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TECHNIKLAND Vorarlberg 11/2024

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MAGAZIN Nr. 20 | <strong>2024</strong><br />

Nr.<br />

20<br />

technikland magazin ausgabe<br />

Angelina Nikolic<br />

Zerspanungstechnikerin<br />

GRASS<br />

Leon Linder<br />

Mechatroniker – Robotik<br />

Hilti<br />

Hallo<br />

Zukunftsmacher:in!<br />

Entdecke deine Ausbildungswege<br />

mit Perspektive im Technikland <strong>Vorarlberg</strong>


Inhalt<br />

AUSBILDUNG<br />

04 Wir feiern das Technikland <strong>Vorarlberg</strong>!<br />

Wo die Zukunft zu Hause ist<br />

06 20 Magazinausgaben und kein Ende in Sicht!<br />

Ein Jahrzehnt voller Innovationen, Wachstum und Erfolgsgeschichten<br />

07 Alles social, oder was!?<br />

Spannende Neuigkeiten aus der Netz-Welt<br />

BERICHTE UND PORTRÄTS<br />

08 Interview<br />

Die Zukunft der Fachkräfteausbildung in <strong>Vorarlberg</strong><br />

V.E.M.-Vorsitzender Dr. Alfred Felder über Herausforderungen und Visionen<br />

10 Hilti AG // Fertigungs messtechnik? „Passt zu mir.“<br />

Bei Hilti hat Lea ihre Traumausbildung erschnuppert<br />

12 faigle Group // Kunststofftechnik für eine innovative Zukunft<br />

Wie Lorenz Mathis aus Hohenems als Development Engineer Karriere macht<br />

14 Hydro Nenzing // Von der Passion zur Profession<br />

Automatisierungstechniker Tobias Pusnik:<br />

Karriere in der Welt der Automatisierung<br />

16 GRASS GmbH // Frauenpower in der Technik<br />

Von der Werkzeugmechanikerin zur Produktentwicklerin<br />

18 One Day – Ein Arbeitstag von Sebastian<br />

Lehrausbildung Werkzeugbau- & Kunststoffverfahrenstechnik<br />

bei z-group gmbh in Dornbirn<br />

20 Interview<br />

„Den Menschen in den Mittelpunkt stellen“<br />

Markus Merlin über die Bedeutung von Leadership und<br />

die Herausforderungen der Generation Z<br />

22 illwerke vkw // Energie und Zukunft in technischer Ausbildung<br />

Elena Schallner aus Höchst gestaltet als Elektrotechnikerin<br />

die Energiezukunft mit<br />

24 BLUM // Young Professionals bei WorldSkills in Lyon<br />

Was braucht es, um erfolgreich an Berufsweltmeisterschaften teilzunehmen?<br />

26 MAWERA GmbH // Von der Uni in die Führungsetage<br />

Über Clemens Reiners Aufstieg vom Maschinenbau-Studenten<br />

zum „Bereichsleiter Service & Aftersales“<br />

28 Interview<br />

Wunschheimat für internationale Talente: das Technikland <strong>Vorarlberg</strong>!<br />

Ganzheitlich ankommen und einleben – so geht erfolgreiche Integration<br />

28 Künz GmbH // Mentoring mit Leidenschaft<br />

Klara Meusburgers Engagement für Innovation und Talentförderung<br />

32 Interview<br />

MGT Mayer Glastechnik // Fokus Fachkräfte ausbildung<br />

Ein Interview mit dem leitenden Lehrlingsausbilder Patrick Kirchmann<br />

35 Unternehmen in der <strong>Vorarlberg</strong>er Elektro- und Metallindustrie (V.E.M.)<br />

02


Editorial<br />

Liebe Leser:innen,<br />

manchmal lohnt sich ein zweiter Blick! Denn<br />

manches mag man beim ersten Mal gar nicht<br />

glauben. Das trifft auf die kommenden Erfolgsgeschichten<br />

und -projekte in dieser Jubiläumsausgabe<br />

definitiv zu.<br />

In einer Zeit, in der technologische Innovationen<br />

unser Leben prägen, freuen wir uns, Ihnen<br />

in dieser 20. Ausgabe des Magazins einen tiefen<br />

Einblick in <strong>Vorarlberg</strong>s Industrie zu geben. <strong>Vorarlberg</strong><br />

hat sich als Zentrum technischer Exzellenz<br />

etabliert. Dabei ist Bildung der Schlüssel, um unseren<br />

starken Wirtschaftsstandort langfristig und<br />

nachhaltig zu sichern.<br />

Diese Ausgabe beleuchtet die Geschichten hinter<br />

den Innovationen, zeigt Erfolgsprojekte auf und<br />

stellt jene Menschen vor, die sie mit leidenschaftlichem<br />

Engagement vorantreiben.<br />

Besonders stolz sind wir auf die Vielfalt der<br />

Themen, die wir in dieser Ausgabe präsentieren<br />

dürfen, mit dem Ziel, nicht nur zu informieren,<br />

sondern zu inspirieren. Wir möchten Ihnen zeigen,<br />

welche Karrierechancen möglich sind, wie<br />

engagierte Fachkräfte den technologischen Fortschritt<br />

umsetzen und damit unseren Lebens- und<br />

Wirtschaftsraum nachhaltig gestalten und weiterentwickeln.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen, mancherlei<br />

Anregungen und vielleicht sogar den einen<br />

oder anderen Erkenntnisgewinn.<br />

Ihr<br />

Georg Müller<br />

V.E.M. Geschäftsführung<br />

Wirtschaftskammer <strong>Vorarlberg</strong><br />

Sparte Industrie<br />

03


Wir feiern<br />

das Technikland<br />

<strong>Vorarlberg</strong>!<br />

Wo die Zukunft zu Hause ist<br />

10 Jahre Erfolgsgeschichte und 20<br />

Magazinausgaben voller bahnbrechender<br />

Entwicklungen – das Technikland<br />

<strong>Vorarlberg</strong> hat allen Grund zu<br />

feiern! Denn inmitten von Bergidylle<br />

und Traditionsfreuden schafft das<br />

zweitkleinste Bundesland Österreichs<br />

Großes: einen Ort, an dem junge Talente<br />

heute ihre Leidenschaft für die<br />

Technik von morgen entdecken –<br />

mit zukunftsweisenden Technologien<br />

und innovativen Ausbildungsmöglichkeiten.<br />

Die <strong>Vorarlberg</strong>er Metall- und Elektroindustrie<br />

bietet neben einer exzellenten<br />

wirtschaftlichen Infrastruktur viele<br />

Möglichkeiten, zu wachsen, persönlich<br />

und beruflich. So öffnen sich mit dem<br />

Schulabschluss die Karrieretüren der<br />

Zukunft mit einem vielfältigen Lehrstellenangebot.<br />

Bei der Suche nach der<br />

perfekten Ausbildung unterstützen im<br />

Technikland <strong>Vorarlberg</strong> über 120 Unternehmen,<br />

die zusammen rund 20.000<br />

Mitarbeiter:innen beschäftigen.<br />

Entscheidungshilfen wie die iMesse –<br />

<strong>Vorarlberg</strong>s Ausbildungsmesse – sowie<br />

Chancen- und Schnuppertage bei den<br />

Unternehmen geben greifbare Einblicke<br />

in die Berufsbilder und ermöglichen<br />

es den Jugendlichen, ihre Stärken und<br />

ihre Berufung zu finden. Doch am besten<br />

wird die Begeisterung für Technik<br />

schon viel früher geweckt – Projekte<br />

wie Code4Talents und Lego Mindstorms<br />

richten sich an kleine Tech-Talente.<br />

Eine willkommene Entwicklung ist,<br />

dass sich durch Kampagnenmaßnahmen<br />

auch immer mehr Frauen für die<br />

Technik interessieren.<br />

Durch die gezielte Talentförderung hat<br />

sich im Technikland <strong>Vorarlberg</strong> in den<br />

letzten Jahren viel bewegt. Und auch zukünftig<br />

wird sie im Fokus stehen, um die<br />

Wirtschaftskraft zu stärken und jungen<br />

Menschen eine sinnvolle und spannende<br />

Perspektive in der innovativen Technikbranche<br />

zu geben.<br />

Denn das Technikland <strong>Vorarlberg</strong> bietet<br />

Zukunftsmacher:innen ein optimales<br />

Zuhause.<br />

Manoel Ritter<br />

Lebensmitteltechniker<br />

Rauch<br />

Die 5 gefragtesten<br />

Lehrberufe im<br />

Technikland <strong>Vorarlberg</strong><br />

Elektrotechnik<br />

Neugier, Fingerspitzengefühl<br />

und eine gute Auf fassungs gabe –<br />

das sind Eigen schaften, die in<br />

der Elektrotechnik zählen.<br />

Lehrzeit: 3,5 bis 4 Jahre<br />

Metalltechnik<br />

Vielseitige Interessen, technisches Verständnis<br />

und handwerkliches Geschick<br />

sind in der Metalltechnik gefragt.<br />

Lehrzeit: 3,5 bis 4 Jahre<br />

Kunststofftechnik<br />

Genauigkeit, ein gutes Vor stel lungsvermögen<br />

und Spaß an Hightech –<br />

ideale Voraus setzungen für eine<br />

Karriere in der Kunststofftechnik.<br />

Lehrzeit: 4 Jahre<br />

Textiltechnik<br />

Lehrberufe, die nie aus der Mode<br />

kommen. Wer technisches Verständnis<br />

und Feingefühl für Rohstoffe mitbringt, ist<br />

hier mit jeder Faser des Herzens dabei.<br />

Lehrzeit: 3,5 Jahre<br />

Lebensmittel technik<br />

Technisches Interesse und im<br />

wahrsten Sinne ein großer<br />

Wissensdurst bzw. -hunger sind<br />

das Hand werkszeug in der<br />

Lebensmitteltechnik.<br />

Lehrzeit: 3,5 Jahre<br />

04


Höhere Technische<br />

Lehranstalt (HTL)<br />

An den drei Höheren Technischen Lehranstalten<br />

in <strong>Vorarlberg</strong> kannst du dich für eine weiterführende<br />

Schule mit oder ohne Matura entscheiden.<br />

Die Fachrichtungen reichen von A wie Automatisierungstechnik<br />

bis W wie Wirtschaftsingenieurwesen.<br />

Dazwischen finden sich zum Beispiel<br />

Bekleidungs- oder Umwelttechnik. Die praxisnahe<br />

Ausbildung eröffnet früh vielfältige Karrierechancen.<br />

Dein Interesse entscheidet, ob du die HTL in<br />

Bregenz, Dornbirn oder Rankweil besuchst.<br />

Für eine Aufnahme brauchst du einen dieser<br />

Abschlüsse:<br />

> 4. Klasse Gymnasium<br />

> 4. Klasse Mittelschule<br />

> 4. Klasse Mittelschule „Pädagogikpaket 2018“<br />

> 9. Schuljahr in der Polytechnischen Schule<br />

Duale Akademie<br />

Die Duale Akademie richtet sich an AHS-Maturant:innen,<br />

Studienabbrecher:innen und Umsteiger:innen<br />

mit Matura. Die Auszubildenden absolvieren zwei bis<br />

höchstens drei Jahre lang ein Traineeprogramm in einem<br />

ausgewählten Unternehmen. Bereits mit einem<br />

Jahr Praxis nach dem Abschluss kannst du die Zertifizierung<br />

zum „DA Professional“ erlangen.<br />

Vorteile im Überblick<br />

> attraktives Einstiegsgehalt<br />

> praxisnahe und zukunftssichere<br />

Fachausbildung<br />

> soziale, digitale und internationale<br />

Zukunftskompetenzen<br />

> begleitendes Zukunftsprojekt<br />

mit betrieblicher Betreuung<br />

> fachspezifischer Lehrabschluss<br />

Lehre als Duale Ausbildung<br />

Aktuell erlernen über 1.600 Jugendliche einen Lehrberuf im<br />

Technikland <strong>Vorarlberg</strong>. Die Top 3 bei der technischen Berufswahl:<br />

Metall-, Elektro- und Kunststofftechnik. Grundvoraussetzung<br />

für einen Lehrberuf sind neun abgeschlossene<br />

Pflichtschuljahre. Die Lehre ist eine Kombination aus viel<br />

Praxis und der Theorie an der Berufsschule – daher handelt<br />

es sich um eine duale Ausbildung.<br />

Hier findest du die Lehre, die zu dir passt:<br />

> auf der iMesse<br />

> in der Beratungsstelle für Bildung und Beruf (BIFO)<br />

> im Berufsinformationszentrum des AMS (BIZ)<br />

> im Betrieb beim Schnuppern<br />

Studium an<br />

der Fachhochschule<br />

<strong>Vorarlberg</strong> (FHV)<br />

Die Fachhochschule <strong>Vorarlberg</strong> ist eine der größten<br />

technischen Bildungseinrichtungen der Region<br />

und eine geschätzte Partnerin der Wirtschaft<br />

im Technikland <strong>Vorarlberg</strong>. Durch die Vernetzung<br />

mit örtlichen Unternehmen kannst du zukunftssichere<br />

und praxisnahe Bachelor- und Masterstudiengänge<br />

absolvieren. Schon während des Studiums<br />

kommst du mit interessanten Arbeitgebern<br />

in Kontakt.<br />

Mit einem dieser Zeugnisse klappt<br />

die Aufnahme für ein Bachelorstudium (Bsc):<br />

> Matura<br />

> Berufsreifeprüfung<br />

> einschlägige Studienberechtigungsprüfung<br />

> gleichwertige ausländische Hochschulreife<br />

get<br />

busy!<br />

Zeige uns, was du<br />

kannst, und bewirb<br />

dich jetzt!<br />

Lili Stoppel<br />

Elektrotechnikerin<br />

Zumtobel Group<br />

Pia Hagleitner<br />

Fertigungs messtechnikerin<br />

Blum<br />

05


Hohe Exportrate und bedeutende Wertschöpfung<br />

Die Elektro- und Metallindustrie<br />

in <strong>Vorarlberg</strong> hat eine beeindruckende<br />

Exportrate von 95 % und leistet 65 % der<br />

industriellen Wertschöpfung des Landes.<br />

Frauen in<br />

der Technik<br />

Steigende Beteiligung von Frauen<br />

Ein erfreulicher Trend der letzten<br />

Jahre ist die steigende Beteiligung<br />

von Frauen in technischen Berufen.<br />

Die Kampagne „HI, TECH GIRL“ hat<br />

maßgeblich dazu beigetragen, dass<br />

immer mehr Frauen sich für eine<br />

technische Ausbildung entscheiden.<br />

Stärkung der<br />

Wirtschaftskraft<br />

Lehrberufe und<br />

Ausbildung<br />

Sicherung wichtiger Nachwuchskräfte<br />

von morgen Das Technikland <strong>Vorarlberg</strong><br />

bietet über 30 verschiedene Lehrberufe<br />

an, von Mechatronik bis IT-Technik. Aktuell<br />

werden rund 1.700 Lehrlinge ausgebildet,<br />

um die Fachkräfte von morgen zu sichern.<br />

Starke<br />

Gemeinschaft<br />

120 Unternehmen, ein Ziel! Die<br />

über 120 Betriebe der V.E.M. sind<br />

nicht nur Marktführer, sondern<br />

auch eine starke Gemeinschaft,<br />

die eng zusammenarbeitet.<br />

Technikland<br />

Magazin<br />

Magazinausgaben und<br />

kein Ende in Sicht!<br />

Ein Jahrzehnt voller Innovationen, Wachstum und Erfolgsgeschichten<br />

Global Player<br />

Nachwuchsförderung<br />

Technikland <strong>Vorarlberg</strong> goes global! Produkte<br />

im Wert von 6,9 Milliarden Euro werden jährlich<br />

hergestellt und weltweit exportiert – und<br />

das von einem kleinen „Fleckchen Erde“ aus.<br />

Enorme<br />

Wirtschaftsleistung<br />

Über 4 Milliarden Euro jährlich Die über<br />

120 Technikland-Betriebe beschäftigen<br />

rund 20.000 Menschen und produzieren<br />

Waren im Wert von über 4 Milliarden Euro<br />

jährlich. Jede:r Mitarbeiter:in trägt durchschnittlich<br />

250.000 Euro zur Wertschöpfung<br />

bei.<br />

Früher<br />

Vogel<br />

Lehrlinge, aufgepasst! Bereits nach<br />

neun Pflichtschuljahren können Jugendliche<br />

in <strong>Vorarlberg</strong> eine hoch angesehene<br />

technische Lehre beginnen.<br />

Projekte wie Code4Talents und<br />

Lego Mindstorms Das Technikland<br />

<strong>Vorarlberg</strong> setzt auf eine<br />

starke Nachwuchs förderung.<br />

Spannende Projekte begeistern<br />

schon früh Kinder und Jugendliche<br />

für technische Themen und<br />

sichern so den Fachkräftenachwuchs<br />

von morgen.<br />

Techie-Dichte<br />

Techies, wohin man schaut! Mit über 20.000<br />

Beschäftigten in der Elektro- und Metallindustrie<br />

ist das Technikland <strong>Vorarlberg</strong> ein<br />

echtes Mekka für Technikbegeisterte.<br />

06


Alles social,<br />

oder was!?<br />

Spannende Neuigkeiten aus der Netz-Welt<br />

Was macht eigentlich ein:e Mechatroniker:in? Was unterscheidet<br />

die Duale Akademie von einem BA-Studium, und wie<br />

sieht es mit Upcoming Events wie dem Lehrlingsball oder dem<br />

DIGICAMP aus? Fragen über Fragen, auf die wir auf unseren<br />

Social-Media- Kanälen so manche Antwort parat haben! Folge<br />

uns, um keine News mehr zu verpassen!<br />

Hier geht’s zu den Kanälen:<br />

technikland_vorarlberg<br />

technik.vorarlberg<br />

techniklandvorarlberg<br />

07


INTERVIEW<br />

Die Zukunft der<br />

Fachkräfteausbildung<br />

in <strong>Vorarlberg</strong><br />

V.E.M.-Vorsitzender Dr. Alfred Felder über<br />

Herausforderungen und Visionen<br />

In dieser Jubiläumsausgabe des Technikland<br />

<strong>Vorarlberg</strong> Magazins spricht Dr.<br />

Felder, Vorsitzender der <strong>Vorarlberg</strong>er<br />

Elektro- und Metallindustrie (V.E.M.),<br />

über die entscheidende Bedeutung der<br />

Ausbildung und langfristigen Bindung<br />

von Fachkräften. Er gibt Einblicke in<br />

die Strategien und Programme der<br />

V.E.M. und teilt seine Visionen für die<br />

Zukunft der Fachkräfteausbildung am<br />

Wirtschafts standort <strong>Vorarlberg</strong>.<br />

Herr Dr. Felder, könnten Sie uns bitte<br />

einen Überblick über Ihre Rolle als<br />

Vorsitzender und die Aktivitäten der<br />

<strong>Vorarlberg</strong>er Elektro- und Metallindustrie<br />

(V.E.M.) geben?<br />

Dr. Felder: Als Vorsitzender der V.E.M.<br />

und des V.E.M.-Arbeitgeberkomitees<br />

repräsentiere ich die Interessen der<br />

Mitgliedsunternehmen und koordiniere<br />

verschiedene Initiativen zur Förderung<br />

der Elektro- und Metallindustrie in <strong>Vorarlberg</strong>.<br />

Unsere Aktivitäten umfassen<br />

die Förderung, Weiterentwicklung und<br />

Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen<br />

(Lehr-)Ausbildung. Wir unterstützen<br />

zentrale Bildungseinrichtungen<br />

in <strong>Vorarlberg</strong>, um den Nachwuchs in<br />

der technischen Branche langfristig zu<br />

sichern. Insgesamt geht es darum, unseren<br />

Wirtschaftsstandort zukunftsfit<br />

zu halten.<br />

Wie wichtig ist die Ausbildung eigener<br />

Fachkräfte für die V.E.M. und welche<br />

Vorteile sehen Sie darin?<br />

Dr. Felder: Die V.E.M. bildet derzeit in<br />

120 Unternehmen rund 1.700 Lehrlinge<br />

in 30 Lehrberufen aus. Das zeigt den<br />

enormen Stellenwert der Lehre für die<br />

<strong>Vorarlberg</strong>er Industrie. Die Ausbildung<br />

eigener Fachkräfte ist von zentraler<br />

Bedeutung, da die Elektro- und Metallindustrie<br />

der stärkste Wirtschaftsfaktor<br />

im Ländle ist. Die Vorteile liegen auf der<br />

Hand: maßgeschneiderte Ausbildungsund<br />

Karrierewege, stärkere und nachhaltige<br />

Bindung der Mitarbeitenden an<br />

die Unternehmen und die Sicherstellung<br />

eines kontinuierlichen Fachkräftenachwuchses.<br />

Das klingt sehr beeindruckend.<br />

Was sind denn die größten Herausforderungen,<br />

denen die Mitgliedsunternehmen<br />

der V.E.M. bei der Sicherung<br />

ihrer eigenen Fachkräfte begegnen,<br />

und wie gehen sie damit um?<br />

Dr. Felder: Die größten Herausforderungen<br />

sind der demografische Wandel<br />

und der verstärkte Wettbewerb um Talente.<br />

Die V.E.M.-Mitgliedsunternehmen<br />

begegnen diesen Herausforderungen<br />

durch Ausbildungsinitiativen,<br />

Kooperationen mit Bildungseinrichtungen<br />

und gezielte Marketingmaßnahmen<br />

zur Steigerung der Attraktivität<br />

der Branche. Unsere<br />

Bemühungen, verstärkt<br />

Mädchen und junge Frauen<br />

für technische Berufe zu<br />

begeistern, zeigen positive<br />

Resonanz. Beispielsweise<br />

ist die Metalltechnikerin bereits<br />

unter den TOP-10-Lehrberufen<br />

bei Mädchen auf<br />

Platz drei zu finden.<br />

Welche Strategien und<br />

Programme hat die V.E.M.<br />

entwickelt, um ihre Lehrlinge<br />

nach Abschluss ihrer Ausbildung<br />

in den Unternehmen<br />

zu halten?<br />

Dr. Felder: Die V.E.M.-Betriebe verfolgen<br />

individuelle Ansätze, aber unser Beitrag<br />

als V.E.M. ist es, mehr Bewusstsein für<br />

die Möglichkeiten innerhalb der Branchen<br />

zu schaffen, Vorurteile abzubauen<br />

und Karrierewege aufzuzeigen.<br />

Und wie unterstützen die Unternehmen<br />

der V.E.M. ihre Mitarbeiter:innen nach<br />

der Lehre in ihrer weiteren beruflichen<br />

Entwicklung und Karriereplanung?<br />

Dr. Felder: Es wird auf kontinuierliche<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten und Förderprogramme<br />

für berufsbegleitende<br />

Studien Wert gelegt. Die Vereinbarkeit<br />

08<br />

AUSBILDUNG


Die kürzlich abgeschlossene<br />

S tudie der HSG „Mehr Frauen in<br />

der <strong>Vorarlberg</strong>er Industrie“ ist<br />

ebenfalls sehr spannend. Welche<br />

wesentlichen Erkenntnisse wurden<br />

dabei gewonnen und wie tragen<br />

diese zur Strategie der V.E.M. bei?<br />

Dr. Felder: Die Studie zeigt ein<br />

breites Maßnahmenpaket an<br />

möglichen Lösungsansätzen<br />

hinsichtlich des Potenzials von<br />

Frauen in der <strong>Vorarlberg</strong>er Industrie<br />

auf. Es ist wissenschaftlich<br />

belegt, dass diverse Teams erfolgreicher<br />

sind. Projekte im Rahmen<br />

der Berufsorientierung und die<br />

entscheidende Rolle von weiblichen<br />

Bezugspersonen in der Ausbildung<br />

sind einige wesentliche<br />

Erkenntnisse, die zur strategischen<br />

Ausrichtung der V.E.M.<br />

beitragen.<br />

Dr. Alfred Felder, Vorsitzender der V.E.M. respektive des V.E.M.-Arbeitgeberkomitees<br />

Und was sind die „Next Steps“<br />

nach dieser Studie?<br />

Dr. Felder: Zurzeit analysieren<br />

und prüfen wir die Einführung<br />

eines Tools für das Diversity-<br />

Benchmarking. Anhand von<br />

Kennzahlen werden die Potenziale<br />

im Branchenvergleich transparent<br />

gemacht, um besser zu<br />

verstehen, wann und warum wir<br />

weibliche Mitarbeiterinnen gewinnen<br />

oder verlieren.<br />

von Familie und Beruf spielt ebenfalls<br />

eine entscheidende Rolle. Familienfreundlichkeit<br />

hat angesichts des Fachkräftemangels<br />

einen zentralen Stellenwert<br />

eingenommen.<br />

Eine positive Unternehmenskultur<br />

spielt sicher auch eine wichtige Rolle.<br />

Wie sehen Sie das?<br />

Dr. Felder: Absolut, eine positive Unternehmenskultur<br />

ist entscheidend. Unternehmen,<br />

die eine offene, unterstützende<br />

und wertschätzende Teamkultur<br />

pflegen, verhelfen ihren Mitarbeitenden<br />

zu Höchstleistungen.<br />

Wie gehen die V.E.M.-Unternehmen auf<br />

die Bedürfnisse und Erwartungen der<br />

jüngeren Generationen, insbesondere<br />

Gen Z und Gen Alpha, ein, um sie für eine<br />

langfristige Karriere in der Elektro- und<br />

Metallindustrie zu gewinnen?<br />

Dr. Felder: Flexible Arbeitsmodelle, moderne<br />

Arbeitsumgebungen und neueste<br />

Technologien sowie sinnstiftende Tätigkeiten<br />

sind gefragt. Die V.E.M.-Unternehmen<br />

bieten attraktive Rahmenbedingungen<br />

und die Möglichkeit,<br />

international aktiv zu werden, um<br />

im Rahmen des Berufes die Welt zu<br />

entdecken.<br />

Zum Abschluss: Was sind Ihre Zukunftsvisionen<br />

für die Fachkräfteausbildung<br />

und -sicherung am Wirtschaftsstandort<br />

<strong>Vorarlberg</strong>?<br />

Dr. Felder: Meine Vision ist die kontinuierliche<br />

Weiterentwicklung <strong>Vorarlberg</strong>s<br />

als führendes Zentrum für die technische<br />

Lehrausbildung. Dies soll durch eine<br />

enge Zusammenarbeit zwischen Industrie,<br />

Bildungseinrichtungen und der Politik<br />

erreicht werden. Ziel ist es, ein Ausbildungsumfeld<br />

zu schaffen, das sowohl<br />

lokale Talente fördert als auch internationale<br />

Fachkräfte anzieht und <strong>Vorarlberg</strong><br />

damit zu einem chancenreichen Lebensund<br />

Wirtschaftsraum entwickelt.<br />

AUSBILDUNG<br />

09


Hilti AG<br />

Fertigungsmesstechnik?<br />

„Passt zu mir.“<br />

Bei Hilti hat Lea<br />

ihre Traumausbildung erschnuppert<br />

An der Fachschule für Kunsthandwerk<br />

und Design hat Lea Gmeiner aus Ludesch<br />

schnell gemerkt, dass dieser Weg nicht<br />

ihrer war – und entschied sich für einen<br />

Richtungswechsel: Hallo Technikwelt!<br />

Mittlerweile ist die 17-jährige Hobbykletterin<br />

im zweiten Lehrjahr ihrer Ausbildung<br />

zur Fertigungsmess technikerin<br />

mit dem Schwerpunkt Produktmessung.<br />

Im Blick: die Aufstiegs chancen bei Hilti.<br />

Im selben Jahr, als Lea die Fachschule<br />

abbrach, absolvierte ihr Bruder die<br />

Mittelschule. Er informierte sich mit<br />

den Eltern über verschiedene Firmen<br />

und Ausbildungsmöglichkeiten. Nach<br />

dem Infotag bei Hilti waren sie es, die<br />

ihr vom Lehrberuf Fertigungsmesstechnik<br />

erzählten. „Also habe ich mir<br />

den Lehrberuf selbst angeschaut. Beim<br />

Schnuppern hat es mir super gefallen –<br />

auch den Wechsel zwischen praktischen<br />

Phasen und Blockunterricht konnte ich<br />

mir gut vorstellen.“<br />

Bei Hilti ist Lea eine von 90 Lehrlingen<br />

und unterstützt dabei den Frauenanteil<br />

in ihrer Abteilung, der bei 20 Prozent<br />

liegt. Benachteiligt fühlt sich die Auszubildende<br />

nicht – im Gegenteil. Sie<br />

erfährt von Beginn an, dass sie dieselben<br />

Aufgaben meistern kann wie ihre<br />

Kollegen. Hier und da kann der Kraftunterschied<br />

ein Thema sein, doch dann ist<br />

eben Teamwork gefragt.<br />

„Challenge accepted!“ – die Aufgaben<br />

als Fertigungs messtechnikerin<br />

Kund:innen von Hilti erwarten höchste<br />

Qualität – und die stellt die angehende<br />

Fertigungsmesstechnikerin mit dem<br />

Schwerpunkt Produktmessung sicher.<br />

Die Lehre als Fertigungsmesstechniker:in<br />

gibt es erst<br />

seit vier Jahren. In einer Zeit,<br />

in der Digitalisierung rasant<br />

voranschreitet, sind wir stolz<br />

darauf, Lehrlinge in diesem<br />

zukunftsweisenden Beruf<br />

ausbilden zu können.<br />

Dejan Momirovic<br />

Quality Specialist und Lehrlingsausbilder<br />

Fertigungsmesstechnik<br />

Zu ihren Aufgaben zählt, Produkte<br />

mittels verschiedener Geräte auf ihre<br />

Maße und Funktion zu überprüfen. Zudem<br />

sorgt sie für fehlerfreie Produktionsabläufe.<br />

„In meiner Mitverantwortung liegt, dass<br />

vom kleinsten Teil bis zur fertigen Maschine<br />

die von uns und unseren Kunden<br />

gewünschte Qualität sichergestellt<br />

wird.“<br />

10


01<br />

02<br />

03<br />

Hilti AG<br />

Zweigniederlassung Thüringen<br />

01 Als Fertigungsmesstechnikerin arbeitet Lea mit unterschiedlichen Maschinen wie Koordinatenmessgeräten<br />

02 Lea misst ein Bauteil mit einem Streifenlichtprojektor 03 Mittels 3D-Scan analysiert Lea die Daten des Bauteils<br />

und wertet diese aus.<br />

Und wie geht es weiter?<br />

begleitet werden. Die Auszubildende<br />

Lea ist fast bei der Halbzeit ihrer 4-jährigen<br />

weiß: Mit Engagement können sich<br />

Ausbildung angelangt. Im Anschluss in der Zukunft bei Hilti verschiedene<br />

könnte sie sich vorstellen, die Matura in Karriere türen öffnen.<br />

einem Jahr zu absolvieren, um anschließend<br />

einen weiteren Ausbildungsweg zu Tipps von einem Hi-Tech-Girl<br />

gehen. Denn Hilti bietet ein Traineeprogramm<br />

„Ich habe die Erfahrung gemacht, dass<br />

für junge Fachkräfte, in welchem der Weg als Frau in die Technik nicht<br />

sowohl Weiterentwicklungsmöglichkeiten<br />

so schwer ist. Junge Frauen sollen sich<br />

als auch weiterführende Ausbil-<br />

ausprobieren!“ Das Schnuppern bei Hilti<br />

dungen bis hin zum berufsbegleitenden hat Lea geholfen, ihren Berufsweg zu<br />

oder Vollzeit-Studium unterstützt und finden.<br />

Weltweit tragen rund 34.000<br />

Mit arbeitende in mehr als 120<br />

Ländern dazu bei, die Arbeit unserer<br />

Kunden produktiver, sicherer und<br />

nachhaltiger zu machen. Das<br />

Produktionswerk in Thüringen ist auf<br />

Bearbeitungstechnologie, Komponentenmontage<br />

und die Endmontage<br />

der Geräte für Bohr- und Abbrucharbeiten,<br />

Diamant-Kernbohrer und<br />

-Sägen sowie Direktbefestigungsgeräte<br />

spezialisiert.<br />

> Standorte: international,<br />

Hauptsitz in Schaan/FL<br />

> Mitarbeiter:innen in Thüringen:<br />

600, davon 90 Lehrlinge<br />

> Lehrberufe: Maschinenbautechnik,<br />

Zerspanungstechnik,<br />

Elektrotechnik, Mechatronik –<br />

Robotik , Fertigungs messtechnik,<br />

IT-Technik, Werkstoff technik,<br />

Betriebslogistik<br />

> Duale Akademie in den Berufen<br />

Applikationsentwicklung –<br />

Coding, Mechatronik, Elektrotechnik,<br />

Betriebslogistik<br />

> careers.hilti.group/de-at/schueler<br />

<strong>11</strong>


faigle Group<br />

Kunststofftechnik<br />

für eine innovative<br />

Zukunft<br />

Wie Lorenz Mathis aus Hohenems als<br />

Development Engineer Karriere macht<br />

In den weitläufigen Hallen der faigle Group verbindet sich<br />

Kunststoff mit Zukunftsvisionen. Hier, wo Innovationen entstehen<br />

und Materialien zu leistungsstarken Komponenten geformt<br />

werden, findet auch Lorenz Mathis seine Berufung. Mit<br />

21 Jahren zählt er bereits zu den kreativen Köpfen im Unternehmen,<br />

das weltweit für seine maßgeschneiderten Lösungen<br />

aus thermoplastischen Kunststoffen bekannt ist. Rollen, Räder,<br />

Gleitelemente, Spritzgussprodukte, Halteschlaufen, Halbzeuge,<br />

zerspante Fertigteile – all das stellt faigle an seinen vier Standorten<br />

in Österreich, der Schweiz und China her. Und so schafft<br />

es das Unternehmen auch, dass täglich rund zwei Milliarden<br />

Menschen dank seiner Hightech-Kunststoffprodukte<br />

bewegt werden.<br />

Lorenz Mathis’ Leidenschaft für Technik<br />

begann früh. Nach dem Besuch der<br />

HTL in Bregenz, wo er seine Matura mit<br />

dem Schwerpunkt Kunststofftechnik<br />

absolvierte, war für ihn klar, dass er seine<br />

Zukunft in einem technischen Beruf<br />

sah. „Der Tag der offenen Tür der HTL<br />

Bregenz war entscheidend für meine<br />

Wahl. Besonders fasziniert haben mich<br />

damals der Kunststoffbereich und die<br />

Praxisnähe der Ausbildung“, erinnert<br />

sich Lorenz.<br />

Karriere-Modus on<br />

Seit September 2022 ist Lorenz Teil des<br />

faigle-Teams und arbeitet als Development<br />

Engineer. Diese Position erfordert<br />

nicht nur technisches Know-how,<br />

sondern auch Kreativität und Kommunikationsgeschick.<br />

„Von der ersten Idee<br />

Mutig und innovativ in<br />

unserem Handeln und ein<br />

ehrlicher und offener Umgang<br />

untereinander – diese Werte<br />

prägen unsere Leit sätze und<br />

unser tägliches Tun. Als Familienunternehmen<br />

handeln wir langfristig<br />

und nachhaltig – und das<br />

erfolgreich seit über 70 Jahren.<br />

Friedrich Faigle<br />

CEO der faigle-Unternehmensgruppe<br />

bis zur finalen Produktkonzeption begleite ich den Entwicklungsprozess.<br />

Das bedeutet, dass ich nicht nur technische Auslegungen<br />

vornehme und Materialien wähle, sondern auch eng<br />

mit anderen Abteilungen wie Produktion und Montage zusammenarbeite“,<br />

erklärt der 21-jährige Hohenemser.<br />

Die Herausforderungen eines Development Engineers<br />

Täglich neue Herausforderungen anzugehen und dabei seine<br />

kreativen Ideen einzubringen, das ist es, was Lorenz an seinem<br />

Job besonders schätzt. „Es ist nie langweilig. Man lernt ständig<br />

dazu und kann seine Ideen direkt in die Praxis umsetzen“,<br />

schwärmt er. Besonders die internationale<br />

Ausrichtung des Unternehmens<br />

bietet ihm spannende Perspektiven: „In<br />

Zukunft möchte ich gerne ein duales<br />

Studium beginnen. Mein Wunsch, einmal<br />

an einem Projekt am Standort in<br />

China mitwirken zu können, geht schon<br />

diesen Herbst in Erfüllung – ich werde<br />

6 Wochen vor Ort sein und freue mich<br />

schon sehr darauf“, so der Techniker.<br />

Rat an zukünftige<br />

Technikbegeisterte<br />

Für junge Erwachsene, die sich für eine<br />

Ausbildung im Technikland <strong>Vorarlberg</strong><br />

interessieren, hat Lorenz einen klaren<br />

Rat: „Schnuppert so viel wie möglich in<br />

verschiedene Unternehmen hinein und<br />

entscheidet euch für einen Beruf, der<br />

euch wirklich begeistert. faigle war für<br />

mich die absolut richtige Wahl.“<br />

12


Lorenz Mathis begleitet als Development Engineer bei faigle den Entwicklungsprozess<br />

von der ersten Idee bis zur finalen Produktkonzeption.<br />

faigle Group<br />

Wir sind eine international agierende Unternehmensgruppe<br />

mit vier Standorten in Europa und Asien. Als Spezialisten<br />

für Kunststoffe und Kunststoff lösungen bieten wir unseren<br />

Kunden aus aller Welt spezifisch-individuell entwickelte<br />

Bauteile, innovative Eigenentwicklungen und komplette<br />

Baugruppen aus thermoplastischen Kunststoffen.<br />

> Standorte: 4 Standorte in AT, CH und CN<br />

> Mitarbeiter:innen: 372, davon 19 Lehrlinge<br />

> Offene Lehrstellen 2025: Kunststofftechnologie, Zerspanungstechnik,<br />

Fertigungsmesstechnik – Produktmessung,<br />

Betriebs logistik, Bürokauffrau/-mann<br />

> www.lets-move.at/de<br />

13


Hydro Nenzing<br />

Hydro Nenzing ist der Full-Service-Supplier für<br />

innovative und nachhaltige Strangpresslösungen aus<br />

Aluminium. Der Spezialist begleitet den Kunden vom<br />

Konstruktions- und Designprozess bis hin zum fertig<br />

montierten und verpackten Produkt.<br />

> Standort: Nenzing<br />

> Mitarbeiter:innen: 430<br />

> Lehrlinge: 18<br />

> Lehrberufe: Maschinenbautechnik,<br />

Informations tech nologie – System technik,<br />

Industriekauffrau/-mann<br />

> hydro.com/team-nenzing<br />

Automatisierungstechniker Tobias Pusnik erstellt unter anderem Automatisierungskonzepte<br />

für Roboterzellen.<br />

14


Hydro Nenzing<br />

Von der Passion<br />

zur Profession<br />

Automatisierungstechniker Tobias Pusnik:<br />

Karriere in der Welt der Automatisierung<br />

Hydro Nenzing steht für technologische<br />

Innovation und zukunftsweisende<br />

Industrieanwendungs-Lösungen in der<br />

Aluminiumbranche. Hier, wo Materialien<br />

zu leistungsstarken Komponenten<br />

geformt werden, findet Tobias Pusnik<br />

seine Berufung. Mit 33 Jahren ist der<br />

Ludescher ein kreativer Kopf im Unternehmen,<br />

das weltweit für seine maßgeschneiderten<br />

Lösungen aus Aluminium<br />

bekannt ist.<br />

Tobias Pusniks Leidenschaft für Technik<br />

begann früh. Nach dem Gymnasium<br />

in Feldkirch und einem Bachelorstudium<br />

in Mechatronik an der Leopold-Franzens-Universität<br />

Innsbruck sowie der<br />

UMIT Tirol entschied er sich bewusst<br />

für einen breiten und vielseitigen Ausbildungsweg.<br />

„Die Vielseitigkeit der<br />

Mechatronik hat mich von Anfang an<br />

fasziniert, besonders das Arbeiten mit<br />

Robotern“, erinnert sich Tobias.<br />

Seit einem Jahr ist Tobias Teil des<br />

Hydro-Teams in Nenzing und arbeitet als<br />

„Automation Technician“, zu Deutsch:<br />

Automatisierungstechniker. Seine Position<br />

erfordert technisches Know-how,<br />

Kreativität und Kommunikationsgeschick.<br />

„Von der Ideenfindung über die<br />

Konzeptentwicklung bis hin zur Fertigung<br />

und Inbetriebnahme der Maschinen<br />

– meine Arbeit ist sehr abwechslungsreich<br />

und spannend“, erklärt Tobias.<br />

Aufgaben und<br />

Verantwortungsbereiche<br />

Die Aufgaben eines „Automation Technician“<br />

bei Hydro sind vielfältig. Tobias<br />

erstellt Automatisierungskonzepte für<br />

Roboterzellen und Kalibrieranlagen,<br />

programmiert Roboter und führt sicherheitsrelevante<br />

Anpassungen durch.<br />

„Die Sicherheit steht bei uns an erster<br />

Stelle, weshalb wir immer wieder Konzepte<br />

entwickeln müssen, die alle Anforderungen<br />

erfüllen und ein sicheres<br />

Arbeiten gewährleisten“, betont Tobias.<br />

Die täglichen Herausforderungen und<br />

die Möglichkeit, eigene kreative Ideen<br />

einzubringen, machen den Job für ihn<br />

zudem besonders reizvoll. „Es ist nie<br />

langweilig. Man lernt ständig dazu und<br />

kann seine Ideen direkt in die Praxis<br />

umsetzen“, schwärmt er.<br />

Durch neue Automatisierungslösungen<br />

trägt Tobias mit seinem Beruf maßgeblich<br />

zur Effizienzsteigerung bei Hydro<br />

bei. „Wir können Arbeitsabläufe optimieren<br />

und die Produktion effizienter<br />

gestalten, was uns wettbewerbsfähig<br />

hält“, erklärt er. Seine Projekte haben<br />

direkten Einfluss auf den Erfolg und die<br />

Zukunftsfähigkeit des Unternehmens.<br />

Gute Tipps und Zukunftspläne<br />

Für Jugendliche, die sich für eine Ausbildung<br />

im Technikland <strong>Vorarlberg</strong> interessieren,<br />

hat Tobias klare Ratschläge:<br />

„Schnuppert so viel wie möglich in<br />

verschiedene Unternehmen hinein und<br />

entscheidet euch für einen Beruf, der<br />

euch wirklich begeistert. Die HTL ist ein<br />

super Einstieg, weil sie eine gute Grundlage<br />

bietet, um entweder gleich arbeiten<br />

zu gehen oder den Einstieg in ein technisches<br />

Studium zu erleichtern.“<br />

Eigenverantwortliches Arbeiten<br />

und eine starke Teamkultur sind<br />

aus unserer Sicht entscheidend<br />

für den Erfolg des Unternehmens.<br />

Nur so können wir Talenten Raum<br />

zur Entwicklung geben und uns<br />

gemeinsam den Herausforderungen<br />

der Zukunft stellen.<br />

Sabrina Blum<br />

HR Recruiting and Learning<br />

Seine berufliche Zukunft hat der 33-Jährige<br />

klar vor Augen. „Wenn sich die<br />

Möglichkeit ergibt, würde ich gerne ein<br />

Masterstudium mit dem Schwerpunkt<br />

Automatisierung machen“, sagt er. Bei<br />

Hydro gibt es viele Möglichkeiten zur<br />

Weiterentwicklung, und Tobias schätzt<br />

die internationalen Chancen, die der<br />

Konzern bietet. „Wir sind ein-, zweimal<br />

im Jahr bei unseren Schwesterwerken,<br />

um Know-how auszutauschen. Das ist<br />

immer sehr spannend.“<br />

15


GRASS GmbH<br />

Frauenpower<br />

in der Technik<br />

<strong>TECHNIKLAND</strong> Magazin #5<br />

Von der Werkzeugmechanikerin<br />

zur Produktentwicklerin<br />

Melanie Metzler hat einen beeindruckenden<br />

Karriereweg bei der GRASS GmbH<br />

hingelegt. Die 31-jährige Wol furterin<br />

begann ihre Laufbahn im Unternehmen<br />

2008. Seither hat sie sich zur Produktentwicklerin<br />

hochgearbeitet. Die<br />

GRASS GmbH ist eine global operierende<br />

Unternehmensgruppe, die zu den<br />

führenden Spezialisten für Bewegungssysteme<br />

gehört. Mit rund 1.800 Mitarbeiter:innen<br />

an 18 Standorten weltweit bietet<br />

GRASS zahlreiche Perspektiven für<br />

technikbegeisterte Frauen und Männer.<br />

Melanie Metzler wusste schon früh, dass<br />

sie sich für Technik interessiert und Dinge<br />

verstehen möchte. „Da ich sehr kreativ<br />

bin und immer herausfinden wollte,<br />

wie die Dinge funktionieren, habe ich die<br />

Entscheidung, einen technischen Beruf<br />

zu starten, sehr schnell getroffen“, erklärt<br />

sie. Ihre Lehre als Werkzeugmechanikerin<br />

bei der GRASS GmbH begann sie<br />

2008 und schloss diese vier Jahre später<br />

erfolgreich ab. Danach folgte ein Aufbaulehrgang<br />

in Automatisierungstechnik an<br />

der HTL Bregenz.<br />

Vom Prototypenbau zur eigenständigen<br />

Produktentwicklung<br />

Nach ihrer Lehre arbeitete Melanie im<br />

Prototypenbau und sammelte wertvolle<br />

Erfahrungen im Umgang mit Produkten.<br />

„Direkt nach meiner Ausbildung an<br />

der HTL lag mein Hauptaugenmerk auf<br />

der Erstellung und Überarbeitung von<br />

Zeichnungen sowie der Betreuung bestehender<br />

Produkte“, erinnert sie sich.<br />

Heute ist sie als Produktentwicklerin<br />

tätig und konstruiert eigenständig Produkte<br />

bis zur Serienreife.<br />

Durch ihre kontinuierliche Weiterbildung<br />

und das Erlangen von Fachwissen<br />

konnte Melanie ihre Aufgaben und Verantwortungen<br />

im Laufe der Zeit erheblich<br />

erweitern. „Dank der Ausbildung an<br />

der HTL konnte ich mein Fachwissen<br />

vertiefen und somit auch schwierigere<br />

Aufgaben erledigen“, betont sie. Vorausschauendes<br />

wirtschaftliches Konstruieren<br />

kann so zum Beispiel zur Senkung<br />

der Fertigungskosten beigetragen und<br />

den Erfolg eines Unternehmens unterstützen.<br />

Frauen in der Technik<br />

Der Frauenanteil in der technischen Abteilung<br />

bei GRASS liegt aktuell bei etwa<br />

18 %. „Als ich damals mit der Lehre begann,<br />

gab es nicht viele Frauen in dieser<br />

Sparte, aktuell werden es immer mehr,<br />

die sich einen Job im Technikland <strong>Vorarlberg</strong><br />

zutrauen, und das ist auch gut<br />

so“, sagt Melanie. Auf die Frage, ob sie<br />

sich gleichberechtigt fühle, antwortet<br />

sie: „Ja, ich fühle mich gleichberechtigt<br />

und hatte noch nie das Gefühl, dass ich<br />

aufgrund meines Geschlechtes benachteiligt<br />

werde.“<br />

2017 wurden Melanie und ihr<br />

beruflicher Werdegang im<br />

<strong>TECHNIKLAND</strong> Magazin Nr. 5<br />

vorgestellt.<br />

Heute ermutigt Melanie junge Frauen,<br />

den Schritt in die Technik zu wagen.<br />

„Macht es, traut es euch zu und zieht es<br />

durch, denn ihr werdet es nicht bereuen“,<br />

rät sie. Sie selbst hat die Erfahrung<br />

gemacht, dass die technischen Berufe<br />

großartige Möglichkeiten zur Weiterbildung<br />

und persönlichen Entwicklung<br />

bieten.<br />

damals<br />

Zukunftsperspektiven und Wünsche<br />

Für die Zukunft wünscht sich die Produktentwicklerin,<br />

dass die Aufgaben<br />

und Herausforderungen in ihrem Job<br />

spannend bleiben, sodass sie weiterhin<br />

viel dazulernen und sich weiterentwickeln<br />

kann. „Es ist wie immer im Leben,<br />

an jeder gestellten Aufgabe wächst man<br />

und lernt was dazu.“ Melanies Weg bei<br />

der GRASS GmbH ist ein inspirierendes<br />

Beispiel dafür, was mit Leidenschaft, Engagement<br />

und kontinuierlicher Weiterbildung<br />

erreicht werden kann.<br />

16


heute<br />

7 Jahre später ist Melanie Produkt entwicklerin und<br />

konstruiert eigenständig Produkte bis zur Serienreife.<br />

GRASS GmbH<br />

Die GRASS Gruppe gehört mit rund 1.800 Mitabeiter:innen an 18 Standorten<br />

und mehr als 200 Vertriebspartnern in 60 Ländern zu den weltweit<br />

führenden Spezialisten für Bewegungssysteme. Als Entwicklungspartner<br />

und Systemanbieter der Möbelindustrie schafft GRASS Schubkasten-,<br />

Führungs-, Scharnier- und Klappen- Systeme, die die Möbel renommierter<br />

Möbelmarken bewegen.<br />

> 7 GRASS-Standorte: AT: Höchst, Götzis, Hohenems, Salzburg,<br />

DE: Reinheim, CZ: Krumlov, US: Kernersville NC<br />

> <strong>11</strong> Vertriebs-Niederlassungen: DE: Reinheim und Verl, IT: Pordenone,<br />

UK: West Bromwich, ES: Iurreta, SE: Jönköping, TK: Istanbul, SA: Kapstadt<br />

und Johannesburg, US: Kernersville, CA: Toronto, AU: Melbourne<br />

> Mitarbeiter:innen: weltweit rund 1.800 Mitarbeiter:innen,<br />

davon 77 Lehrlinge in Österreich<br />

> 12 Lehrberufe: Oberflächentechnik, Maschinenbautechnik, Werk zeugbau<br />

technik, Industriekauffrau/-mann, Betriebslogistik, Informationstechnologie,<br />

Mechatronik, Zerspanungstechnik, Elektrotechnik,<br />

Konstruktionstechnik, Metallbearbeitung, Prozesstechnik<br />

> lehre.grass.eu<br />

17


One Day<br />

Ein Arbeitstag von Sebastian<br />

Sebastian Elias Huber<br />

20 Jahre alt | 4. Lehrjahr Werkzeugbautechnik<br />

mit Prozess- & Fertigungstechnik<br />

z-group gmbh, Dornbirn<br />

6:00 Zeit, aufzustehen! Unsere Firma ist super<br />

zu erreichen. So habe ich von Lustenau kommend die Wahl<br />

zwischen Öffis, Rad und dem Auto. Dass wir eine eigene Tiefgarage<br />

haben, ist super praktisch.<br />

9:00 Pause im Meet & Relax<br />

Die Pause verbringen wir in unserem Meet & Relax.<br />

Dort kann die Jause genossen werden, egal ob<br />

mitgebracht oder aus dem Automaten. Hier treffe<br />

ich die anderen Lehrlinge und wir können uns ein<br />

wenig austauschen.<br />

7:00<br />

Los geht’s –<br />

in der Montage<br />

Wir sind bereits mitten in einem Projekt und<br />

ich weiß schon, was zu tun ist. Gemeinsam<br />

mit meinen Kolleg:innen starte ich in der<br />

Montage. Aktuell bin ich mit dem Zusammenbau<br />

eines Formwerkzeugs beschäftigt.<br />

9:15 Weiter geht’s<br />

Ich mache mich auf in unser Labor,<br />

dort findet eine Dichtheitsprobe vom<br />

Werkzeug statt; die Kühlkanäle müssen<br />

dicht und durchgängig sein. Wir schließen<br />

die Funktionsprobe der Kühlung<br />

erfolgreich ab.<br />

18


Mahlzeit<br />

<strong>11</strong>:50<br />

Mittag Im Sommer genieße<br />

ich mein Mittagessen<br />

am liebsten auf der Terrasse. Wir haben eine<br />

eigene Kantine, das spart Zeit und Geld. Die kann ich<br />

nutzen, um mit meinen Kolleg:innen zu entspannen.<br />

16:00 Feierabend<br />

Nachdem ich meinen Arbeitsplatz aufgeräumt<br />

und für den nächsten Tag alles<br />

Nötige vorbereitet habe, starte ich in den<br />

wohlverdienten Feierabend. Ab und an<br />

sitze ich noch mit meinen Arbeitskolleg:innen<br />

zusammen, ansonsten gehe ich<br />

meinen Hobbys nach oder treffe Freunde<br />

und lasse den Tag ausklingen.<br />

13:00<br />

Nachmittag Bei der<br />

Spritz gussmaschine wird<br />

die Form getestet. Für eine Bemusterung werden die ersten<br />

Deckel gespritzt. Die Verschlüsse kommen danach<br />

zur Überprüfung in unsere QS. Es ist einfach total spannend,<br />

von Anfang bis Ende bei einem Projekt dabei zu<br />

sein. Zum Schluss erfolgt dann noch die Montage beim<br />

Kunden, am Ende der Lehrzeit kann ich dann auch dort<br />

Erfahrungen sammeln.<br />

z-group gmbh<br />

Die z-group gmbh steht für Hightech aus <strong>Vorarlberg</strong>.<br />

Sie ist Spezialist in technologisch höchst anspruchsvollen<br />

Nischen – und das international führend. Die<br />

Mitarbeiter:innen der Z-GROUP ® , davon 15 % Lehrlinge,<br />

sind das Herzstück des Unternehmens und stehen für<br />

Kundenorientierung und Technologiestärke.<br />

> Standort: Dornbirn<br />

> Mitarbeiter:innen: 140<br />

> Lehrlinge: 20<br />

> 6 Lehrberufe: Werkzeugbautechnik, Zerspanungstechnik,<br />

Kunst stoff technologie, IT-Technik, Elektrotechnik,<br />

Maschinenbautechnik<br />

> ZEMMA BEGEISTRA – als Lehrling bei der Z-GROUP ®<br />

> z-lehre.com<br />

19


INTERVIEW<br />

„Den Menschen in den<br />

Mittelpunkt stellen“<br />

Markus Merlin über die Bedeutung von Leadership und<br />

die Herausforderungen der Generation Z<br />

Markus Merlin ist ein Wegbegleiter und<br />

Trainer für Menschen, die ethisch denken,<br />

nachhaltig handeln und persönlich<br />

führen möchten. Mit jahrelanger<br />

Erfahrung in systemischer Organisationsentwicklung,<br />

Existenzanalyse und<br />

Betriebswirtschaft teilt er seit 2003 sein<br />

Wissen in Coachings und Beratungen.<br />

Im Interview spricht Markus Merlin über<br />

die Herausforderungen und Entwicklungen<br />

im Bereich „Personal Leadership“,<br />

insbesondere in Bezug auf die junge Generation<br />

Z und die Lehrlingsausbildung<br />

in der Elektro- und Metallindustrie.<br />

Herr Merlin, erzählen Sie uns: Wie sieht<br />

Ihre Rolle in den Leadership-Lehrgängen<br />

der V.E.M. konkret aus?<br />

Markus Merlin: Führungskräfte brauchen<br />

Managementfähigkeiten und gleichzeitig<br />

Skills, um Menschen zu führen. Seit<br />

2012 richten wir die Aufmerksamkeit auf<br />

Persönlichkeitsentwicklung entlang der<br />

Führung. Führungskräfte sollten keine<br />

Unterhalter:innen sein, sondern Mitarbeitende<br />

so begleiten, dass sie sich als<br />

wertvolle Gestalter:innen ihrer Aufgaben<br />

erleben.<br />

Wie ist der „Personal Leadership“-<br />

Lehrgang entstanden?<br />

Markus Merlin: 2009 starteten wir mit einem<br />

Fragebogen zur Einschätzung des<br />

zukünftigen Fachkräftebedarfs. Daraus<br />

entstand 2010 die Projektgruppe Vision@<br />

work mit über 15 Betrieben wie zum Beispiel<br />

Firma Blum oder Firma Hilti. Eine<br />

strategische Maßnahme war die Überzeugung,<br />

dass Führungskräfteentwicklung<br />

zur Attraktivität der Unternehmen<br />

am Arbeitsmarkt beiträgt.<br />

Wie hat sich der Lehrgang entwickelt?<br />

Markus Merlin: Seit 2012 wurden über 15<br />

Lehrgänge durchgeführt und mehr als<br />

150 Teilnehmende erhielten Diplome.<br />

Mit jedem Modul im Lehrgang wird den<br />

Teilnehmenden bewusster, der Spagat<br />

zwischen unternehmerischen und persönlichen<br />

Anliegen ist nur mit einer personalen<br />

Haltung leistbar. Über 80 % der<br />

Teilnehmenden entschieden sich nach<br />

den Fortbildungen für fortführende Praxisvertiefungen,<br />

um ihre eigene Haltung<br />

zu festigen.<br />

Was sind die Herausforderungen bei der<br />

Motivation der Generation Z?<br />

Markus Merlin: Es begegnen sich Menschen<br />

mit unterschiedlichen Verständnissen<br />

von Arbeit. Ältere Generationen<br />

neigen dazu, ihre Maßstäbe auf die<br />

Jungen zu übertragen, was oft zu Entwertungen<br />

führt. Die Generation Z sagt<br />

„Liebe das Leben und nicht die Arbeit!“<br />

Führungskräfte und Ausbildner:innen<br />

sind eingeladen, Interessen der Generationen<br />

in Abstimmung zu bringen.<br />

Welche Methoden sind effektiv, um die<br />

Generation Z für eine Lehre zu begeistern?<br />

Markus Merlin: Es geht darum, die Aufmerksamkeit<br />

auf den Moment zu richten<br />

und zu erkennen, wie Motivation<br />

auf beiden Seiten entsteht. Begeisterung<br />

kann man nicht „machen“, sonst<br />

gäbe es dazu bereits Führungsmethoden.<br />

Unternehmen und Ausbilder:innen<br />

können Möglichkeiten schaffen, aber<br />

20<br />

AUSBILDUNG


Visionär und Trainer Markus Merlin führte bereits 15 „Personal Leadership“-Lehrgänge durch.<br />

Begeisterung entsteht im Kopf. Ihr geht<br />

stets eine Werteberührung voraus.<br />

Was sind die wichtigsten Kompetenzen,<br />

die Ausbilder:innen entwickeln sollten?<br />

Markus Merlin: Die Fähigkeit, den Menschen<br />

vor die Sache zu stellen, ist der<br />

Schlüssel. Solange wir Menschen nach<br />

„Wenn-dann-Zugängen“ führen, liegt<br />

eine Verzweckung nahe. Wir müssen<br />

den unternehmerischen Notwendigkeiten<br />

gerecht werden und gleichzeitig den<br />

Menschen hervorheben.<br />

Wie sehen Sie die Zukunft<br />

der Lehrlingsausbildung<br />

in der Elektro- und Metallindustrie?<br />

Markus Merlin: Spannend, inspirierend<br />

und kraftspendend. Es gibt viel<br />

zu entdecken, was durch die Brille der<br />

Gewohnheit im Verborgenen bleibt. Besonders<br />

Lehrlingsausbilder:innen sollten<br />

sich als Führungskräfte über Generationen<br />

hinweg verstehen. Erfolg ist<br />

eine Frage der Haltung.<br />

AUSBILDUNG 21


01<br />

illwerke vkw<br />

Wer seine Beine fest am Boden hat, kann seine Pläne freier entfalten.<br />

Die illwerke vkw macht seit mehr als hundert Jahren mit Bodenständigkeit<br />

und visionären Ideen Energie für <strong>Vorarlberg</strong> nutzbar. Als<br />

zuverlässiger Energieversorger, gefragter Arbeitgeber und vielfältiger<br />

Partner der Region übernehmen wir nachhaltig Verantwortung. Für<br />

heute, für morgen, für nächste Generationen.<br />

> Standorte: Bregenz und Vandans<br />

> Mitarbeiter:innen: 1.600, davon 94 Lehrlinge<br />

> Lehrberufe Standort Bregenz: Elektrotechnik, Applikationsentwicklung<br />

– Coding, Informations technologie – Systemtechnik,<br />

Geoinformations technik, E-Commerce-Kauffrau/-mann<br />

> Lehrberufe Standort Vandans: Metalltechnik, Mechatronik<br />

+ Elektro technik, Informationstechnologie – Systemtechnik,<br />

Bürokauf frau/-mann, Bautechnisches Zeichnen<br />

> lehre.illwerkevkw.at<br />

02<br />

01 Bau von Prüfschaltern für Umspannwerke<br />

02 Elektrotechnische Messung an einem Stromkreisverteiler<br />

22


illwerke vkw<br />

Energie und<br />

Zukunft in technischer<br />

Ausbildung<br />

Elena Schallner aus Höchst gestaltet als Elektrotechnikerin<br />

die Energiezukunft mit<br />

Seit über hundert Jahren steht die illwerke<br />

vkw für erneuerbare Energie aus<br />

Wasserkraft. In diesem Umfeld findet<br />

Elena Schallner ihre Berufung. Mit 16<br />

Jahren begann sie ihre Lehre als Elektrotechnikerin<br />

und bringt ihr Talent in<br />

einem Unternehmen ein, das die Energiezukunft<br />

in <strong>Vorarlberg</strong> und in Europa<br />

vorantreibt.<br />

Elena Schallner entschied sich nach der<br />

Unterstufe am Gymnasium Lustenau bewusst<br />

für eine praktische Ausbildung.<br />

„Ich wollte etwas Handfestes lernen<br />

und gleichzeitig in einem technischen<br />

Bereich arbeiten“, erklärt die 18-Jährige<br />

aus Höchst. Seit September 2022 ist sie<br />

Teil des Teams bei der illwerke vkw.<br />

Vielseitige Aufgaben<br />

einer Elektrotechnikerin<br />

Als Elektrotechnikerin in Ausbildung<br />

durchläuft Elena verschiedene Fachabteilungen,<br />

vom Schaltungsaufbau bis<br />

hin zur E-Mobilität. „Wir sorgen dafür,<br />

dass das Stromnetz und andere technische<br />

Infrastrukturen in <strong>Vorarlberg</strong> optimal<br />

funktionieren“, beschreibt sie ihre<br />

Verantwortung. Dabei ist technisches<br />

Verständnis genauso gefragt wie Durchhaltevermögen<br />

und handwerkliches Geschick.<br />

Ihre Arbeit trägt direkt zur Sicherstellung<br />

der Energieversorgung bei und hat<br />

somit einen großen Einfluss auf den Erfolg<br />

und das Ziel der illwerke vkw. „Es ist<br />

Die Lehrausbildung entwickelt<br />

sich technisch, methodisch, aber<br />

vor allem auch kulturell weiter.<br />

Es liegt an uns, eine Umgebung<br />

für Zukunfts gestalter:innen<br />

zu schaffen – dafür setzen<br />

wir uns jeden Tag ein.<br />

Richard Dür<br />

Ausbildungsleiter illwerke vkw<br />

eine verantwortungsvolle Aufgabe, aber<br />

genau das macht meinen Job so spannend“,<br />

sagt Elena.<br />

Frauen in der Technik – Erfahrungen<br />

und Herausforderungen<br />

Als Frau in einem Beruf, der als Männerdomäne<br />

gilt, sieht Elena ihre Rolle positiv:<br />

„Es ist wichtig, zu zeigen, dass Frauen<br />

genauso technische Berufe ausüben<br />

können wie Männer.“ Sie ermutigt andere<br />

junge Frauen, sich für technische<br />

Ausbildungen zu entscheiden und ihren<br />

Weg selbstbewusst zu gehen.<br />

Spannende Zukunftsaussichten<br />

Für die eigene Zukunft plant Elena, die<br />

Meisterprüfung abzulegen und auch<br />

Auslandserfahrungen zu sammeln. „Es<br />

gibt viele Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln<br />

und in Führungspositionen<br />

aufzusteigen“, betont sie. Die illwerke<br />

vkw unterstützt Elenas Ambitionen mit<br />

einem umfassenden Weiterbildungsangebot<br />

und schafft somit die ideale<br />

Grundlage für eine erfolgreiche Karriere<br />

in der Energiebranche. Elena und ihre<br />

Kolleg:innen sind somit die Zukunftsgestalter:innen,<br />

die mit ihrem Fachwissen<br />

und ihrer Leidenschaft die Energieversorgung<br />

auch morgen sichern.<br />

23


BLUM<br />

Young Professionals bei<br />

WorldSkills in Lyon<br />

Was braucht es, um erfolgreich<br />

an Berufsweltmeisterschaften teilzunehmen?<br />

Drei junge Fachkräfte des Beschlägeherstellers<br />

Blum stellten bei den World-<br />

Skills <strong>2024</strong> im September ihr Know-how<br />

unter Beweis. Zuvor war intensives Training<br />

angesagt – auch auf internationalem<br />

Boden.<br />

Was für die Filmbranche die Oscar-Verleihung<br />

und für Sportbegeisterte die<br />

Olympischen Spiele sind, das sind für<br />

die Young Professionals die WorldSkills.<br />

Bei den Berufsweltmeisterschaften messen<br />

sich alle zwei Jahre Nachwuchstalente<br />

unter 23 Jahren mit den Besten der<br />

Besten ihres Faches. Heuer waren rund<br />

1.500 Teilnehmende aus 65 Nationen dabei.<br />

Als Mitglieder des österreichischen<br />

Nationalteams betraten als einzige <strong>Vorarlberg</strong>er<br />

auch drei junge Mitarbeiter<br />

von Blum die Bühne: Konstrukteur Enes<br />

Kocabay, Maschinenbautechniker Lukas<br />

Fiel sowie Zerspanungstechniker<br />

Berkay Sahin. Ein Viertelmillionen-<br />

Publikum verfolgte die Bewerbe, die in<br />

59 Kategorien stattfanden.<br />

Enes, Lukas und Berkay erzählen<br />

Wie bereitet man sich auf eine Berufsweltmeisterschaft<br />

vor? „Die Vorbereitungen<br />

für die WorldSkills sind zeitintensiv<br />

und aufwendig“, so Berkay Sahin. Der<br />

CNC-Fräser schätzt es sehr, dass Blum<br />

hierfür ideale Voraussetzungen schafft:<br />

Zusammen mit den betreuenden Fachexperten<br />

arbeiteten die drei WM-Teilnehmer<br />

Aufgabenstellungen und Übungen<br />

akribisch durch und investierten auch<br />

Zeit in die mentale Vorbereitung. „Wir<br />

haben zudem internationale Trainings<br />

absolviert und an Vorbereitungswettkämpfen<br />

im In- und Ausland teilgenommen“,<br />

ergänzt Enes, der in Abu Dhabi<br />

war. „Eine großartige Gelegenheit, um<br />

Eindrücke, Kontakte und wichtige Learnings<br />

zu sammeln“, sagt der Konstrukteur.<br />

Zum lehrreichen Training nach<br />

Wettbewerbe sind ein guter<br />

Maßstab für unsere Ausbildungsqualität.<br />

Wichtiger ist uns aber,<br />

jungen Menschen berufliche<br />

Perspektiven zu bieten, unabhängig<br />

von ihrem Leistungsniveau.<br />

Korea machte sich sein Kollege Berkay<br />

auf – Lukas hingegen verschlug es nach<br />

Taiwan, wo er wichtige Erkenntnisse erlangte.<br />

Der Maschinenbautechniker erkämpfte<br />

sich im Trainingsbewerb einen<br />

Stockerlplatz: „Ich musste tüfteln. Die Arbeitsweisen<br />

vor Ort waren ungewohnt –<br />

der Lerneffekt dafür groß.“ Ebenso die<br />

Probewettkämpfe mit internationalen<br />

Mitstreitern zu Hause bei Blum halfen<br />

dem Techniker-Trio, seine Fähigkeiten<br />

zu verbessern und bei den WorldSkills<br />

in Frankreich erfolgreich einzusetzen.<br />

Vom Lehrling zum WM-Teilnehmer<br />

Neben dem Spaß an der Challenge ist<br />

die Teilnahme an den WorldSkills ein<br />

Karriere-Boost – ein Qualitätssiegel, das<br />

die Teilnehmer:innen als Champions<br />

auszeichnet. Bereits seit über 40 Jahren<br />

nehmen junge Mitarbeitende von Blum<br />

an Wettbewerben wie den Austrian-<br />

Skills, den EuroSkills und den World-<br />

Skills teil. Die Leidenschaft für den Beruf<br />

und ein gewisser Ehrgeiz sind dabei<br />

Voraussetzung – sie zeigen sich im Laufe<br />

der Ausbildung.<br />

Robert Kaufmann<br />

Ausbildungsleiter Blum<br />

Enes, der ebenso wie seine beiden<br />

Kollegen die Lehre bei Blum absolvierte,<br />

erzählt, was ihn am Beruf des<br />

24


01 Team <strong>Vorarlberg</strong>: Die Blümler Enes Kocabay, Lukas<br />

Fiel und Berkay Sahin nahmen an den WorldSkills<br />

<strong>2024</strong> teil. 02 Maschinenbautechniker Lukas beim<br />

Trainingsbewerb in Taiwan. 03 WorldSkills-Teilnehmer<br />

Enes behält beim Konstruieren einen kühlen<br />

Kopf. 04 Nach dem Wettkampf: Zerspanungstechniker<br />

Berkay hat es geschafft.<br />

01<br />

02<br />

Konstrukteurs begeistert: „Es geht um<br />

weit mehr als die Inbetriebnahme einer<br />

Anlage. Am meisten Spaß machen mir<br />

die ersten Schritte: Wie stelle ich etwas<br />

völlig neu her? Natürlich schraube ich<br />

gerne und teste in der Praxis, aber das<br />

Erfinden ist für mich das Spannendste!“<br />

Für Lukas Fiel war die Lehre zum<br />

Maschinenbautechniker goldrichtig:<br />

„Der Job verbindet eine Vielzahl an Fähigkeiten<br />

miteinander. Es geht nicht<br />

nur um das Fertigen der Komponenten<br />

– du hauchst Maschinen durch<br />

den Einsatz von Pneumatik, Hydraulik<br />

und Elektrik Leben ein.“ Dass aller Anfang<br />

schwer sein kann, erzählt Berkay.<br />

„In den ersten Wochen und Monaten<br />

meiner Ausbildung bemerkte ich, dass<br />

ich mir mit vielem schwerer tat als gedacht.<br />

Entwicklung braucht aber Zeit –<br />

und irgendwann ist mir aufgefallen,<br />

dass ich von Tag zu Tag besser wurde“,<br />

erzählt der junge Zerspanungstechniker.<br />

Heute gehört er in seinem Fachbereich<br />

zu den besten Nachwuchskräften der<br />

Welt und ist stolz darauf, was er schon<br />

alles erreicht hat. Dabei spielt das Ergebnis<br />

bei den Berufsweltmeisterschaften<br />

selbst eine untergeordnete Rolle, denn<br />

als Young Professional steht er mit beiden<br />

Beinen fest im Berufsleben.<br />

Drei „Medaillions<br />

for Excellence“ bei<br />

„WorldSkills <strong>2024</strong>“<br />

> Lukas Fiel, Industrial<br />

Mechanics, Rang 4<br />

> Berkay Sahin,<br />

CNC Milling, Rang 7<br />

> Enes Kocabay, Mechanical<br />

Engineering CAD, Rang <strong>11</strong><br />

Wer sich wie Enes, Lukas und Berkay<br />

für einen technischen Beruf interessiert,<br />

sein individuelles Entwicklungspotenzial<br />

aus schöpfen möchte – und vielleicht<br />

sogar die WorldSkills ins Auge fasst –,<br />

startet seine Karriere mit Lehre bei Blum.<br />

04 03<br />

Julius Blum GmbH<br />

Herstellung und Vertrieb von Möbelbeschlägen:<br />

Klappen-, Scharnier-,<br />

Auszugs- und Pocketsysteme<br />

> Produktionsstandorte: 8 Werke in<br />

<strong>Vorarlberg</strong>, weitere in USA, Brasilien,<br />

Polen und China<br />

> Mitarbeiter:innen: in <strong>Vorarlberg</strong><br />

6.640, weltweit 9.300, davon rund<br />

400 Lehrlinge<br />

> Lehrberufe: Betriebslogistik, Elektrotechnik,<br />

Fertigungsmesstechnik,<br />

Konstruktionstechnik, Kunststofftechnologie,<br />

Maschinenbautechnik,<br />

Mechatronik, Prozesstechnik, Werkzeugbautechnik,<br />

Zerspanungstechnik<br />

> Duale Akademie nach der Matura:<br />

Applikationsentwicklung – Coding,<br />

Elektrotechnik, Mechatronik<br />

> lehre-bei-blum.at<br />

25


MAWERA GmbH<br />

Seit 1975 bauen wir industrielle Biomassefeuerungsanlagen<br />

zur Energiegewinnung<br />

an unserem Standort in<br />

Hard. Einsatz finden unsere Komplettlösungen<br />

in der Holzverarbeitungsbranche,<br />

in Gewerbe und Industrie sowie<br />

bei Nah- und Fernwärmeerzeugern.<br />

> Standorte: Hard, Balsthal (CH),<br />

Dillenburg (DE), Mühlbach (IT),<br />

Wolbrom (PL)<br />

> Mitarbeiter:innen: 140 in Hard,<br />

190 gesamte Unternehmensgruppe,<br />

davon 3 Lehrlinge<br />

> Lehrberufe: Konstrukteur:in, Metalltechnik,<br />

Industriekaufmann/-frau<br />

> mawera.com<br />

Als „Bereichsleiter Service & Aftersales“ gestaltet Clemens Reiner die Zukunft der Serviceabteilung bei MAWERA entscheidend mit.<br />

26


MAWERA GmbH<br />

Von der Uni in<br />

die Führungsetage<br />

Über Clemens Reiners Aufstieg vom Maschinenbau-Studenten<br />

zum „Bereichsleiter Service & Aftersales“<br />

Die MAWERA GmbH ist spezialisiert auf industrielle Biomassefeuerungsanlagen<br />

zur Energiegewinnung und der berufliche<br />

Hafen von Clemens Reiner. Als „Bereichsleiter Service & Aftersales“<br />

navigiert er durch komplexe Herausforderungen und gestaltet<br />

die Zukunft der Serviceabteilung entscheidend mit.<br />

Clemens Reiner, 37 Jahre alt und wohnhaft in Lauterach, hat<br />

schon früh seine Leidenschaft für Technik entdeckt. Nach seiner<br />

Ausbildung an der HTL Bregenz zog es ihn nach Graz, wo er<br />

Maschinenbau an der Technischen Universität Graz studierte.<br />

„Das Studium war nicht nur eine akademische<br />

Herausforderung, sondern auch<br />

eine Chance, ein interessantes Netzwerk<br />

aufzubauen und viele neue Leute kennenzulernen“,<br />

erzählt Clemens. Nach sieben<br />

intensiven Jahren schloss er sein Studium<br />

erfolgreich als Diplomingenieur ab.<br />

Ein direkter Einstieg<br />

in die Berufswelt<br />

Nach seinem Abschluss im Jahr 2016<br />

startete Clemens direkt bei der MAWERA<br />

GmbH, einem Unternehmen, das seit<br />

1975 industrielle Biomassefeuerungsanlagen<br />

zur Energiegewinnung herstellt.<br />

„Ich begann als Projektassistent und arbeitete<br />

mich schnell zum Projektleiter<br />

hoch“, berichtet Clemens. Seine Karriere<br />

entwickelte sich rasch weiter: 2020<br />

begann er als Verkäufer im Vertriebsaußendienst,<br />

und bereits im Juni 2021<br />

wurde er zum „Bereichsleiter Service &<br />

Aftersales“ befördert.<br />

Vielfältige Aufgaben im Servicebereich<br />

In seiner aktuellen Rolle als „Bereichsleiter Service & Aftersales“<br />

am Firmen hauptsitz in Hard ist Clemens für zahlreiche<br />

Es ist wichtig, seine Interessen<br />

zu kennen und mit Freude und<br />

Engagement seine Aufgaben<br />

zu erfüllen.<br />

Clemens Reiner<br />

Bereichsleiter Service & Aftersales<br />

Aufgaben verantwortlich. Dazu gehören die Organisation und<br />

Ausrichtung der Servicetätigkeiten, die enge Abstimmung mit<br />

dem Außendienst, wenn beispielsweise wie in diesem Jahr<br />

zwei Großanlagen durch das Außendienstteam montiert und in<br />

Betrieb genommen werden, sowie die Koordination zwischen<br />

den verschiedenen Standorten und Servicepartner:innen im<br />

In- und Ausland. „Es ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die viel<br />

Flexibilität und Kommunikationsfähigkeit erfordert“, erklärt<br />

Clemens.<br />

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor<br />

Die Serviceabteilung spielt eine zentrale<br />

Rolle im Unternehmen und hat neben<br />

dem Vertrieb von Neuanlagen einen wesentlichen<br />

Einfluss auf den Unternehmenserfolg.<br />

Clemens ist nicht nur für das<br />

Budget und rund 40 Mitarbeiter:innen<br />

im Innen- und Außendienst verantwortlich,<br />

sondern auch der Ansprechpartner<br />

für alle internen Abteilungsleiter:innen<br />

und Landesgesellschaften. „Unsere Serviceabteilung<br />

trägt maßgeblich zur Kundenzufriedenheit<br />

und damit zum Erfolg<br />

von MAWERA bei“, betont Clemens.<br />

Weiterentwicklung und<br />

Tipps für die Jugend<br />

Für die Zukunft plant Clemens, seine Position<br />

als „Bereichsleiter Service & Aftersales“<br />

weiter zu festigen und neue Ziele<br />

zu erreichen. „Es gibt noch viele Herausforderungen<br />

und Projekte, die ich angehen<br />

möchte“, sagt er. Als Ratschlag für junge Menschen, die<br />

eine technische Ausbildung in <strong>Vorarlberg</strong> in Betracht ziehen,<br />

betont Clemens die Bedeutung von Leidenschaft und Engagement.<br />

„Es ist wichtig, seine Interessen zu kennen und mit Freude<br />

und Engagement seine Aufgaben zu erfüllen“, empfiehlt er.<br />

27


INTERVIEW<br />

Wunschheimat für<br />

internationale Talente:<br />

das Technikland <strong>Vorarlberg</strong>!<br />

Ganzheitlich ankommen und einleben –<br />

so geht erfolgreiche Integration<br />

Claudia Neumayr<br />

Geschäftsleitung EXPAT V<br />

Dornbirn, <strong>Vorarlberg</strong><br />

Brian Trenaman<br />

Programme Coordinator<br />

International School<br />

Sacré Coeur Riedenburg<br />

Die geburtenstarken Jahrgänge der<br />

1960er gehen in den Ruhestand – und<br />

wer füllt die große Lücke? Unter anderem<br />

internationale Talente. Die Möglichkeiten<br />

im Technikland <strong>Vorarlberg</strong><br />

richten sich daher ebenso an sie und<br />

ihre Familien. Claudia Neumayr und<br />

Brian Trenaman erzählen uns, warum<br />

<strong>Vorarlberg</strong> für internationale Fachkräfte<br />

( Expats) attraktiv ist – und welchen<br />

positiven Einfluss sie in ihrer Tätigkeit<br />

haben.<br />

Frau Neumayr, könnten Sie uns einen<br />

Einblick in Ihre Aufgaben beim Expat-<br />

Service <strong>Vorarlberg</strong> geben?<br />

Claudia Neumayr: Wir sehen uns als<br />

„One-Stop-Shop“ für die täglichen Herausforderungen<br />

sowie Hilfestellungen<br />

beim Thema Integration, Vernetzung<br />

und Freizeitgestaltung. Wir unterstützen<br />

Expats und ihre Familien beim Einleben<br />

in <strong>Vorarlberg</strong>, z. B. durch soziale<br />

Aktivitäten und Infoveranstaltungen. In<br />

Einzelfällen helfen wir bei der Jobsuche<br />

für mitgereiste Partner:innen. Als Geschäftsleitung<br />

von EXPAT V bin ich die<br />

Ansprechpartnerin für unsere 20 Mitgliedsunternehmen.<br />

Wie ist es bei Ihnen, Herr Trenaman –<br />

erzählen Sie uns gerne etwas über Ihren<br />

Hintergrund und Ihre Rolle an der Sacré<br />

Coeur Riedenburg International School.<br />

Brian Trenaman: Nach fünf Jahren in<br />

Asien, wo ich für den DAAD in Malaysia<br />

den Studien- und Forschungsstandort<br />

Deutschland beworben habe, suchten<br />

meine Familie und ich ein gutes Umfeld.<br />

Wir fanden die Sacré Coeur Riedenburg<br />

als Schule für unseren Sohn. Im Gespräch<br />

mit Direktorin Maria Strolz kamen<br />

wir auf die geplante International<br />

School. Sie bot mir an, den Aufbau und<br />

die Bewerbung der International School<br />

als Programme Coordinator mit Rosemarie<br />

Hammerer zu begleiten.<br />

Warum ist die International School für<br />

Expats und ihre Familien attraktiv?<br />

Brian Trenaman: Als Expat weiß ich, wie<br />

wichtig eine geeignete Schule für die<br />

Umsiedlung ist. Unser Schulzweig bietet<br />

einen Einstieg ohne Deutschkenntnisse,<br />

einen vollständig bilingualen Stundenplan<br />

sowie eine internationale Schülerschaft.<br />

Am Ende erhalten Absolvent:innen<br />

die österreichische Matura und das<br />

international anerkannte IB-Diplom. Damit<br />

steht ihnen die Welt offen.<br />

Spannend! Sie beide sorgen in unterschiedlichen<br />

Rollen dafür, dass Expats mit<br />

ihren Familien in <strong>Vorarlberg</strong> ankommen.<br />

28<br />

AUSBILDUNG


01<br />

02<br />

03<br />

Inwiefern profitieren Sie von der Zusammenarbeit<br />

mit WKO und V.E.M.?<br />

Claudia Neumayr: Wir stehen mit der<br />

Wirtschaftskammer, die den EXPAT V<br />

gemeinsam mit der Industriellenvereinigung<br />

initiiert hat, in intensivem Austausch.<br />

Brian Trenaman: Kurz: Ohne WKO keine<br />

internationale Schule in <strong>Vorarlberg</strong>. Sie<br />

war der Initiator und ist mit der IV zusammen<br />

der wichtigste Geldgeber. Bei<br />

WKO- und EXPAT-V-Veranstaltungen<br />

können wir unseren Schulzweig regelmäßig<br />

vorstellen und unsere Botschaft<br />

„Evolving Global Citizens“ verbreiten.<br />

Welches Ziel steckt hinter dem Konzept<br />

der „globalen Bürger:innen“?<br />

Brian Trenaman: Unser wichtigstes Ziel<br />

ist es, verantwortungsvolle Menschen<br />

hervorzubringen, die ihr Handeln und<br />

Wirken auf eine Weltgemeinschaft ausrichten.<br />

Was wünschen Sie sich für die internationale<br />

Gemeinschaft in <strong>Vorarlberg</strong>,<br />

Frau Neumayr?<br />

Claudia Neumayr: Es ist wichtig, dass<br />

wir nicht in unserer „Expat-Bubble“ verweilen,<br />

sondern eine stärkere Durchmischung<br />

zwischen Einheimischen und<br />

01 Expat V Weihnachtsfeier 2023 02 Claudia Neumayr im Gespräch mit Expat aus Indien 03 Erster<br />

Jahrgang der im Herbst 2023 gestarteten Sacré Coeur Riedenburg International<br />

Zugezogenen stattfindet. Es wäre z. B. dass die gesamte Familie sich wohlfühlt<br />

schön, wenn Englisch im Alltag selbstverständlicher<br />

und soziale Kontakte knüpft. Zudem<br />

würde. Dass die Durchsa-<br />

brauchen auch Kinder bzw. Teenager<br />

gen an unseren Bahnhöfen mittlerweile Ausbildungs- und Karrierechancen.<br />

auf Deutsch und Englisch erfolgen, ist Wir haben einen Fachkräftemangel in<br />

ein super Anfang!<br />

<strong>Vorarlberg</strong> und stehen im Wettbewerb<br />

zu anderen Wirtschaftsregionen. Daher<br />

Aber das reicht nicht aus, oder?<br />

müssen wir sowohl gute berufliche als<br />

Wie sehen Sie denn die zukünftige<br />

auch soziale Aussichten bieten.<br />

Entwicklung von <strong>Vorarlberg</strong> als langfristig<br />

attraktivem Expat-Standort?<br />

Wir bedanken uns bei Ihnen beiden für<br />

Claudia Neumayr: Wichtig ist vor allem, das spannende Gespräch.<br />

AUSBILDUNG<br />

29


Künz GmbH<br />

1932 gegründet, ist der international etablierte Familienbetrieb<br />

Künz eines der ältesten und erfolgreichsten Unternehmen der<br />

Maschinenbauindustrie Österreichs. Produziert werden v. a.<br />

Container- und Sonderkrananlagen sowie Rechenreinigungsmaschinen.<br />

> Produkte: Containerkrananlagen, Sonderkrananlagen, Elektrolysekrane<br />

sowie Ausrüstung für den Stahlwasserbau und<br />

Rechenreinigungsmaschinen<br />

> Standorte: Hard, Egg, Groß St. Florian (Steiermark), Wien,<br />

Slowakei, Polen, Niederlande, USA, Italien<br />

> Mitarbeiter:innen: ca. 900, davon 25 Lehrlinge<br />

> Lehrberufe: Mechatronik, Konstrukteur:in – Elektroinstallationstechnik,<br />

Konstrukteur:in – Stahlbautechnik, Metalltechnik –<br />

Stahlbau-Schweißtechnik, Metalltechnik – Zerspanungstechnik,<br />

Industrielackierer:in, IT-Systemtechnik<br />

> kuenz.com/de/<br />

> kuenz.com/de/lehre-bei-kuenz/<br />

Konstrukteurin Klara Meusburger ist<br />

bei Künz auch als Lehrlingsausbilderin<br />

in der Konstruktion tätig.<br />

30


Künz GmbH<br />

Mentoring<br />

mit Leidenschaft<br />

Klara Meusburgers Engagement<br />

für Innovation und Talentförderung<br />

Klara Meusburger, eine talentierte<br />

25-jährige Konstrukteurin, kombiniert<br />

ihre Leidenschaft für Technik mit der<br />

Ausbildung der nächsten Generation.<br />

Seit ihrem Start im September 2016 prägt<br />

sie nicht nur die Entwicklung großer<br />

Maschinen, sondern auch die Zukunft<br />

der Auszubildenden bei der Künz GmbH.<br />

Nach Besuch der Mittelschule und des<br />

Poly entschied sich Klara für eine Lehre<br />

zur Konstrukteurin bei Künz in Hard.<br />

Ihre Begeisterung für Technik und die<br />

Möglichkeit, an komplexen Maschinen<br />

mitzuarbeiten, motivierten sie, diese<br />

spannende Ausbildung zu beginnen.<br />

Lehrlingsausbildung<br />

mit persönlicher Note<br />

Seit ihrem Einstieg ist Klara Meusburger<br />

zudem als Lehrlingsausbilderin in der<br />

Konstruktion tätig. Damit trägt sie die<br />

Verantwortung für die fachliche und persönliche<br />

Ausbildung der Lehrlinge. „Für<br />

mich ist es eine Freude, junge Talente zu<br />

fördern und ihre Entwicklung zu begleiten“,<br />

betont die 25-Jährige. Ihre Aufgaben<br />

umfassen die Planung und Durchführung<br />

von Schulungen, die Unterstützung<br />

bei schulischen Themen sowie die<br />

kontinuierliche Verbesserung der Standardbauteile<br />

des Unternehmens. „Bei<br />

Künz werden nicht nur Maschinen, sondern<br />

auch Karrieren gebaut. Technische<br />

Ausbildung bedeutet für mich deshalb<br />

ebenfalls, die Grundlagen für zukünftige<br />

Generationen zu legen“, so Klara.<br />

Dabei strebt die ehrgeizige Ausbilderin<br />

selbst aktiv nach persönlicher Weiterbildung.<br />

„Eine technische Ausbildung<br />

bietet nicht nur attraktive Verdienstmöglichkeiten,<br />

sondern auch flexible<br />

Arbeitszeiten und zahlreiche Benefits.“<br />

Die erste Stufe der Ausbilderakademie<br />

hat sie bereits abgeschlossen. Ihr Ziel<br />

ist es, auch zukünftig in der Ausbildung<br />

junger Talente und in der technologischen<br />

Weiterentwicklung bei Künz eine<br />

bedeutende Rolle zu spielen.<br />

Für mich ist es eine Freude,<br />

junge Talente zu fördern und<br />

ihre Entwicklung zu begleiten.<br />

Klara Meusburger<br />

Lehrlingsausbilderin in der Konstruktion<br />

Schlüssel zur Förderung von Frauen<br />

in der technischen Ausbildung<br />

Klara ist überzeugt davon, dass eine<br />

bessere Sichtbarkeit und Anerkennung<br />

von Frauen in technischen Berufen entscheidend<br />

ist: „Es ist wichtig, dass junge<br />

Mädchen von Anfang an sehen, dass sie<br />

in der Technik genauso willkommen sind<br />

wie Jungen. Sie sollten ihre Begeisterung<br />

für Technik frei ausleben können, ohne<br />

dass sie lauter sein müssen oder ihre<br />

Stimme mehr erheben müssen als ihre<br />

männlichen Kollegen. Jeder sollte die<br />

gleichen Chancen haben, seine Fähigkeiten<br />

und Interessen zu verfolgen.“ Für<br />

Klara bedeutet dies, dass Unternehmen<br />

und Bildungseinrichtungen aktiver werden<br />

müssen, um geschlechtsspezifische<br />

Stereotype zu überwinden und eine inklusivere<br />

Umgebung zu schaffen.<br />

Mit vollem Einsatz voran<br />

Mit ihrem Engagement prägt Klara nicht<br />

nur die aktuelle, sondern auch die zukünftige<br />

Generation von Fachkräften<br />

im Technikland <strong>Vorarlberg</strong>. Ihr Einsatz<br />

sichert sowohl die Innovationskraft von<br />

Künz, als auch die Karriereperspektiven<br />

der kommenden Technik-Expert:innen:<br />

„Meine Erfahrung zeigt, dass Innovation<br />

und Talentförderung die Schlüssel zu<br />

einer nachhaltigen Entwicklung in der<br />

Technik sind“, verrät die Ausbilderin.<br />

31


INTERVIEW<br />

MGT Mayer Glastechnik<br />

Fokus<br />

Fachkräfteausbildung<br />

Ein Interview mit dem leitenden<br />

Lehrlingsausbilder Patrick Kirchmann<br />

Patrick Kirchmann, 35 Jahre alt und<br />

wohnhaft in Feldkirch, ist ein begeisterter<br />

Wanderer, Fußballspieler, Biker und<br />

Hundesportler. Doch vor allem ist er<br />

Ausbilder bei MGT Mayer Glastechnik<br />

GmbH, einem führenden Unternehmen<br />

in der Glasindustrie, das großen Wert<br />

auf die Ausbildung von Fachkräften<br />

legt.<br />

Patrick, könntest du dich bitte kurz<br />

vorstellen?<br />

Patrick Kirchmann: Natürlich, mein Name<br />

ist Patrick Kirchmann, ich bin 35 Jahre<br />

alt und lebe in Feldkirch. In meiner<br />

Freizeit gehe ich gerne wandern, spiele<br />

Fußball, fahre Fahrrad und betreibe<br />

Hundesport. Beruflich bin ich bei MGT<br />

Mayer Glastechnik GmbH als Leiter der<br />

Lehrlingsausbildung tätig.<br />

Erzähle uns etwas über deine Ausbildung<br />

und wie du zu MGT Mayer Glastechnik<br />

gekommen bist.<br />

Patrick Kirchmann: Ich habe meine Lehre<br />

als Glaser von 2004 bis 2007 bei MGT<br />

Mayer Glastechnik absolviert. Die Nähe<br />

zum Betrieb, das familiäre Arbeitsklima<br />

und die damals für mich noch unbekannte<br />

Branche der Glasindustrie haben<br />

mich angezogen. Die Ausbildung war<br />

spannend und vielseitig, jeden Tag lernte<br />

ich etwas Neues dazu.<br />

Welche Aufgaben hast du heute<br />

im Unternehmen?<br />

Patrick Kirchmann: Seit 20<strong>11</strong> bin ich wieder<br />

bei MGT Mayer Glastechnik und leite<br />

die Lehrlingsausbildung. Ich bin für<br />

alles zuständig, was mit unseren Lehrlingen<br />

zu tun hat, von Lehrlingsmessen<br />

und Schnuppertagen bis hin zur Ausbildung<br />

selbst und zur Vorbereitung auf<br />

die Lehrabschlussprüfung (LAP). Meine<br />

Arbeit umfasst organisatorische Tätigkeiten,<br />

die Anleitung und Unterstützung<br />

der Lehrlinge sowie die Vermittlung von<br />

Fachwissen.<br />

Wie wichtig ist die Fachkräfteausbildung<br />

für dein Unternehmen und die Region<br />

<strong>Vorarlberg</strong>?<br />

Patrick Kirchmann: Sehr wichtig! Wir bilden<br />

unsere Fachkräfte selbst aus. Mit jeder<br />

ausgebildeten Fachkraft, die wir ins<br />

Unternehmen integrieren, steigt unser<br />

Niveau kontinuierlich an. <strong>Vorarlberg</strong> ist<br />

auf gut ausgebildete Fachkräfte angewiesen,<br />

und durch unsere Ausbildung<br />

tragen wir dazu bei, diesen Bedarf zu<br />

decken.<br />

Welche besonderen Fähigkeiten und<br />

Talente sind für deine Tätigkeit als<br />

Ausbilder erforderlich?<br />

Patrick Kirchmann: Man braucht Eigeninitiative,<br />

ein Kommunikations talent,<br />

Verantwortungsbewusstsein, hohe fachliche<br />

Kompetenz, Empathie und Selbstreflexion.<br />

Außerdem ist die Bereitschaft,<br />

aus Fehlern zu lernen, sehr wichtig.<br />

Was gefällt dir am besten an deinem Job?<br />

Patrick Kirchmann: Für andere da zu sein<br />

und ihnen zu helfen, jeden Tag ein wenig<br />

besser zu werden. Es ist sehr erfüllend,<br />

zu sehen, wie die Lehrlinge sich entwickeln<br />

und erfolgreich ihre Ausbildung<br />

abschließen.<br />

Welchen Rat würdest du Jugendlichen<br />

geben, die überlegen, eine Ausbildung im<br />

Technikland <strong>Vorarlberg</strong> zu machen?<br />

Patrick Kirchmann: Schaut euch so viele<br />

verschiedene Berufe wie möglich an<br />

und lernt, so viele es geht, kennen!<br />

Nur so könnt ihr eine Ausbildungsrich-<br />

32


Patrick Kirchmann organisiert als Lehrlingsausbilder den Auftritt bei Lehrlingsmessen sowie Schnuppertagen<br />

und begleitet die Lehrlinge während ihrer Ausbildung bis zur Lehrabschlussprüfung.<br />

tung wählen, die euch wirklich interessiert.<br />

Wie sieht die Zukunft der Fachkräfteausbildung<br />

bei MGT Mayer Glastechnik aus?<br />

Patrick Kirchmann: Wir haben noch viel<br />

Potenzial bei unseren Lehrlingen, das<br />

ausgeschöpft werden möchte. Ich selbst<br />

bleibe laufend am Ball mit Netzwerktreffen<br />

und Ausbilderforen der Wirtschaftskammer<br />

<strong>Vorarlberg</strong> (WKV). Die<br />

Aufstiegschancen sind sehr gut, und wer<br />

sich entsprechend bemüht, wird auch<br />

belohnt.<br />

Sind Auslandsaufenthalte geplant?<br />

Patrick Kirchmann: Ja, eventuell Ende<br />

<strong>2024</strong> mit einem Partnerunternehmen für<br />

ein soziales Projekt.<br />

Vielen Dank, Patrick, für das Gespräch<br />

und deine Einblicke in die wichtige Arbeit<br />

als Ausbilder bei MGT Mayer Glastechnik.<br />

Patrick Kirchmann: Gern geschehen, es<br />

war mir eine Freude.<br />

Patrick Kirchmann, Lehrlingsausbilder<br />

MGT Mayer Glastechnik GmbH<br />

MGT Mayer Glastechnik ist<br />

Ihr Partner in Sachen Glasbearbeitung<br />

und Glasbau. Seit<br />

mehr als 35 Jahren vertrauen<br />

Kunden aus aller Welt auf unsere<br />

innovativen, maßgeschneiderten<br />

Glasprodukte, die wir mit einem<br />

umfangreichen Service- und<br />

Leistungsangebot kombinieren –<br />

für Komplettlösungen aus einer<br />

Hand, die exakt auf Ihre Bedürfnisse<br />

zugeschnitten sind. Wir<br />

sorgen dafür, dass Ihre Vorstellung<br />

Realität wird. Zuverlässig,<br />

unkompliziert und absolut sicher<br />

in jedem Bereich.<br />

> Standort: Feldkirch<br />

> Mitarbeiter:innen: 125,<br />

davon 7 Lehrlinge<br />

> Lehrberufe: Bürokaufmann/-frau,<br />

Glasbautechnik und<br />

Glasver fahrenstechnik<br />

> mgt.at<br />

33


30.<strong>11</strong>.<strong>2024</strong> FESTSPIELHAUS BREGENZ<br />

DER HANDEL


UNTERNEHMEN<br />

in der <strong>Vorarlberg</strong>er Elektround<br />

Metallindustrie (V.E.M.)<br />

BEZIRK BLUDENZ<br />

Ball Beverage Packaging<br />

Ludesch GmbH<br />

Ludesch, www.ball.com<br />

Bertsch Foodtec GmbH<br />

Bludenz, www.bertsch.at<br />

Collini GmbH<br />

Bludesch, www.collini.eu<br />

Dieffenbacher Energy GmbH<br />

Bludenz, www.dieffenbacher.com<br />

Friedr. Zimmermann Nfg.<br />

Gesellschaft m.b.H & Co.KG<br />

Bludesch, www.collini.eu<br />

Gassner Stahlbau GmbH<br />

Bürs, www.gassnerstahlbau.at<br />

Heller Metall GmbH<br />

Bartholomäberg, www.snowstop.at<br />

Hilti Aktiengesellschaft<br />

Zweigniederlassung Thüringen<br />

Thüringen, www.hilti.at<br />

Hydro Extrusion Nenzing GmbH<br />

Nenzing, www.hydro.at<br />

illwerke vkw AG<br />

Schruns, www.illwerkevkw.at<br />

Ivoclar Vivadent<br />

Manufacturing GmbH<br />

Bürs, www.ivoclarvivadent.com<br />

LCS Cable Cranes GmbH, Lorüns,<br />

www.lcs.cablecranes.com/en/<br />

LIEBHERR-WERK NENZING GMBH<br />

Nenzing, www.liebherr.com<br />

ÖBB-Lehrwerkstätte<br />

Bludenz, www.oebb.at<br />

Roth Torsysteme,<br />

Gebrüder Rützler GmbH & Co KG<br />

Innerbraz, www.roth-torsysteme.at<br />

vee GmbH<br />

Bürserberg, www.vee.energy<br />

WE-FORM GmbH<br />

Vandans, www.we-form.eu<br />

BEZIRK BREGENZ<br />

ABS Transportbahnen<br />

Gesellschaft mbH<br />

Wolfurt, www.transportbahnen.at<br />

ALPLA Werke Alwin Lehner<br />

GmbH & Co KG<br />

Hard/Fußach, www.alpla.com<br />

Diem-Werke Gesellschaft mbH<br />

Hörbranz, www.diemwerke.com<br />

DIETRICH LUFT + KLIMA<br />

Gesellschaft m.b.H.<br />

Lauterach, www.luft-klima.com<br />

Doppelmayr Seilbahnen GmbH<br />

Wolfurt, www.doppelmayr.com<br />

Doppelmayr Transport<br />

Technology GmbH<br />

Wolfurt, www.doppelmayr-mts.com<br />

EQUANS Kältetechnik GmbH<br />

Lauterach, www.equans.at<br />

faigle Kunststoffe GmbH<br />

Hard, www.faigle.com<br />

Fintes Handels GmbH<br />

Hittisau, www.fintes.at<br />

GEROLA Metalltechnik GmbH<br />

Langenegg,<br />

www.gerola-metalltechnik.at<br />

GESIG Gesellschaft für Signalanlagen<br />

Gesellschaft m.b.H.<br />

Hard, www.gesig.at<br />

GRASS GmbH<br />

Höchst, www.grass.at<br />

Haberkorn GmbH<br />

Wolfurt, www.haberkorn.com<br />

Hoeckle Austria GmbH<br />

Langenegg, www.hoeckle.com<br />

illwerke vkw AG<br />

Bregenz, www.illwerkevkw.at<br />

IMA Schelling Austria GmbH<br />

Schwarzach, www.imaschelling.com<br />

iPEK Spezial TV GmbH<br />

Hirschegg, www.ipek.at<br />

Julius Blum GmbH, Bregenz<br />

Bregenz, www.blum.com<br />

Julius Blum GmbH, Fußach<br />

Fußach, www.blum.com<br />

Julius Blum GmbH, Gaißau<br />

Gaißau, www.blum.com<br />

Julius Blum GmbH, Höchst<br />

Höchst, www.blum.com<br />

Kirsten KG<br />

Hittisau, www.kirsten-industrial.com<br />

Künz GmbH<br />

Hard, www.kuenz.com<br />

LASCRIPT Lasertechnologie<br />

GmbH & Co KG<br />

Hörbranz, www.lascript.at<br />

LTW Intralogistics GmbH<br />

Wolfurt, www.ltw.at<br />

MAWERA GmbH<br />

Hard, www.mawera.com<br />

MERSEN Österreich Hittisau<br />

Ges.m.b.H.<br />

Hittisau, www.mersen.de<br />

Meusburger Georg GmbH & Co KG<br />

Wolfurt, www.meusburger.com<br />

Photinus GmbH<br />

Alberschwende,<br />

www.photinus-lighting.at<br />

Schiffswerft Fußach GmbH & Co KG<br />

Fußach, www.werft-fussach.at<br />

Siemens Aktiengesellschaft<br />

Österreich<br />

Bregenz, www.siemens.com<br />

SPIN and MILL<br />

Metallverarbeitung GmbH<br />

Schwarzach, www.spinandmill.com<br />

Viessmann Holzheiztechnik GmbH<br />

Wolfurt, www.viessmann.at<br />

VOLTA – Edelstahl GmbH<br />

Lauterach, www.volta.at<br />

<strong>Vorarlberg</strong>er Energienetze GmbH<br />

Bregenz, www.vorarlbergnetz.at<br />

„Zargen“ Bösch Gesellschaft m.b.H.<br />

& Co. K.G. Schwarzach,<br />

www.zargen-boesch.com<br />

Zündel Kunststofftechnik GmbH<br />

Bizau, www.zkt.at<br />

BEZIRK DORNBIRN<br />

Alge Electronic GmbH<br />

Lustenau, www.alge.at<br />

Collini GmbH<br />

Hohenems, www.collini.eu<br />

EF Tools GmbH<br />

Lustenau, www.eftools.at<br />

Emil Bröll GmbH & Co KG<br />

Dornbirn, www.broell.com<br />

FT AG<br />

Lustenau, www.f-technologies.com<br />

Fulterer AG & Co KG<br />

Lustenau, www.fulterer.com<br />

GRAF CARELLO GmbH<br />

Dornbirn, www.graf-carello.com<br />

Hagn und Leone GmbH<br />

Dornbirn, www.hagn-leone.at<br />

HELLA Sonnen- und<br />

Wetterschutztechnik GmbH<br />

Dornbirn, www.hella.info<br />

Heron Innovations Factory GmbH<br />

Dornbirn, www.heron.at<br />

Julius Blum GmbH, Dornbirn<br />

Dornbirn, www.blum.com<br />

Otis Gesellschaft m.b.H.<br />

Dornbirn, www.otis.com<br />

Pfaff Automation GmbH<br />

Dornbirn, www.z-automation.com<br />

PLP SubCon GmbH<br />

Dornbirn, www.plp-subcon.com<br />

Schindler Aufzüge und<br />

Fahrtreppen GmbH<br />

Dornbirn, www.schindler.com<br />

Schrack Seconet AG<br />

Dornbirn, www.schrack-seconet.com<br />

stanztech Metallverarbeitung GmbH<br />

Lustenau, www.stanztech.at<br />

System Industrie Electronic GmbH<br />

Lustenau, www.sie.at<br />

THIEN eDrives GmbH<br />

Lustenau, www.thien-edrives.com<br />

TK Aufzüge Gesellschaft m.b.H.<br />

Dornbirn, www.tkelevator.com<br />

Tridonic GmbH & Co KG<br />

Dornbirn, www.tridonic.com<br />

Walter Bösch GmbH & Co KG<br />

Lustenau, www.boesch.at<br />

z-group gmbh<br />

Dornbirn, www.z-group.gmbh<br />

ZIMM GmbH<br />

Lustenau, www.zimm.com<br />

Zumtobel Lighting GmbH<br />

Dornbirn, www.zumtobel.com<br />

BEZIRK FELDKIRCH<br />

AEROCOMPACT Europe GmbH<br />

Satteins, www.aerocompact.com<br />

Aircontech GmbH<br />

Feldkirch, www.aircontech.eu<br />

Bachmann electronic GmbH<br />

Feldkirch, www.bachmann.info<br />

Eisbär Trockentechnik GmbH<br />

Götzis, www.eisbaer.at<br />

ENDER Klimatechnik GmbH<br />

Altach, www.ender-klima.com<br />

Erne Fittings GmbH<br />

Schlins, www.ernefittings.com<br />

GRASS GmbH<br />

Götzis, www.grass.at<br />

Hirschmann Automotive GmbH<br />

Rankweil,<br />

www.hirschmann-automotive.com<br />

Jobarid Metallbau GmbH<br />

Röthis, www.jobarid.at<br />

Kaufmann GmbH<br />

Göfis, www.kaufmann-tools.at<br />

Knauf Ceiling Solutions<br />

Metalldecken GmbH, Rankweil,<br />

www.knaufceilingsolutions.com<br />

KONE AG<br />

Klaus, www.kone.at<br />

König GmbH & Co KG<br />

Rankweil, www.elko-koenig.com<br />

Lercher Werkzeugbau GmbH<br />

Klaus, www.lercher.at<br />

Lingenhöle Technologie GmbH<br />

Feldkirch, www.lingenhoele.at<br />

Lorünser Austria GmbH<br />

Schlins, www.loruenser.org<br />

Nesensohn GmbH<br />

Rankweil, www.nesensohn.com<br />

peko GmbH<br />

Altach, www.peko-werbung.at<br />

Speedline Aluminium-<br />

Gießerei GmbH<br />

Schlins, www.alu-met.com<br />

stürmsfs gmbh<br />

Klaus, www.stuermsfs.com<br />

Waelzholz International GmbH<br />

Götzis, www.waelzholz.com<br />

Wiegel Feldkirch<br />

Feuerverzinken GmbH<br />

Feldkirch, www.wiegel.de<br />

Wilhelm Schwarzmüller GmbH<br />

Mäder, www.schwarzmueller.com<br />

WolfVision GmbH<br />

Klaus, www.wolfvision.com<br />

Die hier gelisteten Betriebe gehören<br />

der <strong>Vorarlberg</strong>er Elektro- und<br />

Metallindustrie (V.E.M.) an. Einen<br />

Überblick über alle Unternehmen<br />

aus dem Technikland <strong>Vorarlberg</strong><br />

inklusive der Bereiche Kunststoff-,<br />

Textil- und Lebensmitteltechnik<br />

finden Sie auf: www.technikland.at<br />

HERAUSGEBER: V.E.M. <strong>Vorarlberg</strong>er Elektro- und Metallindustrie, Wirtschaftskammer <strong>Vorarlberg</strong>, Sparte Industrie, Wichnergasse 9, 6800 Feldkirch, T: +43 5522 305-251,<br />

E-Mail: mueller.georg@wkv.at, www.technikland.at REDAKTION UND GESTALTUNG: Baschnegger Ammann und Partner Werbeagentur GmbH, www.bap.cc FOTOS:<br />

Wirtschaftskammer <strong>Vorarlberg</strong>, Andreas Sillaber, Daniel Mauche, Dietmar Walser / www.walser-image.com, Hilti Thüringen, marcelmayer.com, www.chris-hofer.com, Kirstin Tödtling,<br />

illwerke vkw, Blum, Florian Wieser, Aurelian Böhler, Andreas Friedrich / fredmcfar.com, Claudia Neumayr (privat), Brian Trenaman, Michael Gunz, Adobestock DRUCK: Walstead<br />

Leykam Druck GmbH. Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: <strong>TECHNIKLAND</strong> <strong>Vorarlberg</strong> erscheint zweimal jährlich in einer Auflage von 88.000 Stück. © <strong>2024</strong>. Nachdruck, auch<br />

auszugsweise, nur mit Genehmigung. Druck- und Satzfehler vorbehalten.<br />

35


08.01. – 17.03.2025<br />

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Mehr Informationen<br />

und Anmeldung unter<br />

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