Kölner Philharmonie | Das Magazin NR. 1 FEB / MÄR / APR 2025
Die Ausgabe 1/2025 des Magazins der Kölner Philharmonie – auf dem Titel: Anna Vinnitskaya. Mehr über die Pianistin, die u. a. mit dem 2. Klavierkonzert von Schostakowitsch zu erleben ist, erfahren Sie im Gespräch mit dem Magazin. Außerdem erhalten Sie einen Einblick in Kent Naganos detektivische Recherche in Bezug auf die anstehende Aufführung von Wagners »Siegfried« und erfahren mehr über die brillante Mezzosopranistin Hongni Wu sowie über die zahlreichen Jazz- und Weltmusikkonzerte in der Kölner Philharmonie.
Die Ausgabe 1/2025 des Magazins der Kölner Philharmonie – auf dem Titel: Anna Vinnitskaya. Mehr über die Pianistin, die u. a. mit dem 2. Klavierkonzert von Schostakowitsch zu erleben ist, erfahren Sie im Gespräch mit dem Magazin. Außerdem erhalten Sie einen Einblick in Kent Naganos detektivische Recherche in Bezug auf die anstehende Aufführung von Wagners »Siegfried« und erfahren mehr über die brillante Mezzosopranistin Hongni Wu sowie über die zahlreichen Jazz- und Weltmusikkonzerte in der Kölner Philharmonie.
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Sein Lachen hat etwas Ansteckendes. Wenn Martín García<br />
García erzählt, über sich, seine bisherigen Erfahrungen, seine<br />
Vorlieben oder anderes, dauert es nicht lange und er beginnt<br />
zu lachen. Doch dieses Lachen ist kein Zeichen von Oberflächlichkeit,<br />
sondern Indiz einer heiteren, lebensfrohen Grundstimmung.<br />
© WDR/Peter Adamik<br />
Ob er von der Gänsehaut spricht, die er spürt, sobald er eine<br />
Bühne betritt, wenn noch niemand im Saal ist, oder ob er gesteht,<br />
wie sehr in seiner Erinnerung mehrere Wettbewerbswochen<br />
wie zu einem einzigen Tag verschmelzen – all das<br />
verrät eine gewisse Offenheit, vor allem eine Unbekümmertheit,<br />
die vielleicht Teil seines Erfolges ist. Schließlich hat der<br />
junge Spanier bereits den ersten Preis bei der Cleveland International<br />
Piano Competition 2021 und im selben Jahr auch<br />
den dritten Preis beim berühmten Warschauer Chopin-Klavierwettbewerb<br />
gewonnen. »Ich kann mich, offen gestanden,<br />
gar nicht mehr an alles erinnern. Es kommt mir heute vor wie<br />
eine große Nebelwand, durch die ich zurückblicke.« <strong>Das</strong>s er<br />
nach wie vor häufig mit der Musik von Chopin in Verbindung<br />
gebracht wird, stört ihn nicht: »Klar, wenn mein Name fällt, ist<br />
automatisch der Erfolg von Warschau präsent. Aber das hat<br />
ja auch viele schöne Seiten«. Sagt er und beginnt abermals<br />
zu lachen.<br />
VOLLENDUNG –<br />
MOZARTS LETZTE<br />
SINFONIEN<br />
FR 6. / SA 7. Dezember 2024<br />
<strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> / 20.00 Uhr<br />
WDR Sinfonieorchester<br />
Adam Fischer Leitung<br />
Frohnatur mit<br />
Tiefsinn<br />
Der Pianist Martín García García<br />
KONZERTTERMIN<br />
Sonntag, 23. März <strong>2025</strong>, 11:00<br />
Hans Imhoff Konzert<br />
Martín García García Klavier<br />
Frédéric Chopin Polonaise-Fantaisie As-Dur op. 61<br />
Impromptu As-Dur op. 29<br />
Impromptu Nr. 3 Ges-Dur op. 51<br />
Impromptu Nr. 2 Fis-Dur op. 36<br />
Fantaisie-Impromptu cis-Moll op. posth. 66<br />
Sonate Nr. 1 c-Moll op. 4<br />
Federico Mompou Variations sur un thème de Chopin<br />
Isaac Albéniz La Vega<br />
Nr. 8 El polo<br />
Nr. 9 Lavapiés aus: Iberia. Band 3<br />
»Die positive, lebensfrohe Grundstimmung,<br />
die Martín García García<br />
zu eigen ist – in Verbindung mit<br />
dem hartnäckigem Willen zum<br />
Erfolg – war ebenso eine der prägendsten<br />
Eigenschaften von Hans<br />
Imhoff, Ehrenbürger von Köln und<br />
Gründer der Imhoff Stiftung. Daher<br />
freue ich mich besonders, dass das<br />
nunmehr 8. »Hans Imhoff Konzert«<br />
aus der 10-jährigen Reihe von diesem<br />
herausragenden jungen Pianisten<br />
gegeben wird.« Susanne Imhoff<br />
Mit fünf Jahren hat Martín García García in Gijón mit dem Klavierspielen<br />
begonnen – nachdem er seinem älteren Bruder<br />
jeden Tag beim Üben zugehört hatte. Zu seinen späteren Vorbildern<br />
zählt er neben Vladimir Horowitz, Arcadi Volodos und<br />
Radu Lupu auch Jerome Rose, bei dem er, nach einer ersten<br />
intensiven Ausbildung in Madrid, schließlich an der Mannes<br />
School of Music in New York studiert hat. <strong>Das</strong>s er inzwischen,<br />
mit gerade einmal 28 Jahren, in der oberen Eliteliga der Pianisten<br />
angekommen ist, verrät allein sein Reisepass: Allein im<br />
Jahr 2022 bestieg er 200 Mal ein Flugzeug, und als man ihn<br />
fragte, welche Superkraft er sich wünschen würde, votierte er<br />
für die Fähigkeit, sich schnell an den Jetlag anzupassen. Ob<br />
Asien, Nordamerika, Europa – manchmal, gibt er zu, fehle ihm<br />
etwas mehr Freiraum: »Beispielsweise«, sagte er 2023 in einem<br />
Interview, »bin ich gerade hier in Guadalajara, aber ich<br />
habe keine Zeit, mich umzusehen. Für irgendetwas anderes<br />
bleibt aber keine Zeit.« So möchte er Japan »wirklich besuchen<br />
und dort nicht nur ein Konzert geben.« Er würde gelegentlich<br />
lieber »etwas Normaleres machen, Tourist sein, die<br />
Kamera holen und sagen: ‚Ich bin hier!’«<br />
Auf die Frage, welche drei Gegenstände er bei einem Konzert<br />
immer dabei habe, antwortet er, natürlich mit einem Lachen:<br />
»Eine Halskette mit einem silbernen Häschen«, ein Geschenk<br />
seines Verlobten, »eine Art Glücksbringer. Außerdem kann ich<br />
nicht ohne meine kleinen Handtücher leben, wenn ich auf die<br />
Bühne gehe. Ich habe drei davon, und sie sind sehr praktisch,<br />
da ich dazu neige, viel zu schwitzen. Und natürlich meine<br />
Fliege!«<br />
Sein <strong>Kölner</strong> Programm ist so etwas wie eine Spurensuche<br />
durch sein bisheriges künstlerisches Leben: Neben Werken<br />
von Frédéric Chopin, darunter die wenig bekannte frühe erste<br />
Sonate, präsentiert Martín García García auch Musik seiner<br />
spanischen Heimat, von Federico Mompou und Isaac Albéniz.<br />
Christoph Vratz<br />
© Kristian Schuller<br />
241001_RZ_WSO_Vollendung_-_Mozarts_letzte_Sinfonie_06u071224_AZ_PhilMag_87x126mm.indd 15.10.24 1<br />
13:50<br />
SCHICKSAL –<br />
TSCHAIKOWSKYS<br />
FÜNFTE<br />
FR 21. Februar <strong>2025</strong><br />
<strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> / 20.00 Uhr<br />
Beethoven Egmont-Ouvertüre<br />
Schumann Cellokonzert<br />
Tschaikowsky Sinfonie Nr. 5<br />
Pablo Ferrández Violoncello<br />
Andrés Orozco-Estrada Leitung<br />
44 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
45<br />
241017_E_WSO_Schicksal_-_Tschaikowskys_Fuenfte_210225_AZ_PhilMag_87x126mm.indd 1<br />
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