06.11.2024 Aufrufe

Kölner Philharmonie | Das Magazin NR. 1 FEB / MÄR / APR 2025

Die Ausgabe 1/2025 des Magazins der Kölner Philharmonie – auf dem Titel: Anna Vinnitskaya. Mehr über die Pianistin, die u. a. mit dem 2. Klavierkonzert von Schostakowitsch zu erleben ist, erfahren Sie im Gespräch mit dem Magazin. Außerdem erhalten Sie einen Einblick in Kent Naganos detektivische Recherche in Bezug auf die anstehende Aufführung von Wagners »Siegfried« und erfahren mehr über die brillante Mezzosopranistin Hongni Wu sowie über die zahlreichen Jazz- und Weltmusikkonzerte in der Kölner Philharmonie.

Die Ausgabe 1/2025 des Magazins der Kölner Philharmonie – auf dem Titel: Anna Vinnitskaya. Mehr über die Pianistin, die u. a. mit dem 2. Klavierkonzert von Schostakowitsch zu erleben ist, erfahren Sie im Gespräch mit dem Magazin. Außerdem erhalten Sie einen Einblick in Kent Naganos detektivische Recherche in Bezug auf die anstehende Aufführung von Wagners »Siegfried« und erfahren mehr über die brillante Mezzosopranistin Hongni Wu sowie über die zahlreichen Jazz- und Weltmusikkonzerte in der Kölner Philharmonie.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Heute kanonische Werke<br />

der Klassik waren seinerzeit<br />

zuerst einmal neue Musik.<br />

Im Falle Anton Bruckners ist das Thema Fassungen hausgemacht:<br />

Der lebenslang von Selbstzweifeln geplagte<br />

Komponist tüftelte bei seinen Sinfonien immer wieder an<br />

Verbesserungen und Überschreibungen. Keine seiner Sinfonien<br />

ist jedoch in derart vielen Fassungen, Druckversionen<br />

und sogar »Zwischenstadien« überliefert wie die Dritte.<br />

Bruckner reiste unmittelbar nach ihrer Vollendung nach<br />

Bayreuth, um Richard Wagner die nagelneue Partitur und<br />

die seiner zweiten Sinfonie vorzulegen, mit der Bitte, eine<br />

von beiden auszuwählen, um sie ihm zu widmen. Bei der<br />

gemeinsamen Durchsicht tranken die beiden Komponisten<br />

jedoch so viel Bier, dass Bruckner sich am nächsten Morgen<br />

nicht mehr erinnern konnte, welche von beiden Wagner<br />

gewählt hatte. Es musste schriftlich geklärt werden,<br />

dass es die Dritte war.<br />

Bei der Wiener Uraufführung im Dezember 1877 erklang<br />

nicht die Erstfassung von 1873 – mit Wagnerzitaten aus<br />

Tannhäuser, Tristan und dem Ring –, sondern eine bereits<br />

überarbeitete Version. Schon bis dahin war das Werk dreimal<br />

bei Orchesterproben abgelehnt worden. Die Uraufführung<br />

wurde zum Desaster und die Dritte blieb Bruckners<br />

Sorgenkind, an dem er jahrzehntelang feilte. Er ließ nie davon<br />

ab, weil ihm bewusst war, dass er mit der Dritten, zumal<br />

mit der Erstfassung, erstmals eine Sinfonie geschaffen<br />

hatte, die geprägt war von der Idee des Monumentalen. Er<br />

hatte damit seine ureigene Sprache, sein Konzept gefunden.<br />

Regine Müller<br />

KONZERTTERMIN<br />

Samstag, 22. März <strong>2025</strong>, 20:00<br />

Angel Blue Sopran<br />

Rotterdams Philharmonisch Orkest<br />

Yannick Nézet-Séguin Dirigent<br />

Richard Strauss Vier letzte Lieder TrV 296<br />

für Sopran und Orchester<br />

Anton Bruckner Sinfonie Nr. 3 d-Moll WAB 103<br />

1. Fassung<br />

Yannick Nézet-Séguin<br />

12 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!