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Fachwissen für Ausbildung und Praxis

Fachwissen für Ausbildung und Praxis

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<strong>DER</strong><br />

<strong>STEINMETZ</strong><br />

Fachwissen für<br />

Ausbildung und Praxis<br />

Richard Watzke (Hrsg.)<br />

Überarbeitete und<br />

erweiterte Version 2024


Inhalt<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

<br />

Impressum 02<br />

Vorwort 17<br />

FACHTHEORIE<br />

Baustoffkunde<br />

Natursteine 19<br />

Aufbau und Entstehung der Erde 20<br />

Aufbau der Erde 20<br />

Erdkruste 20<br />

Erdmantel 20<br />

Äußerer Erdkern 20<br />

Innerer Erdkern 21<br />

Entstehung der Erde 21<br />

Aufbau der Gesteine 22<br />

Grundwissen Minerale 23<br />

Grundlagen der Chemie 23<br />

Atome 23<br />

Chemische Elemente 23<br />

Moleküle 23<br />

Gemenge 24<br />

Minerale 25<br />

Form und Aufbau 25<br />

Entstehung 25<br />

Farbe 25<br />

Strichfarbe 25<br />

Glanz 26<br />

Ritzhärte 26<br />

Spaltbarkeit 26<br />

Weitere Merkmale 27<br />

Wichtige Minerale 27<br />

Quarz 27<br />

Feldspat 27<br />

Glimmer 28<br />

Pyroxene 28<br />

Amphibole 28<br />

Olivin 29<br />

Serpentinit 29<br />

Calcit, Kalkspat 29<br />

Dolomit 29<br />

Gips 30<br />

Minerale in Spuren 30<br />

Weitere Minerale 30<br />

Wichtige Gesteine in der Steinbearbeitung 30<br />

Magmagesteine 31<br />

Granit 32<br />

Syenit 32<br />

Diorit 32<br />

Gabbro 32<br />

Peridotit 33<br />

Foyait 33<br />

Ergussgesteine 33<br />

Rhyolith 34<br />

Trachyt 34<br />

Andesit 34<br />

Basalt 35<br />

Pikrit 35<br />

Erscheinungsformen von Ergussgesteinen 36<br />

Sedimentgesteine 37<br />

Arten der Verwitterung 37<br />

Klastisches Sedimentgestein 38<br />

Brekzie 38<br />

Konglomerat 38<br />

Sandstein 38<br />

Tonschiefer 35<br />

Kalkstein 39<br />

Gipsstein 43<br />

Metamorphite (Umwandlungsgesteine) 43<br />

Arten der Metamorphose 43<br />

Orthogneis 44<br />

Paragneis 44<br />

Granulite 45<br />

Migmatite 45<br />

Serpentinite 45<br />

Quarzite 45<br />

Marmore 46<br />

Technische Eigenschaften und Prüfung 47<br />

Messen der Druckfestigkeit 47<br />

Messen der Biegefestigkeit 48<br />

Messen der Abriebfestigkeit 48<br />

Verwitterungsbeständigkeit 49<br />

Dichte 49<br />

Weitere Gesteinsprüfungen 49<br />

Radioaktivität 50<br />

Hintergrund 50<br />

Gesetzliche Grundlagen 50<br />

Radioaktivität von Naturstein 51<br />

<br />

Bauproduktenverordnung und<br />

CE-Kennzeichnung 52<br />

Hintergrund 52<br />

Durchführung 53<br />

Wesentliche Merkmale /<br />

Notwendige Prüfungen 54<br />

Leistungserklärung und<br />

CE-Kennzeichnung 54<br />

CE-Kennzeichnung 55<br />

Ausnahmen 55<br />

Bauprodukte 55<br />

Kleinstunternehmen 55<br />

Gesteinsverwitterung am Bauwerk 56<br />

Witterungsbeständigkeit 56<br />

Mineralbestand 56<br />

Porenraum und Kapillarkraft 56<br />

Kornbindung 57<br />

Physikalische Gesteinszerstörung 57<br />

Temperaturwechsel 58<br />

Salzsprengung 58<br />

Abrieb durch Winderosion 58<br />

Chemische Gesteinszerstörung 58<br />

Lösungskraft des Regenwassers 58<br />

Aggressive Stoffe im Regenwasser 58<br />

Aggressive Stoffe in der Luft 59<br />

Biologische Verwitterung 59<br />

Tierische Ausscheidungen 59<br />

Pflanzliche Ausscheidungen 59<br />

Wurzeln und keimende Samen 59<br />

Bautechnische Fehler 60<br />

Mangelnder Schutz vor Niederschlägen 60<br />

Gesimse und Vorsprünge ohne Gefälle 60<br />

Schadhafte Fugen 60<br />

Zu dichter Fugenmörtel 60<br />

Falsche Steinauswahl 60<br />

7


Inhalt<br />

Industriell gefertigte Steine 61<br />

Mauerziegel 61<br />

Betonsteine 62<br />

Kalksandsteine 62<br />

Beton und Betonwerkstein 63<br />

Herstellen von Beton 64<br />

Betonwerksteine 65<br />

Engineered Stone 66<br />

Herstellen von Engineered Stone 66<br />

Eignung 67<br />

Verarbeiten 67<br />

Pflegen und Reinigen 68<br />

Keramik 69<br />

<br />

Klassifizierung von keramischen<br />

Fliesen und Platten 69<br />

Abriebklassen 70<br />

Rutschhemmende Eigenschaften 71<br />

Außenbereich 71<br />

Großformatige Fliesen 72<br />

Oberflächenbehandlung 72<br />

Unglasierte keramische Fliesen 72<br />

Glasierte keramische Fliesen 72<br />

Bindemittel 73<br />

Gips 73<br />

Kalk 74<br />

Zement 75<br />

Weitere Bindemittel 76<br />

Zuschlagstoffe 77<br />

Mörtel 78<br />

Verlegemörtel 78<br />

Fugenmörtel 79<br />

Mauermörtel 79<br />

Putzmörtel 79<br />

Estrichmörtel 79<br />

Dämmstoffe 80<br />

Wärmedämmung 80<br />

Wärmespeicherung 81<br />

Schalldämmung 81<br />

Abdichtstoffe 82<br />

Flächendichtungsmittel 82<br />

Fugendichtungsmittel 82<br />

Metalle 83<br />

Eisen und Stahl 83<br />

Roheisengewinnung 83<br />

Stahlerzeugung 84<br />

Nichteisenmetalle 86<br />

Gold 86<br />

Silber 87<br />

Kupfer 87<br />

Bronze 88<br />

Blei 88<br />

Aluminium 88<br />

Metallkorrosion 89<br />

Chemische Korrosion 89<br />

Elektrochemische Korrosion 89<br />

Kunststoffe 90<br />

Herstellung von Kunststoffen 91<br />

Polymerisation 91<br />

Polykondensation 91<br />

Polyaddition 91<br />

Kunststoffarten 92<br />

Thermoplaste (Plastomere) 92<br />

Duroplaste (Duromere) 92<br />

Elastomere 92<br />

Bauphysik und Bauchemie 93<br />

Chemische Grundstoffe 93<br />

Physikalische und chemische Grundlagen 94<br />

Physikalische Vorgänge 94<br />

Chemische Vorgänge 95<br />

Säuren, Laugen und Salze 96<br />

Säuren 96<br />

Laugen 97<br />

Salze 98<br />

Gestalten<br />

Grundlagen der Gestaltung 99<br />

Formen 99<br />

Kreis 99<br />

Quadrat 100<br />

Stehendes Rechteck 100<br />

Kreuz 101<br />

Symmetrie 101<br />

Asymmetrie 101<br />

Symbole 102<br />

Definition 102<br />

Geschichte 102<br />

Christliche Symbole 103<br />

Kreuzformen 105<br />

Christuszeichen 105<br />

Anker 105<br />

Symbole aus anderen Kulturen 106<br />

Spirale 106<br />

Chinesisches Zeichen Yin und Yang 106<br />

Labyrinth 106<br />

Berufszeichen 107<br />

Freihandzeichnen 108<br />

Parallelen 108<br />

Rechtecke 109<br />

Kreise 110<br />

Glaskörperprinzip bei ebenflächigen<br />

Körpern 111<br />

Glaskörperprinzip bei runden Körpern 113<br />

Grautöne bei ebenflächigen Körpern 114<br />

Zeichnen von Grautönen 114<br />

Darstellen eines Quaders 115<br />

Darstellen des Raums zwischen<br />

Quadern 115<br />

Grautöne bei runden Körpern 116<br />

Schnittlinien 117<br />

Körperzeichnen 118<br />

Räumliche Situationen 119<br />

Fluchtpunktperspektive 120<br />

Schrift 121<br />

Historische Schriften 121<br />

Kapitalis Quadrata 121<br />

Unziale 122<br />

8


Inhalt<br />

Gotische Minuskel 123<br />

Fraktur 124<br />

Antiqua 124<br />

Groteskschrift 125<br />

Block-Antiqua 126<br />

Grundgesetze des Schriftschreibens 127<br />

Proportionen der Buchstaben 128<br />

Keilförmig vertieft eingehauene Schrift 129<br />

Erhabene Schrift 130<br />

Bildung von Wörtern 131<br />

Tönen und Vergolden einer Schrift 133<br />

Bleischrift 134<br />

Geblasene Schrift 135<br />

Digitale Schriften 136<br />

Vorteile des Digitalisierens 136<br />

Digitalisieren vorhandener Schriften 137<br />

Schriften verändern und anpassen 137<br />

Zeichen verändern 137<br />

Kursiv und Fett 137<br />

Kontur 138<br />

Perspektive 138<br />

Effekte 138<br />

Stilkunde Architektur 139<br />

Griechische Baukunst 140<br />

Zeit der Dorer und Ionier 140<br />

Tempel als Gotteshaus 141<br />

Wirkung des Tempels 141<br />

Säulenordnungen 143<br />

Hellenistische Zeit 144<br />

Römische Baukunst 145<br />

Säulenordnungen 145<br />

Säulen als Zeichen des Machtanspruchs<br />

145<br />

Gleichzeitige Verwendung der<br />

unterschiedlichen Säulenordnungen 146<br />

Bogen und Gewölbe 147<br />

Bogen 147<br />

Scheitrechter Sturz 147<br />

Gewölbe 147<br />

Kuppel 148<br />

Römische Bauwerkstypen 148<br />

Tempel 148<br />

Basilika 149<br />

Aquädukt 149<br />

Amphitheater 149<br />

Triumphbogen und Siegessäule 149<br />

Weitere römische Bautypen 149<br />

Frühchristliche Baukunst 150<br />

Frühchristliche Basiliken 151<br />

Frühchristliche Zentralkirchen 151<br />

Ravennatische Baukunst 151<br />

San Vitale 152<br />

Grabmal des Theoderich 152<br />

Ravennatisches Trichterkapitell 152<br />

Karolingische Baukunst 153<br />

Pfalzkapelle in Aachen 153<br />

St. Georg in Reichenau-Oberzell 153<br />

Romanische Baukunst 154<br />

Grundriss romanischer Kirchen 154<br />

Frühromanik 154<br />

Hoch- und Spätromanik 155<br />

Außenbau romanischer Kirchen 156<br />

Frühromanik 156<br />

Hochromanik 156<br />

Spätromanik 157<br />

Mauertechnik 157<br />

Unterschiedliche Bauphasen 157<br />

Westseite romanischer Kirchen 158<br />

Westwerk 158<br />

Doppelchoranlage 158<br />

Doppelturmfassade 158<br />

Schaufassade 159<br />

Bauteile und Baugliederung 159<br />

Gewölbeformen 159<br />

Krypta 149<br />

Emporenbasilika 160<br />

Blendarkaden 160<br />

Säulenbasis 160<br />

Zwerggalerie 160<br />

Stufenportal 160<br />

Kapitelle 160<br />

Gotische Baukunst 161<br />

Gotische Kirchengrundrisse und<br />

-innenräume 161<br />

Vereinheitlichung des Raums 161<br />

Betonung der Senkrechten 161<br />

Merkmale gotischer Kirchengrundrisse<br />

und -innenräume 161<br />

Gotische Kirchenfassaden 163<br />

Abführung der Last 163<br />

Betonung der Senkrechten 163<br />

Merkmale gotischer Kirchenfassaden 163<br />

Bauweisen in Frankreich und Deutschland 164<br />

Gotische Kirchen in Frankreich 164<br />

Gotische Kirchen in Deutschland 164<br />

Bau- und Zierformen 165<br />

Pflanzenformen 165<br />

Schleierwerk 165<br />

Fensterrose 165<br />

Wimperg 165<br />

Wasserspeier 166<br />

Zangenloch und Sprengring 166<br />

Entwicklung des Fenstermaßwerks 166<br />

Baukunst der Renaissance 167<br />

Proportion und Harmonie 167<br />

Paläste 167<br />

Zentralkirchen 168<br />

Bürgerhäuser 168<br />

Renaissanceschlösser 169<br />

Baukunst des Barocks 170<br />

Entstehung des Barocks 171<br />

Kirchen im Barock 171<br />

Typische barocke Kirchenfassaden 171<br />

Typische barocke Kircheninnenräume 171<br />

Schlösser im Barock 172<br />

Treppenhaus als Empfangsbühne 172<br />

Dominanz der Mittelachse 172<br />

Baukunst des Rokokos 173<br />

Spätbarocke Kirchen 173<br />

Landschlösschen als Pendant zur<br />

Stadtresidenz 173<br />

Architekturteile und Schmuckelemente 174<br />

Risalit 174<br />

Säule und Baluster 174<br />

Bandelwerk 174<br />

Atlant 174<br />

Putte 174<br />

Fensterformen 175<br />

Architektur des Klassizismus 176<br />

Schmucklose, klare Formen 176<br />

Architektur des Historismus und<br />

Eklektizismus 177<br />

Neogotik 177<br />

Gründerstil 177<br />

Architektur im 20. Jahrhundert 178<br />

9


Inhalt<br />

Architektur des Jugendstils 178<br />

Ingenieurbaukunst 179<br />

Architektur der 1920er-Jahre 179<br />

Architektur der 1980er-Jahre 180<br />

Architektur um die Jahrtausendwende 182<br />

1990er-Jahre 182<br />

2000er-Jahre 183<br />

Stilkunde Skulptur und Plastik 184<br />

Archaische Skulptur Griechenlands 185<br />

Klassische Skulptur Griechenlands 185<br />

Hellenistische Skulptur 186<br />

Römische Skulptur 187<br />

Skulptur der Romanik 188<br />

Skulptur der Gotik 189<br />

Skulptur der Renaissance 190<br />

Skulptur des Barocks 190<br />

Skulptur im 19. Jahrhundert 191<br />

Skulptur und Plastik des 20. Jahrhunderts 192<br />

Anregungen aus der Malerei 192<br />

Plastik des Impressionismus 192<br />

Plastik des Expressionismus 193<br />

Kubismus, Surrealismus, Konstruktivismus<br />

194<br />

Skulptur und Plastik im 21. Jahrhundert 196<br />

Skulptur im Museum von heute 197<br />

Eine neue Kunst im öffentlichen Raum? 198<br />

Fachtechnik<br />

Fachrechnen 201<br />

Maße für Länge, Fläche, Raum 201<br />

Einheiten 201<br />

Länge 201<br />

Fläche 201<br />

Raum 201<br />

Maße umrechnen 202<br />

Algebraische Rangordnung 202<br />

Bezeichnungen bei Rechenvorgängen 202<br />

Punkt vor Strich 202<br />

Vertauschungen 202<br />

Klammerrechnung 203<br />

Klammerwirkung des Bruchstrichs 203<br />

Mehrere Klammerarten 204<br />

Gebrauch des Taschenrechners 204<br />

Umstellen von Formeln 205<br />

Gleichgewichtsübungen 205<br />

Regeln 206<br />

Beispiele 207<br />

Proportionen 208<br />

Dreisatz 209<br />

Prozent 210<br />

Goldener Schnitt 211<br />

Potenzen und Wurzeln 213<br />

Potenzen 213<br />

Wurzeln 214<br />

Quadratwurzel 214<br />

Kubikwurzel 214<br />

Berechnen von Längen 215<br />

Maße eintragen in Bauzeichnungen 215<br />

Maßstäbe 215<br />

Maße ergänzen 216<br />

Längenausgleich bei Plattenbelägen 218<br />

Satz des Pythagoras 219<br />

Berechnen geradlinig begrenzter<br />

Flächen 220<br />

Plattenbeläge im Verband 223<br />

Berechnungen am Kreis 225<br />

Kreisumfang 225<br />

Kreisfläche 225<br />

Bogenlänge 225<br />

Kreisausschnitt 225<br />

Kreisabschnitt 226<br />

Ellipse 226<br />

Berechnen von Körpern 230<br />

Formeln 231<br />

Gleich dicke Körper 231<br />

Zugespitzte Körper 231<br />

Abgestumpfte Körper 232<br />

Sonstige Körper 233<br />

Berechnen der Masse 236<br />

Winkelfunktionen 240<br />

Allgemeines 240<br />

Beobachtung 240<br />

Begriffe 241<br />

Tabellen und Taschenrechner 242<br />

Beobachtung bei Tabellen 242<br />

Winkelfunktionen mit dem<br />

Taschenrechner 243<br />

Anwenden der Winkelfunktionen 243<br />

Welche Funktionen benutze ich? 243<br />

Umrechnen von Dezimalen in Minuten 243<br />

Winkel antragen im Gelände 244<br />

Neigungen 248<br />

Möglichkeiten der Neigungsangabe 248<br />

Umrechnen der Neigungsangaben 249<br />

Treppen 251<br />

Treppenformel 251<br />

Treppenangabe 252<br />

Lichte Durchgangshöhe 252<br />

Podest 253<br />

Armlängen bei gewendelten Treppen 253<br />

Treppenverziehungen 254<br />

Formelsammlung 257<br />

Geometrie 258<br />

Geometrische Grundsätze 258<br />

Gerade/Parallele 258<br />

Dreieck 258<br />

Kreis 259<br />

Schwerpunktkonstruktionen 260<br />

»Goldener Schnitt« 261<br />

Streckenteilungen 261<br />

Konstruktion des rechten Winkels 261<br />

Aufmessen eines Winkels am Bau 261<br />

Vergrößern und Verkleinern 262<br />

Proportionalwinkel 262<br />

Rechnerisch 262<br />

Rasterverfahren 262<br />

Gehrungslinien 263<br />

Abrundungen 264<br />

Ermitteln des Kreismittelpunkts 264<br />

Aufmaß von Kreisbögen 265<br />

Aufmessen einer konvexen Form<br />

mit unzugänglichem Mittelpunkt 265<br />

Aufreißen einer konvexen Form 265<br />

Aufmessen und Aufreißen einer<br />

konkaven Form 265<br />

Aufmaß einer Säule 265<br />

Aufmaß eines Spitzbogens 265<br />

10


Inhalt<br />

Spiralkonstruktionen 266<br />

Spirale mit zwei Mittelpunkten 266<br />

Spirale mit vier Mittelpunkten 266<br />

Spirale mit acht Mittelpunkten 266<br />

Konstruktion ionischer Voluten nach Vignola 266<br />

Bogenkonstruktionen 267<br />

Scheitrechter Bogen aus gleichseitigem<br />

Dreieck 267<br />

Stichbogen = Segmentbogen 267<br />

Rundbogen 267<br />

Normaler Spitzbogen 267<br />

Überhöhter Spitzbogen 267<br />

Gedrückter Spitzbogen 268<br />

Sternbogen 268<br />

Tudorbogen 268<br />

Hufeisenbogen 268<br />

Normaler Kleeblattbogen 268<br />

Spitzer Kleeblattbogen 269<br />

Kielbogen 269<br />

Korbbogen aus drei Mittelpunkten 269<br />

Korbbogen aus fünf Mittelpunkten 269<br />

Steigender oder Hüftbogen 270<br />

Ellipse, konstruiert aus den beiden<br />

Durchmesserkreisen 270<br />

Ellipse, mit Schnur konstruiert 270<br />

Parabel 270<br />

Pässe und Fischblasen 271<br />

Dreipass 271<br />

Vierpass 271<br />

Fünfpass 271<br />

Sechspass 271<br />

Zweiteilige Fischblase 272<br />

Dreiteilige Fischblase 272<br />

Vierteilige Fischblase 272<br />

Fünfteilige Fischblase 272<br />

Maßwerkskonstruktionen 273<br />

Treppenverziehen 274<br />

Gerade Treppe 274<br />

Viertelgewendelte Treppe 275<br />

Fachzeichnen 276<br />

Rechtwinklige Parallelprojektion 276<br />

Gegeben Schrägbild, gesucht Risse 277<br />

Arten von Schrägbildern 278<br />

Gegeben Risse, gesucht Schrägbild 279<br />

Grundlegende Beobachtungen 280<br />

Übertragung eines Punktes ins Schrägbild 280<br />

Ergänzung von Riss und Schrägbild 281<br />

Bemaßung 282<br />

Schnittführung, Materialdarstellung,<br />

Linienarten 284<br />

Schnittführung 284<br />

Materialdarstellung 285<br />

Linienarten 285<br />

Wahre Größen 287<br />

Unverkürzt – verkürzt 287<br />

Rechteck als wahre Fläche 287<br />

Beliebiges Vieleck als wahre Fläche 288<br />

Zylinderschnitte 289<br />

Ellipsenkonstruktion 290<br />

Mantelabwicklung 290<br />

CAD-Einsatz im Natursteinbereich 292<br />

Draht-, Flächen- und Volumenmodell 293<br />

Texturen 294<br />

Schablonen 295<br />

Layer, Linie und Block 295<br />

CAD-Systeme im Betriebsablauf 296<br />

CAD für die CNC-Fertigung 298<br />

Kriterien für die Auswahl des geeigneten<br />

CAD-Systems 299<br />

Digitaler Entwurfsprozess 300<br />

3D-Datenformate 300<br />

WERKSTATT<br />

Bildhauerische Techniken 301<br />

Gestalterische Grundlagen 301<br />

Proportion 302<br />

Komposition 303<br />

Form 303<br />

Material 304<br />

Oberfläche 304<br />

Farbe 304<br />

Skulptur, Plastik, Relief 305<br />

Skulptur 305<br />

Plastik 305<br />

Relief 305<br />

Entwurfstechniken 306<br />

Modellieren 306<br />

Ton 307<br />

Gips 307<br />

Abformen 308<br />

Herstellen starrer Formen 308<br />

Herstellen elastischer Formen 313<br />

Bildhauerische Übertragungstechniken 317<br />

Raster 317<br />

Brücke 318<br />

Harfe 318<br />

Einmessen ohne Rahmen 319<br />

3-Zirkel-Punktieren 320<br />

Proportionalwinkel 321<br />

Punktiergerät 322<br />

Vorbereitung 322<br />

Einmessen und Befestigen des Dorns<br />

am Modell 322<br />

Einmessen und Befestigen des Dorns<br />

am Werkstein 323<br />

Anhängen des Punktiergeräts 324<br />

Grobes Zurichten des Werksteins 326<br />

Ansetzen der Punktiernadel 326<br />

Setzen exakter Punkte 327<br />

Bearbeiten des Werksteins mit dem<br />

Spitzeisen 327<br />

Bearbeiten der Werksteinoberfläche 328<br />

3-D-Scanner 328<br />

Handwerkliche Steinbearbeitung 329<br />

Arbeitsvorbereitung 329<br />

Transportieren und Aufbänken 332<br />

Druckluft 334<br />

Werkzeuge 336<br />

Drucklufthämmer mit Flatter- oder<br />

Rohrschiebersteuerung 336<br />

Druckluftbohrhämmer 336<br />

Kleine Druckluftwerkzeuge 337<br />

Schwingungsdämpfung 338<br />

Pflegen und Warten 338<br />

Stahl- und Hartmetallwerkzeuge 338<br />

Herstellung 339<br />

Eigenschaften 340<br />

Werkzeugtypen 340<br />

Werkzeuge schleifen 340<br />

Schlagwerkzeuge 340<br />

Gravierwerkzeuge 341<br />

11


Inhalt<br />

Spitzeisen 341<br />

Setz- oder Sprengeisen 341<br />

Zahneisen 341<br />

Pressluft-Hartmetallbohrer 342<br />

Oberflächengestaltung 342<br />

Bearbeitungstechniken von Sandstein 342<br />

Arten des Scharrierens<br />

als Endbearbeitung 346<br />

Bearbeitungstechniken von Kalkstein 347<br />

Bearbeitungstechniken von Granit 349<br />

Spalten von Rohmaterial 351<br />

Werkstücke bearbeiten 353<br />

Vom Randschlag zur Fläche 353<br />

Erster Randschlag 353<br />

Zweiter Randschlag 355<br />

Das »Ersehen« 356<br />

Dritter und vierter Randschlag 356<br />

Schablonen und Risse 358<br />

Anreißen auf dem Stein 360<br />

Grundformen der Steinprofile 361<br />

Zusammengesetzte Profile 362<br />

Herstellen einfacher Profilformen 364<br />

Profilläufe 366<br />

Innere und äußere Profilwiederkehr 367<br />

Profilanbrettung 368<br />

Profiltotlauf 368<br />

Profilverkröpfung 368<br />

Maschinelle Steinbearbeitung 369<br />

Gewinnung und Verarbeitung 370<br />

Diamantseilsägen 372<br />

Geringer Verschnitt 373<br />

Horizontalseil 373<br />

Aufbau der Sägeseile 373<br />

Multiwire-Seilsägen 374<br />

Seil und Schnitt überwachen 374<br />

Schwingungen vermeiden 374<br />

Diamantkreissägen 375<br />

Blockkreissäge 376<br />

Tagliablocchi 376<br />

Ablängsäge 376<br />

Brückensäge 372<br />

Standard- und Zusatzausstattung 378<br />

Schnittoptimierung mit<br />

digitaler Plattenerfassung 379<br />

3D-Oberflächen 380<br />

Zerspanen von Naturstein 380<br />

Parameter beim Zerspanen 380<br />

Zeitspanflächen 380<br />

Vorschub – Absenkung 381<br />

Umfangsgeschwindigkeit 381<br />

Sägeparameter 382<br />

Richtiger Umgang mit Trennscheiben 382<br />

Geräuschdämpfung 382<br />

CNC-Bearbeitungszentren 383<br />

Winkelgetriebe 384<br />

Einfache Bedienbarkeit 385<br />

Roboter 385<br />

CNC-Werkzeuge 386<br />

Aufmessen 386<br />

Steuern und Programmieren 387<br />

SPS-Steuerung 388<br />

»Teach-in« 388<br />

CNC-Steuerung 388<br />

Mehrachsige Bearbeitungen 388<br />

Parameter 388<br />

Interpolation 389<br />

Antriebe 389<br />

Servomotoren 389<br />

Elektrospindel 389<br />

Wegemessung 390<br />

Scannen 390<br />

Grabmalstandsicherheit 409<br />

Grabstein 409<br />

Grabmalgenehmigung 409<br />

Lastannahmen 410<br />

Kippsicherheit 411<br />

Lagesicherheit 411<br />

Verankerung 411<br />

Gründung 413<br />

Einfassungsteile 416<br />

Abdeckplatten 417<br />

Standsicherheitsprüfung 417<br />

Friedhofsrecht 417<br />

BAUSTELLE<br />

Grundlagen der Natursteinkonstruktion 421<br />

Gestaltung und Entwurf 421<br />

Planung 421<br />

Ausführung 421<br />

Aufmaß und Abrechnung 424<br />

Leistungsermittlung 425<br />

Fassade, Wand, Mauer 431<br />

Fassadenbekleidung aus Naturstein 431<br />

Materialauswahl 433<br />

Bemessen der Platten 434<br />

Mindestplattendicke 435<br />

Formate der Bekleidungselemente 435<br />

Verankern 435<br />

Bemessen der Verankerungen 436<br />

Zeichengebung für Ankerauflistungen 437<br />

Befestigen der Natursteinplatten 438<br />

Befestigen mit Ankerdornen 438<br />

Befestigen mit Steckdornen 439<br />

Befestigen mit Schraubankern 439<br />

Befestigen mit Profilstegen 440<br />

Fugen und Hinterlüftungszone 440<br />

Fugenausbildung bei Bekleidungen 440<br />

Offene Plattenfugen 440<br />

Mit Fugendichtstoff geschlossene<br />

Plattenfugen 440<br />

Anschlussfugen 440<br />

Bauwerkstrennfugen 441<br />

Wärmeschutz der Außenwand 441<br />

Verankerungssysteme 442<br />

Traganker 442<br />

Halteanker 442<br />

Mörtelanker 443<br />

Anschraubanker 444<br />

Anschweißanker 444<br />

Leibungsplatten mit Verbindungen und<br />

Verankerungen 444<br />

Deckenbekleidung 446<br />

Verankerungsgrund 446<br />

Ankermörtel 446<br />

Ankerbohrloch 446<br />

Bohrgerät 447<br />

Prüffähige Unterlagen – prüfende Instanzen 447<br />

Überwachungs- und Prüfpflicht 447<br />

Erforderliche Unterlagen 447<br />

Anfertigung der Fassadenzeichnungen 447<br />

12


Inhalt<br />

»Zustimmung im Einzelfall« 448<br />

Wirtschaftliche Auftragsabwicklung 448<br />

Gesteinsprüfungen 449<br />

Grundlagen des Versetzens von Fassaden 449<br />

Häufige Fehler beim Versetzen 451<br />

Fenster- und Türumrahmungen 452<br />

Fensterbank 452<br />

Gewände 453<br />

Stürze 454<br />

Angeklebte Außenwandbekleidungen 455<br />

Plattenformate 455<br />

Untergründe 455<br />

Klebemörtel 456<br />

Innenwandbekleidungen aus Naturstein 457<br />

Hinterlüftete Wandbekleidung 458<br />

Hinterlüftete Deckenbekleidung 460<br />

Fugen in hinterlüfteten Bekleidungen 460<br />

Angemörtelte Bekleidungen 460<br />

Fugen in angemörtelten<br />

Bekleidungen 461<br />

Mauern aus Naturstein 462<br />

Mauerwerksarten und Verbände 463<br />

Mauerabdeckungen 466<br />

Werksteinbögen 467<br />

Mauerwerkskonstruktion 468<br />

Allgemeine Anforderungen 468<br />

Versetz- und Fugenmörtel 468<br />

Planen eines Mauerwerks 470<br />

Verblendmauerwerk 471<br />

Vorsatzmauerwerk 471<br />

Sach- und fachgerechtes Ausführen von<br />

Mauerwerk 474<br />

Verfüllen der Fugen 474<br />

Fugenglattstrich 474<br />

Boden<br />

Natursteinböden 475<br />

Baustoffe 475<br />

Eignung und Bemusterung 475<br />

Abriebfestigkeit 475<br />

Witterungsbeständigkeit 476<br />

Feuchtigkeit 476<br />

Frost 476<br />

Streusalz 477<br />

Temperatureinflüsse 477<br />

Toleranzen 477<br />

Plattendicke 478<br />

Rutschhemmende Eigenschaften 479<br />

Oberflächenbehandlungen 480<br />

Mörtelsysteme 480<br />

Kleberbett 481<br />

Mörtelbett 482<br />

Dickbettmörtel mit dichtem Gefüge 482<br />

Kontaktschicht 483<br />

Applikationsverfahren 483<br />

Floating-Verfahren 483<br />

Buttering-Verfahren 483<br />

Beidseitiger Auftrag<br />

(Kombiniertes Verfahren) 483<br />

Kellenverfahren 484<br />

Fugen 484<br />

Belagsfugen 484<br />

Bewegungsfugen 484<br />

Naturstein im Innenbereich 486<br />

Untergrund 486<br />

Zementestrich 487<br />

Calciumsulfatestrich 488<br />

Gussasphaltestrich 488<br />

Trockenestrich 489<br />

Schnellestrich 489<br />

Hohlböden 489<br />

Verlegung 491<br />

Im Verbund 491<br />

Schwimmend (unbeheizt und beheizt) 491<br />

Auf Trennschicht 492<br />

Naturstein im Außenbereich 493<br />

Untergrund 493<br />

Entwässerung 494<br />

Gefälle – Oberbelag und Untergrund 494<br />

Verlegung 495<br />

Gebunden 495<br />

Ungebunden 496<br />

Stelzlager 496<br />

Abdichtung von Innenräumen 497<br />

Untergründe und Wassereinwirkungsklassen<br />

497<br />

Flächenabdichtungen 498<br />

Bodeneinläufe und Duschrinnen 499<br />

Natursteintreppen 501<br />

Begriffe 501<br />

Treppenformen 502<br />

Hauptmaße der Treppen 502<br />

Stufenarten und Stufenprofile 503<br />

Treppenkonstruktionen 503<br />

Treppenaufmaß 504<br />

Vorbereitung 504<br />

<br />

Digitales Aufmessen 505<br />

Stufenbekleidung im Mörteloder<br />

Kleberbett 505<br />

Vorbereitung 505<br />

Versetzen der Stufenbeläge 506<br />

Außentreppen 507<br />

Versetzen auf gewendeltem Lauf 508<br />

Versetzen von Block- und Keilstufen 509<br />

Ansetzen von Sockelleisten und<br />

Wandwangen 509<br />

Treppenbekleidung auf Trittschalldämmung 510<br />

Stahlbetonwangen als Stufenlager 510<br />

Versetzen der Stufen 511<br />

Freitragende Tragbolzentreppen 512<br />

Rechtliche Voraussetzungen 512<br />

Konstruktionsprinzip 513<br />

Einbolzentreppen 514<br />

Zweibolzentreppen 514<br />

Spindeltreppen 514<br />

Bohren der Wandanker<br />

und Stufenmontage 515<br />

Reinigen von Natursteinbelägen 516<br />

Bausoll 516<br />

Schutzbehandlung 516<br />

Unterscheidung von<br />

Schmutz und Flecken 516<br />

Reinigungsarten 517<br />

Entfernung von Bindemittelrückständen 517<br />

Zementschleierentfernung bei<br />

säureunempfindlichen Belägen 517<br />

Entfernung von Reaktionsharzen<br />

13


Inhalt<br />

und Kunststoffrückständen 517<br />

Baufeinreinigung 518<br />

Unterhaltsreinigung 518<br />

Grundreinigung 519<br />

Sonderreinigung 519<br />

Reinigungsverfahren 519<br />

Nasswischen 519<br />

Nassscheuern 520<br />

Automatenreinigung – Scheuersaugen 520<br />

Beispiele – Reinigungsempfehlungen 520<br />

Küchenarbeitsplatten 523<br />

Definition Küchenarbeitsplatte 523<br />

Vorleistung und Unterkonstruktion<br />

Materialien und deren Eigenschaften 524<br />

für Küchenarbeitsplatten 524<br />

Naturstein 524<br />

Quarzkomposit 524<br />

Keramik 524<br />

Oberflächen für Küchenarbeitsplatten 525<br />

Plattenteilung 525<br />

Ausschnitte 525<br />

Toleranzen 525<br />

Denkmalpflege und Restaurierung 527<br />

Interdisziplinäre Zusammenarbeit 527<br />

Berufsbilder in der Handwerklichen<br />

Denkmalpflege 527<br />

Berufsbilder in der Akademischen<br />

Denkmalpflege 527<br />

Grundlagen der Denkmalpflege 529<br />

Historische Steinbearbeitung 529<br />

Altägypten 530<br />

Griechische Antike 531<br />

Römische Antike 532<br />

Romanik 532<br />

Gotik 533<br />

Renaissance 534<br />

Barock 534<br />

20. Jahrhundert 535<br />

Romanik und Neoromanik im Vergleich 535<br />

Fazit 535<br />

Steinbearbeitungstechniken in der<br />

Denkmalpflege 536<br />

Einsatz historischer Werkzeuge 536<br />

Oberflächenbearbeitungen der Romanik 536<br />

Oberflächenbearbeitungen der Gotik 538<br />

Oberflächenbearbeitungen d. Renaissance 539<br />

Oberflächenbearbeitungen des Barocks 540<br />

Oberflächenbearbeitungen d. Klassizismus 540<br />

Anrisstechniken 541<br />

Fixieren von Anrissen 542<br />

Risstypen 542<br />

Versetztechniken 543<br />

Versetzen von Quadersteinen in Kalkzementmörtel<br />

543<br />

Versetzen von Rippengewölben und statisch<br />

notwendigen Steinelementen mit Mörtel 543<br />

Versetzen von frei stehenden Bauteilen<br />

mit Mörtel 543<br />

Verbleiungstechniken 544<br />

Verklammern von Quadersteinen 544<br />

Verbleien von Rippen (Stabwerk) 545<br />

Begriffe und Definitionen 546<br />

Grundbegriffe der Steinrestaurierung 546<br />

Konservieren 546<br />

Restaurieren 546<br />

Renovieren 546<br />

Rekonstruieren 547<br />

Sanieren 547<br />

Kopieren 547<br />

Reversibilität 547<br />

Irreversibilität 547<br />

Begriffe aus der Bauphysik 548<br />

Kapillarität 548<br />

Kondensation 548<br />

Diffusion 548<br />

Adsorption 549<br />

Emulsion 549<br />

Dispersion 549<br />

Suspension 549<br />

Schadensphänomene an Natursteinen 549<br />

Verwitterung 549<br />

Materialveränderung 550<br />

Verformung 550<br />

Rissbildung und Bruch 550<br />

Zerfall und Auflösung 551<br />

Korrosion 551<br />

Verfärbung und Ablagerung 551<br />

Krusten 552<br />

Biogener Bewuchs, Beschichtung und<br />

Graffiti 553<br />

Mechanische und nicht mechanische<br />

Schäden 553<br />

Bestandsaufnahme und Dokumentation 554<br />

Sicherung und Vorfestigung 555<br />

Salzreduzierung 556<br />

Kompressen 556<br />

Wasserbad 556<br />

Reinigung 557<br />

Manuelles Reinigen 557<br />

Reinigen mit Dampf 558<br />

Reinigen mit Strahlverfahren 558<br />

Reinigen mit Ultraschall und Laser 558<br />

Biologische Verfahren 558<br />

Konservierungstechnologien 559<br />

Festigen 559<br />

Injektion 559<br />

Volltränkung 559<br />

Verpressen von Rissen 559<br />

Imprägnieren 559<br />

Restaurierungstechnologien 560<br />

Ergänzungsmaßnahmen 560<br />

Kitten und Antragen 560<br />

Verfugen 560<br />

Ergänzen 561<br />

Vierungen ergänzen 562<br />

Verdübeln 562<br />

Bindemittel zum Verkleben mineralischer<br />

Werkstoffe 563<br />

Klebstofftypen für mineralische Werkstoffe 564<br />

Reaktionsklebstoffe 564<br />

Epoxidharz und Polyesterharz 565<br />

Mineralische Klebstoffe 565<br />

Gips 565<br />

Kalk 565<br />

Zement 565<br />

Festigkeiten in der Klebschicht 566<br />

Reversibilität von Klebungen 566<br />

Deklaration der Inhaltsstoffe 567<br />

Farbfassungen 568<br />

Historische Anstrichstoffe 569<br />

Moderne Anstrichstoffe 569<br />

Rekonstruktion und Retusche 569<br />

Überwachung und Kontrolle 569<br />

14


Inhalt<br />

SOZIALKOMPETENZ<br />

Arbeitssicherheit und<br />

Gesundheitsschutz 571<br />

Gesetze, Verordnungen, Vorschriften 571<br />

Lärmschutz 572<br />

Umgang mit Staub 572<br />

Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln 573<br />

Wartung der Absauganlagen 573<br />

Lagern 574<br />

Rohblöcke 574<br />

Platten 574<br />

Transportieren 575<br />

Plattenzangen und -klemmen 575<br />

Vakuumheber 576<br />

Hebebänder 577<br />

Gabelstapler 578<br />

»Staplerschein« 578<br />

Be- und Entladen des Lkws 578<br />

<br />

<br />

Heben und Tragen schwerer Lasten 579<br />

Sicherer Umgang mit handgeführten<br />

Werkzeugen 580<br />

Werkzeuge zum Blockspalten 580<br />

Schlagwerkzeuge 580<br />

Elektrowerkzeuge 581<br />

Rotierende Schleifwerkzeuge 581<br />

Vibrierende Werkzeuge 581<br />

Sicherheit bei der maschinellen<br />

Steinbearbeitung 582<br />

Allgemeine Anforderungen an Maschinen 583<br />

Diamantseilsägen 583<br />

Säge- und Fräsmaschinen, Blockkreisund<br />

Gattersägen 584<br />

Berufsausbildung 585<br />

Verhalten im Ausbildungsbetrieb 585<br />

Berichtsheft 586<br />

Verhalten in der Berufsschule 587<br />

Prüfungen 587<br />

Überbetriebliche Ausbildung 587<br />

ANHANG<br />

Aufgaben und Lösungen 593<br />

Aufgaben Fachrechnen 593<br />

Aufgaben Handwerkliche Steinbearbeitung 598<br />

Aufgaben Natursteintreppen 609<br />

Lösungen Fachrechnen 611<br />

Autorenverzeichnis 612<br />

Bildnachweis 613<br />

15


Vorwort<br />

Gut ausgebildete Fachkräfte sind die Basis für den sicheren Umgang mit Naturstein.<br />

Die Tätigkeit von Steinmetzen und Steinbildhauern verlangt heute neben<br />

gestalterischem Gespür und handwerklichem Können immer mehr die<br />

Konzeption und Planung von Projekten aus Naturstein. Ebenso unverzichtbar<br />

für die tägliche Arbeit in der Werkstatt und auf der Baustelle ist das Know-how<br />

für eine zeitgemäße manuelle und maschinelle Bearbeitung des Werkstoffs.<br />

1982 veröffentlichte der Callwey Verlag zum ersten Mal ein Fachbuch, das in<br />

kompakter Form alle für das Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk relevanten<br />

Themen behandelte. Nach umfangreichen Überarbeitungen und Ergänzung<br />

1996 und 2013 liegt hiermit die neueste Fassung des Standardwerks für<br />

die Aus- und Weiterbildung vor.<br />

Neue Werkstoffe, Konstruktionsweisen und Verarbeitungstechniken zogen in<br />

den vergangenen zehn Jahren in das Berufsbild ein, viele technische Anforderungen<br />

und Rahmenbedingungen änderten sich.<br />

Für die Neuauflage 2024 wurden die Inhalte in enger Zusammenarbeit mit<br />

dem Bundesverband Deutscher Steinmetze (BIV) erneut gründlich geprüft und<br />

– wo nötig – nicht nur ergänzt, sondern grundlegend überarbeitet, um sie auf<br />

den aktuellen Stand der Technik zu bringen.<br />

Ein herzlicher Dank geht daher an den Bundesverband Deutscher Steinmetze<br />

und an alle Beteiligten der Arbeitskreise, die maßgeblich zum Gelingen der<br />

Neuauflage beigetragen haben.<br />

Allen zukünftigen Fachkräften wünschen Herausgeber und Verlag viel Erfolg<br />

für den eingeschlagenen Berufsweg.<br />

Richard Watzke


Natursteine<br />

Natursteine<br />

Naturstein mit seiner Stabilität und Widerstandskraft gehört zu<br />

den ältesten Rohstoffen in der Geschichte der Menschheit. Seine<br />

Vielfalt in Farbe und Struktur sowie in seinen mechanischen<br />

Eigenschaften ermöglicht einen Einsatz in ganz unterschiedlichen<br />

Bereichen.<br />

Naturstein steht in den unterschiedlichsten Strukturen, Farben und Ausbildungen<br />

für jeden Verwendungszweck und persönlichen Geschmack zur Auswahl.<br />

Mittels modernster CNC-Technik lassen sich heute die unterschiedlichsten<br />

Formen erstellen. Durch verschiedene Möglichkeiten der handwerklichen<br />

oder maschinellen Oberflächenbearbeitung wie Polieren, Schleifen,<br />

Bürsten oder Stocken ist der Rohstoff Naturstein noch vielfältiger einsetzbar.<br />

Wurden bis ins 19. Jahrhundert hauptsächlich Steine aus der unmittelbaren<br />

Umgebung verwendet oder auf Flüssen über weite Strecken flussabwärts<br />

transportiert, so hat sich das heute deutlich geändert. Zurzeit dürften mehr<br />

als 1.500 verschiedene Natursteinsorten aus Europa und Übersee in den<br />

Block- und Rohplattenlagern deutscher Betriebe zu finden sein. Hinzu kommt,<br />

dass der Natursteinmarkt ständig in Bewegung ist; während jedes Jahr einerseits<br />

eine Vielzahl von neuen Steinen auf den Markt drängt, verschwinden andererseits<br />

Natursteinsorten, die der Steinmetz seit Generationen bearbeitet<br />

hat und mit deren Eigenschaften und Besonderheiten er durch jahrhundertelange<br />

Erfahrung vertraut war.<br />

Angesichts der wachsenden Einsatzbereiche von Naturstein ist die Kenntnis<br />

der Eigenschaften der verwendeten Gesteine aber unbedingt notwendig.<br />

Häufig liegen von vielen neuen Gesteinssorten kaum Erfahrungswerte zur<br />

Anwendung oder spezifische Parameter vor. Umso unverzichtbarer ist eine<br />

Bestimmung der Gesteinsart. Nur aus den spezifischen Eigenschaften kann<br />

die Eignung für den jeweiligen Verwendungszweck ermittelt werden. Was<br />

nützt eine gelungene Bearbeitung, wenn Einsatzmöglichkeiten und Verwitterungsbeständigkeit<br />

falsch eingeschätzt wurden und der Stein nach wenigen<br />

Jahren durch Umwelteinflüsse zerstört wird.<br />

Merke<br />

Die Gesteinskunde oder Petrografie<br />

ist ein Fachgebiet der<br />

Erdwissenschaften und befasst<br />

sich mit der Entstehung, der<br />

Zusammensetzung und dem<br />

Aufbau der Gesteine. Grundkenntnisse<br />

dieser Wissenschaft<br />

sind unbedingte Voraussetzung<br />

für die erfolgreiche<br />

Arbeit eines Steinmetzen!<br />

Mikroskopische Aufnahme eines hauchdünnen<br />

Gesteinsplättchens (Dünnschliff) bei<br />

spezieller Beleuchtung im polarisierten<br />

Licht. Man erkennt die dicht gelagerten<br />

Kristallkörner in einem Tiefengestein bei<br />

40-facher Vergrößerung.<br />

19


FACHTHEORIE Baustoffkunde<br />

Aufbau und Entstehung der Erde<br />

Neben der Vielzahl an Gesteinsarten gibt es die unterschiedlichsten<br />

Strukturen und Ausprägungen. Will man verstehen, wie<br />

diese verschiedenen Zusammensetzungen, Strukturen, Farben<br />

und Eigenschaften zustande kommen, muss man sich näher mit<br />

der Entstehung der Steine und den Vorgängen in der Erde sowie<br />

dem Erdaufbau beschäftigen.<br />

Allgemeine Daten zur Erde<br />

Während die Oberfläche der Erde exakt vermessen ist – ja<br />

sogar der Mond und fast alle Planeten un seres Sonnensystems<br />

durch Raumsonden recht genau kartiert sind –, ist<br />

das Erdinnere nur bruchstückhaft erforscht. Als Möglichkeiten<br />

zur Erkundung der oberflächennahen Gesteinsschichten<br />

bieten sich Tiefbohrungen an. Diese erreichen bereits<br />

erstaunliche Tiefen von mehreren Kilometern wie die kontinentale<br />

Tiefbohrung bei Windischeschenbach in der Oberpfalz,<br />

die mit etwa 9.100 Metern eines der bislang weltweit<br />

tiefsten Bohrlöcher ist. Verglichen mit dem Erdradius von<br />

etwa 6.400 Kilometern sind dies allerdings nur »Mückenstiche«<br />

in den Körper eines Elefanten. Will man tiefer in den<br />

Erdkörper vordringen, muss man sich physikalischer Methoden<br />

von der Oberfläche aus bedienen. So erkannte man schon<br />

bei früheren Auswertungen von Erdbebenschwingungen,<br />

dass diese im Erdinnern an Horizonten in bestimmten Tiefen<br />

reflektiert werden. Diese Ergebnisse bestätigten sich auch durch das Vermessen<br />

künstlich erzeugter Erdschwingungen – wie bei Sprengungen – überall auf der<br />

Erde. Man schließt daraus, dass die Erdkugel aus einzelnen Schalen aufgebaut ist.<br />

Aufbau der Erde<br />

Erdkruste<br />

Die Erdkruste, die äußerste sehr dünne Schale, bildet die Hülle unseres Planeten.<br />

Sie ist mit Abstand am besten erforscht und enthält die allermeisten der von uns<br />

verwendeten Gesteine. Die Kruste besteht hauptsächlich aus den chemischen<br />

Elementen Sauerstoff (O), Silicium (Si), Aluminium (Al) und Magnesium (Mg). Die<br />

Erdkruste wird grundsätzlich in eine ozeanische und eine kontinentale Kruste unterschieden.<br />

Die kontinentale Kruste ist mit bis zu 3,8 Milliarden Jahren sehr alt<br />

und besitzt eine Dichte von etwa 2,7 Kilogramm pro Kubikdezimeter. Sie besitzt<br />

eine mittlere Dicke, auch Mächtigkeit genannt, von 35 Kilometern, kann jedoch in<br />

Gebieten mit jungen Gebirgen bis zu 70 Kilometern erreichen. Die ozeanische<br />

Kruste ist mit maximal 200 Millionen Jahren noch jung. Sie ist schwerer als die<br />

kontinentale Kruste mit einer durchschnittlichen Dichte von 2,9 Kilogramm pro<br />

Kubikdezimeter. Ihre durchschnittliche Mächtigkeit beträgt fünf Kilometer.<br />

Erdmantel<br />

Der Erdmantel ist etwa 2.900 Kilometer mächtig. Er wird in einen Oberen Mantel<br />

(fließfähig), eine Übergangszone und einen Unteren Mantel (zähflüssig) eingeteilt.<br />

Äußerer Erdkern<br />

Wie das Verhalten der Erdbebenwellen zeigt, ist aufgrund der hohen Temperatur<br />

der äußere Erdkern flüssig. Trotz einer Mächtigkeit von 2.200 Kilometern<br />

sind Gesteine und Erze aus dieser Tiefe unbekannt, da sie durch keine natürlichen<br />

Kräfte an die Erdoberfläche befördert werden.<br />

20


Keramische Fliesen<br />

Keramik<br />

Keramische Erzeugnisse werden aus natürlichen tonigen Rohstoffen<br />

bei niedriger Temperatur geformt und anschließend in einem<br />

Brennprozess, Sinterprozess genannt, verfestigt. Die maßgebliche<br />

Norm für keramische Baustoffe ist die europäische DIN EN 14 411.<br />

Auch wenn keramische Fliesen und Platten in den meisten Fällen<br />

aus natürlichen Rohstoffen (Tonerde) bestehen und recycelte Rohstoffe<br />

verwendet werden können, ist für den Brennprozess ein vergleichsweise<br />

hoher Energieeinsatz nötig.<br />

Keramische Fliesen und Platten gibt es sowohl im Hinblick auf die<br />

Haptik als auch auf die optische Gestaltung in einer großen Vielfalt.<br />

Sie kommen im Wohn-, Ess- und Schlafbereich sowie in Wintergärten<br />

und im Außenbereich zum Einsatz. Dabei weisen keramische<br />

Produkte eine Reihe funktionaler Möglichkeiten auf:<br />

– Reinigungsfreundliche Oberflächenveredelungen sind möglich<br />

– Werkseitig einstellbare rutschhemmende Eigenschaften sind<br />

möglich<br />

– Formate: Kleinformate, Großformate und ganze Rohplatten sind<br />

herstellbar<br />

– Höhe Wärmeleit- und Speicherfähigkeit in Kombination mit Fußboden-<br />

und Flächenheizungen<br />

– Hohe Druck- und Biegezugfestigkeiten erlauben dünnere Werkstückdicken<br />

– Geringe Fleckempfindlichkeit und vergleichsweise wenig Abrieb<br />

– Aufgrund homogener Zusammensetzung gleichbleibende technische<br />

Eigenschaften<br />

Klassifizierung von keramischen<br />

Fliesen und Platten<br />

Keramische Fliesen und Platten werden anhand ihres Herstellungsverfahrens,<br />

das auch als »Formgebung« bezeichnet wird, sowie nach<br />

ihrer Wasseraufnahmefähigkeit in verschiedene Gruppen eingeteilt.<br />

Beim Herstellungsverfahren bezeichnet das Verfahren A »stranggepresste«<br />

(auch: extrudierte) Fliesen und Platten und das Verfahren B<br />

die »trockengepressten« Erzeugnisse.<br />

In der DIN EN 14 411 ist die Klassifizierung von keramischen Fliesen<br />

und Platten im Hinblick auf Wasseraufnahmefähigkeit und<br />

Formgebung dargelegt. Bei der Kundenberatung ist der gewünschte<br />

Anwendungsbereich bei der Auswahl der richtigen Fliese zu berücksichtigen.<br />

Bezüglich der unterschiedlichen Fliesengattungen gilt:<br />

Steingutfliesen sind die klassischen »Wandfliesen« – sie verfügen<br />

produktionsbedingt über ein geringeres Gewicht und eignen sich für<br />

verschiedenste, zum Teil aufwendige Dekore. Aktuell sind oft dreidimensionale<br />

Oberflächeneffekte und strukturierte Oberflächen sowie<br />

Ton-in-Ton-Dekore gefragt. Aufgrund ihrer höheren Porosität ist<br />

Steingut nicht für hohe Punktbelastungen ausgelegt und nur bedingt<br />

oder nicht als Bodenbelag geeignet.<br />

Steinzeug ist dagegen der Belag der Wahl auf dem Boden, jedoch<br />

auch an der Wand einsetzbar – zum Beispiel bei einheitlichen Wandund<br />

Bodenkonzepten. Unglasierte Steinzeug- oder Feinsteinzeugfliesen<br />

sind häufig mit Oberflächenvergütungen erhältlich.<br />

Das Verlegen von keramischen Fliesen erfordert<br />

eine genaue Planung, damit der Verschnitt so gering<br />

wie möglich ausfällt..<br />

Keramische Fliesen können geschnitten, gebohrt oder<br />

gelocht werden.<br />

69


FACHTHEORIE Baustoffkunde<br />

<br />

Fliesenbearbeitung mithilfe eines Bohrers<br />

<br />

Feinsteinzeug in antiker Holzoptik<br />

Feinsteinzeugfliesen werden unter sehr hohem Druck gepresst und anschließend<br />

bei Temperaturen von etwa 1.200 Grad Celsius gebrannt. Dabei<br />

kommt es zu einer nahezu vollständigen Sinterung und fast vollständig aufgefüllten<br />

Poren des Scherbens. Feinsteinzeugfliesen haben eine sehr geringe<br />

Wasseraufnahmefähigkeit; sie liegt unter 0,5 Prozent. Viele Feinsteinzeugfliesen<br />

sind durchgefärbt. Die Oberflächen können unglasiert, glasiert oder geschliffen<br />

sein. Feinsteinzeug eignet sich aufgrund seiner Materialeigenschaften<br />

für diverse Anwendungsbereiche in allen Wohnbereichen.<br />

Als »Cotto« oder Tonfliesen werden unglasierte, ziegelfarbene keramische<br />

Fliesen mit mittlerer bis hoher Wasseraufnahme bezeichnet. Diese Fliesen finden<br />

vorzugsweise Verwendung als Bodenfliese in Räumen mit rustikalem Charakter.<br />

Zum Erzielen eines höheren Reinigungs- und Pflegekomforts und einer höheren<br />

Fleckbeständigkeit müssen sie speziell behandelt werden. Dazu sind die Hinweise<br />

auf den Verpackungen der Hersteller zu beachten.<br />

Abriebklassen<br />

Fliesen sind in Abriebklassen eingeteilt, die zugleich auch einen Hinweis auf<br />

deren Einsatzbereich liefern.<br />

Bodenfliesen sind höheren Anforderungen als Wandfliesen ausgesetzt. Die<br />

Hersteller geben für »glasierte« Bodenfliesen Auskunft über die Festigkeit.<br />

Diese wird in fünf Gruppen (1 bis 5) unterteilt. Für Wohnbereiche ohne höhere<br />

Die Verschleißgruppen werden<br />

anhand der Begehungsfrequenz,<br />

der kratzenden Verschmutzung<br />

und des Schuhwerks ermittelt.<br />

Verschleißgruppen bzw. Oberflächenabrieb/Abriebgruppen<br />

Ver- Begehungs- Kratzende Schuhwerk Beispiele<br />

schleiß- frequenz Verschmutzung<br />

gruppe<br />

1 niedrig keine weich Private Sanitär- und Schlafräume<br />

besohlt (ohne Zugang von außen)<br />

2 niedrig niedrig normal Wohnbereich (außer Eingang,<br />

Flure, Küchen etc.)<br />

3 mittel niedrig bis mittel normal Wohnbereich (außer Eingang,<br />

Flure, Küchen), Balkone u. Ä.<br />

4 hoch hoch normal Eingang, Flure und Küchen im<br />

Wohnbereich, Terrassen u. Ä.<br />

Quelle: Industrieverband Keramische<br />

Fliesen + Platten e.V.<br />

5 sehr hoch hoch normal Läden, Gastronomie, Eingangshallen<br />

in Hotels, Banken etc.<br />

70


Grundlagen der Gestaltung<br />

Grundlagen<br />

der Gestaltung<br />

Formen<br />

Es gibt Dinge wie Kieselsteine oder Kristalle, die die Natur geformt<br />

hat und es gibt Dinge, die ihre Form der gestalterischen Kreativität<br />

des Menschen verdanken. Wenn von Gestaltung die Rede ist, dann<br />

versteht man darunter das kreative Schaffen des Menschen, das<br />

einem vorgegebenen Stoff eine andere Form gibt.<br />

Jede Gestaltung im stofflichen Bereich ist dem Gesetz der Lotrechten und der<br />

Waagrechten unterworfen. Diese Gesetzmäßigkeit gibt dem Menschen das<br />

Gleichgewicht innerhalb seines Lebensalltags. Ob ein Aufriss entsteht, eine<br />

Fläche gestaltet oder eine Figur aus dem Stein geschlagen wird: Nie kann dabei<br />

auf die Vertikale, das heißt die Lotrechte, und die Horizontale, das heißt die<br />

Waagrechte, verzichtet werden.<br />

Zur Arbeit des Steinmetzen gehört vor allem die Gestaltung der Fläche. Die<br />

Grundform einer Fläche ist für die kreative Umsetzung einer Idee maßgebend.<br />

Ein gestalterisches Element auf einer Fläche ist der Punkt, der aus zwei sich<br />

überschneidenden Linien entsteht. Ein weiteres ist die Linie, die von sich aneinander<br />

reihenden Punkten gebildet wird. Mit Punkt und Linie kann man eine<br />

Fläche aufteilen. Die Schönheit einer gestalteten Fläche beruht auf der Ausgewogenheit<br />

ihrer Proportion. Dabei ist der freie Raum zwischen den einzelnen<br />

Gestaltungselementen von großer Wichtigkeit.<br />

<br />

Schematische Darstellungen einer guten<br />

Proportion: ein Rechteck aus einem<br />

Quadrat<br />

<br />

Schematische Darstellung der<br />

Gestaltung einer rechteckigen Fläche<br />

Kreis<br />

Der Kreis als selbstständige geometrische Form zählt zum Vollkommensten,<br />

was es im Bereich der Zeichenhaftigkeit gibt. Er hat keinen Anfang und kein<br />

Ende. Die Fläche, die der Kreisbogen umschließt, hat kein Oben und kein Unten,<br />

kein Rechts und kein Links. Soll die Fläche des Kreises gestaltet werden, so muss<br />

man ihm ein Oben und Unten, ein Rechts und Links geben. Die Beispiele unten<br />

sollen zeigen, welche Möglichkeiten der Kreis für die Gestaltung bietet; sie wollen<br />

Anregungen vermitteln. Auch hier gelten die Gesetze der Senkrechten, Waagrechten<br />

und Diagonalen. Ein Oben und Unten erhält die Kreisform durch eine<br />

Waagrechte wie einen Schriftzug und durch die Senkrechte der Buchstaben.<br />

Vorschläge zur<br />

Gestaltung eines Kreises<br />

99


FACHTHEORIE Gestalten<br />

Vorschläge zur<br />

Gestaltung eines Quadrats<br />

Quadrat<br />

Die quadratische Fläche, in sich neutral, kann durch die Betonung des Mittelpunkts<br />

einen gestalterischen Akzent erhalten, ebenso durch den Rhythmus<br />

einer Zeilenreihung oder durch das Wechselspiel beider.<br />

Stehendes Rechteck<br />

Das stehende Rechteck wird aus dem Quadrat durch Hinzufügen von Fläche in<br />

senkrechter Richtung entwickelt. Das sollte jedoch nicht willkürlich, sondern<br />

in einem bestimmten Maßverhältnis zum Quadrat geschehen, beispielsweise<br />

im Verhältnis ein Viertel, zwei Viertel, drei Viertel oder vier Viertel.<br />

Vorschläge zur<br />

Gestaltung eines Rechtecks<br />

Varianten einer<br />

Flächen gestaltung eines<br />

liegenden Rechtecks<br />

100


Stilkunde Architektur<br />

Stilkunde Architektur<br />

Der folgende kurz gefasste Überblick über die stilgeschicht liche<br />

Entwicklung der Architektur seit der Zeit der Griechen wurde<br />

unter dem Aspekt des für den Steinmetzen und den Steinbildhauer<br />

nötigen und wünschenswerten Wissens zusammengestellt.<br />

Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen deshalb die vom<br />

Stein metzen in der jeweiligen Epoche ausgeführten baulichen<br />

Details, ihre Form und Gestalt, ihre Herleitung und Weiterentwicklung.<br />

Mit ihnen kommt der Steinmetz heute bei Arbeiten in<br />

der Denkmalpflege sowie in der Zusammenarbeit mit Architekten<br />

in Berührung.<br />

In den folgenden Kapiteln, die sich jeweils einer Stilepoche widmen, wird in<br />

knapper Form versucht, den Gestaltungswillen jener Zeit vor ihrem geschichtlichen<br />

und kulturgeschichtlichen Hintergrund darzustellen. Dies geschieht<br />

im Blick auf den Gesamtbau, in dem das Detail seinen Platz und seine<br />

Form findet. Ziel ist es, vom bloßen Kennen der Stil- und Einzelformen<br />

zum Verstehen dieser zu gelangen. Die Beschäftigung mit Stilmerkmalen<br />

macht deutlich, dass auch die heutige Generation von Handwerkern in einen<br />

kulturellen Prozess eingebunden ist, der Art und Form ihrer gestalterischen<br />

Arbeit bestimmt.<br />

Als Speyerer Dom wird der Kaiserund<br />

Mariendom zu Speyer bezeichnet.<br />

Er ist die Kathedralkirche der katholischen<br />

Diözese Speyer. Nach der Zerstörung<br />

der Abtei Cluny ist er die größte erhaltene<br />

romanische Kirche der Welt.<br />

139


FACHTHEORIE Gestalten<br />

Merke<br />

Zyklopenmauerwerk<br />

Die Griechen der klassischen<br />

Zeit schrieben das Errichten<br />

der Mauern aus riesigen, roh<br />

be hauenen Steinquadern den<br />

sagenhaften einäugigen Riesen<br />

(Zyklopen) zu. Heute versteht<br />

man unter Zyklopenmauerwerk<br />

ein polygonales (vieleckiges),<br />

nicht lagerhaftes Mauerwerk,<br />

vorwiegend aus Hartgesteinen.<br />

Typisch sind ein dreieckiger<br />

Entlastungsstein oder ein Entlastungsloch<br />

über dem Sturz<br />

einer Öffnung, wie im Löwentor<br />

von Mykene.<br />

Griechische Baukunst<br />

Die griechische Baukunst ist im Wesentlichen eine Tempel-Baukunst.<br />

An diesen zum Teil vor mehr als zweieinhalb Jahrtausenden<br />

errichteten Bauten bildeten sich Bauformen heraus, die alle folgenden<br />

Epochen bis in unsere Tage bestimmt haben. Tempel sind<br />

Sakralbauten, das heißt Bauten, die religiösen Zwecken dienen. Sie<br />

waren es wert, monumental in Stein errichtet zu werden. Bauten<br />

für andere Zwecke, aus Holz gebaut, sind längst vergangen.<br />

Zeit der Dorer und Ionier<br />

Die Schöpfer der antiken Tempelbauten, die griechischen Stämme der Dorer<br />

und Ionier, dringen etwa 1000 vor Christus von Norden her auf die griechische<br />

Halbinsel vor und breiten sich auch auf den Inseln der Ägäis und in Klein asien<br />

aus. Erst hier – als Kolonisten – entwickeln sie ein gemeinsames Stammesbewusstsein,<br />

das Selbstverständnis als »Ionier«. Der Stolz auf das »Ioniertum«<br />

und auf seine historischen, religiösen, kulturellen, wirtschaft lichen, militärischen<br />

und politischen Gemeinsamkeiten bleibt über Jahrhunderte von<br />

Bedeutung.<br />

Die Ionier lösen die, nach der Königsburg Mykene benannte, mykenische<br />

Kultur ab. Diese Kultur ist mehr für Archäologen als für Steinmetzen und<br />

Architekten interessant. Immerhin reichen einige unserer bautechnischen<br />

Begriffe wie Zyklopenmauerwerk, falscher Bogen oder falsches Gewölbe<br />

sowie die ionische Säulenordnung bis in diese Zeit zurück.<br />

Löwentor von Mykene (etwa 1400 v. Chr.)<br />

140


Bildhauerische Techniken<br />

Bildhauerische<br />

Techniken<br />

Die Arbeit mit Naturstein ist ohne traditionelle Handwerkstechniken<br />

nicht denkbar. Erst das Werkzeug in der Hand des Steinmetzen<br />

und Bildhauers verleiht dem Stein seine unverwechselbare Gestalt.<br />

Die handwerkliche Tradition zu kennen und in ihrer ganzen Vielfalt<br />

in die Zukunft zu tragen, ist Aufgabe jedes Steinmetzen. Die Kenntnis<br />

der Werkzeuge und ihre fachgerechte Anwendung sind dafür<br />

die Grundlage.<br />

Gestalterische Grundlagen<br />

Es ist ein Urbedürfnis des Menschen, seine Umgebung zu gestalten,<br />

sei es aus kultisch-religiösen, ästhetischen oder anderen<br />

Gründen. Frühe Beispiele wie Fels- und Höhlenmalereien (ab<br />

40.000 vor Christus), die Venus von Willendorf (um 25.000 vor Christus)<br />

und die ägyptischen Pyramiden (ab etwa 2.680 vor Christus),<br />

zeigen dies auf eindrucksvolle Weise.<br />

Gestaltung ist ein kreativer Schaffensprozess, bei dem der Gestaltende eine<br />

Sache verändert oder erschafft und ihr dadurch eine bestimmte Form oder ein<br />

bestimmtes Aussehen verleiht. Es kann sich dabei um ein materielles Objekt,<br />

aber auch um einen Prozess oder eine Situation handeln. Dementsprechend<br />

sind Steinmetzen und Steinbildhauer in besonderem Maße gestalterisch tätig.<br />

Chephren-Pyramide und Große Sphinx<br />

von Gizeh in Ägypten: Die Pyramiden von<br />

Gizeh zählen zu den ältesten erhaltenen<br />

Bauwerken der Menschheit. Sie sind das<br />

Einzige der sieben Weltwunder der Antike,<br />

das bis heute erhalten ist. Die Sphinx<br />

besteht aus einem Menschenkopf, der<br />

auf einem Löwenkörper sitzt.<br />

siehe hierzu Aufgabe FR1<br />

auf S. xxx<br />

291 301


WERKSTATT<br />

Dies betrifft alle ihre Aufgabenbereiche gleichermaßen: Plastiken und Skulpturen,<br />

Grabdenkmäler, aber auch Fassaden, Inneneinrichtungen sowie Arbeiten<br />

im Garten- und Landschaftsbereich.<br />

Bei der Lösung und Bewertung gestalterischer Aufgaben wird es immer<br />

einen gewissen subjektiven Empfindungswert geben. Dennoch kann man auch<br />

das Gestalten lernen. Am Anfang steht das bewusste Sehen. Das bedeutet:<br />

Erscheinungsformen, die uns umgeben, mit Aufmerksamkeit wahrzunehmen.<br />

Lässt man sich darauf ein, bemerkt man schnell, dass jede Form eine Wirkung<br />

auf ihre Umgebung ausübt. Aber auch die Umgebung wirkt auf die Form. Das<br />

beste Beispiel ist das Einrichten einer neuen Wohnung: Die Möbel werden so<br />

lange hin- und hergerückt, bis die »Proportionen« des Raums stimmen. Auch<br />

beim Aufhängen von Bildern wird üblicherweise versucht, die Wandfläche<br />

harmonisch zu unterteilen.<br />

Um Gestaltungskompetenz zu erlangen, sind also eine bewusste Wahrnehmung<br />

der Umgebung und das Sensibilisieren der Sehfähigkeit die ersten<br />

Voraussetzungen. Hinzu kommt das stetige Üben, um die Gestaltungsfähigkeiten<br />

weiter auszubauen.<br />

Im Folgenden sind die bei der Gestaltung eines Objekts zu beachtenden<br />

Kriterien aufgeführt, zu denen Proportion, Komposition, Form, Material, Oberfläche<br />

und Farbe zählen.<br />

Proportion<br />

Die Gliederung einer Fläche oder eines Körpers erfolgt unter Berücksichtigung<br />

der Proportionen und der Kompositionsprinzipien. Um hierin eine<br />

gewisse Fertigkeit zu erlangen, sollte man mit einfachen Linienübungen und<br />

Flächenaufteilungen beginnen.<br />

Dass die Proportionen eine bedeutende Rolle spielen, war schon den alten<br />

Griechen bewusst. Proportion bezeichnet ein sinnvolles Verhältnis zwischen<br />

den Teilen untereinander und zum Ganzen. Dies gilt natürlich für den zwei- wie<br />

für den dreidimensionalen Bereich. Mit der Zeit bekommt man ein Gespür für<br />

ein harmonisches Verhältnis der Formen zueinander. Bis dahin hilft eine geometrische<br />

Methode – bekannt unter dem Begriff »Goldener Schnitt« –, diese<br />

Harmonie der Proportionen zu ermitteln.<br />

und <br />

Linienübungen zur<br />

Flächenaufteilung<br />

302 292


Handwerkliche Steinbearbeitung<br />

Jeder Auftrag beginnt mit einer<br />

detaillierten Planung.<br />

Unfallverhütung<br />

und Schutzmaßnahmen<br />

Jeder Steinmetz ist verpflichtet,<br />

die vom Arbeitgeber zur<br />

Verfügung gestellte Schutzausrüstung<br />

zum Schutz seiner Gesundheit<br />

einzusetzen. Zur persönlichen<br />

Schutzausrüstung<br />

gehören:<br />

– Schutzschuhe mit Zehenschutz<br />

(Stahlkappe)<br />

– Augenschutz (Schutzbrille)<br />

– Atemfiltermaske<br />

– Arbeitshose<br />

– Kopfbedeckung<br />

– Arbeitsschürze<br />

Handwerkliche<br />

Steinbearbeitung<br />

Der Umgang mit Handwerkzeugen ist für alle Steinmetzen unverzichtbare<br />

Grundlage des Handwerks.<br />

Arbeitsvorbereitung<br />

Alle Werkzeuge und Hilfsmittel sind vor Arbeitsbeginn auf ihre sichere Funktion<br />

zu überprüfen. Anlagen zur Luftentstaubung müssen regelmäßig gereinigt<br />

werden. Die Betriebsanweisungen und Sicherheitsvorschriften sind<br />

sorgfältig zu beachten.Besondere Vorsicht gilt bei allen quarzhaltigen Steinen.<br />

Ein Auftrag enthält in der Regel mehrere Werkstücke mit unterschiedlicher<br />

Form und Oberflächenbearbeitung. Für die Fertigung in der Werkstatt und das<br />

spätere Versetzen oder Verlegen ist eine exakte Planung notwendig.<br />

Resultate der Planungsarbeit sind die Bauzeichnungen nach DIN 1356<br />

beziehungsweise Detailzeichnungen/Einzeldarstellungen – üblicherweise in<br />

den Maßstäben 1:5, 1:10 oder 1:20, außerdem Schemaskizzen, Stein- sowie<br />

Werklisten.<br />

<br />

Der auf dem Werkzettel beschriebene<br />

Schlussstein. Die technische Zeichnung<br />

folgt der Logik der Schnittdarstellung<br />

(s. S. 320 oben)<br />

<br />

Steinliste für einen Torbogen<br />

<br />

Werkliste für den<br />

Schlussstein dieses<br />

Torbogens<br />

319 329


WERKSTATT<br />

Deckschablonen<br />

Profilschablone<br />

Kontraschablone<br />

und <br />

Praxisbeispiel Torbogen:<br />

Der Aufriss zeigt die Positionierung der<br />

Werkstücke und Details sowie die Richtung<br />

der Oberflächenbearbeitung.<br />

Praxisbeispiel Treppe:<br />

Entwurfsskizze einer Gartentreppe<br />

aus drei Massivstufen. Dem vom<br />

Kunden freigegebenen Entwurf folgt d<br />

ie technische Zeichnung, die Festlegung<br />

der Details sowie die Steinliste für<br />

den Zuschnitt des Materials (s. S. 321).<br />

330 320


Fassade, Wand und Mauer<br />

Sicherheit am Bau<br />

Regelwerke für Fassade,<br />

Wand und Mauer<br />

Für die Ausführung von Fassaden- und<br />

Wandbekleidungen sowie Mauern sind<br />

folgende Regelwerke relevant:<br />

ATV DIN 18332 VOB Vergabe- und Vertragsordnung<br />

für Bauleistungen - Teil C:<br />

Allgemeine Technische Vertragsbedingungen<br />

für Bauleistungen (ATV) - Naturwerksteinarbeiten<br />

DIN 18516-1 Außenwandbekleidungen,<br />

hinterlüftet - Teil 1: Anforderungen,<br />

Prüfgrundsätze<br />

DIN 18516-3 Außenwandbekleidungen,<br />

hinterlüftet - Teil 3: Naturwerkstein - Anforderungen,<br />

Bemessung<br />

DIN 18515-1 Außenwandbekleidungen -<br />

Teil 1: Angemörtelte Fliesen oder Platten<br />

Fassadenbekleidung der Frührenaissance in Florenz: Baptisterium,<br />

Dom Santa Maria del Fiore und Campanile<br />

Fassade, Wand<br />

und Mauer<br />

Fassadenbekleidung aus Naturstein<br />

Die Fassade ist in der Architektur ein wichtiges Gestaltungselement.<br />

Gesteinswahl, Plattenformat und Fugenschnitt<br />

prägen das Aussehen eines Gebäudes. Wegen<br />

seiner Langlebigkeit und seiner Vielfältigkeit in Farbe und<br />

Struktur ist Naturstein ein bewährtes Material bei der<br />

Fassadenbekleidung.<br />

Die Fassade trägt wesentlich zur ästhetische Erscheinung und ökologischen<br />

Qualität eines Bauwerks bei. Für den Heizungs- und Kühlungsbedarf<br />

eines Gebäudes ist sie von entscheidender Bedeutung.<br />

Der Aufbau der Außenwand als Gebäudehülle wird wesentlich durch<br />

die Forderungen zur Energieeinsparung bestimmt. Nach den gültigen<br />

Wärmedämmverordnungen muss an jeder Stelle der Außenwände<br />

eine ausreichende Wärmedämmung vorhanden sein. Dies<br />

ist vor allem bei Betonwänden als tragende Wandkonstruktion für<br />

Fassadenbekleidungen zu beachten.<br />

Natursteinfassaden sind seit den 1970er Jahren großteils als hinterlüftete<br />

Fassade ausgebildet. Die Wärmedämmung der Außenwand<br />

wird durch die vorgehängten Fassadenplatten vor Nässe<br />

geschützt; auch kann durch die dazwischenliegende Luftschicht der<br />

DIN 18515-2 Außenwandbekleidungen;<br />

Anmauerung auf Aufstandsflächen.<br />

Eurocode 6: Mauerwerksbau (Normengruppe<br />

DIN EN 1996)<br />

BIV Merkblatt 3.1 Innenwandbekleidung<br />

BIV Merkblatt 6.04 Außenfensterbänke<br />

BIV Merkblatt 7.01 Denkmalpflege<br />

BIV Merkblatt 8.01 Abrechnungswegweiser<br />

BTI 1.1. Mauerwerk<br />

BTI 1.2. Massive Bauteile aus Naturstein<br />

BTI 1.5. Fassadenbekleidung<br />

BTI 1.7. Bauchemische und bauphysikalische<br />

Einflüsse, außen<br />

FLL-Empfehlung für Planung, Bau und<br />

Instandhaltung von Trockenmauern<br />

Merke<br />

Hinterlüftete Fassaden sind in der DIN<br />

18 516 »Außenwandbekleidungen, hinterlüftet«<br />

geregelt.<br />

431


BAUSTELLE<br />

Konvexe Fassadenbekleidung am Haas-Haus in Wien.<br />

Die Fassade wurde 1990 vollständig mit CNC ausgeführt.<br />

Beim Zuschnitt und Versetzen wurde auf eine durchgehende<br />

Maserung des Steins geachtet.<br />

Hinterlüftete Fassadenbekleidung<br />

aus Basaltlava mit offener Fuge<br />

von innen nach außen wandernde Wasserdampf abgeführt werden. Die Luftschichtdicke<br />

muss zur genügenden Belüftung mindestens zwei Zentimeter<br />

dick sein. Für die ausreichende Zirkulation der Luftschicht sorgen Be- und<br />

Entlüftungsschlitze in ausreichender Anzahl und Größe.<br />

Die hinterlüftete Außenwandbekleidung ist mit dem Bauwerk mechanisch<br />

verbunden und setzt sich zusammen aus<br />

– der Bekleidung aus Platten oder Massivteilen mit geschlossenen oder offenen<br />

Fugen<br />

– der Hinterlüftungszone<br />

– der Wärmedämmschicht, soweit die Außenwand selbst nicht den erforderlichen<br />

Wärmeschutz erbringt<br />

– den Befestigungen, Verbindungen, Unterkonstruktionen und Ergänzungsteilen<br />

sowie den Verankerungen der Bekleidungselemente am tragenden<br />

Untergrund<br />

Verankerung mit einbetonierter<br />

Anschweißplatte<br />

Verankerung mit angeschraubter<br />

Anschweißplatte<br />

Verankerung mit<br />

Anschraubanker<br />

Funktionaler Aufbau der Außenwand<br />

mit wärmegedämmter und<br />

hinterlüfteter Steinbekleidung<br />

Materialbewegungen<br />

innerhalb des<br />

Wandaufbaus infolge<br />

thermischer und<br />

statischer Einflüsse<br />

432


BAUSTELLE Boden<br />

Foto: Thumm & Co.<br />

Moderne Tragbolzentreppe<br />

mit Natursteinstufen<br />

Freitragende Tragbolzentreppen<br />

In Zeiten modularer und moderner Bauweisen, in denen Innenwände – ob tragend<br />

oder nichttragend – immer öfter in Trocken- oder Holzbauweise anstatt<br />

im Beton- und Mauerwerksbau hergestellt werden, haben freitragende Tragbolzentreppen<br />

konstruktionsbedingt an Bedeutung verloren. Da sich bei Tragbolzentreppen<br />

die Treppenstufen systembedingt unterschneiden und keine<br />

Stellstufen haben, kommen diese in Bereichen mit Anforderungen an barrierefreies<br />

Bauen in der Regel nicht mehr infrage. Beispielsweise in Treppenhäusern<br />

von privaten Einfamilienhäusern in Massivbauweise sind Tragbolzentreppen<br />

allerdings nach wie vor möglich.<br />

Rechtliche Voraussetzungen<br />

Mit der Zurückziehung der DIN 18069 wurde der Bezug in den technischen<br />

Baubestimmungen (vormals Bauregelliste) gestrichen – d.h. es gibt in<br />

Deutschland keine verbindlichen oder einschränkenden baurechtlichen Vorgaben<br />

zur Ausführung von Tragbolzentreppen mehr. Dennoch gibt es nach wie<br />

vor eine europäische Verfahrensvorschrift für vorgefertigte Treppenbausätze<br />

(EAD 340006-00-0506 – ehem. ETAG 008-01), nach welcher eine europäische<br />

Zulassung (ETA) für einen Treppenbausatz erstellt werden kann. Diese ETA-<br />

Zulassung legt alle Bedingungen und Regeln fest, die bei Bemessung, Herstellung<br />

und Einbau einer Tragbolzentreppe zu berücksichtigen sind. Auch<br />

wenn es keine baurechtliche Vorgabe mehr gibt, kann diese ETA dennoch als<br />

anerkannte Regel der Technik gesehen werden. Deshalb sollte von Ausführenden<br />

darauf geachtet werden, den darin genannten Ausführungshinweisen unbedingt<br />

zu folgen und nur in der ETA genannte und systemgeprüfte Produkte<br />

(Gesteinsarten, Kleber, Bolzen etc.) zu verwenden. Für Tragbolzentreppen aus<br />

Naturstein gibt es mehrere Hersteller, die für ihr System eine ETA vorliegen<br />

haben und z.T. spezielle Schulungen für deren regelkonforme Verwendung anbieten.<br />

Im Außenbereich kommen Tragbolzentreppen zumeist nicht infrage, da<br />

die Zulassungen i.d.R. nur für den Innenbereich gelten und der Epoxidharz-<br />

Kleber nicht für den Außenbereich zugelassen und geeignet ist.<br />

512


Natursteintreppen<br />

Konstruktionsprinzip<br />

Tragbolzentreppen sind Fertigteil-Treppensysteme, bei denen Trittstufen<br />

durch Tragbolzen miteinander verbunden werden. Die Bauarttypen der Tragbolzentreppen<br />

unterscheiden sich nach Art, Anordnung und Anzahl der Tragbolzen<br />

und Wandanker je Trittstufe sowie der wandseitigen Lagerung der Trittstufen.<br />

Tragbolzen sind die metallischen Verbinder, die die Trittstufen kraftund<br />

formschlüssig miteinander verbinden. Wandanker sind metallische Auflager,<br />

welche je nach Zulassungstyp jede Trittstufe oder jede dritte oder vierte<br />

Trittstufe mit der Wand zug- und druckfest verbinden. Die Gesamtlast der<br />

Treppe wird mittels Wandanker in die Wände und über die Trittstufen bis in den<br />

Antritts- und Austrittsbereich abgetragen. Fehlende Wandabschnitte (z.B.<br />

Fensteröffnungen) können durch Einsatz von biegesteifen Tragbolzen mit Vorspannung,<br />

Einsatz von Tragbolzen ohne Vorspannung als Bolzenpaar, Einsatz<br />

eines getreppten Wandersatzträgers (z.B. Stahl-Vierkantrohr) oder durch Abstützung<br />

bzw. Abhängung anstatt Wandanker überbrückt werden. Die Trittstufen<br />

müssen je nach Anzahl der Treppenstufen pro Lauf einer bestimmten Biege-<br />

und Torsionsbelastung standhalten und deshalb eine bestimmte Mindestfestigkeitsklasse<br />

(z.B 5,0 – 12,5 N/mm²) besitzen. Die den Festigkeitsklassen<br />

zugeordneten Rechenwerte für die Torsionsbeanspruchung sind den europäischen<br />

technischen Zulassungen für diese Trittstufen zu entnehmen. Zur Verbesserung<br />

der Festigkeit der Trittstufen bestehen diese oft aus zwei Teilplatten,<br />

die im Sandwichverfahren mit Glasfasermatten und Epoxidharz miteinander<br />

verklebt werden. Durch die Verklebung weisen die Trittstufen außerdem eine<br />

Resttragfähigkeit auf, sodass lokales Materialversagen<br />

nicht zum plötzlichen Gesamtversagen der Tragfähigkeit<br />

der Trittstufen bzw. sogar der ganzen Treppe führt. Sonderbauteile<br />

gibt es beispielsweise für Tragbolzen mit<br />

verdeckter Hülse (von oben nicht sichtbar), bei besonderen<br />

Schallschutzanforderungen (spezielle Schallschutzelemente<br />

am Wandanker) oder für die Verankerung der<br />

An- und Austrittsstufe (z.B. Anfangsplatte mit Gewindestift,<br />

abgehängte Winkel oder Austrittswinkel).<br />

Schallschutzelement am<br />

Wandanker für Tragbolzentreppe<br />

Verankerung der Antrittstufe auf<br />

Anfangsplatte und Gewindestift<br />

Mögliche Verankerungen der Austrittstufe<br />

Austrittstufe mit Austrittwinkel nach<br />

unten festgeklemmt<br />

Austrittstufe mit Befestigungslasche stabil<br />

von hinten im Rohfußboden befestigt<br />

Letzte Stufe abgehängt mit zwei<br />

stabilen Winkeln<br />

513


Sicherheit und Gesundheitsschutz<br />

Arbeitssicherheit und<br />

Gesundheitsschutz<br />

Stein bearbeiten ist ein anspruchsvoller Beruf. Unachtsamkeit kann<br />

rasch zu Gesundheitsgefährdungen oder Unfällen führen. Durch den<br />

vorausschauenden, sachgemäßen Umgang mit Werkstoffen, Werkzeug<br />

und Maschinen in Kombination mit sicheren Betriebsabläufen<br />

wird das Risiko für Unfälle und Berufskrankheiten verringert.<br />

Gemäß dem Arbeitsschutzgesetz ist der Arbeitgeber verpflichtet, die erforderlichen<br />

Maßnahmen des Arbeitsschutzes zu treffen. Er hat die Maßnahmen auf<br />

ihre Wirksamkeit zu überprüfen und erforderlichenfalls sich ändernden Gegebenheiten<br />

anzupassen. Dabei hat er eine Verbesserung von Sicherheit und<br />

Gesundheitsschutz der Beschäftigten anzustreben. Zu diesen Maßnahmen<br />

gehört das Erstellen einer Gefährdungsbeurteilung für alle Tätigkeiten<br />

(Werkstatt und Baustelle), die regelmäßige Unterweisung sowie das Ausstellen<br />

von Arbeitsanweisungen für den Umgang mit Gefahrstoffen.<br />

Der Arbeitgeber hat für sichere bauliche Einrichtungen, Maschinen und<br />

Geräte zu sorgen, die Arbeitsverfahren und den Betriebsablauf nach den<br />

Grundsätzen der Unfallverhütung zu gestalten sowie die Beschäftigten mit<br />

den erforderlichen persönlichen Schutzausrüstungen auszustatten. Die Mitarbeiter<br />

ihrerseits sind verpflichtet, Werkzeuge und Maschinen nur bestimmungsgemäß<br />

und unter Beachtung der Sicherheitsvorschriften zu benutzen.<br />

Die größten Gefahren im Hinblick auf die Arbeitssicherheit bei der Arbeit mit<br />

Naturstein beruhen auf den Faktoren Lärm, Staub, Vibration, Gefahrstoffe, dem<br />

Heben und Transportieren schwerer Lasten sowie Verkehrswege und Gerüste.<br />

Für Gefährdungen am Arbeitsplatz (z.B. Gefahrstoffe wie Quarzstaub) gilt<br />

das STOP-Prinzip:<br />

S - Substitution: Prüfung, ob Gefährdung oder Gefahrstoffe durch<br />

weniger kritische Substanzen ersetzt werden können<br />

T - Technische Schutzmaßnahmen: z. B. Kapselung von Maschinen,<br />

technische Lüftung, Absaugung<br />

O - Organisatorische Maßnahmen: möglichst vollständige Beseitigung<br />

verbleibender Restgefährdungen (z. B. durch Unterweisung, Festlegung<br />

von Arbeitsverfahren mit geringer Gefährdung, Hautschutz nach Hautschutzplan,<br />

Arbeitsplatzrotation)<br />

P - Persönliche Maßnahmen: z. B. Schutzkleidung, Schutzbrille bei<br />

dann noch verbleibenden Gefährdungen<br />

Gesetze, Verordnungen, Vorschriften<br />

Im Hinblick auf die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz sind viele Gesetze,<br />

Verordnungen und Vorschriften zu beachten. Allerdings gibt es von Seiten<br />

der BG auch viele Hilfestellungen:<br />

- Staatliches und EU-Recht mit Gesetzen und Verordnungen (z.B. Arbeitsschutzgesetz,<br />

Arbeitsstättenverordnung, Betriebssicherheitsverordnung, Verordnung<br />

zur Arbeitsmedizinischen Vorsorge, Gefahrstoffverordnung, REACH-<br />

Verordnung)<br />

- Technische Regeln (z.B. Arbeitsstätten, Gefahrstoffe, Lärm und Vibration,<br />

Betriebssicherheit)<br />

- Unfallverhütungsvorschriften DGUV-V (z.B. Elektrische Anlagen, Steinbrüche,<br />

Krane, Winden, Flurförderzeuge)<br />

Sicher arbeiten mit der persönlichen<br />

Schutzausrüstung<br />

Merke<br />

Der Arbeitgeber muss seine<br />

Mitarbeiter regelmäßig im Hinblick<br />

auf Gefährdungen informieren<br />

und unterweisen. Dazu<br />

gehören sichtbar ausgehängte<br />

Betriebsanweisungen und regelmäßige<br />

Unterweisungen<br />

bzgl. der richtigen Verhaltensweise.<br />

Die Mitarbeiter müssen<br />

den Unterweisungen des Arbeitgebers<br />

Folge leisten und die<br />

vom Arbeitgeber zur Verfügung<br />

gestellte persönliche Schutzausrüstung<br />

(PSA) benutzen.<br />

Zur PSA gehören:<br />

– Gehörschutz<br />

– Atemschutz<br />

– Schutzbrille<br />

– Schutzhandschuhe<br />

– Sicherheitsschuhe mit<br />

Stahlkappen<br />

– Schutzhelm bei der Arbeit<br />

auf Gerüsten, unter Kranen<br />

und in Steinbrüchen<br />

571


SOZIALKOMPETENZ<br />

Gehörstöpsel oder Kapselgehörschützer<br />

sind unverzichtbar.<br />

Merke<br />

Handlungsanleitung „Staub bei<br />

der Steinmetz- und Naturwerksteinbearbeitung“<br />

beachten!<br />

Merke<br />

Silikose ist eine der ältesten<br />

bekannten Berufskrankheiten<br />

der Welt und wird durch die<br />

Einatmung von Quarzfeinstaub<br />

hervorgerufen. Lungengängiger<br />

quarzhaltiger Staub ist<br />

kaum sichtbar und hält sich<br />

lange in der Luft.<br />

Merke<br />

Fast alle Steine enthalten<br />

Quarz in unterschiedlicher<br />

Konzentration:<br />

– Granit 30–60 %<br />

– Sandstein 70–90 %<br />

– Kalkstein 1–5 %<br />

– Quarzkomposit bis 93 % (in<br />

einigen Ländern deshalb bereits<br />

verboten).<br />

- Regeln DGUV-R und Informationen DGUV-I (z.B. Treppen bei Bauarbeiten,<br />

Schutznetze, Reinigungs- und Pflegemittel, Rutschhemmende Eigenschaften,<br />

Branche Ausbau, Lüftung, Fußschutz, Augenschutz, Kopfschutz, Gehörschutz,<br />

Epoxidharze, Anschlagmittel)<br />

In der Regel ist für Steinmetzbetriebe die BG BAU als gesetzliche Unfallversicherung<br />

für die Bauwirtschaft zuständig. Finanziert wird die Berufsgenossenschaft<br />

durch die gewerkspezifischen Beiträge.<br />

Lärmschutz<br />

Lärm kann den Menschen belästigen oder sogar gesundheitlich schädigen.<br />

Um zu beurteilen, ob Lärm das Gehör gefährdet, muss man messen. Der gemessene<br />

Schallpegel wird in Dezibel, kurz dB, angegeben. An der Höhe des<br />

Schallpegels liegt es, ob ein Geräusch als kaum wahrnehmbar, erträglich,<br />

lästig oder sogar schmerzhaft empfunden wird. Ein Dauerschallpegel von<br />

über 85 Dezibel kann das Gehör irreparabel schädigen.<br />

Ein Schlagbohrer kann einen Schallpegel von 90 Dezibel und mehr erreichen.<br />

Wird es lauter als 120 Dezibel, ist sofort ein irreperabler Schaden möglich; bei<br />

einem Detonationsknall von etwa 150 Dezibel kann das Trommelfell platzen.<br />

Umgang mit Staub<br />

Bei typischen Steinmetzarbeiten wie Schleifen, Stocken, Spitzen oder Sägen<br />

an Materialien, die freie kristalline Kieselsäure enthalten, entsteht quarzhaltiger<br />

Staub. Ohne Schutzmaßnahmen kann dieser Staub langfristig zu gefährlichen<br />

Erkrankungen der Atemorgane und insbesondere der Lungen führen.<br />

Besonders gefährlich ist der nicht sichtbare, lungengängige Feinstaub mit einer<br />

Partikelgröße von weniger als fünf Mikrometern.<br />

Diese feinsten Partikel lagern sich im Lungengewebe ab und verursachen Entzündungen.<br />

Auf Dauer vernarben die feinen Verästelungen des Lungengewebes.<br />

Als Folge verliert die Lunge ihre Leistungsfähigkeit und die Lungenfunktion<br />

sinkt. Darüber hinaus kann es zu Erkrankungen wie Lungenkrebs und Tuberkulose<br />

kommen. Durch rechtzeitige und regelmäßige arbeitsmedizinische<br />

Vorsorgeuntersuchungen können Einschränkungen der Lungenfunktion früh¬<br />

zeitig erkannt werden.<br />

Bei einer Exposition gegenüber Quarzstaub dauert es durchschnittlich mehr<br />

als 10 Jahre bis zum Ausbruch der Erkrankung. Silikosen können aber auch<br />

schon nach wenigen Jahren auftreten und sogar nach Beendigung der Belastung<br />

mit Quarzstaub fortschreiten.<br />

Bei Staub wird in einatembaren<br />

»E-Staub« und alveolengängigen<br />

»A-Staub« unterschieden. E-Staub<br />

wird nach wenigen Stunden aus den<br />

Atemwegen ausgeschieden.<br />

A-Staub kann Monate im Lungengewebe<br />

verbleiben, bevor er vom<br />

Körper ausgeschieden wird.<br />

Das Gefährdungspotenzial hängt<br />

von den stoffspezifischen Eigenschaften,<br />

der Partikelgröße und der<br />

aufgenommenen Staubmenge ab.<br />

Die allgemeinen Arbeitsplatzgrenzwerte<br />

sind:<br />

– A-Staub: 1,25 mg/m3 Luft<br />

– E-Staub: 10 mg/m3 Luft<br />

– Quarzstaub: 0,05 mg/m3 Luft<br />

(Beurteilungsmaßstab,<br />

kein Grenzwert)<br />

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