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Kölner Philharmonie | Das Magazin NR. 1 FEB / MÄR / APR 2025

Die Ausgabe 1/2025 des Magazins der Kölner Philharmonie – auf dem Titel: Anna Vinnitskaya. Mehr über die Pianistin, die u. a. mit dem 2. Klavierkonzert von Schostakowitsch zu erleben ist, erfahren Sie im Gespräch mit dem Magazin. Außerdem erhalten Sie einen Einblick in Kent Naganos detektivische Recherche in Bezug auf die anstehende Aufführung von Wagners »Siegfried« und erfahren mehr über die brillante Mezzosopranistin Hongni Wu sowie über die zahlreichen Jazz- und Weltmusikkonzerte in der Kölner Philharmonie.

Die Ausgabe 1/2025 des Magazins der Kölner Philharmonie – auf dem Titel: Anna Vinnitskaya. Mehr über die Pianistin, die u. a. mit dem 2. Klavierkonzert von Schostakowitsch zu erleben ist, erfahren Sie im Gespräch mit dem Magazin. Außerdem erhalten Sie einen Einblick in Kent Naganos detektivische Recherche in Bezug auf die anstehende Aufführung von Wagners »Siegfried« und erfahren mehr über die brillante Mezzosopranistin Hongni Wu sowie über die zahlreichen Jazz- und Weltmusikkonzerte in der Kölner Philharmonie.

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TITELTHEMA<br />

»Im Sommer<br />

waren wir Kinder<br />

fast immer<br />

am Strand«<br />

Ein Gespräch mit Anna Vinnitskaya<br />

Anna Vinnitskaya konzertiert im Februar mit dem Mahler<br />

Chamber Orchestra, im April wird sie ein Rezital geben, unter<br />

anderem mit Ravel und Schumann. Im Interview spricht<br />

die Klangzauberin am Klavier über ihr Elternhaus, über zeitgemäße<br />

Pädagogik und Musizieren auf Augenhöhe.<br />

In Ihrem Elternhaus in Novorossijsk standen zwei Flügel, ein<br />

Xylophon und diverse Trommeln. Dabei war die Wohnung winzig<br />

klein: etwa 50 Quadratmeter. Wie fühlte sich das an?<br />

Wenn man ein kleines Kind ist, dann fühlt sich das eher kuschelig<br />

an und überhaupt nicht eng. Ich kannte auch gar<br />

nichts anderes, alle hatten damals so kleine Wohnungen.<br />

Im Sommer waren wir sowieso oft draußen. Novorossijsk<br />

liegt am Schwarzen Meer, das Klima ist fast mediterran,<br />

ganz anders als in Moskau oder St. Petersburg. Wir haben<br />

kein einziges Mal Urlaub gemacht, aber im Sommer fast jeden<br />

Tag gebadet. Zum Strand brauchten wir nur etwa zehn<br />

Minuten zu Fuß. Nur im Winter war es eisig kalt. Es gab zwar<br />

selten Schnee, aber manchmal fiel der Strom aus. Meine<br />

Mutter und mein Vater haben unterrichtet, und manchmal<br />

kamen auch Schüler zu uns nach Hause. Die haben an den<br />

beiden Flügeln geübt. Der eine stammte aus Wien, der andere<br />

aus der staatlichen Pianofabrik »Roter Oktober«. Dieser<br />

zweite Flügel war ein bisschen schwer vom Anschlag<br />

her, etwas matt, aber sehr gut zum Arbeiten. Den hat mir<br />

mein Opa geschenkt, der Dirigent war. Ich war sieben Jahre<br />

alt, als das riesige Instrument mit dem Schiff aus Odessa<br />

verschickt wurde. Dann war das Zimmer aber wirklich voll,<br />

nur noch ein Sofa passte rein.<br />

Anna Vinnitskaya<br />

Anna Vinnitskaya<br />

Es folgte der erste große Umbruch in Ihrem Leben, als die Familie<br />

nach Rostow am Don umzog. Da waren Sie 12 Jahre alt.<br />

Ja, wir zogen in eine wirklich hässliche Stadt, das war wie<br />

ein Schlag für mich. Aber wir zogen wegen mir um! Ich hatte<br />

dort vorher schon bei Sergei Ossipenko Unterrichtsstunden<br />

genommen. Alle zwei Wochen fuhr ich mit meiner Mutter<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

7

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