Stimmen des Nordens - Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim
Programmheft vom Konzert am 10.11.2024, CongressCentrum Pforzheim
Programmheft vom Konzert am 10.11.2024, CongressCentrum Pforzheim
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STIMMEN<br />
DES NORDENS<br />
Sonntag, Sonntag, 10. November xx. xx 2021 2024<br />
CongressCentrum <strong>Pforzheim</strong>, Großer Saal<br />
2<br />
Lech Antonio Uszynski Viola<br />
Sergej Krylov Leitung
STIMMEN<br />
DES NORDENS<br />
3<br />
18.00 Uhr Konzerteinführung mit Intendantin<br />
Anna Becker<br />
<strong>Südwestdeutsches</strong> <strong>Kammerorchester</strong> <strong>Pforzheim</strong><br />
Lech Antonio Uszynski Viola<br />
Sergej Krylov Leitung<br />
Jean Sibelius 1865-1957<br />
Suite Champêtre op. 98b<br />
1 Piece caractéristique. Commodo<br />
2 Mélodie élégiaque. Poco Adagio<br />
3 Danse. Allegretto<br />
Pēteris Vasks *1946<br />
Konzert für Viola und Streichorchester<br />
1 Andante<br />
2 Allegro moderato<br />
3 Andante<br />
4 Adagio<br />
PAUSE 20 Minuten<br />
Faustas Latėnas 1956-2020<br />
Bolero<br />
Edvard Grieg 1843-1907<br />
Aus Holbergs Zeit – Suite im alten Stil op. 40<br />
1 Praelude. Allegro vivace<br />
2 Sarabande. Andante<br />
3 Gavotte. Allegretto - Musette, Poco più mosso<br />
4 Air. Andante religioso<br />
5 Rigaudon. Allegro con brio<br />
Mit freundlicher Unterstützung<br />
durch unseren Freun<strong>des</strong>kreis<br />
FREUNDESKREIS<br />
SÜDWESTDEUTSCHES<br />
KAMMERORCHESTER<br />
PFORZHEIM E.V.<br />
Bitte stellen Sie Ihre Mobiltelefone ab.<br />
Bild- und Tonaufnahmen sind ohne schriftliche<br />
Genehmigung nicht gestattet.
STIMMEN<br />
DES NORDENS<br />
5<br />
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Jean Sibelius<br />
Suite champêtre<br />
Jean Sibelius gilt als der finnische Komponist schlechthin.<br />
Eigentlich erst durch ihn ist eine genuin finnische Musik<br />
kreiert worden. Und er hat diese Entwicklung nicht so<br />
betrieben wie viele andere Gründer nationaler Schulen<br />
im 19. Jahrhundert – nämlich mit intensiven Feldforschungen<br />
zur Folklore seines Lan<strong>des</strong>. Seine Idee einer<br />
wirklich finnischen Musik entstammte eher seinem Erleben<br />
der finnischen Landschaft einerseits und seiner<br />
Beschäftigung mit den finnischen Nationalepen andererseits.<br />
Letztere sollten zeitlebens eine Inspirationsquelle<br />
bleiben für seine Kompositionen, die oft direkt Bezug<br />
nahmen auf literarische Vorbilder. Dass er <strong>des</strong>halb – als<br />
Komponist vor allem von Symphonien und Tondichtungen<br />
– zu einem Dauervertoner literarischer Inhalte<br />
abgestempelt wurde, hat Sibelius gar nicht behagt.<br />
Er schrieb dazu: „Meine Symphonien sind Musik, die<br />
als musikalischer Ausdruck ohne jedwede literarische<br />
Grundlage erdacht und ausgedrückt worden ist. Ich<br />
bin kein Literaturmusiker. Für mich fängt Musik dort<br />
an, wo das Wort aufhört.“<br />
Auf dem Weg zu seiner Rolle als Finnlands wichtigstem<br />
Komponisten absolvierte Sibelius verschiedene Stationen:<br />
Erst erhielt er Klavier- und Violinunterricht, dann durchlief<br />
er ein Musikstudium am Konservatorium in Helsinki,<br />
anschließend verschiedene Studien in Berlin und Wien.<br />
Wieder zurück in Helsinki erhielt er dort am Konservatorium<br />
eine Stelle als Lehrer für Theorie, Kompositionslehre<br />
und Violine. Sein Ansehen war in diesen Jahren<br />
so gestiegen, dass er ab 1897 eine Staatsrente bezog,<br />
die es ihm ermöglichte, sich zu einem großen Teil seinem<br />
kompositorischen Schaffen zu widmen. Ganz leben von<br />
dieser Zuwendung konnte er nicht. Und so musste er in<br />
der Zeit <strong>des</strong> 1. Weltkrieges, da die Kontakte zu internationalen<br />
Verlagen unmöglich waren und auch sonst<br />
keine großen Werke gefragt waren, noch ein wenig<br />
Einfallsreichtum beweisen, um genügend Nebeneinkünfte<br />
zu erhalten für die Versorgung seiner Familie.
Talent,<br />
Technik,<br />
Schnelligkeit<br />
Ultrapräzision<br />
Sibelius dachte da sichtlich pragmatisch, denn er verlegte<br />
sich auf die Komposition schlichter, vom Laien<br />
aber gut zu verwirklichender Einzelsätze unterschiedlichsten<br />
Charakters und meist salonfähiger Besetzung<br />
– leichte Kost, wenn man ganz streng ist, aber schön,<br />
zweckmäßig, variabel einsetzbar und vor allem: sowohl<br />
gefragt als auch verkaufbar!<br />
Von diesen kleinen Stücken nahm Sibelius zwischen<br />
1921 und 1923 immer wieder einzelne Sätze, instrumentierte<br />
sie und baute daraus einige zu insgesamt drei<br />
entzückenden Suiten für kleinere Besetzungen. Auf<br />
diesem Wege ist auch die Suite champêtre („Ländliche<br />
Suite“) entstanden, die Sibelius selbst erst als „eines<br />
Sibelius unwürdig“ betrachtet haben soll – und (vermutlich<br />
wegen dieser Einschränkung) auch nicht an<br />
den Verlag bringen konnte. Im zweiten Anlauf akzeptierte<br />
schließlich der Verlag Hansen diese Suiten, und<br />
verlegte sie. Sibelius ließ die „Suite champêtre“ und ihre<br />
Schwester, de „Suite caractéristique“ 1923 in einem<br />
Konzert erklingen, in dem auch die Uraufführung seiner<br />
großen 6. Symphonie stattfand. Die Kritik wusste nicht<br />
recht etwas mit den Werken anzufangen, waren sie<br />
doch so anders als alles, was Sibelius bis dato komponiert<br />
hatte. Dem Publikum allerdings gefielen diese<br />
Werke dann doch…. und so gehören die Suiten auch<br />
heute noch zum Konzertrepertoire.<br />
7<br />
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ein klangvolles Konzert!<br />
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Pēteris Vasks<br />
Konzert für Viola und Streichorchester<br />
„Die vielschichtigen Wechselwirkungen zwischen Natur<br />
und Mensch, die Schönheit <strong>des</strong> Lebens einerseits, aber<br />
auch die drohende ökologische und moralische Zerstörung<br />
der Welt sind Themen, die er in seinem musikalischen<br />
Schaffen aufgreift. So sprechen seine Werke<br />
stets aus drängender innerer Notwendigkeit. Vasks’<br />
Musiksprache ist existentiell: Sie ringt um ein Maximum<br />
an Ausdruck und trägt die Sehnsucht nach einer friedvollen<br />
Welt.“ Mit diesen Sätzen begründete die Jury<br />
2022 ihre Entscheidung, Pēteris Vasks den Europäischen
Kirchenmusikpreis zu verleihen. Was in diesen Worten<br />
anklingt: Vasks ist nicht nur in explizit geistlichen<br />
Werken von einem hohen Ethos und einer maximalen<br />
Sorge um die Schöpfung und die Rettung von Freiheit<br />
und Gerechtigkeit getrieben, dazu von der Einsicht um<br />
die absolute Notwendigkeit der Auseinandersetzung<br />
mit den letzten Dingen. Auch in einem weltlichen Werk<br />
wie dem Bratschenkonzert aus den Jahren 2014/15 ist<br />
dies zu spüren. Vasks – als Lette einer von denen, die mit<br />
Singen die Revolution gegen die sowjetische Vorherrschaft<br />
erreicht haben, als Kontrabassist ein Liebhaber<br />
<strong>des</strong> Streicherklanges – lässt im Bratschenkonzert das<br />
Soloinstrument immer wieder singen, eindrücklich,<br />
melancholisch, aber auch ausgelassen. Der erste Satz<br />
ist quasi ein Gespräch – oft Selbstgespräch – über die<br />
Zeiten, in denen wir leben. Im zweiten Satz ist dagegen<br />
fröhlich-tänzerisch von (pseudo-)folkloristischen Traditionen<br />
die Rede. Und im dritten Satz zitiert Vasks das<br />
„Dies irae“, die Sequenz aus dem Requiem, verharrt<br />
aber nicht in einer to<strong>des</strong>angstähnlichen Pose, sondern<br />
wird am Ende – in einem abschließenden Adagio per<br />
aspera ad astra – zu einem hoffnungsvollen Licht geführt.<br />
Vasks widmete dieses Bratschenkonzert dem<br />
ukrainisch-britischen Bratschisten Maxim Rysanov.<br />
9<br />
Faustas Latėnas<br />
Bolero<br />
Der litauische Komponist Faustas Latėnas, der 2020 im<br />
Alter von nur 65 Jahren viel zu früh verstarb, war ein<br />
Besonderer. Seine Entwicklung war geprägt von den<br />
Erfahrungen, die ein musikbegeisterter und musikbegabter<br />
junger Mann in einem litauischen Staat machen<br />
musste, der von der Sowjetunion dominiert war und<br />
seine Identität nur mit Mühe, aber wesentlich mit der<br />
Kraft von Kunst und Musik, politisch gesehen also<br />
eher auf Nebenwegen, leben konnte. Latėnas studierte<br />
nach dem Besuch <strong>des</strong> Musikgymnasiums in Kaunas an<br />
der Litauischen Musik- und Theaterakademie in Litauens<br />
Hauptstadt Vilnius Komposition. Sein Lehrer, Eduardas<br />
Balsys, einer der großen litauischen Künstler zur damaligen<br />
Zeit, ließ ihn bereits im Studium wesentlich über
10 11<br />
die Grenzen „ernster“ Musik und litauischer Musik<br />
hinwegsehen. Balsys hegte eine tiefe Liebe zum lateinamerikanischen<br />
Tanz und konnte damit auch Latėnas<br />
begeistern. Die Rhythmen, aber auch die besonderen<br />
Melodien etwa eines Tangos, der nicht nur in Litauen,<br />
sondern besonders auch in seinen Ursprungsländern<br />
immer auch zur Bewältigung problematischer Lebensumstände<br />
dienen soll, trafen Latėnas‘ Lebenswirklichkeit<br />
und blieben ihm als künstlerisches Mittel erhalten.<br />
Überhaupt war Latėnas von Anfang seiner künstlerischen<br />
Karriere an einer, der seine Kunst mit allen Mitteln – ausgefallenen<br />
und „schönen“ – als Ausdruck der real existierenden<br />
Lebensumstände verstanden wissen wollte und<br />
sie zu einer wenigstens partiellen Bewältigung nutzte.<br />
Am freiesten war Latėnas in seinen Werken für die Bühne<br />
– hier (er wirkte auch einige Jahre als musikalischer Leiter<br />
eines renommierten Puppentheaters „Lélé“ und als<br />
musikalischer Direktor <strong>des</strong> Kleinen Nationaltheaters in<br />
Vilnius) konnte er alle Dramatik und allen Sarkasmus, die<br />
ihm auf der Seele lagen, ebenso wie alles Schöne und<br />
Begeisternde ungehemmt musikalisch ausdrücken.<br />
Musik sollte für Latėnas auch alle Probleme dieser Welt<br />
beschreiben. So komponierte er „eine unreine Musik<br />
voller Alltagsspuren, voller Kratzer, Narben und Flecken.<br />
Zu Beginn der achtziger Jahre brachte er seine „Musa<br />
memoria“ für Tonband heraus, auf der geistig gestörte<br />
Patienten Termini aus medizinischen Fachbüchern lasen.<br />
Für Latėnas war dieses Stück ein „Protest gegen die<br />
Absurdität <strong>des</strong> täglichen Lebens, gegen Pseudo-Ideen<br />
und ein Ausdruck angestauter persönlicher Frustration“.<br />
(Nachruf von Jan Brachmann in der FAZ vom 05.11.2020)<br />
Dass Musik wie die Kunst die Kraft zur Veränderung<br />
der Welt, Stärkung der Seele ihrer Hörenden wie ihrer<br />
Ausübenden, zu Trost in schweren Zeiten und zum<br />
Wandel von Trauer in Freude, ja Ausgelassenheit hat,<br />
war für Latėnas ein Faktum. Dass man Musik und Kunst<br />
daher besonders pflegen muss, seine Überzeugung. Und<br />
so begab er sich neben seinem reichhaltigen kompositorischen<br />
Schaffen ab 1996 immer wieder in politische<br />
Verantwortung als stellvertretender Kultusminister<br />
Litauens, als Kulturattaché Litauens in Russland und<br />
als kultureller Berater der litauischen Regierung.<br />
Seinen „Bolero“, der natürlich anknüpft an die Impulse,<br />
die er im Studium erhielt, konnte er leider nicht mehr<br />
hören. Dieses Streicherwerk, bei dem die Instrumente<br />
zur hand- resp. fingergeschlagenen kleinen Trommel<br />
mutieren und bei dem ganz sicher Maurice Ravels berühmter<br />
„Boléro“ Pate stand, musste sein langjähriger<br />
Weggefährte, der litauische Bratscher Tomas Petrikis,<br />
für Latėnas nach <strong>des</strong>sen Vorstellungen „zu Ende“<br />
bringen – arrangieren.<br />
Edvard Grieg<br />
Aus Holbergs Zeit – Suite im alten Stil op. 40<br />
Edvard Grieg hat – wie viele Skandinavier – seine musikalischen<br />
Studien wesentlich in Deutschland betrieben.<br />
Im Herzen aber schlug sein Herz für „die“ norwegische<br />
Musik. Er selbst sprach über sich: „Ich habe die Volksmusik<br />
meines Lan<strong>des</strong> aufgezeichnet. In Stil und Formgebung<br />
bin ich ein deutscher Romantiker der Schumannschen<br />
Schule geblieben; aber zugleich habe ich den<br />
reichen Schatz der Volkslieder meines Lan<strong>des</strong> ausgeschöpft<br />
und habe aus dieser bisher unerforschten<br />
Emanation der norwegischen Volksseele eine nationale<br />
Kunst zu schaffen versucht.“<br />
Zu diesen Bemühungen um die eigene Tradition gehört<br />
auch die Entscheidung, zum 200. Geburtstag von Ludvig<br />
Holberg, dem barocken Dichter und Philosophen, ein<br />
„Perückenstück (…) im Alten Stil “ zu komponieren.<br />
So entstand die Suite „Aus Holbergs Zeit“, in der Grieg<br />
die alten barocken Tanzformen bemüht – und einen der<br />
ganz großen Kassenschlager <strong>des</strong> heutigen Konzertbetriebes<br />
schuf. Darüber, dass ausgerechnet ein Werk, in<br />
dem er gerade nicht seine volle norwegisch-romantische<br />
Seele ausgoss, zu einem seiner größten Erfolge wurde,<br />
war er nur mäßig begeistert…. Das darf aber der Freude<br />
über diese Musik keinen Abbruch tun!<br />
NEUGIERIG GEWORDEN?<br />
Zur Suite „Aus Holbergs Zeit“ gibt<br />
es auf unserem YouTube-Kanal auch<br />
eine eigene Folge unserer Videoreihe<br />
„Discovery“.<br />
Ruth M. Seiler
12 13<br />
LECH ANTONIO<br />
USZYNSKI<br />
Mit seinem charakteristischen warmen Klang und seinen<br />
einfühlsamen Interpretationen hat sich Lech Antonio<br />
Uszynski zu einem der gefragtesten Bratschisten seiner<br />
Generation entwickelt. Er gastierte als Solist und<br />
Kammermusiker in Konzertsälen wie der Berliner<br />
Philharmonie, der Elbphilharmonie Hamburg, dem<br />
Konzerthaus Berlin, der Tonhalle Zürich, dem Konzerthaus<br />
Wien, der Wigmore Hall London, der Suntory Hall<br />
Tokio und vielen weiteren Sälen. Außerdem ist er regelmäßig<br />
Gast bei internationalen Festivals, wo er u.a. mit<br />
Künstlern wie Vilde Frang, Lars Vogt, Christian Tetzlaff<br />
und Antoine Tamestit aufgetreten ist. Neben seiner<br />
großen stilistischen Bandbreite als Interpret pflegt er<br />
auch eine leidenschaftliche Tätigkeit als Dozent bei<br />
Meisterkursen und an Hochschulen. Lech Antonio<br />
Uszynski ist Professor für Viola am Royal Conservatoire<br />
in Den Haag.<br />
Lech Antonio Uszynski wurde 1986 als Sohn einer<br />
polnischen Musikerfamilie in Padova (Italien) geboren<br />
und wuchs in der Schweiz auf. Er studierte an der ZHdK<br />
in Zürich bei Ana Chumachenco, Zakhar Bron und<br />
Michel Rouilly und erhielt weitere wichtige musikalische<br />
Impulse von Maestro Rudolf Barshai.<br />
Kammermusik ist in seinem Musikschaffen eine seiner<br />
größten Leidenschaften. Uszynski ist seit 2010 Bratschist<br />
im Stradivari-Quartett, mit welchem er auf internationalen<br />
Konzertbühnen in Europa, Asien und Amerika<br />
Erfolge feiert. Zusätzlich zu seiner Laufbahn als Kammermusiker<br />
und Solist wurde er in den vergangenen Jahren<br />
als Gast-Solo-Viola vom Royal Stickholm Philharmonic,<br />
dem Sinfonieorchester Basel, dem Luzerner Sinfonieorchester,<br />
dem Gstaad Festival Orchestra und zahlreichen<br />
anderen Ensembles eingeladen.<br />
Lech Antonio Uszynski spielt auf einer der drei verbleibenden<br />
Violen <strong>des</strong> Meisters Hendrick Willems aus<br />
dem Jahr 1690, Gent.
14 15<br />
SERGEJ<br />
KRYLOV<br />
Sergej wurde in eine Musikerfamilie hineingeboren und<br />
begann bereits im Alter von fünf Jahren mit dem Geigenunterricht.<br />
Als Absolvent der Zentralen Musikschule in<br />
Moskau (Klasse von S. I. Kravchenko) und Schüler von<br />
Abram Stern und Salvatore Accardo gewann er bereits<br />
in jungen Jahren bedeutende Violin-Wettbewerbe<br />
(Int. Lipizer-Wettbewerb, Stradivari-Wettbewerb in<br />
Cremona, Fritz-Kreisler-Wettbewerb in Wien), und eine<br />
große internationale Karriere als Violin-Solistist und<br />
Kammermusiker begann. Seit 2012 ist Sergej Krylov<br />
Professor am Konservatorium in Lugano/Schweiz.<br />
Als musikalischer Leiter <strong>des</strong> Litauischen <strong>Kammerorchester</strong>s<br />
fungiert Krylov oft als Solist und Dirigent in einem<br />
breiten Repertoire, das vom Barock bis zu zeitgenössischer<br />
Musik reicht.<br />
In den letzten Jahren hat er seine Tätigkeit als Dirigent<br />
intensiviert und arbeitet mit Orchestern wie dem Russischen<br />
Nationalorchester, dem Englischen <strong>Kammerorchester</strong>,<br />
den Zagreb Philharmonikern, Pomeriggi Musicali<br />
Mailand, dem Teatro Carlo Felice Genua, den Nowosibirsk<br />
Philharmonikern und vielen anderen zusammen.<br />
Mit dem Südwestdeutschen <strong>Kammerorchester</strong> <strong>Pforzheim</strong><br />
verbindet ihn eine über 30-jährige Zusammenarbeit<br />
und Freundschaft.
DAS<br />
16 17 17<br />
SÜDWESTDEUTSCHE<br />
KAMMERORCHESTER<br />
PFORZHEIM<br />
Ein frischer und packender musikalischer Zugriff und<br />
stilistische Vielfalt von der Alten bis zur Neuen Musik<br />
– das sind die konstanten Erkennungszeichen <strong>des</strong><br />
Südwestdeutschen <strong>Kammerorchester</strong>s <strong>Pforzheim</strong>. Das<br />
in der Basis mit vierzehn Streichern aus sieben Nationen<br />
besetzte Ensemble ist eines der ganz wenigen „Fulltime“-<br />
<strong>Kammerorchester</strong> Europas. So wird eine außergewöhnliche<br />
Homogenität und Flexibilität <strong>des</strong> Klangbil<strong>des</strong><br />
möglich, die auch in größerer Besetzung mit<br />
Bläsern und weiteren Instrumentalisten aus einem<br />
festen Musikerstamm erhalten bleibt.<br />
Gegründet wurde das Südwestdeutsche <strong>Kammerorchester</strong><br />
im Jahr 1950 von dem Hindemith-Schüler<br />
Friedrich Tilegant. Rasch fand das Ensemble internationale<br />
Anerkennung: Man sprach vom „Tilegant-<br />
Sound“, der bei den Festspielen in Salzburg, Luzern und<br />
Leipzig und auf weltweiten Konzertreisen zu hören war.<br />
Maurice André, Dietrich Fischer-Dieskau, Frans Brüggen<br />
und Yehudi Menuhin waren nur einige der musikalischen<br />
Größen, mit denen das „Südwestdeutsche“ zusammenarbeitete.<br />
Nach der Tilegant-Ära wurde das Orchester<br />
vor allem durch Paul Angerer, Vladislav Czarnecki,<br />
Sebastian Tewinkel und Timo Handschuh geprägt.<br />
Mit Beginn der Konzertsaison 2019/2020 übernahm der<br />
britische Dirigent Douglas Bostock die künstlerische<br />
Leitung, um seitdem Klang, Stilistik und Programmatik<br />
<strong>des</strong> Ensembles zu prägen und weiterzuentwickeln.<br />
Auf seinem Erfolgsweg hat das Südwestdeutsche<br />
<strong>Kammerorchester</strong> neben etlichen Rundfunkaufnahmen<br />
etwa 300 Tonträger eingespielt, von denen eine ganze<br />
Reihe mit internationalen Preisen ausgezeichnet wurden.<br />
Zahlreiche Uraufführungen (Jean Françaix, Harald<br />
Genzmer, Enjott Schneider, Mike Svoboda) belegen<br />
seine Kompetenz auch für die zeitgenössische Musik.<br />
Auch in jüngerer Zeit musizierte das <strong>Kammerorchester</strong><br />
mit international bekannten Solisten wie Nigel Kennedy,<br />
Andrea Bocelli, Mischa Maisky, Yuri Bashmet, Christian<br />
Tetzlaff oder Lars Vogt und war in ganz Europa (Festival<br />
Prager Frühling, Schleswig-Holstein-Musikfestival,<br />
Schwetzinger Festspiele, Festival Euro Mediterraneo<br />
Rom, OsterKlang Wien, Sala Verdi Mailand, Auditorio<br />
Nacional Madrid, Berliner Philharmonie), in den USA<br />
und in Japan zu Gast. Daneben erweiterte es seine<br />
Bandbreite durch neue Programmideen und Projekte<br />
in den Bereichen Weltmusik (Giora Feidman), Jazz (Nigel<br />
Kennedy, Sebastian Studnitzky), Crossover (Fools Garden),<br />
Musik und Literatur (Iris Berben, Senta Berger, Hannelore<br />
Hoger), Kabarett (Lars Reichow), Oper (Manfred Honeck)<br />
und Tanz (Nina Corti, Bettina Castaño).
Sonntag, 24.11.2024, 18 Uhr<br />
Ev. Stadtkirche Calw<br />
19<br />
CARL ECKERT<br />
TRAUERMUSIK<br />
W.A. MOZART<br />
REQUIEM<br />
Nur noch wenige Wochen zeigen wir<br />
PERGAMON, die glanzvolle Metropole<br />
der griechisch-römischen Antike.<br />
Ab 7.Dezember präsentieren wir<br />
AMAZONIEN - Faszination tropischer Regenwald.<br />
Pünktlich zum 10. Jährigen Jubiläum <strong>des</strong> Gasometer.<br />
Vorverkauf:<br />
Georgenäum,<br />
Aurelius Sängerknaben Calw<br />
07051-167/332<br />
& Mode Schaber Calw<br />
María Martínez Gabaldón Sopran<br />
Kathrin Schweizer Alt<br />
Andreas Kramer Tenor<br />
Bastian Levacher Bass<br />
Aurelius Sängerknaben Calw<br />
<strong>Südwestdeutsches</strong> <strong>Kammerorchester</strong><br />
<strong>Pforzheim</strong><br />
Bernhard Kugler Leitung<br />
Eintritt:<br />
Karten von 22-15 €,<br />
Abendkasse + 2 €<br />
Ermäßigung für Kinder<br />
und Studenten<br />
Immer aktuelle Informationen – auch zu vielen weiteren<br />
Veranstaltungen, Gastspielen und Tourneen:<br />
www.swdko-pforzheim.de
20 21<br />
DER<br />
FREUNDESKREIS<br />
FREUNDESKREIS<br />
SÜDWESTDEUTSCHES<br />
KAMMERORCHESTER<br />
PFORZHEIM E.V.<br />
Tradition trifft Innovation – diese drei Worte beschreiben<br />
„unser“ <strong>Kammerorchester</strong> perfekt: die<br />
Verankerung in der reichen klassisch-romantischen<br />
Orchestertradition ebenso wie die Aufgeschlossenheit<br />
für spannende Begegnungen mit Literatur, Jazz,<br />
Weltmusik oder Tanz.<br />
Um die erfolgreiche künstlerische Arbeit <strong>des</strong> <strong>Kammerorchester</strong>s<br />
für die Stadt <strong>Pforzheim</strong> und ihre Region<br />
weiter zu ermöglichen und auszubauen, ist privates<br />
Engagement unerlässlich. Im Freun<strong>des</strong>kreis sammeln<br />
sich daher Freunde und Mäzene, um die kulturellen<br />
Aufgaben <strong>des</strong> Orchesters ideell und finanziell mitzutragen.<br />
Seien Sie dabei!!<br />
Der eingetragene und als gemeinnützig anerkannte<br />
Freun<strong>des</strong>kreis erhebt keine Mitgliedsbeiträge. Für<br />
Ihre steuerlich abzugsfähige Spende nach eigenem<br />
Ermessen erhalten Sie eine Spendenbescheinigung.<br />
Vorstand:<br />
Ilka Knoth (Vorsitzende)<br />
Prof. Dr. Ulrich Jautz, Philippe A. Singer (Stellvertreter)<br />
Michael Hasch (Schatzmeister)<br />
Informationen:<br />
Tel. (0 72 31) 46 46 44<br />
www.swdko-pforzheim.de/freun<strong>des</strong>kreis<br />
Seien Sie dabei!
KONTAKT<br />
23<br />
12. Brötzinger<br />
Martini<br />
Markt<br />
u.a. mit<br />
Zeitflug<br />
Anita Hofmann<br />
Damiano Maiolini<br />
6th Element<br />
Blue Cats<br />
Daisiana<br />
Tanja und Ines<br />
Jörg Augenstein<br />
Silvano Giganti<br />
Leutrum-Garde Würm e.V.<br />
Musikverein Dillweißenstein e.V.<br />
Verkaufsoffener<br />
Sonntag<br />
am 17.11.2024 ab 13 Uhr<br />
14.-18.11.24<br />
18.11.24<br />
Geschäftsstelle<br />
<strong>Südwestdeutsches</strong> <strong>Kammerorchester</strong> <strong>Pforzheim</strong><br />
Westliche Karl-Friedrich-Straße 257a<br />
D-75172 <strong>Pforzheim</strong><br />
Telefon: (0 72 31) 46 46 44<br />
Telefax: (0 72 31) 46 46 43<br />
info@swdko-pforzheim.de<br />
www.swdko-pforzheim.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag/Dienstag/Donnerstag: 10–15 Uhr<br />
Mittwoch/Freitag: 10–12 Uhr<br />
Management<br />
Anna Becker, Geschäftsführende Intendantin<br />
Anne-Katrin Mücke, Chefdisponentin / Leitung KBB<br />
Sekretariat, Verwaltung, Kartenservice<br />
Silvia Arnone und Frau Mätschke, Sekretariat,<br />
Verwaltung, Kartenservice<br />
Paul Rapp, Werkstudent<br />
Verena Lan<strong>des</strong>, FSJ Kultur<br />
Bankverbindung<br />
Sparkasse <strong>Pforzheim</strong> Calw<br />
IBAN: DE26 6665 0085 0000 6422 58<br />
BIC: PZHSDE66XXX<br />
IMPRESSUM<br />
Redaktion<br />
Anne-Katrin Mücke<br />
Gestaltung<br />
Landauer Design Management, <strong>Pforzheim</strong><br />
Fotos<br />
Jean Laffitau, Tomas Juskaitis, Marco Borggreve,<br />
Regine Landauer, Künstler-Agenturen<br />
Redaktionsschluss<br />
28. Oktober 2024<br />
Druck<br />
Druck + Medien <strong>Pforzheim</strong>
HIGHLIGHTS . 11 2024<br />
UNTER 10 PROZENT<br />
KÜNSTLERINNEN IN DER PFORZHEIM GALERIE<br />
Ausstellung <strong>Pforzheim</strong> Galerie, bis Februar 2025<br />
TRISTAN UND ISOLDE (URAUFFÜHRUNG)<br />
TANZSTÜCK VON GUIDO MARKOWITZ<br />
Theater <strong>Pforzheim</strong>, Fr, 08.11.24<br />
ACHTUNG! VORURTEILE (SIR PETER USTINOV)<br />
KONZERTLESUNG MIT MAX HERBRECHTER<br />
Schloss Neuenbürg, Sa. 09.11.24<br />
STIMMEN DES NORDENS<br />
SÜDWESTDEUTSCHES KAMMERORCHESTER PFORZHEIM<br />
CongressCentrum <strong>Pforzheim</strong>, So. 10.11.24<br />
SCHLAUFUCHSTAGE<br />
Kurhaus + Kongresszentr. Freudenstadt, Mi. 13.11. + Do.<br />
14.11.24<br />
CHRISTOPH SIEBER<br />
WEITERMACHEN!<br />
Kulturhalle Remchingen, Do. 14.11.24<br />
ZEIT ZUM ATMEN<br />
MULTIVISIONSVORTRAG MIT ALEXANDER HUBER<br />
Ko-Ni Zavelstein, Sa. 23.11.24<br />
HEUTIGE<br />
KONZERTBESETZUNG<br />
VIOLINE I<br />
Friedemann Breuninger, Konzertmeister<br />
Andrzej Brzęcki<br />
Zoltán Martincsek<br />
Marie-Helene Leonhardi<br />
VIOLINE II<br />
Gabriele Etz, Stimmführerin<br />
Eleonore Bodendorff<br />
Vera Kleimann<br />
Claudiu Rupa<br />
VIOLA<br />
Dariusz Wasiak, Solo<br />
Tomasz Korniluk<br />
Cheryl Swoboda<br />
VIOLONCELLO<br />
Nicola Zesch, Solo<br />
Konstanze Bodamer<br />
LEITUNG<br />
Sergej Krylov<br />
25<br />
KARTENBÜRO . 07231 - 99 33 40<br />
TURMQUARTIER PFORZHEIM<br />
SCHLAGZEUGMAFIA<br />
BACKSTREET NOISE<br />
Kulturhaus Osterfeld, Mi. 27.11.24<br />
WEIHNACHTSMARKT MAULBRONN<br />
Klosterhof Maulbronn, Sa. 07.12. + So. 08.12.24<br />
J.S. BACH: WEIHNACHTSORATORIUM<br />
ORATORIENCHOR PFORZHEIM<br />
Stadtkirche <strong>Pforzheim</strong>, Sa. 14.12. + So. 15.12.24<br />
LEO<br />
EINE SHOW JENSEITS DER SCHWERKRAFT<br />
Uhlandbau Mühlacker, Fr. 17.01.25<br />
KULTUR.NORDSCHWARZWALD.DE
26<br />
DANKE ...<br />
… der Stadt <strong>Pforzheim</strong> als Orchesterträger,<br />
dem Land Baden-Württemberg als Zuschussgeber,<br />
unserem Förderverein,<br />
allen Sponsoren, Förderern und Partnern:<br />
FREUNDESKREIS<br />
SÜDWESTDEUTSCHES<br />
KAMMERORCHESTER<br />
PFORZHEIM E.V.<br />
Sonntag, 2. Februar 2025<br />
3<br />
19 Uhr im CongressCentrum <strong>Pforzheim</strong>, Großer Saal<br />
18 Uhr Konzerteinführung<br />
TIME<br />
CHANGES<br />
Sérgio Fernan<strong>des</strong> Pires Klarinette<br />
Douglas Bostock Leitung<br />
Joseph Haydn Sinfonie Hob I:64 A-Dur „Tempora Mutantur“<br />
Aaron Copland Klarinettenkonzert<br />
Christopher Marshall Threnody for strings<br />
Joseph Haydn Sinfonie Hob I:52 c-Moll<br />
27<br />
GEBRÜDER SCHAICH STIFTUNG<br />
... und allen weiteren Institutionen und Personen,<br />
die uns finanziell und ideell unterstützen.<br />
www.swdko-pforzheim.de
Musik<br />
macht<br />
das Leben<br />
weniger<br />
kompliziert.<br />
A r l i n g e r<br />
Baugenossenschaft<br />
www.arlinger.de