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Kölner Philharmonie | Das Magazin NR. 1 FEB / MÄR / APR 2025

Die Ausgabe 1/2025 des Magazins der Kölner Philharmonie – auf dem Titel: Anna Vinnitskaya. Mehr über die Pianistin, die u. a. mit dem 2. Klavierkonzert von Schostakowitsch zu erleben ist, erfahren Sie im Gespräch mit dem Magazin. Außerdem erhalten Sie einen Einblick in Kent Naganos detektivische Recherche in Bezug auf die anstehende Aufführung von Wagners »Siegfried« und erfahren mehr über die brillante Mezzosopranistin Hongni Wu sowie über die zahlreichen Jazz- und Weltmusikkonzerte in der Kölner Philharmonie.

Die Ausgabe 1/2025 des Magazins der Kölner Philharmonie – auf dem Titel: Anna Vinnitskaya. Mehr über die Pianistin, die u. a. mit dem 2. Klavierkonzert von Schostakowitsch zu erleben ist, erfahren Sie im Gespräch mit dem Magazin. Außerdem erhalten Sie einen Einblick in Kent Naganos detektivische Recherche in Bezug auf die anstehende Aufführung von Wagners »Siegfried« und erfahren mehr über die brillante Mezzosopranistin Hongni Wu sowie über die zahlreichen Jazz- und Weltmusikkonzerte in der Kölner Philharmonie.

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Anna Vinnitskaya<br />

Klangzauberin am Klavier<br />

im Solokonzert, kammermusikalisch<br />

und im Recital<br />

Klangwerker Christoph Sietzen<br />

mit Tabea Zimmermann und Mahan Esfahani<br />

Festliches in der Osterzeit<br />

Johannes-Passion und Tenebrae<br />

koelner-philharmonie.de <strong>NR</strong>. 1 | <strong>FEB</strong> / <strong>MÄR</strong> / <strong>APR</strong> <strong>2025</strong>


EDITORIAL<br />

Liebe Besucherinnen und Besucher,<br />

liebe Freundinnen und Freunde der<br />

<strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong>,<br />

der erste Eindruck zählt. Ein Fauxpas bei der ersten Begegnung lässt sich<br />

später schwer ausgleichen. <strong>Das</strong> gilt nicht nur im Zwischenmenschlichen.<br />

Warum wohl betreten Künstlerinnen und Künstler gemessen das Podium<br />

und verneigen sich, bevor sie musikalisch ihre Visitenkarte abgeben?<br />

Oft kommt es vor, dass Publikum wie Kritik bei der Uraufführung einem<br />

neuen Werk gegenüber Ablehnung zeigen und sich Unvertrautem verschließen.<br />

Mag eine Komposition bei der Uraufführung durchgefallen<br />

sein, revidiert man zuweilen später den ungünstigen Eindruck und räumt<br />

ihr neue Chancen ein. Zum Glück! Viele Schöpfungen wären nie in den<br />

Kanon der Werke aufgenommen worden, die das Konzertprogramm in<br />

den letzten hundert Jahren bereichern.<br />

Es lassen sich Beispiele anfangs verkannter Meisterwerke finden, auch im<br />

Konzertkalender von Februar, März und April in der <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong>.<br />

Etwa Sergej Prokofjews Klavierkonzert Nr. 2, das mit der ungemein anspruchsvollen<br />

Kadenz zu Beginn eine gern angenommene Herausforderung<br />

für einen Pianisten wie Nelson Goerner darstellt, hat heute zu Recht<br />

seinen festen Platz im Repertoire. Kein Geheimnis auch, dass das Publikum<br />

entsetzt reagierte, als es mit Igor Strawinskys Sacre du printemps<br />

Bekanntschaft machte, die Aufführung heutzutage aber wird zu einem<br />

Fest – auf jeden Fall mit dem Orchestre de Paris – <strong>Philharmonie</strong> und dem<br />

Senkrechtstarter Klaus Mäkelä am Pult. Komponisten selbst hegen mitunter<br />

eine kritische Distanz zu ihrem eigenen Werk. Dmitrij Schostakowitsch<br />

war von seinem 2. Klavierkonzert seinerzeit nicht überzeugt, jetzt zählt<br />

das von Heiterkeit und Optimismus geprägte Werk zu den Lieblingsstücken,<br />

u. a. von Interpretin Anna Vinnitskaya. Vor der Veröffentlichung<br />

des Lieds von der Erde richtete Gustav Mahler die Frage an den Uraufführungsdirigenten<br />

Bruno Walter »Ist das überhaupt zum Aushalten?«. In<br />

der <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> wird das Symphonieorchester des Bayerischen<br />

Rundfunks unter der Leitung von Daniel Harding mit Fleur Barron und<br />

Andrew Staples darauf eine überzeugende Antwort geben.<br />

Allen Interpretinnen und Interpreten ist bewusst, dass – welche (Erfolgs-)<br />

Geschichte eine Komposition auch in sich trägt – der erste Ton, der erste<br />

Akkord über Erfolg oder Misserfolg auf der Bühne entscheiden kann, die<br />

Anfangssekunden magische Qualitäten haben. Lassen Sie sich auch in<br />

den folgenden Monaten wieder von solchen Momenten verzaubern!<br />

Ihr<br />

Willkommen<br />

Louwrens Langevoort<br />

Intendant<br />

2 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

3


ÜBERBLICK<br />

<strong>FEB</strong>RUAR / <strong>MÄR</strong>Z / <strong>APR</strong>IL<br />

6<br />

TITELTHEMA<br />

06<br />

10<br />

»Im Sommer waren wir fast immer am Strand«<br />

Ein Gespräch mit Anna Vinnitskaya<br />

Nostalgischer Blick zurück<br />

Rotterdams Philharmonisch Orkest und Angel Blue<br />

Anna Vinnitskaya<br />

Klangzauberin am Klavier<br />

Anna Vinnitskya liebt es, Geschichten in Tönen zu erzählen.<br />

Im Interview erzählt sie ihre eigene Geschichte, plaudert<br />

über Kindheitserinnerungen und über ihr Selbstverständnis<br />

als Künstlerin. Im Februar ist sie mit dem Mahler Chamber<br />

Orchestra und der MCO Academy zu Gast, im April gibt sie<br />

ein Rezital mit einem facettenreichen Programm.<br />

14<br />

16<br />

18<br />

20<br />

Detektivarbeit<br />

Kent Nagano mit Wagners Siegfried<br />

»Liebst du um Schönheit«<br />

Ian Bostridge und das Oberon Trio<br />

Kunst, Courage und die drei großen »B«<br />

Igor Levit spielt Bach, Brahms und Beethoven<br />

Zeit für Prokofjew<br />

Concertgebouworkest, Ivan Fischer und Nelson Goerner<br />

41<br />

42<br />

Fleur Barron<br />

Rätsel<br />

Denkmal – Werktitel gesucht<br />

Simply fascinating<br />

<strong>Das</strong> Simply Quartet startet durch<br />

14<br />

IM FOKUS<br />

22<br />

24<br />

Kein Firlefanz am Pult<br />

Klaus Mäkelä mit seinem Orchestre de Paris<br />

Tröstliche Trauer<br />

<strong>Das</strong> Royal Stockholm Philharmonic Orchestra<br />

44<br />

46<br />

Frohnatur mit Tiefsinn<br />

Der Pianist Martín García García<br />

Rausch und Besinnung<br />

Daniel Harding, Fleur Barron und Andrew Staples<br />

Detektivarbeit<br />

26<br />

Vollendete Meisterschaft<br />

Philippe Herreweghe mit dem Collegium Vocale Gent<br />

48<br />

Die Zähmung des Biestes<br />

<strong>Das</strong> Alinde Quartett trifft Die Deutsche Kammerphilharmonie<br />

Kent Nagano<br />

Kent Nagano schlägt mit Concerto Köln und einer illustren<br />

Sängerschar ein neues Kapitel von Wagners Ring auf:<br />

Siegfried konzertant, in historisch informiertem Klanggewand,<br />

transparenter und textverständlicher, als man es gewohnt<br />

ist. Dabei geht es Nagano darum, »Hörgewohnheiten<br />

in Frage zu stellen, die bisher unumstößlich schienen«.<br />

30<br />

PORTRÄT<br />

27<br />

Pure Leidenschaft trifft auf strenge Form<br />

Flamenco-Gitarrist Tomatito und Sohn José mit Band<br />

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52<br />

52<br />

53<br />

Gegenwart erfassen, Zukunft gestalten<br />

Zum 100. Geburtstag ein Konzert zu Ehren von Pierre Boulez<br />

Materialkarussell<br />

<strong>Das</strong> Materialkarussell der <strong>Kölner</strong> Kultur<br />

Meister des Hammerklaviers<br />

Ronald Brautigam und Mozarts Klavierkonzerts G-Dur KV 453<br />

Karneval istische Matineen<br />

Benefizkonzerte zugunsten der Zöch<br />

Rising Stars: Matilda Lloyd und Jonathan Ware<br />

»Légende«<br />

Diventöne<br />

Hongni Wu erobert gerade die renommierten internationalen<br />

Opernhäuser, die New York Times bewunderte die »technische<br />

Gewandtheit, warmen Farben und reichhaltigen Klang«<br />

der jungen chinesischen Mezzosopranistin. In Köln stellt sie<br />

ihre stilistische Brillanz mit drei vokalen Glanzstücken von<br />

Händel und Cherubini unter Beweis.<br />

28<br />

30<br />

32<br />

Christoph Sietzen<br />

Meister der Klänge<br />

Christoph Sietzen, Tabea Zimmermann, Mahan Esfahani<br />

Diventöne und Heldenklänge<br />

Riccardo Minasi, Ensemble Resonanz und Hongni Wu<br />

Viele Gemeinsamkeiten<br />

Kammermusik mit Janine Jansen und Denis Kozhukhin<br />

53<br />

54<br />

54<br />

55<br />

Inspiration aus der Ferne<br />

Die Geigerin Midori an der Seite des Bundesjugendorchesters<br />

Leipziger Wunderkinder<br />

Concerto Köln und Pianistin Olga Pashchenko<br />

Rising Stars<br />

Carlos Ferreira und Pedro Emanuel Pereira<br />

Helge Schneider<br />

Ein Mann und seine Musik<br />

Hongni Wu<br />

Lakecia Benjamin<br />

36<br />

NICHT VERSÄUMEN<br />

Jazz und Weltmusik vom Feinsten<br />

Stars der Szene geben sich die Klinke in die Hand: Flamenco-<br />

Legende Tomatito kommt mit Sohn José del Tomate, Cellist<br />

Abel Selaocoe begeistert mit seinem eigenen Cellokonzert,<br />

Dobet Gnahoré fasziniert mit Tanz und Gesang, Lakecia<br />

Benjamin präsentiert sich als Ikone des Modern Jazz, Klarinettist<br />

Kinan Azmeh mischt arabische Elemente mit Jazz und Pianist<br />

Marco Mezquida wandelt zwischen Jazz und Flamenco.<br />

34<br />

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38<br />

39<br />

40<br />

Freigeister!<br />

Kurzkonzert mit Abel Selaocoe und dem Aurora Orchestra<br />

Panafrikanische Musik<br />

Dobet Gnahoré<br />

Die Systemsprengerin<br />

Lakecia Benjamin – Hoffnung einer ganzen Branche<br />

Klarinettist Kinan Azmeh und CityBand<br />

Urbaner Sound aus arabischen Elementen und Jazz<br />

Iberische Vielsprachigkeit!<br />

Flamencojazz-Pianist Marco Mezquida mit seinem Trio<br />

Himmelstürmende Räume<br />

Der Organist Dominik Susteck scheut kein Risiko<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> im Abo<br />

Wissen, was gespielt wird<br />

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66<br />

YCAT-Collective<br />

Junge britische Talente in unterschiedlicher Besetzung<br />

Klingende Juwelen<br />

Katharina Konradi und Catriona Morrison<br />

Festliches in der Osterzeit<br />

Tenebrae mit dem Ensemble Diderot<br />

ACHT BRÜCKEN FESTIVAL<br />

Der Vorverkauf beginnt am 24. Januar <strong>2025</strong><br />

Buchtipp<br />

Ohren auf Weltreise – 365 globale Musikgeschichten<br />

Terminkalender<br />

Konzerttermine im Februar, März und April <strong>2025</strong><br />

Impressum<br />

Infos und Kontaktdaten<br />

4 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

5


TITELTHEMA<br />

»Im Sommer<br />

waren wir Kinder<br />

fast immer<br />

am Strand«<br />

Ein Gespräch mit Anna Vinnitskaya<br />

Anna Vinnitskaya konzertiert im Februar mit dem Mahler<br />

Chamber Orchestra, im April wird sie ein Rezital geben, unter<br />

anderem mit Ravel und Schumann. Im Interview spricht<br />

die Klangzauberin am Klavier über ihr Elternhaus, über zeitgemäße<br />

Pädagogik und Musizieren auf Augenhöhe.<br />

In Ihrem Elternhaus in Novorossijsk standen zwei Flügel, ein<br />

Xylophon und diverse Trommeln. Dabei war die Wohnung winzig<br />

klein: etwa 50 Quadratmeter. Wie fühlte sich das an?<br />

Wenn man ein kleines Kind ist, dann fühlt sich das eher kuschelig<br />

an und überhaupt nicht eng. Ich kannte auch gar<br />

nichts anderes, alle hatten damals so kleine Wohnungen.<br />

Im Sommer waren wir sowieso oft draußen. Novorossijsk<br />

liegt am Schwarzen Meer, das Klima ist fast mediterran,<br />

ganz anders als in Moskau oder St. Petersburg. Wir haben<br />

kein einziges Mal Urlaub gemacht, aber im Sommer fast jeden<br />

Tag gebadet. Zum Strand brauchten wir nur etwa zehn<br />

Minuten zu Fuß. Nur im Winter war es eisig kalt. Es gab zwar<br />

selten Schnee, aber manchmal fiel der Strom aus. Meine<br />

Mutter und mein Vater haben unterrichtet, und manchmal<br />

kamen auch Schüler zu uns nach Hause. Die haben an den<br />

beiden Flügeln geübt. Der eine stammte aus Wien, der andere<br />

aus der staatlichen Pianofabrik »Roter Oktober«. Dieser<br />

zweite Flügel war ein bisschen schwer vom Anschlag<br />

her, etwas matt, aber sehr gut zum Arbeiten. Den hat mir<br />

mein Opa geschenkt, der Dirigent war. Ich war sieben Jahre<br />

alt, als das riesige Instrument mit dem Schiff aus Odessa<br />

verschickt wurde. Dann war das Zimmer aber wirklich voll,<br />

nur noch ein Sofa passte rein.<br />

Anna Vinnitskaya<br />

Anna Vinnitskaya<br />

Es folgte der erste große Umbruch in Ihrem Leben, als die Familie<br />

nach Rostow am Don umzog. Da waren Sie 12 Jahre alt.<br />

Ja, wir zogen in eine wirklich hässliche Stadt, das war wie<br />

ein Schlag für mich. Aber wir zogen wegen mir um! Ich hatte<br />

dort vorher schon bei Sergei Ossipenko Unterrichtsstunden<br />

genommen. Alle zwei Wochen fuhr ich mit meiner Mutter<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

7


TITELTHEMA<br />

»Man kommt rein, taucht ein und<br />

lässt einfach die Musik laufen.«<br />

von zu Hause nach Rostow und dann wieder zurück. Immer<br />

über Nacht mit dem Zug, eine Strecke von über 400 Kilometern!<br />

Ich war immer sehr müde, und auf lange Zeit ging<br />

das nicht mehr. Wir zogen also um. Mit 13 Jahren konnte<br />

ich dann bei Sergei Ossipenko am Rachmaninow-Konservatorium<br />

studieren, einem Lyzeum für begabte Kinder.<br />

Dann kam der nächste Bruch, als Sie 2002 Ihr Studium in Hamburg<br />

fortsetzten.<br />

Dazu muss man sagen, dass ich nicht ständig in Hamburg<br />

war. Alle zwei oder drei Monate besuchte ich die Familie<br />

und Freunde in Russland. Ich hatte am Anfang schreckliches<br />

Heimweh. Sonst waren ja meine Eltern um mich herum,<br />

und für alles war gesorgt. Jetzt musste ich mich um<br />

alles selbst kümmern und sprach fast kein Wort Deutsch.<br />

Anna Vinnitskaya<br />

Elim Chan<br />

In Hamburg war Evgeni Koroliov einer Ihrer Lehrer. Was hat er<br />

Ihnen persönlich vermittelt?<br />

<strong>Das</strong> Wichtigste war sicher, dass er mir zeigte, was es heißt,<br />

Liebe zur Musik zu haben und wie man sie kanalisiert. Wie<br />

man die Musik in sich selbst hineinbringt, um sie wiederum<br />

interpretieren und spielen zu können. Ihm war es wichtig,<br />

auf die einzelnen Persönlichkeiten einzugehen und sie zu<br />

entwickeln. In Russland habe ich das ganz anders erlebt.<br />

Bei vielen Professoren ging es erst einmal darum, die Persönlichkeit<br />

zu brechen und ganz von vorne anzufangen. Sie<br />

sagten: Du machst es genauso, wie ich das mache, ohne zu<br />

fragen, warum ich das so mache. Man musste mitziehen,<br />

das gehörte einfach dazu. Koroliov dagegen hat tatsächlich<br />

seine Studierenden künstlerisch wie auch technisch<br />

unterstützt, insbesondere in Sachen Stilistik und Anschlagtechnik.<br />

Durch die harte russische Schule hatte ich bereits<br />

eine gute Basis – durch ihn fühlte ich mich aber plötzlich<br />

als Künstlerin und nicht als schuftende Pianistin. Seit 2009<br />

unterrichte ich ja selbst als Professorin für Klavier in Hamburg.<br />

Meinen Studierenden versuche ich genau das zu vermitteln,<br />

was ich bei Koroliov kennenlernen durfte. <strong>Das</strong> ist<br />

das Ziel.<br />

In Köln treten Sie bei zwei kurz aufeinander folgenden Konzerten<br />

im Rahmen der MCO Academy auf, bei der junge Studierende<br />

eingebunden werden. Wie groß ist die Vorfreude?<br />

Sehr groß! <strong>Das</strong> Mahler Chamber Orchestra, das dahintersteckt,<br />

ist bekannt für seine Experimentierfreude und seine<br />

kommunikative Offenheit, auch unter den Musikern. Sie<br />

begegnen sich auf Augenhöhe, das mag ich sehr. Jeder<br />

einzelne hat Stimmrecht und musiziert mit großer Freude,<br />

ohne dass es irgendwie zur Routine wird. Ich wollte unbedingt<br />

mit denen spielen! <strong>Das</strong> sind höchst kreative Musiker,<br />

die ihre Erfahrungen gerne mit den jungen Leuten teilen.<br />

Fühlen Sie sich manchmal beim Konzert wie in einem Film, als<br />

ob Sie sich selbst von oben betrachten? In der Medizin spricht<br />

man von »Depersonalisation«, wenn dies häufiger auftritt.<br />

<strong>Das</strong> ist quasi das Ideal, was ich mir bei jedem Konzert wünsche!<br />

Aber das kommt leider nicht so oft vor. Es ist einfach<br />

das Beste, dass man irgendwie nicht selbst ist und nicht<br />

spielt, sondern sich wie in einem Tunnel fühlt. Man kommt<br />

rein, taucht ein und spürt weder Raum noch Publikum, sondern<br />

lässt einfach die Musik laufen. <strong>Das</strong> funktioniert aber<br />

nicht bei jedem Repertoire. Ich spiele zum Beispiel seit<br />

vielen Jahren keine Konzerte mehr von Mozart. Bei ihm ist<br />

jede Note Gold wert. Und wenn etwas nicht klappt, spüre<br />

ich unmittelbar eine große Frustration. Dagegen Ravel:<br />

Da befinde ich mich gleich in einer Art Film oder Gemälde,<br />

die Musik kommt von selbst. <strong>Das</strong> ist wie ein Wunder, das<br />

nenne ich das Ideal. Helge Birkelbach<br />

KONZERTTERMINE<br />

Sonntag, 16. Februar <strong>2025</strong>, 18:00<br />

Anna Vinnitskaya Klavier<br />

MCO Academy<br />

Mahler Chamber Orchestra<br />

Elim Chan Dirigentin<br />

Dmitrij Schostakowitsch Konzert für Klavier und Orchester<br />

Nr. 2 F-Dur op. 102<br />

Sergej Prokofjew Sinfonie Nr. 5 B-Dur op. 100<br />

nach einer Umbaupause anschließend um 20:00<br />

MCO Academy Spezial<br />

Anna Vinnitskaya Klavier<br />

Mitglieder des Mahler Chamber Orchestra<br />

Mitglieder der MCO Academy<br />

Ausgewählte Kammermusik<br />

Montag, 28. April <strong>2025</strong>, 20:00<br />

Anna Vinnitskaya Klavier<br />

Maurice Ravel Sonatine<br />

Pavane pour une infante défunte<br />

Jeux d'eau<br />

Alexander Skrjabin Sonate Nr. 3 fis-Moll op. 23<br />

Robert Schumann Carnaval – Scènes mignonnes sur<br />

quatre notes op. 9<br />

Jörg Widmann Zirkustänze – Suite für Klavier<br />

8 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

9


Nostalgischer<br />

Blick zurück<br />

<strong>Das</strong> Rotterdams Philharmonisch Orkest und Angel Blue<br />

mit Strauss und Bruckner<br />

Ein besonders interessantes Kapitel der Musikgeschichte<br />

behandelt das weite Feld der Werk-Fassungen und -Versionen,<br />

mit den Unterkapiteln der falschen, oder nachträglich<br />

vergebenen Titel und Reihenfolgen. Die Gründe für verwirrende<br />

Werk-Geschichten sind so vielfältig wie die Werke<br />

selbst. Man vergisst heute leicht, dass auch kanonische<br />

Werke der Klassik seinerzeit zuerst einmal neue Musik waren,<br />

deren Form noch längst nicht in Stein gemeißelt war.<br />

Angel Blue<br />

Beide Werke des Abends mit dem Rotterdams Philharmonisch<br />

Orkest haben eine komplexe Entstehungsgeschichte,<br />

die zu erinnern lohnt. Richard Strauss’ Vier letzte Lieder<br />

gehören zu den populärsten Werken des Spätromantikers.<br />

Der einprägsame Titel ist jedoch weder sachlich korrekt<br />

noch stammt er vom Komponisten selbst. Denn die 1948<br />

entstandenen Kompositionen sind tatsächlich nicht seine<br />

»letzten« Lieder, der Verleger Ernst Roth gab sie erst nach<br />

Strauss’ Tod unter diesem Titel heraus. Auch die Reihenfolge<br />

der vier Lieder stammt von Strauss’ Verleger Roth, sie ist<br />

dramaturgisch klug, ein nachträglicher Glücksfall. Strauss<br />

hatte sich nach dem Zweiten Weltkrieg in die Schweiz zurückgezogen,<br />

als er zum Genre des Lieds zurückkehrte, das<br />

sich durch sein gesamtes Schaffen zog. Auch deshalb, weil<br />

seine Gattin Pauline eine ausgezeichnete Sopranistin war.<br />

Der Komponist überreichte ihr im Jahre 1894 als Morgengabe<br />

zur Hochzeit vier Lieder op. 27. <strong>Das</strong> erste Ruhe, meine<br />

Seele nahm sich der Komponist in den Nachkriegsjahren<br />

wieder vor, um es zu orchestrieren. Thematisch passt es<br />

auffallend zur Eichendorff-Vertonung Im Abendrot, die am<br />

Schluss der Vier letzten Lieder steht, auch wenn er sie als<br />

Erstes komponierte.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

11


Heute kanonische Werke<br />

der Klassik waren seinerzeit<br />

zuerst einmal neue Musik.<br />

Im Falle Anton Bruckners ist das Thema Fassungen hausgemacht:<br />

Der lebenslang von Selbstzweifeln geplagte<br />

Komponist tüftelte bei seinen Sinfonien immer wieder an<br />

Verbesserungen und Überschreibungen. Keine seiner Sinfonien<br />

ist jedoch in derart vielen Fassungen, Druckversionen<br />

und sogar »Zwischenstadien« überliefert wie die Dritte.<br />

Bruckner reiste unmittelbar nach ihrer Vollendung nach<br />

Bayreuth, um Richard Wagner die nagelneue Partitur und<br />

die seiner zweiten Sinfonie vorzulegen, mit der Bitte, eine<br />

von beiden auszuwählen, um sie ihm zu widmen. Bei der<br />

gemeinsamen Durchsicht tranken die beiden Komponisten<br />

jedoch so viel Bier, dass Bruckner sich am nächsten Morgen<br />

nicht mehr erinnern konnte, welche von beiden Wagner<br />

gewählt hatte. Es musste schriftlich geklärt werden,<br />

dass es die Dritte war.<br />

Bei der Wiener Uraufführung im Dezember 1877 erklang<br />

nicht die Erstfassung von 1873 – mit Wagnerzitaten aus<br />

Tannhäuser, Tristan und dem Ring –, sondern eine bereits<br />

überarbeitete Version. Schon bis dahin war das Werk dreimal<br />

bei Orchesterproben abgelehnt worden. Die Uraufführung<br />

wurde zum Desaster und die Dritte blieb Bruckners<br />

Sorgenkind, an dem er jahrzehntelang feilte. Er ließ nie davon<br />

ab, weil ihm bewusst war, dass er mit der Dritten, zumal<br />

mit der Erstfassung, erstmals eine Sinfonie geschaffen<br />

hatte, die geprägt war von der Idee des Monumentalen. Er<br />

hatte damit seine ureigene Sprache, sein Konzept gefunden.<br />

Regine Müller<br />

KONZERTTERMIN<br />

Samstag, 22. März <strong>2025</strong>, 20:00<br />

Angel Blue Sopran<br />

Rotterdams Philharmonisch Orkest<br />

Yannick Nézet-Séguin Dirigent<br />

Richard Strauss Vier letzte Lieder TrV 296<br />

für Sopran und Orchester<br />

Anton Bruckner Sinfonie Nr. 3 d-Moll WAB 103<br />

1. Fassung<br />

Yannick Nézet-Séguin<br />

12 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


IM FOKUS<br />

KÖLNER KAMMERORCHESTER<br />

DAS MEISTERWERK 2024/25<br />

KONZERTTERMIN<br />

Donnerstag, 10. April <strong>2025</strong>, 18:00<br />

© Beatrice Tomasetti<br />

© Beatrice Tomasetti<br />

Detektivarbeit<br />

Kent Nagano auf der Suche nach dem<br />

Originalklang in Wagners Siegfried<br />

Thomas Blondelle Tenor (Siegfried)<br />

Christian Elsner Tenor (Mime)<br />

Derek Welton Bassbariton (Der Wanderer)<br />

Daniel Schmutzhard Bariton (Alberich)<br />

Hanno Müller-Brachmann Bass (Fafner)<br />

Gerhild Romberger Mezzosopran (Erda)<br />

Åsa Jäger Sopran (Brünnhilde)<br />

Concerto Köln<br />

Dresdner Festspielorchester<br />

Kent Nagano Dirigent<br />

Richard Wagner Siegfried WWV 86C<br />

Oper in drei Aufzügen.<br />

Zweiter Tag des Bühnenfestspiels<br />

»Der Ring des Nibelungen« WWV 86<br />

The Wagner Cycles<br />

Ein Projekt der Dresdner Musikfestspiele<br />

Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />

BALD IST WEIHNACHTEN<br />

SO 22.12.24 20 UHR<br />

Mädchenchor am <strong>Kölner</strong> Dom<br />

Oliver Sperling Dirigent<br />

Christoph Poppen Dirigent<br />

Weihnachtskonzerte von<br />

Piedro Locatelli, Giuseppe Torelli,<br />

Francesco Manfredini, Arcangelo Corelli<br />

Chorwerke von<br />

Michael Haydn, Tomás Luis de Victoria,<br />

Manuel Fischer-Dieskau (UA),<br />

Michael Bojesen, Zóltan Kodaly<br />

HIMMELSKLÄNGE<br />

SO 16.02.25 11 UHR<br />

Marie Heeschen Sopran<br />

Elvira Bill Alt<br />

Sebastian Kohlhepp Tenor<br />

Matthias Winckhler Bass<br />

Vokalensemble <strong>Kölner</strong> Dom<br />

Eberhard Metternich Dirigent<br />

Georg Friedrich Händel<br />

Messiah HWV 56<br />

Kent Nagano<br />

Wer wollte Richard Wagners Siegfried nicht einmal mit den<br />

Ohren des ersten Bayreuther Ring-Publikums im Jahr 1876<br />

hören? Schon als 2021 <strong>Das</strong> Rheingold und im vergangenen<br />

März Die Walküre in der <strong>Philharmonie</strong> zu erleben waren, faszinierte<br />

dieser »andere« Klang von Maestro Kent Naganos<br />

Interpretationen: Um einiges dezenter, transparenter zeigte<br />

sich da Wagner. Jetzt hält, wieder konzertant aufgeführt, der<br />

Held Siegfried Einzug in die <strong>Philharmonie</strong>, schmiedet – musikalisch<br />

zischend und hämmernd illustriert – sein Schwert<br />

Nothung, tötet den Drachen Fafner, gewinnt den Ring des<br />

Nibelungen von ihm zurück, zerschlägt Wotans Speer und<br />

weckt die auf dem feuerumhüllten Felsen schlafende Walküre<br />

Brünnhilde. Wie wird sich also Siegfried in historischinstrumentaler<br />

Untermalung und mit dem weicheren Klang<br />

insbesondere der originalen Blechbläser präsentieren? Die<br />

Erforschung dessen, was damals Originalklang war, sei »reine<br />

Detektivarbeit«, so Nagano. »Umso wichtiger ist es, dass<br />

man eine solche Aufgabe angeht und nun auch im romantischen<br />

Repertoire Hörgewohnheiten in Frage stellt, die bisher<br />

unumstößlich schienen.«<br />

Alles begann in der Domstadt: Nachdem Nagano, seit dem<br />

Vorjahr Generalmusikdirektor der Hamburgischen Staatsoper,<br />

2016 Mozarts Idomeneo mit dem Concerto Köln einstudiert<br />

hatte, wollte das Orchester weiteres Repertoire mit<br />

dem Dirigenten spielen. Nagano war gerade mit dem Ring<br />

beschäftigt. »Wie wäre es mit Wagner?«, schlug er vor.<br />

Aus der Idee eines Augenblicks ist inzwischen ein Projekt<br />

riesenhaften Ausmaßes entstanden: Unter der Überschrift<br />

»The Wagner Cycles« verfolgt Nagano seitdem mit einem<br />

Team von Musikforschern – darunter federführend der <strong>Kölner</strong><br />

Musikwissenschaftler Kai Hinrich Müller – seinen historisch<br />

informierten Ansatz. Angesiedelt ist es bei den Dresdner Musikfestspielen.<br />

Dabei bilden Wagners Schriften eine Hauptquelle:<br />

»Er hat sehr viel über Diktion geschrieben, in welcher<br />

Art Deutsch gesprochen werden soll und auch viel darüber,<br />

wie die Vokalkünstler auf seine Musik reagieren sollen.« Zuweilen<br />

führt das weg vom traditionellen opernhaften Gesang<br />

zu einem mehr deklamatorischen Stil mit weniger Vibrato,<br />

dafür mehr Klarheit und Textverständlichkeit. Die Sänger verwenden,<br />

genauso kunstreich, zahlreiche dramatische Mittel<br />

bis hin zum Sprechen.<br />

Virtuos spielt dazu Concerto Köln mit dem Dresdner Festspielorchester,<br />

das sich aus Spezialisten für historische<br />

Aufführungspraxis zusammensetzt. Ein milderes Timbre<br />

zeichnet die Holz- und Blechblasinstrumente des 19. Jahrhunderts<br />

aus, das gilt auch für die mit Darmsaiten bezogenen<br />

Streicher. Die Stimmung des Orchesters ist etwas<br />

tiefer – anders als bei den heute üblichen 440 Hertz bei<br />

435 –, das offenkundigste Ergebnis ist ein leiserer Klang<br />

als gewohnt. Und Nagano dirigiert etwas flexiblere Tempi,<br />

um dem natürlichen Fluss der Erzählung Raum zu geben.<br />

Bis 2026 zum 150. Jubiläum von Wagners erstem Bayreuther<br />

Ring sollen auf diese Weise alle vier Teile auf die<br />

Bühne gebracht werden: nach Siegfried folgt dann noch<br />

die Götterdämmerung. »Unsere Recherche beharrt nicht<br />

darauf zu behaupten: So soll Wagner gespielt und gesungen<br />

werden«, sagt Nagano. »Aber so könnte es damals<br />

geklungen haben.« <strong>Das</strong> wiederum bildet die Grundlage<br />

für eine heutige, zeitgenössische Wagner-Interpretation.<br />

Nicht zu vergessen: Aus dem historisch erforschten<br />

Siegfried ergibt sich höchst lebendige Musik. Ein »Muss«<br />

nicht nur für Wagner-Freaks. Jan Boecker<br />

© Louie Thain<br />

MIT BACH INS NEUE JAHR<br />

SO 19.01.25 16 UHR<br />

Veronika Eberle Violine<br />

Sebastian Poyault Oboe<br />

Paolo Ferraris Flöte<br />

Christoph Poppen Violine und Dirigent<br />

Johann Sebastian Bach<br />

Orchestersuite Nr.1 C-Dur BWV 1066<br />

Doppelkonzert c-Moll für Oboe, Violine,<br />

Streicher und Basso continuo BWV 1060<br />

Violinkonzert E-Dur BWV 1042<br />

Brandenburgisches Konzert Nr.2 BWV 1047<br />

Konzert für zwei Violinen, Streicher<br />

und Basso continuo d-Moll BWV 1043<br />

MOZARTS ZAUBER<br />

SO 16.03.25 16 UHR<br />

Joseph Moog Klavier<br />

Christoph Poppen Dirigent<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Cassation Nr.1 D-Dur KV 100<br />

Klavierkonzert C-Dur KV 467<br />

Sinfonie g-Moll KV 550<br />

© Thommy Mardo<br />

14 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

<strong>Kölner</strong> Kammerorchester * Robert-Heuser-Str. 15 * 50968 Köln<br />

Tel. 0221 2508199-0 * info@koelner-kammerorchester.de<br />

Hotline<br />

0221<br />

2801


29.12.24 · <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong><br />

»Liebst du<br />

um Schönheit«<br />

Ian Bostridge und das Oberon Trio mit Werken von<br />

Schubert, Clara Schumann und Mahler<br />

KONZERTTERMIN<br />

Sonntag, 30. März <strong>2025</strong>, 20:00<br />

»Liebst du um Schönheit«<br />

Ian Bostridge Tenor<br />

Oberon Trio<br />

Henja Semmler Violine<br />

Antoaneta Emanuilova Violoncello<br />

Jonathan Aner Klavier<br />

Lieder von Gustav Mahler, Franz Schubert und<br />

Clara Schumann<br />

01. + 04.01.25 · <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong><br />

DER KÖNIG DER LÖWEN | HARRY POTTER | INCEPTION | STAR WARS | FLUCH DER KARIBIK<br />

E.T. | PEARL HABOR | INDIANA JONES | u. a.<br />

Ian Bostridge<br />

STEVEN GÄTJEN<br />

PRÄSENTIERT<br />

Als Ian Bostridge vor 25 Jahren, Ende 1999, in der <strong>Kölner</strong><br />

<strong>Philharmonie</strong> einen Liederabend gab, hörte Hans Werner Henze<br />

ihm bei der Uraufführung seiner Sechs Gesänge aus dem<br />

Arabischen zu und war »bezaubert« von Bostridges Stimme,<br />

wie er sagte. Der britische Tenor stand noch ziemlich am Anfang<br />

seiner Sängerkarriere, Bostridge hatte erst im Alter von<br />

27 Jahren professionell zu singen begonnen. Vorher studierte<br />

er in Cambridge und Oxford Geschichte und hatte mit einer<br />

Arbeit über die »Bedeutung der Hexerei im öffentlichen Leben<br />

Englands von 1650 bis 1750« promoviert. Kein Wunder, dass<br />

der heute zu den weltweit gefeierten Sängerpersönlichkeiten<br />

zählende Bostridge immer auch einen Schuss Intellektualität<br />

in seine Interpretationen einbringt. »Als Historiker schaue<br />

ich immer, was hinter den Dingen steht, und setze sie in einen<br />

Kontext«, sagt er. Auch mit Büchern ist Bostridge hervorgetreten,<br />

etwa über die Winterreise, zuletzt noch mit »<strong>Das</strong> Lied<br />

& das Ich«, ein Buch, in dem er sich mit Fragen der Interpretationskunst<br />

auseinandersetzt. Aber er ist überhaupt nicht der<br />

kühle Verstandeskünstler, vielmehr ist sein Anliegen, »etwas<br />

Lebendiges für das Publikum zu schaffen«. Als einen »Geschichtenerzähler<br />

und Sänger-Schauspieler par excellence<br />

mit einer immensen Bandbreite emotionaler Ausdruckskraft«<br />

beschreibt ihn der Evening Standard. 1993 hatte Bostridge in<br />

der Londoner Wigmore Hall debütiert und ein Jahr später als<br />

Lysander in Benjamin Brittens A Midsummer Night’s Dream sein<br />

Operndebüt gegeben. Seitdem tritt er bei allen wichtigen Festivals<br />

und in den großen Konzertsälen der Welt auf, ist mit den<br />

Berliner und Wiener Philharmonikern, dem Chicago und Boston<br />

Symphony Orchestra, dem New York sowie Los Angeles<br />

Philharmonic zu hören unter Dirigenten wie Sir Simon Rattle,<br />

Riccardo Muti, Sir Antonio Pappano und vielen anderen mehr.<br />

Bostridges zahlreiche Preise aufzuzählen ist fast unmöglich: Je<br />

einen Gramophone Award erhielt er 1998 für seine Aufnahme<br />

von Liedern Robert Schumanns, 2003 für The Turn of the Screw,<br />

2010 für The Tempest von Thomas Adès und einen Grammy für<br />

wiederum Brittens Billy Budd. Mittlerweile kann er 15 Grammy-<br />

Nominierungen sowie sechs ECHO-Klassik-Preise vorweisen.<br />

Wie schon 1999 steht auch jetzt wieder Gustav Mahler in<br />

Köln auf dem Programm, dazu kommen Werke von Franz<br />

Schubert und Clara Schumann. Und mit dem 2006 gegründeten<br />

Oberon Trio gesellt sich zu Bostridge eines der besten<br />

Klaviertrios der Gegenwart. Dessen Mitglieder, die Geigerin<br />

Henja Semmler, die Cellistin Antoaneta Emanuilova und der<br />

Pianist Jonathan Aner, sind passionierte Kammermusiker und<br />

bekleiden allesamt Professuren an Musikhochschulen. Sie<br />

umrahmen die Liedblöcke mit Schuberts Klaviertrio Es-Dur<br />

op. 100 und Clara Schumanns Trio g-Moll op. 17. Überhaupt<br />

Clara Schumann: Warum willst du And’re fragen ist einer von<br />

Bostridges Lied-Favoriten. »Es ist von unglaublicher Einfachheit<br />

und Authentizität der Gefühle«, sagt er. »Es hat wundervoll<br />

subtile harmonische Wendungen, letztendlich etwas Menschliches<br />

und Persönliches. Was ist Musik, wenn nicht menschlich?«<br />

Schließlich darf der eine Dichter als verbindende Klammer<br />

nicht vergessen werden, von dem ausschließlich die textlichen<br />

Vorlagen der Lieder stammen: Friedrich Rückert. Rückerts<br />

Gedicht »Liebst du um Schönheit« haben Ian Bostridge<br />

und das Oberon Trio als Überschrift für die Geschichten gewählt,<br />

die sie an diesem Abend musikalisch erzählen wollen.<br />

Clara Schumann und Gustav Mahler, je beide Liebende, haben<br />

diesen Text vertont. Jan Boecker<br />

PHILHARMONIE SÜDWESTFALEN<br />

UNICHOR SIEGEN<br />

JOHN JESENSKY | LEITUNG<br />

19.04.25 · <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong><br />

THE SONGS, THE SOUND, THE STORY<br />

20. – 21.04.25 · <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong><br />

16 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Tickets: 0221 - 280 280<br />

www.atgtouring.de<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

17<br />

Tickethotline:<br />

02 21-28 01


Kunst, Courage und<br />

die drei großen »B«<br />

p u r e p a s s i o n<br />

Igor Levit spielt Bach, Brahms und Beethoven<br />

KONZERTTERMIN<br />

Sonntag, 9. Februar <strong>2025</strong>, 20:00<br />

Igor Levit Klavier<br />

Johann Sebastian Bach Chromatische Fantasie und<br />

Fuge d-Moll BWV 903 für Klavier<br />

Johannes Brahms Sechs Klavierstücke op. 118<br />

Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 3<br />

Es-Dur op. 55 – Transkription für Klavier von Franz Liszt<br />

Igor Levit<br />

Igor Levit zählt nicht nur zu den führenden Pianisten seiner Generation,<br />

sondern auch zu denjenigen Künstlern, die sich in der<br />

Öffentlichkeit leidenschaftlich für eine freiheitliche Gesellschaft<br />

engagieren – gegen Antisemitismus, gegen die Unterdrückung<br />

von Minderheiten, gegen rechte Hetze und für ein respektvolles<br />

Miteinander. Er wolle nicht nur der Mann sein, der die Tasten<br />

drückt, lautet Levits Kommentar dazu.<br />

Doch auch wenn er die Tasten drückt, wird der Pianist häufig<br />

politisch. In seinem Kunst- und Kulturverständnis halte er das<br />

abstrakte Konzept für fatal, Werke nur deshalb von der Landkarte<br />

zu streichen, weil der längst Tote bezüglich seiner Ansichten<br />

hochgradig problematisch war. Stattdessen dreht Levit<br />

den Spieß einfach um, wie er im Frühjahr 2024 im Rahmen des<br />

Internationalen Musikfestivals Heidelberger Frühling, dessen<br />

Co-Künstlerischer Leiter er ist, im Interview sagte: »Selbstverständlich<br />

würde ich keine Musik eines offenen stinkenden Antisemiten<br />

spielen. Aber wenn der offene stinkende Antisemit mal<br />

unter der Erde liegt und ich noch lebe, then revenge is all mine.<br />

Wir können Kontexte schaffen, wir können Gedankenräume<br />

öffnen, wir können Werke miteinander verbinden, die eigentlich<br />

im diametralen Gegensatz zueinanderstehen. Wir können das<br />

doch alles.«<br />

18 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

In diesem Sinn wenig problematisch, dafür musikalisch umso<br />

beherzter ist Levits Programm für sein <strong>Kölner</strong> Rezital. Während<br />

Bachs Chromatische Fantasie und Fuge d-Moll BWV 903 alles aufspannt,<br />

was die Harmonik in ihrer kühnsten Form damals zu<br />

bieten hatte, entlassen uns Brahms’ Sechs Klavierstücke op. 118<br />

in eine gedämpfte Klangwelt, die von Theodor Billroth einst<br />

als »nicht mannigfaltig genug«, sondern »meist zu schwerfällig,<br />

nicht pikant genug« beschrieben wurde. Die Kontemplation<br />

steht im Zentrum dieses Zyklus, der mit dem tieftraurigen Intermezzo<br />

endet, in dessen Hauptgedanken das »Dies irae«-Motiv<br />

eingewoben ist. Bereits beim diesjährigen Brahms-Schwerpunkt<br />

des Festivals Heidelberger Frühling programmierte Levit<br />

diese späten Klavierstücke, mit denen es ihm offenbar zunächst<br />

ähnlich erging wie Billroth: »Mir waren diese Stücke zu langsam.<br />

Zu ereignisarm. Musik für reifere Menschen also? Vielleicht<br />

ja. Ich habe das Gefühl, ich kann ruhiger atmen.«<br />

Konfliktreicher wird es schließlich mit Beethovens dritter Sinfonie<br />

Eroica, die der Rezensent der Allgemeinen musikalischen<br />

Zeitung während der Uraufführung im Jahr 1805 eher als »kühne<br />

und wilde Phantasie« und weniger als Symphonie erlebte.<br />

Mit den klimatischen Extrembedingungen von Beethovens Klaviersonaten<br />

– den dramatischen unwetterartigen Einbrüchen<br />

ebenso wie mit den weiten, beruhigenden Landschaften der<br />

langsamen Sätze – kennt sich Levit bestens aus. Dies hat er<br />

in seiner gefeierten Einspielung aller 32 Beethoven-Sonaten<br />

und auch in der mehrfachen Aufführung des gesamten Sonatenzyklus<br />

beeindruckend dargelegt.<br />

Kühne Harmonik,<br />

Kontemplation und<br />

wilde Phantasie.<br />

Mit der ca. sechzig Jahre nach der Uraufführung der Eroica<br />

entstandenen Klaviertranskription der Sinfonie vertieft sich<br />

der Pianist nun in die Lesart des ebenso glühenden Beethoven-Bewunderers<br />

Liszt, der sich vor die Herausforderung<br />

gestellt sah, den orchestralen Klang des Originals überzeugend<br />

auf das Tasteninstrument zu übertragen. Es vergehe<br />

kein Tag, an dem er nicht über die Musik des Bonner Meisters<br />

nachdenke, so Levit. Auch Liszt mag sich als idealer Gefährte<br />

erweisen, um über das in den geistig-musikalischen<br />

Austausch zu treten, was Levit am wichtigsten ist: die Freiheit<br />

in Kunst und Gesellschaft. Miriam Weiss<br />

ERGREIFENDER KANN KLASSIK KAUM SEIN –<br />

MITREISSENDE CHÖRE, SOLISTEN UND TANZ<br />

TREFFEN IN DIESEM KONZERTFORMAT<br />

DER EXTRAKLASSE AUFEINANDER.<br />

» 28 MIO YOUTUBE-AUFRUFE «<br />

DO, 1. MAI 25<br />

20 UHR | KÖLNER PHILHARMONIE<br />

TICKETS: 01806 - 3344 5501<br />

(0,20 €/Anruf inkl. MwSt.)<br />

kkphil.at/k<br />

128420


Iván Fischer<br />

»Ehrlich gesagt weiß ich nicht, warum ich dirigiere. Aber wenn<br />

ich eine Motivation nennen muss, dann, weil ich manchmal die<br />

Musik, die ich sehr liebe, von anderen Dirigenten höre. Und dann<br />

stören mich hundert Sachen«, bekennt der inzwischen 73-jährige<br />

ungarische Dirigent und Komponist Ivan Fischer. »Vielleicht<br />

könnte man sagen: Es ist die Liebe zur Musik. Und ich möchte<br />

für die Kompositionen sorgen und dafür, dass die schöner aufgeführt<br />

werden.« Für diese Mission steht Ivan Fischer bei seinem<br />

Besuch in Köln das erstklassige Concertgebouworkest zur Verfügung<br />

– die Kompositionen sind allesamt von Sergej Prokofjew.<br />

Dem Orchester ist er seit Jahrzehnten eng verbunden und inzwischen<br />

dessen Ehrengastdirigent, für den Komonisten darf<br />

gelten, was Fischer generell zu seinem Credo erklärt hat: »Ich<br />

dirigiere nur Werke, zu denen ich auch den Schlüssel habe.«<br />

Nun ist Ivan Fischer gleichermaßen bekannt für seine Risikofreude<br />

wie für seine Vielseitigkeit – beides auch Charakteristika<br />

Sergej Prokofjews. Wie kaum ein anderer Komponist steht er für<br />

20 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Zeit für<br />

Prokofjew<br />

<strong>Das</strong> Concertgebouworkest<br />

mit Ivan Fischer und Nelson Goerner<br />

ein internationales Künstlertum und eine äußerst vielfältige Tonsprache,<br />

die an einem solchen Abend besonders deutlich wird.<br />

In Oblast Donezk geboren, in St. Petersburg ausgebildet, emigrierte<br />

der junge Musiker nach der Oktoberrevolution über Japan<br />

in die USA und von dort nach Paris und Bayern, bis er schließlich<br />

18 Jahre später in die UdSSR zurückkehrte und zu einem ihrer<br />

wichtigsten Komponisten avancierte. Zu Beginn dieser Reise traf<br />

er in New York jüdische Flüchtlinge aus Russland, die sich vor<br />

dem dort grassierenden Antisemitismus in Sicherheit brachten.<br />

Für sie komponierte er die Ouvertüre über hebräische Themen, die<br />

den Abend eröffnet – ein freundlich verspieltes Musikstück, das<br />

die Klezmerklänge der Klarinette in den Mittelpunkt rückt. Ähnlich<br />

erfolgreich war rund 30 Jahre später auch seine Ballettmusik<br />

zu Cinderella, der die zweite Konzerthälfte gehört – ein farbenfroher<br />

Reigen mal eleganter, mal skurriler, mal rhythmisch vertrackter<br />

Stücke, darunter – so Prokofjew – die besten Passagen, die<br />

er je komponiert habe, und für die zeitgenössische Kritik Anlass<br />

genug, ihn als »neuen Walzerkönig« auszurufen.<br />

KONZERTTERMIN<br />

Freitag, 14. Februar <strong>2025</strong>, 19:00<br />

Nelson Goerner Klavier<br />

Concertgebouworkest<br />

Iván Fischer Dirigent<br />

Sergej Prokofjew Ouvertüre über hebräische Themen<br />

c-Moll op. 34a – Fassung für kleines Orchester<br />

Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 g-Moll op. 16<br />

Ausschnitte aus den Suiten Nr. 1 und Nr. 3 aus dem<br />

Ballett »Cinderella« (»Aschenbrödel«) op. 107 und Nr. 1<br />

op. 109 für Orchester<br />

Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />

Den fulminanten Auftakt zu Prokofjews Karriere lieferte indes<br />

ein anderes Werk, das inzwischen als Meilenstein der Moderne<br />

gilt: das zweite Klavierkonzert von 1913. Die zu Beginn anklingende<br />

romantische Tonsprache weicht darin bald schon<br />

einem herrlich ironisch-parodistischen Tonfall, der sich zu einer<br />

kolossalen Klangwelle von ungeheurer Wucht auftürmt,<br />

mit der vielleicht schwierigsten Solokadenz der Konzertliteratur.<br />

Damit war der Skandal der Uraufführung absehbar, das<br />

Publikum zischte und die Kritik schrieb: »Zum Teufel mit der<br />

futuristischen Musik. Die Katzen auf dem Dach machen bessere<br />

Musik.«<br />

Bewältigt wird dieser Gipfel der Klavierliteratur in Köln von<br />

dem aus Argentinien stammenden Pianisten Nelson Goerner,<br />

der zwar viel für Virtuosität übrighat, aber mehr noch für<br />

seinen Sinn für das Poetische und Kantable in der Musik<br />

bekannt ist – seine Chopin-Interpretationen gelten als Referenzeinspielungen.<br />

Virtuosität als Selbstzweck oder Kunststückchen<br />

sind seine Sache also nicht. »Meiner Meinung<br />

nach sollte man nur dann Musik machen, wenn man das Gefühl<br />

hat, etwas zu sagen zu haben.« Und das ist eine Frage<br />

des Zeitpunktes: »Ich glaube, dass ein Künstler weiß, wann<br />

der Moment gekommen ist, ein bestimmtes Stück zu spielen.<br />

Der Moment, in dem du nach all den Jahren des intensiven<br />

Studiums eines Werks deine eigene Vision hast, etwas zu<br />

sagen, das wirklich zu dir gehört und das du gerne mitteilen<br />

möchtest.« Für Prokofjew ist es nun so weit. Tilman Fischer<br />

Nelson Goerner<br />

NACH WOLFGANG AMADEUS MOZART<br />

DIE ZAUBERFLÖTE<br />

FÜR JUNG UND ALT<br />

Musikalische Leitung Rainer Mühlbach / Bradley Wood<br />

Inszenierung Brigitta Gillessen<br />

KINDEROPER<br />

WIEDERAUFNAHME: 26. JANUAR <strong>2025</strong><br />

WOLFGANG AMADEUS MOZART<br />

DON GIOVANNI<br />

Musikalische Leitung Tomáš Netopil<br />

Inszenierung Cecilia Ligorio<br />

PREMIERE: 09. <strong>MÄR</strong>Z <strong>2025</strong><br />

GEORGES BIZET<br />

CARMEN<br />

Musikalische Leitung Andrés Orozco-Estrada<br />

Inszenierung Lydia Steier<br />

WIEDERAUFNAHME: 23. <strong>MÄR</strong>Z <strong>2025</strong><br />

COMMUNITY OPERA<br />

SUPERHELDENNORMALOS<br />

Musikalische Leitung Rainer Mühlbach<br />

Inszenierung Manuel Moser<br />

KINDEROPER<br />

URAUFFÜHRUNG: 25. <strong>APR</strong>IL <strong>2025</strong><br />

GAETANO DONIZETTI<br />

LUCIA DI LAMMERMOOR<br />

Musikalische Leitung Giuliano Carella<br />

Inszenierung Eva-Maria Höckmayr<br />

WIEDERAUFNAHME: 26. <strong>APR</strong>IL <strong>2025</strong><br />

www.oper.koeln<br />

JETZT<br />

TICKETS<br />

SICHERN


Kein Firlefanz<br />

am Pult<br />

Shootingstar Klaus Mäkelä kehrt<br />

mit seinem Orchestre de Paris – <strong>Philharmonie</strong> zurück<br />

KONZERTTERMIN<br />

Donnerstag, 6. März <strong>2025</strong>, 20:00<br />

Orchestre de Paris – <strong>Philharmonie</strong><br />

Klaus Mäkelä Dirigent<br />

Maurice Ravel Le Tombeau de Couperin für Klavier,<br />

Fassung für Orchester<br />

Igor Strawinsky Petrushka – Burleske Szenen (Ballett)<br />

in vier Bildern für Orchester, Szenarium von Alexandre<br />

Benois und Igor Strawinsky<br />

Igor Strawinsky Le Sacre du printemps – Bilder aus<br />

dem heidnischen Russland in zwei Teilen<br />

Klaus Mäkelä<br />

Er ist unbestritten der Shootingstar der internationalen Dirigentenszene.<br />

Als Chefdirigent des Oslo Philharmonic Orchestra und<br />

Musikdirektor des Orchestre de Paris – <strong>Philharmonie</strong> führt er<br />

bereits zwei vorzügliche Klangkörper, zur Saison 2027/28 kommen<br />

mit dem Concertgebouworkest aus Amsterdam und dem<br />

Chicago Symphony Orchestra zwei weitere dazu. Klaus Mäkelä<br />

legt ein enormes Tempo hin, was seine Karriere betrifft. Dabei<br />

bleibt er völlig entspannt und schlagfertig, wenn er mal wieder<br />

auf sein Alter angesprochen wird: »<strong>Das</strong> Alter ist ein Parameter,<br />

der misst, wie viele Jahre du auf dem Planeten warst, aber nicht,<br />

was du in diesen Jahren getan hast.« Zum Zeitpunkt des Konzerts<br />

wird er 29 Jahre alt sein.<br />

Sein Pensum, seine enormen Fähigkeiten und sein ausgeprägter<br />

Gestaltungswille kommen nicht von ungefähr. Er ist durch<br />

die harte Schule eines Meisters gegangen, der Dirigenten wie<br />

Esa-Pekka Salonen, Hannu Lintu und Mikko Franck geformt hat.<br />

Die Rede ist von Jorma Panula. Der Finne, Jahrgang 1930, hatte<br />

schon immer ein besonderes Auge für jene Talente, die die Fähigkeit<br />

besitzen, tatsächlich nach den Sternen zu greifen. Dabei<br />

hört sich Panulas Methodik erstaunlich zurückhaltend an: »Helfen,<br />

aber nicht im Weg stehen.« Den Weg von Mäkelä hat er so<br />

perfekt geöffnet. Bei einer Sache konnte der Altmeister jedoch<br />

ziemlich harsch sein: kein Firlefanz am Pult! Er selbst formulierte<br />

es so: »Wir sollten das Tanzen den Tänzern überlassen. Die machen<br />

es beruflich.« Panulas junger Schüler aus Helsinki hat das<br />

sichtlich verinnerlicht. Sparsam setzt Mäkelä seinen Körper ein,<br />

für Momente steht der schlaksige Shootingstar kerzengerade,<br />

ein schwarzer präziser Strich vor dem wogenden Orchester, oft<br />

schlägt er nur mit rechts und hält den linken Arm still. Fordernd<br />

wird er nur, wenn er merkt, dass dem sinfonischen Furor der<br />

Sauerstoff fehlt. Dann geht er fast in die Knie, was aussieht, als<br />

wolle er gerade zum Sprung ansetzen, mitten rein ins Orchester.<br />

Mittlerweile vier Mal war der Finne in den vergangenen Jahren<br />

in der <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> zu erleben. Dabei betritt er nie als<br />

»König« die Bühne. Bescheidenheit und Demut vor der Musik<br />

bei gleichzeitiger Wachsamkeit und Präzision am Pult kennzeichnen<br />

Mäkeläs Arbeit. Zum Repertoire, das er dieses Mal<br />

ausgewählt hat, sagt er: »Insbesondere wenn ich auf Tour gehe,<br />

suche ich nach Programmen, die dem Orchester etwas bedeuten.<br />

Bei denen es Sinn macht, dass ich sie mit diesem Orchester<br />

in einer anderen Stadt, einer anderen Akustik präsentiere.«<br />

Mit Ravel und zweimal Strawinsky hat er eine Kombination aus<br />

französischen und russischen Werken mitgebracht, die in ihrer<br />

Entstehungszeit nur wenige Jahre auseinander liegen. »<strong>Das</strong><br />

kann ich mir mit keinem anderen Orchester vorstellen als mit<br />

dem Orchestre de Paris – <strong>Philharmonie</strong>, das diese Musik im Blut<br />

hat. Sie fließt durch seine Adern: die Transparenz, der Charakter<br />

des Orchesters ist wie gemacht für diese Stücke.«<br />

Hatte Strawinsky, als er 1911 die Musik zum Ballett Petrushka<br />

schrieb – ein Stoff, der die russische Variante der höhnischen<br />

Kasperpuppe auf einem Jahrmarkt des Jahres 1830 zum Leben<br />

erweckt – gar ein dezidiert französisches Klangbild im Kopf?<br />

»Gerade in Petrushka spielen beide Seiten eine wichtige Rolle«,<br />

erklärt Mäkelä. »Wenn man zum Beispiel an L’Oiseau de feu<br />

denkt – das ist eine großartige Kombination der wunderbaren<br />

russischen Schule und der Folklore, die zu dieser Zeit eigentlich<br />

alle russischen Komponisten inspirierte. Aber Strawinsky brach<br />

irgendwann aus: L’Oiseau de feu ist genauso von Debussy, vom<br />

Impressionismus beeinflusst wie von der russischen Schule.<br />

Und mit Petrushka ist er dann noch einen Schritt weitergegangen.<br />

Natürlich ist die russische Folklore hier immer noch sehr,<br />

sehr wichtig. Aber gleichzeitig ist da diese Harmonik, die Bitonalität<br />

an vielen Stellen, dieser Charakter von etwas komplett<br />

Neuem.«<br />

Noch neuer war das, was Strawinsky zwei Jahre später auf<br />

das erstaunte Publikum losließ. Es sollte zu einem der größten<br />

Skandale der Musikgeschichte werden, als am 29. Mai 1913 Le<br />

Sacre du printemps im Théâtre des Champs-Élysées Premiere<br />

feierte. Ein Zeitzeuge berichtete: »Eine gut gekleidete Dame in<br />

einer Orchesterloge stand auf und schlug einem jungen Mann,<br />

der in der nächsten Loge zischte, ins Gesicht. Ihr Begleiter erhob<br />

sich, und die Männer tauschten ihre Visitenkarten aus. Ein Duell<br />

folgte am nächsten Tag.« Die Polizei vermeldete insgesamt<br />

27 Verletzte. Was war passiert? <strong>Das</strong> Frühlingsopfer, angesiedelt<br />

im »heidnischen Russland«, stampfte so archaisch-grob, dabei<br />

modern-dissonant durch den Saal, dass manchem Zuhörer<br />

die Ohren schmerzten. Sie fühlten sich persönlich angegriffen.<br />

Vorbei war’s mit der Tradition. Die Wirkung ist auch heute noch<br />

enorm. Klaus Mäkelä und das Orchestre de Paris führten das<br />

Stück im März 2024 in der Carnegie Hall auf. Der Kritiker war<br />

völlig von den Socken: »Einige der Texturen waren so massiv,<br />

dass ich an den Begriff ›Wall of Sound‹ dachte, der häufiger mit<br />

der Rockmusik der 1960er-Jahre in Verbindung gebracht wird.<br />

Der größte Teil der zweiten Hälfte des Sacre ist Gewalt, und das<br />

Orchestre de Paris zeigte eine erschreckende Hingabe dafür,<br />

die mir den Atem raubte.«<br />

Etwas sittsamer geht es zu Beginn des Abends zu, wenn<br />

Maurice Ravels Le Tombeau de Couperin erklingt.<br />

Helge Birkelbach<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

23


Ryan Bancroft<br />

24 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Tröstliche Trauer<br />

<strong>Das</strong> Royal Stockholm Philharmonic Orchestra präsentiert<br />

ein hingebungsvolles Programm<br />

Wie kaum eine andere Sängerin von Weltformat hat Nina<br />

Stemme in den vergangenen Jahren die großen Rollen ihres<br />

Fachs geprägt. Ob als Brünnhilde im Ring des Nibelungen<br />

oder liebestodtrunkene Hauptakteurin in Tristan und Isolde von<br />

Richard Wagner, ob als rachedurstige Elektra oder schicksalsergebene<br />

Färberin in Die Frau ohne Schatten von Richard Strauss,<br />

ob als mutige Minnie in La fanciulla del West oder von der Liebe<br />

besiegte Prinzessin Turandot von Giacomo Puccini: Stets weiß<br />

die Sopranistin – die ihre Karriere auch auf erfahrungsreiche<br />

Jahre im Ensemble der Oper Köln aufbauen konnte – das Publikum<br />

mit ihrer enormen Gestaltungskraft zu beeindrucken. Von<br />

der New Yorker MET bis zur Mailänder Scala, von der Wiener<br />

Staatsoper über das Londoner Royal Opera House Covent Garden<br />

bis hin zu den Bayreuther Festspielen hat sich die schwedische<br />

Künstlerin in die Tradition ihrer großen Vorgängerinnen<br />

Kirsten Flagstad und Birgit Nilsson eingereiht. Nun nimmt<br />

sie sich gemeinsam mit dem Royal Stockholm Philharmonic<br />

Orchestra unter seinem enthusiasmierenden Chefdirigenten<br />

Ryan Bancroft (der zu den vielgefragten jungen Talenten seiner<br />

Zunft zählt) eines der feinfühligsten Liederzyklen des Fin de<br />

Siècle an.<br />

In über 400 (zu seinen Lebzeiten kaum veröffentlichten) Gedichten<br />

hatte der Romantiker Friedrich Rückert den Tod zweier<br />

seiner an Scharlach verstorbener kleiner Kinder literarisch verarbeitet<br />

(die »größte Totenklage der Weltliteratur« nannte der<br />

Schriftsteller Hans Wollschläger diese Sammlung). Fünf davon<br />

vertonte in den Sommern 1901 und 1904 Gustav Mahler für Singstimme<br />

und Orchester, die dann zusammen erstmals 1905 als<br />

Kindertotenlieder im Druck erschienen. Den trauernden Versen<br />

ist gleichzeitig die Hoffnung auf eine bessere Welt eingeschrieben,<br />

die Verzweiflung beschwört immer auch den Frieden.<br />

Mahler setzte diese empfindsamen lyrischen Gebilde in die ihnen<br />

entsprechenden Töne – wehmutsvoll, doch ohne Anklage.<br />

Die Ambivalenz der Gefühle von Jammer und Jenseitshoffnung<br />

findet farbenreichen Ausdruck im Changieren zwischen Dur<br />

und Moll, stets verklärungssehnsüchtig.<br />

Dem Walten des Schicksals verlieh auch der Komponist Peter<br />

Iljitsch Tschaikowsky in seiner fünften Sinfonie wirkungsmächtigen<br />

Ausdruck. Im Gegensatz aber zu ihrer Vorgängerin (der<br />

fatalistisch verzweifelten Vierten) verwandeln sich in der Fünften<br />

die anfangs unerbittlichen Mächte – nach Streifzügen durch<br />

Idyllen und elegante Walzersphären – am Ende in Jubelklänge:<br />

KONZERTTERMIN<br />

Montag, 24. März <strong>2025</strong>, 20:00<br />

Nina Stemme Sopran<br />

Royal Stockholm Philharmonic Orchestra<br />

Ryan Bancroft Dirigent<br />

Andrea Tarrodi Liguria für Orchester<br />

Gustav Mahler Kindertotenlieder für Singstimme<br />

und Orchester. Texte von Friedrich Rückert<br />

Peter Iljitsch Tschaikowsky Sinfonie Nr. 5 e-Moll<br />

op. 64 CS 26<br />

Einführung in das Konzert<br />

19:00 Uhr, Empore<br />

Trauer schlägt um in Triumph. Mit dieser spätromantischen Emphase<br />

endet dieser Konzertabend, nachdem er mit einer sinnlichen<br />

Landschaftsbeschreibung des Südens begonnen hat: Die<br />

für ihren suggestiven Stil bekannte schwedische Komponistin<br />

Andrea Tarrodi würdigte mit ihrem Orchesterwerk Liguria die<br />

zauberhaften Atmosphären der Cinque Terre am Ende der italienischen<br />

Riviera: »Im August 2011 besuchte ich diese Gegend«,<br />

erzählt die mehrfach ausgezeichnete und von zahlreichen internationalen<br />

Orchestern beauftragte Tonkünstlerin, »und wusste<br />

sofort nach unserer Ankunft, dass ich Musik darüber schreiben<br />

wollte. <strong>Das</strong> Ergebnis ist ein Werk, das man als einen ›Spaziergang‹<br />

durch die kleinen Dörfer beschreiben kann: Riomaggiore<br />

mit seinen hohen Wellen; Manarola mit seinem Uhrenturm; Monterosso,<br />

wo Sonnenanbeter gestresst an den Strand eilten, um<br />

sich einen Platz zu sichern und ihre bunten Sonnenschirme aufzuspannen,<br />

wie in einer Szene eines Fellini-Films; Vernazza mit<br />

seinem Wachturm und den Klippen; und schließlich Corniglia,<br />

wo der Nachthimmel voller Sterne war.« Oliver Binder<br />

Nina Stemme<br />

BESONDERE<br />

EMPFEHLUNGEN<br />

von Sony Classical<br />

MAO FUJITA<br />

72 PRELUDES<br />

maofujita.com<br />

Der junge, hochgelobte<br />

japanische<br />

Pianist präsentiert<br />

fein artikuliert und<br />

farbenreich die<br />

jeweils 24 Präludien<br />

von Frédéric<br />

Chopin, Alexander<br />

Skrjabin und – als<br />

Weltersteinspielung<br />

– Akio Yashiro.<br />

IGOR LEVIT<br />

WIENER PHILHARMONIKER<br />

BRAHMS: KLAVIERKONZERTE<br />

igor-levit.de<br />

PABLO FERRÁNDEZ<br />

BRAHMS & C. SCHUMANN<br />

pabloferrandez.com<br />

Die mit Spannung<br />

erwartete erste<br />

gemeinsame Aufnahme<br />

von Igor Levit,<br />

Christian Thielemann<br />

und den Wiener<br />

Philharmonikern mit<br />

beiden Klavierkonzerten<br />

von Brahms. <strong>Das</strong><br />

Triple-Album umfasst<br />

auch Levits Aufnahme<br />

von Brahms’ späten<br />

Solo-Klavierwerken.<br />

Pablo Ferrández<br />

und Anne-Sophie<br />

Mutter spielen das<br />

Doppelkonzert<br />

von Brahms mit<br />

der Tschechischen<br />

<strong>Philharmonie</strong> unter<br />

Manfred Honeck und<br />

das selten zu hörende<br />

Klaviertrio von Clara<br />

Schumann mit Lambert<br />

Orkis am Piano.<br />

sonyclassical.de


Vollendete<br />

Meisterschaft<br />

Philippe Herreweghe führt Bachs Johannes-Passion mit dem<br />

Collegium Vocale Gent und einem Allstar-Vokalsextett auf<br />

Pure Leidenschaft trifft<br />

auf strenge Form<br />

José del Tomate<br />

Flamenco-Gitarrist Tomatito und Sohn José mit Band<br />

Tomatito<br />

Als Philippe Herreweghe einmal gefragt wurde, warum er<br />

eigentlich keine Oper dirigieren würde, antwortete er: »Wer<br />

große Musik schreiben will, schreibt geistliche Musik. Und<br />

Bachs Musik ist große Musik«. Nun ist vieles, was Herreweghe<br />

mittlerweile dirigiert hat, nicht ausschließlich geistlicher Natur<br />

– und trotzdem große Klangkunst. Dazu gehören etwa<br />

die Sinfonien Mozarts, Beethovens und Mahlers. Und auch<br />

Weltliches von Arnold Schönberg und Kurt Weill kann den<br />

77-jährigen Belgier begeistern und fesseln. Doch bei aller<br />

Repertoire-Breite, mit der sich Herreweghe vom Alte-Musik-<br />

Spezialisten zum Allrounder entwickelt hat, führen ihn seine<br />

musikalischen Wege geradezu instinktiv zu seinem Herzens-<br />

und Seelenkomponisten zurück. Zu Bach! Denn für<br />

den – religiösen – Dirigenten hat es kein anderer Komponist<br />

mit seiner Musik geschafft, Menschen jenseits aller Glaubensgrenzen<br />

zu vereinen – »wenn 2000 Menschen wie gebannt<br />

zuhören und etwas komplett Immaterielles entsteht,<br />

das alle verbindet.«<br />

Diesem Wunder widmet sich der aus Gent stammende Komponist<br />

seit nunmehr fast einem halben Jahrhundert. Auch für<br />

seine diskografischen Würfe, zu denen die Bach-Kantaten,<br />

die h-Moll-Messe und die Matthäuspassion zählen, wurde<br />

Herreweghe 2010 in Leipzig mit der aus Meissener-Porzellan<br />

gefertigten »Bach-Medaille« ausgezeichnet.<br />

Zu einem Werk unter den Klang- und Glaubensmonumenten<br />

des Thomaskantors hat Herreweghe allein aus persönlichen<br />

Gründen ein besonderes Verhältnis. Denn mit der<br />

Aufführung der Johannes-Passion begann seine Karriere als<br />

einer der wichtigsten Dirigenten in der Originalklang-Szene.<br />

Er war gerade 20 Jahre alt, als er 1967 zum ersten Mal die<br />

Johannes-Passion dirigierte. Unter den Zuhörern befand sich<br />

mit dem Dirigenten Gustav Leonhardt Herreweghes Idol.<br />

»<strong>Das</strong> war ein Schock«, erinnert er sich an diesen Moment.<br />

»Aber Leonhardt hat das Konzert gefallen, und er fragte mich<br />

hinterher: Wir haben den Plan, alle Bach-Kantaten aufzunehmen.<br />

Wärst du bereit mitzuarbeiten?«<br />

Seitdem widmet sich Herreweghe vor allem mit dem im Jahr<br />

1970 gegründeten Collegium Vocale Gent Johann Sebastian<br />

Bach. Wie nah ihm speziell die Johannes-Passion ist, hat<br />

er im Aufnahmestudio bewiesen. So liegen von ihm, dem<br />

Chor und Orchester von Collegium Vocale Gent gleich drei<br />

Gesamteinspielungen aus den Jahren 1987, 2001 sowie<br />

2010 vor. Über die jüngste Aufnahme schrieb das englische<br />

Gramophone-<strong>Magazin</strong>: »Dies ist in der Tat eine der durchdachtesten,<br />

bewegendsten und kraftvollsten Johannes-<br />

Passionen der letzten Jahre. Sie zeigt die reife Meisterschaft<br />

Herreweghes in seiner klarsten und konsequentesten Form,<br />

und das Collegium Vocale Gent ebnet den Weg mit Gold.«<br />

Mit dabei waren damals Sopranistin Dorothee Mields und<br />

Bass Krešimir Stražanac. Diese zwei Ausnahmevokalisten<br />

teilen sich nun 15 Jahre später das Podium der <strong>Kölner</strong><br />

<strong>Philharmonie</strong> mit vier weiteren Alte-Musik-Sängerstars wie<br />

Countertenor Alex Potter – wenn Philippe Herreweghe einmal<br />

mehr dieses stürmische und bewegende Glaubens- und<br />

Menschheitsdrama in der Originalfassung von 1724 dirigiert.<br />

Guido Fischer<br />

KONZERTTERMIN<br />

Sonntag, 13. April <strong>2025</strong>, 20:00<br />

Dorothee Mields Sopran<br />

Alex Potter Countertenor<br />

Guy Cutting Tenor<br />

Johannes Kammler Bassbariton<br />

Reinoud Van Mechelen Tenor (Evangelist)<br />

Krešimir Stražanac Bass (Christusworte)<br />

Chor und Orchester des Collegium Vocale Gent<br />

Philippe Herreweghe Dirigent<br />

Johann Sebastian Bach Johannes-Passion BWV 245<br />

Oratorium für Soli, Chor und Orchester<br />

Spanien, Land des Rioja und der Costa del Sol, von Real Madrid<br />

und der Vuelta. Vor allem anderen aber war und ist es<br />

die Wiege des Flamenco. In seiner Mischung aus Volks- und<br />

Gesellschafts-, Show- und Ausdruckstanz, aus Folklore und<br />

virtuoser Konzertmusik findet der Flamenco bestenfalls im<br />

argentinischen Tango noch eine Entsprechung. Hier trifft<br />

pure Leidenschaft auf strenge Form, vermittelt sich überschäumendes<br />

Temperament in artifizieller Körpersprache,<br />

die Akteure und Publikum in eine geradezu trancehafte<br />

Spannung versetzt. Befeuert wird diese Euphorie durch eine<br />

gleichermaßen virtuose wie leidenschaftliche musikalische<br />

Begleitung, die an diesem Abend in der <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong><br />

im Mittelpunkt stehen soll.<br />

Bei vielen mag das Interesse am Flamenco erst mit dem phänomenalen<br />

Erfolg der Gruppe Gypsy Kings in den 1980er-<br />

Jahren geweckt worden sein, doch Kenner der Materie<br />

verweisen natürlich zu Recht darauf, dass der Flamenco<br />

auf eine lange Tradition fantastischer Instrumentalisten zurückblicken<br />

kann. José Fernández Torres, wie Tomatito mit<br />

bürgerlichem Namen heißt, sieht sich in aller Bescheidenheit<br />

noch immer nicht als einer der ganz Großen des vom<br />

Klang der akustischen Gitarre geprägten Genres. Vielmehr<br />

stellt sich der 66-Jährige selbst immer noch in den Schatten<br />

zweier anderer Flamenco-Interpreten, des Gitarristen<br />

Paco de Lucía und seines Mentors, Sänger Camarón de la<br />

Isla. Letzteren hat Tomatito 18 Jahre lang als Gitarrist begleitet,<br />

und es kann kein Zweifel darüber bestehen, dass dessen<br />

Einfluss sich auch in der aktuellen Besetzung des Ensembles<br />

widerspiegelt, in dem mit Morenito de Ìllora und Kiki Cortiñas<br />

gleich zwei Vokalisten den Gesangspart übernehmen.<br />

Eine Karriere als Sologitarrist habe er nie angestrebt, so ist<br />

in vielen Interviews mit Tomatito zu lesen. Bis heute würde<br />

er dem im Jahr 1992 viel zu früh verstorbenen Camarón de la<br />

Isla als Begleiter treu zur Seite stehen, ohne dies zu bedauern.<br />

So sehr miteinander harmoniert habe das Duo damals,<br />

dass ihn nach dem Tod von Camarón de la Isla auch keine<br />

anderen Flamencosänger als Begleitgitarrist verpflichten<br />

wollten. Weshalb er seinem Vorbild Paco de Lucía folgend<br />

ebenfalls eine eigene Karriere startete. Und die kann nur als<br />

beeindruckend beschrieben werden: Neben etlichen Plattenaufnahmen<br />

und zahlreichen Tourneen weltweit stehen<br />

zwei Latin Grammy Awards und die vom spanischen Königshaus<br />

verliehene goldene Medaille der spanischen Künste zu<br />

Buche.<br />

Damit nach über 50 Jahren auf der Bühne die Leidenschaft<br />

für den Flamenco weiterhin hochgehalten wird, hat der Gitarrist<br />

seinen Sohn José Fernández, (»José del Tomate«) eingebunden.<br />

Der erst 20-jährige Gitarrist verfügt wie sein Vater<br />

über eine stupende Technik, und sein völlig ungewöhnliches<br />

Rhythmusgefühl gibt dem sechsköpfigen Ensemble noch<br />

einmal einen ganz besonderen Schub. Und als wären es der<br />

Superlative nicht genug, weiß Tänzer José Maya den Begriff<br />

»Body Percussion« durch gestochen scharfe Absatz-Kicks<br />

noch einmal ganz neu zu definieren. Man sieht: Um die Zukunft<br />

des Flamenco muss man sich keine Sorgen machen.<br />

Tom Fuchs<br />

KONZERTTERMIN<br />

Samstag, 22. Februar <strong>2025</strong>, 20:00<br />

Tomatito guitar<br />

José del Tomate guitar<br />

Joni Cortés percussion<br />

Morenito de Ìllora vocals<br />

Kiki Cortiñas vocals<br />

José Maya dancer<br />

26 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

27


KONZERTTERMIN<br />

Dienstag 29. April <strong>2025</strong>, 20:00<br />

Christoph Sietzen & Friends<br />

Tabea Zimmermann Viola<br />

Mahan Esfahani Cembalo<br />

Christoph Sietzen Multi Percussion<br />

Luciano Berio Naturale (über sizilianische Melodien)<br />

für Viola, Schlagzeug und Zuspielband (sizilianischer<br />

Volkssänger)<br />

Iannis Xenakis Oophaa für Cembalo und Schlagzeug<br />

Sofia Gubaidulina Rumore e silenzio für Schlagzeug,<br />

Cembalo und Celesta<br />

Meister<br />

der Klänge<br />

Porträtkünstler Christoph Sietzen<br />

kammermusikalisch mit Tabea Zimmermann<br />

und Mahan Esfahani<br />

Wer bei einem Schlagzeug nur an ein lautstarkes Rhythmusinstrument<br />

denkt, ist bei dem preisgekrönten Multipercussionisten<br />

Christoph Sietzen an der falschen Adresse. Der Musiker<br />

bezeichnet sich selbst viel lieber als Klangwerker, denn es sind<br />

vor allem die Klänge, die er an seinem vielseitigen Instrument<br />

schätzt. Perkussionsinstrumente stehen seiner Meinung nach<br />

nicht nur für Rhythmus, nein, für Christoph Sietzen spielt immer<br />

auch die Melodie eine große Rolle. Und das hat eine lange<br />

Geschichte. »Ich habe im Kindergarten mit dem Xylophon<br />

angefangen und erlernte dann schnell das Marimbafon, komme<br />

also eher von den melodischen Instrumenten her«, sagt<br />

Sietzen selbst. Mit acht Jahren hat der musikalische Tausendsassa<br />

auch noch Kontrabass gelernt und während des Studiums<br />

an der Privatuniversität in Linz Cembalo und Klavier zu<br />

seinem Instrumentarium hinzufügt.<br />

»Die Welt der Klassik war mir immer wichtig, denn ein Klangwerker<br />

wie ich hat dort seine Wurzeln bis in die Werke der<br />

Moderne hinein, aber ich liebe auch die Vielfalt über Rock und<br />

Jazz bis hin zu indischer Musik, Polyrhythmie und österreichischer<br />

Volksmusik.« Für Christoph Sietzen kann die Welt der Musik,<br />

in der er sich bewegt, nicht bunt und klangvoll genug sein.<br />

Bereits mit 12 Jahren gab Christoph Sietzen sein Debüt bei den<br />

Salzburger Festspielen und ist neben vielen weiteren Auszeichnungen<br />

Preisträger des Internationalen ARD-Musikwettbewerbs.<br />

Mal kann man ihn als Solist im Dialog mit einem großen<br />

Orchester erleben, mal im hochvirtuosen Zusammenspiel mit<br />

Schlagzeugkollegen. Dabei steht er auch seit vielen Jahren gemeinsam<br />

mit seinem Lehrer Bogdan Bacanu auf der Bühne und<br />

musiziert auf Augenhöhe. Bereits mit 22 Jahren unterrichtete<br />

Christoph Sietzen selbst an der Universität für Musik und darstellende<br />

Kunst Wien, seit 2020 ist er als Professor in Linz an<br />

den Ort zurückgekehrt, wo die eigene Karriere begann. Seine<br />

SchülerInnen sind oft kaum jünger als er selbst, aber Christoph<br />

Sietzen empfindet das Unterrichten als gegenseitiges und<br />

äußerst inspirierendes Geben und Nehmen.<br />

In der Musikwelt wird der 32-jährige Künstler zurecht als Ausnahmetalent<br />

gefeiert und immer wieder für seine erfrischende<br />

musikalische Natürlichkeit, seine technische Virtuosität und<br />

seine ausgeprägte Bühnenpräsenz gelobt. »Dieser junge Mann<br />

beherrscht die seltene Kunst, auf seinem Schlagwerk zu singen«,<br />

schrieb ein begeisterter Kritiker über Christoph Sietzen.<br />

Doch beim »Singen« bleibt es nicht: Der in Salzburg geborene<br />

Drummer macht für das Publikum auf der Bühne in jedem Konzert<br />

klanglich ein riesiges Spektrum erlebbar – von der Grenze<br />

des Hörbaren bis hin zu faszinierenden Klangeruptionen.<br />

Als Porträtkünstler der <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> hat Christoph<br />

Sietzen in dieser Saison ausgiebig die Gelegenheit, die musikalischen<br />

Facetten von Tam-Tam, Schellen, Marimba & Co. zu<br />

zeigen. Und weil Christoph Sietzens Liebe auch der Kammermusik<br />

gilt, gestaltet er ein Konzert gemeinsam mit der Bratschistin<br />

Tabea Zimmermann und dem Cembalokünstler Mahan<br />

Esfahani. Viel Literatur gibt es nicht für diese kleine, feine Besetzung<br />

– Luciano Berios experimentelles Stück Naturale und das<br />

als unspielbar geltende Kuriosum Oophaa von Iannis Xenakis,<br />

bilden eine schöne Ausnahme. Einen ganzen Frühlingsabend<br />

lang haben Christoph Sietzen & Friends die Gelegenheit klanglich<br />

aus dem Vollen zu schöpfen. Ein virtuoser Hochgenuss!<br />

Katherina Knees<br />

Natürlichkeit,<br />

Virtuosität und ausgeprägte<br />

Bühnenpräsenz.<br />

Christoph Sietzen<br />

28 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

29


IM PORTRÄT<br />

Diventöne<br />

und Heldenklänge<br />

Riccardo Minasi dirigiert das elektrisierende Ensemble Resonanz<br />

mit der phänomenalen Hongni Wu<br />

Opernfans aufgepasst! An diesem Abend ist eine junge Sängerin<br />

zu erleben, die zu den Stars von morgen zählen könnte. Bereits<br />

als Stipendiatin des Royal Opera House Covent Garden in<br />

London (wo sie demnächst als Siebel in Gounods Faust debütieren<br />

wird) bezauberte die Mezzosopranistin Hongni Wu das<br />

Publikum in ausgewählten Produktionen. Längst haben auch<br />

die New York Times ihre »technische Gewandtheit, warmen<br />

Farben und reichhaltigen Klang« bewundert. Kein Wunder,<br />

dass sich zahlreiche renommierte Häuser um die aufstrebende<br />

Künstlerin bemühen: Am Teatro Carlo Fenice in Genua<br />

reüssierte sie als Angelina in Rossinis La cenerentola (unter der<br />

Leitung von Riccardo Minasi), in der kanadischen Pacific Opera<br />

Victoria als Dorabella in Mozarts Così fan tutte, an der Opéra<br />

national de Montpellier, als Komponist in Strauss’ Ariadne<br />

auf Naxos und an der Royal Danish Opera in Kopenhagen als<br />

Suzuki in Puccinis Madama Butterfly. Im Sommer wird sie als<br />

Cherubino in Mozarts Le nozze di Figaro an der Santa Fe Opera<br />

zu erleben sein.<br />

Nun wird Hongni Wu ihre stilistische Brillanz in der <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong><br />

mit drei vokalen Glanzstücken unter Beweis stellen.<br />

Zwei der berühmtesten Arien aus der Feder von Georg Friedrich<br />

Händel (die zu Herzen gehende Klage des sich von der Geliebten<br />

betrogen glaubenden Titelhelden aus Ariodante sowie die<br />

entschlossene, jagdhornschallende Kampfansage des Ruggiero<br />

aus Alcina) umschließen die empfindsame Betrachtung<br />

der Dienerin Neris (sie versichert ob der Verzweiflung der Titelheldin<br />

dieser ihre hingebungsvolle Treue) aus Luigi Cherubinis<br />

frühromantischer Oper Medée.<br />

Einer der größten Bewunderer von Luigi Cherubini, in dessen<br />

Werk die Französische Revolution von 1789 widerhallte, war<br />

Ludwig van Beethoven. Auch er war ein Anhänger der Ideale<br />

der Französischen Revolution. Deren Grundsätzen – Freiheit,<br />

Gleichheit, Brüderlichkeit – verlieh er immer wieder klingenden<br />

Ausdruck. Napoleon Bonaparte verkörperte für ihn die Entschlossenheit,<br />

sie durchzusetzen. Deshalb gab der Komponist<br />

in anfänglicher Begeisterung seiner dritten Sinfonie den Titel<br />

»Bonaparte«. Dann kratzte er diese Zueignung, enttäuscht von<br />

der Selbstherrlichkeit des Widmungsträgers, zornig wieder<br />

aus. Und vermerkte unter der getilgten Stelle mit Bleistift doch<br />

erneut: »geschrieben auf Bonaparte«. Der offizielle Werktitel<br />

würdigte schließlich einen unbekannten Helden (»Sinfonia eroica,<br />

composta per festiggiare il sovvenire di un grand’ Uomo« /<br />

»Heroische Sinfonie, komponiert, um das Andenken an einen<br />

großen Mann zu feiern«). Doch aus der Matrix der Eroica war<br />

die Vorstellung Napoleons nicht mehr zu tilgen.<br />

KONZERTTERMIN<br />

Dienstag, 11. Februar <strong>2025</strong>, 20:00<br />

Hongni Wu Mezzosopran<br />

Ensemble Resonanz<br />

Riccardo Minasi Dirigent<br />

Pietro Antonio Locatelli Sinfonia funebre f-Moll<br />

für 2 Violinen, Viola und Basso continuo. Composta per<br />

l’esequie della sua donna che si celebrarono in Roma<br />

In einer Fassung für Streichorchester<br />

Georg Friedrich Händel »E vivo ancora?« – »Scherza<br />

infida in grembo al drudo«. Rezitativ und Arie des<br />

Ariodante aus: Ariodante HWV 33<br />

Luigi Cherubini »Ah, nos peines«. Arie der Neris<br />

aus: Médée<br />

Georg Friedrich Händel »Sta nell'Ircana pietrosa<br />

tana«. Arie des Ruggiero, 3. Akt aus:<br />

Alcina HWV 34<br />

Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 3<br />

Es-Dur op. 55 »Sinfonia eroica«<br />

Einführung in das Konzert<br />

19:00 Uhr, Empore<br />

Riccardo Minasi<br />

30 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Nachdem zunächst der freie, kühne, wagemutige und weltverändernde<br />

Held gefeiert wird, trägt ihn ein Trauermarsch zu Grabe.<br />

Damit ist aber kein Endpunkt erreicht, sondern der Beginn<br />

einer neuen Zeit: Auf ein von lebendiger Aufbruchs nervosität<br />

durchpulstes Erwachen stürmt im Finale alles jubelnd einer<br />

besseren Welt zu. <strong>Das</strong> Werk selbst war damals nichts weniger<br />

als eine musikalische Revolution: in seinem Ausmaß, in<br />

der vielschichtigen Verarbeitung des Materials, in seiner harmonischen<br />

Kühnheit. Wahrlich ein Wurf, der gerade beim stets<br />

das Außergewöhnliche erkundenden Ensemble Resonanz unter<br />

der musikalischen Leitung von Riccardo Minasi (»Principal<br />

Guest Conductor & Partner in Crime«) in den allerbesten Händen<br />

ist. Den vielfältigen Abend beginnen die demokratisch<br />

organisierten Musikerinnen und Musiker mit Pietro Locatellis –<br />

so trauerverhangenen wie zuversichtlichen – barocken Sinfonia<br />

funebre. Oliver Binder<br />

Hongni Wu


Viele<br />

Gemeinsamkeiten<br />

Kammermusik mit Janine Jansen<br />

und Denis Kozhukhin<br />

Eins plus eins ergibt noch lange nicht zwei, vor allem nicht in<br />

der Musik. Wenn etwa zwei herausragende Pianisten sich zusammenschließen,<br />

entsteht daraus nicht automatisch ein herausragendes<br />

Duo. Ebenso bei Sängern und Pianisten oder bei<br />

Streichern. Den Gegenbeweis treten allerdings Janine Jansen<br />

und Denis Kozhukhin an, beide exzellente Künstler an ihren jeweiligen<br />

Instrumenten, und beide bilden ein exzellentes Duo.<br />

Sie stammen beide aus musikalischen Familien: der Vater von<br />

Janine Jansen ist versiert an Orgel und Klavier, die Mutter Sängerin,<br />

die Brüder sind ebenfalls Musiker, ebenso Großvater und<br />

Onkel. Der aus Nischni Nowgorod stammende Kozhukhin wiederum<br />

erhielt seinen ersten Unterricht von der Mutter. Die Wohnung<br />

der Familie war sehr klein, und so hat Denis stets zugehört,<br />

wenn seine Mutter auch andere Schüler unterrichtete. Der Vater<br />

ist Komponist und Chorleiter. Vom Gesang hat sich Denis<br />

eine Menge abgelauscht: »Diese unmittelbare Art, Menschen<br />

zu berühren, wünsche ich mir auch am Klavier«, gesteht er. Außerdem<br />

funktioniert ein Chor ein bisschen wie Kammermusik:<br />

Balance, Stimmführung und anderes mehr – das ist auch am<br />

Klavier sehr wichtig.« Eigentlich wollte Kozhukhin Sänger werden,<br />

doch nach dem Stimmbruch merkte er, dass es für eine<br />

professionelle Laufbahn nicht reicht. »Meine Eltern wollten keinen<br />

Berufsmusiker aus mir machen, sondern in erster Linie jemanden,<br />

der Spaß an der Musik hat.«<br />

Jansen wie Kozhukhin wissen um die beinahe magische Kraft<br />

ihrer jeweiligen Instrumente. »Jeder weiß, wie ein Klavier funktioniert,<br />

die Hämmer, das Pedal«, so Kozhukhin, »aber das allein<br />

reicht nicht. <strong>Das</strong> Klavier ist ein Instrument der Farben und<br />

der Imagination.« Jansen wiederum spielt eine Geige von Antonio<br />

Stradivari, die sogenannte »Shumsky-Rode«-Geige. Wie<br />

es sich anfühlt, gleich ein Dutzend Geigen aus der vielleicht berühmtesten<br />

Werkstatt des Geigenbaus zu spielen, weiß Jansen<br />

nur zur gut. Für ein Aufnahmeprojekt hat sie zwölf verschiedene<br />

»Strads« auf einen Streich zusammengebracht.<br />

Die Niederländerin steht für jene Geigerinnen, die in jungen<br />

Jahren mit dem Etikett »Wunderkind« herumgereicht wurden<br />

und es dann, nach unterschiedlich langen Wegen, geschafft haben,<br />

sich davon emanzipieren. Heute hält Jansen ihre Karriere<br />

in für sie gut kontrollierbaren Grenzen, die Zahl ihrer jährlichen<br />

Auftritte hat sie vor einiger Zeit reduziert. Ein Herzensanliegen<br />

ist ihr das eigene Kammermusik-Festival in Utrecht, das sie vor<br />

mehr als zwanzig Jahren gegründet hat und das alle Jahre wieder<br />

zwischen Weihnachten und dem Beginn des neuen Jahres<br />

stattfindet.<br />

»Äußerlichkeiten«, so befand kürzlich die Neue Züricher Zeitung,<br />

»die bei anderen einen gewissen Schauwert bieten, liegen<br />

ihr einfach nicht.« Daher bedeutet Kammermusik für<br />

Janine Jansen auch nicht die Pflicht im Schatten strahlender<br />

Solokonzerte, es ist vielmehr wie eine Art Königsdisziplin. Auch<br />

Denis Kozhukhin liebt diese Art des gemeinsamen Musizierens.<br />

Mit seiner Mischung aus Kontrolle und Hingabe, aus scharfem<br />

Anschlag und gesanglichen Linien sieht er sich nicht in einer<br />

Begleiterrolle, sondern als kammermusikalischer Partner auf<br />

Augenhöhe. Christoph Vratz<br />

KONZERTTERMIN<br />

Dienstag, 1. April <strong>2025</strong>, 20:00<br />

Janine Jansen Violine<br />

Denis Kozhukhin Klavier<br />

Johannes Brahms Sonate für Violine und Klavier Nr. 1<br />

G-Dur op. 78<br />

Sonate für Violine und Klavier Nr. 2 A-Dur op. 100<br />

Francis Poulenc Sonate für Violine und Klavier FP 119<br />

Olivier Messiaen Thème et variations für Violine<br />

und Klavier<br />

Maurice Ravel Sonate für Violine und Klavier G-Dur<br />

Kammermusikalische Partner<br />

auf Augenhöhe.<br />

Janine Jansen<br />

32 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


Freigeister!<br />

<strong>Philharmonie</strong>.7: Kurzkonzert<br />

mit Abel Selaocoe,<br />

dem Aurora Orchestra und<br />

Beethovens Siebter<br />

Panafrikanische<br />

Musik<br />

Abel Selaocoe<br />

Dobet Gnahoré<br />

Sie sind ein Glücksfall nicht nur für Klassikfans, sondern für die<br />

Musik überhaupt. Denn mit ihrem funkensprühenden Spiel und<br />

ihrer musikalischen Vielsprachigkeit garantieren der gefeierte<br />

südafrikanische Cellist Abel Selaocoe und das englische Aurora<br />

Orchestra mitreißende Live-Erlebnisse. Zumal sie dabei<br />

aufführungspraktisch die gängigen Schubladen ignorieren, die<br />

sich im Laufe der Zeit etabliert haben. <strong>Das</strong> Aurora Orchestra ist<br />

das weltweit erste Orchester, das im Konzert komplett ohne die<br />

üblichen Notenblätter und Notenständer die großen Orchesterwerke<br />

von Mozart über Berlioz bis hin zu Strawinsky spielt.<br />

Und Abel Selaocoe bewegt sich auf seinem Cello mit ungeheuerer<br />

Leichtigkeit und Virtuosität durch alle musikalischen<br />

Genres – von Bach über den Soul bis hin zur Weltmusik. Als<br />

»Ein-Mann-Band« wurde der 2023 mit dem Opus Klassik in<br />

der Kategorie »Klassik ohne Grenzen« ausgezeichnete Musiker<br />

einmal zu Recht von der britischen Zeitung The Telegraph<br />

gefeiert.<br />

Was für ein Ereignis der in einem südafrikanischen Township<br />

geborene Musiker ist, hat Abel Selaocoe bereits beim ersten<br />

Konzert der Porträtreihe bewiesen, mit der ihn die <strong>Philharmonie</strong><br />

und das Publikum eine Saison lang feiert. Bei seinem zweiten<br />

Auftritt in dem Kurzkonzert der Reihe <strong>Philharmonie</strong>.7 trifft er<br />

nun auf das befreundete Aurora Orchestra. Im Gepäck haben<br />

sie sein Cellokonzert Four Spirits, mit dem er Geschichten aus<br />

dem Leben in einem Township erzählt. »Der erste Satz beginnt<br />

mit einem Dank an die traditionellen Heiler, die die Kluft zwischen<br />

der modernen Welt und den Ratschlägen unserer Vorfahren<br />

überbrücken«, so Abel Selaocoe über sein viersätziges<br />

Konzert, bei dem auch Stimme und Schlagzeug eine wichtige<br />

Rolle spielen. »Der zweite Satz spricht von Kindern als einer<br />

großen Inspiration.« Und im Finalsatz lädt Selaocoe das<br />

Publikum zum Mitfeiern ein, indem er es mit einem Segen zu<br />

Gemeinschaft und Solidarität anleitet. Dieser Satz bringt die<br />

musikalische Vision von Selaocoe auf den Punkt: die Schaffung<br />

eines »kraftvollen und inspirierenden Raums der Einheit<br />

und des Ziels«.<br />

Darauf folgt dann eine weitere Feier des Lebens. Ludwig van<br />

Beethoven hat sie komponiert. 1813 hatte er eine Sinfonie als<br />

Zeichen des Sieges über den verhassten Napoleon geschrieben.<br />

Um diesen Sieg sattsam zu würdigen, schrieb Beethoven<br />

seine heroische Sinfonie Nr. 7, mit der er allein formal Neuland<br />

betrat. Keine gedankenvolle, dialektisch geschärfte Thematik<br />

dominierte jetzt das Geschehen. Vielmehr wird der Rhythmus<br />

zur Keimzelle der Sinfonie und ihrer vier Sätze. Gleich der erste<br />

Satz bildet die Grundlage für ein Werk, das sich in einen wahren<br />

Rhythmustaumel hineinsteigert. Kein Wunder, dass es das<br />

Wiener Uraufführungspublikum mit seiner irrwitzigen Impulsivität<br />

von den Sitzen riss.<br />

Guido Fischer<br />

KONZERTTERMIN<br />

Mittwoch, 5. März <strong>2025</strong>, 19:00<br />

<strong>Philharmonie</strong>.7 – In einer Stunde um die Welt<br />

Abel Selaocoe cello, vocals<br />

Aurora Orchestra<br />

Nicholas Collon Dirigent<br />

Abel Selaocoe Four Spirits<br />

Konzert für Violoncello und Orchester<br />

Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92<br />

1983 gründete Eddy-Njock N. Wetewete-Liking mit Gleichgesinnten<br />

in Abidjan in der Elfenbeinküste eine Künstlerkolonie,<br />

Ki-Yi M’Bock. Sie verstand sich von Anfang an als Gemeinschaft<br />

von Künstlern, die sich mit den verschiedenen Gattungen zeitgenössischer,<br />

moderner Kunst aus West- und Zentralafrika beschäftigten.<br />

Zugleich war Ki-Yi M’Bock auch eine Art Kommune,<br />

in der die Familien der Mitglieder in einer überaus kreativen Atmosphäre<br />

ein Zuhause fanden und zum Beispiel die Kinder wie<br />

selbstverständlich in den verschiedenen Künsten ausgebildet<br />

wurden.<br />

Gründungsmitglied dieser Kolonie war Bony Gnahoré, ein ivorischer<br />

Schlagzeuger und Perkussionist und Vater der 1982 geborenen<br />

Dobet. Die war zwölf Jahre alt, als ihr Vater nach einer<br />

Konzerttournee durch Europa in diese Künstlerkolonie zurückkehrte,<br />

wo er mit einer großen Party empfangen wurde, bei der<br />

getanzt, gesungen und Musik gemacht wurde. Die vielen Menschen<br />

strahlten eine friedfertige Stimmung aus, die das junge<br />

Mädchen geradezu elektrisierte. Sie ging daraufhin zu ihrem<br />

Vater und eröffnete ihm, dass sie sich hier, an diesem zauberhaften<br />

Ort, zur Künstlerin ausbilden lassen wolle. Gesagt, getan:<br />

Dobet Gnahoré bekam Unterricht in Gesang und Tanz, lernte<br />

dabei auch Bildhauerei, Malerei ebenso wie die Schauspielerei<br />

oder das literarische Schreiben. Und mehr noch: Als Teil dieser<br />

einmaligen Künstlergemeinschaft begriff sie, wie wichtig soziales<br />

Handeln für die Menschen ist und was es bedeutet, Ungerechtigkeiten<br />

zu erkennen.<br />

Diese Jahre, die sie als junges Mädchen in Ki-Yi M’Bock verbrachte,<br />

bilden auch heute noch eine Basis für Gnahoré als erwachsene<br />

Frau. Sowohl ihre Alben als auch ihre Konzerte sind<br />

in der Regel mehr als nur musikalische Performances. Ihre Texte<br />

schreibt sie in verschiedenen (west-)afrikanischen Sprachen.<br />

Wenn sie Persönliches behandeln will, singt sie in ihrer ivorischen<br />

Muttersprache Bété. Doch um international verstanden<br />

zu werden, greift sie gerne auf das Französische zurück, die<br />

Amtssprache der Elfenbeinküste.<br />

Auf der Bühne inszeniert sich Gnahoré als Gesamtkunstwerk.<br />

Im Tanz vereint sie viele Traditionen, sie ist dabei in ihren Bewegungen<br />

und Gesten direkt und emotional. Ihre Musik ist, wie sie<br />

selbst, polyglott und folgt einem panafrikanischen Ansatz, weil<br />

sich Gnahoré auf viele Gattungen und Genres West- und Zentralafrikas<br />

beruft. Aber auch hier mischt sie Elemente aus der<br />

westlichen Kultur hinein, wenn sie mit ihrer dunklen, gutturalen<br />

Altstimme Soul und Funk singt, wodurch ihre Songs wie zeitlos<br />

in der Zeit von heute klingen. Gnahoré lernte als junge Frau, was<br />

ein Leben im Exil bedeutet. Als das Militär in ihrer Heimat die<br />

Macht ergriffen hatte, flüchtete sie für einige Jahre nach Frankreich.<br />

Diese Zeit schärfte nicht nur ihr politisches Bewusstsein,<br />

sondern Gnahoré begann, sich sozial zu engagieren und ihren<br />

Landsleuten zu helfen, die Folgen von Kolonialismus und Rassismus<br />

zu reflektieren. Martin Laurentius<br />

KONZERTTERMIN<br />

Samstag, 15. März <strong>2025</strong>, 20:00<br />

»Zouzou«<br />

Dobet Gnahoré vocals<br />

Julien Pestre guitar, vocals<br />

Louis Haessler bass, keys, vocals<br />

Bodjo Dibo drums, vocals<br />

34 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

35


Die<br />

Systemsprengerin<br />

KONZERTTERMIN<br />

Samstag, 5. April <strong>2025</strong>, 20:00<br />

Kinan Azmeh CityBand<br />

Kinan Azmeh clarinet<br />

Kyle Sanna guitar<br />

Josh Myers bass<br />

John Hadfield drums<br />

Lakecia Benjamin –<br />

Hoffnung einer ganzen Branche<br />

Lakecia Benjamin<br />

Darf man das, mit nahezu allen ungeschriebenen Gesetzen des<br />

Jazz brechen? Ihre Glitzeroutfits in einem Genre, das normalerweise<br />

überwiegend schwarz gekleidete Menschen repräsentieren,<br />

ihr ureigener Stilmix aus Improvisation, Swing und Groove,<br />

durchwoben mit ein bisschen Funk und Rap? Lakecia Benjamin<br />

fragt nicht, sie macht einfach. Bringt ihre Lesart der Musik, die<br />

sie liebt, als fulminantes Œuvre auf die Bühnen dieser Welt und<br />

erobert sich sukzessive einen Stammplatz im Reigen der angesagtesten<br />

Stars dieses Genres.<br />

Der exaltierte Shootingstar aus New York gilt als die Hoffnungsträgerin<br />

einer ganzen Branche, bläst ihr Altsaxofon wie weiland<br />

John Coltrane die etwas größere Tenor-Variante und erwies<br />

sich auf Festivals in Europa und Deutschland als die Attraktion<br />

schlechthin. Die Frau ist Systemsprengerin und Rampensau<br />

in Personalunion, charmant, selbstbewusst, mitnichten arrogant,<br />

gleichwohl durchgängig dominant. Alle Fäden laufen bei<br />

ihr zusammen, sie steuert ihre extrem präzise, höchst dienliche<br />

Combo um Pianist Oscar Perez, Bassist Elias Bailey und Drummer<br />

E. J. Strickland, zieht ihr nonkonformistisches Ding konsequent<br />

durch, lebt den inneren Widerstand zu jeder Sekunde,<br />

ohne dabei ihr Publikum zu brüskieren, und schaufelt einen<br />

Weg frei, auf dem sich der Jazz ohne Identitätsverlust in die<br />

Zukunft bewegen könnte. Gerade ihre Livekonzerte sind es, die<br />

das Besondere an Lakecia Benjamin ausmachen. Ihre unstillbare<br />

Lust, mit dem Publikum zu interagieren, ihre mitunter schwer<br />

kontrollierbare, unbändige Energie und das Gefühl, gerade mit<br />

Jazz einen Grad der Freiheit erlangt zu haben, den es so im Pop,<br />

Rock und in anderen Genres nicht gibt. Die sportliche Instrumentalistin<br />

und ihre akkurat aufeinander abgestimmte, perfekt<br />

funktionierende Band Phoenix legen pausenlos Flächenbrände,<br />

bei denen die Raumtemperatur in jedem Konzertsaal weit über<br />

klimaveränderte sommerliche Dimensionen hinausgeht. <strong>Das</strong><br />

Auditorium saugt dabei jeden Ton, jeden Groove, jede Bewegung<br />

begierig auf, und wieder einmal spüren die Menschen<br />

diese sagenhaften, kaum zu beschreibenden Vibes, die nur<br />

dann entstehen, wenn es im Jazz zu brodeln beginnt.<br />

Als Vehikel dienen Benjamin und Co. dabei die Harmonielandschaften,<br />

die ihr großes Vorbild John Coltrane einst elegant zum<br />

neuen Gütesiegel erhob. Mit dem Altsaxofon hat das vor ihr allerdings<br />

noch niemand probiert; diese heißeren Überblastricks,<br />

die elegischen Synkopen, diese retardierenden Patterns, die einen<br />

wie ein hypnotischer Kreisel immer tiefer in einen Sog hineinziehen.<br />

Eigens dafür hat die Frau mit der futuristischen Brille<br />

Trane komponiert, eine siedend heiße, lavaähnliche Masse aus<br />

Noten und Tönen. Schöne Idee, den großen Frauen des 20. und<br />

beginnenden 21. Jahrhunderts in Songs wie »Amerikkan Skin«<br />

zu Ehren der schwarzen Bürgerrechtlerin Angela Davis zu huldigen.<br />

Diese Stücke interpretiert Lakecia Benjamin mit Verve und<br />

unverstellter Freude, wobei ihrem starken Phoenix-Fundament<br />

ein gewaltiger Verdienst am Gesamtbild zufällt.<br />

Sie will eine Botschaft von globaler Freundschaft, Brüderlichkeit<br />

und Gleichheit aussenden, gleichzeitig aber auch ein Signal<br />

setzen, dass Frauen im Jazz weitaus mehr sein können als<br />

nur adrette Mikrofonhalterinnen. Benjamin, die im New Yorker<br />

Latino-Viertel Washington Heights aufwuchs, dort in Salsa- und<br />

Merengue-Bands spielte und nach ihrem Musikstudium unter<br />

anderem bei Stevie Wonder, Harry Belafonte, Alicia Keys und<br />

Missy Elliot auf Tournee ging, diese außergewöhnliche Frau fällt<br />

immer und überall auf. Sie ist ein Klang gewordenes Fanal gegen<br />

den zunehmenden Rassismus und die Armut, aber auch<br />

für das gewachsene Selbstbewusstsein schwarzer Frauen in ihrem<br />

Land. Nicht mehr, aber auch nicht weniger als ein Teil des<br />

Soundtracks zum aktuellen Zustand Amerikas.<br />

Reinhard Köchl<br />

KONZERTTERMIN<br />

Samstag, 26. April <strong>2025</strong>, 20:00<br />

Lakecia Benjamin alto saxophone<br />

Oscar Perez piano<br />

Elias Bailey doublebass<br />

E. J. Strickland drums<br />

Klarinettist Kinan Azmeh<br />

und CityBand<br />

Die Klarinette ist das Blasinstrument mit dem größten Tonumfang,<br />

sie umfasst vier Oktaven. Kinan Azmeh, Klarinettist und<br />

Komponist, nutzt dieses Spektrum allerdings nicht für ausgestellte<br />

Virtuosität. Im Gegenteil wirkt sein Musizieren nie<br />

angestrengt, sondern vielmehr verspielt, mitunter auch minimalistisch,<br />

dadurch aber nicht minder intensiv. Kinan Azmeh nutzt<br />

die Möglichkeiten des Instrumentes als große Spielwiese, auf<br />

der er alle möglichen musikalischen Einflüsse und Stimmungen<br />

zusammenführt.<br />

Urbaner Sound aus<br />

arabischen Elementen und Jazz<br />

Kinan Azmeh wird 1976 in der syrischen Hauptstatt Damaskus<br />

geboren. Seit dem sechsten Lebensjahr lernt er dort an der arabischen<br />

Akademie für Musik, danach absolviert er in der Hauptstadt<br />

ein Studium an der Hochschule für Musik, nicht ohne<br />

nebenher auch ein vollumfängliches Ingenieurstudium zu beenden,<br />

um zur Sicherheit einem Broterwerb nachgehen zu können,<br />

wenn die Musikkarriere nicht so gut läuft wie erhofft. Doch<br />

von solchen Sorgen kann bald keine Rede mehr sein. 1998 geht<br />

Azmeh für ein Studium an der renommierten Juilliard School<br />

bei Charles Neidich und an der City University nach New York …<br />

und bleibt. Der Nikolai-Rubinstein-Preis, den er ein Jahr zuvor<br />

als erster arabischer Musiker in Moskau erhält, ist nur ein<br />

erster von vielen in seiner Karriere. Als Solist hat er bereits mit<br />

dem New York Philharmonic sowie dem London Philharmonic<br />

Orchestra, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks,<br />

dem West-Eastern Divan Orchestra, dem Syrischen Symphonieorchester<br />

und vielen weiteren Orchestern gespielt und stand<br />

bereits mit Größen wie Yo-Yo Ma, Daniel Barenboim, John<br />

McLaughlin gemeinsam auf der Bühne.<br />

Nach Aufnahmen mit seiner frühen arabischen Band Kulna<br />

Sawa und dem Trio Hewar ist die Filmmusik »Rigodon« Kinan<br />

Azmehs erste eigene Schallplattenveröffentlichung. Es folgen<br />

Platten mit der NDR Bigband, dem Silk Road Ensemble und der<br />

Morgenland All Star Band sowie andere Kooperationen. Kinan<br />

Azmeh bewegt sich souverän im klassischen Repertoire. Seine<br />

eigenen Kompositionen umfassen Solostücke, Kammermusik,<br />

Orchesterwerke, Filmmusik, elektro-akustische Werke sowie<br />

Verbindungen von arabischer Musik und Jazz mit seinem<br />

Hewar Trio und der CityBand. Im Jahr 2022 wurde in Deutschland<br />

zudem seine erste, komplett auf arabisch gesungene Oper<br />

uraufgeführt.<br />

Wie geschmeidig Kinan Azmeh Jazz mit seinen arabischen<br />

Wurzeln verbindet, demonstriert er auf seinem Soloalbum<br />

»Elastic City« aus dem Jahre 2013 eindrucksvoll. Dort erlebt man<br />

auch eine rhythmische Qualität seiner Musik, die er vor allem in<br />

seiner eigenen New Yorker CityBand auslebt, in der neben ihm<br />

an der Klarinette der Gitarrist Kyle Sanna, der Bassist Josh Myer<br />

und der Schlagzeug John Hadfield spielen. In den spielerischen<br />

Fusionen der CityBand aus arabischen Elementen und Jazz<br />

liegt der Fokus klar auf einem urbanen Sound, der ebenso mitreißend<br />

wie emotional berührend ist. Christian Meyer-Pröpstl<br />

36 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

37


Iberische<br />

Vielsprachigkeit!<br />

Himmelstürmende<br />

Räume<br />

Der Flamencojazz-Pianist Marco Mezquida mit<br />

seinem Trio und dem Album »Letter to Milos«<br />

Der Organist Dominik Susteck<br />

scheut kein Risiko<br />

Zwei tiefgläubige Klangschöpfer bestimmen das Rezital des Organisten<br />

Dominik Susteck. Zeitlich, räumlich wie auch stilistisch<br />

liegen sie zwar weit auseinander, aber die erfüllende Erfahrung<br />

des christlichen Glaubens führte beide Komponisten – schaffenskräftig<br />

bis zum Schluss – zu bleibenden Werken von hoher<br />

Virtuosität.<br />

Marco Mezquida Trio<br />

Ob Free Jazz oder Maurice Ravel, ob Blues oder brasilianischer<br />

Samba – das musikalische Koordinatensystem von Marco<br />

Mezquida kennt keine Grenzen. Wenn man sich seine reiche Diskografie<br />

und seinen nicht weniger vollen, jährlichen Tourkalender<br />

anguckt, dann wird einem sofort klar, dass hier jemand für die<br />

Musik mehr als nur brennt. Für Marco Mezquida scheint Musik –<br />

und auch die von Beethoven – das zu sein, was für andere die<br />

Luft zum Atmen ist: Lebenselixier! Wenn er sich an das Klavier<br />

setzt, muss es aus ihm nur so heraussprudeln. Wobei Mezquida<br />

dabei nicht selten seinem Instrument – auch über Glöckchen –<br />

Klänge entlockt, die sich bislang im tiefsten Inneren, irgendwo<br />

zwischen den vielen Klaviersaiten versteckt hatten. Doch was<br />

der mit zahlreichen Jazz-Preisen ausgezeichnete Musiker auch<br />

immer seiner Klanglandkarte hinzufügt – unüberhörbar ist stets<br />

seine eigentliche musikalische Muttersprache. Die klingt angesichts<br />

der verschiedenen Stile wie Corrido Maragato, Ajechao,<br />

Sorteao oder Bulería eindeutig iberisch!<br />

Diese Traditionsbezogenheit lässt sich einfach erklären: Marco<br />

Mezquida stammt von der herrlichen Baleareninsel Menorca.<br />

Hier erlernte er als Kind die ersten Klavierschritte in der Musikschule<br />

seiner Geburtsstadt Maó. Nachdem er in Barcelona<br />

das Konservatorium besucht hatte, ging es für ihn rasend<br />

schnell nach oben. Schon bald wurde er als einer der temperamentvollsten<br />

Shootingstars in der spanischen Jazzszene gefeiert.<br />

Seine Flamenco-Ader lebte er bereits 2013 zusammen<br />

mit dem legendären Gitarristen Juan »Chucuelo« Gómez aus.<br />

Zwischendurch gab Marco Mezquida immer wieder gefeierte<br />

Solo-Abende auf namhaften Festivals wie Jazzahead oder in<br />

Top-Sälen wie dem Palau de la Música Catalana in Barcelona<br />

und der Elbphilharmonie.<br />

Seit 2016 ist Marco Mezquida aber in besonderen Händen. In<br />

jenem Jahr bildete er mit Aleix Tobies am Schlagzeug und<br />

Martín Meléndez am Cello ein Trio, das allein schon von seiner<br />

Besetzung und somit auch vom Klangbild her nahezu ohne<br />

Vorbild ist. Drei CDs haben die drei mittlerweile eingespielt – mit<br />

»Ravel's Dreams« (2017), »Talisman« (2019) sowie erst kürzlich<br />

»Letter to Milos«. Gewidmet ist es Mezquidas Sohn Milos. Und<br />

einmal mehr spiegeln die Stücke seine Lust am musikalischen<br />

Synkretismus wider. Arabische, türkische und balearische Einflüsse<br />

sind darauf ebenso zu hören wie die Musik Kubas. Hinzu<br />

kommen Anleihen an die Zirkusmusik. Bei den Modern-Jazz-<br />

Anteilen spielt der Groove eine treibende Rolle. Es gibt aber<br />

auch Stücke, die »sehr warm und meditativ sind«, so der Mastermind.<br />

»<strong>Das</strong> sind Klänge, die alle Klangfarbenmöglichkeiten<br />

eines Trios erforschen, das viele mögliche Wege hat.« Nun also<br />

ist er mit seinen beiden musikalischen Seelenverwandten Aleix<br />

Tobias am Schlagzeug und Martín Meléndez in der <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong><br />

zu Gast. Im Gepäck hat er die musikalischen Letter<br />

to Milos. Und Marco Mezquida hofft, dass sie dem Publikum<br />

gefallen werden. Keine Sorge – das werden sie.<br />

Reinhard Lemelle<br />

KONZERTTERMIN<br />

Freitag, 11. April <strong>2025</strong>, 20:00<br />

Marco Mezquida piano<br />

Martín Meléndez cello<br />

Aleix Tobias drums, percussion<br />

Letter To Milos<br />

Der zwei Tage nach seiner Geburt in Eisenach getaufte Protestant<br />

Johann Sebastian Bach und der in Avignon und Grenoble<br />

aufgewachsene Katholik Olivier Messiaen versahen neben ihrer<br />

kompositorischen Tätigkeit den »Gottes-Dienst« als Organisten<br />

in ihren jeweiligen Kirchengemeinden. Bach wirkte nach wechselvollen<br />

Anstellungen ab 1723 als Thomaskantor und Musikdirektor<br />

in Leipzig, wo er bis zu seinem Tod für die Musik in vier<br />

Kirchen der Stadt verantwortlich zeichnete. »Mit aller Musik<br />

soll Gott geehrt und die Menschen erfreut werden«, schrieb er.<br />

»Wenn man Gott mit seiner Musik nicht ehrt, ist die Musik nur<br />

ein teuflischer Lärm und Krach.« Messiaen wiederum war die<br />

Treue in Person: 1931, mit nur 22 Jahren, trat er seinen Dienst als<br />

Titularorganist an der Pfarrkirche Sainte-Trinité in Paris an, den<br />

er bis zu seinem Lebensende erfüllte. Über sich selbst sagte er<br />

wiederholt: »Je suis né croyant« (»Ich bin gläubig geboren«).<br />

Dennoch ist das Programm, das Dominik Susteck zusammengestellt<br />

hat, von seiner Grundbestimmtheit nicht liturgisch<br />

formuliert, sondern ein durchdachter dramaturgischer Spannungsbogen,<br />

der den vollendeten Kontrapunkt Bachs mit der<br />

Farbigkeit und Rhythmik Messiaens verbindet. »Für mich ist<br />

Messiaen ein Fixpunkt der modernen Orgelliteratur«, erklärt Susteck.<br />

»Ich komme immer wieder auf ihn zurück. Er hat Bach<br />

sehr geschätzt – mit der Einschränkung, dass dieser kein Rhythmiker<br />

war. Messiaen dagegen beschäftigte sich intensiv mit<br />

kompliziertesten, für unsere Ohren ungewöhnliche Rhythmen,<br />

zum Beispiel aus Indien oder Bali.«<br />

Susteck, der von 2007 bis 2021 Organist an der Kunst-Station<br />

Sankt Peter in Köln war, fackelt nicht lange, sondern beginnt<br />

mit voller Wucht, mit dem wohl bekanntesten Orgelstück<br />

Bachs. Die Toccata und Fuge d-Moll, die in Filmen immer dann<br />

erklingt, wenn ein verrückter Wissenschaftler (»Dr. Jekyll und<br />

Mr. Hyde«) oder ein maskierter Superverbrecher (»Fantomas«)<br />

erscheint, wird abgelöst von einem ruhigen Largo, dem zweiten<br />

Satz aus Bachs Orgelsonate C-Dur. Nun wechseln die Stimmung<br />

und die Zeit, der Solist springt ins Jahr 1932, als Messiaen<br />

die »ewige Kirche« am Horizont erscheinen lässt. »Auf ein riesiges<br />

Crescendo, das als Höhepunkt auf einem zehnstimmigen<br />

C-Dur-Akkord im fünffachen Forte endet, folgt das Decrescendo<br />

bis zum Pianissimo«, erläutert Susteck den Aufbau. Messiaen<br />

schafft hier, nur ein Jahr nach seinem Einstand an der<br />

Pfarrkirche Sainte-Trinité, bereits Ansätze der für ihn so typischen<br />

eigenständigen Klangwelt. »Er öffnet himmelstürmende<br />

Räume, das Pedal pulsiert mit archaisch anmutenden griechischen<br />

Rhythmen.«<br />

Susteck geht beim Rezital dann nochmals zurück zu Bach und<br />

dessen Präludium und Fuge h-Moll, um dann den Höhepunkt<br />

anzusteuern, den etwa 30-minütigen Orgelzyklus L'Ascension<br />

(Christi Himmelfahrt), eine von Messiaen selbst erstellte Transkription<br />

seines gleichnamigen Orchesterwerks aus dem Jahr<br />

1933/34, wobei er den 3. Satz völlig neu komponierte. Für den<br />

Organisten eine Herausforderung, die sich lohnt: »Diese wunderbare<br />

Toccata leuchtet bis in den hintersten Winkel. Der<br />

Schwierigkeitsgrad ist hoch und nicht ohne Risiko. Aber das<br />

nehme ich gerne an.« Helge Birkelbach<br />

KONZERTTERMIN<br />

Mittwoch, 30. April <strong>2025</strong>, 20:00<br />

Dominik Susteck Orgel<br />

Dominik Susteck<br />

Johann Sebastian Bach Toccata und Fuge d-Moll BWV 565<br />

Largo aus: Sonate C-Dur BWV 529<br />

Präludium und Fuge h-Moll BWV 544<br />

Olivier Messiaen Apparition de l’église éternelle<br />

L’Ascension – Quatre méditations symphoniques<br />

38 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

39


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DOMINGO<br />

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GLANZVOLLE<br />

NEUJAHRS-OPERN-GALA<br />

Nordwestdeutsche <strong>Philharmonie</strong><br />

Jordi Bernàcer, Dirigent<br />

Maria José Siri, Sopran<br />

Fr. 10.1.25 I 20 Uhr<br />

GERMAN BRASS<br />

„Macht aus Blech Gold!“<br />

„BRASS AROUND THE WORLD -<br />

VON BACH ZU DEN BEATLES“<br />

So. 12.1.25 I 20 Uhr<br />

Lars Eidinger<br />

liest, spielt und singt<br />

Bertolt Brecht: „Hauspostille“<br />

Hans-Jörn Brandenburg, Klavier<br />

Di. 4. 3.25 I 20 Uhr<br />

Tickets und Infos auf:<br />

www.westticket.de und über die Hotline 02 21 - 280 280<br />

WAS „DAT HÄTZ“<br />

DES FRÜH-FANS<br />

HÖHER SCHLAGEN LÄSST.<br />

online Am Hof 18<br />

Die Musikwelt verdankt ihm eines der meistgespielten Werke<br />

des 20. Jahrhunderts. Er selbst äußerte sich ironisch, er habe<br />

nur ein Meisterwerk gemacht, das leider keine Musik enthalte.<br />

Zunächst für das Ballett konzipiert feierte es als Orchesterwerk<br />

die größten Erfolge. Am Ende seines Lebens Mitte der 1930er<br />

Jahre hinterließ er zwei Klavierkonzerte, Ballettmusiken, zahlreiche<br />

Lieder, Klaviermusik und Opern, viele davon unvollendet.<br />

Der Komponist wurde in St.-Jean-de-Luz geboren, einem Ort,<br />

an den er – starke Heimatgefühle hegend – ein Leben lang in<br />

den Sommermonaten zurückkehrte. Sein Lebensmittelpunkt<br />

lag jedoch schon früh in Paris. Er hatte das Glück, dass seine<br />

musikalische Begabung vom musikliebenden Vater gefördert<br />

wurde, mit sieben erhielt er ersten Klavierunterricht, mit 14 begann<br />

er ein Studium am Conservatoire. Der von Zeitgenossen<br />

als Nonkonformist und Dandy Wahrgenommene blieb lebenslang<br />

auch musikalisch mit einer fast poetischen Klangsprache<br />

seiner eigenen Linie treu – trotz fünfmaligen Scheiterns im Wettbewerb<br />

um den renommierten Rompreis. Le Prix de Rome wurde<br />

von der Académie des Beaux-Arts verliehen, gewährte ein<br />

Stipendium und einen Aufenthalt in der römischen Villa Medici,<br />

in der er als Gewinner drei Jahre sorgenfrei hätte leben können.<br />

Prägende Erfahrungen machte der exzellente Pianist nach dem<br />

Ausscheiden aus dem Konservatorium durch Begegnungen<br />

mit Emanuel Chabrier, Eric Satie und im Kreise bedeutender<br />

französischer Literaten. Sein großes Vorbild war Mozart. Ebenso<br />

bewunderte er Schubert, Mendelssohn, Rimskij-Korsakow,<br />

Strawinsky, Schönberg und die französischen Komponisten<br />

von Bizet, Saint-Saëns, Gounod bis hin zu Debussy.<br />

Werktitel gesucht<br />

Wie viele Künstler seiner Generation meldete der Komponist<br />

sich nach Beginn des Ersten Weltkrieges freiwillig und wurde<br />

militärischer Lastwagenfahrer. Doch bald musste er wegen<br />

Krankheit den Dienst quittieren. Seine persönliche Bilanz der<br />

erschütternden Erlebnisse – das Gemetzel vor Verdun, den Tod<br />

vieler Freunde und der schmerzliche Verlust der Mutter 1917 –<br />

verarbeitete er in einer Folge von sechs stilisierten Tänzen, in<br />

denen ein eher heiterer Ton vorherrscht. Die Komposition ist<br />

eine Huldigung an die französische Musik des 18. Jahrhunderts.<br />

Jedes der sechs Stücke – Prélude, Fugue, Forlane, Rigaudon,<br />

Menuet und Toccata – widmete er einem gefallenen Freund.<br />

Der Musikwissenschaftler Hans Heinz Stuckenschmidt resümiert<br />

folgendermaßen: »Die ganze Suite […] ist ein Juwel der<br />

Klassizität und des nach innen gekehrten Ausdrucks, ein Denkmal<br />

sublimierter Trauer und der Sublimierung schlechthin. Alle<br />

Selbstquälerei, aller Liebesverzicht, aller Schmerz um die Mutter<br />

und die gefallenen Freunde haben hier einen künstlerischen<br />

Überbau gefunden«. Wie lautet der Titel des Werks, das in der<br />

viersätzigen Instrumentalfassung (im Monat des 150. Geburtstags<br />

des Komponisten) in der <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> zu hören<br />

sein wird? GK<br />

Bitte senden Sie Ihre Lösung bis zum 2. März <strong>2025</strong> unter dem Stichwort<br />

»Rätselhafte <strong>Philharmonie</strong>« an die KölnMusik GmbH, Bischofsgartenstraße<br />

1, 50667 Köln oder per E-Mail (mit Angabe Ihrer Postanschrift) an<br />

feedback@koelnmusik.de. Unter den richtigen Einsendungen verlosen<br />

wir 3x2 Tickets für den Klavierabend mit Anna Vinnitskaya am 28. April<br />

um 20 Uhr.<br />

Lösung des Rätsels Ausgabe Nr. 4: Pini di Roma<br />

www.frueh-shoppen.de<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

41


Simply<br />

fascinating<br />

<strong>Das</strong> Simply Quartet startet durch<br />

KONZERTTERMIN<br />

Dienstag, 25. März <strong>2025</strong>, 20:00<br />

Simply Quartet<br />

Danfeng Shen Violine<br />

Antonia Rankersberger Violine<br />

Xiang Lyu Viola<br />

Ivan Valentin Hollup Roald Violoncello<br />

Rebecca Clarke Gedicht für Streichquartett<br />

Wolfgang Amadeus Mozart Streichquartett B-Dur<br />

KV 458 (»3. Haydn-Quartett«, »Jagd-Quartett«)<br />

Wynton Marsalis Creole Contradanzas<br />

aus: »At the Octoroon Balls« – Streichquartett Nr. 1<br />

Edvard Grieg Streichquartett Nr. 1 g-Moll op. 27<br />

Die Gründung geschah in Schanghai, mittlerweile sind die<br />

jungen Musiker in Wien beheimatet. Sie gewannen vier international<br />

renommierte Wettbewerbe, unter anderem den<br />

Joseph Haydn Kammermusikwettbewerb in Wien und den<br />

Carl Nielsen Wettbewerb in Kopenhagen. Inzwischen sind<br />

die vier, zu deren Mentoren Johannes Meissl, Hatto Beyerle,<br />

Gerhard Schulz und Günter Pichler gehören, selbst Gastprofessoren<br />

am Zhejiang Conservatory of Music in China. Sie<br />

geben etwa fünfzig Konzerte im Jahr und erobern gerade<br />

die großen Konzertsäle.<br />

»Komplexe Musik, aber<br />

am Ende liegt die Schönheit<br />

in der Einfachheit.«<br />

2024 | <strong>2025</strong><br />

FORUM ALTE MUSIK KÖLN<br />

SONNTAGSKONZERTE 17H<br />

m+k e.V.<br />

15.12.24 17H TRINITATISKIRCHE<br />

huelgas ensemble<br />

leitung: paul van nevel<br />

„mirabile mysterium“<br />

09.02.25 17H MUSEUM FÜR ANGEWANDTE KUNST<br />

candens lilium:<br />

sabine lutzenberger gesang<br />

norbert rodenkirchen flöten<br />

„vox naturae“<br />

16.03.25 17H TRINITATISKIRCHE<br />

carly power sopran<br />

neobarock<br />

„visionen“<br />

18.05.25 17H WDR-FUNKHAUS<br />

dorothee mields sopran<br />

barbara zanichelli sopran<br />

marie-claude chappuis mezzosopran<br />

ensemble between the strings<br />

leitung: margret koell harfe<br />

„concerto delle donne“<br />

Einheitspreis je Konzert 20 EUR (ermäßigt 15 EUR)<br />

m.spering@musik-und-konzept.de<br />

Info und Tickets: 0221 552558 | www.forum-alte-musik-koeln.de<br />

China, Österreich und Norwegen – drei Nationalitäten<br />

in einem Streichquartett: Wie schön, wenn internationale<br />

Zusammenarbeit so harmonisch, fröhlich und<br />

unkompliziert funktioniert. »Sie legten einen so atemberaubenden<br />

Auftritt hin, dass am Ende das Publikum vor Begeisterung<br />

trampelte«, schrieb das Hamburger Abendblatt nach dem<br />

Konzert des Simply Quartet in der Elbphilharmonie. Bereits im<br />

April 2022 stellten sich Danfeng Shen, Antonia Rankersberger,<br />

Xiang Lyu und Ivan Valentin Hollup Roald als »ECHO Rising<br />

Stars« in der <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> vor, jetzt kommen sie mit einem<br />

abwechslungsreichen Programm zurück.<br />

Wie kam es zu dem einprägsamen Namen Simply Quartet?<br />

»Zum einen ist ›simply‹ verbunden mit der chinesischen Philosophie«,<br />

erklärt Bratschist Xiang. »Es gibt diese beiden Pole<br />

›simply‹, also einfach, und ›complicated‹, kompliziert. Wir<br />

vier individuellen Musiker teilen unsere Emotionen und unser<br />

Leben und machen sehr viel komplexe Musik, aber am<br />

Ende liegt die Schönheit in der Einfachheit.« Außerdem gab<br />

es, wie Danfeng berichtet, neben dem Konservatorium in<br />

Schanghai ein kleines Restaurant mit dem Namen »Simply<br />

Thai« – das gab die zündende Idee, so einfach ist das.<br />

»Für mich ist das Besondere am Quartettspielen, dass man<br />

seine individuelle Stimme bewahrt und einen großen Gestaltungsraum<br />

hat, in dem man sich relativ frei bewegen<br />

kann, aber mit dem Überbegriff des Quartettkollektivs, bei<br />

dem man zu einem Klangkörper verschmilzt«, sagt Antonia.<br />

»Wir suchen nach Inspiration für unsere intuitive musikalische<br />

Arbeit«, ergänzt Ivan, »und entwickeln unsere eigene<br />

Quartettsprache.« <strong>Das</strong> gelingt den vier jungen Musikern<br />

nicht nur bei Mozarts Jagd-Quartett mit seinen heiteren und<br />

lyrischen Momenten und bei Griegs klanggewaltigem ersten<br />

Streichquartett. Sie haben auch ein Gedicht im Gepäck,<br />

genauer gesagt eine ausdrucksvolle Komposition mit dem<br />

Titel Poem aus der Feder von Rebecca Clarke, der bedeutendsten<br />

britischen Komponistin zwischen den beiden<br />

Weltkriegen. Mit den ebenso unterhaltsamen wie witzigen<br />

Creole Contradanzas aus dem ersten Streichquartett des<br />

Jazztrompeters Wynton Marsalis bringen sie noch eine weitere<br />

Facette ihres Könnens zum Leuchten und lassen keinen<br />

Zweifel daran: Quartettspielen ist eine sehr faszinierende Angelegenheit.<br />

Dorle Ellmers<br />

Raderberg<br />

Konzerte<br />

6 Kammermusikabende im<br />

Deutschlandfunk Kammermusiksaal<br />

Di., 19. 11. 2024, 20.00 Uhr<br />

Junge Solisten der Kronberg Academy<br />

Desenne, Crawford Seeger, Villa-Lobos und Fauré<br />

Di., 17. 12. 2024, 20.00 Uhr<br />

Mario Bruno, Querflöte | Madoka Ueno, Klavier<br />

Leclair, Mendelssohn Bartholdy, Castiglioni, Bach u.a.<br />

Di., 14. 1. <strong>2025</strong>, 20.00 Uhr<br />

Arianna Savall, Sopran/Barockharfe<br />

Petter Udland Johansen, Tenor/Fidel<br />

Armonico Tributo Consort<br />

Arien, Duette und Szenen von Monteverdi, Purcell, Blow u.a.<br />

Di., 11. 2. <strong>2025</strong>, 20.00 Uhr<br />

Phaeton Piano Trio<br />

Mendelssohn Bartholdy, Say und Saint-Saëns<br />

Di., 18. 3. <strong>2025</strong>, 20.00 Uhr<br />

Gülru Ensari, Klavier | Herbert Schuch, Klavier<br />

Minguet Quartett<br />

Johann Sebastian Bach und Oğuzhan Balcı<br />

Karten:<br />

15,– €/12,– € (ermäßigt) zzgl. Vorverkaufsgebühr<br />

bei kölnticket sowie an der Abendkasse<br />

Saison 2024/25<br />

Änderungen vorbehalten<br />

42 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

43


Sein Lachen hat etwas Ansteckendes. Wenn Martín García<br />

García erzählt, über sich, seine bisherigen Erfahrungen, seine<br />

Vorlieben oder anderes, dauert es nicht lange und er beginnt<br />

zu lachen. Doch dieses Lachen ist kein Zeichen von Oberflächlichkeit,<br />

sondern Indiz einer heiteren, lebensfrohen Grundstimmung.<br />

© WDR/Peter Adamik<br />

Ob er von der Gänsehaut spricht, die er spürt, sobald er eine<br />

Bühne betritt, wenn noch niemand im Saal ist, oder ob er gesteht,<br />

wie sehr in seiner Erinnerung mehrere Wettbewerbswochen<br />

wie zu einem einzigen Tag verschmelzen – all das<br />

verrät eine gewisse Offenheit, vor allem eine Unbekümmertheit,<br />

die vielleicht Teil seines Erfolges ist. Schließlich hat der<br />

junge Spanier bereits den ersten Preis bei der Cleveland International<br />

Piano Competition 2021 und im selben Jahr auch<br />

den dritten Preis beim berühmten Warschauer Chopin-Klavierwettbewerb<br />

gewonnen. »Ich kann mich, offen gestanden,<br />

gar nicht mehr an alles erinnern. Es kommt mir heute vor wie<br />

eine große Nebelwand, durch die ich zurückblicke.« <strong>Das</strong>s er<br />

nach wie vor häufig mit der Musik von Chopin in Verbindung<br />

gebracht wird, stört ihn nicht: »Klar, wenn mein Name fällt, ist<br />

automatisch der Erfolg von Warschau präsent. Aber das hat<br />

ja auch viele schöne Seiten«. Sagt er und beginnt abermals<br />

zu lachen.<br />

VOLLENDUNG –<br />

MOZARTS LETZTE<br />

SINFONIEN<br />

FR 6. / SA 7. Dezember 2024<br />

<strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> / 20.00 Uhr<br />

WDR Sinfonieorchester<br />

Adam Fischer Leitung<br />

Frohnatur mit<br />

Tiefsinn<br />

Der Pianist Martín García García<br />

KONZERTTERMIN<br />

Sonntag, 23. März <strong>2025</strong>, 11:00<br />

Hans Imhoff Konzert<br />

Martín García García Klavier<br />

Frédéric Chopin Polonaise-Fantaisie As-Dur op. 61<br />

Impromptu As-Dur op. 29<br />

Impromptu Nr. 3 Ges-Dur op. 51<br />

Impromptu Nr. 2 Fis-Dur op. 36<br />

Fantaisie-Impromptu cis-Moll op. posth. 66<br />

Sonate Nr. 1 c-Moll op. 4<br />

Federico Mompou Variations sur un thème de Chopin<br />

Isaac Albéniz La Vega<br />

Nr. 8 El polo<br />

Nr. 9 Lavapiés aus: Iberia. Band 3<br />

»Die positive, lebensfrohe Grundstimmung,<br />

die Martín García García<br />

zu eigen ist – in Verbindung mit<br />

dem hartnäckigem Willen zum<br />

Erfolg – war ebenso eine der prägendsten<br />

Eigenschaften von Hans<br />

Imhoff, Ehrenbürger von Köln und<br />

Gründer der Imhoff Stiftung. Daher<br />

freue ich mich besonders, dass das<br />

nunmehr 8. »Hans Imhoff Konzert«<br />

aus der 10-jährigen Reihe von diesem<br />

herausragenden jungen Pianisten<br />

gegeben wird.« Susanne Imhoff<br />

Mit fünf Jahren hat Martín García García in Gijón mit dem Klavierspielen<br />

begonnen – nachdem er seinem älteren Bruder<br />

jeden Tag beim Üben zugehört hatte. Zu seinen späteren Vorbildern<br />

zählt er neben Vladimir Horowitz, Arcadi Volodos und<br />

Radu Lupu auch Jerome Rose, bei dem er, nach einer ersten<br />

intensiven Ausbildung in Madrid, schließlich an der Mannes<br />

School of Music in New York studiert hat. <strong>Das</strong>s er inzwischen,<br />

mit gerade einmal 28 Jahren, in der oberen Eliteliga der Pianisten<br />

angekommen ist, verrät allein sein Reisepass: Allein im<br />

Jahr 2022 bestieg er 200 Mal ein Flugzeug, und als man ihn<br />

fragte, welche Superkraft er sich wünschen würde, votierte er<br />

für die Fähigkeit, sich schnell an den Jetlag anzupassen. Ob<br />

Asien, Nordamerika, Europa – manchmal, gibt er zu, fehle ihm<br />

etwas mehr Freiraum: »Beispielsweise«, sagte er 2023 in einem<br />

Interview, »bin ich gerade hier in Guadalajara, aber ich<br />

habe keine Zeit, mich umzusehen. Für irgendetwas anderes<br />

bleibt aber keine Zeit.« So möchte er Japan »wirklich besuchen<br />

und dort nicht nur ein Konzert geben.« Er würde gelegentlich<br />

lieber »etwas Normaleres machen, Tourist sein, die<br />

Kamera holen und sagen: ‚Ich bin hier!’«<br />

Auf die Frage, welche drei Gegenstände er bei einem Konzert<br />

immer dabei habe, antwortet er, natürlich mit einem Lachen:<br />

»Eine Halskette mit einem silbernen Häschen«, ein Geschenk<br />

seines Verlobten, »eine Art Glücksbringer. Außerdem kann ich<br />

nicht ohne meine kleinen Handtücher leben, wenn ich auf die<br />

Bühne gehe. Ich habe drei davon, und sie sind sehr praktisch,<br />

da ich dazu neige, viel zu schwitzen. Und natürlich meine<br />

Fliege!«<br />

Sein <strong>Kölner</strong> Programm ist so etwas wie eine Spurensuche<br />

durch sein bisheriges künstlerisches Leben: Neben Werken<br />

von Frédéric Chopin, darunter die wenig bekannte frühe erste<br />

Sonate, präsentiert Martín García García auch Musik seiner<br />

spanischen Heimat, von Federico Mompou und Isaac Albéniz.<br />

Christoph Vratz<br />

© Kristian Schuller<br />

241001_RZ_WSO_Vollendung_-_Mozarts_letzte_Sinfonie_06u071224_AZ_PhilMag_87x126mm.indd 15.10.24 1<br />

13:50<br />

SCHICKSAL –<br />

TSCHAIKOWSKYS<br />

FÜNFTE<br />

FR 21. Februar <strong>2025</strong><br />

<strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> / 20.00 Uhr<br />

Beethoven Egmont-Ouvertüre<br />

Schumann Cellokonzert<br />

Tschaikowsky Sinfonie Nr. 5<br />

Pablo Ferrández Violoncello<br />

Andrés Orozco-Estrada Leitung<br />

44 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

45<br />

241017_E_WSO_Schicksal_-_Tschaikowskys_Fuenfte_210225_AZ_PhilMag_87x126mm.indd 1<br />

17.10.24 13:00


Rausch und<br />

Besinnung<br />

<strong>Das</strong> Symphonieorchester des<br />

Bayerischen Rundfunks unter der Leitung<br />

von Daniel Harding<br />

mit Fleur Barron und Andrew Staples<br />

»Maestro of tomorrow« titelte die Londoner Times einst euphorisch.<br />

Den 17-jährigen Daniel Harding hatte Simon Rattle<br />

zu seinem Assistenten bestimmt, und schon wenige Jahre<br />

später leitete er in Vertretung von Claudio Abbado die Berliner<br />

Philharmoniker. Ein kometenhafter Aufstieg, in dem das prognostizierte<br />

Morgen sehr schnell zur beständigen Gegenwart<br />

wurde – seit nunmehr über einem Vierteljahrhundert. Es<br />

ist gemeinhin leichter, hohe Erwartungen zu wecken, als sie<br />

dann auch zuverlässig und auf Dauer zu bestätigen. So spricht<br />

Hardings beispiellose Karriere eben nicht nur für sein herausragendes<br />

Talent, sondern auch für eine sehr bemerkenswerte<br />

Persönlichkeit. Eine brillante Vision, ein schlüssiges Konzept<br />

allein reichen da nicht, es braucht auch die Fähigkeit, sich zu<br />

vermitteln, zu überzeugen, andere mitzureißen. Führungsqualitäten<br />

sind gefragt, auf die auch die Musiker des Symphonieorchesters<br />

des Bayerischen Rundfunks vertrauen dürfen, wenn<br />

Harding sie durch ein anspruchsvolles Programm mit zwei sehr<br />

unterschiedlichen romantischen Sinfonien führt. Ein Jugendwerk<br />

die eine, die andere ein Zeugnis künstlerischer Reife und<br />

schicksalhafter Lebenserfahrung, ein Vermächtnis fast.<br />

Dabei gibt es Parallelen in den Biografien der beiden Komponisten.<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy ebenso wie Gustav Mahler<br />

stammt aus einer jüdischen Familie, wurde aber schon im Kindesalter<br />

christlich getauft. Mahler seinerseits konvertierte als<br />

Erwachsener, das wohl auch in der unerfüllten Hoffnung, damit<br />

den antisemitischen Anfeindungen zu entgehen, denen er<br />

sich in Wien ausgesetzt sah. Die Reformations-Sinfonie ist in der<br />

Chronologie der Entstehung Mendelssohns zweite, in der Reihenfolge<br />

der Drucklegung und im Werkverzeichnis rangiert sie<br />

erst als 5. und letzte seiner großen Sinfonien. Die Arbeit daran<br />

begann der erst 20-Jährige 1829 im Gedenken an den 300.<br />

Jahrestag der Augsburger Konfession, einem im 16. Jahrhundert<br />

verfassten Kodex des von Luthers Thesen initiierten Protestantismus.<br />

Doch das Jubiläumsjahr 1830 war auch das Jahr der<br />

französischen Julirevolution, die auch in deutschen Landen für<br />

Unruhe sorgte. Da schien das der Feier einer Kirchenrevolution<br />

gewidmete Werk nicht öffentlichkeitstauglich. Und auch nach<br />

der verspäteten Uraufführung 1832 fand die Sinfonie wenig Anklang.<br />

Selbst der Komponist hatte keinen Gefallen mehr daran.<br />

Ohrhänger KONKAV<br />

Gold Platin Brillanten<br />

aus unserer Meisterwerkstatt<br />

Dabei wurde er seinen eigenen Intentionen durchaus gerecht.<br />

Die Musik bedient sich explizit sakraler Motive und steht mit<br />

ihrem hymnischen Finale ganz im Zeichen eines auf jenseitige<br />

Heilsversprechen gerichteten christlichen Weltbilds.<br />

»Haben Sie eine Ahnung,<br />

wie man das dirigieren soll?«<br />

<strong>Das</strong> Lied von der Erde zeigt sich dagegen schon im Titel ausdrücklich<br />

auf das Diesseits konzentriert. In Hans Bethges Nachdichtungen<br />

chinesischer Lyrik aus dem 8. Jahrhunderts fand<br />

Mahler einen adäquaten Stoff für die hybride Mischung aus<br />

Sinfonie und Liederzyklus, die sich schon rein formal von allen<br />

gängigen Gattungsgrenzen verabschiedet. Die Textauswahl betont<br />

die komplementären Aspekte weltlicher Existenz. Jugend<br />

und Alter, Frühling und Herbst, Rausch und Besinnung stehen<br />

sich gegenüber, musikalisch alternieren Pentatonik und Diatonik,<br />

Orchesterklang und Gesangssolisten, Höhe und Tiefe in den<br />

Stimmlagen von Alt und Tenor. Am Ende erstirbt die Musik wie<br />

im Nichts. <strong>Das</strong> abschließende »ewig« ist kaum noch gehaucht,<br />

klingt wie entrückt. Beklemmende Schwermut bleibt zurück, die<br />

sich in großorchestralem Pathos verbreitet. »Ist das überhaupt<br />

zum Aushalten?«, hatte Mahler seinerzeit den Dirigenten Bruno<br />

Walter gefragt. »Haben Sie eine Ahnung, wie man das dirigieren<br />

soll?« Daniel Harding und das BR Symphonieorchester werden<br />

eine überzeugende Antwort darauf geben.<br />

Manfred Müller<br />

KONZERTTERMIN<br />

Montag, 10. März <strong>2025</strong>, 20:00<br />

Fleur Barron Mezzosopran<br />

Andrew Staples Tenor<br />

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks<br />

Daniel Harding Dirigent<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 107<br />

»Reformations-Sinfonie«<br />

Gustav Mahler <strong>Das</strong> Lied von der Erde für Tenor, Alt/Bariton<br />

und Orchester. Texte nach Hans Bethges »Die chinesische<br />

Flöte«<br />

®<br />

Fleur Barron<br />

Di - Fr<br />

Sa<br />

10.00 - 18.00 Uhr<br />

10.00 - 16.00 Uhr


Die Zähmung<br />

des Biestes<br />

<strong>Das</strong> Alinde Quartett trifft Die Deutsche Kammerphilharmonie<br />

und Duncan Ward<br />

KONZERTTERMIN<br />

Sonntag, 27. April <strong>2025</strong>, 20:00<br />

Alinde Quartett<br />

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen<br />

Duncan Ward Dirigent<br />

Béla Bartók Magyar képek (Bilder aus Ungarn) Sz 97<br />

für Orchester<br />

Wolfgang Rihm Concerto<br />

Dithyrambe für Streichquartett und Orchester<br />

Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 36<br />

Einführung in das Konzert<br />

19:00 Uhr, Empore<br />

Streichquartett und dem Orchester handelt es sich um einen<br />

Monolog, geführt von einem Wesen mit vier Mündern – ja, vier<br />

Köpfe und vier Münder, ein Biest.« Nun ist das Alinde Quartett<br />

nicht gerade bekannt für seine Biestigkeit. Aber die vier legen<br />

Wert auf Werktreue und haben den größten Respekt vor den Intentionen<br />

des Komponisten. Und wenn der Komponist ein Biest<br />

verlangt, dann entfesseln sie ein Biest, so viel ist sicher. Rihm<br />

schrieb weiter zu seinem Concerto: »Musik für mich ist ein Lebewesen.<br />

Seine ›Statik‹ ist nervlich. <strong>Das</strong> Orchester ist wie ein<br />

Käfig oder eine Kammer mit offenen Fenstern, und das Streichquartett<br />

spielt darin eben ›Kammermusik‹. Oder auch: Es ist ein<br />

Körper, in dem die Nerven (das Quartett) ›tanzen‹.« Der große<br />

Komponist ist im Juli 2024 gestorben, niemand kann ihn mehr<br />

fragen, wie er das gemeint hat.<br />

Konzerte <strong>2025</strong><br />

Februar-März<br />

—<br />

Donnerstag I 6.2.<strong>2025</strong> I 20 Uhr | Aspekte: Jazz<br />

Taiko Saitō, Vibraphon<br />

Niko Meinhold, Klavier<br />

Koko<br />

—<br />

Freitag | 21.2.<strong>2025</strong> | 20 Uhr | Klavierrecitals<br />

Martin Stadtfeld, Klavier<br />

Baroque Colours: Werke von J.S. Bach,<br />

G.F. Händel, A. Vivaldi u.a.<br />

—<br />

Samstag | 8.3.<strong>2025</strong> | 20 Uhr | Liederabende<br />

Thomas Hampson, Bariton<br />

Ksenija Sidorova, Klavier<br />

Werke von F. Schubert, K. Weill, A. Piazolla u.a.<br />

—<br />

Sonntag | 20.3.<strong>2025</strong> | 18 Uhr | Sonderkonzert<br />

Sabin Tambrea, Rezitation<br />

Alexander Krichel, Klavier<br />

Monodramen von R. Schumann, F. Liszt, R. Strauss<br />

und M.v. Schillings<br />

—<br />

Kammermusiksaal<br />

Bonngasse 24-26 | 53111 Bonn<br />

www.beethoven.de<br />

»Oh, es ist so schön,<br />

das Leben tausendmal leben!«<br />

© WDR/Peter Adamik<br />

Alinde Quartett<br />

Duncan Ward<br />

Für Streichquartett und Orchester gilt normalerweise ein Entweder-oder<br />

auf der Konzertbühne: hier Kammermusik, dort<br />

Orchesterklang – zwei unterschiedliche Gattungen, die sich selten<br />

begegnen. Wenn sie zusammentreffen, wird es spannend.<br />

Passt das zusammen? Kann hier ein Dialog gelingen? Im Rahmen<br />

der ihm gewidmeten »Porträt«-Reihe mit insgesamt sechs<br />

Konzerten in der aktuellen Saison stößt das Alinde Quartett auf<br />

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen. Duncan Ward,<br />

der junge Brite, der als einer der interessantesten und vielseitigsten<br />

Dirigenten seiner Generation gilt, hält die Fäden zusammen.<br />

Doch letztlich ist es der Komponist Wolfgang Rihm, der<br />

bestimmt, in welchem Verhältnis Orchester und Quartett zueinander<br />

stehen.<br />

Im Jahr 2000 komponierte er sein Concerto für Streichquartett<br />

und Orchester mit dem sinnfälligen Titel Dithyrambe: Der<br />

Dithyrambos ist eine Gattung der antiken griechischen Chorlyrik,<br />

ein Hymnos zu Ehren des Gottes Dionysos im Wechselgesang<br />

zwischen Chor und Vorsänger. <strong>Das</strong> könnte ein harmonisches<br />

Miteinander verheißen. Doch Wolfgang Rihm ließ zu seinem<br />

Concerto verlautbaren: »Statt eines Dialoges zwischen dem<br />

Die Rolle Duncan Wards könnte man hier mit der eines Dompteurs<br />

vergleichen. Im Gespräch für den Podcast der <strong>Kölner</strong><br />

<strong>Philharmonie</strong> gestand er, dass er in den ersten zehn Minuten<br />

einer Probenphase für ein neues Projekt immer die größte Nervosität<br />

empfindet, egal wie gut er das Orchester, das Stück oder<br />

den Konzertsaal kennt. Im Falle von Rihms Concerto dürften diese<br />

ersten Probenminuten ein besonders spannender Moment<br />

für alle Beteiligten sein. »Irgendwie ist der Beginn eines Projekts<br />

immer besonders furchteinflößend«, sagt Duncan Ward. »Die<br />

Arbeit in den Proben ist dann sehr intensiv für uns, und das kann<br />

hart sein oder erfreulich, je nachdem, wie es läuft.« Im Konzert<br />

auf der Bühne wird Duncan Ward nach eigener Aussage ganz<br />

ruhig und freut sich, dass er der Musik (und den Biestern) »einfach<br />

ihren Lauf lassen kann«.<br />

Umrahmt wird Rihms halbstündiges Werk von Bartóks Bildern<br />

aus Ungarn, ursprünglich Klavierstücke, die Bartók selbst orchestrierte,<br />

und von Beethovens zweiter Sinfonie voller Lebensfreude<br />

und Euphorie. Beethoven komponierte sie, als er mit<br />

seiner beginnenden Ertaubung konfrontiert, aber auch noch<br />

voller Hoffnung war, geheilt zu werden. Während der Arbeit<br />

an der zweiten Sinfonie schrieb er im November 1801 an einen<br />

Freund: »Ich will dem Schicksal in den Rachen greifen, ganz<br />

niederbeugen soll es mich gewiss nicht. Oh, es ist so schön, das<br />

Leben tausendmal leben!« Dorle Ellmers<br />

MYSTERIUM –<br />

BRUCKNERS ACHTE<br />

FR 20. / SA 21. Dezember 2024<br />

<strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> / 20.00 Uhr<br />

WDR Sinfonieorchester<br />

Philippe Jordan Leitung<br />

48 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

49<br />

241015_RZ_WSO_Mysterium_-_Bruckners_Achte_20u211224_AZ_PhilMag_87x126mm.indd 115.10.2415.10.24 13:51


Gegenwart<br />

erfassen,<br />

Zukunft<br />

gestalten<br />

Zum 100. Geburtstag veranstaltet die<br />

<strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> ein Konzert zu<br />

Ehren von Pierre Boulez<br />

Pierre Boulez<br />

Sein Werk galt vielen lange als unzugänglich, verschlossen.<br />

Nicht ohne Grund nannte man Pierre Boulez einen Klangarchitekten,<br />

einen Musik-Mathematiker, der nichts dem Zufall<br />

überließ. Im Kern lässt sich Boulez aber, wie die britische Musikwissenschaftlerin<br />

Caroline Potter in ihrer kürzlich erschienenen<br />

Monografie betont, am besten als Revolutionär beschreiben.<br />

Sein Werk fordert den Zuhörer heraus, konfrontiert ihn mit einer<br />

nie dagewesenen Dichte und Komplexität und öffnet damit<br />

unser Verständnis von Musik. Potter spricht gar von einem magischen<br />

Verhältnis, wenn sie Boulez’ Fixierung auf Zahlen in der<br />

Musik charakterisiert. Vielleicht ist es an der Zeit, dem Werk, das<br />

sich als Arbeit an der Gegenwart verstand, mit »offenen« Ohren<br />

zu begegnen und neu zu erfahren. Boulez startete eine musikalische<br />

Revolution, die bis heute wirkt.<br />

Die Wahl von Pli selon pli, einem Schlüsselwerk der Moderne, ist<br />

ein Tribut an Boulez’ lebenslange Beschäftigung mit dem französischen<br />

Dichter Stéphane Mallarmé. Dessen symbolistisches<br />

Werk wird in Boulez’ Händen zu einer musikalischen Erkundung<br />

von Unschärfe und Fragmentation. In Pli selon pli, dessen<br />

Uraufführung 1960 in Köln mit dem Komponisten am Dirigierpult<br />

stattfand, entfaltet sich die Musik wie ein poetisches Gewebe.<br />

Subtil, unvorhersehbar, stets auf der Suche nach einer<br />

neuen Form – der Titel bedeutet auf Deutsch so viel wie »Falte<br />

um Falte«.<br />

Im Zentrum des Abends steht die Deutsche Erstaufführung von<br />

Olga Neuwirths Hommage à Boulez – Tombeau I. Neuwirth gilt<br />

seit Jahren als mutige Klangforscherin, deren Werke mitunter<br />

ebenso komplex und radikal sind wie die ihres Förderers Boulez.<br />

<strong>Das</strong> Konzept des Tombeau – ursprünglich eine musikalische Form<br />

des Gedenkens – ist bei Neuwirth mehr als nur eine Reverenz<br />

an den verstorbenen Meister und den finalen Teil von Pli selon<br />

pli. Neuwirth verwebt in ihrer Komposition Orchesterklänge mit<br />

elektronischen Elementen und erschafft so eine Klanglandschaft,<br />

die sowohl die strenge Struktur als auch die Freiheit von<br />

Boulez’ musikalischem Denken reflektiert. Die Elektronik fungiert<br />

als integraler Bestandteil des orchestralen Geflechts, das<br />

in unvorhersehbare Richtungen ausschlägt, ganz im Sinne von<br />

Boulez’ Vorstellung von »offener Form«.<br />

Boulez war überzeugt davon, dass die Musik eine Art »akustische<br />

Wissenschaft« ist, die sich ständig weiterentwickeln müsse,<br />

um die Komplexität der modernen Welt zu erfassen. Diese<br />

Überzeugung findet sich auch in Pli selon pli, das über einen<br />

Zeitraum von mehr als 30 Jahren immer wieder neu überarbeitet<br />

wurde. Boulez’ Auseinandersetzung mit Mallarmé, dessen<br />

Dichtung er als »Musik der Stille« bezeichnete, zeigt, wie tief die<br />

Verbindung zwischen Wort und Klang für ihn war. Die Musik in<br />

Pli selon pli zerlegt die Poesie Mallarmés in ihre Einzelteile und<br />

setzt sie neu zusammen, sodass jede Aufführung des Werkes<br />

eine neue Entdeckung darstellt.<br />

Der Konzertabend des WDR Sinfonieorchesters unter der Leitung<br />

von Gastdirigent Jonathan Nott und mit der Sopranistin<br />

Siobhan Stagg ist mehr als nur eine Feier eines großen Komponisten,<br />

der eng mit Köln verbunden war – es ist eine Erkundung<br />

dessen, was Musik im 21. Jahrhundert bedeuten kann, wenn<br />

sie auf den Fundamenten eines visionären Denkers wie Pierre<br />

Boulez aufbaut. Bastian Tebarth<br />

KONZERTTERMIN<br />

Sonntag, 9. März <strong>2025</strong>, 18:00<br />

Musik der Zeit – Pierre Boulez zum 100.<br />

Siobhan Stagg Sopran<br />

IRCAM<br />

WDR Sinfonieorchester<br />

Jonathan Nott Dirigent<br />

Olga Neuwirth Tombeau I für Orchester und Sample<br />

Deutsche Erstaufführung<br />

Pierre Boulez Pli selon pli (Portrait de Mallarmé)<br />

für Sopran und Orchester. Text von Stéphane Mallarmé<br />

Materialkarussell<br />

Die <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> beteiligte sich am Materialkarussell der <strong>Kölner</strong> Kultur –<br />

die neu designten Orchesterstühle fanden großen Anklang<br />

Wie wird aus Klimaschutz ein Mehr an Kreativität und<br />

Beisammensein? <strong>Das</strong>s Ressourcenschonen auch Spaß<br />

machen kann, hat Ende August das Materialkarussell der<br />

<strong>Kölner</strong> Kultur gezeigt. 19 Kulturakteur:innen aus <strong>Kölner</strong><br />

Kulturinstitutionen, darunter die <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong>, widmeten<br />

sich dem Thema Material.<br />

Am Samstag, 24. August verwandelten sich vier renommierte<br />

Kulturinstitutionen in Orte des Austauschs und der<br />

Wiederverwertung: Unter dem Motto »mein, dein, unser«<br />

konnten vielfältige Materialien aus vergangenen Kulturproduktionen,<br />

die nicht mehr benötigt wurden, gegen eine<br />

Spende mitgenommen werden: von Bilderrahmen über<br />

Kataloge bis hin zu Kostümen, Büromöbeln und Designobjekten.<br />

KölnMusik-Mitarbeiter Mario Grasberger designte ausrangierte<br />

Orchesterstühle aus der <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong><br />

zu Kunstobjekten. Die Stühle, die Grasberger im Museum<br />

Ludwig präsentierte, fanden beim Materialkarussell innerhalb<br />

kürzester Zeit neue Besitzende.<br />

Vielfältige Aktionen für Kinder und Jugendliche, Sonderführungen<br />

durch Ausstellungen und spannende Diskussionen<br />

und Vorträge rundeten den Tag in Kolumba, dem<br />

Kultur zentrum am Neumarkt, dem Museum für Angewandte<br />

Kunst Köln und dem Museum Ludwig ab.<br />

<strong>Das</strong> Materialkarussell der <strong>Kölner</strong> Kultur war eine Initiative des<br />

Green Culture Collective Cologne (GCCC). <strong>Das</strong> GCCC ist ein<br />

2021 gegründetes Netzwerk von engagierten Persönlichkeiten<br />

aus städtischen Kulturinstitutionen und der freien Szene,<br />

die sich für Klimaschutz und die Anpassung an ökologische<br />

Herausforderungen einsetzen. Silke Ufer<br />

Mario Grasberger<br />

50 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

51


MELDUNGEN<br />

MELDUNGEN<br />

Meister<br />

des Hammerklaviers<br />

Ronald Brautigam, Solist des Klavierkonzerts<br />

G-Dur KV 453 von Mozart<br />

Unerhört anders: Wenn Ronald Brautigam am Hammerklavier<br />

Platz nimmt, klingt selbst vermeintlich Wohlbekanntes auf einmal<br />

aufregend neu und überraschend ungewohnt. Mit seinem<br />

kompromisslosen Spiel hat er dabei nicht selten zu einer Neubewertung<br />

selbst prominenter Komponisten beigetragen.<br />

Mit unerhörtem Vergnügen stürzt sich die Koryphäe der alten<br />

Instrumente auf Klassiker wie Mozart und fördert dabei Verblüffendes<br />

zu Tage, donnert mal in die Tasten oder entlockt dem<br />

Hammerflügel einen grandiosen Reichtum verschiedenster Farben.<br />

Seit 2009 arbeitet er dabei eng mit der <strong>Kölner</strong> Akademie<br />

und deren Leiter Michael Alexander Willens zusammen, mittlerweile<br />

liegen hochgelobte Gesamteinspielungen der Klavier-<br />

Ronald Brautigam<br />

konzerte von Mozart und Beethoven vor. In eher unbekannte<br />

Hörgefilde entführt das entdeckungsfreudige <strong>Kölner</strong> Orchester<br />

anschließend auch mit der 1. Sinfonie von Louise Farrenc, einer<br />

der wenigen erfolgreich komponierenden Frauen im 19. Jahrhundert.<br />

Bjørn Woll<br />

Sonntag, 30. März <strong>2025</strong>, 16:00<br />

Ronald Brautigam Hammerklavier<br />

Die <strong>Kölner</strong> Akademie<br />

Michael Alexander Willens Dirigent<br />

Mit Werken von Johann Wilhelm Wilms,<br />

Wolfgang Amadeus Mozart und Louise Farrenc<br />

»Légende«<br />

Rising Stars:<br />

Matilda Lloyd und Jonathan Ware<br />

Alison Balsom und Tine Thing Helseth haben es vorgemacht,<br />

jetzt setzt mit Matilda Lloyd die nächste Trompeterin zur Fanfare<br />

für mehr Frauenpower an. Kritiker loben vor allem die außergewöhnliche<br />

Musikalität und makellose Technik der britischen<br />

Senkrechtstarterin.<br />

Mit ihrem Konzert gibt sie eine Kostprobe ihres immensen Könnens:<br />

Strahlende Fanfaren-Klänge bis in höchste Höhe verlangt<br />

etwa die Intrada von Arthur Honegger, die dazu gespickt<br />

ist mit technischen Höchstschwierigkeiten. <strong>Das</strong>s die Trompete<br />

nicht nur schmettern, sondern auch sanfte Melodien singen<br />

kann, belegt hingegen eindrucksvoll Aria von Floor Peters. Mit<br />

Jonathan Ware hat Matilda Lloyd einen Künstler an ihrer Seite,<br />

der nicht nur ein überaus versierter und einfühlsamer Duopartner<br />

ist, sondern auch ein gefragter Solopianist. Bjørn Woll<br />

Sonntag, 23. Februar <strong>2025</strong>, 16:00<br />

Matilda Lloyd Trompete<br />

Jonathan Ware Klavier<br />

Matilda Lloyd<br />

Mit Werken von Arthur Honegger, George Enescu, Maurice<br />

Ravel, Dani Howard, Eugène Bozza, Claude Debussy und<br />

Théo Charlier<br />

»Rising Stars« ist ein Projekt der European Concert Hall Organisation<br />

(ECHO). Matilda Lloyd wurde nominiert von The Barbican<br />

Centre London und Konserthuset Stockholm.<br />

Bildunterschrift<br />

Karnevals-<br />

Matineen<br />

Benefizkonzerte zugunsten der Zöch<br />

Inspiration<br />

aus der Ferne<br />

Die Geigerin Midori an der Seite des<br />

Bundesjugendorchesters<br />

Traditionell kurz vor Beginn des Straßenkarnevals veranstalten<br />

die Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums eine besondere<br />

karnevalistische Matinee in der <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong>.<br />

Unter dem Titel »FF - Fastelovend Ferkeet« treten in der aktuellen<br />

Session am 9. Februar um 11 Uhr nicht nur gestandene<br />

Lokalgrößen des <strong>Kölner</strong> Karnevals auf, sondern auch der Nachwuchs<br />

wie das <strong>Kölner</strong> Kinderdreigestirn. Alle Künstler treten<br />

ohne Gage auf, die Einnahmen der Matinee gehen an den Verein<br />

der Freunde und Förderer.<br />

Die Karnevalsmatinee zugunsten des <strong>Kölner</strong> Rosenmontagszuges<br />

findet drei Wochen vorher statt. Sie steht unter dem Sessionsmotto<br />

<strong>2025</strong> »FasteLOVEnd - wenn Dräum widder blöhe«.<br />

<strong>Das</strong> Motto spiegelt die Sehnsucht der Menschen nach einer<br />

besseren Welt wider. KM<br />

Sonntag, 19. Januar <strong>2025</strong>, 11:00<br />

Karnevalistische Matinee<br />

zugunsten des <strong>Kölner</strong> Rosenmontagszuges<br />

Sonntag, 9. Februar <strong>2025</strong>, 11:00<br />

FF - Fastelovend Ferkeet<br />

Karnevalistische Matinee<br />

zugunsten der Schull- un Veedelszöch<br />

Mit Musikerinnen und Musikern zwischen 14 und 19 Jahren versprüht<br />

das Bundesjugendorchester seine Energie regelmäßig in<br />

der <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong>. Mit Leidenschaft präsentieren die jungen<br />

Talente Musik der Gegenwart und nehmen die japanische<br />

Geigerin Midori in ihre Mitte.<br />

Detlev Glanerts Violinkonzert Nr. 2 wurde inspiriert von dem vielleicht<br />

berühmtesten Liebesbrief der Geschichte – der nie abgeschickt<br />

wurde und dessen Adressatin der Nachwelt ein Rätsel<br />

blieb: Beethovens legendärer Brief an die »unsterbliche Geliebte«.<br />

Die Sologeige, gespielt von Widmungsträgerin Midori, steht<br />

hier für das Individuum, das dem Schicksal begegnet. Vor allem<br />

aber begegnet Midori den unternehmungslustigen Instrumentalisten<br />

des Bundesjugendorchesters, die für diese Musik brennen<br />

und von Patrick Lange mit Elan dirigiert werden. Guido Fischer<br />

Freitag, 25. April <strong>2025</strong>, 20:00<br />

Midori Violine<br />

Bundesjugendorchester<br />

Patrick Lange Dirigent<br />

Midori<br />

Detlev Glanert Violinkonzert Nr. 2 »An die Unsterbliche<br />

Geliebte« für Violine und Orchester<br />

Johannes Brahms/Arnold Schönberg Klavierquartett Nr. 1<br />

g-Moll op. 25 – Bearbeitung für Orchester von<br />

Arnold Schönberg<br />

52 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> 53


MELDUNGEN<br />

MELDUNGEN<br />

Leipziger<br />

Wunderkinder<br />

Helge<br />

Schneider<br />

Ein Mann und seine Musik<br />

Concerto Köln und<br />

Pianistin Olga Pashchenko<br />

Hotspot Leipzig: Im 19. Jahrhundert spielte hier die Musik, kreuzten<br />

sich die Wege einer illustren Schar prominenter Tonschöpfer.<br />

Beginnend mit dem »Wunderkind« Felix Mendelssohn Bartholdy<br />

spüren die Pianistin Olga Pashchenko und das Originalklangorchester<br />

Concerto Köln spannenden Verbindungslinien in der<br />

musikalischen Vergangenheit der Kulturmetropole nach.<br />

Als »Mozart des 19. Jahrhunderts« bezeichnete Robert<br />

Schumann den fast gleichaltrigen Felix Mendelssohn Bartholdy<br />

voller Bewunderung. Während der für seine letzten Lebensjahre<br />

nach Leipzig zurückkehrte, verbrachte Schumann hier die<br />

glücklichen vier ersten Ehejahre mit seiner angebeteten Clara,<br />

geborene Wieck. Und auch Frédéric Chopin weilte hier für<br />

Olga Pashchenko<br />

zwei kurze Besuche: Im September 1835 war er Gast bei Felix<br />

Mendelssohn Bartholdy und der Familie Wieck – und fand lobende<br />

Worte für das brillante Klavierspiel von Clara; ein Jahr<br />

später wurde Chopin dann von Robert Schumann in Leipzig<br />

empfangen. Eine klingende Stadtgeschichte also. Bjørn Woll<br />

Sonntag, 2. Februar <strong>2025</strong>, 16:00<br />

Olga Pashchenko Fortepiano<br />

Concerto Köln<br />

Harry Ogg Dirigent<br />

Mit Werken von Felix Mendelssohn Bartholdy, Clara<br />

Schumann, Robert Schumann, Frédéric Chopin<br />

»Wie bitte?« Helge Schneider, der ewigjunge »Super-Helgi«,<br />

kann’s selber nicht glauben: Auf seinen Plateausohlen geht der<br />

selbsternannte »Extremcomposer« und etwas andere Hitgigant<br />

(Stichwort: »Fitze Fitze Fatze«) stramm auf die Siebzig zu! »Hätte<br />

ich nie gedacht, als ich geboren wurde!«, so der Garant für vor<br />

Schmerzen brüllende Lachmuskeln. Bevor für Schneider also<br />

im August <strong>2025</strong> ein neues Jahrzehnt anbricht, bespielt und bespaßt<br />

er mit neuem Programm und alter Band die <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong>.<br />

»Ein Mann und seine Musik« lautet diesmal das Motto seiner<br />

traditionellen philharmonischen Karnevalskonzerte, die bekanntlich<br />

ruckzuck ausverkauft sind. Und zusammen mit seiner<br />

All-Star-Band feat. Gymnastik-Guru Sergej Gleitman sowie<br />

Teekocher Bodo Oesterling sorgt Schneider nicht nur für allerfeinstes<br />

Dada-Entertainment. Zwischendurch sinniert der<br />

(noch) 69-Jährige über die Frage aller Fragen: »Warum hat der<br />

Schöpfer sich gerade mich ausgesucht?« Guido Fischer<br />

Freitag, 28. Februar <strong>2025</strong>, 20:00<br />

»Ein Mann und seine Musik«<br />

Helge Schneider Gesang, Klavier und mehr<br />

Helge Schneider<br />

Bildunterschrift<br />

Rising Stars<br />

YCAT-<br />

Collective<br />

Carlos Ferreira und<br />

Pedro Emanuel Pereira<br />

Junge britische Talente mit Kammermusik<br />

in unterschiedlicher Besetzung<br />

Bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern erspielte sich<br />

Carlos Ferreira 2021 den begehrten Solistenpreis, beim renommierten<br />

Orchestre national de France ist er Soloklarinettist. Als<br />

Rising Star zeigt er nun seine Leidenschaft für die Kammermusik<br />

mit Klarinette.<br />

Der warme Klang der Klarinette war vor allem in der Romantik<br />

heiß begehrt, Johannes Brahms und Robert Schumann schrieben<br />

reizvolle Werke für Klarinette. Im 20. Jahrhundert spielte der<br />

Franzose Francis Poulenc mit deren unterschiedlichen Registerfarben,<br />

während Pierre Boulez die Klarinette in moderne Klangwelten<br />

führt, samt schwindelerregender Virtuosität und neuen<br />

Spieltechniken. Mit der Suite Duas Igrejas seines Landsmanns,<br />

Pianisten und Komponisten Pedro Emanuel Pereira stimmt<br />

Carlos Ferreira inbrünstige Fado-Töne an. Denn auch das kann<br />

die Klarinette: herzergreifend singen. Bjørn Woll<br />

Carlos Ferreira und Pedro Emanuel Pereira<br />

Sonntag, 13. April <strong>2025</strong>, 16:00<br />

Carlos Ferreira Klarinette<br />

Pedro Emanuel Pereira Klavier<br />

Mit Werken von Johannes Brahms, Pierre Boulez, Francis<br />

Poulenc, Robert Schumann, Lanqing Ding und Pedro<br />

Emanuel Pereira<br />

»Rising Stars« ist ein Projekt der European Concert Hall<br />

Organisation (ECHO). Carlos Ferreira wurde nominiert von<br />

Casa da Música Porto, Fundação Gulbenkian<br />

Lisbon und The Sage Gateshead.<br />

Eine bunt gemischte internationale Schar exzellenter Solisten,<br />

gefördert vom britischen Young Classical Artists Trust (YCAT),<br />

lässt aufhorchen: Bläser und Streicher ergänzen einander auf<br />

das Schönste in Schuberts herrlichem Oktett – und schlagen<br />

eine Brücke in die Gegenwart.<br />

»Überhaupt will ich mir auf diese Art den Weg zur großen<br />

Symphonie bahnen«, ließ Schubert über sein Oktett verlauten<br />

– und schuf ein Kleinod der Kammermusik. Davon ließ sich<br />

auch der britische Komponist Samuel Coleridge-Taylor zu seinem<br />

romantischen Nonett inspirieren. Bis in unsere Gegenwart<br />

stachelt die reizvolle Besetzung aus Streichern und Bläsern<br />

Komponisten zu besonderen Werken an. Dabei brillieren die<br />

Musiker des YCAT-Collective um die Wette, wenn es gilt, ihr<br />

Publikum zu begeistern. Dorle Ellmers<br />

Montag, 10. Februar <strong>2025</strong>, 20:00<br />

Hana Chang Violine<br />

Sini Simonen Violine<br />

Timothy Ridout Viola<br />

Maciej Kułakowski Violoncello<br />

Dominic Seldis Kontrabass<br />

James Baillieu Klavier<br />

Jonathan Leibovitz Klarinette<br />

Amy Harman Fagott<br />

Ben Goldscheider Horn<br />

Armand Djikoloum Oboe<br />

James B. Wilson Neues Werk für Klavier, Streicher und Bläser<br />

Samuel Coleridge-Taylor Nonett für Klavier, Streicher und<br />

Bläser f-Moll op. 2<br />

Franz Schubert Oktett F-Dur op. 166 D 803 für Klarinette,<br />

Fagott, Horn, zwei Violinen, Viola, Violoncello und Kontrabass<br />

54 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> 55


MELDUNGEN<br />

Klingende<br />

Juwelen<br />

Lieder und Duette mit Katharina<br />

Konradi und Catriona Morrison<br />

Katharina Konradi<br />

Jährlich<br />

fördern wir<br />

400<br />

Kulturprojekte<br />

Auf die Frage »Lied oder Oper?« hat die Sopranistin Katharina<br />

Konradi einmal unmissverständlich geantwortet: Lied – obwohl<br />

sie auch als Opern- und Operettendarstellerin nicht nur in der<br />

Hamburgischen Staatsoper, an der sie seit 2018 Ensemble-<br />

Mitglied ist, inzwischen internationale Erfolge feiert. Ein Duett-<br />

Abend mit Seltenheitswert führt sie nach Köln.<br />

Ob die Theatralik bei Richard Strauss, die Transparenz bei<br />

Mozart oder die Schlichtheit bei Schubert – als wandlungsfähig<br />

hat sich Katharina Konradi schon längst erwiesen. Jetzt tritt sie<br />

mit ihrer schottischen Mezzo-Kollegin Catriona Morison auf. An<br />

der Seite des Pianisten Ammiel Bushakevitz haben sie ein ungewöhnliches<br />

Programm erarbeitet, mit romantischen und spätromantischen<br />

Duetten als Schwerpunkt. Lauter kleine klingende<br />

Juwelen, die leider nur selten ihren Weg in den Konzertsaal finden.<br />

Christoph Vratz<br />

Donnerstag, 6. Februar <strong>2025</strong>, 20:00<br />

Katharina Konradi Sopran<br />

Catriona Morison Mezzosopran<br />

Ammiel Bushakevitz Klavier<br />

Robert Schumann Erste Begegnung op. 74,1<br />

Liebesgram op. 74,3 aus: Spanisches Liederspiel op. 74<br />

Mädchenlieder op. 103<br />

für zwei Soprane (Sopran und Alt ad libitum) und Klavier<br />

Mailied op. 103,1<br />

Frühlingslied op. 103,2<br />

An die Nachtigall op. 103,3<br />

An den Abendstern op. 103,4<br />

Duett op. 138,4. Cubrid me di flores (Bedeckt mich mit Blumen)<br />

aus: Spanische Liebeslieder op. 138<br />

und Werke von Johannes Brahms, Ernest Chausson,<br />

Gabriel Fauré, Fernando J. Obradors, Pauline Viardot,<br />

Maria Malibran, Mélanie Hélène Bonis<br />

sparkasse-koelnbonn.de/engagement<br />

Als Kundin und Kunde der Sparkasse KölnBonn<br />

machen Sie Köln und Bonn lebenswerter.<br />

DenneinTeilunsererGewinnefließtzurückindie<br />

Region–undmachtfürrund400Kulturprojekte<br />

und -initiativen einen Unterschied.<br />

Bildunterschrift<br />

Festliches<br />

in der<br />

Osterzeit<br />

Tenebrae mit dem Ensemble Diderot<br />

Ensemble Diderot<br />

Wer sagt, dass<br />

Ihr neues Bad<br />

weiß sein muss?<br />

www.linden-team.de<br />

0221 126 064-0<br />

Musik für die Karwoche aus der Feder des böhmischen Komponisten<br />

Jan Dismas Zelenka ist eine der größten Entdeckungen<br />

des barocken Repertoires. Den Vergleich mit Bach braucht sie<br />

nicht zu scheuen. Preisgekrönte junge Gesangssolisten und das<br />

spielfreudige Ensemble Diderot machen daraus einen Hochgenuss.<br />

Mathilde Ortscheidt, Nicolas Scott und Felix Kemp gehören zu<br />

den eindrucksvollsten Talenten des Sänger-Nachwuchses. Zusammen<br />

mit dem Ensemble Diderot, einer der aufregendsten<br />

Originalklang-Formationen, lassen sie aufhorchen. Im Gepäck<br />

haben sie ein Kleinod der geistlichen Musik: Der böhmische<br />

Barockkomponist Jan Dismas Zelenka schrieb die Vertonungen<br />

der Klagelieder des Propheten Jeremias für die Dresdner Hofgottesdienste<br />

während der Karwoche. <strong>Das</strong> ist hoch expressive<br />

Musik für die Seele. Guido Fischer<br />

Donnerstag, 17. April <strong>2025</strong>, 21:00<br />

Mathilde Ortscheidt Alt<br />

Nicholas Scott Tenor<br />

Felix Kemp Bass<br />

Ensemble Diderot<br />

Johannes Pramsohler Violine und Leitung<br />

Jan Dismas Zelenka 6 Lamentationes Jeremiae Prophetae<br />

ZWV 53 für Solostimme und Ensemble<br />

Keine Pause<br />

Lassen Sie uns<br />

gemeinsam Ihr Bad<br />

völlig neu denken.<br />

56 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


BUCHTIPP<br />

Ohren<br />

auf Weltreise<br />

365 globale Musikgeschichten<br />

Beim 15.<br />

ACHT BRÜCKEN FESTIVAL<br />

wird es hell – und dunkel…<br />

Der Vorverkauf beginnt am 24. Januar <strong>2025</strong><br />

Stefan Franzen<br />

»Ohren auf Weltreise –<br />

Mit 366 globalen Musikgeschichten<br />

durchs Jahr«<br />

Hannibal Verlag<br />

Stefan Franzen hat mit »Ohren auf Weltreise«<br />

kein übliches Musikbuch geschrieben. Vielmehr<br />

ist es das, was der Untertitel verspricht: »Mit 366<br />

globalen Musikgeschichten durchs Jahr«. Jeder<br />

Tag im Jahr bekommt eine Seite, auf der eine<br />

Persönlichkeit, eine Örtlichkeit oder Begebenheit<br />

aus der globalen Musikszene als kurzes Essay<br />

vorgestellt und beschrieben wird.<br />

»Wenn Sie mit Ihren Ohren auf Weltreise gehen,<br />

werden Sie feststellen: Dieses Buch ist ganz weit<br />

weg von einem Lexikon einer wie auch immer<br />

gearteten Musik der Welt«, so Franzen in seiner<br />

Einleitung. »Die Routen, die wir entlangfahren,<br />

sind nicht so gesteckt, dass kein Land zu kurz<br />

kommt oder jedes Genre unbedingt berücksichtigt<br />

wird. Sie finden hier auch keine trockene<br />

theoretische Abhandlung, die Musiksysteme erschöpfend<br />

erklärt – das kann die im Anhang gelistete<br />

Literatur besser. Vielmehr halte ich meine<br />

Ohren immer dahin, wo sie kleine spannende<br />

Geschichten erlauschen können.«<br />

Beispiele? Der 1. Januar ist der kubanischen<br />

Sängerin Gloria Estefan gewidmet, der 10. Februar<br />

behandelt die walisische Vokal-Gruppe<br />

9Bach und der 5. Mai beschäftigt sich mit dem<br />

Duo Ballaké Sissoko & Vincent Segal, während<br />

der 3. Oktober das Trio Niyaz vorstellt. »Ohren<br />

auf Weltreise« muss man nicht chronologisch<br />

lesen. Viel größeren Spaß macht es, durch die<br />

366 Kalenderblätter zu stromern und auf eigene<br />

Faust auf Entdeckungsreise zu gehen. Der<br />

Autor schafft es immer wieder, überraschende<br />

Kontexte zu finden, sich mit gesellschaftlichen<br />

und politischen Problemen ebenso auseinanderzusetzen<br />

wie mit mystischen und spirituellen<br />

Phänomenen, um den beschriebenen Musikern<br />

die Aufmerksamkeit zu geben, die für ein tieferes<br />

Verständnis ihres Werks notwendig ist. Und<br />

ein QR-Code verlinkt dazu passende Playlists<br />

auf Youtube und Spotify. Martin Laurentius<br />

Kaija Saariaho<br />

Wir verlosen zwei Ausgaben dieser Weltreise. Senden Sie unter Angabe Ihrer Anschrift bitte eine<br />

Postkarte an KölnMusik GmbH, <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>, Bischofsgartenstr. 1, 50667 Köln oder eine E-Mail an<br />

feedback@koelnmusik.de, Betreff: Weltreise. Einsendeschluss: 2. März<br />

Light and darkness, night and day. // We marvel at the mystery<br />

of the stars. // Moon and sky, sand and sea. // We marvel at<br />

the mystery of the sun. (Kaija Saariaho: Changing Light, 2022)<br />

58 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Vom 9. bis zum 18. Mai <strong>2025</strong> findet bereits die 15. Ausgabe<br />

von ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln statt. Im Zentrum des<br />

Festivalprogramms steht traditionell das Schaffen einer international<br />

gefeierten Komponistin oder eines international<br />

gefeierten Komponisten. <strong>2025</strong> ist dieses Porträt der finnischen<br />

Ausnahmekünstlerin Kaija Saariaho gewidmet, die<br />

im vergangenen Herbst verstorben ist. Kaum eine zeitgenössische<br />

Komponistin steht heute so oft auf den Konzertprogrammen<br />

wie sie, deren klangsinnliche Musik oft den<br />

Eindruck von Lichtphänomenen erweckt. Manchmal offenbart<br />

sich das schon im Titel, etwa in einem ihrer Hauptwerke:<br />

Lichtbogen (1985/86), das im Rahmen von ACHT<br />

BRÜCKEN am 15. Mai in der <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> zu hören<br />

ist, interpretiert vom Pariser Ensemble intercontemporain,<br />

dirigiert von Pierre Bleuse. Ausgehend von Saariahos<br />

Kompositionen zeigt das Festival eine Vielzahl spannender<br />

zeitgenössischer Komponisten und Komponistinnen,<br />

Ensembles und Orchester, die sich mit Licht und Dunkelheit<br />

auseinandergesetzt haben oder deren Musik mit dem Thema<br />

spielen lässt.<br />

Seit 2011 werden die <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> und andere<br />

Spielstätten in der <strong>Kölner</strong> Innenstadt jedes Jahr im Mai<br />

zum Podium für renommierte Künstler*innen und Ensembles<br />

der internationalen zeitgenössischen Musikszene. Jährlich<br />

wechselnde Schwerpunkte laden ein breites Publikum<br />

dazu ein, sich dem Unbekannten und Neuen zu nähern und<br />

sich für die Musik von heute zu begeistern.<br />

Yala Pierenkemper<br />

achtbruecken.de<br />

In einer Stunde um die Welt<br />

koelner-philharmonie.de<br />

0221 280 280<br />

Konzertkasse der <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong><br />

Kurt-Hackenberg-Platz/Ecke Bechergasse<br />

Abel Selaocoe &<br />

Aurora Orchestra<br />

Nicholas Collon Dirigent<br />

Abel Selaocoe<br />

Four Spirits<br />

Konzert für Violoncello und Orchester<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92<br />

Mittwoch<br />

05.03.<strong>2025</strong><br />

19:00<br />

Foto: Warner Music/Christina Ebenezer


SA<br />

01<br />

20:00<br />

Yunchan Lim Klavier<br />

WDR Sinfonieorchester<br />

Cristian Măcelaru Dirigent<br />

Werke von Sergej Rachmaninow<br />

und Wynton Marsalis<br />

19:00 Einführung in das Konzert<br />

Westdeutscher Rundfunk<br />

€ 64,– 54,– 41,– 25,– 22,– 12,–<br />

Chorempore Z: 41,–<br />

Abo Samstag Konzert Abo 5<br />

Samstag Konzert Abo 8<br />

SO<br />

02<br />

11:00<br />

Mao Fujita Klavier<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

Sakari Oramo Dirigent<br />

Ein und alles<br />

Februar<br />

Werke von Robert Schumann<br />

und Gustav Mahler<br />

10:10 Einführung in das Konzert<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

€ 55,– 44,– 35,– 23,– 18,– 11,–<br />

Abo Großes Abo | Sonntag<br />

Kleines Abo A | Sonntag<br />

SO<br />

02<br />

16:00<br />

Olga Pashchenko Fortepiano<br />

Concerto Köln<br />

Harry Ogg Dirigent<br />

»Die Leipziger Wunderkinder«<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy<br />

Ouvertüre h-Moll »Die Hebriden<br />

oder Die Fingals-Höhle« op. 26<br />

für Orchester<br />

Sinfonie Nr. 4 A-Dur op. 90<br />

Clara Schumann<br />

Konzertsatz für Klavier und<br />

Orchester f-Moll<br />

Vervollständigung des Particell-<br />

Fragments von Jozef De<br />

Beenhouwer<br />

I. Andante molto<br />

aus: Drei Romanzen op. 22<br />

für Violine und Klavier<br />

Robert Schumann<br />

Andante cantabile<br />

Frédéric Chopin<br />

Rondo. Vivace<br />

KölnMusik<br />

€ 46,– 40,– 34,– 28,– 20,– 12,– |<br />

Chorempore Z: € 34,–<br />

Abo Sonntags um vier<br />

SO<br />

02<br />

20:00<br />

Julia Fischer Violine<br />

Royal Philharmonic Orchestra<br />

Vasily Petrenko Dirigent<br />

Jean Sibelius<br />

Konzert für Violine und Orchester<br />

d-Moll op. 47<br />

und Werke von Modest Mussorgsky<br />

und Béla Bartók<br />

Westdeutsche<br />

Konzertdirektion Köln<br />

€ 135,– 124,– 96,– 74,– 58,– 30,– |<br />

Chorempore Z: € 85,–<br />

Abo Meisterkonzerte A<br />

MO<br />

03<br />

DI<br />

20:00<br />

wie 02.02., 11:00<br />

/<br />

04<br />

20:00<br />

19:10 Einführung in die Konzerte<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

€ 55,– 44,– 35,– 23,– 18,– 11,–<br />

Abo Großes Abo | Montag<br />

Kleines Abo A | Montag<br />

Piano Power<br />

Großes Abo | Dienstag<br />

Kleines Abo A | Dienstag<br />

MI<br />

05<br />

20:00<br />

Junge <strong>Philharmonie</strong> Köln<br />

Volker Hartung Dirigent<br />

Il Sogno Veneziano<br />

Werke von Antonio Vivaldi,<br />

Alessandro Marcello, Johann<br />

Sebastian Bach und Tomaso<br />

Giovanni Albinoni<br />

Junge <strong>Philharmonie</strong> Köln e. V.<br />

€ 68,– 65,– 57,– 38,– 29,– 18,– |<br />

Chorempore Z: € 57,–<br />

DO<br />

06<br />

20:00<br />

Katharina Konradi Sopran<br />

Catriona Morison Mezzosopran<br />

Ammiel Bushakevitz Klavier<br />

Lieder und Duette<br />

Werke u. a. von Johannes<br />

Brahms, Ernest Chausson,<br />

Gabriel Fauré, Maria Malibran,<br />

Robert Schumann und Pauline<br />

Viardot<br />

KölnMusik<br />

€ 34,–<br />

Abo Lied<br />

Ray Chen Violine<br />

FR<br />

07<br />

20:00<br />

Bamberger Symphoniker<br />

Jakub Hrůša Dirigent<br />

Werke von Antonín Dvořák,<br />

Peter Iljitsch Tschaikowsky<br />

und Bohuslav Martinů<br />

Westdeutsche<br />

Konzertdirektion Köln<br />

€ 113,– 102,– 80,– 63,– 52,– 30,– |<br />

Chorempore Z: € 74,–<br />

Abo Meisterkonzerte B<br />

SA<br />

08<br />

20:00<br />

Arabella Steinbacher Violine<br />

WDR Sinfonieorchester<br />

Ryan Bancroft Dirigent<br />

Musik der Zeit – Fern vertraut<br />

Georges Aperghis<br />

Étude VIII<br />

Deutsche Erstaufführung<br />

Georges Lentz<br />

… to beam in distant heavens ...<br />

Konzert für Violine und Orchester<br />

Deutsche Erstaufführung<br />

Olga Neuwirth<br />

Masaot / Clocks without Hands<br />

für Orchester<br />

Kompositionsauftrag von Köln-<br />

Musik, Wiener Festwochen, Wiener<br />

Konzerthaus und Carnegie Hall<br />

Westdeutscher Rundfunk<br />

€ 33,– | Schüler, Auszubildende &<br />

Studierende unter 29 Jahren<br />

(Ticket28): € 9,–<br />

SO<br />

09<br />

11:00<br />

FF – Fastelovend Ferkeet<br />

Karnevalistische Matinee zugunsten<br />

der Schull- un Veedelszöch<br />

KölnMusik in Kooperation<br />

mit Freunde und Förderer des<br />

Kölnischen Brauchtums e. V.<br />

Geschäftsstelle Kölnisches<br />

Stadtmuseum<br />

€ 51,– 45,– 38,– 31,– 22,– 12,– |<br />

Chorempore Z: € 38,–<br />

Igor Levit Klavier<br />

SO<br />

09<br />

20:00<br />

Johann Sebastian Bach<br />

Chromatische Fantasie und Fuge<br />

d-Moll BWV 903<br />

für Klavier<br />

Johannes Brahms<br />

Sechs Klavierstücke op. 118<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55<br />

Transkription für Klavier von<br />

Franz Liszt<br />

KölnMusik<br />

€ 64,– 51,– 34,–<br />

MO<br />

10<br />

20:00<br />

Hana Chang Violine, Sini Simonen<br />

Violine, Timothy Ridout Viola,<br />

Maciej Kułakowski Violoncello,<br />

Dominic Seldis Kontrabass,<br />

James Baillieu Klavier, Jonathan<br />

Leibovitz Klarinette, Amy<br />

Harman Fagott, Ben Goldscheider<br />

Horn, Armand Djikoloum<br />

Oboe<br />

YCAT-Collective<br />

(Young Classical Artists Trust)<br />

James B. Wilson<br />

Neues Werk<br />

für Klavier, Streicher und Bläser<br />

Samuel Coleridge-Taylor<br />

Nonett für Klavier, Streicher und<br />

Bläser f-Moll op. 2<br />

Franz Schubert<br />

Oktett F-Dur op. 166 D 803<br />

für Klarinette, Fagott, Horn, zwei<br />

Violinen, Viola, Violoncello und<br />

Kontrabass<br />

KölnMusik<br />

€ 34,–<br />

Abo Kammermusik<br />

DI<br />

11<br />

20:00<br />

Hongni Wu Mezzosopran<br />

Ensemble Resonanz<br />

Riccardo Minasi Dirigent<br />

Pietro Antonio Locatelli<br />

Sinfonia funebre f-Moll<br />

für 2 Violinen, Viola und Basso<br />

continuo. Composta per l’esequie<br />

della sua donna che si celebrarono<br />

in Roma In einer Fassung<br />

für Streichorchester<br />

Georg Friedrich Händel<br />

»E vivo ancora?« – »Scherza infida<br />

in grembo al drudo«. Rezitativ<br />

und Arie des Ariodante<br />

»Sta nell’Ircana pietrosa tana«.<br />

Arie des Ruggiero, 3. Akt<br />

Luigi Cherubini<br />

»Ah, nos peines«. Arie der Neris<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55<br />

19:00 Einführung in das Konzert<br />

KölnMusik<br />

€ 57,– 51,– 47,– 35,– 24,– 12,– |<br />

Chorempore Z: € 47,–<br />

Abo Klassiker!<br />

DO<br />

13<br />

20:00<br />

Angela Hewitt Klavier<br />

Brussels Philharmonic<br />

Kazushi Ono Dirigent<br />

Werke von Wolfgang Amadeus<br />

Mozart und Franz Schubert<br />

Kontrapunkt-Konzerte<br />

€ 68,– 60,– 52,– 44,– 36,– 20,– |<br />

Chorempore Z: € 48,–<br />

Abo Abo A – Europäische Klassik<br />

Abo B – Metropolen der Klassik<br />

FR<br />

14<br />

19:00<br />

Nelson Goerner Klavier<br />

Concertgebouworkest<br />

Iván Fischer Dirigent<br />

Sergej Prokofjew<br />

Ouvertüre über hebräische<br />

Themen c-Moll op. 34a<br />

Fassung für kleines Orchester<br />

Konzert für Klavier und Orchester<br />

Nr. 2 g-Moll op. 16<br />

und Auszüge aus »Cinderella«<br />

op. 109<br />

Gefördert vom<br />

KölnMusik<br />

€ 106,– 95,– 75,– 53,– 35,– 30,– |<br />

Chorempore Z: € 75,–<br />

Abo Internationale Orchester<br />

SA<br />

15<br />

20:00<br />

Gerald Clayton piano<br />

WDR Big Band ensemble<br />

John Clayton leader, arrangements<br />

Father & Son – WDR Big Band<br />

feat. Gerald & John Clayton<br />

Westdeutscher Rundfunk<br />

€ 49,– 42,– 34,– 23,– 20,– | Schüler,<br />

Auszubildende & Studierende<br />

unter 29 Jahren (Ticket28): € 9,–<br />

Anna Vinnitskaya am 16.02. und 28.04.<br />

SO<br />

16<br />

11:00<br />

Marie Heeschen Sopran<br />

Elvira Bill Alt<br />

Sebastian Kohlhepp Tenor<br />

Matthias Winckhler Bass<br />

Vokalensemble <strong>Kölner</strong> Dom<br />

<strong>Kölner</strong> Kammerorchester<br />

Eberhard Metternich Dirigent<br />

Himmelsklänge<br />

Werke von<br />

Georg Friedrich Händel<br />

<strong>Kölner</strong> Kammerorchester<br />

€ 58,50 51,50 43,50 35,50 28,50<br />

20,– | Chorempore Z: € 43,50<br />

Abo <strong>Das</strong> Meisterwerk<br />

SO<br />

16<br />

18:00 / 20:00<br />

Anna Vinnitskaya Klavier<br />

MCO Academy<br />

Mahler Chamber Orchestra<br />

Elim Chan Dirigentin<br />

Dmitrij Schostakowitsch<br />

Konzert für Klavier und Orchester<br />

Nr. 2 F-Dur op. 102<br />

Sergej Prokofjew<br />

Sinfonie Nr. 5 B-Dur op. 100<br />

20:00 MCO Academy Spezial<br />

KölnMusik<br />

€ 73,– 62,– 53,– 40,– 28,– 12,– |<br />

Chorempore Z: € 53,–<br />

Abo <strong>Kölner</strong> Sonntagskonzerte<br />

ab 20:00<br />

Anna Vinnitskaya Klavier<br />

Mitglieder des<br />

Mahler Chamber Orchestra<br />

Mitglieder der MCO Academy<br />

MCO Academy Spezial<br />

<strong>Das</strong> Programm wird zu einem<br />

späteren Zeitpunkt bekannt<br />

gegeben.<br />

KölnMusik<br />

Im Eintritt des 18 Uhr<br />

Konzerts inbegriffen<br />

MO<br />

17<br />

20:00<br />

Staatsorchester Rheinische<br />

<strong>Philharmonie</strong><br />

Michel Tilkin Dirigent<br />

Jörg Schade Moderation<br />

The Great Movie Night<br />

Sternstunden der Filmmusik<br />

John-Williams-Konzert<br />

Kontrapunkt-Konzerte<br />

€ 68,– 60,– 52,– 44,– 36,–<br />

FR<br />

21<br />

20:00<br />

Pablo Ferrández Violoncello<br />

WDR Sinfonieorchester<br />

Andrés Orozco-Estrada Dirigent<br />

Schicksal – Tschaikowskys Fünfte<br />

Werke von Ludwig van Beethoven,<br />

Robert Schumann<br />

und Peter Iljitsch Tschaikowsky<br />

19:00 Einführung in das Konzert<br />

Westdeutscher Rundfunk<br />

€ 64,– 54,– 41,– 25,– 22,– 12,– |<br />

Chorempore Z: € 41,– | Schüler,<br />

Auszubildende & Studierende<br />

unter 29 Jahren (Ticket28): € 9,–<br />

Abo WDR Wahl-Abo<br />

SA<br />

22<br />

20:00<br />

Tomatito guitar<br />

José del Tomate guitar<br />

Joni Cortés percussion<br />

Morenito de Ìllora vocals<br />

Kiki Cortiñas vocals<br />

José Maya dancer<br />

»Tomatito & José del Tomate«<br />

KölnMusik<br />

€ 52,– 36,–<br />

SO<br />

23<br />

11:00<br />

Frank Peter Zimmermann Violine<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

Ariane Matiakh Dirigentin<br />

Schall und Rausch<br />

Edward Elgar<br />

Konzert für Violine und Orchester<br />

h-Moll op. 61<br />

und Werke von Albert Roussel<br />

und Maurice Ravel<br />

10:10 Einführung in das Konzert<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

€ 55,– 44,– 35,– 23,– 18,– 11,–<br />

Abo Großes Abo | Sonntag<br />

Kleines Abo B | Sonntag<br />

SO<br />

23<br />

16:00<br />

Matilda Lloyd Trompete<br />

Jonathan Ware Klavier<br />

»Légende«<br />

Dani Howard<br />

Neues Werk<br />

für Trompete und Klavier<br />

Kompositionsauftrag von The Barbican<br />

Centre London, Konserthuset<br />

Stockholm und European Concert<br />

Hall Organisation (ECHO)<br />

und Werke von Arthur Honegger,<br />

George Enescu, Maurice Ravel,<br />

Eugène Bozza, Claude Debussy,<br />

Floor Peters und Théo Charlier<br />

»Rising Stars« ist ein Projekt<br />

der European Concert Hall<br />

Organisation (ECHO). Matilda<br />

Lloyd wurde nominiert von The<br />

Barbican Centre London und<br />

Konserthuset Stockholm<br />

KölnMusik<br />

€ 34,– | Schüler & Studierende<br />

unter 29 Jahren: € 12,–<br />

Abo Rising Stars –<br />

die Stars von morgen<br />

MO<br />

24<br />

DI<br />

20:00<br />

wie 23.02., 11:00<br />

/<br />

25<br />

20:00<br />

19:10 Einführung in die Konzerte<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

€ 55,– 44,– 35,– 23,– 18,– 11,–<br />

Abo Großes Abo | Montag<br />

Kleines Abo B | Montag<br />

Großes Abo | Dienstag<br />

Kleines Abo B | Dienstag<br />

Große Solisten<br />

MI<br />

26<br />

20:00<br />

Veedelperlen<br />

Constantin Gold Dirigent<br />

Fast Weibernacht<br />

Veedelperlen x <strong>Philharmonie</strong><br />

Kontrapunkt-Konzerte<br />

€ 40,– 40,– 40,– 30,– 30,– 20,– |<br />

Chorempore Z: € 30,–<br />

FR<br />

28<br />

20:00<br />

Helge Schneider Gesang, Klavier<br />

und mehr<br />

KölnMusik<br />

€ 64,– 58,– 49,– 38,– 28,– 12,– |<br />

Chorempore Z: € 49,–


SA<br />

01 02<br />

SO<br />

20:00 18:00<br />

siehe 28.02.<strong>2025</strong><br />

/<br />

DI<br />

04<br />

20:00<br />

Lars Eidinger Rezitation, Gesang<br />

Hans-Jörn Brandenburg Klavier,<br />

Cembalo, Harmonium<br />

Lars Eidinger spricht, spielt<br />

und singt. Bertolt Brechts<br />

»Hauspostille«<br />

Hanseatische Konzertdirektion<br />

€ 79,– 75,– 70,– 65,– 50,–<br />

Abel Selaocoe am 05.03.<br />

MI<br />

05<br />

19:00<br />

Abel Selaocoe cello, vocals<br />

Aurora Orchestra<br />

Nicholas Collon Dirigent<br />

<strong>Philharmonie</strong>.7 –<br />

In einer Stunde um die Welt<br />

Abel Selaocoe<br />

Four Spirits<br />

Konzert für Violoncello und<br />

Orchester<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92<br />

Gefördert vom<br />

KölnMusik<br />

€ 34,–<br />

März<br />

Abo <strong>Philharmonie</strong>.7<br />

DO<br />

06<br />

20:00<br />

Orchestre de Paris – <strong>Philharmonie</strong><br />

Klaus Mäkelä Dirigent<br />

Maurice Ravel<br />

Le Tombeau de Couperin<br />

für Klavier. Fassung für Orchester<br />

Igor Strawinsky<br />

Petrushka<br />

Burleske Szenen (Ballett) in vier<br />

Bildern für Orchester<br />

Le Sacre du printemps<br />

Bilder aus dem heidnischen<br />

Russland in zwei Teilen<br />

KölnMusik<br />

€ 106,– 95,– 75,– 53,– 35,– 30,– |<br />

Chorempore Z: € 75,–<br />

Abo Internationale Orchester<br />

SA<br />

08<br />

20:00<br />

Emanuel Ax Klavier<br />

09<br />

SO<br />

11:00<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

Sakari Oramo Dirigent<br />

Magisch – Sonderkonzert<br />

Werke von Maurice Ravel,<br />

Anders Hillborg und Hector<br />

Berlioz<br />

19:10 bzw. 10:10<br />

Einführung in das Konzert<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

€ 55,– 44,– 35,– 23,– 18,– 11,–<br />

Abo Große Solisten<br />

Piano Power<br />

Unerhört<br />

/<br />

SO<br />

09<br />

18:00<br />

Siobhan Stagg Sopran<br />

IRCAM<br />

WDR Sinfonieorchester<br />

Jonathan Nott Dirigent<br />

Musik der Zeit –<br />

Pierre Boulez zum 100.<br />

Olga Neuwirth<br />

Hommage à Boulez – Tombeau I<br />

für Orchester und Elektronik<br />

Pierre Boulez<br />

Pli selon pli (Portrait de Mallarmé)<br />

für Sopran und Orchester<br />

KölnMusik in Kooperation mit<br />

Westdeutscher Rundfunk<br />

€ 25,– | Schüler & Studierende<br />

unter 29 Jahren: € 12,–<br />

Abo <strong>Kölner</strong> Sonntagskonzerte<br />

MO<br />

10<br />

20:00<br />

Fleur Barron Mezzosopran<br />

Andrew Staples Tenor<br />

Symphonieorchester des<br />

Bayerischen Rundfunks<br />

Daniel Harding Dirigent<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy<br />

Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 107<br />

Gustav Mahler<br />

<strong>Das</strong> Lied von der Erde<br />

für Tenor, Alt/Bariton und Orchester.<br />

Texte nach Hans Bethges<br />

»Die chinesische Flöte«<br />

KölnMusik<br />

€ 148,– 126,– 98,– 71,– 43,– 30,– |<br />

Chorempore Z: € 98,–<br />

Abo <strong>Philharmonie</strong> Premium<br />

MI<br />

12<br />

20:00<br />

Sol Gabetta Violoncello<br />

Orchestre national du Capitole<br />

de Toulouse<br />

Tarmo Peltokoski Dirigent<br />

»Heimspiel über Eck«<br />

Werke von Claude Debussy,<br />

Ernest Bloch und Gustav Mahler<br />

Westdeutsche<br />

Konzertdirektion Köln<br />

€ 113,– 102,– 80,– 63,– 52,– 30,– |<br />

Chorempore Z: € 74,–<br />

Abo Meisterkonzerte A<br />

FR<br />

14<br />

20:00<br />

Alexandre Kantorow Klavier<br />

WDR Sinfonieorchester<br />

Petr Popelka Dirigent<br />

Im Fluss – Liszt & Die Rheinische<br />

Werke von Richard Wagner,<br />

Franz Liszt und Robert<br />

Schumann<br />

19:00 Einführung in das Konzert<br />

Westdeutscher Rundfunk<br />

€ 64,– 54,– 41,– 25,– 22,– 12,– |<br />

Chorempore Z: € 41,–<br />

Abo Freitags-Konzert-Abo 8<br />

WDR Wahl-Abo<br />

SA<br />

15<br />

20:00<br />

Dobet Gnahoré vocals<br />

Julien Pestre guitar, vocals<br />

Louis Haessler bass, keys, vocals<br />

Bodjo Dibo drums, vocals<br />

»Zouzou«<br />

KölnMusik<br />

€ 34,–<br />

Abo Musikpoeten<br />

SO<br />

16<br />

11:00<br />

Bertrand Chamayou Klavier<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

Emmanuel Tjeknavorian Dirigent<br />

Aug und Ohr<br />

Werke von Aram Khatchaturian,<br />

Maurice Ravel und Modest<br />

Mussorgsky<br />

10:10 Einführung in das Konzert<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

€ 55,– 44,– 35,– 23,– 18,– 11,–<br />

Abo Großes Abo | Sonntag<br />

Kleines Abo B | Sonntag<br />

SO<br />

16<br />

16:00<br />

Joseph Moog Klavier<br />

<strong>Kölner</strong> Kammerorchester<br />

Christoph Poppen Dirigent<br />

Mozarts Zauber<br />

Werke von<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

<strong>Kölner</strong> Kammerorchester<br />

€ 58,50 51,50 43,50 35,50 28,50 20,–<br />

Chorempore Z: € 43,50<br />

Abo <strong>Das</strong> Meisterwerk<br />

SO<br />

16<br />

20:00<br />

Anna Gabler Sopran<br />

Khatuna Mikaberidze Alt<br />

Ricardo Tamura Tenor<br />

Lucas Singer Bass<br />

Rufus Beck Sprecher<br />

Gürzenich-Chor Köln<br />

Südtiroler Vokalensemble<br />

Dominik Bernhard Einstudierung<br />

Staatsorchester Rheinische<br />

<strong>Philharmonie</strong><br />

Christian Jeub Leitung<br />

Bob Ingalls<br />

Mother Earth cries out!<br />

für Sprecher, drei Solisten,<br />

gemischten Chor und Orchester<br />

Antonín Dvořák<br />

Stabat Mater op. 58 B 71<br />

für Soli, Chor und Orchester. Text<br />

von Jacopone da Todi<br />

10:10 Einführung in das Konzert<br />

Gürzenich-Chor Köln in<br />

Kooperation mit Netzwerk<br />

<strong>Kölner</strong> Chöre und KölnMusik<br />

€ 52,– 46,– 39,– 31,– 23,–<br />

Abo <strong>Kölner</strong> Chorkonzerte<br />

MO<br />

17<br />

DI<br />

20:00<br />

wie 16.03., 11:00<br />

/<br />

18<br />

20:00<br />

19:10 Einführung in die Konzerte<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

€ 55,– 44,– 35,– 23,– 18,– 11,–<br />

Abo Großes Abo | Montag<br />

Kleines Abo B | Montag<br />

Großes Abo | Dienstag<br />

Kleines Abo B | Dienstag<br />

MI<br />

19<br />

20:00<br />

Max Raabe<br />

& Palast Orchester<br />

»Hummel streicheln«<br />

Konzertbüro Augsburg GmbH<br />

€ 109,90 99,90 89,90 79,90 59,90<br />

DO<br />

20<br />

20:00<br />

Die große Gala<br />

der lit.COLOGNE <strong>2025</strong><br />

lit.COLOGNE GmbH<br />

FR<br />

21<br />

20:00<br />

Víkingur Ólafsson Klavier<br />

Tonhalle-Orchester Zürich<br />

Paavo Järvi Dirigent<br />

Werke von Johannes Brahms<br />

und Robert Schumann<br />

Westdeutsche<br />

Konzertdirektion Köln<br />

€ 113,– 102,– 80,– 63,– 52,– 30,– |<br />

Chorempore Z: € 74,–<br />

Abo Meisterkonzerte B<br />

SA<br />

22<br />

20:00<br />

Angel Blue Sopran<br />

Rotterdams Philharmonisch<br />

Orkest<br />

Yannick Nézet-Séguin Dirigent<br />

Richard Strauss<br />

Vier letzte Lieder TrV 296<br />

für Sopran und Orchester<br />

Anton Bruckner<br />

Sinfonie Nr. 3 d-Moll WAB 103<br />

1. Fassung<br />

KölnMusik<br />

€ 90,– 79,– 64,– 49,– 35,– 12,– |<br />

Chorempore Z: € 64,–<br />

Abo Internationale Orchester<br />

SO<br />

23<br />

11:00<br />

Martín García García Klavier<br />

Hans Imhoff Konzert<br />

Frédéric Chopin<br />

Polonaise-Fantaisie As-Dur op. 61<br />

Impromptu As-Dur op. 29<br />

Impromptu Nr. 3 Ges-Dur op. 51<br />

Impromptu Nr. 2 Fis-Dur op. 36<br />

Fantaisie-Impromptu cis-Moll op.<br />

posth. 66<br />

Sonate Nr. 1 c-Moll op. 4<br />

Federico Mompou<br />

Variations sur un thème de<br />

Chopin<br />

Isaac Albéniz<br />

La Vega<br />

Nr. 8 El polo<br />

Nr. 9 Lavapiés<br />

10:00 Einführung in das Konzert<br />

KölnMusik<br />

€ 34,–<br />

Abo Piano<br />

SO<br />

23<br />

16:00<br />

Alexander Wanat Schauspiel<br />

Alinde Quartett<br />

Eugenia Ottaviano Violine<br />

Guglielmo Dandolo Marchesi<br />

Violine<br />

Gregor Hrabar Viola<br />

Bartolomeo Dandolo Marchesi<br />

Violoncello<br />

Kinderkonzert<br />

Von Träumen, Tönen, Tarantella<br />

– ein musikalisches Abenteuer in<br />

Italien<br />

Eine Produktion der KölnMusik<br />

KölnMusik<br />

Kinder & Jugendliche unter 17<br />

Jahren: € 9,– | Erwachsene: € 18,–<br />

Abo Kinder-Abo<br />

SO<br />

23<br />

20:00<br />

Jerusalem Symphony Orchestra<br />

Julian Rachlin Violine und Dirigent<br />

Werke von Felix Mendelssohn<br />

Bartholdy und Johannes<br />

Brahms<br />

Kontrapunkt-Konzerte<br />

€ 78,– 68,– 58,– 48,– 38,– 20,– |<br />

Chorempore Z: € 50,–<br />

Abo Abo A – Europäische Klassik<br />

Abo B – Metropolen der Klassik<br />

MO<br />

24<br />

20:00<br />

Nina Stemme Sopran<br />

Royal Stockholm Philharmonic<br />

Orchestra<br />

Ryan Bancroft Dirigent<br />

Andrea Tarrodi<br />

Liguria<br />

für Orchester<br />

Gustav Mahler<br />

Kindertotenlieder<br />

für Singstimme und Orchester.<br />

Texte von Friedrich Rückert<br />

Peter Iljitsch Tschaikowsky<br />

Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64 CS 26<br />

19:00 Einführung in das Konzert<br />

KölnMusik<br />

€ 64,– 58,– 49,– 38,– 28,– 12,– |<br />

Chorempore Z: € 49,–<br />

Abo Klassiker!<br />

DI<br />

25<br />

20:00<br />

Simply Quartet<br />

Danfeng Shen Violine<br />

Antonia Rankersberger Violine<br />

Xiang Lyu Viola<br />

Ivan Valentin Hollup Roald<br />

Violoncello<br />

Rebecca Clarke<br />

Gedicht für Streichquartett<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Streichquartett B-Dur KV 458<br />

Wynton Marsalis<br />

Creole Contradanzas<br />

Edvard Grieg<br />

Streichquartett Nr. 1 g-Moll op. 27<br />

KölnMusik<br />

€ 34,–<br />

Abo Quartetto<br />

FR<br />

28<br />

20:00<br />

Daniel Lozakovich Violine<br />

WDR Sinfonieorchester<br />

Cristian Măcelaru Dirigent<br />

Werke von Fanny Hensel, Robert<br />

Schumann und Johannes<br />

Brahms<br />

19:00 Einführung in das Konzert<br />

Westdeutscher Rundfunk<br />

€ 64,– 54,– 41,– 25,– 22,– 12,– |<br />

Chorempore Z: € 41,– | Schüler,<br />

Auszubildende & Studierende<br />

unter 29 Jahren (Ticket28): € 9,–<br />

Abo WDR Wahl-Abo<br />

SA<br />

29<br />

20:00<br />

Les Brünettes vocals<br />

WDR Big Band<br />

Jörg Achim Keller leader,<br />

arrangements<br />

Four Ladies For Burt – WDR Big<br />

Band feat. Les Brünettes<br />

WDR Big Band In Concert<br />

Westdeutscher Rundfunk<br />

€ 49,– 42,– 34,– 23,– 20,–<br />

Abo Jazz-Abo Soli & Big Bands<br />

SO<br />

30<br />

11:00<br />

12 <strong>Kölner</strong> Grundschulklassen<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

Familienkonzert:<br />

Singen mit Klasse!<br />

Karneval der Gefühle<br />

Thierry Tidrow<br />

Karneval der Gefühle<br />

nach einem Libretto von Pauline<br />

Jacob<br />

Ein Kompositionsauftrag der <strong>Kölner</strong><br />

<strong>Philharmonie</strong> (KölnMusik) und <strong>Philharmonie</strong><br />

Luxembourg<br />

Gefördert vom<br />

KölnMusik in Kooperation mit<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

€ 9,–<br />

SO<br />

30<br />

16:00<br />

Ronald Brautigam Hammerklavier<br />

Die <strong>Kölner</strong> Akademie<br />

Michael Alexander Willens Dirigent<br />

Johann Wilhelm Wilms<br />

Ouvertüre in D-Dur<br />

für Orchester<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Konzert für Klavier und Orchester<br />

G-Dur KV 453<br />

Louise Farrenc<br />

Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 32<br />

KölnMusik<br />

€ 46,– 40,– 34,– 28,– 20,– 12,– |<br />

Chorempore Z: € 34,–<br />

Abo Sonntags um vier<br />

SO<br />

30<br />

20:00<br />

Ian Bostridge Tenor<br />

Oberon Trio<br />

Henja Semmler Violine<br />

Antoaneta Emanuilova<br />

Violoncello<br />

Jonathan Aner Klavier<br />

»Liebst du um Schönheit«<br />

Werke von Gustav Mahler, Franz<br />

Schubert und Clara Schumann<br />

KölnMusik<br />

€ 34,–<br />

Abo Lied<br />

Jamie Cullum<br />

MO<br />

31<br />

20:00<br />

Im Rahmen seiner Europa-Tournee<br />

wird der weltweit gefeierte Sänger,<br />

Songwriter und Multiinstrumentalist<br />

Jamie Cullum auch in der <strong>Kölner</strong><br />

<strong>Philharmonie</strong> Station machen.<br />

handwerker promotion e. gmbh<br />

€ 115,10 115,10 103,60 92,10 80,60


DI<br />

01<br />

20:00<br />

Janine Jansen Violine<br />

Denis Kozhukhin Klavier<br />

Johannes Brahms<br />

Sonate für Violine und Klavier<br />

Nr. 1 G-Dur op. 78<br />

Sonate für Violine und Klavier<br />

Nr. 2 A-Dur op. 100<br />

Francis Poulenc<br />

Sonate für Violine und Klavier<br />

FP 119<br />

Olivier Messiaen<br />

Thème et variations<br />

für Violine und Klavier<br />

Maurice Ravel<br />

Sonate für Violine und Klavier<br />

G-Dur<br />

KölnMusik<br />

€ 34,–<br />

April<br />

Abo Kammermusik<br />

DO<br />

03<br />

19:00<br />

Carolina Eyck theremin<br />

WDR Big Band<br />

Torsten Maaß leader,<br />

arrangements<br />

Jana Forkel Moderation<br />

Jazz mal anders:<br />

Big Band meets Theremin<br />

Westdeutscher Rundfunk<br />

€ 20,– | Schüler, Auszubildende &<br />

Studierende unter 29 Jahren<br />

(Ticket28): € 9,–<br />

Abo WDR@<strong>Philharmonie</strong><br />

FR<br />

04<br />

20:00<br />

The King’s Singers<br />

WDR Funkhausorchester<br />

Enrico Delamboye Dirigent<br />

100 Years Of Disney<br />

Westdeutscher Rundfunk in<br />

Kooperation mit KölnMusik<br />

€ 64,– 54,– 41,– 25,– 22,– 12,– |<br />

Chorempore Z: € 41,–<br />

Abo Divertimento<br />

SA<br />

05<br />

20:00<br />

Kinan Azmeh CityBand<br />

Kinan Azmeh clarinet<br />

Kyle Sanna guitar<br />

Josh Myers bass<br />

John Hadfield drums<br />

»Kinan Azmeh CityBand«<br />

KölnMusik<br />

€ 34,–<br />

SO<br />

06<br />

11:00<br />

Elisabeth Leonskaja Klavier<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

Eliahu Inbal Dirigent<br />

Zu guter Letzt<br />

Werke von Ludwig van<br />

Beethoven und Dmitrij<br />

Schostakowitsch<br />

10:10 Einführung in das Konzert<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

€ 55,– 44,– 35,– 23,– 18,– 11,–<br />

Abo Großes Abo | Sonntag<br />

Kleines Abo A | Sonntag<br />

SO<br />

06<br />

16:00<br />

Hannah Morrison Sopran<br />

Anna-Sophie Brosig Sopran<br />

Franz Vitzthum Countertenor<br />

Hans Jörg Mammel Tenor<br />

Wolf Matthias Friedrich Bass<br />

Chor des Bach-Vereins Köln<br />

concerto classico frankfurt<br />

Christoph Siebert Dirigent<br />

»Jugendliche Himmelsstürmer<br />

des Barock«<br />

Werke von Johann Sebastian<br />

Bach und Georg Friedrich<br />

Händel<br />

Bach-Verein Köln in<br />

Kooperation mit Netzwerk<br />

<strong>Kölner</strong> Chöre und KölnMusik<br />

€ 52,– 46,– 39,– 31,– 23,–<br />

Abo <strong>Kölner</strong> Chorkonzerte<br />

Bruce Liu Klavier<br />

SO<br />

06<br />

20:00<br />

Amsterdam Sinfonietta<br />

Candida Thompson Violine und<br />

Leitung<br />

»Muttersprache: Musik«<br />

Werke von Mieczysław Weinberg,<br />

Frédéric Chopin und Peter<br />

Iljitsch Tschaikowsky<br />

Westdeutsche<br />

Konzertdirektion Köln<br />

€ 80,– 69,– 52,– 47,– 41,– 30,– |<br />

Chorempore Z: € 50,–<br />

Abo Internationale Solisten C<br />

MO<br />

07<br />

DI<br />

20:00<br />

wie 06.04., 11:00<br />

/<br />

08<br />

20:00<br />

19:10 Einführung in die Konzerte<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

€ 55,– 44,– 35,– 23,– 18,– 11,–<br />

Abo Großes Abo | Mo / Di<br />

Kleines Abo A | Mo / Di<br />

MI<br />

09<br />

20:00<br />

Erstes <strong>Kölner</strong> Akkordeon-<br />

Orchester 1935<br />

90 Jahre Erstes <strong>Kölner</strong> Akkordeon-<br />

Orchester 1935<br />

special guest »Tom Gaebel« und<br />

der Chor »Die Erben«<br />

Erstes <strong>Kölner</strong> Akkordeon-<br />

Orchester 1935<br />

€ 30,– 27,– 22,– 16,– 14,– |<br />

Chorempore Z: € 22,–<br />

Kent Nagano am 10.04.<br />

DO<br />

10<br />

18:00<br />

Thomas Blondelle Tenor<br />

(Siegfried), Christian Elsner<br />

Tenor (Mime), Derek Welton<br />

Bassbariton (Der Wanderer), Daniel<br />

Schmutzhard Bariton (Alberich),<br />

Hanno Müller-Brachmann Bass<br />

(Fafner), Gerhild Romberger<br />

Mezzosopran (Erda), Åsa Jäger<br />

Sopran (Brünnhilde)<br />

Concerto Köln<br />

Dresdner Festspielorchester<br />

Kent Nagano Dirigent<br />

Richard Wagner<br />

Siegfried WWV 86C<br />

Oper in drei Aufzügen. Zweiter<br />

Tag des Bühnenfestspiels »Der<br />

Ring des Nibelungen« WWV 86<br />

Gefördert vom<br />

KölnMusik<br />

€ 106,– 95,– 75,– 53,– 35,– 30,– |<br />

Chorempore Z: € 75,–<br />

Abo Der Ring des Nibelungen<br />

FR<br />

11<br />

20:00<br />

Marco Mezquida piano<br />

Martín Meléndez cello<br />

Aleix Tobias drums, percussion<br />

»Letters To Milos«<br />

KölnMusik<br />

€ 34,–<br />

SO<br />

13<br />

16:00<br />

Carlos Ferreira Klarinette<br />

Pedro Emanuel Pereira Klavier<br />

Johannes Brahms<br />

Sonate für Klarinette (oder Viola)<br />

und Klavier op. 120,2<br />

Pierre Boulez<br />

Domaines<br />

für Klarinette solo<br />

Francis Poulenc<br />

Sonate für Klarinette<br />

und Klavier FP 184<br />

à la mémoire d’Arthur Honegger<br />

Robert Schumann<br />

Fantasiestücke op. 73<br />

für Klarinette (oder Violine oder<br />

Violoncello) und Klavier<br />

Lanqing Ding<br />

Neues Werk<br />

für Klarinette solo<br />

Kompositionsauftrag von Casa da<br />

Música Porto, Fundação Gulbenkian<br />

Lisbon, The Sage Gateshead<br />

und European Concert Hall Organisation<br />

(ECHO)<br />

Pedro Emanuel Pereira<br />

Suite Duas Igrejas<br />

für Klarinette und Klavier<br />

»Rising Stars« ist ein Projekt<br />

der European Concert Hall<br />

Organisation (ECHO). Carlos<br />

Ferreira wurde nominiert<br />

von Casa da Música Porto,<br />

Fundação Gulbenkian Lisbon<br />

und The Sage Gateshead<br />

KölnMusik<br />

€ 34,– | Schüler & Studierende<br />

unter 29 Jahren: € 12,–<br />

Abo Rising Stars –<br />

die Stars von morgen<br />

SO<br />

13<br />

20:00<br />

Dorothee Mields Sopran<br />

Alex Potter Countertenor<br />

Guy Cutting Tenor<br />

Johannes Kammler Bassbariton<br />

Reinoud Van Mechelen Tenor<br />

(Evangelist)<br />

Krešimir Stražanac Bass<br />

(Christusworte)<br />

Chor und Orchester des<br />

Collegium Vocale Gent<br />

Philippe Herreweghe Dirigent<br />

Johann Sebastian Bach<br />

Johannes-Passion BWV 245<br />

Oratorium für Soli, Chor und<br />

Orchester<br />

KölnMusik<br />

€ 79,– 68,– 57,– 43,– 32,– 12,– |<br />

Chorempore Z: € 57,–<br />

DI<br />

15<br />

19:00<br />

Cathrin Lange Sopran<br />

Henriette Gödde Mezzosopran<br />

Daniel Johannsen Tenor<br />

(Evangelist, Arien)<br />

Maximilian Lika Bariton<br />

(Christusworte)<br />

Daniel Ochoa Bass<br />

Knaben des <strong>Kölner</strong> Domchores<br />

Eberhard Metternich<br />

Einstudierung<br />

WDR Rundfunkchor<br />

Philharmonisches Orchester<br />

Hagen<br />

Joseph Trafton Dirigent<br />

Alexander Lüken Einstudierung<br />

Johann Sebastian Bach<br />

Matthäus-Passion BWV 244<br />

Passion für Soli, zwei Chöre und<br />

Orchester. Text von Christian<br />

Friedrich Henrici-Picander<br />

Kontrapunkt-Konzerte<br />

€ 68,– 60,– 52,– 44,– 36,– 20,– |<br />

Chorempore Z: € 52,–<br />

Abo Abo C – Große Chormagie<br />

DO<br />

17<br />

21:00<br />

Mathilde Ortscheidt Alt<br />

Nicholas Scott Tenor<br />

Felix Kemp Bass<br />

Ensemble Diderot<br />

Johannes Pramsohler Violine<br />

und Leitung<br />

Tenebrae – Ensemble Diderot<br />

Jan Dismas Zelenka<br />

6 Lamentationes Jeremiae<br />

Prophetae ZWV 53<br />

für Solostimme und Ensemble<br />

KölnMusik<br />

€ 34,–<br />

Abo Barock<br />

FR<br />

18<br />

18:00<br />

Karfreitag<br />

Elisabeth Breuer Sopran<br />

Maarten Engeltjes Countertenor<br />

Tilman Lichdi Tenor<br />

Klaus Mertens Bass<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

Ton Koopman Dirigent<br />

Über Wunden – Passionskonzert<br />

Johann Sebastian Bach<br />

Markus-Passion BWV 247<br />

Rekonstruktion. Text von Christian<br />

Friedrich Henrici-Picander<br />

17:10 Einführung in das Konzert<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

€ 67,– 56,– 47,– 32,– 20,– 13,–<br />

Fotonachweise:<br />

Anna Vinnitskaya © Marco<br />

Borggreve; Abel Selaocoe<br />

© Warner Music / Christina<br />

Ebenezer; Kent Nagano © Lyodoh<br />

Kaneko<br />

uniChor Siegen<br />

SA<br />

19<br />

15:00 / 20:00<br />

<strong>Philharmonie</strong> Südwestfalen<br />

John Jesensky Leitung<br />

Steven Gätjen Moderation<br />

The Sound of Hans Zimmer<br />

& John Williams<br />

ATG Touring GmbH<br />

€ 109,90 99,90 89,90 79,90 69,90<br />

39,90 | Chorempore Z: € 89,90<br />

/<br />

SO<br />

20<br />

15:00 / 20:00<br />

Ostersonntag<br />

MO<br />

21<br />

15:00 / 20:00<br />

Ostermontag<br />

The Sound of Classic Motown<br />

ATG Touring GmbH<br />

€ 89,90 79,90 69,90 59,90 49,90<br />

M I<br />

23<br />

20:00<br />

Samy Deluxe & Mikis Takeover!<br />

Ensemble<br />

Agathos & Gontram<br />

€ 69,90 59,90 42,– 32,– 26,–<br />

Midori Violine<br />

FR<br />

25<br />

20:00<br />

Bundesjugendorchester<br />

Patrick Lange Dirigent<br />

Detlev Glanert<br />

Violinkonzert Nr. 2 (An die<br />

Unsterbliche Geliebte)<br />

für Violine und Orchester<br />

Johannes Brahms<br />

Klavierquartett Nr. 1 g-Moll op. 25<br />

Bearbeitung für Orchester von<br />

Arnold Schönberg<br />

KölnMusik in Kooperation mit<br />

Westdeutscher Rundfunk<br />

€ 34,– | Schüler & Studierende<br />

unter 29 Jahren: € 12,–<br />

Abo <strong>Philharmonie</strong> für Einsteiger<br />

SA<br />

26<br />

20:00<br />

Lakecia Benjamin alto saxophone<br />

Oscar Perez piano<br />

Elias Bailey doublebass<br />

E.J. Strickland drums<br />

»Lakecia Benjamin«<br />

KölnMusik<br />

€ 34,–<br />

Abo Jazz-Abo Soli & Big Bands<br />

SO<br />

27<br />

11:00<br />

Alexander Malofeev Klavier<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

Tabita Berglund Dirigentin<br />

Herzenssache – Benefizkonzert<br />

Werke von Sergej Rachmaninow<br />

und Peter Iljitsch Tschaikowsky<br />

10:10 Einführung in das Konzert<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

€ 67,– 56,– 47,– 32,– 20,– 13,–<br />

SO<br />

27<br />

16:00<br />

Tianwa Yang Violine<br />

Brandenburgisches<br />

Staatsorchester Frankfurt<br />

Jörg-Peter Weigle Dirigent<br />

Werke von Robert Schumann<br />

und Max Bruch<br />

Kontrapunkt-Konzerte<br />

€ 68,– 60,– 52,– 44,– 36,– 20,– |<br />

Chorempore Z: € 48,–<br />

Abo Abo A – Europäische Klassik<br />

Abo B – Metropolen der Klassik<br />

Alinde Quartett<br />

SO<br />

27<br />

20:00<br />

Die Deutsche Kammerphilharmonie<br />

Bremen<br />

Duncan Ward Dirigent<br />

Béla Bartók<br />

Magyar képek (Bilder aus Ungarn)<br />

Sz 97<br />

für Orchester<br />

Wolfgang Rihm<br />

»CONCERTO«<br />

Dithyrambe für Streichquartett<br />

und Orchester<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 36<br />

19:00 Einführung in das Konzert<br />

KölnMusik<br />

€ 57,– 51,– 47,– 35,– 24,– 12,– |<br />

Chorempore Z: € 47,–<br />

Abo Klassiker!<br />

MO<br />

28<br />

20:00<br />

Anna Vinnitskaya Klavier<br />

Maurice Ravel<br />

Sonatine für Klavier<br />

Pavane pour une infante défunte<br />

Jeux d’eau<br />

Alexander Skrjabin<br />

Sonate für Klavier Nr. 3 fis-Moll<br />

op. 23<br />

Robert Schumann<br />

Carnaval. Scènes mignonnes sur<br />

quatre notes op. 9<br />

Jörg Widmann<br />

Zirkustänze<br />

Suite für Klavier<br />

19:00 Einführung in das Konzert<br />

KölnMusik<br />

€ 34,–<br />

Abo Piano<br />

DI<br />

29<br />

20:00<br />

Tabea Zimmermann Viola<br />

Mahan Esfahani Cembalo<br />

Christoph Sietzen Multi<br />

Percussion<br />

Luciano Berio<br />

Naturale<br />

(über sizilianische Melodien)<br />

für Viola, Schlagzeug und<br />

Zuspielband (sizilianischer<br />

Volkssänger)<br />

Iannis Xenakis<br />

Oophaa<br />

für Cembalo und Schlagzeug<br />

Sofia Gubaidulina<br />

Rumore e silenzio<br />

für Schlagzeug, Cembalo und<br />

Celesta Improvisationen<br />

Gefördert vom<br />

KölnMusik<br />

€ 34,–<br />

Abo Kammermusik<br />

MI<br />

30<br />

20:00<br />

Dominik Susteck Orgel<br />

Johann Sebastian Bach<br />

Toccata und Fuge d-Moll<br />

für Orgel BWV 565<br />

Largo<br />

aus Sonate für Orgel C-Dur<br />

BWV 529<br />

Präludium und Fuge h-Moll<br />

BWV 544<br />

Olivier Messiaen<br />

Apparition de l’église éternelle<br />

L’Ascension<br />

Quatre méditations<br />

symphoniques<br />

KölnMusik<br />

€ 34,–<br />

Abo Orgel Plus<br />

Alle Infos zum aktuellen<br />

Status der Konzerte finden<br />

Sie auf unserer Webseite.


T<br />

KARTENKAUF<br />

koelner-philharmonie.de<br />

Onlinekartenkauf im Webshop der <strong>Kölner</strong> Philhar monie.<br />

<strong>Philharmonie</strong>-Hotline: 0221 280 280<br />

Vorverkaufsstelle<br />

Konzertkasse: Kurt-Hackenberg-Platz / Ecke Bechergasse, 50667 Köln<br />

gegenüber der <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong><br />

Montag – Samstag 12:00-20:00 Uhr<br />

und jeweils zwei Stunden vor Konzertbeginn<br />

Bitte beachten Sie, dass in der Konzertkasse nur Kartenzahlung möglich ist.<br />

Akzeptiert werden alle Giro- und Kreditkarten sowie Apple Pay und Google Pay.<br />

Der Weg von der <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> bis zur Konzert- und Tageskasse ist<br />

barrierefrei.<br />

Abonnementservice<br />

Konzertkasse: Kurt-Hackenberg-Platz / Ecke Bechergasse, 50667 Köln<br />

Tel.: 0221 204 08 204<br />

abo@koelnmusik.de<br />

Kartenpreise<br />

Alle Preise sind Endpreise, inkl. aller Gebühren.<br />

Adresse<br />

Unseren Konzertsaal finden Sie in der Bischofs gartenstraße 1, 50667 Köln<br />

im Schatten des <strong>Kölner</strong> Doms.<br />

Plätze<br />

Besucher in den Blöcken C und F kommen schneller ins Foyer, wenn sie<br />

die oberen Ausgänge benutzen! Gehbehinderte brauchen für die X- und<br />

Y-Balkone jeweils nur neun Stufen zu überwinden. Die Plätze in Block Z<br />

erreichen Sie mit einem Aufzug. Bitte halten Sie den auf Ihrer Eintrittskarte<br />

vermerkten Platz ein.<br />

Partner<br />

I<br />

II<br />

B E<br />

A C D F<br />

III G H L M N Q auch Seitenplätze A * D *<br />

IV I K O P<br />

V T * º Y * º<br />

auch Reihe 32 und 33 LQ<br />

auch Seitenplätze GM<br />

Reihe 29 und 30 IKOP<br />

KONZERTSAAL<br />

Tages- / Abendkasse<br />

Die Konzertkasse am Kurt-Hackenberg-Platz /Ecke Bechergasse öffnet 2<br />

Stunden vor Konzertbeginn, dort können Sie noch Tickets im Vorverkauf<br />

erwerben. Stehplatzkarten sind ab 2 Stunden vor Konzertbeginn erhältlich, auch<br />

online auf koelner-philharmonie.de.<br />

VI U * º X * º<br />

Z <br />

R S<br />

Balkone<br />

Chorempore mit Rollstuhlplätzen<br />

(Reihe 4 º )<br />

Stehplätze und Rollstuhlplätze<br />

Ermäßigungen<br />

Bei Konzerten der KölnMusik erhalten Schüler, Studierende (unter 29 Jahre),<br />

Auszubildende, Schwer behinderte und Köln-Pass-Inhaber in der Regel 25<br />

Prozent Rabatt. Bitte beachten Sie: Es kann nur jeweils eine Preisermäßigung<br />

beansprucht werden. Der Ermäßigungsnachweis ist beim Kauf der Karte und<br />

Einlass in den Saal unaufgefordert vorzuzeigen.<br />

L<br />

Q<br />

Fahrausweise<br />

Ihre Eintrittskarte ist zugleich Hin- und Rückfahrkarte im Verkehrsverbund<br />

Rhein-Sieg. Die Hinfahrt darf frühestens vier Stunden vor Beginn der<br />

Veranstaltung angetreten werden. Die Rückfahrt muss spätestens um 10 Uhr des<br />

Folgetages abgeschlossen sein, wenn am Abend keine Züge mehr verkehren.<br />

Im Hinblick auf die Gültigkeitsdauer der Fahrscheinberechtigung vor und nach<br />

der Veranstaltung gelten die Bestimmungen des jeweiligen Verkehrsverbunds<br />

bzw. Verkehrsunternehmens. Die Eintrittskarte ist nach Veranstaltungsbesuch<br />

nicht auf andere Personen übertragbar, auch nicht als Fahrausweis.<br />

R<br />

I<br />

G<br />

K<br />

H<br />

A<br />

C<br />

B<br />

E<br />

F<br />

D<br />

N<br />

P<br />

M<br />

O<br />

S<br />

Datenschutz<br />

Wir nehmen den Datenschutz ernst und informieren Sie auf der Internet-Seite<br />

koelner-philharmonie.de/datenschutz/, wie wir Ihre Daten verarbeiten und<br />

welche Ansprüche und Rechte Ihnen nach den datenschutzrechtlichen<br />

Regelungen zustehen. In der Konzertkasse händigen wir Ihnen die Datenschutzerklärung<br />

gerne auch in gedruckter Form zum Mitnehmen aus.<br />

U<br />

Z<br />

Danke!<br />

Wir tun alles, um Programm-, Besetzungs- oder Terminänderungen zu<br />

vermeiden. Trotzdem lassen sie sich manchmal nicht umgehen. Beachten<br />

Sie deshalb bitte unsere Mitteilungen in der Tagespresse und im Internet<br />

(koelner-philharmonie.de). Grundsätzlich berechtigen Besetzungs- und<br />

Programm änderungen nicht zur Rückgabe bereits erworbener<br />

Eintrittskarten oder Abonnements.<br />

* In diesen Blöcken kann es Sichtbehinderungen geben.<br />

º Diese Plätze werden nicht bei allen Konzerten ange boten.<br />

Y<br />

X<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

ist die Zeitschrift der <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> und erscheint alle drei Monate.<br />

<strong>Das</strong> Heft ist im Abonnement für € 16,– im Postversand zu beziehen und liegt in ausgesuchten<br />

Verteilstellen aus. Abonnentinnen und Abonnenten genießen besondere Vorteile.<br />

Herausgeber<br />

<strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong>, KölnMusik GmbH, Bischofsgartenstraße 1, 50667 Köln<br />

V.i.S.d.P.<br />

Louwrens Langevoort, Intendant<br />

Redaktion<br />

Gesa Köhne, mit Beiträgen von Oliver Binder, Helge Birkelbach, Jan Boecker, Dorle Ellmers,<br />

Guido Fischer, Tilman Fischer, Tom Fuchs, Susanne Göllner, Katherina Knees, Reinhard Köchl,<br />

Jan Hagen Krüger, Louwrens Langevoort, Martin Laurentius, Reinhard Lemelle, Sebastian<br />

Loelgen, Christian Meyer-Pröpstl, Manfred Müller, Regine Müller, Yala Pierenkemper, Yvonne<br />

Schroeder, Bastian Tebarth, Silke Ufer, Christoph Vratz, Miriam Weiss, Bjørn Woll.<br />

Gesamtdesign<br />

hauser-lacour kommunikationsgestaltung GmbH<br />

Gestaltung und Layout<br />

MWK Zimmermann & Hähnel GmbH Köln – www.mwk-koeln.de<br />

Druck<br />

Weiss-Druck GmbH & Co. KG – www.weissgruppe.de<br />

IMPRESSUM<br />

Anzeigen<br />

MWK Zimmermann & Hähnel GmbH Köln<br />

Ute Singer 0221 - 12 34 35<br />

Neumarkt 1c, 50667 Köln<br />

Mediaunterlagen auf Anfrage oder unter www.mwk-koeln.de<br />

Bildnachweis<br />

Titel: Marco Borggreve; S. 2: KölnMusik/Matthias Baus; S. 4: Johan Jacobs, Lyodoh Kaneko, Min, Elizabeth<br />

Leitzell (v.o.n.u.); S. 5: Victoria Cadisch (o.r.), Heike Fischer (m.l.); S. 6: Marco Borggreve; S. 8: Simon Pauly;<br />

S. 9: Johan Jacobs; S. 10: Dario Acosta; S. 13: Arthur Elgort; S. 14: Lyodoh Kaneko; S. 16: Marco Borggreve;<br />

S. 18: Felix Broede; S. 20: Akos Stiller; S. 21: Marco Borggreve; S. 22: Mathias Benguigui/Pasco and Co; S. 24:<br />

Per Morten Abrahamsen; S. 25: Neda Navaee; S. 26: Christian Palm; S. 27: Toni Kuraga (l.), Olga Holguin (r.); S.<br />

28: KölnMusik/Matthias Baus; S. 30: Nancy Horowitz; S. 31: Min; S. 33: Marco Borggreve; S. 34: Warner Music/<br />

Christina Ebenezer; S. 35: Jean Goun; S. 36: Elizabeth Leitzell; S. 37: Liudmila Jeremies; S. 38: Mireia Miralles;<br />

S. 39: Besim Mazhiqi; S. 41: Matthias Baus (Foto); S. 42: Roland Unger; S. 44: Wojciech Grzedzinski (o.), Imhoff<br />

Stiftung (u.); S. 46: Victoria Cadisch; S. 48: Davide Cerati (o.), Simon van Boxtel (u.); S. 50: Universal Edition/Eric<br />

Marinitsch; S. 51: Thomas Meurer; S. 52: Marco Borggreve (o.), Erik Brolin/Unsplash (u.); S. 53: Geoffroy Schied<br />

(o.), Nigel Parry (u.); S. 54: Yat Ho Tsang (o.), Ana Mar (u.); S. 55: Helge Schneider (o.), Young Classical Artists<br />

Trust (u.); S. 56: Simon Pauly (o.), Edouard Brane (u.); S. 58: Christophe Abramowitz<br />

Letzte Aktualisierung<br />

25. Oktober 2024<br />

66 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


Highlights<br />

Und los<br />

03.01.25<br />

Neujahrskonzert mit Markus Stenz<br />

Aufbruch<br />

26.01.25<br />

Lorenzo Viotti dirigiert Glasunow<br />

und Prokofjew.<br />

Ein und Alles<br />

02.—04.02.25<br />

Sakari Oramo feiert Mahler,<br />

Shooting Star Mao Fujita glänzt<br />

mit Schumann.<br />

Schall und Rausch<br />

23.—25.02.25<br />

Frank Peter Zimmermann<br />

spielt Elgar.<br />

Magisch<br />

08. | 09.03.25<br />

Eine Symphonie fantastique<br />

und Grandseigneur Emanuel Ax<br />

an den Tasten<br />

Jetzt<br />

Tickets<br />

sichern<br />

Mao Fujita, Solist in den<br />

Konzerten »Ein und Alles«<br />

02.—04.02.25<br />

© Dovile Sermokas<br />

Programm und Tickets:<br />

(0221) 22128400<br />

guerzenich-orchester.de

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