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Verfahrenstechnik 12/2024

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19098<br />

<strong>12</strong><br />

Dezember <strong>2024</strong><br />

€ 13,00<br />

18<br />

Technisches Containment:<br />

Staub durch Gewürze<br />

26 Sprühtrocknung:<br />

Hochleistungsdüsen<br />

38<br />

Modulare Baugruppen:<br />

Gemacht für Extreme<br />

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EDITORIAL<br />

PASSIERSCHEIN A 38<br />

Liebe Lesende,<br />

was uns alle umtreibt, ist die überbordende Bürokratie in Deutschland, egal ob<br />

es sich um Privatpersonen oder Unternehmen handelt. Laut VCI ist ein Hebel,<br />

um dem entgegenzuwirken, Gesetze effizient und effektiv zu gestalten. Dies<br />

kann, oder besser soll, den bürokratischen Aufwand reduzieren. Der VCI hat<br />

auch erkannt, dass „dies (effiziente und effektive Gesetzesgestaltung) Kosten<br />

senkt und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen sowie die Qualität eines<br />

Standorts insgesamt, besonders für kleine und mittlere Unternehmen steigert.<br />

Anstrengungen zu Bürokratieabbau und besserer Rechtsetzung sind deshalb unverzichtbar,<br />

das gilt für die Politik in Deutschland und in Europa.“<br />

Nun wissen nicht nur die Juristen unter uns, dass die Gesetze in Deutschland<br />

sehr umfangreich und sperrig sind. Und die Nichtjuristen, so wie ich, verstehen<br />

oft nur Bahnhof, wenn ein Gesetz zitiert wird. (Ich überlege gerade, wieviel<br />

Leser wir verlieren, wenn ich die Fachbeiträge und Produktmeldungen derart<br />

schreiben würde.)<br />

Nun hat ein Bundesministerium laut Eigenaussage „die Initiative ergriffen und<br />

erste und wirksame Schritte zum Bürokratieabbau unternommen – weitere<br />

folgen.“ Dazu gibt es das vierte Bürokratieentlastungsgesetz. Ich muss gestehen,<br />

allein dieses Wortmonstrum erschreckt<br />

OHNE FORMULARE<br />

GEHT NICHTS<br />

mich etwas und erinnert mich doch sehr an<br />

Gesetze, Bürokratie und einen wiehernden<br />

Amtsschimmel. Nun denn, wie heißt es so<br />

schön: Es bleibt spannend.<br />

Und was hat das mit dem Passierschein A 38 zu tun? Wir alle kennen die<br />

Geschichten von Asterix und Obelix. Im Film „Asterix erobert Rom“ müssen die<br />

beiden Protagonisten eine Formalität verwaltungstechnischer<br />

Art lösen. Dies bedeutet, den Passierschein A 38 am Schalter<br />

1 zu besorgen. Es lässt sich erahnen, dass der dort nicht zu<br />

erhalten ist und eine nervenaufreibende Odyssee durch<br />

das Gebäude (die Bürokratie) beginnt. Hoffentlich ist der<br />

Standort Deutschland nicht dieses Gebäude.<br />

Asterix und Obelix drehen übrigens den Spieß um und fragen<br />

nach dem Passierschein A 29. Damit sind die Beamten<br />

überfordert.<br />

Einen bürokratiefreien<br />

Jahresausklang wünscht<br />

Guido Matthes<br />

Chefredakteur<br />

VERFAHRENSTECHNIK<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> 3


42<br />

EDITORIAL<br />

03 Passierschein A 38<br />

PERSPEKTIVE<br />

06 Reinraumzelt für Pharmafertigung<br />

NACHRICHTEN<br />

07 Aktuelles aus der Branche<br />

VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

<strong>12</strong> Von staubdicht bis High Containment<br />

14 Starke Arme fürs Brötchen<br />

16 100 Jahre Mischen<br />

18 Staubbelastung durch Gewürze<br />

20 Innovativ in 700 m Tiefe<br />

22 Entsorgungen für die Getränkeindustrie<br />

Katrin Hagemann<br />

ist technische<br />

Kundenbetreuerin<br />

bei Lödige<br />

Maschinenbau<br />

KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

26 Hochleistungsdüsen für mehr Effizienz<br />

28 Bestens entwässern MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

32 CiP-fähige Dosieranlage für Natronlauge<br />

18<br />

BETRIEBSTECHNIK<br />

36 Generationswechsel als brennendes Thema<br />

38 Gemacht für Extreme<br />

NEU UND NACHHALTIG<br />

40 Klima und Umweltschutz in der Prozessindustrie<br />

MEDIEN<br />

41 Anregend und inspirierend<br />

PERSÖNLICH<br />

42 Werkstoffwissenschaftlerin Katrin Hagemann<br />

27 Impressum<br />

<br />

Hier erfahren Sie, warum Gewürze nicht nur lecker<br />

sind, sondern auch eine Belastung sein können<br />

4 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de


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in Behältern mit Laugen, Säuren oder Hilfsstoffen, in kleinen Schüttgutsilos oder in Kunststofftanks von außen.<br />

Unbeeinflusst von Behältereinbauten und Umgebungsbedingungen liefern Radarsensoren von VEGA dank der sehr guten<br />

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PERSPEKTIVE<br />

REINRAUMZELT MACHT<br />

PHARMAZEUTISCHE<br />

FERTIGUNG FLEXIBLER<br />

Ein Team vom Fraunhofer IPA hat zusammen<br />

mit Bayer eine hochreine und flexible Produktionsumgebung<br />

für die pharmazeutische<br />

Fertigung entwickelt. Tests zeigten auf,<br />

dass dabei alle Anforderungen der pharmazeutischen<br />

Industrie berücksichtigt wurden.<br />

Als Grundlage des Projekts diente ein patentiertes Konzept<br />

für zeltähnliche Reinräume, bekannt als „Cape“.<br />

Ziel der Forscherinnen und Forscher um Frank Bürger<br />

und Viola Hoffmann war es, eine skalierbare pharmazeutische<br />

Produktionsumgebung zu schaffen, die höchsten Standards<br />

an Reinheit und Flexibilität entspricht. Besonders wichtig<br />

war dabei die Einhaltung strenger partikulärer und mikrobiologischer<br />

Anforderungen. Entscheidend waren dafür ein hygienisches<br />

Design und die Auswahl geeigneter Werkstoffe.<br />

Die neue Produktionsumgebung besteht aus einer Tragstruktur<br />

und einer textilen Hülle, die einen Hauptbereich, eine Schleuse<br />

und eine Reinluftaufbereitung für den Überdruckbetrieb umfasst.<br />

Mit kombinierten Filter- und Ventilatorsystemen hat das<br />

Projektteam eine Luftaufbereitung realisiert, die einstellbare Anteile<br />

von Um- und Außenluft ermöglicht. Das Team hat den Prototyp<br />

in einer klimatisierten Fertigungshalle von Bayer installiert.<br />

Erste Untersuchungsergebnisse belegen die Eignung der Neuentwicklung<br />

für die pharmazeutische Produktion.<br />

Tests zeigen, dass alle Anforderungen erfüllt wurden. So hat<br />

das Projektteam in Tests den Nachweis erbracht für die Einhaltung<br />

der GMP-Klasse B hinsichtlich der partikulären Luftreinheit,<br />

der Keimanzahl sowie der Anforderungen an hygienisches<br />

Design, Dichtheit, Druckstufen und die chemische sowie mikrobiologische<br />

Beständigkeit der verwendeten Materialien. Zudem<br />

ermöglicht die schnelle Erweiterbarkeit der Tragstruktur und der<br />

textilen Hülle eine bedarfsgerechte Skalierung der Produktionsflächen.<br />

Die textilen Komponenten können je nach Anwendung<br />

wiederaufbereitet oder entsorgt werden.<br />

Das Unternehmen Bayer prüft aktuell, im Bereich der biologischen<br />

Entwicklung, welche Produktionsschritte mit den GMP<br />

Reinraumanforderungen C und D zukünftig im Cape-System im<br />

Rahmen von behördlichen Zulassungen gefertigt werden könnten.<br />

Die Neuentwicklung kann das Fraunhofer IPA vereinbarungsgemäß<br />

auch für weitere Pharmaunternehmen nutzen.<br />

Hintergrund: Mit dem Cape-System (Clean And Protective Environment)<br />

haben Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für<br />

Produktionstechnik und Automatisierung IPA ein zeltähnliches<br />

Reinraumsystem entwickelt, mit dem sich kostengünstig, schnell<br />

und flexibel eine Reinraumumgebung herstellen lässt. Das System<br />

erreicht ähnliche Luftreinheitsklassen wie hochwertige,<br />

konventionelle Reinräume, kann aber durch die textile Leichtbauweise<br />

viel flexibler eingesetzt werden. Um den Anforderungen<br />

unterschied licher Branchen und Unternehmen gerecht zu<br />

werden, sind kontinuierliche Weiterentwicklungen und individuelle<br />

Anpassungen des Systems der entscheidende Erfolgsfaktor.<br />

Aus dieser Motivation heraus sind im Laufe der Zeit<br />

unterschiedliche Cape-Varianten entstanden.<br />

Bilder: Fraunhofer IPA, Rainer Bez<br />

www.ipa.fraunhofer.de<br />

6 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de


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NACHRICHTEN<br />

VDMA SIEHT WACHSTUM BEI INDUSTRIEARMATUREN<br />

Trotz rückläufiger Geschäfte im Inland konnten die Hersteller von Industriearmaturen<br />

im ersten Halbjahr insgesamt ein Umsatzplus von 5 Prozent verzeichnen.<br />

Auch für das Gesamtjahr wird ein Wachstum in ähnlicher Größe erwartet.<br />

Dennoch bleibt der Ausblick verhalten. Somit blickt die Industriearmaturenbranche<br />

auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr <strong>2024</strong> zurück und übertrifft<br />

damit die Erwartungen. Trotz eines Umsatzrückgangs im Inland konnte<br />

infolge eines stark expandierenden Auslandsgeschäfts ein Gesamtwachstum<br />

von nominal 5 % erzielt werden. Während das Inlandsgeschäft um 5 %<br />

nachgab, verzeichnete der Auslandsabsatz ein beeindruckendes Plus von<br />

13 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dazu Dr. Laura Dorfer, Geschäftsführerin<br />

VDMA Armaturen: „Auch die positive Performance der Firmen auf den<br />

Leitmessen IFAT und Achema hat mit dazu beigetragen, dass unserer Mitglieder<br />

auf ein positives Echo im Ausland gestoßen sind.“<br />

Das größte Umsatzwachstum erzielten im ersten Halbjahr<br />

Absperrarmaturen mit 7 %. Sicherheits- und Überwachungsarmaturen<br />

steigerten ihren Umsatz um 5 % und Regelarmaturen<br />

verzeichneten ein Umsatzplus von 2 %. Während im<br />

Vorjahr das Inlandsgeschäft besser verlief als das Auslandsgeschäft,<br />

punktete nun in allen Sparten das Ausland.<br />

Somit läuft hierzulande die Konjunktur immer noch nicht<br />

rund. Wichtige Abnehmerindustrien wie die Chemiebranche<br />

sind noch nicht wieder auf einen Wachstumspfad eingeschwenkt.<br />

Die VDMA-Mitgliedsfirmen haben außerdem mit<br />

widrigen Standortfaktoren zu kämpfen und spüren auch den<br />

zunehmenden Fachkräftemangel.<br />

www.vdma.org<br />

UTH NUN AUCH IN SOUTH CAROLINA<br />

UTH mit Hauptsitz in Fulda und Niederlassungen in<br />

China und Japan hat in Fort Mill/South Carolina<br />

(USA) eine neue Niederlassung gegründet. Durch die<br />

lokale Präsenz möchte das Unternehmen eine<br />

unmittelbare und persönliche Betreuung ermöglichen.<br />

Denn aufgrund die verkürzten Kommunikationswege<br />

im nordamerikanischen Raum lassen sich<br />

Entscheidungen dort schneller treffen und eingeleitete<br />

Maßnahmen effizienter umsetzen. In den USA<br />

sind nicht nur große Reifenhersteller und Compounder<br />

wichtige Zielgruppen, auch die Dicht- und Klebstoffindustrie<br />

bietet Potenzial für die vielfältigen<br />

Lösungen des Unternehmens.<br />

Erster Ansprechpartner an der<br />

Schnittstelle zum Anwender ist<br />

der neue General Manager Sales<br />

& Service Bill Bisson, der das<br />

US-Team von UTH unterstützt.<br />

www.uth-gmbh.com<br />

JOSHUA HALL NEUER COO<br />

Icotek hat Joshua Hall zum neuen<br />

Chief Operating Officer (COO) von<br />

icotek Corp benannt. Hall bringt<br />

Vertriebs- und Managementerfahrung<br />

aus der Branche mit. Zuvor war<br />

er bei Unternehmen wie Harting, PR<br />

Electronics und zuletzt Hilscher<br />

North America tätig. Philipp Ehmann, CEO von Icotek zeigt<br />

sich erfreut: „Mit seiner umfassenden Expertise wird er eine<br />

entscheidende Rolle bei der weiteren Entwicklung und dem<br />

Wachstum von Icotek in den USA spielen.“ Seit 1995 entwickelt<br />

das Unternehmen Lösungen fürs Kabelmanagement. Zum<br />

Produktsortiment gehören neben teilbaren Kabelverschraubungen<br />

und Kabeleinführungsrahmen auch Durchführungsplatten<br />

sowie Produkte zur EMV Abschirmung. Weiterhin<br />

Produkte rund um den Schaltschrank wie Systeme zur<br />

Zugentlastung und Kabelführung oder auch Werkzeuge wie<br />

Profilschienen-Schneidegeräte und Blechlocher.<br />

www.icotek.com


SO WIRD DIE PROZESSINDUSTRIE FIT<br />

Die Interessengemeinschaft Regelwerke Technik (IGR)<br />

richtete ihren Erfahrungsaustausch erstmals<br />

öffentlich aus. In der chemisch-pharmazeutischen<br />

Industrie ist die alle zwei Jahre stattfindende<br />

Veranstaltung bekannt und für viele ein fester<br />

Termin. Über <strong>12</strong>0 Teilnehmende zog es für den<br />

Erfahrungsaustausch ins Kultur- und Tagungszentrum<br />

Mörfelden-Walldorf. Dieses Mal nutzte die Branche<br />

die Plattform für den intensiven Austausch zu den<br />

Herausforderungen und Chancen des globalen<br />

Wandels. Dr. Werner Sievers, Vorsitzender der IGR,<br />

eröffnet der Veranstaltung mit den Worten: „Die<br />

Prozessindustrie in Deutschland steht vor großen<br />

Herausforderungen. Nur durch intensive Zusammenarbeit<br />

und den Austausch von Know-how können wir<br />

wettbewerbsfähig bleiben und den globalen Technologiewandel<br />

meistern.“ Nicht nur ließen sich Kosten<br />

bei der Umsetzung von regulatorischen Anforderungen<br />

durch geteiltes Engagement sparen, sondern<br />

auch innovativere Prozesse und Produkte auf den<br />

Weg bringen. Deshalb wolle die IGR praxisorientierte<br />

Lösungen für die Branche fördern.<br />

www.igrtechnik.com<br />

FLAMMSCHUTZTAGUNG IN BERLIN<br />

Die zweite Flammschutztagung findet in Berlin statt. Am 20.<br />

und 21. November <strong>2024</strong> organisiert der AVK – Industrievereinigung<br />

Verstärkte Kunststoffe e. V. in Kooperation mit der<br />

FGK – Forschungsgesellschaft Kunststoffe e. V. die Veranstaltung.<br />

Der thematische Schwerpunkt wurde erweitert. Neben<br />

dem Verkehrssektor werden nun auch die Anforderungen im<br />

Bereich Bau/Infrastruktur berücksichtigt. Denn auch Bauteile<br />

aus faserverstärkten Kunststoffen/Composites, die für diese<br />

Sektoren hergestellt werden, müssen häufig spezifische<br />

Flammschutzeigenschaften aufweisen. 14 kompakte Vorträge<br />

informieren in anderthalb Tagen über Neuerungen, Anforderungen<br />

und Innovationen aus verschiedenen Bereichen. Die<br />

vielfältigen Vortragstitel reichen von Anforderungen und<br />

Herausforderungen für Niederspannungsprodukte über die<br />

Möglichkeiten mit neuartigen keramisierenden Füllstoffen bis<br />

hin zu Flammschutzmitteln für Anwendungen in der E-Mobilität.<br />

Das Tagungsprogramm liegt vor und Interessierte können<br />

sich ab sofort über die Webseite anmelden. Die Veranstaltung<br />

findet in englischer Sprache statt.<br />

www.avk-tv.de<br />

VDMA GROSSANLAGENBAU WÄHLTE<br />

VORSTAND<br />

Die VDMA Arbeitsgemeinschaft<br />

Großanlagenbau<br />

(AGAB) hat einen neuen<br />

(alten) Vorstand. Anlässlich<br />

der Mitgliederversammlung<br />

am 30. September in<br />

Darmstadt wurde Jürgen<br />

Nowicki, CEO Linde Engineering<br />

(Bild), erneut zum<br />

Vorsitzenden gewählt. Er<br />

übt dieses Ehrenamt seit 2016 aus. Zu den Stellvertretern<br />

von Nowicki wurden Dr. Hannes Storch, Managing<br />

Director Outotec und Martin Oetjen, COO MAN<br />

Energy Solutions, gewählt. Die weiteren Mitglieder<br />

des Vorstands sind: Jörg Engelmann (CAC Engineering),<br />

Lucretia Löscher (Thyssenkrupp Uhde), Helmut<br />

Maschke (Air Liquide Global Management Services),<br />

Jürgen Nowicki (Linde), Karl Purkarthofer (Primetals<br />

Technologies Austria), Michael Rzepczyk (SMS Group),<br />

Günther Schnell (Friedrich Kocks) und Hussein<br />

Shoukry (Siemens Energy Austria).<br />

www.vdma.org/grossanlagenbau<br />

75 JAHRE<br />

AZO<br />

Im September<br />

<strong>2024</strong> feierte AZO<br />

sein 75-jähriges<br />

Bestehen. Im<br />

Mittelpunkt<br />

stand dabei nicht<br />

nur die traditionsreiche<br />

Vergangenheit<br />

des Unternehmens, sondern auch die strategische<br />

Neuausrichtung unter der neuen Geschäftsführung, die seit<br />

2022 im Amt ist. Nur wenige Tage nach der offiziellen Feier<br />

gab es das neue Eventformat Techfusion. Be dem Event<br />

konnten Anwender tiefere Einblicke in die technologischen<br />

Innovationen und Zukunftspläne des Unternehmens zu sehen.<br />

Dazu erklärt Dennis Künkel, zuständig für kaufmännische<br />

Aufgaben: „Dieses Jubiläum markiert nicht nur 75 Jahre<br />

Firmengeschichte, sondern gibt uns auch die Gelegenheit, die<br />

neue Führung und ihre strategischen Weichenstellungen zu<br />

präsentieren.“ Trotz der neuen Führungsstruktur betont das<br />

Unternehmen, das es fest in den Händen der Familie Zimmermann<br />

bleibt.<br />

www.azo.com<br />

8 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de


NACHRICHTEN<br />

SEMINARE, TAGUNGEN, KURSE<br />

VERANSTALTUNG<br />

Seminar Zusammenarbeit in gemischten Teams<br />

www.vdi-fortbildung.de/seminare<br />

Seminar Komplexität managen, Überblick behalten<br />

www.vdi-fortbildung.de/seminare<br />

Seminar Trotz Dauerstress gesund bleiben<br />

www.vdi-fortbildung.de/seminare<br />

Lehrgang Projektmanagement mit VDI-Zertifikat<br />

www.vdi-fortbildung.de/seminare<br />

Seminar Nutzung von KI im Projektmanagement<br />

www.vdi-fortbildung.de/seminare<br />

DATUM, ORT<br />

<strong>12</strong>. + 13.<strong>12</strong>.<strong>2024</strong><br />

Stuttgart<br />

13.<strong>12</strong>.<strong>2024</strong><br />

online<br />

SPECIALTY EQUIPMENT NEUER PARTNER<br />

VON GREIF-VELOX<br />

16. + 17.<strong>12</strong>.<strong>2024</strong><br />

online<br />

01.01. - 31.<strong>12</strong>.2025<br />

Stuttgart<br />

18. + 19.03.2025<br />

online<br />

Der Lübecker Verpackungsmaschinen-Hersteller<br />

Greif-<br />

Velox erweitert seine Marktpräsenz<br />

in den USA und hat<br />

dafür eine Kooperation mit<br />

Specialty Equipment Corporation<br />

geschlossen. Der in Texas<br />

ansässigen Hersteller fertigt<br />

Verpackungs- und Materialhandhabungssystemen.<br />

Ab<br />

sofort fungieren die Texaner somit als Vertriebspartner und Systemintegrator<br />

für die Greif-Velox Flüssigkeitsabfüllanlagen. Specialty Equipment ist<br />

laut Eigenaussage in den USA führender Anbieter von Abfüllanlagen,<br />

Fördersystemen für Fässer und Paletten sowie Palettierern. Die Lösungen<br />

umfassen unter anderem Herstellung, Installation, Inbetriebnahme und<br />

Wartung der Maschinen. Die automatischen Abfüllanlagen der A-DOS Serie<br />

von Greif-Velox für Fässer, Kanister und IBCs ergänzen das Portfolio von<br />

Specialty Equipment optimal. Sie vereinen laut Hersteller „hohe Abfüllleistung<br />

mit modernster Technologie und bieten eine intuitive Benutzerführung,<br />

um maximale Effizienz in der Produktion sicherzustellen“.<br />

www.greif-velox.com<br />

MANAGEMENTWECHSEL<br />

BEI ROMACO<br />

Die Romaco Holding hat Jochen Schmidt<br />

(Bild) zum Geschäftsführer der Romaco<br />

Pharmatechnik ernannt. In dieser<br />

Funktion leitet er den Produktionsstandort<br />

der Romaco Group in Karlsruhe mit<br />

über 200 Beschäftigten. Dort produziert<br />

der Pharmamaschinenhersteller Blister-,<br />

Heißsiegel- und Röhrchenfüllmaschinen<br />

der Produktmarken Noack und Siebler. Während seiner über 25-jährigen<br />

Berufslaufbahn durchlief Schmidt zahlreiche Managementpositionen.<br />

Unter anderem war er als Technischer Direktor (CTO) mehrere Jahre für den<br />

Produktionsstandort eines europäischen Textilmaschinenherstellers in<br />

China verantwortlich. Vor seinem Wechsel zu Romaco war Schmidt weiterhin<br />

über zehn Jahre als Geschäftsführer und CEO eines international<br />

aufgestellten Zulieferers der Textilindustrie tätig. Dem Maschinen- und<br />

Anlagenbau ist der gelernte Industriemechaniker und studierte Feinwerktechniker<br />

stets treu geblieben.<br />

www.romaco.com<br />

86 800 T<br />

Lebkuchen wurden im Jahr 2023<br />

in Deutschland produziert. Auch<br />

dieses Jahr ist die Lebkuchenproduktion<br />

schon auf Hochtouren.<br />

Quelle: destatis<br />

86,2 %<br />

der importierten Nudeln im Jahr<br />

2023 kamen aus Italien. Das<br />

waren rund 440 300 Tonnen im<br />

Wert von gut 641,9 Millionen<br />

Euro. Übrigens war der Weltnudeltag<br />

am 25. Oktober.<br />

Quelle: destatis<br />

JOACHIM DITTRICH IN DIE GF<br />

VON LMT TOOLS BERUFEN<br />

Die LMT Group<br />

hat Joachim<br />

Dittrich (Bild),<br />

CEO von Fette<br />

Compacting, auch<br />

zum CEO der LMT<br />

Tools berufen. Er<br />

übernimmt<br />

vorübergehend<br />

die Aufgabenbereiche<br />

von Daniel<br />

Ehmans, der das Unternehmen Ende September<br />

<strong>2024</strong> verlassen hat. Diese Position wird<br />

Dittrich bekleiden, bis ein Nachfolger bestimmt<br />

wird. „Wir bedanken uns bei Daniel Ehmans für<br />

seinen engagierten Einsatz und freuen uns<br />

sehr, dass uns Joachim Dittrich, als erfahrener<br />

Manager in unserer Unternehmensgruppe, bei<br />

der Neuausrichtung der LMT Tools unterstützen<br />

wird.“, sagt Klaas Borchert, Vorsitzender des<br />

Aufsichtsrats der LMT Group. Dittrich ist<br />

Maschinenbauingenieur und verfügt über<br />

langjährige Erfahrungen im Produktionsumfeld<br />

und Spezialmaschinenbau. Seine Aufgaben als<br />

CEO von Fette Compacting und als Geschäftsführer<br />

der LMT Group bleiben unverändert. Der<br />

gebürtige Hamburger hatte 2020 die Führung<br />

von Fette Compacting übernommen und<br />

maßgeblich die strategische Neuausrichtung<br />

des Unternehmens vorangetrieben.<br />

www.fette-compacting.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> 9


NACHRICHTEN<br />

NACHBERICHT: MESSEDUO IN DORTMUND<br />

SOLIDS UND RECYCLING-<br />

TECHNIK VOLLER ERFOLG<br />

Mit einer spektakulären Live-Explosion starteten die Fachmessen Solids und<br />

Recycling-Technik Dortmund am 9. Oktober <strong>2024</strong>. Rund 400 Aussteller, gut<br />

35 % mehr als im Vorjahr, begeisterten mit ihren Lösungen und 4.150 Fachbesucher<br />

nutzten die Gelegenheit, sich mit Experten auszutauschen oder dem<br />

interessanten Rahmenprogramm zu folgen.<br />

Mit den diesjährigen Schwerpunkten Digitalisierung,<br />

künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit und Prozessautomatisierung<br />

bewies der Veranstalter ein hervorragendes<br />

Gespür für die aktuellen Trends. Entsprechend<br />

waren viele renommierte Firmen unter den Besuchern,<br />

zum Beispiel Evonik, Bayer, Remondis Recycling, Alba Group<br />

oder August Storck. Auch die Start-up Area mit neun Jungunternehmen<br />

war gut besucht und Dialoge drehten sich häufig bereits<br />

um konkrete Projekte. Das bestätigt auch Florin Kolken, Geschäftsführer<br />

von TEL „Wir sind sehr zufrieden mit unserer Teilnahme<br />

als Start-up. Am Stand konnten wir viele wertvolle Ge-<br />

spräche führen, einen ersten Geschäftsabschluss erzielen und<br />

weitere anbahnen.“<br />

LOB FÜRS RAHMENPROGRAMM<br />

Auch die Vortragspanels konnten laut Veranstalter überzeugen.<br />

Hier gaben hochkarätige Referenten Impulse für die Zukunft der<br />

Schüttgut- und Recyclingindustrie. Das bestätigt zum Beispiel<br />

Andreas Kuß, Projektmanager Anlagenbau und Umweltschutz,<br />

EGN Entsorgungsgesellschaft Niederrhein: Mein Messebesuch<br />

war sehr erfolgreich. Ein Tag voller interessanter Gespräche und<br />

10 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de


01 Spektakulär:<br />

Mehrere<br />

Live-Explosionen<br />

auf dem Messevorplatz<br />

waren Teil des<br />

Messeprogramms<br />

hat die<br />

Lösung!<br />

02 Ansturm:<br />

Lange Schlangen<br />

am Eingang zeugten<br />

gleich zu Beginn von<br />

der hohen Besucherzahl<br />

informativer Experten-Vorträge“. So führte beispielsweise KI-Expertin Christiane<br />

Reichwein in die Möglichkeiten künstlicher Intelligenz ein und Jan Eilers, Senior Project<br />

Manager von Horváth zeigte gemeinsam mit Principal Dr. Markus Stoffel auf, wie<br />

sich Produkte und deren gesamter Lebenszyklus nachhaltig gestalten lassen. Mehrere<br />

Live-Explosionen auf dem Messevorplatz mit Profiradsportler Robert Förstemann<br />

und Rembe Safety+Control, bereicherten zusätzlich das Rahmenprogramm.<br />

STRAHLENDE SIEGER<br />

Besonders beeindruckte viele Messebesucher das neue Side-Event: der Bulk Masters<br />

Hackathon. 18 Teilnehmer stellten sich den Challenges beim ersten Ideen-Wettbewerb<br />

für die Prozessindustrie. David Bargiel führte gemeinsam mit Lenka Mildner,<br />

Ponnappa Cheranda und Anja Sommerfeld durch das Geschehen und moderierte die<br />

Präsentationen der sechs Teams auf der Hackathon-Bühne. Unter dem Motto Food<br />

goes Powder suchte Challenge-Geber Zeppelin Systems eine automatisierte Reinigungsmethode<br />

für eine Mischanlage und bekam gleich mehrere Lösungsvorschläge.<br />

Helen Schneider, Project Engineer R&D Center bei Zeppelin zeigte sich zufrieden:<br />

„Der Hackathon war ein voller Erfolg für uns. Es war faszinierend zu sehen, wie die<br />

Teilnehmer innovative Ansätze verfolgten, an die wir selbst noch nicht gedacht hatten.<br />

Besonders die Gewinner hatten uns mit ihrer kreativen Idee zur Reinigung mit<br />

Trockeneis überrascht.“ Michael Weigelt, Geschäftsführer von Challenge-Geber<br />

TecPart ist ebenfalls überzeugt „Der Hackathon war für uns ein absoluter Erfolg. Wir<br />

konnten viel mehr aus der Veranstaltung mitnehmen, als wir erwartet hatten“. Die<br />

nächste Solids und Recycling-Technik Dortmund mit einem weiteren Bulk Masters<br />

Hackathon findet am 18. und 19. März 2026 statt.<br />

Der Zahnrad<br />

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Tel. 089 <strong>12</strong>71650<br />

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VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

High Containment-<br />

Tablettieranlage mit<br />

Isolatortechnologie<br />

HOCHAKTIVE WIRKSTOFFE SICHER TABLETTIEREN<br />

VON STAUBDICHT BIS HIGH CONTAINMENT<br />

Insbesondere bei der Verarbeitung von aktiven und hochaktiven Wirkstoffen,<br />

sind Containment-Lösungen erste Wahl. Die sind unverzichtbar, um sowohl den<br />

Schutz des Bedienpersonals, des Produkts als auch der Umwelt sicherzustellen<br />

und gleichzeitig eine hohe Effizienz zu erreichen. Dieser Beitrag beleuchtet die<br />

Rolle von Containment-Technologien in der Tablettenproduktion.<br />

Die Pharmaindustrie verzeichnet einen klaren Trend hin<br />

zu hochaktiven Wirkstoffen, was durch den wachsenden<br />

Marktanteil dieser Substanzen bestätigt wird. Mittlerweile<br />

gelten mehr als die Hälfte der neu zugelassenen<br />

Arzneistoffe als wirksam, etwa jede vierte Neuentwicklung wird<br />

als hochpotent eingestuft. Marktforschungen prognostizieren für<br />

die nächsten Jahre ein überdurchschnittliches Wachstum im<br />

Bereich der Active Pharmaceutical Ingredients (APIs) und Highly<br />

Potent Active Pharmaceutical Ingredients (HPAPIs) von nahezu<br />

zehn Prozent.<br />

GERINGE DOSIS WIRKSAM<br />

Besonders die Fortschritte in der Onkologie und der Präzisionsmedizin<br />

tragen zu diesem Wachstum bei. HPAPIs zeichnen sich<br />

dadurch aus, dass sie in geringen Dosierungen gezielt kranke<br />

Zellen angreifen, wodurch sie eine entscheidende Rolle in der<br />

modernen Pharmakotherapie einnehmen. Gleichzeitig stellen<br />

diese Substanzen hohe Anforderungen an die Sicherheits- und<br />

Containment-Maßnahmen in der Produktion. Im Bereich der<br />

pharmazeutischen Tablettierung gewinnen Containment-<br />

Lösungen daher zunehmend an Bedeutung, da sie das Personal<br />

vor Exposition schützen und den Einsatz von Vollschutzanzügen<br />

überflüssig machen. Maßgeschneiderte Containment-Lösungen<br />

bieten Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Anwenderfreundlichkeit<br />

in einem.<br />

Wie leistungsfähig Containment-Anlagen dabei sein müssen,<br />

lässt sich mit einem anschaulichen Vergleich aufzeigen: Würde<br />

man einen handelsüblichen Zuckerwürfel zu Pulver zerreiben<br />

und gleichmäßig in der Hamburger Elbphilharmonie verteilen,<br />

entstünde eine Raumluftkonzentration von 5,5 Mikrogramm pro<br />

Kubikmeter (µg/m3). Das ist ein Wert, der in der pharmazeutischen<br />

Produktion täglich eingehalten werden muss. High-<br />

Containment-Anlagen für die Verarbeitung hochaktiver Wirkstoffe<br />

müssen in Einzelfällen sogar noch deutlich anspruchsvollere<br />

Höchstgrenzen bis in den Nanobereich sicherstellen.<br />

CONTAINMENT GUARD<br />

Als Antwort auf diese Entwicklungen hat Fette Compacting<br />

schon vor sieben Jahren mit der Einführung des Containment<br />

Guard einen zentralen Beitrag zur Entwicklung neuer Containment-Lösungen<br />

geleistet. Das Qualitätszertifikat dient dazu,<br />

die Rückhalteleistung von Containment-Tablettiersystemen<br />

<strong>12</strong> VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

01 Die neue i Serie von Fette Compacting lässt sich mit<br />

passenden Containment-Optionen ausstatten, hier exemplarisch<br />

eine Tablettenpresse mit Containment und Prozess-Equipment<br />

02 Kontinuierliches Verarbeitungssystem FE CPS<br />

(Frontalansicht li.): Konsequente Trennung zwischen Prozessbereich<br />

(Bild re., linke Seite) und Technikbereich (schraffiert)<br />

systematisch und reproduzierbar zu messen und zu dokumentieren.<br />

Es bietet eine verlässliche Basis für die Auslegung von<br />

Anlagen entsprechend dem Aktivitäts- und Toxizitätsgrad der<br />

Wirkstoffe. Schon bevor der Betreiber die finale Risikobewertung<br />

vornimmt, sorgt der Containment Guard dafür, dass die<br />

Systeme den geforderten Sicherheitsstandards entsprechen –<br />

weder über- noch unterdimensioniert.<br />

In sieben verschiedenen Messszenarien (sogenannten Cycles)<br />

werden mit dem Verfahren die spezifischen Containment-Anforderungen<br />

einer Anlage bestimmt. Dabei werden Tablettenpressen<br />

und Prozess-Equipment in allen möglichen Kombinationen<br />

aufgebaut und unter Laborbedingungen in einer festgelegten<br />

Reihenfolge nach Betriebsparametern auf ihre Rückhalteleistung<br />

geprüft. Zuvor gab es keine empirischen Daten dazu, wie die im<br />

Labor ermittelten Rückhalteleistungen mit den Werten aus der<br />

Praxis bei Pharmaherstellern übereinstimmten. Erst dieser Vergleich<br />

ermöglicht jedoch Rückschlüsse darauf, welche Kriterien<br />

bei der Dimensionierung des Containments für Tablettenpressen<br />

relevant sind und wie Kosten durch falsch dimensionierte Systeme<br />

vermieden werden können.<br />

STAUBDICHTIGKEIT IST STANDARD<br />

Als technologische Basis für den Bedienerschutz bietet Fette<br />

Compacting eine Reihe von Tablettierlösungen an, die bereits in<br />

der Standardversion staubdicht sind. Die Tablettenpressen der<br />

weltweit bewährten FE Serie sowie der neuen i Serie sind standardmäßig<br />

so konzipiert, dass sie staubdicht arbeiten. Diese Maschinen<br />

können zudem mit Containment-Optionen ausgestattet<br />

werden, um eine vollständige Kontrolle über die Staubemissionen<br />

während des gesamten Tablettierprozesses zu erreichen.<br />

Durch die Handschuheingriffe sind Wartungs- oder Einstellarbeiten<br />

möglich, ohne das Containment zu unterbrechen. Ergänzend<br />

dazu gibt es hermetisch abgedichtete Fensterklappen,<br />

Rapid Transfer Ports (RTP) für den sicheren Transfer von Bauteilen,<br />

Handabsaugungen für manuelle Vorreinigungen und eine<br />

permanente Unterdrucküberwachung des Systems.<br />

Darüber hinaus hat das kontinuierliche Verarbeitungssystem<br />

FE CPS laut Hersteller neue Maßstäbe für das Continuous Manufacturing<br />

in der pharmazeutischen Industrie gesetzt. Auch hier<br />

spielt eine staubdichte Grundausführung eine bedeutende Rolle.<br />

Das System ermöglicht durch seine innovative Anordnung der<br />

Komponenten eine effektive Trennung von Prozess- und Technikbereich,<br />

was einen grundlegenden Bedienerschutz sicherstellt.<br />

Ein Schlüsselelement dieses Designs ist die lineare Anordnung<br />

von Loss-in-weight (LIW) Dosierern. Sie bietet eine direkte<br />

und kontrollierte Zufuhr von Pulvermischungen ohne die Risiken<br />

einer Kontamination oder Exposition gegenüber aktiven pharmazeutischen<br />

Inhaltsstoffen. Durch die Implementierung von<br />

doppelten Schutzzonen und die strikte Trennung von Produktkontaktteilen<br />

und technischen Komponenten durch Edelstahlwände<br />

wird eine weitere Sicherheitsbarriere geschaffen.<br />

HIGH CONTAINMENT<br />

Für die Verarbeitung von HPAPIs hat Fette Compacting verschiedene<br />

High Containment-Lösungen entwickelt, die einen maximalen<br />

Schutz vor Exposition bieten sollen. Ein zentrales Element<br />

dabei ist die Isolatortechnologie mit vollintegrierter Prozesstechnik<br />

(Entstaubung und Tablettentester), die eine Barriere<br />

zwischen Produktionsprozess und Umgebung schafft und die<br />

Partikelexposition auf ein Minimum reduziert. Die entsprechenden<br />

Anlagen bieten zudem Wash-in-Place-Technologien<br />

(WiP) für eine schnelle und effiziente Reinigung sowie ein Luftmanagementsystem,<br />

das die Luftführung kontinuierlich überwacht<br />

und reguliert.<br />

Ergänzt werden diese Technologien durch eine umfassende<br />

Dienstleistungspalette. Dazu gehören Beratungen zur Anpassung<br />

der Systeme an kundenspezifische Anforderungen, spezialisierte<br />

Schulungen für Bediener sowie kontinuierlicher technischer<br />

Support. Fette Compacting bietet darüber hinaus Unterstützung<br />

bei der Validierung, um die Einhaltung regulatorischer Vorgaben<br />

zu erreichen und sowohl die Sicherheit des Personals als auch<br />

die des Produkts zu maximieren.<br />

Bilder: Fette Compacting<br />

www.fette-compacting.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

Fette Compacting GmbH<br />

21493 Schwarzenbek<br />

E-Mail: tablet@fette-compacting.com<br />

AUTOR<br />

Marcel Issmer, Gruppenleiter Konstruktion<br />

bei Fette Compacting<br />

01<br />

02<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> 13


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

HANDHABUNG VON BACKWAREN DURCH ROBOTER<br />

STARKE ARME<br />

FÜRS BRÖTCHEN<br />

1.000 Blatt<br />

pro Stunde: Der Roboter<br />

legt Backpapier in zwei<br />

unterschiedlichen<br />

Formaten auf die<br />

Bleche oder Dielen<br />

In fünfter Generation versorgt ein Familienbetrieb<br />

das Ruhrgebiet mit frischen Backwaren.<br />

Nun unterstützen Industrieroboter: Zwar ist<br />

auch in der Bäckereibranche die Automatisierung<br />

bereits angekommen, aber Roboter<br />

einzusetzen ist gerade für mittelständische<br />

Betriebe noch nicht der Standard.<br />

Mit der zunehmenden Expansion der Backstube Malzers,<br />

täglich werden über 150 Filialen beliefert, kam<br />

der Wunsch auf, Produktionsabläufe zu optimieren.<br />

Konkret ging es um eine Produktionslinie, die automatisiert<br />

Backbleche und Dielen mit gefrorenen Brötchen-Teiglingen<br />

beschickt. Bisher wurde dies manuell durchgeführt. Während<br />

die Bleche direkt in den weiteren Produktionsprozess am<br />

Hauptstandort in Gelsenkirchen gehen, werden die Dielen in die<br />

Filialen geliefert, wo die Teiglinge vor Ort zu frischen Brötchen<br />

gebacken werden.<br />

HERAUSFORDERUNG LEBENSMITTELBEREICH<br />

Bei der Lösung für Malzers übernehmen Roboter gleich drei<br />

Arbeitsschritte: Das Depalettieren, das Einlegen des Backpapiers<br />

und die Belegung der Dielen oder Bleche mit den Teiglingen. Um<br />

die notwendige Sicherheit und Qualität zu erreichen, müssen Roboter,<br />

die direkt oder indirekt in Kontakt mit Lebensmitteln kommen,<br />

speziell dafür geeignet sein. Unter anderem müssen die Roboterhersteller<br />

Vorgaben wie jene der GMP-Richtlinien (Good<br />

Manufacturing Practice) einhalten, etwa hinsichtlich Materialien,<br />

Reinigungsfähigkeit und Hygienedesign. Yaskawa bietet Motoman<br />

Roboter bereits serienmäßig lebensmitteltauglich an, mit<br />

zertifiziertem lebensmittelechtem Fett in den Getrieben, höherer<br />

Dichtigkeit und spezieller Lackierung.<br />

Nachdem ein Mitarbeiter die Wagen mit Blechen oder Dielen<br />

zur Zelle geführt hat, legt sie ein Handhabungsroboter auf das<br />

Transportband. Eine Bedingung des Auftraggebers war: Beim<br />

Wechsel der Wagen darf es nicht zu einer Betriebsunterbrechung<br />

kommen. Die Planer entschieden sich deshalb für einen Motoman<br />

GP180-<strong>12</strong>0 von Yaskawa, einen 6-Achsroboter, und positionierten<br />

diesen mittig vor dem Förderband. So können Bediener<br />

die Wagen von beiden Seiten an das Band heranfahren. Ist die eine<br />

Seite depalettiert, fährt ein Schutzzaun hoch, und der Roboter<br />

14 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de


Warten Sie<br />

nicht auf eine<br />

Katastrophe.<br />

wendet sich den Wagen auf der anderen Seite zu. Ein Mitarbeiter kann die leeren<br />

Wagen wegbringen und durch Volle ersetzen. Pro Stunde nimmt der Roboter 400<br />

Bleche oder 1 000 Dielen (zwei pro Zyklus) einzeln auf und legt sie auf das Band, wobei<br />

die Bleche angesaugt und die Dielen angeklemmt werden.<br />

Die mittige Positionierung und die Größe der Wagen erforderten einen Roboter<br />

mit relativ großer Reichweite. Dazu kommt der Greifer – mit seinen rund 90 kg nicht<br />

eben ein Leichtgewicht. Mit einer Traglast von <strong>12</strong>0 kg und einem Arbeitsbereich von<br />

drei Metern erwies sich der Motoman GP180-<strong>12</strong>0 als geeignet für die beengten Platzverhältnisse<br />

zwischen Wagen und Band.<br />

PAPIEREINLAGE DURCH HIGH SPEED PICKER<br />

Ein Motoman MPK2F legt anschließend das Backpapier auf die Bleche oder Dielen.<br />

Je nachdem, um was es sich handelt, ist ein anderes Papierformat nötig. Deshalb<br />

sind die Papierwagen entsprechend codiert. Der Greifer mit Saugeinheit ist<br />

für beide Sorten geeignet, sodass keine Rüstzeit anfällt. Ist ein Papierwagen leer,<br />

schwenkt der Greifer automatisch auf den nächsten um. Dann kann der erste wieder<br />

neu befüllt werden.<br />

Der 5-achsige Motoman MPK2F ist ein kompakter High-Speed Pick&Place-Roboter<br />

mit einer Traglast von 2 kg und einer Reichweite von 900 mm. Versuche mit einem<br />

3-achsigen Deltapicker und auch mit einem Motoman GP7 waren nicht zufriedenstellend.<br />

Laut Betreiber konnte erst der MPK2F-Roboter die Geschwindigkeitsanforderung<br />

von 1.000 Blatt pro Stunde erfüllen. Weiterhin hat das Gerät eine spezielle<br />

Wash-Down-Lackierung, und wurde speziell für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie<br />

entwickelt.<br />

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FÜR DIE LEBENSMITTELBRANCHE KONZIPIERT<br />

Im letzten Arbeitsschritt kommen vier Motoman MPP3H zum Einsatz: Sie belegen<br />

die Bleche und Dielen mit den Brötchen, die auf einem zweiten Förderband aus der<br />

entgegengesetzten Richtung eingefahren werden. Hier entschieden sich die Verantwortlichen<br />

für die kompakten 4-achsigen Hochgeschwindigkeitsroboter, die ebenfalls<br />

serienmäßig für den Einsatz im Lebensmittelbereich zertifiziert sind: Die vier<br />

MPP3H machen je 80 Picks pro Minute. Diese Geschwindigkeit erreicht der Roboter<br />

durch das hohe Drehmoment der vierten Achse, auch Handachse genannt.<br />

Eine Herausforderung stellten die unterschiedlichen Belegungsmuster dar. Die<br />

Planer mussten berücksichtigen, dass die Filialen verschiedene Mengen an unterschiedlichen<br />

Brötchen bestellen. Deshalb erhalten die Deltapicker über eine EDV-<br />

Schnittstelle das berechnete Belegungsmuster pro Diele, sodass sie die Vorgabe jeder<br />

Filiale hinsichtlich Sorte und Anzahl Brötchen erfüllen können. Am Ende des<br />

Prozesses werden die bestückten Dielen und Bleche manuell in Wagen eingeschoben,<br />

und zur Auslieferung oder zum Backen transportiert. Somit helfen auch starke<br />

Roboterarme, dass unser Frühstücksbrötchen knusprig auf dem Teller liegt.<br />

Bilder: Yaskawa Europe, Björn Wylezich- stock.adobe.com<br />

www.yaskawa.eu<br />

UNTERNEHMEN<br />

Yaskawa Europe GmbH<br />

85391 Allershausen<br />

E-Mail: robotics@yaskawa.eu<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> 15


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

JUBILÄUM<br />

100 JAHRE MISCHEN<br />

Eirich feiert in diesem Jahr das 100-jährige Jubiläum seines<br />

Mischprinzips. Die Entwicklung geht von der Erfindung des<br />

Gegenstrommischers im Jahr 1924 bis zu den aktuellen Innovationen<br />

im Bereich Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Zum Jubiläum<br />

drei Fragen an Thomas Lansdorf, Chemiker bei dem Misch-Spezialisten.<br />

Herr Lansdorf, auch wenn Sie bei der Erfindung des<br />

Gegenstrommischers im Jahr 1924 persönlich nicht dabei<br />

waren, inwieweit hat diese Erfindung das Unternehmen/Ihre<br />

Arbeit geprägt?<br />

THOMAS LANSDORF: Mein Einstieg bei Eirich war 1999 im 75.<br />

Jubiläumsjahr des Gegenstrom-Schnellmischer Patent Eirich.<br />

Aufgrund meiner labortechnischen Ausbildung startete ich im<br />

Technikum, dem Zentrum der <strong>Verfahrenstechnik</strong>. Rasch lernte<br />

ich die Vorteile und Möglichkeiten des Eirich-Mischprinzips bei<br />

meiner täglichen Arbeit kennen. Es gab scheinbar nichts, was<br />

der unscheinbar aussehenden Mischer nicht bewältigen konnte.<br />

Zudem ist Eirich ist nicht nur Maschinenbauer, sondern bietet<br />

Lösungen für komplexe verfahrenstechnische Prozesse in fast<br />

allen Branchen.<br />

Eirich erkannte schnell das Potential und die Bedeutung eines<br />

weltweiten Netzwerks. Deshalb gibt es seit Jahrzehnten Niederlassungen<br />

auf fast jedem Kontinent und Vertretungen in über 50<br />

Ländern. Ein globales Netzwerk, das nicht nur auf Geschäftsbeziehungen,<br />

sondern auch auf Freundschaften basiert. Diese<br />

Verbindungen sind wesentliches Fundament der Eirich Unternehmenskultur.<br />

Was meinen Sie, warum hat das Mischprinzip viele Produktionsprozesse<br />

optimiert und sogar neue Produktentwicklungen<br />

ermöglicht?<br />

THOMAS LANSDORF: Mit Einführung des ersten Gegenstrom-<br />

Schnellmischers hat Eirich bestehende industrielle Prozesse<br />

völlig verändert. Heute würde man sagen, die Erfindung war ein<br />

echter Gamechanger.<br />

IM FOKUS STEHEN VOR<br />

ALLEM SPEICHERSYSTEME FÜR<br />

ERNEUERBARE ENERGIEN<br />

UND DIE E-MOBILITÄT<br />

So profitierte zum Beispiel die Feuerfestindustrie von dem Wettbewerbsvorteil.<br />

Vor 1924 waren vorwiegend Doppelwellen- und<br />

Kollermischer im Einsatz. Schamottefabriken verarbeiteten nur<br />

plastische Massen, bisherige Mischer waren ungeeignet für die<br />

Aufbereitung von Trockenpressmassen. Der Eirich-Mischer<br />

16 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

01 Bereits im Jahr 1924 gab es die<br />

ersten Gegenstrommischer<br />

02 Heute fertigt Eirich hochentwickelte<br />

Misch-Prozessoren<br />

revolutionierte diese Prozesse, nun ließ sich die empfindliche<br />

Kornstruktur zerstörungsfrei verarbeiten. In der Stahl-, Glas-,<br />

Keramik- und Baustoffindustrie sind feuerfeste Werkstoffe bis<br />

heute unersetzlich. Deshalb profitierten auch diese Industrien<br />

und setzten ebenfalls den Mischer ein. Die steigende Nachfrage<br />

motivierte Eirich zu ständigen Verbesserungen. 1960 wurden<br />

hocheffiziente Wirbler entwickelt. 1972 wurde von Willi Eirich<br />

der erste schrägstehende R-Mischer erfunden. Der Abrolleffekt<br />

ermöglichte Granulationen und führte zu einer verbesserten<br />

Umwälzung des Mischgutes. 1985 folgte die Entwicklung des<br />

Evactherm-Mischer. Es entstanden vielfältige Verfahren für die<br />

Batterie-, Keramik und Gießereibranche. Materialien ließen sich<br />

nun in einem Prozessschritt mischen, beheizen, kühlen oder<br />

trocknen.<br />

Eirich hat sich durch Kundennähe an neue Anforderungen<br />

angepasst. Wohin geht die Reise, welche Herausforderungen<br />

und Lösungen prägen Ihrer Meinung nach die Zukunft?<br />

THOMAS LANSDORF: Eirich hat sich nie auf seinen Erfolgen<br />

ausgeruht, sondern stets nach vorne geblickt. Im Fokus stehen<br />

aktuell Speichertechnologien für Energiewende und E-Mobilität.<br />

Wir setzen Prozessdatensysteme und KI-gestützte Datenanalysen<br />

verstärkt zur Verbesserung von Prozessabläufen ein.<br />

Innovative Werkstoffe und Polymere können im Eirich-Mischer<br />

kosteneffizient synthetisiert werden. Nachhaltige mineralogische<br />

Prozesse eröffnen neue Möglichkeiten bei der Rohstoffgewinnung.<br />

Mit diesen und vielen weiteren Entwicklungen ist<br />

Eirich bereit für die Herausforderungen der Zukunft. Wir sind<br />

überzeugt, dass dieses Mischprinzip weiterhin eine Schlüsseltechnologie<br />

bleibt und zahlreiche Industrien revolutionieren<br />

wird.<br />

Bilder: Eirich<br />

DAS INTERVIEW FÜHRTE GUIDO MATTHES; CHEFREDAKTEUR<br />

DER VERFAHRENSTECHNIK<br />

www.eirich.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

Maschinenfabrik Gustav Eirich<br />

GmbH & Co KG<br />

Walldürner Straße 50, 74736 Hardheim<br />

Tel. 06283 51-0<br />

Email: eirich@eirich.de<br />

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von der Absauganlage<br />

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TECHNISCHES CONTAINMENT ZUR RISIKOMINIMIERUNG<br />

STAUBBELASTUNG DURCH GEWÜRZE<br />

Pfeffer, Paprika, Kurkuma und Chili sind zwar lecker, aber während des Mahlens,<br />

Mischens und Abfüllens setzen die Gewürze feine Partikel frei. Diese Staubentwicklung<br />

birgt erhebliche Gesundheitsrisiken und Explosionsgefahren. Wie<br />

sich das durch technisches Containment auf ein Minimum reduziert lässt,<br />

erfahren Sie in diesem Beitrag.<br />

Bereits geringe Mengen von Gewürzstäuben können Atemwege<br />

reizen und zu Symptomen wie Husten und Atemnot<br />

führen, in schweren Fällen sogar zu chronischen Atemwegserkrankungen.<br />

Einige Gewürze enthalten allergene<br />

Partikel, die Haut- oder Atemwegsallergien auslösen können. Die<br />

Partikel können auch Augen und Haut reizen. In bestimmten<br />

Konzentrationen (meist beim industriellen Verarbeiten) bilden<br />

die feinen Gewürzstäube zudem explosive Gemische, was ein<br />

erhebliches Risiko für einen sicheren Betrieb darstellt. Darüber<br />

hinaus können sie andere Produktionsbereiche kontaminieren<br />

und die Qualität von Lebensmitteln beeinträchtigen.<br />

GEFÄHRDUNGSBEURTEILUNG<br />

Arbeitgebende sind nach § 5 des Arbeitsschutzgesetzes verpflichtet,<br />

Gefährdungen am Arbeitsplatz zu erkennen, zu bewerten<br />

und entsprechende Schutzmaßnahmen umzusetzen. Die Beurteilung<br />

der Exposition und der Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen<br />

erfolgt anhand verschiedener Beurteilungsmaßstäbe.<br />

Rechtlich verbindliche Beurteilungsmaßstäbe sind neben dem<br />

Arbeitsplatzgrenzwert (AGW) die entsprechend Exposition-Risiko-Beziehungen<br />

(ERB) abgeleiteten Akzeptanz- und Toleranzkonzentrationen<br />

gemäß TRGS 910, Beurteilungsmaßstäbe aus<br />

stoffspezifischen TRGS sowie die verbindlichen Arbeitsplatzgrenzwerte<br />

(BOELV) der EU.<br />

Technische Schutzmaßnahmen im Umgang mit Gefahrstoffen<br />

werden oft aus verschiedenen Gründen vernachlässigt, obwohl<br />

sie für die Sicherheit am Arbeitsplatz von großer Bedeutung<br />

sind. Einer der Hauptgründe ist neben einem unzureichenden<br />

Bewusstsein für die Gefahren, die von bestimmten Stoffen ausgehen,<br />

der Kostenfaktor, was insbesondere kleinere Unternehmen<br />

davon abhalten könnte, ausreichend zu investieren. Ein<br />

weiteres Problem besteht darin, dass in einigen Fällen ein über-<br />

mäßiges Vertrauen in persönliche Schutzausrüstung (PSA) gesetzt<br />

wird, wodurch technische Maßnahmen vernachlässigt<br />

werden. Da PSA jedoch nur den Einzelnen schützt und nicht die<br />

Gesamtheit der Beschäftigten oder die Umwelt, reicht dieser<br />

Ansatz nicht aus.<br />

CONTAINMENT GEMÄSS TRGS 500<br />

In einer technisch kontrollierten Arbeitsumgebung wird bei der<br />

Freisetzung von Gefahrstoffen sichergestellt, dass diese innerhalb<br />

eines bestimmten Bereichs verbleiben, wo sie dann entfernt<br />

oder behandelt werden können. Dieses technische Containment<br />

reduziert die Risiken sowohl für die Beschäftigten als auch für die<br />

Umgebung erheblich.<br />

Eine Laminar-Airflow-Kabine (LAF-Kabine) wird als technisches<br />

Containment betrachtet, weil sie dazu dient, das Austreten<br />

RANGFOLGE VON SCHUTZMASSNAHMEN<br />

In der Technischen Regel für Gefahrstoffe Nr. 500 wird die<br />

Rangfolge von Schutzmaßnahmen anhand des sogenannten<br />

STOP-Prinzips vorgegeben. Die einzelnen Buchstaben<br />

im Wort „STOP“ stehen für verschiedene Kategorien von<br />

Schutzmaßnahmen: S – Substitution, T – Technische Schutzmaßnahmen,<br />

O – Organisatorische Maßnahmen und<br />

P – Persönliche Schutzmaßnahmen. Die Priorisierung von<br />

Schutzmaßnahmen ist in absteigender Rangfolge vorgegeben.<br />

Wenn Gefahrenquellen nicht ausgeschlossen werden<br />

können („S“), kommen Technische Schutzmaßnahmen („T“)<br />

zum Einsatz und so weiter.<br />

18 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

01<br />

02<br />

03<br />

01 Prinzipskizze: Die LAF-Kabine schützt die Beschäftigten<br />

durch die hohe Luftwechselrate und gezielte Luftführung<br />

02 Da geht er hin: Bei der Qualitätsabnahme gibt es eine<br />

Strömungsvisualisierung mithilfe eines Nebelgenerators<br />

03 Passend gemacht: BASF in De Meern setzt eine<br />

maßgeschneiderte Version der LAF Kabine für Forschungsarbeiten<br />

mit pulverförmigen Katalysatoren ein<br />

von Partikeln, wie etwa Gewürzstäuben, aus einem definierten<br />

Arbeitsbereich zu verhindern und somit sowohl den Schutz der<br />

Umgebung als auch der Beschäftigten gewährleistet. Ein kontrollierter<br />

Luftstrom, der in einer gleichmäßigen, abwärts gerichteten<br />

Bewegung durch den Arbeitsbereich strömt, erfasst die kontaminierte<br />

Luft direkt an der Emissionsquelle und wird durch eine<br />

Absaugung in eine hochwirksame Filteranlage geleitet. Über verschiedene<br />

Filterstufen wird die Luft gereinigt, bevor sie wieder in<br />

den Arbeitsbereich zurückgeführt wird. Die Eignung der Anlagen<br />

richtet sich nach den einzuhaltenden OEL-Werten, die in sechs<br />

OEB-Klassen (Occupational Exposure Band) unterteilt sind. Die<br />

Klassifizierung ist mit unterschiedlichen Anforderungen an die<br />

technische Anlage verbunden.<br />

DIE LAF KABINE<br />

Eine wirksame Schutzmaßnahme für Tätigkeiten mit Gewürzstäuben<br />

und anderen luftgetragenen Partikeln sind die LAF-Kabinen<br />

von Denios. Sie erfüllen die Anforderungen der OEB-Klasse 3 und<br />

können durch technische Anpassungen auch höhere Klassen erreichen.<br />

Das integrierte, mehrstufige Filtersystem sorgt für eine hohe<br />

Luftqualität gemäß Reinraumklasse ISO 5 (ISO 14644-1). Durch die<br />

gezielte Luftführung und die hohe Luftwechselrate (> 600/h) wird<br />

in der Kabine ein Unterdruck erzeugt, der ein Austreten der Stäube<br />

verhindert und somit sowohl den Personen-, Raum- als auch den<br />

Produktschutz sicherstellt. Die Beschäftigten genießen dabei volle<br />

Bewegungsfreiheit und die regelmäßige Wartung und Instandhaltung<br />

durch den Hersteller ermöglicht den Werterhalt des<br />

Produktes sowie den Schutz der Beschäftigten über die gesamte<br />

Produktlebensdauer.<br />

FÜR HOHE HYGIENEANFORDERUNGEN<br />

Die LAF-Kabinen aus Bad Oeynhausen sind besonders für manuelle<br />

Tätigkeiten geeignet, bei denen Stäube entstehen, sowie für<br />

Branchen mit hohen Hygieneanforderungen. Die aus hochwertigem<br />

Edelstahl gefertigten Systeme sind anschlussfertig und leicht<br />

zu reinigen. Als erfahrener Spezialist im Umgang mit Gefahrstoffen<br />

bietet Denios nicht nur das notwendige Know-how, sondern<br />

auch einen Rundum-Schutz durch fachliche Beratung, Produkte<br />

und Service.<br />

Bilder: Denios, iStock – 636722274<br />

www.denios.de<br />

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DENIOS SE<br />

Dehmer Straße 54-66<br />

32549 Bad Oeynhausen<br />

Tel. 05731 7530<br />

E-Mail: info@denios.de<br />

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INNOVATIV IN<br />

700 M TIEFE<br />

Anwender im Schüttgut-Handling setzen<br />

Klopfer unter anderem zur Unterstützung<br />

des Materialflusses oder zum Lösen von<br />

Anbackungen ein. Dieser Anwenderbericht<br />

zeigt auf, wie eine effiziente Behebung von<br />

Fließproblemen an Förderbändern beim<br />

Abtransport von Salzen im Untertage-<br />

Bergbau gelang.<br />

Zum Abklopfen von schwer lösbaren Anhaftungen an Förderrohren<br />

und -schurren wird ein Schlag als Impuls benötigt.<br />

Der in vielen Unternehmen immer noch durch den<br />

bewährten, händischen Hammerschlag erfolgt. Dies ist<br />

nicht nur ungenau, sondern kann auch zu Zerstörungen an den<br />

Anlagen und Förderbändern führen.<br />

Vor dieser Herausforderung standen auch Techniker und Instandhalter<br />

bei K+S. In ungünstigen Konstellationen des Schüttgutes<br />

wie der Neigung zu Verklebungen oder Verhakungen bei<br />

gleichzeitiger problematischer Oberflächenbeschaffenheit des<br />

Fördermediums ist dies eine altbekannten Herausforderung.<br />

Die pneumatischen Klopfer der Serie PKL von Netter Vibration<br />

ermöglichen bei K+S bereits seit langer Zeit eine zuverlässige<br />

und effektive, aber gleichzeitig auch materialschonende Abreinigung,<br />

ohne dass deformierte, verengte Anlagen die Förderung<br />

von Salzen zusätzlich beeinträchtigen. Stark anhaftende, hygroskopische<br />

Salze lösen sich durch den Schlag des PKL auf seine<br />

Prallfläche schnell und zuverlässig.<br />

ELEKTRIK STATT DRUCKLUFT VORTEILHAFT<br />

Nun gibt es für den pneumatischen Klopfer PKL eine neue Variante,<br />

den ePKL. Dieser löst durch einen elektrischen Impuls einen<br />

Schlag aus und ist damit praktischerweise überall einsatzfähig.<br />

Im Extremfall sogar in entlegenen Betriebsbereichen ohne<br />

Spannungsversorgung, dann per Akku. Eine kompakte Steuerungseinheit<br />

löst einmalige oder nach Bedarf regelmäßig getaktete<br />

Schläge aus.<br />

In der Schachtanlage Hera von K+S sorgen Förderbänder für<br />

den Abtransport der gewonnenen Salze. Bedingt durch deren hy-<br />

SO GROSS WIE MÜNCHEN<br />

Das heutige K+S-Werk Werra entstand 1997 durch den Zusammenschluss der vier ehemals eigenständigen Werke Hattorf,<br />

Wintershall, Unterbreizbach und Merkers, wodurch eine effiziente Produktionsstätte geschaffen wurde. Hier werden pro<br />

Jahr etwa 20 Millionen Tonnen Rohsalz gefördert. Die unter Tage abgebaute Fläche des Werkes Werra entspricht in ihrer<br />

Ausdehnung der Fläche der Stadt München und ist damit größter Standort von K+S Minerals und Agriculture. Das Verbundwerk<br />

samt Produktion, Abwasser-Management, Werkstätten, Bahnbetrieb, Energieversorgung, Verwaltung und Ausbildungszentrum<br />

beschäftigt fast 4.400 Mitarbeiter (inklusive der Handwerker der Zentralen Technik und cirka 300 Auszubildenden)<br />

– knapp die Hälfte davon unter Tage. Die aus dem Rohsalz verfeinerten Produkte werden in zahlreiche Länder<br />

weltweit geliefert. Neben Düngemitteln für die Landwirtschaft werden Vorprodukte für industrielle Anwendungen und für<br />

die Pharma-, Lebensmittel- und Futtermittelindustrie hergestellt.<br />

20 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

01<br />

02<br />

01 Da hilft kein Schütteln, nur Klopfen:<br />

Nachdem der elektrische Klopfer (Bildmitte)<br />

seine Arbeit getan hat, gelangen die<br />

Salzreste auf ein nachfolgendes Förderband<br />

02 Der rein elektrische ePKL (re.) ergänzt<br />

die pneumatische Serie<br />

groskopische Eigenschaften kommt es an vielen Stellen zu Verklumpungen<br />

und Anbackungen. Diese führten immer wieder zu<br />

vielfältigen Störungen der Fördertechnik, zu Einschränkungen<br />

beim Materialfluss und folglich zu einer Leistungsreduzierung<br />

der gesamten Förderanlage.<br />

K+S startete deshalb mit Netter Vibration an besonders kritischen<br />

Stellen, den sogenannten „Staubschurren“, ein gemeinsames<br />

Projekt zur Problemlösung. Als Schurre wird im Maschinenbau<br />

eine Bestückungsrinne oder ähnliche Fördereinrichtung<br />

bezeichnet. Es handelt sich im vorliegenden Fall um eine besondere<br />

Art von Trichter zum gerichteten Transport von Salzen.<br />

MECHANISCH STARK BEANSPRUCHT<br />

Zum Abklopfen von Salzanhaftungen und zur Unterstützung<br />

des Materialflusses wurden seit langem pneumatische Rollenvibratoren<br />

vom Typ NCR 22 eingesetzt. Die sehr große mechanische<br />

Beanspruchung führte leider zu erhöhtem Verschleiß und<br />

kostspieligem Wartungsaufwand. Der Einsatz 700 m unter Tage<br />

bei dem entsprechend langen Wegstrecken sorgte für entsprechende<br />

Instandhaltungskosten, zum Teil war an solch weit entfernten,<br />

betroffenen Anlagenteilen keine Versorgung mit Druckluft<br />

vorhanden.<br />

Nach sorgfältiger Analyse und detaillierter Planung entschied<br />

sich K+S für den Einsatz des elektrischen Klopfers zunächst im<br />

Rahmen eines Dauertests im Vergleich zum pneumatischen<br />

PKL-Modell. Ziel war dabei vorrangig, den Aufbau und die Instandhaltung<br />

einer Druckluft-Versorgung einzusparen, zumal<br />

an den Schurren ohnehin bereits elektrische Anschlüsse vorhanden<br />

waren.<br />

Der ePKL inklusive seiner Steuerung beweist sich durch die robuste<br />

Bauweise als bestens für den anspruchsvollen Einsatz unter<br />

Tage gewappnet. Er ließ sich einfach installieren und zuverlässig<br />

rein elektrisch betreiben. Der gerichtete Impuls durch den<br />

Schlag des Kolbens schont die Mechanik der Schurre. Von Vorteil<br />

ist der geringe Wartungsaufwand des Geräts, das im konkreten<br />

Fall an Übergabestationen (einer Kreuzung von Förderbändern)<br />

angebracht ist, an der nicht täglich Mitarbeiter zur Kontrolle oder<br />

Wartung vor Ort sein können.<br />

Laut K+S funktioniert der ePKL seit Installation zur Zufriedenheit<br />

beim Abklopfen von Rohsalz und unterliegt lediglich in größeren<br />

periodischen Abständen der allgemeinen Überwachung<br />

und Sichtkontrolle der Übergabestation durch Mitarbeiter der Instandhaltung.<br />

So ergänzt der ePKL seine pneumatischen Varianten<br />

perfekt.<br />

Bilder: Netter Vibration, K+S<br />

www.nettervibration.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

Netter GmbH<br />

Fritz-Lenges-Straße 3, 55252 Mainz-Kastel<br />

Tel. 06134 290133<br />

E-Mail: info@NetterVibration.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> 21


EFFIZIENT UND NACHHALTIG<br />

ENTSORGUNGSLÖSUNGEN FÜR<br />

DIE GETRÄNKEINDUSTRIE<br />

In der heutigen Industrie spielt effizientes Abfallmanagement eine<br />

zunehmend wichtige Rolle – sowohl aus ökologischen als auch wirtschaftlichen<br />

Gründen. Welche Lösungen es gibt, zeigt dieser Beitrag auf.<br />

Moderne Unternehmen müssen nicht nur steigende<br />

Materialströme bewältigen, sondern auch ihren ökologischen<br />

Fußabdruck minimieren. Strautmann Umwelttechnik<br />

hat sich dieser Herausforderung angenommen<br />

und bietet innovative Technologien von Ballenpressen<br />

bis hin zu Brikettierpressen an, die laut Unternehmen die Entsorgungsprozesse<br />

optimieren, Kosten senken und gleichzeitig die<br />

Umwelt schonen.<br />

Mit Lösungen wie dem Jumboloadbaler, dem Liquidrainer und<br />

der Brikpress möchte der Hersteller die Art und Weise revolutioniert,<br />

wie Verpackungsmaterialien und Reststoffe verarbeitet<br />

werden. Diese Systeme überzeugen laut Strautmann durch Effizienz,<br />

Automatisierung und Nachhaltigkeit.<br />

MEHR ALS EINE HERKÖMMLICHE BALLENPRESSE<br />

Der Jumboloadbaler kann neue Maßstäbe in der Verdichtung<br />

von Verpackungsmaterialien wie Kartonage, Papier, Folien und<br />

sogar PET-Flaschen sowie Getränkedosen setzen. Während herkömmliche<br />

Pressen oft mit Einschränkungen in Bezug auf die<br />

Einfüllgröße und das Materialhandling zu kämpfen haben, überwindet<br />

die Maschine diese Hürden mühelos. Durch die besonders<br />

große Einfüllöffnung lassen sich auch großvolumige und<br />

dickwandige Materialien ohne Vorzerkleinerung verarbeiten –<br />

dies stellt laut Unternehmen eine echte Innovation dar, die viele<br />

Prozesse in der betrieblichen Entsorgung entscheidend vereinfacht<br />

kann.<br />

22 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

01 Paradebeispiel für die Vorteile der automatisierten Brikettierung<br />

von leeren PET-Flaschen, Getränkedosen und Tetrapaks: Die Brikpress<br />

02 Innovativ: Durch die besonders große Einfüllöffnung<br />

lassen sich auch großvolumige und dickwandige Materialien<br />

ohne Vorzerkleinerung verarbeiten<br />

Die kompakte Bauweise der Maschine ermöglicht es, sie direkt<br />

am Entstehungsort der Abfälle zu platzieren. Dies reduziert unnötige<br />

Laufwege und verbessert die Effizienz des gesamten Entsorgungsprozesses.<br />

Besonders bemerkenswert ist laut<br />

Strautmann die Möglichkeit der automatischen Befüllung, die<br />

den manuellen Aufwand auf ein Minimum reduziert und somit<br />

wertvolle Arbeitszeit spart. Er Hersteller ist sich sicher: „Unternehmen<br />

profitieren von einer um bis zu 400 % gesteigerten Produktivität,<br />

während gleichzeitig die Mitarbeitergesundheit durch<br />

ergonomisch optimierte Arbeitsabläufe gefördert wird.“<br />

Auch in finanzieller Hinsicht ist der Einsatz des Jumboloadbalers<br />

ein Gewinn: Der Return on Investment (ROI) wird in der Regel<br />

bereits nach weniger als zwei Jahren erreicht. Zudem sorgen<br />

MIT DER LÖSUNG LÄSST<br />

SICH DER ÖKOLOGISCHE<br />

FUSSABDRUCK VERRINGERN<br />

01<br />

die hohe Verdichtungsleistung und die damit verbundene Reduzierung<br />

des Abfallvolumens für weniger Transportfahrten, was<br />

nicht nur Kosten sparen, sondern auch die Umwelt schonen<br />

kann. Insgesamt stellt die Maschine eine effiziente und nachhaltige<br />

Lösung dar, die weit über die Funktionen einer gewöhnlichen<br />

Papppresse hinausgeht.<br />

EFFIZIENT ENTWÄSSERN<br />

Für die Getränkeindustrie soll der Liquidrainer eine unverzichtbare<br />

Lösung darstellen, wenn es darum geht, ganze Gebinde von<br />

unverkäuflichen Flüssigkeiten sicher und sauber zu entsorgen.<br />

Ob PET-Flaschen, Tetrapaks oder Getränkedosen – das System<br />

ermöglicht eine schnelle und kostengünstige Trennung von Flüssigkeit<br />

und Verpackung, ohne dass dabei viel Personalaufwand<br />

nötig ist. In einer Stunde kann diese Maschine bis zu 7.500 Ein-<br />

Liter-Flaschen entleeren und gleichzeitig die Verpackungen für<br />

das Recycling vorbereiten.<br />

Die Entwässerung von Getränken, die aufgrund von Verunreinigungen<br />

oder dem Überschreiten des Mindesthaltbarkeitsdatums<br />

nicht mehr verkauft werden können, ist ein oft aufwendiger<br />

und teurer Prozess. Strautmanns Liquidrainer reduziert diesen<br />

Aufwand erheblich und ermöglicht die weitere Verarbeitung der<br />

Materialien über unsere Maschinen wie der Brikpress oder den<br />

Ballenpressen Jumboloadbaler und Baletainer. So können Unternehmen<br />

zusätzlichen Gewinn aus den entleerten Verpackungsmaterialien<br />

erzielen.<br />

HOHE EINSPARUNGEN UND MAXIMALE<br />

PRESSKRAFT<br />

Die Brikpress ist für Strautmann ein Paradebeispiel für die Vorteile<br />

der automatisierten Brikettierung von leeren PET-Flaschen,<br />

Getränkedosen und Tetrapaks. Diese vollautomatische Brikettierpresse<br />

steht laut Hersteller seit Jahrzehnten an der Spitze der<br />

Entsorgungstechnik und ist heute aus der Getränkeindustrie<br />

kaum mehr wegzudenken. Besonders in der Produktion und den<br />

Zentrallagern der der Getränkeindustrie hat sich die Brikpess als<br />

unersetzlich erwiesen.<br />

02<br />

Durch die hohen Verdichtungsleistung spart die Maschine nicht<br />

nur Lagerfläche, sondern sorgt auch für eine optimale Auslastung<br />

von Transportkapazitäten. Die gepressten Briketts sind bei<br />

Recyclingunternehmen besonders beliebt, da sie sich leicht weiterverarbeiten<br />

lassen. Zudem ermöglicht die Automatisierung<br />

der Presse einen durchgehenden Betrieb rund um die Uhr, was<br />

den Personaleinsatz minimiert und die Betriebskosten senkt.<br />

Bilder: Strautmann<br />

www.strautmann-umwelt.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

Strautmann Umwelttechnik GmbH<br />

Heidestraße 9, 49219 Glandorf<br />

Tel. 05426 807770<br />

E-Mail: info@strautmann-umwelt.de<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> 23


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

MEDIENPANEL FÜR PHARMAZEUTISCHE PROZESSE<br />

Wenn pharmazeutische Produktionsanlagen auf ein anderes Medium<br />

umschalten, ist das heute vielfach noch einen komplexer, manuell betätigter<br />

Vorgang. Um die mit der manuellen Handhabung verbundenen Risiken<br />

zu beseitigen, entwickelte Sisto Armaturen (KSB-Gruppe) ein automatisches<br />

Medienpanel in Form eines kompakten, strömungsoptimierten Mehrwege-<br />

Blockmembranventils. Ausgestattet mit Pneumatikantrieben sowie<br />

elektronischen Rückmeldeeinheiten, automatisiert und optimiert dieses die<br />

pharmazeutischen Produktionsprozesse. So können diese reibungsloser,<br />

schneller und sicherer sowie kosteneffizienter ablaufen. Das Medienpanel<br />

soll den Vorteil bieten, dass jedes einzelne Rohr des Systems präzise versorgt wird, ohne dass das Betriebspersonal<br />

Verbindungen manuell umstecken müsste. Außerdem werden keine anderen Teilprozesse unterbrochen. Die gründliche<br />

Spülung und Reinigung der Rohre und Komponenten lässt sich so erleichtern. Dies vermeidet Medienkontaminationen,<br />

was der Qualität des Endproduktes zugutekommt.<br />

www.ksb.com<br />

SCHLÜSSELFERTIGE ANLAGEN FÜR<br />

GETRÄNKEPRODUKTION<br />

Schlüsselfertige Anlagen für Brauereien und die<br />

Getränkeproduktion: damit zeigte Ziemann<br />

Holvrieka sein Know-how auf der Braubeviale.<br />

Die Engineering-Spezialisten informierten am<br />

Stand über nachhaltige Prozesstechnik, Tanks<br />

und intelligente Komponenten für Sudhaus oder<br />

Kaltblock. Das Unternehmen zeigte auch seine<br />

Expertise bei Planung und Bau von modernen<br />

Anlagen. Aber auch die Integration von Komponenten<br />

und Versorgungssystemen in bestehende<br />

Prozesse gehört zum Portfolio. So gab es am<br />

Stand Informationen zu Läuterbottichen,<br />

Würzepfannen mit Innen- und Außenkocher,<br />

Whirlpoolgefäßen, Maischefiltern, Gär- und<br />

Lagertanks, CIP-Anlagen und Verrohrungen. Im<br />

Fokus stand dieses Jahr die neue Generation der<br />

Mühle T-Rex, die verschiedene Rohstoffe<br />

verarbeitet. Ihr Herzstück: das Mahlwerk. Es<br />

besteht nicht aus zylindrischen Walzen, sondern<br />

aus sich ineinander verzahnenden, doppelkegeligen<br />

Scheiben, die einen zickzackförmigen Spalt<br />

bilden. So entsteht eine große Bearbeitungsfläche<br />

auf kleinem Raum und ein kompaktes,<br />

leichtes Mühlendesign. Hinzu kommen weitere<br />

Vorzüge wie eine hohe spezifische Leistung, ein<br />

niedriger Energieverbrauch sowie eine vereinfachte<br />

Wartung und Reinigung.<br />

www.ziemann-holvrieka.com<br />

ENTWÄSSERUNGEINHEIT FÜR<br />

GETRÄNKEHERSTELLER<br />

Die Quickstation (QS) von TLV<br />

ist eine platzsparende<br />

Entwässerungseinheit zur<br />

Ableitung von Kondensat aus<br />

Dampfleitungen, Begleitheizungen<br />

und einfachen<br />

Prozessen. Das All-in-One-<br />

Design aus Edelstahl ermöglicht laut Hersteller die Installation<br />

oder den Austausch eines Kondensatableiters innerhalb<br />

weniger Minuten. Jede QS umfasst Absperrventile, einen<br />

integrierten Schmutzfänger zur Vermeidung von Schäden<br />

oder Produktionsproblemen sowie ein Rückschlagventil zur<br />

Verhinderung von Kondensatrückfluss. Die Entwässerungseinheit<br />

soll es für Endanwender, Anlagenbauer und Maschinenerstausrüster<br />

(OEM) einfach machen, eine komplett und<br />

richtig ausgeführte Entwässerungseinheit zu installieren.<br />

www.tlv.com<br />

NEUE TECHNIK FÜR<br />

FLÜSSIGKEITSRINGPUMPEN<br />

Das Beer Bottling Vacuum System von Leybold ist eine Komplettlösung,<br />

die die alte Flüssigkeitsringpumpen-Technologie<br />

ersetzen soll. Es umfasst einen Abscheidertank mit automatisch<br />

gesteuertem Ablassbehälter, der Schaum und Flüssigkeit<br />

stoppt, die der Gasstrom aus dem Füller verschleppt. Die<br />

trockene Schraubenvakuumpumpe Dryvac sorgt laut Hersteller<br />

für ein tiefes, konstantes Vakuumniveau, während eine<br />

Schaltschrank mit SPS das gesamte<br />

System steuert. Die Ausrüstung lässt<br />

sich über digitale E/As oder einen<br />

Feldbus zur Fernsteuerung mit dem<br />

Füller verbinden und kann auch als<br />

eigenständiges System über<br />

Drucktasten betrieben werden. Bei<br />

Enddruck erzeugt die Dryvac DV 650<br />

FP-r laut Unternehmen einen<br />

Geräuschpegel von 67 dB(A)und die<br />

DV 800 FP-r von 70 dB(A).<br />

www.leybold.com<br />

24 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de


GLOBAL CHAMPION<br />

Global<br />

Technology<br />

Die Digitalisierung verändert alle Lebensbereiche und ermöglicht neue Chancen. Sie<br />

hilft, Prozesse zu verbessern, maßgeschneiderten Service anzubieten und Innovationen<br />

zu entwickeln, die unseren Kunden einen bedeutenden Vorsprung bieten und sie wettbewerbsfähiger<br />

machen. Als Pumpen- und Armaturenhersteller haben wir bei KSB den<br />

Anspruch, stets die beste Technologie in Produkte und Prozesse zu integrieren. Davon<br />

profitieren unsere Kunden. Seit mehr als 150 Jahren.


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

SPRÜHTROCKNUNG<br />

HOCHLEISTUNGSDÜSEN<br />

FÜR MEHR EFFIZIENZ<br />

Ob in der Chemie-, Pharma- oder Lebensmittelindustrie: Wann immer es<br />

um die präzise Verarbeitung und Handhabung von Flüssigkeiten geht, gilt<br />

Sprühtrocknung als Schlüsseltechnologie. Hier lesen Sie warum.<br />

Die Methode der Sprühtrocknung ermöglicht es, flüssige<br />

Stoffe in eine stabile Pulverform zu überführen. Die feste<br />

Form erleichtert neben der Lagerung und dem Transport<br />

der Substanzen auch deren Weiterverarbeitung.<br />

Wichtige Inhaltsstoffe wie Wirkstoffe, Vitamine oder andere Produkteigenschaften<br />

bleiben dabei erhalten. Entscheidend für ein<br />

gutes Ergebnis der Sprühtrocknung ist die Verwendung der richtigen<br />

Düse.<br />

Als strategischer Vertriebspartner von Delavan Spray Technologies,<br />

mit dem SDX-Düsensystem ein Marktführer im Bereich der<br />

Sprühtrocknungsdüsen, ist Diva Sprühtechnik mit Sitz in Hamburg<br />

kompetenter Ansprechpartner. Bereits seit 25 Jahren, ist<br />

Diva Vertriebspartner für SDX-Düsen des britischen Unternehmens<br />

Delavan in Deutschland, Österreich und der Schweiz.<br />

KAPAZITÄT UM 25 % STEIGERN<br />

Der Einsatz der optimalen Düsen zahlt sich für Unternehmen<br />

aus: er trägt zur Sicherung der Produktqualität bei und verbessert<br />

die Effizienz der Produktion. So lässt sich die Kapazität eines<br />

Sprühtrocknungsturms durch die Optimierung der Düsen um bis<br />

zu 25 % steigern. Besonders herausfordernd ist dabei die Einstellung<br />

des jeweiligen Schüttgewichts. Bei qualitativ hochwertigen<br />

Produkten, ganz besonders im pharmazeutischen Bereich, wo es<br />

um die Einhaltung exakter Wirkstoffmengen und -kombinationen<br />

geht, darf es keine Schwankungen geben. Diva Sprühtechnik<br />

setzt auf eine enge Zusammenarbeit mit den produzierenden<br />

Unternehmen: „So können wir das Schüttgewicht auch in komplexen<br />

Systemen konstant halten“, sagt Dipl.-Ing. Christian<br />

Blümke, Geschäftsführer der Diva Sprühtechnik GmbH.<br />

Neben der Arbeit als Vertriebspartner für Delavan Spray Technologies<br />

ist Diva Sprühtechnik auch OEM-Lieferant für viele<br />

namhafte Hersteller. „Auf den wenigsten Düsen in unserem Lager<br />

steht unser Firmenname“, erklärt Blümke und ergänzt: „Aber<br />

es gibt nahezu keine Düse, die wir nicht konstruieren können.“<br />

Blümkes Unternehmen gilt in der Branche als Experte für die Entwicklung<br />

von Düsen mit besonderen Anforderungen und verfügt<br />

über einen großen Erfahrungsschatz.<br />

FLEXIBEL PLANEN<br />

Das Unternehmen unterliegt keiner Zertifizierung „Das macht<br />

uns vor allem in der Prototypentwicklung sehr flexibel“, fügt<br />

Blümke an. Die Entwicklung der Düsen erfolgt in enger Abstim-<br />

26 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

01 Die Auswahl der Düsen erfolgt in enger Abstimmung mit<br />

den Anwendern<br />

02 Christian Blümke, Geschäftsführer Diva Sprühtechnik:<br />

„Der Einsatz optimaler Düsen zahlt sich aus, denn er trägt zur<br />

Sicherung der Produktqualität bei“<br />

mung mit den Anwendern. Änderungen und Anpassungen lassen<br />

sich schnell und unbürokratisch vornehmen. Die jeweiligen<br />

Prototypen testen die Entwickler anschließend unter realen Bedingungen<br />

und können nach bestandenem Praxistest in Serienproduktion<br />

gehen. Dazu arbeitet das Unternehmen mit unterschiedlichen,<br />

für die jeweiligen Anforderungen spezialisierten<br />

Fertigungsunternehmen zusammen. Diese sitzen größtenteils in<br />

Deutschland, die meisten von ihnen in unmittelbarer Nähe zu<br />

Hamburg. Das vereinfacht die Sicherstellung von Qualität und<br />

Lieferfähigkeit.<br />

Bilder: Diva Sprühtechnik<br />

www.diva-duesen.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

DIVA Sprühtechnik GmbH<br />

Schnackenburgallee 13, 22525 Hamburg<br />

Tel. 040 8517090<br />

E-Mail: info@diva-duesen.de<br />

AUTORIN<br />

Eva-Maria Braun, Frau von Wort,<br />

Bamberg<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2024</strong> im 58. Jahrgang,<br />

ISSN: 0175-5315 / ISSN E-Paper: 2747-8025<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Guido Matthes (gm),<br />

Tel.: 06131/992-351, E-Mail: g.matthes@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. $ 18 Abs. 2 MStV / i.S.d. Presserechts)<br />

Redaktion: B. A. Melina Hosseinli (mh) (Vol.),<br />

Tel.: 06131/992-349, m.hosseinli@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

Sonja Daniel, Anette Fröder, Conny Grothe<br />

SALES<br />

Andreas Zepig,<br />

Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de,<br />

Oliver Jennen<br />

Auftragsmanagement: Nevenka Islamovic,<br />

Tel.: 06131/992-113, E-Mail: n.islamovic@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste 2025, gültig ab 01.10.<strong>2024</strong><br />

LESERSERVICE<br />

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Tel.: 06<strong>12</strong>3/9238-266<br />

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weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

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DRUCK UND VERARBEITUNG<br />

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FILTERBÄNDER<br />

BESTENS ENTWÄSSERN<br />

Für die Filtration und Entwässerung von Bergbau-Tailings können<br />

Gewebebänder entscheidende Vorteile bringen. Welche das sein<br />

können, um zum Beispiel bei Prozessen mit mineralischen<br />

Rohstoffen Prozesssicherheit zu erreichen, zeigt dieser Beitrag auf.<br />

Ob bei der Phosphorgips- oder Salzentwässerung in der<br />

Düngemittelproduktion, der REA-Gipsentwässerung<br />

in Kraftwerken oder der Entwässerung von Bergbaurückständen:<br />

Filtrationseffizienz, Produktivität und<br />

Prozesssicherheit sind entscheidende Faktoren für den Erfolg im<br />

globalen Wettbewerb.<br />

Einen wesentlichen Beitrag dazu leisten die Vacubelt Filterbänder<br />

von GKD, die speziell für kontinuierliche Vakuumbandfilteranlagen<br />

entwickelt wurden. Denn kontinuierliche Bandfilterprozesse<br />

stellen hohe Anforderungen an die Anlagenkomponenten. Die<br />

Leistungsfähigkeit und Lebensdauer der eingesetzten Filterbänder<br />

sind entscheidend für die Effizienz und Produktivität der Anlagen.<br />

ENTWÄSSERUNG VON RÜCKSTÄNDEN<br />

Die Bergbauindustrie steht ständig vor der Herausforderung,<br />

Rückstände (Tailings) sicher und umweltverträglich zu entsorgen.<br />

Eine der effektivsten Methoden zur Bewältigung dieser Aufgabe<br />

kann eine Entwässerung mittels Vakuumfiltration, insbesondere<br />

mit Vakuumbandfiltern, sein. Durch die Entwässerung wird das<br />

Volumen der Tailings deutlich reduziert. Dadurch werden die<br />

Rückstände kompakter und können sicherer gelagert werden.<br />

Große Tailings-Dämme und die damit zusammenhängenden<br />

Risiken für die Umwelt lassen sich wirksam reduzieren.<br />

PROZESSWASSER RÜCKGEWINNEN<br />

Unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit ist noch ein weiterer<br />

Aspekt zu nennen: In wasserarmen Regionen der Welt ist die<br />

Rückgewinnung von Prozesswasser von großer Bedeutung. Der<br />

Einsatz der Filterbändern in Vakuumbandfilteranlagen kann<br />

wesentlich zu einem effizienten Wassermanagement beitragen,<br />

das nicht nur ökologische Vorteile bietet, sondern auch die Betriebskosten<br />

deutlich senken kann. Lange Standzeiten, eine hohe<br />

28 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Ein Merkmal der Filterbänder ist die spezielle Konstruktion,<br />

die sie ideal für große Anlagendimensionen macht<br />

Entwässerungsleistung, ein schneller Kuchenaufbau sowie ein<br />

guter Kuchenabwurf sind hierbei laut Hersteller nur einige Vorteile<br />

der Filterbänder.<br />

EFFIZIENT BEI PHOSPHORGIPS<br />

FÜR DIE FILTRATION UND<br />

ENTWÄSSERUNG BIETEN DIE<br />

GEWEBEBÄNDER EINIGE VORTEILE<br />

Phosphor ist unentbehrlich für Pflanzen, Zähne, Knochen und das<br />

Immunsystem von Mensch und Tier. Allein in der deutschen Landwirtschaft<br />

wurden 2022/2023 rund 116.000 Tonnen Phosphatdünger<br />

eingesetzt. Bei der Düngemittelproduktion fällt Phosphorgips<br />

als Nebenprodukt an. Dieses Nebenprodukt muss vor der Endlagerung<br />

effizient entwässert werden, wofür sich die Vacubelt Filterbänder<br />

von GKD laut dem Unternehmen hervorragend eignen.<br />

Diese Filterbänder haben laut Datenblatt eine „hohe Querstabilität<br />

und Steuerbarkeit, sind robust gegenüber mechanischen,<br />

thermischen und chemischen Belastungen und erreichen<br />

eine sehr hohe Entwässerungseffizienz durch hohe Luftdurchlässigkeit<br />

und geringe Verblockungsneigung“.<br />

Weiteres Merkmal der Filterbänder ist die spezielle Konstruktion,<br />

die sie ideal für große Anlagendimensionen macht. Die glatte<br />

Gewebeoberfläche ermöglicht einen optimalen Kuchenabwurf<br />

und eine einfache Reinigung. Die flache PAD-Naht der Filterbänder<br />

kann den Partikeldurchschlag reduzieren und die Standzeit<br />

im Vergleich zu herkömmlichen Klammernähten verlängert.<br />

KALIDÜNGEMITTELPRODUKTION UND<br />

REA-GIPSENTWÄSSERUNG<br />

In der Kalidüngerproduktion herrschen hohe Temperaturen und<br />

korrosive Bedingungen. Vacubelt 5060 Filterbänder weisen eine<br />

einlagige Konstruktion und Maschenweiten bis zu 490 μm auf,<br />

das ermöglicht eine hohe Entwässerungsleistung. Ihre Robustheit<br />

und Querfestigkeit sorgt für lange Standzeiten und zuverlässige<br />

Spurtreue. Die spezielle PAD-Naht sorgt weiterhin für eine<br />

geschlossene und langlebige Nahtzone.<br />

Bei der REA-Gipsentwässerung setzen viele Kohlekraftwerke<br />

weltweit auf den Typ 2015 der Filterbänder. Diese bestehen aus<br />

reinen Polyester-Monofilen und erreichen durch ihre spezifische<br />

Gewebekonstruktion eine hohe Luftdurchlässigkeit, schnelle<br />

Entwässerung und geringe Verblockungsneigung. Ihre thermische<br />

Resistenz und sehr guten Reinigungseigenschaften machen<br />

sie zur optimalen Wahl für die anspruchsvollen Bedingungen in<br />

der REA-Gipsentwässerung.<br />

Bilder: GKD<br />

www.gkd-group.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

GKD – Gebr. Kufferath AG<br />

Metallweberstraße 46, 52353 Düren<br />

Tel. 02421 8030<br />

E-Mail: info@gkd-group.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> 29


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

BATCH-DOSING FÜR REINSTWASSER-KREISLÄUFE<br />

Bürkert Fluid Control Systems hat eine neuartige, vollautomatische Batch-Dosing-Lösung<br />

für präzise, verlustfreie pharmazeutische Abfüllprozesse entwickelt:<br />

Das System besteht aus einem Flowave-Durchflussmesser, der nach dem<br />

SAW-Verfahren arbeitet, einem Multiport-Ventil und einem Batch-Controller.<br />

Es sorgt dafür, dass das Reinstwasser immer die gewünschte Fließgeschwindigkeit<br />

hat. Das Risiko einer Kontamination ist dadurch weitesgehend ausgeschlossen;<br />

die Abfüllmenge wird präzise und reproduzierbar dosiert und<br />

dokumentiert. Das Batch-Dosing-System erfüllt höchste Hygieneanforderungen<br />

(Hygienic Design). Es gibt keinerlei Einbauten oder Verengungen im<br />

Messrohr, damit auch keine Toträume. Zudem wird laut Hersteller ohne jeden<br />

Kontakt zwischen Sensorelementen und Medium gemessen. Es entstehen also<br />

weder Fluideinwirkungen auf die Sensorelemente noch sind Verunreinigungen des Mediums durch diese möglich. Im<br />

Kreislaufbetrieb sorgt das Multiportventil laut Unternehmen durch die Stellung der Ventilabgänge dafür, dass sowohl<br />

der Reinstwasser-Kreislauf als auch der Nebenkreislauf mit der Entnahmestelle gleichmäßig durchströmt werden. Im<br />

Betrieb ist Ventilabgang 1 geöffnet und Ventilabgang 2 zur Entnahmestelle geschlossen. Beim Abfüllen ist es umgekehrt.<br />

In beiden Fällen sind so alle Bereiche immer durchströmt. Es gibt keine Stichleitung, in der kontaminationsanfälliges<br />

Medium verbleibt.<br />

www.buerkert.de<br />

FILTER- UND ÖLWECHSEL SPART GELD<br />

Auch die besten Dauerläufer benötigen eine gute Wartung. Ein regelmäßiger Wechsel von Luftfilter<br />

und Öl senkt die laufenden Betriebskosten, verlängert die Maschinenlebensdauer und schont<br />

die Umwelt. Die speziell entwickelten Filterlösungen und Hochleistungsöle von Aerzen sind exakt<br />

auf deren Produkte zugeschnitten und sorgen für enorme Effizienzsteigerungen und Kostensenkungen.<br />

Eine kleine Investition mit hohem Return on Invest. Denn werden Filter und Öl von<br />

Gebläsen und Verdichtern nicht turnusmäßig überprüft und erneuert, kann das zu frühzeitigem<br />

Verschleiß, einer Beeinträchtigung der Funktionalität und/oder längeren Ausfällen führen. Ein<br />

regelmäßiger Wechsel ist daher das A und O. Doch Filter ist nicht gleich Filter und Öl ist nicht<br />

gleich Öl. Speziell für seine Maschinen hat der Kompressorspezialist daher leistungsstarke Filterlösungen und Hochleistungsöle<br />

entwickelt, in denen das Know-how aus 160 Jahren Technologieführerschaft und Praxiserfahrung steckt.<br />

Das garantiert laut Unternehmen höchste Performance, maximale Energieeffizienz und beste Wirtschaftlichkeit.<br />

www.aerzen.com<br />

INDUSTRIESAUGER FÜR<br />

EX-BEREICHE<br />

Der Industriesauger Vhs210 von Nilfisk wurde für<br />

die Bedürfnisse im anspruchsvollen Produktionsbereich<br />

entwickelt. Die zertifizierte Wechselstrom-Serie<br />

verbindet laut Hersteller erstmals<br />

höchsten Explosionsschutz mit umfassender<br />

Staubkompetenz. So eignen sich die Sauger der<br />

230-Volt-Familie für die Aufnahme<br />

brennbarer und explosionsgefährlicher<br />

Stäube in klassifizierten<br />

ATEX22- Zonen. Gleichzeitig ermöglicht<br />

der Neuzugang laut Unternehmen<br />

den souveränen Umgang mit<br />

Stäuben der Klassen L, M und H nach<br />

strengsten Sicherheitsstandards. Der<br />

wartungsfreie Motor ist für den Dauereinsatz<br />

ausgelegt und liefert bei<br />

einer geringen Aufnahmeleistung<br />

von 1,85 Kilowatt einen Unterdruck<br />

von 260 Millibar sowie ein Luftvolumen<br />

von 5.500 Litern pro Minute.<br />

www.nilfisk.de<br />

FÜR DEN<br />

ANLAGENEINSATZ<br />

Getac präsentiert aktualisierte<br />

F110- und K<strong>12</strong>0-Tablets.<br />

Das F110 bietet laut Hersteller<br />

noch bessere Rechenleistung,<br />

Helligkeit, Konnektivität<br />

und Energieeffizienz. Getac meint, dass sich die Geräte<br />

„für Vollschichteinsätze in unterschiedlich rauen Zenarien“<br />

eignen. Zu den technischen Daten des 11,6-Zoll F110 Tablets<br />

zählen ein Intel Core 13th Gen i5/i7-Prozessor mit Intel<br />

UHD-Grafik. Dass <strong>12</strong>,5-Zoll K<strong>12</strong>0 Tablets arbeitet mit Intel i5/<br />

i7-Prozessor und integrierter Iris Xe-Grafik. Beide Geräte sind<br />

ausgerüstet mit 1.200-Nit-Lumibond-Screens und Multitouch-<br />

Funktionen (für Touch-, Handschuh-, Stift- oder optionaler<br />

Digitizer-Bedienung). Die Anzeige soll sich auch für Einsätze<br />

bei direkter Sonneneinstrahlung aber auch bei Regen oder<br />

Schnee eignen. Die Tablets haben standardmäßig folgende<br />

Konnektivitätsoptionen: Intel Wi-Fi 6E AX211, 802.11ax und<br />

Bluetooth 5.3. Verbindungen lassen sich zudem mit optionalen<br />

4G-LTE- und 5G-Sub-6-Modulen (Dual-SIM mit SIM-Card<br />

und eSIM) weiter ausbauen.<br />

www.getac.com<br />

30 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

DOPPELWELLENREAKTOR BIS 400 °C<br />

Gericke, ein bekanntes Unternehmen in der industriellen<br />

Mischtechnik, stellt seine neuste Innovation vor: einen<br />

Doppelwellenreaktor auf Basis der GMS-Doppelwellenmischer-Baureihe,<br />

der Temperaturen bis 400 °C erreichen kann.<br />

Mit dem Reaktor lässt sich unter anderem Aktivkohle imprägnieren.<br />

Der Doppelwellenreaktor<br />

ist für<br />

komplexe Prozesse mit<br />

Feststoff-, Flüssigkeitsund<br />

Gasphasen<br />

ausgelegt. Dieser<br />

Prozess umfasst<br />

mehrere Heiz- und<br />

Kühlstufen und<br />

erstreckt sich über<br />

etwa 24 Stunden. Die wahre Herausforderung liegt dabei in<br />

den Details: Der Doppelwellenreaktor beherrscht die thermische<br />

Ausdehnung des Gehäuses und der beiden Mischwellen.<br />

Neben hohen Temperaturen muss der Reaktor auch Druckund<br />

Vakuumschwankungen aushalten, die die Reaktionskinetik<br />

erheblich beeinflussen. Ein Vakuum kann verschiedene<br />

Prozesse verbessern, indem es die Aufnahme von Substanzen<br />

in die Poren des Mischgutes erleichtert. Durch die präzise<br />

Einstellung der Temperatur- und Druckverhältnisse hat<br />

Gericke eine Standardmaschine aus Edelstahl in einen<br />

intelligenten Reaktor verwandelt.<br />

www.gerickegroup.com<br />

KOMPAKTMÜHLE FÜR AUTOMATISIERTE<br />

ZERKLEINERUNGEN<br />

Getecha stellte auf der diesjährigen<br />

Fakuma unter anderem die<br />

neue Kompaktmühle RS 150 vor.<br />

Sie ist speziell auf das Zerkleinern<br />

von Angüssen direkt an der<br />

Spritzgussmaschine zugeschnitten.<br />

Laut Hersteller ermöglicht<br />

sie selbst bei der Verarbeitung<br />

von TPE und POM eine exzellente<br />

Mahlgutqualität, punktet mit<br />

geringem Energieverbrauch und<br />

beansprucht durch ihre Hüllmaße von 674 x 435 x 775 mm<br />

nur wenig Platz. Zudem soll sie nur minimalen Wartungsaufwand<br />

erfordern. Die Kompaktmühle ist ein Trichtermodell für<br />

die manuelle oder automatisierte Materialzuführung über die<br />

Handhabungssysteme von Spritzgussmaschinen. Sie lässt sich<br />

auf Aufgabehöhen von etwa 775 bis 1 280 mm abstimmen,<br />

hat einen Drei-Messerrotor in Horizontalbauweise und ist<br />

vorbereitet für den Anschluss an anwenderseitige Vakuumabsauganlagen.<br />

Es lassen sich etwa die Rotorvarianten, Antriebe<br />

und Messerqualitäten fallspezifisch auslegen und der Trichter<br />

kann auf die Beschickung per Angusspicker oder manuelles<br />

Einwerfen ausgelegt werden. Eingriffschutz ab Aufgabehöhe<br />

775 mm, Nieder- oder Hochgestell, Füllstandüberwachung<br />

und optional verfügbare Sensorik sind weitere Merkmale.<br />

www.getecha.de<br />

4D-MODELL FÜR SICHERHEITSTECHNISCHE<br />

KOMPONENTEN<br />

Schmersal stellte auf der SPS <strong>2024</strong> erstmals ein 4D-Modell<br />

seiner sicherheitstechnischen Komponenten vor: einen<br />

digitalen Zwilling der Sicherheitszuhaltung AZM40 und des<br />

Türgriffsystems DHS. Neben der 3-dimensionalen Darstellung<br />

(3D) simuliert das 4D-Modell alle Eigenschaften und Funktionen<br />

der physikalischen Geräte als vierte Dimension (4D). Wird<br />

beispielsweise<br />

eine Schutztür<br />

mit dem<br />

realen Taster<br />

am Türgriff<br />

entriegelt,<br />

leuchten die<br />

LEDs beim<br />

digitalen<br />

Zwilling<br />

ebenso auf wie beim physikalischen Pendant. Das 4D-Modell<br />

simuliert dabei nicht nur einzelne Komponenten, sondern<br />

über die virtuelle Abbildung der Signalströme auch ganze<br />

Prozess- oder Steuerungsabläufe. Mithilfe des 4D-Modells<br />

lässt sich neben der frühzeitigen Fehlererkennung und<br />

Optimierung, künftig auch eine virtuelle Inbetriebnahme der<br />

Maschine durchführen. Laut Schmersal soll zukünftig auch ein<br />

Monitoring der Komponenten als Voraussetzung für Predictive<br />

Maintenance möglich sein. Für das Safety 4D-Modell setzt<br />

Schmersal die Simulationssoftware ISG-virtuos der ISG<br />

Industrielle Steuerungstechnik ein.<br />

www.schmersal.com<br />

INTELLIGENTE<br />

TAUCHMOTORPUMPEN<br />

Die Pumpen der Amarex Pro<br />

genannten Baureihe von KSB<br />

werden von hocheffizienten<br />

Motoren der IE5-Klasse angetrieben.<br />

Ihre offenen, zweiflügeligen<br />

D-max-Laufräder arbeiten<br />

aufgrund ihrer konstruktiven Form<br />

mit höchstem hydraulischem<br />

Wirkungsgrad, bei gleichzeitig<br />

sehr guter Verstopfungsresistenz.<br />

Eine intelligente, integrierte<br />

Motorsteuerung erkennt eventuell<br />

auftretende Verstopfungen<br />

automatisch und leitet ein<br />

selbstständiges Freifahren der Pumpe ein. Die Hocheffizienzmotoren<br />

ermöglichen somit einen adaptiven Betrieb, was für<br />

eine optimale Anpassung des Betriebspunktes an die Anlagenkennlinie<br />

sorgt. Außerdem ist der Verschleiß geringer, was<br />

weniger unvorhergesehene Wartungseinsätze nötig macht.<br />

Der verbaute Motorschutz überwacht die Motor- sowie die<br />

Elektroniktemperatur und detektiert mögliche auftretende<br />

Vibrationen. Weitere integrierte Funktionen sind der Sanftanund<br />

-auslauf der Maschinen. Eine kostenfreie Service-Software<br />

ermöglicht dem Anwender eine einfache Konfiguration<br />

der Schnittstellen. Verfügbar ist weiterhin eine große Auswahl<br />

an Adapterklauen und eine Handy-App hilft, die richtige<br />

Austauschpumpe zu finden.<br />

www.ksb.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> 31


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

ANWENDERBERICHT ZDM<br />

CIP-FÄHIGE DOSIERANLAGE<br />

FÜR NATRONLAUGE<br />

Durch die Kombination aus Zahnrad-Durchflussmesser<br />

mit einer magnet gekuppelten Zahnradpumpe<br />

konnte ein Unternehmen einem Prozesstechnik-Anwender<br />

eine maßgeschneiderte<br />

Dosieranlage für eine hochpräzise Verhältnisregelung<br />

zweier Förderströme liefern. Lesen Sie<br />

hier, wie das funktioniert.<br />

Kern des Anlagenkonzeptes von Gather sind vollständig<br />

CIP-fähige Komponenten (CIP = Cleaning in Place) in Verbindung<br />

mit dem ebenfalls von Gather entwickelten SPS-<br />

Universal-Controller. Mit dem Zahnrad-Durchflussmesser<br />

ZDM hat das Unternehmen sein Produktsortiment im Bereich<br />

der Mess- und Regelungstechnik erweitert und ermöglicht nun<br />

komplette, bestmöglich aufeinander abgestimmte Dosieranlagen<br />

aus einer Hand.<br />

Der ZDM wurde für die präzise Messung von nicht schmierenden<br />

Flüssigkeiten wie Wasser, wässrige Flüssigkeiten, wässrige<br />

Lösungen, Lösungsmittel, Alkohole, aber auch Säuren und Laugen<br />

sowie Benzine, Diesel und Öle entwickelt. Die Materialien<br />

aus der Zahnradpumpe, die auch im ZDM verwendet werden, erlauben<br />

eine CIP-Reinigung und ermöglichen so eine kontinuier-<br />

liche Betriebsbereitschaft des Messsystems. Der standardmäßig<br />

werkskalibrierte Durchflussmesser weist serienmäßig folgende<br />

Funktionalitäten auf: Konstanter Kalibrierfaktor, Viskositätskompensation,<br />

Signalvervielfältigung, Filterfunktionalität sowie digitale<br />

und analoge Ausgänge.<br />

HOCHPRÄZISE VERHÄLTNISREGELUNG<br />

Die Aufgabenstellung des Anwenders aus dem Bereich der Prozesstechnik<br />

war anspruchsvoll: „Wir suchen eine hochpräzise<br />

Verhältnisregelung über einen weiten Stellbereich für Natronlauge<br />

in eine wässrige Lösung“. Zusammen mit dem Anlagenbetreiber<br />

spezifizierte Gather die Systemanforderungen und lieferte<br />

eine kundenspezifische, redundant ausgelegte Dosieranlage.<br />

Die zu verwendenden Komponenten sollten vollständig reinigungsfähig<br />

und hermetisch geschlossen sein. Die Herausforderung<br />

bei dieser Applikation lag darin, Natronlauge in eine<br />

wässrige Lösung bei Differenzdrücken bis 10 bar hochgenau<br />

einzu dosieren. Dabei sollte die Dosierung eine Messgenauigkeit<br />

von ± 0,5 % aufweisen. Aufgrund dieser Eigenschaften sowie guter<br />

Betriebserfahrungen kamen für den Auftraggeber als Druckerzeuger<br />

nur magnetgekuppelte Zahnradpumpen für den geforderten<br />

Verwendungsfall in Betracht.<br />

Angesichts der guten Eigenschaften entschied sich der Auftraggeber<br />

zur exakten Erfassung der Volumen ströme für den ZDM.<br />

Neben der Robustheit für einen Dauer betrieb waren weitere Endscheidungskriterien<br />

die Genauigkeit und die Reinigungsfähigkeit.<br />

Anlagenseitig war gefordert, dass die Gesamtanlage CIP-fähig<br />

32 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

ausgeführt sein soll. Die redun dante Auslegung ermöglicht<br />

die Reinigung des jeweiligen An lagenstrangs des<br />

Prozesses ohne Produktionsausfallzeit. Im routinemäßigen<br />

Reinigungsfall werden die Pfade umgeschaltet und<br />

es erfolgt ein vollständiger CIP-Zyklus. Im Vergleich zu<br />

herkömmlichen Zahnradzählern ist der ZDM durch<br />

sein besonderes konstruktives Design mit speziellen<br />

Kanälen CIP-fähig und lässt sich mit allen gängigen<br />

Reinigungs-, Spül-, oder Desinfek tionslösungen<br />

durchspülen. Diese Eigenschaften im Zusammenspiel<br />

mit der Möglichkeit, Säuren, Laugen oder auch Lösungsmittel<br />

volumetrisch zu detektieren, eröffnet dem<br />

Messgerät ZDM ganz neue Einsatzfelder.<br />

Im Prozesspfad der wässrigen Lösungen kam der ZDM 03<br />

mit einem Messbereich bis zu 15 l/min bei Viskositäten < 2 cSt<br />

zur Anwendung, wohingegen bei dem Natronlaugen-Prozesspfad<br />

der kleinere ZDM 01 mit einem minimalen Messvolumen<br />

von 0,05 l / min integriert wurde. Somit können je nach Anforderung<br />

Verhältnisdosierungen über einen Stellbereich bis zu 1:300<br />

DAS GEHEIMNIS: CIP-FÄHIGKEIT<br />

IN VERBINDUNG MIT EINEM SPS-<br />

UNIVERSAL-CONTROLLER<br />

real in der Applikation dargestellt werden. Die von Gather gelieferten<br />

drehzahlvariablen Dosierpumpen sind passend auf die<br />

Mess bereiche und Viskositäten des Prozesses abgestimmt.<br />

Als Controller für diese komplexe Regelungsaufgabe kam eine Industrie-SPS<br />

mit der vom Hersteller selbst entwickelten universalen<br />

Mess-, Steuer- und Regelungssoftware zum Einsatz. Mit Hilfe<br />

dieses Universalreglers (Dosierbox 5000) lässt sich bei Bedarf ein<br />

kompletter Regelkreis mit unterschiedlichsten Sensoren und Aktoren<br />

etablieren.<br />

GROSSER DARSTELLBARER MESSBEREICH<br />

Ein entscheidender Vorteil dieses speziell für nichtschmierende,<br />

niedrigviskose und chemisch aggressive Flüssigkeiten entwickelte<br />

volumetrische Messsystem liegt unter anderem in dem großen<br />

darstellbaren Messbereich. So können beispielsweise Messspreizungen<br />

bis zu 1:200 dargestellt werden. Dadurch ist laut<br />

Hersteller der ZDM vielen anderen Durchflussmessgeräten wie<br />

Magnetisch-induktiven Durchflussmessern (MID) oder Coriolis-<br />

Massendurchflussmessern (CMD) überlegen. Die geringen<br />

Durchflusswiderstände, speziell bei Applikationen mit niedrigviskosen<br />

Flüssigkeiten, stellen laut Gather einen zusätzlichen<br />

Vorteil dieses Weitbereichsmesssystems für hochdynamische<br />

Messaufgaben dar. Das Zusammenspiel der neuentwickelten<br />

Linearitätskompensation, welche dazu führt, dass über den gesamten<br />

Messbereich nur ein konstanter Kalibrierfaktor zur Verfügung<br />

steht sowie der benutzerseitig einstellbaren Viskositätsanpassung<br />

für niedrigviskose Flüssigkeiten verbessern die Messgenauigkeit<br />

auf höchstes Niveau.<br />

Gerade im Bereich der Prozesstechnik eignet sich diese robuste<br />

Kombination magnetgekuppelter Zahnradpumpen und Zahnrad-<br />

Durchflussmessern aufgrund ihres hermetischen Aufbaus mit<br />

mediengeschmierten Gleitlagern besonders gut. Der große Vorteil<br />

liegt auch hier in der Werkstoff-Kompetenz. So erfolgt die korrekte<br />

Auslegung der eingesetzten Hochleistungswerkstoffe parallel<br />

für den Druckerzeuger und das Messgerät. Die hier eingesetzten<br />

Komponenten sind CIP-reinigungsfähig und mit allen in der<br />

Industrie gängigen Anschlüssen lieferbar. Die Pumpenwerkstoffe<br />

der Gehäuse, der Zahnräder sowie der Gleitlager werden medienspezifisch<br />

für die zu fördernden Flüssigkeiten ausgelegt. Im Speziellen<br />

können Pharma- und FDA- konforme Werkstoffkombinationen<br />

zur Anwendung kommen, welche eigens für den Betrieb<br />

niedrig viskoser und nichtschmierender Flüssigkeiten entwickelt<br />

wurden. Diese Werkstoffkombinationen weisen sehr gute tribologische<br />

Eigenschaften auf und bieten bei eventuell auftretender<br />

Mangelschmierung auch gewisse Notlaufeigenschaften.<br />

FAZIT DES ANLAGENBETREIBERS<br />

„Das entwickelte System aus CIP-fähigen Prozesskomponenten in<br />

Verbindung mit den Funktionalitäten des SPS-Universal-Controllers<br />

Dosierbox 5000 hat die Lösung unserer komplexen Aufgabenstellung<br />

erst möglich gemacht. Die Dosieranlage verrichtet seit einigen<br />

Monaten zuverlässig ihren Dienst. Wir sind mit der Leistung<br />

sehr zufrieden und werden zukünftig unsere Bestandsanlagen<br />

sukzessiv durch weitere Anlagen dieses Typs substituieren.“ Die<br />

Produkte von Gather finden sich in nahezu allen Industriebranchen<br />

Überall dort, wo es um das präzise Fördern, Messen, Dosieren<br />

oder Kuppeln von Flüssigkeiten geht. Ob schmierend/nicht<br />

schmierend, ob niedrigviskos/viskos, ob Pumpe, Durchflussmesser,<br />

Komplettsystem oder Kupplung. Die Dosieranlagen setzt<br />

ebenfalls die Medizin- und Pharmatechnik sowie die Lebensmittelund<br />

Chemieindustrie ein. Die beschriebene Anlage wäre mit einigen<br />

Modifikationen auch als ATEX-konforme Lösung für die Zonen<br />

1 oder 2 verfügbar. Dazu gehören entsprechende Sicherheitsüberwachungen<br />

wie Trockenlauf, Überdruck und Motortemperatur<br />

in Kombination mit zertifizierten ATEX-Komponenten.<br />

Bilder: Gather<br />

www.gather-industrie.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

GATHER Industrie GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 4, 42489 Wülfrath<br />

E-Mail: gather@gather-industrie.de<br />

AUTOR<br />

Dipl.-Ing. Christian Siegmund, Entwicklungsingenieur,<br />

Gather Industrie, Wülfrath<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> 33


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

LANGE NACHHALTIGKEIT<br />

RFID-TAG FÜR<br />

SENSOREN<br />

Auch einem Füllstandsensor<br />

sieht man<br />

irgendwann sein Alter<br />

an. Damit er sich trotz<br />

angegriffenem oder<br />

ausgeblichenem<br />

Typenschild identifizieren<br />

lässt, gibt es für<br />

Vega-Sensoren der Pro-Serie nun RFID-Tags.<br />

Verfügbar sind die zunächst für den Radar-Füllstandsensor<br />

Vegapuls 6X und sollen nachfolgend<br />

für alle weiteren PRO-Geräte eingeführt werden.<br />

Die Tags lassen sich berührungslos lesen, trotzen<br />

Wind und Wetter, schnellen Temperaturwechseln<br />

oder jahrelanger Sonneneinstrahlung. Hinter der<br />

Sensorkennzeichnung stehen direkte Kundenanforderungen<br />

und der international gültige<br />

Standard IEC 61406 und das DDCC, ein herstellerübergreifender<br />

Zusammenschluss von Anlagenbetreibern,<br />

Serviceprovidern und Maschinenherstellern<br />

für die Prozessautomation. Alternativ lässt<br />

sich der RFID-Tag auch mit einer individuellen<br />

Messstellenkennzeichnung beschreiben. Die<br />

eindeutige Kennzeichnung vermeidet Bedienfehler<br />

und schafft Orientierung.<br />

www.vega.com<br />

Bühler Technologies entschloss sich zur Entwicklung<br />

einer eigenen Messgaspumpe für anspruchsvolle<br />

Applikationen. Als Kernstück der Pumpe<br />

wählte das Unternehmen einen Faltenbalg, der<br />

aus einem Stück PTFE hergestellt ist. Damit ist laut<br />

Hersteller einerseits eine hohe Beständigkeit<br />

gegenüber den Messgaskomponenten erreicht<br />

und andererseits lässt sich Kondensat sicher<br />

fördern und der Anwender musste keine Beschädigungen<br />

durch Wasserschläge fürchten. Da die<br />

Lebensdauer dieser Neuentwicklung nicht<br />

vorherberechnen werden konnte, entschloss sich<br />

das Unternehmen zu einer groß angelegten<br />

Dauerprobung der<br />

Bühlerpumpe. Dazu<br />

wurde ein Teststand mit<br />

20 Pumpen bestückt.<br />

Diese wurden rund um<br />

die Uhr, 365Tage im Jahr<br />

bis zum Ausfall betrieben.<br />

So ließ sich nicht<br />

nur die Lebenserwartung<br />

des Faltenbalges, sondern auch die der Komponenten<br />

des Kurbeltriebes ermitteln und optimieren.<br />

Mittlerweile liefert das Unternehmen ein<br />

breites Portfolio an Messgaspumpen mit verschiedenen<br />

Fördermengen und Antrieben für die<br />

Gasanalytik und für Ex- sowie H2-Anwendungen.<br />

www.buehler-technologies.com<br />

DRUCKENTLASTUNGSVENTIL FEIERT<br />

JUBILÄUM<br />

Emerson würdigte das 150-jährige Bestehen seiner Crosby<br />

Produktreihe von Druckentlastungsventilen (PRVs). Das<br />

aktuelle Angebot von Crosby umfasst die J-Serie für verschiedenen<br />

Anwendungen wie Luft, Gas, Dampf, Flüssigkeit und<br />

zweiphasigen Medien. Sie wird häufig in der Öl- und Gas-,<br />

Raffinerieund<br />

Chemieindustrie<br />

eingesetzt,<br />

das Omni-<br />

Trim, Innengarniturlösung<br />

für<br />

Überdruckschutz<br />

und<br />

thermische<br />

Entlastung in<br />

Luft, Gas, Dampf, Flüssigkeit und Dampfanwendungen.Die<br />

Innengarnitur eignet sich für Raffinerien, chemische und<br />

petrochemische Anlagen, Hilfssysteme von Kraftwerken sowie<br />

Zellstoff- und Papierfabriken und last but not least die H-Serie<br />

für den Überdruckschutz in Dampfsicherheitsanwendunge in<br />

der Kraftwerksindustrie, einschließlich Vorwärmern, Dampftrommeln<br />

oder Überhitzern. Der Hersteller erklärt sein<br />

Produkt so: „Die Technologie mit druckentlasteter Membran<br />

macht beispielsweise Faltenbälge in PRVs überflüssig und<br />

ermöglicht so einen ausgeglichenen Betrieb bei Gegendruck.“<br />

www.emerson.com<br />

BESONDERS KOMPAKTE PRODUKTLINIE<br />

FÜR FLÜSSIGES<br />

Auf der Messe<br />

Braubeviale stellte<br />

Endress + Hauser seine<br />

Compact Line vor. Die<br />

neue kompakte<br />

Produktlinie soll eine<br />

höhere Produktivität,<br />

eine einfachere<br />

Bedienung und eine<br />

optimale Skalierbarkeit der Produktion bieten. Sie ist speziell<br />

für den Einsatz in den Bereichen Life Sciences sowie der<br />

Lebensmittel- und Getränkeindustrie konzipiert. Die Produktlinie<br />

deckt viele hygienische Anwendungen ab und besteht<br />

aus drei Messprinzipien zur Messung von Druck, kontinuierlichem<br />

Füllstand und Grenzstand. Die neuen Produkte bieten<br />

laut Hersteller optimale Lösungen für kleine Behälter und ein<br />

standardisiertes und benutzerfreundliches Design. Als<br />

Produkt-Highlights sieht der Hersteller unter anderem, dass<br />

alle Technologien über eine identische Benutzeroberfläche<br />

verfügen, den Fermentationsmonitor QWX43, der eine<br />

kontinuierliche Messung aller Parameter, die für den Gärprozess<br />

wichtig sind, im Blick behält, den Memosens CCS51D,<br />

einen Sensor für die Messung von freiem Chlor und das<br />

Teqwave H, ein Ultraschall-Konzentrationsmessgerät für die<br />

Spirituosen- und Softdrinkproduktion.<br />

www.endress.com<br />

34 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

DIGITALE OPTISCHE SENSOREN FÜR<br />

PROZESSSICHERHEIT<br />

Die digitalen optischen Sensoren von Jumo Digiline O-DO<br />

H10/H20 eignen sich für die zuverlässige Messung von Gelöst-<br />

Sauerstoff sowohl hoher Konzentrationsbereiche als auch<br />

geringster Spurenkonzentrationen. Es gibt den Sensor in zwei<br />

Ausführungen, wobei beide speziell für hygienische und<br />

anspruchsvolle Anwendungen entwickelt wurden, aber<br />

unterschiedliche Messbereiche abbilden. Gängige Feldgeräte<br />

und Prozessleitsysteme lassen sich durch eine integrierte<br />

analoge und digitale Schnittstelle anbinden. Der Anschluss an<br />

das intelligente, busfähige System<br />

Digiline von Jumo erfolgt über Plug and<br />

Play. Einsatzgebiete des Sensors sind<br />

unter anderem die Pharmaindustrie, die<br />

Biotechnologie, die Lebensmittel- und<br />

die Getränkeindustrie.<br />

www.jumo.de<br />

DIALOG X ALS MULTIPARAMETER-REGLER<br />

Der Multiparameter-Regler<br />

Dulcometer Dialog X stellt laut<br />

Hersteller Prominent sicher,<br />

dass er komplexe Anlagen in<br />

der Wasseraufbereitung so<br />

effizient wie möglich betreibt.<br />

Das Mess- und Regelgerät ist<br />

für viele Parameter geeignet. Es ist skalierbar und steuert<br />

mehrere Anlagen gleichzeitig und dezentral. Die Flexibilität<br />

des Systems wird durch die Kombination aus Haupt- und<br />

Satelliteneinheiten erhöht. Das Hauptgerät lässt sich um zwei<br />

Satelliteneinheiten erweitern. Die Software-Module lassen<br />

sich frei konfigurieren und an die jeweiligen Anwendungen<br />

anpassen. Dabei sind Programmierkenntnisse laut Prominent<br />

nicht notwendig. Verschiedene Kommunikationsoptionen<br />

sorgen für eine Fernsteuerung der Anlage. Ein anpassbarer<br />

Webserver ermöglicht die Verwaltung, Nachverfolgung und<br />

Visualisierung von Daten. Dies auch aus der Ferne, und zwar<br />

über Dulconnex. Dadurch lässt sich der gesamte Prozess, vom<br />

Zulauf des Prozesswassers bis zur Abgabe des aufbereiteten<br />

Wassers, überwachen und steuern. Mit den Satelliteneinheiten<br />

lassen sich einzelne Anlagenteile auch dezentral steuern.<br />

www.prominent.de<br />

DRIFTERKENNUNG MIT DOPPEL-PT<br />

Das regelmäßige Kalibrieren von Temperaturmessstellen<br />

bedeuten insbesondere in der<br />

Lebensmittel- und Pharmaindustrie häufig ein<br />

Öffnen und damit eine Unterbrechung des<br />

Prozesses. Zwischen den einzelnen Kalibrierzyklen<br />

besteht zudem die Möglichkeit einer nicht<br />

erkannten Drift und damit ungenauer Messergebnisse,<br />

die im schlimmsten Falle dazu führen<br />

können, dass ganze Chargen unbrauchbar<br />

werden oder zurückgerufen werden müssen.<br />

Der Messgerätehersteller Labom bietet dafür jetzt eine<br />

Lösung: Der Temperaturmessumformer GV4 Minitherm lässt<br />

sich optional mit einem Funktionspaket zur Selbstüberwachung<br />

ausstatten. Die Temperaturmessung erfolgt dabei über<br />

zwei Pt100, die aufgrund ihres physikalischen Aufbaus im<br />

Falle von Alterungsprozessen ein entgegengesetztes Driftverhalten<br />

sicherstellen. Bei jeder Messung erfolgt eine kontinuierliche<br />

Kontrolle des Signalunterschieds, so dass das Überschreiten<br />

eines Schwellenwertes direkt festgestellt werden<br />

kann und eine Driftwarnung ausgelöst wird. Betriebszeiten<br />

mit unerkannten fehlerhaften Messwerten sind nun nicht<br />

mehr möglich. Mit dem GV4 ist so nicht nur eine vollständige<br />

Driftüberwachung über den gesamten Temperaturbereich und<br />

auch zwischen den Kalibrierzyklen möglich, die zulässige Drift<br />

lässt sich zudem individuell einstellen. Der Temperaturmessumformer<br />

bietet eine hohe Messgenauigkeit und ist für den<br />

Einbau in ein separates Schutzrohr vorgesehen.<br />

www.labom.com<br />

ELEKTROMAGNETISCHE MESSGERÄTE<br />

Neu von ABB sind zwei elektromagnetische Durchflussmessgeräte:<br />

Processmaster und Aquamaster. Der Processmaster ist<br />

für Anwendungen in Industrie- und Versorgungsbetrieben<br />

vorgesehen, während eine aktualisierte Reihe von Aquamaster-Modellen<br />

für Außenanwendungen konzipiert ist. Aufgrund<br />

der gemeinsamen technologischen Plattform können Anwender<br />

verschiedene Sensoren und Messumformer ohne vorherige<br />

Konfigurationen verwenden. Damit lassen sich auch die<br />

Kommunikationsoptionen je nach Bedarf anpassen und<br />

Upgrades vereinfachen. Die Kompatibilität mit der vorherigen<br />

Generation bleibt erhalten.<br />

www.abb.com<br />

www.ProcessSensing.com<br />

Michell | Dew Point Instruments<br />

Aii | Oxygen Sensors<br />

Rotronic | Humidity Instruments<br />

Rotronic | Monitoring System<br />

LDetek | Trace Impurity Analyzers<br />

Dynament | Gas Safety Sensors<br />

Ntron | Oxygen Analyzers<br />

SST | Oxygen Sensors


Thomas<br />

Warnecke<br />

GENERATIONSWECHSEL BEI BRANDSCHUTZSPEZIALISTEN<br />

BRENNENDES THEMA<br />

Das Unternehmen T&B Electronic feiert dieses Jahr sein<br />

40-jähriges Jubiläum. Dies nahmen wir zum Anlass, uns mit<br />

dem aktuellen Geschäftsführer Thomas Warnecke zu unterhalten.<br />

Herr Warnecke, Sie haben mit Berufung von Herrn Faru Fakrou<br />

zum Geschäftsführer den Generationswechsel eingeleitet. Wie<br />

wichtig war und ist Ihnen dieser Schritt?<br />

THOMAS WARNECKE: Ein geregelter Generationswechsel war<br />

den Gesellschaftern und der Geschäftsführung schon immer<br />

sehr wichtig. Zu einer nachhaltigen Geschäftsführung für den<br />

langfristigen Erhalt des Unternehmens und der Arbeitsplätze<br />

gehört es nach unserer Ansicht zwingend, die Nachfolge rechtzeitig<br />

zu planen. Schließlich steht der Zeitpunkt des altersbedingten<br />

Ruhestandes für jeden von uns seit über 60 Jahren fest,<br />

das ist ausreichend Zeit zur Vorbereitung. Im Übrigen handhaben<br />

wir das nicht nur auf der Geschäftsführerebene so: Auch die<br />

Ernennung von Herrn Wulf zum Prokuristen und die Besetzung<br />

Generationswechsel:<br />

Der neue<br />

Geschäftsführer<br />

Faru Fakrou<br />

der Abteilungsleiterpositionen mit jungen Kollegen aus den<br />

eigenen Reihen gehört dazu. Diese Kollegen haben wir in ihrer<br />

Weiterbildung zur Führungskraft unterstützt, zum Beispiel indem<br />

wir berufsbegleitende Studiengänge finanziert haben.<br />

Ihr Unternehmen besteht bereits seit 40 Jahren. Wie haben<br />

sich die Anforderungen in dieser Zeit bezüglich des<br />

Brandschutzes geändert?<br />

THOMAS WARNECKE: Der Brandschutz ist in den letzten Jahren<br />

wesentlich mehr in den Fokus gerückt. Und zwar nicht nur bei<br />

den Versicherern, sondern auch in der Öffentlichkeit. Brandschutz<br />

ist neben dem wichtigen Aspekt des Personenschutzes<br />

eben auch Umweltschutz. Wenn zum Beispiel ein Recyclingbetrieb<br />

oder ein Chemiewerk brennt, dann entweichen eben nicht<br />

nur ungefährliche Stoffe, sondern die benachbarten Betriebe<br />

oder Wohngebiete werden mit undefinierbaren und unvollständig<br />

verbrannten chemischen Verbindungen beaufschlagt. Das<br />

zu vermeiden, ist seit unserer Firmengründung 1984 deutlich in<br />

der Wertigkeit der Bevölkerung gestiegen.<br />

Und machen wir uns nichts vor: Brandschutz erhält auch Arbeitsplätze.<br />

Die Zeiten, als ein abgebrannter Produktionsbetrieb<br />

garantiert wieder in Deutschland aufgebaut wurde – die sind<br />

längst vorbei. Heute wird nach einem Brand sehr wohl geprüft,<br />

ob ein Wiederaufbau nicht in anderen Ländern wirtschaftlich<br />

sinnvoller sein könnte. Dann sind die Arbeitsplätze in Deutschland<br />

weg. Auch das gab es vor 40 Jahren so gut wie nicht.<br />

Was sind aktuell die dringendsten/wichtigsten Herausforderungen<br />

bezüglich der geschäftlichen Entwicklung von T&B?<br />

THOMAS WARNECKE: An erster Stelle ist hier die Personalgewinnung<br />

zu nennen. Da wir in hohem Maße auf handwerklich<br />

ausgebildete Fachkräfte vor allem im Service mit Montagen und<br />

36 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

01 So fing es an:<br />

Das Unternehmen war in<br />

der Tat anfangs in einem<br />

Wohnhaus untergebracht<br />

02 Seit über 10 Jahren<br />

ist T&B im heutigen<br />

Firmengebäude ansässig<br />

01<br />

02<br />

Wartungen angewiesen sind, fällt uns der in Deutschland vorherrschende<br />

Akademisierungswahn immer mehr auf die Füße.<br />

Eine Gesellschaft, in der sich ein Mitarbeiter entschuldigen muss,<br />

wenn er sich bei der Arbeit die Hände dreckig macht und nicht<br />

im Büro sitzt, sollte sich einmal selbst hinterfragen. Wenn ich<br />

eine Brücke baue, brauche ich Fachleute, die die Brücke planen<br />

– und Fachleute, die die Brücke bauen. Und zwar im Verhältnis<br />

1:20 und nicht 20:1, so wie es in Deutschland aktuell der Fall ist.<br />

An zweiter Stelle ist der zunehmende Aufwand durch immer<br />

mehr gesetzliche Auflagen zu nennen, der mit einer dysfunktionalen<br />

öffentlichen Verwaltung einhergeht. Als ein Beispiel ist<br />

hier der immer höhere bürokratische Aufwand zu nennen.<br />

Und welche Herausforderungen sehen Sie bei der<br />

Produktentwicklung/-herstellung?<br />

THOMAS WARNECKE: Bei unseren Produkten kommt eine Reihe<br />

elektronischer Bauteile zum Einsatz. Die Zeiträume, in denen<br />

diese Bauteile verfügbar sind, werden immer kürzer, Abkündigungen<br />

kommen mit immer höherer Frequenz. Da jede Änderung<br />

von Bauteilen eine neue Zulassung beim VdS nach sich<br />

zieht, ist unsere Entwicklungsabteilung bei allen Neuentwicklungen<br />

darum bemüht, auf Bauteile mit langfristiger Verfügbarkeit<br />

zu setzen und darauf zu achten, dass es für jedes Bauteil<br />

mehrere Lieferanten gibt.<br />

Sie bieten Schulungen für externe Fachleute an. Wie wichtig ist<br />

Ihnen dieses Thema, besonders in Bezug auf vorbeugenden<br />

Brandschutz?<br />

THOMAS WARNECKE: Wir schulen bei uns im Hause unter anderem<br />

Risikoingenieure von Versicherern und die Betreiber<br />

unserer Brandschutzsysteme. Den Risikoingenieuren möchten<br />

wir aufzeigen, welche Risiken es bei ihren Kunden gibt und mit<br />

welchen Konzepten man diese Risiken wirtschaftlich vertretbar<br />

minimieren kann.<br />

Bei der zweiten Gruppe wollen wir ein Bewusstsein für die Bedeutung<br />

einer funktionsfähigen Brandschutzanlage erreichen.<br />

Es reicht eben nicht aus, ein Brandschutzsystem zu installieren<br />

und es dann „vor sich hin gammeln zulassen“. Brandschutzsysteme<br />

müssen gewartet werden. Denn sie müssen nach teilweise<br />

jahrelanger Ruhe innerhalb von Sekunden einsatzbereit sein.<br />

Nach wie vor gilt: „Brandschutz kann sich innerhalb von Sekunden<br />

amortisieren!“<br />

Sie fertigen die Mehrzahl Ihrer Produkte in Deutschland. Viele<br />

Unternehmen wandern aus Kostengründen ins Ausland ab. Ist<br />

T&B die Produktqualität (oder die kurzen Wege) wichtiger als<br />

kurzfristige Gewinnmaximierung?<br />

THOMAS WARNECKE: Uns ist es wichtig, regionale Lieferanten<br />

zu haben, um unser hohes Maß an Flexibilität zu erhalten. Wir<br />

unterscheiden uns von unseren wichtigsten Wettbewerbern<br />

durch schnelle Reaktionszeiten. Das schätzen unsere Kunden.<br />

Dazu ist es erforderlich, für kundenspezifische Anforderungen<br />

03 Sprühwasserlöschanlage für ein Förderband in einer<br />

Recycling-Anlage<br />

auch mal schnell mit dem Lieferanten Sonderlösungen umzusetzen.<br />

Natürlich spielt bei uns als VdS-zugelassener Errichter auch die<br />

Produktqualität eine wichtige Rolle, aber die ließe sich sicher<br />

auch durch Zukauf im europäischen Ausland sicherstellen. Zukauf<br />

aus asiatischen Billiglohnländern kommt für uns aus Qualitäts-,<br />

aber auch aus quantitativen Gründen nicht in Betracht.<br />

Kurzfristige Gewinnmaximierung spielt bei T&B ohnehin keine<br />

Rolle. Wie schon eingangs gesagt, sind die Gesellschafter an<br />

einer langfristigen Unternehmensentwicklung interessiert.<br />

Kurzfristige Gewinnmaximierung ist etwas für börsenorientierte<br />

Unternehmen mit Geschäftsführern, die Zeitverträge haben und<br />

versuchen, in dieser Zeit den Gewinn zu maximieren nach dem<br />

Motto „Après nous, le déluge“. Das ist nicht unser Motto.<br />

Bilder: T&B Electronic<br />

DAS INTERVIEW FÜHRTE GUIDO MATTHES; CHEFREDAKTEUR<br />

DER VERFAHRENSTECHNIK<br />

www.tbelectronic.eu<br />

UNTERNEHMEN<br />

T&B electronic GmbH<br />

Industriestraße 3, 31061 Alfeld<br />

Tel. 05181 909910<br />

E-Mail: info@tbelectronic.de<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> 37


BETRIEBSTECHNIK<br />

MODULARE BAUGRUPPEN<br />

GEMACHT FÜR EXTREME<br />

In explosionsgefährdeten<br />

Industrien wie der Petrochemie,<br />

der Öl- und Gasindustrie sowie<br />

der Energieerzeugung ist<br />

höchste Sicherheit im Betrieb<br />

unerlässlich. Modular<br />

aufgebaute Baugruppen<br />

können hier eine effektive<br />

Lösung darstellen.<br />

Anlagen, die unter extremen Bedingungen arbeiten, erfordern<br />

zuverlässige Komponenten, die neben ihrer Langlebigkeit<br />

auch eine flexible Handhabung und Wartungsfreundlichkeit<br />

bieten. Modular aufgebaute Baugruppen<br />

wie die Lösungen von Pneumax haben sich hier als effektive Lösung<br />

bewährt, da sie sowohl den Planungs- als auch den Installations-<br />

und Wartungsaufwand erheblich reduzieren.<br />

Die Modularisierung von Maschinenkomponenten bietet nicht<br />

nur Flexibilität, sondern auch Vorteile in puncto Effizienz und Sicherheit.<br />

Plug-&-Play-Baugruppen ermöglichen es, vorgeprüfte<br />

und vormontierte Einheiten direkt in die Anlage zu integrieren.<br />

Das spart Zeit während der Montage und minimiert Fehlerquellen,<br />

da weniger einzelne Verbindungen erforderlich sind. Mitarbeiter<br />

werden durch die vereinfachte Installation entlastet, und<br />

Ausfallzeiten lassen sich durch die schnellere Montage und einfacherer<br />

Wartungsprozesse verringern.<br />

Ein wesentlicher Aspekt der modularen Konstruktion ist die intelligente<br />

Verknüpfung der Komponenten. Die speziellen Flansche,<br />

die bei den Baugruppen von Pneumax verwendet werden,<br />

ermöglichen es, die einzelnen Module ohne zusätzliche Verrohrung<br />

sicher miteinander zu verbinden. Dies führt zu kompakteren,<br />

robusteren Einheiten, die durch ihre einfache Einplanung in<br />

den Konstruktionsprozess überzeugen. Zudem reduzieren sich<br />

die potenziellen Fehlerquellen auf ein Minimum, was die Betriebssicherheit<br />

weiter erhöht.<br />

LÖSUNGEN FÜR EXTREME BEDINGUNGEN<br />

Dabei werden die Baugruppen bei Pneumax konstant weiter optimiert.<br />

Ein Ergebnis die neue Serie direkt gesteuerter 3/2-Wege-<br />

Elektromagnetventile. Diese Ventile wurden speziell für den Einsatz<br />

in der Prozessautomatisierung entwickelt und sind auf den<br />

Betrieb unter extremen Bedingungen ausgelegt. Ihre hohe Korrosionsbeständigkeit<br />

gegenüber aggressiven Chemikalien und Umwelteinflüssen<br />

prädestiniert sie für den Einsatz in anspruchsvollen<br />

Branchen wie der Petrochemie, der Öl- und Gasindustrie, der<br />

Energieerzeugung und der Wasseraufbereitung.<br />

Die Elektromagnetventilserie sind sehr zuverlässig und bietet<br />

maximale Flexibilität: Die Ventile lassen sich sowohl als Einzelkomponenten<br />

einsetzen als auch in modularen Baugruppen integrieren.<br />

Diese Plug-&-Play-Lösungen sind vollständig anwenderspezifisch<br />

anpassbar und garantieren laut Hersteller eine einfache<br />

Installation sowie Wartung.<br />

Die Kombination von modular aufgebauten Baugruppen und<br />

den neuen direkt gesteuerten 3/2-Wege-Elektromagnetventilen<br />

ermöglicht eine zukunftsweisende Lösung für Industrien, in denen<br />

extreme Bedingungen den Alltag bestimmen. Die Montage<br />

und Wartung sind vereinfacht, höchste Sicherheitsstandards<br />

werden eingehalten. Die maßgeschneiderten Plug-&-Play-Baugruppen<br />

können die Effizienz steigern und Flexibilität wie auch<br />

die Zuverlässigkeit der Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen<br />

sicherstellen.<br />

Bilder: Pneumax<br />

www.pneumax.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

Pneumax GmbH<br />

Tantalstrasse 4, Gelnhausen<br />

Tel. 06051 97770<br />

E-Mail: info@pneumax-gmbh.de<br />

38 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

GENERATOR FÜR INDUSTRIELLE<br />

ULTRASCHALLREINIGUNG<br />

Reinigen mit Ultraschall bietet sich in vielen<br />

Branchen zur effektiven Endreinigung an. Aber<br />

auch zur Zwischenreinigung vor der weiteren<br />

Verarbeitung unterschiedlichster Werkstücke<br />

oder Teile lässt sich die Technik einsetzen. Vor<br />

allem, weil keine oder wenig Zusatzstoffe<br />

notwendig sind. Telsonic hat jetzt den DCG-Reinigungsgenerator<br />

mit Frequenzen von 25 oder<br />

40 kHz auf den Markt gebracht, der laut Unternehmen<br />

nicht nur leistungsstarke Ultraschallenergie<br />

für industrielle Reinigungsanwendungen<br />

erzeugt, sondern sich auch einfach in den<br />

Automatisierungsverbund integrieren lässt.<br />

Dabei liefert er der übergeordneten Steuerung<br />

wertvolles Prozessfeedback, zum Beispiel zur<br />

Leistungsüberwachung, zum Puls- sowie<br />

Entgasungsbetrieb bis hin zu Fehlermeldungen,<br />

die den Service erleichtern sollen. Der Reinigungsgenerator<br />

ist mit etwa 164 mm Höhe, 106<br />

mm Breite und knapp 400 mm Länge recht<br />

kompakt und für den Einsatz in rauer Industrieumgebung<br />

ausgelegt. Er lässt sich sowohl als<br />

Stand- als auch Einbaugerät im Schaltschrank<br />

nutzen. Bei einem Austausch kann der Rohrresonator<br />

in der Reinigungskabine bleiben.<br />

www.telsonic.com<br />

SENSORTECHNOLOGIE UM CHLOR<br />

ZU MESSEN<br />

Die neuen Dulcotest-Sensoren<br />

von Prominent lassen sich zur<br />

Ermittlung von gebundenem<br />

Chlor einsetzen. Dies kann zum<br />

Beispiel in Schwimmbadwasser,<br />

Chloraminierung von<br />

Trinkwasser oder Desinfektion<br />

des Ablaufs kommunaler und<br />

industrieller Abwasserbehandlungsanlagen<br />

sein. Aber auch zur Qualitätssicherung<br />

in der Lebensmittelindustrie lässt sich der<br />

Sensor einsetzen. Beide Baureihen CTE2 und<br />

CTE3 verfügen über unterschiedliche Messbereiche<br />

und Signalausgänge und sind laut Hersteller<br />

selbst für hohe pH-Werte bis 9,5 einsetzbar.<br />

Zudem ist die Baureihe CTE3 mittels modifiziertem<br />

Elektrodenmaterial auf den speziellen<br />

Einsatz im Zusammenhang mit dem Desinfektionsverfahren<br />

der Inline-Elektrolyse (Rohrzellenelektrolyse)<br />

ausgelegt.<br />

www.prominent.com<br />

WIRKSAME<br />

KEIMNEUTRALISIERUNG<br />

In Wasserleitungen stagnierendes Wasser<br />

stellt generell ein Hygienerisiko dar.<br />

Deshalb werden die wasserführenden<br />

Leitungssysteme des Hybrid-Luftbefeuchters<br />

Condair DL nach einem Anlagenstillstand<br />

von <strong>12</strong> Stunden vollständig entleert.<br />

Zusätzlich löst jeder Einschlaltzyklus des<br />

Luftbefeuchters eine automatische<br />

Spülung der bauseitigen Wasserzuleitungen<br />

aus. Basis des Hygieneplus-Konzeptes<br />

von Condair ist die Silberionisierung des<br />

Befeuchtungswassers. Das wird konstant kontrolliert und<br />

bedarfsgesteuert mit Silberionen versetzt, wodurch die<br />

Ausbreitung von Mikroorganismen unterbunden wird. Der<br />

zusätzliche Sterilfilter im Wassersystem mit automatischer<br />

Selbstüberwachung soll für zusätzliche Hygienesicherheit<br />

sorgen, weil er verhindert, dass mikrobiell belastetes Befeuchtungswasser<br />

oder im Wasser mitgetragene Biofilme ins<br />

Kanalsystem eindringen. Optional ist eine H 2<br />

O 2<br />

-Desinfektion<br />

möglich, die über die Steuerung des Geräts einstellbar ist.<br />

Weiterhin lassen sich die wasserführenden Leitungen des<br />

Befeuchtungssystems mit Druckluft durchspülen und austrocknen.<br />

Dies erfolgt wahlweise automatisch nach einer<br />

festgelegten Stillstandzeit oder wird durch den Nutzer<br />

individuell eingeleitet.<br />

www.condair.de<br />

WIRBELSCHICHTPROZESSOR MIT NEUEN<br />

FUNKTIONEN<br />

Ausgelegt für den Labormaßstab<br />

wird der Wirbelschichtprozessor<br />

Ventilus<br />

Lab von Romaco Innojet für<br />

die Granulierung, Trocknung<br />

und das Coating von<br />

Partikeln mit einer Größe<br />

ab 10 µm bis 2 mm<br />

eingesetzt. Dabei produziert<br />

die multifunktionale<br />

Laboreinheit Batchgrößen<br />

von 0,7 bis 7 Litern.<br />

Aufgrund der Prozessluftführung<br />

im zylindrischen<br />

Produktbehälter lässt sich<br />

die benötigte Energie laut<br />

Hersteller sehr effizient<br />

nutzen, was die Batchzeiten<br />

des Prozessors um bis zu<br />

25 % verkürzen soll. Die<br />

Prozessluft wird durch den ringförmigen Behälterboden<br />

(Orbiter) eingeleitet, der für gleichmäßige Strömungsverhältnisse<br />

und für eine äußerst schonende Umwälzung der Charge<br />

sorgen soll. Gemeinsam mit einer zentral angeordneten<br />

Bottom-Spray-Düse bildet der Orbiter-Treibsatz eine Funktionseinheit,<br />

welche die Durchführung von Scale-up-Prozessen<br />

erleichtern soll.<br />

www.romaco.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> 39


NEU UND NACHHALTIG<br />

PAPIERFLASCHE MIT FASERBASIERTEM<br />

VERSCHLUSS MARKTREIF<br />

Das Resultat der Entwicklungszusammenarbeit<br />

von Paboco und<br />

Blue Ocean Closures ist die<br />

erste marktreife Kombination<br />

aus Papierflasche<br />

und faserbasiertem<br />

Verschluss, aktuell nun<br />

verfügbar und voraussichtlich<br />

Anfang 2025<br />

beim Verbraucher. Das<br />

Gesamtgewicht der<br />

Verpackung, einschließlich<br />

Kappe, beträgt weniger<br />

als 16 g, das der HDPE-Barriere<br />

weniger als 2 g. Das entspricht<br />

dem Ansatz von Paboco, möglichst<br />

wenig Material bei der Herstellung einzusetzen. Aufgrund der<br />

dünnen Barriere ist die Flasche einschließlich Verschluss wie<br />

eine Papierverpackung recycelbar. Bis Ende 2025 möchten die<br />

Partner Papierflaschen in großem Maßstab einführen und<br />

zukünftige biobasierte Lösungen zu entwickeln. Paboco verfügt<br />

über jahrelange Erfahrung in der Entwicklung von Papierflaschenverpackungen<br />

und nutzt diese, um die erste jemals<br />

verfügbare Kombination aus Papierflaschen und faserbasierten<br />

Verschlüssen auf den Markt zu bringen. Durch die Partnerschaft<br />

mit Blue Ocean Closures, gibt es zu der Papierflasche nun<br />

auch den dazugehörigen Standardverschluss.<br />

www.paboco.com<br />

LÖSUNG FÜR DEN FOOTPRINT<br />

Richtlinien wie die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) sollen Unternehmen dazu anhalten, ressourcenschonend<br />

zu handeln und dies auch nachzuweisen. Der Product Carbon Footprint (PCF) ist ein erster wichtiger Schritt<br />

für das Lifecycle Assessment und um den CO 2<br />

-Ausstoß der Industrie (Corporate Carbon Footprint) zu senken. Die von<br />

Contact Software entwickelte<br />

Lösung für das PLM-System CIM<br />

Database kann dabei helfen,<br />

umweltrelevante Daten bereits im<br />

Design zu berechnen und zu<br />

dokumentieren. Sie basiert auf<br />

Richtlinien wie ISO 14067 für den<br />

PCF und dem Greenhouse Gas<br />

(GHG) Protocol. Hintergrund: 80 %<br />

der Fertigungs- und Umweltkosten<br />

werden bereits in der Entwicklung<br />

festgelegt und könnten sich so<br />

vermeiden lassen. Deshalb hat die<br />

Firma Contact dafür Contact<br />

Elements als Plattform für seine<br />

Standardprodukte entwickelt.<br />

www.contact-software.com<br />

40 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de


MEDIEN<br />

FORSCHUNGSQUARTETT<br />

Der Podcast Forschungsquartett blickt auf<br />

neue Entwicklungen und Ergebnisse in der<br />

deutschen Forschungslandschaft. Überall in<br />

Deutschland arbeiten Wissenschaftler daran, die Welt ein<br />

wenig besser zu machen. Das Forschungsquartett wird durch<br />

die Kooperationspartner Forschungszentrum Jülich, Fraunhofer-Gesellschaft,<br />

Helmholtz-Zentrum Berlin, Max Delbrück<br />

Center, Max-Planck-Gesellschaft, Helmholtz-Zentrum für<br />

Umweltforschung UFZ und dem Leibniz-Institut für Geschichte<br />

und Kultur des östlichen Europa ermöglicht. Der Podcast ist<br />

unter wisschenschaftspodcast.de oder allen weiteren Plattformen<br />

verfügbar, in denen ein Podcast abgespielt werden kann.<br />

Bild: tilialucida - stock.adobe.com<br />

www.mpg.de/podcasts/forschungsquartett<br />

IMPULSPAPIER FÜR KLIMANEUTRALEN<br />

WASSER- UND KOHLENSTOFF<br />

Die Deutsche Energie-Agentur<br />

(dena) hat das Impulspapier<br />

„Erneuerbares Methanol –<br />

grüne Basischemikalie und<br />

Importvektor für klimaneutralen<br />

Wasserstoff und Kohlenstoff<br />

mit erheblichem Potential“<br />

veröffentlicht. Hauptergebnis:<br />

Methanol ist aufgrund<br />

seiner chemisch-physikalischen<br />

Eigenschaften ein<br />

vorteilhaftes Wasserstoff-Derivat<br />

und kann ein wichtiger<br />

Baustein für die Defossilisierung<br />

der chemischen Industrie<br />

und des Verkehrs werden. Mit dem Impulspapier möchte die<br />

Agentur laut der Vorsitzenden der Geschäftsführung, Corinna<br />

Enders, einen „konstruktiven Beitrag zur aktuellen Debatte<br />

rund um die Wasserstoff-Importstrategie der Bundesregierung<br />

leisten“. Bei einer Umstellung der aktuellen Produktionsrouten<br />

auf erneuerbares Methanol gehen Prognosen von<br />

einem deutschlandweiten Bedarf bis zu 23,7 Millionen<br />

Tonnen Methanol bis zum Jahr 2045 aus, das würde rund 150<br />

Terawattstunden Wasserstoff im Jahr entsprechen. Aktuell<br />

verbraucht die chemische Industrie in Deutschland bereits<br />

rund 1,1 Millionen Tonnen Methanol - größtenteils auf fossiler<br />

Basis. Sie können das Impulspapier unter:<br />

https://bit.ly/3YLRHwR downloaden.<br />

www.dena.de<br />

ELEKTRONISCHER LEITFADEN FÜR HPAPI<br />

Dupont hat einen E-Guide veröffentlicht, der sich mit den<br />

Schlüsselfaktoren befasst, die HSE-Manager bei der Auswahl<br />

von Schutzkleidung für Mitarbeiter (PSA) berücksichtigen<br />

können, die mit hochwirksamen pharmazeutischen Wirkstoffen<br />

(HPAPI) arbeiten. Der Text enthält einzelne Abschnitte<br />

über den Aufbau von PSA-Materialien wie Tyvek, ein Fasermaterial<br />

aus endlosen HDPE-Filamenten, das Atmungsaktivität<br />

und Schutz gegen feste oder fertig dosierte flüssige HPAPI<br />

bietet. Auch andere Faktoren wie das Design der Schutzkleidung<br />

werden berücksichtigt. Der elektronische Leitfaden mit<br />

dem Titel The HSE Manager‘s Guide to Cleanroom Garments<br />

for HPAPI Manufacturing<br />

(Leitfaden für HSE-Manager<br />

zu Reinraumkleidung<br />

in der HPAPI-Herstellung)<br />

bietet einen<br />

Überblick über die<br />

HPAPI-Risiken, einschließlich<br />

der potenziellen<br />

Gefährdung durch<br />

die Exposition gefährlicher Stoffen, die Kontamination<br />

pharmazeutischer Produkte und einen 9-stufigen Leitfadens<br />

für die Auswahl persönlicher Schutzausrüstung. Der Leitfaden<br />

ist über die Webseite www.dupont.de/personal-protectiveequipment<br />

zu erreichen.<br />

www.dupont.com<br />

ERKLÄRBARE KÜNSTLICHE INTELLIGENZ<br />

Erklärbare KI (XAI)<br />

kann tiefere Einblicke<br />

in KI-Systeme<br />

bieten und somit<br />

zu deren Absicherung<br />

und Zertifizierung<br />

beitragen.<br />

Auch wenn eine<br />

volle Absicherung<br />

nur durch erklärbare<br />

KI eher<br />

unrealistisch ist,<br />

wird XAI als wertvolles Instrument angesehen. Die Fraunhofer-Institute<br />

IAO und IPA haben in einem Whitepaper den<br />

Status quo und die Potenziale von XAI analysiert. Die Absicherung<br />

und Zertifizierung von Künstlicher Intelligenz (KI) sind<br />

essenziell, um das Vertrauen in die Leistungsfähigkeit von<br />

KI-basierten Produkten und Services zu erreichen. Eine<br />

vielversprechende Methode dafür bietet die erklärbare<br />

Künstliche Intelligenz oder XAI. Durch XAI lassen sich tiefere<br />

Einblicke in die Funktionsweise von KI-Systemen gewinnen.<br />

Denn Methoden der XAI können die Logiken, auf deren Basis<br />

Entscheidungen und Datenverknüpfungen in KI-Modellen<br />

erfolgen, nachvollziehbar machen. Das Whitepaper können<br />

Sie unter: https://bit.ly/3Un48w8 downloaden.<br />

www.fraunhofer.de<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> 41


PERSÖNLICH<br />

WERKSTOFFWISSENSCHAFTLERIN KATRIN HAGEMANN<br />

EINFACH MACHEN!<br />

Frauen sind in Ingenieursberufen immer noch<br />

unterrepräsentiert. Nur knapp 20 Prozent aller<br />

erwerbstätigen Ingenieure sind Frauen. Aber es<br />

gibt sie, und sie werden mehr. Im Interview<br />

erzählt Katrin Hagemann ihre Geschichte.<br />

Woher kommt Ihr Interesse für die Werkstoffwissenschaften?<br />

Ich habe den Studiengang Biomedizinische Materialien im Bereich<br />

der Werkstoffwissenschaften gewählt. Mich hat die Verbindung<br />

der Disziplinen Medizin und Ingenieurwissenschaften<br />

fasziniert. Ich wollte die zugrundeliegenden Wechselwirkungen<br />

und der Logik für den Einsatz der verschiedenen Werkstoffe für<br />

medizinische Anwendungen verstehen. Dieses Feld umfasst<br />

viele Arzneimittel, die zum Beispiel mit einem Funktionsfilm<br />

beschichtet werden, Implantate als künstliche Materialien mit<br />

verschieden langen Verweilzeiten im Körper und auch indirekt<br />

die Prozesstechnik zur Herstellung von solchen Produkten.<br />

fen mir, genau die technischen Lösungen zu finden, die dem<br />

Kunden später ermöglichen, die gewünschte Qualität und den<br />

Output zu erreichen.<br />

Was würden Sie Frauen raten, die ebenfalls in einen technischen<br />

Beruf möchten?<br />

Einfach machen!<br />

Ich mag meinen Beruf, da ich wirklich vielfältige Möglichkeiten<br />

habe, mich einzubringen. Ich habe das Privileg, dass ich auch<br />

schauen kann, was für mich gerade interessant ist, oder was zu<br />

meinen Lebensumständen (auch als Mutter) passt.<br />

Ich wünsche mir noch mehr Vielfalt und Gleichberechtigung in<br />

den Betrieben! Insbesondere jetzt, wo sich anscheinend die<br />

Gesellschaft immer mehr polarisiert, sehe ich es auch als Aufgabe<br />

der Unternehmen, die gesamte Gesellschaft in den Teams<br />

abzubilden.<br />

www.loedige.de<br />

DIE FRAGEN STELLTE MELINA HOSSEINLI,<br />

REDAKTION VERFAHRENSTECHNIK<br />

Sie arbeiten als technische Kundenbetreuerin. Wie sind Ihre<br />

Erfahrungen als Frau, zum Beispiel wenn Sie sich am Telefon<br />

melden?<br />

Ich habe keine schlechten Erfahrungen gemacht und nur sehr<br />

positive Reaktionen am Telefon erlebt. Wem ich nicht bekannt<br />

bin, stelle ich mich mit Beruf, Aufgabengebiet und dem<br />

Erfahrungslevel vor. Wobei ich denke, dass der Doktortitel<br />

mir als Frau in meinem Beruf dabei hilft, dass<br />

meine Kompetenz nicht in Frage gestellt wird.<br />

Sie sind auch für das skandinavische Vertriebsgebiet<br />

zuständig. Sprechen Sie Finnisch?<br />

Nein, leider nicht! Wir haben aber sehr nette<br />

und kompetente Unterstützung in Finnland,<br />

um mit den Kunden in der Muttersprache zu<br />

kommunizieren!<br />

Sie kommen ursprünglich aus der<br />

Biomedizin. Welche Hauptunterschiede<br />

gibt es für Sie als Frau zwischen diesem<br />

Gebiet und der Prozesstechnik?<br />

Ich habe nach meinem Studium und der<br />

Promotion in zwei Lohnunternehmen für<br />

die Herstellung von Implantaten und<br />

Arzneimitteln gearbeitet. In dem Bereich<br />

drehte sich alles um Qualität und Output.<br />

Nun arbeite ich bei dem Prozesstechnik-<br />

Hersteller Lödige Maschinenbau und berate<br />

und projektiere vom Mischer bis hin zu verfahrenstechnischen<br />

Anlagen für pharmazeutische<br />

Anwendungen. Ich denke, meine Erfahrungen hel-<br />

KATRIN HAGEMANN ARBEITET ALS TECHNISCHE<br />

KUNDENBETREUERIN BEI LÖDIGE MASCHINENBAU<br />

42 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> www.verfahrenstechnik.de


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 01/2025<br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 30.01.2025 • ANZEIGENSCHLUSS: 15.01.2025<br />

01<br />

02<br />

04<br />

03<br />

01 Vom 19. bis 20. Februar 2025 findet die 7. Pumps &<br />

Valves in Dortmund statt. Die Fachmesse gibt einen<br />

vielfältigen, aber konzentrierten Überblick über zentrale<br />

Komponenten der industriellen Prozesstechnik.<br />

Bild: Easyfairs<br />

02 Talsperren leisten einen wichtigen Beitrag zur<br />

Gewinnung erneuerbarer Energien. Was ein Hersteller<br />

aus Fulda alles dazu beigetragen hat, lesen Sie in der<br />

01/25.<br />

Bild: Jumo<br />

03 Das Online-Analyse-System bestimmt wichtige<br />

Wasserparameter automatisiert. Der Anwenderbeitrag<br />

erklärt, wie sich eine Nitratmessung fix nachrüsten lässt.<br />

Bild: Bürkert<br />

DER DIREKTE WEG<br />

INTERNET:<br />

www.verfahrenstechnik.de<br />

E-PAPER:<br />

digital.verfahrenstechnik.de<br />

REDAKTION:<br />

redaktion@verfahrenstechnik.de<br />

04 Bedürfnisse der Anwender im Vordergrund: Durch<br />

das kompakte Design, der kleinen Prozessanschlüsse und<br />

der Leistung sind die Messgeräte flexibel skalierbar.<br />

Bild: Endress + Hauser<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/<strong>12</strong> 43


MULTIMEDIAL VERNETZT<br />

KUNDEN GEWINNEN!<br />

FÖRDERTECHNIK<br />

MATERIALFLUSS<br />

LOGISTIK<br />

FLUIDTECHNIK<br />

Bitte kontaktieren Sie mich, ich berate Sie gerne!<br />

Carmen Müller-Nawrath<br />

Head of Sales<br />

Telefon: 0049/6131/992-245<br />

c.nawrath@vfmz.de<br />

Profitieren Sie von unserem<br />

einmaligen Mediennetzwerk!

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