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2010 Johanni - Nikolaus - Cusanus - Haus

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22<br />

Mitarbeiter arbeiten künstlerisch<br />

<strong>Haus</strong>zeitung<br />

„Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist<br />

nur da ganz Mensch, wo er spielt.“<br />

Kostbare Zeit - 15 Minuten künstlerisches Schaffen<br />

Friedrich Schiller: „Über die ästhetische Erziehung des Menschen“<br />

Es ist Mittwoch, 13.45 Uhr. Die Pflegenden des Pflegebereiches Ebene 3 im <strong>Nikolaus</strong>-<strong>Cusanus</strong>-<strong>Haus</strong><br />

betreten den Malraum. Sie finden sich zur künstlerischen Arbeit<br />

ein, welche einmal in der Woche für eine viertel Stunde stattfindet. Noch sind sie<br />

angeregt ins Gespräch vertieft. Mich kurz grüßend, suchen sie die begonnenen Werke<br />

und nehmen Platz. Es dauert einen Augenblick, bis jeder richtig angekommen ist<br />

und anfangen kann. Zu präsent sind die Inhalte aus der Übergabe, die Gedanken<br />

weilen bei den Bewohnerinnen und Bewohnern und bei den Dingen, die noch zu erledigen<br />

sind.<br />

Dann aber tauchen sie ein in eine andere Welt, die der Farbe, Form und Komposition.<br />

Im Frühjahr vergangenen Jahres entschied sich die Gruppe für ein gemeinsames<br />

Projekt, an welchem zwölf Mitarbeiterinnen dieses Pflegebereiches teilnehmen.<br />

Sie suchten sich ein Bild von August Macke – Farbige Komposition (Hommage à<br />

Johann Sebastian Bach) 1912 – aus, welches farbkopiert und in verschiedene Abschnitte<br />

geteilt wurde, sodass sich jeder einen Bildabschnitt auswählen konnte, um<br />

ihn in einer selbst gewählten Technik umzusetzen. Hierbei sind die Mitarbeiterinnen<br />

sehr kreativ. Begeistert und voller Vorfreude entscheiden sie sich für Mosaik, Malen<br />

mit Wasserfarben, Häkeln, Spachteltechnik, Acryl, Pastell und Ölkreiden. Die fertig<br />

gestalteten Bildabschnitte wollen sie wieder zu einem Gesamtwerk zusammenfügen<br />

und dieses öffentlich im <strong>Haus</strong> ausstellen.<br />

Inzwischen ist es ruhig geworden im Raum – wahrnehmbar ist die Verbindung der<br />

Einzelnen mit ihrem Bild, die Konzentration. Ab und zu gibt es Fragen zur Technik<br />

oder den Wunsch, gemeinsam mit mir das Bild zu betrachten – und dann ist die Zeit<br />

auch schon um. Schnell werden Pinsel und Wassergläser gereinigt, und eine<br />

geschäftige Atmosphäre entsteht wieder. In den wenigen Minuten künstlerischen<br />

Schaffens war jedoch Ruhe eingekehrt, und die Pflegenden konnten ganz bei sich<br />

sein und ihrer Kreativität freudig freien Lauf lassen. Als sie sich von mir verabschieden,<br />

findet in den wachen Blickkontakten Begegnung statt. „Schade“, sagt<br />

jemand, „dass ich jetzt aufhören muss, jetzt hätte ich richtig Lust, weiterzumachen.“

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