asphalt 07/24
Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.
Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.
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59. Jahrgang<br />
7|20<strong>24</strong><br />
November<br />
Fachzeitschrift für Herstellung und Einbau von Asphalt<br />
Forschungsvorhaben<br />
Rotorschleuderbrecher<br />
Sübit – Der Vergleich<br />
HVO Diesel –<br />
Das Gleiche in grün?<br />
INNOVATIV<br />
RECYCLING<br />
www.gipo.ch
64<br />
AUF DER HÖHE DER ZEIT: Gese lschafter und Geschäftsführer der<br />
Georg Mü ler und Töchter GmbH & Co. KG sind derzeit Bianca Mü ler,<br />
Georg Mü ler, Laura Mü ler (v.l.). Fotos: Georg Mü ler und Töchter<br />
ie qualitativ hochwertigeren Lagerstä ten des Unternehmens<br />
sind zwischenzeitlich weitestgehend erschöpft oder<br />
aus den bena nten Genehmigungsgründen nicht erschließbar.<br />
Zudem befinden sich die betriebenen Gewi nung stä ten in<br />
einem niederschlagsarmen Gebiet in Bayern. Das anfallende<br />
Niederschlagswa ser, das in „Himmelsweihern“ für die Sandwäsche<br />
gesammelt wird, reicht nicht ganzjährig für eine Aufbereitung<br />
der Sande in einer Sandwaschanlage aus.<br />
Da bei einer Trockengewi nung von Sand im Vergleich zum<br />
Na sa bau kein bzw. nicht ausreichend Waschwa ser zur<br />
Aufbereitung der Sande zur Verfügung steht, hat sich die<br />
Georg Mü ler und Töchter GmbH & Co. KG in den vergangenen<br />
Jahren intensiv mit der Sandaufbereitung und insbesondere<br />
mit der Herausforderung der Waschwa se rückgewinnung<br />
beschäftigt.<br />
Aus der Sicht eines Sandkorns<br />
Mit 40-jähriger Erfahrun gewa pnet hat Georg Mü ler gemeinsam<br />
mit seinen technisch versierten Mitarbeitern und den<br />
Töchtern zwischenzeitlich am Firmensitz in Wilburgste ten<br />
eine Sandwaschanlage aufgebaut und diese um eine Pilotanlage<br />
zur Schlammentwä serung mit Waschwa se rückgewinnung<br />
ergänzt. Bernhard Kisch, Projektleiter Unternehmensentwicklung,<br />
erklärt auf Nachfrage mit schmunzelndem<br />
Respekt, die Anlage sei aus der Sicht eines Sandkorns heraus<br />
konzipiert und umgesetzt worden. Inzwischen wurde der Versuch<br />
durch die guten Ergebni se in der praktischen Umsetzung<br />
bestätigt. Mithilfe von Kammerfilterpressen wir der<br />
Schlamm aus der Sandwaschanlage so weit entwä sert, da s<br />
GESTEINS Perspektiven 2 | 20 2<br />
nur noch das durch den gewaschenen Sand un der Restfeuchte<br />
im Schlammkuchen gebundene Wa ser nachgespeist<br />
werden mu s. Der „Frischwasserbedarf“ ist minimal, da das<br />
Filtrat aus den Kammerfilterpre sen und der Überlauf aus der<br />
Schlammeindickung in zwei Schrägklärern bis zu 9 % den<br />
Waschwa serbedarf im Kreislauf decken. Für die Nachspeisung<br />
wird das in Zisternen und einem Regenrückhaltebecken<br />
gesammelte Niederschlagswa ser verwendet. Zwar hat sich<br />
durch die Waschwa se rückgewi nung der technische und<br />
finanzie le Aufwand erhöht, jedoch kö ne nun auch Sande<br />
aufbereitet werden, die noch vor Jahren als minderwertig galten.<br />
Para lel zur damit gestiegenen Re sourceneffizienz entstand<br />
mit dem Betrieb der Anlage ein zusätzlicher Arbeitsplatz<br />
am Standort.<br />
Mehrfachnutzen technisch erschlossen<br />
Der in der Schlammentwä serung anfa lende Filterkuchen hat<br />
eine Restfeuchte von etwa 25 % und ist daher als Schü tgut<br />
transportfähig. Wurde abgeschlämmtes Feingut einst zur Verfüllung<br />
verwendet, ko nte im Zuge der Verfahrensumste lung nun<br />
auch dafür ein Verwertungsweg gefunden werden: Eingehende<br />
Analytik und Probebrände in Zusammenarbeit mit einem Ziegelherste<br />
ler bestätigten die Eignung des Schlammes als Beimischung<br />
für Tone zur Ziegelproduktion. Aufgrund dieser Ergebni<br />
se wird nun dieser Sto fstrom in der Ziegelindustrie verwertet.<br />
Die einzelnen A gregate der Sandwaschanlage waren ursprünglich<br />
mit Diesel-Verbre nungsmotoren ausgerüstet, wurden vom<br />
Betreiber aber sämtlich auf Elektroantriebe umgebaut.<br />
Um die gesamte für den Betrieb erforderliche Energie zu<br />
generieren, investierte das Unternehmen zusätzlich in ein<br />
Blockheizkraftwerk (BHKW) mit einer Leistung von 565 kW<br />
(elektrisch). Die Wärmeenergie des BHKW wird in einen Pufferspeicher<br />
gefördert, aus dem die Werksta t sowie die Büro-<br />
SANDWASCHANLAGE: Entwä serung siebe und Förderbänder zum<br />
Sandaustrag.<br />
und Betriebsräume beheizt werden. Um auch die Abgaswärmeverluste<br />
des BHKW noch zu nutzen, wurde vor Kurzem ein<br />
von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf entwickelter<br />
Abgaswärmetauscher eingebaut. Weitere elektrische Energie<br />
wird mit Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Werksta t-<br />
und Betriebsgebäude gewo nen. Für die Spitzenlastabdeckung<br />
des Heizbedarfes steht zusätzlich eine Hackschnitzelheizung<br />
zur Verfügung. Die zentrale Erzeugung der elektrischen<br />
Energie ist dabei deutlich e fizienter als der Betrieb einzelner<br />
Verbre nungsmotoren für die Antriebsa gregate der Sandwasch<br />
Anlage.<br />
Aufwand und Zusammenarbeit mit Behörden<br />
Da die Schlammentwä serung zur Waschwa se rückgewinnung<br />
als Pilot- und Versuchsanlage konzipiert und aufgebaut<br />
wurde, der Erfolg am Anfang demnach nicht sicher absehbar<br />
war, wurden alle wesentlichen Bestandteile der Anlage gebraucht<br />
erworben und mit eigenen Mitarbeitern vor Ort umund<br />
aufgebaut. Das Investitionsvolumen beläuft sich am Ende<br />
de noch auf etwa 2,8 Mio. Euro.<br />
Da zu Beginn des Projektes nur feststand, da s die Georg<br />
Mü ler und Töchter GmbH & Co. KG einen Versuch wagen und<br />
daraus weitere Entscheidungen ableiten wo lte, wurde mit der<br />
Gemeinde und der Baugenehmigungsbehörde das Einvernehmen<br />
e reicht, da s in der frühen Versuchsphase noch keine<br />
Bauantragsunterlagen eingereicht werden mü sen. Zwischen-<br />
66<br />
AU FBEREITU NG<br />
zeitlich wurden der Anlagenaufbau und die Verfahrenstechnik<br />
optimiert, in einen stabilen Betrieb gebracht und ein Bauantrag<br />
zur baurechtlichen Genehmigung der Anlage eingereicht.<br />
Der Gemeinderat der Gemeinde Wilburgste ten und auch<br />
der örtliche Landtagsabgeordnete Alfons Brandl folgten<br />
BESUCH VOR ORT: Georg und Laura Mü ler erläutern Alfons<br />
Brandl MdL die Funktionsweise eines Schrägklärers sowie der<br />
Kammerfilterpre se.<br />
bereits der Einladung zu einer Betriebsbesichtigung, um die<br />
Wirkungsweise der Sandwaschanlage mit Waschwasserrückgewi<br />
nung und Schlammentwä serung kennenzulernen.<br />
Zusammenfa sung und Ausblick<br />
De re sourcenschonende Umgang mit dem begrenzten Element<br />
„Wa ser“ ist Zukunftsaufgabe und Herausforderung zugleich.<br />
Die Georg Mü ler und Töchter GmbH & Co. KG hat dazu<br />
eine Sandwaschanlage mit Schlammentwä serung zur Waschwa<br />
se rückgewinnung entwickelt und am Betrieb standort in<br />
Wilburgste ten als Pilot- und Versuchsanlage aus gebrauchten<br />
und instand gesetzten Komponenten aufgebaut. Sie wird Standard<br />
für künftige Sandgruben des Unternehmens. Derzeit wird<br />
eine Anlage der beschriebenen Art für eine weitere Sandgrube<br />
konzipiert und zur Genehmigung eingereicht. Natürlich stimmt<br />
ZUSATZPRODUKT: Der mit 16 bar Druck in Kammerfilterpre sen<br />
entwä serte Schlamm ist zusätzlicher Rohsto für Ziegelherste ler.<br />
es, da s Aufbereitungseinheiten mit der gleichen Zielsetzung<br />
im Markt als „Neupakete“ erworben werden kö nen. Doch sind<br />
nicht gerade unter dem Nachhaltigkeitsaspekt auch das Refit<br />
und die Weiterverwendung bereits vorhandener Einheiten und<br />
Baugru pen besonders zu begrüßen?<br />
Ein weiterer Vorteil des innovativen Verfahrens ist, da s<br />
damit Sande gewaschen werden kö nen, die vor Jahren noch<br />
nicht als a bauwürdig betrachtet wurden. Damit kann ein bereits<br />
erschlossenes Rohstoffvorkommen vollständiger genutzt<br />
werden. Einstige Nebenprodukte kommen als Rohsto f der<br />
Ziegelindustrie zugute.<br />
Zudem wurde die Anlage in Weiterführung des E fizienzgedanken<br />
so konzipiert, da s die dafür erforderliche Energie<br />
über ein Blockheizkraftwerk erzeugt und die Wärme aus dem<br />
Abgas für die Gebäudeheizung genutzt wird.<br />
Mit der erfolgreichen Realisierung der Anlage wird die Leistungs-<br />
und Lieferfähigkeit des Unternehmens für die Zukunft<br />
GESTEINS Perspektiven 2 | 2022<br />
gestärkt. Die eingehauste, weitestgehend unabhängig von der<br />
Wi terung betrei bare Anlage macht eine fast ganzjährige<br />
Sandaufbereitung möglich. Damit verbunden ist die Sicherung<br />
und anteilige Neuscha fung von Arbeitsplätzen mit Zukunftsperspektive.<br />
Insgesamt hat der Mi telständler mit seiner Initiative<br />
einen i novativen Beitrag zur nac haltigen Nutzung begrenzter<br />
Re sourcen geleistet.<br />
Ein Beitrag von Georg Mü ler und Bernhard Kisch, Georg Mü ler<br />
und Töchter GmbH & Co. KG<br />
www.mue ler-sandwerk.de<br />
EIN VORHER-NACHHER-VERGLEICH AM STANDORT<br />
2 | 20 2 GESTEINS Perspektiven<br />
Situation nach altem Muster Situation jetzt<br />
Die Schlammsuspension, also<br />
das Waschwa ser mit abschlämmbaren<br />
Anteilen an<br />
Ton und Schlu f, flo s über<br />
drei Absetzteiche. Um die<br />
notwendige Beruhigung und<br />
damit eine ausreichende<br />
Wa serklärung zu e reichen,<br />
wäre nunmehr eine Fläche<br />
von mindestens 2 ha erforderlich<br />
geworden.<br />
Erst der Überlauf am Ende des<br />
dritten Klärungsteiches hä te<br />
als Waschwa ser zurück-<br />
geführt werden kö nen.<br />
Bei diesem Klärverfahren<br />
ist eine Nachspeisung des<br />
Waschwa sers für den Proze<br />
s von ca. 25 % erforderlich.<br />
(Der Standort umfa st eine<br />
Gesamtfläche von ca. 7 ha).<br />
Die Schlammsuspension wird<br />
unter Zugabe eines Flockungs-<br />
hilfsmi tels in einen Schrägklärer<br />
gepumpt un das geklärte<br />
Überlaufwasser dem<br />
Waschwa serkreislauf wieder<br />
zugeführt. Der Flächenbedarf<br />
beträgt nur 5000 m².<br />
Schlamm aus dem Schrägklärer<br />
wird diskontinuierlich in<br />
einem Schlammvorlagebehälter<br />
abgezogen und mit einer<br />
Membrankolbenpumpe<br />
(16 bar) über eine Kammerfilterpre<br />
se entwä sert. Das<br />
während des Pre sproze ses<br />
anfallende Filtrat wird ebenfa<br />
ls wieder dem Waschwasserkreislauf<br />
zugeführt.<br />
Die Schlamm-Filterkuchen<br />
sind zusätzlicher Rohsto f.<br />
TECHNISCHE DATEN DER SANDWASCHANLAGE:<br />
1 0 t/h Sandwaschkapazität<br />
260 m³/h Waschwasserbedarf im Kreislauf<br />
15–20 t/h Schlammsuspension<br />
5–8 t/h gepre ster Schlamm-Filterkuchen<br />
150 kWh Sandwaschanlage, 150 kWh Schlammbehandlung<br />
(a le Angaben sind ca.-Werte)<br />
Offizie les Organ des Bundesverbandes<br />
Mineralische Rohsto fe und seiner Landesverbände<br />
E 43690<br />
GESTEINS<br />
Perspektiven<br />
Offizie les Organ des Bundesverbandes<br />
Mineralische Rohsto fe und seiner Landesverbände<br />
ZUR SACHE Rückblickende Betrachtung<br />
PRAXIS Begehrte Ba terierohsto fe<br />
& DATEN Fortschreitende Möglichkeiten<br />
AUFBEREITUNG Eingebautes Flexibilitätsplus<br />
das Unternehmen in Eigeninitiative seine Sandwaschanlage um eine selbst konzipierte Waschwa se rückgewi<br />
nungsanlage mit Schlammentwä serung erweitert und damit eine besondere Aufbereitungstechnik<br />
in den bestehenden Proze s implementiert.<br />
Ausgabe 2 | 20 2<br />
ZUKUNFTSFEST:<br />
Die Sandwaschanlage mit<br />
Schlammentwässerung<br />
zur Waschwasserrück-<br />
gewi nung erlaubt die<br />
Verarbeitung auch von<br />
bisher als minderwertig<br />
eingestuften Rohsto fen.<br />
Sripath<br />
verwendet.<br />
itumenexperten von Sripath identifizierten<br />
20 1 ein zentrales Problem der Straßenbauindustrie<br />
und machten sich daran, eine<br />
tragfähige Lösung zu entwickeln. Durch die<br />
Einwirkung von So nenlicht, Feuchtigkeit und<br />
1|2022<br />
Fachzeitschrift für Herste lung und Einbau von Asphalt<br />
Temperatur auf die Fahrbahn oxidiert das Bitumen<br />
im Asphaltmischgut und verliert seine<br />
Bindungseigenschaften. Die Fahrbahn verschlechtert<br />
sich mit der Zeit: Ausbrüche, Ri se<br />
und Ermüdungsbrüche sind die Folge. We n<br />
Relixer ist der einzige Rejuvenator,<br />
der von der I linois State To l Highway<br />
Authority für den kommerziellen<br />
Gebrauch zugelassen ist.<br />
(Que le: Sripath)<br />
sind.<br />
beschädigte Straßen repariert werden, fä lt<br />
Asphaltgranulat an – weltweit jährlich über 750<br />
Mio. t. Im Durchschni t wird global nur ein kleiner<br />
Bruchteil, weniger als 20 %, davon recycelt<br />
oder wiederverwendet, der Rest landet auf<br />
Deponien. Unser Mo to ist es dieses Granulat<br />
nicht nur wieder zu verwenden, sondern aufzuwerten.<br />
Sripath hat einen Rejuvenator entwickelt,<br />
um das gealterte Bitumen im Asphaltgranulat<br />
zu aktivieren und die Funktionalität des Bindemi<br />
tels in Balance zu bringen und e fektiv wiederherzustellen.<br />
Dieses Verjüngungsmi tel,<br />
Relixer gena nt, wird seit 2015 von Sripath<br />
Praxisbeispiele<br />
Kontakt: www.sripath.com<br />
Technik<br />
45<br />
1|20 2<br />
Titelstory: Materialumschlag & Transport<br />
auptakteur beim Rückbau war<br />
ei neuer Cat-Ke tenba ger<br />
340 UHD, der einen 30 UHD<br />
ersetzt. Mit seiner Longfront<br />
erzielt er 13 Prozent mehr Arbeitshöhe,<br />
indem die neue Baumaschine 2 Meter<br />
bis Bolzenhöhe e reicht. „Der neue Bagger<br />
steht deutlich stabiler da, selbst<br />
we n ich mein Werkzeug mit einem<br />
Gewicht von drei To nen anhebe, bewege<br />
und bediene“, so Fahrer Si gi<br />
Beck über seine neuen Arbeitsplatz.<br />
Kein Wunder: Ausgefahren e reicht die<br />
Baumaschine vier Meter Breite – das<br />
sind 50 Zentimeter mehr gegenüber<br />
früher. Auch die elektrohydraulische<br />
Vorsteuerung fä lt nun neu ins Gewicht.<br />
„Daran mu s ich mich jedoch erst gewöhnen“,<br />
räumt er ein. Mit A bruchschere,<br />
Sortiergreifer, Meißel, Pulverisierer<br />
und Sieblö fel zerlegt Si gi Beck<br />
das Gebäude und tre nt Beton, Mauerwerk,<br />
Stahl und Holz. Dabei geht es<br />
weniger um Geschwindigkeit, sondern<br />
mehr um Genauigkeit. De n das Credo<br />
heißt: sortieren, sortieren, sortieren.<br />
Sein Chef Walter F eß bre nt für die<br />
Kreislaufwirtschaft und die nac haltige<br />
Aufbereitung der Bausto fe, wie sie auch<br />
bei dem Bankgebäude praktiziert wird.<br />
„Der A bruch in der I nenstadt und das<br />
Bauen im Bestand wie die Volksbank in<br />
Fe lbach scha ft Platz für Neues und dezimiert<br />
den Landschaftsverbrauch im<br />
Außenbereich. Gebäude sind Materiallager<br />
– Beton, Kalksandstein und Mauerwerksziegel<br />
sind a les Wertsto fe, die<br />
wieder hochwertig wiederverwendet<br />
werden mü sen, wie zum Beispiel auch<br />
im Hochbau. Da spart Re sourcen“, ist<br />
F eß überzeugt. Er denkt bereits an die<br />
nachfolgenden Generationen und an<br />
seine Kinder Alexander, Benjamin und<br />
Nadine, die a lesamt schon im Unternehmen<br />
in Führungspositionen mitwirken<br />
– und das treibt den Unternehmer<br />
an, sich so vehement für die Kreislaufwirtschaft<br />
einzusetzen: „Wir leben auf<br />
Kosten der nachfolgenden Generation.<br />
Mit dem Urteil zum Klimaschutzgesetz<br />
im Mai hat das Bundesverfa sungsgericht<br />
den Generationenvertrag angemahnt.<br />
Das war überfä lig. Vorausschauendes<br />
Recycling wird umso wichtiger<br />
nicht nur für Deutschland und<br />
Europa, sondern weltweit. Natürlich<br />
mü sen Unternehmen Geld verdienen<br />
und es wird schon viel im Recycling unternommen,<br />
aber da geht noch mehr.“<br />
27 recycling aktiv 1/20 2<br />
So funktioniert moderne<br />
Kreislaufwirtschaft<br />
Seine Mi sion bringt er inzwischen<br />
nicht nur als gefragter Redner und in<br />
Vorträgen näher, sondern sein Unternehmen<br />
betreibt neben dem Recyclingpark<br />
in Kirchheim an der Teck auch<br />
das eigene Kompeten zentrum für<br />
Kreislaufwirtschaft, um anderen interessierten<br />
Unternehmern un deren<br />
Mitarbeitern, Architekten und Planern,<br />
kommunalen Vertretern sowie Studenten<br />
zu vermi teln, wie moderne Kreislaufwirtschaft<br />
im Si ne von mehr Klimaschutz<br />
und Re sourcenschonung<br />
umgesetzt werden ka n. Dort bieten<br />
er und seine Mitarbeiter auch Beratungen<br />
für andere Firmen an, die sich mit<br />
dem Gedanken tragen, eine Bausto f-<br />
waschanlage zu insta lieren oder ihre<br />
bestehende modernisieren zu wo len.<br />
F eß macht praktisch vor, wie es geht:<br />
Mineralischen Abfä len haucht er quasi<br />
ein weiteres Leben ein. Mi tlerweile<br />
beliefert er zwölf Betonwerke mit Zuschlagsto<br />
f zur Herste lung von R-Beton,<br />
sprich re sourcenschonendem<br />
Beton. „Da liegt noch ein gewaltiges<br />
Potenzial brach“, ist der Unternehmer<br />
überzeugt. Darum hat er nicht nur mit<br />
einer Waschanlage begonnen, Steine<br />
zu waschen, um sie von Lehm zu befreien,<br />
sondern 2020 wurde zur ortsnahen<br />
Aufbereitung von Bauschu t in<br />
Stuttgart im Neckarhafen ein Areal<br />
erworben. Im Umkreis von zwei Kilometern<br />
befinden sich gleich drei Abnehmer<br />
in Form von Betonwerken.<br />
Genau das ist das Konzept, das Walter<br />
F eß predigt: Baumaterial und steinigen<br />
oder sandhaltigen Bodenaushub<br />
Materialumschlag & Transport<br />
rial als Frostschutz im Straßenbau eingesetzt<br />
wird. „Leider ist vielen Architekten<br />
gar nicht klar, da s die Kreislaufwirtschaft<br />
auch ein Beitrag zum günstigen Bauen<br />
sein ka n. Recyclingmaterial hat vö lig zu<br />
Unrecht ein negatives Image. Damit hier<br />
ein Umdenken sta tfindet, mu s bereits<br />
in der Ausbildung von Architekten und<br />
Bauingenieuren die Kreislaufwirtschaft<br />
viel stärker in den Fokus rücken, damit<br />
Vertrauen gescha fen wird“, plädiert der<br />
Unternehmer. Was darüber hinau seiner<br />
Meinung nach angepa st werden mu s,<br />
ist die Norm für die Verwendung von<br />
Betonbrechsand analog der Schweiz –<br />
de n der Rohsto f Sand ist hierzulande<br />
endlich. Wird Brechsand aufbereitet,<br />
da n ka n er als Gesteinskörnung für die<br />
Betonherste lung verwendet werden.<br />
„Die Politik mu s mitziehen und Vorgaben<br />
machen – unsere Gesetze sind nicht<br />
mehr zeitgemäß“, das versucht Walter<br />
F eß seinen Besuchern zu vermi teln,<br />
darunter sind Bundes- sowie Landespolitiker<br />
verschiedenster Parteibücher, die<br />
29 recycling aktiv 1/20 2<br />
ortsnah aufzubereiten und einzusetzen:<br />
„Wir brauchen mehr Aufbereitungsflächen.<br />
Gerade die Metropolen<br />
sind ideal, weil genügend A bruch vor<br />
Ort ist, der lokal aufbereitet und verbaut<br />
werden kann. Das entlastet die<br />
Straßen. Jeden Tag fahren nach Stu t-<br />
gart ins Zentrum Hunderte von Lkw<br />
rein und wieder raus, um Baustellen<br />
und Betonwerke zu beliefern – was<br />
hier an CO 2 -Au stoß verursacht wird,<br />
ließe sich deutlich reduzieren. Es ist<br />
höchste Zeit, da s wir anfangen, Ressourcen<br />
zu sparen.“<br />
Materialumschlag & Transport<br />
sich von ihm die heutigen Aufbereitungstechniken<br />
zeigen la sen und wie<br />
moderne Kreislaufwirtschaft in der Praxis<br />
umgesetzt werden ka n. Das zeigt auch<br />
der Besuch des baden-wür tembergischen<br />
Ministerpräsidenten Winfried<br />
Kretschma n Ende Januar 20 2. Für sein<br />
Engagement wurd er auch schon belohnt:<br />
2016 gab es für Walter F eß den<br />
Deutschen Umweltpreis – die höchste<br />
Auszeichnung, die bundesweit für Umweltschutz<br />
verliehen wird. 2020 erhielt<br />
er den Jurypreis Kreislaufwirtschaft des<br />
Umweltpreises für Unternehmen in<br />
Baden- Wür temberg.<br />
Emi sionen mü sen sich in<br />
Grenzen halten<br />
Bei Walter F eß begi nt das Umdenken<br />
bereits auf den Bauste len, wie der Abbruch<br />
der Volksbank zeigt. In Fe lbach<br />
kna bert der neue Longfrontba ger<br />
Stockwerk für Stockwerk mi ten in der<br />
Es geht weniger um<br />
Geschwindigkeit,<br />
sondern mehr um<br />
Genauigkeit. Denn<br />
das Credo heißt:<br />
sortieren, sortieren,<br />
sortieren. Fotos:<br />
Caterpi lar/Zeppelin<br />
Recyclingmaterial hat zu<br />
Unrecht ein negatives Image<br />
Das Recycling begi nt bereits<br />
auf den Bauste len, wie das<br />
Beispiel A bruch der Volksbank<br />
in Fellbach zeigt.<br />
Bis zu 2 0 Mi lionen To nen mineralischer<br />
Abfä le fa len a lein in Deutschland<br />
an, davon 60 bis 65 Mi lionen To nen<br />
Bauschu t, die größtenteils deponiert<br />
werden. Nach entsprechender Aufbereitung<br />
kö nten davon rund 80 Prozent<br />
wiederverwendet werden. Id en, was<br />
damit pa sieren so l, gibt es durchaus,<br />
doch kommt es ihm zufolge viel zu selten<br />
dazu, da s R-Beton für Projekte im Hochbau<br />
ausgeschrieben wird oder RC-Mate-<br />
I nenstadt nach unten. Um die auftretende<br />
Stau belastung am Kontakt der Abbruchschere<br />
mit der Bausubstan zu minimieren,<br />
halten Wa serdüsen mit Wasserstrahl<br />
und Sprühnebel am Stielende<br />
und Übergang zum Schne lwechsler dagegen.<br />
Auch ganz oben mu s noch entsprechender<br />
Wa serdruck und die nötige<br />
Wa sermenge dafür ankommen. „Das ist<br />
bei einem A bruch in der Region Stu t-<br />
gart ganz wichtig“, erklärt Si gi Beck.<br />
De n die Stau belastung und damit verbundene<br />
Emi sionen so len sich in Grenzen<br />
halten. Das gilt auch im Hinblick auf<br />
den Kraftsto fverbrauch der Baumaschine.<br />
Dadurch, da s der Cat 340 UHD auf<br />
der neuesten EU-Abgasnorm Stufe V basiert,<br />
hat sich auc hier einiges gegenüber<br />
der Vorgänger-Maschine verbe sert.<br />
Fahrer Si gi Beck ka n zwischen drei<br />
Motorleistungsmodi – Power, Smart und<br />
Eco – wählen und pa st das Gerät an die<br />
Arbeitsanforderungen an, indem der Bagger<br />
da n so bei Bedarf die maximale Leistung<br />
bereitste lt und bei weniger anspruchsvo<br />
len Aufgaben die Leistung reduziert,<br />
um Sprit zu sparen. Ist der Abbruchba<br />
ger im ersten Stock angekommen,<br />
wird der Longfrontausleger gegen<br />
den Erdbauausleger ausgetauscht, um<br />
sich damit bis zu den Fundamenten in bis<br />
zu drei Metern Tiefe vorzuarbeiten. Der<br />
Wechsel der Ausrüstung so l in 15 Minuten<br />
erfolgen. „Mal sehen, wie schne l das<br />
geht“, meint der Maschinist, der das<br />
noch ausprobieren mu s. Da n ka n er<br />
auch auf A sistenzsysteme zurückgreifen,<br />
wie die Funktion Payload. Sie sorgt dafür,<br />
da s nicht zu viel und nicht zu wenig Material<br />
auf Lkw verladen wird. Auch das ist<br />
wiederum ganz im Si ne von Nac haltigkeit,<br />
Transportkapazitäten vo lends zu<br />
nutzen und somit so e fizient wie möglich<br />
unterwegs zu sein.<br />
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VERFAHRENSBESCHREIBUNG: Der Sand mit geringen Kiesanteilen wird per Radlader aufgegeben. Über verschiedene Verfahren schri te<br />
wird bei Wa serkreislau führung und nur 1 % Frischwa sernachspeisung eine hohe Reinheit bei den Produktfraktionen e reicht.<br />
GESTEINS<br />
PERSPEKTIVEN<br />
Sandwaschanlage mit Schlammentwässerung<br />
zur Waschwasserrückgewinnung<br />
Die im Landkreis Ansbach in Bayern ansä sige Georg Müller und Töchter GmbH & Co. KG gewi nt seit<br />
1920 in nunmehr vierter Generation Sande und bereitet sie zu siebliniengerechten Qualität sanden auf.<br />
Da die Gewinnung des Rohsto fes über die Landesplanung bzw. die jeweiligen Regionalpläne gesteuert<br />
und zum Schutz des Grundwa sers faktisch keine Sandgewi nung im Na sa bau mehr genehmigt wird,<br />
mü sen die Unternehmen zunehmend auch qualitativ „schlechtere“ Sandvorkommen nutzen. Um der<br />
Nachfrage der Bauwirtschaft weiterhin in der gewohnten Produktqualität nachkommen zu können, hat<br />
SONDERDRUCK<br />
Aus der Ausgabe 2 | 20 2<br />
Sonderdruck aus der „<strong>asphalt</strong> 1|2022“<br />
(„<strong>asphalt</strong>“ wird herausgegeben von der Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, www.stein-verlagGmbH.de)<br />
Eine Asphaltgranulat-<br />
Verjüngungstechnologie<br />
Sripath Technologies entwickelt, produziert und vermarktet Additive wie<br />
Verjüngungsmi tel, Öle und Polymere, um die Leistung von Bitumen für<br />
Straßenbau- und Dachanwendungen zu verbe sern. Das entwickelte Additiv-Portfolio<br />
von Sripath wurde von Experten aus Wi senschaft, Industrie<br />
und Transportunternehmen aus der ganzen Welt getestet, bewertet und<br />
überprüft. Diese Produkte werden weltweit zum Bau von Asphaltstraßen<br />
B<br />
xer die Treibhausgasemissionen sowie den<br />
CO 2-Fußabdruck.<br />
Relixer ermöglicht es, Asphaltmischgut mit<br />
weitaus höherem Ausbau<strong>asphalt</strong>anteil zu versehen,<br />
wodurch die Menge an Neubitumen<br />
und frischen A gregaten reduziert und somit<br />
eine Verminderung der Gesamtkosten e reicht<br />
werden ka n. Gleichzeitig bietet es eine hervorragende<br />
Fahrbahnleistung und erhöht<br />
deren Lebensdauer. Relixer ist benutzerfreundlich<br />
und bei niedrigen Dosierungen hoche fizient.<br />
Es lä st sich leicht in die Asphaltmischanlage<br />
einsetzen, ist ungefährlich und sicher bei<br />
Transport, Lagerung und Handhabung.<br />
Relixer wird seit über sechs Jahren in Nordamerika<br />
und über drei Jahren in Asien kommerzie<br />
l für Asphaltmischgut mit hohem Recyclinganteil<br />
verwendet. In Südamerika, Australien<br />
und Europa laufen derzeit Versuche. Die Ergebni<br />
se sprechen für die Wirksamkeit und den<br />
Nutzen von Relixer. Die Zwischenergebni se<br />
der Uni Bochum sowie der EMPA in der Schweiz<br />
sind vielversprechend. Nachdem Prof. Martin<br />
Radenberg und Dr. Martins Zaumanis die Wirksamkeit<br />
von Relixer nachweisen ko nten, folgten<br />
Feldversuche, die teil schon ausgeführt<br />
Relixer ist der einzige Rejuvenator, der von der<br />
I linois State To l Highway Authority („I linois<br />
To lway“) für den kommerzie len Gebrauch<br />
zugela sen ist. Der I linois Tollway ist ein 475 km<br />
langes Netz von sechs mautpflichtigen Autobahnen<br />
im US-Bunde st at Illinois. Das Netz<br />
besteht aus 6- bis 12-spurigen Autobahnen, die<br />
einem hohen Verkehrsaufkommen und extremen<br />
We terbedingungen ausgesetzt sind. I linois<br />
erlebt durchschni tliche Wintertemperaturen<br />
von -12 °C, durchschni tliche Sommertemperaturen<br />
von 30 °C, Schn efa l von 350 bis<br />
975 mm und Niederschlag von 8 0 bis 12 0<br />
mm jährlich.<br />
Im Rahmen des Zulassungsverfahrens<br />
arbeitete Sripath Technologies mit der University<br />
of Wisconsin, S.T.A.T.E. Testing der Plote<br />
Construction und der I linois-To lway-Behörde<br />
zusammen. Nahezu 5 0 t Asphaltmischgut<br />
mit einem RC-Anteil von 40 % wurden produziert,<br />
um achtspurige Fahrbahnen für Asphaltdeck-<br />
und -tragschichten auf den US-Interstates<br />
I- 8 und I-294 sowie einigen Privatstraßen<br />
in der Umgebung zu verlegen. Relixer-Zugaben<br />
Relixer wird seit über sechs Jahren in Nordamerika und über drei Jahren in Asien kommerzie l für Asphaltmischgut<br />
mit hohem Recyclinganteil verwendet. (Que le: Sripath)<br />
von 2,0 % und 3,6 % des Gesamtbitumengehalts<br />
wurden bewertet. Der Rejuvenator<br />
ermöglichte eine e fiziente Durchdringung der<br />
RC-Partikel und bewirkt die Verjüngung des<br />
gealterten Bitumens. Der Auftragnehmer war<br />
in der Lage, die Gesamtkosten für die Mischung<br />
zu senken, da er benötigte Menge an Frischbitumen<br />
reduzieren ko nte. Gleichzeitig erfü lte<br />
das Asphaltmischgut a le Spezifikationen und<br />
Ziele, die von den Illinois Tollway Authorities<br />
festgelegt wurden.<br />
Als weiteres Beispiel wurde Relixer bei<br />
einem hochkarätigen Projekt in New York City<br />
eingesetzt. Ein Straßenabschnitt mit sehr<br />
hohem Verkehrsaufkommen, Stop-and-Go-<br />
Verkehr und extremen We terbedingungen<br />
wurde vor etwa vier Jahren <strong>asphalt</strong>iert. Relixer<br />
wurde verwendet, um die Zugabe von frischem<br />
Bindemi tel und A gregat zu vermeiden. Dabei<br />
wurde der Rejuvenator mit 0, 5 Gew.-% der<br />
Mischung direkt auf Asphaltgranulat dosiert.<br />
Die <strong>asphalt</strong>ierte Straß erfü lte a le Vorgaben<br />
der örtlichen Verkehrsbehörden.<br />
Das Additiv wurde spezie l entwickelt, um<br />
Vergleich zu petrochemischen und anderen<br />
Verjüngungsmi teln herausragende Eigenschaften<br />
zu erzielen. Ko rekt aktivierte<br />
Mischungen weisen selbst nach längerer Alterung<br />
Eigenschaften auf, die wie Mischungen<br />
mit geringem oder ohne RC-Anteil gleichwertig<br />
sind. Es lä st sich einfach in bestehende Anlagenabläufe<br />
einbinden. Die dü nflüssige<br />
Mischung biobasierter Öle ka n einfach aus<br />
einem Behälter oder einem Großtank in den<br />
Bitumentank, den Mischer oder direkt auf den<br />
Ausbau<strong>asphalt</strong> auf dem Förderband gepumpt<br />
werden. Es ist sicher in der Handhabung und<br />
bei Misch-, Gebrauchs- und Lagertemperaturen<br />
stabil. Des weiteren ka n Relixer auch zur Herstellung<br />
von Hot-Patch- und Cold-Patch-Mischungen<br />
für die Reparatur von Schlaglöchern<br />
in der Nebensaison verwendet werden. Der<br />
Rejuvenator ist auch dafür g eignet, auch in<br />
kleinen Mengen zugesetzt zu werden, um<br />
Verjüngungs emulsionen für Reparatur- und<br />
Wartungsanwendungen wie Deckschichtversiegelung<br />
im Heißeinbau und Sprühabdichtung<br />
herzuste len.<br />
Zeppelin<br />
Baumaschinen<br />
Zeppelin-Cat:<br />
Sortieren – das ist das Credo<br />
Unternehmer Walter Feeß (Zweiter von rechts) mit seinem Sohn und Betriebsleiter Benjamin F eß (rechts), Bauleiter Hermann<br />
Mühlhäuser (links), Baggerfahrer Siggi Beck (hinten) und Joachim Fuchs (Zweiter von links), leitender Verkaufsrepräsentant<br />
Seit den 50er-Jahren war das der Ort für Bankgeschäfte: die<br />
viergescho sige Filiale der Volksbank Stu tgart in Fe lbach. Ende des<br />
Jahres wurde sie von der Firma F eß aus Kirchheim an der Teck<br />
rückgebaut, um ein neues Bankgebäude nach modernen<br />
Anforderungen zu scha fen. Was das Abbruchunternehmen von der<br />
Entsorgung bis hin zum Baugrubenaushub beim<br />
SONDERDRUCK<br />
Aus der Ausgabe 1 | 20 2<br />
Baumaschineneinsatz leitet: Re sourcen zu schonen und möglichst<br />
so viele Wertsto fe wie möglich wiederzuverwenden.<br />
Fatima Yassine | Tel.: +49 7229 606-27<br />
fatima.yassine@stein-verlaggmbh.de<br />
Iris Merkel | Tel.: +49 7229 606-26<br />
iris.merkel@stein-verlaggmbh.de<br />
Stein-Verlag Baden-Baden GmbH | Josef-Herrmann-Str. 1–3 | 76473 Iffezheim | Tel.: +49 7229 606-0 | www.stein-verlaggmbh.de
Meinung<br />
3<br />
Kollaps auf Raten<br />
Christian Funke<br />
Geschäftsführer<br />
Pro Mobilität – Initiative für Verkehrsinfrastruktur e.V.<br />
Foto: DAV<br />
Löchrige Asphaltdecken und marode Brücken sind nicht nur Sinnbild eines gewaltigen Sanierungsstaus,<br />
sondern auch ein alarmierender Indikator für die mangelhafte Finanzierung unserer<br />
Straßeninfrastruktur. Seit Jahrzehnten führt die unzureichende Bereitstellung von Mitteln<br />
zu einem kontinuierlichen Verfall dieser lebenswichtigen Verkehrswege. Für eine Nation, die<br />
als Wirtschafts- und Industriestandort im Zentrum Europas auf gut ausgebaute, leistungsfähige<br />
und sichere Straßen angewiesen ist, ist dieser Zustand fatal. Es geht um mehr als nur kosmetische<br />
Reparaturen: Unsere Infrastruktur benötigt dringend eine nachhaltige, bedarfsgerechte<br />
und über- sowie mehrjährige Finanzierungsperspektive.<br />
Die rund 4.000 besonders sanierungsbedürftigen Brücken zeigen, wie dramatisch die Lage<br />
ist. Allein bis 2030 besteht eine Finanzierungslücke von über 13 Milliarden Euro – und dies ausschließlich<br />
für den Erhalt und die Modernisierung der Bundesfernstraßen.<br />
Mehr als ein Drittel davon ist für Brückenmodernisierungen<br />
vorgesehen. Doch trotz dieser erdrückenden Zahlen<br />
Eine konsequente Rückkehr<br />
scheint die Finanzierung dieser dringend notwendigen Arbeiten<br />
oft hinter anderen Verkehrsprojekten zurückzustehen. Ein-<br />
bei dem Mauteinnahmen vollständig<br />
zum Finanzierungskreislauf Straße,<br />
sparungen oder stagnierende Investitionsmittel im Straßenbereich<br />
wirken vor diesem Hintergrund umso absurder, zumal der Straßenverkehrsinfrastruktur<br />
in die Erhaltung und Modernisierung<br />
nahezu 80 Prozent aller Investitionen in Verkehrswege durch fließen, wäre ein wichtiger Schritt<br />
die Einnahmen aus der Lkw-Maut gedeckt werden.<br />
in die richtige Richtung.<br />
Eine konsequente Rückkehr zum Finanzierungskreislauf<br />
Straße, bei dem Mauteinnahmen vollständig in die Erhaltung und Modernisierung der Straßenverkehrsinfrastruktur<br />
fließen, wäre ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Zudem<br />
könnte eine Zweckbindung der Mehreinnahmen aus der CO₂-Komponente der Lkw-Maut mit<br />
dem Ziel der Dekarbonisierung des Straßenverkehrs, weitere Finanzierungsoptionen für dringend<br />
notwendige Zukunftsinvestitionen, beispielsweise für den Auf- und Ausbau von Ladeund<br />
Tankinfrastrukturen für alternative Antriebe sowie die Förderung und Erprobung nachhaltiger<br />
oder experimenteller Bauweisen im Straßen- und Brückenbau, ermöglichen.<br />
Angesichts der enormen Herausforderungen ist klar: Die Zukunftsfähigkeit unserer Straßeninfrastruktur<br />
steht auf dem Spiel. Nur durch eine zielgerichtete und mehrjährige Finanzierungsperspektive,<br />
die weit über den aktuellen Finanzplan hinausgeht, kann die notwendige<br />
Planungssicherheit für Bauunternehmen und Planungsbehörden geschaffen werden. Es ist an<br />
der Zeit, den Grundstein für eine nachhaltige Verkehrsinfrastruktur zu legen, die den Anforderungen<br />
der nächsten Jahrzehnte gerecht wird. Der Straßenbau darf nicht länger ein Spielball<br />
der Haushaltsplaner sein, sondern muss als zentrale Säule der deutschen Verkehrspolitik<br />
gestärkt werden.<br />
7|20<strong>24</strong>
4<br />
Inhalt<br />
ZUM TITELBILD<br />
INNOVATIV<br />
RECYCLING<br />
Bild: © GIPO AG<br />
Schließung der Kreisläufewww.gipo.ch<br />
Mit der innovativen GIPO-Anlagentechnik<br />
ermöglichen wir neue Perspektiven. Die<br />
kostbaren Splitte und Bindemittel können<br />
wieder dem Kreislauf zugefügt werden –<br />
dies schafft Wertschöpfung. Das alte Bitumen<br />
wird reaktiviert, was deutlich umweltund<br />
energieschonender ist und eine große<br />
Kosteneinsparung bedeutet. Dies ist insbesondere<br />
nachhaltig bezüglich der Erhaltung<br />
natürlicher Ressourcen und Deponieräume.<br />
GIPO AG<br />
Kohlplatzstrasse 15<br />
CH-6462 Seedorf<br />
Telefon +41 41 874 81 10<br />
info@gipo.ch<br />
www.gipo.ch<br />
Fachzeitschrift für Herstellung<br />
und Einbau von Asphalt<br />
Organ von:<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
Nachrichten der European<br />
Asphalt Pavement<br />
Association (E.A.P.A.)<br />
www.EAPA.org<br />
20<br />
Rotorschleuderbrecher – Teil 2a<br />
Der neueste Teil unserer exklusiven<br />
Beitragsreihe widmet sich der Beschreibung<br />
des Untersuchungsprogramms<br />
der im Labor untersuchten<br />
Asphaltgemische des Forschungsvorhabens,<br />
der Vorstellung der Ergebnisse<br />
der Rezeptierung dieser Asphaltgemische<br />
und der Darstellung ihres Steifigkeits-<br />
sowie Ermüdungsverhaltens<br />
und ihrer Kälteeigenschaften.<br />
32<br />
Quelle: GKG<br />
Sübit im<br />
Vergleich<br />
GKG Mineralöl Handel<br />
vertreibt und entwickelt<br />
Bitumen, vorrangig für<br />
den Asphaltstraßenbau.<br />
Für die ausgeschriebene<br />
Maßnahme „B3 Malsch–<br />
Bruchhausen“ sollte ein<br />
Temperaturabgesenkter<br />
Asphalt in der Asphaltbinderschicht<br />
und Asphaltdeckschicht<br />
zum<br />
Einsatz kommen.<br />
7|20<strong>24</strong>
Inhalt<br />
5<br />
7|20<strong>24</strong><br />
28<br />
Quelle: Sasol<br />
Quelle: ZAFT e.V./BUW<br />
TA und Asphaltgranulat<br />
Die Herstellung von<br />
Temperaturabgesenktem<br />
(TA) Asphalt mit<br />
Anteilen von Asphaltgranulat<br />
kombiniert<br />
zwei Technologien für<br />
eine zukunftweisende<br />
Nachhaltigkeit des<br />
Baustoffs bei gleichzeitig<br />
niedrigen Emissionen<br />
von Dämpfen<br />
und Aerosolen aus<br />
Bitumen.<br />
Editorial<br />
Kollaps auf Raten 3<br />
Aktuell<br />
HVO-Diesel: Das Gleiche in Grün.<br />
Von Hendrik Stellmach 6<br />
Größter Auftrag in der Unternehmensgeschichte 9<br />
Erhaltungsmaßnahmen müssen verschoben werden 10<br />
„Weichen für die Zukunft der Grünen Branche<br />
gestellt“ 12<br />
Kurzmeldungen 13<br />
Wuppertal setzt auf gute Luft 14<br />
Intern<br />
Temperaturabsenkung im Schnee 16<br />
„Der DAV und seine Mitglieder sollen nahbarer und<br />
sichtbarer werden“ 18<br />
„Cyclists Love Asphalt“ jetzt im Asphalt-Shop erhältlich 19<br />
Rotorschleuderbrecher<br />
Asphaltgranulat durch Aufbereiten von Asphaltgranulat mittels<br />
Rotorschleuderbrecher – Teil 2a. Von Prof. Dr.-Ing.<br />
Ines Dragon und Dipl.-Ing. (FH) Konrad Schmöckel 20<br />
Asphalt und Umwelt<br />
Dosierung von organischen Viskositätsverändernden<br />
Zusätzen. Von Dr. Thorsten Butz 28<br />
TA mit Sübit im Vergleich mit konventionellem Asphalt<br />
Von Dr. Martin Haberl, Christian Bohlinger und<br />
Jan Sonntag 32<br />
Termine<br />
Kalender 31<br />
Technik<br />
Entwässerung beschleunigt Baustelle auf der A21 38<br />
Klassentreffen mit Abwegen. Von Frank Hausmann 41<br />
Neue App im Straßenbau: Für Auftraggeber kostenlos 42<br />
Partner für offenporigen Asphalt 43<br />
Hochkonzentrierte für den Schichtenverbund 44<br />
Geprüfte Qualität für den Schichtenverbund 45<br />
SBM bei Autonomie im Plan 46<br />
Einkaufsführer<br />
Wer bietet was? 48<br />
Zu guter Letzt<br />
Inserentenverzeichnis, Vorschau, Impressum 50<br />
Buchtipp 51<br />
7|20<strong>24</strong>
01<br />
Alternative Antriebe<br />
HVO-Diesel: Das Gleiche in Grün<br />
Batterieelektrische Antriebe verbessern die CO₂-Bilanz von Baustellen, sind<br />
aber gerade in größeren Baumaschinen noch nicht wirtschaftlich einsetzbar.<br />
Sind hydrierte Pflanzenöle (HVO) die Rettung für den auf Baustellen<br />
heute dominanten Dieselmotor? Die Baumaschinenhersteller jedenfalls<br />
interessieren sich sehr für den CO₂-neutralen „Öko-Diesel“.<br />
Von Hendrik Stellmach<br />
Die CO₂-Emissionen der Bauindustrie müssen<br />
in den kommenden Jahren drastisch<br />
sinken. Baumaschinen und Baugeräte, deren<br />
Antriebe nicht elektrifiziert werden können,<br />
müssen mit alternativen Kraftstoffen betrieben<br />
werden, wenn ihr CO₂-Ausstoß sinken soll.<br />
Synthetische Kraftstoffe wie PtL (Power-to-liquid),<br />
auch e-fuels genannt, weil sie mit Hilfe<br />
von Strom aus Wasser und Kohlendioxid<br />
gewonnen werden, werden in der Industrie<br />
intensiv diskutiert, aber noch nicht im industriellen<br />
Maßstab produziert. Schon jetzt setzen<br />
einige Baumaschinenbetreiber dagegen auf<br />
alternative Kraftstoffe wie hydrierte Pflanzenöle<br />
(HVO), die mit dem fossilen Diesel chemisch<br />
fast identisch sind.<br />
Was ist HVO-Diesel?<br />
Hydrierte Pflanzenöle, kurz: HVO (vom englischen<br />
Hydrogenated/Hydrotreated Vegetable<br />
Oils), bestehen aus paraffinischen (gesättigten)<br />
Kohlenwasserstoffen, wie sie auch in fossilen<br />
Dieselkraftstoffen enthalten sind. Der auch als<br />
synthetischer Diesel bezeichnete Kraftstoff<br />
wird aus pflanzlichen Ölen hergestellt, Stichwort:<br />
„Frittenfett“, oder aus tierischen Fetten,<br />
die aus Resten der Fleisch- und Fischindustrie<br />
Bild 01<br />
Die Eurovia Region West betankt ihre<br />
Baumaschinenflotte schon seit 2021<br />
mit HVO. Anfangs als Beimischung im<br />
Shell-Kraftstoff „R33 Blue Diesel“, neuerdings<br />
immer mehr mit reinem HVO100.<br />
(Quelle: Shell)<br />
Bild 02<br />
Um die Klimaziele zu erreichen, muss<br />
auch die Bauindustrie ihren CO₂-Fußabdruck<br />
verringern. Wo Verbrennungsmotoren<br />
(noch) nicht ersetzbar sind, ist<br />
HVO-Diesel eine gute Alternative. (Quelle:<br />
B_I MEDIEN/H. Stellmach)<br />
7|20<strong>24</strong>
Aktuell<br />
7<br />
gewonnen werden. HVO werden mittels<br />
Fischer-Tropsch-Synthese durch katalytische<br />
Hydrierung erzeugt. Dabei reagieren die biogenen<br />
Rohstoffe nach vorheriger Entfernung<br />
von festen Bestandteilen und Wasser mit Wasserstoffatomen.<br />
Das Verfahren unterscheidet<br />
sich insofern vom konventionellen Biodiesel<br />
(chemisch: Fettsäuremethylester, englischsprachige<br />
Abkürzung: FAME), bei dem die eingesetzten<br />
Pflanzenölmoleküle „verestert“ werden.<br />
In diesem chemischen Prozess reagiert<br />
eine Fettsäure mit einem Alkohol, in diesem Fall<br />
Methanol; das Ergebnis nennt sich Ester. Auch<br />
unterscheidet sich HVO durch seinen Herstellungsprozess<br />
grundsätzlich von e-fuels: Diese<br />
mit Hilfe von elektrischem Strom hergestellten<br />
flüssigen Kraftstoffe sind vollkommen synthetisch,<br />
HVO dagegen ist ein biogener Kraftstoff,<br />
der durch eine chemische Reaktion aus natürlichen<br />
Rohstoffen entsteht.<br />
Welche Vorteile bietet HVO-Diesel?<br />
HVO nutzen, anders als Biodiesel, weder Agrarrohstoffe<br />
noch tragen sie zur Abholzung von<br />
Waldflächen bei. Je nachdem, welche Rohstoffe<br />
für die HVO-Produktion verwendet werden,<br />
können die CO₂-Emissionen damit um bis<br />
zu 90 Prozent gesenkt werden. Der eigentliche<br />
CO₂-Vorteil von HVO, rechnet der Motorenhersteller<br />
Rolls-Royce (MTU) vor – und der Grund,<br />
warum es als erneuerbarer Kraftstoff gilt –,<br />
ergibt sich aus den verwendeten Rohstoffen<br />
und der gesamten CO₂-Reduzierung von der<br />
Quelle bis zum Rad (Well-to-Wheel-Betrachtung).<br />
Weil hierzu nachwachsende Rohstoffe<br />
verwendet werden, die während ihres Wachstums<br />
CO₂ gebunden haben, sind die CO₂-Emissionen<br />
insgesamt sehr niedrig. Beim Feinstaub<br />
hat Rolls-Royce bis zu 80 Prozent niedrigere<br />
Emissionen als beim Diesel gemessen.<br />
Verglichen mit den meisten herkömmlichen<br />
Dieselkraftstoffen haben HVO einen besonders<br />
geringen Schwefelgehalt; sie verbrennen insgesamt<br />
sauberer. „Bei der Herstellung von HVO<br />
verschwindet nicht nur Sauerstoff aus den Rohstoffen.<br />
Auch aromatische Stoffe, Schwefel und<br />
Verunreinigungen werden vollständig entzogen.<br />
Die Abgase von Fahrzeugen, die mit HVO<br />
fahren, riechen weniger, und die Prozesse im<br />
Motor laufen leiser“, heißt es etwa beim Stromaggregatehersteller<br />
Bredenoord.<br />
Baumaschinen: HVO ermöglicht<br />
hohe CO₂-Einsparungen im Betrieb<br />
„Betrachtet man den gesamten Lebenszyklus<br />
eines A 918 Compact, sinkt der CO₂-Ausstoß<br />
beim Einsatz von HVO um rund 75 Prozent im<br />
Vergleich zum Dieselkraftstoff“, sagt Gerhard<br />
Bolz, Geschäftsführer Technik der Liebherr-Hydraulikbagger<br />
GmbH. Für die Lebenszyklusanalyse<br />
des Mobilbaggers wurden 15.000<br />
Betriebsstunden als Referenzwert angesetzt<br />
und alle CO₂-Emissionen in die Berechnung<br />
einbezogen, die bei der Maschinenherstellung,<br />
im Zuge der Energiebereitstellung, in der Nutzungsphase<br />
der Maschinen und bei der Verschrottung<br />
entstehen. Das heißt auch: Weil<br />
Baumaschinen in der Regel lange Nutzungszeiten<br />
bis zum Ende ihres Lebenszyklus aufweisen,<br />
sind – vorausgesetzt, sie werden mit<br />
HVO-Kraftstoff als Reinkraftstoff betrieben –,<br />
sehr hohe CO₂-Einsparungen möglich. Auch<br />
ältere Erdbewegungs- und Materialumschlagmaschinen<br />
von Liebherr mit konventionellen<br />
Verbrennungsmotoren könnten mit HVO weitgehend<br />
klimaneutral betrieben werden, sofern<br />
für diese eine Zertifizierung und Freigabe vor-<br />
02<br />
7|20<strong>24</strong>
8<br />
Aktuell<br />
liegt, sagt der Hersteller; Informationen dazu<br />
gäben die Liebherr-Händler. Liebherr will<br />
sicherstellen, dass Lieferanten und Produzenten<br />
bei der Herstellung des synthetischen<br />
Kraftstoffes ausschließlich Lebensmittelabfälle<br />
verwerten und insbesondere auf die Verwendung<br />
von Palmöl verzichten.<br />
HVO kann Diesel in Baumaschinen<br />
problemlos ersetzen<br />
Die Eurovia Region West will nach eigenen<br />
Angaben den Anteil von HVO100 bei den Baugeräten<br />
mittelfristig auf 100 Prozent bringen;<br />
bislang hat das Unternehmen etwa zur Hälfte<br />
HVO100 und HVO33 getankt – von Januar bis<br />
November 2023 zum Beispiel mehr als 600.000<br />
Liter. „Zwischen Januar und November haben<br />
wir unsere Fahrzeuge und Baumaschinen mit<br />
rund 290.000 Litern HVO100 und 350.000<br />
Litern HVO33 betankt. Damit haben wir circa<br />
893 Tonnen CO₂ in diesem Zeitraum eingespart.<br />
Das entspricht dem CO₂-Ausstoß von<br />
rund 200 Flügen von Amsterdam nach New<br />
York und zurück“, erläutert Julian Langowski,<br />
Regionalleiter Maschinentechnik bei der Eurovia<br />
Bau GmbH. Mit der mittelfristig geplanten<br />
kompletten Umstellung auf HVO100 „könnten<br />
wir die CO₂-Emissionen um 87 Prozent reduzieren“,<br />
so Langowski.<br />
Bis 2030 will der Konzern Vinci Construction,<br />
zu dem auch die Marke Eurovia gehört,<br />
gemeinsam mit allen Tochterunternehmen<br />
seine CO₂-Emissionen gegenüber 2019 um 40<br />
Prozent reduzieren. Schätzungsweise 80 bis 90<br />
Prozent des CO₂-Ausstoßes gehen dabei auf<br />
den Einsatz von Diesel zurück. HVO-Diesel soll<br />
als Übergangstechnologie genutzt werden,<br />
um langfristig die Fahrzeuge und Baumaschinen<br />
komplett auf elektrische Antriebe umzustellen.<br />
Bis 2045 will das Unternehmen dann<br />
komplett klimaneutral bauen.<br />
Wo kann ich HVO tanken?<br />
In Skandinavien und den Niederlanden ist synthetischer<br />
Diesel schon länger allgemein an<br />
Tankstellen verfügbar – in Deutschland galt<br />
dort bis vor Kurzem noch ein Verkaufsverbot.<br />
Seit November 2022 ist der Verkauf an gewerbliche<br />
Kunden auch in Deutschland unter gewissen<br />
Voraussetzungen erlaubt; ein bayerischer<br />
Tankstellenbetreiber bot HVO früh an seinen<br />
Tankstellen an. Seit Ende Mai 20<strong>24</strong> darf HVO an<br />
öffentlichen Tankstellen verkauft werden –<br />
und wird dort zum Teil unter der Bezeichnung<br />
„Klimadiesel“ angeboten. Das eigentliche Problem<br />
bleibt aber: Die verfügbare Menge an<br />
HVO ist nach wie vor eher gering und nicht<br />
ohne Weiteres steigerbar.<br />
•<br />
AUTOR<br />
Hendrik Stellmach<br />
arbeitet seit 2008 als Fachredakteur<br />
und ist Ressortleiter<br />
Tief- und Straßenbau/Baumaschinentechnik.<br />
Liebherr hat in eigenen Studien nachgewiesen: Während des gesamten Lebenszyklus eines Mobilbaggers A 918 Compact kann mit HVO-Kraftstoff anstelle von<br />
Diesel der CO₂-Ausstoß um bis zu 75 Prozent gesenkt werden. (Quelle: Liebherr)<br />
7|20<strong>24</strong>
Aktuell<br />
9<br />
A81<br />
Größter Auftrag in der Unternehmensgeschichte<br />
Storz Verkehrswegebau kann den größten Auftrag in<br />
seiner Unternehmensgeschichte verbuchen. Die DEGES<br />
(Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau<br />
GmbH) beauftragte das Tuttlinger Unternehmen gemeinsam<br />
mit dessen ARGE-Partner Eurovia mit dem Baulos<br />
„4.2 Streckenbau West einschließlich Bauwerke“ im<br />
Rahmen des sechsstreifigen Ausbaus der A81 zwischen<br />
der Anschlussstelle Sindelfingen-Ost und der Anschlussstelle<br />
Böblingen-Hulb. Die Auftragssumme für dieses<br />
Baulos beträgt rund 106 Millionen Euro brutto. Storz<br />
übernimmt bei diesem Projekt die technische Geschäftsführung.<br />
Die DEGES beauftragte Storz gemeinsam mit dessen ARGE-Partner Eurovia mit<br />
dem sechsstreifigen Ausbau der A81 zwischen der Anschlussstelle Sindelfingen-Ost<br />
und der Anschlussstelle Böblingen-Hulb. (Quelle: DEGES/Hajo Diez)<br />
Zuständig für die Realisation ist bei Storz Verkehrswegebau der<br />
Bereich Großprojekte. Dessen Leiter Christoph Feger betont: „Es ist<br />
keineswegs selbstverständlich, solche großen Projekte realisieren zu<br />
dürfen. Angesichts der in Rede stehenden Summen zeugt dieser Auftrag<br />
von großem Vertrauen in die Kollegen unseres Bereichs Großprojekte,<br />
sowohl vonseiten des Bundes und seiner Projektmanagementgesellschaft<br />
DEGES als auch vonseiten der Storz-Geschäftsleitung.“<br />
Für Feger und seine Kollegen ist dies bereits das zweite große Baulos<br />
im Rahmen dieser Maßnahme. Seit Juni 2023 ist sein Bereich Großprojekte<br />
am Baulos „3.2.1 Tunnel mit Vorfeldern“ tätig, bei dem ein 850 Meter<br />
langer Tunnel in offener Bauweise entsteht. Storz ist dabei für die<br />
umfangreichen Erdbau- und Tiefbauarbeiten zuständig sowie später für<br />
den Straßenbau innerhalb des Tunnelbauwerks. Dieses Los hat einen<br />
Finanzumfang von 111 Millionen Euro brutto.<br />
„Von den insgesamt drei großen Baulosen ist Storz an zweien beteiligt“,<br />
stellt Christoph Feger fest. „Dies bedeutet, dass wir 4,2 der insgesamt<br />
6,3 Kilometer messenden Erweiterungsstrecke realisieren. Davon<br />
misst die jetzt beauftragte Ausbaustrecke rund drei Kilometer, auf denen<br />
die A81 auf sechs Fahrstreifen erweitert wird. Finanziell handelt es sich<br />
um den bislang größten Auftrag in unserer Firmengeschichte. Darauf<br />
sind wir stolz.“<br />
Der Ausbau der A81 soll bis 2028 vollendet sein. Bis zum Ende des<br />
Jahrzehnts wird in diesem Bereich eine Verkehrsbelastung von bis zu<br />
150.000 Kraftfahrzeugen pro Tag prognostiziert, mit einem Lkw-Anteil<br />
von über zehn Prozent Die Baumaßnahmen finden bei laufendem Verkehr<br />
statt, was für alle Beteiligten eine zusätzliche Herausforderung<br />
bedeutet.<br />
•<br />
Tuttlinger Verkehrswegebauer an zweitem<br />
großen Baulos auf der A81 beteiligt<br />
Susanne Gräfin Kesselstatt, Geschäftsführung Storz. (Quelle: Storz)<br />
„Unser Storz-Unternehmensbereich Großprojekte hat in der Vergangenheit<br />
immer wieder seine Leistungsfähigkeit unter Beweis<br />
gestellt. Vor wenigen Wochen erst konnte der Brandbergtunnel<br />
bei Winden/Elztal dem Verkehr übergeben werden, während<br />
kurz zuvor der Startschuss gegeben worden war für den Röhrenbergtunnel<br />
bei Allensbach am Bodensee. Die Querspange zwischen<br />
den Bundesstraßen 30 und 311 im oberschwäbischen<br />
Erbach wird zum Jahresende fertiggestellt sein. Dies alles sind<br />
Projekte im Umfang von vielen Millionen Euro. Für sie zeichnet<br />
Christoph Feger mit seinen Kolleginnen und Kollegen bei<br />
Storz-Großprojekte verantwortlich.“<br />
7|20<strong>24</strong>
10<br />
Aktuell<br />
Landesstraßennetz Baden-Württemberg<br />
Erhaltungsmaßnahmen müssen<br />
verschoben werden<br />
Um die Hochwasserschäden mit rund 50 Millionen Euro an Landesstraßen<br />
zu beheben, müssen einige Erhaltungsmaßnahmen aus dem Sanierungsprogramm<br />
20<strong>24</strong> verschoben werden.<br />
Das Ministerium für Verkehr hatte im März<br />
20<strong>24</strong> das Sanierungsprogramm 20<strong>24</strong> veröffentlicht,<br />
das nun wegen der Hochwasserschäden<br />
an Landesstraßen angepasst werden<br />
muss. „Das schwere Unwetter im Frühjahr hat<br />
im Land viele und sehr teure Infrastrukturschäden<br />
verursacht. Wir haben sofort damit angefangen,<br />
unsere personellen und finanziellen<br />
Kapazitäten für Beseitigung der entstandenen<br />
Schäden einzusetzen. Daher muss jetzt die Planung<br />
für den weiteren Verlauf des Jahres angepasst<br />
werden“, sagte Verkehrsminister Winfried<br />
Hermann.<br />
Auf der ursprünglichen Grundlage war im<br />
Frühjahr vorgesehen, in diesem Jahr im Landesstraßennetz<br />
beinahe 180 neue Erhaltungsmaßnahmen<br />
zu beginnen. Der Investitionsbedarf<br />
zur Beseitigung der Hochwasserschäden an der<br />
Landesstraßeninfrastruktur vom Frühsommer<br />
20<strong>24</strong> sowie allgemeine Kostensteigerungen bei<br />
Projekten aus dem Sanierungsprogramm 20<strong>24</strong><br />
haben nun Auswirkungen auf die zu Jahresbeginn<br />
geplanten Erhaltungsmaßnahmen, da<br />
deren Finanzierung in diesem Jahr nicht mehr<br />
im vorgesehenen Umfang erfolgen kann. Die<br />
in Tabelle 1 aufgeführten Erhaltungsmaßnahmen<br />
aus dem Sanierungsprogramm 20<strong>24</strong> müssen<br />
somit auf einen Zeitraum ab dem Jahr 2025<br />
verschoben werden.<br />
Um die Hochwasserschäden an Landesstraßen<br />
zu beheben, müssen einige Erhaltungsmaßnahmen<br />
verschoben werden. (Quelle: Pixabay)<br />
7|20<strong>24</strong>
Aktuell<br />
11<br />
Hochwasser 20<strong>24</strong><br />
Die Extremwetterlage im Mai und Juni 20<strong>24</strong> hat<br />
in Baden-Württemberg zu zahlreichen Überschwemmungen<br />
sowie umfangreichen Schäden<br />
an der Landesstraßeninfrastruktur geführt.<br />
Infolge von Starkregenereignissen, Überschwemmungen<br />
sowie Hangrutschungen sind<br />
kurzfristig und unvorhergesehen in erheblichem<br />
Ausmaß Schäden an Landesstraßen entstanden.<br />
Die Straßenschäden führen dazu, dass<br />
zeitnah umfangreiche Baumaßnahmen erforderlich<br />
sind, um die Verkehrssicherheit wiederherzustellen<br />
sowie Sperrungen längerer Dauer<br />
zu vermeiden. Für das Landesstraßennetz<br />
beträgt der hierfür erforderliche Investitionsbedarf<br />
rund 50 Millionen Euro. Die Investitionen<br />
zur Beseitigung der Hochwasserschäden<br />
im Landesstraßennetz sind in diesem Jahr<br />
sowie in den Folgejahren erforderlich. •<br />
Str.-Nr. Maßnahmenbezeichnung Stadt-/Landkreis<br />
L 1025<br />
RP Stuttgart<br />
Instandsetzung Jagstbrücke bei<br />
Heimhausen<br />
Hohenlohekreis<br />
L 1051 FDE (Fahrdeckenerneuerung) Neufels Hohenlohekreis<br />
L 11<strong>07</strong> FDE OD Erligheim Ludwigsburg<br />
L 1141 FDE Schwieberdingen–Münchingen Ludwigsburg<br />
L 1212 Hangsicherung Hepsisauer Steige Esslingen<br />
L 1214<br />
FDE Jebenhausen–Bezgenriet mit<br />
Kreisverkehr Aichelberg<br />
RP Tübingen<br />
Göppingen<br />
L 2<strong>07</strong> FDE Ellenfurt–Echbeck, Bauabschnitt 2 Bodenseekreis<br />
L 385 FDE Dettingen–Ofterdingen Tübingen<br />
INFO<br />
Link zur Kartendarstellung des<br />
Sanierungsprogram 20<strong>24</strong>:<br />
https://www.baden-wuerttemberg.de<br />
RP Freiburg<br />
L 99 FDE OD Ohlsbach Ortenaukreis<br />
L 159<br />
L 173<br />
Ersatzneubau Brücke über Mühlekanal<br />
OD Untermettingen<br />
Instandsetzung Stützwand bei<br />
Untersimonswald<br />
Waldshut<br />
Emmendingen<br />
L 220 Radwegsanierung Röhrnang Konstanz<br />
Tabelle 1
12<br />
Aktuell<br />
GaLaBau 20<strong>24</strong><br />
„Weichen für die Zukunft der Grünen Branche gestellt“<br />
Über 66.000 Besucher und 1.100 Aussteller: Nach der Jubiläumsausgabe<br />
der GaLaBau in Nürnberg zieht die Messe eine positive Bilanz. Das „Familientreffen“<br />
der Branche fiel diesmal noch internationaler als noch vor<br />
zwei Jahren aus: So lag der Anteil der Unternehmen aus dem Ausland<br />
bei 30 Prozent.<br />
Link zu<br />
Messeinfos<br />
QR-Code scannen<br />
Michaela Steininger (l.): „Das Messefazit fällt insgesamt positiv aus. Besonders hervorzuheben ist die großartige Kundenfrequenz während der Fachtage.“<br />
(Quelle: B_I Medien/hin)<br />
n unbeständigen Zeiten bietet die GaLaBau einen verlässlichen<br />
„IAnlaufpunkt für die Mitstreiter der Branche“, bilanziert Stefan<br />
Dittrich, Leiter der GaLaBau, „hier werden ihnen Lösungen für ihre täglichen<br />
Herausforderungen und Antworten auf ihre brennenden Fragen<br />
geboten – sei es bei der Digitalisierung der Betriebe oder dabei, sich<br />
klimafit für die Zukunft aufzustellen.“ Die Messe habe die Erwartungen<br />
der Besucher mehr als erfüllt.<br />
Mehr als 66.000 Besucher aus 80 Ländern nahmen laut Messe Nürnberg<br />
an der GaLaBau teil. Sie konnten sich auf einer Fläche von fast 61.000<br />
Quadratmetern bei über 1.100 ausstellenden Unternehmen aus 33 Ländern<br />
in 14 Messehallen über aktuelle Trends der Branche informieren,<br />
Kontakte knüpfen und Geschäfte für die Zeit nach der Messe anstoßen.<br />
Der Anteil der Unternehmen aus dem Ausland lag bei 30 Prozent und<br />
somit sechs Prozent höher als noch vor zwei Jahren. Neben Deutschland<br />
(773) kamen die Aussteller allen voran aus den Niederlanden, Italien,<br />
Österreich, Belgien, Polen und Frankreich.<br />
Die Messe war allerdings nicht nur grün, denn auch die Asphaltbranche<br />
war ein wichtiger Teil. So gehörte beispielsweise auch Possehl Spezialtiefbau<br />
zu den Ausstellern. Rainer Conrad, Marketing Manager bei Possehl,<br />
blickt positiv auf die Messetage: „Wir sind sehr zufrieden mit der Qualität<br />
und Quantität der Messebesucher. Die Gespräche waren durchweg positiv,<br />
und wir konnten viele interessante Kontakte knüpfen. Die Messe war für<br />
uns erneut eine tolle Plattform, um unsere Produkte und Leistungen einem<br />
breiten Fachpublikum zu präsentieren. Wir freuen uns schon auf das<br />
nächste Mal!” Auch bei Steininger Straßenbaustoffe war man insgesamt<br />
zufrieden mit der Messe, wie Michaela Steininger verriet: „Das Messefazit<br />
fällt insgesamt positiv aus. Besonders hervorzuheben ist die großartige<br />
Kundenfrequenz während der Fachtage. Es hat sich aber gezeigt, dass<br />
einige der Messetage für die Aussteller weniger relevant waren und hier<br />
Optimierungspotenzial besteht. Die Messeleitung hat ja auch schon<br />
reagiert und 2026 findet die GaLaBau von Dienstag bis Freitag statt.”<br />
Der Termin für die nächste GaLaBau in Nürnberg steht auch schon<br />
fest: 2026 findet die Fachmesse von Dienstag bis Freitag, 15. bis 18. September,<br />
statt. Die sogenannte Laufzeitänderung – Dienstag bis Freitag<br />
statt Mittwoch bis Samstag – entspricht laut Messe dem Wunsch von<br />
Ausstellern und Besuchern.<br />
•<br />
7|20<strong>24</strong>
Aktuell<br />
13<br />
KURZMELDUNGEN<br />
Die zum „Service-Partner of the Year“ ernannten<br />
Betriebe bieten eine besonders zuverlässige und<br />
erfolgreiche Pannenhilfe, beste Werkstattqualität<br />
und intensive Kundenbetreuung. (Quelle:<br />
Schmitz Cargobull)<br />
Service-Partner of the Year 20<strong>24</strong><br />
Auch in diesem Jahr werden 33 Service-Partner-Betriebe<br />
aus ganz Europa von Schmitz<br />
Cargobull mit der Auszeichnung „Service-<br />
Partner of the Year“ geehrt. Die zum „Service-<br />
Partner of the Year“ ernannten Betriebe<br />
erfüllen in besonderem Maßen zuverlässige<br />
und erfolgreiche Pannenhilfe, bieten beste<br />
Werkstattqualität und intensive Kundenbetreuung.<br />
Dazu gehört für Schmitz Cargobull<br />
auch die Kooperation im Bereich der<br />
Abwicklung der Full-Service-Verträge und<br />
Gewährleistungsfälle. Weitere Voraussetzung<br />
für die begehrte Auszeichnung sind<br />
eine hohe Ersatzteilverfügbarkeit, sodass<br />
Kunden mit Ihren Trailern wieder schnell auf<br />
der Straße sind.<br />
https://www.cargobull.com<br />
750 Millionen Euro für<br />
die Lausitz<br />
Das Bund-Länder-Koordinierungsgremium<br />
(BLKG) für den Strukturwandel in den<br />
Braunkohleregionen hat ein weiteres wichtiges<br />
Investitionspaket zum Ausbau von<br />
acht Schienen- und einem Straßenvorhaben<br />
auf den Weg gebracht. Mit dem heutigen<br />
gemeinsamen Beschluss werden Investitionsmittel<br />
von über 750 Millionen Euro<br />
freigegeben. Das Investitionsgesetz Kohleregionen<br />
(InvKG) sieht insgesamt Strukturfördermittel<br />
bis zu 41,09 Milliarden Euro<br />
bis zum Jahr 2038 vor. Das Land Brandenburg<br />
erhält hiervon insgesamt 10,32 Milliarden<br />
Euro. Durch die Schaffung einer guten<br />
Verkehrsinfrastruktur soll ein Standortfaktor<br />
des Landes Brandenburgs weiter<br />
gestärkt werden.<br />
https://bmdv.bund.de<br />
Eike Bothe ist neuer Vertriebsleiter bei Weycor.<br />
(Quelle: Atlas Weyhausen GmbH)<br />
Neuer Vertriebsleiter bei Weycor<br />
Eike Bothe ist neuer Vertriebsleiter bei Weycor.<br />
Er bringt 14 Jahre umfangreiche Erfahrung<br />
aus seiner Zeit bei Schröder Landmaschinen<br />
mit. Hier verantwortete er seit 2019<br />
als Vertriebsleiter den Bereich Baumaschinen.<br />
Zunächst soll der Markenauftritt und<br />
die interne Organisation stringenter werden.<br />
Auch die ganze Bandbreite medialer<br />
Möglichkeiten soll intensiver genutzt werden.<br />
Gerade für die Weycor-Händler wird<br />
durch die dann breitere Informationspalette<br />
und direktere Organisation eine bessere<br />
Kundenansprache möglich gemacht.<br />
Weycor entwickelt und fertigt zurzeit 17<br />
Radlader- und 9 Walzenmodelle sowie<br />
Anbaugeräte in eigener Regie.<br />
https://www.weycor.de<br />
Kiesel bietet für alle Hitachi-Bagger und -Radlader<br />
von 1 bis 50 Tonnen eine fünfjährige Hersteller-Garantie.<br />
(Quelle: Kiesel)<br />
Garantie<br />
Der Hitachi-Exklusivhändler Kiesel bietet ab<br />
sofort für alle Hitachi-Bagger und -Radlader<br />
von 1 bis 50 Tonnen eine fünfjährige Hersteller-Garantie<br />
– für Zuverlässigkeit und Kalkulationssicherheit<br />
auf Baustellen. Diese<br />
Garantieleistung gilt für bis zu 8.000<br />
Betriebsstunden bei Maschinen ab zwölf<br />
Tonnen Einsatzgewicht bzw. für bis zu 5.000<br />
Betriebsstunden bei Kompaktmaschinen.<br />
Kiesel ist seit über 20 Jahren exklusiver Partner<br />
von Hitachi in Deutschland, Österreich<br />
und Polen. Über 25.000 Hitachi-Maschinen<br />
sind in Deutschland, Österreich und Polen<br />
im Einsatz und werden von der Service-Mannschaft<br />
betreut.<br />
https://www.kiesel.net<br />
http://webkiosk.stein-verlaggmbh.de/<br />
Top 5<br />
der online meistgelesenen Artikel<br />
der letzten Ausgabe: <strong>asphalt</strong> 6/<strong>24</strong><br />
1. Seite 14<br />
„Wir wollen Asphalt als den<br />
nachhaltigsten und innovativsten<br />
Straßenbaustoff<br />
etablieren“<br />
2. Seite 45<br />
Radweg-Fertiger seitlich<br />
beschickt<br />
3. Seite 36<br />
Mit Holzstaub statt Heizöl<br />
4. Seite 6<br />
Damit Berlin nicht zu<br />
Canberra wird<br />
5. Seite 46<br />
Kaltrecycling auf<br />
Deutschlands ältester<br />
Autobahn<br />
7|20<strong>24</strong>
14<br />
Aktuell<br />
Air Clean<br />
Wuppertal setzt auf gute Luft<br />
Die Stadt Wuppertal setzt auf die<br />
luftreinigende und lärmdämpfende<br />
Wirkung von Clean-Air-Asphalt.<br />
Strabag hat im Auftrag der Stadt mit<br />
der Erbschlöer Straße eine zentrale<br />
Verkehrsachse im Stadtteil Ronsdorf<br />
grundlegend saniert und zum Abschluss<br />
ihre Funktions-Deckschicht<br />
eingebaut. Mit einer Fläche von insgesamt<br />
rund 11.300 Quadratmetern<br />
auf einem Streckenabschnitt von<br />
fast einem Kilometer Länge ist es<br />
das größte Clean-Air-Asphalt-Projekt,<br />
das Strabag bislang im öffentlichen<br />
Straßennetz realisiert hat.<br />
Seit dem Start von Clean-Air-Asphalt auf<br />
dem deutschen Markt vor gut fünf Jahren<br />
hat Strabag die Deckschicht auf bundesweit<br />
mittlerweile 20 Pilotstrecken für zumeist kommunale<br />
Auftraggeber:innen eingebaut. Eine<br />
Clean-Air-Asphaltdeckschicht kann die Stickstoffdioxid<br />
(NO₂-)Konzentration in der Luft<br />
unter Idealbedingungen (viel Sonne, wenig<br />
Wind etc.) um bis zu einem Viertel reduzieren.<br />
Die schadstoffmindernde Funktion beruht auf<br />
der photokatalytischen Wirkung von Titandioxid<br />
(TiO₂): Das eingesetzte Abstreumaterial aus<br />
mit TiO₂ versetztem, ultrahochfestem Beton<br />
(UHPC) baut unter Einwirkung von UV-Strahlung<br />
(Sonnenlicht) in der Luft gebundene<br />
Stickoxide (NO x ) ab und wandelt diese in<br />
unschädliche Nitrate um. Das Abstreugranulat<br />
wird über ein vom Strabag-Kompetenzzentrum<br />
TPA entwickeltes Einbauverfahren direkt<br />
und dauerhaft in die heiße Asphaltoberfläche<br />
eingebunden.<br />
Clean-Air-Asphalt dämpft zudem durch<br />
seine spezielle Textur die Reifenabrollgeräusche:<br />
Messungen auf Pilotstrecken belegen<br />
laut Baukonzern, dass sich der Lärmpegel bei<br />
50 km/h nach dem Einbau um 2 bis 4 dB(A) verringert<br />
hat. Dies entspricht in der akustischen<br />
Wahrnehmung einer Abnahme des Verkehrsaufkommens<br />
um bis zu 50 Prozent und ist mit<br />
speziell konzipierten lärmoptimierten Asphaltdecken<br />
vergleichbar.<br />
1.100 Tonnen Clean-Air-Asphalt<br />
verbaut<br />
Das Strabag-Team der Direktion Nordrhein-Westfalen<br />
hat auf der rund elf Meter breiten<br />
Erbschlöer Straße mit dem speziellen<br />
Das für eine Clean-Air-Asphaltdeckschicht eingesetzte Abstreumaterial ist mit Titandioxid (TiO₂) versetzt. (Quelle: Strabag AG)<br />
7|20<strong>24</strong>
Aktuell<br />
15<br />
Lärmaktionsplan entspricht“, sagt Sandra Terporten,<br />
die neue Leiterin des Ressorts Straßen<br />
und Verkehr in Wuppertal, zum Clean-Air-<br />
Asphalt-Einbau. Die Verwaltung der Stadt<br />
Wuppertal erhofft sich nun positive, messbare<br />
und spürbare Verbesserungen der Luft- und<br />
Lärmbelastung.<br />
Luft- und Lärmmessungen zur<br />
Erfolgskontrolle<br />
Der Strabag-Bereich Rheinland hat rund 1.100 Tonnen Clean-Air-Asphalt als Deckschicht eingebaut.<br />
Asphaltfertiger des Unternehmens in den vergangenen<br />
Tagen insgesamt etwa 1.100 Tonnen<br />
Clean-Air-Asphalt verbaut. Zuvor hatte das<br />
Baustellen-Team des federführenden Bereichs<br />
Rheinland seit dem 29. Juli die alten Asphaltschichten<br />
abgefräst und die Asphaltbinderschicht<br />
erneuert, zunächst auf der bergauf,<br />
dann auf der bergab führenden Straßenseite.<br />
„Wir sind stolz, dass wir hier im Rheinland<br />
das bislang größte öffentliche Straßenbauprojekt<br />
mit unserem Clean-Air-Asphalt realisieren<br />
konnten. Die multifunktionale Asphaltdeckschicht<br />
kann helfen, die verkehrsbedingten<br />
Belastungen für die Umwelt und die Menschen<br />
an der Erbschlöer Straße zu verringern“, sagte<br />
Peter Bruckes, technischer Leiter des Strabag-Bereichs<br />
Rheinland. „Dieses und andere<br />
Materialien können einen Beitrag dazu leisten,<br />
Luftqualität und Lärmbelastung zu verbessern,<br />
was auch den Zielen von Luftreinhalteplan und<br />
Zur Überprüfung der umweltentlastenden Wirkungen<br />
begleitet die TPA den Clean-Air-<br />
Asphalt-Einbau für die Stadt Wuppertal mit<br />
Vorher-/Nachher-Messungen an der Elbschlöer<br />
Straße. Die Veränderung des Verkehrslärmpegels<br />
wird sich herleiten lassen aus dem Vergleich<br />
einer zeitnah nach dem Einbau geplanten<br />
Messung zur Erfolgskontrolle mit dem<br />
Ergebnis einer Vorab-Messung aus dem Mai.<br />
Aufwendiger ist die Überprüfung der NO₂-Belastung:<br />
Um die Entwicklung aufzeigen zu können,<br />
hat die TPA vor dem Start der Baumaßnahme<br />
zwei sogenannte Passivsammler an der<br />
Erbschlöer Straße installiert, einen davon<br />
bereits im Mai vorigen Jahres. Die NO₂-absorbierenden<br />
Röhrchen in den Sammlern werden<br />
seither monatlich ausgetauscht und zur Auswertung<br />
in ein Labor geschickt. Aus den erhobenen<br />
Werten wird sich im Laufe der Zeit ableiten<br />
lassen, inwieweit der Clean-Air-Asphalt auf<br />
der Erbschlöer Straße die Stickstoffdioxid-Konzentration<br />
in der Luft verringert hat. •<br />
Der Staubbefeuchtungsmischer<br />
DUSTFIX<br />
www.mapgmbh.com<br />
Die einfache Aufbereitung und<br />
Entsorgung von Staub<br />
Für Asphaltfüller, Gesteinsstaub und<br />
andere Industriestäube von 2-80 m³/h<br />
Rückstandsfrei und verschleißfest
16<br />
Intern<br />
Regionalversammlung West<br />
Temperaturabsenkung im Schnee<br />
Am 5. und 6. September traf sich die Region West des Deutschen Asphaltverbandes<br />
(DAV) zur alljährlichen Regionalversammlung. Die Temperaturabsenkung<br />
hat man diesmal wörtlich genommen und die Veranstaltung in<br />
einer Skihalle stattfinden lassen. Skiunfälle gab es zum Glück nicht, dafür<br />
herrschte aber eine warme Atmosphäre.<br />
01<br />
Von Andreas Stahl<br />
An diesen beiden schönen Spätsommertagen<br />
Anfang September unternahmen<br />
die Mitglieder der DAV-Region West eine<br />
Dienstreise zur Skihalle Neuss, um sich dort<br />
über aktuelle Themen zu informieren und sich<br />
über diese auszutauschen. Den Auftakt der<br />
Veranstaltung bildete Oliver Nohse, DAV-Präsident<br />
und Vorsitzender der Region West, mit<br />
seinem Impulsvortrag zur baukonjunkturellen<br />
Lage in Deutschland. „Die Produktion der<br />
Industrie in Europa erlebt aktuell in vielen Ländern<br />
einen Abwärtstrend. Dies trifft im Vergleich<br />
der größten europäischen Volkswirtschaften<br />
insbesondere auf Italien und<br />
Deutschland zu“, so Nohse. Doch er konnte<br />
auch Positives berichten. Die gesamte Asphaltbranche<br />
arbeite unermüdlich daran, Temperaturabgesenkte<br />
Asphalte zum neuen Standard<br />
zu machen. Damit würde perspektivisch auch<br />
eine Reduzierung der Energieverbräuche an<br />
den Asphaltmischanlagen einhergehen.<br />
Wie schon auf den vorangegangenen Regionalversammlungen,<br />
so berichtete Thomas<br />
Fehn vom Fraunhofer-Institut „Umsicht“ auch<br />
in Neuss von dem Forschungsvorhaben „Inno-<br />
Teer: Innovatives Recycling von teerhaltigem<br />
Straßenaufbruch“. Ziel dieser in Entwicklung<br />
befindlichen Technik ist eine schonende Dekontamination<br />
entsprechender Ausbaustoffe<br />
bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen,<br />
um eine thermische Schädigung der<br />
Gesteinskörnungen zu vermeiden. Juristisch<br />
betrachtet wurde die Thematik der kontinuierlichen<br />
Messung von C-Gesamt durch Rechtsanwalt<br />
Dr. Mathias Mailänder, Luther Rechtsanwaltsgesellschaft.<br />
Er gab dem Auditorium Tipps<br />
für eine Auseinandersetzung im Falle einer<br />
entsprechenden behördlichen Anordnung.<br />
Am Ende des ersten Veranstaltungstages<br />
ging es für die Teilnehmer in den sogenannten<br />
„Hasenstall“, einem Restaurant mit dem Flair<br />
einer Skihütte, inklusive Blick auf die Piste. Mit<br />
warmem Essen und kühlen Getränken verfolgten<br />
die Asphalter die Verleihung der Preise für<br />
den besten Absolventen der abgeschlossenen<br />
Staffel des weiterbildenden Studiums Asphalttechnik.<br />
Diese Ehre wurde diesmal Gregor Hennerkes<br />
zuteil. Der junge Bauingenieur von der<br />
Roxeler Ingenieurgesellschaft freute sich sichtlich<br />
über diese Belohnung, die am Ende des<br />
fordernden Studiums stand.<br />
Am nächsten Tag stellte dann zunächst Dr.-<br />
Ing. Knut Johannsen, Vinci Construction Shared<br />
Services, die neue RAL-Gütesicherung zur Aufbereitung<br />
und Lagerung von Ausbau<strong>asphalt</strong><br />
vor. Er legte den Mehrwert des Gütesiegels<br />
gegenüber der DIN EN 13108 dar, für alle Beteiligten.<br />
„Die neue Gütegemeinschaft soll Transparenz<br />
und Vertrauen bei der Wiederverwendung<br />
von Asphalt schaffen, um bei Auftraggebern<br />
noch letzte Vorbehalte dieser gegenüber<br />
zu zerstreuen“, kündigte Johannsen an.<br />
Als Vertreter der nordrhein-westfälischen<br />
Landesstraßenbaubehörde Straßen.NRW trat<br />
Christian Drescher vor die Versammlung. Er<br />
berichtete über die Umstellung auf Temperaturabgesenkte<br />
Asphalte aus der Sicht eines<br />
Auftraggebers. Seine Behörde hat bereits eine<br />
Vielzahl an Erprobungsstrecken ausgeschrieben<br />
und schreibt darüber hinaus zusätzliche<br />
Strecken mit TA-Asphalt ohne weitere Vorga-<br />
7|20<strong>24</strong>
02<br />
03<br />
ben, wie beispielsweise Mindestlänge, Probefeld,<br />
erweiterte Eigenüberwachung und Dokumentation,<br />
aus. Sein Fazit aus den Kontrollprüfungen<br />
der bisherigen Baumaßnahmen mit<br />
TA-Asphalt in NRW ist durchweg positiv, weshalb<br />
er verkünden konnte: „Alle Daumen sind<br />
grün und zeigen nach oben!“<br />
Grün wurde es auch im darauffolgenden<br />
Vortrag von Frank Albrecht, „ALBR3CHT Supply<br />
Concepts“. Albrecht zeichnete die Entstehungsgeschichte<br />
seiner nachhaltigeren Bitumenalternative<br />
nach, welches aus zwei natürlich<br />
vorkommenden Komponenten hergestellt<br />
wird, die einmal Maltenen und einmal Asphaltenen<br />
gleichkommen. Zusammengesetzt<br />
erhält man ein Bitumen, nur neu gedacht.<br />
Den Abschluss der Veranstaltung bildete<br />
Marc Wählen, Bauindustrieverband NRW und<br />
Vorsitzender des KoABit, mit einem Update in<br />
Sachen Arbeitsplatzgrenzwert. „Uns wurde<br />
eine Verlängerung der Grenzwertaussetzung<br />
für den Bereich der Walz<strong>asphalt</strong>e um zwei Jahre<br />
stattgegeben, also bis 31.12.2026. Für Guss<strong>asphalt</strong><br />
bleibt der 01.01.2025 bestehen“, konnte<br />
Wählen mitteilen. In dieser verlängerten Übergangszeit<br />
wird die Branche die Absaugung an<br />
Asphaltfertigern verbessern und die verschiedenen<br />
Trennmittel hinsichtlich ihres Einflusses<br />
auf die Grenzwertmessung näher untersuchen.<br />
Auch wird noch eine Überarbeitung der Regelungen<br />
zur Durchführung der Erprobungsstrecken<br />
mit TA-Asphalten aus dem Bundesministerium<br />
für Digitales und Verkehr erwartet. Von<br />
essenzieller Bedeutung sieht Wählen aber die<br />
Ausweitung der Erprobungen, vor allem auf<br />
den kommunalen Bereich, da hier bisher nur<br />
sehr wenig passiert sei.<br />
•<br />
04<br />
Bild 01<br />
Bild 02<br />
Christian Drescher von der Landesstraßenbaubehörde<br />
Straßen.NRW berichtete<br />
über die Umstellung auf Temperaturabgesenkte<br />
Asphalte aus der Sicht<br />
eines Auftraggebers. (Quelle: DAV/stahl)<br />
Wie immer wurden die Pausen für<br />
Fachgespräche und Austausch mit den<br />
ausstellenden Firmen genutzt.<br />
Bild 03<br />
.<br />
Bild 04<br />
Auf der Regionalversammlung West<br />
des DAV lud der „Hasenstall“ zu einem<br />
urig-rustikalen Abend ein.<br />
v. l. n. r.: André Täube, Geschäftsführer<br />
DAV, Gregor Hennerkes (zweimaliger<br />
Preisträger), Oliver Nohse, Präsident des<br />
DAV, und Volker Schäfer, Stifter eines<br />
Einzelpreises.<br />
7|20<strong>24</strong>
18<br />
Intern<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
„Der DAV und seine Mitglieder<br />
sollen nahbarer<br />
und sichtbarer werden“<br />
Mit Jennifer Breedveld hat der Deutsche<br />
Asphaltverband (DAV) seit Kurzem eine neue<br />
Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit. Breedveld<br />
bringt langjährige Erfahrung aus verschiedenen<br />
Verbänden mit und stellt sich der Herausforderung,<br />
die Asphaltbranche in einem neuen<br />
Licht zu präsentieren. Im Interview spricht sie über<br />
ihre Ziele, die besonderen Herausforderungen der<br />
Branche und wie sie mit gezielter Kommunikation das<br />
Image des DAV stärken will.<br />
Von Bernd Hinrichs<br />
Frau Breedveld, Sie sind die neue Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit<br />
beim DAV. Was hat Sie an dieser Position besonders gereizt?<br />
Die Vielfalt und die Leistungsfähigkeit der Branche. Hier liegt enormes<br />
Potenzial für die Kommunikation und Außendarstellung. Und mir bietet<br />
sich beruflich die Herausforderung, neue Blickwinkel einzunehmen.<br />
Welche Erfahrungen aus Ihrer bisherigen beruflichen Laufbahn<br />
bringen Sie in diese neue Aufgabe ein?<br />
Ich arbeite schon seit vielen Jahren im Verbandswesen – auch für<br />
„angreifbare“ Branchen wie beispielsweise die Human- und Veterinärmedizin.<br />
Ich bin vertraut mit den Verbandsstrukturen und weiß, wie<br />
sensibel und pointiert die Kommunikation erfolgen muss.<br />
Wie sehen Sie die aktuellen Herausforderungen in der Öffentlichkeitsarbeit<br />
für die Asphaltindustrie in Deutschland?<br />
Auch die Asphaltbranche spürt den gesellschaftspolitischen Druck und<br />
wird – insbesondere das Klima betreffend – kritisch beobachtet. Hier ist ein<br />
guter Mix aus emotionaler und faktenbasierter Kommunikation gefordert.<br />
Welche Ziele haben Sie für die Kommunikation des DAV in den<br />
nächsten Jahren?<br />
Der DAV und seine Mitglieder sollen nahbarer und sichtbarer werden –<br />
weit über die Branche hinaus. Der Verband soll in seiner Rolle als kompetenter<br />
Interessenvertreter der Branche gestärkt werden. Das erreichen<br />
wir mit einer transparenten und pro-aktiven Kommunikation.<br />
Wie wollen Sie die Sichtbarkeit und das Image der Asphaltbranche<br />
in der Öffentlichkeit und in den Medien verbessern?<br />
Cross-Media ist hier das Stichwort. Bewährte Kommunikationskanäle<br />
werden verstärkt bespielt sowie neue etabliert werden. Es wird Kooperationen<br />
geben, um aus der Branche heraus zu kommunizieren. Zudem<br />
möchte ich die Zielgruppenansprache spezifischer und persönlicher<br />
Jennifer Breedveld unterstützt den DAV<br />
als neue Leiterin Öffentlichkeitsarbeit. (Quelle: Privat)<br />
gestalten. So kann das Vertrauen in die Branche wachsen, was wiederum<br />
auf das Image einzahlt.<br />
Gibt es besondere Themen oder Schwerpunkte, die Sie in der Kommunikation<br />
verstärkt in den Fokus rücken möchten?<br />
Nachhaltigkeit und Klimaschutz, Nachwuchskräftemangel und die<br />
enorme Innovationskraft der Branche.<br />
Wie wichtig ist für Sie der direkte Austausch mit den Mitgliedern<br />
des Verbands, und wie wollen Sie diesen fördern?<br />
Sehr wichtig. Ich muss die Branche verstehen, um ein gutes Sprachrohr<br />
für sie zu sein. Neben gemeinsamen Branchenzielen hat jedes Mitglied<br />
individuelle Anliegen. Jeder von Ihnen sollte damit rechnen, mich zumindest<br />
einmal am Telefon oder sogar vor der Tür stehen zu haben.<br />
Was sind Ihre persönlichen Erwartungen an Ihre neue Rolle, und wie<br />
möchten Sie den Verband und seine Mitglieder unterstützen?<br />
Vieles in der Verbandsarbeit des DAV ist bereits sehr gut. Ich möchte als<br />
Branchen-Neuling und neue Mitarbeiterin neue Impulse setzen und Synergien<br />
schaffen – auch auf europäischer Ebene –, die dabei unterstützen,<br />
uns gemeinsam noch stärker aufzustellen.<br />
Lassen Sie uns zum Schluss noch kurz über die Person Jennifer<br />
Breedveld sprechen: Wie verbringen Sie Ihre Freizeit, um den Kopf<br />
frei zu bekommen?<br />
Ich entspanne beim Wanderreiten oder im Escape Room.<br />
Wenn Sie abends im Bett liegen: Welches Buch befindet sich aktuell<br />
auf ihrem Nachttisch?<br />
„You like it darker“ von Stephen King.<br />
•<br />
7|20<strong>24</strong>
Merchandising<br />
„Cyclists Love<br />
Asphalt“ jetzt<br />
im Asphalt-Shop<br />
erhältlich<br />
Asphalt ist mehr als nur ein Material – es ist die Grundlage<br />
für Bewegung, Sport und Mobilität. Was viele Läufer<br />
bereits wissen, gilt ebenso für Radfahrer: Ebene, griffige<br />
Wege aus Asphalt machen den Unterschied. Passend<br />
dazu gibt es ab sofort die neue Merchandising-Edition<br />
der European Asphalt Pavement Association (EAPA):<br />
„Cyclists Love Asphalt“.<br />
Nach dem Erfolg der „Runners Love Asphalt“-Shirts dürfen sich nun<br />
auch Fahrradliebhaber über ein stylisches Kurzarmshirt in <strong>asphalt</strong>schwarzem<br />
Design freuen. Ob für die nächste Radtour oder als sportliches<br />
Statement – das Shirt kombiniert Funktionalität mit einem klaren<br />
Bekenntnis zum Asphalt.<br />
Neben dem neuen Radfahrer-Shirt bietet der Asphalt-Shop natürlich<br />
weiterhin eine breite Auswahl an beliebten Merchandising-Produkten<br />
an. Darunter finden sich die klassischen „Runners Love Asphalt“-Shirts<br />
und die besonders gefragten Asphalt-Kaffeebecher, die mittlerweile zum<br />
festen Bestandteil vieler Schreibtische gehören.<br />
Interessierte können die neuen Shirts und viele weitere Artikel ab<br />
sofort online bestellen unter: www.<strong>asphalt</strong>.de/shop.<br />
•<br />
Beide Bilder rechts: Ob für die nächste Radtour oder als sportliches Statement –<br />
das Shirt kombiniert Funktionalität mit einem klaren Bekenntnis zum Asphalt.<br />
(Quelle: DAV)<br />
Sie wollen einen Sonderdruck Ihres<br />
Berichtes aus einer Ausgabe der <strong>asphalt</strong>?<br />
Gerne senden wir Ihnen ein Angebot zu!<br />
Josef-Herrmann-Str. 1–3 • D-76473 Iffezheim • Tel.: +49 7229 606-0<br />
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7|20<strong>24</strong>
20 Rotorschleuderbrecher<br />
Wiederverwendung<br />
Aufbereitung von Asphaltgranulat<br />
mittels Rotorschleuderbrecher<br />
– Teil 2a<br />
Von Prof. Dr.-Ing. Ines Dragon und Dipl.-Ing. (FH) Konrad Schmöckel<br />
(Quelle: BMWK)
Rotorschleuderbrecher<br />
21<br />
Im Teil 1 „Aufbereitung von Asphaltgranulat mittels<br />
Rotor schleuderbrecher – Teil 1“ [1] erfolgte die Erläuterung<br />
der innovativen Aufbereitungsmethode „Aufspaltung<br />
der Ausbau<strong>asphalt</strong>e in bindemittelreichen<br />
Asphaltmörtel und in bindemittelarme grobe Gesteinskörnungen“<br />
bei Verwendung eines Rotorschleuderbrechers<br />
und die Beschreibung der Erkenntnisse<br />
von Aufbereitungsversuchen im Technikum der Firma<br />
BHS Sonthofen GmbH. Der folgende Beitrag widmet<br />
sich der Beschreibung des Untersuchungsprogramms<br />
der im Labor untersuchten Asphaltgemische des Forschungsvorhabens,<br />
der Vorstellung der Ergebnisse der<br />
Rezeptierung dieser Asphaltgemische und der Darstellung<br />
ihres Steifigkeits- sowie Ermüdungsverhaltens und<br />
ihrer Kälteeigenschaften.<br />
Blick in den Rotorschleuderbrecher<br />
RSMX im<br />
Technikum der Firma BHS<br />
Sonthofen GmbH, mit<br />
Auskleidung Ringpanzer.<br />
(Quelle: ZAFT e.V./BUW)<br />
Bild 1: Arbeitspakete des AiF-Vorhabens Nr. 2<strong>24</strong>38 BG Untersuchungen zum Einfluss<br />
des nachhaltigen und gesteinsschonenden Aufbereitungsverfahrens von<br />
Asphaltgranulat auf die Wirtschaftlichkeit von Asphaltflächenbefestigungen“<br />
Bild 1 zeigt die Arbeitspakete, in die sich das Forschungsvorhaben<br />
gliedert. Für das Untersuchungsprogramm im Labor erfolgte im<br />
Arbeitspaket AP A u. a. die Festlegung der vier entsprechend des Forschungsantrages<br />
vorgesehenen Asphaltsorten: SMA 11 S, AC 8 D SP,<br />
AC 16 B S SG und AC 22 T S. Je Asphaltsorte wurde eine Asphaltmischgutvariante<br />
ohne Asphaltgranulat, eine mit herkömmlich aufbereitetem<br />
Asphaltgranulat und eine mit im Rotorschleuderbrecher aufbereitetem<br />
Asphaltgranulat untersucht. Eine Ausnahme hierbei bildet<br />
das Asphalttragschichtmischgut. Bei diesem erfolgte bei der Variante<br />
ohne Asphaltgranulat die Untersuchung mit zwei Sorten von Straßenbaubitumen.<br />
Bild 2 gibt einen Überblick über die Variantenbezeichnung<br />
und die eingesetzten Baustoffe.<br />
In Vorversuchen (Arbeitspaket A) wurden die Umfangsgeschwindigkeit<br />
und die Auskleidung des Rotorschleuderbrechers als variable<br />
Randbedingungen gewählt [1]. Die vier im Rotorschleuderbrecher<br />
aufbereiteten Asphaltgranulate wurden im Anschluss in vier Fraktionen<br />
abgesiebt. Diese Fraktionen waren bei den RA1-2 und RA2-2 (aus<br />
Asphaltdeckschichten) 0/2 mm, 2/4 mm, 4/6 mm und ≥ 6 mm und bei<br />
dem RA3-2 (aus Asphaltbinderschicht) und RA4-2 (aus Asphalttragschicht)<br />
0/2 mm, 2/4 mm, 4/8 mm und ≥ 8 mm. Von allen verwendeten<br />
Baustoffen (Gesteinskörnungen, Bitumen und Asphaltgranulat)<br />
erfolgte im Arbeitspaket A die Bestimmung der für die Rezeptierung<br />
und Herstellung der Asphaltmischgüter erforderlichen Kenngrößen.<br />
Auf eine Darstellung dieser Werte im Rahmen dieses Artikels wird<br />
verzichtet. Sie können nach Beendigung des Projekts in der Veröffentlichung<br />
des Abschlussberichtes nachgelesen werden. ››<br />
7|20<strong>24</strong>
22<br />
Rotorschleuderbrecher<br />
Bild 2: Überblick der Untersuchungsvarianten und eingesetzten Baustoffe mit zugehöriger Farbcodierung für die Darstellung der Ergebnisse (RA..-1 = konventionell<br />
aufbereitetes Asphaltgranulat; RA ..-2 = im Rotorschleuderbrecher aufbereitetes Asphaltgranulat)<br />
Im Arbeitspaket AP B war die Rezeptierung (Mix-Design) der<br />
Asphaltgemische für die im Labor zu untersuchenden Asphaltvarianten<br />
vorzunehmen. Die Festlegung der Zusammensetzung erfolgte<br />
einerseits unter Einhaltung der Anforderungen der TL Asphalt-StB [2]<br />
und anderseits mit der Zielstellung, möglichst gleiche bzw. ähnliche<br />
• Gesamtbindemittelgehalte,<br />
• Zugabebindemittelgehalte (bei den Varianten mit Asphaltgranulat),<br />
• Zugabemengen Asphaltgranulat (bei den Varianten mit Asphaltgranulat),<br />
• Korngrößenverteilungen der Gesteinskörnungsgemische,<br />
• Bindemitteleigenschaften (Beurteilung erfolgte anhand der<br />
Äqui-Schermodultemperatur T(G* = 15 kPa) bei 1,59 Hz),<br />
• Hohlraumgehalte<br />
je Asphaltsorte zu erhalten. Diese Herangehensweise wurde gewählt,<br />
um mögliche Einflüsse aus den Unterschieden bezüglich der Zusammensetzung<br />
auszuschließen und nur den möglichen Einfluss aus dem Aufbereitungsverfahren<br />
des Asphaltgranulates auf das Gebrauchsverhalten<br />
der Asphalte zu ermitteln.<br />
In Auswertung der Rezeptierung erfolgte die Festlegung der<br />
Zusammensetzung der im Labor zu prüfendenden Asphaltgemische.<br />
Im Arbeitspaket AP C wurden die Asphaltgemische gemäß TP Asphalt-<br />
StB Teil 35 [3] und Asphalt-Probeplatten, aus denen die Probekörper<br />
für die Untersuchungen der Gebrauchseigenschaften der einzelnen<br />
Asphaltvarianten gewonnen wurden, mit dem Walzsegmentverdichter<br />
gemäß TP Asphalt-StB Teil 33 [3] hergestellt.<br />
Für die Beurteilung der Asphaltgebrauchseigenschaften wurden entsprechend<br />
des Arbeitspakets AP D folgende Prüfungen durchgeführt:<br />
• Verdichtungsverhalten mit dem Gyrator-Verdichter,<br />
• Beständigkeit gegen Ermüdung mit dem Spaltzug-Schwellversuch<br />
gemäß TP Asphalt-StB Teil <strong>24</strong> [3],<br />
• Bestimmung der Steifigkeit mit dem Spaltzug-Schwellversuch<br />
gemäß TP Asphalt-StB Teil 26 [3],<br />
• Kälteeigenschaften: Einaxialer Zugversuch und Abkühlversuch<br />
gemäß TP Asphalt-StB Teil 46 A [3],<br />
• Druck-Schwellversuch am schlanken Probekörper gemäß AL DSV<br />
slim [4].<br />
Variante Einheit A10 A11 A12<br />
Zugabemenge Asphaltgranulat M.-% 0,0 <strong>24</strong>,5 30,0<br />
Zugabemenge Bindemittelträger M.-% 0,3 0.3 0,3<br />
Bindemittelgehalt-SOLL M.-% 6,5 6,5 6,5<br />
Bindemittelgehalt-IST M.-% 6,4 6,5 6,5<br />
Zugabebindemittelanteil M.-% 6,6 4,7 4,7<br />
Hohlraumgehalt-SOLL Vol.-% 2,5 bis 3,0<br />
Hohlraumgehalt-IST Vol.-% 2,7 2,6 2,8<br />
T(G* = 15 kPa) bei 0,59 Hz °C 60,1 59,2 58,0<br />
δ(G* = 15 kPa) bei 0,59 Hz ° 67,4 68,8 69,6<br />
Bild 3: Rezeptierung der Asphaltdeckschichtvarianten SMA 11 S<br />
7|20<strong>24</strong>
Rotorschleuderbrecher<br />
23<br />
Variante Einheit A20 A21 A22<br />
Zugabemenge Asphaltgranulat M.-% 0,0 40,0 40,0<br />
Zugabemenge Bindemittelträger M.-% 0,3 0.3 0,3<br />
Bindemittelgehalt-SOLL M.-% 6,4 6,4 6,4<br />
Bindemittelgehalt-IST M.-% 6,4 6,4 6,4<br />
Zugabebindemittelanteil M.-% 6,4 3,8 3,8<br />
Hohlraumgehalt-SOLL Vol.-% 2,0 bis 3,5<br />
Hohlraumgehalt-IST Vol.-% 3,0 3,3 2,5<br />
T(G* = 15 kPa) bei 0,59 Hz °C 62,6 63,2 61,3<br />
δ(G* = 15 kPa) bei 0,59 Hz ° 67,7 68,6 68,8<br />
Bild 4: Rezeptierung der Asphaltdeckschichtvarianten AC 8 D SP<br />
Variante Einheit A30 A31 A32<br />
Zugabemenge Asphaltgranulat M.-% 0,0 40,0 40,0<br />
Bindemittelgehalt-SOLL M.-% 4,9 4,9 4,9<br />
Bindemittelgehalt-IST M.-% 5,0 5,1 4,9<br />
Zugabebindemittelanteil M.-% 4,9 1,8 1,8<br />
Hohlraumgehalt-SOLL Vol.-% 3,0 bis 4,0<br />
Hohlraumgehalt-IST Vol.-% 3,8 3,0 3,3<br />
T(G* = 15 kPa) bei 0,59 Hz °C 59,9 60,7 62,7<br />
δ(G* = 15 kPa) bei 0,59 Hz ° 67,5 69,2 69,2<br />
Bild 5: Rezeptierung der Asphaltbindervarianten AC 16 B S SG<br />
Variante<br />
Die nachfolgenden vier Abbildungen zeigen die Ergebnisse der Rezeptierungen<br />
der Asphaltvarianten der untersuchten Asphalte. Dargestellt<br />
sind die Korngrößenverteilungen am zurückgewonnenen Gesteinskör-<br />
Einheit<br />
A40.1 A40.2 A41 A42<br />
Zugabemenge Asphaltgranulat M.-% 0,0 0,0 57,0 57,0<br />
Bindemittelgehalt-SOLL M.-% 4,1 4,1 4,1 4,1<br />
Bindemittelgehalt-IST M.-% 4,0 4,1 4,2 4,0<br />
Zugabebindemittelanteil M.-% 4,1 4,1 1,6 2,0<br />
Hohlraumgehalt-SOLL Vol.-% 5,0 bis 7,0<br />
Hohlraumgehalt-IST Vol.-% 6,5 6,9 5,6 5,4<br />
T(G* = 15 kPa) bei 0,59 Hz °C 61,7 53,5 57,5 56,7<br />
δ(G* = 15 kPa) bei 0,59 Hz ° 72,8 82,1 77,5 77,5<br />
Bild 6: Rezeptierung der Asphalttragschichtvarianten AC 22 T S<br />
Ergebnisse der Laboruntersuchungen<br />
Mix-Design der Asphaltmischgüter<br />
7|20<strong>24</strong>
<strong>24</strong><br />
Rotorschleuderbrecher<br />
nungsgemisch der einzelnen Asphaltmischgutvarianten in den Diagrammen.<br />
Die Tabellen rechts neben den Diagrammen zeigen die Zugabemengen<br />
an Asphaltgranulat, die angestrebten SOLL-Bindemittelgehalte<br />
sowie die Gesamtbindemittelgehalte nach Extraktion der im Labor hergestellten<br />
Asphaltgemische, den Zugabebindemittelanteil, den Bereich<br />
des SOLL-Hohlraumgehaltes nach TL Asphalt-StB [2], H Al Abi [5] bzw. AP<br />
AC D SP [6] sowie die IST-Hohlraumgehalte am Marshall-Probekörper und<br />
die Äqui-Schermodultemperatur T(G* = 15 kPa) bei 1,59 Hz und des zugehörigen<br />
Phasenwinkels δ am aus den Labormischungen zurückgewonnenen<br />
Bindemittel.<br />
Alle Asphaltvarianten weisen nahezu identische Korngrößenverteilungen<br />
und Bindemittelgehalte auf. Die Hohlraumgehalte differieren<br />
bei dem SMA 11 S um 0,2 Vol.-%, bei dem AC 8 D SP um 0,8 Vol.-%,<br />
bei dem AC 16 B S SG um 0,8 Vol.-% und bei dem AC 22 T S um 1,5<br />
Vol.-% zwischen den einzelnen Varianten, liegen aber jeweils im Anforderungsbereich<br />
des Technischen Regelwerkes ([2], [5], [6]). Die Unterschiede<br />
der Äqui-Schermodultemperatur T(G* = 15 kPa) bei 1,59 Hz<br />
am rückgewonnenen Bindemittel liegen bei dem SMA 11 S bei 2,1 K,<br />
bei dem AC 8 D SP bei 1,9 K, bei dem AC 16 B S SG bei 2,8 K und bei<br />
den AC 22 T S-Varianten mit 30/45 bei 5,0 K.<br />
Steifigkeits- und Ermüdungsverhalten<br />
Die Steifigkeitsmodul-Temperaturfunktionen und die Ermüdungsfunktionen<br />
der untersuchten Asphaltmischgutvarianten sind in Bild 7,<br />
Bild 8 und Bild 9 dargestellt. Im Kontext der rechnerischen Dimensionierung<br />
nach RDO Asphalt [7] bzw. Strukturanalyse von Verkehrsflächenbefestigungen<br />
aus Asphalt verursachen große Steifigkeitsmoduln<br />
eines Asphalts kleine elastische Dehnungen innerhalb eines Beanspruchungszustandes<br />
in der Asphaltbefestigung, wodurch wiederum<br />
anhand der Ermüdungsfunktion größere zulässige Lastwechselzahlen<br />
für diesen Beanspruchungszustand errechnet werden. Für die Beurteilung<br />
der Ermüdungsfunktionen gilt: Je höher die Lastwechselzahl<br />
N Makro bei gleicher elastischer Anfangsdehnung ε el,anf ist, desto beständiger<br />
ist der Asphalt gegenüber Rissbildung infolge Ermüdung.<br />
Die in Bild 7 dargestellten Steifigkeitsmodul-Temperaturfunktionen<br />
für 10 Hz der SMA-Varianten zeigen keine auffälligen Unterschiede. Bei<br />
den ermittelten Ermüdungsfunktionen der SMA-Varianten (siehe Bild<br />
7) kann festgehalten werden, dass bei der Variante A10 (ohne Asphaltgranulat)<br />
die höchsten Lastwechselzahlen und bei der Variante A12<br />
(mit Asphaltgranulat RA1-2) die kleinsten Lastwechselzahlen bis zum<br />
Erreichen des Ermüdungskriteriums berechnet werden, wobei insbesondere<br />
die zwei Varianten mit Asphaltgranulat (A11 und A12) sich nicht<br />
signifikant unterscheiden. Die Bindemittelviskosität wurde bei A11 und<br />
A12 durch die Zugabe eines Rejuvenators eingestellt.<br />
Die Ergebnisse des Steifigkeits- und Ermüdungsverhaltens der AC<br />
8 D SP-Varianten lagen zum Zeitpunkt des Verfassens des Artikels noch<br />
nicht vor.<br />
Die Steifigkeitsmodul-Temperaturfunktionen der AC 16 B S SG-Varianten<br />
in Bild 8 zeigen einen signifikanten Unterschied zwischen der<br />
Variante ohne Asphaltgranulat (A30) und den beiden Varianten mit den<br />
unterschiedlich aufbereiteten Asphaltgranulaten (A31 mit RA3-1 und<br />
A32 mit RA3-2). Das heißt, bei den AC 16 B S SG-Gemischen ist kein<br />
signifikanter Unterschied zwischen den Steifigkeiten der Varianten mit<br />
den unterschiedlich aufbereiten Asphaltgranulaten erkennbar. Die<br />
Ermüdungsfunktionen der drei Binderschichtvarianten (Bild 8) ergeben<br />
bei einer elastischen Anfangsdehnung von 0,1 ‰ nahezu die gleiche<br />
Anzahl an Lastwechseln. Im relevanten Bereich unter 0,1 ‰ erreicht<br />
jedoch die Rotorschleuderbrecher-Variante A32 vergleichsweise<br />
höhere Lastwechselzahlen und ist damit am ermüdungsresistentesten.<br />
Die Steifigkeitsmodul-Temperaturfunktionen der AC 22 T S-Varianten<br />
in Bild 9 zeigen über den gesamten Temperaturbereich einen<br />
signifikanten Unterschied zwischen der A40-2-Variante (ohne Asphaltgranulat<br />
und mit 50/70) im Vergleich zu den anderen drei Varianten.<br />
Die Ursache liegt hier vorwiegend in der Verwendung eines Bitumens<br />
mit einer niedrigeren Viskosität für das Asphaltmischgut A40-2. Die<br />
Varianten A40-1, A41 und A42 wurden so konzipiert, dass die Bindemittelviskosität<br />
einem Bitumen der Sorte 30/45 entsprechen. Dieser<br />
Einfluss der Bindemittelviskosität wurde bereits in einer Vielzahl von<br />
Forschungsarbeiten nachgewiesen (z. B. [7]). Auch die A42-Variante<br />
weist im Vergleich zur A41-Variante kleinere Steifigkeiten auf. Die<br />
Ermüdungsfunktionen der Variante A40-1 (ohne Asphaltgranulat und<br />
30/45) ergeben über den gesamten untersuchten Dehnungsbereich<br />
der elastischen Anfangsdehnung signifikant höhere Lastwechselzahlen<br />
als die Ermüdungsfunktionen der zwei Tragschichtvarianten mit<br />
Asphaltgranulat (A41 und A42, siehe Bild 9). Anhand der Ermüdungsfunktion<br />
der Variante A40-2 (ohne Asphaltgranulat und 50/70) werden<br />
wiederum signifikant kleinere Lastwechselzahlen im Vergleich zu den<br />
beiden Varianten A41 und A42 ermittelt. Beim Vergleich der beiden<br />
Varianten ohne Asphaltgranulat (A40-1 vs. A40-2), welche sich nur<br />
hinsichtlich der Bindemittelviskosität unterscheiden, konnten die<br />
bereits von DRAGON [7] nachgewiesenen Zusammenhänge bestätigt<br />
werden. Betrachtet man die zwei A41- und A42-Tragschichtvarianten,<br />
sind die Unterschiede in den beiden Ermüdungsfunktionen nicht signifikant<br />
und es ergibt sich bei einer elastischen Anfangsdehnung von<br />
0,1 ‰ nahezu die gleiche Anzahl an Lastwechseln. Im relevanten<br />
Bereich unter 0,1 ‰ erreicht dennoch die Variante A41 mit dem konventionell<br />
aufbereiteten Asphaltgranulat vergleichsweise höhere<br />
Lastwechselzahlen und ist damit am ermüdungsresistentesten.<br />
Kälteeigenschaften<br />
In Bild 10 bis 12 sind die Verläufe der kryogenen Zugspannungen in<br />
Abhängigkeit von der Probekörpertemperatur δ cry (T), die Verläufe der<br />
Zugfestigkeit in Abhängigkeit von der Prüftemperatur β t (T) für T = 20 °C,<br />
5 °C, -10 °C und -25 °C sowie die zugehörigen berechneten Zugfestigkeitsreserven<br />
Δβ(T) der einzelnen im Labor hergestellten Asphaltvarianten<br />
abgebildet. Die Bruchspannungen bei Versagen der Asphalt-Probekörper<br />
δ cry ,F sowie die zugehörigen Bruchtemperaturen TF, die Zugfestigkeiten<br />
in Abhängigkeit von der Prüftemperatur β t (T) für T = 20 °C,<br />
5 °C, -10 °C und -25 °C sowie die maximalen Zugfestigkeitsreserven Δβ t,max<br />
und die zugehörigen Temperaturen T Δβt,max können der Tabelle 1 bis<br />
Tabelle 3 entnommen werden.<br />
Alle drei SMA-Varianten (siehe Bild 10 und Tabelle 1) weisen ähnliche<br />
Kälteeigenschaften auf. Die Temperatur der maximalen Zugfestigkeitsreserve<br />
T Δβt,max der Variante A10 liegt jedoch um 1,9 K höher als die der<br />
A11-Variante und um 2,9 K höher als die der A12-Variante, sodass die<br />
Kälteeigenschaften der A12-Variante als die besten bewertet werden.<br />
Die Ergebnisse der Kälteeigenschaften der AC 8 D SP-Varianten lagen<br />
zum Zeitpunkt des Verfassens des Artikels ebenso noch nicht vor.<br />
Wie aus Bild 11 und Tabelle 2 zu entnehmen ist, besitzen die Varianten<br />
A31 und A32 ähnliche Kälteeigenschaften. Sie unterscheiden<br />
sich aber von der Variante A30 ohne Asphaltgranulat. Die A30-Variante<br />
weist mit T Δβt,max = -2,3 °C die niedrigste Temperatur der maximalen<br />
Zugfestigkeitsreserve auf, gefolgt von der Variante mit dem konventionell<br />
aufbereiteten Asphaltgranulat (A31) mit T Δβt,max = -1,6 °C. Bei der<br />
7|20<strong>24</strong>
Rotorschleuderbrecher<br />
25<br />
Bild 7: Steifigkeitsmodul-Temperaturfunktionen und die Ermüdungsfunktionen der SMA 11 S-Varianten<br />
Bild 8: Steifigkeitsmodul-Temperaturfunktionen und die Ermüdungsfunktionen der AC 16 B S SG-Varianten<br />
Bild 9: Steifigkeitsmodul-Temperaturfunktionen und die Ermüdungsfunktionen der AC 22 T S-Varianten<br />
7|20<strong>24</strong>
26<br />
Rotorschleuderbrecher<br />
Bild 10: Grafische Darstellung der Ergebnisse der Einaxialen Zugversuche und<br />
Abkühlversuche für die SMA 11 S-Varianten<br />
Variante A32 (mit dem im Rotorschleuderbrecher aufbereiteten<br />
Asphaltgranulat) wurde maximale Zugfestigkeitsreserve bei einer<br />
Temperatur von T Δβt,max = -0,6 °C ermittelt. Aufgrund der Ergebnisse<br />
wird die A31-Variante hinsichtlich ihrer Kälteeigenschaften im Vergleich<br />
zur Variante A32 als besser beurteilt.<br />
Die Bruchtemperaturen Tf der untersuchten Asphalttragschichten<br />
liegen bei der Variante A40-1 und A41 mit -19,4 °C s.o. -20,3 °C auf<br />
einem ähnlichen Niveau und die Bruchtemperaturen Tf der Variante<br />
A40-2 und A42 mit -21,9 °C und -22,7 °C ebenso (siehe Bild 12 und<br />
Tabelle 3). Die maximalen Zugfestigkeitsreserven Δβ t,max der Asphalttragschichtvarianten<br />
unterscheiden sich nicht signifikant. Jedoch sind<br />
die Temperaturen der maximale Zugfestigkeitsreserve T Δβt,max der<br />
A40-1- und A42-Variante mit ca. -2,5 °C niedriger als die der A40-2- und<br />
A41-Variante. Die Ergebnisse zeigen, dass die A42-Variante hinsichtlich<br />
ihrer Kälteeigenschaften im Vergleich zur Variante A41 als besser zu<br />
bewerten ist.<br />
Zusammenfassung<br />
Anhand der Laboruntersuchungen konnte gezeigt werden, dass zwischen<br />
den Asphaltmischgutvarianten mit den unterschiedlich hergestellten<br />
Asphaltgranulaten (konventionell und im Rotorschleuderbrecher)<br />
bezüglich des Steifigkeits- und Ermüdungsverhaltens sowie des Kälteverhaltens<br />
entweder keine signifikanten Unterschiede vorhanden sind<br />
oder die Unterschiede nicht eindeutig dem Aufbereitungsverfahren<br />
zugeordnet werden können und andere Ursachen haben (z. B.. Bindemitteleigenschaften,<br />
Sieblinien usw.). Somit gibt es rein von den ermittelten<br />
Gebrauchseigenschaften her keine Bedenken gegen die Art der<br />
Aufbereitung.<br />
(Dieser Artikel wird in einer weiteren Ausgabe von <strong>asphalt</strong> fortgesetzt.)<br />
•<br />
Bild 11: Grafische Darstellung der Ergebnisse der Einaxialen Zugversuche und<br />
Abkühlversuche für die AC 16 B S SG-Varianten<br />
Variante<br />
Bruchtemperatur<br />
T F<br />
Bruchspannung<br />
δ cry,F<br />
Zugfestigkeit<br />
bei 20 °C<br />
Zugfestigkeit<br />
bei 5 °C<br />
Tabelle 1: Ergebnisse der Einaxialen Zugversuche und Abkühlversuche für die SMA 11 S-Varianten<br />
Zugfestigkeit<br />
bei -10 °C<br />
Zugfestigkeit<br />
bei -25 °C<br />
Zugfestigkeitsreserve<br />
Δß t,max<br />
Temperatur<br />
T Δß,max<br />
[°C] [MPa] [MPa] [MPa] [MPa] [MPa] [MPa] [°C]<br />
A10 (SMA 11 S mit 0 M.-% RA) -<strong>24</strong>,9 4,636 0,931 3,738 4,886 4,348 4,208 -3,1<br />
A11 (SMA 11 S mit <strong>24</strong>,5 M.-% RA1-1) -25,1 4,742 0,835 3,797 5,584 4,285 4,723 -5,0<br />
A12 (SMA 11 S mit 30 M.-% RA1-2) -25,8 4,563 0,844 3,663 5,391 4,670 4,605 -6,0<br />
Variante<br />
Bruchtemperatur<br />
T F<br />
Bruchspannung<br />
δ cry,F<br />
Zugfestigkeit<br />
bei 20 °C<br />
Zugfestigkeit<br />
bei 5 °C<br />
Tabelle 2: Ergebnisse der Einaxialen Zugversuche und Abkühlversuche für die AC 16 B S SG-Varianten<br />
Zugfestigkeit<br />
bei -10 °C<br />
Zugfestigkeit<br />
bei -25 °C<br />
Zugfestigkeitsreserve<br />
Δß t,max<br />
Temperatur<br />
T Δß,max<br />
[°C] [MPa] [MPa] [MPa] [MPa] [MPa] [MPa] [°C]<br />
A30 (AC 16 B S SG mit 0 M.-% RA) -23,5 5,191 1,219 4,532 5,991 5,042 4,945 -2,3<br />
A31 (AC 16 B S SG mit 40 M.-% RA3-1) -21,8 5,7788 1,804 5,481 7,060 4,909 5,898 -1,6<br />
A32 (AC 16 B S SG mit 40 M.-% RA3-2) -20,9 5,554 2,127 5,682 6,792 4,952 5,693 -0,6<br />
7|20<strong>24</strong>
Rotorschleuderbrecher<br />
27<br />
Variante<br />
Bruchtemperatur<br />
T F<br />
Bruchspannung<br />
δ cry,F<br />
Zugfestigkeit<br />
bei 20 °C<br />
Zugfestigkeit<br />
bei 5 °C<br />
Tabelle 3: Ergebnisse der Einaxialen Zugversuche und Abkühlversuche für die AC 22 T S-Varianten<br />
Zugfestigkeit<br />
bei -10 °C<br />
Zugfestigkeit<br />
bei -25 °C<br />
Zugfestigkeitsreserve<br />
Δß t,max<br />
Temperatur<br />
T Δß,max<br />
[°C] [MPa] [MPa] [MPa] [MPa] [MPa] [MPa] [°C]<br />
A40-1 (AC 22 T S mit 0 M.-% RA) -19,4 3,038 1,637 3,509 4,506 3,399 3,616 -2,6<br />
A40-2 (AC 22 T S mit 0 M.-% RA) -21,9 2,954 0,844 3,372 3,571 2,784 3,492 0,5<br />
A41 (AC 22 T S mit 57 M.-% RA4-1) -20,3 4,317 1,892 3,571 4,531 4,200 3,302 0,7<br />
A42 (AC 22 T S mit 57 M.-% RA4-2) -22,7 3,554 1,200 3,282 4,367 4,202 3,487 -2,4<br />
AUTOREN<br />
Prof. Dr.-Ing. Ines Dragon und<br />
Dipl.-Ing. (FH) Konrad Schmöckel<br />
Zentrum für angewandte Forschung und Technologie<br />
an der HTW Dresden<br />
Bild 12: Grafische Darstellung der Ergebnisse der Einaxialen Zugversuche und<br />
Abkühlversuche für die AC 22 T S-Varianten<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Pahirangan Sivapatham und<br />
Panujan Naguleswaran, M. Sc.<br />
Bergische Universität Wuppertal, Fakultät für Architektur<br />
und Bauingenieurwesen, LuF Straßenbau &<br />
Straßen erhaltung<br />
LITERATUR<br />
[1] Dragon, I.; Sivapatham, P.; Schmöckel, K. & Naguleswaran; P.: Aufbereitung von<br />
Asphaltgranulat mittels Rotorschleuderbrecher – Teil 1, Zeitschrift <strong>asphalt</strong><br />
08/2023, Deutscher Asphaltverband (DAV) e.V., Bonn<br />
[2] TL Asphalt-StB <strong>07</strong>/13: Technische Lieferbedingung für Asphaltmischgut für den<br />
Bau von Verkehrsflächenbefestigungen, Forschungsgesellschaft für Straßen- und<br />
Verkehrswesen, FGSV Verlag GmbH, Köln, Ausgabe 20<strong>07</strong>/Fassung 2013<br />
[3] TP Asphalt-StB <strong>07</strong>/2013: Technische Prüfvorschriften für Asphalt im Straßenbau,<br />
Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, FGSV Verlag GmbH,<br />
Köln, Ausgabe 20<strong>07</strong>/Fassung 2013<br />
[4] AL DSV slim: Arbeitsanleitung Druck-Schwellversuch am schlanken Probekörper,<br />
Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, FGSV Verlag GmbH,<br />
Köln, Ausgabe 2023<br />
[5] H AI Abi: Hinweise für die Planung und Ausführung von Alternativen Asphaltbinderschichten,<br />
Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, FGSV Verlag<br />
GmbH, Köln, Ausgabe 2015<br />
[6] AP AC D SP: Arbeitspapier für die Planung und Ausführung von Asphaltdeckschichten<br />
aus splittreichem Asphaltbeton für den Einsatz in Verkehrsflächen mit<br />
besonderen Beanspruchungen, Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen,<br />
FGSV Verlag GmbH, Köln, Ausgabe 2019<br />
[7] Dragon, Ines: „Einfluss der Zusammensetzung von Asphaltgemischen auf die<br />
Ermüdungsbeständigkeit von Verkehrsflächenbefestigungen aus Asphalt“, Dissertation,<br />
Technischen Universität Dresden, Professur für Straßenbau, 2015<br />
7|20<strong>24</strong>
28<br />
Asphalt und Umwelt<br />
Asphaltgranulat<br />
Dosierung von organischen Viskositätsverändernden<br />
Zusätzen<br />
Einbau von Temperaturabgesenktem Asphalt (Quelle: Sasol)<br />
Die Herstellung von Temperaturabgesenktem (TA)<br />
Asphalt mit Anteilen von Asphaltgranulat kombiniert<br />
zwei Technologien für eine zukunftweisende<br />
Nachhaltigkeit des Baustoffs bei gleichzeitig niedrigen<br />
Emissionen von Dämpfen und Aerosolen aus<br />
Bitumen. Dies wirft die Fragestellung nach der Dosierung<br />
des organischen Viskositätsverändernden Zusatzes<br />
im Frischbindemittel auf, die erforderlich ist,<br />
um bei wechselnden Asphaltgranulatanteilen und<br />
unterschiedlichen Eigenschaften des Bindemittels im<br />
Asphaltgranulat die gewünschten Eigenschaften im<br />
resultierenden Bindemittel zu erreichen.<br />
Von Dr. Thorsten Butz<br />
Eine wichtige Kenngröße ist in den Technischen Lieferbedingungen<br />
für gebrauchsfertige Viskositätsveränderte Bitumen (TL VBit-StB)<br />
und in der in Erstellung befindlichen Fortschreibung der TL Bitumen-StB<br />
die Äqui-Schermodultemperatur T(G* = 15 kPa). Die Äqui-Schermodultemperatur<br />
ersetzt bei Viskositätsveränderten Bindemitteln den<br />
Erweichungspunkt Ring und Kugel. Beide Kenngrößen sind bei nicht<br />
modifizierten Bitumen nahezu äquivalent.<br />
In Baden-Württemberg gelten zur Umsetzung von Temperaturabgesenktem<br />
Walz<strong>asphalt</strong> als Regelbauweise seit Februar 20<strong>24</strong> ergänzend die<br />
ETV-StB_TA Teil 3.1.1. und Teil 3.2.1 für die Übergangszeit bis zur bevorstehenden<br />
Fortschreibung der ZTV/TL-Asphalt-StB. Im Teil 3.2.1 wird in<br />
Analogie zur Berechnung des Erweichungspunktes R&K des resultierenden<br />
Bindemittels bei Verwendung von Asphaltgranulat die folgende<br />
Gleichung angewendet:<br />
7|20<strong>24</strong>
Asphalt und Umwelt<br />
29<br />
Tmix G*15 = a • T1 G*15 + b • T2 G*15<br />
Dabei sind:<br />
Tmix G*15 Berechnete Äqui-Schermodultemperatur des Bindemittels im<br />
resultierenden Asphaltmischgut,<br />
T1 G*15 Äqui-Schermodultemperatur des aus dem Asphaltgranulat<br />
rückgewonnenen Bindemittels,<br />
T2 G*15 mittlerer Wert der Äqui-Schermodultemperatur nach den<br />
TL VBit-StB (Tabelle 1 und Tabelle 2) der Sortenspanne des<br />
vorgesehenen Bitumens,<br />
a und b Massenanteile des Bindemittels aus dem Asphaltgranulat<br />
(a) und dem des vorgesehen Bitumens (b) mit a + b = 1<br />
Äqui-Schermodultemperatur und zugehöriger Phasenwinkel von<br />
B 50/70 mit unterschiedlichen Sasobit-Gehalten<br />
Die Vorgehensweise setzt voraus, dass ein linearer Zusammenhang<br />
zwischen der Äqui-Schermodultemperatur und dem Gehalt an organischen<br />
Viskositätsverändernden Zusätzen besteht. Für diesen Artikel<br />
wurden Laborarbeiten zur Untersuchung des funktionellen Zusammenhangs<br />
zwischen der Dosierung des organischen Viskositätsverändernden<br />
Zusatzes Sasobit mit der Äqui-Schermodultemperatur durchgeführt.<br />
B 50/70<br />
Experimenteller Teil und Resultate<br />
Um zu überprüfen, welcher funktionelle Zusammenhang zwischen dem<br />
Anteil an Viskositätsreduzierendem organischem Zusatz und der<br />
Äqui-Schermodultemperatur besteht, wurden gebräuchliche Bindemittelsorten<br />
mit unterschiedlichen Anteilen des Zusatzes SASOBIT modifiziert<br />
und gemäß der FGSV-Methode 720 (AL DSR-Prüfung Teil 4) untersucht.<br />
Mit jedem Bindemittel wurden bei jedem Sasobit-Gehalt jeweils zwei<br />
Mischungen hergestellt und die Mittelwerte der Äqui-Schermodultemperaturen<br />
und der zugehörigen Phasenwinkel in Diagrammen dargestellt.<br />
Die in Tabelle 1 zusammengefassten und in den Abbildungen 1 bis 4 visualisierten<br />
Versuchsergebnisse belegen einen linearen Zusammenhang<br />
zwischen T(G* = 15 kPa) sowie dem Phasenwinkel und dem Anteil an Sasobit.<br />
Die linearen Ausgleichskurven weisen für die Äqui-Schermodultemperatur<br />
Bestimmtheitsmaße R² > 0,975 auf und für die Phasenwinkel<br />
> 0,910.<br />
B 70/100<br />
Äqui-Schermodultemperatur und zugehöriger Phasenwinkel von<br />
B 70/100 mit unterschiedlichen Sasobit-Gehalten<br />
Zusammenfassung und Schlussfolgerungen<br />
Bei der Herstellung von Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong> mit organischen Viskositätsverändernden<br />
Zusätzen und Anteilen von Asphaltgranulat ist<br />
gemäß den ergänzenden Technischen Vorschriften des Landes<br />
Baden-Württemberg ETV-StB_TA Teil 3.2.1 die Äqui-Schermodultemperatur<br />
des resultierenden Bindemittels zu berechnen. Dabei wird ein linearer<br />
Zusammenhang zwischen T(G* = 15 kPa) des Bindemittels aus dem<br />
Asphaltgranulat und T(G* = 15 kPa) des frischen Bindemittels vorausgesetzt.<br />
Von einer entsprechenden Vorgabe ist auch für die bevorstehende<br />
Fortschreibung der ZTV/TL-Asphalt-StB auszugehen. Die Untersuchung<br />
der Wirkung des Gehaltes des Zusatzes Sasobit auf die Äqui-Schermodultemperatur<br />
und den zugehörigen Phasenwinkel von häufig verwendeten<br />
Bindemittelsorten hat lineare Zusammenhänge mit hohen<br />
Bestimmtheitsmaßen belegt. Für T(G* = 15 kPa) beträgt R² > 0,975 und<br />
für den Phasenwinkel beträgt R² > 0,91. Somit kann davon ausgegangen<br />
werden, dass die Berechnung der Äqui-Schermodultemperatur gemäß<br />
dem Regelwerk korrekte Werte ergibt.<br />
Für die Praxis ist zu berücksichtigen, dass bei Verwendung von<br />
gebrauchsfertigen Viskositätsveränderten Bindemitteln mit größeren<br />
PmB 25/55-55 RC<br />
Äqui-Schermodultemperatur und zugehöriger Phasenwinkel von<br />
PmB 25/55-55 RC mit unterschiedlichen Sasobit-Gehalten<br />
Äqui-Schermodultemperatur und zugehöriger Phasenwinkel von<br />
PmB 10/40-65 RC mit unterschiedlichen Sasobit-Gehalten<br />
PmB 10/40-65 RC<br />
7|20<strong>24</strong>
30<br />
Asphalt und Umwelt<br />
Anteilen von Asphaltgranulat die gewünschte und zur Einhaltung der TL<br />
VBit-StB erforderliche Menge des Zusatzes im resultierenden Bindemittel<br />
nicht erreicht wird.<br />
Zur Aktivierung des Temperaturabsenkungspotenzials von 20 bis 30 K<br />
ist im resultierenden Gesamtbindemittelgehalt jedoch bereits ein<br />
SASOBIT-Anteil von ca. 1,5 M.-% ausreichend, der je nach Verdichtungswilligkeit<br />
des Asphaltmischgutes weiteres Optimierungspotenzial bietet<br />
(siehe Merkblatt für Temperaturabsenkung von Asphalt (M TA) 2021).<br />
Unter Anwendung der in diesem Artikel beschriebenen Berechnung<br />
kann der korrekte Gehalt des organischen Viskositätsverändernden Zusatzes<br />
gemäß ETV-StB_TA Teil 3.2.1 auf drei Wegen zielsicher erreicht werden:<br />
• Verwendung nicht Viskositätsveränderter Bindemittel und projektbezogene<br />
Dosierung des Zusatzes durch den Asphalthersteller,<br />
• Verwendung von gebrauchsfertigen Viskositätsveränderten Bindemitteln<br />
und Anpassung des Zusatzes mittels Zudosierung durch den<br />
Asphalthersteller,<br />
• Bezug von gebrauchsfertig Viskositätsverändertem Bindemittel mit<br />
erhöhtem Gehalt des Zusatzes. Mehrere Bindemittelhersteller bieten<br />
auf Kundenanfrage solche Produkte mit dem individuell erforderlichen<br />
Gehalt von Sasobit an. Zur Vereinfachung wären auf übliche<br />
Asphaltgranulatanteile abgestimmte Standard-Bindemittel hilfreich.<br />
Danksagung<br />
Wir bedanken uns bei Thomas Behle, Hohenloher Asphalt-Mischwerke,<br />
für die Anregung zu dieser Untersuchung und für die Bereitstellung<br />
von Messdaten.<br />
•<br />
Bindemittel<br />
50/70<br />
70/100<br />
25/55-55 RC<br />
10/40-65 RC<br />
Bindemittel + x<br />
M.-% SASOBIT<br />
T(G* = 15 kPa), °C T(G* = 15 kPa), °C T(G* = 15 kPa Phasenwinkel, ° Phasenwinkel, ° Phasenwinkel<br />
Probe 1 Probe 2 Mittelwert, °C Probe 1 Probe 2 Mittelwert, °<br />
2 58,2 58,5 58,4 73,2 72 72,6<br />
7 73,4 70,4 71,9 65,1 66,6 65,9<br />
8 74,5 74,6 74,6 60,6 59,7 60,2<br />
9 76,3 76,8 76,5 58,5 54,7 56,6<br />
10 77,2 77,6 77,4 57,5 57,5 57,5<br />
11 78,3 79,1 78.7 56,9 55,9 56,4<br />
2 53,6 53,3 53,4 71,9 72,8 72,3<br />
7 70.8 71,1 71 60,3 58,3 59,3<br />
8 73,7 74,5 74,1 57,8 56,8 57,3<br />
9 76 76,4 76,2 56,1 52 54<br />
10 78 78,5 78,2 51,5 49,5 50,5<br />
11 78,4 84,3 81,4 49,1 60,6 54,8<br />
1 60,78 60,7 60,7 65,6 65,4 65,5<br />
2 63 63,3 63,2 63,1 62 62,6<br />
3 65,6 65,6 65,6 60,7 60,4 60,5<br />
4 68,3 67,3 67,8 57,1 58,9 58<br />
5 69,8 70,2 70 56,5 54,5 55,5<br />
6 71,1 70,8 71 55,2 55,8 55,5<br />
7 72,7 72,2 72,5 54,1 54,4 54,3<br />
1 66,8 66,7 66,8 68,4 68,4 68,4<br />
2 68,5 68,1 68,3 66,7 66,7 66,7<br />
3 69,7 70,6 70,2 65,8 66,3 66<br />
4 71,2 71,1 71,1 63,2 63,5 63,4<br />
5 72,5 72,4 72,4 61,7 61,8 61,7<br />
6 73,9 73,8 73,9 59,8 59,6 59,7<br />
7 74,7 74,3 74,5 58,9 58,8 58,9<br />
WEITERE LITERATUR<br />
Die diesjährigen DAV-Informationsveranstaltungen werden gänzlich<br />
unter dem Motto der Temperaturabsenkung von Asphalt stehen,<br />
da diese Thematik zunehmend wichtiger wird.<br />
Weil die Hintergründe sowie die zwangsläufigen Folgen der<br />
gesamten Angelegenheit rund um den Arbeitsplatzgrenzwert noch<br />
nicht in der Breite der Asphaltbranche, sowohl auf Auftraggeberals<br />
auch Auftragnehmerseite, angekommen sind, hat der DAV seine<br />
klassischen DAV-Informationsveranstaltungen unter das Thema<br />
„Temperaturabsenkung“ gestellt. Im November finden noch zwei<br />
Termine statt:<br />
Termine und Orte:<br />
• 12. November, Hotel Grand la Strada, Kassel<br />
• 20. November, Hotel Leonardo, Bad Kreuznach<br />
Ausgewählte Referenten werden die Teilnehmer über den Arbeitsplatzgrenzwert<br />
an sich sowie die verschiedenen Möglichkeiten zur<br />
Temperaturabsenkung informieren. Nähere Einzelheiten hierzu<br />
unter www.<strong>asphalt</strong>.de.<br />
AUTOR<br />
Dr. Thorsten Butz,<br />
Manger Bitumen Additives<br />
Development<br />
bei Sasol Deutschland<br />
7|20<strong>24</strong>
Termine<br />
Messen, Ausstellungen & Veranstaltungen<br />
31<br />
November<br />
12.11. Kassel<br />
DAV-Informationsveranstaltung<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
18.–19.11. Bad Nauheim<br />
DAV-Regionalversammlung Mitte<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
20.11. Bad Kreuznach<br />
DAV-Informationsveranstaltung<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
20.–22.11. Berlin<br />
Forum Miro<br />
www.forummiro.de<br />
28.–29.11. Aachen<br />
Straßenbau- und Verkehrstage 20<strong>24</strong><br />
www.rwth-aachen.de<br />
Vorschau 2025<br />
14.–15.01. Dresden<br />
DSR-Kooperationsseminar<br />
https://kurzlinks.de/DSR-Kooperationsseminar<br />
05.–06.02. Braunschweig<br />
DSR-Grundlagenschulung<br />
www.tu-braunschweig.de/isbs/veranstaltungen<br />
19.–20.02. Braunschweig<br />
DSR-Schulung für Fortgeschrittene<br />
www.tu-braunschweig.de/isbs/veranstaltungen<br />
<strong>07</strong>.–13.04. München<br />
bauma 2025<br />
34. Weltleitmesse für Baumaschinen<br />
https://bauma.de<br />
20.05. Baden-Baden<br />
DAV-Mitgliederversammlung<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
21.–22.05. Baden-Baden<br />
FGSV-Asphaltstraßentagung<br />
www.fgsv-verlag.de/veranstaltungen<br />
9.–11.10. Karlsruhe<br />
TiefbauLIVE<br />
www.ratl-messe.com<br />
Vorschau 2026<br />
25.–27.02. Berchtesgaden<br />
23. Deutsche Asphalttage<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
<strong>24</strong>.–26.03. Willingen<br />
DAV/DAI-Asphaltseminar<br />
in Willingen<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
13.–15.05. Essen<br />
InfraTech 2026<br />
www.infratech.de<br />
17.–19.03. Willingen<br />
DAV/DAI-Asphaltseminar<br />
in Willingen<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
7|20<strong>24</strong>
Einbau Asphalt B3 Malsch–Bruchhausen (Quelle: GKG)<br />
Niedrigtemperatur Asphalt<br />
TA mit Sübit im Vergleich mit<br />
konventionellem Asphalt<br />
Die GKG Mineralöl Handel GmbH & Co KG vertreibt und<br />
entwickelt Bitumen, vorrangig für den Asphaltstraßenbau.<br />
Mit fast 30 Jahren Erfahrung in Produktion und<br />
Vertrieb von Bitumen zählt das Unternehmen zu den<br />
führenden Herstellern hochwertiger Bindemittel für die<br />
verschiedensten Einsatzbereiche im Asphaltstraßenbau<br />
und auch für industrielle Anwendungen. Für die vom<br />
Regierungspräsidium Karlsruhe, Referat 47.2 Baureferat<br />
Mitte, ausgeschriebenen Maßnahme „B3 Malsch–<br />
Mit verbindlicher Einführung des neuen Arbeitsplatzgrenzwertes<br />
für Dämpfe und Aerosole aus Bitumen ist für alle Asphaltbauweisen<br />
der Einsatz von Temperaturabgesenkten Asphalten (TA) zwingend<br />
Bruchhausen“ der Arge Peter Gross Infrastruktur und<br />
der Grötz GmbH & Co. KG sollte ein Temperaturabgesenkter<br />
Asphalt in der Asphaltbinderschicht und<br />
Asphaltdeckschicht zum Einsatz kommen. In beiden<br />
Schichten konnte jeweils ein Bitumen aus der Sübit-Produktreihe,<br />
welches bereits auf der BASt-Pilotproduktliste<br />
aufgeführt ist, von GKG Mineralöl Handel erfolgreich<br />
eingesetzt werden.<br />
Von Dr. Martin Haberl, Christian Bohlinger<br />
und Jan Sonntag<br />
notwendig. Neben technischen Maßnahmen wie Absaugeinrichtungen<br />
und Gebläsen an den Asphaltfertigern sind diese Asphalte eine wichtige<br />
Voraussetzung zur Einhaltung des Grenzwertes.<br />
7|20<strong>24</strong>
Asphalt und Umwelt<br />
33<br />
Einbau Deckschicht, Detailansicht Schnecke<br />
Messungen durch das IBQ-Institut für Baustoff-Qualitätssicherung GmbH<br />
Einheit<br />
Deckschicht AC 11 D SP<br />
25/55-55 A 25/55-55 LT<br />
Dehnungsrate ε* [‰ • 10-4/n] 1,6 4,4<br />
Dehnung ε [‰] 8,8 9,9<br />
Lastimpulszahl [-] 10.000 10.000<br />
Tabelle 1: Ergebnisse Druckschwell-Versuche Deckschichten<br />
Einheit<br />
Deckschicht AC 11 D SP<br />
25/55-55 A 25/55-55 LT<br />
Raumdichte [g/cm³] 2,347 2,331<br />
Bruchtemperatur [°C] -21 -20,6<br />
Bruchspannung [MPa] 4,986 4,652<br />
Tabelle 2: Ergebnisse Abkühlversuche Deckschichten<br />
Einheit<br />
Deckschicht AC 11 D SP<br />
25/55-55 A 25/55-55 LT<br />
Raumdichte [g/cm³] 2,341 2,328<br />
Zugfestigkeit β t,max [MPa] 5,903 5,181<br />
Bruchdehnung ε F [‰] 3,119 2,622<br />
Tabelle 3: Ergebnisse Zugversuche Deckschichten<br />
TA ist damit eine Variante des herkömmlichen Heiß<strong>asphalt</strong>s. Während<br />
konventioneller Walz<strong>asphalt</strong> bei Temperaturen zwischen 140 bis<br />
190 °C produziert wird, erfolgt die Herstellung von Temperaturabgesenktem<br />
Asphalt bei deutlich abgesenkteren Temperaturen von 130<br />
bis 155 °C. Dadurch können neben den Dämpfen und Aerosolen aus<br />
dem Bitumen auch die Energieverbräuche an der Asphaltmischanlage<br />
deutlich reduziert werden.<br />
Während bisher noch hohe Temperaturen notwendig waren, um eine<br />
ausreichend niedrige Viskosität des Bitumens für das Pumpen und den<br />
Herstellprozess des Asphaltes an der Mischanlage zu erreichen, wird bei<br />
der Produktion von TA u. a. die Viskosität des Bitumens durch unterschiedliche<br />
Herstellprozesse gesenkt. Dies kann zum Beispiel durch die Zugabe<br />
von unterschiedlichen organischen oder mineralischen Additiven erfolgen.<br />
Auch Schaumbitumen, das durch das Eindüsen von Wasser in das<br />
heiße Bitumen entsteht, kann für die Viskositätsabsenkung verwendet<br />
werden. Ebenso können spezielle chemische Additive oder oberflächenaktive<br />
Additive dem Bindemittel beigemischt werden. Diese unterschiedlichen<br />
Techniken ermöglichen es, Bitumen bei deutlich abgesenkten Temperaturen<br />
zu Asphalt zu verarbeiten. Dabei muss stets beachtet werden,<br />
dass durch die Viskositätsabsenkung des Bitumens die Eigenschaften des<br />
so hergestellten Asphaltes im Vergleich zu konventionell hergestelltem<br />
Heißmischgut nicht negativ verändert werden. GKG Mineralöl Handel hat<br />
für die Herstellung von TA spezielle fertig gemischte Bitumen entwickelt,<br />
die für alle herkömmlichen Asphaltsorten verwendet werden können,<br />
ohne die üblichen Gebrauchseigenschaften der damit hergestellten<br />
Asphaltschichten negativ zu beeinflussen. ››<br />
7|20<strong>24</strong>
Asphalt und Umwelt<br />
Der Einbau erfolgte unter Vollsperrung<br />
Anlieferung Asphaltmischgut<br />
Bei der Umsetzung der Baumaßnahme „B3 Malsch–Bruchhausen“<br />
kam in beiden Asphaltschichten ein jeweils gebrauchsfertig gemischtes<br />
TA-Bitumen der GKG Mineralöl Handel GmbH & Co. KG zum Einsatz.<br />
Sowohl bei der Mischgutherstellung an der Asphaltmischanlage AMA<br />
Bietigheim GmbH & Co. KG als auch bei Transport und Verarbeitung auf<br />
der Baustelle konnten durch das Einbaupersonal keine nachteiligen<br />
Unterschiede gegenüber konventionellem Heißmischgut festgestellt<br />
werden. Hier wurde als sehr positiv die deutlich reduzierte Dampfentwicklung<br />
an Beschicker und Asphaltfertiger angemerkt.<br />
Die Baumaßnahme wurde durchgängig durch Mitarbeiter des nach<br />
RAP Stra anerkannten Prüfinstituts IBQ - Institut für Baustoff-Qualitässicherung<br />
überwacht. Neben den Felduntersuchungen, zu denen auch<br />
Raumdichteermittlungen mit einer Isotopensonde gehörten, wurden<br />
auch Mischgutproben im Labor auf ihre Eigenschaften hin untersucht. Die<br />
Ergebnisse sind dabei eindeutig: Der TA besitzt die gleichen Eigenschaften<br />
wie konventioneller Walz<strong>asphalt</strong>, und das bei deutlich abgesenkten Herstell-<br />
und Einbautemperaturen.<br />
Für die Asphaltbinderschicht kam die Asphaltsorte AC 16 B S SG<br />
unter Zugabe von 33 M.-% Asphaltgranulat mit dem polymermodifizierten<br />
Bitumen Sübit 10/40-65 LT zum Einsatz. Bei der von der AMA<br />
Bietigheim gelieferten Asphaltdeckschicht wurde ein splittreicher<br />
AsphaltbetonAC 11 D SP unter Zugabe von 20 M.-% Asphaltgranulat<br />
eingesetzt. Als Bitumen wurde Sübit 25/55-55 LT verwendet. Bei der<br />
zum Vergleich hergestellten Asphaltdeckschicht aus konventionellem<br />
Heißmischgut wurde ein AC 11 D SP mit einem Bitumen Sübit 25/55-55 A<br />
eingesetzt.<br />
Beim Einbau der Asphaltbinderschicht konnte das mit Bitumen Sübit<br />
10/40-65 LT hergestellte Mischgut überzeugen. Die Binderschicht wurde<br />
im Juni 20<strong>24</strong> bei guten Witterungsbedingungen eingebaut. Zum Einbauzeitpunkt<br />
herrschten Außentemperaturen von rund 32 °C bei nur geringer<br />
Bewölkung. Zu Beginn der Walzübergänge betrugen die Temperaturen<br />
an der Asphaltoberfläche etwa 117 bis 122 °C, die maximale Verdichtung<br />
wurde nach ungefähr 18 Minuten erreicht (s. Abb. 5 u. 6).<br />
Die Herstellung der konventionellen Asphaltdeckschicht erfolgte im<br />
Mai 20<strong>24</strong> bei leichter Bewölkung und 22 °C Außentemperatur. Die Mischguttemperatur<br />
an der Bohle betrug 152 °C, bei Beginn des Walzens 142 °C<br />
an der Asphaltoberfläche. Nach etwa 36 Minuten bzw. zehn Walzenübergängen<br />
wurde eine Verdichtung von 100 Prozent erreicht. Die Temperatur<br />
an der Asphaltoberfläche betrug nach Beendigung des Walzvorganges<br />
und somit bei Erreichen des Verdichtungsgrades von 100 Prozent noch<br />
ca. 81 °C (s. Abb. 10).<br />
Als am <strong>07</strong>.06.20<strong>24</strong> die Asphaltdeckschicht aus TA eingebaut wurde,<br />
erreichte die Außentemperatur 33 °C. Die Temperatur an der Asphaltoberfläche<br />
betrug zu Beginn des Walzens rund 120 °C. Der Verdichtungsgrad<br />
von 99 Prozent wurde nach <strong>24</strong> Minuten bzw. zehn Walzübergängen<br />
erreicht (s. Abb. 11).<br />
7|20<strong>24</strong>
Asphalt und Umwelt<br />
Zerstörungsfreie Verdichtungsmessungen an der Deckschicht<br />
Neben der Überwachung der Einbauleistung mittels Isotopensonde<br />
wurde das eingebaute Mischgut auch labortechnisch untersucht. Hierzu<br />
wurden insbesondere Perfomance-Prüfungen hinsichtlich der Wärmeund<br />
Kältestandfestigkeit durchgeführt. Die Prüfungen wurden in den<br />
Laboratorien des IBQ - Institut für Baustoff-Qualitässicherung in Fellbach<br />
durchgeführt. Es wurden zur Vergleichbarkeit sowohl Untersuchungen<br />
an dem Temperaturabgesenkten Mischgut als auch am Mischgut, das<br />
konventionell hergestellt wurde, durchgeführt.<br />
Für die Beurteilung des Verformungsverhaltens des Asphalts bei<br />
Wärme wurde der einaxiale Druck-Schwellversuch nach TP Asphalt-StB,<br />
Teil 25 B1, durchgeführt. Dabei wird eine Asphaltprobe bei einer konstanten<br />
Temperatur von 50 °C einer zyklischen, dynamischen Druckbelas-<br />
Abb. 5: Grafik Zusammenhang Verdichtung-Zeit–Temperatur,<br />
AC 16 B S SG TA<br />
Abb. 6: Grafik Zusammenhang Verdichtung-Zeit-Temperatur,<br />
AC 16 B S SG TA<br />
7|20<strong>24</strong>
36<br />
Asphalt und Umwelt<br />
Einheit<br />
Binderschicht<br />
AC 16 BS SG<br />
10/40-65 LT<br />
Dehnungsrate ε* [‰ • 10-4/n] 13,2<br />
Dehnung ε [‰] 11,8<br />
Lastimpulszahl [-] 3.350<br />
Tabelle 4: Ergebnisse Druck-Schwellversuch Binderschicht<br />
Einheit<br />
Tabelle 5: Ergebnisse Abkühlversuch Binderschicht<br />
Binderschicht<br />
AC 16 BS SG<br />
10/40-65 LT<br />
Raumdichte [g/cm3] 2,325<br />
Bruchtemperatur [°C] -19,5<br />
Bruchspannung [MPa] 4,219<br />
Einheit<br />
Binderschicht<br />
AC 16 BS SG<br />
10/40-65 LT<br />
Raumdichte [g/cm3] 2,318<br />
Zugfestigkeit β t,max [MPa] 4,81<br />
Bruchdehnung ε F [‰] 3,4<strong>24</strong><br />
Temperaturmessungen am frischen Mischgut<br />
Tabelle 6: Ergebnisse Zugversuch Binderschicht<br />
tung ausgesetzt. Während des Versuchs wird die Verformung in Abhängigkeit<br />
von den Belastungszyklen gemessen und als Dehnungskurve<br />
dargestellt. Das Ergebnis des Verformungsverhaltens erfolgt durch die<br />
Dehnungsrate am Wendepunkt der Kurve oder am Ende des Versuchs.<br />
Das Ergebnis des konventionellen Walz<strong>asphalt</strong>es der Asphaltdeckschicht<br />
liegt in einem sehr guten Bereich. Das eingesetzte SüBit-LT-Bitumen<br />
im Temperaturabgesenkten Asphalt ist, wie das Ergebnis der<br />
konventionellen Deckschicht, im guten bis sehr guten Bereich und liegt<br />
deutlich unter den Anforderungen der Landesregelung ETV-StB-BW<br />
für Baden-Württemberg an den Druck-Schwellversuch (Anforderung<br />
≤ 10 ‰*10-⁴/n).<br />
Neben dem Wärmeverhalten wurde auch das Kälteverhalten untersucht.<br />
Für den Nachweis der Kälteeigenschaften wurden die eingesetzten<br />
Mischgutsorten nach TP Asphalt-StB, Teil 46 A, Abkühlversuch und<br />
Zugversuch, durchgeführt. Die ermittelten Zugspannungen im Abkühlversuch<br />
werden in Abhängigkeit von der Prüftemperatur abgebildet. Als<br />
Ergebnis werden die Bruchtemperatur, die zum Versagen des Probekörpers<br />
geführt hat, und die dazugehörige Bruchspannung dokumentiert.<br />
Im Zugversuch wird die Zugfestigkeit bei einer konstanten Temperatur<br />
(in den Versuchsreihen bei -10 °C) ermittelt.<br />
Den Tabellen 2 und 3 können die Ergebnisse des Kälteverhaltens entnommen<br />
werden. Im Abkühlversuch zeigen beide Varianten ein vergleichbares<br />
Kälteverhalten auf. Auch die Temperaturabgesenkte Asphaltbinderschicht<br />
wurde analog zu der Asphalteckschicht auf die Asphalteigenschaften<br />
mittels Performance-Prüfungen untersucht.<br />
Aus den ermittelten Laborergebnissen der durchgeführten Performance-Untersuchungen<br />
zeigt sich, dass die verwendeten Asphaltsorten<br />
Abb. 10: Grafik Zusammenhang Verdichtung-Zeit-Temperatur,<br />
AC 11 D SP, konventionell<br />
Abb. 11: Grafik Zusammenhang Verdichtung-Zeit-Temperatur,<br />
AC 11 D SP TA<br />
7|20<strong>24</strong>
Asphalt und Umwelt<br />
37<br />
Abb. 5: Grafik Zusammenhang Verdichtung-Zeit-Temperatur,<br />
AC 16 B S SG TA<br />
Fertig eingebaute Asphaltdeckschicht AC 11 D SP mit PmB 25/55-55 LT<br />
Abb. 6: Grafik Zusammenhang Verdichtung-Zeit-Temperatur,<br />
AC 16 B S SG TA<br />
mit Temperaturabsenkung bei Verwendung von Sübit LT im Vergleich zu<br />
konventionellen Walz<strong>asphalt</strong>en ähnlich gute Ergebnisse aufzeigen. Die<br />
Einbauleistung kann auch bei den eingesetzten LT-Bitumen die Anforderung<br />
der technischen Regelwerke erfüllen. Bei den durchgeführten<br />
Wärme- und Kälteversuchen sind die Ergebnisse gegenüber den konventionellen<br />
Mischgütern vergleichbar.<br />
Der professionelle Einbau der Mischgüter durch die Einbaukolonne<br />
der Arge Grötz/Peter Groß Infrastruktur auf der B3 bei Malsch bestätigt<br />
damit die bisherigen Erfahrungen mit TA unter Verwendung von fertig<br />
gemischten Bitumen bei bereits durchgeführten Pilotstrecken. Der<br />
Mischguteinbau und auch die gewonnenen Ergebnisse aus Laboruntersuchungen<br />
zeigen gegenüber konventionellem Walz<strong>asphalt</strong> ähnliche<br />
Ergebnisse auf. Eine Gleichwertigkeit von Sübit-LT-Bitumen gegenüber<br />
den bisherigen Bitumen für konventionellen Walz<strong>asphalt</strong> kann<br />
damit bestätigt werden.<br />
•<br />
Abb. 10: Grafik Zusammenhang Verdichtung-Zeit-Temperatur,<br />
AC 11 D SP, konventionell<br />
AUTOREN<br />
Abb. 11: Grafik Zusammenhang Verdichtung-Zeit-Temperatur,<br />
AC 11 D SP TA<br />
Dr. Martin Haberl<br />
IBQ – Institut für Baustoff-Qualitätssicherung<br />
GmbH<br />
Erich-Herion-Str. 1<br />
7<strong>07</strong>36 Fellbach<br />
www.ibq-institut.de<br />
martin.haberl@ibq-institut.de<br />
Christian Bohlinger<br />
GKG MINERALOEL HANDEL GmbH<br />
& Co. KG<br />
Liebknechtstraße 50<br />
70565 Stuttgart<br />
www.gkg-oel.de<br />
c.bohlinger@gkg-oel.de<br />
Jan Sonntag<br />
GKG MINERALOEL HANDEL GmbH<br />
& Co. KG<br />
Liebknechtstraße 50<br />
70565 Stuttgart<br />
www.gkg-oel.de<br />
j.sonntag@gkg-oel.de<br />
7|20<strong>24</strong>
38 Technik<br />
Entwässerungsrinnen<br />
Entwässerung beschleunigt<br />
Baustelle auf der A21<br />
Bei der Grundsanierung der A21 ist eine leistungsstarke Oberflächenentwässerung<br />
gefragt. Statt Bordstein und Rinne kommen KerbDrain-Hohlbordrinnen<br />
von Aco zum Einsatz. Sie sorgen für mehr Verkehrssicherheit<br />
und beschleunigen die Baustelle deutlich. Der Ende 2023 von Bund und<br />
Ländern geschlossene Pakt zur Planungsbeschleunigung soll den Ausbau<br />
und die Ertüchtigung der vielerorts maroden Verkehrsinfrastruktur forcieren.<br />
So wichtig der Abbau bürokratischer Hürden ist – auch bei der Bauausführung<br />
der Sanierungs- und Erweiterungsprojekte ist mehr Tempo gefragt.<br />
Dabei kommen Lösungen von Aco ins Spiel. Durch den Einsatz intelligenter<br />
Entwässerungslösungen beschleunigt das Büdelsdorfer Unternehmen den<br />
Baufortschritt gerade in den ersten Projektphasen und trägt ganz nebenbei<br />
zur Sicherheit und Langlebigkeit der Verkehrswege bei.<br />
Die A21 erhält seit 2021 eine Grundsanierung<br />
der wichtigen Nord-Süd-Achse auf<br />
einem rund zwölf Kilometer langen Streckenteil<br />
zwischen Bad Segeberg und Bad Oldesloe.<br />
Dazu wird der komplette Straßenkörper in beiden<br />
Fahrtrichtungen abgetragen und erneuert<br />
– neben der Fahrbahndecke auch der gesamte<br />
Unterbau sowie die Entwässerungsanlage.<br />
„Gerade auf Autobahnen kommt der Oberflächenentwässerung<br />
aufgrund der hohen Fahrgeschwindigkeiten<br />
eine besondere Bedeutung<br />
zu“, erläutert Torsten Klehm, Key Account<br />
Manager Verkehrswegebau & Ingenieurbauwerke<br />
bei Aco. „Bei stärkeren oder langanhaltenden<br />
Niederschlägen droht Aquaplaning,<br />
dessen Gefährdungspotenzial auch vor<br />
dem Hintergrund von Starkregenereignissen<br />
zugenommen hat. Ein entscheidender Faktor<br />
für die Verkehrssicherheit ist eine leistungsstarke<br />
Entwässerung, die die Niederschläge<br />
schnell und sicher abführt.“<br />
Zwei-in-eins-Lösung für Randeinfassung<br />
und Entwässerung<br />
Laut der „Richtlinie für die Entwässerung von<br />
Straßen“ (REwS) soll Oberflächenwasser vorzugsweise<br />
über die Bankette am Straßenrand<br />
abfließen und von da in Böschungen oder<br />
Mulden versickern. Doch oftmals ist dies nicht<br />
Entwässerung außerhalb der Fahrbahn: Der<br />
Rinnenstrang dient der Randeinfassung und<br />
als Entwässerungssystem. (Quelle: Aco GmbH)
Technik<br />
39<br />
„Aco KerbDrain Road“ auf der A21: Das Zwei-in-eins-System beschleunigt die Baustelle deutlich.<br />
möglich, etwa wenn das vorhandene Gefälle<br />
und die Linienführung der Straße eine Entwässerung<br />
zum Mittelstreifen erfordern, der<br />
angrenzende Platz nicht ausreicht oder die<br />
Böden nicht versickerungsfähig sind. In diesen<br />
Fällen ist eine seitliche Begrenzung vorgeschrieben,<br />
über die das Oberflächenwasser<br />
gezielt in eine Rinne oder einen Punktablauf<br />
geführt wird.<br />
Auch einige Standortbedingungen auf der<br />
A21 ließen eine offene Ableitung über die Bankette<br />
nicht zu. In der Ausschreibung zur Fahrbahnsanierung<br />
war daher eine Randeinfassung<br />
mit Rinnenstrang vorgesehen. Bislang kommen<br />
dabei in der Regel zwei separate Konstruktionselemente<br />
zum Einsatz: eine Linienentwässerung<br />
mit einem Betonflachbord (F7). Doch<br />
statt der herkömmlichen Ausführung machte<br />
beim Vergabeverfahren ein integriertes Kombi-System<br />
das Rennen. „Speziell für stark beanspruchte<br />
Bundesverkehrswege haben wir die<br />
Hohlbordrinne Aco KerbDrain Road konzipiert,<br />
die Bordstein und Rinne in einem kompakten<br />
Bauteil vereint. Dadurch findet die Entwässerung<br />
komplett außerhalb des befahrenen<br />
Bereichs statt. Die Nutzenvorteile der Zwei-ineins-Lösung<br />
vor allem in puncto Langlebigkeit,<br />
SCHLUSS MIT ÜBERHITZTEN INNENSTADTSTRASSEN DURCH<br />
Luxivit Granit®<br />
AUFHELLUNGSSPLITTE<br />
bis zu 8 °C geringere Erwärmung gegenüber dunklen<br />
Gestein wegen Sonnenlichtreflexion<br />
erhöhte Griffigkeit durch Zugabe von Luxivit® – PSV 57<br />
Kosteneinsparung aufgrund längerer Standzeiten<br />
Bayer. Wald Granitwerke<br />
K. A. Thiele GmbH & Co. KG<br />
Am Bahnhof 12 · 94538 Fürstenstein<br />
info@thiele-granit.de · www.thiele-granit.de<br />
Tel.: 08504 9119-0 · Fax: 08504 9119-19<br />
Straße mit Luxivit Granit® nach 12-jähriger Nutzungsdauer im Vergleich zu einem grauen<br />
Granit mit ähnlich langer Liegezeit.
40<br />
Technik<br />
Kosten- und Materialeffizienz haben den Bauherrn<br />
überzeugt“, so Klehm.<br />
Einbau in einem Arbeitsgang<br />
Bei der konventionellen Bauweise sind in der<br />
Regel zwei Baukolonnen im Einsatz, die nacheinander<br />
die Entwässerungsrinnen und<br />
anschließend die Bordsteine verlegen. Rinne<br />
und Bord müssen jeweils mit einem Fundament<br />
und einer Rückenstütze ausgeführt werden.<br />
Hinzu kommen Fugen am Übergang zur<br />
Fahrbahnkante sowie zwischen Bord und<br />
Rinne, die stets zu den neuralgischen Schwachstellen<br />
zählen und daher bei jeder Bauabnahme<br />
und der späteren Unterhaltung besonders<br />
im Fokus stehen.<br />
Ganz anders sieht das Bild dagegen auf der<br />
A21 aus: Weil die Kombilösung das Bord mitsamt<br />
Fundament und Vergussfuge überflüssig<br />
macht, war nur ein Arbeitsgang notwendig.<br />
Dabei wurden zunächst die Einlaufkästen für<br />
den Anschluss an die Rohrleitung gesetzt und<br />
im nächsten Schritt die Hohlbordrinnen eingefügt.<br />
Statt der sonst üblichen acht Arbeitsschritte<br />
waren nur vier Schritte notwendig. Das<br />
verkürzte die Einbauzeit gegenüber der herkömmlichen<br />
Bauweise deutlich.<br />
Sicherheit und Effizienz beim<br />
Asphalteinbau<br />
Schließlich haben sich die Produktentwickler<br />
noch ein besonderes Feature einfallen lassen,<br />
um auch die nachfolgenden Prozessschritte zu<br />
erleichtern und zu beschleunigen. So ist die „Aco<br />
KerbDrain Road“ mit einer Anfahr- und Vergusskante<br />
ausgestattet, die beim Einbau des Asphalts<br />
als Orientierung und Höhenbezug dient. Da die<br />
Unterkante der Einlauföffnungen direkt darauf<br />
ansetzt, erübrigt sich zeitaufwendiges Abkleben<br />
der Schlitze. Außerdem dient die durchgehende<br />
Anfahrkante als Orientierung für die Baumaschinen<br />
und schützt die Rinne effektiv vor Beschädigungen<br />
durch die Straßenwalze.<br />
All-in-one-System für zahlreiche<br />
Anwendungsfelder<br />
Die „Aco KerbDrain Road“ ist eine Weiterentwicklung<br />
der „Aco KerbDrain City“. Mit der zweiin-eins-Lösung<br />
für den innerstädtischen<br />
Bereich begann vor mehr als 20 Jahren der Siegeszug<br />
der Hohlbordrinne. In den vergangenen<br />
Jahren wurde die Produktlinie immer weiter<br />
ausgebaut und bietet heute für nahezu jeden<br />
Anwendungsfall die passende Lösung. Mittlerweile<br />
stehen auch spezielle Systeme für Tunnelbauwerke<br />
und Brücken zur Verfügung, die sich<br />
im Streckenverlauf kombinieren lassen. So vielfältig<br />
die Einsatzgebiete – eines ist allen Hohlbordrinnen<br />
gemeinsam: Gefertigt aus dem<br />
frost- und tausalzbeständigen Werkstoff Polymerbeton<br />
erfüllen sie die Anforderungen der<br />
Klasse D 400 – und das, obwohl sie außerhalb<br />
befahrener Zonen positioniert sind. Mit der serienmäßig<br />
integrierten Dichtung aus EPDM wird<br />
zudem die Stoßfuge zwischen den Rinnenelementen<br />
wasserundurchlässig abgedichtet.<br />
Inzwischen ist die Produktfamilie fester<br />
Bestandteil der „Richtlinie für die Entwässerung<br />
von Straßen 2021“ (REwS) und entspricht damit<br />
dem Stand der Technik. „Bis heute wurden in<br />
Europa und Großbritannien schon mehr als 1<br />
Million Meter KerbDrain verlegt“, schätzt<br />
Aco-Experte Torsten Klehm, „und die Einsatzund<br />
Lösungsmöglichkeiten sind noch lange<br />
nicht ausgeschöpft.“<br />
•<br />
„Aco KerbDrain Road“: Die Anfahr- und Vergusskante dient zur Orientierung und Höhenbezug beim Einbau des Asphalts.<br />
7|20<strong>24</strong>
Ein Hauch von Abenteuer liegt in der Luft beim<br />
Pick-up-Vergleichstest der B_I galabau, während die<br />
besten Modelle auf Herz und Nieren geprüft werden.<br />
(Quelle: QUATEX)<br />
Pick-up-Vergleichstest<br />
Klassentreffen mit Abwegen<br />
Die meistverkauften Midsize-Pick-ups in Deutschland trafen sich zum Klassentreffen in Norddeutschland.<br />
Welche der Arbeitstiere mit Doppelkabine und Pritsche durch Fahrkomfort und Leistung die Herzen im<br />
Baugewerbe gewinnen können, zeigt sich beim Kräftemessen auf Straße und Abwegen im schweren Gelände<br />
Von Frank Hausmann.<br />
Für Bauunternehmer sind Pickups gern gesehene Diener. Mit Doppelkabine<br />
schleppen sie bis zu fünf Mann und zusätzlich fast eine Tonne<br />
Ladung auf offener Pritsche zur Baustelle in der Stadt, aufs Land oder zum<br />
Autobahn-Neubau. Während sich einige Hersteller wie Mercedes-Benz, Fiat<br />
oder Renault längst wieder aus diesem Segment verabschiedet haben,<br />
warten andere Marktteilnehmer mit frischem Material auf. Grund genug,<br />
die angesagtesten vier Kandidaten neuester Bauart zum Stelldichein zu<br />
bitten und sie im direkten Vergleich auf Straße wie im Gelände gegeneinander<br />
antreten zu lassen.<br />
Für eine gute Vergleichbarkeit sollten sich die Basisversionen ohne<br />
Schnickschnack an Bord messen. VW und Isuzu konnten dem Wunsch nach<br />
einfachster Ausstattung in ihren Amarok und D-Max LS entsprechen. Ford<br />
und Toyota mussten aufgrund der Verfügbarkeit die Topmodelle Ranger<br />
Wildtrak X und Hilux Invincible (unbesiegbar) mit stärkeren Motoren und<br />
besserer Ausstattung ins Rennen schicken. Dieser Umstand hat den<br />
Charme, dass von den nahezu baugleichen Brüdern Amarok und Ranger<br />
zwei unterschiedliche Motorisierungen unter die Lupe genommen werden<br />
konnten. Beide Leistungsvarianten sind schließlich wahlweise für beide<br />
Modelle zu haben. Andererseits lässt das am Ende keine seriöse Platzierung<br />
von 1 bis 4 zu. Stattdessen geben jetzt die „Goods and Bads“ der jeweiligen<br />
Modelle in Kurzfassung die wichtigsten Vor- und Nachteile der verschiedenen<br />
Testkandidaten der Fünfmeterklasse wieder.<br />
Keiner der vier Testkandidaten kann in allen Kategorien brillieren. Der<br />
komfortable, aber fast zu große Ford Ranger macht auf der Straße wie im<br />
Gelände die beste Figur, ist aber teuer und verbraucht viel Diesel. Der<br />
weniger gut ausgestattete VW Amarok hat die größte Nutzlast und fährt<br />
auf jedem Terrain ganz souverän, leidet aber besonders im Gelände unter<br />
mangelnder Zugkraft und einem nicht optimal darauf abgestimmten<br />
Schaltgetriebe. Der kompakte Isuzu D-Max kann mit hoher Übersichtlichkeit<br />
und dem besten Anschaffungspreis glänzen, bietet aber auf langen<br />
Strecken wenig Sitz- und Fahrkomfort. Der Motor ist eher schlapp, was er<br />
nur durch das gut abgestufte Getriebe verstecken kann. Sein Verbrauch<br />
geht in Ordnung. Der Toyota Hilux ist am sparsamsten unterwegs, bietet<br />
ausgewogene Fahrleistungen und eine gute Ausstattung. Die Nutzlast ist<br />
nicht gerade üppig und der Kaufpreis nicht nur wegen der hochwertigen<br />
Ausstattung recht hoch. Für welchen Pick-up sich der Chef am Bau entscheidet,<br />
hängt daher stark vom geplanten Einsatz des Fahrzeugs ab. •<br />
INFO<br />
Autor<br />
Frank Hausmann ist Jahrgang 1965 und hat in Dresden Maschinenbau<br />
mit Schwerpunkt Kraftfahrzeugtechnik studiert. Der Diplom-Ingenieur<br />
schreibt als freiberuflicher Fachjournalist regelmäßig<br />
über den Nutzfahrzeugmarkt und fokussiert sich dabei auf<br />
Verkehrspolitik, Transport- und Bauwirtschaft sowie auf die Technik<br />
rund um den Lkw.<br />
Den kompletten Pick-up-<br />
Vergleichstest<br />
finden Sie hier.<br />
7|20<strong>24</strong>
42<br />
Technik<br />
Digitalisierung<br />
Neue App im Straßenbau:<br />
Für Auftraggeber kostenlos<br />
In den letzten Jahren haben die digitalen Anforderungen<br />
im Straßenbau stark zugenommen. Künftig wird<br />
diese Entwicklung noch weiter anhalten. So werden<br />
vermehrt digitale Systeme wie beispielsweise für die<br />
Logistik, die Thermografie oder für die Walzen<br />
gefordert und neuerdings auch spezielle Apps seitens<br />
der Auftraggeber. Diese neuen digitalen Anforderungen<br />
unterscheiden sich je nach Auftraggeber und stellen<br />
nicht nur Bauunternehmen und Softwareanbieter<br />
vor neue Herausforderungen.<br />
Mit der Asphalt Connect App werden Baustellendaten für Auftraggeber und Bauunternehmen<br />
anschaulich dargestellt, und das sogar kostenlos. (Quelle: CONROAD GmbH)<br />
Frei nach dem Firmennamen Conroad –<br />
Connecting Road Construction –sollen die<br />
unterschiedlichen Interessensgruppen im Straßenbau<br />
datentechnisch enger zusammengebracht<br />
werden. Dafür wurde die Asphalt<br />
Connect App entwickelt, die sowohl Systemanbietern,<br />
Bauunternehmen als auch Auftraggebern<br />
einen standardisierten Zugriff auf Prozessdaten<br />
im Straßenbau liefert.<br />
Da die Gefahren durch einen Datenmissbrauch<br />
hoch sind, wurde bei der Asphalt<br />
Connect App eine Systemarchitektur ohne zentrale<br />
Datenspeicherung gewählt. Der Anwender<br />
erhält durch die Asphalt Connect App lediglich<br />
die Möglichkeit, ausgewählte Daten für die<br />
Dauer des Asphalteinbaus aus den relevanten<br />
Vorsystemen auf dem Tablet-PC anzuzeigen,<br />
sofern das Bauunternehmen den Systemzugang<br />
zur Asphalt Connect App aus den eigenen<br />
Softwaresystemen freigeschaltet hat. Somit<br />
kann eine Freigabe der Daten nicht zufällig oder<br />
aus Versehen erfolgen. Durch die in der App<br />
implementierte Schnittstelle ist es möglich,<br />
dass Daten von allen relevanten Systemanbietern<br />
integriert werden können. Es wird kein<br />
Systemanbieter ausgeschlossen. Die App steht<br />
somit allen Systemlieferanten offen.<br />
Kostenlos für Auftraggeber nutzbar<br />
Während der Bauausführung können Bauunternehmen<br />
in ihren jeweiligen Softwaresystemen<br />
Zugänge für sich selbst oder für ihre Auftraggeber<br />
freischalten. Unabhängig davon<br />
welche Systeme von welchen Herstellern Bauunternehmen<br />
einsetzen, bündelt die Asphalt<br />
Connect App alle Informationen in einer übersichtlichen<br />
Oberfläche. Angezeigt werden<br />
Daten zum Baufortschritt, Lieferscheindaten,<br />
GPS-Positionen der Lkw, Temperaturdaten<br />
usw.<br />
Damit alle Beteiligten an einem Strang ziehen,<br />
aber gleichzeitig Betriebsgeheimnisse<br />
auch geheim bleiben, gibt es mit der Asphalt<br />
Connect App eine herstellerneutrale Möglichkeit,<br />
Auftraggeber und Auftragnehmer enger<br />
zusammenzubringen. Damit hierin keine unnötigen<br />
Hürden entstehen, ist für Auftraggeber<br />
der öffentlichen Hand und interessierte Bauunternehmen<br />
die Nutzung der Asphalt Connect<br />
App kostenfrei. Bauunternehmen erhalten die<br />
Möglichkeit, die unterschiedlichsten Prozessdaten<br />
in einer Sicht zu bündeln und den Überblick<br />
zu behalten. Die Asphalt Connect App ist in der<br />
Standard-Version kostenlos. Sie kann aber an<br />
die Wünsche der Auftraggeber angepasst werden,<br />
um beispielsweise CO₂-Verbräuche anzuzeigen<br />
oder um Nachhaltigkeitskriterien abzudecken.<br />
Somit ist der Grundstein für eine allseitige<br />
Win-win-Situation gelegt, bei der die Interessen<br />
der Bauunternehmen gewahrt bleiben<br />
und Auftraggeber stärker in Straßenbaumaßnahmen<br />
einbezogen werden können, ohne zulasten<br />
der Betriebsgeheimnisse.<br />
•<br />
INFO<br />
Downloadlink aus dem<br />
Google Play Store<br />
https://conroad.de<br />
7|20<strong>24</strong>
Entwässerung<br />
Partner für offenporigen Asphalt<br />
Offenporige Asphaltdecken sind technischer Standard geworden.<br />
Das Regenwasser versickert in der offenporigen Fahrbahndecke und wird<br />
über eine darunterliegende dichte Guss<strong>asphalt</strong>decke seitlich abgeführt.<br />
Bei starkem Niederschlag fällt zusätzlich auch noch Oberflächenwasser<br />
an. Die perfekte Rinne für offenporige Asphaltbeläge sollte also zwei Dinge<br />
beherrschen: die Aufnahme von Sicker- sowie Oberflächenwasser.<br />
SASOBIT<br />
Jedes System ist nur so gut wie sein Partner.<br />
Mit der neuen „BG-Filcoten one opa“<br />
entwickelte BG-Graspointner jetzt eine Entwässerungsrinne,<br />
welche auf die spezielle<br />
Entwässerung von offenporigen Asphaltdecken<br />
abgestimmt ist. Seitlich im Rinnenkörper<br />
angeordnete Einlaufquerschnitte ermöglichen<br />
zusätzlich zum Oberflächenwasser<br />
auch eine Abführung des Sickerwassers.<br />
Durch die Wasseraufnahme in zwei Ebenen<br />
kann das Potenzial des offenporigen Asphalts<br />
voll ausgeschöpft werden. Das Resultat:<br />
schnell trocknende und sichere Schnellstraßen<br />
und Autobahnen.<br />
Die „BG-Filcoten one opa“ ist der neuen<br />
Generation der monolithischen Rinnen von<br />
BG-Graspointner zugeordnet und greift<br />
deren Konstruktionsmerkmale auf, sodasssie<br />
eine Einstufung in die Klasse D 400 erhalten.<br />
Über ein innovatives Wellenprofil-Design im<br />
unteren Rinnenquerschnitt wird sowohl bei<br />
Teil- als auch Vollfüllung eine optimale<br />
Hydraulik mit hoher Abflussleistung erreicht.<br />
Zugleich bewirkt die Verwirbelung des einfließenden<br />
Wassers eine hohe Selbstreinigung<br />
des Wellenprofils und der Rinnensohle.<br />
https://www.bg-graspointner.com/de-de<br />
Mit individuellen<br />
Additiven zum<br />
Wunsch-Asphalt<br />
Alles kein<br />
Hexenwerk<br />
mit SASOBIT<br />
Die „BG-Filcoten one opa“ führt das Sickerwasser bei offenporigen Asphaltbelägen über seitlich<br />
angeordnete Einlaufquerschnitte ab. (Quelle: BG-Graspointner)<br />
sasobit.com
„BiKaTech-K“-Kalkmilch verbessert den Schichtenverbund<br />
im Asphaltbau. (Quelle: Bikatech)<br />
Kalkmilch<br />
Hochkonzentriert für den Schichtenverbund<br />
Speziell für den Einsatz im Asphaltbau hat Bikatech die „BiKaTech-K“-Kalkmilch<br />
entwickelt. Die hoch konzentrierte Kalkhydratsuspension ist mit ca.<br />
44 Prozent Feststoffgehalt ergiebiger als bisherige Rezepturen. Kalkmilch<br />
macht Asphaltflächen haltbarer und hilft gerade im Sommer, Probleme<br />
beim Schichtenverbund zu vermeiden.<br />
Während der heißen Sommermonate treten<br />
bei vielen Asphaltbauprojekten<br />
spezifische Probleme auf. Wenn Baustellenfahrzeuge<br />
über die dunkle und aufgeheizte<br />
Bitumenemulsionsschichten fahren, kann das<br />
reine Bindemittel an den Reifen haften und<br />
weggetragen werden. Dies führt oft nicht nur<br />
zu erheblichen Verunreinigungen der Baustellenbereiche,<br />
sondern birgt die Gefahr einer<br />
partiellen Beeinträchtigung des Schichtenverbunds.<br />
Eine beschädigte Haftbrücke kann die<br />
Lebensdauer der Asphaltschichten erheblich<br />
verkürzen.<br />
„BiKaTech-K“-Kalkmilch kann durch Besprühen<br />
der gebrochenen Bitumenemulsion den Austrag<br />
des bituminösen Bindemittels beim<br />
Befahren durch den Baustellenverkehr verhindern.<br />
Sie trägt dazu bei, die Klebschicht vor<br />
Beschädigung zu schützen, und sorgt so für<br />
eine verlängerte Lebensdauer der Asphaltdeckschicht.<br />
Durch eine neue Rezeptur konnte<br />
die Konzentration von den üblichen 40 Prozent<br />
auf 44 Prozent gesteigert werden, so der Hersteller<br />
aus dem bayerischen Arnschwang. Das<br />
trage zu einer höheren Ergiebigkeit und Einsparung<br />
bei der Anwendung bei.<br />
Asphaltfläche sofort befahrbar<br />
„BiKaTech-K“-Kalkmilch wird als Konzentrat im<br />
IBC-Container auf die Baustelle geliefert und<br />
stark verdünnt mit gängigen Verarbeitungsgeräten,<br />
wie Spritzrampen oder Handspritzgeräten,<br />
aufgetragen. Nach dem Aufsprühen lässt<br />
sich die behandelte Fläche sofort befahren.<br />
Der Einbau der nächsten Asphaltschicht kann<br />
deshalb unmittelbar auf die noch feuchte<br />
Oberfläche erfolgen.<br />
•<br />
Kalkmilch optimiert den<br />
Schichtenverbund<br />
Nach dem Ansprühen mit „BiKaTeck-K“ kann<br />
die Fläche sofort wieder befahren werden.<br />
7|20<strong>24</strong>
Asphacal-TC-Kalkmilch der Nadler Straßentechnik<br />
soll den Schichtenverbund im Asphaltbau<br />
schützen. (Quelle: Nadler Straßentechnik GmbH)<br />
Kalkmilch<br />
Geprüfte Qualität für den Schichtenverbund<br />
Die Asphacal-TC-Kalkmilch der Nadler Straßentechnik schützt den Schichtenverbund<br />
im Asphaltbau, speziell in den heißen Sommermonaten. In<br />
der D-A-CH-Region wurden laut Firmenangaben mittlerweile mehr als 30<br />
Millionen Quadratmeter Asphacal TC eingebaut. Nadler hat nicht nur das<br />
Originalmaterial in den drei Ländern auf den Weg gebracht, sondern auch<br />
eine eigene Maschine zum Aufbringen entwickelt. Mit dem Asphacal-O-mat<br />
1000 kann ein optimaler Auftrag in der benötigten Grammatur gewährleistet<br />
werden.<br />
Kalkmilch ist nicht gleich Kalkmilch. Die<br />
Asphacal TC basiert auf einem speziell für<br />
den Asphaltbau entwickelten Kalkhydrat. Seit<br />
vielen Jahren wird dieses Kalkhydrat bei der<br />
Asphaltmischgutherstellung als Haftverbesserer<br />
verwendet, da es die Affinität des Bindemittels<br />
zum Gestein verbessert, so heißt es bei Nadler.<br />
Das ist auch der Grund für die guten Schichtenverbundwerte,<br />
die durch die Verwendung von<br />
Asphacal TC beim Schutz der Bitumenemulsionen<br />
erzielt werden. Durch die Affinität der Kalkmilch<br />
zu der für den Schichtenverbund aufgetragenen<br />
Bitumenemulsion soll ein ganzheitlicher<br />
Schichtenverbund gesichert werden. Zudem<br />
werden die angrenzenden Flächen vor Emulsionen,<br />
die vom Baustellenverkehr vertragen werden,<br />
geschützt und kostenintensive spätere<br />
Reinigungsarbeiten sind somit hinfällig.<br />
Neben unabhängigen Untersuchungen des<br />
Schichtenverbunds mit Prüfzeugnissen wurden<br />
auch bereits zahlreiche Testbaustellen mit Niedrigtemperatur-Asphalt<br />
durchgeführt. Durch die<br />
Temperaturreduzierung wird ein optimaler<br />
Schichtenverbund noch wichtiger und auch hier<br />
hat sich bereits der Nutzen von Asphacal TC<br />
gezeigt. Die Mindestanforderungen an den<br />
Schichtenverbund gemäß ZTV Asphalt wurden<br />
übertroffen. Um die Qualität zu erhalten und<br />
keine unschönen Überraschungen auf der Baustelle<br />
zu erleben, wird die Verwendung der Kalkmilch<br />
und eines kalibrierten Gerätes für die Aufbringung<br />
der optimalen Menge Kalkmilch empfohlen.<br />
Außerdem kommt das System auch europaweit<br />
beim Einbau von Asphaltarmierungen<br />
zum Einsatz, damit die Armierung nicht mehr<br />
vom Baustellenverkehr hochgezogen wird und<br />
ein stressfreier Überbau garantiert werden kann.<br />
In der D-A-CH-Region unterhält Nadler ein<br />
flächendeckendes Dienstleisternetzwerk mit<br />
zertifizierten Fachverlegern, die zahlreiche Referenzen<br />
sowie geeignete Maschinen mit kalibrierten<br />
Auftragsgeräten vorweisen können. •<br />
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7|20<strong>24</strong>
46<br />
Technik<br />
Mobile Aufbereitung<br />
SBM bei Autonomie<br />
im Plan<br />
Mit dem Projekt „Autonomes Brechen“ in Zusammenarbeit mit der Montanuniversität<br />
Leoben will SBM Mineral Processing nichts weniger als<br />
die mobile Aufbereitung revolutionieren. Bis 2026 soll der „Autonome<br />
Brecher“ marktreif sein.<br />
Ständig wachsende Umweltanforderungen,<br />
extremer Kostendruck durch steigende<br />
Energiepreise, mangelndes Fachpersonal, aber<br />
unverändert hohe Ansprüche an Produktionsbedingungen<br />
und -qualität – die Liste der aktuellen<br />
Herausforderungen an Aufbereitungsunternehmen<br />
in Rohstoff und Recycling ließe sich<br />
noch fortsetzen. Als Antwort darauf startete<br />
SBM Mineral Processing gemeinsam mit dem<br />
Lehrstuhl Aufbereitung der renommierten<br />
Montanuniversität Leoben das Projekt „Autonomes<br />
Brechen“. Schon die Präsentation der<br />
mobilen Brechanlage SBM Remax 600 im Jahr<br />
2022 – mit futuristischem Stealth-Design, ultra-kompaktem<br />
Maschinenkonzept und modularer<br />
Vollausstattung – machte klar, wohin die<br />
Reise in der Aufbereitungstechnik geht. Als<br />
Technologieträger ist die 80-Tonnen-Anlage<br />
zentraler Bestandteil des Projekts. Bis 2026 soll<br />
der „Autonome Brecher“ marktreif sein.<br />
Seit gut vier Jahren arbeiten die Partner an<br />
der notwendigen „reaktiven“ Anlagentechnik<br />
und entwickeln neuartige Sensoren zur Erkennung<br />
des Aufgabeguts und zuverlässigen<br />
Überprüfung der Endprodukte. Parallel dazu<br />
entsteht auf Basis leistungsfähiger cloudbasierter<br />
Kommunikation ein weltumspannendes<br />
<strong>24</strong>/7-Netzwerk zur KI-gestützten Verarbeitung<br />
material- und prozessrelevanter Daten im ständigen<br />
Austausch zwischen den Brechern vor<br />
Ort, ihren „digitalen Zwillingen“ in der SBM-Basis<br />
und den ständig mit neuen weltweiten Referenz-Ergebnissen<br />
gefütterten Datenbanken in<br />
Oberweis und Leoben.<br />
Aus Automation wird Autonomie<br />
01<br />
Grundsätzlich ist der Weg zum „Autonomen<br />
Brechen“ mit den Entwicklungsschritten hin<br />
zum selbstfahrenden Auto vergleichbar: Weitgehend<br />
automatisierte Kontroll- und Assistenz-Funktionen<br />
(vgl. Motor- und Fahrzeugstatus,<br />
Tempomat) entlasten den Fahrer,<br />
partiell ermöglichen neue Sensoren das kontrolliert<br />
„freihändige“ Fahren. „Übersetzt in die<br />
Aufbereitungspraxis bedeutet dies, dass der<br />
Kunde seine Anlagen bereits vor dem Einsatz<br />
ausgehend vom Ausgangsmaterial und den<br />
gewünschten Endprodukten optimal ausrüsten<br />
kann – egal, ob er den Job möglichst<br />
schnell oder möglichst wirtschaftlich erledigen<br />
will“, erklärt SBM-Verkaufsleiter Aufbereitung<br />
Helmut Haider. „Vor einem geplanten<br />
Einsatz weiß der Betreiber zudem, ob innerhalb<br />
der Laufzeit des Auftrags oder der erwarteten<br />
Produktionstonnage Wartungsarbeiten<br />
fällig werden oder ob einzelne Werkzeuge ihre<br />
Verschleißgrenze erreichen. Das erhöht die<br />
Verfügbarkeit entscheidend.“<br />
Auch das „lenkradlose Fahren“ sollen die<br />
autonomen SBM-Brecher beherrschen: „Hauptaufgabe<br />
eines Radlader- oder Baggerführers ist<br />
die kontinuierliche Beschickung des Brechers,<br />
die schnelle Rückverladung der aufgehaldeten<br />
Endprodukte und in vielen Betrieben auch<br />
noch die parallele Bedienung eigener oder Lieferfahrzeugen<br />
von Kunden. Muss er gleichzeitig<br />
noch das Ladematerial auf die richtige<br />
Zusammensetzung, Übergrößen oder Fremdstoffe<br />
‚screenen‘, senkt das entscheidend die<br />
Produktivität“, erklärt Haider. Entsprechend<br />
werden die autonomen SBM-Brecher auch die<br />
stoffliche Eingangskontrolle am Aufgabebunker<br />
übernehmen: Naturstein-Rohstoffe oder<br />
unterschiedliche Baurestmassen soll die KI-gestützte<br />
Sensorik im Endausbau korrekt erkennen<br />
können.<br />
Anlagensteuerung Crush Control<br />
als Basis<br />
02<br />
Wichtige Grundlagen für die Entwicklungsarbeiten<br />
bot die bereits 2018 vorgestellte und<br />
heute in 2. Generation serienmäßig in allen<br />
7|20<strong>24</strong>
Technik<br />
47<br />
Bild 01<br />
Dank seines vielseitigen Anwendungsspektrums<br />
im Rohstoff und Recycling<br />
ist der 600-t/h-Prallbrecher Remax 600<br />
ein idealer Technologieträger bei der<br />
Entwicklung des ersten „autonomen<br />
Brechers“.<br />
(Quelle: SBM Mineral Processing)<br />
Bild 02<br />
Direkt oberhalb des Hauptaustragsbandes<br />
ist der optische Sensor montiert, der<br />
die Zusammensetzung des Brechguts<br />
noch vor den Siebdurchgängen analysiert.<br />
Bild 03<br />
Mit der autonomen Brechanlage „kann<br />
der Kunde seine Anlagen bereits vor dem<br />
Einsatz ausgehend vom Ausgangsmaterial<br />
und den gewünschten Endprodukten<br />
optimal ausrüsten“, sagt Helmut Haider,<br />
SBM-Verkaufsleiter Aufbereitung.<br />
03<br />
SBM-Brechern eingesetzte Anlagensteuerung<br />
Crush Control. Das SPS-basierte System<br />
nutzt die Vorteile der weitgehend elektrifizierten<br />
Haupt- und Nebenantriebe und erfasst<br />
kontinuierlich alle Lastzustände, Brechereinstellungen<br />
oder Wiegedaten. Beispielsweise<br />
über die gezielte Anpassung der Aufgeber-Geschwindigkeit<br />
kann Crush Control den<br />
Produktionsprozess selbsttätig steuern,<br />
wobei hier noch der störungsfreie Betrieb im<br />
Vordergrund steht. Alle Einstellungen und<br />
automatisierten Routinen (z. B. Start-Stopp-<br />
Funktionen) lassen sich über ein 10-Zoll-Display<br />
wählen, das ebenso kontinuierlich über<br />
die Betriebszustände informiert.<br />
Datenbank ermöglicht automatische<br />
Materialerkennung<br />
Neben dem großen Bestand an gesteins- und<br />
prozessrelevanten Daten aus dem SBM-Prüflabor<br />
und den Leobener Archiven bilden aktuell<br />
erhobene Einsatzdaten eine Grundlage für das<br />
KI-gestützte „Autonome Brechen“: Erste<br />
maschinenspezifische Werte wurden bereits<br />
bei den Prototypen-Tests des Remax 600<br />
gesammelt. Parallel dazu erzielten die Entwickler<br />
2023 einen Durchbruch bei der optischen<br />
Echtzeiterkennung der produzierten Korngrößen,<br />
die über eine speziell entwickelte Sensorik<br />
am Hauptaustragsband vor dem Siebmodul<br />
erfasst werden. In umfassenden Versuchen<br />
bewährte sich die neue Einheit unter typischen<br />
Bedingungen im Steinbruch und Recyling,<br />
gleichzeitig wurde das Analyse-Verfahren<br />
unter Berücksichtigung geltender Qualitätsanforderungen<br />
(u. a. DIN EN 932/933) optimiert.<br />
SBM arbeitet an vollhydraulischer<br />
Brechspaltverstellung<br />
Aktuell laufen die Arbeiten an der Einbindung<br />
der ebenso in Zusammenarbeit mit der Universität<br />
Leoben entwickelten neuen vollhydraulischen<br />
Brechspaltverstellung des Prallbrechers<br />
Remax 600. Das neue System ermöglicht die<br />
vollautomatische Anpassung der Brechcharakteristik<br />
an das Aufgabegut bzw. die gewünschten<br />
Endprodukte. Dies verhindert übermäßigen<br />
Verschleiß, gleichzeitig erfassen spezielle<br />
Sensoren auch den Zustand der Werkzeuge<br />
und gewährleisten eine hohe Endproduktqualität.<br />
Eine wichtige Entwicklungsstufe betrifft<br />
die Kategorisierung des Aufgabeguts: Auch<br />
hier setzen die Entwicklungspartner auf ein<br />
KI-gestütztes Detektionssystem, das die produktionstechnischen<br />
Eigenschaften des Ausgangsmaterials<br />
(Härtegrad, Größenverteilung,<br />
Fülleranteil etc.) in Echtzeit bewertet.<br />
SBM rüstet Datennetzwerk auf<br />
Bis zur geplanten Marktreife wird SBM auch sein<br />
Informationsnetzwerk optimieren. Cloudbasierte<br />
Datenverbindungen gewährleisten dann<br />
die kontinuierliche Verbindung jedes „autonomen“<br />
Brechers weltweit mit der SBM-Zentrale.<br />
Was wie ein Widerspruch klingt, ist Grundlage<br />
für die KI-gestützte Produktion vor Ort, die über<br />
einen „digitalen Zwilling“ mit vollem Zugriff auf<br />
den immer weiter wachsenden Datenpool<br />
begleitet wird. Zudem erhält der Betreiber volle<br />
Transparenz über seine Maschine und deren<br />
Produktionsdaten – die gegenüber heute weit<br />
größere Zugriffsmöglichkeiten auf einzelne<br />
Verarbeitungsschritte oder Maschinenkomponenten<br />
gewährleisten. <br />
•<br />
7|20<strong>24</strong>
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Kalkmilch wird in der Asphaltproduktion<br />
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eingesetzt, um die Haftung zu<br />
verbessern. Aber was kann die<br />
Suspension aus Wasser und Kalk<br />
wirklich? (Quelle: DAV/hin)<br />
Wiederverwendung<br />
Fortführung der Beitragsreihe<br />
„Wiederverwendung von Asphaltgranulat<br />
durch Aufbereitung<br />
mittels Rotorschleuderbrecher -<br />
Aktuelle Erkenntnisse aus dem Forschungsvorhaben“.<br />
(Quelle: DAV/hin)<br />
Foto: Fotolia (centrodigitale.com)<br />
IMPRESSUM<br />
Redaktion<br />
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Technische Redaktion<br />
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Herausgeber<br />
Deutscher Asphaltverband (DAV) e.V.<br />
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W. Kohlhammer Druckerei<br />
GmbH + Co. KG, Stuttgart<br />
Bezugspreis<br />
Jahresabonnement<br />
Inland: 120,00 €, inkl. Versand kosten<br />
und zzgl. ges. MwSt.;<br />
Ausland: 130,00 €, inkl. Versandkosten.<br />
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erhalten Studenten 50 %<br />
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Mitglieder des Deutschen Asphaltverbandes<br />
(DAV) e.V. erhalten die Zeitschrift<br />
als Mitglieder-Abonnement. Der<br />
Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />
Erscheinungsweise<br />
8 Ausgaben im Jahr 20<strong>24</strong>:<br />
1 (Februar), 2 (April), 3 (Mai),<br />
4 (Juli), 5 (August), 6 (September),<br />
7 (November), 8 (Dezember)<br />
Mit Namen des Verfassers ge kennzeichnete<br />
Beiträge sind nicht unbedingt die<br />
Meinung der Re daktion. Die Redaktion<br />
über nimmt keine Haftung für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte. Sie<br />
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und Leserbriefe ausdrücklich vor. Nachdruck,<br />
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Genehmigung des Verlages.<br />
Alle Rechte © Stein-Verlag<br />
Baden-Baden GmbH, Iffezheim<br />
20<strong>24</strong> (59. Jahrgang)<br />
ISSN 0945-6228<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
Nachrichten der<br />
European Asphalt Pavement Association (E.A.P.A.)<br />
www.EAPA.org<br />
7|20<strong>24</strong>
E 43690<br />
Ausgabe 3 | 20<strong>24</strong><br />
M a i - J u n i<br />
Fachzeitschrift für Herstellung und Einbau von Asphalt<br />
20<strong>24</strong>_04_Titel_<strong>asphalt</strong>-Magazin.indd 1 11.04.20<strong>24</strong> 10:42:51<br />
Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien Ausgabe 2/20<strong>24</strong><br />
Zu guter Letzt<br />
51<br />
Buchtipp<br />
Der Weg zum attraktivsten Arbeitgeber<br />
Der Fachkräftemangel ist Fakt. Dennoch gibt es sie, die Unternehmen,<br />
die regelmäßig die besten Mitarbeiter für sich gewinnen<br />
können. Wie das gelingt, zeigt der Experte Michael Hampel in seinem<br />
neuen Buch „Fachkräftemangel haben die anderen“.<br />
Das Buch vermittelt Unternehmern, Geschäftsführern und Führungskräften<br />
ein Bewusstsein dafür, wie ihr Unternehmen in Zukunft<br />
geführt werden muss und was sie in allererster Linie selbst vorleben<br />
müssen, um eine Transformation, ja einen Kulturwandel hin zum<br />
Top-Arbeitgeber zu schaffen. Dazu gehören neben optimalen Rahmenbedingungen<br />
und Entwicklungsmöglichkeiten vor allem exzellente<br />
Führungsqualitäten auf allen Ebenen. Der Blick richtet sich in diesem<br />
Buch deshalb auf das gesamte System des Unternehmens. Es legt die<br />
Zusammenhänge offen, die für das Wirken von Führungskräften verantwortlich<br />
sind, und zeigt, dass sich dieses Wirken wie eine Lawine<br />
fortsetzt – vom Unternehmer selbst über die Führungskräfte bis hin<br />
zum einzelnen Mitarbeiter.<br />
Fachkräftemangel<br />
haben die anderen<br />
Mit exzellenter Führung<br />
zum attraktiven<br />
Arbeitgeber<br />
Hardcover, 308 Seiten<br />
€ 26,99 (D)<br />
ISBN: 978-3-527-51202-7<br />
Wiley-VCH, 20<strong>24</strong><br />
Fachinformationen aus 1. Hand …<br />
59. Jahrgang<br />
3|20<strong>24</strong><br />
Im Rückblick:<br />
Asphaltseminar 20<strong>24</strong><br />
RAL-Gütesicherung<br />
für Ausbau<strong>asphalt</strong><br />
Auszubildende<br />
aus dem Ausland<br />
www.gipo.ch<br />
WIRTSCHAFT Wahlen in Europa<br />
PRAXIS E-Lkw in Dillingen<br />
GEWINNUNG 3D-Messtechnik in Aktion<br />
TREFFPUNKT Betriebsleiter in Heilbronn<br />
LUMIVIA BY EUROVIA<br />
ASPHALT NEXT LEVEL<br />
Der Asphalt „Lumivia“ von EUROVIA besteht aus recyceltem Glas<br />
und ist in der Lage, Licht zu reflektieren und die Sicherheit<br />
im Straßenverkehr zu erhöhen.<br />
TITELSTORY<br />
Zeppelin-Cat:<br />
Schwergewicht<br />
MESSE<br />
IFAT & VDMA:<br />
Fokus Recycling<br />
ON TOUR<br />
MBI & Liebherr:<br />
Musterbeispiel<br />
www.eurovia.de<br />
Bezugspreise<br />
Einzelpreis ................................... 9,10 €<br />
(zzgl. Versandkosten und ges. MwSt.)<br />
Jahres-Abonnement Inland .................. 62,– €<br />
(inkl. Versandkosten, zzgl. ges. MwSt.)<br />
Jahres-Abonnement Ausland ................ 72,– €<br />
(inkl. Versandkosten)<br />
… auch online<br />
Bezugspreise<br />
Einzelpreis ................................. 19,50 €<br />
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Jahresabonnement Ausland: ............... 130,– €<br />
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Fachzeitschrift für Herstellung und Einbau von Asphalt<br />
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Bitte vormerken:<br />
12. Internationale Demonstrationsmesse<br />
für die Baustoffindustrie<br />
2.–5. September 2026<br />
Homberg/Nieder-Ofleiden, Germany