Theodor-Heuss-Schule Marburg - Schule & Gesundheit - Hessen
Theodor-Heuss-Schule Marburg
Europaschule
Eine Schule mit Weitblick
THS Marburg
ein Porträt 3-4
Pädagogisches Profil 5
Leitbild 6
Einführung 7
Kommunikation & Transparenz 8-12
Ökologische Orientierung 13-18
Internationale Begegnungen 19-21
Sprachen lernen 22-23
Soziales lernen 24
Zukunftsgestaltung 25
„Rom nicht zweimal gründen” 26-27
Kontakte, Literatur, Unterstützung
Impressum 28
3
THS Marburg
Die Herkunft der
Kinder und
Jugndlihen ist:
- afghanisch
- albanisch
- armenisch
- eriträisch
- ghanaisch
- griechisch
- irakisch
- iranisch
- italienisch
- kroatisch
- libanesisch
- mazedonisch
- pakistanisch
- philippinisch
- polnisch
An der Theodor-Heuss-Schule Marburg lernen ca. 630
Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 17 Jahren.
Die Schule umfasst eine Grundschule, eine Förderstufe
sowie einen Haupt- und Realschulzweig. Die Theodor-
Heuss-Schule wurde im Jahr 2001 in das Ganztagsprogramm
des Landes Hessen aufgenommen. Seitdem
stehen den Schülerinnen und Schülern eine Vielzahl von
zusätzlichen Angeboten zur Verfügung, die sie in
ihren Interessen und Fähigkeiten fördern. Auch ist für
Kinder der Klassen 1 bis 4 täglich bis 15.00 Uhr die
- russisch
- spanisch
- türkisch
- ukrainisch
- vietnamesisch
verlässliche Betreuung gewährleistet. Aus Mitteln des
IZBB-Programms für ganztägig arbeitende
Schulen erhielt die THS einen wunderschönen Neubau,
den „Europa-Pavillon“. In der Eingangshalle bietet er
Platz für Schülerbegegnungen. Glanzstück ist eine
Cafeteria, in der bis zu 90 Schülerinnen und Schüler
ein vollwertiges, warmes Mittagessen zu sich nehmen.
Zudem befinden sich im Neubau eine Schülerbücherei
und diverse Gruppenräume.
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Pädagogisches Profil
Pädagogisches Profil 5
„Überhaupt
lernt
niemand
etwas
durch
bloßes
Anhören,
und wer
sich in
gewissen
Dingen
nicht
selbsttätig
bemüht,
weiß
die
Sache
nur
oberflächlich.”
Johann
Wolfgang
von Goethe
aus:
Schulporträt
und Schulprogramm
der Theodor-Heuss-Schule
Europaschule
2002 -2005
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Weitere bedeutsame Schritte bei der Ausprägung ihres
markanten Schulprofils waren bzw. sind
das Bemühen um die Öffnung der Schule im Innern und
nach außen
Aufnahme in das Europaschul-Programm des Landes
Hessen im Schuljahr 2000
regelmäßiger Italien- und Polenaustausch sowie themenbezogene
Projekte mit europäischen Schulen
die Einführung einer Kleinklasse für Erziehungshilfe und
eine Sprachheilklasse zur Versorgung von verhaltens- bzw.
sprachauffälligen Schülerinnen und Schülern
die Teilnahme am Pilotprogramm hessischer Schulen zur
Entwicklung eines Schulprogramms 1997 - 2000
seit 2001 Schule mit pädagogischer Mittagsbetreuung
Mitarbeit als Agendaschule im 21-Programm
„Bildung für eine nachhaltige Entwicklung”
Programm 1999 - 2007
2006 und 2007 Auszeichnung durch das Programm
„Umweltschule – Lernen und Handeln für unsere
Zukunft“
Das besondere Augenmerk auf Englisch als erste Fremdsprache
mit den Merkmalen:
Frühenglisch ab Klasse 1
Sprachenportfolio ab Klasse 3
erweiterter Englischunterricht in den Jahrgängen 5 und 6
bilingualer Unterricht in Erdkunde
Leitbild
Soweit zur Darstellung des äußeren Rahmens, in dem sich das Schulleben
bewegt. Das besondere Klima der THS erklärt sich allerdings erst aus dem
„Gelebt-Werden“ ihres Leitbildes. Es ist bestimmt von wenigen, für eine
erfolgreiche pädagogische Arbeit jedoch wesentlichen „Eckdaten“. Diese
heißen:
• respektvoll miteinander umgehen
• kulturelle und sprachliche Vielfalt
akzeptieren
• Verantwortung übernehmen
• Eigenverantwortung entwickeln
• selbstständig lernen und arbeiten
• zukunftsfähig werden.
Qualifikationen mit Zukunft
„Selbstständigkeit
titel
Eigeninitiative
Flexibilität
Kreativität
Durchhaltevermögen
Selbstkritikfähigkeit
Organisationsfähigkeit
Logisches Denken
Frustrationstoleranz
Fachwissen
Teamfähigkeit
Problemlösungsvermögen
Kommunikationsfähigkeit
Methodenbeherrschung
Verantwortungsbewusstsein”
aus: Klippert, Heinz: Pädagogische
Schulentwicklung, Weinheim 2000,
2. Auflage, S.47
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7
Einführung
Es soll versucht werden, mit dem vorliegenden Porträt die
„überfachlichen“ Aspekte des Lernens, Lehrens und Lebens
an der THS Marburg darzustellen, die im Sinne einer Bildung
für nachhaltige Entwicklung wirksam werden.
Dazu gehören:
• internationale Begegnung
• Sprachenlernen
• soziales Lernen
• Kommunikation und Transparenz
• Ökologische Orientierung
• Zukunftsgestaltung
Diese Aspekte sind die inhaltlichen Bezugspunkte in einer
Arbeitsumgebung, in der Lernen und Unterrichten geprägt
sind von Freude und Zufriedenheit, von Lebensbezug und
Zukunftsorientierung.
Kommunikation & Transparenz
… mit Vielen am selben Strang ziehen
Wie gelingt es an der THS, Schulentwicklung zu verstetigen?
Die Redewendung „Wissen ist Macht“ wird an der THS im demokratischen Sinn
„gewendet“. Denn an dieser Schule können viele „mächtig“ sein, d.h. Einfluss
nehmen. Aus diesem Grund wurde im Lauf der Jahre eine Arbeitsstruktur entwickelt,
die Transparenz gewährleistet und Mitsprache ermöglicht. Beispielhaft soll dies an
der Arbeitsweise der „Agenda-Stammgruppe“ dargestellt werden.
Zuständig für die Umsetzung von Schulentwicklungs-Aufgaben sind fünf sog.
Schwerpunktgruppen – s. unten. Sie konstituieren sich zu Schuljahresbeginn und
legen inhaltliche Schwerpunkte, Zielsetzung und Arbeitspläne fest. Das Arbeitsprogramm
wird der Gesamtkonferenz zur Verabschiedung vorgelegt.
Jede Schwerpunktgruppe ist mit einer Person in der Schulprogrammgruppe vertreten.
Diese ist das zentrale Gremium für die pädagogische Entwicklungsarbeit an
der THS.
Agen-
da-
stamm-
grup-
Gesamt-
Methoden-
lernen
Spra-
chen
lernen
Schulprogrammgruppe
konferenz
Öf-
fentlich-
keitsarbeit
Soziales
Lernen
Aufgaben der
Schulprogrammgruppe:
.den Austausch über
Schulentwicklungsfra-
gen gewährleisten
.die Praxis der Schulent-
wicklung koordinieren
.das Schulprogramm
fortschreiben
aus: Schulprogramm der THS,
Fassung 2002-2005
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Profilmerkmal Agenda-Schule
K
K
K
SP/
K
K
V V
Agendastammgruppe
K
Aktuelle
Arbeitsschwerpunkte:
.Organisation und .Teilnahme am
Weiterentwicklung „30/40/30 Plus“ -
fächerübergreifender Energiespar-
Unterrichtsprojekte Vereinbarung mit
der Stadt Marburg
K
K
K
K
K
V = Vorstand
K = KollegIn
SP = Mitglied
Schulprogrammgruppe
Die „Agenda-Stammgruppe“
konstituiert
sich für 2 Jahre. In
ihr arbeiten 13 Kolleginnen
und Kollegen
mit. Der „Vorstand“
arbeitet kontinuierlich,
d.h. über den
-2-Jahres Rhythmus
hinaus. Die Gruppe
trifft sich drei Mal
pro Schuljahr.
Termine, Termine...
Wie nutzen Schüler X, Kollegin Y und Eltern Z das schulinterne
Informationssystem?
„Davon habe ich nichts gewusst!“ „Dieser Termin hing
nicht am Schwarzen Brett!“ – Wie oft müssen solche
Ausreden dafür herhalten, Unerledigtes oder Versäumtes
zu entschuldigen. Dass sich an der THS niemand hinter
solchen Ausflüchten verstecken kann, zeigt ein Blick auf
die homepage der Schule:
Überraschend einfache Mittel werden eingesetzt, um die
Schulgemeinde „auf einen Stand zu bringen“. Mit zwei
Mausklicks können alle, die es wünschen, (wirklich)
aktuelle Schultermine in Erfahrung bringen. Über die
homepage werden Eltern auf dem Laufenden gehalten
über neue Gesetzesregelungen, wichtige formale
Änderungen in der Schullaufbahn ihrer Kinder, über
Schulabschlüsse ebenso wie über die Abwesenheit von
Klassen und Lehrkräften.
www.ths-marburg.de
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SV-Protokolle
Dass Protokolle schreiben nicht nur eine Übung für den Papierkorb ist,
lernen an der THS bereits die Grundschulkinder. In der wöchentlichen
Sitzung der SchülerInnenvertretung, wird ein Protokoll erstellt, das in
allen Grundschulklassen verteilt und besprochen wird. Auch die Schulsprecherin,
eine Schülerin der Mittelstufe, erfährt durch dieses Papier
regelmäßig, wo die Kleinen „der Schuh drückt“.
Wocheninfo
Zusätzlich zum Jahresplan erfährt jede Kollegin, jeder Kollege über das
sog. Wocheninfo, worauf bei der Unterrichts- und Arbeitsplanung in der
laufenden Woche zu achten ist und was sich in der Schule sonst noch
abspielt.
Klassen außer Haus
Mo, 12.11.:
Di, 13.11.:
Mi, 14.11.:
H10b: Bewerbertraing Biedenkopf mit
Jugendbildungswerk
Do, 15.11.:
H10b: Bewerbertraing Biedenkopf mit
Jugendbildungswerk
Fr,
Infos
16.11.:
a us den Klassen
Ordnungsdienst: R10a
H9: Themenfindung + Gruppenbildung für
Projektprüfungen
14./15.11.: Erste -H ilfe-Kurs R8b
Sonstiges
Aushang im LehrerInnenzimmer
WOCHE NI NFO
für di e Zeit vom 12.11. bis zum 16.11. 2007
für die Zeit vom 12.11. bis zum 16.11.2007
Am 14.11. ganztags sowie am 15. und 16.11. nachmittags
finden die Pädagogischen Tage der Grundschule zur
„Erweiterung der Methodenkompetenz“ statt (gr.
Mehrzweckraum Neubau). Am Donnerstag- und
Freitagvormittag werden jeweils Trainingsspiralen zu
„Lern- und Arbeitstechniken“ in den Klassen durchgeführt.
Ab Montag ist die Schulzahnärz tin im Haus. Bitte
Termine beachten.
Der K onfliktr aum ist am Mi, 3. St., Fr, 3. und 4. St. nicht
besetzt.
Terminhinweise:
Am 19.11. findet der W elttoilettentag statt. Wir haben uns
darauf geeinigt, in allen Klassen an diesem Tag zum
Bereich „Sauberkeit der Schulräume + Toiletten“ zu
arbeiten (s. hierzu Infos in den Lehrerfächern).
Am 30.11. haben wir unsere Pensionär e und ehemaligen
M itar beiter /-innen zu einem K affeetr inken in die
Cafeteria eingeladen (Beginn: 15.00 Uhr). Es wäre schön,
wenn auch Sie an diesem Nachmittag Lust und Zeit hätten
daran teilzunehmen.
WOCHENINFO
Lehrer außer Haus
Mo, 12.11.:
Di, 13.11.:
Mi, 14.11.:
Schlosser (+ H10b)
Do, 15.11.:
Schlosser, Pigulla (1./2.St.) (+H10b)
Freiling, Fischer, Hiller: Weiterbildung „Buddy-
Projekt“
Fr, 16.11.:
Termine
Mo, 12.11.:
2. St.: Unterrichtsbesuch Nickol (R7a)
19.30 Uhr: Sitzung Schulelternbeirat
Di, 13.11.:
14.30 Uhr: Fachkonferenz Deutsch
16.00 Uhr: Fachkonferenz Mathematik
Dienstversammlung Leseambulanz (Frede)
Mi, 14.11.:
Do, 15.11.:
14.30 Uhr: Regionalgruppensitzung
Europaschulen (THS)
Fr, THS 16.11.: in den Medien :
Berichte zur Photovoltaig-Anlage am 05.11. in
der MNZ, am 06.11. in der OP
Info s aus dem Kollegium
Ein wöchentlicher Aushang im LehrerInnenzimmer erinnert an das
Wocheninfo und ergänzt es um brandneue Hinweise.
Jahrbuch
Anläßlich der 40-Jahresfeier der Schule
entstand ein Jahrbuch, das allen Gästen und
Interessierten Auskunft gibt zur Historie
und aktuellen pädagogischen Arbeit an der
THS Marburg. Es erscheint alle zwei Jahre.
Diese Bausteine des Kommunikations- und
Informationssystems tragen dazu bei, den
äußeren Betrieb mit wenig Reibungsverlust
am Laufen zu halten. Die Zeit der Ausflüchte
gehört in dieser Schule der Vergangenheit
an.
Einzel-Broschüren
Besonderheiten des THS-Profils wie z.B. das
Sprachenkonzept und das Ganztagsangebot
werden in Einzel-Broschüren ausführlich
dargestellt.
Informationsbroschüre
Eine Broschüre im schlanken Querformat
informiert Eltern und Interessierte
über Bildungsgänge und pädagogisches
Konzept der THS Marburg.
Die Europaschule in Marburg
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Ökologische Orientierung
Was heißt es für Janosch, an einer Agendaschule zu lernen?
Mindestens einmal im Jahr verbringt Janosch mit seiner Klasse ein paar Tage im
Jugendwaldheim Rossberg in der Nähe von Marburg. (Das Jugendwaldheim wird
ausführlich vorgestellt im Text 5 dieser Reihe: Richtsberg Gesamtschule – vom
Umgang mit Vielfalt...). Dort beschäftigt er sich in Theorie und Praxis mit einigen
Themen aus der großen Palette ökologischer Lernfelder:
Jahrgang 1: Waldzimmer
Jahrgang 2: Tierspurensuche
Jahrgang 3: Tiere am Bach
Jahrgang 4: Holzwerkstatt
Jahrgang 5: Wald erleben
Jahrgang 6: Schokolade
Jahrgang 7: Landwirtschaft
Jahrgang 8: Wasser
Jahrgang 9: Nachwachsende Rohstoffe
Jahrgang 10: Energie
In der Agenda 21 werden der Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen große
Bedeutung beigemessen, denn sie sind es, die dazu …erzogen werden sollen, rücksichtsvoll
mit dem umzugehen, was die Erde uns gibt. In der Schule geht es auch darum, ihnen die
Auswirkungen ihres Handelns für ihre Zukunft sowie für das Leben der Menschen in anderen
Regionen der Welt bewusst zu machen. So wird an der Theodor-Heuss-Schule z.B. im
6. Schuljahr das Thema „Schokolade“ fächerübergreifend behandelt. Schokolade und Kakao
kennen alle unsere Schüler. Aber was ist Schokolade? Woher kommt der Kakao? Ausgehend
von einem Produkt aus dem direkten Umfeld der Schüler können globale soziale und
ökologische Zusammenhänge unseres Konsumverhaltens erschlossen und unter Umständen
eine Veränderung des Konsumverhaltens erreicht werden. Im Biologieunterricht lernen
die Schüler, wo die Kakaobohne wächst und welche ökologischen Folgen der Plantagenanbau
in den Herkunftsländern hat. Im Gesellschaftslehreunterricht geht es um Kinderarbeit
und fairen Handel. Erst durch die Zusammenarbeit verschiedener Fächer zu einer Thematik
wird es möglich, Zusammenhänge zu erkennen und Problemlösestrategien zu entwickeln.
Weitere Projekte bestimmen das Alltagshandeln an der Schule mit (z.B. Umgang mit Energie,
Wasser, Müll, internationale Begegnungen). Unser Anliegen, möglichst wenig Müll zu produzieren,
wird unterstützt durch die Schülerfirma Selfreg der Klasse R8b, die Produkte aus wieder
verwertbarem Material vertreibt. So können hier zum Beispiel Lineale oder Füller aus Maisstärke
gekauft werden.
aus: Eine Welt in der Schule, Beilage zum Heft 1/2004
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zum Beispiel Müllsammeln
zum Beispiel Schokoladenprojekt
Hier erfährt Janosch viel Neues über seine Lieblings-Süßigkeit.
aus: BLK 21 – Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (Hrsg.)
„Schokolade“ – Werkstattmaterial Nr.6, Berlin 2003
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zum Beispiel „30/40/30 PLUS“
Auch wenn es mühsam ist – an der THS wird Energie gespart. Schließlich zahlt sich
das aus! Die Schule nimmt am „30/40/30 PLUS“ –Programm der Stadt Marburg teil.
Das bedeutet: 30% der von der THS eingesparten Energiekosten erhält die Schule,
30% die Stadt Marburg und 40% werden zweckgebunden für kommunale Energiesparprogramme
verwendet. Zusätzlich erhält die sparsamste Schule bei der jährlichen
Auszeichnung als sog. PLUS eine Prämie. Voraussetzung für die Teilnahme ist
die Arbeit einer „Energiemanagement-Gruppe“, bestehend aus SchülerInnen,
Lehrkräften, HausmeisterIn und möglichst auch Eltern.
Durch einfach zu realisierende Maßnahmen konnten in den letzten Jahren die
Energiekosten deutlich gesenkt werden
Elternabende finden in nur einem Gebäudetrakt statt.
In Fluren und Toiletten wurden Bewegungsmelder eingebaut.
Der Wahlpflichtkurs „Solarenergie” (Jg. 9) erstellt Raumklimadiagramme um
z. B die Nachtabsenkung der Heizung zu überprüfen. Dazu findet mittlerweile
zum zweiten Mal eine außerschulische Fortbildung für die Schüler statt.
Herkömmliche Leuchtkörper wurden durch Energiesparröhren (T5) ersetzt.
Geplant ist der Bau eines Blockheizkraftwerkes, um Strom und Wärme zu
erzeugen.
aus: Energiepädagogisches Konzept der Theodor-Heuss-Schule
Bei den Erwachsenen wird die Einsicht in die Notwendigkeit des Energiesparens
vorausgesetzt, Jugendliche sollen dafür sensibilisert werden. Das geschieht in
Seminaren, gemeinsam mit SchülerInnen der Gesamtschule Niederwalgern (siehe
Beispiel 3 der Reihe „Gesamtschule Niederwalgern - große Schule, große Ziele, ...“)
Lehrkräfte und Schulleitung sorgen in der „Agendastammgruppe“ und während des
laufenden Betriebs dafür, dass das Ziel gemeinsamen Energiesparens pädagogisch
fundiert ist und Schritt für Schritt umgesetzt wird.
Last but not least: An der THS trägt auch der Hausmeister die Bemühungen mit.
Er berät SchülerInnen und Kollegium mit seiner Sachkompetenz, stellt sein
technisches Know How zur Verfügung und auch beim Konzept hat er ein Wörtchen
mit zu reden.
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Internationale Begegnungen
Wie wird Patrycija auf das „Neue Europa“ vorbereitet?
Grenzen überschreiten – im Geist und mit dem Herzen
Comenius-Projekte
in den Bereichen
Werte- und Umwelterziehung.
Kontakte in Form von
Briefpartnerschaften,
e-mail-Korrespondenz,
Austausch von Fotos,
Videos und Hörkassetten.
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Als Schülerin einer Europaschule versteht es sich für
Patrycija von selbst, während ihrer Schulzeit an der THS
über nationale und kulturelle Grenzen zu blicken. Die
Gelegenheiten dazu sind vielfältig. All die regen Aktivitäten
zur Gestaltung internationaler Kontakte und Begegnungen
ausführlich zu erläutern, würde den Rahmen dieser
Darstellung sprengen. Einen Überblick in die Möglichkeiten,
die sich Patrycija im Lauf von 10 Schuljahren bieten, gibt
dieses Schaubild:
Nordirland
Comenius
England
Austausch
Frankreich
Austausch
THS Marburg
- Europa-
Spanien
Comenius Italien
Comenius,
Austausch
Schweden
Comenius
Polen
Partnerschule
Slowakische Republik
Comenius
Griechenland
Comenius
Finnland
Comenius
Rumänien
Comenius
Ukraine
Zwangsarbeiter-Projekt
zum Beispiel Europäisches Curriculum
Dass Patrycija bereits als
Grundschülerin mit
Kindern aus Partnerklassen
in Schulen Nordirlands
und Rumäniens kommuniziert,
erfahren wir
durch einen Hinweis im
Sprachenportfolio einer
Mitschülerin (s.S. 22f).
Außerdem wird sie
systematisch in Aspekte
des Zusammenlebens in
Europa eingeführt. In der
Pädagogensprache liest
sich das so:
Curriculum für die Europäische Dimension und das
interkulturelle Lernen an den hessischen Europaschulen
Jahrgangsthemen in den Klassen 5 bis 10
aller Schulformen
Jahrgangsstufen 5 und 6
• Ich und mein Umfeld
• Vielfalt in Europa
Jahrgangsstufen 7 und 8
• Jugendliche in Europa
• Europa in der Einen Welt
Jahrgangsstufen 9 und 10
• Auf dem Weg in die Welt der Arbeit
• Verantwortung und Beteiligung in der
Gesellschaft
Themen zur Europäischen Dimension
im Curriculum der Grundschulen (Auszug)
• Wie Kinder leben
• Kinder lernen Schriften anderer Kulturen…
• Europa deckt den Tisch
• Euro und andere Währungen in Europa
• Reisewege kreuz und quer durch Europa
• Tiere und Pflanzen in Europa
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zum Beispiel persönliche Begegnungen
In den höheren Jahrgangsstufen kann Patrycija eines
oder mehrere Länder persönlich kennen lernen, indem sie
dort als Schülerin der THS als Gast von Partnerschulen
empfangen wird. Sie kann wählen zwischen einem
Aufenthalt in
Italien
wo sich Jugendliche der THS regelmäßig während des fest
etablierten Austauschprogramms begegnen.
Polen
zu einem ökologisch orientierten Begegnungstreffen mit
der polnischen Partnerschule, das entweder in Polen oder
Deutschland stattfindet.
Nordirland, Slowenien oder der Slowakei
zur gemeinsamen Arbeit im Comenius Programm.
Außerdem kann sie mit Schülerinnen und Schülern in
Schweden korrespondieren, denn dorthin gibt es seit langen
Jahren Kontakt zur ehemaligen Comenius-Partnerschule.
Sprachen lernen
Wie lernt Johanna fremde Sprachen?
zum Beispiel Sprachenportfolio
Ungewöhnlich für die
an der THS vertretenen
Schulformen ist die breite
Palette des Sprachunterrichts.
Nach dem
Motto „Früh übt sich…“
bietet das Curriculum
dieser Schule etwas
Kostbares: kontinuierlichen
Unterricht zum
Erlernen von Sprachen
der Nachbarländer – mit
„Zusatzportionen“, die
über die sonst übliche
Fremdsprachenpalette
deutlich hinaus gehen
(s.S. 5 unten).
Was ist das Europäische Sprachenportfolio?
Das Europäische Sprachenportfolio (ESP) ist ein europaweit eingeführtes
Sprachendokument und wurde auf einem pädagogischem Konzept
vom Europarat entwickelt.
Es gibt Auskunft über die Erfahrungen des Schülers beim Sprachenlernen.
Dabei ist es ausfühlicher und genauer als Zeugnisnoten.
Das ESP besteht aus drei Teilen:
1. Einem Sprachenpass, in dem offizielle schulische Qualifikationen
am Ende der Klasse 10 eingetragen werden, die im Laufe der Sekundarstufe 1
gemacht werden.
2. Einer Sprachenbiografie mit persönlichen Beschreibungen von Sprach-
und Kulturerfahrungen.
3. Einem Sprachendossier (Sammelmappe), das ausgewählte Arbeiten aller
Art sammelt, z.B. Unterrichtsprodukte, Projektergebnisse, Zertifikate usw.
Dabei entscheiden die SchülerInnen selbst, was sie auswählen.
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zum Beispiel bilingualer Unterricht
Was ist bilingualer Unterricht?
Bilingualer Unterricht bedeutet, dass ein Unterrichtsfach in einer Fremdsprache
unterrichtet wird. In der Theodor-Heuss-Schule wird dies Erdkunde sein. Der Erdkundeunterricht
wird hierfür um eine Stunde erweitert. Der bilinguale Unterricht baut auf
dem erweiterten Fremdsprachenunterricht in den Klassen 5 und 6 auf. Deshalb
haben hier alle Schülerinnen und Schüler 6 bzw. 7 statt der üblichen 5 Englischstunden
pro Woche.
Wer kann am bilingualen Unterricht teilnehmen?
Am Ende der Klasse 6 können die Eltern - nach Beratung mit den Lehrerinnen und
Lehrern - entscheiden, ob sie ihr Kind für den bilingualen Unterricht ab Klasse 7
anmelden wollen. Es findet eine Festlegung für zwei Jahre statt. Besonders geeignet
für diese Unterrichtsform sind diejenigen Schüler, die Spaß am Englischlernen haben
und die mündlich aktiv im Unterricht mitarbeiten.
Warum bietet die THS bilingualen Unterricht an?
Die Theodor-Heuss-Schule bemüht sich, ihre Schülerinnen und Schüler durch ihr
schulisches Angebot bestmöglich auf die Anforderungen eines zusammenwachsenden
Europas und eines weltweiten Arbeitsmarktes vorzubereiten. Vertiefte Fremdsprachenkenntnisse
sind in Zukunft notwendiger denn je. Dabei geht es aber nicht nur um
eine bessere sprachliche Verständigung, sondern auch um das Verständnis kultureller
Unterschiede.
Meine Muttersprache ist:
Folgende Sprache/n spreche ich auch:
Meine erste Fremdsprache in der Schule ab Klasse ist
Meine zweite Fremdsprache in der Schule ab Klasse ist
Meine dritte Fremdsprache in der Schule ab Klasse ist
Meine vierte Fremdsprache in der Schule ab Klasse ist
Bilingualer Unterricht:
Ich habe eine Klasse / einen Kurs mit bilingualem Unterricht mit der
Zielsprache
von der Klasse bis zur Klasse besucht.
Ich habe an bilingualen Unterrichtsprojekten/-modulen
in den Klassen teilgenommen.
Zielsprache/n:
Europäisches Portfolio der Sprachen:
Ich habe mit dem Europäischen Portfolio der Sprachen gearbeitet.
Arbeitsgemeinschaften mit fremdsprachlichen Inhalten:
Klasse: Thema:
Klasse: Thema:
Klasse: Thema:
aus: Portfolio Hessische Europaschulen 2007
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Die Theodor-Heuss-Schule bietet seit Beginn des
Schuljahres 2004/2005 einen Bilingualen Zug in
den Klassen 7 bis 10 der Realschule.
Bereits jetzt nehmen alle Schülerinnen und
Schüler der Klassen 5 und 6 am Erweiterten
Englischunterricht teil.
aus: Broschüre THS „Bilingualer Unterricht“
An der THS wird zentral
für die Stadt Marburg ein
Intensivkurs „Deutsch als
Zweitsprache“ angeboten.
Gleichzeitig offeriert die
Schule einen Kurs „Mama
lernt Deutsch“. Die Sprach-
Lern-Angebote richten ihr
besonderes Augenmerk auf
interkulturelle Aspekte-
unabhängig vom Alter der
Lernenden.
Soziales lernen
Das Leitbild der Schule (s.S. 6) verweist auf einen
Grundgedanken der THS-Pädagogik: die Stärkung des
Selbstwertgefühls von Kindern und Jugendlichen.
„Kinder wollen Verantwortung übernehmen“ heißt es
im Jahrbuch zur 40-Jahr-Feier. Erziehung zur aktiven
Teilhabe am Schulleben und zur Konfliktfähigkeit
spielt deshalb eine Schlüsselrolle vom ersten Schultag
an. Hier ein Überblick über die „Bausteine“ der
Demokratie-Erziehung an der THS Marburg:
Grundschul-SV
• wöchentliche Versammlung aller KlassensprecherInnen
(Jahrgänge 0-4)
• Protokolle der Versammlung gehen in jede
Grundschulklasse Besprechung der Protokolle
• 1 Klassenrat-Stunde pro Woche zur Behandung
aktueller Fragen/ Probleme
• Gespräche von VertreterInnen der Grundschul-SV
mit der Schulsprecherin zwecks
• Klärung von Anliegen der „Kleinen” an die „Großen”
• eine Stunde „Soziales Lernen“ pro Woche
Schulmediation
• Förderstufe: Grundlagen des Miteinanders
• Jugendkonflikthilfe (JuKo): Beratung der Lehrkräfte
• Projekttage Jahrgang 6: Mediation (Einübung von
Strategien zur konstruktiven Konfliktbewältigung)
JuKo: Durchführung
• Jahrgang H7 „Gruppenprozesse steuern / soziales Lernen“
JuKo: Begleitung, Moderation
• Streitschlichter-Gruppe (Wahlpflicht-Kurs
für Schülerinnen und Schüler ab Jg. 8
unter Anleitung einer Lehrerin)
• JuKo: Beratung bei der Umsetzung (nach Bedarf)
„Buddy“-Projekt
• hier übernehmen Jugendliche Verantwortung für Jüngere.
Sozialpraktikum
• Schülerinnen und Schüler sind
für ältere Menschen da, helfen im Kindergarten aus,
werden Paten für Senioren beim Computerlernen.
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Zukunftsgestaltung
Was macht Samira nach der 10?
aus: Projektbericht „Im Beruf überleben“
in: Hess. Eurpoaschulen - Einblicke u.
Ergebnisse 2, S. 33ff
Vieles wurde berichtet von dem, was Schülerinnen und Schüler der THS Marburg
vermittelt wird zur aktiven Gestaltung ihrer Schullaufbahn:
vielfältige Fremdsprachen-Angebote, internationale Begegnungen, Einübung
eines umweltverträglichen Alltagsverhaltens, Toleranz und Rücksichtnahme,
Selbstständigkeit und Eigenverantwortung.
Doch was Jugendliche und deren Eltern an der sog. Ersten Schwelle am meisten
bewegt, ist die Frage nach einem Ausbildungsplatz – vielleicht sogar einem
Ausbildungsplatz ihrer Wahl – bzw. der erfolgversprechenden Gestaltung ihrer
weiteren Schullaufbahn. Deshalb richten Lehrkräfte und Jugendliche der THS ab
Jahrgang 7 ein besonderes Augenmerk auf langfristig angelegte Angebote zur
beruflichen Orientierung – Das System besteht aus vier Bausteinen und heißt
„Projekt Berufsorientierung“ (s.o.). Es wird in Zusammenarbeit mit dem Jugendbildungswerk
der Stadt Marburg durchgeführt.
„Rom nicht zweimal gründen”
Literatur und Materialien:
Arbeitskreis Grundschule e.V. (Hrsg.): Heft 1/2004 Projekt „Eine Welt in der
Schule“
BLK 21 – Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (Hrsg.)
„Schokolade“ – Werkstattmaterial Nr. 6, Berlin 2003
HeLP (Hrsg.): Hessische Europaschulen - Einblicke und Ergebnisse 2, Weilburg,
August 2002
Schlegel, Sabine: Konzept Schulmediation, Hrsg. Jugendkonflikthilfe Marburg
e.V.
Schwarz, Wolf/Meyreiss,Sigrid/Kuhley, Horst (HKM) - Hrsg.:
Curriculum für die Europäische Dimension und das interkulturelle Lernen an
den hessischen Europaschulen, Wiesbaden 2003
THS Marburg (Hrsg.):
- Agenda 21 – Zeitschrift zur Information über die Agenda-Arbeit an
der THS, Ausgabe 1/ März 2001
- Heun, Matthias: Energiepädagogisches Konzept – Arbeitspapier (Verf. )
- Broschüren :
• Das europäische Sprachenportfolio
• Bilingualer Unterricht
• Betreuungsangebot
• Europaschule
• Förderstufe
• Grundschule
• Haupt- und Realschule
- Informationsbroschüre (umfassend)
- Jahrbuch 2004
- Peter, Henrik / Ulmer, Michael: Der Besuch ehemaliger ukrainischer
Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Marburg, Projektbericht
10/2003
Kontakt:
Theodor-Heuss-Schule Marburg - Europaschule –
Willy-Mock-Straße 12, 35037 MARBURG
Schulleiterin: Elisabeth Fiedler Leiterin
Grundschule: Claudia Herwig
Projektleitung Agenda 21: Matthias Heun und Lothar Krämer
06421/1664–120 ths@marburg-schulen.de
www.ths-marburg.de
- Schulprogramm in der Fassung von 2002
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UnterstützerInnen
BSJ - Verein zur bewegungs- und sportorientierten
Jugendsozialarbeit Marburg
Biegenstraße 40, 35037 Marburg
Tel.: 06421 - 6853.30
kontakt@bsj-marburg.de
IKJG - Stadtteilinitiative für Kinder- Jugend- und
Gemeinwesenarbeit Marburg
Jugendbildungswerk der Stadt Marburg
jugendbildungswerk@marburg-stadt.de
Tel.: 06421 - 201-496
Ansprechpartner: Herr Gnau, Herr Nicolai
Jugendwaldheim Roßberg
- Sybilla Schmitt -
Tel.: 06424 - 5197
JuKo-Jugendkonflikthilfe e.V.
Krummbogen 2
35039 Marburg
- Sabine Schlegel -
Krummbogen@jugendkonflikthilfe.de
www.jugendkonflikthilfe.de
Stadtbücherei Marburg
Ketzerbach 1, 35037 Marburg
Tel.: 06421/201248
stadtbuecherei@marburg-stadt.de
u.v.a.m
Impressum -
„Transfer 21“
Bildung für eine nachhaltige Entwicklung
Projektleitung Hessen: Reiner Mathar
AfL - Amt für Lehrerbildung
Abteilung Schulentwicklung
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