Verfahrenstechnik 12/2024
Verfahrenstechnik 12/2024
Verfahrenstechnik 12/2024
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19098<br />
<strong>12</strong><br />
Dezember <strong>2024</strong><br />
€ 13,00<br />
18<br />
Technisches Containment:<br />
Staub durch Gewürze<br />
26 Sprühtrocknung:<br />
Hochleistungsdüsen<br />
38<br />
Modulare Baugruppen:<br />
Gemacht für Extreme<br />
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EDITORIAL<br />
PASSIERSCHEIN A 38<br />
Liebe Lesende,<br />
was uns alle umtreibt, ist die überbordende Bürokratie in Deutschland, egal ob<br />
es sich um Privatpersonen oder Unternehmen handelt. Laut VCI ist ein Hebel,<br />
um dem entgegenzuwirken, Gesetze effizient und effektiv zu gestalten. Dies<br />
kann, oder besser soll, den bürokratischen Aufwand reduzieren. Der VCI hat<br />
auch erkannt, dass „dies (effiziente und effektive Gesetzesgestaltung) Kosten<br />
senkt und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen sowie die Qualität eines<br />
Standorts insgesamt, besonders für kleine und mittlere Unternehmen steigert.<br />
Anstrengungen zu Bürokratieabbau und besserer Rechtsetzung sind deshalb unverzichtbar,<br />
das gilt für die Politik in Deutschland und in Europa.“<br />
Nun wissen nicht nur die Juristen unter uns, dass die Gesetze in Deutschland<br />
sehr umfangreich und sperrig sind. Und die Nichtjuristen, so wie ich, verstehen<br />
oft nur Bahnhof, wenn ein Gesetz zitiert wird. (Ich überlege gerade, wieviel<br />
Leser wir verlieren, wenn ich die Fachbeiträge und Produktmeldungen derart<br />
schreiben würde.)<br />
Nun hat ein Bundesministerium laut Eigenaussage „die Initiative ergriffen und<br />
erste und wirksame Schritte zum Bürokratieabbau unternommen – weitere<br />
folgen.“ Dazu gibt es das vierte Bürokratieentlastungsgesetz. Ich muss gestehen,<br />
allein dieses Wortmonstrum erschreckt<br />
OHNE FORMULARE<br />
GEHT NICHTS<br />
mich etwas und erinnert mich doch sehr an<br />
Gesetze, Bürokratie und einen wiehernden<br />
Amtsschimmel. Nun denn, wie heißt es so<br />
schön: Es bleibt spannend.<br />
Und was hat das mit dem Passierschein A 38 zu tun? Wir alle kennen die<br />
Geschichten von Asterix und Obelix. Im Film „Asterix erobert Rom“ müssen die<br />
beiden Protagonisten eine Formalität verwaltungstechnischer<br />
Art lösen. Dies bedeutet, den Passierschein A 38 am Schalter<br />
1 zu besorgen. Es lässt sich erahnen, dass der dort nicht zu<br />
erhalten ist und eine nervenaufreibende Odyssee durch<br />
das Gebäude (die Bürokratie) beginnt. Hoffentlich ist der<br />
Standort Deutschland nicht dieses Gebäude.<br />
Asterix und Obelix drehen übrigens den Spieß um und fragen<br />
nach dem Passierschein A 29. Damit sind die Beamten<br />
überfordert.<br />
Einen bürokratiefreien<br />
Jahresausklang wünscht<br />
Guido Matthes<br />
Chefredakteur<br />
VERFAHRENSTECHNIK<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> 3
42<br />
EDITORIAL<br />
03 Passierschein A 38<br />
PERSPEKTIVE<br />
06 Reinraumzelt für Pharmafertigung<br />
NACHRICHTEN<br />
07 Aktuelles aus der Branche<br />
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
<strong>12</strong> Von staubdicht bis High Containment<br />
14 Starke Arme fürs Brötchen<br />
16 100 Jahre Mischen<br />
18 Staubbelastung durch Gewürze<br />
20 Innovativ in 700 m Tiefe<br />
22 Entsorgungen für die Getränkeindustrie<br />
Katrin Hagemann<br />
ist technische<br />
Kundenbetreuerin<br />
bei Lödige<br />
Maschinenbau<br />
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
26 Hochleistungsdüsen für mehr Effizienz<br />
28 Bestens entwässern MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
32 CiP-fähige Dosieranlage für Natronlauge<br />
18<br />
BETRIEBSTECHNIK<br />
36 Generationswechsel als brennendes Thema<br />
38 Gemacht für Extreme<br />
NEU UND NACHHALTIG<br />
40 Klima und Umweltschutz in der Prozessindustrie<br />
MEDIEN<br />
41 Anregend und inspirierend<br />
PERSÖNLICH<br />
42 Werkstoffwissenschaftlerin Katrin Hagemann<br />
27 Impressum<br />
<br />
Hier erfahren Sie, warum Gewürze nicht nur lecker<br />
sind, sondern auch eine Belastung sein können<br />
4 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de
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PERSPEKTIVE<br />
REINRAUMZELT MACHT<br />
PHARMAZEUTISCHE<br />
FERTIGUNG FLEXIBLER<br />
Ein Team vom Fraunhofer IPA hat zusammen<br />
mit Bayer eine hochreine und flexible Produktionsumgebung<br />
für die pharmazeutische<br />
Fertigung entwickelt. Tests zeigten auf,<br />
dass dabei alle Anforderungen der pharmazeutischen<br />
Industrie berücksichtigt wurden.<br />
Als Grundlage des Projekts diente ein patentiertes Konzept<br />
für zeltähnliche Reinräume, bekannt als „Cape“.<br />
Ziel der Forscherinnen und Forscher um Frank Bürger<br />
und Viola Hoffmann war es, eine skalierbare pharmazeutische<br />
Produktionsumgebung zu schaffen, die höchsten Standards<br />
an Reinheit und Flexibilität entspricht. Besonders wichtig<br />
war dabei die Einhaltung strenger partikulärer und mikrobiologischer<br />
Anforderungen. Entscheidend waren dafür ein hygienisches<br />
Design und die Auswahl geeigneter Werkstoffe.<br />
Die neue Produktionsumgebung besteht aus einer Tragstruktur<br />
und einer textilen Hülle, die einen Hauptbereich, eine Schleuse<br />
und eine Reinluftaufbereitung für den Überdruckbetrieb umfasst.<br />
Mit kombinierten Filter- und Ventilatorsystemen hat das<br />
Projektteam eine Luftaufbereitung realisiert, die einstellbare Anteile<br />
von Um- und Außenluft ermöglicht. Das Team hat den Prototyp<br />
in einer klimatisierten Fertigungshalle von Bayer installiert.<br />
Erste Untersuchungsergebnisse belegen die Eignung der Neuentwicklung<br />
für die pharmazeutische Produktion.<br />
Tests zeigen, dass alle Anforderungen erfüllt wurden. So hat<br />
das Projektteam in Tests den Nachweis erbracht für die Einhaltung<br />
der GMP-Klasse B hinsichtlich der partikulären Luftreinheit,<br />
der Keimanzahl sowie der Anforderungen an hygienisches<br />
Design, Dichtheit, Druckstufen und die chemische sowie mikrobiologische<br />
Beständigkeit der verwendeten Materialien. Zudem<br />
ermöglicht die schnelle Erweiterbarkeit der Tragstruktur und der<br />
textilen Hülle eine bedarfsgerechte Skalierung der Produktionsflächen.<br />
Die textilen Komponenten können je nach Anwendung<br />
wiederaufbereitet oder entsorgt werden.<br />
Das Unternehmen Bayer prüft aktuell, im Bereich der biologischen<br />
Entwicklung, welche Produktionsschritte mit den GMP<br />
Reinraumanforderungen C und D zukünftig im Cape-System im<br />
Rahmen von behördlichen Zulassungen gefertigt werden könnten.<br />
Die Neuentwicklung kann das Fraunhofer IPA vereinbarungsgemäß<br />
auch für weitere Pharmaunternehmen nutzen.<br />
Hintergrund: Mit dem Cape-System (Clean And Protective Environment)<br />
haben Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für<br />
Produktionstechnik und Automatisierung IPA ein zeltähnliches<br />
Reinraumsystem entwickelt, mit dem sich kostengünstig, schnell<br />
und flexibel eine Reinraumumgebung herstellen lässt. Das System<br />
erreicht ähnliche Luftreinheitsklassen wie hochwertige,<br />
konventionelle Reinräume, kann aber durch die textile Leichtbauweise<br />
viel flexibler eingesetzt werden. Um den Anforderungen<br />
unterschied licher Branchen und Unternehmen gerecht zu<br />
werden, sind kontinuierliche Weiterentwicklungen und individuelle<br />
Anpassungen des Systems der entscheidende Erfolgsfaktor.<br />
Aus dieser Motivation heraus sind im Laufe der Zeit<br />
unterschiedliche Cape-Varianten entstanden.<br />
Bilder: Fraunhofer IPA, Rainer Bez<br />
www.ipa.fraunhofer.de<br />
6 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de
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NACHRICHTEN<br />
VDMA SIEHT WACHSTUM BEI INDUSTRIEARMATUREN<br />
Trotz rückläufiger Geschäfte im Inland konnten die Hersteller von Industriearmaturen<br />
im ersten Halbjahr insgesamt ein Umsatzplus von 5 Prozent verzeichnen.<br />
Auch für das Gesamtjahr wird ein Wachstum in ähnlicher Größe erwartet.<br />
Dennoch bleibt der Ausblick verhalten. Somit blickt die Industriearmaturenbranche<br />
auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr <strong>2024</strong> zurück und übertrifft<br />
damit die Erwartungen. Trotz eines Umsatzrückgangs im Inland konnte<br />
infolge eines stark expandierenden Auslandsgeschäfts ein Gesamtwachstum<br />
von nominal 5 % erzielt werden. Während das Inlandsgeschäft um 5 %<br />
nachgab, verzeichnete der Auslandsabsatz ein beeindruckendes Plus von<br />
13 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dazu Dr. Laura Dorfer, Geschäftsführerin<br />
VDMA Armaturen: „Auch die positive Performance der Firmen auf den<br />
Leitmessen IFAT und Achema hat mit dazu beigetragen, dass unserer Mitglieder<br />
auf ein positives Echo im Ausland gestoßen sind.“<br />
Das größte Umsatzwachstum erzielten im ersten Halbjahr<br />
Absperrarmaturen mit 7 %. Sicherheits- und Überwachungsarmaturen<br />
steigerten ihren Umsatz um 5 % und Regelarmaturen<br />
verzeichneten ein Umsatzplus von 2 %. Während im<br />
Vorjahr das Inlandsgeschäft besser verlief als das Auslandsgeschäft,<br />
punktete nun in allen Sparten das Ausland.<br />
Somit läuft hierzulande die Konjunktur immer noch nicht<br />
rund. Wichtige Abnehmerindustrien wie die Chemiebranche<br />
sind noch nicht wieder auf einen Wachstumspfad eingeschwenkt.<br />
Die VDMA-Mitgliedsfirmen haben außerdem mit<br />
widrigen Standortfaktoren zu kämpfen und spüren auch den<br />
zunehmenden Fachkräftemangel.<br />
www.vdma.org<br />
UTH NUN AUCH IN SOUTH CAROLINA<br />
UTH mit Hauptsitz in Fulda und Niederlassungen in<br />
China und Japan hat in Fort Mill/South Carolina<br />
(USA) eine neue Niederlassung gegründet. Durch die<br />
lokale Präsenz möchte das Unternehmen eine<br />
unmittelbare und persönliche Betreuung ermöglichen.<br />
Denn aufgrund die verkürzten Kommunikationswege<br />
im nordamerikanischen Raum lassen sich<br />
Entscheidungen dort schneller treffen und eingeleitete<br />
Maßnahmen effizienter umsetzen. In den USA<br />
sind nicht nur große Reifenhersteller und Compounder<br />
wichtige Zielgruppen, auch die Dicht- und Klebstoffindustrie<br />
bietet Potenzial für die vielfältigen<br />
Lösungen des Unternehmens.<br />
Erster Ansprechpartner an der<br />
Schnittstelle zum Anwender ist<br />
der neue General Manager Sales<br />
& Service Bill Bisson, der das<br />
US-Team von UTH unterstützt.<br />
www.uth-gmbh.com<br />
JOSHUA HALL NEUER COO<br />
Icotek hat Joshua Hall zum neuen<br />
Chief Operating Officer (COO) von<br />
icotek Corp benannt. Hall bringt<br />
Vertriebs- und Managementerfahrung<br />
aus der Branche mit. Zuvor war<br />
er bei Unternehmen wie Harting, PR<br />
Electronics und zuletzt Hilscher<br />
North America tätig. Philipp Ehmann, CEO von Icotek zeigt<br />
sich erfreut: „Mit seiner umfassenden Expertise wird er eine<br />
entscheidende Rolle bei der weiteren Entwicklung und dem<br />
Wachstum von Icotek in den USA spielen.“ Seit 1995 entwickelt<br />
das Unternehmen Lösungen fürs Kabelmanagement. Zum<br />
Produktsortiment gehören neben teilbaren Kabelverschraubungen<br />
und Kabeleinführungsrahmen auch Durchführungsplatten<br />
sowie Produkte zur EMV Abschirmung. Weiterhin<br />
Produkte rund um den Schaltschrank wie Systeme zur<br />
Zugentlastung und Kabelführung oder auch Werkzeuge wie<br />
Profilschienen-Schneidegeräte und Blechlocher.<br />
www.icotek.com
SO WIRD DIE PROZESSINDUSTRIE FIT<br />
Die Interessengemeinschaft Regelwerke Technik (IGR)<br />
richtete ihren Erfahrungsaustausch erstmals<br />
öffentlich aus. In der chemisch-pharmazeutischen<br />
Industrie ist die alle zwei Jahre stattfindende<br />
Veranstaltung bekannt und für viele ein fester<br />
Termin. Über <strong>12</strong>0 Teilnehmende zog es für den<br />
Erfahrungsaustausch ins Kultur- und Tagungszentrum<br />
Mörfelden-Walldorf. Dieses Mal nutzte die Branche<br />
die Plattform für den intensiven Austausch zu den<br />
Herausforderungen und Chancen des globalen<br />
Wandels. Dr. Werner Sievers, Vorsitzender der IGR,<br />
eröffnet der Veranstaltung mit den Worten: „Die<br />
Prozessindustrie in Deutschland steht vor großen<br />
Herausforderungen. Nur durch intensive Zusammenarbeit<br />
und den Austausch von Know-how können wir<br />
wettbewerbsfähig bleiben und den globalen Technologiewandel<br />
meistern.“ Nicht nur ließen sich Kosten<br />
bei der Umsetzung von regulatorischen Anforderungen<br />
durch geteiltes Engagement sparen, sondern<br />
auch innovativere Prozesse und Produkte auf den<br />
Weg bringen. Deshalb wolle die IGR praxisorientierte<br />
Lösungen für die Branche fördern.<br />
www.igrtechnik.com<br />
FLAMMSCHUTZTAGUNG IN BERLIN<br />
Die zweite Flammschutztagung findet in Berlin statt. Am 20.<br />
und 21. November <strong>2024</strong> organisiert der AVK – Industrievereinigung<br />
Verstärkte Kunststoffe e. V. in Kooperation mit der<br />
FGK – Forschungsgesellschaft Kunststoffe e. V. die Veranstaltung.<br />
Der thematische Schwerpunkt wurde erweitert. Neben<br />
dem Verkehrssektor werden nun auch die Anforderungen im<br />
Bereich Bau/Infrastruktur berücksichtigt. Denn auch Bauteile<br />
aus faserverstärkten Kunststoffen/Composites, die für diese<br />
Sektoren hergestellt werden, müssen häufig spezifische<br />
Flammschutzeigenschaften aufweisen. 14 kompakte Vorträge<br />
informieren in anderthalb Tagen über Neuerungen, Anforderungen<br />
und Innovationen aus verschiedenen Bereichen. Die<br />
vielfältigen Vortragstitel reichen von Anforderungen und<br />
Herausforderungen für Niederspannungsprodukte über die<br />
Möglichkeiten mit neuartigen keramisierenden Füllstoffen bis<br />
hin zu Flammschutzmitteln für Anwendungen in der E-Mobilität.<br />
Das Tagungsprogramm liegt vor und Interessierte können<br />
sich ab sofort über die Webseite anmelden. Die Veranstaltung<br />
findet in englischer Sprache statt.<br />
www.avk-tv.de<br />
VDMA GROSSANLAGENBAU WÄHLTE<br />
VORSTAND<br />
Die VDMA Arbeitsgemeinschaft<br />
Großanlagenbau<br />
(AGAB) hat einen neuen<br />
(alten) Vorstand. Anlässlich<br />
der Mitgliederversammlung<br />
am 30. September in<br />
Darmstadt wurde Jürgen<br />
Nowicki, CEO Linde Engineering<br />
(Bild), erneut zum<br />
Vorsitzenden gewählt. Er<br />
übt dieses Ehrenamt seit 2016 aus. Zu den Stellvertretern<br />
von Nowicki wurden Dr. Hannes Storch, Managing<br />
Director Outotec und Martin Oetjen, COO MAN<br />
Energy Solutions, gewählt. Die weiteren Mitglieder<br />
des Vorstands sind: Jörg Engelmann (CAC Engineering),<br />
Lucretia Löscher (Thyssenkrupp Uhde), Helmut<br />
Maschke (Air Liquide Global Management Services),<br />
Jürgen Nowicki (Linde), Karl Purkarthofer (Primetals<br />
Technologies Austria), Michael Rzepczyk (SMS Group),<br />
Günther Schnell (Friedrich Kocks) und Hussein<br />
Shoukry (Siemens Energy Austria).<br />
www.vdma.org/grossanlagenbau<br />
75 JAHRE<br />
AZO<br />
Im September<br />
<strong>2024</strong> feierte AZO<br />
sein 75-jähriges<br />
Bestehen. Im<br />
Mittelpunkt<br />
stand dabei nicht<br />
nur die traditionsreiche<br />
Vergangenheit<br />
des Unternehmens, sondern auch die strategische<br />
Neuausrichtung unter der neuen Geschäftsführung, die seit<br />
2022 im Amt ist. Nur wenige Tage nach der offiziellen Feier<br />
gab es das neue Eventformat Techfusion. Be dem Event<br />
konnten Anwender tiefere Einblicke in die technologischen<br />
Innovationen und Zukunftspläne des Unternehmens zu sehen.<br />
Dazu erklärt Dennis Künkel, zuständig für kaufmännische<br />
Aufgaben: „Dieses Jubiläum markiert nicht nur 75 Jahre<br />
Firmengeschichte, sondern gibt uns auch die Gelegenheit, die<br />
neue Führung und ihre strategischen Weichenstellungen zu<br />
präsentieren.“ Trotz der neuen Führungsstruktur betont das<br />
Unternehmen, das es fest in den Händen der Familie Zimmermann<br />
bleibt.<br />
www.azo.com<br />
8 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de
NACHRICHTEN<br />
SEMINARE, TAGUNGEN, KURSE<br />
VERANSTALTUNG<br />
Seminar Zusammenarbeit in gemischten Teams<br />
www.vdi-fortbildung.de/seminare<br />
Seminar Komplexität managen, Überblick behalten<br />
www.vdi-fortbildung.de/seminare<br />
Seminar Trotz Dauerstress gesund bleiben<br />
www.vdi-fortbildung.de/seminare<br />
Lehrgang Projektmanagement mit VDI-Zertifikat<br />
www.vdi-fortbildung.de/seminare<br />
Seminar Nutzung von KI im Projektmanagement<br />
www.vdi-fortbildung.de/seminare<br />
DATUM, ORT<br />
<strong>12</strong>. + 13.<strong>12</strong>.<strong>2024</strong><br />
Stuttgart<br />
13.<strong>12</strong>.<strong>2024</strong><br />
online<br />
SPECIALTY EQUIPMENT NEUER PARTNER<br />
VON GREIF-VELOX<br />
16. + 17.<strong>12</strong>.<strong>2024</strong><br />
online<br />
01.01. - 31.<strong>12</strong>.2025<br />
Stuttgart<br />
18. + 19.03.2025<br />
online<br />
Der Lübecker Verpackungsmaschinen-Hersteller<br />
Greif-<br />
Velox erweitert seine Marktpräsenz<br />
in den USA und hat<br />
dafür eine Kooperation mit<br />
Specialty Equipment Corporation<br />
geschlossen. Der in Texas<br />
ansässigen Hersteller fertigt<br />
Verpackungs- und Materialhandhabungssystemen.<br />
Ab<br />
sofort fungieren die Texaner somit als Vertriebspartner und Systemintegrator<br />
für die Greif-Velox Flüssigkeitsabfüllanlagen. Specialty Equipment ist<br />
laut Eigenaussage in den USA führender Anbieter von Abfüllanlagen,<br />
Fördersystemen für Fässer und Paletten sowie Palettierern. Die Lösungen<br />
umfassen unter anderem Herstellung, Installation, Inbetriebnahme und<br />
Wartung der Maschinen. Die automatischen Abfüllanlagen der A-DOS Serie<br />
von Greif-Velox für Fässer, Kanister und IBCs ergänzen das Portfolio von<br />
Specialty Equipment optimal. Sie vereinen laut Hersteller „hohe Abfüllleistung<br />
mit modernster Technologie und bieten eine intuitive Benutzerführung,<br />
um maximale Effizienz in der Produktion sicherzustellen“.<br />
www.greif-velox.com<br />
MANAGEMENTWECHSEL<br />
BEI ROMACO<br />
Die Romaco Holding hat Jochen Schmidt<br />
(Bild) zum Geschäftsführer der Romaco<br />
Pharmatechnik ernannt. In dieser<br />
Funktion leitet er den Produktionsstandort<br />
der Romaco Group in Karlsruhe mit<br />
über 200 Beschäftigten. Dort produziert<br />
der Pharmamaschinenhersteller Blister-,<br />
Heißsiegel- und Röhrchenfüllmaschinen<br />
der Produktmarken Noack und Siebler. Während seiner über 25-jährigen<br />
Berufslaufbahn durchlief Schmidt zahlreiche Managementpositionen.<br />
Unter anderem war er als Technischer Direktor (CTO) mehrere Jahre für den<br />
Produktionsstandort eines europäischen Textilmaschinenherstellers in<br />
China verantwortlich. Vor seinem Wechsel zu Romaco war Schmidt weiterhin<br />
über zehn Jahre als Geschäftsführer und CEO eines international<br />
aufgestellten Zulieferers der Textilindustrie tätig. Dem Maschinen- und<br />
Anlagenbau ist der gelernte Industriemechaniker und studierte Feinwerktechniker<br />
stets treu geblieben.<br />
www.romaco.com<br />
86 800 T<br />
Lebkuchen wurden im Jahr 2023<br />
in Deutschland produziert. Auch<br />
dieses Jahr ist die Lebkuchenproduktion<br />
schon auf Hochtouren.<br />
Quelle: destatis<br />
86,2 %<br />
der importierten Nudeln im Jahr<br />
2023 kamen aus Italien. Das<br />
waren rund 440 300 Tonnen im<br />
Wert von gut 641,9 Millionen<br />
Euro. Übrigens war der Weltnudeltag<br />
am 25. Oktober.<br />
Quelle: destatis<br />
JOACHIM DITTRICH IN DIE GF<br />
VON LMT TOOLS BERUFEN<br />
Die LMT Group<br />
hat Joachim<br />
Dittrich (Bild),<br />
CEO von Fette<br />
Compacting, auch<br />
zum CEO der LMT<br />
Tools berufen. Er<br />
übernimmt<br />
vorübergehend<br />
die Aufgabenbereiche<br />
von Daniel<br />
Ehmans, der das Unternehmen Ende September<br />
<strong>2024</strong> verlassen hat. Diese Position wird<br />
Dittrich bekleiden, bis ein Nachfolger bestimmt<br />
wird. „Wir bedanken uns bei Daniel Ehmans für<br />
seinen engagierten Einsatz und freuen uns<br />
sehr, dass uns Joachim Dittrich, als erfahrener<br />
Manager in unserer Unternehmensgruppe, bei<br />
der Neuausrichtung der LMT Tools unterstützen<br />
wird.“, sagt Klaas Borchert, Vorsitzender des<br />
Aufsichtsrats der LMT Group. Dittrich ist<br />
Maschinenbauingenieur und verfügt über<br />
langjährige Erfahrungen im Produktionsumfeld<br />
und Spezialmaschinenbau. Seine Aufgaben als<br />
CEO von Fette Compacting und als Geschäftsführer<br />
der LMT Group bleiben unverändert. Der<br />
gebürtige Hamburger hatte 2020 die Führung<br />
von Fette Compacting übernommen und<br />
maßgeblich die strategische Neuausrichtung<br />
des Unternehmens vorangetrieben.<br />
www.fette-compacting.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> 9
NACHRICHTEN<br />
NACHBERICHT: MESSEDUO IN DORTMUND<br />
SOLIDS UND RECYCLING-<br />
TECHNIK VOLLER ERFOLG<br />
Mit einer spektakulären Live-Explosion starteten die Fachmessen Solids und<br />
Recycling-Technik Dortmund am 9. Oktober <strong>2024</strong>. Rund 400 Aussteller, gut<br />
35 % mehr als im Vorjahr, begeisterten mit ihren Lösungen und 4.150 Fachbesucher<br />
nutzten die Gelegenheit, sich mit Experten auszutauschen oder dem<br />
interessanten Rahmenprogramm zu folgen.<br />
Mit den diesjährigen Schwerpunkten Digitalisierung,<br />
künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit und Prozessautomatisierung<br />
bewies der Veranstalter ein hervorragendes<br />
Gespür für die aktuellen Trends. Entsprechend<br />
waren viele renommierte Firmen unter den Besuchern,<br />
zum Beispiel Evonik, Bayer, Remondis Recycling, Alba Group<br />
oder August Storck. Auch die Start-up Area mit neun Jungunternehmen<br />
war gut besucht und Dialoge drehten sich häufig bereits<br />
um konkrete Projekte. Das bestätigt auch Florin Kolken, Geschäftsführer<br />
von TEL „Wir sind sehr zufrieden mit unserer Teilnahme<br />
als Start-up. Am Stand konnten wir viele wertvolle Ge-<br />
spräche führen, einen ersten Geschäftsabschluss erzielen und<br />
weitere anbahnen.“<br />
LOB FÜRS RAHMENPROGRAMM<br />
Auch die Vortragspanels konnten laut Veranstalter überzeugen.<br />
Hier gaben hochkarätige Referenten Impulse für die Zukunft der<br />
Schüttgut- und Recyclingindustrie. Das bestätigt zum Beispiel<br />
Andreas Kuß, Projektmanager Anlagenbau und Umweltschutz,<br />
EGN Entsorgungsgesellschaft Niederrhein: Mein Messebesuch<br />
war sehr erfolgreich. Ein Tag voller interessanter Gespräche und<br />
10 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de
01 Spektakulär:<br />
Mehrere<br />
Live-Explosionen<br />
auf dem Messevorplatz<br />
waren Teil des<br />
Messeprogramms<br />
hat die<br />
Lösung!<br />
02 Ansturm:<br />
Lange Schlangen<br />
am Eingang zeugten<br />
gleich zu Beginn von<br />
der hohen Besucherzahl<br />
informativer Experten-Vorträge“. So führte beispielsweise KI-Expertin Christiane<br />
Reichwein in die Möglichkeiten künstlicher Intelligenz ein und Jan Eilers, Senior Project<br />
Manager von Horváth zeigte gemeinsam mit Principal Dr. Markus Stoffel auf, wie<br />
sich Produkte und deren gesamter Lebenszyklus nachhaltig gestalten lassen. Mehrere<br />
Live-Explosionen auf dem Messevorplatz mit Profiradsportler Robert Förstemann<br />
und Rembe Safety+Control, bereicherten zusätzlich das Rahmenprogramm.<br />
STRAHLENDE SIEGER<br />
Besonders beeindruckte viele Messebesucher das neue Side-Event: der Bulk Masters<br />
Hackathon. 18 Teilnehmer stellten sich den Challenges beim ersten Ideen-Wettbewerb<br />
für die Prozessindustrie. David Bargiel führte gemeinsam mit Lenka Mildner,<br />
Ponnappa Cheranda und Anja Sommerfeld durch das Geschehen und moderierte die<br />
Präsentationen der sechs Teams auf der Hackathon-Bühne. Unter dem Motto Food<br />
goes Powder suchte Challenge-Geber Zeppelin Systems eine automatisierte Reinigungsmethode<br />
für eine Mischanlage und bekam gleich mehrere Lösungsvorschläge.<br />
Helen Schneider, Project Engineer R&D Center bei Zeppelin zeigte sich zufrieden:<br />
„Der Hackathon war ein voller Erfolg für uns. Es war faszinierend zu sehen, wie die<br />
Teilnehmer innovative Ansätze verfolgten, an die wir selbst noch nicht gedacht hatten.<br />
Besonders die Gewinner hatten uns mit ihrer kreativen Idee zur Reinigung mit<br />
Trockeneis überrascht.“ Michael Weigelt, Geschäftsführer von Challenge-Geber<br />
TecPart ist ebenfalls überzeugt „Der Hackathon war für uns ein absoluter Erfolg. Wir<br />
konnten viel mehr aus der Veranstaltung mitnehmen, als wir erwartet hatten“. Die<br />
nächste Solids und Recycling-Technik Dortmund mit einem weiteren Bulk Masters<br />
Hackathon findet am 18. und 19. März 2026 statt.<br />
Der Zahnrad<br />
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VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
High Containment-<br />
Tablettieranlage mit<br />
Isolatortechnologie<br />
HOCHAKTIVE WIRKSTOFFE SICHER TABLETTIEREN<br />
VON STAUBDICHT BIS HIGH CONTAINMENT<br />
Insbesondere bei der Verarbeitung von aktiven und hochaktiven Wirkstoffen,<br />
sind Containment-Lösungen erste Wahl. Die sind unverzichtbar, um sowohl den<br />
Schutz des Bedienpersonals, des Produkts als auch der Umwelt sicherzustellen<br />
und gleichzeitig eine hohe Effizienz zu erreichen. Dieser Beitrag beleuchtet die<br />
Rolle von Containment-Technologien in der Tablettenproduktion.<br />
Die Pharmaindustrie verzeichnet einen klaren Trend hin<br />
zu hochaktiven Wirkstoffen, was durch den wachsenden<br />
Marktanteil dieser Substanzen bestätigt wird. Mittlerweile<br />
gelten mehr als die Hälfte der neu zugelassenen<br />
Arzneistoffe als wirksam, etwa jede vierte Neuentwicklung wird<br />
als hochpotent eingestuft. Marktforschungen prognostizieren für<br />
die nächsten Jahre ein überdurchschnittliches Wachstum im<br />
Bereich der Active Pharmaceutical Ingredients (APIs) und Highly<br />
Potent Active Pharmaceutical Ingredients (HPAPIs) von nahezu<br />
zehn Prozent.<br />
GERINGE DOSIS WIRKSAM<br />
Besonders die Fortschritte in der Onkologie und der Präzisionsmedizin<br />
tragen zu diesem Wachstum bei. HPAPIs zeichnen sich<br />
dadurch aus, dass sie in geringen Dosierungen gezielt kranke<br />
Zellen angreifen, wodurch sie eine entscheidende Rolle in der<br />
modernen Pharmakotherapie einnehmen. Gleichzeitig stellen<br />
diese Substanzen hohe Anforderungen an die Sicherheits- und<br />
Containment-Maßnahmen in der Produktion. Im Bereich der<br />
pharmazeutischen Tablettierung gewinnen Containment-<br />
Lösungen daher zunehmend an Bedeutung, da sie das Personal<br />
vor Exposition schützen und den Einsatz von Vollschutzanzügen<br />
überflüssig machen. Maßgeschneiderte Containment-Lösungen<br />
bieten Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Anwenderfreundlichkeit<br />
in einem.<br />
Wie leistungsfähig Containment-Anlagen dabei sein müssen,<br />
lässt sich mit einem anschaulichen Vergleich aufzeigen: Würde<br />
man einen handelsüblichen Zuckerwürfel zu Pulver zerreiben<br />
und gleichmäßig in der Hamburger Elbphilharmonie verteilen,<br />
entstünde eine Raumluftkonzentration von 5,5 Mikrogramm pro<br />
Kubikmeter (µg/m3). Das ist ein Wert, der in der pharmazeutischen<br />
Produktion täglich eingehalten werden muss. High-<br />
Containment-Anlagen für die Verarbeitung hochaktiver Wirkstoffe<br />
müssen in Einzelfällen sogar noch deutlich anspruchsvollere<br />
Höchstgrenzen bis in den Nanobereich sicherstellen.<br />
CONTAINMENT GUARD<br />
Als Antwort auf diese Entwicklungen hat Fette Compacting<br />
schon vor sieben Jahren mit der Einführung des Containment<br />
Guard einen zentralen Beitrag zur Entwicklung neuer Containment-Lösungen<br />
geleistet. Das Qualitätszertifikat dient dazu,<br />
die Rückhalteleistung von Containment-Tablettiersystemen<br />
<strong>12</strong> VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
01 Die neue i Serie von Fette Compacting lässt sich mit<br />
passenden Containment-Optionen ausstatten, hier exemplarisch<br />
eine Tablettenpresse mit Containment und Prozess-Equipment<br />
02 Kontinuierliches Verarbeitungssystem FE CPS<br />
(Frontalansicht li.): Konsequente Trennung zwischen Prozessbereich<br />
(Bild re., linke Seite) und Technikbereich (schraffiert)<br />
systematisch und reproduzierbar zu messen und zu dokumentieren.<br />
Es bietet eine verlässliche Basis für die Auslegung von<br />
Anlagen entsprechend dem Aktivitäts- und Toxizitätsgrad der<br />
Wirkstoffe. Schon bevor der Betreiber die finale Risikobewertung<br />
vornimmt, sorgt der Containment Guard dafür, dass die<br />
Systeme den geforderten Sicherheitsstandards entsprechen –<br />
weder über- noch unterdimensioniert.<br />
In sieben verschiedenen Messszenarien (sogenannten Cycles)<br />
werden mit dem Verfahren die spezifischen Containment-Anforderungen<br />
einer Anlage bestimmt. Dabei werden Tablettenpressen<br />
und Prozess-Equipment in allen möglichen Kombinationen<br />
aufgebaut und unter Laborbedingungen in einer festgelegten<br />
Reihenfolge nach Betriebsparametern auf ihre Rückhalteleistung<br />
geprüft. Zuvor gab es keine empirischen Daten dazu, wie die im<br />
Labor ermittelten Rückhalteleistungen mit den Werten aus der<br />
Praxis bei Pharmaherstellern übereinstimmten. Erst dieser Vergleich<br />
ermöglicht jedoch Rückschlüsse darauf, welche Kriterien<br />
bei der Dimensionierung des Containments für Tablettenpressen<br />
relevant sind und wie Kosten durch falsch dimensionierte Systeme<br />
vermieden werden können.<br />
STAUBDICHTIGKEIT IST STANDARD<br />
Als technologische Basis für den Bedienerschutz bietet Fette<br />
Compacting eine Reihe von Tablettierlösungen an, die bereits in<br />
der Standardversion staubdicht sind. Die Tablettenpressen der<br />
weltweit bewährten FE Serie sowie der neuen i Serie sind standardmäßig<br />
so konzipiert, dass sie staubdicht arbeiten. Diese Maschinen<br />
können zudem mit Containment-Optionen ausgestattet<br />
werden, um eine vollständige Kontrolle über die Staubemissionen<br />
während des gesamten Tablettierprozesses zu erreichen.<br />
Durch die Handschuheingriffe sind Wartungs- oder Einstellarbeiten<br />
möglich, ohne das Containment zu unterbrechen. Ergänzend<br />
dazu gibt es hermetisch abgedichtete Fensterklappen,<br />
Rapid Transfer Ports (RTP) für den sicheren Transfer von Bauteilen,<br />
Handabsaugungen für manuelle Vorreinigungen und eine<br />
permanente Unterdrucküberwachung des Systems.<br />
Darüber hinaus hat das kontinuierliche Verarbeitungssystem<br />
FE CPS laut Hersteller neue Maßstäbe für das Continuous Manufacturing<br />
in der pharmazeutischen Industrie gesetzt. Auch hier<br />
spielt eine staubdichte Grundausführung eine bedeutende Rolle.<br />
Das System ermöglicht durch seine innovative Anordnung der<br />
Komponenten eine effektive Trennung von Prozess- und Technikbereich,<br />
was einen grundlegenden Bedienerschutz sicherstellt.<br />
Ein Schlüsselelement dieses Designs ist die lineare Anordnung<br />
von Loss-in-weight (LIW) Dosierern. Sie bietet eine direkte<br />
und kontrollierte Zufuhr von Pulvermischungen ohne die Risiken<br />
einer Kontamination oder Exposition gegenüber aktiven pharmazeutischen<br />
Inhaltsstoffen. Durch die Implementierung von<br />
doppelten Schutzzonen und die strikte Trennung von Produktkontaktteilen<br />
und technischen Komponenten durch Edelstahlwände<br />
wird eine weitere Sicherheitsbarriere geschaffen.<br />
HIGH CONTAINMENT<br />
Für die Verarbeitung von HPAPIs hat Fette Compacting verschiedene<br />
High Containment-Lösungen entwickelt, die einen maximalen<br />
Schutz vor Exposition bieten sollen. Ein zentrales Element<br />
dabei ist die Isolatortechnologie mit vollintegrierter Prozesstechnik<br />
(Entstaubung und Tablettentester), die eine Barriere<br />
zwischen Produktionsprozess und Umgebung schafft und die<br />
Partikelexposition auf ein Minimum reduziert. Die entsprechenden<br />
Anlagen bieten zudem Wash-in-Place-Technologien<br />
(WiP) für eine schnelle und effiziente Reinigung sowie ein Luftmanagementsystem,<br />
das die Luftführung kontinuierlich überwacht<br />
und reguliert.<br />
Ergänzt werden diese Technologien durch eine umfassende<br />
Dienstleistungspalette. Dazu gehören Beratungen zur Anpassung<br />
der Systeme an kundenspezifische Anforderungen, spezialisierte<br />
Schulungen für Bediener sowie kontinuierlicher technischer<br />
Support. Fette Compacting bietet darüber hinaus Unterstützung<br />
bei der Validierung, um die Einhaltung regulatorischer Vorgaben<br />
zu erreichen und sowohl die Sicherheit des Personals als auch<br />
die des Produkts zu maximieren.<br />
Bilder: Fette Compacting<br />
www.fette-compacting.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
Fette Compacting GmbH<br />
21493 Schwarzenbek<br />
E-Mail: tablet@fette-compacting.com<br />
AUTOR<br />
Marcel Issmer, Gruppenleiter Konstruktion<br />
bei Fette Compacting<br />
01<br />
02<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> 13
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
HANDHABUNG VON BACKWAREN DURCH ROBOTER<br />
STARKE ARME<br />
FÜRS BRÖTCHEN<br />
1.000 Blatt<br />
pro Stunde: Der Roboter<br />
legt Backpapier in zwei<br />
unterschiedlichen<br />
Formaten auf die<br />
Bleche oder Dielen<br />
In fünfter Generation versorgt ein Familienbetrieb<br />
das Ruhrgebiet mit frischen Backwaren.<br />
Nun unterstützen Industrieroboter: Zwar ist<br />
auch in der Bäckereibranche die Automatisierung<br />
bereits angekommen, aber Roboter<br />
einzusetzen ist gerade für mittelständische<br />
Betriebe noch nicht der Standard.<br />
Mit der zunehmenden Expansion der Backstube Malzers,<br />
täglich werden über 150 Filialen beliefert, kam<br />
der Wunsch auf, Produktionsabläufe zu optimieren.<br />
Konkret ging es um eine Produktionslinie, die automatisiert<br />
Backbleche und Dielen mit gefrorenen Brötchen-Teiglingen<br />
beschickt. Bisher wurde dies manuell durchgeführt. Während<br />
die Bleche direkt in den weiteren Produktionsprozess am<br />
Hauptstandort in Gelsenkirchen gehen, werden die Dielen in die<br />
Filialen geliefert, wo die Teiglinge vor Ort zu frischen Brötchen<br />
gebacken werden.<br />
HERAUSFORDERUNG LEBENSMITTELBEREICH<br />
Bei der Lösung für Malzers übernehmen Roboter gleich drei<br />
Arbeitsschritte: Das Depalettieren, das Einlegen des Backpapiers<br />
und die Belegung der Dielen oder Bleche mit den Teiglingen. Um<br />
die notwendige Sicherheit und Qualität zu erreichen, müssen Roboter,<br />
die direkt oder indirekt in Kontakt mit Lebensmitteln kommen,<br />
speziell dafür geeignet sein. Unter anderem müssen die Roboterhersteller<br />
Vorgaben wie jene der GMP-Richtlinien (Good<br />
Manufacturing Practice) einhalten, etwa hinsichtlich Materialien,<br />
Reinigungsfähigkeit und Hygienedesign. Yaskawa bietet Motoman<br />
Roboter bereits serienmäßig lebensmitteltauglich an, mit<br />
zertifiziertem lebensmittelechtem Fett in den Getrieben, höherer<br />
Dichtigkeit und spezieller Lackierung.<br />
Nachdem ein Mitarbeiter die Wagen mit Blechen oder Dielen<br />
zur Zelle geführt hat, legt sie ein Handhabungsroboter auf das<br />
Transportband. Eine Bedingung des Auftraggebers war: Beim<br />
Wechsel der Wagen darf es nicht zu einer Betriebsunterbrechung<br />
kommen. Die Planer entschieden sich deshalb für einen Motoman<br />
GP180-<strong>12</strong>0 von Yaskawa, einen 6-Achsroboter, und positionierten<br />
diesen mittig vor dem Förderband. So können Bediener<br />
die Wagen von beiden Seiten an das Band heranfahren. Ist die eine<br />
Seite depalettiert, fährt ein Schutzzaun hoch, und der Roboter<br />
14 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de
Warten Sie<br />
nicht auf eine<br />
Katastrophe.<br />
wendet sich den Wagen auf der anderen Seite zu. Ein Mitarbeiter kann die leeren<br />
Wagen wegbringen und durch Volle ersetzen. Pro Stunde nimmt der Roboter 400<br />
Bleche oder 1 000 Dielen (zwei pro Zyklus) einzeln auf und legt sie auf das Band, wobei<br />
die Bleche angesaugt und die Dielen angeklemmt werden.<br />
Die mittige Positionierung und die Größe der Wagen erforderten einen Roboter<br />
mit relativ großer Reichweite. Dazu kommt der Greifer – mit seinen rund 90 kg nicht<br />
eben ein Leichtgewicht. Mit einer Traglast von <strong>12</strong>0 kg und einem Arbeitsbereich von<br />
drei Metern erwies sich der Motoman GP180-<strong>12</strong>0 als geeignet für die beengten Platzverhältnisse<br />
zwischen Wagen und Band.<br />
PAPIEREINLAGE DURCH HIGH SPEED PICKER<br />
Ein Motoman MPK2F legt anschließend das Backpapier auf die Bleche oder Dielen.<br />
Je nachdem, um was es sich handelt, ist ein anderes Papierformat nötig. Deshalb<br />
sind die Papierwagen entsprechend codiert. Der Greifer mit Saugeinheit ist<br />
für beide Sorten geeignet, sodass keine Rüstzeit anfällt. Ist ein Papierwagen leer,<br />
schwenkt der Greifer automatisch auf den nächsten um. Dann kann der erste wieder<br />
neu befüllt werden.<br />
Der 5-achsige Motoman MPK2F ist ein kompakter High-Speed Pick&Place-Roboter<br />
mit einer Traglast von 2 kg und einer Reichweite von 900 mm. Versuche mit einem<br />
3-achsigen Deltapicker und auch mit einem Motoman GP7 waren nicht zufriedenstellend.<br />
Laut Betreiber konnte erst der MPK2F-Roboter die Geschwindigkeitsanforderung<br />
von 1.000 Blatt pro Stunde erfüllen. Weiterhin hat das Gerät eine spezielle<br />
Wash-Down-Lackierung, und wurde speziell für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie<br />
entwickelt.<br />
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FÜR DIE LEBENSMITTELBRANCHE KONZIPIERT<br />
Im letzten Arbeitsschritt kommen vier Motoman MPP3H zum Einsatz: Sie belegen<br />
die Bleche und Dielen mit den Brötchen, die auf einem zweiten Förderband aus der<br />
entgegengesetzten Richtung eingefahren werden. Hier entschieden sich die Verantwortlichen<br />
für die kompakten 4-achsigen Hochgeschwindigkeitsroboter, die ebenfalls<br />
serienmäßig für den Einsatz im Lebensmittelbereich zertifiziert sind: Die vier<br />
MPP3H machen je 80 Picks pro Minute. Diese Geschwindigkeit erreicht der Roboter<br />
durch das hohe Drehmoment der vierten Achse, auch Handachse genannt.<br />
Eine Herausforderung stellten die unterschiedlichen Belegungsmuster dar. Die<br />
Planer mussten berücksichtigen, dass die Filialen verschiedene Mengen an unterschiedlichen<br />
Brötchen bestellen. Deshalb erhalten die Deltapicker über eine EDV-<br />
Schnittstelle das berechnete Belegungsmuster pro Diele, sodass sie die Vorgabe jeder<br />
Filiale hinsichtlich Sorte und Anzahl Brötchen erfüllen können. Am Ende des<br />
Prozesses werden die bestückten Dielen und Bleche manuell in Wagen eingeschoben,<br />
und zur Auslieferung oder zum Backen transportiert. Somit helfen auch starke<br />
Roboterarme, dass unser Frühstücksbrötchen knusprig auf dem Teller liegt.<br />
Bilder: Yaskawa Europe, Björn Wylezich- stock.adobe.com<br />
www.yaskawa.eu<br />
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Yaskawa Europe GmbH<br />
85391 Allershausen<br />
E-Mail: robotics@yaskawa.eu<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> 15
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
JUBILÄUM<br />
100 JAHRE MISCHEN<br />
Eirich feiert in diesem Jahr das 100-jährige Jubiläum seines<br />
Mischprinzips. Die Entwicklung geht von der Erfindung des<br />
Gegenstrommischers im Jahr 1924 bis zu den aktuellen Innovationen<br />
im Bereich Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Zum Jubiläum<br />
drei Fragen an Thomas Lansdorf, Chemiker bei dem Misch-Spezialisten.<br />
Herr Lansdorf, auch wenn Sie bei der Erfindung des<br />
Gegenstrommischers im Jahr 1924 persönlich nicht dabei<br />
waren, inwieweit hat diese Erfindung das Unternehmen/Ihre<br />
Arbeit geprägt?<br />
THOMAS LANSDORF: Mein Einstieg bei Eirich war 1999 im 75.<br />
Jubiläumsjahr des Gegenstrom-Schnellmischer Patent Eirich.<br />
Aufgrund meiner labortechnischen Ausbildung startete ich im<br />
Technikum, dem Zentrum der <strong>Verfahrenstechnik</strong>. Rasch lernte<br />
ich die Vorteile und Möglichkeiten des Eirich-Mischprinzips bei<br />
meiner täglichen Arbeit kennen. Es gab scheinbar nichts, was<br />
der unscheinbar aussehenden Mischer nicht bewältigen konnte.<br />
Zudem ist Eirich ist nicht nur Maschinenbauer, sondern bietet<br />
Lösungen für komplexe verfahrenstechnische Prozesse in fast<br />
allen Branchen.<br />
Eirich erkannte schnell das Potential und die Bedeutung eines<br />
weltweiten Netzwerks. Deshalb gibt es seit Jahrzehnten Niederlassungen<br />
auf fast jedem Kontinent und Vertretungen in über 50<br />
Ländern. Ein globales Netzwerk, das nicht nur auf Geschäftsbeziehungen,<br />
sondern auch auf Freundschaften basiert. Diese<br />
Verbindungen sind wesentliches Fundament der Eirich Unternehmenskultur.<br />
Was meinen Sie, warum hat das Mischprinzip viele Produktionsprozesse<br />
optimiert und sogar neue Produktentwicklungen<br />
ermöglicht?<br />
THOMAS LANSDORF: Mit Einführung des ersten Gegenstrom-<br />
Schnellmischers hat Eirich bestehende industrielle Prozesse<br />
völlig verändert. Heute würde man sagen, die Erfindung war ein<br />
echter Gamechanger.<br />
IM FOKUS STEHEN VOR<br />
ALLEM SPEICHERSYSTEME FÜR<br />
ERNEUERBARE ENERGIEN<br />
UND DIE E-MOBILITÄT<br />
So profitierte zum Beispiel die Feuerfestindustrie von dem Wettbewerbsvorteil.<br />
Vor 1924 waren vorwiegend Doppelwellen- und<br />
Kollermischer im Einsatz. Schamottefabriken verarbeiteten nur<br />
plastische Massen, bisherige Mischer waren ungeeignet für die<br />
Aufbereitung von Trockenpressmassen. Der Eirich-Mischer<br />
16 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
01 Bereits im Jahr 1924 gab es die<br />
ersten Gegenstrommischer<br />
02 Heute fertigt Eirich hochentwickelte<br />
Misch-Prozessoren<br />
revolutionierte diese Prozesse, nun ließ sich die empfindliche<br />
Kornstruktur zerstörungsfrei verarbeiten. In der Stahl-, Glas-,<br />
Keramik- und Baustoffindustrie sind feuerfeste Werkstoffe bis<br />
heute unersetzlich. Deshalb profitierten auch diese Industrien<br />
und setzten ebenfalls den Mischer ein. Die steigende Nachfrage<br />
motivierte Eirich zu ständigen Verbesserungen. 1960 wurden<br />
hocheffiziente Wirbler entwickelt. 1972 wurde von Willi Eirich<br />
der erste schrägstehende R-Mischer erfunden. Der Abrolleffekt<br />
ermöglichte Granulationen und führte zu einer verbesserten<br />
Umwälzung des Mischgutes. 1985 folgte die Entwicklung des<br />
Evactherm-Mischer. Es entstanden vielfältige Verfahren für die<br />
Batterie-, Keramik und Gießereibranche. Materialien ließen sich<br />
nun in einem Prozessschritt mischen, beheizen, kühlen oder<br />
trocknen.<br />
Eirich hat sich durch Kundennähe an neue Anforderungen<br />
angepasst. Wohin geht die Reise, welche Herausforderungen<br />
und Lösungen prägen Ihrer Meinung nach die Zukunft?<br />
THOMAS LANSDORF: Eirich hat sich nie auf seinen Erfolgen<br />
ausgeruht, sondern stets nach vorne geblickt. Im Fokus stehen<br />
aktuell Speichertechnologien für Energiewende und E-Mobilität.<br />
Wir setzen Prozessdatensysteme und KI-gestützte Datenanalysen<br />
verstärkt zur Verbesserung von Prozessabläufen ein.<br />
Innovative Werkstoffe und Polymere können im Eirich-Mischer<br />
kosteneffizient synthetisiert werden. Nachhaltige mineralogische<br />
Prozesse eröffnen neue Möglichkeiten bei der Rohstoffgewinnung.<br />
Mit diesen und vielen weiteren Entwicklungen ist<br />
Eirich bereit für die Herausforderungen der Zukunft. Wir sind<br />
überzeugt, dass dieses Mischprinzip weiterhin eine Schlüsseltechnologie<br />
bleibt und zahlreiche Industrien revolutionieren<br />
wird.<br />
Bilder: Eirich<br />
DAS INTERVIEW FÜHRTE GUIDO MATTHES; CHEFREDAKTEUR<br />
DER VERFAHRENSTECHNIK<br />
www.eirich.de<br />
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Maschinenfabrik Gustav Eirich<br />
GmbH & Co KG<br />
Walldürner Straße 50, 74736 Hardheim<br />
Tel. 06283 51-0<br />
Email: eirich@eirich.de<br />
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TECHNISCHES CONTAINMENT ZUR RISIKOMINIMIERUNG<br />
STAUBBELASTUNG DURCH GEWÜRZE<br />
Pfeffer, Paprika, Kurkuma und Chili sind zwar lecker, aber während des Mahlens,<br />
Mischens und Abfüllens setzen die Gewürze feine Partikel frei. Diese Staubentwicklung<br />
birgt erhebliche Gesundheitsrisiken und Explosionsgefahren. Wie<br />
sich das durch technisches Containment auf ein Minimum reduziert lässt,<br />
erfahren Sie in diesem Beitrag.<br />
Bereits geringe Mengen von Gewürzstäuben können Atemwege<br />
reizen und zu Symptomen wie Husten und Atemnot<br />
führen, in schweren Fällen sogar zu chronischen Atemwegserkrankungen.<br />
Einige Gewürze enthalten allergene<br />
Partikel, die Haut- oder Atemwegsallergien auslösen können. Die<br />
Partikel können auch Augen und Haut reizen. In bestimmten<br />
Konzentrationen (meist beim industriellen Verarbeiten) bilden<br />
die feinen Gewürzstäube zudem explosive Gemische, was ein<br />
erhebliches Risiko für einen sicheren Betrieb darstellt. Darüber<br />
hinaus können sie andere Produktionsbereiche kontaminieren<br />
und die Qualität von Lebensmitteln beeinträchtigen.<br />
GEFÄHRDUNGSBEURTEILUNG<br />
Arbeitgebende sind nach § 5 des Arbeitsschutzgesetzes verpflichtet,<br />
Gefährdungen am Arbeitsplatz zu erkennen, zu bewerten<br />
und entsprechende Schutzmaßnahmen umzusetzen. Die Beurteilung<br />
der Exposition und der Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen<br />
erfolgt anhand verschiedener Beurteilungsmaßstäbe.<br />
Rechtlich verbindliche Beurteilungsmaßstäbe sind neben dem<br />
Arbeitsplatzgrenzwert (AGW) die entsprechend Exposition-Risiko-Beziehungen<br />
(ERB) abgeleiteten Akzeptanz- und Toleranzkonzentrationen<br />
gemäß TRGS 910, Beurteilungsmaßstäbe aus<br />
stoffspezifischen TRGS sowie die verbindlichen Arbeitsplatzgrenzwerte<br />
(BOELV) der EU.<br />
Technische Schutzmaßnahmen im Umgang mit Gefahrstoffen<br />
werden oft aus verschiedenen Gründen vernachlässigt, obwohl<br />
sie für die Sicherheit am Arbeitsplatz von großer Bedeutung<br />
sind. Einer der Hauptgründe ist neben einem unzureichenden<br />
Bewusstsein für die Gefahren, die von bestimmten Stoffen ausgehen,<br />
der Kostenfaktor, was insbesondere kleinere Unternehmen<br />
davon abhalten könnte, ausreichend zu investieren. Ein<br />
weiteres Problem besteht darin, dass in einigen Fällen ein über-<br />
mäßiges Vertrauen in persönliche Schutzausrüstung (PSA) gesetzt<br />
wird, wodurch technische Maßnahmen vernachlässigt<br />
werden. Da PSA jedoch nur den Einzelnen schützt und nicht die<br />
Gesamtheit der Beschäftigten oder die Umwelt, reicht dieser<br />
Ansatz nicht aus.<br />
CONTAINMENT GEMÄSS TRGS 500<br />
In einer technisch kontrollierten Arbeitsumgebung wird bei der<br />
Freisetzung von Gefahrstoffen sichergestellt, dass diese innerhalb<br />
eines bestimmten Bereichs verbleiben, wo sie dann entfernt<br />
oder behandelt werden können. Dieses technische Containment<br />
reduziert die Risiken sowohl für die Beschäftigten als auch für die<br />
Umgebung erheblich.<br />
Eine Laminar-Airflow-Kabine (LAF-Kabine) wird als technisches<br />
Containment betrachtet, weil sie dazu dient, das Austreten<br />
RANGFOLGE VON SCHUTZMASSNAHMEN<br />
In der Technischen Regel für Gefahrstoffe Nr. 500 wird die<br />
Rangfolge von Schutzmaßnahmen anhand des sogenannten<br />
STOP-Prinzips vorgegeben. Die einzelnen Buchstaben<br />
im Wort „STOP“ stehen für verschiedene Kategorien von<br />
Schutzmaßnahmen: S – Substitution, T – Technische Schutzmaßnahmen,<br />
O – Organisatorische Maßnahmen und<br />
P – Persönliche Schutzmaßnahmen. Die Priorisierung von<br />
Schutzmaßnahmen ist in absteigender Rangfolge vorgegeben.<br />
Wenn Gefahrenquellen nicht ausgeschlossen werden<br />
können („S“), kommen Technische Schutzmaßnahmen („T“)<br />
zum Einsatz und so weiter.<br />
18 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
01<br />
02<br />
03<br />
01 Prinzipskizze: Die LAF-Kabine schützt die Beschäftigten<br />
durch die hohe Luftwechselrate und gezielte Luftführung<br />
02 Da geht er hin: Bei der Qualitätsabnahme gibt es eine<br />
Strömungsvisualisierung mithilfe eines Nebelgenerators<br />
03 Passend gemacht: BASF in De Meern setzt eine<br />
maßgeschneiderte Version der LAF Kabine für Forschungsarbeiten<br />
mit pulverförmigen Katalysatoren ein<br />
von Partikeln, wie etwa Gewürzstäuben, aus einem definierten<br />
Arbeitsbereich zu verhindern und somit sowohl den Schutz der<br />
Umgebung als auch der Beschäftigten gewährleistet. Ein kontrollierter<br />
Luftstrom, der in einer gleichmäßigen, abwärts gerichteten<br />
Bewegung durch den Arbeitsbereich strömt, erfasst die kontaminierte<br />
Luft direkt an der Emissionsquelle und wird durch eine<br />
Absaugung in eine hochwirksame Filteranlage geleitet. Über verschiedene<br />
Filterstufen wird die Luft gereinigt, bevor sie wieder in<br />
den Arbeitsbereich zurückgeführt wird. Die Eignung der Anlagen<br />
richtet sich nach den einzuhaltenden OEL-Werten, die in sechs<br />
OEB-Klassen (Occupational Exposure Band) unterteilt sind. Die<br />
Klassifizierung ist mit unterschiedlichen Anforderungen an die<br />
technische Anlage verbunden.<br />
DIE LAF KABINE<br />
Eine wirksame Schutzmaßnahme für Tätigkeiten mit Gewürzstäuben<br />
und anderen luftgetragenen Partikeln sind die LAF-Kabinen<br />
von Denios. Sie erfüllen die Anforderungen der OEB-Klasse 3 und<br />
können durch technische Anpassungen auch höhere Klassen erreichen.<br />
Das integrierte, mehrstufige Filtersystem sorgt für eine hohe<br />
Luftqualität gemäß Reinraumklasse ISO 5 (ISO 14644-1). Durch die<br />
gezielte Luftführung und die hohe Luftwechselrate (> 600/h) wird<br />
in der Kabine ein Unterdruck erzeugt, der ein Austreten der Stäube<br />
verhindert und somit sowohl den Personen-, Raum- als auch den<br />
Produktschutz sicherstellt. Die Beschäftigten genießen dabei volle<br />
Bewegungsfreiheit und die regelmäßige Wartung und Instandhaltung<br />
durch den Hersteller ermöglicht den Werterhalt des<br />
Produktes sowie den Schutz der Beschäftigten über die gesamte<br />
Produktlebensdauer.<br />
FÜR HOHE HYGIENEANFORDERUNGEN<br />
Die LAF-Kabinen aus Bad Oeynhausen sind besonders für manuelle<br />
Tätigkeiten geeignet, bei denen Stäube entstehen, sowie für<br />
Branchen mit hohen Hygieneanforderungen. Die aus hochwertigem<br />
Edelstahl gefertigten Systeme sind anschlussfertig und leicht<br />
zu reinigen. Als erfahrener Spezialist im Umgang mit Gefahrstoffen<br />
bietet Denios nicht nur das notwendige Know-how, sondern<br />
auch einen Rundum-Schutz durch fachliche Beratung, Produkte<br />
und Service.<br />
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Anwender im Schüttgut-Handling setzen<br />
Klopfer unter anderem zur Unterstützung<br />
des Materialflusses oder zum Lösen von<br />
Anbackungen ein. Dieser Anwenderbericht<br />
zeigt auf, wie eine effiziente Behebung von<br />
Fließproblemen an Förderbändern beim<br />
Abtransport von Salzen im Untertage-<br />
Bergbau gelang.<br />
Zum Abklopfen von schwer lösbaren Anhaftungen an Förderrohren<br />
und -schurren wird ein Schlag als Impuls benötigt.<br />
Der in vielen Unternehmen immer noch durch den<br />
bewährten, händischen Hammerschlag erfolgt. Dies ist<br />
nicht nur ungenau, sondern kann auch zu Zerstörungen an den<br />
Anlagen und Förderbändern führen.<br />
Vor dieser Herausforderung standen auch Techniker und Instandhalter<br />
bei K+S. In ungünstigen Konstellationen des Schüttgutes<br />
wie der Neigung zu Verklebungen oder Verhakungen bei<br />
gleichzeitiger problematischer Oberflächenbeschaffenheit des<br />
Fördermediums ist dies eine altbekannten Herausforderung.<br />
Die pneumatischen Klopfer der Serie PKL von Netter Vibration<br />
ermöglichen bei K+S bereits seit langer Zeit eine zuverlässige<br />
und effektive, aber gleichzeitig auch materialschonende Abreinigung,<br />
ohne dass deformierte, verengte Anlagen die Förderung<br />
von Salzen zusätzlich beeinträchtigen. Stark anhaftende, hygroskopische<br />
Salze lösen sich durch den Schlag des PKL auf seine<br />
Prallfläche schnell und zuverlässig.<br />
ELEKTRIK STATT DRUCKLUFT VORTEILHAFT<br />
Nun gibt es für den pneumatischen Klopfer PKL eine neue Variante,<br />
den ePKL. Dieser löst durch einen elektrischen Impuls einen<br />
Schlag aus und ist damit praktischerweise überall einsatzfähig.<br />
Im Extremfall sogar in entlegenen Betriebsbereichen ohne<br />
Spannungsversorgung, dann per Akku. Eine kompakte Steuerungseinheit<br />
löst einmalige oder nach Bedarf regelmäßig getaktete<br />
Schläge aus.<br />
In der Schachtanlage Hera von K+S sorgen Förderbänder für<br />
den Abtransport der gewonnenen Salze. Bedingt durch deren hy-<br />
SO GROSS WIE MÜNCHEN<br />
Das heutige K+S-Werk Werra entstand 1997 durch den Zusammenschluss der vier ehemals eigenständigen Werke Hattorf,<br />
Wintershall, Unterbreizbach und Merkers, wodurch eine effiziente Produktionsstätte geschaffen wurde. Hier werden pro<br />
Jahr etwa 20 Millionen Tonnen Rohsalz gefördert. Die unter Tage abgebaute Fläche des Werkes Werra entspricht in ihrer<br />
Ausdehnung der Fläche der Stadt München und ist damit größter Standort von K+S Minerals und Agriculture. Das Verbundwerk<br />
samt Produktion, Abwasser-Management, Werkstätten, Bahnbetrieb, Energieversorgung, Verwaltung und Ausbildungszentrum<br />
beschäftigt fast 4.400 Mitarbeiter (inklusive der Handwerker der Zentralen Technik und cirka 300 Auszubildenden)<br />
– knapp die Hälfte davon unter Tage. Die aus dem Rohsalz verfeinerten Produkte werden in zahlreiche Länder<br />
weltweit geliefert. Neben Düngemitteln für die Landwirtschaft werden Vorprodukte für industrielle Anwendungen und für<br />
die Pharma-, Lebensmittel- und Futtermittelindustrie hergestellt.<br />
20 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
01<br />
02<br />
01 Da hilft kein Schütteln, nur Klopfen:<br />
Nachdem der elektrische Klopfer (Bildmitte)<br />
seine Arbeit getan hat, gelangen die<br />
Salzreste auf ein nachfolgendes Förderband<br />
02 Der rein elektrische ePKL (re.) ergänzt<br />
die pneumatische Serie<br />
groskopische Eigenschaften kommt es an vielen Stellen zu Verklumpungen<br />
und Anbackungen. Diese führten immer wieder zu<br />
vielfältigen Störungen der Fördertechnik, zu Einschränkungen<br />
beim Materialfluss und folglich zu einer Leistungsreduzierung<br />
der gesamten Förderanlage.<br />
K+S startete deshalb mit Netter Vibration an besonders kritischen<br />
Stellen, den sogenannten „Staubschurren“, ein gemeinsames<br />
Projekt zur Problemlösung. Als Schurre wird im Maschinenbau<br />
eine Bestückungsrinne oder ähnliche Fördereinrichtung<br />
bezeichnet. Es handelt sich im vorliegenden Fall um eine besondere<br />
Art von Trichter zum gerichteten Transport von Salzen.<br />
MECHANISCH STARK BEANSPRUCHT<br />
Zum Abklopfen von Salzanhaftungen und zur Unterstützung<br />
des Materialflusses wurden seit langem pneumatische Rollenvibratoren<br />
vom Typ NCR 22 eingesetzt. Die sehr große mechanische<br />
Beanspruchung führte leider zu erhöhtem Verschleiß und<br />
kostspieligem Wartungsaufwand. Der Einsatz 700 m unter Tage<br />
bei dem entsprechend langen Wegstrecken sorgte für entsprechende<br />
Instandhaltungskosten, zum Teil war an solch weit entfernten,<br />
betroffenen Anlagenteilen keine Versorgung mit Druckluft<br />
vorhanden.<br />
Nach sorgfältiger Analyse und detaillierter Planung entschied<br />
sich K+S für den Einsatz des elektrischen Klopfers zunächst im<br />
Rahmen eines Dauertests im Vergleich zum pneumatischen<br />
PKL-Modell. Ziel war dabei vorrangig, den Aufbau und die Instandhaltung<br />
einer Druckluft-Versorgung einzusparen, zumal<br />
an den Schurren ohnehin bereits elektrische Anschlüsse vorhanden<br />
waren.<br />
Der ePKL inklusive seiner Steuerung beweist sich durch die robuste<br />
Bauweise als bestens für den anspruchsvollen Einsatz unter<br />
Tage gewappnet. Er ließ sich einfach installieren und zuverlässig<br />
rein elektrisch betreiben. Der gerichtete Impuls durch den<br />
Schlag des Kolbens schont die Mechanik der Schurre. Von Vorteil<br />
ist der geringe Wartungsaufwand des Geräts, das im konkreten<br />
Fall an Übergabestationen (einer Kreuzung von Förderbändern)<br />
angebracht ist, an der nicht täglich Mitarbeiter zur Kontrolle oder<br />
Wartung vor Ort sein können.<br />
Laut K+S funktioniert der ePKL seit Installation zur Zufriedenheit<br />
beim Abklopfen von Rohsalz und unterliegt lediglich in größeren<br />
periodischen Abständen der allgemeinen Überwachung<br />
und Sichtkontrolle der Übergabestation durch Mitarbeiter der Instandhaltung.<br />
So ergänzt der ePKL seine pneumatischen Varianten<br />
perfekt.<br />
Bilder: Netter Vibration, K+S<br />
www.nettervibration.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
Netter GmbH<br />
Fritz-Lenges-Straße 3, 55252 Mainz-Kastel<br />
Tel. 06134 290133<br />
E-Mail: info@NetterVibration.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> 21
EFFIZIENT UND NACHHALTIG<br />
ENTSORGUNGSLÖSUNGEN FÜR<br />
DIE GETRÄNKEINDUSTRIE<br />
In der heutigen Industrie spielt effizientes Abfallmanagement eine<br />
zunehmend wichtige Rolle – sowohl aus ökologischen als auch wirtschaftlichen<br />
Gründen. Welche Lösungen es gibt, zeigt dieser Beitrag auf.<br />
Moderne Unternehmen müssen nicht nur steigende<br />
Materialströme bewältigen, sondern auch ihren ökologischen<br />
Fußabdruck minimieren. Strautmann Umwelttechnik<br />
hat sich dieser Herausforderung angenommen<br />
und bietet innovative Technologien von Ballenpressen<br />
bis hin zu Brikettierpressen an, die laut Unternehmen die Entsorgungsprozesse<br />
optimieren, Kosten senken und gleichzeitig die<br />
Umwelt schonen.<br />
Mit Lösungen wie dem Jumboloadbaler, dem Liquidrainer und<br />
der Brikpress möchte der Hersteller die Art und Weise revolutioniert,<br />
wie Verpackungsmaterialien und Reststoffe verarbeitet<br />
werden. Diese Systeme überzeugen laut Strautmann durch Effizienz,<br />
Automatisierung und Nachhaltigkeit.<br />
MEHR ALS EINE HERKÖMMLICHE BALLENPRESSE<br />
Der Jumboloadbaler kann neue Maßstäbe in der Verdichtung<br />
von Verpackungsmaterialien wie Kartonage, Papier, Folien und<br />
sogar PET-Flaschen sowie Getränkedosen setzen. Während herkömmliche<br />
Pressen oft mit Einschränkungen in Bezug auf die<br />
Einfüllgröße und das Materialhandling zu kämpfen haben, überwindet<br />
die Maschine diese Hürden mühelos. Durch die besonders<br />
große Einfüllöffnung lassen sich auch großvolumige und<br />
dickwandige Materialien ohne Vorzerkleinerung verarbeiten –<br />
dies stellt laut Unternehmen eine echte Innovation dar, die viele<br />
Prozesse in der betrieblichen Entsorgung entscheidend vereinfacht<br />
kann.<br />
22 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
01 Paradebeispiel für die Vorteile der automatisierten Brikettierung<br />
von leeren PET-Flaschen, Getränkedosen und Tetrapaks: Die Brikpress<br />
02 Innovativ: Durch die besonders große Einfüllöffnung<br />
lassen sich auch großvolumige und dickwandige Materialien<br />
ohne Vorzerkleinerung verarbeiten<br />
Die kompakte Bauweise der Maschine ermöglicht es, sie direkt<br />
am Entstehungsort der Abfälle zu platzieren. Dies reduziert unnötige<br />
Laufwege und verbessert die Effizienz des gesamten Entsorgungsprozesses.<br />
Besonders bemerkenswert ist laut<br />
Strautmann die Möglichkeit der automatischen Befüllung, die<br />
den manuellen Aufwand auf ein Minimum reduziert und somit<br />
wertvolle Arbeitszeit spart. Er Hersteller ist sich sicher: „Unternehmen<br />
profitieren von einer um bis zu 400 % gesteigerten Produktivität,<br />
während gleichzeitig die Mitarbeitergesundheit durch<br />
ergonomisch optimierte Arbeitsabläufe gefördert wird.“<br />
Auch in finanzieller Hinsicht ist der Einsatz des Jumboloadbalers<br />
ein Gewinn: Der Return on Investment (ROI) wird in der Regel<br />
bereits nach weniger als zwei Jahren erreicht. Zudem sorgen<br />
MIT DER LÖSUNG LÄSST<br />
SICH DER ÖKOLOGISCHE<br />
FUSSABDRUCK VERRINGERN<br />
01<br />
die hohe Verdichtungsleistung und die damit verbundene Reduzierung<br />
des Abfallvolumens für weniger Transportfahrten, was<br />
nicht nur Kosten sparen, sondern auch die Umwelt schonen<br />
kann. Insgesamt stellt die Maschine eine effiziente und nachhaltige<br />
Lösung dar, die weit über die Funktionen einer gewöhnlichen<br />
Papppresse hinausgeht.<br />
EFFIZIENT ENTWÄSSERN<br />
Für die Getränkeindustrie soll der Liquidrainer eine unverzichtbare<br />
Lösung darstellen, wenn es darum geht, ganze Gebinde von<br />
unverkäuflichen Flüssigkeiten sicher und sauber zu entsorgen.<br />
Ob PET-Flaschen, Tetrapaks oder Getränkedosen – das System<br />
ermöglicht eine schnelle und kostengünstige Trennung von Flüssigkeit<br />
und Verpackung, ohne dass dabei viel Personalaufwand<br />
nötig ist. In einer Stunde kann diese Maschine bis zu 7.500 Ein-<br />
Liter-Flaschen entleeren und gleichzeitig die Verpackungen für<br />
das Recycling vorbereiten.<br />
Die Entwässerung von Getränken, die aufgrund von Verunreinigungen<br />
oder dem Überschreiten des Mindesthaltbarkeitsdatums<br />
nicht mehr verkauft werden können, ist ein oft aufwendiger<br />
und teurer Prozess. Strautmanns Liquidrainer reduziert diesen<br />
Aufwand erheblich und ermöglicht die weitere Verarbeitung der<br />
Materialien über unsere Maschinen wie der Brikpress oder den<br />
Ballenpressen Jumboloadbaler und Baletainer. So können Unternehmen<br />
zusätzlichen Gewinn aus den entleerten Verpackungsmaterialien<br />
erzielen.<br />
HOHE EINSPARUNGEN UND MAXIMALE<br />
PRESSKRAFT<br />
Die Brikpress ist für Strautmann ein Paradebeispiel für die Vorteile<br />
der automatisierten Brikettierung von leeren PET-Flaschen,<br />
Getränkedosen und Tetrapaks. Diese vollautomatische Brikettierpresse<br />
steht laut Hersteller seit Jahrzehnten an der Spitze der<br />
Entsorgungstechnik und ist heute aus der Getränkeindustrie<br />
kaum mehr wegzudenken. Besonders in der Produktion und den<br />
Zentrallagern der der Getränkeindustrie hat sich die Brikpess als<br />
unersetzlich erwiesen.<br />
02<br />
Durch die hohen Verdichtungsleistung spart die Maschine nicht<br />
nur Lagerfläche, sondern sorgt auch für eine optimale Auslastung<br />
von Transportkapazitäten. Die gepressten Briketts sind bei<br />
Recyclingunternehmen besonders beliebt, da sie sich leicht weiterverarbeiten<br />
lassen. Zudem ermöglicht die Automatisierung<br />
der Presse einen durchgehenden Betrieb rund um die Uhr, was<br />
den Personaleinsatz minimiert und die Betriebskosten senkt.<br />
Bilder: Strautmann<br />
www.strautmann-umwelt.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
Strautmann Umwelttechnik GmbH<br />
Heidestraße 9, 49219 Glandorf<br />
Tel. 05426 807770<br />
E-Mail: info@strautmann-umwelt.de<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> 23
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
MEDIENPANEL FÜR PHARMAZEUTISCHE PROZESSE<br />
Wenn pharmazeutische Produktionsanlagen auf ein anderes Medium<br />
umschalten, ist das heute vielfach noch einen komplexer, manuell betätigter<br />
Vorgang. Um die mit der manuellen Handhabung verbundenen Risiken<br />
zu beseitigen, entwickelte Sisto Armaturen (KSB-Gruppe) ein automatisches<br />
Medienpanel in Form eines kompakten, strömungsoptimierten Mehrwege-<br />
Blockmembranventils. Ausgestattet mit Pneumatikantrieben sowie<br />
elektronischen Rückmeldeeinheiten, automatisiert und optimiert dieses die<br />
pharmazeutischen Produktionsprozesse. So können diese reibungsloser,<br />
schneller und sicherer sowie kosteneffizienter ablaufen. Das Medienpanel<br />
soll den Vorteil bieten, dass jedes einzelne Rohr des Systems präzise versorgt wird, ohne dass das Betriebspersonal<br />
Verbindungen manuell umstecken müsste. Außerdem werden keine anderen Teilprozesse unterbrochen. Die gründliche<br />
Spülung und Reinigung der Rohre und Komponenten lässt sich so erleichtern. Dies vermeidet Medienkontaminationen,<br />
was der Qualität des Endproduktes zugutekommt.<br />
www.ksb.com<br />
SCHLÜSSELFERTIGE ANLAGEN FÜR<br />
GETRÄNKEPRODUKTION<br />
Schlüsselfertige Anlagen für Brauereien und die<br />
Getränkeproduktion: damit zeigte Ziemann<br />
Holvrieka sein Know-how auf der Braubeviale.<br />
Die Engineering-Spezialisten informierten am<br />
Stand über nachhaltige Prozesstechnik, Tanks<br />
und intelligente Komponenten für Sudhaus oder<br />
Kaltblock. Das Unternehmen zeigte auch seine<br />
Expertise bei Planung und Bau von modernen<br />
Anlagen. Aber auch die Integration von Komponenten<br />
und Versorgungssystemen in bestehende<br />
Prozesse gehört zum Portfolio. So gab es am<br />
Stand Informationen zu Läuterbottichen,<br />
Würzepfannen mit Innen- und Außenkocher,<br />
Whirlpoolgefäßen, Maischefiltern, Gär- und<br />
Lagertanks, CIP-Anlagen und Verrohrungen. Im<br />
Fokus stand dieses Jahr die neue Generation der<br />
Mühle T-Rex, die verschiedene Rohstoffe<br />
verarbeitet. Ihr Herzstück: das Mahlwerk. Es<br />
besteht nicht aus zylindrischen Walzen, sondern<br />
aus sich ineinander verzahnenden, doppelkegeligen<br />
Scheiben, die einen zickzackförmigen Spalt<br />
bilden. So entsteht eine große Bearbeitungsfläche<br />
auf kleinem Raum und ein kompaktes,<br />
leichtes Mühlendesign. Hinzu kommen weitere<br />
Vorzüge wie eine hohe spezifische Leistung, ein<br />
niedriger Energieverbrauch sowie eine vereinfachte<br />
Wartung und Reinigung.<br />
www.ziemann-holvrieka.com<br />
ENTWÄSSERUNGEINHEIT FÜR<br />
GETRÄNKEHERSTELLER<br />
Die Quickstation (QS) von TLV<br />
ist eine platzsparende<br />
Entwässerungseinheit zur<br />
Ableitung von Kondensat aus<br />
Dampfleitungen, Begleitheizungen<br />
und einfachen<br />
Prozessen. Das All-in-One-<br />
Design aus Edelstahl ermöglicht laut Hersteller die Installation<br />
oder den Austausch eines Kondensatableiters innerhalb<br />
weniger Minuten. Jede QS umfasst Absperrventile, einen<br />
integrierten Schmutzfänger zur Vermeidung von Schäden<br />
oder Produktionsproblemen sowie ein Rückschlagventil zur<br />
Verhinderung von Kondensatrückfluss. Die Entwässerungseinheit<br />
soll es für Endanwender, Anlagenbauer und Maschinenerstausrüster<br />
(OEM) einfach machen, eine komplett und<br />
richtig ausgeführte Entwässerungseinheit zu installieren.<br />
www.tlv.com<br />
NEUE TECHNIK FÜR<br />
FLÜSSIGKEITSRINGPUMPEN<br />
Das Beer Bottling Vacuum System von Leybold ist eine Komplettlösung,<br />
die die alte Flüssigkeitsringpumpen-Technologie<br />
ersetzen soll. Es umfasst einen Abscheidertank mit automatisch<br />
gesteuertem Ablassbehälter, der Schaum und Flüssigkeit<br />
stoppt, die der Gasstrom aus dem Füller verschleppt. Die<br />
trockene Schraubenvakuumpumpe Dryvac sorgt laut Hersteller<br />
für ein tiefes, konstantes Vakuumniveau, während eine<br />
Schaltschrank mit SPS das gesamte<br />
System steuert. Die Ausrüstung lässt<br />
sich über digitale E/As oder einen<br />
Feldbus zur Fernsteuerung mit dem<br />
Füller verbinden und kann auch als<br />
eigenständiges System über<br />
Drucktasten betrieben werden. Bei<br />
Enddruck erzeugt die Dryvac DV 650<br />
FP-r laut Unternehmen einen<br />
Geräuschpegel von 67 dB(A)und die<br />
DV 800 FP-r von 70 dB(A).<br />
www.leybold.com<br />
24 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de
GLOBAL CHAMPION<br />
Global<br />
Technology<br />
Die Digitalisierung verändert alle Lebensbereiche und ermöglicht neue Chancen. Sie<br />
hilft, Prozesse zu verbessern, maßgeschneiderten Service anzubieten und Innovationen<br />
zu entwickeln, die unseren Kunden einen bedeutenden Vorsprung bieten und sie wettbewerbsfähiger<br />
machen. Als Pumpen- und Armaturenhersteller haben wir bei KSB den<br />
Anspruch, stets die beste Technologie in Produkte und Prozesse zu integrieren. Davon<br />
profitieren unsere Kunden. Seit mehr als 150 Jahren.
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
SPRÜHTROCKNUNG<br />
HOCHLEISTUNGSDÜSEN<br />
FÜR MEHR EFFIZIENZ<br />
Ob in der Chemie-, Pharma- oder Lebensmittelindustrie: Wann immer es<br />
um die präzise Verarbeitung und Handhabung von Flüssigkeiten geht, gilt<br />
Sprühtrocknung als Schlüsseltechnologie. Hier lesen Sie warum.<br />
Die Methode der Sprühtrocknung ermöglicht es, flüssige<br />
Stoffe in eine stabile Pulverform zu überführen. Die feste<br />
Form erleichtert neben der Lagerung und dem Transport<br />
der Substanzen auch deren Weiterverarbeitung.<br />
Wichtige Inhaltsstoffe wie Wirkstoffe, Vitamine oder andere Produkteigenschaften<br />
bleiben dabei erhalten. Entscheidend für ein<br />
gutes Ergebnis der Sprühtrocknung ist die Verwendung der richtigen<br />
Düse.<br />
Als strategischer Vertriebspartner von Delavan Spray Technologies,<br />
mit dem SDX-Düsensystem ein Marktführer im Bereich der<br />
Sprühtrocknungsdüsen, ist Diva Sprühtechnik mit Sitz in Hamburg<br />
kompetenter Ansprechpartner. Bereits seit 25 Jahren, ist<br />
Diva Vertriebspartner für SDX-Düsen des britischen Unternehmens<br />
Delavan in Deutschland, Österreich und der Schweiz.<br />
KAPAZITÄT UM 25 % STEIGERN<br />
Der Einsatz der optimalen Düsen zahlt sich für Unternehmen<br />
aus: er trägt zur Sicherung der Produktqualität bei und verbessert<br />
die Effizienz der Produktion. So lässt sich die Kapazität eines<br />
Sprühtrocknungsturms durch die Optimierung der Düsen um bis<br />
zu 25 % steigern. Besonders herausfordernd ist dabei die Einstellung<br />
des jeweiligen Schüttgewichts. Bei qualitativ hochwertigen<br />
Produkten, ganz besonders im pharmazeutischen Bereich, wo es<br />
um die Einhaltung exakter Wirkstoffmengen und -kombinationen<br />
geht, darf es keine Schwankungen geben. Diva Sprühtechnik<br />
setzt auf eine enge Zusammenarbeit mit den produzierenden<br />
Unternehmen: „So können wir das Schüttgewicht auch in komplexen<br />
Systemen konstant halten“, sagt Dipl.-Ing. Christian<br />
Blümke, Geschäftsführer der Diva Sprühtechnik GmbH.<br />
Neben der Arbeit als Vertriebspartner für Delavan Spray Technologies<br />
ist Diva Sprühtechnik auch OEM-Lieferant für viele<br />
namhafte Hersteller. „Auf den wenigsten Düsen in unserem Lager<br />
steht unser Firmenname“, erklärt Blümke und ergänzt: „Aber<br />
es gibt nahezu keine Düse, die wir nicht konstruieren können.“<br />
Blümkes Unternehmen gilt in der Branche als Experte für die Entwicklung<br />
von Düsen mit besonderen Anforderungen und verfügt<br />
über einen großen Erfahrungsschatz.<br />
FLEXIBEL PLANEN<br />
Das Unternehmen unterliegt keiner Zertifizierung „Das macht<br />
uns vor allem in der Prototypentwicklung sehr flexibel“, fügt<br />
Blümke an. Die Entwicklung der Düsen erfolgt in enger Abstim-<br />
26 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
01 Die Auswahl der Düsen erfolgt in enger Abstimmung mit<br />
den Anwendern<br />
02 Christian Blümke, Geschäftsführer Diva Sprühtechnik:<br />
„Der Einsatz optimaler Düsen zahlt sich aus, denn er trägt zur<br />
Sicherung der Produktqualität bei“<br />
mung mit den Anwendern. Änderungen und Anpassungen lassen<br />
sich schnell und unbürokratisch vornehmen. Die jeweiligen<br />
Prototypen testen die Entwickler anschließend unter realen Bedingungen<br />
und können nach bestandenem Praxistest in Serienproduktion<br />
gehen. Dazu arbeitet das Unternehmen mit unterschiedlichen,<br />
für die jeweiligen Anforderungen spezialisierten<br />
Fertigungsunternehmen zusammen. Diese sitzen größtenteils in<br />
Deutschland, die meisten von ihnen in unmittelbarer Nähe zu<br />
Hamburg. Das vereinfacht die Sicherstellung von Qualität und<br />
Lieferfähigkeit.<br />
Bilder: Diva Sprühtechnik<br />
www.diva-duesen.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
DIVA Sprühtechnik GmbH<br />
Schnackenburgallee 13, 22525 Hamburg<br />
Tel. 040 8517090<br />
E-Mail: info@diva-duesen.de<br />
AUTORIN<br />
Eva-Maria Braun, Frau von Wort,<br />
Bamberg<br />
IMPRESSUM<br />
erscheint <strong>2024</strong> im 58. Jahrgang,<br />
ISSN: 0175-5315 / ISSN E-Paper: 2747-8025<br />
REDAKTION<br />
Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Guido Matthes (gm),<br />
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Redaktion: B. A. Melina Hosseinli (mh) (Vol.),<br />
Tel.: 06131/992-349, m.hosseinli@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz:<br />
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(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
GESTALTUNG<br />
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SALES<br />
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Tel.: 06131/992-206,<br />
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weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />
Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />
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FILTERBÄNDER<br />
BESTENS ENTWÄSSERN<br />
Für die Filtration und Entwässerung von Bergbau-Tailings können<br />
Gewebebänder entscheidende Vorteile bringen. Welche das sein<br />
können, um zum Beispiel bei Prozessen mit mineralischen<br />
Rohstoffen Prozesssicherheit zu erreichen, zeigt dieser Beitrag auf.<br />
Ob bei der Phosphorgips- oder Salzentwässerung in der<br />
Düngemittelproduktion, der REA-Gipsentwässerung<br />
in Kraftwerken oder der Entwässerung von Bergbaurückständen:<br />
Filtrationseffizienz, Produktivität und<br />
Prozesssicherheit sind entscheidende Faktoren für den Erfolg im<br />
globalen Wettbewerb.<br />
Einen wesentlichen Beitrag dazu leisten die Vacubelt Filterbänder<br />
von GKD, die speziell für kontinuierliche Vakuumbandfilteranlagen<br />
entwickelt wurden. Denn kontinuierliche Bandfilterprozesse<br />
stellen hohe Anforderungen an die Anlagenkomponenten. Die<br />
Leistungsfähigkeit und Lebensdauer der eingesetzten Filterbänder<br />
sind entscheidend für die Effizienz und Produktivität der Anlagen.<br />
ENTWÄSSERUNG VON RÜCKSTÄNDEN<br />
Die Bergbauindustrie steht ständig vor der Herausforderung,<br />
Rückstände (Tailings) sicher und umweltverträglich zu entsorgen.<br />
Eine der effektivsten Methoden zur Bewältigung dieser Aufgabe<br />
kann eine Entwässerung mittels Vakuumfiltration, insbesondere<br />
mit Vakuumbandfiltern, sein. Durch die Entwässerung wird das<br />
Volumen der Tailings deutlich reduziert. Dadurch werden die<br />
Rückstände kompakter und können sicherer gelagert werden.<br />
Große Tailings-Dämme und die damit zusammenhängenden<br />
Risiken für die Umwelt lassen sich wirksam reduzieren.<br />
PROZESSWASSER RÜCKGEWINNEN<br />
Unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit ist noch ein weiterer<br />
Aspekt zu nennen: In wasserarmen Regionen der Welt ist die<br />
Rückgewinnung von Prozesswasser von großer Bedeutung. Der<br />
Einsatz der Filterbändern in Vakuumbandfilteranlagen kann<br />
wesentlich zu einem effizienten Wassermanagement beitragen,<br />
das nicht nur ökologische Vorteile bietet, sondern auch die Betriebskosten<br />
deutlich senken kann. Lange Standzeiten, eine hohe<br />
28 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
Ein Merkmal der Filterbänder ist die spezielle Konstruktion,<br />
die sie ideal für große Anlagendimensionen macht<br />
Entwässerungsleistung, ein schneller Kuchenaufbau sowie ein<br />
guter Kuchenabwurf sind hierbei laut Hersteller nur einige Vorteile<br />
der Filterbänder.<br />
EFFIZIENT BEI PHOSPHORGIPS<br />
FÜR DIE FILTRATION UND<br />
ENTWÄSSERUNG BIETEN DIE<br />
GEWEBEBÄNDER EINIGE VORTEILE<br />
Phosphor ist unentbehrlich für Pflanzen, Zähne, Knochen und das<br />
Immunsystem von Mensch und Tier. Allein in der deutschen Landwirtschaft<br />
wurden 2022/2023 rund 116.000 Tonnen Phosphatdünger<br />
eingesetzt. Bei der Düngemittelproduktion fällt Phosphorgips<br />
als Nebenprodukt an. Dieses Nebenprodukt muss vor der Endlagerung<br />
effizient entwässert werden, wofür sich die Vacubelt Filterbänder<br />
von GKD laut dem Unternehmen hervorragend eignen.<br />
Diese Filterbänder haben laut Datenblatt eine „hohe Querstabilität<br />
und Steuerbarkeit, sind robust gegenüber mechanischen,<br />
thermischen und chemischen Belastungen und erreichen<br />
eine sehr hohe Entwässerungseffizienz durch hohe Luftdurchlässigkeit<br />
und geringe Verblockungsneigung“.<br />
Weiteres Merkmal der Filterbänder ist die spezielle Konstruktion,<br />
die sie ideal für große Anlagendimensionen macht. Die glatte<br />
Gewebeoberfläche ermöglicht einen optimalen Kuchenabwurf<br />
und eine einfache Reinigung. Die flache PAD-Naht der Filterbänder<br />
kann den Partikeldurchschlag reduzieren und die Standzeit<br />
im Vergleich zu herkömmlichen Klammernähten verlängert.<br />
KALIDÜNGEMITTELPRODUKTION UND<br />
REA-GIPSENTWÄSSERUNG<br />
In der Kalidüngerproduktion herrschen hohe Temperaturen und<br />
korrosive Bedingungen. Vacubelt 5060 Filterbänder weisen eine<br />
einlagige Konstruktion und Maschenweiten bis zu 490 μm auf,<br />
das ermöglicht eine hohe Entwässerungsleistung. Ihre Robustheit<br />
und Querfestigkeit sorgt für lange Standzeiten und zuverlässige<br />
Spurtreue. Die spezielle PAD-Naht sorgt weiterhin für eine<br />
geschlossene und langlebige Nahtzone.<br />
Bei der REA-Gipsentwässerung setzen viele Kohlekraftwerke<br />
weltweit auf den Typ 2015 der Filterbänder. Diese bestehen aus<br />
reinen Polyester-Monofilen und erreichen durch ihre spezifische<br />
Gewebekonstruktion eine hohe Luftdurchlässigkeit, schnelle<br />
Entwässerung und geringe Verblockungsneigung. Ihre thermische<br />
Resistenz und sehr guten Reinigungseigenschaften machen<br />
sie zur optimalen Wahl für die anspruchsvollen Bedingungen in<br />
der REA-Gipsentwässerung.<br />
Bilder: GKD<br />
www.gkd-group.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
GKD – Gebr. Kufferath AG<br />
Metallweberstraße 46, 52353 Düren<br />
Tel. 02421 8030<br />
E-Mail: info@gkd-group.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> 29
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
BATCH-DOSING FÜR REINSTWASSER-KREISLÄUFE<br />
Bürkert Fluid Control Systems hat eine neuartige, vollautomatische Batch-Dosing-Lösung<br />
für präzise, verlustfreie pharmazeutische Abfüllprozesse entwickelt:<br />
Das System besteht aus einem Flowave-Durchflussmesser, der nach dem<br />
SAW-Verfahren arbeitet, einem Multiport-Ventil und einem Batch-Controller.<br />
Es sorgt dafür, dass das Reinstwasser immer die gewünschte Fließgeschwindigkeit<br />
hat. Das Risiko einer Kontamination ist dadurch weitesgehend ausgeschlossen;<br />
die Abfüllmenge wird präzise und reproduzierbar dosiert und<br />
dokumentiert. Das Batch-Dosing-System erfüllt höchste Hygieneanforderungen<br />
(Hygienic Design). Es gibt keinerlei Einbauten oder Verengungen im<br />
Messrohr, damit auch keine Toträume. Zudem wird laut Hersteller ohne jeden<br />
Kontakt zwischen Sensorelementen und Medium gemessen. Es entstehen also<br />
weder Fluideinwirkungen auf die Sensorelemente noch sind Verunreinigungen des Mediums durch diese möglich. Im<br />
Kreislaufbetrieb sorgt das Multiportventil laut Unternehmen durch die Stellung der Ventilabgänge dafür, dass sowohl<br />
der Reinstwasser-Kreislauf als auch der Nebenkreislauf mit der Entnahmestelle gleichmäßig durchströmt werden. Im<br />
Betrieb ist Ventilabgang 1 geöffnet und Ventilabgang 2 zur Entnahmestelle geschlossen. Beim Abfüllen ist es umgekehrt.<br />
In beiden Fällen sind so alle Bereiche immer durchströmt. Es gibt keine Stichleitung, in der kontaminationsanfälliges<br />
Medium verbleibt.<br />
www.buerkert.de<br />
FILTER- UND ÖLWECHSEL SPART GELD<br />
Auch die besten Dauerläufer benötigen eine gute Wartung. Ein regelmäßiger Wechsel von Luftfilter<br />
und Öl senkt die laufenden Betriebskosten, verlängert die Maschinenlebensdauer und schont<br />
die Umwelt. Die speziell entwickelten Filterlösungen und Hochleistungsöle von Aerzen sind exakt<br />
auf deren Produkte zugeschnitten und sorgen für enorme Effizienzsteigerungen und Kostensenkungen.<br />
Eine kleine Investition mit hohem Return on Invest. Denn werden Filter und Öl von<br />
Gebläsen und Verdichtern nicht turnusmäßig überprüft und erneuert, kann das zu frühzeitigem<br />
Verschleiß, einer Beeinträchtigung der Funktionalität und/oder längeren Ausfällen führen. Ein<br />
regelmäßiger Wechsel ist daher das A und O. Doch Filter ist nicht gleich Filter und Öl ist nicht<br />
gleich Öl. Speziell für seine Maschinen hat der Kompressorspezialist daher leistungsstarke Filterlösungen und Hochleistungsöle<br />
entwickelt, in denen das Know-how aus 160 Jahren Technologieführerschaft und Praxiserfahrung steckt.<br />
Das garantiert laut Unternehmen höchste Performance, maximale Energieeffizienz und beste Wirtschaftlichkeit.<br />
www.aerzen.com<br />
INDUSTRIESAUGER FÜR<br />
EX-BEREICHE<br />
Der Industriesauger Vhs210 von Nilfisk wurde für<br />
die Bedürfnisse im anspruchsvollen Produktionsbereich<br />
entwickelt. Die zertifizierte Wechselstrom-Serie<br />
verbindet laut Hersteller erstmals<br />
höchsten Explosionsschutz mit umfassender<br />
Staubkompetenz. So eignen sich die Sauger der<br />
230-Volt-Familie für die Aufnahme<br />
brennbarer und explosionsgefährlicher<br />
Stäube in klassifizierten<br />
ATEX22- Zonen. Gleichzeitig ermöglicht<br />
der Neuzugang laut Unternehmen<br />
den souveränen Umgang mit<br />
Stäuben der Klassen L, M und H nach<br />
strengsten Sicherheitsstandards. Der<br />
wartungsfreie Motor ist für den Dauereinsatz<br />
ausgelegt und liefert bei<br />
einer geringen Aufnahmeleistung<br />
von 1,85 Kilowatt einen Unterdruck<br />
von 260 Millibar sowie ein Luftvolumen<br />
von 5.500 Litern pro Minute.<br />
www.nilfisk.de<br />
FÜR DEN<br />
ANLAGENEINSATZ<br />
Getac präsentiert aktualisierte<br />
F110- und K<strong>12</strong>0-Tablets.<br />
Das F110 bietet laut Hersteller<br />
noch bessere Rechenleistung,<br />
Helligkeit, Konnektivität<br />
und Energieeffizienz. Getac meint, dass sich die Geräte<br />
„für Vollschichteinsätze in unterschiedlich rauen Zenarien“<br />
eignen. Zu den technischen Daten des 11,6-Zoll F110 Tablets<br />
zählen ein Intel Core 13th Gen i5/i7-Prozessor mit Intel<br />
UHD-Grafik. Dass <strong>12</strong>,5-Zoll K<strong>12</strong>0 Tablets arbeitet mit Intel i5/<br />
i7-Prozessor und integrierter Iris Xe-Grafik. Beide Geräte sind<br />
ausgerüstet mit 1.200-Nit-Lumibond-Screens und Multitouch-<br />
Funktionen (für Touch-, Handschuh-, Stift- oder optionaler<br />
Digitizer-Bedienung). Die Anzeige soll sich auch für Einsätze<br />
bei direkter Sonneneinstrahlung aber auch bei Regen oder<br />
Schnee eignen. Die Tablets haben standardmäßig folgende<br />
Konnektivitätsoptionen: Intel Wi-Fi 6E AX211, 802.11ax und<br />
Bluetooth 5.3. Verbindungen lassen sich zudem mit optionalen<br />
4G-LTE- und 5G-Sub-6-Modulen (Dual-SIM mit SIM-Card<br />
und eSIM) weiter ausbauen.<br />
www.getac.com<br />
30 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
DOPPELWELLENREAKTOR BIS 400 °C<br />
Gericke, ein bekanntes Unternehmen in der industriellen<br />
Mischtechnik, stellt seine neuste Innovation vor: einen<br />
Doppelwellenreaktor auf Basis der GMS-Doppelwellenmischer-Baureihe,<br />
der Temperaturen bis 400 °C erreichen kann.<br />
Mit dem Reaktor lässt sich unter anderem Aktivkohle imprägnieren.<br />
Der Doppelwellenreaktor<br />
ist für<br />
komplexe Prozesse mit<br />
Feststoff-, Flüssigkeitsund<br />
Gasphasen<br />
ausgelegt. Dieser<br />
Prozess umfasst<br />
mehrere Heiz- und<br />
Kühlstufen und<br />
erstreckt sich über<br />
etwa 24 Stunden. Die wahre Herausforderung liegt dabei in<br />
den Details: Der Doppelwellenreaktor beherrscht die thermische<br />
Ausdehnung des Gehäuses und der beiden Mischwellen.<br />
Neben hohen Temperaturen muss der Reaktor auch Druckund<br />
Vakuumschwankungen aushalten, die die Reaktionskinetik<br />
erheblich beeinflussen. Ein Vakuum kann verschiedene<br />
Prozesse verbessern, indem es die Aufnahme von Substanzen<br />
in die Poren des Mischgutes erleichtert. Durch die präzise<br />
Einstellung der Temperatur- und Druckverhältnisse hat<br />
Gericke eine Standardmaschine aus Edelstahl in einen<br />
intelligenten Reaktor verwandelt.<br />
www.gerickegroup.com<br />
KOMPAKTMÜHLE FÜR AUTOMATISIERTE<br />
ZERKLEINERUNGEN<br />
Getecha stellte auf der diesjährigen<br />
Fakuma unter anderem die<br />
neue Kompaktmühle RS 150 vor.<br />
Sie ist speziell auf das Zerkleinern<br />
von Angüssen direkt an der<br />
Spritzgussmaschine zugeschnitten.<br />
Laut Hersteller ermöglicht<br />
sie selbst bei der Verarbeitung<br />
von TPE und POM eine exzellente<br />
Mahlgutqualität, punktet mit<br />
geringem Energieverbrauch und<br />
beansprucht durch ihre Hüllmaße von 674 x 435 x 775 mm<br />
nur wenig Platz. Zudem soll sie nur minimalen Wartungsaufwand<br />
erfordern. Die Kompaktmühle ist ein Trichtermodell für<br />
die manuelle oder automatisierte Materialzuführung über die<br />
Handhabungssysteme von Spritzgussmaschinen. Sie lässt sich<br />
auf Aufgabehöhen von etwa 775 bis 1 280 mm abstimmen,<br />
hat einen Drei-Messerrotor in Horizontalbauweise und ist<br />
vorbereitet für den Anschluss an anwenderseitige Vakuumabsauganlagen.<br />
Es lassen sich etwa die Rotorvarianten, Antriebe<br />
und Messerqualitäten fallspezifisch auslegen und der Trichter<br />
kann auf die Beschickung per Angusspicker oder manuelles<br />
Einwerfen ausgelegt werden. Eingriffschutz ab Aufgabehöhe<br />
775 mm, Nieder- oder Hochgestell, Füllstandüberwachung<br />
und optional verfügbare Sensorik sind weitere Merkmale.<br />
www.getecha.de<br />
4D-MODELL FÜR SICHERHEITSTECHNISCHE<br />
KOMPONENTEN<br />
Schmersal stellte auf der SPS <strong>2024</strong> erstmals ein 4D-Modell<br />
seiner sicherheitstechnischen Komponenten vor: einen<br />
digitalen Zwilling der Sicherheitszuhaltung AZM40 und des<br />
Türgriffsystems DHS. Neben der 3-dimensionalen Darstellung<br />
(3D) simuliert das 4D-Modell alle Eigenschaften und Funktionen<br />
der physikalischen Geräte als vierte Dimension (4D). Wird<br />
beispielsweise<br />
eine Schutztür<br />
mit dem<br />
realen Taster<br />
am Türgriff<br />
entriegelt,<br />
leuchten die<br />
LEDs beim<br />
digitalen<br />
Zwilling<br />
ebenso auf wie beim physikalischen Pendant. Das 4D-Modell<br />
simuliert dabei nicht nur einzelne Komponenten, sondern<br />
über die virtuelle Abbildung der Signalströme auch ganze<br />
Prozess- oder Steuerungsabläufe. Mithilfe des 4D-Modells<br />
lässt sich neben der frühzeitigen Fehlererkennung und<br />
Optimierung, künftig auch eine virtuelle Inbetriebnahme der<br />
Maschine durchführen. Laut Schmersal soll zukünftig auch ein<br />
Monitoring der Komponenten als Voraussetzung für Predictive<br />
Maintenance möglich sein. Für das Safety 4D-Modell setzt<br />
Schmersal die Simulationssoftware ISG-virtuos der ISG<br />
Industrielle Steuerungstechnik ein.<br />
www.schmersal.com<br />
INTELLIGENTE<br />
TAUCHMOTORPUMPEN<br />
Die Pumpen der Amarex Pro<br />
genannten Baureihe von KSB<br />
werden von hocheffizienten<br />
Motoren der IE5-Klasse angetrieben.<br />
Ihre offenen, zweiflügeligen<br />
D-max-Laufräder arbeiten<br />
aufgrund ihrer konstruktiven Form<br />
mit höchstem hydraulischem<br />
Wirkungsgrad, bei gleichzeitig<br />
sehr guter Verstopfungsresistenz.<br />
Eine intelligente, integrierte<br />
Motorsteuerung erkennt eventuell<br />
auftretende Verstopfungen<br />
automatisch und leitet ein<br />
selbstständiges Freifahren der Pumpe ein. Die Hocheffizienzmotoren<br />
ermöglichen somit einen adaptiven Betrieb, was für<br />
eine optimale Anpassung des Betriebspunktes an die Anlagenkennlinie<br />
sorgt. Außerdem ist der Verschleiß geringer, was<br />
weniger unvorhergesehene Wartungseinsätze nötig macht.<br />
Der verbaute Motorschutz überwacht die Motor- sowie die<br />
Elektroniktemperatur und detektiert mögliche auftretende<br />
Vibrationen. Weitere integrierte Funktionen sind der Sanftanund<br />
-auslauf der Maschinen. Eine kostenfreie Service-Software<br />
ermöglicht dem Anwender eine einfache Konfiguration<br />
der Schnittstellen. Verfügbar ist weiterhin eine große Auswahl<br />
an Adapterklauen und eine Handy-App hilft, die richtige<br />
Austauschpumpe zu finden.<br />
www.ksb.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> 31
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
ANWENDERBERICHT ZDM<br />
CIP-FÄHIGE DOSIERANLAGE<br />
FÜR NATRONLAUGE<br />
Durch die Kombination aus Zahnrad-Durchflussmesser<br />
mit einer magnet gekuppelten Zahnradpumpe<br />
konnte ein Unternehmen einem Prozesstechnik-Anwender<br />
eine maßgeschneiderte<br />
Dosieranlage für eine hochpräzise Verhältnisregelung<br />
zweier Förderströme liefern. Lesen Sie<br />
hier, wie das funktioniert.<br />
Kern des Anlagenkonzeptes von Gather sind vollständig<br />
CIP-fähige Komponenten (CIP = Cleaning in Place) in Verbindung<br />
mit dem ebenfalls von Gather entwickelten SPS-<br />
Universal-Controller. Mit dem Zahnrad-Durchflussmesser<br />
ZDM hat das Unternehmen sein Produktsortiment im Bereich<br />
der Mess- und Regelungstechnik erweitert und ermöglicht nun<br />
komplette, bestmöglich aufeinander abgestimmte Dosieranlagen<br />
aus einer Hand.<br />
Der ZDM wurde für die präzise Messung von nicht schmierenden<br />
Flüssigkeiten wie Wasser, wässrige Flüssigkeiten, wässrige<br />
Lösungen, Lösungsmittel, Alkohole, aber auch Säuren und Laugen<br />
sowie Benzine, Diesel und Öle entwickelt. Die Materialien<br />
aus der Zahnradpumpe, die auch im ZDM verwendet werden, erlauben<br />
eine CIP-Reinigung und ermöglichen so eine kontinuier-<br />
liche Betriebsbereitschaft des Messsystems. Der standardmäßig<br />
werkskalibrierte Durchflussmesser weist serienmäßig folgende<br />
Funktionalitäten auf: Konstanter Kalibrierfaktor, Viskositätskompensation,<br />
Signalvervielfältigung, Filterfunktionalität sowie digitale<br />
und analoge Ausgänge.<br />
HOCHPRÄZISE VERHÄLTNISREGELUNG<br />
Die Aufgabenstellung des Anwenders aus dem Bereich der Prozesstechnik<br />
war anspruchsvoll: „Wir suchen eine hochpräzise<br />
Verhältnisregelung über einen weiten Stellbereich für Natronlauge<br />
in eine wässrige Lösung“. Zusammen mit dem Anlagenbetreiber<br />
spezifizierte Gather die Systemanforderungen und lieferte<br />
eine kundenspezifische, redundant ausgelegte Dosieranlage.<br />
Die zu verwendenden Komponenten sollten vollständig reinigungsfähig<br />
und hermetisch geschlossen sein. Die Herausforderung<br />
bei dieser Applikation lag darin, Natronlauge in eine<br />
wässrige Lösung bei Differenzdrücken bis 10 bar hochgenau<br />
einzu dosieren. Dabei sollte die Dosierung eine Messgenauigkeit<br />
von ± 0,5 % aufweisen. Aufgrund dieser Eigenschaften sowie guter<br />
Betriebserfahrungen kamen für den Auftraggeber als Druckerzeuger<br />
nur magnetgekuppelte Zahnradpumpen für den geforderten<br />
Verwendungsfall in Betracht.<br />
Angesichts der guten Eigenschaften entschied sich der Auftraggeber<br />
zur exakten Erfassung der Volumen ströme für den ZDM.<br />
Neben der Robustheit für einen Dauer betrieb waren weitere Endscheidungskriterien<br />
die Genauigkeit und die Reinigungsfähigkeit.<br />
Anlagenseitig war gefordert, dass die Gesamtanlage CIP-fähig<br />
32 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
ausgeführt sein soll. Die redun dante Auslegung ermöglicht<br />
die Reinigung des jeweiligen An lagenstrangs des<br />
Prozesses ohne Produktionsausfallzeit. Im routinemäßigen<br />
Reinigungsfall werden die Pfade umgeschaltet und<br />
es erfolgt ein vollständiger CIP-Zyklus. Im Vergleich zu<br />
herkömmlichen Zahnradzählern ist der ZDM durch<br />
sein besonderes konstruktives Design mit speziellen<br />
Kanälen CIP-fähig und lässt sich mit allen gängigen<br />
Reinigungs-, Spül-, oder Desinfek tionslösungen<br />
durchspülen. Diese Eigenschaften im Zusammenspiel<br />
mit der Möglichkeit, Säuren, Laugen oder auch Lösungsmittel<br />
volumetrisch zu detektieren, eröffnet dem<br />
Messgerät ZDM ganz neue Einsatzfelder.<br />
Im Prozesspfad der wässrigen Lösungen kam der ZDM 03<br />
mit einem Messbereich bis zu 15 l/min bei Viskositäten < 2 cSt<br />
zur Anwendung, wohingegen bei dem Natronlaugen-Prozesspfad<br />
der kleinere ZDM 01 mit einem minimalen Messvolumen<br />
von 0,05 l / min integriert wurde. Somit können je nach Anforderung<br />
Verhältnisdosierungen über einen Stellbereich bis zu 1:300<br />
DAS GEHEIMNIS: CIP-FÄHIGKEIT<br />
IN VERBINDUNG MIT EINEM SPS-<br />
UNIVERSAL-CONTROLLER<br />
real in der Applikation dargestellt werden. Die von Gather gelieferten<br />
drehzahlvariablen Dosierpumpen sind passend auf die<br />
Mess bereiche und Viskositäten des Prozesses abgestimmt.<br />
Als Controller für diese komplexe Regelungsaufgabe kam eine Industrie-SPS<br />
mit der vom Hersteller selbst entwickelten universalen<br />
Mess-, Steuer- und Regelungssoftware zum Einsatz. Mit Hilfe<br />
dieses Universalreglers (Dosierbox 5000) lässt sich bei Bedarf ein<br />
kompletter Regelkreis mit unterschiedlichsten Sensoren und Aktoren<br />
etablieren.<br />
GROSSER DARSTELLBARER MESSBEREICH<br />
Ein entscheidender Vorteil dieses speziell für nichtschmierende,<br />
niedrigviskose und chemisch aggressive Flüssigkeiten entwickelte<br />
volumetrische Messsystem liegt unter anderem in dem großen<br />
darstellbaren Messbereich. So können beispielsweise Messspreizungen<br />
bis zu 1:200 dargestellt werden. Dadurch ist laut<br />
Hersteller der ZDM vielen anderen Durchflussmessgeräten wie<br />
Magnetisch-induktiven Durchflussmessern (MID) oder Coriolis-<br />
Massendurchflussmessern (CMD) überlegen. Die geringen<br />
Durchflusswiderstände, speziell bei Applikationen mit niedrigviskosen<br />
Flüssigkeiten, stellen laut Gather einen zusätzlichen<br />
Vorteil dieses Weitbereichsmesssystems für hochdynamische<br />
Messaufgaben dar. Das Zusammenspiel der neuentwickelten<br />
Linearitätskompensation, welche dazu führt, dass über den gesamten<br />
Messbereich nur ein konstanter Kalibrierfaktor zur Verfügung<br />
steht sowie der benutzerseitig einstellbaren Viskositätsanpassung<br />
für niedrigviskose Flüssigkeiten verbessern die Messgenauigkeit<br />
auf höchstes Niveau.<br />
Gerade im Bereich der Prozesstechnik eignet sich diese robuste<br />
Kombination magnetgekuppelter Zahnradpumpen und Zahnrad-<br />
Durchflussmessern aufgrund ihres hermetischen Aufbaus mit<br />
mediengeschmierten Gleitlagern besonders gut. Der große Vorteil<br />
liegt auch hier in der Werkstoff-Kompetenz. So erfolgt die korrekte<br />
Auslegung der eingesetzten Hochleistungswerkstoffe parallel<br />
für den Druckerzeuger und das Messgerät. Die hier eingesetzten<br />
Komponenten sind CIP-reinigungsfähig und mit allen in der<br />
Industrie gängigen Anschlüssen lieferbar. Die Pumpenwerkstoffe<br />
der Gehäuse, der Zahnräder sowie der Gleitlager werden medienspezifisch<br />
für die zu fördernden Flüssigkeiten ausgelegt. Im Speziellen<br />
können Pharma- und FDA- konforme Werkstoffkombinationen<br />
zur Anwendung kommen, welche eigens für den Betrieb<br />
niedrig viskoser und nichtschmierender Flüssigkeiten entwickelt<br />
wurden. Diese Werkstoffkombinationen weisen sehr gute tribologische<br />
Eigenschaften auf und bieten bei eventuell auftretender<br />
Mangelschmierung auch gewisse Notlaufeigenschaften.<br />
FAZIT DES ANLAGENBETREIBERS<br />
„Das entwickelte System aus CIP-fähigen Prozesskomponenten in<br />
Verbindung mit den Funktionalitäten des SPS-Universal-Controllers<br />
Dosierbox 5000 hat die Lösung unserer komplexen Aufgabenstellung<br />
erst möglich gemacht. Die Dosieranlage verrichtet seit einigen<br />
Monaten zuverlässig ihren Dienst. Wir sind mit der Leistung<br />
sehr zufrieden und werden zukünftig unsere Bestandsanlagen<br />
sukzessiv durch weitere Anlagen dieses Typs substituieren.“ Die<br />
Produkte von Gather finden sich in nahezu allen Industriebranchen<br />
Überall dort, wo es um das präzise Fördern, Messen, Dosieren<br />
oder Kuppeln von Flüssigkeiten geht. Ob schmierend/nicht<br />
schmierend, ob niedrigviskos/viskos, ob Pumpe, Durchflussmesser,<br />
Komplettsystem oder Kupplung. Die Dosieranlagen setzt<br />
ebenfalls die Medizin- und Pharmatechnik sowie die Lebensmittelund<br />
Chemieindustrie ein. Die beschriebene Anlage wäre mit einigen<br />
Modifikationen auch als ATEX-konforme Lösung für die Zonen<br />
1 oder 2 verfügbar. Dazu gehören entsprechende Sicherheitsüberwachungen<br />
wie Trockenlauf, Überdruck und Motortemperatur<br />
in Kombination mit zertifizierten ATEX-Komponenten.<br />
Bilder: Gather<br />
www.gather-industrie.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
GATHER Industrie GmbH<br />
Lise-Meitner-Straße 4, 42489 Wülfrath<br />
E-Mail: gather@gather-industrie.de<br />
AUTOR<br />
Dipl.-Ing. Christian Siegmund, Entwicklungsingenieur,<br />
Gather Industrie, Wülfrath<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> 33
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
LANGE NACHHALTIGKEIT<br />
RFID-TAG FÜR<br />
SENSOREN<br />
Auch einem Füllstandsensor<br />
sieht man<br />
irgendwann sein Alter<br />
an. Damit er sich trotz<br />
angegriffenem oder<br />
ausgeblichenem<br />
Typenschild identifizieren<br />
lässt, gibt es für<br />
Vega-Sensoren der Pro-Serie nun RFID-Tags.<br />
Verfügbar sind die zunächst für den Radar-Füllstandsensor<br />
Vegapuls 6X und sollen nachfolgend<br />
für alle weiteren PRO-Geräte eingeführt werden.<br />
Die Tags lassen sich berührungslos lesen, trotzen<br />
Wind und Wetter, schnellen Temperaturwechseln<br />
oder jahrelanger Sonneneinstrahlung. Hinter der<br />
Sensorkennzeichnung stehen direkte Kundenanforderungen<br />
und der international gültige<br />
Standard IEC 61406 und das DDCC, ein herstellerübergreifender<br />
Zusammenschluss von Anlagenbetreibern,<br />
Serviceprovidern und Maschinenherstellern<br />
für die Prozessautomation. Alternativ lässt<br />
sich der RFID-Tag auch mit einer individuellen<br />
Messstellenkennzeichnung beschreiben. Die<br />
eindeutige Kennzeichnung vermeidet Bedienfehler<br />
und schafft Orientierung.<br />
www.vega.com<br />
Bühler Technologies entschloss sich zur Entwicklung<br />
einer eigenen Messgaspumpe für anspruchsvolle<br />
Applikationen. Als Kernstück der Pumpe<br />
wählte das Unternehmen einen Faltenbalg, der<br />
aus einem Stück PTFE hergestellt ist. Damit ist laut<br />
Hersteller einerseits eine hohe Beständigkeit<br />
gegenüber den Messgaskomponenten erreicht<br />
und andererseits lässt sich Kondensat sicher<br />
fördern und der Anwender musste keine Beschädigungen<br />
durch Wasserschläge fürchten. Da die<br />
Lebensdauer dieser Neuentwicklung nicht<br />
vorherberechnen werden konnte, entschloss sich<br />
das Unternehmen zu einer groß angelegten<br />
Dauerprobung der<br />
Bühlerpumpe. Dazu<br />
wurde ein Teststand mit<br />
20 Pumpen bestückt.<br />
Diese wurden rund um<br />
die Uhr, 365Tage im Jahr<br />
bis zum Ausfall betrieben.<br />
So ließ sich nicht<br />
nur die Lebenserwartung<br />
des Faltenbalges, sondern auch die der Komponenten<br />
des Kurbeltriebes ermitteln und optimieren.<br />
Mittlerweile liefert das Unternehmen ein<br />
breites Portfolio an Messgaspumpen mit verschiedenen<br />
Fördermengen und Antrieben für die<br />
Gasanalytik und für Ex- sowie H2-Anwendungen.<br />
www.buehler-technologies.com<br />
DRUCKENTLASTUNGSVENTIL FEIERT<br />
JUBILÄUM<br />
Emerson würdigte das 150-jährige Bestehen seiner Crosby<br />
Produktreihe von Druckentlastungsventilen (PRVs). Das<br />
aktuelle Angebot von Crosby umfasst die J-Serie für verschiedenen<br />
Anwendungen wie Luft, Gas, Dampf, Flüssigkeit und<br />
zweiphasigen Medien. Sie wird häufig in der Öl- und Gas-,<br />
Raffinerieund<br />
Chemieindustrie<br />
eingesetzt,<br />
das Omni-<br />
Trim, Innengarniturlösung<br />
für<br />
Überdruckschutz<br />
und<br />
thermische<br />
Entlastung in<br />
Luft, Gas, Dampf, Flüssigkeit und Dampfanwendungen.Die<br />
Innengarnitur eignet sich für Raffinerien, chemische und<br />
petrochemische Anlagen, Hilfssysteme von Kraftwerken sowie<br />
Zellstoff- und Papierfabriken und last but not least die H-Serie<br />
für den Überdruckschutz in Dampfsicherheitsanwendunge in<br />
der Kraftwerksindustrie, einschließlich Vorwärmern, Dampftrommeln<br />
oder Überhitzern. Der Hersteller erklärt sein<br />
Produkt so: „Die Technologie mit druckentlasteter Membran<br />
macht beispielsweise Faltenbälge in PRVs überflüssig und<br />
ermöglicht so einen ausgeglichenen Betrieb bei Gegendruck.“<br />
www.emerson.com<br />
BESONDERS KOMPAKTE PRODUKTLINIE<br />
FÜR FLÜSSIGES<br />
Auf der Messe<br />
Braubeviale stellte<br />
Endress + Hauser seine<br />
Compact Line vor. Die<br />
neue kompakte<br />
Produktlinie soll eine<br />
höhere Produktivität,<br />
eine einfachere<br />
Bedienung und eine<br />
optimale Skalierbarkeit der Produktion bieten. Sie ist speziell<br />
für den Einsatz in den Bereichen Life Sciences sowie der<br />
Lebensmittel- und Getränkeindustrie konzipiert. Die Produktlinie<br />
deckt viele hygienische Anwendungen ab und besteht<br />
aus drei Messprinzipien zur Messung von Druck, kontinuierlichem<br />
Füllstand und Grenzstand. Die neuen Produkte bieten<br />
laut Hersteller optimale Lösungen für kleine Behälter und ein<br />
standardisiertes und benutzerfreundliches Design. Als<br />
Produkt-Highlights sieht der Hersteller unter anderem, dass<br />
alle Technologien über eine identische Benutzeroberfläche<br />
verfügen, den Fermentationsmonitor QWX43, der eine<br />
kontinuierliche Messung aller Parameter, die für den Gärprozess<br />
wichtig sind, im Blick behält, den Memosens CCS51D,<br />
einen Sensor für die Messung von freiem Chlor und das<br />
Teqwave H, ein Ultraschall-Konzentrationsmessgerät für die<br />
Spirituosen- und Softdrinkproduktion.<br />
www.endress.com<br />
34 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
DIGITALE OPTISCHE SENSOREN FÜR<br />
PROZESSSICHERHEIT<br />
Die digitalen optischen Sensoren von Jumo Digiline O-DO<br />
H10/H20 eignen sich für die zuverlässige Messung von Gelöst-<br />
Sauerstoff sowohl hoher Konzentrationsbereiche als auch<br />
geringster Spurenkonzentrationen. Es gibt den Sensor in zwei<br />
Ausführungen, wobei beide speziell für hygienische und<br />
anspruchsvolle Anwendungen entwickelt wurden, aber<br />
unterschiedliche Messbereiche abbilden. Gängige Feldgeräte<br />
und Prozessleitsysteme lassen sich durch eine integrierte<br />
analoge und digitale Schnittstelle anbinden. Der Anschluss an<br />
das intelligente, busfähige System<br />
Digiline von Jumo erfolgt über Plug and<br />
Play. Einsatzgebiete des Sensors sind<br />
unter anderem die Pharmaindustrie, die<br />
Biotechnologie, die Lebensmittel- und<br />
die Getränkeindustrie.<br />
www.jumo.de<br />
DIALOG X ALS MULTIPARAMETER-REGLER<br />
Der Multiparameter-Regler<br />
Dulcometer Dialog X stellt laut<br />
Hersteller Prominent sicher,<br />
dass er komplexe Anlagen in<br />
der Wasseraufbereitung so<br />
effizient wie möglich betreibt.<br />
Das Mess- und Regelgerät ist<br />
für viele Parameter geeignet. Es ist skalierbar und steuert<br />
mehrere Anlagen gleichzeitig und dezentral. Die Flexibilität<br />
des Systems wird durch die Kombination aus Haupt- und<br />
Satelliteneinheiten erhöht. Das Hauptgerät lässt sich um zwei<br />
Satelliteneinheiten erweitern. Die Software-Module lassen<br />
sich frei konfigurieren und an die jeweiligen Anwendungen<br />
anpassen. Dabei sind Programmierkenntnisse laut Prominent<br />
nicht notwendig. Verschiedene Kommunikationsoptionen<br />
sorgen für eine Fernsteuerung der Anlage. Ein anpassbarer<br />
Webserver ermöglicht die Verwaltung, Nachverfolgung und<br />
Visualisierung von Daten. Dies auch aus der Ferne, und zwar<br />
über Dulconnex. Dadurch lässt sich der gesamte Prozess, vom<br />
Zulauf des Prozesswassers bis zur Abgabe des aufbereiteten<br />
Wassers, überwachen und steuern. Mit den Satelliteneinheiten<br />
lassen sich einzelne Anlagenteile auch dezentral steuern.<br />
www.prominent.de<br />
DRIFTERKENNUNG MIT DOPPEL-PT<br />
Das regelmäßige Kalibrieren von Temperaturmessstellen<br />
bedeuten insbesondere in der<br />
Lebensmittel- und Pharmaindustrie häufig ein<br />
Öffnen und damit eine Unterbrechung des<br />
Prozesses. Zwischen den einzelnen Kalibrierzyklen<br />
besteht zudem die Möglichkeit einer nicht<br />
erkannten Drift und damit ungenauer Messergebnisse,<br />
die im schlimmsten Falle dazu führen<br />
können, dass ganze Chargen unbrauchbar<br />
werden oder zurückgerufen werden müssen.<br />
Der Messgerätehersteller Labom bietet dafür jetzt eine<br />
Lösung: Der Temperaturmessumformer GV4 Minitherm lässt<br />
sich optional mit einem Funktionspaket zur Selbstüberwachung<br />
ausstatten. Die Temperaturmessung erfolgt dabei über<br />
zwei Pt100, die aufgrund ihres physikalischen Aufbaus im<br />
Falle von Alterungsprozessen ein entgegengesetztes Driftverhalten<br />
sicherstellen. Bei jeder Messung erfolgt eine kontinuierliche<br />
Kontrolle des Signalunterschieds, so dass das Überschreiten<br />
eines Schwellenwertes direkt festgestellt werden<br />
kann und eine Driftwarnung ausgelöst wird. Betriebszeiten<br />
mit unerkannten fehlerhaften Messwerten sind nun nicht<br />
mehr möglich. Mit dem GV4 ist so nicht nur eine vollständige<br />
Driftüberwachung über den gesamten Temperaturbereich und<br />
auch zwischen den Kalibrierzyklen möglich, die zulässige Drift<br />
lässt sich zudem individuell einstellen. Der Temperaturmessumformer<br />
bietet eine hohe Messgenauigkeit und ist für den<br />
Einbau in ein separates Schutzrohr vorgesehen.<br />
www.labom.com<br />
ELEKTROMAGNETISCHE MESSGERÄTE<br />
Neu von ABB sind zwei elektromagnetische Durchflussmessgeräte:<br />
Processmaster und Aquamaster. Der Processmaster ist<br />
für Anwendungen in Industrie- und Versorgungsbetrieben<br />
vorgesehen, während eine aktualisierte Reihe von Aquamaster-Modellen<br />
für Außenanwendungen konzipiert ist. Aufgrund<br />
der gemeinsamen technologischen Plattform können Anwender<br />
verschiedene Sensoren und Messumformer ohne vorherige<br />
Konfigurationen verwenden. Damit lassen sich auch die<br />
Kommunikationsoptionen je nach Bedarf anpassen und<br />
Upgrades vereinfachen. Die Kompatibilität mit der vorherigen<br />
Generation bleibt erhalten.<br />
www.abb.com<br />
www.ProcessSensing.com<br />
Michell | Dew Point Instruments<br />
Aii | Oxygen Sensors<br />
Rotronic | Humidity Instruments<br />
Rotronic | Monitoring System<br />
LDetek | Trace Impurity Analyzers<br />
Dynament | Gas Safety Sensors<br />
Ntron | Oxygen Analyzers<br />
SST | Oxygen Sensors
Thomas<br />
Warnecke<br />
GENERATIONSWECHSEL BEI BRANDSCHUTZSPEZIALISTEN<br />
BRENNENDES THEMA<br />
Das Unternehmen T&B Electronic feiert dieses Jahr sein<br />
40-jähriges Jubiläum. Dies nahmen wir zum Anlass, uns mit<br />
dem aktuellen Geschäftsführer Thomas Warnecke zu unterhalten.<br />
Herr Warnecke, Sie haben mit Berufung von Herrn Faru Fakrou<br />
zum Geschäftsführer den Generationswechsel eingeleitet. Wie<br />
wichtig war und ist Ihnen dieser Schritt?<br />
THOMAS WARNECKE: Ein geregelter Generationswechsel war<br />
den Gesellschaftern und der Geschäftsführung schon immer<br />
sehr wichtig. Zu einer nachhaltigen Geschäftsführung für den<br />
langfristigen Erhalt des Unternehmens und der Arbeitsplätze<br />
gehört es nach unserer Ansicht zwingend, die Nachfolge rechtzeitig<br />
zu planen. Schließlich steht der Zeitpunkt des altersbedingten<br />
Ruhestandes für jeden von uns seit über 60 Jahren fest,<br />
das ist ausreichend Zeit zur Vorbereitung. Im Übrigen handhaben<br />
wir das nicht nur auf der Geschäftsführerebene so: Auch die<br />
Ernennung von Herrn Wulf zum Prokuristen und die Besetzung<br />
Generationswechsel:<br />
Der neue<br />
Geschäftsführer<br />
Faru Fakrou<br />
der Abteilungsleiterpositionen mit jungen Kollegen aus den<br />
eigenen Reihen gehört dazu. Diese Kollegen haben wir in ihrer<br />
Weiterbildung zur Führungskraft unterstützt, zum Beispiel indem<br />
wir berufsbegleitende Studiengänge finanziert haben.<br />
Ihr Unternehmen besteht bereits seit 40 Jahren. Wie haben<br />
sich die Anforderungen in dieser Zeit bezüglich des<br />
Brandschutzes geändert?<br />
THOMAS WARNECKE: Der Brandschutz ist in den letzten Jahren<br />
wesentlich mehr in den Fokus gerückt. Und zwar nicht nur bei<br />
den Versicherern, sondern auch in der Öffentlichkeit. Brandschutz<br />
ist neben dem wichtigen Aspekt des Personenschutzes<br />
eben auch Umweltschutz. Wenn zum Beispiel ein Recyclingbetrieb<br />
oder ein Chemiewerk brennt, dann entweichen eben nicht<br />
nur ungefährliche Stoffe, sondern die benachbarten Betriebe<br />
oder Wohngebiete werden mit undefinierbaren und unvollständig<br />
verbrannten chemischen Verbindungen beaufschlagt. Das<br />
zu vermeiden, ist seit unserer Firmengründung 1984 deutlich in<br />
der Wertigkeit der Bevölkerung gestiegen.<br />
Und machen wir uns nichts vor: Brandschutz erhält auch Arbeitsplätze.<br />
Die Zeiten, als ein abgebrannter Produktionsbetrieb<br />
garantiert wieder in Deutschland aufgebaut wurde – die sind<br />
längst vorbei. Heute wird nach einem Brand sehr wohl geprüft,<br />
ob ein Wiederaufbau nicht in anderen Ländern wirtschaftlich<br />
sinnvoller sein könnte. Dann sind die Arbeitsplätze in Deutschland<br />
weg. Auch das gab es vor 40 Jahren so gut wie nicht.<br />
Was sind aktuell die dringendsten/wichtigsten Herausforderungen<br />
bezüglich der geschäftlichen Entwicklung von T&B?<br />
THOMAS WARNECKE: An erster Stelle ist hier die Personalgewinnung<br />
zu nennen. Da wir in hohem Maße auf handwerklich<br />
ausgebildete Fachkräfte vor allem im Service mit Montagen und<br />
36 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
01 So fing es an:<br />
Das Unternehmen war in<br />
der Tat anfangs in einem<br />
Wohnhaus untergebracht<br />
02 Seit über 10 Jahren<br />
ist T&B im heutigen<br />
Firmengebäude ansässig<br />
01<br />
02<br />
Wartungen angewiesen sind, fällt uns der in Deutschland vorherrschende<br />
Akademisierungswahn immer mehr auf die Füße.<br />
Eine Gesellschaft, in der sich ein Mitarbeiter entschuldigen muss,<br />
wenn er sich bei der Arbeit die Hände dreckig macht und nicht<br />
im Büro sitzt, sollte sich einmal selbst hinterfragen. Wenn ich<br />
eine Brücke baue, brauche ich Fachleute, die die Brücke planen<br />
– und Fachleute, die die Brücke bauen. Und zwar im Verhältnis<br />
1:20 und nicht 20:1, so wie es in Deutschland aktuell der Fall ist.<br />
An zweiter Stelle ist der zunehmende Aufwand durch immer<br />
mehr gesetzliche Auflagen zu nennen, der mit einer dysfunktionalen<br />
öffentlichen Verwaltung einhergeht. Als ein Beispiel ist<br />
hier der immer höhere bürokratische Aufwand zu nennen.<br />
Und welche Herausforderungen sehen Sie bei der<br />
Produktentwicklung/-herstellung?<br />
THOMAS WARNECKE: Bei unseren Produkten kommt eine Reihe<br />
elektronischer Bauteile zum Einsatz. Die Zeiträume, in denen<br />
diese Bauteile verfügbar sind, werden immer kürzer, Abkündigungen<br />
kommen mit immer höherer Frequenz. Da jede Änderung<br />
von Bauteilen eine neue Zulassung beim VdS nach sich<br />
zieht, ist unsere Entwicklungsabteilung bei allen Neuentwicklungen<br />
darum bemüht, auf Bauteile mit langfristiger Verfügbarkeit<br />
zu setzen und darauf zu achten, dass es für jedes Bauteil<br />
mehrere Lieferanten gibt.<br />
Sie bieten Schulungen für externe Fachleute an. Wie wichtig ist<br />
Ihnen dieses Thema, besonders in Bezug auf vorbeugenden<br />
Brandschutz?<br />
THOMAS WARNECKE: Wir schulen bei uns im Hause unter anderem<br />
Risikoingenieure von Versicherern und die Betreiber<br />
unserer Brandschutzsysteme. Den Risikoingenieuren möchten<br />
wir aufzeigen, welche Risiken es bei ihren Kunden gibt und mit<br />
welchen Konzepten man diese Risiken wirtschaftlich vertretbar<br />
minimieren kann.<br />
Bei der zweiten Gruppe wollen wir ein Bewusstsein für die Bedeutung<br />
einer funktionsfähigen Brandschutzanlage erreichen.<br />
Es reicht eben nicht aus, ein Brandschutzsystem zu installieren<br />
und es dann „vor sich hin gammeln zulassen“. Brandschutzsysteme<br />
müssen gewartet werden. Denn sie müssen nach teilweise<br />
jahrelanger Ruhe innerhalb von Sekunden einsatzbereit sein.<br />
Nach wie vor gilt: „Brandschutz kann sich innerhalb von Sekunden<br />
amortisieren!“<br />
Sie fertigen die Mehrzahl Ihrer Produkte in Deutschland. Viele<br />
Unternehmen wandern aus Kostengründen ins Ausland ab. Ist<br />
T&B die Produktqualität (oder die kurzen Wege) wichtiger als<br />
kurzfristige Gewinnmaximierung?<br />
THOMAS WARNECKE: Uns ist es wichtig, regionale Lieferanten<br />
zu haben, um unser hohes Maß an Flexibilität zu erhalten. Wir<br />
unterscheiden uns von unseren wichtigsten Wettbewerbern<br />
durch schnelle Reaktionszeiten. Das schätzen unsere Kunden.<br />
Dazu ist es erforderlich, für kundenspezifische Anforderungen<br />
03 Sprühwasserlöschanlage für ein Förderband in einer<br />
Recycling-Anlage<br />
auch mal schnell mit dem Lieferanten Sonderlösungen umzusetzen.<br />
Natürlich spielt bei uns als VdS-zugelassener Errichter auch die<br />
Produktqualität eine wichtige Rolle, aber die ließe sich sicher<br />
auch durch Zukauf im europäischen Ausland sicherstellen. Zukauf<br />
aus asiatischen Billiglohnländern kommt für uns aus Qualitäts-,<br />
aber auch aus quantitativen Gründen nicht in Betracht.<br />
Kurzfristige Gewinnmaximierung spielt bei T&B ohnehin keine<br />
Rolle. Wie schon eingangs gesagt, sind die Gesellschafter an<br />
einer langfristigen Unternehmensentwicklung interessiert.<br />
Kurzfristige Gewinnmaximierung ist etwas für börsenorientierte<br />
Unternehmen mit Geschäftsführern, die Zeitverträge haben und<br />
versuchen, in dieser Zeit den Gewinn zu maximieren nach dem<br />
Motto „Après nous, le déluge“. Das ist nicht unser Motto.<br />
Bilder: T&B Electronic<br />
DAS INTERVIEW FÜHRTE GUIDO MATTHES; CHEFREDAKTEUR<br />
DER VERFAHRENSTECHNIK<br />
www.tbelectronic.eu<br />
UNTERNEHMEN<br />
T&B electronic GmbH<br />
Industriestraße 3, 31061 Alfeld<br />
Tel. 05181 909910<br />
E-Mail: info@tbelectronic.de<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> 37
BETRIEBSTECHNIK<br />
MODULARE BAUGRUPPEN<br />
GEMACHT FÜR EXTREME<br />
In explosionsgefährdeten<br />
Industrien wie der Petrochemie,<br />
der Öl- und Gasindustrie sowie<br />
der Energieerzeugung ist<br />
höchste Sicherheit im Betrieb<br />
unerlässlich. Modular<br />
aufgebaute Baugruppen<br />
können hier eine effektive<br />
Lösung darstellen.<br />
Anlagen, die unter extremen Bedingungen arbeiten, erfordern<br />
zuverlässige Komponenten, die neben ihrer Langlebigkeit<br />
auch eine flexible Handhabung und Wartungsfreundlichkeit<br />
bieten. Modular aufgebaute Baugruppen<br />
wie die Lösungen von Pneumax haben sich hier als effektive Lösung<br />
bewährt, da sie sowohl den Planungs- als auch den Installations-<br />
und Wartungsaufwand erheblich reduzieren.<br />
Die Modularisierung von Maschinenkomponenten bietet nicht<br />
nur Flexibilität, sondern auch Vorteile in puncto Effizienz und Sicherheit.<br />
Plug-&-Play-Baugruppen ermöglichen es, vorgeprüfte<br />
und vormontierte Einheiten direkt in die Anlage zu integrieren.<br />
Das spart Zeit während der Montage und minimiert Fehlerquellen,<br />
da weniger einzelne Verbindungen erforderlich sind. Mitarbeiter<br />
werden durch die vereinfachte Installation entlastet, und<br />
Ausfallzeiten lassen sich durch die schnellere Montage und einfacherer<br />
Wartungsprozesse verringern.<br />
Ein wesentlicher Aspekt der modularen Konstruktion ist die intelligente<br />
Verknüpfung der Komponenten. Die speziellen Flansche,<br />
die bei den Baugruppen von Pneumax verwendet werden,<br />
ermöglichen es, die einzelnen Module ohne zusätzliche Verrohrung<br />
sicher miteinander zu verbinden. Dies führt zu kompakteren,<br />
robusteren Einheiten, die durch ihre einfache Einplanung in<br />
den Konstruktionsprozess überzeugen. Zudem reduzieren sich<br />
die potenziellen Fehlerquellen auf ein Minimum, was die Betriebssicherheit<br />
weiter erhöht.<br />
LÖSUNGEN FÜR EXTREME BEDINGUNGEN<br />
Dabei werden die Baugruppen bei Pneumax konstant weiter optimiert.<br />
Ein Ergebnis die neue Serie direkt gesteuerter 3/2-Wege-<br />
Elektromagnetventile. Diese Ventile wurden speziell für den Einsatz<br />
in der Prozessautomatisierung entwickelt und sind auf den<br />
Betrieb unter extremen Bedingungen ausgelegt. Ihre hohe Korrosionsbeständigkeit<br />
gegenüber aggressiven Chemikalien und Umwelteinflüssen<br />
prädestiniert sie für den Einsatz in anspruchsvollen<br />
Branchen wie der Petrochemie, der Öl- und Gasindustrie, der<br />
Energieerzeugung und der Wasseraufbereitung.<br />
Die Elektromagnetventilserie sind sehr zuverlässig und bietet<br />
maximale Flexibilität: Die Ventile lassen sich sowohl als Einzelkomponenten<br />
einsetzen als auch in modularen Baugruppen integrieren.<br />
Diese Plug-&-Play-Lösungen sind vollständig anwenderspezifisch<br />
anpassbar und garantieren laut Hersteller eine einfache<br />
Installation sowie Wartung.<br />
Die Kombination von modular aufgebauten Baugruppen und<br />
den neuen direkt gesteuerten 3/2-Wege-Elektromagnetventilen<br />
ermöglicht eine zukunftsweisende Lösung für Industrien, in denen<br />
extreme Bedingungen den Alltag bestimmen. Die Montage<br />
und Wartung sind vereinfacht, höchste Sicherheitsstandards<br />
werden eingehalten. Die maßgeschneiderten Plug-&-Play-Baugruppen<br />
können die Effizienz steigern und Flexibilität wie auch<br />
die Zuverlässigkeit der Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen<br />
sicherstellen.<br />
Bilder: Pneumax<br />
www.pneumax.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
Pneumax GmbH<br />
Tantalstrasse 4, Gelnhausen<br />
Tel. 06051 97770<br />
E-Mail: info@pneumax-gmbh.de<br />
38 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
GENERATOR FÜR INDUSTRIELLE<br />
ULTRASCHALLREINIGUNG<br />
Reinigen mit Ultraschall bietet sich in vielen<br />
Branchen zur effektiven Endreinigung an. Aber<br />
auch zur Zwischenreinigung vor der weiteren<br />
Verarbeitung unterschiedlichster Werkstücke<br />
oder Teile lässt sich die Technik einsetzen. Vor<br />
allem, weil keine oder wenig Zusatzstoffe<br />
notwendig sind. Telsonic hat jetzt den DCG-Reinigungsgenerator<br />
mit Frequenzen von 25 oder<br />
40 kHz auf den Markt gebracht, der laut Unternehmen<br />
nicht nur leistungsstarke Ultraschallenergie<br />
für industrielle Reinigungsanwendungen<br />
erzeugt, sondern sich auch einfach in den<br />
Automatisierungsverbund integrieren lässt.<br />
Dabei liefert er der übergeordneten Steuerung<br />
wertvolles Prozessfeedback, zum Beispiel zur<br />
Leistungsüberwachung, zum Puls- sowie<br />
Entgasungsbetrieb bis hin zu Fehlermeldungen,<br />
die den Service erleichtern sollen. Der Reinigungsgenerator<br />
ist mit etwa 164 mm Höhe, 106<br />
mm Breite und knapp 400 mm Länge recht<br />
kompakt und für den Einsatz in rauer Industrieumgebung<br />
ausgelegt. Er lässt sich sowohl als<br />
Stand- als auch Einbaugerät im Schaltschrank<br />
nutzen. Bei einem Austausch kann der Rohrresonator<br />
in der Reinigungskabine bleiben.<br />
www.telsonic.com<br />
SENSORTECHNOLOGIE UM CHLOR<br />
ZU MESSEN<br />
Die neuen Dulcotest-Sensoren<br />
von Prominent lassen sich zur<br />
Ermittlung von gebundenem<br />
Chlor einsetzen. Dies kann zum<br />
Beispiel in Schwimmbadwasser,<br />
Chloraminierung von<br />
Trinkwasser oder Desinfektion<br />
des Ablaufs kommunaler und<br />
industrieller Abwasserbehandlungsanlagen<br />
sein. Aber auch zur Qualitätssicherung<br />
in der Lebensmittelindustrie lässt sich der<br />
Sensor einsetzen. Beide Baureihen CTE2 und<br />
CTE3 verfügen über unterschiedliche Messbereiche<br />
und Signalausgänge und sind laut Hersteller<br />
selbst für hohe pH-Werte bis 9,5 einsetzbar.<br />
Zudem ist die Baureihe CTE3 mittels modifiziertem<br />
Elektrodenmaterial auf den speziellen<br />
Einsatz im Zusammenhang mit dem Desinfektionsverfahren<br />
der Inline-Elektrolyse (Rohrzellenelektrolyse)<br />
ausgelegt.<br />
www.prominent.com<br />
WIRKSAME<br />
KEIMNEUTRALISIERUNG<br />
In Wasserleitungen stagnierendes Wasser<br />
stellt generell ein Hygienerisiko dar.<br />
Deshalb werden die wasserführenden<br />
Leitungssysteme des Hybrid-Luftbefeuchters<br />
Condair DL nach einem Anlagenstillstand<br />
von <strong>12</strong> Stunden vollständig entleert.<br />
Zusätzlich löst jeder Einschlaltzyklus des<br />
Luftbefeuchters eine automatische<br />
Spülung der bauseitigen Wasserzuleitungen<br />
aus. Basis des Hygieneplus-Konzeptes<br />
von Condair ist die Silberionisierung des<br />
Befeuchtungswassers. Das wird konstant kontrolliert und<br />
bedarfsgesteuert mit Silberionen versetzt, wodurch die<br />
Ausbreitung von Mikroorganismen unterbunden wird. Der<br />
zusätzliche Sterilfilter im Wassersystem mit automatischer<br />
Selbstüberwachung soll für zusätzliche Hygienesicherheit<br />
sorgen, weil er verhindert, dass mikrobiell belastetes Befeuchtungswasser<br />
oder im Wasser mitgetragene Biofilme ins<br />
Kanalsystem eindringen. Optional ist eine H 2<br />
O 2<br />
-Desinfektion<br />
möglich, die über die Steuerung des Geräts einstellbar ist.<br />
Weiterhin lassen sich die wasserführenden Leitungen des<br />
Befeuchtungssystems mit Druckluft durchspülen und austrocknen.<br />
Dies erfolgt wahlweise automatisch nach einer<br />
festgelegten Stillstandzeit oder wird durch den Nutzer<br />
individuell eingeleitet.<br />
www.condair.de<br />
WIRBELSCHICHTPROZESSOR MIT NEUEN<br />
FUNKTIONEN<br />
Ausgelegt für den Labormaßstab<br />
wird der Wirbelschichtprozessor<br />
Ventilus<br />
Lab von Romaco Innojet für<br />
die Granulierung, Trocknung<br />
und das Coating von<br />
Partikeln mit einer Größe<br />
ab 10 µm bis 2 mm<br />
eingesetzt. Dabei produziert<br />
die multifunktionale<br />
Laboreinheit Batchgrößen<br />
von 0,7 bis 7 Litern.<br />
Aufgrund der Prozessluftführung<br />
im zylindrischen<br />
Produktbehälter lässt sich<br />
die benötigte Energie laut<br />
Hersteller sehr effizient<br />
nutzen, was die Batchzeiten<br />
des Prozessors um bis zu<br />
25 % verkürzen soll. Die<br />
Prozessluft wird durch den ringförmigen Behälterboden<br />
(Orbiter) eingeleitet, der für gleichmäßige Strömungsverhältnisse<br />
und für eine äußerst schonende Umwälzung der Charge<br />
sorgen soll. Gemeinsam mit einer zentral angeordneten<br />
Bottom-Spray-Düse bildet der Orbiter-Treibsatz eine Funktionseinheit,<br />
welche die Durchführung von Scale-up-Prozessen<br />
erleichtern soll.<br />
www.romaco.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> 39
NEU UND NACHHALTIG<br />
PAPIERFLASCHE MIT FASERBASIERTEM<br />
VERSCHLUSS MARKTREIF<br />
Das Resultat der Entwicklungszusammenarbeit<br />
von Paboco und<br />
Blue Ocean Closures ist die<br />
erste marktreife Kombination<br />
aus Papierflasche<br />
und faserbasiertem<br />
Verschluss, aktuell nun<br />
verfügbar und voraussichtlich<br />
Anfang 2025<br />
beim Verbraucher. Das<br />
Gesamtgewicht der<br />
Verpackung, einschließlich<br />
Kappe, beträgt weniger<br />
als 16 g, das der HDPE-Barriere<br />
weniger als 2 g. Das entspricht<br />
dem Ansatz von Paboco, möglichst<br />
wenig Material bei der Herstellung einzusetzen. Aufgrund der<br />
dünnen Barriere ist die Flasche einschließlich Verschluss wie<br />
eine Papierverpackung recycelbar. Bis Ende 2025 möchten die<br />
Partner Papierflaschen in großem Maßstab einführen und<br />
zukünftige biobasierte Lösungen zu entwickeln. Paboco verfügt<br />
über jahrelange Erfahrung in der Entwicklung von Papierflaschenverpackungen<br />
und nutzt diese, um die erste jemals<br />
verfügbare Kombination aus Papierflaschen und faserbasierten<br />
Verschlüssen auf den Markt zu bringen. Durch die Partnerschaft<br />
mit Blue Ocean Closures, gibt es zu der Papierflasche nun<br />
auch den dazugehörigen Standardverschluss.<br />
www.paboco.com<br />
LÖSUNG FÜR DEN FOOTPRINT<br />
Richtlinien wie die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) sollen Unternehmen dazu anhalten, ressourcenschonend<br />
zu handeln und dies auch nachzuweisen. Der Product Carbon Footprint (PCF) ist ein erster wichtiger Schritt<br />
für das Lifecycle Assessment und um den CO 2<br />
-Ausstoß der Industrie (Corporate Carbon Footprint) zu senken. Die von<br />
Contact Software entwickelte<br />
Lösung für das PLM-System CIM<br />
Database kann dabei helfen,<br />
umweltrelevante Daten bereits im<br />
Design zu berechnen und zu<br />
dokumentieren. Sie basiert auf<br />
Richtlinien wie ISO 14067 für den<br />
PCF und dem Greenhouse Gas<br />
(GHG) Protocol. Hintergrund: 80 %<br />
der Fertigungs- und Umweltkosten<br />
werden bereits in der Entwicklung<br />
festgelegt und könnten sich so<br />
vermeiden lassen. Deshalb hat die<br />
Firma Contact dafür Contact<br />
Elements als Plattform für seine<br />
Standardprodukte entwickelt.<br />
www.contact-software.com<br />
40 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de
MEDIEN<br />
FORSCHUNGSQUARTETT<br />
Der Podcast Forschungsquartett blickt auf<br />
neue Entwicklungen und Ergebnisse in der<br />
deutschen Forschungslandschaft. Überall in<br />
Deutschland arbeiten Wissenschaftler daran, die Welt ein<br />
wenig besser zu machen. Das Forschungsquartett wird durch<br />
die Kooperationspartner Forschungszentrum Jülich, Fraunhofer-Gesellschaft,<br />
Helmholtz-Zentrum Berlin, Max Delbrück<br />
Center, Max-Planck-Gesellschaft, Helmholtz-Zentrum für<br />
Umweltforschung UFZ und dem Leibniz-Institut für Geschichte<br />
und Kultur des östlichen Europa ermöglicht. Der Podcast ist<br />
unter wisschenschaftspodcast.de oder allen weiteren Plattformen<br />
verfügbar, in denen ein Podcast abgespielt werden kann.<br />
Bild: tilialucida - stock.adobe.com<br />
www.mpg.de/podcasts/forschungsquartett<br />
IMPULSPAPIER FÜR KLIMANEUTRALEN<br />
WASSER- UND KOHLENSTOFF<br />
Die Deutsche Energie-Agentur<br />
(dena) hat das Impulspapier<br />
„Erneuerbares Methanol –<br />
grüne Basischemikalie und<br />
Importvektor für klimaneutralen<br />
Wasserstoff und Kohlenstoff<br />
mit erheblichem Potential“<br />
veröffentlicht. Hauptergebnis:<br />
Methanol ist aufgrund<br />
seiner chemisch-physikalischen<br />
Eigenschaften ein<br />
vorteilhaftes Wasserstoff-Derivat<br />
und kann ein wichtiger<br />
Baustein für die Defossilisierung<br />
der chemischen Industrie<br />
und des Verkehrs werden. Mit dem Impulspapier möchte die<br />
Agentur laut der Vorsitzenden der Geschäftsführung, Corinna<br />
Enders, einen „konstruktiven Beitrag zur aktuellen Debatte<br />
rund um die Wasserstoff-Importstrategie der Bundesregierung<br />
leisten“. Bei einer Umstellung der aktuellen Produktionsrouten<br />
auf erneuerbares Methanol gehen Prognosen von<br />
einem deutschlandweiten Bedarf bis zu 23,7 Millionen<br />
Tonnen Methanol bis zum Jahr 2045 aus, das würde rund 150<br />
Terawattstunden Wasserstoff im Jahr entsprechen. Aktuell<br />
verbraucht die chemische Industrie in Deutschland bereits<br />
rund 1,1 Millionen Tonnen Methanol - größtenteils auf fossiler<br />
Basis. Sie können das Impulspapier unter:<br />
https://bit.ly/3YLRHwR downloaden.<br />
www.dena.de<br />
ELEKTRONISCHER LEITFADEN FÜR HPAPI<br />
Dupont hat einen E-Guide veröffentlicht, der sich mit den<br />
Schlüsselfaktoren befasst, die HSE-Manager bei der Auswahl<br />
von Schutzkleidung für Mitarbeiter (PSA) berücksichtigen<br />
können, die mit hochwirksamen pharmazeutischen Wirkstoffen<br />
(HPAPI) arbeiten. Der Text enthält einzelne Abschnitte<br />
über den Aufbau von PSA-Materialien wie Tyvek, ein Fasermaterial<br />
aus endlosen HDPE-Filamenten, das Atmungsaktivität<br />
und Schutz gegen feste oder fertig dosierte flüssige HPAPI<br />
bietet. Auch andere Faktoren wie das Design der Schutzkleidung<br />
werden berücksichtigt. Der elektronische Leitfaden mit<br />
dem Titel The HSE Manager‘s Guide to Cleanroom Garments<br />
for HPAPI Manufacturing<br />
(Leitfaden für HSE-Manager<br />
zu Reinraumkleidung<br />
in der HPAPI-Herstellung)<br />
bietet einen<br />
Überblick über die<br />
HPAPI-Risiken, einschließlich<br />
der potenziellen<br />
Gefährdung durch<br />
die Exposition gefährlicher Stoffen, die Kontamination<br />
pharmazeutischer Produkte und einen 9-stufigen Leitfadens<br />
für die Auswahl persönlicher Schutzausrüstung. Der Leitfaden<br />
ist über die Webseite www.dupont.de/personal-protectiveequipment<br />
zu erreichen.<br />
www.dupont.com<br />
ERKLÄRBARE KÜNSTLICHE INTELLIGENZ<br />
Erklärbare KI (XAI)<br />
kann tiefere Einblicke<br />
in KI-Systeme<br />
bieten und somit<br />
zu deren Absicherung<br />
und Zertifizierung<br />
beitragen.<br />
Auch wenn eine<br />
volle Absicherung<br />
nur durch erklärbare<br />
KI eher<br />
unrealistisch ist,<br />
wird XAI als wertvolles Instrument angesehen. Die Fraunhofer-Institute<br />
IAO und IPA haben in einem Whitepaper den<br />
Status quo und die Potenziale von XAI analysiert. Die Absicherung<br />
und Zertifizierung von Künstlicher Intelligenz (KI) sind<br />
essenziell, um das Vertrauen in die Leistungsfähigkeit von<br />
KI-basierten Produkten und Services zu erreichen. Eine<br />
vielversprechende Methode dafür bietet die erklärbare<br />
Künstliche Intelligenz oder XAI. Durch XAI lassen sich tiefere<br />
Einblicke in die Funktionsweise von KI-Systemen gewinnen.<br />
Denn Methoden der XAI können die Logiken, auf deren Basis<br />
Entscheidungen und Datenverknüpfungen in KI-Modellen<br />
erfolgen, nachvollziehbar machen. Das Whitepaper können<br />
Sie unter: https://bit.ly/3Un48w8 downloaden.<br />
www.fraunhofer.de<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> 41
PERSÖNLICH<br />
WERKSTOFFWISSENSCHAFTLERIN KATRIN HAGEMANN<br />
EINFACH MACHEN!<br />
Frauen sind in Ingenieursberufen immer noch<br />
unterrepräsentiert. Nur knapp 20 Prozent aller<br />
erwerbstätigen Ingenieure sind Frauen. Aber es<br />
gibt sie, und sie werden mehr. Im Interview<br />
erzählt Katrin Hagemann ihre Geschichte.<br />
Woher kommt Ihr Interesse für die Werkstoffwissenschaften?<br />
Ich habe den Studiengang Biomedizinische Materialien im Bereich<br />
der Werkstoffwissenschaften gewählt. Mich hat die Verbindung<br />
der Disziplinen Medizin und Ingenieurwissenschaften<br />
fasziniert. Ich wollte die zugrundeliegenden Wechselwirkungen<br />
und der Logik für den Einsatz der verschiedenen Werkstoffe für<br />
medizinische Anwendungen verstehen. Dieses Feld umfasst<br />
viele Arzneimittel, die zum Beispiel mit einem Funktionsfilm<br />
beschichtet werden, Implantate als künstliche Materialien mit<br />
verschieden langen Verweilzeiten im Körper und auch indirekt<br />
die Prozesstechnik zur Herstellung von solchen Produkten.<br />
fen mir, genau die technischen Lösungen zu finden, die dem<br />
Kunden später ermöglichen, die gewünschte Qualität und den<br />
Output zu erreichen.<br />
Was würden Sie Frauen raten, die ebenfalls in einen technischen<br />
Beruf möchten?<br />
Einfach machen!<br />
Ich mag meinen Beruf, da ich wirklich vielfältige Möglichkeiten<br />
habe, mich einzubringen. Ich habe das Privileg, dass ich auch<br />
schauen kann, was für mich gerade interessant ist, oder was zu<br />
meinen Lebensumständen (auch als Mutter) passt.<br />
Ich wünsche mir noch mehr Vielfalt und Gleichberechtigung in<br />
den Betrieben! Insbesondere jetzt, wo sich anscheinend die<br />
Gesellschaft immer mehr polarisiert, sehe ich es auch als Aufgabe<br />
der Unternehmen, die gesamte Gesellschaft in den Teams<br />
abzubilden.<br />
www.loedige.de<br />
DIE FRAGEN STELLTE MELINA HOSSEINLI,<br />
REDAKTION VERFAHRENSTECHNIK<br />
Sie arbeiten als technische Kundenbetreuerin. Wie sind Ihre<br />
Erfahrungen als Frau, zum Beispiel wenn Sie sich am Telefon<br />
melden?<br />
Ich habe keine schlechten Erfahrungen gemacht und nur sehr<br />
positive Reaktionen am Telefon erlebt. Wem ich nicht bekannt<br />
bin, stelle ich mich mit Beruf, Aufgabengebiet und dem<br />
Erfahrungslevel vor. Wobei ich denke, dass der Doktortitel<br />
mir als Frau in meinem Beruf dabei hilft, dass<br />
meine Kompetenz nicht in Frage gestellt wird.<br />
Sie sind auch für das skandinavische Vertriebsgebiet<br />
zuständig. Sprechen Sie Finnisch?<br />
Nein, leider nicht! Wir haben aber sehr nette<br />
und kompetente Unterstützung in Finnland,<br />
um mit den Kunden in der Muttersprache zu<br />
kommunizieren!<br />
Sie kommen ursprünglich aus der<br />
Biomedizin. Welche Hauptunterschiede<br />
gibt es für Sie als Frau zwischen diesem<br />
Gebiet und der Prozesstechnik?<br />
Ich habe nach meinem Studium und der<br />
Promotion in zwei Lohnunternehmen für<br />
die Herstellung von Implantaten und<br />
Arzneimitteln gearbeitet. In dem Bereich<br />
drehte sich alles um Qualität und Output.<br />
Nun arbeite ich bei dem Prozesstechnik-<br />
Hersteller Lödige Maschinenbau und berate<br />
und projektiere vom Mischer bis hin zu verfahrenstechnischen<br />
Anlagen für pharmazeutische<br />
Anwendungen. Ich denke, meine Erfahrungen hel-<br />
KATRIN HAGEMANN ARBEITET ALS TECHNISCHE<br />
KUNDENBETREUERIN BEI LÖDIGE MASCHINENBAU<br />
42 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 01/2025<br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 30.01.2025 • ANZEIGENSCHLUSS: 15.01.2025<br />
01<br />
02<br />
04<br />
03<br />
01 Vom 19. bis 20. Februar 2025 findet die 7. Pumps &<br />
Valves in Dortmund statt. Die Fachmesse gibt einen<br />
vielfältigen, aber konzentrierten Überblick über zentrale<br />
Komponenten der industriellen Prozesstechnik.<br />
Bild: Easyfairs<br />
02 Talsperren leisten einen wichtigen Beitrag zur<br />
Gewinnung erneuerbarer Energien. Was ein Hersteller<br />
aus Fulda alles dazu beigetragen hat, lesen Sie in der<br />
01/25.<br />
Bild: Jumo<br />
03 Das Online-Analyse-System bestimmt wichtige<br />
Wasserparameter automatisiert. Der Anwenderbeitrag<br />
erklärt, wie sich eine Nitratmessung fix nachrüsten lässt.<br />
Bild: Bürkert<br />
DER DIREKTE WEG<br />
INTERNET:<br />
www.verfahrenstechnik.de<br />
E-PAPER:<br />
digital.verfahrenstechnik.de<br />
REDAKTION:<br />
redaktion@verfahrenstechnik.de<br />
04 Bedürfnisse der Anwender im Vordergrund: Durch<br />
das kompakte Design, der kleinen Prozessanschlüsse und<br />
der Leistung sind die Messgeräte flexibel skalierbar.<br />
Bild: Endress + Hauser<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> 43
MULTIMEDIAL VERNETZT<br />
KUNDEN GEWINNEN!<br />
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MATERIALFLUSS<br />
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FLUIDTECHNIK<br />
Bitte kontaktieren Sie mich, ich berate Sie gerne!<br />
Carmen Müller-Nawrath<br />
Head of Sales<br />
Telefon: 0049/6131/992-245<br />
c.nawrath@vfmz.de<br />
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