründet.<br />

<strong>NK</strong>: Was macht die Balance zwischen<br />

beruflichem Engagement und famili-<br />

<strong>11</strong>.<strong>2024</strong>


Patrick Bacher mit seiner Frau Dörte und Schwiegermutter<br />

Heike Wünsch, PM Silver Champion’s League<br />

TOP-KARRIERE<br />

5<br />

Stabilität und die<br />

Entwicklungsmöglichkeiten,<br />

die wir<br />

unseren Mitarbeitern<br />

bieten.<br />

lebt werden. In einem Umfeld, das innovative<br />

Lösungen und gemeinsames<br />

Arbeiten an den Unternehmenszielen<br />

fördert, entstehen Teams, die motiviert<br />

und engagiert sind.<br />

lich engagieren wir uns mit unserem<br />

langjährigen Partner World Vision insbesondere<br />

im Bereich Kinderhilfe<br />

weltweit für ein besseres Leben und<br />

eine bessere Zukunft.<br />

ärem Glück für<br />

Sie aus und wie halten<br />

Sie diese aufrecht?<br />

Patrick Bacher: Ich bin von morgens<br />

bis abends im Büro oder beruflich<br />

unterwegs, so viele zeitliche Freiheiten<br />

habe ich nicht, aber ich glaube,<br />

es geht nicht immer nur darum, viel<br />

Zeit zu haben, sondern auch die Zeit<br />

effizient und effektiv zu nutzen. Wenn<br />

ich zwölf Stunden Zeit mit meinen<br />

Kindern habe, davon aber zehn Stunden<br />

am Handy bin oder sonstiges mache,<br />

ist das doch ein Unterschied, ob<br />

ich zwei Stunden mit meinen Kids<br />

verbringe, in denen ich zu 100 % für<br />

sie da bin.<br />

Also eine effiziente, effektive Zeit mit<br />

den Menschen oder in dem Fall mit<br />

meiner Frau und meinen Kindern zu<br />

verbringen. Ich glaube, darin bin ich<br />

ziemlich gut. Für mich heißt Feierabend,<br />

Feierabend. Für mich heißt<br />

Urlaub, Urlaub. Mein Sekretariat hat<br />

meine Privathandy-Nummer und Privat-E-Mail-Adresse.<br />

Ich werde informiert,<br />

wenn irgendwo die „Hütte<br />

brennt“. Ansonsten mache ich Urlaub<br />

mit meiner Familie und für meine Familie.<br />

Dabei werden die Batterien<br />

auch wieder aufgeladen – für neue<br />

berufliche Herausforderungen.<br />

Mein persönliches Highlight: Unser älterer<br />

Sohn ist zehn und kürzlich wurden<br />

die Kinder in der Schule gefragt,<br />

was sie später mal werden wollen.<br />

Unser Sohn hat geantwortet: „Ich<br />

möchte später mal den Job von Papa<br />

machen.“ Da geht einem natürlich das<br />

Herz auf. Vor allem, weil unser Sohn<br />

mitbekommt, wie oft ich am Wochenende<br />

oder unter der Woche nicht da<br />

bin. Er sieht alle Einschränkungen, die<br />

mein Job mit sich bringt. Und trotzdem<br />

haben wir es geschafft, ihm zu<br />

vermitteln, welche positiven Ergebnisse<br />

der Job mit sich bringt, dass er das<br />

als Zehnjähriger schon abwägen kann<br />

und sagt: „Ich möchte den Job machen.“<br />

Der Job von Papa ist nicht nur<br />

cool, sondern bedeutet auch etwas. Es<br />

ist eine Investition in Form von Zeit &<br />

Engagement mit Freizeit, Urlaub und<br />

Spaß als Resultat.<br />

<strong>NK</strong>: Das konstante Wachstum erfordert<br />

laufende Personalerweiterung.<br />

Wie spiegelt sich das Wachstum von<br />

PM-International in der Unternehmenskultur<br />

wider, und welche Rolle<br />

spielen die angebotenen Benefits bei<br />

der Mitarbeitergewinnung und -bindung?<br />

Patrick Bacher: Durch das stetige<br />

Wachstum sind wir immer auf der Suche<br />

nach neuen Mitarbeitern am<br />

Standort Speyer. In den letzten 7 Jahren<br />

haben wir hier jährlich zwischen<br />

25 und 45 Stellen neu geschaffen.<br />

Ich denke, PM ist nicht nur aufgrund<br />

seines Wachstums und der Sicherheit<br />

ein attraktiver Arbeitgeber. Wir bieten<br />

unseren Mitarbeitern natürlich auch<br />

zahlreiche Benefits. Dazu gehören<br />

eine betriebliche Kranken- und Altersvorsorge,<br />

Jobrad und Jobticket, einen<br />

Zuschuss im Rahmen unseres Autoprogramms<br />

von monatlich 250 €<br />

brutto, Weihnachts- und Urlaubsgeld<br />

sowie eine jährliche Gewinnbeteiligung<br />

und natürlich zahlreiche Mitarbeiter-Events<br />

und Betriebsausflüge.<br />

Wir legen großen Wert auf interne sowie<br />

externe Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen,<br />

um die Potentiale unserer<br />

Mitarbeiter zu fördern, denn es ist<br />

uns wichtig, unsere Mitarbeiter auch<br />

langfristig für uns zu gewinnen und<br />

ich denke, das gelingt uns auch ganz<br />

gut. Momentan haben wir knapp 400<br />

Mitarbeiter hier in Speyer.<br />

Das starke Wachstum spiegelt sich<br />

auch deutlich in der Struktur unserer<br />

Belegschaft in Speyer wider.<br />

Allein in den letzten Jahren haben<br />

wir zahlreiche neue Mitarbeiter<br />

hinzugewonnen,<br />

sodass heute 235 Kolleginnen<br />

und Kollegen<br />

seit weniger als fünf<br />

Jahren bei uns tätig<br />

sind. Diese Entwicklung<br />

zeigt, wie<br />

stark wir als Unternehmen<br />

wachsen.<br />

Gleichzeitig<br />

unterstreicht die<br />

Zahl der langjährigen<br />

Mitarbeiter<br />

unsere Fähigkeit,<br />

Mitarbeiter nachhaltig<br />

zu binden.<br />

70 unserer Mitarbeiter<br />

sind bereits<br />

mehr als fünf Jahre<br />

im Unternehmen, 55<br />

sogar über zehn Jahre<br />

und weitere 30 Mitarbeiter<br />

schon mehr als 20 Jahre.<br />

Einige von ihnen sind seit<br />

über 30 Jahren Teil unseres<br />

Teams in Speyer. Diese langfristigen<br />

Bindungen sind ein Zeichen für<br />

die starke Unternehmenskultur, die<br />

<strong>NK</strong>: Sie suchen eine<br />

Corporate Top-Führungskraft.<br />

Wie erklären<br />

Sie einem hochkarätigen<br />

Bewerber das Unternehmen<br />

PM-International?<br />

Patrick Bacher: Es gibt eine Vielzahl<br />

guter Argumente, die PM-International<br />

für Top-Führungskräfte attraktiv<br />

machen. Die wichtigsten sind<br />

meiner Meinung nach folgende:<br />

Wir bieten Top-Führungskräften eine<br />

außergewöhnliche Plattform, um in<br />

einem schnell wachsenden und dynamischen<br />

Unternehmen die Zukunft<br />

aktiv mitzugestalten. Mit 45 Niederlassungen<br />

auf sechs Kontinenten und<br />

einer starken internationalen Präsenz<br />

ergeben sich vielfältige Möglichkeiten,<br />

weitreichende interkulturelle Kompetenzen<br />

zu entwickeln und ein globales<br />

Netzwerk aufzubauen. Dieses internationale<br />

Umfeld schafft Einfluss auf<br />

die Entwicklung innovativer Märkte<br />

und eröffnet wertvolle, internationale<br />

Erfahrungen.<br />

Eine Führungsrolle bei PM-International<br />

bedeutet, die strategische Ausrichtung<br />

des Unternehmens aktiv voranzutreiben<br />

und die Unternehmenskultur<br />

maßgeblich mitzugestalten. Das Unternehmen<br />

legt großen Wert auf Werte<br />

wie Zusammenarbeit, Respekt<br />

und Transparenz,<br />

die tagtäglich<br />

ge-<br />

PM-International legt zudem einen besonderen<br />

Fokus auf persönliche und<br />

berufliche Weiterentwicklung. Führungskräfte<br />

werden durch gezielte<br />

Schulungen und Coachings unterstützt,<br />

die individuelles Wachstum und<br />

kontinuierliche Entwicklung fördern.<br />

Langfristige Perspektiven werden<br />

durch wettbewerbsfähige Vergütungsmodelle,<br />

attraktive Benefits, ein umfangreiches<br />

Fortbildungsangebot sowie<br />

leistungsorientierte Boni gewährleistet.<br />

Diese Rahmenbedingungen<br />

bieten finanzielle Sicherheit und fördern<br />

zugleich eine nachhaltige Karriereentwicklung.<br />

Mit der Rekrutierung erfahrener Führungspersönlichkeiten<br />

lassen sich außerdem<br />

wertvolle Partnerschaften<br />

und Netzwerke aufbauen, die das Geschäftswachstum<br />

fördern und die Position<br />

von PM-International im Markt<br />

stärken.<br />

Nachhaltigkeit ist ebenfalls fest in der<br />

Unternehmensphilosophie verankert.<br />

Umweltschonende Produktionsprozesse<br />

sowie die kontinuierliche Optimierung<br />

der Lieferketten und Verpackungen<br />

tragen zur Reduktion des<br />

ökologischen Fußabdrucks bei.<br />

Zusätz-<br />

Bei lokalen Projekten arbeiten wir gemeinsam<br />

mit den Mitarbeitern daran,<br />

positive Veränderungen und eine<br />

nachhaltige Zukunft zu fördern. Hier<br />

steht PM-International nicht nur für<br />

unternehmerischen Erfolg, sondern<br />

auch für ein verantwortungsbewusstes<br />

und zukunftsorientiertes Handeln.<br />

<strong>NK</strong>: Vielen Dank Herr Bacher. Der<br />

letzte Satz dürfte auch die Begründung<br />

Ihrer steilen beruflichen und<br />

persönlichen Entwicklung zusammenfassen:<br />

Was Du auch anpackst,<br />

handle verantwortungsbewusst und<br />

zukunftsorientiert. Alles Gute für die<br />

Zukunft.<br />

Patrick Bacher: Nach so viel Lob und<br />

guten Wünschen möchte ich es nicht<br />

versäumen, mich bei der Familie<br />

Sorg, den PM-Kolleginnen und Kollegen,<br />

sowie unseren Vertriebspartnerinnen<br />

und Vertriebspartnern auf<br />

der ganzen Welt für die gute und angenehme<br />

Zusammenarbeit zu bedanken.<br />

Wir sind im wahrsten Sinne des<br />

Wortes ein vorbildliches Familienunternehmen.<br />

In diesem Sinne auch Ihnen<br />

allen die besten Wünsche für die<br />

Zukunft.<br />

www.pm-international.com


6<br />

TOP-KARRIERE<br />

PM-INTERNATIONAL<br />

BERUFT DREI<br />

FÜHRUNGSKRÄFTE<br />

AUS DEN EIGENEN<br />

REIHEN IN DEN<br />

VORSTAND<br />

Sascha Gamper, PM-International Chief<br />

Sales Operations Officer Europe (CSOO)<br />

Sascha Gamper, zuvor General Manager<br />

Sales South Europe, folgt als<br />

neuer Chief Sales Operations Officer<br />

Europe (CSOO) auf Patrick Bacher.<br />

Auch Sascha Gamper blickt auf eine<br />

erfolgreiche Laufbahn bei PM-International<br />

zurück und hat hier sowohl<br />

im Vertrieb als auch im operativen<br />

Geschäft in fast 20 Jahren umfassende<br />

Erfahrungen und Führungskompetenz<br />

gesammelt.<br />

Network-Karriere Herausgeber Bernd<br />

Seitz hat sich mit Sascha Gamper,<br />

dem 1976 in Innsbruck geborenen<br />

CSOO-Nachfolger, über seine Laufbahn<br />

bei PM-International unterhalten.<br />

<strong>NK</strong>: Sie sind seit Anfang 2006 bei<br />

PM-International angestellt. Ihre<br />

durchlaufenen Stationen im Unternehmen<br />

zeigen, dass Sie überall eingesetzt<br />

werden können, wo es gilt,<br />

etwas zu bewegen, Neuerungen einzuführen<br />

und vor allen Dingen Mitarbeiter<br />

zu führen und nachhaltig zu<br />

begeistern: Diplomand Logistikoptimierung,<br />

Assistent der Betriebsleitung<br />

am Headquarter Europa, International<br />

Auditor am International<br />

Headquarter in Luxembourg und<br />

Abteilungsleiter International Sales<br />

Development am Headquarter Europa.<br />

Ab 2009 wurde dann der Vertrieb<br />

Ihr Thema.<br />

Sascha Gamper: Ja, ab da wuchsen<br />

meine Zuständigkeiten für bestehende<br />

und neue PM-Länder ständig: zu<br />

Beginn zuständig für die Eröffnung<br />

neuer Märkte, dann Vertriebsleiter für<br />

Italien und Österreich, dann Geschäftsleitungsmitglied<br />

und Beförderung<br />

zum General Manager Sales Italien<br />

und Österreich, Erweiterungen<br />

der Vertriebsverantwortung auf Frankreich,<br />

Luxemburg, Spanien, Portugal<br />

und Belgien.<br />

<strong>NK</strong>: Neue PM-Länder entstehen<br />

nicht auf Knopfdruck. Gibt es dafür<br />

ein Schema F oder bedeutet jeder<br />

Neustart „andere Länder, andere Sitten!“<br />

Sascha Gamper: Auf jeden Fall. Wobei<br />

wir natürlich nicht ziel- und planlos<br />

in ein neues Land einziehen. Wir<br />

beliefern neue Märkte mit unserem<br />

FPO-Konzept (for personal use only).<br />

Teampartner und Kunden können<br />

zum Eigenbedarf Produkte bestellen<br />

und somit für Umsatz in einem<br />

neuen Markt sorgen. Als<br />

Unternehmen reagieren<br />

wir dann gezielt in<br />

den Märkten, in<br />

denen durch die<br />

Umsatzentwicklung<br />

Bedarf<br />

für eine<br />

neue Landesgesellschaft<br />

entsteht.<br />

Dann<br />

beginnt das<br />

Prozedere der<br />

Firmenregistrierung,<br />

Produktzulassung bis hin zu<br />

den Personalplanungen.<br />

<strong>NK</strong>: Stichwort Personalplanungen.<br />

Jede neue Länder-Niederlassung benötigt<br />

Mitarbeiter vor Ort. Ist es in<br />

den europäischen Nachbarländern<br />

schwieriger, Mitarbeiter zu finden als<br />

in Deutschland?<br />

Sascha Gamper: Das kommt natürlich<br />

auf das Land und die geforderte Qualifikation<br />

an. Das Fachkräfteproblem,<br />

ich möchte nicht von einem Fachkräftenotstand<br />

sprechen, hat zwischenzeitlich<br />

alle europäischen Länder erreicht.<br />

Wobei es in jedem Beruf ausgezeichnete<br />

Fachkräfte gibt, die in<br />

Top-Firmen wie PM-International sehr<br />

gute Ein- und Aufstiegschancen hätten,<br />

wie nicht nur meine berufliche<br />

Laufbahn der letzten 20 Jahre zeigt.<br />

PM-Gründer Rolf Sorg bringt dieses<br />

Thema in seinem Buch zu 30 Jahre<br />

PM-International sehr treffend auf<br />

den Punkt:<br />

„Wenn ich es kann, kannst Du es<br />

auch!“<br />

<strong>NK</strong>: Der geschickte Schwenk auf den<br />

PM-Fachkräftebedarf zeigt mir, dass<br />

Sie nicht nur organisatorisch, sondern<br />

auch als Verkäufer auf Zack sind. Wen<br />

wundert es? Sie stehen in den von Ihnen<br />

verantworteten Ländern seit vielen<br />

Jahren in direktem Kontakt mit<br />

Top-Leadern, die der PM-Champion‘s<br />

League angehören, darunter vier Damen<br />

aus Italien, ein Ehepaar aus Spanien<br />

und ein Österreicher.<br />

Diese Aufstellung sagt wohl nichts<br />

über den Geschlechteranteil der PM-<br />

Vertriebspartner aus. Ich schätze den<br />

Frauenanteil aufgrund unserer Leserstruktur<br />

und dem Eindruck bei Direktvertriebs-Großevents<br />

je nach Firma<br />

und deren Produkte auf ca. 75%<br />

ein.<br />

Sind Frauen affiner für den Direktvertrieb?<br />

Sascha Gamper: Da kann und möchte<br />

ich mich nicht festlegen. Wenn ich<br />

affin mit begeisterungsfähig übersetze,<br />

dann sind die Frauen sicher vorne<br />

dran. Dazu noch, wenn die Produkte,<br />

wie bei PM-International für einen aktiven<br />

und gesunden Lebensstil mit einem<br />

ganzheitlichen Ansatz stehen.<br />

Noch deutlicher ist das bei den Beauty<br />

Produkten von FitLine festzustellen.<br />

Meine Frau Anja Wunder ist seit über<br />

17 Jahren bei PM-International und<br />

verantwortet als Director Cosmetics<br />

diesen Produktbereich. Sie hätte gerne<br />

mehr Männer in den Vertriebsteams,<br />

da es durchaus viele Frauen<br />

gibt, die sich auch von Männern wirksame<br />

Kosmetik- und Wellness-Produkte<br />

empfehlen lassen würden, zumal<br />

wenn die Resultate direkt erlebt<br />

werden können.<br />

<strong>NK</strong>: Vor Corona war das Homeparty-<br />

Geschäft sozusagen ein Selbstläufer.<br />

Heute ist dieses Geschäft weitgehend<br />

digital. Was hat diese Entwicklung<br />

in Ihren PM- Länder-Niederlassungen<br />

bewirkt?<br />

Sascha Gamper: Die Pandemie hat in<br />

allen meinen Märkten viele neue Potentiale<br />

eröffnet. Gerade die Umstellung<br />

von reinen LIVE-Events auf Hybrid<br />

haben zu einer enormen Akzeptanz<br />

und dadurch zu einem deutlichen<br />

Umsatzwachstum geführt. Wir<br />

erreichen jetzt deutlich mehr Vertriebspartner<br />

mit unseren Veranstaltungen.<br />

Distanzen spielen keine Rolle<br />

mehr und es stellt sich nicht mehr die<br />

Frage, ob ich an einer Veranstaltung<br />

teilnehme oder nicht. Die Frage lautet<br />

nun LIVE oder Online. Wir bei PM-International<br />

sagen „beides“ und setzen<br />

verstärkt auf Hybrid-Lösungen. Man<br />

merkt aber mittlerweile nach der Pandemie<br />

und ihren Einschränkungen<br />

deutlich, dass bei unseren aktiven<br />

Vertriebspartnern LIVE- Veranstaltungen<br />

nach wie vor den größeren Anreiz<br />

darstellen.<br />

<strong>NK</strong>: Ohne in die verfahrene politische<br />

und wirtschaftliche Situation in unserem<br />

Land eingreifen zu wollen, Sie<br />

haben den direkten Kontakt zu tausenden<br />

Menschen aller Altersklassen<br />

und sozialen Schichten. Welche Bedeutung<br />

hat die Möglichkeit einer<br />

haupt- oder nebenberuflichen Tätigkeit<br />

im Direktvertrieb? Wird für große<br />

Teile der Bevölkerung eine Nebentätigkeit<br />

zur Notwendigkeit?<br />

Sascha Gamper: Die Notwendigkeit<br />

einer Nebentätigkeit ist bereits Alltag.<br />

Gerade in den aktuell fordernden Zeiten<br />

bietet PM die Möglichkeit, ein stabiles<br />

Zusatzeinkommen zu sichern.<br />

Genau das schätzen unsere Vertriebspartner<br />

in meinen Ländern sehr. Wir<br />

bieten ihnen auf der einen Seite die<br />

Möglichkeit, selbstständig und ohne<br />

Risiko sich ein zusätzliches Einkommen<br />

aufzubauen. Auf der anderen<br />

Seite unterstützen wir unsere Vertriebspartner<br />

und Kunden mit unseren<br />

hochwertigen Produkten im Bereich<br />

Gesundheit, Fitness und Schönheit.<br />

Das ist für mich eine perfekte<br />

Kombination für weiteres Wachstum!<br />

<strong>NK</strong>: Vielen Dank, Sascha Gamper. Ihr<br />

Engagement und Ihre Karriere sollten<br />

den Menschen Mut machen, ihre Zukunft<br />

selbst in die Hand zu nehmen.<br />

www.pm-international.com<br />

<strong>11</strong>.<strong>2024</strong><br />

Sascha Gamper und seine Frau Anja Wunder,<br />

Director Cosmetics PM-International


TOP-KARRIERE<br />

7<br />

PM-INTERNATIONAL<br />

BERUFT DREI<br />

FÜHRUNGSKRÄFTE<br />

AUS DEN EIGENEN<br />

REIHEN IN DEN<br />

VORSTAND<br />

Adrien Rincheval PM-International<br />

Junior CSO Europe<br />

Adrien Rincheval, der kürzlich zum<br />

Junior Chief Sales Officer (CSO) Europe,<br />

einer neu geschaffenen Position<br />

bei PM-International, ernannt wurde,<br />

bringt eine beeindruckende Mischung<br />

aus internationaler Erfahrung<br />

und tiefgreifendem Vertriebswissen<br />

in seine neue Rolle ein. Hier arbeitet<br />

er Hand in Hand mit Sven Palla, dem<br />

aktuellen CSO Europe. Mit seiner Beförderung<br />

übernimmt Rincheval erhebliche<br />

Verantwortlichkeiten und<br />

wird eine zentrale Figur in der Umsetzung<br />

der Unternehmensstrategien in<br />

den europäischen Ländern sein.<br />

Internationale Wurzeln<br />

und Erfahrungen<br />

Geboren in Paris, verbrachte Rincheval<br />

seine formenden Jahre in verschiedenen<br />

Teilen der Welt, darunter<br />

Thailand, Taiwan und die USA. Diese<br />

multikulturellen Erfahrungen<br />

haben nicht<br />

nur seine Perspektiven<br />

erweitert,<br />

sondern<br />

ihm auch eine offene und adaptive<br />

Denkweise verliehen. Solch ein internationaler<br />

Hintergrund ist besonders<br />

wertvoll in einem global agierenden<br />

Unternehmen wie PM-International,<br />

das stark auf grenzüberschreitende<br />

Expansion und interkulturelle Teams<br />

setzt.<br />

Karriereentwicklung<br />

Rinchevals Karriereweg im Direktvertrieb<br />

begann 2012, wo er zunächst<br />

als unabhängiger Vertriebspartner im<br />

Gesundheits- und Schönheitsbereich<br />

tätig war. Durch sein Engagement<br />

und seine Fähigkeiten arbeitete er<br />

sich bis in höhere Führungsebenen<br />

hoch. Diese einzigartige Perspektive,<br />

sowohl die Interessen der Vertriebspartner<br />

als auch die des Unternehmens<br />

zu verstehen, macht ihn zu einer<br />

idealen Besetzung für seine neuen<br />

Aufgaben. Seine Fähigkeit, die<br />

Bedürfnisse und Träume der Partner<br />

zu verstehen, dürfte entscheidend<br />

für die Entwicklung und Implementierung<br />

erfolgreicher Vertriebsstrategien<br />

sein.<br />

Aufbau und Erfolge<br />

Eines seiner bemerkenswerten Projekte<br />

war der Aufbau der französischen<br />

Niederlassung von PM-International.<br />

Unter seiner Führung erreichte<br />

das Team dort den Meilenstein<br />

von einer Million Euro Umsatz<br />

pro Monat - ein klarer Beweis für seine<br />

Fähigkeiten im Aufbau und in der<br />

Skalierung von Geschäftstätigkeiten.<br />

Visionen und Ziele<br />

Als Junior CSO liegt Rinchevals<br />

Hauptaugenmerk<br />

auf der Weiterentwicklung<br />

der Vertriebsstrategien<br />

in Europa. Er plant,<br />

seine praktische Erfahrung und sein<br />

umfassendes Wissen zu nutzen, um<br />

das Unternehmen voranzubringen.<br />

Sein Ziel ist es, die Märkte in Europa<br />

zu stärken, neue Märkte zu erschließen<br />

und das Potenzial in bestehenden<br />

Märkten besser auszuschöpfen.<br />

Er betont die Bedeutung der Teamarbeit<br />

und der gemeinsamen Entwicklung<br />

innovativer Strategien, um die<br />

Produkte der FitLine-Serie weiter zu<br />

etablieren und die Unternehmensziele<br />

zu erreichen.<br />

Herausforderungen und Chancen<br />

Die Direktvertriebsbranche, in der<br />

PM-International tätig ist, befindet<br />

sich im Umbruch. Während das persönliche<br />

Verkaufserlebnis nach wie<br />

vor eine zentrale Rolle spielt, gewinnen<br />

digitale und hybride Verkaufsstrategien<br />

zunehmend an Bedeutung.<br />

E-Commerce und soziale Netzwerke<br />

werden immer präsenter und<br />

große Online-Plattformen setzen<br />

auch die Direktvertriebsbranche zunehmend<br />

unter Druck, wie jüngste<br />

Branchenmeldungen zeigen.<br />

Nicht so PM-International. Das 1993<br />

von Rolf Sorg gegründete Unternehmen<br />

hat in den letzten Jahren ein<br />

beachtliches Wachstum hingelegt<br />

und ist in vielen Bereichen Wegbereiter<br />

für eine ganze Branche.<br />

Im Jahr 2023, dem 30. Jahr der<br />

Firmengründung, erzielte PM-<br />

International einen Umsatz von<br />

3,03 Milliarden US-Dollar und<br />

reihte sich in der Weltrangliste<br />

DSN Global 100 auf Platz 6 ein.<br />

Direktvertrieb bleibt ein<br />

„People‘s Business“<br />

In einem Titel-Interview mit der Network-Karriere<br />

ordnet Rolf Sorg, Gründer<br />

und CEO von PM-International,<br />

die aktuelle Marktsituation ein und<br />

zeigt auf, wie er die Zukunft seines<br />

Unternehmens sieht: Rolf Sorg bekennt<br />

sich ohne Einschränkungen<br />

auch für kommende Zeiten weltweit<br />

zum Geschäftsmodell des Direktvertriebs.<br />

Rincheval sieht darin sowohl Herausforderungen<br />

als auch große<br />

Chancen. Die Positionierung des<br />

Unternehmens und seiner Produkte,<br />

die Erweiterung des Netzwerks und<br />

der Austausch neuer Ideen sind für<br />

ihn zentrale Aspekte seiner Strategie.<br />

Rincheval setzt dabei besonders<br />

auf die direkte Zusammenarbeit mit<br />

Teams und Vertriebspartnern in<br />

ganz Europa, da er überzeugt ist,<br />

dass der Direktvertrieb ein Geschäft<br />

von Mensch zu Mensch bleibt, das<br />

auf persönlichen Beziehungen basiert.<br />

Adrien Rincheval steht vor einer<br />

spannenden Aufgabe, die nicht nur<br />

Fachkenntnis verlangt, sondern auch<br />

eine tiefe Leidenschaft für das Geschäft<br />

und eine Vision für zukünftiges<br />

Wachstum. Mit seiner internationalen<br />

Erfahrung, seinem Vertriebswissen<br />

und seiner Führungsstärke ist er gut<br />

positioniert, um aktiv zur weiteren erfolgreichen<br />

Zukunft von PM-International<br />

beizutragen.<br />

www.pm-international.de


8<br />

BDD DIREKTVERTRIEBSKONGRESS<br />

BDD-DIREKTVERTRIEBS-<br />

BRANCHE<strong>NK</strong>ONGRESS<br />

IN WIESBADEN<br />

© Thomas Loris<br />

© Adobe Stock | majonit<br />

Einmal im Jahr lädt der Bundesverband<br />

Direktvertrieb Deutschland<br />

(BDD) die Branche zum Direktvertriebskongress.<br />

Dieser wurde in diesem<br />

Jahr am 07. und 08. Oktober in<br />

Wiesbaden ausgetragen, nicht zuletzt<br />

wegen der zentralen Lage des<br />

Standorts, viele Direktvertriebsunternehmen<br />

sind in der Mitte Deutschlands<br />

ansässig. Zu den exklusiv geladenen<br />

Gästen zählten Branchenexperten<br />

und -expertinnen, Geschäftsführer<br />

und Geschäftsführerinnen<br />

und Partner des<br />

Sektors aus ganz Deutschland, aber<br />

auch aus Österreich, der Schweiz sowie<br />

den USA. Es wurde unter anderem<br />

über die Herausforderungen und<br />

Chancen des Wirtschaftszweigs gesprochen.<br />

Der Direktvertriebsumsatz ist in den<br />

letzten zehn Jahren kontinuierlich gestiegen,<br />

mit einer zuletzt erfassten<br />

Zahl von über 20 Milliarden Euro.<br />

Dies belegt eine<br />

Marktstudie<br />

von Prof. Dr. Florian Kraus von der<br />

Universität Mannheim aus dem Jahr<br />

2023. Die Mitgliedsunternehmen des<br />

BDD konnten im Jahr 2023 ihren Umsatz<br />

um sieben Prozent steigern.<br />

Die Branche kam die Tage nun in<br />

Wiesbaden zusammen, um die Vorstandsvorsitzende<br />

des Verbands Elke<br />

Kopp (Mary Kay) sowie den gesamten<br />

Vorstand neu zu wählen. Als neues<br />

Vorstandsmitglied wurde Dr. Michael<br />

Russ von RINGANA aufgenommen.<br />

Außerdem wurden Preisträger und<br />

Preisträgerinnen in verschiedenen<br />

Kategorien geehrt.<br />

Der Bundesverband Direktvertrieb<br />

Deutschland zeichnet auf<br />

dem Branchenevent traditionell<br />

herausragende<br />

Leistungen in den Bereichen<br />

Innovation,<br />

Nachhaltigkeit und<br />

Kooperationspartnerschaften<br />

der<br />

Mitglieder aus.<br />

Außerdem werden<br />

Unternehmen<br />

auf der<br />

Bühne geehrt,<br />

die ihr Umsatzwachstum<br />

im<br />

Vergleich zum<br />

Vorjahr prozentual<br />

am meisten<br />

steigern konnten.<br />

In diesem Jahr gingen<br />

diese Unternehmenspreise<br />

an Vodafone (1. Platz),<br />

PM-International (2. Platz) und LR<br />

Health & Beauty (3. Platz) in der Kategorie<br />

große Unternehmen, an Licht-<br />

Blick (1. Platz) und PartyLite (2. Platz)<br />

in der Kategorie der mittleren Unternehmen<br />

an badenova (1. Platz), SE-<br />

VEN Sundays (2. Platz) und lia vie (3.<br />

Platz) in der Kategorie kleine Unternehmen.<br />

Der Innovations-Award ging an das<br />

Unternehmen Ha-Ra, das mit einem<br />

KI-Projekt überzeugen konnte, das<br />

Mitarbeitern, Mitarbeiterinnen und<br />

der Vertriebsmannschaft den Arbeitsalltag<br />

in vielen Bereichen erleichtert.<br />

Das Unternehmen Berendsohn<br />

konnte beim Nachhaltigkeits-<br />

Award mit dem Einsatz des Materials<br />

Ocean Bound Plastic (OBP), das der<br />

Einsparung von Plastikmüll dient,<br />

punkten. Der Kooperationspartner-<br />

Award ging an das Software-Unternehmen<br />

Solutions Apps, das eine auf<br />

den Direktvertrieb spezialisierte Lösung<br />

entwickelt hat.<br />

Beim Kooperationspartner-Award<br />

konnte sich das Unternehmen SolutionsApps<br />

durchsetzen, das von Mitglied<br />

Cleafin für eine erfolgreiche KI-<br />

Implementierung nominiert worden<br />

war.<br />

Unter den Preisverleihungen durfte<br />

auch der Talente-Nachwuchs nicht<br />

fehlen. Zur Förderung der Forschung<br />

im Bereich Direktvertrieb lobt der<br />

Branchenverband den BDD-Wissenschafts-Award<br />

aus. Geehrt wurden in<br />

diesem Jahr Prof. Dr. Maximilian Beichert<br />

(Bocconi University Mailand)<br />

für die beste Doktorarbeit mit dem<br />

Titel “Essays on Efficient and Sustainable<br />

Influencer Marketing“, Tamara<br />

Rauw (Universität Lüttich), Belgien<br />

für die beste Masterarbeit “Essays on<br />

Efficient and Sustainable Influencer<br />

Marketing“ und Vahid Sadiri Javadi<br />

(Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität<br />

Bonn) für die beste Bachelorarbeit<br />

mit dem Titel “OpinionConv:<br />

Conversational Product Search with<br />

Grounded Opinions”.<br />

Der Bundesverband Direktvertrieb<br />

Deutschland e.V.<br />

Seit über 55 Jahren setzt sich der Bundesverband<br />

Direktvertrieb Deutschland<br />

(BDD) für die Interessen der Direktvertriebsunternehmen<br />

des privaten<br />

Konsumgüter- und Dienstleistungsbereichs<br />

ein. Die BDD-Mitglieder<br />

haben sich zur Einhaltung von Verhaltensstandards<br />

verpflichtet, die für ein<br />

faires Miteinander im Direktvertrieb<br />

sorgen. Im BDD sind über 48 Unternehmen<br />

organisiert, die ganz unterschiedliche<br />

Produkte bzw. Dienstleistungen<br />

verkaufen. Dazu gehören z. B.<br />

Haushaltswaren, Reinigungsmittel,<br />

Bauelemente, Getränke, Nahrungsergänzungsmittel,<br />

Kosmetik- und<br />

Schönheitsartikel, Schmuck, Heimtiernahrung<br />

sowie Energiedienstleistungen.<br />

<strong>11</strong>.<strong>2024</strong>


GENERATION Z 9<br />

Bilder: © Sander Jurkiewicz<br />

WARUM IST NETWORK MARKETING<br />

SO INTERESSANT FÜR DIE GEN Z?<br />

Die Generation Z, geboren zwischen<br />

Mitte der 1990er und den frühen<br />

2010er Jahren, steht kurz vor oder am<br />

Anfang ihrer beruflichen Laufbahn. In<br />

einer Welt, die von schnellen technologischen<br />

Entwicklungen geprägt ist<br />

und in der Arbeitsmodelle sich rasant<br />

wandeln, suchen sie nach Möglichkeiten,<br />

die Flexibilität, Selbstverwirklichung<br />

und Unabhängigkeit bieten.<br />

Network Marketing, eine besondere<br />

Form des Direktvertriebs, erfüllt viele<br />

dieser Bedürfnisse perfekt und bietet<br />

eine Alternative zu traditionellen Karrierewegen,<br />

die gerade für junge<br />

Menschen äußerst attraktiv ist.<br />

1. Freie Zeiteinteilung und Ortsunabhängigkeit<br />

Network Marketing bietet der Generation<br />

Z die Freiheit, selbst zu bestimmen,<br />

wann und wo sie arbeitet. Für<br />

Digital Natives ist das ideal, da sie es<br />

gewohnt sind, mit ihren digitalen Geräten<br />

immer und überall verbunden<br />

zu sein. Die Möglichkeit, ortsunabhängig<br />

zu arbeiten, passt nicht nur zu<br />

ihrem Lebensstil, sondern ermöglicht<br />

ihnen auch, Job und Freizeit flexibel<br />

zu kombinieren. Egal, ob vom Strand,<br />

Café oder Wohnzimmer aus – die Arbeit<br />

kann überall stattfinden. Dies ist<br />

besonders attraktiv in einer Welt, in<br />

der Work-Life-Balance eine immer<br />

wichtigere Rolle spielt.<br />

2. Nutzung digitaler Tools und<br />

Social Media<br />

Die Gen Z ist mit digitalen Medien<br />

aufgewachsen und nutzt Social Media<br />

nicht nur als Kommunikationsmittel,<br />

sondern auch als Inspirationsquelle<br />

und Plattform zur Selbstverwirklichung.<br />

Im Network Marketing<br />

wird genau dieses Know-how gebraucht:<br />

Social-Media-Plattformen<br />

wie Instagram, TikTok, SnapChat<br />

oder LinkedIn dienen als effektive<br />

Werkzeuge, um Produkte und Dienstleistungen<br />

zu bewerben und eine persönliche<br />

Marke aufzubauen. Der Einsatz<br />

digitaler Tools ist daher nicht nur<br />

nützlich, sondern wird von dieser Generation<br />

als selbstverständlich empfunden.<br />

Dadurch können sie ihre<br />

Skills gewinnbringend einsetzen und<br />

gleichzeitig neue Kompetenzen entwickeln.<br />

3. Geringe Einstiegshürden – Gründung<br />

ohne großes Startkapital<br />

Ein weiterer großer Vorteil ist der geringe<br />

finanzielle Aufwand, der für den<br />

Einstieg in das Network Marketing erforderlich<br />

ist. Traditionelle Unternehmensgründungen<br />

sind oft mit hohen<br />

Kosten verbunden, was für viele junge<br />

Menschen abschreckend wirkt. Network<br />

Marketing hingegen ermöglicht<br />

es, ohne großes Startkapital und mit<br />

einem geringen finanziellen Risiko ein<br />

eigenes Geschäft aufzubauen. Somit<br />

bietet es eine attraktive Möglichkeit,<br />

Unternehmerluft zu schnuppern und<br />

sich selbstständig zu machen, ohne<br />

große finanzielle Risiken einzugehen.<br />

4. Aufbau einer Community und<br />

Selbstverwirklichung<br />

Für die Gen Z steht Gemeinschaftsgefühl<br />

und der Aufbau eines Netzwerks<br />

im Vordergrund. Im Network Marketing<br />

wird nicht nur ein Produkt verkauft,<br />

sondern es wird eine Community<br />

aufgebaut, die sich gegenseitig<br />

unterstützt und gemeinsam wächst.<br />

Diese enge Zusammenarbeit schafft<br />

ein Gefühl der Zugehörigkeit, das viele<br />

in traditionellen Unternehmen vermissen.<br />

Zudem bietet Network Marketing<br />

die Möglichkeit, sich selbst zu<br />

verwirklichen und eine Tätigkeit auszuüben,<br />

die Spaß macht und bei der<br />

man mit Menschen in Kontakt steht,<br />

die dieselben Werte teilen.<br />

5. Faire Karrierechancen ohne<br />

Hierarchien und Chefs<br />

Im Network Marketing entscheidet<br />

jeder selbst, wie viel er arbeiten<br />

möchte und welchen Karriereweg er<br />

einschlagen will. In einer Generation,<br />

die keine strengen Hierarchien und<br />

keine klassischen Chef-Modelle mehr<br />

akzeptiert, bietet diese Freiheit eine<br />

große Attraktivität. Man arbeitet nicht<br />

für einen Chef, sondern baut sein eigenes<br />

Geschäft auf. Die Gen Z legt<br />

großen Wert darauf, sich frei entfalten<br />

zu können und selbst zu entscheiden,<br />

wie und wann sie arbeiten möchte. In<br />

einem System, das keine traditionellen<br />

Hierarchien kennt, können sie ihren<br />

Erfolg selbst bestimmen – eine<br />

Tatsache, die sie als besonders fair<br />

und motivierend empfinden.<br />

6. Möglichkeit zur Studienfinanzierung<br />

Viele junge Menschen stehen unter<br />

dem finanziellen Druck, sich ein Studium<br />

finanzieren zu müssen. Network<br />

Marketing bietet hier eine ideale Lösung,<br />

da es flexibel neben dem Studium<br />

ausgeübt werden kann. Junge<br />

Menschen können ihr Studium finanzieren<br />

und gleichzeitig wertvolle Erfahrungen<br />

im Bereich Vertrieb, Marketing<br />

und Unternehmertum sammeln.<br />

Besonders in Zeiten, in denen<br />

Geld knapp ist, bietet Network Marketing<br />

eine Möglichkeit, ein zusätzliches<br />

Einkommen zu generieren, ohne auf<br />

ein Studium oder andere Verpflichtungen<br />

verzichten zu müssen.<br />

7. Der richtige Partner für den<br />

Erfolg: Forever Living Products<br />

Natürlich spielt auch das richtige<br />

Partnerunternehmen eine entscheidende<br />

Rolle im Network Marketing.<br />

Ein Unternehmen wie Forever, das<br />

hochwertige Produkte anbietet, seit<br />

über 40 Jahren als Weltmarktführer<br />

für Aloe-Vera-Produkte erfolgreich im<br />

weltweiten Markt agiert und über die<br />

nötige wirtschaftliche Stabilität verfügt,<br />

ist ein ideales Fundament für<br />

den eigenen Erfolg. Hauptziel von<br />

Forever ist es, Produkte von höchster<br />

Qualität und Reinheit anzubieten. In<br />

eigenen Produktionsanlagen sowie<br />

Forschungs- und Entwicklungszentren<br />

wird kontinuierlich an der Perfektionierung<br />

der Produkte gearbeitet.<br />

Das engagierte Team führt strenge<br />

Qualitätskontrollen durch, um sicherzustellen,<br />

dass nur die besten und<br />

effektivsten Produkte die Kunden erreichen.<br />

Viele der Produkte wurden<br />

sogar von unabhängigen Instituten,<br />

wie dem Dermatest-Institut, mit dem<br />

SEHR-GUT-Siegel<br />

ausgezeichnet.<br />

Dieses Vertrauen in die Produktqualität<br />

gibt den Vertriebspartnern die Sicherheit,<br />

ein gutes und nachhaltiges<br />

Produkt zu vertreiben, das den Kunden<br />

einen Mehrwert bietet.<br />

8. Begeisterung, Motivation<br />

und Leidenschaft als<br />

Schlüssel zum Erfolg<br />

Letztendlich<br />

sind<br />

Begeisterung,<br />

Motivation<br />

und<br />

die Freude an<br />

der Zusammenarbeit<br />

mit Menschen<br />

die wahren<br />

Treiber für<br />

den Erfolg im<br />

Network Marketing. Wer Spaß daran<br />

hat, sich mit anderen auszutauschen,<br />

eine Community aufzubauen und<br />

Produkte zu verkaufen, die einen<br />

echten Mehrwert bieten, wird in dieser<br />

Branche viel Erfüllung finden.<br />

Fazit<br />

Network Marketing bietet der Generation<br />

Z viele Möglichkeiten, ihre beruflichen<br />

und persönlichen Vorstellungen<br />

zu verwirklichen. Die Kombination<br />

aus Flexibilität, digitalen Tools<br />

und geringen Einstiegshürden sowie<br />

der Fokus auf Community und Selbstverwirklichung<br />

machen es zu einer<br />

attraktiven Option. Wer mit dem richtigen<br />

Partner wie Forever startet und<br />

Begeisterung für das Geschäft mitbringt,<br />

kann erfolgreich sein und<br />

gleichzeitig eine Tätigkeit ausüben,<br />

die Spaß macht und sinnstiftend ist.<br />

Weitere Informationen<br />

finden Sie auf<br />

unserer Website:<br />

https://bit.ly/3Y8Nhhy


10<br />

PM AMERICAS HEADQUARTER<br />

Bilder: © PM-International<br />

PM-INTERNATIONAL<br />

SETZT SEINE GLOBALE EXPANSION<br />

MIT GROSSEN INVESTITIONEN IN DEN<br />

AMERIKANISCHEN KONTINENT FORT<br />

PM-International, eines der am<br />

schnellsten wachsenden Direktvertriebsunternehmen<br />

der Welt, investiert<br />

22 Millionen US-Dollar in die<br />

Entwicklung seines neuen Headquarters<br />

für den amerikanischen<br />

Kontinent. Dieser Meilenstein<br />

steht stellvertretend<br />

für das Bestreben des Unternehmens,<br />

seine Geschäftstätigkeit zu<br />

verbessern und seine Vertriebspartner<br />

in Nord- und Südamerika zu unterstützen.<br />

Der neu geplante Hauptsitz in Florida<br />

wird als zentraler Knotenpunkt<br />

dienen und sowohl Verwaltungsbüros<br />

als auch ein hochmodernes Fulfillment-Center<br />

beherbergen. 9,5<br />

Millionen US-Dollar werden in die<br />

Sicherung neuer Baugrundstücke<br />

investiert. Das<br />

Fulfillment-Center<br />

soll die<br />

steigende<br />

Nachfrage in der Region decken,<br />

die betrieblichen Abläufe optimieren<br />

und eine effiziente Lieferung<br />

der Premium-Gesundheits-, Fitness-<br />

und Schönheitsprodukte der<br />

Marke FitLine® von PM-International<br />

in ganz Nord- und Südamerika gewährleisten.<br />

Der strategische<br />

Grundstückserwerb ermöglicht es<br />

PM-International, in der ersten Bauphase<br />

eine Lager- und Bürofläche<br />

von 4.650 Quadratmetern, und in<br />

weiteren Schritten bis zu einer Gesamtfläche<br />

von 17.500 Quadratmetern<br />

zu errichten, um die zukünftige<br />

Entwicklung des Unternehmens<br />

zu unterstützen und<br />

einen Markt zu bedienen,<br />

der voraussichtlich über<br />

1 Milliarde US-Dollar<br />

betragen wird.<br />

„Wir freuen uns, unsere<br />

Präsenz auf<br />

dem amerikanischen<br />

Kontinent<br />

zu stärken“, sagte<br />

Rolf Sorg, CEO<br />

und Gründer von<br />

PM-International.<br />

“Diese Investition<br />

spiegelt nicht nur<br />

unser Engagement<br />

für den Direktvertrieb<br />

als Geschäftspraxis<br />

und für die Expansion in<br />

Schlüsselmärkten dieser Region wider,<br />

sondern stellt auch sicher, dass<br />

wir in der Lage sind, unseren Vertriebspartnern<br />

erstklassige Dienstleistungen<br />

und Unterstützung zu bieten,<br />

während wir auf unser Ziel hinarbeiten,<br />

bis 2027 einen Jahresumsatz<br />

von 5 Milliarden US-Dollar zu erreichen.“<br />

Das neue Gebäude wird auch<br />

einen Flagship-Store (Direct Sales<br />

Center) beherbergen, der eine einzigartige<br />

Gelegenheit bietet, bei der Vertriebspartner<br />

und ihre Kunden direkt<br />

mit der gesamten Produktpalette von<br />

FitLine in Kontakt kommen können.<br />

„Diese Erweiterung geht über das<br />

reine Unternehmenswachstum und<br />

das große Potenzial, das wir in unseren<br />

Märkten auf dem amerikanischen<br />

Kontinent sehen, hinaus; es<br />

geht auch darum, die Gemeinschaft<br />

positiv zu beeinflussen“, sagt David<br />

Wensinger, Chief Operations and Finance<br />

Officer von PM-International<br />

Amerika. “Mit dem Bau dieser neuen<br />

Anlage werden wir zunächst 100<br />

neue Arbeitsplätze in verschiedenen<br />

Abteilungen schaffen, darunter Operations<br />

Management, Herstellung<br />

und Vertrieb, und weitere werden<br />

folgen. Durch die Zusammenarbeit<br />

mit lokalen Lieferanten und Dienstleistern<br />

werden wir außerdem einen<br />

<strong>11</strong>.<strong>2024</strong>


PM AMERICAS HEADQUARTER <strong>11</strong><br />

Beitrag zur regionalen Wirtschaft<br />

und Gemeinschaft leisten“, erklärt<br />

Wensinger.<br />

Das auf 12 Monate angelegte Projekt<br />

untermauert die Vision von PM-International<br />

für ein robustes Wachstum<br />

auf dem Kontinent, während das Unternehmen<br />

seine globale Präsenz<br />

weiter stärkt. Mit einem einheitlichen<br />

Hauptsitz und einem Fulfillment-<br />

Center wird das Unternehmen gut<br />

positioniert sein, um seinen Vertriebspartnern<br />

und deren Kunden in<br />

der gesamten Region einen besseren<br />

Support zu bieten. Im<br />

Einklang mit dem Engagement<br />

des<br />

Unternehmens<br />

für Nachhaltigkeit wird die<br />

neue Zentrale mit energieeffizienter<br />

Beleuchtung, fortschrittlichen HLK-<br />

Systemen und Lösungen für erneuerbare<br />

Energien ausgestattet, um den<br />

CO2-Fußabdruck zu reduzieren und<br />

gleichzeitig die betriebliche Effizienz<br />

zu steigern. Diese umweltbewussten<br />

Entscheidungen spiegeln das anhaltende<br />

Engagement wider, nicht nur<br />

das Geschäft auszubauen, sondern<br />

dies auch verantwortungsbewusst zu<br />

tun und einen neuen Standard für<br />

umweltfreundliche Fertigung in der<br />

Branche zu setzen.<br />

Einer der spannendsten Aspekte<br />

des neuen Hauptsitzes ist die Einführung<br />

von PM Labs, dem ersten<br />

eigenen Laborraum des Unternehmens<br />

in Amerika. PM Labs wird sicherstellen,<br />

dass jedes hergestellte<br />

Produkt den höchstmöglichen Qualitäts-<br />

und Konsistenzstandards entspricht.<br />

Durch die Einrichtung eines<br />

eigenen Labors bekräftigt PM-International<br />

sein Engagement, den Verbrauchern<br />

hervorragende,<br />

streng geprüfte Produkte<br />

zu liefern.<br />

Nach den bereits eröffneten Märkten<br />

in Amerika plant PM-International<br />

auch die Eröffnung in Kolumbien und<br />

Peru. Darüber hinaus setzt das Unternehmen<br />

seine rasche Expansion<br />

in Europa und im asiatisch-pazifischen<br />

Raum fort, mit kürzlich eröffneten<br />

Geschäftsstellen in Kasachstan,<br />

Rumänien, Ungarn sowie Vietnam<br />

und China. Diese Geschäftsstellen<br />

sind Teil der umfassenderen Strategie<br />

des Unternehmens, seine globale<br />

Präsenz auszubauen und die<br />

Unterstützung für sein wachsendes<br />

Vertriebsnetz weiter zu verbessern.<br />

Über PM-International:<br />

Die Expansionsbemühungen von PM-<br />

International, die Investitionen von<br />

weltweit mehr als 80 Millionen US-<br />

Dollar in Infrastruktur, digitale Transformation<br />

und Vertriebspartner-Support<br />

umfassen, untermauern die<br />

langfristige Strategie des Unternehmens.<br />

Während PM-International weiter<br />

wächst, bleibt es seiner Kernaufgabe<br />

verpflichtet, hochwertige Produkte<br />

zu liefern, die auf über 30 Jahren Erfahrung<br />

mit seiner Marke FitLine® basieren.<br />

Seit 1993 entwickelt und vertreibt PM-International seine Premium-<br />

Reihe wissenschaftlich formulierter Produkte für Gesundheit, Fitness<br />

und Schönheit unter der Marke FitLine® – viele davon mit patentierter<br />

Technologie. Weltweit wurden bereits mehr als 900 Millionen<br />

FitLine®-Produkte verkauft. Das Familienunternehmen hat seinen<br />

Hauptsitz in Luxemburg und vertreibt seine Produkte aus über<br />

45 Niederlassungen auf 6 Kontinenten.<br />

Das exklusive Nährstoff-Transportkonzept (NTC®) und über 30 Jahre<br />

Erfahrung in der Produktentwicklung bilden die Kernkompetenzen<br />

des Unternehmens: Es bringt die Nährstoffe, wenn sie gebraucht<br />

werden, dorthin, wo sie gebraucht werden – auf die Zellebene, von<br />

innen und außen. Um eine kontinuierlich hohe Produktqualität zu<br />

gewährleisten, werden die Produkte regelmäßig und unabhängig<br />

durch die ELAB Analytik GmbH getestet. Über den QR-Code auf der<br />

Verpackung können die Verbraucher direkt Informationen zur Analyse<br />

einsehen.<br />

Mehr als 1000 Spitzensportler aus über 85 Disziplinen und 40 Nationen<br />

vertrauen auf FitLine-Produkte. FitLine ist offizieller Lieferant<br />

zahlreicher Sportorganisationen und Nationalmannschaften, wie<br />

der Herrentennis-Turnierserie ATP Tour, den deutschen, österreichischen<br />

und kanadischen Skiverbänden (DSV, ÖSV, ACA), dem Bund<br />

Deutscher Radfahrer (BDR), dem Deutschen Leichtathletik-Verband<br />

(DLV), des belgischen Handballverbandes (URBH) und vielen anderen,<br />

einige davon seit über 20 Jahren.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

www.pm-international.de


12<br />

BRANCHE<br />

+++ KURZ & KNAPP +++<br />

© Adobe Stock | pixarno<br />

© Adobe Stock | DimaBerlin<br />

© Adobe Stock | Anna<br />

BMW Group stellt auf<br />

den Direktvertrieb um<br />

Die BMW Group plant eine bedeutende Umstellung<br />

in ihrem Vertriebsmodell und setzt verstärkt<br />

auf den sogenannten Direktvertrieb. Im<br />

Rahmen dieser Transformation will das Unternehmen<br />

künftig verstärkt ohne Zwischenhändler<br />

direkt mit den Kunden interagieren. Dies bedeutet,<br />

dass BMW in Zukunft den traditionellen<br />

Vertrieb über Autohäuser reduzieren wird, um<br />

direkt an Endkunden zu verkaufen. Diese Entscheidung<br />

markiert einen deutlichen Paradigmenwechsel<br />

in der Automobilbranche und<br />

könnte weitreichende Auswirkungen auf den<br />

gesamten Automobilhandel haben.<br />

Ein wesentlicher Vorteil des Direktvertriebs liegt<br />

darin, dass BMW eine engere und direktere Beziehung<br />

zu den Kunden aufbauen kann. Dies ermöglicht<br />

eine individuellere Kundenbetreuung<br />

und maßgeschneiderte Angebote, da BMW dadurch<br />

direkten Zugang zu den Kaufpräferenzen<br />

und dem Feedback der Kunden erhält. Insbesondere<br />

in Zeiten der Digitalisierung ist es entscheidend,<br />

dass Unternehmen eine direkte<br />

Kundenbindung aufbauen, um langfristig wettbewerbsfähig<br />

zu bleiben.<br />

Ein weiterer Antrieb für diesen Schritt ist der<br />

Wunsch, Kosten zu senken und die Preistransparenz<br />

zu erhöhen. Durch den Wegfall von Zwischenhändlern<br />

und deren Marge kann BMW<br />

potenziell wettbewerbsfähigere Preise anbieten<br />

und gleichzeitig seine eigenen Gewinnmargen<br />

verbessern. Zudem kann BMW so einheitlichere<br />

Preise und ein konsistenteres Kauferlebnis über<br />

verschiedene Kanäle hinweg gewährleisten.<br />

Diese Vereinheitlichung des Einkaufserlebnisses<br />

kann den Kundenservice verbessern und<br />

gleichzeitig die Markenidentität stärken.<br />

Allerdings wird diese Veränderung auch Herausforderungen<br />

mit sich bringen, insbesondere für<br />

die traditionellen Autohäuser, die bislang eine<br />

zentrale Rolle im Vertriebssystem gespielt haben.<br />

Viele Händler sehen sich vor der Frage, wie<br />

sie in einem zunehmend digitalisierten und direkt<br />

gesteuerten Verkaufsumfeld bestehen können.<br />

BMW hat jedoch angekündigt, eng mit seinen<br />

Handelspartnern zusammenzuarbeiten,<br />

um neue Modelle der Kooperation zu entwickeln,<br />

bei denen Händler vor allem als Berater<br />

und Servicepartner fungieren.<br />

Insgesamt dürfte die geplante Umstellung auf<br />

den Direktvertrieb im Einklang mit den allgemeinen<br />

Entwicklungen in der Automobilbranche angegangen<br />

werden, wo Digitalisierung, E-Mobilität<br />

und veränderte Kundenanforderungen zunehmend<br />

die Richtung vorgeben. BMW reagiert<br />

damit auf den Wandel des Kaufverhaltens und<br />

positioniert sich für die Zukunft als innovatives<br />

und kundenorientiertes Unternehmen.<br />

Lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Network-Karriere<br />

einen Bericht über die Ambitionen<br />

verschiedener internationaler Automobilhersteller,<br />

ihre Fahrzeuge künftig über den Direktvertrieb<br />

an die Kunden zu bringen.<br />

Die Dezember-Ausgabe ist ab 01. Dezember<br />

<strong>2024</strong> im Network-Karriere Shop als Print- Einzelexemplar,<br />

im Vorteils-Abo ohne automatische<br />

Verlängerung oder als kostenlose Online-Ausgabe<br />

abrufbar:<br />

https://www.network-karriere.shop/<br />

Finanzielle Diskriminierung<br />

selbstständiger Frauen<br />

beenden!<br />

Beim Gleichstellungstag am 5. November <strong>2024</strong><br />

hat die Bundesstiftung Gleichstellung den Blick<br />

darauf gelenkt, vor welchen Herausforderungen<br />

die Geschlechtergerechtigkeit derzeit steht.<br />

„Gleichstellung ist die Basis für gelingende, nachhaltige<br />

Transformationen“, heißt es auf der Website<br />

zum dazugehörigen Kongress. Bei dieser Gelegenheit<br />

sollte auch die Benachteiligung von<br />

selbstständigen Frauen zur Sprache kommen.<br />

Gleichstellung kann es nur mit Verdienstgerechtigkeit<br />

geben. Der Gender-Pay-Gap zwischen<br />

Männern und Frauen ist hinlänglich bekannt.<br />

Für diesen gibt es zwei Gründe: Arbeit in<br />

schlechter bezahlten Branchen und in Teilzeit<br />

sowie schlechtere Bezahlung bei gleicher Tätigkeit.<br />

Bei selbstständigen Frauen kommt noch<br />

ein dritter hinzu. Sie leiden unter einem dreifachen<br />

Gender-Pay-Gap.<br />

Selbstständige unterliegen erheblich höheren<br />

Sozialabgaben als Angestellte mit vergleichbarem<br />

Einkommen. Diese Beitragsungerechtigkeit<br />

hat drei Gründe:<br />

Sozialbeiträge werden auch auf den rechnerischen<br />

Arbeitgeberanteil erhoben. Allein<br />

schon aus diesem Grund zahlen sie mindestens<br />

20 Prozent höhere Beiträge als vergleichbare<br />

Arbeitnehmer und deren Arbeitgeber<br />

zusammen.<br />

Sozialbeiträge werden bei freiwilligen GKV-<br />

Mitgliedern (zu denen der größte Teil der<br />

Selbstständigen gehört) auf alle Einkommensarten<br />

erhoben, auch auf Erträge der Altersvorsorge.<br />

Für freiwillige GKV-Mitglieder gelten höhere<br />

Mindestbemessungsgrenzen als für Pflichtmitglieder.<br />

Sie müssen mindestens Beiträge<br />

auf ein hypothetisches Einkommen von 1.172<br />

Euro zahlen, auch wenn ihr tatsächliches Einkommen<br />

geringer ist.<br />

Diese Ungerechtigkeiten wirken sich bei Frauen<br />

verschärft aus. Frauen machen 40 Prozent der<br />

Solo-Selbstständigen aus. Sie haben seltener<br />

als Männer ein so hohes Einkommen, dass sie<br />

damit über der Beitragsbemessungsgrenze liegen<br />

und sich die Ungleichbehandlungen nicht<br />

mehr bemerkbar machen.<br />

Insbesondere als Teilzeit-Selbstständige in der<br />

Familienphase zehren die hohen Sozialabgaben<br />

einen Großteil ihres Einkommens auf:<br />

Da die Mindestbemessungsgrenze immer<br />

noch nicht – wie im Koalitionsvertrag versprochen<br />

– durch strikt einkommensabhängige<br />

Beiträge ersetzt wurde, fallen beispielsweise<br />

bei einem monatlichen Einkommen von 600<br />

Euro allein 230 Euro (38 Prozent) für Kranken-<br />

und Pflegeversicherung an.<br />

Als GKV-Versicherte müssen sie zusätzlich<br />

Beiträge auf Teile des Einkommens ihres Ehemannes<br />

zahlen, sofern dieser privat versichert<br />

ist. Verdient dieser zum Beispiel 4.500 Euro<br />

monatlich, steigt die Beitragslast sogar auf 70<br />

Prozent ihres Einkommens (430 Euro).<br />

Diese Rahmenbedingungen sind nicht nur diskriminierend.<br />

Sie vermindern den finanziellen<br />

Spielraum für selbstständige Frauen, eine Altersvorsorge<br />

aufzubauen.<br />

Und sie verhindern eine höhere Erwerbsbeteiligung<br />

von Frauen, weil sich Arbeit jenseits der<br />

Geringfügigkeitsgrenze von 505 Euro der Familienversicherung<br />

finanziell nicht lohnt. Dies kann<br />

angesichts der demografischen Entwicklung auf<br />

dem Arbeitsmarkt nicht erwünscht sein. Gerade<br />

angesichts der Finanzierungsprobleme der Rentenversicherung<br />

wäre es notwendig, dass Frauen<br />

im bestmöglichen Umfang erwerbstätig sind<br />

und Altersvorsorge betreiben.<br />

Die für Selbstständige ohnehin schon höheren<br />

Krankenkassen-Beiträge steigen weiter. Die geplante<br />

Altersvorsorgepflicht wird die Belastungen<br />

weiter erhöhen. Es ist deshalb damit zu rechnen,<br />

dass die Erwerbsbeteiligung und Gründungen,<br />

insbesondere von Frauen, massiv abnehmen,<br />

wenn die Beiträge nicht fair ausgestaltet werden.<br />

Quelle: Verband der Gründer und Selbstständigen<br />

Deutschland (VGSD) e. V. www.vgsd.de<br />

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neuen Produkten:<br />

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<strong>11</strong>.<strong>2024</strong>


BRANCHE 13<br />

+++ KURZ & KNAPP +++<br />

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US-Direktvertrieb Farmasi<br />

expandiert nach Frankreich<br />

und Italien<br />

Der US-Direktvertrieb Farmasi kündigte auf seiner<br />

Farmasinergy <strong>2024</strong> Veranstaltung die Expansion<br />

in die Märkte Frankreich und Italien an.<br />

Diese strategische Erweiterung unterstreicht<br />

das Engagement des Unternehmens, seine globale<br />

Präsenz weiter auszubauen. Die Farmasinergy-Veranstaltung,<br />

die gleichzeitig in zwei der<br />

größten Märkte des Unternehmens – Mexiko<br />

und den USA – stattfand, zog mehr als 10.000<br />

Teilnehmer an. In Mexiko wurde das Event im<br />

Palacio de los Deportes und in den USA im<br />

MGM-Hotel in Las Vegas veranstaltet.<br />

Neben der Expansion kündigte Farmasi auch<br />

die Einführung neuer Produkte in den Bereichen<br />

Make-up, Hautpflege und Ernährung an. Besonders<br />

hervorgehoben wurden das Duo Recharge<br />

und Restore, zwei Produkte, die darauf abzielen,<br />

die Energie am Tag zu steigern und die Regeneration<br />

während der Nacht zu unterstützen.<br />

CO2-Kosten für die<br />

Heizung: Wer vermietet, muss<br />

sich beteiligen<br />

Das Kohlendioxidkostenaufteilungsgesetz trat<br />

bereits 2023 in Kraft und entfaltet nun seine<br />

Wirkung. Das Gesetz teilt die Kosten für den<br />

Kohlendioxid (CO2)-Ausstoß, der durch das Heizen<br />

mit fossilen Brennstoffen entsteht, zwischen<br />

Mieter und Vermieter auf. Es gilt erstmals für<br />

Heizkostenabrechnungen, deren Abrechnungszeitraum<br />

2023 begann. Diese Abrechnungen<br />

erreichen in diesen Wochen die Haushalte.<br />

Bereits seit 2021 hat der CO2-Ausstoß einen<br />

Preis. Den bezahlen zum Beispiel die Lieferanten<br />

von Heizöl und Erdgas für die entsprechend<br />

benötigten Emissionszertifikate. Der CO2-Preis<br />

wird auf die Verbraucherpreise für fossile Brennstoffe<br />

umgelegt und in den jeweiligen Rechnungen<br />

ausgewiesen.<br />

Wie werden die Kosten aufgeteilt?<br />

Bei Mietwohnungen werden die CO2-Kosten<br />

nach einem Stufenmodell aufgeteilt. Basis dafür<br />

ist der jährliche CO2-Ausstoß eines Gebäudes in<br />

Kilogramm pro Quadratmeter Wohnfläche. Je<br />

höher der CO2-Ausstoß, desto größer ist der<br />

Kostenanteil, den Vermieter tragen müssen. In<br />

der höchsten Stufe fallen 95 % der Kosten auf<br />

die Vermieter.<br />

Wie funktioniert die Kostenbeteiligung?<br />

Vermieter werden im Gesetz dazu verpflichtet,<br />

die CO2-Kosten in der jährlichen Heizkostenabrechnung<br />

auszuweisen, die Einstufung des Gebäudes<br />

vorzunehmen und ihren Anteil selbst<br />

von den Heizkosten der Mietenden abzuziehen.<br />

Auch Miethäuser, die mit Fernwärme oder mittels<br />

Wärmecontracting beheizt werden, müssen<br />

sich in gleichem Maße an den CO2-Kosten beteiligen,<br />

die in der Fernwärmerechnung ausgewiesen<br />

sind.<br />

Quelle: Verbraucherzentrale Baden Württ.<br />

Stand 5. 9. <strong>2024</strong><br />

dōTERRA mit neuen<br />

Wellness-Produkten<br />

Auf seinem Jahreskongress in Salt Lake City präsentierte<br />

dōTERRA vier neue, grundlegende<br />

Wellness-Produkte, die das bestehende Portfolio<br />

erweitern sollen. Zu den Neuheiten zählen<br />

ein Nährstoffkomplex-Getränk, ein Nahrungsergänzungsmittel<br />

mit Omega-3-Fettsäuren sowie<br />

zwei Produkte, die auf ätherischem Weihrauch-<br />

Öl basieren. Ergänzt wurde die Produktauswahl<br />

durch die Escape-Serie, ein Trio ätherischer Öle<br />

in limitierter Auflage.<br />

Bekah Nixon, Vice President of Global Product<br />

Innovation bei dōTERRA, äußerte sich begeistert<br />

über die Resonanz der Wellness Advocates<br />

und Kunden: „Die Freude und Begeisterung, die<br />

unsere Community jedes Jahr bei der Vorstellung<br />

neuer Produkte zeigt, ist unbeschreiblich.<br />

Der Enthusiasmus bei der diesjährigen Convention<br />

zeigt, dass der lange Entwicklungsprozess<br />

der Produkte mehr als lohnend war. Wir freuen<br />

uns, diese innovativen Wellness-Lösungen nun<br />

offiziell vorstellen zu können.“<br />

YANOLI setzt neue<br />

Maßstäbe mit Stammzellen-<br />

Wissen<br />

Das Direktvertriebsunternehmen YANOLI präsentiert<br />

mit Novacellum eine fortschrittliche<br />

Produktformel, die auf der Unterstützung von<br />

Zellfunktionen und der natürlichen Regeneration<br />

basiert. Die neueste Version des Produkts<br />

kombiniert moderne wissenschaftliche Erkenntnisse<br />

mit bewährten Naturstoffen wie Trans-<br />

Resveratrol, Astragaluswurzel und Aphanizomenon<br />

flos-aquae (AFA-Algen). Diese Inhaltsstoffe,<br />

die bereits seit den 90er Jahren intensiv erforscht<br />

werden, wurden erstmals in dieser neuen<br />

Version vereint, um den Körper bestmöglich<br />

bei der natürlichen Zellerneuerung zu unterstützen.<br />

Ein besonderes Highlight der wissenschaftlichen<br />

Basis von Novacellum ist die Forschung<br />

von Elisabeth Blackburn, Nobelpreisträgerin für<br />

Medizin, die die Rolle der Telomere – den<br />

schützenden Enden der Chromosomen – im Alterungsprozess<br />

erforscht hat. Novacellum wurde<br />

unter Berücksichtigung dieser bahnbrechenden<br />

Erkenntnisse entwickelt, um die natürlichen<br />

Prozesse der Zellerneuerung zu unterstützen.<br />

Olive Tree People kündigt<br />

Markterweiterungen an<br />

Oliveda International, Inc. gab für das dritte<br />

Quartal <strong>2024</strong> ein beeindruckendes Wachstum<br />

von 2.500 % im Vergleich zum dritten Quartal<br />

2023 bekannt. Diese außergewöhnliche Steigerung<br />

entspricht einem Anstieg von 47% gegenüber<br />

dem zweiten Quartal <strong>2024</strong> und über<br />

580% im Vergleich zum ersten Quartal des<br />

Jahres.<br />

Das im August <strong>2024</strong> eröffnete US-Versandzentrum<br />

des Unternehmens hat bereits mehr als<br />

240.000 Bestellungen bearbeitet, und für das<br />

vierte Quartal wird ein weiterer Anstieg auf<br />

über 400.000 Bestellungen erwartet. Auch die<br />

Zahl der Berater innerhalb des Unternehmens<br />

hat exponentiell zugenommen, und es wird erwartet,<br />

dass bis Ende des Jahres <strong>2024</strong> mehr<br />

als 50.000 Mitarbeiter zum Team gehören.<br />

In Reaktion auf dieses rasante Wachstum kündigte<br />

das Unternehmen geplante Markterweiterungen<br />

nach Kanada, Großbritannien und<br />

auf einen weiteren Kontinent an, der zu einem<br />

späteren Zeitpunkt bekannt gegeben wird.<br />

„Die Zahl der Anfragen aus diesen Ländern ist<br />

in den letzten Wochen stark gestiegen, was<br />

uns die Entscheidung zur Expansion leicht gemacht<br />

hat“, erklärte Thomas Lommel, Gründer<br />

und CEO von Olive Tree People. „Mit unserer<br />

wasserlosen Schönheitsbewegung und groß<br />

angelegten Werbekampagnen, wie der Initiative<br />

zur Versorgung Afrikas mit Trinkwasser<br />

durch den Bau von Brunnen, wollen wir Millionen<br />

Menschen erreichen. Unser Motto lautet:<br />

Wasser ist zum Trinken da, nicht für die Hautpflege.<br />

Wir werden auch unseren Fokus auf<br />

den Olivenbaum, den ‚Baum der drei Generationen‘,<br />

intensivieren, der im Zentrum unserer<br />

Philosophie steht.“<br />

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14<br />

VERÄNDERUNGEN<br />

Bilder: © Aureum Limbeck GmbH, Oliver Wagner<br />

EIN HUND NAMENS EGO<br />

UND DIE GROSSEN FRAGEN<br />

DES LEBENS<br />

Wenn sich Vertriebskoryphäe, Unternehmer-Mentor<br />

und Tausendsassa<br />

Martin Limbeck und Network-Karriere<br />

Herausgeber Bernd Seitz treffen,<br />

sind die Gesprächsthemen vorprogrammiert:<br />

Geschäft, Geschäft, Geschäft,<br />

man könnte, man sollte, man<br />

müsste, Ideen ohne Ende. Dem folgt<br />

dann unweigerlich der Blick auf die<br />

Politik. Noch mehr Ideen, was die Regierenden<br />

besser machen könnten,<br />

sollten, müssten. Bevor die beiden<br />

Kreativen die Welt umkrempeln,<br />

wechseln sie zu einem unverfänglicheren<br />

Thema: ihren Hunden. Martin<br />

Limbeck schwärmt von seinen Königspudeln,<br />

lebens-<br />

verändernden Ereignissen und der<br />

Suche nach Glück, Erfüllung und<br />

dem Leben im Hier und Jetzt.<br />

Bei Verlegerfamilie Seitz war schon<br />

immer ein Hund ein Familienmitglied.<br />

Tochter Shari ist die Bezugsperson<br />

der Australian Shepherd Hündin Bailey,<br />

die sich perfekt mit der Familie<br />

unterhalten kann. Zehn Minuten in<br />

allen Tonlagen mauzen heißt: »ich<br />

will ein Leckerli!«<br />

Martin Limbeck ist der Familie Seitz<br />

in Sachen Hunde ein Stück voraus: Er<br />

hat eben ein Buch geschrieben, in<br />

dem ein besonderer Hund<br />

eine wichtige Rolle<br />

spielt.<br />

Bernd Seitz: Martin, du hast gerade<br />

ein neues Buch veröffentlicht: »Ein<br />

Hund namens Ego und die großen<br />

Fragen des Lebens.« Die meisten<br />

kennen dich auf Grund deiner Standardwerke<br />

wie »Limbeck. Verkaufen.«,<br />

»Limbeck. Unternehmer.« oder<br />

haben den Longseller »Nicht gekauft<br />

hat er schon« gelesen. Was macht<br />

deinen neuen Titel so besonders?<br />

Martin Limbeck: Dieses Buch ist anders<br />

als alle, die ich vorher geschrieben<br />

habe. Es ist mein erster Roman<br />

und damit ein sehr besonderes Buch.<br />

Im Fokus der Geschichte steht Marc<br />

Lambert, ein erfolgreicher Unternehmer<br />

Mitte 50, der damit beginnt, sein<br />

bisheriges Leben mehr und mehr in<br />

Frage zu stellen. Ihm wird bewusst:<br />

Leben ist mehr als äußerer Reichtum<br />

und beruflicher Erfolg. Immer an seiner<br />

Seite ist dabei Königspudel Ego,<br />

der Marc und seine Gedanken mal<br />

auf sanften Pfoten, mal mit großer<br />

Schnauze und markigen Sprüchen<br />

in die richtige Richtung schubst.<br />

Bernd Seitz: Das kommt mir bekannt<br />

vor. Wie viel Martin steckt<br />

denn in diesem Marc? Und was<br />

hat dich dazu gebracht, diesen<br />

neuen Weg einzuschlagen?<br />

Martin Limbeck: Die Menschen,<br />

die mich kennen, werden genau<br />

das gleiche sagen. Natürlich stimmt<br />

es, die Geschichte von Marc und Ego<br />

ist zum Teil biografisch. Einige Situationen<br />

habe ich selbst erlebt, andere<br />

sind frei erfunden oder abgewandelt,<br />

damit sie den roten Faden der Story<br />

besser transportieren.<br />

Anfang 2022 habe ich zwei einschneidende<br />

Erlebnisse verkraften und verarbeiten<br />

müssen: das Ende meiner<br />

Ehe und den plötzlichen Tod eines<br />

engen Freundes und Mitarbeiters, der<br />

mit gerade mal 58 Jahren an einem<br />

Herzinfarkt verstarb.<br />

Ich habe für mich erkannt, dass ich<br />

nicht mehr so weitermachen will wie<br />

bisher. Entweder geht es mir dann so<br />

wie meinem Freund und ich erlebe<br />

meinen 60. Geburtstag nicht, weil ich<br />

vorher wegen Überlastung und Stress<br />

umkippe. Wenn ich weiter jeden Tag<br />

mindestens 150 Prozent gebe, werden<br />

Beziehungen auch wieder dadurch<br />

kriseln und schlimmstenfalls<br />

zerbrechen.<br />

Ich habe mich gefragt: Wenn ich jetzt<br />

von dieser Erde gehe, was bleibt<br />

dann? Bekomme ich dann auch einen<br />

Grabstein wie Hans Wall, dem Erfinder<br />

der Litfaßsäule? Dort steht nur<br />

sein Name und darunter ein Wort:<br />

Unternehmer. Klar ist das ein Testimonial<br />

deines Erfolgs. Doch was hast du<br />

davon? Die Menschen werden sich<br />

nicht an dich erinnern, weil du so hart<br />

gearbeitet hast, viele Auszeichnungen<br />

erhalten und jede Menge Umsatz gemacht<br />

hast. Es ist am Ende völlig egal,<br />

ob du das 17. Großprojekt in einem<br />

Jahr an Land ziehst oder nicht. Mir ist<br />

klar geworden: Wenn du nichts veränderst,<br />

wirst du Dinge bereuen, die du<br />

nicht mehr nachholen kannst.<br />

Bernd Seitz: Ist das auch der Grund,<br />

warum du die Limbeck Group verkauft<br />

hast?<br />

Martin Limbeck: Das spielt da auf jeden<br />

Fall mit rein. Ich bin als junger<br />

Kerl in den Vertrieb, habe mich dort<br />

schnell hochgearbeitet und war einer<br />

der jüngsten Vertriebsleiter Deutschlands<br />

mit Mitte zwanzig. Ich kenne<br />

genug Menschen, die in dieser Position<br />

glücklich sind und ihr Leben genießen.<br />

Mir war es nie genug. Deswegen<br />

habe ich mich selbstständig gemacht<br />

– erst als Franchisepartner in<br />

einem Trainingsunternehmen, dann<br />

habe ich meine eigene Company auf<br />

dem Gebiet gegründet, den Vorläufer<br />

der heutigen Limbeck Group.<br />

Ich habe das über 30 Jahre lang gemacht,<br />

irgendwann habe ich jedoch<br />

gemerkt, dass ich nicht mehr so richtig<br />

mit dem Herzen dabei war. Ich bin<br />

immer noch Verkäufer mit Leib und<br />

<strong>11</strong>.<strong>2024</strong>


VERÄNDERUNGEN 15<br />

Seele, doch im Laufe der<br />

letzten Jahre ist in mir der<br />

Gedanke gereift, meine Erfahrungen<br />

an andere Unternehmer<br />

weiterzugeben<br />

und auf diese Weise etwas<br />

zu hinterlassen.<br />

Das war die Geburtsstunde<br />

meines neuen Unternehmens,<br />

der Gipfelstürmer<br />

Mentoring GmbH.<br />

Hier arbeite ich in unterschiedlichen<br />

Formaten mit<br />

Unternehmerinnen und Unternehmern<br />

daran, sie in ihre<br />

Kraft zu bringen und dabei zu<br />

unterstützen, ihr Unternehmen<br />

zu einer Sales Driven Company<br />

zu transformieren. Ich habe das<br />

erst mal parallel laufen lassen, mich<br />

jedoch dieses Jahr dazu entschieden,<br />

den Fokus auf das Thema Unternehmercoaching<br />

zu legen. Die Limbeck<br />

Group werde ich aber auch weiterhin<br />

als freier Berater, Akquisiteur und Key<br />

Account Manager bei Großprojekten<br />

begleiten. Ein solches Lebenswerk<br />

lässt du ja nicht einfach hinter dir.<br />

Bernd Seitz: Spürst du bereits eine<br />

Veränderung? Was tust du, um mehr<br />

bei dir zu sein?<br />

Martin Limbeck: Einen großen<br />

Wunsch habe ich mir bereits erfüllt<br />

mit meinem Haus in Spanien. Es war<br />

schon länger mein Traum, am Meer<br />

zu leben. Wenn ich dort morgens die<br />

Sonne am Horizont aufgehen sehe,<br />

kann ich doch gar nicht anders als<br />

glücklich zu sein. Ich merke bereits,<br />

dass mir auch die Mentalität der Menschen<br />

dort hilft, auch mal etwas Tempo<br />

rauszunehmen und runterzukommen.<br />

Das bedeutet jedoch nicht, dass ich<br />

komplett auswandere. Ich werde zwischen<br />

beiden Ländern pendeln und<br />

weiterhin Termine, Vorträge und Mentorings<br />

in Deutschland haben. Ich<br />

freue mich allerdings darauf, gerade<br />

abseits der Ferienzeit auch längere<br />

Phasen in Spanien zu verbringen und<br />

das Klima und die Ruhe dort zu genießen.<br />

In meinem<br />

neuen<br />

Buch spielt<br />

auch das Thema<br />

Spiritualität weit weg von<br />

allem klassischen Spirituellen<br />

eine große Rolle. Interessiert hat<br />

mich das schon immer, im Laufe der<br />

letzten 10 Jahre habe ich mich mehr<br />

damit beschäftigt und habe Ansätze<br />

davon in Form verschiedener Rituale<br />

in mein Leben integriert. Ich kann jedem<br />

Verkäufer nur dazu raten, für<br />

sich selbst ebenfalls Wege zu finden,<br />

um runterzukommen.<br />

Sei es Meditation, Atemtechniken<br />

oder eine Stunde jeden Morgen vor<br />

Arbeitsbeginn, in der du etwas für<br />

dich machst. Sport, Weiterbildung,<br />

mit dem Hund spazieren gehen – was<br />

eben zu dir passt. Damit programmierst<br />

du dich direkt positiv für den<br />

Start in den Tag und du gehst entspannt<br />

in deine Termine.<br />

Ich habe noch einiges aufzuarbeiten,<br />

dieser Weg ist noch nicht zu Ende. Ich<br />

weiß, dass ich ein Getriebener bin<br />

und es auch weiterhin sein werde. Ich<br />

arbeite weiter an neuen Ideen, entwickle<br />

meine<br />

Mentoring-Angebote<br />

weiter, mein nächstes Buch ist bereits<br />

in der Planungsphase. Entscheidend<br />

ist, dass ich nicht mehr von morgens<br />

bis abends durchgetaktet sein will,<br />

sondern mir jetzt bewusst mehr Zeit<br />

nehme für meine Partnerin und Dinge,<br />

die mir Freude machen, ohne dabei<br />

direkt an die nächste Möglichkeit<br />

für eine Akquise zu denken. Den richtigen<br />

Weg gibt es nicht – doch jeder<br />

von uns hat es in der Hand, seinen<br />

individuellen Pfad zu sich selbst zu<br />

finden.<br />

Bernd Seitz: Danke Martin, dass du<br />

uns an deinen geplanten Lebensveränderungen<br />

teilhaben lässt. Es tut<br />

gut, von dir den Impuls zu bekommen,<br />

darüber nachzudenken, ob unser<br />

Leben im Hamsterrad wirklich das<br />

Glückseligmachende ist. Du hast<br />

einen<br />

starken Willen,<br />

du stehst es durch, Arbeit und<br />

Lebensqualität so zu kombinieren,<br />

dass du Freude daran hast und deine<br />

Gesundheit erhalten bleibt.<br />

Martin Limbeck: Danke dir, Bernd.<br />

Das hast du schön gesagt. Wen es<br />

schon mal in deinem Kopf angekommen<br />

ist, dann nimm es dir auch selbst<br />

zu Herzen und nimm Gas raus. Ich<br />

möchte dir, deinen Leserinnen und<br />

Lesern, ja uns allen einen weisen<br />

Spruch von Dalai Lama mit auf den<br />

Weg geben:<br />

„Es gibt nur zwei Tage im Jahr, an<br />

denen absolut nichts getan werden<br />

kann. Der eine heißt gestern und der<br />

andere morgen, also ist heute der<br />

passende Tag zum Lieben, Denken,<br />

Tun und vor allem Leben.”<br />

Bernd Seitz: Das<br />

müsste uns ja zum<br />

Nachdenken anregen. Zum<br />

Schluss noch ein Danke an dich.<br />

Du hast für eine kleine Verlosung unter<br />

unseren Leserinnen und Lesern<br />

fünf deiner neuen Bücher zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Wer eines dieser Bücher gewinnen<br />

möchte, sendet bitte bis zum 20. November<br />

<strong>2024</strong> ein E-Mail an:<br />

leserbriefe@network-karriere.com<br />

Betreff: Martin Limbeck Buch.<br />

Absender und Adresse bitte nicht<br />

vergessen.<br />

Gesuchtes Lösungswort: Der Hund in<br />

Martin Limbecks Buch heißt: _ _ _<br />

Gehen mehr richtige Lösungen ein<br />

als Preise vorhanden sind, entscheidet<br />

das Los. Eine Barauszahlung des<br />

Gewinns ist nicht möglich.<br />

Das<br />

neue<br />

Buch<br />

Martin Limbeck<br />

Ein Hund namens Ego<br />

und die großen Fragen des Lebens<br />

Eine Geschichte über wahre Freundschaft,<br />

inneren Reichtum und die Suche nach dem Glück<br />

ca. 240 Seiten, Broschur<br />

UVP 12,00 €<br />

ISBN: 978-3-42420-301-1<br />

Erscheint am 23.10.<strong>2024</strong><br />

Ariston Verlag, München <strong>2024</strong><br />

»Es heißt, im Moment des Todes zieht das ganze Leben<br />

an uns vorbei«, sagte Ego. »Das habe ich auch schon<br />

gehört«, antwortete Marc. »Nur zieht mein Leben seit<br />

fünfzig Jahren an mir vorbei.« Immer wieder spricht der<br />

erfolgreiche Unternehmer Marc Lambert mit seinem<br />

Hund. Königspudel Ego ist ein ganz besonderer Vierbeiner.<br />

Seit Marc denken kann, ist Ego an seiner Seite.<br />

Er kennt alle Aufs und Abs in Marcs Leben und ist ein<br />

idealer Ratgeber. Jetzt, da Marc auf die Sechzig zugeht,<br />

stellen sich ihm die großen Fragen des Lebens. Ego hilft<br />

ihm, die Antworten zu finden und sein Leben neu zu gestalten:<br />

vom Streben nach äußerem Reichtum zu innerem<br />

Frieden. Mal auf sanften Pfoten, mal mit großer<br />

Schnauze – aber immer mit viel Geduld für die Widersprüchlichkeiten<br />

dieser Menschen, die nicht kapieren<br />

wollen, dass die Sache mit dem Glück ganz einfach ist.<br />

Mehr auf: https://ein-hund-namens-ego.de<br />

Martin Limbeck<br />

Martin Limbeck ist Mehrfachunternehmer, Investor, fünffacher Bestsellerautor<br />

sowie einer der führenden Experten für Sales und Sales Leadership<br />

in Europa. Mit seiner Gipfelstürmer Mentoring GmbH unterstützt<br />

er nach dem Verkauf der Limbeck Group jetzt Unternehmer in<br />

verschiedenen Formaten dabei, ein Sales-Mindset zu entwickeln, in<br />

ihrer Firma Vertrieb zur Chefsache zu machen und sie zur Sales Driven<br />

Company zu transformieren.<br />

Mehr auf: https://gipfelstuermer-mentoring.de


16<br />

SELDIA DIREKTVERTRIEBSVERBAND<br />

Stempel. © Adobe Stock | Daniel Ernst<br />

© Adobe Stock | suldev<br />

SELDIA:<br />

KARRIERECHANCEN DURCH DIREKTVERTRIEB<br />

© Adobe Stock | Zamrznuti tonovi<br />

Seldia, der europäische Direktvertriebsverband,<br />

hat in seinem Manifest<br />

<strong>2024</strong> – 2029 seine Empfehlungen<br />

für die EU-Institutionen im Direktvertrieb<br />

dargelegt. In dem Manifest<br />

werden drei Hauptprioritäten<br />

hervorgehoben, die darauf abzielen,<br />

eine sozial verantwortungsbewusste<br />

und nachhaltige Direktvertriebsgemeinschaft<br />

zu fördern.<br />

Diese beinhalten eine stärkere<br />

Durchsetzung und Harmonisierung<br />

des Verbraucherschutzes, die Unterstützung<br />

unternehmerfreundlicher<br />

Ökosysteme sowie die Anerkennung<br />

von Kleinstunternehmern und die<br />

Förderung von Unternehmertum und<br />

sozialen Kompetenzen.<br />

Im Hinblick auf den Verbraucherschutz,<br />

den Seldia als „Eckpfeiler einer<br />

gesunden Wirtschaft“ bezeichnet,<br />

wird die Notwendigkeit betont,<br />

klare und einheitliche Standards zu<br />

setzen, um komplexe Gesetze leichter<br />

durchsetzbar zu machen. Zu den<br />

empfohlenen Maßnahmen zählen:<br />

Die Förderung der Verbrauchererziehung<br />

Verstärkte Ermittlungsinstrumente<br />

und Sanktionen für Verstöße<br />

Mehr Ressourcen für nationale Regulierungsbehörden<br />

und die Europäische<br />

Kommission<br />

Zusammenarbeit zwischen Mitgliedstaaten<br />

zur Durchsetzung bewährter<br />

Verfahren<br />

Kleinstunternehmen stehen oft vor<br />

Herausforderungen, da sie nicht in<br />

die bestehenden regulatorischen Kategorien<br />

passen und dadurch Schwierigkeiten<br />

beim Zugang zu Finanzierung,<br />

Ausbildung und Ressourcen<br />

haben. Seldia fordert in diesem Zusammenhang<br />

eine Verbesserung des<br />

Dialogs zwischen Politik und Unternehmern,<br />

vereinfachte Regulierungsprozesse<br />

sowie steuerliche Anreize<br />

und Schulungen.<br />

mehr Wirtschaftstätigkeit und Innovation<br />

beitragen würde. Zudem würden<br />

sich die Karrierechancen von<br />

Direktverkäufern verbessern, sowohl<br />

innerhalb als auch außerhalb<br />

des Direktvertriebssektors.<br />

Über Seldia<br />

Das Manifest unterstreicht, dass<br />

durch eine verstärkte Anerkennung<br />

unternehmerischer Fähigkeiten Hindernisse<br />

für Personen abgebaut werden<br />

können, die den Weg in die<br />

Selbstständigkeit wählen möchten.<br />

Seldia vertritt 25 nationale Direktvertriebsverbände (DSAs), 12 Unternehmen<br />

(Corporates), 12 Dienstleistungsanbieter sowie 5,3 Millionen selbstständige<br />

Unternehmer, die in diesem Sektor tätig sind.<br />

Auftrag und Ziele:<br />

Ein integrativer und nachhaltiger europäischer Marktplatz, der Unternehmen,<br />

Direktverkäufer und Kunden ermöglicht, vertrauensvoll miteinander zu interagieren,<br />

bietet Vorteile für alle Beteiligten. Seldia setzt sich dafür ein, ein Umfeld<br />

zu fördern, in dem sich der Direktvertriebssektor weiterentwickeln und auf<br />

die Bedürfnisse der heutigen Kunden und Gemeinschaften eingehen kann.<br />

Die Hauptaufgabe von Seldia besteht darin, die Interessen der Mitgliedsverbände<br />

und -unternehmen sowie die der im Direktvertrieb tätigen Verkäufer auf<br />

europäischer Ebene zu vertreten und zu fördern.<br />

Seldia unterstützt den Direktvertrieb als:<br />

einen dynamischen und verlässlichen Vertriebsweg, der ein vertrauensvolles<br />

Umfeld für Verbraucher und Direktverkäufer bietet,<br />

Ein zentrales Anliegen des Manifests<br />

ist die Anerkennung der im Direktvertrieb<br />

erworbenen Fähigkeiten,<br />

die auf andere Geschäfts- und Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

übertragbar<br />

sind. Dies sei ein wertvolles<br />

Kapital für die gesamte Gesellschaft,<br />

da 99 % der Unternehmen in der EU<br />

aus KMU bestehen und diese das<br />

Rückgrat der europäischen Wirtschaft<br />

bilden. Durch die Anerkennung<br />

der im Direktvertrieb erworbenen<br />

Kompetenzen könnten mehr<br />

Menschen ermutigt werden, unternehmerisch<br />

tätig zu werden, was zu<br />

eine Möglichkeit für Menschen jeden Alters und unabhängig von Geschlecht<br />

oder Bildungsstand, mit geringem Risiko ein eigenes Geschäft aufzubauen.<br />

Seldia arbeitet mit verschiedenen europäischen Interessengruppen zusammen,<br />

um die Vorteile des Direktvertriebs zu fördern, der auf den Werten Freiheit,<br />

Vertrauen und persönlichen Beziehungen basiert. Dazu gehört die Pflege<br />

und der Aufbau von Kontakten zu EU-Vertretern, Wirtschaftsverbänden und<br />

Verbraucherinteressengruppen. Das Ziel besteht darin, ein klares Verständnis<br />

dafür zu schaffen, wie der Direktvertrieb funktioniert, und die Vorteile, die dieser<br />

Sektor für Europa bietet, hervorzuheben.<br />

Die Sicherstellung und Förderung höchster ethischer Standards und Schutzmaßnahmen<br />

für Unternehmen, Direktverkäufer und Kunden ist ein wesentlicher<br />

Bestandteil der Arbeit von Seldia. Der europäische Verhaltenskodex bietet<br />

sowohl Kunden als auch Direktverkäufern umfassenden Schutz, der über die<br />

gesetzlichen Anforderungen hinausgeht.<br />

https://seldia.eu/<br />

<strong>11</strong>.<strong>2024</strong>


TITEL STORY 17<br />

© proWIN/Eric Thoma<br />

MICHAEL WINTER:<br />

„Die Wertschätzung unserer Vertiebspartner*innen ist eine<br />

wesentliche Säule des nachhaltigen Erfolgs der Marke proWIN.“<br />

proWIN feiert im kommenden Jahr das 30-jährige Jubiläum, Michael Winter,<br />

Sohn des proWIN-Gründers Ingolf Winter, ist in Vaters Fußstapfen getreten und<br />

führt die proWIN Winter GmbH als Alleingeschäftsführer. Die berühmte 100-<br />

Tage-Einarbeitungs-Schonfrist ist vorbei. Für Network-Karriere Herausgeber<br />

Bernd Seitz ein guter Zeitpunkt, von Michael Winter zu hören, wie er sich in seiner<br />

verantwortungsvollen Aufgabe eingearbeitet hat und welche Pläne und Ziele<br />

er mit diesem bedeutenden saarländischen Familienunternehmen umsetzen<br />

und erreichen möchte.<br />

Bernd Seitz: Hallo Michael, schön,<br />

Wie fühlt man sich als Boss einer Fir-<br />

Michael Winter: Die Frage, ob ich<br />

ner*innen, die teils seit über 30 Jah-<br />

die kommenden Generationen unse-<br />

Dich zu sehen. Ich durfte in den ver-<br />

ma mit rund 250 angestellten Mitar-<br />

mich als Hahn, Leitwolf oder beides<br />

ren mit proWIN zusammenarbeiten,<br />

rer Vertriebspartner*innen und Mitar-<br />

gangenen 20 Jahren bei proWIN mit-<br />

beitern und mehr als 100.000 in der<br />

sehe, ist eine gute Frage – ich glaube,<br />

das genauso sehen und gemeinsam<br />

beiter*innen.<br />

erleben, wie positiv und zielstrebig Du<br />

Mehrzahl Vertriebspartnerinnen? Wo<br />

es hängt von der jeweiligen Situation<br />

mit mir in die Zukunft gehen. Sie<br />

Dich vom Unternehmersohn zu einer<br />

siehst Du Dich gerade angesiedelt,<br />

ab. Was meine Rolle im Unternehmen<br />

schätzen es, dass ich sie in die nächs-<br />

Bernd Seitz: Also schon 250 Mitar-<br />

Unternehmerpersönlichkeit<br />

entwi-<br />

oder vielleicht noch wichtiger, wo stu-<br />

betrifft, empfinde ich vor allem Dank-<br />

te Generation führe.<br />

beiter kann man nicht so einfach füh-<br />

ckelt hast. Dafür gebühren Dir Aner-<br />

fen Dich Deine Mitarbeiter ein? Bei<br />

barkeit und Stolz. Dankbarkeit gegen-<br />

ren, motivieren, zusammenhalten<br />

kennung und Respekt. Seit fast ge-<br />

über 80 Prozent Mitarbeiterinnen<br />

über meinen Eltern, die mir die Chan-<br />

Ob Hahn oder Leitwolf – von allem et-<br />

und nachhaltig für das Unternehmen<br />

nau einem Jahr bist Du der Alleinge-<br />

würde ich spontan auf den berühm-<br />

ce gegeben haben, diese Rolle zu<br />

was. Am Anfang war ich vielleicht der<br />

begeistern. Was sind dabei Deine<br />

schäftsführer der proWIN Winter<br />

ten Hahn im Korb tippen. Oder hast<br />

übernehmen, und Stolz, weil ich in<br />

„Hahn im Korb“, besonders bei unse-<br />

größten Herausforderungen?<br />

GmbH, eines erfolgreichen Direktver-<br />

Du Dich zum Leitwolf entwickelt, der<br />

den letzten Jahren, glaube ich, bewie-<br />

ren langjährigen Vertriebspartnerin-<br />

triebsunternehmens, das im nächs-<br />

in den zwischenzeitlich neun proWIN<br />

sen habe, dass ich dieser Aufgabe ge-<br />

nen, die mich bereits als Kind kann-<br />

Michael Winter: Es ist natürlich nicht<br />

ten Jahr das 30-jährige Bestehen fei-<br />

Ländern seinen Teams zielsicher die<br />

wachsen bin. Besonders freut es<br />

ten. Ich bin stolz darauf, dieses Unter-<br />

einfach, wenn man in so große Fuß-<br />

ert.<br />

Wege zu weiteren Erfolgen aufzeigt?<br />

mich, dass unsere Vertriebspart-<br />

nehmen in die Zukunft zu führen – für<br />

stapfen tritt und zugleich die Erwar-


18 TITEL STORY<br />

© proWIN/Eric Thoma<br />

kommt,<br />

wo er gebraucht<br />

wird,<br />

und nicht für<br />

Verwaltungskosten<br />

verloren geht.<br />

Das ist uns besonders<br />

wichtig, weil es nicht nur um<br />

die Unterstützung der Projekte<br />

geht, sondern auch um die Wertschätzung<br />

jedes einzelnen Beitrags.<br />

Glaubwürdigkeit und Transparenz stehen<br />

im Zentrum unserer Arbeit, und<br />

© proWIN/Eric Thoma<br />

tungen der<br />

Branche und der Partner<br />

erfüllen möchte. Es kommt oft<br />

das Feedback, dass ich zu wenig Zeit<br />

für Einzelne habe. Aber bei einer so<br />

großen Organisation kann man sich<br />

eben nicht mehr mit allen so intensiv<br />

austauschen, wie es früher möglich<br />

war. Trotz allem wird meine Mühe und<br />

Präsenz anerkannt. Früher, als mein<br />

Vater das Unternehmen leitete, war er<br />

viel unterwegs und nahm jede Gelegenheit<br />

wahr, bei den Vertriebspartner*innen<br />

zu sein. Aber auch er hatte<br />

ein starkes Team hinter sich, das ihm<br />

im Betrieb den Rücken freigehalten<br />

hat.<br />

Ich habe vieles davon übernommen,<br />

aber es wurde irgendwann klar, dass<br />

es unmöglich ist, allen gleich viel Zeit<br />

zu widmen. Die Anzahl der Veranstaltungen<br />

hat einfach die Tage im Jahr<br />

überstiegen. Heute habe ich, besonders<br />

in meiner Rolle als alleiniger Geschäftsführer,<br />

die Aufgabe, eine Balance<br />

zwischen meiner Präsenz im<br />

Betrieb und bei unseren Vertriebspartner*innen<br />

zu finden.<br />

Dafür haben wir einen Weg gefunden:<br />

Ab einer gewissen Ebene gibt es feste,<br />

jährlich wiederkehrende Termine, die<br />

wir frühzeitig planen. So können sich<br />

die Vertriebspartner*innen darauf einstellen<br />

und es als Event im Kalender<br />

einplanen. Bei diesen Gelegenheiten<br />

bin ich dann den ganzen Tag vor Ort<br />

und nehme mir Zeit für Gespräche.<br />

Das gibt uns die Möglichkeit, alles fair<br />

zu gestalten, auch wenn es bei über<br />

100.000 Vertriebspartner*innen eine<br />

Herausforderung bleibt. Wertschätzung<br />

ist der Schlüssel. Egal, ob jemand<br />

viel oder wenig Umsatz macht,<br />

jeder sollte das Gefühl haben, wertgeschätzt<br />

zu werden. Denn dieses<br />

Gefühl der Anerkennung ist im Vertrieb<br />

das Wichtigste.<br />

Bernd Seitz: proWIN hat seine Vertriebstätigkeit<br />

im Osten seit einiger<br />

Zeit verstärkt. Dieses Jahr war Dresden<br />

der Austragungsort Eures<br />

Herbst-<br />

emp-<br />

fangs. War<br />

das eine Premiere in<br />

dieser Region Deutschlands?<br />

Michael Winter: Ja korrekt, das war<br />

eine Premiere für uns. Für den<br />

Herbstempfang <strong>2024</strong> haben wir uns<br />

bewusst für Dresden entschieden,<br />

um auch speziell unseren proWIN-<br />

Teams aus dem Osten ein Signal zu<br />

geben. Denn wir haben das Engagement<br />

auf dem ostdeutschen Markt<br />

enorm ausgebaut. Im Vergleich zu<br />

2018 haben wir dort unseren Umsatz<br />

verachtfacht. Das ist der Hammer! Wir<br />

glauben an das Potenzial der neuen<br />

Bundesländer und wollen diesen Erfolg<br />

dort weiter unterstützen. Da außerdem<br />

mein Vater und proWIN Gründer<br />

Ingolf nur einige Kilometer entfernt<br />

geboren wurde, besitzt die Region<br />

auch darüber hinaus einen besonderen<br />

symbolischen Wert.<br />

Bernd Seitz: Noch vor einigen Jahren<br />

warst Du mit der proWIN pro nature<br />

Stiftung, die Du 2016 ins Leben gerufen<br />

hast, regelmäßig mit Haien<br />

schwimmen, um für den Erhalt dieser<br />

Tiere zu werben und hast u.a. Elefanten-Kindergärten<br />

gegründet, damit<br />

Babys, deren Mütter von<br />

Wilderern erschossen<br />

wurden, überleben<br />

konnten. Hier<br />

haben auch<br />

viele<br />

schaften für die Elefanten-Babys<br />

Vertriebspartner<br />

Paten-<br />

übernommen.<br />

Dein außergewöhnliches pro nature-<br />

Engagement ging durch alle Medien.<br />

Was ist daraus geworden?<br />

Michael Winter: Wir unterstützen immer<br />

wieder verschiedene Projekte,<br />

zum Beispiel mit der Sheldrick Wildlife<br />

Trust in Kenia, mit der wir das Elefantenwaisenprojekt<br />

betreuen. Das ist<br />

ein langjähriges Engagement, auf das<br />

wir sehr stolz sind. Wir<br />

haben die Möglichkeit,<br />

unsere adoptierten Elefanten<br />

jederzeit zu besuchen.<br />

Vor zwei Jahren durfte ich dabei<br />

sein, als vier Elefanten, die wir als<br />

Babys adoptiert hatten, als Jugendliche<br />

wieder in die Wildnis entlassen<br />

wurden und von einer wilden Herde<br />

aufgenommen wurden. Das sind ganz<br />

besondere Momente, die uns sehr am<br />

Herzen liegen.<br />

Wir unterstützen nicht nur Elefantenprojekte,<br />

sondern sind weltweit in<br />

vielen Bereichen aktiv. Von Koalas in<br />

Australien über Orang-Utans in Indonesien<br />

bis hin zu verschiedenen Tierarten<br />

in Afrika und Südamerika – unser<br />

Engagement ist breit gefächert.<br />

Auch in Deutschland und Europa setzen<br />

wir uns für viele Projekte ein. Dabei<br />

ist es uns wichtig, dass unsere<br />

Vertriebspartner*innen durch Wettbewerbe<br />

die Möglichkeit haben, diese<br />

Projekte vor Ort zu besuchen und<br />

sich selbst ein Bild von unserer Arbeit<br />

zu machen. Sie können sehen, dass<br />

jeder gespendete Euro direkt dort an-<br />

wir wollen sicherstellen, dass unsere<br />

Stiftungsarbeit wirklich einen Unterschied<br />

macht.<br />

Bernd Seitz: Wenn wir bei den Charity-Stiftungen<br />

sind: Deine Familie,<br />

Dein Bruder Sascha und Du habt<br />

schon immer über die proWIN Stiftung<br />

sehr viel gespendet. Über all die<br />

Jahre dürften mehrere Millionen Euro<br />

für sinnvolle Hilfs- und Förderaktionen<br />

geflossen sein. Was sind und waren<br />

die vorrangigen Ziele?<br />

Michael Winter: Das<br />

Stichwort ist sinnvolle<br />

Hilfs- und Förderaktionen.<br />

Es geht nicht bloß darum,<br />

Jeder Euro, den wir einsetzen,<br />

soll das Leben von Menschen<br />

nachhaltig verbessern.<br />

MICHAEL WINTER<br />

irgendwie Geld zu verschicken weil es<br />

gerade Mode ist, sondern um zielgerichteten<br />

Einsatz!<br />

Jeder eingesetzte Euro soll dazu beitragen,<br />

nachhaltig das Leben der Menschen<br />

zu verbessern: Hilfe zur Selbsthilfe<br />

ist hier unsere oberste Devise.<br />

Bernd Seitz: Kommen wir zu einem<br />

Geschäftsbereich, der einen großen<br />

Anteil an der gesamten wirtschaftlichen<br />

Entwicklung des proWIN Direktvertriebs<br />

hat: Vor zehn Jahren wurde<br />

die proWIN Bildung und Service<br />

GmbH gegründet, seit August <strong>2024</strong><br />

hast Du auch bei dieser Gesellschaft<br />

die Geschäftsführung übernommen.<br />

Zunächst einmal: Wir sprechen nicht<br />

nur über die proWIN Akademie im<br />

saarländischen Schiffweiler, sondern<br />

auch über drei dezentrale Akademien<br />

in Aalen-Ebnat (Akademie Süd), Ellerau<br />

(Akademie Nord) und Altensteig<br />

(Akademie Schwarzwald).<br />

<strong>11</strong>.<strong>2024</strong>


TITEL STORY 19<br />

Welchen Beitrag leisten diese Akademien<br />

zum Gesamterfolg des proWIN<br />

Direktvertriebs im In- und Ausland?<br />

Michael Winter: Die proWIN Bildung<br />

und Service GmbH steht für die qualifizierte<br />

Aus- und Weiterbildung unserer<br />

Vertriebspartner*innen und das<br />

mittlerweile an mehreren Standorten,<br />

das stimmt. Aktuell gibt es sogar fünf<br />

Akademien, wenn man die proWIN<br />

Akademie in der Schweiz mitzählt.<br />

Die Mutterakademie ist und bleibt die<br />

im Saarland, am Standort Schiffweiler.<br />

Wir sind sehr gut aufgestellt und<br />

es gelingt uns, die Menschen weiterzubringen,<br />

was ihren Arbeitsalltag angeht,<br />

aber auch ihre Persönlichkeit –<br />

wir entwickeln Führungskräfte und wir<br />

sind mächtig stolz darauf, dass diese<br />

Idee der Akademie bei uns so gut<br />

fruchtet und auch angenommen wird.<br />

Aber die Akademie ist ja noch viel<br />

mehr. Sie ist auch ein Begegnungsort,<br />

wo sich ganz proWIN trifft und<br />

wo Wertschätzung gelebt wird. Ein<br />

Beispiel dazu: Wenn ein proWIN<br />

Team zu einer Veranstaltung kommt,<br />

ist es mir wichtig, jeden Einzelnen<br />

persönlich zu begrüßen, weil ich jedem<br />

diese Wertschätzung zu Teil<br />

werden lassen will. Die proWIN Familie<br />

ist stark gewachsen, aber sie ist<br />

eben immer noch eine Familie und<br />

die Menschen sind immer noch das,<br />

was am allerwichtigsten ist. Zuerst<br />

der Mensch – das macht uns aus.<br />

Damals wie heute.<br />

Bernd Seitz: Das würde ich gerne mit<br />

ein paar Zahlen unterlegen: In welchem<br />

Verhältnis steht die<br />

Zahl der Starter zu denen,<br />

die im Jahr darauf<br />

noch aktiv sind?<br />

Michael Winter: Die<br />

Zahl der Neueinsteiger<br />

variiert, aber im<br />

Durchschnitt kommen<br />

bei proWIN jährlich<br />

etwa 10.000 neue<br />

Vertriebspartner*innen<br />

dazu. Wir befinden uns auf<br />

einem guten Niveau, denn der überwiegende<br />

Teil dieser 10.000 hat an<br />

einer unserer Akademien ein Startseminar<br />

absolviert.<br />

Etwa 70% dieser neuen Vertriebspartner*innen<br />

sind auch noch im Folgejahr<br />

aktive Besteller. Nicht alle bleiben<br />

langfristig im Vertrieb, da für manche<br />

das Geschäftsmodell mehr, für andere<br />

weniger geeignet ist. Einige wollen<br />

sich vielleicht einfach nur ein Bild von<br />

proWIN machen. Das ist völlig ok.<br />

Es ist uns jedoch wichtig, dass wir<br />

diejenigen, die zu uns kommen, auf<br />

die bestmögliche Weise binden – sei<br />

es nun als Vertriebspartner*innen<br />

oder als zufriedene Kunden.<br />

Auch wenn jemand<br />

nicht als aktiver Vertriebspartner*in<br />

weitermacht,<br />

sondern zufriedene Nutzer*in<br />

und Fan unserer Produkte bleibt, ist<br />

das für uns ein Erfolg. Wir haben viele<br />

Stammkund*innen, die früher als Vertriebspartner*innen<br />

tätig waren und<br />

irgendwann für sich entschieden haben,<br />

dass der Vertrieb nichts mehr für<br />

sie ist, weil sich zum Beispiel die familiäre<br />

Situation geändert hat.<br />

Sie lieben jedoch<br />

unsere<br />

Produkte<br />

und bestellen weiterhin<br />

regelmäßig.<br />

Diese<br />

Kund*innen<br />

den<br />

schätzen<br />

einfachen<br />

Zugang zu unseren<br />

Produkten<br />

und<br />

sehen<br />

keinen<br />

G r u n d ,<br />

ihre Kundennummer<br />

aufzugeben.<br />

Diese Quote liegt im<br />

ersten Jahr nach der<br />

Registrierung zwischen 60<br />

und 80%, je nach Jahr. Ein<br />

Schnitt von 70% ist für uns hervorragend.<br />

Unsere Kund*innen sind<br />

nicht nur Abnehmer der Produkte,<br />

sondern oft auch wichtige Botschafter*innen<br />

und Kommunikatoren, die<br />

uns und unsere Marke proWIN weiterempfehlen.<br />

Bernd Seitz: Wir haben<br />

Eingangs darüber gesprochen,<br />

dass Du versuchst,<br />

mit möglichst<br />

Wir geben jedem<br />

die Möglichkeit, grenzenlos<br />

erfolgreich zu werden.<br />

MICHAEL WINTER<br />

vielen Direktionen, Vertriebspartnern<br />

und Vertriebs- oder Produktinteressenten<br />

im Dialog zu stehen. Was sind<br />

die Hauptpunkte, die für eine<br />

proWIN-Vertriebszusammenarbeit<br />

oder die Nutzung der proWIN-Produkte<br />

sprechen?<br />

Michael Winter: Also da gibt’s viele,<br />

aber ich versuche, das auf das Gros<br />

zu reduzieren. Mit Blick auf so manche<br />

aktuelle Entwicklung muss ich als<br />

Erstes natürlich unser Vertriebskonzept<br />

nennen. Das ist so fair und bietet<br />

die Möglichkeit für nachhaltigen Erfolg<br />

für jeden Einzelnen. Ich kann nur<br />

meinen Eltern und meinem Onkel<br />

Stefan Schäfer danken, dass sie es<br />

damals zusammen mit schlauen Köpfen<br />

aus dem Vertrieb so aufgestellt<br />

haben. Das bringt eine so unglaublich<br />

faire Entlohnung mit sich, wie an wenigen<br />

anderen Stellen.<br />

Damit meinen<br />

wir sowohl den nachhaltigen<br />

Erfolg unserer Vertriebspartner*innen<br />

als auch unsere Produkte,<br />

die so nachhaltig wie möglich sind.<br />

Jeden Tag einen Schritt weiter. Ich setze<br />

mich mit allen Führungskräften zusammen<br />

und wir entwickeln die Zukunft<br />

von proWIN. Wir entwickeln diese<br />

gemeinsam – mit der ersten Generation,<br />

aber auch mit der nächsten<br />

Generation, mit vielen Menschen, die<br />

Knowhow aus verschiedenen Bereichen<br />

mitbringen. Das macht uns zukunftsstark.<br />

Meine Zielsetzung ist es, das Gesamtunternehmen<br />

noch klarer in Richtung<br />

Zukunft aufzustellen. Die Marke<br />

proWIN hat sich in der jüngsten Vergangenheit<br />

noch einmal ein Stück neu<br />

erfunden. Mit proWIN werden wir noch<br />

stärker denn je, einen wertvollen Beitrag<br />

für zukünftige Generationen und<br />

den Planeten<br />

leisten! Zusammen, im besten Sinne!<br />

Bernd Seitz: Danke, Michael, für das<br />

informative und offene Gespräch. Ich<br />

freue mich für Deine Familie und<br />

Dich, dass der Übergang der Geschäftsführung<br />

so reibungslos und<br />

engagiert über die Bühne gegangen<br />

ist. Da gehören nicht nur Wissen und<br />

Fleiß, sondern auch sehr viel gegenseitiges<br />

Vertrauen dazu.<br />

Michael Winter: Danke auch Dir,<br />

Bernd. Meine Familie und Du arbeiten<br />

seit 20 Jahren sehr gut und angenehm<br />

zusammen. Dies möchte ich<br />

auch in Zukunft so fortsetzen. Auch<br />

wenn ich Dich nicht davon überzeugen<br />

kann, gemeinsam mit mir mit den<br />

Haien schwimmen zu gehen.<br />

www.prowin.net<br />

Über proWIN<br />

proWIN Winter GmbH: Seit <strong>11</strong>.<strong>11</strong>.1995<br />

Direktvertrieb mit Sitz in Illingen, Saarland<br />

Geschäftsleitung: Michael Winter (Geschäftsführer), Stephan Kropf<br />

(Prokurist), Medeni Sisamci (Prokurist)<br />

Aufsichtsrat: Ingolf Winter (Vorsitzender), Gabi Winter, Sascha Winter<br />

Unternehmensportfolio: Vertrieb hochwertiger Produkte der Sparten<br />

Symbiontische Reinigung® = Reinigungsartikel und -bedarf, new<br />

wellness = Beauty- und Wellness-Produkte, best friends = Premium-<br />

Tiernahrung für Hunde und Katzen sowie Pflege- und Ergänzungsprodukte<br />

Das proWIN Sortiment umfasst ca. 400 verschiedene Produkte<br />

Mehr als 100.000 proWIN eingeschriebene Vertriebspartner*innen in<br />

Deutschland und den angrenzenden Ländern<br />

Ca. 250 Festangestellte<br />

© proWIN/Eric Thoma<br />

© proWIN/Eric Thoma<br />

Jeder kann grenzenlos erfolgreich<br />

werden, egal wer dich in<br />

dieses schöne Geschäft bringt<br />

und wo du startest. Du hast<br />

die Möglichkeit, dich von<br />

Null auf unendlich zu entwickeln.<br />

Das finde ich außergewöhnlich<br />

und das<br />

ist es, was nachhaltigen<br />

Erfolg wirklich lebbar<br />

macht.<br />

Genau da setzt unsere<br />

Vision an: der<br />

nachhaltigste erfolgreiche<br />

Direktvertrieb<br />

zu werden; weil wir<br />

sagen, wir wollen<br />

nicht Erfolg um jeden<br />

Preis, aber wir wollen<br />

von allen, die richtig<br />

erfolgreich sind, die<br />

nachhaltigsten sein.<br />

Auslandsgesellschaften:<br />

proWIN ist in folgenden Ländern mit Auslandsgesellschaften vertreten:<br />

Frankreich, Niederlande, Belgien und Italien.<br />

Gesellschaften mit Geschäftsführung: France Sàrl, proWIN Nederland<br />

B.V. und proWIN Italia Srl: Michael Winter und Stephan Kropf,<br />

proWIN Belgium GmbH: Michael Winter, Medeni Sisamci<br />

proWIN Bildung und Service GmbH: Seit 01.01.2014<br />

Geschäftsführung: Michael Winter<br />

Qualifizierte Aus- und Weiterbildung der Vertriebspartner in der<br />

proWIN Akademie in Schiffweiler<br />

Portfolio: Schulungen/Workshops zur Produkt- und Warenkunde<br />

sowie Zeit- und Führungsmanagement<br />

Räumlichkeiten und Knowhow auch für externe Firmenkunden nutzbar:<br />

Angebot von der reinen Raummiete bis zu kompletten Seminarpaketen<br />

möglich.<br />

Darüber hinaus 4 dezentrale Akademien in Deutschland und der<br />

Schweiz: Aalen-Ebnat (Akademie Süd), Ellerau (Akademie Nord) und<br />

Altensteig (Akademie Schwarzwald) und Kemptthal (Akademie<br />

Schweiz)<br />

www.prowin.net


20 RÜCKKEHR DER ATOMKRAFT<br />

© Adobe Stock | engel.ac<br />

DIE RÜCKKEHR DER ATOMKRAFT:<br />

Nicht nur Länder sondern sogar Unternehmen setzen auf Kernenergie!<br />

Während Deutschland seine letzten Kernkraftwerke abgeschaltet hat und in einem<br />

Akt der talibanen Zerstörung sogar die Kühltürme eines Kernkraftwerks<br />

gesprengt hat, setzt nicht nur die ganze Welt auf die grundlastfähige, hocheffiziente<br />

und CO2-neutrale Kernenergie, sondern auch Unternehmen. Tech-Giganten<br />

wie Google und Microsoft wollen ihren immer größer werdenden Energiehunger<br />

mit Atomkraft stillen, um den enormen Strombedarf ihrer Künstlichen<br />

Intelligenz zu decken. Noch nie war es offensichtlicher als jetzt, dass Deutschland<br />

in Sachen Energiepolitik komplett falsch abgebogen ist.<br />

© Adobe Stock | igor<br />

Der unersättliche Strombedarf<br />

Willkommen in der Zukunft! Eine Zukunft,<br />

die mehr Energie braucht als je<br />

zuvor – und das in einem rasanten<br />

Tempo. Die Künstliche Intelligenz<br />

(kurz KI) steht an der Schwelle, unsere<br />

Welt von Grund auf zu verändern.<br />

Meine Prognose: Die kommenden<br />

drei Jahre werden unsere Welt für immer<br />

verändern.<br />

Künstliche Intelligenz klingt für viele<br />

wie Science-Fiction, ist aber längst<br />

Realität. Die Geschwindigkeit, mit<br />

der die KI voranschreitet, ist unglaublich<br />

und für Normal-<br />

sterbliche kaum noch greifbar. Die<br />

Technologie hat das Potenzial, ganze<br />

Industrien zu revolutionieren, von der<br />

Medizin bis zur Automobilbranche.<br />

Doch eine entscheidende Frage wird<br />

oft ignoriert: Wie soll all das mit<br />

Strom versorgt werden? KI-Systeme,<br />

insbesondere solche, die auf maschinellem<br />

Lernen basieren, benötigen<br />

enorme Rechenleistung – und diese<br />

frisst Unmengen an Strom.<br />

Es wird geschätzt, dass der Energieverbrauch<br />

von Datencentern weltweit<br />

bis 2030 rund 8% des globalen<br />

Strombedarfs ausmachen könnte.<br />

Tech-Riesen wie Google und Microsoft<br />

und zuletzt<br />

auch Amazon<br />

haben<br />

das Problem erkannt und handeln –<br />

anders als Deutschland. Die Tech-<br />

Konzerne setzen jetzt verstärkt auf<br />

Atomkraft, um den Strombedarf ihrer<br />

energieintensiven KI-Rechenzentren<br />

zu decken. Das tun sie nicht, weil sie<br />

besonders auf ihre CO2-Bilanz achten,<br />

sondern weil die Kernenergie<br />

eine günstige und vor allem zuverlässige<br />

Energiequelle ist. Denn eines<br />

wissen diese Konzerne: Erneuerbare<br />

Energien alleine werden bei weitem<br />

nicht in der Lage sein, den stetig steigenden<br />

Energiebedarf zu decken.<br />

Viele Politiker in Deutschland wollen<br />

diese Tatsache allerdings immer<br />

noch nicht wahrhaben: Die Atomkraft<br />

ist längst zurück und sie ist die Technik<br />

der Zukunft. Während Deutschland,<br />

gefangen im ideologisch-dogmatischen<br />

Klimawahn, lieber Windmühlen<br />

baut, hat der Rest der Welt<br />

erkannt, dass das der falsche Weg<br />

ist.<br />

USA setzt auf Atomkraft,<br />

während Deutschland<br />

aussteigt<br />

Schauen wir uns die Situation<br />

genauer an:<br />

Google und Microsoft<br />

haben beide Verträge<br />

mit Unternehmen abgeschlossen,<br />

die sich<br />

auf fortschrittliche<br />

Atomkraftwerke der<br />

neuen Generation spezialisiert<br />

haben. Diese sogenannten<br />

Small Modular Reactors (SMRs) sollen<br />

in Zukunft zuverlässig, sicher und<br />

vor allem emissionsarm den wachsenden<br />

Energiehunger stillen. Für die<br />

Tech-Giganten ist das eine langfristige<br />

Investition in ihre Zukunft. Sie verstehen,<br />

dass die Stromversorgung in<br />

Zeiten des Klimawandels gesichert<br />

und stabil sein muss – und dass erneuerbare<br />

Energien allein das nicht<br />

gewährleisten können.<br />

Die USA setzen hier ein klares Zeichen:<br />

Atomkraft als sauberer, zuverlässiger<br />

Energielieferant für die digitale<br />

Zukunft. Währenddessen hat<br />

Deutschland, nach der Fukushima-<br />

Katastrophe im Jahr 20<strong>11</strong>, den übereilten<br />

Atomausstieg beschlossen.<br />

Eine Entscheidung, die uns nicht nur<br />

in der Gegenwart teuer zu stehen<br />

kommt, sondern auch in der Zukunft<br />

immense Nachteile mit sich bringt.<br />

Wir haben unsere letzten Atomkraftwerke<br />

2023 abgeschaltet und verlassen<br />

uns stattdessen auf den Ausbau<br />

von Wind- und Solarenergie. Doch<br />

was passiert, wenn der Wind nicht<br />

weht und die Sonne nicht scheint?<br />

Die Antwort ist einfach: Deutschland<br />

importiert Strom aus dem Ausland,<br />

wie die folgende Abbildung zeigt. Allein<br />

im Juli mussten 4,486 GWh importiert<br />

werden.<br />

Deutschland, einst Vorreiter in Sachen<br />

Technologie, ist mittlerweile<br />

zum Geisterfahrer in der Energiepolitik<br />

geworden. Der ideologische Atomausstieg<br />

wird uns teuer zu stehen<br />

kommen. Während andere Länder in<br />

Forschung und Entwicklung von neuen<br />

Technologien investieren, verpasst<br />

Deutschland diese Chance. Es<br />

scheint, als hätte man hierzulande<br />

nicht verstanden, dass die moderne<br />

Atomkraft nichts mehr mit den veralteten<br />

und risikoreichen Kraftwerken<br />

vergangener Jahrzehnte zu tun hat.<br />

Fortschrittliche Reaktoren, wie die<br />

von Google und Microsoft unterstützten<br />

SMRs, sind nicht nur sicherer,<br />

sondern auch deutlich effizienter. Sie<br />

produzieren weniger Abfall und können<br />

flexibler auf Energiebedarfsschwankungen<br />

reagieren. Dazu<br />

kommt: Atomkraftwerke sind im Gegensatz<br />

zu Wind- und Solaranlagen<br />

wetterunabhängig und liefern konstant<br />

Energie, auch in der Nacht oder<br />

bei Windstille.<br />

Deutschland deindustrialisiert<br />

Während andere Länder auf eine Mischung<br />

aus erneuerbaren Energien<br />

und moderner Atomkraft setzen, wollen<br />

wir den gesamten Energiebedarf<br />

ausschließlich durch Wind, Sonne und<br />

Biomasse decken. Doch die Realität<br />

sieht anders aus. Immer wieder kommt<br />

es zu Stromengpässen, die Netze sind<br />

instabil und die Preise steigen, sowohl<br />

für die Bürger als auch für die Unternehmen.<br />

Für energieintensive Branchen<br />

wird Deutschland als Standort<br />

<strong>11</strong>.<strong>2024</strong>


RÜCKKEHR DER ATOMKRAFT 21<br />

© Adobe Stock | Korea Saii<br />

© Adobe Stock | Bordinthorn<br />

immer<br />

unattraktiver.<br />

Und mit dem<br />

massiven Energiebedarf, den<br />

die Künstliche Intelligenz mit sich<br />

bringt, wird dieses Problem noch<br />

dringlicher. Schon jetzt sehen wir einen<br />

Exodus einstiger Größen der deutschen<br />

Industrie wie Miele oder Stihl.<br />

Auch große Konzerne haben in den<br />

letzten Jahren aufgrund steigender<br />

Stromkosten und anderer wirtschaftlicher<br />

Belastungen ihre Produktionskapazitäten<br />

ins Ausland verlagert<br />

oder angekündigt, Deutschland teilweise<br />

den Rücken zu kehren. Bestes<br />

Beispiel: Der Chemiekonzern BASF,<br />

einer der größten Chemieproduzenten<br />

der Welt, hat im Februar 2023 angekündigt,<br />

seine Produktion in Europa,<br />

insbesondere in Deutschland, zu<br />

reduzieren. Die hohen Energiepreise<br />

und der anhaltende Kostendruck<br />

durch die Energiekrise wurden als<br />

Hauptgründe für diese Entscheidung<br />

genannt. BASF hat gleichzeitig den<br />

Ausbau seiner Produktionskapazitäten<br />

in Asien, insbesondere in China,<br />

vorangetrieben.<br />

Der Spezialchemiekonzern Lanxess<br />

hat ebenfalls angekündigt, sich stärker<br />

auf<br />

Standorte<br />

außerhalb<br />

Europas zu konzentrieren.<br />

Lanxess-Vorstandschef Matthias<br />

Zachert erklärte bereits 2022, dass<br />

Europa, insbesondere Deutschland,<br />

aufgrund der Energiekrise und steigender<br />

Strompreise als Produktionsstandort<br />

zunehmend unattraktiver<br />

werde.<br />

Und auch das einstige Aushängeschild<br />

– die Automobilwirtschaft –<br />

bekommt die völlig verfehlte Energiepolitik<br />

der Ära Merkel und der Ampel<br />

mit voller Wucht zu spüren. So erwägt<br />

Volkswagen, aufgrund der hohen<br />

Energiekosten, Teile seiner energieintensiven<br />

Produktion von Batterien<br />

für Elektrofahrzeuge außerhalb<br />

Europas zu verlagern. In den USA<br />

und Asien, wo die Energiekosten<br />

deutlich niedriger sind, werden attraktive<br />

Standorte für die zukünftige<br />

Batteriefertigung geprüft. Spätestens<br />

nach den angedrohten Werksschließungen<br />

in Deutschland sollten<br />

auch bei den letzten die Alarmglocken<br />

läuten. Oder um es mit den<br />

Worten des Volkswagen-Marken-<br />

Chefs Schäfer zu formulieren: “Der<br />

Dachstuhl brennt lichterloh”.<br />

So traurig es ist. Diese Liste ließe<br />

sich noch ewig weiterführen und<br />

sie macht deutlich, wie prekär die<br />

Situation ist. Wie sollen wir künftig<br />

wettbewerbsfähig bleiben,<br />

wenn wir die Energieversorgung<br />

nicht sichern können?<br />

Vor allem die Künstliche Intelligenz<br />

braucht stabile und vor<br />

allem ausreichend verfügbare<br />

Energiequellen. Doch Deutschland<br />

sperrt sich gegen die Atomkraft,<br />

obwohl sie genau das liefern<br />

könnte.<br />

Die Chance für Anleger<br />

Es ist allerdings gut, dass der Rest der<br />

Welt dem Beispiel Deutschland in Sachen<br />

Kernenergie nicht folgt. Daraus<br />

ergeben sich natürlich viele Chancen<br />

für Anleger. Da immer mehr Länder<br />

Atomkraft als Lösung für ihre Klimaziele<br />

wieder in Betracht ziehen, ist<br />

das Potenzial für Investitionen in diese<br />

Branche erheblich.<br />

Im Jahr 2023 betrug der Weltbedarf<br />

an Uranoxid 203 Millionen lb. Bis<br />

2040 soll dieser Bedarf auf 264,8<br />

Millionen lb ansteigen. Gleichzeitig<br />

lag die Uranminenproduktion 2023<br />

nur bei 142 Millionen lb. Um den gesamten<br />

Bedarf allein durch die Produktion<br />

zu decken, müsste die Uranminenproduktion<br />

bis 2033 um etwa<br />

65 % steigen. Bis 2040 wäre sogar<br />

ein Anstieg von ca. 86,5 % erforderlich,<br />

um den dann erwarteten Bedarf<br />

vollständig zu decken.<br />

Bereits in meinen Bestsellern “Der<br />

größte Crash aller Zeiten” und “Die<br />

größte Chance aller Zeiten” sowie auf<br />

meinem YouTube-Kanal habe ich immer<br />

wieder auf die Chancen bei Uran-<br />

Aktien hingewiesen und sogar konkrete<br />

Unternehmen genannt. Viele dieser<br />

Aktien wie Cameco, Uranium Energy<br />

oder Yellow Cake haben seitdem teilweise<br />

mehrere hundert Prozent zulegen<br />

können.<br />

Vor allem die Ankündigungen von Microsoft<br />

und Google haben in den letzten<br />

Wochen erneut für neue Euphorie<br />

bei Uran-Werten gesorgt. So konnte<br />

zum Beispiel der größte Uran-ETF,<br />

der Global Uranium ETF, allein seit<br />

Anfang August mehr als 40 Prozent<br />

zulegen. Das ist für ein solches<br />

Schwergewicht bemerkenswert. Eine<br />

Verschnaufpause erscheint hier erstmal<br />

überfällig. Mittel- bis langfristig<br />

ist der gesamte Uran-Sektor allerdings<br />

sehr interessant.<br />

Fazit: Die Atomkraft als unverzichtbarer<br />

Teil der Zukunft<br />

Die Frage, ob Atomkraft in der Zukunft<br />

eine Rolle spielen wird, ist längst beantwortet<br />

– sie wird es. Die Frage ist<br />

nur, ob Deutschland das erkennen<br />

Marc Friedrich<br />

wird, bevor es zu spät ist. Wir können<br />

nicht länger ideologisch verblendet<br />

auf die Atomkraft verzichten, während<br />

Länder wie die USA oder auch China<br />

ihren technologischen Vorsprung weiter<br />

ausbauen. In meinem Investmentbrief<br />

Friedrich Report haben wir eine<br />

umfangreiche Analyse zum Uranmarkt<br />

erstellt und werden in den kommenden<br />

Wochen mehrere Aktien aus<br />

diesem Sektor empfehlen.<br />

Wenn wir den Energiebedarf der<br />

Künstlichen Intelligenz decken und in<br />

der globalen Konkurrenz bestehen<br />

wollen, brauchen wir eine pragmatische<br />

und vor allem technologieoffene<br />

Energiepolitik.<br />

Es ist Zeit, aus dem Schneckenhaus<br />

herauszukommen und die Realität zu<br />

akzeptieren: Ohne Atomkraft geht es<br />

nicht. Sonst stehen wir bald ohne<br />

Strom da – und ohne Zukunft.<br />

Marc Friedrich ist Deutschlands erfolgreichster Sachbuchautor (7-<br />

SPIEGEL Bestseller in Folge), ausgewiesener Finanzexperte, gefragter<br />

Redner, YouTube-Star, bekannt aus Funk und TV, Vordenker, Freigeist<br />

und Honorarberater. Sein neuester SPIEGEL Bestseller trägt den Titel<br />

“Die größte Revolution aller Zeiten – Warum unser Geld stirbt und wie<br />

Sie davon profitieren" und beschäftigt sich ausschließlich mit den Themen<br />

Bitcoin, Zyklen und Geldgeschichte. Außerdem ist Marc Friedrich<br />

Gründer und Initiator des Investmentbriefs Friedrich Report, in dem<br />

Analysen zu einzelnen Aktien, aber auch zu Rohstoffen und Bitcoin veröffentlicht<br />

werden.<br />

Mehr Informationen: www.friedrich-partner.de; www.marc-friedrich.de<br />

und friedrich.report Twitter und Instagram: @marcfriedrich7


22 KUNDENDIENSTABTEILUNG<br />

© Adobe Stock | Bojan<br />

DIE KUNDENDIENSTABTEILUNG<br />

IST DIE WICHTIGSTE ABTEILUNG!<br />

Kundendienstabteilungen sind sehr<br />

wichtig, um sicherzustellen, dass unsere<br />

Händler und Kunden mit den<br />

Dienstleistungen des Unternehmens<br />

zufrieden sind. Das Potenzial, das<br />

Kundendienstmitarbeiter für den Gesamterfolg<br />

des Unternehmens haben,<br />

wird jedoch oft übersehen.<br />

Mehr als 90 % der Händler und Kunden<br />

im Außendienst sprechen nie mit<br />

einem anderen Unternehmensvertreter<br />

als einem Kundendienstmitarbeiter.<br />

Damit sind sie die wichtigsten<br />

Personen, wenn es darum geht, Informationen<br />

auszutauschen und Erkenntnisse<br />

über den Erfolg des Unternehmens<br />

im Außendienst zu gewinnen.<br />

Im engeren Sinne ist eine Kundendienstabteilung<br />

eine Gruppe von Mitarbeitern,<br />

die darauf warten, dass<br />

Kunden anrufen und ein bestimmtes<br />

Problem lösen, das sie haben. Diese<br />

Probleme entstehen durch Schwierigkeiten<br />

bei der Bestellung eines<br />

Produkts aufgrund von Lieferrückständen,<br />

Lieferzeiten oder Fragen zur<br />

Produktaktivität. Die Vertriebshändler<br />

hingegen rufen in der Regel mit<br />

einem anderen Anliegen an: Probleme<br />

mit oder Erklärungen zu ihren<br />

Provisionen.<br />

Schulungen zu all diesen Aspekten<br />

sind unerlässlich. Das ist nicht immer<br />

einfach. Eine enge Sichtweise auf<br />

diese Schulung beinhaltet in der Regel,<br />

dass der Leiter der Kundendienstabteilung<br />

mit den Mitarbeitern<br />

die typischen Fragen durchgeht, die<br />

sie im Laufe der Jahre gestellt haben,<br />

und dass er bei jeder neuen Frage<br />

diese an Personen weiterleitet, die<br />

<strong>11</strong>.<strong>2024</strong><br />

möglicherweise über genauere Informationen<br />

verfügen, um die richtige<br />

Antwort zu geben. Daher ist es wichtig,<br />

dass es eine große, aktuelle Datenbank<br />

mit häufig gestellten Fragen<br />

gibt, um allen Mitarbeitern zu helfen.<br />

Die Zufriedenheit der Anrufer hängt<br />

immer auch von den Öffnungszeiten<br />

ab. Neulinge in der Organisation von<br />

Kundendiensteinrichtungen bei Direktvertriebsunternehmen<br />

denken,<br />

dass Öffnungszeiten von 9:00 bis<br />

17:00 Uhr ausreichen, aber da die<br />

meisten Vertriebshändler auch einen<br />

normalen Job haben, sind Öffnungszeiten<br />

in den Abendstunden und vor<br />

allem am Monatsende, wenn die Qualifikationsanforderungen<br />

für Vertriebshändler<br />

eine wichtige Rolle<br />

spielen, sehr wichtig.<br />

Eine gute Praxis ist es auch, Ihre Kundendienstmitarbeiter<br />

zu Ihren Firmenveranstaltungen<br />

mitzubringen,<br />

damit die Vertriebshändler sie persönlich<br />

kennenlernen können. Auf<br />

diese Weise können Händler und<br />

Kunden später auf die Personen zurückgreifen,<br />

zu denen sie eine Beziehung<br />

aufgebaut haben und denen sie<br />

vertrauen, um ihre spezifischen Geschäftsanforderungen<br />

zu erfahren.<br />

Der Kundendienst ist auch eine Quelle<br />

von Informationen über die Leistung<br />

des Unternehmens. Die Kunden und<br />

Händler, die anrufen, wissen genau,<br />

wie das Unternehmen in fast allen Bereichen<br />

abschneidet. Sie sind die<br />

Adressaten der Maßnahmen, die die<br />

Unternehmensleitung<br />

beschlossen<br />

hat. Es ist unabdingbar, sich regelmäßig<br />

mit den Kundendienstmitarbeitern<br />

zusammenzusetzen und sich die typischen<br />

Probleme anzuhören, die in der<br />

letzten Zeit aufgetreten sind, um sich<br />

ständig verbessern zu können. Die<br />

Geschäftsleitung sollte sich ab und zu<br />

Zeit nehmen, um selbst die Telefone<br />

des Kundendienstes zu bedienen. So<br />

können sie sich vergewissern, dass sie<br />

wissen, welche Anliegen die Händler<br />

und Kunden haben, die sie zu bedienen<br />

verpflichtet sind.<br />

Was sind einige der Funktionen, die<br />

übersehen werden, die eine Kundendienstabteilung<br />

im Unternehmen<br />

aber ebenso gut erledigen kann? Sie<br />

sollten über jeden Anreiz, jede Werbeaktion,<br />

Produkteinführung oder<br />

Veranstaltung, die vor Ort stattfindet,<br />

bestens informiert sein. Leider stellt<br />

sich in den meisten Unternehmen<br />

heraus, dass die Kundendienstabteilung<br />

die letzte Abteilung im Unternehmen<br />

ist, die über solche Details<br />

informiert wird, so dass sie in Bezug<br />

auf diese wertvollen Aktivitäten völlig<br />

im Dunkeln tappt.<br />

Eine weitere wertvolle Tätigkeit ist<br />

das so genannte Upselling. Immer<br />

wenn ein Kunde oder Händler anruft,<br />

um eine bestimmte Bestellung aufzugeben,<br />

muss ein Kundendienstmitarbeiter<br />

Vorschläge für zusätzliche Produkte<br />

oder Werbeaktionen machen,<br />

die zu der aufgegebenen Bestellung<br />

passen. Dadurch wird ein großer Prozentsatz<br />

der Käufer zu inkrementellen<br />

Käufern, was bedeutet, dass sie<br />

mehr Produkte kaufen als ursprünglich<br />

geplant.<br />

Es ist ratsam, mindestens 2 Untergruppen<br />

von Kundenbetreuern zu bilden.<br />

Eine Gruppe für Vertriebshändler<br />

und eine für Kunden. Der Grund<br />

dafür ist, dass diese beiden Gruppen<br />

in der Regel unterschiedliche Fragen<br />

haben. Die Kunden möchten Informationen<br />

über Preise, Werbeaktionen,<br />

Produkte und Lieferbedingungen.<br />

Wenn jemand wegen einer aufgegebenen<br />

Bestellung anruft, müssen<br />

diese Informationen über die Bestellung<br />

sofort auf dem Bildschirm<br />

vor dem Agenten verfügbar sein.<br />

Wann wurde sie versandt, was wurde<br />

berechnet, und auch die Nummer<br />

der Sendungsverfolgung für diese<br />

spezielle Bestellung. So können die<br />

meisten Probleme für den Kunden<br />

sofort geklärt werden.<br />

Die Agenten, die sich auf die Unterstützung<br />

von Vertriebshändlern konzentrieren,<br />

müssen über dieselben<br />

Informationen verfügen, sollten aber<br />

auch in der Lage sein, sofort auf den<br />

aktuellen Status der Geschäftsentwicklung<br />

dieser Vertriebshändler zuzugreifen.<br />

Wenn derzeit ein Incentive<br />

für Vertriebshändler läuft, müssen<br />

die Kundendienstmitarbeiter in der<br />

Lage sein zu sehen, wie weit ein bestimmter<br />

Vertriebshändler noch davon<br />

entfernt ist, sich für dieses Incentive<br />

zu qualifizieren.<br />

Und schließlich sollte das Führungsteam<br />

regelmäßig mit den Kundendienstmitarbeitern<br />

sprechen, um Informationen<br />

über den Bereich und<br />

seine Zufriedenheit zu sammeln.<br />

Das Erkennen der Bedeutung und<br />

der Macht der Kundendienstabteilung<br />

wird eine neue Welle des Wachstums<br />

einleiten.<br />

Peter J.E. Verdegem, Ph.D., MBA<br />

Dr. Peter Verdegem ist eine bekannte Führungskraft im Direktvertrieb.<br />

Er hat in verschiedenen Rollen und Ländern gearbeitet und hat den<br />

Antrieb, den Direktvertrieb unternehmensunabhängig insgesamt voranzubringen.<br />

Dr. Verdegem bringt unternehmerische und strategische<br />

Einblicke und ist ein Förderer individueller Erfolgsgeschichten von Vertriebspartnern.<br />

Email: peter@peterverdegem.com<br />

Phone USA: +1 561 450 4145 Phone EU: +358 44 236 5701


VERSUCHSKANINCHEN 23<br />

© Adobe Stock | ifeelstock<br />

DER „GELDAUTOMATEN-<br />

VERSUCHSKANINCHEN-TEST“<br />

© Adobe Stock | motortion<br />

Die wenigsten Bankkunden werden<br />

wohl versuchen, am Geldautomaten<br />

ihrer Hausbank größere Beträge abzuheben.<br />

Bei den meisten Banken<br />

und Sparkassen ist der Auszahlungsbetrag<br />

auf 1.000 Euro pro Tag oder<br />

2.000 bis max. 4.000 Euro pro Woche<br />

limitiert.<br />

Im Mittel lassen sich die Bankkunden<br />

pro Nutzungsvorgang zwischen 150<br />

bis 400 Euro auszahlen. Das hat zumindest<br />

bisher sowohl bei den<br />

Hauptstellen der Banken als auch bei<br />

den kleinen Filialen in ländlichen Gebieten<br />

ganz gut geklappt.<br />

In letzter Zeit nehmen jedoch<br />

die Beschwerden<br />

von Kunden zu, die monieren, dass<br />

Geldautomaten gar kein Geld oder<br />

nur kleine Beträge ausbezahlen.<br />

Beispiel: Bankkundin Erika Schnell<br />

(Name geändert) hat auf ihrer EC-<br />

Karte einen Verfügungsrahmen bis<br />

zu 3.000 Euro. Es ist Monatsanfang,<br />

das Gehalt ist eingegangen, Miete<br />

und Daueraufträge sind abgebucht.<br />

Der aktuelle Verfügungsrahmen wird<br />

mit 1.855 Euro angezeigt. Erika<br />

Schnell gibt am Geldautomaten ein,<br />

dass sie 300 Euro ausbezahlt haben<br />

möchte und bestätigt diesen Betrag.<br />

Der Automat zeigt an, dass er 170<br />

Euro in verschiedenen Scheingrößen<br />

ausbezahlen wird.<br />

Finde den Fehler!<br />

Das entsprechende Guthaben steht<br />

zur Verfügung. Die EC-Karte wird anerkannt.<br />

Was noch? Eine Mitarbeiterin<br />

der Bank kommt zufällig in den<br />

Bereich der Bankomaten. Auf das<br />

Problem angesprochen entschuldigt<br />

sie sich: Die Kundin hat nichts falsch<br />

gemacht, der Automat hat zu wenig<br />

Geld! Willkommen in guter Gesellschaft!<br />

Grundsätzlich wäre es ja keine Katastrophe,<br />

wenn ein Geldautomat nicht<br />

zu jeder Tages- und Nachtzeit genau<br />

das ausbezahlen kann, was gefordert<br />

wird. Wenn alle Stricke reißen, dürfte<br />

es ein paar Häuser weiter einen Geldautomaten<br />

geben, der etwas mehr in<br />

der Kasse hat.<br />

Nachdenklich wird man aber schon,<br />

wenn in den Medien immer öfter<br />

Nachrichten über Pläne zur Abschaffung<br />

des Bargelds kommuniziert<br />

werden. Wen mag<br />

es da wundern, wenn die<br />

Bankkunden das Gefühl<br />

bekommen, dass leere<br />

Geldautomaten kein<br />

technisches Problem sein<br />

müssen. Es wäre durchaus<br />

auch vorstellbar, dass<br />

es sich um ein „Kundenerziehungsprogramm“<br />

handelt,<br />

das den Kunden den Umgang mit<br />

Geldautomaten abgewöhnen soll.<br />

Gab es in jüngster Vergangenheit<br />

nicht auch den Versuch einer Kundenumerziehung<br />

im Zusammenhang<br />

mit dem geplanten Gebäudeenergiegesetz,<br />

das fossile Heizungen in Privathäusern<br />

generell verbieten sollte?<br />

Wirtschaftsminister Robert Habeck<br />

meinte, dass die Bevölkerung damit<br />

wohl überfordert war. „Die Debatte<br />

um das Gebäudeenergiegesetz, also<br />

wie heizen wir in Zukunft, war ja ehrlicherweise<br />

auch ein Test, inwieweit<br />

die Gesellschaft bereit ist, Klimaschutz<br />

– wenn er konkret wird – zu<br />

tragen“, sagte er. „Und ich bin zu weit<br />

gegangen.“<br />

Dazu gibt es einen Spruch der Selbsterkenntnis<br />

von Ralph Waldo Emerson<br />

(1803 − 1882), US-amer. Geistlicher,<br />

Philosoph und Schriftsteller:<br />

„Versuche niemals, jemanden so zu<br />

machen, wie du selbst bist! Du weißt<br />

es, und Gott weiß es auch, dass einer<br />

von deiner Sorte genug ist.“<br />

Kommt nun der „Geldautomaten-Versuchskaninchentest“,<br />

bei dem ermittelt<br />

werden soll, ab welcher Bargeldverbotshöhe<br />

die Bürger auf die Straße<br />

gehen?<br />

In der WELT schreibt ein Leser: Die<br />

Coronamaßnahmen waren auch ein<br />

Test, wo die Grenzen liegen. Die Bevölkerung<br />

hat brav mitgemacht und<br />

hätte sich noch mehr gefallen lassen.<br />

Klima ist der nächste Test, beim Heizungstest<br />

jetzt offen zugegeben. Die<br />

Grenzen werden bei jeglichen Themen<br />

immer weiter verschoben.<br />

Sokrates (470 – 399 v. Chr.), griechischer<br />

Philosoph, bringt die heutige<br />

Situation auf den Punkt:<br />

Mein Bester, vergiss nicht, dich<br />

selbst zu erkennen, und mache<br />

nicht den Fehler, den die meisten<br />

Menschen machen! Denn die meisten<br />

sind darauf aus, vor den Türen<br />

anderer zu kehren und kommen<br />

nicht dazu, vor ihrer eigenen zu kehren.<br />

Versäume also dieses ja nicht,<br />

sondern bemühe dich vielmehr, auf<br />

dich selbst zu achten und vernachlässige<br />

ja nicht den Staat, wenn du<br />

etwas zu seiner Besserung beitragen<br />

kannst. Denn wenn es mit diesem<br />

gut steht, so werden nicht nur<br />

die übrigen Bürger, sondern auch<br />

deine Freunde und du selbst den<br />

meisten Nutzen davon haben.<br />

Ihre Meinung zum Thema senden Sie<br />

bitte an<br />

leserbriefe@network-karriere.com


24 MYSTERY-SHOPPING KONSUMKREDIT<br />

© Adobe Stock | Valerii Apetroaiei<br />

MYSTERY-SHOPPING:<br />

KONSUMKREDITE IM TEST<br />

© Adobe Stock | Africa Studio<br />

Möbel, Elektrogeräte, Kleidung – viele<br />

Verbraucherinnen und Verbraucher<br />

kaufen auf Kredit. Wie schwer<br />

ist es, an eine solche Finanzierung zu<br />

kommen? Das hat die Finanzaufsicht<br />

BaFin in ihrer fünften Mystery-Shopping-Aktion<br />

untersucht.<br />

Einige Anbieter sind bei der Vergabe<br />

von Konsumkrediten offenbar nicht<br />

besonders kritisch. Bei einer Mystery-Shopping-Aktion<br />

der BaFin im<br />

Spätsommer 2023 wurden fast 80<br />

Prozent der Kreditanfragen bewilligt.<br />

Wobei die Hälfte der Testkäuferinnen<br />

und Testkäufer eine eher schlechte<br />

Bonität vorzuweisen hatte.<br />

Testerinnen und Tester haben im Auftrag<br />

der BaFin so getan, als wollten<br />

sie Käufe von Möbeln, Elektrogeräten<br />

und Bekleidung finanzieren lassen.<br />

Unter den acht getesteten Anbietern<br />

waren vier Onlineshops und zwei stationäre<br />

Einzelhändler mit ihren jeweiligen<br />

Finanzierungspartnern. Zusätzlich<br />

wurden Finanzierungen bei zwei<br />

Banken direkt angefragt. Insgesamt<br />

fanden 48 verdeckte Testkäufe statt.<br />

Mystery-Shopping-Aktion zu<br />

Konsumkrediten<br />

Bei der Mystery-Shopping-Aktion zu<br />

Konsumkrediten ließ die BaFin 48<br />

Testkäufe durchführen – und zwar je<br />

zur Hälfte vor Ort<br />

und online.<br />

Dabei wurden Finanzierungen bzw.<br />

Kredite abgeschlossen, die anschließend<br />

widerrufen wurden.<br />

Für den Test wurden insgesamt fünf<br />

Kundenprofile angelegt. Diese unterschieden<br />

sich nach Alter, Einkommensklasse<br />

und gewünschter Kredithöhe.<br />

Mit acht Testobjekten war die Stichprobe<br />

vergleichsweise klein und stellt<br />

zudem nur eine Momentaufnahme<br />

dar. Wie bei jeder Mystery-Shopping-<br />

Aktion können die Resultate nicht<br />

ohne Weiteres auf den gesamten<br />

deutschen Finanzsektor übertragen<br />

werden.<br />

Mystery-Shopping-Aktionen bieten<br />

der BaFin einen direkten Blick auf die<br />

Marktrealität – anders als bei Beschwerden<br />

von Verbraucherinnen<br />

und Verbrauchern oder der Auswertung<br />

von Prüfberichten, wo die BaFin<br />

zunächst nur einen mittelbaren Eindruck<br />

erhält.<br />

Kreditwürdigkeitsprüfung oft<br />

oberflächlich<br />

Bei etwa einem Drittel der Testkäufe<br />

wurde die finanzielle Situation der<br />

Verbraucherinnen und Verbraucher<br />

überhaupt nicht erhoben. Bei rund<br />

zwei Dritteln wurden Angaben zur finanziellen<br />

Situation<br />

zwar erhoben,<br />

jedoch<br />

oft sehr oberflächlich: In etwa<br />

70 Prozent der Fälle befragten die<br />

Anbieter die Testkäuferinnen und<br />

-käufer nach ihrem freien Einkommen.<br />

Das ist der Teil vom Einkommen,<br />

der übrigbleibt, nachdem alle<br />

bestehenden Kosten für den Lebensunterhalt<br />

abgezogen wurden.<br />

Detaillierte Angaben zu Einnahmen<br />

und Ausgaben wie Miet- und Lebenshaltungskosten<br />

wurden nur bei der<br />

Hälfte der Anträge gefordert. Lediglich<br />

in 17 Prozent der Testkäufe fragten<br />

die Anbieter nach bereits bestehenden<br />

Krediten.<br />

Auffallend war, dass die Kreditprüfung<br />

bei Online-Käufen weniger detailliert<br />

war. Die Verkäuferinnen und<br />

Verkäufer im Geschäft oder der Filiale<br />

fragten fast immer nach Einnahmen<br />

und Ausgaben der Kundinnen und<br />

Kunden. Im Internet wurde kaum danach<br />

gefragt: in nur zwei von 24 Fällen.<br />

Stattdessen wurde bei knapp der<br />

Hälfte der Online-Anträge das frei<br />

verfügbare Einkommen abgefragt.<br />

Hohe Bewilligungsquote<br />

In der Untersuchung der BaFin wurde<br />

auch deutlich, dass Anfragen von<br />

jungen Testkäuferinnen und -käufern<br />

häufiger abgelehnt wurden als die<br />

von älteren (27 Prozent gegenüber 10<br />

Prozent). Ein weiteres Ergebnis: Finanzierungen<br />

wurden bei Vor-Ort-<br />

Testkäufen häufiger genehmigt (88<br />

Prozent) als bei Online-Testkäufen<br />

(71 Prozent) – wobei Informationen<br />

zu den finanziellen Verhältnissen der<br />

Testkäuferinnen und -käufer bei<br />

den Online-Testkäufen wie beschrieben<br />

deutlich weniger detailliert<br />

erhoben wurden.<br />

In einigen Fällen stellten die<br />

Anbieter den Käuferinnen<br />

und -käufern zudem höhere<br />

Kredite bereit, als<br />

diese angefragt hatten.<br />

Den Testerinnen und Testern wurden<br />

verschiedene Produkte angeboten,<br />

um ihre Käufe zu finanzieren. In den<br />

meisten Fällen waren es klassische<br />

Verbraucherdarlehensverträge, also<br />

etwa Ratenkredite und Kreditrahmen,<br />

beispielsweise über eine Kreditkarte.<br />

Vereinzelt wurden auch Teilzahlungsmodelle<br />

angeboten.<br />

Dokumentation und Transparenz<br />

ausbaufähig<br />

Kreditgeber sind verpflichtet, ihre<br />

Darlehensnehmerinnen und -nehmer<br />

über Einzelheiten des Vertrags zu informieren,<br />

bevor sie diesen abschließen.<br />

Und zwar in Form der Europäischen<br />

Standardinformationen für<br />

Verbraucherkredite (Standard European<br />

Consumer Credit Information –<br />

SECCI).<br />

Im automatisierten Verfahren des Online-Vertriebs<br />

wurden die Standardinformationen<br />

zuverlässig übermittelt.<br />

In wenigen Fällen der Vor-Ort-Gespräche<br />

wurden sie nicht bereitgestellt.<br />

Bei fast der Hälfte aller Testkäufe<br />

wurden die verpflichtenden Kundeninformationen<br />

allerdings erst nach<br />

Vertragsabschluss bereitgestellt –<br />

und damit zu spät.<br />

Mehr als die Hälfte der Testerinnen<br />

und Tester unzufrieden<br />

Die Testkäuferinnen und -käufer sollten<br />

auch darauf achten, ob die von<br />

ihnen abgeschlossene Finanzierung<br />

beworben wurde. Bei rund einem<br />

Drittel – und zwar ausschließlich bei<br />

Vor-Ort-Testkäufen – war dies der<br />

Fall. Beispielsweise wurden Nullprozent-Finanzierungen<br />

über Aufsteller<br />

oder Plakate angeboten.<br />

Erfreulich ist, dass bei den meisten<br />

Finanzierungen Zinssatz und Laufzeit<br />

so vereinbart wurden, wie sie in der<br />

Werbung versprochen worden waren.<br />

Nur in wenigen Fällen war nicht ersichtlich,<br />

dass die beworbenen günstigen<br />

Konditionen an bestimmte Voraussetzungen<br />

wie Bonität oder eine<br />

bestimmte Laufzeit geknüpft waren.<br />

Die Testpersonen erhielten damit andere<br />

Konditionen als zuvor beworben.<br />

Mehr als die Hälfte der Testkäuferinnen<br />

und -käufer fühlte sich nicht gut<br />

über ihre Finanzierung informiert. Bemängelt<br />

wurde insbesondere, dass<br />

Beraterinnen und Berater nicht alle<br />

Produkteigenschaften erläuterten, zu<br />

kurz auf die persönliche Situation eingingen,<br />

unsicher wirkten und Beratungsgespräche<br />

zu schnell abwickelten.<br />

Mit der Beratung vor Ort waren nur<br />

ein Drittel der Testkäuferinnen und<br />

Testkäufer zufrieden, bei Online-Testkäufen<br />

etwas mehr als die Hälfte. Bei<br />

einigen Online-Käufen gab es allerdings<br />

Schwierigkeiten im Antragsprozess,<br />

unter anderem wegen abgebrochener<br />

Verbindungen, mehrfach einzugebender<br />

Angaben und Problemen<br />

beim Video-Ident-Verfahren.<br />

Was die BaFin mit den Ergebnissen<br />

macht<br />

Die BaFin hat die Ergebnisse der<br />

Mystery-Shopping-Aktion zum Anlass<br />

genommen zu prüfen, ob die getesteten<br />

Institute beim Vertrieb der<br />

geprüften Konsumentenkredite gegen<br />

Verbraucherschutzvorschriften<br />

beispielsweise zur Dokumentation,<br />

Transparenz und zum schriftlichen<br />

Kreditvertrag verstoßen haben. Stellt<br />

sie Missstände fest, hält sie die Institute<br />

dazu an, die Vorgaben einzuhalten,<br />

und ergreift bei Bedarf Maßnahmen.<br />

www.bafin.de<br />

Von Ulrich Quaas, BaFin-Kommunikation,<br />

in Zusammenarbeit mit Matthias<br />

Heinze, BaFin-Verbraucherschutz<br />

<strong>11</strong>.<strong>2024</strong>


MACHEN! 25<br />

© Adobe Stock | Peera<br />

NICHT JAMMERN, SONDERN MACHEN!<br />

Keine Frage, die Arbeit im Vertrieb ist<br />

bisweilen herausfordernd. Ein Deal<br />

klappt, der nächste nicht. Plötzlich<br />

hat der Kunde andere Prioritäten und<br />

legt die Zusammenarbeit auf Eis –<br />

und auch der Wettbewerb schläft<br />

nicht. Auch wir bei der Limbeck<br />

Group sind keine Roboter. Auch wir<br />

haben schon mal Momente, wo sich<br />

einer von uns im Frust wiederfindet<br />

und mit Kollegen oder sich selbst<br />

über die »schlechten Zeiten« jammert<br />

oder sich beklagt, dass es absolut<br />

anstrengend und demotivierend<br />

ist, wenn es so weiterläuft.<br />

Genau hier liegt jedoch auch die Herausforderung,<br />

an der sich die Spreu<br />

vom Weizen trennt: Jammern bringt<br />

nichts! Es kostet Zeit, Energie und<br />

raubt den Fokus. Als Verkäufer musst<br />

du lernen, die Dinge, die du nicht ändern<br />

kannst zu akzeptieren und dich<br />

auf das zu fokussieren, was du beeinflussen<br />

kannst – deine Arbeit und die<br />

Art und Weise, wie du sie erledigst.<br />

Fokus aufs Wesentliche<br />

»Die Arbeit ist so anstrengend geworden,<br />

ich bin abends völlig am Ende.<br />

Doch irgendwie muss ich die 15 Jahre<br />

bis zur Rente noch rumbekommen<br />

…« Dass über die mangelnde Motivation<br />

und Arbeitsmoral von jungen<br />

Menschen aktuell immer wieder diskutiert<br />

wird, ist die eine Sache. Was<br />

wir allerdings immer öfter erleben, sei<br />

es in Seminaren oder beim Kunden,<br />

ist so etwas: Die gleichen Mitarbeiter,<br />

die gefühlt gestern noch gesagt haben,<br />

dass der Tag am besten 48 Stunden<br />

hätte und zum Arbeiten da ist,<br />

kommen heute plötzlich nicht mehr in<br />

die Gänge. Es fehlt an Motivation,<br />

schnell fällt das Wort »Work-Life-Balance«.<br />

Doch ist die Arbeit wirklich<br />

herausfordernder geworden – oder<br />

springen diese Menschen nur auf ein<br />

Modethema auf, das aktuell wie die<br />

sprichwörtliche Sau durch jedes (Unternehmens-)Dorf<br />

getrieben wird?<br />

Was wir über unsere Branche sagen<br />

können: Natürlich hat sich die Arbeit<br />

im Vertrieb gerade in den letzten Jahren<br />

massiv verändert. Verkaufen<br />

heißt nicht mehr nur zum Kunden zu<br />

fahren, sondern intensive Terminvor-<br />

und Nachbereitung, CRM-Pflege,<br />

eng getaktete Online-Termine, Social<br />

Selling und so weiter. Wir sehen darin<br />

massive Vorteile, weil alle diese Dinge<br />

den Vertrieb planbarer und effizienter<br />

machen. Vorausgesetzt, du bleibst<br />

als Verkäufer am Ball.<br />

Mit dem Eisenhower-Prinzip<br />

Prioritäten richtig setzen<br />

Immer mehr Verkäufer verlieren allerdings<br />

in der Hektik des Alltags den<br />

Blick dafür, was wirklich zählt. Die<br />

Folge: Sie reagieren sofort auf Anfragen<br />

und E-Mails, eine Messenger-<br />

Nachricht jagt die nächste, ständig<br />

werden die Accounts bei LinkedIn<br />

und Co. überprüft. Währenddessen<br />

rinnt ihnen die Zeit durch die Finger<br />

und die Kernarbeit, die tatsächlich<br />

Umsatz bringt, bleibt liegen.<br />

Bestimmt haben Sie schon das ein<br />

oder andere Mal vom Eisenhower-<br />

Prinzip gehört, richtig? Eigentlich ist<br />

es ein alter Hut. Doch es gibt gute<br />

Dinge, die nicht aus der Mode kommen<br />

– und dazu gehört dieses Prinzip.<br />

Es besagt, dass wir Aufgaben<br />

nach ihrer Dringlichkeit und Wichtigkeit<br />

priorisieren sollen.<br />

Was bedeutet das konkret für Sie als<br />

Verkäufer?<br />

1. Dringende und wichtige Aufgaben:<br />

Darunter fällt alles, was direkt<br />

auf den Verkaufsabschluss oder<br />

die Kundenpflege abzielt. Hier<br />

müssen Sie sofort ran. Das kann<br />

ein potenzieller Kunde sein, der<br />

kurz davorsteht, Ja zu sagen, oder<br />

ein Bestandskunde, der besondere<br />

Aufmerksamkeit braucht.<br />

2. Wichtige, aber nicht dringende<br />

Aufgaben: Diese sollten Sie gut<br />

planen, wie beispielsweise Akquisemaßnahmen<br />

oder Vorbereitungen<br />

für wichtige Kundengespräche.<br />

Sie bringen langfristigen Erfolg,<br />

also setzen Sie sich feste Zeiten,<br />

um diese Aufgaben nicht aus<br />

den Augen zu verlieren, sondern sie<br />

ohne Ablenkung anzugehen.<br />

3. Dringende, aber unwichtige Aufgaben:<br />

Hier lauern die Ablenkungen!<br />

Vielleicht ein Telefonat oder<br />

eine E-Mail, die nicht direkt auf den<br />

Umsatz einzahlt. Automatisieren<br />

oder delegieren Sie diese Aufgaben,<br />

wo möglich. Auch eine Idee:<br />

Richten Sie sich täglich 2-3 Zeitfenster<br />

ein, in denen Sie sich um E-<br />

Mails oder Rückrufe zu diesen Themen<br />

kümmern. Ansonsten bleibt<br />

das Postfach zu und das Telefon<br />

auf lautlos.<br />

4. Unwichtige und nicht dringende<br />

Aufgaben: Diese sind überflüssig<br />

und Zeitverschwendung. Lassen<br />

Sie sie weg, damit Sie Ihre Zeit wirklich<br />

effizient und produktiv nutzen.<br />

Ablenkung minimieren:<br />

Fokus durch Disziplin<br />

Ablenkungen sind inzwischen im Vertriebsalltag<br />

allgegenwärtig. Ob es das<br />

Smartphone ist, das ständig piepst<br />

oder vibriert – oder die Kollegen, die<br />

mal eben »kurz quatschen« wollen –<br />

jede Unterbrechung reißt sie aus ihrem<br />

Flow und senkt damit Ihre Produktivität.<br />

Studien belegen, dass es<br />

bis zu 15 Minuten dauert, bis Sie nach<br />

einer Unterbrechung wieder so tief in<br />

einer Aufgabe drin sind wie zuvor.<br />

Und jetzt rechnen Sie mal hoch, wie<br />

viel Zeit täglich schon allein dafür<br />

draufgeht, sich nach einer kurzen<br />

Störung wieder zu fokussieren und<br />

weiterzuarbeiten. Auf dieser Basis ist<br />

es nachvollziehbar, warum sich immer<br />

mehr Menschen am Ende ihres<br />

Arbeitstages völlig erschöpft fühlen<br />

und nur wenig geschafft haben. Dieses<br />

Verhalten kostet unfassbar viel<br />

Energie und Sie schaden sich damit<br />

nur selbst. Jammern ist da jedoch keine<br />

Lösung. Was stattdessen wirklich<br />

hilft: Klare Grenzen zu setzen.<br />

Besonders sinnvoll ist es, ungestörte<br />

Arbeitsphasen zu definieren: Blocken<br />

Sie sich feste Zeiten im Kalender, zu<br />

denen Ihre Bürotür und Ihr E-Mail-<br />

Postfach geschlossen sind und ebenso<br />

sämtliche Messenger, Collaboration-Tools<br />

und was Sie sonst noch so<br />

im Einsatz haben. Ein enormer Störfaktor<br />

sind auch Push-Nachrichten<br />

von diversen Apps – auch die sollten<br />

Sie deaktivieren. Dann akquirieren<br />

Sie ungestört und ohne Unterbrechung,<br />

schreiben Angebote oder erstellen<br />

Präsentationen, je nachdem,<br />

was gerade auf Ihrer Liste steht. Entscheidend<br />

ist zudem, dass Sie sich<br />

bewusst auf eine Aufgabe fokussieren,<br />

ohne ständig zwischen mehreren<br />

Dingen zu springen.<br />

Disziplin ist der Schlüssel – gerade<br />

an schlechten Tagen<br />

Vielleicht fragen Sie sich jetzt, was<br />

Ihnen die beste Fokussierungsstrategie<br />

nützt, wenn der Tag einfach<br />

bescheiden läuft, nichts klappen<br />

will und es sich so anfühlt, als ob der<br />

Berg an Aufgaben nur noch größer<br />

wird. Disziplin ist der Schlüssel, um<br />

an diesen Tagen trotzdem Leistung<br />

zu erbringen. Denn es geht nicht<br />

darum, immer motiviert zu sein.<br />

Sondern darum, trotz herausfordernder<br />

Phasen konsequent zu arbeiten,<br />

anstatt sich hängen zu lassen,<br />

zu prokrastinieren und Zeit zu<br />

vertrödeln.<br />

Dabei helfen Ihnen unter anderem<br />

die folgenden drei Strategien:<br />

Routinen aufbauen: Schaffen Sie<br />

sich Routinen, die Sie auch an<br />

schlechten Tagen voranbringen.<br />

Egal, ob es die tägliche Akquise ist<br />

oder das strukturierte Follow-up<br />

von Leads – bleiben Sie dran und<br />

ziehen Sie es durch.<br />

Rolf Bielinski<br />

Erfolge feiern: Setzen Sie sich kleine<br />

Ziele und feiern Sie innerlich deren<br />

Erreichung. Jeder positive Abschluss<br />

wird Ihnen Energie geben<br />

für den nächsten Schritt.<br />

Fokus auf das, was Sie kontrollieren<br />

können: Sie können es nicht<br />

beeinflussen, wenn ein Kunde absagt.<br />

Doch Sie können sehr wohl<br />

beeinflussen, wie Sie sich auf das<br />

nächste Gespräch vorbereiten<br />

oder wie schnell Sie nach einem<br />

Nein wieder aufstehen und weitermachen.<br />

Fazit: Erfolg beginnt mit Fokus und<br />

Disziplin<br />

Als Verkäufer hat jeder von uns es<br />

selbst in der Hand, denn Erfolg im<br />

Vertrieb ist kein Zufall, sondern das<br />

Ergebnis von konsequenter, zielgerichteter<br />

Arbeit. Bleiben Sie dran,<br />

konzentrieren Sie sich aufs Wesentliche,<br />

reduzieren Sie Ablenkungen –<br />

und Sie werden sehen: Jammern war<br />

gestern, heute wird verkauft!<br />

Rolf Bielinski ist Verkäufer mit Leib und Seele. Nach dem Studium der<br />

Wirtschaftswissenschaften hat er in den USA seine verkäuferischen<br />

Fähigkeiten und die Leidenschaft für diese Disziplin vertieft. Vom Vertriebstrainee<br />

bei IBM Global Services bis hin zum Vertriebsvorstand im<br />

Maschinenbau hat er sein Know-how geformt und gibt inzwischen seit<br />

über 18 Jahren seine Erfahrungen in der Limbeck Group weiter. Im August<br />

<strong>2024</strong> hat er die Geschäftsleitung des Unternehmens übernommen.<br />

Bielinski ist Vordenker für den Bereich des digitalen Lernens und hat<br />

bereits frühzeitig an der Entwicklung von Blended-Learning-Konzepten<br />

mitgewirkt und diese in zahlreichen Unternehmen zum Erfolg geführt.<br />

Den Fokus seiner Tätigkeit legt er auf die Positionierung von Verkaufssystemen,<br />

die Übernahme von Umsetzungsverantwortung in Interim-<br />

Managements sowie auf die Entwicklung und Umsetzung von Verkaufs-<br />

und Managementtrainings im B2B. Zu seinen Kernthemen gehören<br />

auch zielgerichtete Preis- und Konditionsverhandlungen sowie<br />

ganzheitliche Akquisitionsprozesse.<br />

Er ist Autor der beiden Bücher »30 Minuten Preismanagement« und<br />

»30 Minuten Blended Learning«, die beide in diesem Jahr im GABAL<br />

Verlag erschienen sind.<br />

https://limbeckgroup.com


26 KRA<strong>NK</strong>ENHAUSREFORM <strong>2024</strong><br />

DAS GEHT UNS ALLE AN:<br />

DURCHBRUCH BEI DER<br />

KRA<strong>NK</strong>ENHAUSREFORM<br />

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Nach intensiven Verhandlungen haben<br />

sich die Regierungsfraktionen<br />

und das Bundesgesundheitsministerium<br />

auf die letzte Fassung der Krankenhausreform<br />

geeinigt. „Von den<br />

Grundzügen der Reform machen wir<br />

keine Abstriche. Wir halten unser<br />

Qualitätsversprechen und haben<br />

sinnvolle Anregungen, insbesondere<br />

zur ambulanten Facharztversorgung<br />

in ländlichen Gebieten und der<br />

Kinderbehandlung, aufgenommen“,<br />

erklärt Bundesgesundheitsminister<br />

Prof. Lauterbach.<br />

Damit<br />

ist der<br />

Weg für die Verabschiedung im Bundestag<br />

Ende Oktober frei.<br />

Warum ist eine Krankenhausreform<br />

nötig?<br />

Deutschland hat mit ca. 1700 Krankenhäusern<br />

die höchste Krankhausund<br />

Bettendichte in Europa. Bis auf<br />

Österreich gibt kein Land in Europa<br />

pro Kopf mehr für Krankenhäuser aus<br />

als Deutschland. Allerdings ist etwa<br />

ein Drittel der Krankenhausbetten<br />

nicht belegt.<br />

Zugleich liegt die Anzahl der Krankenhausaufenthalte<br />

im internationalen<br />

Vergleich auf einem Spitzenniveau.<br />

Viele Krankenhäuser in Deutschland<br />

befinden sich derzeit in einer angespannten<br />

wirtschaftlichen Lage. Dies<br />

beruht auf verschiedenen Faktoren,<br />

unter anderem auf einer zu niedrigen<br />

Investitionsförderung durch die<br />

Länder. In der Folge führen<br />

manche Krankenhäuser<br />

auch solche<br />

Operationen<br />

durch, für die ihnen die Erfahrung<br />

fehlt oder die möglicherweise<br />

nicht notwendig sind. Und sie versorgen<br />

teilweise Patientinnen und Patienten,<br />

die auch ambulant hätten versorgt<br />

werden können.<br />

Die durch leerstehende Krankenhausbetten<br />

entstehenden Einbußen<br />

sind häufig nur schwer auszugleichen.<br />

Insolvenzen drohen.<br />

Welche Ziele werden mit der<br />

Krankenhausreform verfolgt?<br />

Mit der Krankenhausreform werden<br />

drei zentrale Ziele verfolgt: Sicherung<br />

und Steigerung der Behandlungsqualität,<br />

Gewährleistung einer flächendeckenden<br />

medizinischen Versorgung<br />

für Patientinnen und Patienten<br />

sowie Entbürokratisierung.<br />

Das System der Fallpauschalen hat<br />

die Krankenhäuser zu stark ökonomischen<br />

Zwängen ausgesetzt.<br />

Viele Krankenhäuser wären von<br />

der Schließung bedroht, wenn<br />

sich nichts ändert.<br />

Stattdessen erhalten notwendige<br />

Kliniken durch die<br />

Reform Vorhaltepauschalen.<br />

Das heißt, sie bekommen<br />

eine Art Existenzgarantie,<br />

selbst wenn sie vergleichsweise<br />

wenige Behandlungen<br />

anbieten. Somit bestimmt die<br />

Qualität und nicht mehr die<br />

Quantität die Versorgung.<br />

Das Vorhaben im Detail<br />

Bundesgesundheitsminister Prof. Karl<br />

Lauterbach führt aus:<br />

„Das überholte System der Fallpauschalen<br />

wird beendet. Stattdessen<br />

bekommen notwendige Kliniken Vorhaltepauschalen.<br />

Das heißt sie bekommen<br />

eine Art Existenzgarantie,<br />

selbst wenn sie vergleichsweise wenige<br />

Behandlungen anbieten.<br />

Somit bestimmt die Qualität und nicht<br />

mehr die Quantität die Versorgung.<br />

Durch das neue System der Vorhaltepauschalen<br />

erhalten Krankenhäuser<br />

die Chance, zu überleben. Patientinnen<br />

und Patienten können sich darauf<br />

verlassen, dass ihre Behandlung<br />

wirklich nötig ist und gut gemacht<br />

wird.<br />

Patienten haben ein Recht darauf zu<br />

wissen, welches Krankenhaus welche<br />

Leistungen mit welcher Qualität anbietet.<br />

Die Transparenz-Offensive<br />

startet <strong>2024</strong>.<br />

Ohne Reform werden viele Krankenhäuser<br />

ungesteuert Insolvenz anmelden<br />

müssen. Mit der Reform bekommen<br />

Krankenhäuser wieder eine Perspektive“.<br />

Werden kleine Kliniken benachteiligt?<br />

Nein, im Gegenteil. Die Reform ermöglicht<br />

bedarfsgerechten kleinen<br />

Kliniken, die regional die Versorgung<br />

sichern, das Überleben.<br />

<strong>11</strong>.<strong>2024</strong>


KRA<strong>NK</strong>ENHAUSREFORM <strong>2024</strong><br />

27<br />

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Mit der Reform erhalten sie eine weitgehend<br />

garantierte Vergütung – das<br />

sog. Vorhaltebudget – dafür, dass sie<br />

das Angebot und die dafür vorgesehenen<br />

Strukturen bereithalten: 60%<br />

der bisherigen Fallpauschalen werden<br />

künftig über den Vorhalteanteil<br />

gesichert, 40% müssen von den<br />

Krankenhäusern über Behandlungsfälle<br />

erwirtschaftet werden.<br />

Die Folge: Die Vorhaltung von bedarfsnotwendigen<br />

Krankenhäusern<br />

wird – unabhängig von der Größe –<br />

zu einem relevanten Anteil gesichert.<br />

Das ermöglicht diesen Häusern wirtschaftlich<br />

zu agieren, selbst wenn sie<br />

vergleichsweise wenige Behandlungen<br />

anbieten.<br />

Wie wirkt die Reform auf die<br />

Notfallversorgung?<br />

Die Reform soll u.a. dafür sorgen,<br />

dass Menschen bei Notfällen besser<br />

versorgt werden. So soll etwa die Behandlung<br />

von Schlaganfällen künftig<br />

vor allem dort stattfinden, wo auf eine<br />

geeignete Spezialeinheit („Stroke<br />

Unit“) zurückgegriffen werden kann.<br />

Dass die Bürgerinnen und Bürger weiterhin<br />

eine wohnortnahe Versorgung<br />

bei Notfällen erhalten, ist unbedingtes<br />

Ziel der Krankenhausreform. Für Planung<br />

und Sicherstellung der Notfallversorgung<br />

sind die Länder zuständig.<br />

Es ist durch die Landesbehörde zu<br />

entscheiden, inwieweit Fachkliniken<br />

ausnahmsweise auch an der Notfallversorgung<br />

teilnehmen sollen. Für die<br />

Notfallversorgung sind Zuschläge für<br />

die entsprechenden Krankenhäuser<br />

vorgesehen.<br />

Wird der Weg durch die Reform zum<br />

nächsten Krankenhaus länger?<br />

Die Menschen erhalten weiterhin eine<br />

wohnortnahe Versorgung. Die Bundesländer<br />

tragen dafür die Planungsverantwortung.<br />

Es bleibt ihre Aufgabe,<br />

eine an den Belangen ihrer Bevölkerung<br />

gemessene bedarfsgerechte<br />

Krankenhausplanung – auch im ländlichen<br />

Raum – auszuarbeiten und die<br />

Versorgung zu gewährleisten. Bedarfsnotwendige<br />

Krankenhäuser im<br />

ländlichen Raum erhalten Zuschläge).<br />

Ebenso gibt es die Möglichkeit von<br />

Vorgaben abzuweichen, um in der<br />

Fläche eine bedarfsnotwendige stationäre<br />

Versorgung sicherzustellen.<br />

Bei planbaren Operationen wiegen<br />

bessere Behandlungserfolge verlängerte<br />

Anfahrtswege auf.<br />

Die Regierungskommission für eine<br />

moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung<br />

hat in ihrer fünften<br />

Stellungnahme (Verbesserung<br />

von Qualität und Sicherheit der Gesundheitsversorgung<br />

- Potenzialanalyse<br />

anhand exemplarischer Erkrankungen)<br />

gezeigt:<br />

Krebs: Würden alle Krebspatientinnen<br />

und -patienten zur Erstbehandlung<br />

in zertifizierten Zentren<br />

versorgt, könnten pro Jahr 20.404<br />

Lebensjahre gerettet werden.<br />

Brustkrebspatientinnen haben<br />

eine um fast 25 Prozent höhere<br />

Überlebenswahrscheinlichkeit bei<br />

Erstbehandlung in einem zertifizierten<br />

Zentrum.<br />

Schlaganfall: Würden alle Patientinnen<br />

und Patienten nach einem<br />

Schlaganfall in einem Krankenhaus<br />

mit Stroke-Unit behandelt werden,<br />

könnten zusätzlich rund 5.000<br />

Menschen den Schlaganfall im ersten<br />

Jahr überleben.<br />

Endoprothetik: Würden Hüft- und<br />

Kniegelenke nur noch in spezialisierten<br />

Kliniken ersetzt, könnten<br />

397 bzw. 212 Revisionsoperationen<br />

pro Jahr vermieden werden.<br />

Was bringt die Reform für das<br />

klinische Personal?<br />

Das bisherige System hat an einigen<br />

Stellen Anreize gesetzt, immer<br />

mehr Patientinnen und Patienten<br />

mit immer weniger Ressourcen<br />

zu versorgen – zum<br />

Teil konnte das auch Auswirkungen<br />

auf die Behandlungsqualität<br />

haben. Mit der geplanten<br />

Einführung einer Vorhaltevergütung<br />

werden Anreize für<br />

Mengensteigerungen gedämpft –<br />

das entlastet das Personal in den<br />

Krankenhäusern und verbessert<br />

die Qualität der medizinischen Versorgung.<br />

Fallen durch die Reform Arbeitsplätze<br />

weg?<br />

Zahlreiche Krankenhäuser in Deutschland<br />

befinden sich derzeit in einer angespannten<br />

wirtschaftlichen Lage -<br />

ohne eine weitreichende Reform der<br />

Krankenhausfinanzierung könnte eine<br />

große Zahl dieser Häuser nachhaltig in<br />

wirtschaftliche Schieflage geraten.<br />

Zahlreiche Beschäftigte in diesen<br />

Krankenhäusern würden ohne Reform<br />

ihren Arbeitsplatz verlieren.<br />

Wird es noch genügend Geburtsstationen<br />

geben?<br />

Geburtsstationen werden massiv gefördert.<br />

Schon bisher zählte Geburtshilfe<br />

(lt. Beschluss des Gemeinsamen<br />

Bundesausschusses) zu den basisversorgungsrelevanten<br />

Leistungen.<br />

Deshalb bekamen diese Fachabteilungen<br />

an bedarfsnotwendige Krankenhäuser<br />

im ländlichen Raum Zuschläge.<br />

Diese Zuschläge bleiben erhalten<br />

und werden erhöht.<br />

Zudem hat<br />

die Bundesregierung<br />

die Finanzierung<br />

der Geburtshilfestandorte<br />

erheblich verbessert:<br />

Dafür wurden den Bundesländern für<br />

2023 und <strong>2024</strong> pro Jahr 120 Millionen<br />

Euro zugewiesen. Ziel ist, eine<br />

bedarfsnotwendige flächendeckende<br />

Versorgung mit Geburtshilfestandorten<br />

auch im ländlichen Raum<br />

aufrecht zu erhalten. Mit der Krankenhausreform<br />

werden die zusätzlichen<br />

Mittel für die Geburtshilfe (120<br />

Millionen Euro pro Jahr) und für die<br />

Versorgung von Kindern und Jugendlichen<br />

(300 Millionen Euro pro Jahr)<br />

auch für die Folgejahre verstetigt.<br />

Quelle: Bundesministerium für Gesundheit<br />

(BMG)<br />

Rechtlicher Hinweis: Die in diesem<br />

Internetangebot veröffentlichten<br />

Rechtsgrundlagen sind sorgfältig<br />

zusammengestellt, erheben aber<br />

keinen Anspruch auf Aktualität,<br />

sachliche Korrektheit oder Vollständigkeit.<br />

Eine entsprechende Gewähr<br />

wird nicht übernommen. Gesetze<br />

und Verordnungen sind nur gültig<br />

und finden Anwendung entsprechend<br />

ihrer jeweils aktuellen Fassung,<br />

die im einschlägigen amtlichen<br />

Verkündungsorgan veröffentlicht<br />

ist. Bundesministerium für Gesundheit<br />

(BMG)<br />

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28 KOSTENFALLE COACHING<br />

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WARNUNG VOR UNSERIÖSEN ANBIE-<br />

TERN VON COACHING-PROGRAMMEN<br />

Persönlichkeitsentfaltung, Gewinner-Mindset oder Work-Life-Balance: In den mit leeren Phrasen, voraufgezeichneten Inhalten oder weiteren teuren Coaching-Paketen<br />

abgespeist. Die Verbraucherzentrale erklärt, wie diese Anbieter<br />

sozialen Medien bieten zahlreiche Coaches Unterstützung an, wenn Menschen<br />

nach Veränderung suchen. Unseriöse Angebote versprechen dabei den vorgehen, auf welche Warnzeichen Interessierte achten sollten und was Betroffene<br />

bei enttäuschenden Verträgen tun schnellen privaten oder beruflichen Erfolg, tatsächlich werden Verbraucher<br />

können.<br />

Anbieter lotsen in teure Coaching-<br />

Programme<br />

Auf der Suche nach Hilfe bei ihren<br />

partnerschaftlichen Problemen stieß<br />

eine Verbraucherin auf das Angebot<br />

eines kostenfreien, mehrtägigen<br />

Coaching-Seminars zum Thema „erfolgreiche<br />

(Liebes-)Beziehung“.<br />

Nach problemloser Anmeldung fand<br />

ein digitales Erstgespräch in angenehmer<br />

Atmosphäre statt. Dabei versicherte<br />

die Kontaktperson der Frau<br />

eindringlich, dass das Angebot bestens<br />

zu ihr passe. Von einem kostenlosen<br />

Seminar war aber plötzlich keine<br />

Rede mehr, vielmehr riet man zur<br />

Buchung eines Acht-Wochen-Programms<br />

–Kostenpunkt: 4997 Euro.<br />

Im weiteren Gesprächsverlauf fühlte<br />

sich die betroffene Verbraucherin zunehmend<br />

gedrängt, auf das kostspielige<br />

Angebot einzugehen.<br />

„Bei unseriösen Coaching-Programmen<br />

verläuft die Kontaktaufnahme<br />

oft wie in diesem<br />

Fall“, sagt Oliver Buttler, Rechtsexperte<br />

der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg,<br />

und erklärt: „Coaches<br />

und deren Mitarbeitende locken<br />

erst mit übertriebenen Versprechungen,<br />

setzen Interessierte dann in persönlichen<br />

Gesprächen massiv unter<br />

Druck und drängen dazu, ohne Bedenkzeit<br />

einen teuren Coaching-Vertrag<br />

zu unterschreiben.“ Mittlere vierstellige<br />

Beträge für die angepriesenen<br />

Programme sind dabei keine<br />

Seltenheit.<br />

Coaches drängen auf schnellen<br />

Vertragsabschluss und umgehen<br />

Widerrufsrecht<br />

Buttler: „Die Anbieter machen in Video-Calls<br />

große Versprechungen. Die<br />

Coachingunterlagen sind jedoch<br />

nichtssagend“. Das Ergebnis enttäuscht<br />

daher oft: Betroffene erhalten<br />

meist nur aufgezeichnete Videos<br />

oder wertlose E-Books, statt der erhofften<br />

individuellen Beratung. Und<br />

bei den begleitenden Live-Calls oder<br />

Chat-Kanälen können aufgrund der<br />

großen Anzahl der Teilnehmenden<br />

gar nicht alle Personen individuell<br />

gehört und betreut werden.<br />

Dazu kommt: Grundsätzlich<br />

gilt für Verträge, die<br />

telefonisch oder im Internet<br />

abgeschlossen<br />

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werden, ein 14-tägiges<br />

Widerrufsrecht.<br />

Das versuchen unseriöse<br />

Anbieter aber<br />

gezielt auszuhebeln.<br />

„Verbreitet ist die<br />

Taktik, Interessierten<br />

umgehend – meist allgemein gehaltene<br />

– Inhalte zur Verfügung zu stellen<br />

und damit das Erlöschen des Widerrufsrechts<br />

zu begründen. Oder die<br />

Kontaktpersonen entlocken den Betroffenen<br />

die Erklärung, dass diese<br />

als Unternehmer agieren würden,<br />

etwa weil sie durch das Coaching<br />

selbstständig tätig werden könnten“,<br />

erklärt Buttler und warnt: „In diesen<br />

Fällen heißt es: Finger weg! Denn Unternehmer<br />

werden nicht wie Verbraucher<br />

rechtlich geschützt, etwa durch<br />

das Widerrufsrecht“.<br />

Verbraucherzentrale rät:<br />

Angebote gut prüfen und sich im<br />

Notfall Hilfe holen<br />

Bei der Suche nach einem passenden<br />

Coaching sollten Verbraucher besonders<br />

wachsam und kritisch sein. Es<br />

gilt: Angebote im Vorfeld gut prüfen,<br />

sich mit Freunden oder der Familie<br />

dazu austauschen und bei verbleibenden<br />

Zweifeln am Vertrag rechtlichen<br />

Rat zum Beispiel bei der Verbraucherzentrale<br />

holen. Buttler macht deutlich:<br />

„Kein Coach hat als Universalgenie<br />

die eine Lösung für alle Probleme“,<br />

und ergänzt: „Coaching ist kein Ersatz<br />

für eine Gesprächs- oder psychotherapeutische<br />

Therapie“.<br />

Kostenfalle Coaching-Programm:<br />

So schützen Sie sich vor unseriösen<br />

Angeboten<br />

Die Coaching-Branche boomt und<br />

das Angebot ist riesig. Darunter finden<br />

sich leider auch viele unseriöse<br />

Anbieter, berichtet die Verbraucherzentrale<br />

Baden-Württemberg. Sie<br />

sagt, wie man den für sich passenden<br />

Coach findet und worauf beim Abschluss<br />

von Coaching-Verträgen geachtet<br />

werden soll.<br />

Es gibt in Deutschland kein festgelegtes<br />

und geschütztes Berufsbild<br />

„Coach“. Es darf sich jeder Coach nennen,<br />

egal ob es um ein Persönlichkeits-,<br />

Beziehungs-, Sport-, Ernährungs-<br />

oder Achtsamkeitscoaching<br />

geht.<br />

Neben individuellem Einzelcoaching<br />

und Kleingruppencoaching werden<br />

über Social Media in den letzten Jahren<br />

zunehmend Coaching-Programme<br />

vermarktet. Gerade auf diesem<br />

Feld gibt es viele unseriöse Anbieter,<br />

die den Eindruck vermitteln, es ginge<br />

um ein Coaching unter vier Augen.<br />

Tatsächlich greifen diese Anbieter damit<br />

Anliegen und Probleme vieler<br />

Menschen auf: Allgemeine Unzufriedenheit,<br />

Überforderung, eintöniger<br />

Alltag, berufliche Stagnation oder die<br />

Partnerschaften in der Krise.<br />

Solche sogenannten Life- oder Persönlichkeits-Coachings<br />

widmen sich – im<br />

Gegensatz zu reinen Business-Coachings<br />

oder Finanz-Coachings – allen<br />

Lebensbereichen. Sie versprechen, zu<br />

mehr Zufriedenheit und Glück zu verhelfen,<br />

und sind häufig in den sozialen<br />

Netzwerken sehr präsent.<br />

Tipp: Wer an einem Coaching interessiert<br />

ist, sollte unbedingt im Vorfeld<br />

genau klären, um welche Form des<br />

Coachings es sich handelt, welche<br />

konkreten Ziele erreicht werden sollen<br />

und wie dieses durchgeführt wird.<br />

All das sollte bei einem seriösen (Individual)-Coaching<br />

im Rahmen eines<br />

kostenfreien Vorgesprächs besprochen<br />

werden, bei dem die individuellen<br />

Ziele der Interessierten festzuhalten<br />

sind. Wichtig ist es, dass genügend<br />

Bedenkzeit eingeräumt wird, bevor es<br />

um den Abschluss eines Vertrags geht.<br />

Da ein gelungenes Coaching maßgeblich<br />

von der Beziehung zwischen<br />

Coach und Coachee abhängt, müssten<br />

auch die persönliche Sympathie<br />

und die Kommunikation auf Augenhöhe<br />

zwischen Coach und Coachee<br />

wichtige Entscheidungskriterien sein.<br />

Unerlässlich ist in jedem Fall ein<br />

schriftlicher Vertrag, der genau aufschlüsselt,<br />

was das Coaching umfasst.<br />

Der Vertrag muss genau bezeichnen,<br />

welche Ziele mit dem Coaching<br />

erreicht werden sollen und welche<br />

Methodik seitens des Coaches<br />

angewendet wird. Darüber hinaus ist<br />

die Dauer und natürlich auch der konkrete<br />

Preis des Coachings sowie die<br />

Zahlungsbedingungen zu fixieren.<br />

Gezahlt wird in der Regel nach den<br />

einzelnen Sitzungen.<br />

Zudem ist es wichtig, dass eine Vereinbarung<br />

darüber besteht, was passiert,<br />

wenn das Coaching keinen Erfolg verzeichnet<br />

oder das Vertrauensverhältnis<br />

zwischen Coach und Coachee<br />

nicht wie gewünscht funktioniert. Im<br />

Vertrag muss festgehalten sein, wie er<br />

in diesen Fällen beendet werden kann<br />

und die Kosten dementsprechend gemindert<br />

werden können.<br />

Quelle: Verbraucherzentrale Baden-<br />

Württemberg, Stand: 16.10.<strong>2024</strong><br />

<strong>11</strong>.<strong>2024</strong>


ILLEGALE KRYPTO-BÖRSEN 29<br />

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BKA SCHLIESST 47 ILLEGALE<br />

KRYPTO-BÖRSEN IN DEUTSCHLAND!<br />

(14.10.24) Das Bundeskriminalamt<br />

(BKA) hat gemeinsam mit der Zentralstelle<br />

zur Bekämpfung der Internetkriminalität<br />

(ZIT) einen entscheidenden<br />

Schlag gegen die kriminelle<br />

Nutzung von Kryptowährungen geführt.<br />

Insgesamt wurden 47 illegale<br />

Krypto-Börsen in Deutschland abgeschaltet.<br />

Diese Plattformen ermöglichten den<br />

anonymen Handel mit Kryptowährungen<br />

und dienten damit als Dreh- und<br />

Angelpunkt für Geldwäsche und andere<br />

illegale Aktivitäten. Mit der Abschaltung<br />

wird die Infrastruktur der<br />

Cyberkriminalität geschwächt und die<br />

finanzielle Basis von Ransomware-<br />

Gruppen, Darknet-Händlern und anderen<br />

kriminellen Netzwerken destabilisiert.<br />

Anonymität als Problem: Keine<br />

KYC-Verfahren<br />

Ein zentrales Problem der abgeschalteten<br />

Börsen war der bewusste<br />

Verzicht auf gesetzlich vorgeschriebene<br />

Know-Your-Customer (KYC)-<br />

Verfahren. Nutzer konnten Kryptowährungen<br />

handeln, ohne ihre Identität<br />

preiszugeben. Kriminelle nutzten<br />

diese Anonymität, um illegal erlangte<br />

Gelder – etwa durch Erpressung<br />

mittels Ransomware – zu waschen.<br />

Durch den Tausch in reguläre<br />

Währungen wurde die Nachverfolgbarkeit<br />

dieser Gelder erheblich erschwert.<br />

Das KYC-Prinzip spielt eine Schlüsselrolle<br />

im Kampf gegen Geldwäsche,<br />

da es Plattformen verpflichtet, die<br />

Identität ihrer Kunden zu überprüfen<br />

und verdächtige Transaktionen zu<br />

melden. Der Verzicht auf KYC machte<br />

es Kriminellen besonders leicht, Gelder<br />

zu verschleiern und sich der<br />

Strafverfolgung zu entziehen.<br />

Ermittlungen und Datensicherstellung<br />

Im Rahmen der Razzien an mehreren<br />

Standorten in Deutschland konnte<br />

das BKA nicht nur die illegalen Börsen<br />

abschalten, sondern auch umfangreiche<br />

Nutzerdaten und Transaktionsinformationen<br />

sicherstellen. Diese Daten<br />

bieten wertvolle Ansätze für die<br />

weitere Aufklärung krimineller Aktivitäten.<br />

Es wird erwartet, dass die erlangten<br />

Beweise zu weiteren Festnahmen<br />

und Ermittlungen führen werden.<br />

Die gesicherten Informationen deuten<br />

auf weitreichende Netzwerke hin, die<br />

systematisch für illegale Geschäfte<br />

genutzt wurden. Neben den Betreibern<br />

könnten auch Nutzer dieser Börsen<br />

ins Visier der Ermittler geraten,<br />

insbesondere wenn sie wissentlich an<br />

der Geldwäsche beteiligt waren.<br />

Internationale Herausforderung der<br />

Cyberkriminalität<br />

Die Abschaltung der Börsen in<br />

Deutschland ist Teil einer internationalen<br />

Strategie zur Bekämpfung von<br />

Cyberkriminalität. Kriminelle agieren<br />

häufig grenzüberschreitend, was die<br />

Strafverfolgung erschwert. Viele der<br />

illegalen Börsenbetreiber operieren<br />

aus Ländern, in denen sie vor Verfolgung<br />

weitgehend sicher sind. Der Fokus<br />

der Behörden liegt daher zunehmend<br />

auf der Zerschlagung der Infrastruktur,<br />

die diese kriminellen Aktivitäten<br />

ermöglicht.<br />

Das BKA setzt auf eine Strategie, die<br />

die technischen Grundlagen für Cyberkriminelle<br />

zerstört. Mit der Abschaltung<br />

der Börsen wurden wichtige<br />

Teile dieser Infrastruktur gestört,<br />

was die Handlungsspielräume der<br />

Täter deutlich einschränkt. Doch die<br />

Herausforderung bleibt groß, da immer<br />

wieder neue Börsen auftauchen.<br />

Eine verstärkte internationale Zusammenarbeit<br />

ist daher entscheidend,<br />

um auch in Zukunft Erfolge zu erzielen.<br />

Mein Fazit: Ein bedeutender Erfolg<br />

für die Strafverfolgung<br />

Die Abschaltung der 47 illegalen<br />

Krypto-Börsen markiert einen wichtigen<br />

Erfolg im Kampf gegen die kriminelle<br />

Nutzung von Kryptowährungen.<br />

Mit der Sicherstellung umfangreicher<br />

Daten und der Zerstörung dieser Börseninfrastruktur<br />

wurde ein entscheidender<br />

Schritt unternommen, um<br />

Geldwäsche und andere illegale Aktivitäten<br />

einzudämmen. Dieser Einsatz<br />

zeigt, dass die deutschen Strafverfolgungsbehörden<br />

ihre Anstrengungen<br />

im Bereich der digitalen Kriminalitätsbekämpfung<br />

verstärken und kriminelle<br />

Finanzströme konsequent<br />

unterbinden.<br />

Die gewonnenen Informationen<br />

könnten in den kommenden Monaten<br />

Markus Miller<br />

zu weiteren Festnahmen und Ermittlungen<br />

führen. Parallel dazu entwickeln<br />

sich legale und regulierte Krypto-Angebote<br />

weiter, was das Vertrauen<br />

in den Kryptomarkt langfristig<br />

stärken dürfte. Darauf lege ich für<br />

meine Leser von KRYPTO-X schon<br />

seit Jahren meinen Fokus.<br />

Achtung vor Bitcoin-Bauernfängern<br />

und Krypto-Betrügern!<br />

Neben meinen Investmentempfehlungen<br />

warne ich Sie regelmäßig vor<br />

unseriösen Anbietern und aktuellen<br />

Betrugsmaschen rund um Kryptowährungen.<br />

Bleiben Sie wachsam!<br />

Markus Miller (1973) ist Gründer des spanischen Medien- und Beratungsunternehmens<br />

GEOPOLITICAL.BIZ S.L.U mit Sitz auf der Baleareninsel<br />

Mallorca, dem Betreiber der Informations- und Kommunikations-<br />

und Consultingplattform www.geopolitical.biz. Er koordiniert<br />

als geschäftsführender Gesellschafter ein internationales Informations-<br />

und Kommunikations-Netzwerk von Steuerberatern, Rechtsanwälten,<br />

Wirtschafts- und Finanzexperten..<br />

www.geopolitical.biz · www.krypto-x.biz


30 ABMAHNUNGEN<br />

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ABMAHNUNGEN IM E-COMMERCE<br />

GEHÖREN ZUM ALLTAG<br />

Der E-Commerce bringt seine Vor-<br />

und Nachteile mit sich. So fällt für<br />

Händler auf der einen Seite durch Online-Shops<br />

die Ladenmiete weg. Auf<br />

der anderen Seite gilt es für die Händler<br />

beim Angebot ihrer Ware einiges zu<br />

beachten, um Verbraucher nicht versehentlich<br />

in die Irre zu führen. Durch<br />

irreführendes Verhalten steigt nämlich<br />

nicht nur die Gefahr, dass Verbraucher<br />

eine Retoure beantragen,<br />

sondern auch von Mitbewerbern, Abmahnvereinen<br />

oder der Verbraucherschutzzentrale<br />

abgemahnt zu werden.<br />

Die Gründe hierfür sind vielfältig,<br />

wie beispielsweise die Nichteinhaltung<br />

von Informationspflichten, Verstöße<br />

gegen die Datenschutzgrundverordnung<br />

(DSGVO), falsche Produktangaben<br />

oder die unberechtigte<br />

Nutzung fremder Produktbilder.<br />

Die Anwälte von SBS LEGAL klären<br />

auf, was Händler bei der Darstellung<br />

eines Produkts in ihrem Shop beachten<br />

müssen, um Abmahnungen zu<br />

verhindern.<br />

Irreführende Produktangaben<br />

resultieren in Abmahnungen<br />

Gerade im E-Commerce sollten Verbrauchern<br />

genügend Informationen<br />

zu einem Produkt bereitgestellt werden,<br />

damit diese eine bedachte Kaufentscheidung<br />

treffen können. Zusätzlich<br />

sind einige dieser Informationen<br />

auch gesetzlich vorgeschrieben. Ein<br />

Händler, der in seinem Online-Shop<br />

Spirituosen anbot, unterließ es beispielsweise,<br />

den verantwortlichen Lebensmittelunternehmer<br />

anzugeben.<br />

Daraufhin wurde er vom Verbraucherschutzverein<br />

gegen unlauteren Wettbewerb<br />

e.V. in Höhe von 243,95 € abgemahnt.<br />

Dieser sah in der fehlenden<br />

Angabe einen Verstoß gegen die Lebensmittelverordnung.<br />

Eine Handlung gilt als irreführend,<br />

wenn sie unwahre Angaben bezüglich<br />

verschiedener Produktmerkmale enthält.<br />

Irreführende Angaben in der<br />

Produktbeschreibung oder Werbung<br />

können häufig in Abmahnungen resultieren.<br />

Daher müssen Händler sicherstellen,<br />

dass keine irreführenden<br />

Angaben im Produktnamen, in der<br />

<strong>11</strong>.<strong>2024</strong><br />

Produktbeschreibung oder in der<br />

Werbung vorkommen.<br />

Hierfür ist es angeraten, sich als Händler<br />

in die Position eines kritischen,<br />

durchschnittlich informierten und aufmerksamen<br />

Verbrauchers zu versetzen.<br />

Die Produktangaben sind irreführend,<br />

wenn Verbraucher auf falsche<br />

Bestandteile des Produkts schlussfolgern.<br />

In § 5 Gesetz gegen den unlauteren<br />

Wettbewerb (UWG) findet sich ein<br />

Katalog über eine Mehrzahl irreführender<br />

geschäftlicher Handlungen.<br />

Verstöße g egen die DSGVO sind<br />

deutlich angestiegen<br />

Auch Verstöße gegen die DSGVO können<br />

zu Abmahnungen führen. So ist die<br />

Zahl an abgeschlossenen Bußgeldverfahren<br />

in den letzten Jahren erheblich<br />

angestiegen. Gründe hierfür sind beispielsweise<br />

technische Sicherheitslücken<br />

bei Kundenservice-Systemen,<br />

die Nichteinhaltung von Löschpflichten<br />

oder Datenpannen. Gerade vor<br />

Letzterem ist kaum ein Online-Shop<br />

gefeit. Mit der Datenpanne ist nach Artikel<br />

4 Nr. 12 DSGVO eine Verletzung<br />

des Schutzes personenbezogener Daten<br />

gemeint, die die Datensicherheit<br />

betrifft und den unbefugten Zugang<br />

oder die Vernichtung von personenbezogenen<br />

Daten zur Folge haben kann.<br />

Sie sorgt nicht nur für einen Imageschaden<br />

bei dem Unternehmen, sondern<br />

auch für ein erhöhtes Risiko als<br />

Verbraucher, einem Hackerangriff<br />

ausgesetzt zu sein. Daher ist von Seiten<br />

des Unternehmens schnelles<br />

Handeln gefragt! Die Datenpanne ist<br />

ab Kenntniserlangung zu dokumentieren<br />

und innerhalb von 72 Stunden<br />

der Aufsichtsbehörde zu melden.<br />

Birgt die Datenpanne ein erhöhtes Risiko<br />

einer Rechtgutsverletzung, sind<br />

die betroffenen Personen über die<br />

Datenpanne zu benachrichtigen.<br />

Wie dürfen Produktbilder genutzt<br />

werden?<br />

Des Weiteren müssen Händler ebenfalls<br />

kontrollieren, dass ihre Produkte<br />

auf Bildern korrekt dargestellt werden.<br />

So darf in den Produktbildern<br />

zwar schmückendes Beiwerk abgebildet<br />

sein, im Gegenzug allerdings kein<br />

Zubehör, das nicht zum Lieferumfang<br />

gehört. Die Verbraucher könnten ansonsten<br />

in die Irre geführt werden. Um<br />

dies zu vermeiden, können die Produktbilder<br />

mit einem klarstellenden<br />

Hinweis ausgestattet werden. Es<br />

reicht hingegen nicht aus, wenn bloß<br />

in der Produktbeschreibung eine Klarstellung<br />

vorgenommen wird.<br />

Zudem muss auf dem Produktbild<br />

auch das tatsächliche Produkt abgebildet<br />

sein. Der Kundschaft soll durch<br />

die Produktbilder nämlich ein visueller<br />

Eindruck über das Produkt gegeben<br />

werden. Ausnahmsweise ist eine<br />

Abweichung des Produktbildes vom<br />

tatsächlichen Produkt möglich, wenn<br />

es um Naturmaterialien geht, bei denen<br />

z.B. Unterschiede in der Maserung<br />

vorkommen können. Daher ist<br />

es anzuraten, die Maße des Produkts<br />

anzugeben sowie mehrere Produktbilder<br />

einzustellen.<br />

Zu guter Letzt muss auch das Urheberrecht<br />

stets Beachtung finden.<br />

Sonst können neben Abmahnkosten<br />

auch Schadensersatzsummen in<br />

André Schenk, LL.M. Eur.<br />

Rechtsanwalt & Fachanwalt für<br />

gewerblichen Rechtsschutz<br />

SBS Legal Rechtsanwälte PartG<br />

Hans-Henny-Jahnn-Weg 49<br />

22085 Hamburg<br />

vierstelliger Höhe hinzukommen. Daher<br />

sollten Sie davon absehen, Produktbilder<br />

von anderen Seiten zu kopieren<br />

und stattdessen entweder die<br />

Produktbilder selbst anfertigen oder<br />

einen Vertrag über die Nutzung der<br />

Bilder schließen. Das Urheberrecht<br />

betrifft auch Designs, Rechtstexte<br />

oder Produktbeschreibungen.<br />

Wer haftet bei einer Retoure?<br />

Fühlen sich Verbraucher von den<br />

Händlern in die Irre geführt, steigen<br />

auch die Retouren. Dabei ist fraglich,<br />

wer bei einer Beschädigung der Retoure<br />

zur Verantwortung gezogen<br />

wird. Ab dem Zeitpunkt, an dem die<br />

Kundschaft die Retoure an den Versanddienstleister<br />

übergeben hat, haftet<br />

der Händler für das Transportrisiko.<br />

Und zwar selbst wenn die Kundschaft<br />

die gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Rücksendekosten übernommen hat.<br />

Wird das Paket auf dem Weg zum Unternehmen<br />

beschädigt, erhalten die<br />

Kunden vom Händler trotz dessen den<br />

Kaufpreis zurück und müssen ihn<br />

nicht beim Versanddienstleister einfordern.<br />

Diese Regelung dient dem<br />

Verbraucherschutz. Daher sind AGB-<br />

Klauseln unzulässig, die der Kundschaft<br />

das Transportrisiko übertragen<br />

wollen. Die Kundschaft kann sich jedoch<br />

nicht von jeglicher Verantwortung<br />

lossprechen. Kann der Händler<br />

T (+49) 040 / 7344086-0 F (+49) 040 / 7344086-29<br />

mail@sbs-legal.de<br />

www.sbs-legal.de<br />

nachweisen, dass die Beschädigung<br />

der Ware auf eine unsachgemäße<br />

Transportverpackung zurückzuführen<br />

ist, ist es dem Händler möglich, vom<br />

Kunden Ersatz zu verlangen. Daher<br />

muss die Kundschaft dafür Sorge tragen,<br />

dass die Retoure transportsicher<br />

verpackt wurde. Sie ist aber nicht dazu<br />

verpflichtet, die Originalverpackung<br />

für die Retoure zu benutzen.<br />

SBS LEGAL – Kanzlei für Wettbewerbsrecht<br />

in Hamburg<br />

Die erfahrenen Anwälte von SBS LE-<br />

GAL haben jahrelange Erfahrung mit<br />

Abmahnungen und stehen ihren Mandanten<br />

mit ihrer Expertise Wettbewerbsrecht<br />

zur Seite. Das SBS LEGAL<br />

Team berät fachlich kompetent in allen<br />

Belangen des Wettbewerbsrechts<br />

und auch darüber hinaus. Dies umfasst<br />

die Prüfung, ob die wettbewerbsrechtliche<br />

Mahnung fundiert ist und<br />

tatsächlich ein vermeintlicher Verstoß<br />

gegen wettbewerbsrechtliche Vorschriften<br />

vorliegt. Zusätzlich steht das<br />

SBS LEGAL Team bei der Durchsetzung<br />

und Abwehr von wettbewerbsrechtlichen<br />

Abmahnungen zur Verfügung<br />

und vertritt die Mandantschaft<br />

im einstweiligen Verfügungsverfahren<br />

oder anderen wettbewerbsrechtlichen<br />

Gerichtsverfahren.<br />

Jannik Pfannenstiel<br />

Rechtsanwalt für den Gewerblichen<br />

Rechtsschutz, Lebensmittel-<br />

und Kosmetikrecht


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