Winter Bayerischer Wald 2025
Willkommen im Winterparadies 2024 - Ihr Winterland Bayerischer Wald mit den Wintersportgebieten Grosser Arber, Eck, Pröller. Predigtstuhl, Geisskopf... Attraktive Angebote von Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen. Ebenso findet man Infos zum wunderschönen winterlichen Thermenland und zum Aktivurlaub in der Winterwelt des Oberpfälzer Waldes.
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So schmeckt Tradition<br />
GENUSS NACH GLASMACHER-ART:<br />
DAS SCHÖPFKELLENFLEISCH<br />
Wo sich schweißtreibende Arbeit, beste<br />
Rohstoffe und das Wissen um eine<br />
uralte Handwerkskunst vereinen, entsteht<br />
Einzigartiges. Solche Orte waren auch<br />
die Glashütten im Bayerischen <strong>Wald</strong> wie<br />
etwa die Glasmanufaktur der Familie<br />
von Poschinger in Frauenau oder die<br />
Glasfabrik in Riedlhütte. Aus dem Feuer<br />
der Glashütten-Öfen ging aber nicht nur<br />
hoch wertigstes Glas hervor, sondern<br />
auch manch kulinarischer Genuss. Ein<br />
besonderer Geheimtipp unter den Glasmachern<br />
war das „Schöpfkellenfleisch“,<br />
das nicht nur bei Benedikt Freiherr von<br />
Poschinger Erinnerungen weckt.<br />
„Das Schöpfkellenfleisch ist im Grunde so<br />
etwas wie ein Gulasch“, beschreibt er das<br />
Gericht. Von Poschinger leitete ab 2007 die<br />
älteste Glasmanufaktur von Deutschlands,<br />
ehe 2021 nach über 450 Jahren der Betrieb<br />
dort eingestellt wurde. „Die Besonderheit<br />
ist, dass es in der Schöpfkelle gekocht<br />
wurde. Die Glasmacher haben dieses<br />
massive Arbeitsgerät wie eine Art Wok<br />
benutzt.“ Ein „extrem schweres Instrument“<br />
sei so eine Schöpfkelle, die gut und<br />
gerne einer Arbeits temperatur von 1250°<br />
standhalten muss. Zum Einsatz kommt sie<br />
unter anderem dann, wenn die Schicht der<br />
Glasmacher sich dem Ende neigt und der<br />
Schmelzer antritt, um Glas für den nächsten<br />
Tag zu schmelzen: „Dafür muss vorab der<br />
Ofen ausgeschöpft werden.“ Und weil eine<br />
Schöpfkelle die Hitze so hervorragend zu<br />
halten vermag, kam ein findiger Glasmacher<br />
irgendwann auf die Idee, in der Kelle Fleisch<br />
zu garen.<br />
Wann genau das Schöpfkellenfleisch<br />
entstanden ist, lässt sich jedoch nicht genau<br />
sagen. „Das Gericht war in allen Hütten im<br />
Bayerischen <strong>Wald</strong> gängig“, sagt Erhard Köck,<br />
Seniorchef des Unternehmens Glasscherben<br />
Köck aus Riedlhütte. Der gelernte Glasmacher<br />
und Hüttentechniker kennt sich<br />
noch aus mit den alten Traditionen seines<br />
Handwerks – und weiß so manch schaurige<br />
Geschichten zu erzählen.<br />
Etwa, warum es für wild laufende Katzen<br />
mitunter gefährlich geworden sei in den<br />
Glashütten. „In schlechten Zeiten, beispielsweise<br />
nach dem Krieg, sind die schon mal<br />
als ‚Dachhasen‘ in der Schöpfkelle gelandet“,<br />
erzählt er. In vielen Fällen hätten die<br />
Hüttenherren aber das niedrige Jagdrecht<br />
gehabt und so bereiteten der Glasmacher<br />
und seine Gehilfen oft Wildbret in den<br />
Schöpfkellen zu.<br />
Dieser Glasschmelzerbrauch hat sich in<br />
Riedlhütte bis Mitte des 20. Jahrhunderts<br />
gehalten. Das Fleisch wurde drei Tage lang<br />
davor in eine besondere Beize gelegt und<br />
dann in einer rot-glühenden Schöpfkelle<br />
zubereitet. Lange Zeit handelte es sich<br />
dabei um eine streng geheime Rezeptur,<br />
erst zu Beginn der Glasmacherausbildung<br />
ab 1965 wurde das Schöpfkellenfleisch auch<br />
bei den Hüttenfesten der Glasfabrik serviert<br />
ZUTATEN FÜR VIER BIS FÜNF PERSONEN<br />
350 g Rindfleisch<br />
350 g Schweineschulter<br />
150 g roh geräucherten Bauchspeck<br />
200 g hell geräucherten, gekochten<br />
Bauchspeck<br />
2 große Zwiebeln<br />
dunkles Bier<br />
Schweinefett<br />
Salz, Pfeffer, edelsüßen Paprika und<br />
gemahlenen Kümmel<br />
So wird's gemacht:<br />
Das Fleisch in Würfel schneiden, salzen,<br />
pfeffern und mit dem ebenfalls gewürfelten<br />
Bauchspeck vermengen. Das Schweinefett<br />
in einem Topf erhitzen, dazu die klein<br />
gewürfelte Zwiebel Farbe nehmen lassen.<br />
Fleisch zugeben, anbraten und mit dem<br />
dunklen Bier ablöschen. Jetzt mit Paprika<br />
und Kümmel würzen und das Fleisch vor<br />
sich hinköcheln lassen. Dabei die verkochte<br />
Flüssigkeit immer wieder mit Bier auffüllen,<br />
bis das Schöpfkellenfleisch gar ist. Dazu<br />
passen Semmelknödel – oder einfach Weißbrot.<br />
Guten Appetit!<br />
Über die Esskultur verbindet die Genussregion<br />
Niederbayern den einzigartigen<br />
Charakter von Menschen, Natur und Landschaft<br />
in der Region mit den mit zukunftsorientierten<br />
Impulsen. Gegründet 2020<br />
durch das Amt für Ländliche Entwicklung<br />
(ALE) möchte die Genussregion Niederbayern<br />
traditionelle und moderne Aspekte<br />
der Lebensmittel produktion aufzeigen:<br />
Welche Geschichten und Gesichter stecken<br />
hinter den Tellern, die tagtäglich vor uns<br />
stehen? Dabei hat sie es sich zum Ziel<br />
gesetzt, die Gesellschaft für die hervorragenden,<br />
niederbayerischen Lebensund<br />
Genussmittel zu begeistern. Mehr<br />
kulinarische Veranstaltungen, Rezepte und<br />
Infos von der Genussregion Niederbayern<br />
sind unter<br />
www.genussregion-niederbayern.de<br />
zu finden.<br />
– dort trug der Glasmacher das Rezept<br />
feierlich vor allen vor.<br />
Eine besondere Ehrung kam dem Gericht<br />
mit der Einführung des „Glosafestes“ in<br />
Riedlhütte Ende der 1990er Jahre zuteil,<br />
weil es seitdem unter dem neuen Namen<br />
„Glosafleisch“ jährlich zu dem Fest serviert<br />
wird.<br />
Auch in den Glashütten der von Poschingers<br />
lag oft ein Bratl-Duft in der Luft, wie<br />
Benedikt Freiherr von Poschinger bestätigt.<br />
„Bei den Glasmachern ist immer schon<br />
gemeinsam gekocht und gegessen worden,<br />
besonders an Freitagabenden. Dieses<br />
Beisammensein hatte einen sehr hohen<br />
Stellenwert.“<br />
Das geht auch aus dem Rezept hervor, das<br />
bereits der Vater von Benedikt Freiherr von<br />
Poschinger handschriftlich festgehalten<br />
hat. Im Wesentlichen besteht das Gericht<br />
aus Rindfleisch, Schweineschulter und<br />
Bauchspeck. Eine Variante mit Ziegenfleisch<br />
sei früher noch gebräuchlich gewesen.<br />
Gegeben hatte es das Schöpfkellenfleisch<br />
dem Rezept zufolge dann aber auch in<br />
früheren Zeiten schon zu besonderen Anlässen<br />
wie runden Geburtstagen, Hochzeiten<br />
und Kindstaufen bei den Glasmachern aus<br />
Frauenau.<br />
Heute kann man es auch immer wieder<br />
im „Re(h)serviert“, dem Wirtshaus der<br />
von Poschingers auf Gut Oberfrauenau<br />
genießen.<br />
ė Susanne Pritscher und Monika Bormeth<br />
ECHTE NATURGENIESSER…<br />
...informieren sich vor<br />
Anreise über Besonderheiten<br />
des Gebiets...<br />
...nutzen die öffentlichen<br />
Verkehrsmittel und parken nur auf<br />
ausgewiesenen Parkplätzen...<br />
...fahren und gehen nur auf Wegen<br />
und akzeptieren Wegesperrungen<br />
und Schutzgebiete...<br />
...lassen ihren Müll nicht liegen,<br />
sondern packen ihn wieder in<br />
den Rucksack ein...<br />
...verzichten zum Schutz der<br />
Tierwelt auf Aktivitäten in der<br />
Dämmerung....<br />
...nehmen ihre Hunde an die<br />
Leine und auch deren Hinterlassenschaften<br />
wieder mit....<br />
...nehmen Rücksicht auf die hier<br />
lebenden Tiere und Pflanzen...<br />
...halten sich an die Wegeregeln –<br />
vor allem in den sensiblen Naturschutzgebieten<br />
wie dem Naturpark<br />
<strong>Bayerischer</strong> <strong>Wald</strong>, dem Naturpark<br />
Oberer <strong>Bayerischer</strong> <strong>Wald</strong> und dem<br />
Nationalpark <strong>Bayerischer</strong> <strong>Wald</strong>...<br />
...SIND RESPEKTVOLL MIT DER<br />
NATUR UND AUF DEM WEG!<br />
www. BAYERISCHER-WALD .de<br />
NATURGENUSS.<br />
DER BAYERISCHE WALD<br />
22 WINTERURLAUB BAYERISCHER WALD<br />
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