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Nachhaltig 2024

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SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

<strong>Nachhaltig</strong><br />

Durch clevere und kreative Ideen die Zukunft mitgestalten<br />

Verkehrskonzepte für die Zukunft<br />

Mobilitätskonzepte, Energiegewinnung und mehr Pflanzen: Im Bereich Mobilität und Energie wird in den Städten und Gemeinden viel getan,<br />

um ein Plus an <strong>Nachhaltig</strong>keit zu erreichen. Von Andreas Brücken<br />

In der Planung der Innenstädte<br />

stand bis in<br />

die 1970er-Jahre noch<br />

das Auto im Mittelpunkt<br />

der Verkehrskonzepte.<br />

Schließlich galten die chromblitzenden<br />

Fahrzeuge als<br />

Symbol für das Wirtschaftswunder<br />

und schick für das<br />

Stadtbild. Großzügige Straßen<br />

und ausreichend Parkplätze<br />

sollten dem Individualverkehr<br />

vor Fußgängern<br />

und Radfahrern Vorrang geben.<br />

Neuer Blick auf die Stadt<br />

Doch haben sich in den vergangenen<br />

Jahren die Ansprüche<br />

an eine lebenswerte Innenstadt<br />

geändert. Auch das<br />

Bundesministerium für Digitales<br />

und Verkehr fördert die<br />

nachhaltige Mobilitätsplanung<br />

der Kommunen, wie der<br />

zuständige Minister Volker<br />

Wissing erklärt: „Unser Anspruch<br />

sind leistungsfähige<br />

und lebenswerte Kommunen.<br />

Dafür brauchen wir ökonomisch<br />

effiziente, ökologisch<br />

effektive und sozial ausgewo-<br />

Was macht eine lebenswerte Stadt aus? Die Antwort auf diese Frage hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert.<br />

Mehr Grün und ein umfangreiches Nahverkehrsangebot gehören im Jahr <strong>2024</strong> in jedem Fall dazu.<br />

Foto: dpa-infografik GmbH/dpa-mag<br />

gene Mobilitätsangebote.<br />

Eine nachhaltige Mobilitätsplanung<br />

umfasst alle Verkehrsträger<br />

und Verkehrsmittel,<br />

berücksichtigt die Mobilitätsbedürfnisse<br />

der Menschen<br />

und bezieht Stadt,<br />

Umland und ländlichen<br />

Raum mit ein. Um die Akzeptanz<br />

von Mobilitätsmaßnahmen<br />

zu erhöhen, ist eine breite<br />

Beteiligung von Bürgerinnen<br />

und Bürgern und der Öffentlichkeit<br />

entscheidend.“<br />

Auch an den Universitäten in<br />

Ulm beschäftigen sich Fachleute<br />

im Hochschulverbund<br />

InnoSÜD seit einigen Jahren<br />

mit zukunftsfähigen Verkehrskonzepten.<br />

Im Themenfeld<br />

Mobilität geht es um die<br />

intelligente Mobilität der Zukunft<br />

durch moderne Fahrzeug-Sensorik,<br />

intelligente<br />

Mobilitätskonzepte in Stadtgebieten,<br />

die energieeffiziente<br />

Antriebstechnik der Zukunft<br />

oder die Verbesserung<br />

der Mensch-Maschine-Interaktion<br />

beim automatisierten<br />

Fahren.<br />

467<br />

Terawattstunden Strom wurden<br />

im Jahr 2023 verbraucht.<br />

2003 waren es noch 525 TWh.<br />

Quelle: Statista<br />

Der „Digitale Zwilling“<br />

für Kommunen<br />

<strong>Nachhaltig</strong> zu entscheiden<br />

setzt voraus, zum Zeitpunkt<br />

der Entscheidung die möglichen<br />

Handlungsoptionen und<br />

Zukunftsszenarien sowie ihre<br />

langfristigen Wirkungen zu<br />

kennen und dies in die Entscheidung<br />

mit einzubeziehen.<br />

Dabei spielt oft das „Wo“<br />

eine besondere Rolle. Mit<br />

dem „Digitalen Zwilling“ sollen<br />

Städte ganzheitlich digital<br />

erfasst und abgebildet<br />

werden. Eine umfangreiche<br />

Datenplattform stellt dabei<br />

die zentrale Drehscheibe für<br />

gesammelte Informationen<br />

dar. Das digitale Abbild der<br />

Stadt dient für Planungen,<br />

Analysen und Simulationen,<br />

wenn es etwa um effiziente<br />

Standorte für neue Photovoltaikanlagen<br />

oder ökologischer<br />

Stadtplanung geht. Die<br />

Stadtverwaltung kann damit<br />

ihre Prozesse digitalisieren<br />

und erhält Innovationsräume,<br />

um neue Wege beschreiten zu<br />

können. Veränderungen werden<br />

im Vorfeld visualisiert.<br />

Zentrale Zukunftsthemen wie<br />

der Klimaschutz, eine zukunftsorientierte<br />

Mobilität<br />

oder die integrierte Stadtentwicklung<br />

kann die Stadtfamilie<br />

mit dem „Digitalen Zwilling“<br />

bestmöglich umsetzen.<br />

• Umweltgefahren: Welche<br />

Täler sind bei Starkregen<br />

besonders überflutungsgefährdet?<br />

• Gesundheit: In welchen<br />

Stadtgebieten gefährdet<br />

Hitze die Gesundheit der<br />

Anwohner?<br />

• Infrastrukturausbau: Welche<br />

Flächen eignen sind für<br />

den Ausbau neuer Energien?<br />

• Klimafolgenanpassung:<br />

Wie verändert sich der<br />

Wald in Deutschland?<br />

• Umwelt: Wie stark nimmt<br />

die Verbreitung von invasiven<br />

Pflanzenarten zu?<br />

• Bevölkerungsschutz: Welche<br />

Evakuierungswege bleiben<br />

bei Überschwemmungs-<br />

oder Waldbrandszenarien<br />

noch nutzbar?<br />

• Gleichwertige Lebensverhältnisse:<br />

Wie verteilt sich<br />

die Erreichbarkeit von<br />

Krankenhäusern?


SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

<strong>Nachhaltig</strong><br />

Durch clevere und kreative Ideen die Zukunft mitgestalten<br />

Mit Bildung zu einer nachhaltigeren Zukunft<br />

Im Zuge eines wachsenden Bewusstseins für <strong>Nachhaltig</strong>keit entstehen auch neue Bildungsangebote für Ausbildungen, Studiengänge und<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten. Von Julia Berger<br />

Neben dem Klimawandel<br />

haben auch andere<br />

Probleme wie Ressourcenknappheit<br />

und<br />

soziale Ungerechtigkeit in den<br />

letzten Jahren dafür gesorgt, dass<br />

immer mehr Menschen ein Bewusstsein<br />

für <strong>Nachhaltig</strong>keit entwickeln.<br />

Vor allem Schulen und<br />

Unis haben festgestellt, dass sie<br />

Studiengänge, Ausbildungsberufe<br />

und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

anbieten müssen, die uns<br />

fit für eine nachhaltige Zukunft<br />

machen und uns darauf vorbereiten,<br />

die kommenden Herausforderungen<br />

zu meistern.<br />

Neue Angebote mit<br />

<strong>Nachhaltig</strong>keitsschwerpunkt<br />

Beispiele hierfür sind Ausbildungen<br />

und Studiengänge im Bereich<br />

„<strong>Nachhaltig</strong>keitsmanagement“,<br />

die sich mit Fächern wie Umweltökonomie<br />

und Umweltrecht beschäftigen<br />

und helfen sollen,<br />

nachhaltige Ansätze für Methoden<br />

und Gewohnheiten in allen<br />

Lebensbereichen zu entwickeln<br />

und diese möglichst einfach umzusetzen.<br />

Studentinnen und Studenten,<br />

die sich in ihren Studiengängen<br />

beispielsweise mit „technologischen<br />

Innovationen“ und „erneuerbaren<br />

Energien“ auseinandersetzen,<br />

erforschen und entwickeln<br />

neue Ideen für Technologien<br />

in Solar-, Wind- und<br />

Wasserkraft. Damit sollen Umweltprobleme<br />

dauerhaft bekämpft<br />

und Ressourcen besser<br />

und länger nutzbar gemacht werden.<br />

Auch in Sachen Mobilität tut<br />

sich was – hier wird an neuen Verkehrssystemen<br />

geforscht, welche<br />

das Leben in (Innen-)Städten verbessern<br />

sollen.<br />

Der Fokus liegt auch<br />

auf der Ernährung<br />

Mit neuen Anbaumethoden und<br />

Ernährungssystemen beschäftigen<br />

sich Weiterbildungen rund<br />

um „<strong>Nachhaltig</strong>e Landwirtschaft“<br />

GRAFIK: SMYRNAPRO/PIXABAY<br />

und „Kreislaufwirtschaft“. Sie<br />

konzentrieren sich vor allem darauf,<br />

Materialien in Landwirtschaft<br />

und Bauwesen wiederzuverwenden.<br />

Ziel ist es, dadurch<br />

den ökologischen Fußabdruck in<br />

der Lebensmittel- und Bauindustrie<br />

in den kommenden Jahren<br />

deutlich zu verkleinern. Auch<br />

Ausbildungen zur Umweltschutztechnikerin<br />

oder zum Umweltschutztechniker<br />

sowie eine Ausbildung<br />

zum Energieberater oder<br />

zur Energieberaterin bereiten die<br />

zukünftigen Fachkräfte darauf<br />

vor, Kunden bei der Nutzung von<br />

erneuerbaren Energien zu beraten<br />

und sie später beim effizientem<br />

Bauen und Sanieren zu unterstützen.<br />

Sie haben ihren Fokus<br />

auf technische Lösungen für Umweltschutz<br />

und <strong>Nachhaltig</strong>keit in<br />

Bereichen wie Wasser-, Luft- und<br />

Abfallwirtschaft.<br />

Bildung ist ein Baustein<br />

für unsere Zukunft<br />

Bildung spielt also eine zentrale<br />

Rolle bei der Gestaltung einer<br />

nachhaltigen Zukunft. Deshalb ist<br />

es umso wichtiger, gezielt Studiengänge<br />

und Ausbildungen zu<br />

entwickeln, die auf die ökologischen<br />

und sozialen Herausforderungen<br />

unserer Zeit reagieren.<br />

Nur durch ständige Weiterbildung<br />

und Innovation wird es<br />

möglich sein, dass aktuelle und<br />

kommende Generationen aktiv<br />

dazu beitragen, eine lebenswerte<br />

Zukunft für uns alle zu schaffen.<br />

50<br />

Prozent der Teilnehmenden einer<br />

Umfrage gaben an, dass <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />

kein Luxus sein darf, sondern dass<br />

es allen Menschen möglich sein muss,<br />

ein nachhaltiges Leben zu führen.<br />

42<br />

Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

einer Umfrage aus dem Jahr<br />

2023 vertreten die Meinung, dass sie<br />

durch ihr tägliches Verhalten dazu beitragen<br />

können, bestehende Umweltprobleme<br />

anzugehen.<br />

Hans Carl von Carlowitz und die <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />

Hans Carl von Carlowitz<br />

(1645 - 1714) war ein<br />

deutscher Buchhalter<br />

und Oberberghauptmann<br />

des Erzgebirges.<br />

In seinem Werk zur nachhaltigen<br />

Forstwirtschaft<br />

1,6<br />

Millionen Hektar Fläche wurde im<br />

Jahr 2022 in Deutschland ökologisch<br />

bewirtschaftet. Das entsprach einem<br />

Anteil von 9,8 Prozent an der gesamten<br />

landwirtschaftlichen Fläche.<br />

58<br />

Prozent betrug im ersten Halbjahr<br />

<strong>2024</strong> der Anteil der Stromerzeugung<br />

aus erneuerbaren Energiequellen am<br />

gesamten deutschen Bruttostromverbrauch.<br />

Der Anteil stieg seit dem Jahr<br />

1990 kontinuierlich.<br />

aus dem Jahr 1713 verwendete<br />

er erstmals im deutschen<br />

Sprachraum den Begriff<br />

„nachhaltend“ im Sinne<br />

eines verantwortungsbewussten<br />

Umgangs mit<br />

Ressourcen. Seit 2003 wird<br />

an der Technischen Universität<br />

Bergakademie Freiberg<br />

der Hans-Carl-von-<br />

Carlowitz-Preis verliehen –<br />

und zwar für besondere<br />

Leistungen im Bereich der<br />

Umweltforschung.<br />

7,9<br />

Tonnen betrug der Pro-Kopf-CO2-<br />

Emissionen in Deutschland in den<br />

Jahren 1990 bis 2019. Die Höhe der<br />

CO2-Emissionen nimmt hierzulande<br />

tendenziell ab.<br />

37<br />

Prozent der Teilnehmenden gaben<br />

bei einer Umfrage zum Thema Abfallwirtschaft<br />

an, dass sie Plastiktüten<br />

zwei bis vier Mal verwenden. 25 Prozent<br />

verwenden diese sogar bis zu<br />

zehn Mal wieder.<br />

Quellen: Statista<br />

Dennoch ist <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />

keine deutsche Erfindung.<br />

Auch in anderen europäischen<br />

Ländern wie<br />

beispielsweise Frankreich<br />

wurde, und das schon viel<br />

früher, Wert auf einen<br />

nachhaltigen Umgang mit<br />

Ressourcen wie Holz gelegt.<br />

Anzeige<br />

Wasserstoff als<br />

Baustein der Energiewende<br />

Die Innovationsregion Ulm setzt bei der Energiewende einen Fokus<br />

auf Wasserstoff.<br />

Eine verlässliche und unabhängige<br />

Energieversorgung ist entscheidend<br />

für die Wettbewerbsfähigkeit<br />

und Zukunftssicherung<br />

der Region. Angesichts der drängenden<br />

Herausforderungen des<br />

Klimawandels setzt die Innovationsregion<br />

Ulm beim Thema Energiewende<br />

auf Erneuerbare Energien<br />

und auf Wasserstoff.<br />

„Wasserstoff ist essenziell für<br />

eine klimaneutrale Versorgung<br />

und soll hier vor Ort, in unserer<br />

Region, produziert werden“, betont<br />

Simone Strobel, Geschäftsführerin<br />

der Innovationsregion<br />

Ulm. Mit der Vernetzung von Akteuren<br />

aus Wirtschaft, Forschung<br />

und Bildung treibt die Innovationsregion<br />

Region Ulm diesen<br />

Wandel voran – ein Schritt, der<br />

den Grundstein für die Zukunftsfähigkeit<br />

und Energieversorgungssicherheit<br />

des Standorts<br />

legt. Als Multiplikator und Organisator<br />

zielgerichteter Netzwerkveranstaltungen<br />

schafft die Innovationsregion<br />

Ulm ein Bewusstsein<br />

für das Thema klimaneutraler<br />

Wasserstoff in der<br />

Öffentlichkeit.<br />

Kooperationen beispielsweise<br />

mit dem Verein H2-Wandel – Modellregion<br />

Grüner Wasserstoff<br />

Geschäftsführerin der Innovationsregion Ulm, Simone Strobel, mit<br />

Michael Bächler, Geschäftsführer H2-Wandel – Modellregion Grüner<br />

Wasserstoff Baden-Württemberg e.V. bei der Eröffnung des Energieparks<br />

der THU.<br />

Foto: Innovationsregion Ulm<br />

Baden-Württemberg e.V. oder<br />

dem Zentrum für Sonnenenergieund<br />

Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg<br />

(ZSW), spielen<br />

dabei eine zentrale Rolle. Sie ermöglichen,<br />

den Stand des Wasserstoffhochlaufs<br />

in der Region<br />

mitzuverfolgen und Know-how in<br />

das Netzwerk der Innovationsregion<br />

zu tragen.<br />

pm<br />

Über die Innovationsregion Ulm<br />

Die Innovationsregion<br />

Ulm zählt zu den wirtschaftlich<br />

dynamischsten<br />

und gründungsaktivsten<br />

Regionen Deutschlands<br />

und umfasst 75 Städte und<br />

Gemeinden mit rund<br />

500.000 Einwohnern.<br />

Gründungsmitglieder<br />

sind die Städte Ulm und<br />

Neu-Ulm, der Alb-Donau-<br />

Kreis, der Landkreis Neu-<br />

Ulm und die IHK Ulm. Der<br />

Verein umfasst rund 100<br />

Mitglieder, darunter Weltmarktführer,<br />

Local Heros,<br />

Bildungsinstitute, Hochschulen<br />

und Verbände. Die<br />

Vorstandschaft setzt<br />

sich zusammen aus Landrätin<br />

Eva Treu (Landkreis<br />

Neu-Ulm), Landrat Heiner<br />

Scheffold (Alb-Donau<br />

Kreis), Oberbürgermeisterin<br />

Katrin Albsteiger (Stadt<br />

Neu-Ulm), Oberbürgermeister<br />

Martin Ansbacher<br />

(Stadt Ulm) und Hauptgeschäftsführerin<br />

der IHK Petra<br />

Engstler-Karrasch.

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