Schmerzfrei Ohne OP – Topfit-medizin
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GESUNDHEIT · WELLNESS · BEAUTY<br />
THEMA<br />
AKTUELL:<br />
Was tun bei<br />
wetterfühligen<br />
Gelenken?<br />
ARTHROSK<strong>OP</strong>IE:<br />
Schonender Blick<br />
ins Hüftgelenk<br />
GESUND LEBEN:<br />
Homöopathie<br />
bei Erkältungen<br />
<strong>Schmerzfrei</strong><br />
ohne <strong>OP</strong><br />
Neu in München:<br />
Sanfte Dehnbehandlung entlastet<br />
gestresste Bandscheiben<br />
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Nr. 3/2009 · Jahrgang 9 www.topfi t-<strong>medizin</strong>.de
Ihr gutes Recht<br />
Zur Impfung eines Kindes<br />
gegen den Willen der Eltern<br />
Jeder Eingriff in die körperliche Unversehrtheit stellt grundsätzlich<br />
eine <strong>–</strong> strafbare <strong>–</strong> Körperverletzung dar. Dies gilt auch für<br />
jeden körperlichen Eingriff, den ein Arzt oder sein Personal vornehmen,<br />
von der Verabreichung einer einfachen Spritze bis hin<br />
zu einer aufwendigen Operation. Die Strafbarkeit im Verhältnis<br />
von Arzt und Patient entfällt aber regelmäßig durch die Einwilligung<br />
des Patienten in den Eingriff.<br />
Auch die Impfung eines Kindes ist daher eine Körperverletzung.<br />
Nachdem ein Kind bis zur Vollendung des siebten Lebensjahrs<br />
geschäftsunfähig ist (§ 104 Ziffer 1 BGB), bleibt der behandelnde<br />
Arzt nur dann straffrei, wenn eine Einwilligung der Eltern<br />
vorliegt.<br />
Das erste Problem tritt auf, wenn eine Einwilligung nicht erteilt<br />
werden kann, weil der Patient bewusstlos ist und auch die Eltern<br />
nicht in der Lage sind, eine Erklärung abzugeben, die Behandlung<br />
aber aus <strong>medizin</strong>ischen Gründen keinen Aufschub duldet,<br />
etwa bei der Erstversorgung eines verletzten Kindes am Unfallort.<br />
Dann gilt § 677 BGB, der die Geschäftsführung ohne Auftrag<br />
regelt. Die Einwilligung wird in dieser Situation unterstellt und<br />
die Strafbarkeit entfällt.<br />
Schwieriger ist die Situation, wenn die Eltern die Einwilligung<br />
in einen Eingriff ausdrücklich verweigern, die Behandlung aber<br />
aus <strong>medizin</strong>ischen Gründen keinen Aufschub duldet. Einen solchen<br />
Fall hatte das AG Nordenham zu entscheiden. Ein Kind<br />
wurde mit einer stark blutenden tiefen Risswunde in der Hand<br />
zum Arzt gebracht. Dieser stellte aufgrund des Unfallhergangs<br />
das Bestehen eines erheblichen Tetanusrisikos fest. Hierüber<br />
informierte er die begleitende Mutter und erklärte, dass eine<br />
Impfung gegen Tetanus (Wundstarrkrampf) unverzichtbar sei,<br />
andernfalls Lebensgefahr für das Kind bestehe. Die Mutter verweigerte<br />
gleichwohl die Einwilligung in die Impfung. Sie begründete<br />
diese Haltung mit einem tiefen Misstrauen gegen die<br />
Pharmaindustrie und die Schul<strong>medizin</strong>. Der Arzt setzte sich über<br />
diese Entscheidung hinweg und impfte das Kind. Er wurde daraufhin<br />
von der Mutter wegen Körperverletzung angezeigt. Das<br />
Gericht sprach den Arzt frei. Es nahm dabei eine Abwägung vor<br />
zwischen den diffusen Vorurteilen der Mutter und dem Interesse<br />
des Kindes, das sich in akuter Lebensgefahr befand. (AG Nordenham,<br />
Urteil vom 08.06.2007 <strong>–</strong> 5 Cs 135 Js 59229/04). Das Urteil<br />
ist rechtskräftig und sollte die Konfl iktbereitschaft von Ärzten<br />
in solchen Fällen, die leider gar nicht so selten sind, fördern.<br />
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in München und hat sich auf das Sozialrecht, insbesondere<br />
das Gesundheitsrecht und die Vertretung<br />
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umfasst Verfahren gegen Ärzte und Zahnärzte, aber<br />
auch gegen Versicherungen und Sozialbehörden.<br />
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Rimmele'sTierservice<br />
Rimmele'sTierservice
Inhalt Editorial<br />
THEMA AKTUELL<br />
4 Wetterfühlige Gelenke<br />
MEDIZIN<br />
6 Microdosis Mammographie:<br />
maximale Bildgebung — minimale<br />
Strahlung<br />
7 Ganzheitlich-ästhetische Zahn<strong>medizin</strong>:<br />
Rundum gesund und<br />
schön im und um den Mund<br />
8 »Stau« im Darm — natürliche<br />
Hilfe bei Verstopfung<br />
10 Dem Schwindel auf der Spur —<br />
neues Forschungs- und Behandlungszentrum<br />
in Großhadern<br />
11 MVZ im Helios: <strong>Schmerzfrei</strong> ohne<br />
<strong>OP</strong> — innovative Dehnbehandlung<br />
bei Bandscheibenleiden<br />
13 MVZ im Helios: ADCT — Regeneration<br />
mit körpereigenen<br />
Bandscheibenzellen<br />
14 Apex Spine Center:<br />
Erhalt der Beweglichkeit bei<br />
Bandscheibenschäden an der<br />
Halswirbelsäule<br />
18 Krampfadern — Veröden statt<br />
Ziehen<br />
20 Ästhetisch-Plastische Chirurgie:<br />
Schonend, sicher und maßgenau<br />
mit den neuen Methoden der<br />
Brustchirurgie<br />
21 Hüftarthroskopie: Schonender<br />
Blick ins Hüftgelenk<br />
22 Orthokin-Therapie: Sanfte<br />
Linderung bei Verschleiß<br />
24 Alternative Medizin:<br />
Rasche Hilfe bei Zöliakie durch<br />
das Therapiesystem nach Harry<br />
Lenk<br />
AUS DER APOTHEKE<br />
25 Rote Bete: kleine Knolle, große<br />
Wirkung<br />
FITNESS<br />
26 Volkssport Nordic Walking<br />
GESUND LEBEN<br />
28 Homöopathie bei Erkältungen<br />
MÜNCHEN<br />
19 Gesundheitseinrichtungen<br />
in Ihrer Nähe<br />
30 M-Bäder: Fitness mit Auftrieb<br />
RUBRIKEN<br />
2 Ihr gutes Recht<br />
16 T<strong>OP</strong>FIT News<br />
23 Gewinnspiel<br />
19 Impressum<br />
19 Medizinische Fachberatung<br />
31 Veranstaltungskalender<br />
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser,<br />
die Kastanien sind schon gefallen,<br />
die Blätter bunt gefärbt.<br />
Der Herbst kommt immer<br />
früher. Wenn die letzten schönen<br />
Tage vorbei sind und das nasskalte Wetter<br />
einsetzt, stellen sich auch ein paar Gesundheitsprobleme<br />
wieder ein, die im Sommer wie verflogen<br />
schienen. Deshalb heißt das Thema aktuell<br />
unserer Herbstausgabe »Wetterfühlige Gelenke«.<br />
Für alle, die bei Erkältungen nicht gleich zur<br />
Chemiekeule greifen wollen, haben wir die wichtigsten<br />
homöopathischen Arzneimittel zusammengestellt.<br />
In diesem Zusammenhang finden<br />
Sie auch Infos zur eventuell drohenden Schweinegrippe<br />
(Tropeninstitut und Impfsprechstunde<br />
der LMU).<br />
Auf dem Münchner Gesundheitssektor gibt es<br />
zwei Neuigkeiten zu vermelden: Das Klinikum<br />
der LMU in Großhadern hat ein Forschungs-<br />
und Behandlungszentrum für Patienten mit<br />
Schwindel und Gleichgewichtsstörungen eingerichtet.<br />
Das MVZ im Helios ist die erste Münchner<br />
orthopädische Praxis, die nun ein innovatives<br />
Behandlungsverfahren aus den USA anbietet:<br />
die SpineMed-Methode, eine schmerzlose<br />
Dehnbehandlung bei Bandscheibenleiden <strong>–</strong> zur<br />
Vermeidung einer Operation.<br />
Von den Krankheiten zur uns wichtigen Gesundheitsprophylaxe:<br />
Der Volkssport Nordic<br />
Walking ist ein Ganzkörpertraining, das sich<br />
auch für Untrainierte eignet <strong>–</strong> ein idealer Outdoor-Sport<br />
für den Herbst.<br />
In unserem Gewinnspiel verlosen wir diesmal<br />
eine ganze Woche für Ihre Gesundheit im Hotel<br />
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4 Thema aktuell<br />
Rheumatische Erkrankungen<br />
Wetterfühlige Gelenke <strong>–</strong><br />
und was man dagegen tun kann<br />
Obwohl die Wetterfühligkeit<br />
von rheumakranken Gelenken<br />
in Forscherkreisen noch<br />
viele Fragen aufwirft, ist ein Zusammenhang<br />
zwischen bestimmten<br />
Wetterkonstellationen und der<br />
Verschlimmerung von rheumatischen<br />
Beschwerden inzwischen<br />
unbestritten. Demnach machen<br />
Rheumapatienten die schwüle Hitze<br />
an Hochsommertagen und vor<br />
allem die feucht-kühle Witterung<br />
im Herbst besonders stark zu schaffen.<br />
Je nach Krankheitsbild reicht<br />
die Bandbreite von einer deutlichen<br />
Zunahme der Schmerzen und/oder<br />
Bewegungseinschränkung bis hin<br />
zur Auslösung eines akut-entzündlichen<br />
Rheumaschubs, wodurch<br />
einfachste Alltagstätigkeiten, die<br />
sonst einigermaßen zu bewältigen<br />
sind, zur Qual werden. Hinzu<br />
kommt oft eine Verstärkung von<br />
unspezifischen Symptomen wie<br />
Abgeschlagenheit, Müdigkeit und/<br />
oder Kreislaufproblemen.<br />
Was genau durch die Wetterreize<br />
im Körper angeregt wird und welche<br />
meteorologischen bzw. klimatologischen<br />
Faktoren im Einzelnen<br />
verantwortlich sind, ist unklar. Als<br />
T<strong>OP</strong>FIT 3/2009<br />
Bringen die ersten Herbsttage kühle Feuchtigkeit,<br />
leiden viele Rheumakranke deutlich<br />
stärker unter Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.<br />
Damit Gelenke weniger anfällig<br />
für Wetterfühligkeit sind, raten Rheumatologen<br />
den Betroffenen zu regelmäßiger Aktivität<br />
sowie zu gezielten »Abhärtungsmaßnahmen«<br />
gegen Wetterreize. Von Dr. Nina Schreiber<br />
vielversprechend gelten Ansätze, die<br />
die Ursache für Wetterfühligkeit in<br />
unsichtbaren elektromagnetischen<br />
Entladungen oder auch in subtilen<br />
Luftdruckschwankungen vermuten.<br />
Vieles spricht jedoch dafür, dass<br />
nicht ein Auslöser, sondern letztlich<br />
das Zusammenspiel verschiedener<br />
Einflüsse verantwortlich ist.<br />
»Rheuma« — eine<br />
Krankheit mit vielen<br />
Gesichtern<br />
Auf dem Gebiet der Rheumatologie<br />
wird nach wie vor intensiv geforscht.<br />
Obwohl hierzulande jedes<br />
Jahr mindestens 800 000 Neuerkrankungen<br />
registriert werden,<br />
sind die jeweiligen Auslöser für die<br />
mehr als 400 Krankheitsbilder, die<br />
unter dem Oberbegriff »Rheuma«<br />
zusammengefasst sind, immer noch<br />
nicht vollständig bekannt. Als weitgehend<br />
gesichert gilt, dass bei den<br />
chronisch-entzündlichen Formen,<br />
z. B. der rheumatoiden Arthritis<br />
(chronische Polyarthritis), ein fehlgeleitetes<br />
Immunsystem beteiligt<br />
ist: Das Abwehrsystem des Organismus<br />
richtet sich durch die Bildung<br />
von Antikörpern gegen körpereigenes<br />
Gewebe und zerstört es. Betroffen<br />
sind vor allem die Gelenke, die<br />
aufgrund von akut-entzündlichen<br />
Prozessen mit Schwellungen, Überwärmung<br />
und starken Schmerzen<br />
reagieren. Mitunter greift die<br />
Erkrankung aber auch auf andere<br />
Körperregionen und Organe wie<br />
Rippenfell, Augen und/oder den<br />
Herzbeutel über <strong>–</strong> ein besonders<br />
schwerer Verlauf, der im Extremfall<br />
lebensbedrohlich sein kann.<br />
Demgegenüber bleiben die degenerativen<br />
rheumatischen Erkrankungen,<br />
etwa die Polyarthrosen,<br />
in der Regel auf Finger-, Hüft-,<br />
Knie- und/oder Großzehengrundgelenke<br />
beschränkt. Für diese Erkrankungsform<br />
besteht meist eine<br />
erbliche Vorbelastung. Bei anderen<br />
rheumatischen Erkrankungen<br />
spielt sich das Krankheitsgeschehen<br />
vornehmlich an den »Weichteilen«<br />
wie Muskeln, Sehnen, Bänder, Sehnenscheiden<br />
oder Schleimbeuteln<br />
ab. Die häufigste weichteilrheumatische<br />
Erkrankung ist die Fibromyalgie,<br />
die durch Schmerzen an<br />
bestimmten Sehnenansatzpunkten<br />
gekennzeichnet ist; zusätzlich<br />
bestehen oft vegetative Symptome<br />
wie Erschöpfungszustände,<br />
Schlafstörungen, Verdauungs- oder<br />
Herzrhythmusstörungen.<br />
Keine ursächliche<br />
Therapie möglich<br />
Allen rheumatischen Erkrankungen<br />
gemeinsam ist, dass sie bis heute<br />
nicht geheilt werden können.
Weil die Ursache nach wie vor unklar ist, zielt die Therapie<br />
primär auf eine Milderung der Symptome ab und<br />
darauf, ein Fortschreiten der Erkrankung solange wie<br />
möglich hinauszuzögern.<br />
Frühzeitig aktiv werden<br />
Umso wichtiger ist es, dass die Erkrankung frühzeitig<br />
erkannt wird und die Betroffenen umgehend fachkundige<br />
Hilfe erhalten: Auf diese Weise können Beschwerden<br />
nachhaltig gelindert und Folgeschäden<br />
vermieden werden. Den größten Nutzen ziehen Patienten,<br />
wenn die Therapie individuell auf das Krankheitsbild,<br />
aber auch auf ihre Lebenssituation und ihre<br />
Bedürfnisse abgestimmt ist. Dazu gehört neben einer<br />
adäquaten Kombination verschiedener Medikamente<br />
auch eine angemessene Dosierung der schmerzstillenden<br />
und entzündungshemmenden Präparate, die ge-<br />
Physiotherapie kann rheumatische Beschwerden lindern.<br />
gebenenfalls immer wieder an den Krankheitsverlauf<br />
angepasst wird. Im akuten Schub kommen meist reine<br />
Schmerzmittel (z. B. Paracetamol, Metamizol, aber<br />
auch Opio ide wie Tramadol) bzw. nichtsteroidale Antirheumatika<br />
(NSAR) wie Acetylsalicylsäure, Diclofenac,<br />
Ibuprofen oder Meloxicam bis hin zu Kortison infrage.<br />
Als Basistherapeutika haben sich u. a. die Wirkstoffe<br />
Sulfasalazin, Methotrexat, Choloroquin oder Auranofin<br />
bewährt. Hohe Erwartungen sind auch an eine neue<br />
Medikamentenklasse geknüpft: Wie die anderen Basistherapeutika<br />
richten sich die sogenannten monoklonale<br />
Antikörper (z. B. Infliximab, Anakinra) gegen die entzündlich<br />
bedingte Zerstörung von Knorpeln und Knochen<br />
an den Gelenken. Die hohen Kosten machen die<br />
neuen Medikamente für viele Rheumakranke jedoch<br />
bislang unerreichbar.<br />
In leichteren Fällen können eventuell auch äußerliche<br />
Anwendungen von »Rheumabädern« mit ätherischen<br />
Ölen oder der Einsatz von warmen Heublumensäckchen<br />
Linderung verschaffen. Zur innerlichen Anwendung<br />
empfiehlt die Phytotherapie u. a. Arzneidrogen,<br />
die Brennnesselblätter, Teufelkrallenwurzel oder Weidenrinde<br />
enthalten; ebenso sind pflanzliche Kombinationspräparate,<br />
z. B. mit Eschenrinde, Goldrutenkraut<br />
und Pflanzenteilen der Zitterpappel, hilfreich. Insbe-<br />
Thema aktuell<br />
sondere in Phasen hoher Schmerz- bzw. Entzündungsintensität<br />
können pflanzliche Mittel in der Regel jedoch<br />
nur wenig ausrichten.<br />
Krankengymnastik hilft<br />
Weitere wichtige Behandlungssäulen sind Krankengymnastik<br />
und regelmäßige Anwendungen der physikalischen<br />
Therapie, aber auch Anregungen, was Rheumapatienten<br />
selbst tun können, um im Alltag gut mit<br />
ihrer Erkrankung zurecht zu kommen.<br />
So haben z. B. viele Betroffene gute Erfahrungen mit<br />
dem Erlernen von speziellen Schmerzbewältigungsstrategien<br />
wie autogenes Training oder progressive<br />
Muskelrelaxation gemacht. Das »A und O« der Selbsttherapie<br />
ist jedoch die regelmäßige, möglichst tägliche<br />
Ausübung von Bewegungsübungen, um einerseits die<br />
Beweglichkeit von rheumakranken Gelenken zu erhalten<br />
und andererseits zu lernen, sich so<br />
zu bewegen, dass die Gelenke entlastet<br />
werden.<br />
Viele Rheumapatienten profitieren zudem<br />
von einer Änderung der Ernährung<br />
hin zu einer vitaminreichen Vollwertkost<br />
mit viel frischem Obst und Gemüse<br />
und einem stark reduzierten Verzehr<br />
von tierischen Fetten, wie sie vor allem<br />
in Fleisch, Wurst, Innereien oder Eigelb<br />
enthalten sind.<br />
Kneippanwendungen oder einfache<br />
Wechselduschen härten ab und verringern<br />
die Wetterfühligkeit.<br />
Maßvolles Bewegungstraining<br />
Mit einem maßvollen Bewegungstraining lässt sich<br />
im Übrigen auch die »Überreaktion« von wetterfühligen<br />
Gelenken mildern. Im Akutfall helfen bei Arthrose<br />
ohne Entzündungszeichen Wärmekompressen<br />
und durchblutungsfördernde Mittel. Ist das Gelenk erwärmt<br />
oder geschwollen, können Wärme anwendungen<br />
die Beschwerden verschlimmern <strong>–</strong> in diesem Fall sind<br />
kalte Kompressen die geeignete Behandlungsmethode.<br />
Darüber hinaus empfehlen Experten, sich systematisch<br />
gegen Wetterreize abzuhärten: Tägliche Spaziergänge<br />
an der frischen Luft <strong>–</strong> auch bei schlechtem Wetter <strong>–</strong> regelmäßige<br />
Wechselduschen, Wechselfußbäder und andere<br />
Anwendungen nach Kneipp sind, sofern aus ärztlicher<br />
Sicht nichts dagegen spricht, ebenfalls bewährte<br />
Mittel, um rheumakranke Gelenke gegen unverträgliche<br />
Wettereinflüsse zu stärken.<br />
5<br />
T<strong>OP</strong>FIT 3/2009
6 Medizin<br />
Maximale Bildgebung —<br />
minimale Strahlung<br />
Was die diagnostische Sicherheit bei der Früherkennung von Brustkrebs betrifft, gibt es zur<br />
Mammographie bislang keine Alternative. Dies gilt umso mehr, seitdem mit der Microdosis<br />
Mammographie eine Technik zur Verfügung steht, die sich durch eine exzellente Bildqualität<br />
bei einer drastisch reduzierten Strahlenexposition auszeichnet. Nun wurde im Zentrum für<br />
Microdosis Mammographie in der Herzogstraße eine neue Gerätegeneration installiert, die<br />
mit der derzeit geringsten Strahlenbelastung überhaupt auskommt. Von Dr. Nicole Schaenzler<br />
Mit mehr als 10 000 Mammographien<br />
pro Jahr ist<br />
die Radiologie Schwabing<br />
anerkannte Schwerpunktpraxis für<br />
die Diagnostik von gut- und bösartigen<br />
Erkrankungen der weiblichen<br />
Brust. Dabei nimmt die Praxis in<br />
Bezug auf apparative Innovationen<br />
seit Jahren eine Vorreiterrolle ein:<br />
Mit der Gründung des deutschlandweit<br />
ersten Zentrums für Microdosis<br />
Mammographie leiteten der Ra-<br />
Neue<br />
Gerätegene ration<br />
im Schwabinger<br />
Zentrum für<br />
Microdosis<br />
Mammographie<br />
diologe Dr. med. Michael Risch und<br />
seine Kollegen eine neue Ära der besonders<br />
schonenden Brustkrebsvorsorge<br />
ein. Denn in der ausschließlich<br />
auf Mammographien ausgerichteten<br />
Praxis erfolgt die Untersuchung<br />
zur Brustkrebs-Früherkennung<br />
mithilfe eines digitalen Mammographiesystems,<br />
das sich aufgrund<br />
T<strong>OP</strong>FIT 3/2009<br />
seiner innovativen Detektortechnologie<br />
nicht nur durch eine hervorragende<br />
Bildqualität, sondern<br />
auch durch eine extrem reduzierte<br />
Strahlenbelastung auszeichnet. Dadurch<br />
ist auch das zumindest theoretisch<br />
vorhandene Risiko, durch<br />
die Untersuchung selbst an Krebs<br />
zu erkranken, auf ein Minimum<br />
reduziert. Dieser Aspekt, der viele<br />
Jahre für Verunsicherung gesorgt<br />
hat, gehört zu den großen Herausforderungen<br />
der <strong>medizin</strong>ischen Informationstechnologie.<br />
Doch haben<br />
sich die Methoden zur frühzeitigen<br />
Erkennung von Brustkrebs in den<br />
letzten Jahren enorm weiterentwickelt.<br />
Langzeitstudien belegen eine<br />
gleichbleibend hohe diagnostische<br />
Qualität bei stetig sinkender Strahlenbelastung.<br />
Hiervon profitieren<br />
auch Frauen mit erblicher Vorbelastung,<br />
denen bereits in jüngeren Jahren<br />
regelmäßige Mammographien<br />
zur Brustkrebsvorsorge empfohlen<br />
werden.<br />
Ein weiterer Meilenstein<br />
Inzwischen blickt das Kompetenzteam<br />
des Zentrums für Microdosis<br />
Mammographie auf eine sechsjäh-<br />
rige Erfahrung. »Wir sind sehr zufrieden.<br />
Keine andere Technologie<br />
bietet uns derzeit eine bessere Möglichkeit,<br />
um einerseits schonende<br />
Mammographien auf einem so hohen<br />
diagnostischen Niveau durchzuführen<br />
und andererseits unsere<br />
internen Abläufe optimal zu gestalten.<br />
Entsprechend positiv ist auch<br />
das Feedback unserer Patien tinnen«<br />
<strong>–</strong> so das Fazit von Dr. Risch. Mit der<br />
neuen Gerätegeneration, auf die das<br />
Zentrum für Microdosis Mammographie<br />
vor Kurzem umgerüstet hat,<br />
verfolgen die Münchner Radiologen<br />
den Weg hin zu größtmöglicher diagnostischer<br />
Sicherheit konsequent<br />
weiter: Dank einer Optimierung<br />
der Detektortechnologie kommt die<br />
Microdosis Mammographie nun<br />
mit der weltweit geringsten Strahlendosis<br />
aus <strong>–</strong> und dies ohne Verlust<br />
der Bildqualität. Im Übrigen überzeugt<br />
auch der hohe Anwendungskomfort:<br />
Die anatomisch geformten<br />
und angewärmten Auflageplatten<br />
sorgen für einen angenehmen und<br />
schnellen Untersuchungsablauf.<br />
Das Interview zum Thema<br />
Über die Vorteile der Microdosis Mammographie sprach<br />
T<strong>OP</strong>FIT mit dem Münchner Facharzt für Radiologie Dr. med.<br />
Michael Risch. Schwerpunkte seines Leistungsspektrums<br />
sind die Microdosis Mammographie und digitale Vollfeld-<br />
Mammographie; letzteres Verfahren bietet die Radiologie<br />
Schwabing als Kassenleistung an. Hinzu kommen alle weiteren Untersuchungen<br />
zur Diagnostik von Veränderungen der weiblichen Brust. Das<br />
Zentrum für Microdosis Mammographie befi ndet sich in der Herzog straße 1a<br />
(Erdgeschoss) in unmittelbarer Nähe der Münchner Freiheit.<br />
Nähere Infos unter www.microdosis.de<br />
Herr Dr. Risch, die jüngste Gerätegeneration der Microdosis Mammographie hat<br />
in Bezug auf die diagnostische Sicherheit zur Früherkennung von Brustkrebs<br />
noch einmal neue Dimensionen eröffnet. Was hat Sie besonders überzeugt?<br />
Dr. Risch: Neben der deutlich verringerten Strahlenbelastung überzeugt vor allem<br />
die exzellente Bildqualität, die eine hohe diagnostische Aussagekraft gewährleistet.<br />
Hinzu kommen die Vorteile der digitalen Bildbearbeitung am Monitor, wodurch wir<br />
selbst kleinste Auffälligkeiten bis hin zu Mikroverkalkungen entdecken können.<br />
Gerade Mikrokalk kann ein Frühzeichen für Brustkrebs sein: 50 Prozent aller bösartigen<br />
Tumoren der weiblichen Brust fallen in ihrer Vorstufe oder Frühform durch<br />
Verkalkungen auf. Wird dann umgehend gehandelt, liegen die Heilungsaussichten<br />
bei nahezu 100 Prozent.<br />
Stichwort digitale Bildbearbeitung — weshalb ist sie für die<br />
Befunderhebung so wichtig?<br />
Dr. Risch: Die digitale Technologie zeichnet sich im Vergleich zur herkömmlichen<br />
analogen Technik durch eine ganze Reihe von Vorzügen aus. Vor allem erlaubt sie<br />
uns, die während der Untersuchung ermittelten Bilddaten am Monitor digital so zu<br />
bearbeiten, dass wir gezielt verdächtige Bezirke begutachten können. Ein wichtiges<br />
Mittel ist hierfür z. B. die Vergrößerung einzelner Bildausschnitte, ebenso können wir<br />
verschiedene Schärfeeinstellungen vornehmen oder die Kontraststärke variieren. Auf<br />
diese Weise können wir auch Verdichtungen der Brust, die früher schwer zu bewerten<br />
waren, gut von einem bösartigen Tumor unterscheiden.<br />
Wie hoch ist die »Treffsicherheit«?<br />
Dr. Risch: Eine hundertprozentige Treffsicherheit hat keine Untersuchungsmethode.<br />
Bei der Microdosis Mammographie liegt sie aber dank der sehr guten Bildqualität<br />
und der hohen Kontrastauflösung der Aufnahmen über dem Durchschnitt — dies gilt<br />
zumindest für unser Zentrum. Hierbei muss allerdings auch betont werden, dass für<br />
die Treffsicherheit nicht allein die Mammographie, sondern auch die Erfahrung des<br />
untersuchenden Arztes ausschlaggebend ist.
Komposite sind plastische<br />
zahnfarbene Füllmateria lien,<br />
die in Schichttechnik angewendet<br />
werden. Mittlerweile sind<br />
sie zur Modellierung im Frontzahnbereich<br />
unverzichtbar. Sie dienen<br />
als Alternative zu Veneers (keramische<br />
Haftschalen) oder zur »Verdeckung«<br />
von Zahnfleischdefekten.<br />
Mit ihnen können lockere Zähne<br />
(etwa bei Parodontitis) »geschient«<br />
werden und Korrekturen ganz ohne<br />
Schädigung der gesunden Zahnsubstanz<br />
durchgeführt werden.<br />
Und: Sie sind ideal, um auseinanderstehende<br />
oder schiefe (»verschachtelte«)<br />
Zähne ästhetisch zu<br />
korrigieren. Allerdings sind sie auch<br />
anspruchsvoll in der Handhabung<br />
und erfordern von Zahnärzten viel<br />
Erfahrung und hohes handwerkliches<br />
Können.<br />
Neue verträglichere Komposite<br />
Der Einsatz von Kompositen war<br />
bisher nicht immer möglich, denn<br />
einige Patienten reagierten allergisch<br />
<strong>–</strong> meist auf bestimmte Materialbestandteile<br />
(z. B. niedermolekuläre<br />
Komonomere wie TEGMA<br />
oder HEMA). Mittlerweile gibt es<br />
einige wenige Komposite ohne diese<br />
Komponenten und mit zusätzlich<br />
reduziertem Säuregehalt. Qualifizierte<br />
ganzheitliche Zahn<strong>medizin</strong>er<br />
verwenden Komposite, die bis zu<br />
80 Prozent aus Glas- und Keramikpartikeln<br />
(und nur noch zu 20 bis<br />
30 Prozent aus Kunststoff) bestehen.<br />
Diese verbesserte Biokompatibilität<br />
macht sie für sehr viel mehr<br />
Allergiker geeignet <strong>–</strong> und natürlich<br />
für alle Patienten, die auf eine<br />
schonen de und umweltverträgliche<br />
Zahnsanierung Wert legen.<br />
Korrekturen bei hängenden<br />
Mundwinkeln und faltigen Lippen<br />
Ästhetik im Mund ist die eine Sache,<br />
Ästhetik um den Mund eine<br />
andere. Sind die Zähne saniert, soll-<br />
Ganzheitlich-ästhetische Zahn<strong>medizin</strong><br />
Rundum gesund<br />
und schön im und<br />
um den Mund<br />
Nichts ist sympathischer als ein freundliches Lächeln oder<br />
ein herzhaftes Lachen, das die Zähne zeigt. Wer von der Natur<br />
mit unschönen Zähnen bedacht wurde, hat hier ein Problem.<br />
Früher mussten Betroffene gesunde Zahnsubstanz opfern und<br />
sich mit Veneers oder Kronen abfi nden, um schlechte, schiefe<br />
oder auseinanderstehende Zähne zu korrigieren — doch das<br />
ist Schnee von gestern. Heute kann man mit biokompatiblen,<br />
gesundheitlich unbedenklichen Kompositen Zähne für ein<br />
»Hollywood«-Lächeln modellieren. Von Dr. Lena Kertag<br />
te die Umgebung auch ansprechend<br />
sein. Nun gibt es ganz unterschiedliche<br />
Vorstellungen von Schönheit,<br />
und jeder muss mit zunehmendem<br />
Alter mit altersbedingten Veränderungen,<br />
etwa Falten, rechnen. Doch<br />
gerade um den Mund herum können<br />
sie schnell entstehen <strong>–</strong> teilweise<br />
beschleunigt durch fehlende Zähne,<br />
intensive Mimik und Rauchen.<br />
Ästhetisch orientierte ganzheitliche<br />
Zahn<strong>medizin</strong>er bieten nun auch<br />
schonende Faltenkorrekturen an.<br />
Sie unterspritzen Falten und Fältchen<br />
um den Mund mit nichtanimalischer<br />
Hyaluronsäure, einem<br />
Stoff, der auch in unserem Bindegewebe<br />
vorkommt, und sich natürlich<br />
wieder abbaut. So wird das Lächeln<br />
ästhetisch rundum perfekt.<br />
Dr. med. dent. Ilse-Phil Weber betreibt seit 1992 eine Praxis<br />
für ganzheitlich-biologische Zahn<strong>medizin</strong> und Ästhetik in<br />
München-Sendling (Kassen und privat). Sie ist zusätzlich in<br />
Homöopathie und in Akupunktur ausgebildet und qualifi ziertes<br />
Mitglied der GZM (Internationale Gesellschaft für ganzheitliche<br />
Zahn<strong>medizin</strong> e. V.). Seit 1988 laufende Fortbildungen<br />
in zahnärztlicher Naturheilkunde, seit 1990 in ästhetischer Zahn<strong>medizin</strong> (u. a. in<br />
Hamburg, Berlin, Würzburg, New York und Las Vegas). Frau Dr. Webers Schwerpunkte<br />
sind ganzheitlich-biologische Zahn<strong>medizin</strong> und vor allem ästhetische metallfreie<br />
Restaurationen. Neu: Qualifi ziert in Umweltzahn<strong>medizin</strong> und zertifi ziert in ästhetischbiologischer<br />
Faltenunterspritzung.<br />
Frau Dr. Weber, Sie haben viel Erfahrung<br />
in der ästhetischen Zahnsanierung<br />
und bei der Verwendung von<br />
Kompositen. Was ist zu beachten?<br />
Dr. Weber: Bei der Arbeit mit Kompositen<br />
geht es nicht um »einfache« Kunststofffüllungen,<br />
sondern um einen sehr<br />
aufwendigen Vorgang. Die Dentalmaterialien<br />
müssen in einem komplizierten<br />
Schichtverfahren verarbeitet, befestigt<br />
und möglichst perfekt ausgehärtet werden.<br />
Der Vorteil von Kompositen ist, dass<br />
sie in unterschiedlichen Konsis tenzen<br />
hergestellt werden, die sich für sehr viele<br />
Arten von Zahnsanierung eignen. Es gibt<br />
eigentlich kein schonenderes Verfahren<br />
zur Beseitigung einer frühen Karies oder<br />
Das Interview zum Thema<br />
zur Kaschierung von Zahnfehlstellungen.<br />
Dies geschieht teilweise ganz ohne Verlust<br />
oder aber nur mit minimalem Verlust an<br />
Zahnsubstanz. Anders gesagt: Die Anwendung<br />
von Kompositen ist zwar anspruchsvoll,<br />
doch sie dient wie keine andere dem<br />
Zahnerhalt — und dies ist ja ein zentrales<br />
Anliegen der ganzheitlichen Zahn<strong>medizin</strong>.<br />
Sind die neuen Kompo site verträglicher?<br />
Dr. Weber: Die neue Generation von<br />
Kompositen ist frei von sogenannten<br />
Komonomeren. Diese waren bisher ein<br />
wichtiger flüssiger Bestandteil für die Herstellung<br />
und Haltbarkeit. Deshalb konnten<br />
solche Komposite bei Patienten mit einer<br />
nachgewiesenen Allergie auf Komonomere<br />
nicht angewendet werden. Allergien und<br />
Medizin<br />
Vorher — nachher: Mit biokompatiblen<br />
Kompo si ten sanierte<br />
und modellierte »Lücken« im<br />
Oberkiefer einer Patientin (obere<br />
zwei Bilder). Mit Hyaluronsäure<br />
»modellier te« Mundfalten<br />
(untere zwei Bilder).<br />
Irritationen sind bei den neuen Materialien<br />
fast ausgeschlossen, sodass bei entsprechend<br />
veranlagten Patienten nun ebenfalls<br />
schonend restauriert werden kann. Der<br />
gepufferte pH-Wert der Begleitmaterialien,<br />
also der reduzierte Säuregehalt, optimiert<br />
zudem die Haftung am Zahn. Auch der<br />
höhere Anteil an natürlichen Bestandteilen<br />
wie Glas- und Keramikpartikeln ist positiv.<br />
Stichwort »Faltenunterspritzung«. Sie<br />
bieten auch ästhetische Korrekturen um<br />
den Mund herum an?<br />
Dr. Weber: Ja. Für mich sind drei Aspekte<br />
wichtig: gesundheitliche Unbedenklichkeit,<br />
Ästhetik und Wohlbefinden. Zur Ästhetik<br />
gehört einfach der Wunsch nach Schönheit.<br />
Nun sind die Vorstellungen von Schönheit<br />
natürlich immer individuell, doch Tatsache<br />
ist, dass sich Menschen, die sich schön<br />
fühlen, auch wohl fühlen, dass dann Glückshormone<br />
aktiviert werden, die wiederum<br />
Auswirkungen auf die Gesundheit haben.<br />
Deswegen bieten wir als Zusatzbehandlung<br />
eine Unterspritzung von Mundfalten mit<br />
Hyaluronsäure an, einem körpereigenen<br />
Stoff, der vom Organismus wieder natürlich<br />
abgebaut wird. Dies ist Teil unseres ganzheitlich-ästhetischen<br />
Konzepts.<br />
7<br />
T<strong>OP</strong>FIT 3/2009
8<br />
Medizin<br />
T<strong>OP</strong>FIT 3/2009<br />
Natürliche Hilfe bei Verstopfung<br />
»Stau« im Darm<br />
Die Mediziner haben Verstopfung klar<br />
definiert: Danach besteht eine Obstipation<br />
<strong>–</strong> so der <strong>medizin</strong>ische Fachbegriff<br />
<strong>–</strong>, wenn die Darmentleerung seltener<br />
als ein- bis zweimal pro Woche erfolgt. Für<br />
den Betroffenen sind vor allem die unangenehmen<br />
Begleiterscheinungen der seltenen<br />
Stuhlfrequenz ein Problem: Wegen der längeren<br />
Verweildauer im Darm ist der Stuhl oft<br />
hart und kann nur unter Schmerzen abgesetzt<br />
werden. Zwischen den Stuhlentleerungen leiden<br />
viele unter Blähungen und (krampfartigen)<br />
Bauchschmerzen; nicht selten macht<br />
ihnen zusätzlich ein aufgeblähter Bauch und/<br />
oder ein lästiges Völlegefühl zu schaffen. Hat<br />
es mit dem Stuhlgang endlich geklappt, besteht<br />
oft das Gefühl, als sei die Entleerung nur<br />
unvollständig erfolgt. Sogar Komplikationen<br />
sind möglich: Ist der Stuhl extrem hart, können<br />
Kotsteine entstehen, die im Darm festsitzen<br />
und die Darmpassage behindern; im Extremfall<br />
rufen sie eine Divertikulitis oder gar<br />
einen Darmverschluss hervor.<br />
Ursachenforschung<br />
Verstopfung ist keine Krankheit, sondern ein<br />
Symptom. Sie kann eine vorübergehende Erscheinung<br />
sein, aber auch über Monate und<br />
Jahre bestehen und die Lebensqualität erheblich<br />
beeinträchtigen. Häufige Gründe für eine<br />
akute Darmträgheit sind z. B. Änderungen<br />
des Tagesrhythmus oder Kostumstellungen<br />
auf Reisen. Im Alltag sind es meist Faktoren<br />
wie Stress oder Hektik. Bei Frauen, die bis<br />
zu dreimal häufiger betroffen sind als Männer,<br />
sind oft die Hormone Schuld: In Zeiten<br />
von Hormon umstellungen, etwa kurz vor der<br />
Menstruation, in der Schwangerschaft oder<br />
nach der Menopause, nimmt die Darmaktivität<br />
und damit auch die Häufigkeit der Stuhlentleerung<br />
ab. Auslöser sind auch manche<br />
Grunderkrankungen, etwa Depressionen,<br />
Nierenversagen, Diabetes mellitus oder eine<br />
Schilddrüsenunterfunktion; beim Reizdarmsyndrom<br />
tritt Verstopfung oft im Wechsel mit<br />
Durchfall auf. Enddarmerkrankungen wie<br />
Hämorrhoiden werden einerseits durch eine<br />
chronische Verstopfung begüns tigt, andererseits<br />
fördern sie die Verringerung der Stuhlfrequenz:<br />
Aus Furcht vor Schmerzen neigen<br />
gerade Menschen mit ausgeprägten Hämorrhoiden<br />
dazu, unwillkürlich den Entleerungsreflex<br />
zu unterdrücken, bis sie ihn schließlich<br />
regelrecht verlernt haben.<br />
Schließlich haben auch einige Medikamente<br />
als unerwünschte Wirkung eine Verstopfung<br />
zur Folge. Dazu gehören vor allem Eisenpräparate,<br />
aber auch einige Antidepressiva,<br />
Schmerzmittel aus der Gruppe der Morphine,<br />
blutdrucksenkende oder entwässernde Mittel<br />
und <strong>–</strong> nicht zu vergessen <strong>–</strong> Abführmittel.<br />
Manchmal liegt<br />
es an den Hormonen<br />
oder an der Einnahme von<br />
Medikamenten, bisweilen tritt<br />
sie auch als Folge einer Erkrankung<br />
auf. Die Mehrzahl der Betroffenen<br />
leidet jedoch unter anhaltender<br />
Verstopfung, ohne dass ein Auslöser<br />
ermittelt werden kann. In<br />
diesem Fall liegt die Ursache<br />
meist in der Lebensweise<br />
begründet.<br />
Von Dr. Nicole Schaenzler<br />
Ungünstige Lebensweise<br />
In den allermeisten Fällen ist jedoch eine ungünstige<br />
Lebensweise für Verstopfung verantwortlich:<br />
Durch Bewegungsmangel, eine ballaststoffarme<br />
Ernährung und ungenügende<br />
Flüssigkeitszufuhr wird der Darm träge, sodass<br />
der Stuhl nur langsam vorwärts bewegt<br />
wird und sich immer mehr verfestigt. Eine<br />
weitere häufige Ursache ist das Unterdrücken<br />
des Stuhlgangs: Wer sich nicht ausreichend<br />
Zeit für eine »Sitzung« nimmt oder den<br />
Stuhldrang immer wieder unterdrückt, weil<br />
er nicht sofort zur Toilette gehen kann, handelt<br />
sich über kurz oder lang fast immer eine<br />
Verstopfung ein. Von diesem Problem sind<br />
bestimmte Berufszweige besonders betroffen,<br />
etwa Lehrer, Fernfahrer oder Schichtarbeiter.<br />
Letztlich ist es aber gar nicht so schwer, den<br />
Darm an regelmäßige »Entleerungszeiten«<br />
zu gewöhnen. Besonders gut geeignet ist z.B.<br />
die Zeit nach dem Frühstück: Wenn sich der<br />
leere Magen füllt, reagiert der Dickdarm mit<br />
einem Reflex. Deshalb sollte man nicht gleich<br />
nach dem Frühstück aus dem Haus stürzen,<br />
um rechtzeitig zur Arbeitsstelle zu kommen,<br />
sondern stattdessen lieber morgens eine halbe<br />
Stunde früher aufstehen, um dann in Ruhe<br />
auf die Toi lette gehen zu können.<br />
Ausgewogene Ernährung<br />
Wichtigster Ansatzpunkt zur Aktivierung<br />
eines trägen Darms ist die Ernährung. Da in<br />
Regionen, in denen traditionell ballaststoffreich<br />
gegessen wird, Verstopfung sehr viel seltener<br />
vorkommt, galt lange Zeit die Empfehlung,<br />
die Aufnahme von Ballaststoffen deutlich<br />
zu steigern, um so den Darm wieder in
Schwung zu bringen. Inzwischen weiß man, dass nicht<br />
alle von einem Mehr an Ballaststoffen profitieren. Im<br />
Gegenteil: Für manche ist eine zu rasche Umstellung<br />
sogar mit neuen Beschwerden, allen voran Blähungen,<br />
verbunden. Wer seine Verstopfung mit Ballaststoffen<br />
lindern möchte, sollte deshalb schrittweise vorgehen:<br />
Ersetzen Sie zunächst einzelne ballaststoffarme Lebensmittel<br />
durch klassische Ballaststofflieferanten, z. B.<br />
das Vollkornbrötchen anstelle der Frühstückssemmel<br />
aus Weißmehl oder Vollkornnudeln anstelle der Eiernudeln.<br />
Rohkost sollte zunächst besser in den Mittagsstunden<br />
und nicht unbedingt zum Abendessen verzehrt<br />
werden. Ebenso ist es ratsam, ballaststoffreiche,<br />
aber tendenziell blähende Speisen wie Kohl- oder Hülsenfrüchtegerichte<br />
dem wöchentlichen Speiseplan allmählich<br />
zuzufügen. Generell heißt das Schlüsselwort<br />
»ausgewogen«: Basis einer solchen Ernährung sind alle<br />
Lebensmittel, die reich an Vitaminen, Mineralstoffen<br />
und Spurenelementen (vor allem Gemüse und Obst),<br />
(pflanzlichem) Eiweiß (z. B. fettarmes Fleisch, Fisch,<br />
Eier, Milchprodukte, Getreideprodukte) und Kohlehydraten<br />
(z. B. Getreideprodukte, Kartoffeln, Hülsenfrüchte)<br />
sind, Zucker, Weißmehl und Fett dagegen nur<br />
in Maßen aufweisen.<br />
Medizin 9<br />
wegung. Wer körperlich aktiv ist, trainiert nicht nur<br />
die Muskeln, sondern auch den Darm. Am besten eignen<br />
sich leichte Ausdauersportarten wie Laufen, Walking,<br />
Radfahren oder Gymnastikübungen, bei denen<br />
speziell die Bauchmuskeln trainiert werden.<br />
Abführmittel sind keine Lösung<br />
Wer regelmäßig Abführmittel einnimmt, riskiert eine<br />
dramatische Verschlimmerung der Verstopfung: Hat<br />
sich der Darm erst einmal an die »Schubkraft« gewöhnt,<br />
kommt der Stuhlgang ohne sie schließlich überhaupt<br />
nicht mehr in Gang <strong>–</strong> ein Teufelskreis. Regelmäßig<br />
eingenommen, sind Abführmittel gefährlich:<br />
� Sie reizen die Darmschleimhaut und begünstigen<br />
damit die Entstehung von Entzündungen; zudem wirken<br />
sie sich ungünstig auf die Darmflora aus, zerstören<br />
Darmmuskelzellen und schädigen die Leber.<br />
� Durch die Wirkung von Abführmitteln gehen dem<br />
Körper lebenswichtige Mineralsalze, vor allem Kalium,<br />
verloren. Im Extremfall kann es zu Herzrhythmusstörungen<br />
und anderen schwerwiegenden Folgen<br />
eines gestörten Elektrolythaushalts kommen.<br />
� Abführmittel sind tabu, wenn die Ursache für die<br />
Verstopfung eine Verengung im Darm bzw. eine entzündliche<br />
Darmerkrankung ist; in diesem Fall droht<br />
ein lebensgefährlicher Darmverschluss.<br />
Am besten erfolgt die Einnahme von Abführmitteln<br />
unter ärztlicher Aufsicht und nicht länger als maximal<br />
zwei Wochen. Lediglich Füll- bzw. Quellstoffe (z. B.<br />
Agar-Agar, Leinsamen, Weizenkleie, Flohsamen) eignen<br />
sich bei leichteren Formen der Verstopfung für die<br />
<strong>–</strong> zeitlich begrenzte <strong>–</strong> Selbstbehandlung.<br />
So bringen Sie Ihren Darm in Schwung<br />
� Dörrpflaumen, getrocknete Feigen und rohes Sauerkraut<br />
sind gute Verdauungshilfen. Ein Glas Sauerkrautsaft<br />
oder Wasser mit einem Esslöffel Apfelessig,<br />
das morgens vor dem Frühstück getrunken wird, hat<br />
ebenfalls eine anregende Wirkung.<br />
� Quellstoffe wie Weizenkleie, Leinsamen, Flohsamenschalen<br />
oder indischer Flohsamen regen die Verdauung<br />
an und machen den Stuhl gleitfähiger. Sie entfalten<br />
ihre Wirkung jedoch nur, wenn sie mit viel Flüssigkeit<br />
(Verhältnis 1 : 10) eingenommen werden.<br />
� Sauermilchprodukte (Buttermilch, Kefir, Joghurt.<br />
Dickmilch) haben einen günstigen Einfluss auf die<br />
Darmflora und regen die Darmtätigkeit an; sie sollten<br />
deshalb auf Ihrem täglichen Speiseplan stehen.<br />
� Milchzucker (Laktose) hilft bei<br />
Verstopfung, liefert jedoch auch Mehr zum Thema BUCHTIPP<br />
jede Menge Kalorien.<br />
� Kaliumreiche Lebensmittel (z. B.<br />
Niemand sollte sich mit dem Leidensdruck abfi nden, der mit Verstopfung,<br />
stressbedingten Magenschmerzen, ständigen Blähungen, Durchfall oder<br />
Aprikosen, Äpfel, Erdbeeren, Kar- häufi gem Sodbrennen verbunden ist. Hier kann gerade die Naturheilkuntoffeln,<br />
Avocados) wirken sich poside wertvolle Dienste leisten: Sie bietet bewährte Methoden, mit denen<br />
tiv auf den Dickdarm aus, insbesondere<br />
wenn jahrelang zu Abführmitteln<br />
gegriffen wurde, die dem Darm<br />
viel Kalium entzogen haben.<br />
� Bei hartnäckiger Verstopfung<br />
Verdauungsbeschwerden auf sanfte, aber nachhaltige Weise gelindert und<br />
sogar geheilt werden können.<br />
Welche naturheilkundlichen Mittel bei welcher Verdauungsstörung geeignet<br />
sind, ist Thema des neuen Ratgebers »Magen und Darm natürlich<br />
behandeln«. Nach einer einführenden Beschreibung, wie das Verdauungssystem<br />
funktioniert und warum gerade der Darm für die Gesundheit<br />
kann ein Einlauf Abhilfe schaffen. unseres Organismus (und unseres Immunsystems) so wichtig ist, nennen<br />
� Um die Stuhlkonsistenz weich die Autoren Dr. Nicole Schaenzler und Dr. Christoph Koppenwallner die<br />
zu halten, sollten Sie mindestens<br />
zwei bis zweieinhalb Liter Flüssigkeit<br />
pro Tag zu sich nehmen. Am<br />
wichtigsten Maßnahmen der Natur- und Pfl anzenheilkunde sowie häufi g<br />
eingesetzte Akutmittel der Homöopathie. Zudem werden Tipps für eine auf<br />
das jeweilige Beschwerdebild abgestimmte Ernährung<br />
sowie für eine gesundheitsfördernde Lebensweise<br />
besten geeignet sind Mineralwasser, gegeben. Der beiliegende Folder enthält die wichtigsten<br />
Saftschorlen, Früchte- und Kräu- Heilkräuter von A bis Z, mit denen man Verdauungstertees.<br />
Alkoholische und koffeinstörungen behutsam lindern kann.<br />
haltige Getränke wie Kaffee, Tee Dr. Nicole Schaenzler / Dr. Christoph Koppenwallner<br />
oder Cola helfen dagegen nicht.<br />
� Sorgen Sie für regelmäßige Be-<br />
Magen und Darm natürlich behandeln<br />
Gräfe und Unzer Verlag, 128 Seiten, 12,90 €<br />
Wann zum Arzt?<br />
Grundsätzlich gilt: Jede plötzlich einsetzende Verstopfung,<br />
vor allem, wenn sie im Wechsel mit Durchfall,<br />
Blut auflagerungen, heftigen Bauchschmerzen, Fieber<br />
und/oder unfreiwilligem Stuhlabgang mit Winden<br />
auftritt, sollte Anlass für einen Arztbesuch sein, um<br />
schwerwiegende Krankheitsursachen abzuklären.<br />
T<strong>OP</strong>FIT 3/2009
10 Medizin<br />
Dem Schwindel auf<br />
der Spur<br />
Am Klinikum der LMU in Großhadern entsteht ein neues<br />
Forschungs- und Behandlungszentrum für Patienten mit<br />
Schwindel und Gleichgewichtsstörungen. Von Philipp Kreßirer<br />
Alles dreht sich, der Boden<br />
schwankt … Schwindel ist<br />
das zweithäufigste Krankheitssymptom<br />
in Deutschland. Fast<br />
jeder zehnte Arztbesuch ist darauf<br />
zurückzuführen. Trotzdem kennt<br />
etwa die Hälfte der Betroffenen<br />
nach zwei Jahren noch immer nicht<br />
die genaue Ursache für ihre Erkrankung.<br />
Viele Patienten fühlen sich<br />
mit ihren Beschwerden nicht ernst<br />
genommen und erhalten auch bei<br />
mehrjährigen Krankheitsverläufen<br />
keine angemessene Therapie.<br />
Dass bis heute eine eklatante Unter-<br />
und Fehlversorgung der Betroffenen<br />
besteht, hat viele Gründe: eine unzureichende<br />
interdisziplinäre Kooperation,<br />
fehlende Standardisierung<br />
von Diagnostik und Therapie,<br />
mangelnde Vernetzung von Grundlagenforschung<br />
und klinischer Anwendung<br />
und das Fehlen multizentrischer<br />
klinischer Studien zur<br />
Diagnose und Therapie. Das wird<br />
T<strong>OP</strong>FIT 3/2009<br />
sich nun ändern. Am Klinikum<br />
der Universität München, Campus<br />
Großhadern, entsteht ein national<br />
und international einzigartiges<br />
Integriertes Forschungs- und Behandlungszentrum<br />
für Schwindel,<br />
kurz IFB. »Das IFBLMU ist ein geeignetes<br />
Instrument zur Überwindung<br />
dieser Defizite und bietet die<br />
Möglichkeit zur nachhaltigen Etablierung<br />
eines internationalen, fächerübergreifendenReferenzzentrums«,<br />
erläutert Professor Thomas<br />
Brandt, Initiator des Projektes. Zum<br />
Thema Schwindel, Gleichgewichts-<br />
und Okulomotorikstörungen gibt<br />
es in München eine weltweit einmalige<br />
Konzentration führender<br />
Experten in Klinik und Grundlagenforschung.<br />
Diese Expertise wird<br />
nun im IFBLMU gebündelt.<br />
»Schon jetzt erhalten in der spezialisierten<br />
Schwindel-Ambulanz der<br />
Klinik rund 95 Prozent der Patienten<br />
eine konkrete Diagnose«, sagt<br />
Mithilfe der Elektronystagmographie<br />
(links oben) lassen sich Augenbewegungen<br />
aufzeichnen und die<br />
Funktion der Gleichgewichtsorgane<br />
testen.<br />
Professor Michael Strupp, Neurologe<br />
und Leiter dieser Einrichtung<br />
in München-Großhadern. Den Patienten<br />
mit den Leitsymptomen<br />
Schwindel, Gleichgewichts- oder<br />
Augenbewegungsstörungen wird<br />
hier ein fachübergreifendes Angebot<br />
zur effizienten Diagnosestellung<br />
und Therapieeinleitung nach<br />
den Vorgaben der Integrierten Gesundheitsversorgung<br />
gemacht. »Oft<br />
sind die Ursachen nicht wirklich bedrohlich<br />
und wir können den Patienten<br />
die Angst nehmen. Die meisten<br />
Schwindelformen haben eine<br />
gute Prognose und können erfolgreich<br />
behandelt werden«, so Strupp.<br />
Am häufigsten tritt der gutartige<br />
Lagerungsschwindel auf, der sich<br />
schon aus der typischen Krankheitsgeschichte<br />
erkennen lässt und<br />
in vielen Fällen an Ort und Stelle<br />
durch ein gezieltes Befreiungsmanöver<br />
»geheilt« werden kann. Bei<br />
anderen Schwindelformen führt<br />
die Aufdeckung der Kombination<br />
von Beschwerden und Störungen<br />
zur korrekten Diagnose. So weist<br />
z. B. Schwindel mit Hörstörungen<br />
oder einem Ohrdruck auf eine sogenannte<br />
Menière-Erkrankung<br />
hin. Die Kombination mit neurologischen<br />
Erscheinungen wie Lähmungen,<br />
Doppelbildern oder Gefühlsstörungen<br />
deutet auf eine Ursache<br />
nicht im Innenohr, sondern<br />
im Gehirn. Anamnese, körperliche<br />
Untersuchung und weitere Untersuchungen<br />
führen im Allgemeinen<br />
rasch zur Diagnose, und eine<br />
unnötige Odyssee kann vermieden<br />
werden.<br />
Experten unter einem Dach vereint<br />
Die Situation für die Patienten wird<br />
sich in den nächsten Jahren nochmals<br />
deutlich verbessern. Maßgeblich<br />
mit dazu beitragen werden Experten<br />
am Klinikum der Universität<br />
München. Das Klinikum und<br />
die Medizinische Fakultät der LMU<br />
haben unter der Federführung von<br />
Prof. Dr. Thomas Brandt den Zuschlag<br />
des Bundesministeriums für<br />
Bildung und Forschung (BMBF) für<br />
ein einzigartiges Forschungs- und<br />
Behandlungszentrum für Schwindel,<br />
Gleichgewichts- und Okulomotorikstörungen<br />
erhalten. Ein internationales<br />
Gutachter-Gremium hat<br />
die Voraussetzungen für die Einrichtung<br />
des Zentrums am LMU-<br />
Klinikum geprüft und befürwortet.<br />
Ab November 2009 erhält das<br />
IFBLMU Fördergelder in Höhe von<br />
rund 25 Millionen Euro für die<br />
Kontakt:<br />
Prof. Dr.<br />
Michael Strupp<br />
Neurologische Klinik<br />
und Poliklinik<br />
Klinikum der Universität München,<br />
Campus Großhadern<br />
Marchioninistr. 15, 81377 München<br />
nächsten fünf Jahre. Damit verbunden<br />
ist die Option auf weitere fünf<br />
Jahre und eine spätere Fortführung<br />
durch die Ludwig-Maximilians-<br />
Universität und das Klinikum.<br />
»Dieses international einmalige<br />
Forschungs- und Behandlungszentrum<br />
wird <strong>–</strong> durch den effektiven<br />
Transfer der Forschungsergebnisse<br />
in die <strong>medizin</strong>ische Versorgung<br />
<strong>–</strong> maßgeblich zur Verbesserung in<br />
der Versorgung von ›Schwindel‹-Patienten<br />
beitragen«, ergänzt Prof. Dr.<br />
Burkhard Göke, Ärztlicher Direktor<br />
und Vorsitzender des Vorstands<br />
am Klinikum der Universität München.<br />
Kleiner Wermutstropfen: Die<br />
volle Kapazität des Zentrums wird<br />
voraussichtlich erst Mitte nächsten<br />
Jahres erreicht sein. Bis dahin müssen<br />
sich die Patienten noch auf längere<br />
Wartezeiten einstellen.<br />
Durch das Fotografi eren des Augenhintergrunds<br />
können Bewegungsstörungen der Augen festgestellt<br />
werden (links). Die Bestimmung der sogenannten<br />
Subjektiven Visuellen Vertikale (rechts)<br />
ist ein empfi ndlicher Test zur Abklärung von<br />
akuten Schädigungen des Gleichgewichts.
DAS MVZ IM HELIOS<br />
Vernetzte Gesundheitsversorgung<br />
zum Wohl des Patienten — auf diesem<br />
Grundgedanken basiert das Medizinische<br />
Versorgungs-Zentrum (kurz<br />
MVZ im Helios) in München. Gegründet<br />
wurde das MVZ für Orthopädie und<br />
Anästhesie Ende 2005 von den Orthopäden<br />
Dr. med. Heribert Konvalin,<br />
Dr. med. Werner Zirngibl, Dr. med.<br />
Steffen Zenta und Dr. med. Felix Söller.<br />
Die Stärke des MVZ im Helios besteht<br />
in der abgestimmten orthopädischen<br />
Versorgung aus einer Hand: von der<br />
Vorsorge bis zur individuellen <strong>OP</strong>-<br />
Nachbehandlung, von der Diagnostik<br />
mit moderner Medizintechnik bis zur<br />
ganzheitlichen Beratung, bei der der<br />
Mensch im Vordergrund steht.<br />
Nähere Infos: www.mvz-im-helios.de<br />
»Auf einer Skala von 0 bis<br />
10 lagen meine Schmerzen<br />
sehr häufi g bei 10. Mithilfe<br />
des SpineMed-Verfahrens bin<br />
ich vollständig schmerzfrei«,<br />
schwärmt Tom Lundell. Er<br />
ist einer von zahlreichen<br />
rückenschmerzgeplagten<br />
Amerikanern, denen eine<br />
drohende <strong>OP</strong> durch ein einfaches,<br />
aber sehr effektives<br />
neues Verfahren erspart<br />
blieb. Nun hat die Methode<br />
endlich den Weg nach<br />
Deutschland gefunden: Das<br />
MVZ im Helios ist die erste<br />
Praxis in München, die die<br />
Bandscheibenprobleme ihrer<br />
Patienten mit der SpineMed-<br />
Methode behandelt.<br />
Nach Angaben des Robert<br />
Koch-Instituts leiden hierzulande<br />
rund 22 Prozent<br />
der Frauen und 15 Prozent der<br />
Männer unter chronischen Rückenschmerzen.<br />
Oft gehen die Beschwerden<br />
von einer geschädigten<br />
Bandscheibe aus: Der Knorpelring,<br />
der den gallertigen Kern der Bandscheibe<br />
umgibt, weist kleine Einrisse<br />
auf, oder der Gallertkern, der<br />
sich im Zentrum der Bandscheibe<br />
befindet, wölbt sich in den Wirbelkanal<br />
vor und drückt auf Nervenendigungen.<br />
Reißt der Knorpelring<br />
ein, tritt der Gallertkern aus und<br />
verursacht einen Bandscheibenvor-<br />
MVZ im Helios —<br />
fachärztliche Kompetenz<br />
unter einem Dach<br />
Von Dr. Nicole Schaenzler<br />
fall <strong>–</strong> ein gefürchtetes Krankheitsbild,<br />
bei dem oft auch benachbarte<br />
Nerven gequetscht werden und<br />
das in der Vergangenheit deshalb<br />
oft nur operativ behoben werden<br />
konnte.<br />
Ausgangspunkt für Bandscheibenschäden<br />
sind Abnutzungserscheinungen.<br />
Die Fähigkeit der Bandscheibe,<br />
Wasser zu speichern, lässt<br />
allmählich nach, sie wird flacher<br />
und die Zwischenräume zwischen<br />
den Wirbelkörpern verringern sich.<br />
Die Höhenminderung stört die fein<br />
aufeinander abgestimmten Bewegungen<br />
zwischen zwei Wirbeln,<br />
wodurch auch die angrenzenden<br />
Wirbelkörper und Zwischenwirbelgelenke<br />
in Mitleidenschaft gezogen<br />
werden. Kommt es hierdurch<br />
zu hartnäckigen Rückenschmerzen,<br />
spricht der Orthopäde von einem<br />
Facettensyndrom.<br />
Bandscheibenschaden durch<br />
Fehlbelastungen<br />
Bis zu einem gewissen Grad ist eine<br />
Bandscheibendegeneration Folge<br />
des natürlichen Alterungsprozesses.<br />
Bereits ab dem 20. bis 25. Lebensjahr<br />
lassen sich erste Ansätze einer degenerativen<br />
Veränderung erkennen.<br />
Beschleunigt wird dieser Prozess<br />
durch anhaltende Fehlbelastungen:<br />
Insbesondere einseitige Überbeanspruchung<br />
<strong>–</strong> oft in Kombination<br />
mit Bewegungsmangel, Haltungsschäden<br />
und/oder Übergewicht<br />
<strong>–</strong> wirken sich ungünstig auf die<br />
Bandscheiben aus, sodass sie nach<br />
und nach ihre »Stoßdämpferfunktion«<br />
für die Wirbelsäule einbüßen.<br />
Ist die Bandscheibe stark vorgeschädigt,<br />
genügt oft eine plötzliche<br />
Drehbewegung oder ein schweres<br />
Heben bei gebeugtem Rumpf, um<br />
einen Bandscheibenvorfall auszulösen.<br />
Mitunter tritt er aber auch<br />
ohne einen erkennbaren äußeren<br />
Medizin<br />
<strong>Schmerzfrei</strong> ohne <strong>OP</strong><br />
Neu in München:<br />
Innovative Dehnbehandlung entlastet gestresste Bandscheiben<br />
11<br />
Anlass auf. Hiervon ist in 90 Prozent<br />
der Fälle der untere Bereich der<br />
Lendenwirbelsäule betroffen; seltener<br />
spielt sich ein Bandscheibenvorfall<br />
an der Halswirbelsäule und<br />
noch seltener an der Brustwirbelsäule<br />
ab.<br />
Schwachpunkt Lendenwirbelsäule<br />
Typisch für einen Bandscheibenvorfall<br />
im Lendenwirbelsäulenbereich<br />
sind starke Schmerzen im unteren<br />
Bereich des Rückens, die bis in<br />
Gesäß, Bein oder Fuß ausstrahlen<br />
und oft durch Husten, Niesen oder<br />
Pressen verstärkt werden. Aber auch<br />
Gefühlsstörungen oder Lähmungserscheinungen<br />
in einem Bein bis<br />
hin zum Kontrollverlust beim Wasserlassen<br />
und/oder beim Stuhlgang<br />
sind möglich <strong>–</strong> je nachdem, ob und<br />
in welchem Ausmaß auch umliegende<br />
Nerven in Mitleidenschaft<br />
gezogen sind.<br />
Spätestens wenn neurologische Ausfallerscheinungen<br />
auftreten, steht<br />
meist eine Operation zur Entlastung<br />
der betroffenen Nervenwurzel<br />
im Raum <strong>–</strong> ein Eingriff, der hierzulande<br />
jedes Jahr ca. 70 000 Mal<br />
durchgeführt wird. »Immerhin stehen<br />
uns heute eine Reihe von innovativen<br />
<strong>OP</strong>-Techniken zur Verfügung,<br />
die das Komplikationsrisiko<br />
der früher üblichen offenen Bandscheibenoperation<br />
entscheidend<br />
minimiert haben«, erläutert der<br />
Münchner Orthopäde Dr. Heribert<br />
Konvalin vom MVZ im Helios.<br />
»Aber natürlich geben wir, wenn<br />
möglich, einer Therapiestrategie<br />
den Vorzug, bei der wir nicht invasiv<br />
vorgehen müssen.«<br />
In den USA schon bewährt<br />
Ein solches Verfahren kommt nun<br />
aus den USA: das SpineMed-Dekompressions-System.<br />
Hierbei begibt<br />
sich der Patient auf eine com-<br />
T<strong>OP</strong>FIT 3/2009
12 Medizin<br />
PLUSPUNKTE DES<br />
MVZ IM HELIOS<br />
� Qualitätsgesicherte Präventionskonzepte<br />
helfen dabei, orthopädische<br />
Erkrankungsrisiken zu erkennen, um<br />
die Entstehung von Krankheiten zu<br />
verhindern, hinauszuzögern oder abzuschwächen.<br />
� Zur umfassenden Diagnostik<br />
gehören eine ausführliche Erhebung<br />
der Krankengeschichte, die sorgfältige<br />
körperliche Untersuchung und<br />
der Einsatz hochwertiger, innovativer<br />
Medizintechnik.<br />
� Gut abgestimmte diagnostischtherapeutische<br />
Vorgehensweisen<br />
ermöglichen den Ärzten ein effi zientes<br />
Arbeiten auf hohem wissenschaftlichen<br />
Niveau (evidenzbasierte Medizin). Aus<br />
Patientensicht sind die komfortablen<br />
Abläufe mit geringen Wartezeiten<br />
wichtig, bei denen unnötige Doppeluntersuchungen<br />
von Praxis und Klinik<br />
entfallen.<br />
� Eine ganzheitliche Sichtweise der<br />
Patientenprobleme ermöglicht es,<br />
akute Beschwerden mit Augenmaß<br />
zu behandeln, ohne die langfristigen<br />
Therapieergebnisse aus dem Auge zu<br />
verlieren.<br />
Nähere Infos: www.mvz-im-helios.de<br />
putergesteuerte Behandlungsliege,<br />
um von seinen Rückenschmerzen<br />
befreit zu werden. Inzwischen arbeiten<br />
über 3000 amerikanische<br />
Ärzte und Kliniken mit dem Spine-<br />
Med-System, in Deutschland ist es<br />
dagegen bislang kaum bekannt.<br />
Der Vorreiterrolle zur Etablierung<br />
des innovativen Verfahrens in der<br />
orthopädischen Arztpraxis hat<br />
sich nun das MVZ im Helios angenommen:<br />
Ab sofort können sich<br />
Münchner Rückenschmerzgeplagte<br />
von Dr. Konvalin und seinen<br />
Kollegen mit der schonenden Entlastungstherapie<br />
behandeln lassen<br />
<strong>–</strong> und dies, ohne Nebenwirkungen<br />
befürchten zu müssen.<br />
T<strong>OP</strong>FIT 3/2009<br />
SpineMed-Tisch zur Behandlung<br />
von Rückenschmerzen, insbesondere<br />
bei Bandscheibenproblemen.<br />
Der Patient liegt dabei bequem<br />
mit angewinkelten Beinen auf dem<br />
Rücken.<br />
Das Interview zum Thema<br />
Dr. med. Heribert Konvalin ist Facharzt für Orthopädie, Chirotherapie,<br />
Sport<strong>medizin</strong> und Physikalische Medizin und praktiziert<br />
zusammen mit seinen Kollegen Dr. med. Werner Zirngibl, Dr. med.<br />
Steffen Zenta und Dr. med. Felix Söller im MVZ im Helios. Zu seinen<br />
Behandlungsschwerpunkten gehören neben der regenerativen Knorpeltherapie<br />
zur Be handlung von Arthrose u. a. auch Knie-, Ellbogen-,<br />
Sprunggelenk-, Schulterarthroskopie, arthroskopische Kreuzbandoperationen, Fußchirurgie<br />
sowie interventionelle Schmerztherapie einschließlich minimal-invasiver<br />
Wirbelsäulenoperationen. Dr. Konvalin ist Präsident der Gesellschaft für Prophylaktische<br />
Orthopädie e. V. (GfPO e. V.).<br />
Herr Dr. Konvalin, ist es wirklich<br />
möglich, ein so schweres Krankheitsbild<br />
wie einen schmerzhaften<br />
Bandscheibenschaden mit einer so<br />
sanften Therapie wie der SpineMed-<br />
Methode zu therapieren?<br />
Dr. Konvalin: Die extrem guten<br />
Erfahrungen, die die amerikanischen<br />
Kollegen mit dem Verfahren gemacht<br />
haben, sprechen jedenfalls für sich.<br />
Das Behandlungskonzept, auf dem die<br />
SpineMed-Methode beruht, ist in jeder<br />
Hinsicht überzeugend. Erstmals ist es<br />
möglich, zielgenau die Bandscheibe<br />
zu dehnen, die geschädigt ist. Diese<br />
für den Behandlungserfolg sehr wichtige<br />
selektive Vorgehensweise war<br />
mit den herkömmlichen Streckbehandlungen<br />
nicht möglich. Mit ihnen<br />
konnten wir immer nur die gesamte<br />
Wirbelsäule behandeln. Außerdem<br />
spricht für das Verfahren, dass es<br />
keine Nebenwirkungen hervorruft.<br />
Warum ist es für den Behandlungserfolg<br />
wichtig, die kranke Bandscheibe<br />
zu dehnen?<br />
Dr. Konvalin: Bandscheiben werden<br />
nicht von Blutgefäßen versorgt,<br />
sondern sie müssen sich Flüssigkeit,<br />
Nährstoffe und Sauerstoff per Diffusion<br />
aus dem umliegenden Gewebe<br />
<strong>Schmerzfrei</strong>e Behandlung<br />
Der Patient liegt in Rückenlage mit<br />
angewinkelten Beinen, die durch<br />
ein dreieckiges Kissen gestützt werden,<br />
bequem auf dem zweigeteilten<br />
SpineMed-Tisch; Hüften und Becken<br />
sind dabei mit Gurten fixiert.<br />
In der Folge bewegt sich der untere<br />
Teil des Tischs per Computer im<br />
Zeitlupentempo <strong>–</strong> und somit für<br />
den Patienten kaum wahrnehmbar<br />
<strong>–</strong> vom oberen Teil Millimeter für<br />
Millimeter weg und wieder zurück.<br />
Der Effekt: Der Zwischenwirbelraum<br />
des betroffenen Rückensegments<br />
wird durch leichte Streckung<br />
gedehnt und die betroffene Bandscheibe<br />
auf diese Weise gezielt ent-<br />
beschaffen. Dies gelingt jedoch nur,<br />
wenn die Bandscheiben intakt und der<br />
für den Diffusionsvorgang notwendige<br />
Druckunterschied zwischen Bandscheibeninneren<br />
und ihrer unmittelbaren<br />
Umgebung einen gewissen Grad nicht<br />
überschreitet. Bei einer Schädigung sind<br />
die Druckverhältnisse jedoch gestört,<br />
weil das Bandscheibeninnere durch die<br />
Abnahme des Zwischenwirbelraums<br />
permanent einer starken Druckbelastung<br />
ausgesetzt ist. Dadurch ist auch<br />
der Stoffwechsel zwischen Bandscheibe<br />
und umliegendem Gewebe beeinträchtigt,<br />
sodass die Bandscheibe zu wenig<br />
Flüssigkeit und Nährstoffe erhält und<br />
sich nicht regenerieren kann. Mit der<br />
gezielten Dehnung der Bandscheibe<br />
durch die SpineMed-Methode lässt<br />
der Druck nach, und der Prozess der<br />
Diffusion kommt wieder in Gang. Die<br />
entlastete Bandscheibe wird nun wieder<br />
ausreichend mit Flüssigkeit, Nährstoffen<br />
und Sauerstoff versorgt und kann sich<br />
regenerieren. Zu diesem Heilungsprozess<br />
gehört auch, dass sich der<br />
Gallertkern wieder in Richtung Bandscheibenzentrum<br />
verlagert. Dadurch<br />
wird auch die bedrängte Nervenwurzel<br />
entlastet, und die Symptome bessern<br />
sich bzw. verschwinden im Idealfall<br />
sogar vollständig.<br />
lastet. Gesteuert wird der Vorgang<br />
von einem Computer, der dafür<br />
sorgt, dass die für die Streckung<br />
freigesetzte Kraft sanft dosiert und<br />
ohne Beeinträchtigung des Patienten<br />
erfolgt. »Tatsächlich empfinden<br />
die Patienten keinerlei Schmerzen,<br />
ja sie spüren die Bewegungen<br />
des Tisches meist noch nicht einmal«,<br />
ergänzt Dr. Konvalin.<br />
Und doch ist das Ergebnis denkbar<br />
beeindruckend: Oft bringt gleich<br />
die erste Behandlung eine deutliche<br />
Besserung der Beschwerden.<br />
Ein dauerhaft schmerzfreier Zustand<br />
kann in der Regel nach 10<br />
bis 20 Dehnbehandlungen erreicht<br />
werden.<br />
Welche Erkrankungen können mit der<br />
Methode behandelt werden?<br />
Dr. Konvalin: Wir setzen das Verfahren bei<br />
Verschleißerscheinungen, einer Vorwölbung<br />
oder einem Vorfall der Bandscheibe<br />
ein. Ebenso leistet es gute Dienste zur<br />
Linderung eines Facettensyndroms, einer<br />
Wirbelkanalverengung (Spinalkanalstenose)<br />
oder einem Hexenschuss. Nicht angewendet<br />
werden darf die SpineMed-Methode,<br />
wenn eine ausgeprägte Osteoporose<br />
oder Spondylolisthesis besteht oder eine<br />
Fraktur bzw. ein Tumor im Bereich der<br />
Wirbelsäule diagnostiziert wurde. Ebenso<br />
sind angeborene Wirbelsäulendefekte und<br />
bakterielle Infektionen der Bandscheiben<br />
oder Knochen Kontraindikationen.<br />
Setzen Sie die SpineMed-Methode nur<br />
im Lendenwirbelsäulenbereich ein?<br />
Dr. Konvalin: Nein, das Verfahren hat sich<br />
auch bei Bandscheibenschäden im Halswirbelsäulenbereich<br />
bewährt.<br />
Ist auch eine Kombinationstherapie, z. B.<br />
mit Schmerzmedikamenten, möglich?<br />
Dr. Konvalin: Auf jeden Fall. Gerade<br />
während der ersten Behandlungen auf dem<br />
SpineMed-Tisch ist es meist sinnvoll, die<br />
medikamentöse Schmerztherapie zunächst<br />
fortzuführen und sich weiterhin ausreichend<br />
zu schonen. Wegen der spürbaren<br />
Schmerzlinderung können Schmerzmittel<br />
jedoch in der Regel schon bald abgesetzt<br />
werdent.<br />
Wie viele Behandlungen umfasst ein<br />
Therapiezyklus mit dem SpineMed-<br />
Verfahren?<br />
Dr. Konvalin: Im Allgemeinen genügen 10<br />
bis 20 Behandlungen, um eine dauerhafte<br />
Besserung oder gar <strong>Schmerzfrei</strong>heit zu erreichen.<br />
Eine Behandlung dauert zwischen<br />
30 und 45 Minuten.
MVZ im Helios<br />
ADCT — Regeneration<br />
mit körpereigenen<br />
Bandscheibenzellen<br />
Dass Patienten mit einem operationsbedürftigen Bandscheibenvorfall<br />
einem Eingriff oft skeptisch gegenüberstehen, ist verständlich. Denn vor<br />
allem bei den konventionell operierten Betroffenen besteht das Risiko,<br />
dass die Rückenschmerzen wieder auffl ammen. Mit der Transplantation<br />
von körpereigenen Bandscheibenzellen — dem ADCT-Verfahren — können<br />
die Patienten diesem Teufelskreis endlich entkommen.<br />
Von Dr. Nicole Schaenzler<br />
Ziel jeder operativen Behebung eines Bandscheibenvorfalls<br />
ist es, das aus der Bandscheibe<br />
ausgetretene Gewebe zu entfernen,<br />
um so bedrängte Nerven vom Druck zu entlasten.<br />
Im Allgemeinen führt der Eingriff rasch zu einem<br />
Abklingen der Beschwerden, der Verlust von Bandscheibengewebe<br />
ist jedoch unwiderruflich: »Die<br />
Bandscheibe selbst ist nicht in der Lage, neues Gewebe<br />
aufzubauen«, erklärt der Münchner Orthopäde<br />
vom MVZ im Helios Dr. Felix Söller. Dies kann<br />
langfristig Probleme bereiten, denn mit der Operation<br />
wird der Abbauprozess nicht gestoppt, sondern<br />
im Gegenteil sogar weiter angeheizt. Durch<br />
die Höhen- und Volumenminderung kann die<br />
operierte Bandscheibe ihre Stoßdämpferfunktion<br />
nicht mehr optimal erfüllen, sodass auf Dauer das<br />
gesamte Gefüge des Bewegungssegments Schaden<br />
nehmen kann: Nervenwurzeln geraten erneut unter<br />
Druck, Verschleißerscheinungen an den Bändern<br />
und knöchernen Anteilen des Bewegungssegments<br />
schreiten weiter fort, und das Bewegungssegment<br />
selbst verliert immer mehr an Stabilität. Für<br />
den Betroffenen bedeutet dies: Erneute Schmerzen<br />
und Bewegungsbeeinträchtigungen, die dann<br />
nicht selten eine weitere Operation notwendig machen.<br />
Einem solchen Eingriff müssen sich immerhin<br />
rund zehn Prozent der Betroffenen innerhalb<br />
eines Jahres nach ihrer Bandscheibenoperation<br />
unterziehen.<br />
Vermehrung durch spezielles Zellkulturverfahren<br />
ADCT (engl. Autologous discderived chrondocyte<br />
transplantation) <strong>–</strong> hinter dieser Abkürzung verbirgt<br />
sich ein einzigartiges Verfahren, das für den<br />
Patienten kaum belastend ist, mit dem sich die unerwünschten<br />
Folgen der chirurgischen Bandscheibenentfernung<br />
jedoch effektiv vermeiden lassen.<br />
Hierbei handelt es sich um die Transplantation von<br />
körpereigenen (autologen) Bandscheiben-Knorpelzellen,<br />
mit der verloren gegangenes Bandscheibengewebe<br />
wieder ausgeglichen werden kann. Auf<br />
diese Weise wird die Bandscheibe in ihrer Höhe stabilisiert<br />
und die gefürchteten Schädigungen der be-<br />
nachbarten Strukturen lassen sich vermeiden. Die<br />
Entnahme erfolgt während der Bandscheibenoperation,<br />
und zwar aus dem Bandscheibengewebe,<br />
das ohnehin entfernt werden muss. Damit sich genügend<br />
gesunde Bandscheibenzellen außerhalb des<br />
Körpers vermehren, wird das entnommene Gewebe<br />
vom Arzt in ein hochspezialisiertes Zellkulturlabor<br />
eingeschickt. Einige Wochen später werden<br />
die Bandscheiben-Knorpelzellen in die inzwischen<br />
verheilte Bandscheibe transplantiert. Dort stellen<br />
sie durch die Bildung von neuem Bandscheibengewebe<br />
die Funktionsfähigkeit der Bandscheibe wieder<br />
her.<br />
Entnahme und<br />
Transplantation<br />
von Bandscheiben-<br />
Knorpelzellen<br />
© Co.don AG<br />
Medizin<br />
Das Interview zum Thema<br />
13<br />
Über den genauen Ablauf des ADCT-<br />
Verfahrens sprach T<strong>OP</strong>FIT mit dem<br />
Münchner Facharzt für Orthopädie<br />
Dr. med. Felix Söller vom MVZ im<br />
Helios. Dr. Söller gehört zu den ersten<br />
Ärzten in München, die die neue<br />
Bandscheibenzellen-Transplantation in ihr operatives<br />
Leistungsspektrum aufgenommen haben.<br />
Herr Dr. Söller, wie läuft das<br />
ADCT-Verfahren ab?<br />
Dr. Söller: Das ADCT-Verfahren umfasst drei Behandlungsschritte.<br />
Am Beginn steht die Entnahme<br />
von Bandscheibengewebe, aus dem später das<br />
Transplantationsmaterial gewonnen wird. Diese<br />
erfolgt üblicherweise im Rahmen der Bandscheibenoperation<br />
— ein zusätzlicher Eingriff erübrigt<br />
sich also. Ebenso wenig ist es notwendig, mehr<br />
Bandscheibengewebe zu entnehmen als für die<br />
Behebung des Bandscheibenvorfalls unbedingt<br />
erforderlich ist. Anschließend wird das entnommene<br />
Bandscheibengewebe in einem Speziallabor einem<br />
aufwendigen Zellkulturverfahren unterzogen,<br />
um so gesunde Knorpelzellen zu isolieren und zu<br />
vermehren. Dieser Prozess erfolgt unter sterilen<br />
Bedingungen und höchsten Sicherheitsstandards,<br />
wie sie durch das Arzneimittelgesetz vorgegeben<br />
sind. Etwa drei Monate später ist es dann soweit:<br />
Die körpereigenen Zellen werden unter örtlicher<br />
Betäubung in die Bandscheibe injiziert, wo sie<br />
nun gesundes Bandscheibengewebe bilden. Durch<br />
den zeitlichen Abstand zwischen Operation und<br />
Transplantation ist sichergestellt, dass der Faserring<br />
der Bandscheibe inzwischen wieder ausreichend<br />
verheilt ist.<br />
Wie verträglich ist das<br />
Transplantationsmaterial?<br />
Dr. Söller: Da es sich um körpereigenes Transplantationsmaterial<br />
handelt, ist die Verträglichkeit<br />
ausgezeichnet. Eine allergische Abstoßungsreaktion,<br />
mit der immer gerechnet werden muss, wenn<br />
fremde Substanzen in den Körper eingebracht<br />
werden, ist nicht zu befürchten. Dass wir mithilfe<br />
der autologen Bandscheibenzellen-Transplantation<br />
ein Gewebedefizit ausgleichen können, ohne fremde<br />
oder künstliche Materialien in den Körper einbringen<br />
zu müssen, kennzeichnet das Verfahren als eine<br />
besonders risikoarme Methode.<br />
Es ist noch gar nicht so lange her,<br />
da wurde die ADCT-Methode noch als<br />
experimentell eingestuft ...<br />
Dr. Söller: ... das Verfahren ist zwar noch jung,<br />
jedoch liegen inzwischen nicht nur viele positive<br />
Erfahrungsberichte von Ärzten und Patienten, sondern<br />
auch erste Studienergebnisse vor, die den Erfolg<br />
der Behandlung bestätigen. Patienten, die nach<br />
der Transplantation fünf Jahre unter engmaschiger<br />
ärztlicher Beobachtung standen, sind bis heute<br />
beschwerdefrei. Dies ist ein wirklich ermutigendes<br />
Ergebnis und legt nahe, dass die Transplantation<br />
von Bandscheiben-Knorpelzellen eine Alternative<br />
zu einem künstlichen Bandscheibenersatz ist — ein<br />
Aspekt, der auch und gerade für die adäquate<br />
Behandlung von jüngeren Bandscheibenpatienten<br />
von großer Bedeutung ist.<br />
T<strong>OP</strong>FIT 3/2009
14 Medizin<br />
Bandscheibenschäden<br />
an der Halswirbelsäule<br />
Herr Dr. Schubert, welche Krankheitsbilder<br />
kommen im Bereich der<br />
Halswirbelsäule besonders häufig<br />
vor?<br />
Dr. Schubert: Das Spektrum reicht von<br />
Verspannungen der Nackenmuskulatur<br />
und kleineren akuten Wirbelblockaden<br />
bis hin zu manifesten Verschleißerscheinungen<br />
mit ausgeprägten<br />
Verengungen des Wirbelkanals oder<br />
Bandscheibenschäden. Chronische<br />
Fehlhaltungen oder Überlastungen<br />
durch berufliche oder sportliche Beanspruchungen<br />
können dazu führen,<br />
dass schon bei jüngeren Menschen<br />
die natürlichen Kompensationsmechanismen<br />
überschritten werden und<br />
die belastete Bandscheibe dem hohen<br />
Druck nicht mehr standhalten kann. So<br />
kann sich z. B. durch Degeneration oder<br />
Rissbildung des bindegewebigen Bandscheibenfaserrings<br />
eine Bandscheibenvorwölbung<br />
oder ein -vorfall entwickeln.<br />
Vor allem ein Bandscheibenvorfall<br />
ist gefürchtet; hiervon ist meist<br />
der Abschnitt des fünften und sechsten<br />
Halswirbels (C5/6) bzw. sechsten und<br />
siebenten Halswirbels (C6/7) betroffen.<br />
Ebenso sind Verengungen in diesen<br />
beiden Etagen weit verbreitet.<br />
T<strong>OP</strong>FIT 3/2009<br />
Nicht nur die Bandscheiben der Lendenwirbelsäule, sondern auch die der Halswirbelsäule<br />
können sich krankhaft verändern. Sind die Folgen schwerwiegend, richten<br />
konservative Maßnahmen meist nicht mehr viel aus, und es steht eine Operation<br />
an. Die Spezialisten des Apex Spine Centers haben sich auf hoch moderne Verfahren<br />
spezialisiert, mit denen die Beweglichkeit erhalten bleibt und Schmerzen<br />
effektiv beseitigt werden können. Wegen dieser einzigartigen Bündelung der Kompetenzen<br />
auf höchstem Qualitätsniveau genießen Dr. med. Michael Schubert und<br />
Dr. med. Armin Helmbrecht internationale Anerkennung. Von Dr. Nicole Schaenzler<br />
Welche Symptome können auf einen<br />
Bandscheibenvorfall hinweisen?<br />
Dr. Helmbrecht: Das Beschwerdebild<br />
richtet sich vor allem danach, welcher<br />
Abschnitt der Halswirbelsäule<br />
betroffen ist bzw. ob und in welchem<br />
Maß durch den Bandscheibenvorfall<br />
benachbarte Nerven eingequetscht<br />
werden. In diesem Fall bestehen meist<br />
neurologische Defizite mit Taubheitsgefühlen<br />
oder einer muskulären<br />
Schwäche im Arm und/oder in der<br />
Hand; mitunter bemerkt der Betroffene<br />
auch eine Feinmotorikstörung der<br />
Hände. Bei einer solchen Symptomatik<br />
sollte möglichst noch am gleichen Tag<br />
der Arzt aufgesucht werden — andernfalls<br />
drohen irreparable Schäden.<br />
Wie gehen Sie vor, wenn die Diagnose<br />
»Bandscheibenvorfall« lautet?<br />
Dr. Schubert: Unser oberstes Ziel<br />
ist es, die Funktion des betroffenen<br />
Bewegungssegments (die beiden<br />
Facettengelenke und die dazugehörige<br />
Bandscheibe) zu erhalten. Zunächst<br />
setzen wir auf eine konservative Vorgehensweise<br />
mit schmerzstillenden<br />
und entzündungshemmenden Medikamenten<br />
sowie einer neurophysiologisch<br />
orientierten Physiotherapie.<br />
Apex Spine Center<br />
Bleibt der Erfolg aus oder tritt gar eine<br />
Verschlechterung ein, stehen uns heute<br />
innovative Verfahren zur Verfügung,<br />
die es ermöglichen, die Funktion des<br />
betroffenen Bewegungssegments zu<br />
erhalten . . .<br />
Dr. Helmbrecht: . . . Ziel jeder Operation<br />
ist es, das bedrängende Bandscheibengewebe<br />
zu entfernen und damit den<br />
eingeklemmten Nerv räumlich zu entlasten<br />
bzw. wieder komplett frei zu legen.<br />
Lange Zeit kam hierfür nur die operative<br />
Versteifung infrage — ein Verfahren,<br />
das einen offenen Zugang benötigt und<br />
durch den das betroffene Segment dauerhaft<br />
seine Mobilität einbüßt. Mit den<br />
modernen Methoden erreichen wir eine<br />
Entlastung im Spinalkanal und im Neuroforamen<br />
(Zwischenwirbelloch), ohne<br />
dass Bewegungssegmente versteift werden<br />
müssen.<br />
Stichwort »perkutane Nukleotomie«,<br />
die in Fachkreisen mit Ihrem Namen,<br />
Herr Dr. Schubert, eng verknüpft<br />
ist. Was ist das Besondere an dem<br />
Verfahren?<br />
Dr. Schubert: Mit der perkutanen<br />
Nukleotomie steht uns eine risikoarme<br />
Alternative zur offenen Operation zur<br />
Verfügung, die eine räumliche Entlas-<br />
Patientenorientierte Spitzen<strong>medizin</strong><br />
für den Erhalt der Beweglichkeit<br />
tung im Zwischenwirbelloch bewirkt,<br />
ohne dass der Wirbelkanal eröffnet<br />
werden bzw. das betroffene Segment<br />
versteift werden muss. Auf diese Weise<br />
werden die feinen Nervenstrukturen<br />
geschont, und Überlastungen der<br />
benachbarten Bandscheiben — eine<br />
häufige Folgeerscheinung der Versteifungsoperation<br />
— können vermieden<br />
werden. Weil insgesamt nur sehr wenig<br />
Gewebe entfernt werden muss, kommt<br />
es auch zu fast keiner Narbenbildung<br />
im Operationsgebiet. Die Erfolgsrate<br />
spricht für sich: Sie beträgt mehr als<br />
90 Prozent.<br />
Wie gehen Sie bei dem Eingriff vor?<br />
Dr. Schubert: Unter örtlicher Betäubung<br />
wird perkutan (= durch die Haut<br />
hindurch) unter Röntgenkontrolle<br />
zunächst eine dünne Sonde in den<br />
betroffenen Bandscheibenraum eingebracht.<br />
Über diese Sonde werden<br />
dann spezielle Miniaturinstrumente<br />
direkt zum Vorfall vorgeschoben. Mittels<br />
kleiner Fasszangen wird nun das<br />
hervorgetretene Bandscheibengewebe<br />
millimetergenau entfernt. Der Effekt:<br />
Die bedrängte Nervenwurzel wird wieder<br />
freigelegt, sodass die Schmerzen<br />
praktisch sofort nachlassen. In einigen<br />
Fällen ist es notwendig, den Bandscheibenkern<br />
mithilfe von Enzymen (Chymopapain)<br />
zu verkleinern, um so den Heilungsprozess<br />
des Bandscheibenfaserrings<br />
zu unterstützen. Insgesamt dauert<br />
der Eingriff ca. 30 bis 45 Minuten;<br />
schon am nächsten Tag kann der Patient<br />
die Klinik wieder verlassen. Auch<br />
die Rekonvaleszenz ist vergleichsweise<br />
kurz: Nach ein bis zwei Wochen ist der<br />
Patient wieder arbeitsfähig, nach ca.<br />
sechs Wochen kann er wieder seinen<br />
gewohnten Sportarten nachgehen.<br />
Herr Dr. Helmbrecht, Sie haben durch<br />
die Weiterentwicklung der zervikalen<br />
Mikroforaminotomie maßgeblich zu<br />
einer Verbesserung der operativen
Möglichkeiten beigetragen. Was<br />
genau haben Sie verändert?<br />
Dr. Helmbrecht: Die zervikale Mikroforaminotomie<br />
ist ein etabliertes<br />
Behandlungsverfahren, das bereits<br />
seit den 1950er Jahren zur Anwendung<br />
kommt. Entsprechend meiner Weiterentwicklung<br />
führen wir den Eingriff<br />
mithilfe der minimal-invasiven Technik<br />
nun vom Rücken (dorsal) aus durch,<br />
und zwar mithilfe eines Trokars (Hülse).<br />
Voraussetzung ist, dass das vorgefallene<br />
Bandscheibengewebe seitlich austritt<br />
oder die Einengung des Nervenkanals<br />
auf eine Seite beschränkt bleibt.<br />
Gegenüber der klassischen ventralen<br />
Diskektomie (Diskus = Bandscheibe,<br />
Ektomie = Entfernung), die von vorn<br />
erfolgt, hat diese Vorgehensweise den<br />
Vorteil, dass Bandscheibe und dazugehörige<br />
Facettengelenke intakt bleiben.<br />
Das Segment büßt also weder seine<br />
Beweglichkeit noch seine Stabilität ein.<br />
Im Übrigen ist — gegenüber einem bis<br />
zu vier zentimeterlangen Hautschnitt<br />
bei der klassischen Variante — nur noch<br />
ein kleiner Hautschnitt von etwa einem<br />
Zentimeter notwendig, wodurch der<br />
Heilungsprozess sehr viel schneller<br />
verläuft. Treten die Beschwerden nach<br />
dem Eingriff erneut auf, können weitere<br />
operative Maßnahmen ergriffen<br />
werden. Dies ist jedoch selten der Fall:<br />
Auch bei dieser Methode beträgt die<br />
Erfolgsquote über 90 Prozent.<br />
Was passiert bei dieser Operation<br />
genau?<br />
Dr. Helmbrecht: In Bauchlage oder<br />
in sitzender Position wird unter Vollnarkose<br />
perkutan über einen kleinen<br />
Hautschnitt von ca. einem Zentimeter<br />
ein Trokar eingebracht. Mithilfe eines<br />
Mikroskops, gegebenenfalls auch eines<br />
Endoskops, wird das ausgetretene<br />
Bandscheibengewebe unter Sicht-<br />
Apex Spine Center — Zentrum für funktionserhaltende Wirbelsäulenchirurgie<br />
�<br />
�<br />
Spezialisierte Erfahrung eines hoch qualifizierten<br />
Ärzteteams, das mit modernsten Operationstechniken<br />
und schonenden Methoden sämtliche Erkrankungen der<br />
Wirbelsäule behandelt — für diesen maximalen Qualitätsanspruch<br />
steht das Apex Spine Center mit seinen<br />
zwei Standorten in der ATOS Privatklinik (Tel. 089/20 40<br />
00-200) und im MVZ im Helios (Tel. 089/15 92 77-790).<br />
Einzigartig ist im deutschsprachigen Raum das breit<br />
gefächerte Leistungsspektrum, das von sämtlichen<br />
minimal-invasiven bzw. endoskopischen Techniken zur<br />
Behebung von Bandscheibenleiden, Wirbelkanalverengungen,<br />
Wirbelgleiten und anderen degenerativen,<br />
verletzungs- oder entzündungsbedingten Erkrankungen<br />
der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule bis hin zum<br />
Einsatz von Bandscheibenprothesen reicht.<br />
kontrolle mit Mikroinstrumenten entfernt<br />
und so die bedrängte Nervenwurzel<br />
wieder freigelegt. Fünf Tage nach<br />
der Operation kann der Patient die<br />
Klinik verlassen, nach spätestens drei<br />
Wochen kann er im Allgemeinen wieder<br />
seine gewohnte Alltagstätigkeiten<br />
aufnehmen.<br />
Mitunter kommt es vor, dass das<br />
Krankheitsbild dann doch den Einsatz<br />
einer Bandscheibenprothese<br />
nahelegt, um dem Patienten wieder<br />
zu einer vollständigen Beschwerdefreiheit<br />
zu verhelfen — wann ist dies<br />
der Fall?<br />
Dr. Schubert: Ist der Vorfall ausschließlich<br />
in der Mitte gelegen, ist der<br />
Einsatz eines Implantats meist unumgänglich.<br />
In diesem Fall entfernen wir<br />
das vorgefallene Gewebe zunächst auf<br />
mikroskopischem Weg und ersetzen<br />
es durch eine künstliche Bandscheibe.<br />
Dank der Fortschritte in der Implantatentwicklung<br />
sind die modernen<br />
Bandscheibenprothesen heute optimal<br />
auf die besonderen anatomischen und<br />
funktionellen Gegebenheiten der Halswirbelsäule<br />
abgestimmt und erlauben<br />
daher natürliche Bewegungsabläufe,<br />
wodurch die Halswirbelsäule vollständig<br />
beweglich bleibt. Zudem verfügen<br />
sie über ähnlich dämpfende Eigenschaften,<br />
wie sie auch die gesunde<br />
Bandscheibe auszeichnen. Dies<br />
gewährleistet, dass die angrenzenden<br />
Wirbelabschnitte nicht über lastet<br />
werden.<br />
Wie läuft die Behandlung ab?<br />
Dr. Helmbrecht: Die Implantation der<br />
Bandscheibenprothese erfolgt über<br />
einen kleinen Schnitt am Hals. Nach<br />
Entfernung der vorgefallenen Bandscheibe<br />
wird die Bandscheibenpro-<br />
these zwischen den Wirbeln (intervertebral)<br />
platziert. Verankert wird die<br />
Ersatzbandscheibe über zwei Titanplatten,<br />
wodurch der Knochen optimal<br />
an die Prothese anwachsen kann und<br />
eine Lockerung nicht zu befürchten<br />
ist. Zwischen den beiden Platten liegt<br />
ein Polyethylenkern, eine Polyurethan-<br />
Zu den Personen<br />
�<br />
�<br />
Medizin<br />
Oberstes Ziel von Dr. med. Michael Schubert und Dr. med.<br />
Armin Helmbrecht ist es, die natürliche Stabilität und Mobilität<br />
des operierten Wirbelsäulenabschnitts vollständig<br />
bzw. so wiederherzustellen, dass die Betroffenen wieder<br />
ein beschwerdefreies Leben führen und ihren gewohnten<br />
Arbeits- und Freizeitaktivitäten nachgehen können.<br />
Inzwischen ist das Apex Spine Center zu einem<br />
inter na tional bekannten Ausbildungszentrum geworden.<br />
Regelmäßig hospitieren Ärzte aus der ganzen Welt,<br />
um sich über die Operationsmethoden zu informieren<br />
und fortzubilden. Zusätzlich finden regelmäßig Lehrveranstaltungen<br />
für Wirbelsäulenspezialisten statt,<br />
um mittels Live-Operationen und Workshops die neuen<br />
Verfahren interessierten Kollegen zu vermitteln.<br />
Nähere Infos unter: www.apex-spine-center.de<br />
ummantelung dichtet die Prothese<br />
nach außen hin ab. Der Eingriff erfolgt<br />
in Vollnarkose und dauert etwa eine<br />
Stunde. Bereits zwei Stunden nach dem<br />
Eingriff kann der Patient selbständig<br />
gehen und am zweiten Tag nach der<br />
Operation wieder nach Hause entlassen<br />
werden.<br />
Dr. med. Michael Schubert ist einer der weltweit führenden<br />
Wirbelsäulenchirurgen in der endoskopischen Operationstechnik.<br />
Zudem hat sich Dr. Schubert als Anlaufstelle für Kollegen aus<br />
aller Welt einen Namen gemacht: Wirbelsäulenspezialisten aus<br />
vielen Ländern haben bei ihm Trainingskurse besucht, um die neue<br />
endoskopische Operationstechnik zu erlernen. Dabei hat sich<br />
Dr. Schubert nicht nur der praktischen Umsetzung, sondern<br />
auch der wissenschaftlichen Aufarbeitung und Verbreitung seiner Philosophie<br />
vom Einsatz minimalst-invasiver Techniken im Bereich der gesamten Wirbelsäule<br />
verschrieben; seine Erkenntnisse vermittelt er der Fachwelt regelmäßig durch<br />
nationale und internationale Vorträge.<br />
Zu den besonders gefragten Verfahren gehören u. a. die perkutane Nukleotomie an<br />
der Halswirbelsäule, die endoskopische Nukleotomie im Bereich der Lenden- und<br />
Brustwirbelsäule sowie die mikroskopische Dekompression im Bereich der Lendenwirbelsäule<br />
zur Behebung einer Wirbelkanalstenose.<br />
Dr. med. Armin Helmbrecht ist einer der wenigen deutschen<br />
Neurochirurgen, die das komplette Spektrum zur operativen<br />
Behandlung von Erkrankungen der Halswirbelsäule beherrschen.<br />
Dazu gehören neben der spinalen Arthroplastie (Prothese) an<br />
Hals- und Lendenwirbelsäule auch mikroskopisch minimalst-invasive<br />
offene Eingriffe unter Zuhilfenahme eines Trokars (Hülse), die<br />
in der internationalen Fachwelt als Pionierleistung gewürdigt<br />
werden. Große Beachtung fi ndet auch die von ihm entwickelte neue Technik zur Behandlung<br />
von Bandscheibenvorfällen und Verengungen im Bereich der Halswirbelsäule:<br />
Hierfür hat Dr. Helmbrecht u. a. den hinteren Zugang an der Halswirbelsäule<br />
auf einen fi ngerbreiten Zugang modifi ziert. Dadurch verläuft der Genesungsprozess<br />
wesentlich rascher, und ebenso können die häufi g auftretenden postoperativen<br />
Nackenschmerzen in den meisten Fällen erfolgreich vermieden werden. Inzwischen<br />
hat sich gezeigt, dass die von Dr. Helmbrecht entwickelte Technik auch bei der<br />
operativen Behandlung von Wirbelkanalverengungen im Brustwirbel- und Lendenwirbelsäulenbereich<br />
wertvolle Dienste leistet.<br />
Dr. Helmbrechts Innovationen stoßen im In- und Ausland auf großes Interesse. So ist<br />
er als Instruktor und Gastoperateur regelmäßig auf nationalen und internationalen<br />
Vortragsreisen, um seine Kollegen in die neuen Operationstechniken einzuweisen.<br />
15<br />
T<strong>OP</strong>FIT 3/2009
16<br />
Neu: Hepacyn® Frischpflanzen-Artischocke<br />
Hilfe zur Fettverdauung<br />
Völlegefühl, Blähungen und Magenschmerzen<br />
sind weit verbreitet.<br />
Oft ist eine gestörte Fettverdauung<br />
die Ursache. Die positiven<br />
Effekte der Artischocke bei<br />
Verdauungsbeschwerden und<br />
hohen Cholesterinwerten sind<br />
wissenschaftlich belegt. Das<br />
neue Naturprodukt Hepacyn ®<br />
Frischpflanzen-Artischo cke<br />
enthält einen Spezialextrakt, der<br />
erstmals nur die frischen Pflanzenanteile<br />
der A rtischocke verwendet.<br />
Dadurch bleiben Inhaltsstoffe<br />
wie hochdosierte<br />
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ohne Qualitätsverlust er-<br />
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höchsten Qualitätsanspruch des Naturarzneimittel-Herstellers.<br />
Floradix-Bio-Baby-Tee ist eine bekömmliche Kräutermischung aus<br />
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schon ab der zweiten Lebenswoche für Wohlbefinden sorgt.<br />
Floradix-Bio-Schwangerschafts-Tee enthält eine Mischung aus<br />
Lemongras, Brennnesselblättern,<br />
Schafgarbenkraut, Melisse, Pfefferminze,<br />
Schachtelhalmkraut<br />
und Lavendelblüten, die Schwan-<br />
halten. Mit dem gesamten Wirkstoffspektrum<br />
der frischen Artischocke<br />
wird der Fettstoffwechsel<br />
noch effektiver angeregt und<br />
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T<strong>OP</strong>FIT 3/2009<br />
2/2009<br />
Joyssy<br />
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schafft sie einen beweglichen Untergrund, der harte<br />
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und Muskeln trainiert, und eine gesunde Körperhaltung wird<br />
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gere darin unterstützt, mit den besonderen körperlichen und vor allem<br />
seelischen Anforderungen dieser Lebensphase gut zurecht zu kommen.<br />
Floradix-Bio-Frauen-Tee basiert auf einer Kräuterkombination, der<br />
schon Paracelsus einen positiven Einfluss auf den weiblichen Organismus<br />
zugeschrieben hat. Frauenmantel, Zitronenverbena, Schafgarbenkraut,<br />
Grüner Hafer, Brennnessel- und Erdbeerblätter, Hirtentäschelkraut<br />
und Ingwer wirken harmonisierend und sorgen auch während der<br />
Menstruation für Entspannung.
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Wanderer kennen sie vom<br />
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Wanderungen brauchen vor allem die beanspruchten Beine die<br />
richtige Pflege. Bestens geeignet ist dafür PROFELAN-Kühlspray von<br />
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mit Arnikablüten-Tinktur und Menthol die müden Muskeln.<br />
Bei stärkeren belastungsbedingten Beschwerden hilft PROFELAN-<br />
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te wirkt schmerzlindernd und abschwellend bei Blutergüssen und Verstauchungen.<br />
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und ist damit im Falle einer Verletzung sofort griffbereit. Direkt nach<br />
der sportlichen Belastung angewendet, trägt der Arnika-Wirkstoff<br />
Helenalin dazu bei, den unangenehmen Muskelkater in Schach zu halten.<br />
Jetzt noch etwas Ruhe und Entspannung und von der Wanderung<br />
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Vorsicht mit Erkältungsmedikamenten<br />
im Alter<br />
Wenn ältere Menschen erkältet sind, ist eine Selbstmedikation<br />
nicht immer möglich oder das vom Patienten<br />
gewünschte Präparat nicht geeignet, belegt<br />
eine bundesweite Studie der Bundesvereinigung Deutscher<br />
Apothekenverbände (ABDA). Arzneimittelbezogene<br />
Probleme sind bei Schmerzmitteln und Medikamenten<br />
gegen Atemwegserkrankungen besonders<br />
verbreitet. Vor allem bei chronischen Erkrankungen<br />
ist Vorsicht geboten. Beispielsweise ist der hustenstillende<br />
Wirkstoff Dextromethrophan nicht geeignet<br />
bei chronischen Atemwegserkrankungen. Bei grünem<br />
Star (Glaukom) oder Prostataerkrankungen kann die<br />
Anwendung von abschwellenden Nasensprays kritisch<br />
sein. Schmerzmittel mit dem Wirkstoff Ibuprofen<br />
sollten bei einer Dauertherapie mit niedrig dosierter<br />
Acetylsalicylsäure (ASS) zeitlich versetzt eingenommen<br />
werden. Im Alter verringert sich u. a. das Durstgefühl,<br />
der Mund ist oft trocken. Flüssige Präparate<br />
oder überzogene Arzneiformen wie Pellets sind dann<br />
leichter einzunehmen als große Tabletten. Da ältere<br />
Menschen oft ohnehin schon mehrere Medikamente<br />
einnehmen, sollten sie Erkältungsmedikamente mit<br />
nur einem Wirkstoff Kombinationspräparaten vorziehen.<br />
So können Wechselwirkungen reduziert werden.<br />
Im Zweifelsfall sollte man sich erst einmal in der Apotheke<br />
beraten lassen, bevor man auf ein rezeptfreies<br />
Erkältungsmittel zurückgreift.<br />
Isotonisch, reich an Vitaminen (vor allem der B-Gruppe) und Mineralstoffen<br />
und kalorienreduziert (25 kcal/100 ml) <strong>–</strong> diese Eigenschaften<br />
sind es, die das reine Naturprodukt Erdinger Alkoholfrei zu einem<br />
idealen Fitnessgetränk für Sportler machen. Durch seine isotonische<br />
Wirkung eignet sich Erdinger Alkoholfrei besonders zum Regenerieren<br />
nach dem Sport, da es dem Körper schnell verlorene Flüssigkeit und<br />
Mineralstoffe zurückgibt. Um diese Eigenschaften weiter bekannt zu<br />
machen, engagiert sich Erdinger Weißbräu verstärkt im Sport. So arbeitet<br />
die Brauerei u. a. mit den Triathlonprofis Nicole Leder und Michael<br />
Göhner, mit dem dreifachen Olympiasieger und Biathlon-Weltmeister<br />
Michael Greis und dem Slalom-Ass Felix Neureuther zusammen. Auf<br />
zahlreichen Triathlon- und Laufveranstaltungen ist die Brauerei mit einem<br />
eigenen Ausschank im Zielbereich präsent <strong>–</strong> ein Service, der von<br />
den Sportlern mit Begeisterung angenommen wird.<br />
17<br />
T<strong>OP</strong>FIT 3/2009
18 Medizin<br />
Krampfadern<br />
schonend beseitigen<br />
Veröden<br />
statt Ziehen<br />
Herr Dr. Schrott, was ist die Ursache<br />
für Krampfadern?<br />
Dr. Schott: Ursache ist eine Venenklappeninsuffizienz:<br />
Die Klappen in<br />
den Beinvenen, die normalerweise den<br />
Blutfluss aus den Beinen zum Herzen<br />
unterstützen, schließen nicht mehr<br />
richtig, sodass das Blut wieder zurückfließt.<br />
Auf Dauer halten die betroffenen<br />
Venen dem Druck des hin und her pendelnden<br />
Bluts immer weniger stand,<br />
sie weiten sich und sacken aus. Das<br />
Ergebnis sind unschöne, geschlängelte,<br />
bläulich gefärbte Stränge auf der Haut<br />
der Beine — Varizen, wie Krampfadern<br />
in der <strong>medizin</strong>ischen Fachsprache<br />
genannt werden. Oft gesellen sich weitere<br />
Beschwerden wie müde, schwere<br />
Beine und nächtliche Wadenkrämpfe<br />
hinzu; ebenso sind schmerzhafte<br />
Schwellungen und Stauchungen an<br />
Füßen, Knöcheln und Unterschenkeln<br />
keine Seltenheit.<br />
Können Krampfadern von selbst<br />
wieder verschwinden?<br />
Nora Rämisch: Nein, einmal entstandene<br />
Krampfadern können sich nicht<br />
mehr von selbst zurückbilden und<br />
bergen auf Dauer sogar ein erhebliches<br />
Gesundheitsrisiko: Venenentzündungen,<br />
entzündliche Veränderungen<br />
der Haut bis hin zur Entstehung von<br />
schlecht heilenden Unterschenkelgeschwüren,<br />
oder — wenn auch das<br />
tiefe Venensystem betroffen ist — eine<br />
erhöhte Thrombosegefahr sind häufige<br />
Folgeerscheinungen, wenn die Abflussstörungen<br />
des venösen Bluts nicht<br />
behoben werden. Deshalb: Je eher die<br />
Venentherapie beginnt, desto besser<br />
sind die Aussichten, das Problem<br />
dauerhaft zu beseitigen und Komplikationen<br />
vorzubeugen.<br />
T<strong>OP</strong>FIT 3/2009<br />
Welche Venen sind besonders<br />
oft betroffen?<br />
Dr. Schrott: Grundsätzlich können<br />
alle Venen betroffen sein: die oberflächliche<br />
Stammvene an der Innenseite<br />
des Ober- und Unterschenkels,<br />
die verschiedenen Seitenäste, die von<br />
der Stammvene abgehen, aber auch<br />
die sehr kleinen Venen, die dann als<br />
Besenreiser bezeichnet werden. Besenreiser<br />
wiederum können auf eine nicht<br />
sichtbare Beteiligung der Stammvene<br />
hinweisen. Mit speziellen Ultraschallmethoden<br />
wie Doppler- oder Farbdu-<br />
plexuntersuchung können wir uns ein<br />
genaues Bild vom Verlauf bzw. dem<br />
Ursprungsort von Krampfadern sowie<br />
von den Strömungsverhältnissen des<br />
venösen Blutes machen. Verschiedene<br />
Funktionstests, wie z. B. des Ein- und<br />
Ausstroms in die Venen, liefern weitere<br />
wertvolle Hinweise. Steht die Diagnose,<br />
legen wir die geeignete Behandlungsstrategie<br />
fest.<br />
Wie werden Besenreiser behandelt?<br />
Nora Rämisch: Zur Behandlung von<br />
Besenreisern bietet sich oft eine Sklerosierung<br />
an. Hierbei wird ein spezielles<br />
Mittel in die betroffene Vene eingebracht<br />
wird, um diese zu veröden.<br />
Eine Variante ist die Schaumsklerosierung,<br />
mit der sich auch größere Areale<br />
verschließen lassen.<br />
Fotos: Mit freundlicher Genehmigung der Firma VNUS Medical Technologies GmbH (Fellbach)<br />
Krampfadern sind nicht nur unschön, sondern immer<br />
auch Anzeichen eines gestörten Blutkreislaufs in den<br />
Beinen. »Um Komplikationen vorzubeugen, sollte eine<br />
Behandlung nicht zu lange hinausgezögert werden«,<br />
raten die Münchner Ärzte Dr. med. Thomas Schrott<br />
und Nora Rämisch im Gespräch mit T<strong>OP</strong>FIT.<br />
In der Praxisklinik München-Pasing werden betroffene<br />
Stammvenen inzwischen häufi g mit Radiowellen »still<br />
gelegt« — eine schonende Alternative zum klassischen<br />
Venenstripping. Von Dr. Nicole Schaenzler<br />
Wie gehen Sie vor, wenn die<br />
Stamm venen betroffen sind?<br />
Dr. Schrott: In diesem Fall geben wir,<br />
wenn möglich, einer Verödung der Vene<br />
mittels Radiowellen den Vorzug. Hierbei<br />
wird ein dünner Katheter über einen<br />
kleinen Schnitt in die erkrankte Vene<br />
vorgeschoben, der nun gezielt Radiowellenenergie<br />
auf die Venenwand überträgt<br />
— das umliegende Gewebe bleibt<br />
intakt. Die Vene zieht sich nun dauerhaft<br />
zusammen und schrumpft, sodass sich<br />
kein Blut mehr in ihr stauen kann.<br />
Was sind die Vorteile?<br />
Nora Rämisch: Vor allem ist die Venenverödung<br />
mittels Radiowellen — das<br />
VNUS-Closure-Verfahren — sicherer und<br />
schonender als das viele Jahre übliche<br />
Venenstripping, bei dem die betroffene<br />
Vene aus dem Bein regelrecht herausgezogen<br />
werden muss. Hinzu kommen<br />
die Vorteile der minimal-invasiven Vorgehensweise:<br />
Für die Platzierung des<br />
Katheters ist nur noch ein kleiner Haut-<br />
Zu den Personen<br />
schnitt notwendig — Schnitte in die Leiste<br />
oder die Kniekehle sind nicht erforderlich.<br />
Dementsprechend sind postoperative<br />
Schmerzen gering, Schwellungen und<br />
ausgeprägte Blutergüsse sind kaum zu<br />
erwarten. Schon am nächsten Tag kann<br />
der Patient wieder seinen gewohnten<br />
Tätigkeiten nachgehen. Kompressionsstrümpfe<br />
müssen maximal zwei Wochen<br />
getragen werden. Im Übrigen überzeugt<br />
auch das ästhetische Ergebnis, da so gut<br />
wie keine Narben zurückbleiben. Deshalb<br />
ist die Methode auch für jüngere Patienten<br />
mit einfachen, wenig ausgeprägten<br />
Krampf adern eine Option.<br />
Erfolgt der Eingriff ambulant?<br />
Nora Rämisch: Ja, wir führen die Radiowellen-Verödung<br />
ambulant mit einer<br />
modernen Art der Lokalanästhesie durch.<br />
Nach dem Eingriff kann der Patient wieder<br />
nach Hause gehen.<br />
Werden die Kosten von der Krankenkasse<br />
erstattet?<br />
Dr. Schrott: Für einige spezielle Verfahren<br />
wie die Radiowellen-Verödung sollte<br />
eine Kostenübernahme vorab mit der<br />
gesetzlichen Krankenkasse besprochen<br />
werden; private Krankenversicherungen<br />
übernehmen in der Regel die Kosten auch<br />
für diese Methode.<br />
Der Phlebologe Dr. med. Thomas Schrott praktiziert gemeinsam mit<br />
den beiden Fachärzten für Chirurgie, Viszeralchirurgie und Proktologie<br />
Dr. med. Jörg Buhr und Dr. med. Sebastian Fischer in der Praxisklinik<br />
München-Pasing. Seit kurzem gehört auch die erfahrene Fachärztin für<br />
Chirurgie und Gefäßchirurgie Nora Rämisch zum Ärzteteam.<br />
Zusammen decken Dr. Schrott und Frau Rämisch die gesamte diagnostische<br />
und therapeutische Bandbreite zur Versorgung von Gefäßerkrankungen<br />
ab — von den klassisch-chirurgischen bis hin zu den kathetergestützten<br />
bzw. minimal-invasiven Verfahren.<br />
Weitere Leistungsschwerpunkte der Praxisklinik München-Pasing sind<br />
die Diagnose und Behandlung von Enddarmerkrankungen wie Hämorrhoiden, Fisteln,<br />
Fissuren und Stuhlinkontinenz sowie die Hernienchirurgie. Im Zentrum für Koloproktologie<br />
führen Dr. Buhr und Dr. Fischer Dickdarm- und Enddarmspiegelungen (zertifi ziert<br />
auch im Rahmen der Krebsfrüherkennung) durch.<br />
Nähere Infos unter www.praxisklinikmuenchen.de
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Impressum<br />
Verlag: Letter Content Media<br />
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Anzeigen), Sebastian-Bauer-Straße 20c, 81737 München,<br />
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redaktionellen Inhalt) — Adresse wie Verlag<br />
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PR und Marketing: Ursula Jürgensen, PR und Kommunikation<br />
im Gesundheitswesen, Tel.: 089/43 90 94 46,<br />
E-Mail: ursula.juergensen@gmx.de<br />
Vertriebsorganisation: Veronika Daubmeier,<br />
Tel.: 08 851/92 47 98, E-Mail: vertrieb@topfit-<strong>medizin</strong>.de<br />
Chefin vom Dienst: Dr. Elfi Ledig<br />
Redaktion: Dr. Elfi Ledig, Dr. Nicole Schaenzler<br />
Mitarbeiter: Sabine Jansen, Dr. Lena Kertag, Sabine<br />
Kierner, M. A., Philipp Kreßirer, Wendelin Lomeg, Herbert<br />
Schwinghammer (Schlussredakt ion), Dr. Nina Schreiber<br />
Bildnachweis: Titelbild: Wolfgang Lehner (fotolia.de);<br />
aboutpixel.de: 24 (2); Archiv Wolfgang Lehner: 4, 25; fotolia:<br />
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Schubert, Dr. med. Armin Helmbrecht), 18 (Dr. med. Thomas<br />
Schrott, Nora Rämisch), 20 (Dr. Hans-Hermann Wörl),<br />
21 (Dr. med. Alfred Eichbichler), 22 (Dr. med. Jochen Bader),<br />
25 (Harry Lenk); LMU: 10; SpineMed: 12; SWM: 30.<br />
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Grafik/Litho/Produktion: Wolfgang Lehner,<br />
Daiserstr. 6, 81371 München, Tel.: 0 89 / 50 09 48-65<br />
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Kohlhammerstr. 1—15, 70771 Leinfelden-Echterdingen<br />
Geschäftsbedingungen: Zurzeit gilt die Anzeigen-<br />
Preisliste Nr. 8 vom 1. 1. 2006. Es gelten die »Allgemeinen<br />
Geschäftsbedingungen für Anzeigen in Zeitschriften«<br />
und die zusätzlichen Geschäftsbedingungen des Verlags.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos<br />
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Die Urheberrechte der von Letter Content Media konzipierten<br />
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und frei verkäufliche Arzneimittel enthalten.<br />
Ihre Anwendung ersetzt keinesfalls die Inanspruchnahme<br />
des Arztes.<br />
ORTH<strong>OP</strong>ÄDIE<br />
PHYSIOTHERAPIE<br />
Münchner Gesundheitseinrichtungen 19<br />
Helene-Weber-Allee 19<br />
80637 München<br />
Tel.: 089/1 59 277-0<br />
Fax: 089/1 59 277-77<br />
www.op-m.de<br />
info@ op-m.de<br />
Dr. med. Jochen Bader<br />
Radiologie Schwabing an der<br />
Münchner Freiheit<br />
Herzogstraße 1 · 80803 München<br />
Tel.: 089/20 60 40-300<br />
www.radiologie-schwabing.de (Seite 22)<br />
Dr. med. Alfred Eichbichler<br />
Orthopädische Praxis<br />
Forum Bogenhausen<br />
Richard-Strauss-Straße 80d<br />
81679 München<br />
Tel.: 089/15 92 77-32/-33 (Seite 21)<br />
Priv.-Doz. Dr. med. Max Geishauser,<br />
Dr. med. Eugen Herndl, Dr. med. Hans-<br />
Hermann Wörl, Dr. med. Stefan Schmiedl<br />
Widenmayerstraße 16<br />
80538 München<br />
Tel.: 089/54 80 66 66<br />
www.plastchir.com (Seite 20)<br />
Dr. med. Armin Helmbrecht,<br />
Dr. med. Michael Schubert<br />
Apex Spine Center im MVZ im Helios<br />
Helene-Weber-Allee 19 · 80637 München<br />
Tel.: 089/15 92 77-790<br />
Apex Spine Center in der ATOS Privatklinik<br />
Effnerstraße 38 · 81925 München<br />
Tel. 089/20 40 00-200<br />
www.apex-spine-center.com (Seite 14f)<br />
Dr. med. Heribert Konvalin,<br />
Dr. med. Felix Söller<br />
MVZ im Helios<br />
Helene-Weber-Allee 19 · 80637 München<br />
Tel.: 089/15 92 77-0<br />
www.mvz-im-helios.de (Seite 11ff)<br />
Medizinisches<br />
Versorgungs-Zentrum<br />
für Orthopädie und Anästhesie<br />
im Helios<br />
Dr. Konvalin<br />
Dr. Zirngibl<br />
Dr. Zenta<br />
Dr. Söller<br />
Dr. Eichinger<br />
Dr. von Schacky<br />
Für die <strong>medizin</strong>ische Fachberatung<br />
in dieser Ausgabe danken wir<br />
Dr. med. Michael Risch<br />
Zentrum für Microdosis Mammographie<br />
Herzogstraße 1a (EG)<br />
80803 München<br />
Tel.: 089/38 88 74 40<br />
www.microdosis.de<br />
Radiologie Schwabing an der<br />
Münchner Freiheit<br />
Herzogstraße 1<br />
80803 München<br />
Tel.: 089/20 60 40-300<br />
www.radiologie-schwabing.de (Seite 6)<br />
Dr. med. Thomas Schrott,<br />
Dr. med. Nora Rämisch<br />
Praxisklinik München-Pasing<br />
Gottfried-Keller-Straße 20<br />
81245 München<br />
Tel.: 089/820 81 40<br />
www.praxisklinik-muenchen.de (Seite 18)<br />
Prof. Dr. Michael Strupp<br />
Neurologische Klinik und Poliklinik<br />
Klinikum der Universität München,<br />
Campus Großhadern<br />
Marchioninistr. 15<br />
81377 München<br />
Tel.: 089/70 95 36 78<br />
www.nefo.med.uni-muenchen.de (Seite 10)<br />
Dr. med. dent. Ilse-Phil Weber<br />
Rattenberger Straße 35<br />
81373 München<br />
Tel.: 089/760 32 17<br />
www.zahnarztpraxis-dr-weber.de (Seite 7)<br />
T<strong>OP</strong>FIT 3/2009
20<br />
Medizin<br />
Ästhetisch-<br />
Plastische<br />
Chirurgie<br />
Schonend, sicher und<br />
maßgenau mit den neuen<br />
Methoden der Brustchirurgie<br />
»Wenn sich Frauen für eine ästhetische Korrektur<br />
ihrer Brust entscheiden, wünschen sie sich<br />
vor allem ein natürliches Ergebnis«, weiß der<br />
Münchner Privatdozent und Facharzt für Plastische<br />
Chirurgie Dr. Geishauser. Mit dem fundierten<br />
Fachwissen nicht nur der Ästhetischen, sondern<br />
auch der Rekonstruktiven Chirurgie modellieren<br />
er und seine Kollegen Dr. Wörl, Dr. Herndl und<br />
Dr. Schmiedl seit Jahren zu kleine, zu große oder<br />
asymmetrische Brüste, die individuell zum Körper<br />
und zum Typ ihrer Patientinnen passen — und<br />
kommen so inzwischen gemeinsam auf mehr als<br />
90 Jahre Berufserfahrung. Von Dr. Nicole Schaenzler<br />
Herr Dr. Geishauser, als interna tional<br />
anerkannte Brustspezialisten setzen<br />
Sie und Ihre Kollegen sich seit Jahren<br />
aktiv für die Entwicklung und Etablierung<br />
neuer Standards in der modernen<br />
Brustchirurgie ein. Was gibt es<br />
Neues in der Brustchirurgie?<br />
PD Dr. Geishauser: Tatsächlich haben<br />
sich die Möglichkeiten und Ergebnisse<br />
der Brustchirurgie in den letzten Jahren<br />
enorm verbessert. Neue Erkenntnisse<br />
in der Anatomie der weiblichen<br />
Brust, neue Brustimplantate, verbesserte<br />
Diagnostik, computerunterstützte<br />
Planungsmöglichkeiten, schonende<br />
T<strong>OP</strong>FIT 3/2009<br />
Operationstechniken und nicht zuletzt<br />
moderne Narkoseverfahren ermöglichen<br />
uns heute eine besonders individuelle,<br />
gewebeschonende Vorgehensweise<br />
mit noch weniger Narben und<br />
fast vollständiger <strong>Schmerzfrei</strong>heit für<br />
die Patientin. Doch es kommt natürlich<br />
immer auf das fachliche Know-how und<br />
das ästhetische Empfinden des Arztes<br />
an, diese neuen Erkenntnisse entsprechend<br />
umzusetzen — um ein optimales<br />
Ergebnis und ein natürliches Aussehen<br />
zu erzielen. Dies gilt sowohl für eine<br />
Brustkorrektur aus ästhetischen Gründen<br />
wie auch für die Brustrekonstruk-<br />
Zu den Personen<br />
Die Münchner Fachärzte für Plastische Chirurgie<br />
und Leiter der European School of Breast Surgery<br />
Dr. med. Eugen Herndl, Priv.-Doz. Dr. med.<br />
Max Geis hauser, Dr. med. Stefan Schmiedl und<br />
Dr. med. Hans-Hermann Wörl (v. l. n. r.) genießen<br />
auf dem Gebiet der Ästhetischen und Rekonstruktiven<br />
Brustchirurgie internationale Anerkennung.<br />
Sie bieten das gesamte Spektrum der Ästhetischen<br />
und Rekonstruktiven Chirurgie, Faltenbehandlung,<br />
Handchirurgie und Venenchirurgie an.<br />
Nähere Infos unter: www.plastchir.com<br />
tion nach einer Brustkrebsoperation.<br />
Wichtig ist schließlich, als Arzt stets für<br />
die Innovationen der modernen Brustchirurgie<br />
offen zu sein und sich mit den<br />
neuen Erkenntnissen auseinanderzusetzen,<br />
aber auch die eigenen Erfahrungen<br />
und Erkenntnisse einzubringen<br />
und weiterzugeben. Auf dem Kongress<br />
der European School of Breast Surgery<br />
(ESBS), den wir seit 2003 jedes Jahr<br />
veranstalten, haben wir Gelegenheit,<br />
die neuen Wege der Brustchirurgie<br />
mit der internationalen Fachwelt zu<br />
diskutieren.<br />
Stichwort »Brustwiederherstellung«<br />
— hierfür ist wohl spezielles rekonstruktives<br />
Fachwissen erforderlich?<br />
Dr. Wörl: Das stimmt. Für eine Brustrekonstruktion<br />
— sei es aus körpereigenem<br />
Gewebe, sei es mithilfe eines<br />
Implantats — sind fundierte rekonstruktive<br />
Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />
des Operateurs die Grundlage. Damit<br />
einhergehen müssen aber auch ein<br />
ästhetisches Auge sowie Fähigkeiten<br />
der ästhetischen Chirurgie. Das Ziel ist<br />
immer eine schöne, natürliche, symmetrische<br />
Brust. Für Brustkorrekturen<br />
aus primär ästhetischen Gründen gilt<br />
das natürlich im Besonderen. Gerade<br />
bei Brustvergrößerungen, -straffungen<br />
oder -verkleinerungen geht es darum,<br />
eine schöne, harmonisch proportionierte<br />
Brust zu formen, die sich zudem<br />
natürlich anfühlt und nichts an Sensibilität<br />
eingebüßt hat.<br />
Wann kommt eine Bruststraffung<br />
in Betracht?<br />
Dr. Herndl: Es gibt viele Faktoren, die<br />
sich auf die Form der Brust auswirken,<br />
allen voran der natürliche Alterungsprozess.<br />
Auch nach Schwangerschaften<br />
findet oft eine Rückbildung der Brustdrüse<br />
statt. Die abnehmende Elastizität<br />
des Bindegewebes, die bereits ab dem<br />
30. Lebensjahr einsetzt, tut ein Übriges,<br />
um den Eindruck einer schlaffen,<br />
überdehnten »hängenden« Brust zu<br />
verstärken. Dank neuer Operationskonzepte<br />
und innovativ geformter Brustimplantate<br />
kann man heute dem Wunsch<br />
nach einer straffen Brust mit mehr<br />
Volumen gerecht werden und gleich-<br />
zeitig ein natürlich wirkendes Ergebnis<br />
erzielen, das den ästhetischen Vorstellungen<br />
der Patientinnen entspricht.<br />
Dr. Schmiedl: Gerade die Kombination<br />
einer Bruststraffung mit einem<br />
Brustimplantat in nur einem Behandlungsschritt<br />
oder aber die Korrektur<br />
von Brustasymmetrien werden nur von<br />
wenigen Ärzten angeboten, da sie hohe<br />
Ansprüche an die Planung und an die<br />
operative Erfahrung stellen. Doch in<br />
vielen Fällen kann man erst mit einer<br />
simultan durchgeführten Vergrößerung<br />
und Straffung der Brust ein für die<br />
Patientin optimales Ergebnis erzielen.<br />
Der Erfolg einer Brustkorrektur ist aufgrund<br />
der neuen Implantatentwicklung<br />
in besonderem Maß von einer exakten<br />
Planung abhängig. Die exakte Planung<br />
ist mittlerweile mindes tens so wichtig<br />
wie die Operation selbst. Je präziser<br />
die Planung, desto besser das Resultat.<br />
Sehen Sie bei der Brustvergrößerung<br />
eine Häufung in bestimmten<br />
Lebensabschnitten?<br />
Dr. Wörl: Das muss man differenziert<br />
betrachten. Eine reine Vergrößerung<br />
der Brust wird häufig von jüngeren<br />
Frauen gewünscht, die eine für ihren<br />
Körperbau eher unterproportionierte<br />
Brust haben. Davon zu unterscheiden<br />
sind Frauen, deren Brüste sich<br />
nach Schwangerschaften und Stillzeit<br />
stark verändert haben. Diese Frauen<br />
haben oft den verständlichen Wunsch,<br />
ihr natürliches Körperbild, wie es vor<br />
der Schwangerschaft war — und dies<br />
betrifft vor allem Form und Volumen<br />
der Brust —, wiederzuerlangen. Aus diesem<br />
Grund sind Brustimplantate nicht<br />
nur bei jüngeren, sondern durchaus<br />
auch bei reiferen Frauen ein Thema.<br />
Ein Thema, das in der Öffentlichkeit<br />
großes Interesse erregt: Wie ist es<br />
mit einer Brustvergrößerung bei<br />
Minderjährigen?<br />
Dr. Herndl: Der Anteil von minderjährigen<br />
Frauen, die allein aus ästhetischen<br />
Gründen den Wunsch nach<br />
einer Brustvergrößerung haben, ist in<br />
unserer Praxis verschwindend gering.<br />
Von einer Brustvergrößerung bei einer<br />
Minderjährigen sollte man abraten.<br />
Gerade bei ästhetischen Indikationen<br />
der Brustvergrößerung sollte zunächst<br />
die vollständige Entwicklung der Brust<br />
mit ungefähr 18 bis 21 Jahren abgewartet<br />
werden. Es gibt nur wenige Ausnahmen,<br />
bei denen Minderjährigen Implantate<br />
eingesetzt werden — nämlich wenn<br />
es sich um <strong>medizin</strong>ische oder psychosoziale<br />
Gründe handelt.
Hüftarthroskopie<br />
Schonender Blick ins Hüftgelenk<br />
Spiegelungen des Hüftgelenks gehören zu den technisch besonders anspruchsvollen<br />
Verfahren. Deshalb gibt es bislang nur wenige Orthopäden,<br />
die das minimal-invasive Verfahren in ihr Leistungsspektrum aufgenommen<br />
haben. »Dabei ist die Hüftarthroskopie in vielen Fällen eine<br />
schonende Alternative zur offenen Operation«, erläutert der Münchner<br />
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie Dr. med. Alfred Eichbichler<br />
im Gespräch mit T<strong>OP</strong>FIT. Von Dr. Nicole Schaenzler<br />
Die Orthopädie gehört zu jenen<br />
<strong>medizin</strong>ischen Fachgebieten,<br />
die von den bahnbrechenden<br />
Fortschritten auf dem Gebiet der<br />
»Schlüssellochchirurgie« besonders<br />
profitiert hat. Wo früher eine offene<br />
Operation mit großen Wunden und<br />
den damit verbundenen Nachteilen<br />
nötig war, müssen die Schnitte<br />
in der Haut bei der minimal-invasiven<br />
Vorgehensweise nur noch so<br />
groß sein, dass chirurgische Miniaturinstrumente<br />
hindurch gelangen.<br />
Ebenso bleiben Sehnen, Muskeln<br />
und andere Weichteile in der Regel<br />
intakt. Die vergleichsweise sehr<br />
viel kleinere Gewebeschädigung hat<br />
viele Vorteile: Die Patienten erholen<br />
sich rascher von dem Eingriff,<br />
die Heildauer ist kürzer, und auch<br />
die Komplikationsrate ist wesentlich<br />
geringer als bei der klassischen<br />
Operation.<br />
Schonend und minimal-invasiv<br />
Diese Vorzüge zeichnet auch die<br />
Spiegelung von Gelenken <strong>–</strong> der<br />
Arthroskopie <strong>–</strong> aus, eine minimal-invasive<br />
Methode, die der Abklärung<br />
und oft auch der Therapie<br />
von Gelenksverletzungen und<br />
-erkrankungen dient.<br />
Zugleich gilt das Verfahren als besonders<br />
sicher, denn mittels der<br />
im Arthroskop integrierten Optik<br />
erfolgt der gesamte Eingriff unter<br />
Videoüberwachung, also unter<br />
Sichtkontrolle. Dabei wird der<br />
Gelenk innenraum vergrößert auf<br />
einem Monitor abgebildet, sodass<br />
der Operateur direkt in das Gelenk<br />
hineinschauen und seine Instrumente<br />
millimetergenau platzieren<br />
kann. Auf diese Weise kann jede<br />
kleinste Auffälligkeit begutachtet<br />
bzw. wenn nötig umgehend behandelt<br />
werden.<br />
Anatomische Besonderheiten<br />
Inzwischen gehört die Arthroskopie<br />
für einige Gelenke, allen voran<br />
das Kniegelenk, zu den orthopädischen<br />
Standardeingriffen. Das<br />
Hüftgelenk nimmt jedoch aufgrund<br />
seiner speziellen Anatomie<br />
immer noch eine Sondereinstellung<br />
ein. Denn das Gelenk liegt sehr tief<br />
unter den Weichteilen und ist zudem<br />
von einer straffen Gelenkkapsel<br />
umgeben. »Je nachdem, ob sich<br />
das Krankheitsgeschehen primär<br />
am äußeren Gelenkbereich oder<br />
zentral im Inneren des Gelenks abspielt,<br />
muss der Gelenkspalt mitun-<br />
Das Interview zum Thema<br />
ter zunächst durch einen Zug vergrößert<br />
werden, bevor die Instrumente<br />
zur Spiegelung in das Gelenk<br />
eingeführt werden können«, erläutert<br />
Dr. Eichbichler. Die Spiegelung<br />
stellt ebenfalls besondere Anforderungen<br />
an den Operateur, weil die<br />
Hüfte als Kugelgelenk aufgebaut ist,<br />
was ihre große Mobilität ermög -<br />
licht. »Wer jedoch über eine große<br />
arthroskopische Erfahrung verfügt<br />
und mit der Vorgehensweise vertraut<br />
ist, schätzt die Hüftarthroskopie<br />
als eine wichtige Diagnose-<br />
und Therapieoption, mit der viele<br />
Hüftleiden erfolgreich behandelt<br />
werden können. Sogar eine künstliche<br />
Hüftgelenksoperation kann im<br />
Idealfall verhindert werden«, betont<br />
Dr. Eichbichler. »Ebenso lassen sich<br />
viele (chronische) Hüftschmerzen,<br />
für die mit anderen diagnostischen<br />
Verfahren keine Ursache ermittelt<br />
werden kann, oft erst mithilfe einer<br />
Hüftarthroskopie klären.«<br />
Dr. med. Alfred Eichbichler ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und gilt in Fachkreisen als der Spezialist<br />
für Hüftarthroskopie. Während seiner Facharztausbildung am Klinikum Rechts der Isar absolvierte er einen<br />
zweijährigen Forschungsaufenthalt an der renommierten Harvard University in Boston (USA); später praktizierte<br />
Dr. Eichbichler als Oberarzt am Klinikum Bogenhausen. Demnächst eröffnet Dr. Eichbichler im Forum Bogenhausen<br />
eine orthopädische Praxis mit Schwerpunkt auf gelenkerhaltende Chirurgie. Zu seinem Leistungsspektrum gehören<br />
neben der Hüftarthroskopie alle weiteren Arthroskopien an den großen Gelenken wie Schulter-, Ellbogen-, Knie- oder<br />
Sprunggelenk zur Diagnose und Therapie von Gelenkerkrankungen und -verletzungen sowie verschiedene innovative<br />
Therapieverfahren, wie z. B. die Knorpeltherapie.<br />
Herr Dr. Eichbichler, was sind die<br />
häufigsten Gründe für eine Hüftarthroskopie?<br />
Dr. Eichbichler: Eine klassische<br />
Indikation ist die Entfernung von freien<br />
Gelenkkörpern. Ebenso sind krankhafte<br />
Ver änderungen der Gelenklippe<br />
(Labrum) ein häufiger Grund für eine<br />
Spiegelung. Auch Fehlformen des<br />
Hüftgelenks, die immer die Gefahr<br />
eines frühzeitigen Gelenkverschleißes<br />
bergen, können erfolgreich arthroskopisch<br />
behandelt werden. Gleiches gilt<br />
für Knorpelschäden. Hier hängt der<br />
Behandlungserfolg jedoch wesentlich<br />
vom Grad der Schädigung ab: Ist die<br />
Abnutzung des Gelenkknorpels weit<br />
fortgeschritten, kann man arthroskopisch<br />
meist nicht mehr viel ausrichten.<br />
Andererseits lässt sich das Ausmaß<br />
eines Knorpelverschleißes oft erst mithilfe<br />
der Arthroskopie eindeutig klären.<br />
Ist eine Hüftgelenksspiegelung auch<br />
bei einem unklaren Befund sinnvoll?<br />
Dr. Eichbichler: Natürlich. Gerade wenn<br />
mit herkömmlichen Untersuchungsmethoden<br />
keine eindeutige Diagnose gestellt<br />
werden kann — was gar nicht so selten<br />
vorkommt —, kann eine Spiegelung des<br />
Hüftgelenks wertvolle Dienste leisten<br />
und ist oft eine sinnnvolle Ergänzung zu<br />
bildgebenden Verfahren.<br />
Ist eine spezielle Nachbehandlung<br />
notwendig?<br />
Dr. Eichbichler: Welche weiteren<br />
Therapiemaßnahmen nach einer Hüftarthroskopie<br />
infrage kommen, hängt von<br />
der Art der Erkrankung ab. Generell ist<br />
die Hüftarthroskopie für den Patienten<br />
wenig belastend, und die postoperativen<br />
Schmerzen sind gering. Meist können<br />
Patienten wenige Tage nach dem Eingriff<br />
wieder ihren gewohnten Alltagstätigkeiten<br />
nachgehen.<br />
Medizin<br />
21<br />
Die operative Versorgung krankhafter<br />
Veränderungen der Gelenklippe<br />
(oben) oder die Entfernung<br />
freier Gelenkkörper (unten) gehören<br />
zu den häufi gsten Indikationen<br />
der Hüftarthroskopie.<br />
Welche Hüftbeschwerden sollten<br />
Anlass für einen Arztbesuch sein?<br />
Dr. Eichbichler: Tatsächlich ist das<br />
Beschwerdebild einer Hüfterkrankung<br />
sehr heterogen. Neben Blockaden des<br />
Hüftgelenks oder einer eingeschränkten<br />
Hüftbeweglichkeit können z. B. auch<br />
Schmerzen in der Leiste, im Oberschenkel,<br />
in der Gesäßregion oder auch<br />
schmerzhafte Verdrehbewegungen,<br />
etwa beim Einsteigen ins Auto, Hinweise<br />
auf ein Hüftleiden sein — und sollten<br />
deshalb immer Anlass für einen Besuch<br />
beim Orthopäden sein. Frühzeitig erkannt,<br />
reichen oft konservative Maßnahmen<br />
für eine erfolgreiche Behandlung.<br />
Dabei geht es nicht nur darum, den<br />
Patienten wieder zu völliger Beschwerdefreiheit<br />
zu verhelfen, sondern unser<br />
Ziel ist es immer auch zu verhindern,<br />
dass es zu irreparablen Schäden am<br />
Hüftgelenk kommt.<br />
T<strong>OP</strong>FIT 3/2009
22 Medizin<br />
Orthokin-Therapie bei Rücken- und Gelenkschmerzen<br />
Sanfte Linderung bei Verschleiß<br />
Vor allem ältere Menschen<br />
weisen häufi g verschleißbedingte<br />
Veränderungen<br />
an den Gelenken oder der<br />
Wirbelsäule auf. Die Folgen<br />
sind Schmerzen und Bewegungsbeeinträchtigungen,<br />
die<br />
oft eine erhebliche Einbuße<br />
an Lebensqualität nach sich<br />
ziehen. In vielen Fällen kann<br />
die Orthokin-Therapie helfen.<br />
Über Wirkprinzip und Anwendungsgebiete<br />
sprach T<strong>OP</strong>FIT<br />
mit dem Münchner Facharzt<br />
für Nuklear<strong>medizin</strong> Dr. med.<br />
Jochen Bader.<br />
Von Dr. Nicole Schaenzler<br />
Herr Dr. Bader, gerade hat eine Studie<br />
der Orthokin-Therapie eine gute Wirksamkeit<br />
insbesondere bei Kniegelenksarthrose<br />
beschei nigt. Entspricht das<br />
Ihren Erfahrungen?<br />
Dr. Bader: Auf jeden Fall. Immer wieder<br />
erleben wir, dass ein Patient bereits<br />
nach der ersten Behandlung eine<br />
deutliche Linderung der Beschwerden<br />
verspürt. Dementsprechend ist die<br />
Erfolgsquote mit 80 und mehr Prozent<br />
sehr hoch. Voraussetzung für den Erfolg<br />
von Orthokin bei Gelenkarthrose ist,<br />
dass im Gelenk noch genügend Knorpel<br />
vorhanden ist.<br />
Was ist die Orthokin-Therapie genau?<br />
Dr. Bader: Es handelt sch um eine Injektionslösung,<br />
die aus körpereigenem Protein<br />
hergestellt wird. Hierfür wird dem<br />
Patienten vor der eigentlichen Behand-<br />
lung eine kleine Menge Venenblut<br />
abgenommen. In einem Speziallabor<br />
wird das knorpelschützende Anti-Interleukin<br />
IL-1-Ra aus dem entnommenen<br />
Blut isoliert und in einem aufwendigen<br />
molekular-biolo gischen Prozess bis zu<br />
100-fach vermehrt. Hieraus werden Einzeldosen<br />
hergestellt und tiefgefroren<br />
an uns zurückgeschickt. Diese Einheiten<br />
werden dann — meist in mehreren<br />
Behandlungen — direkt in das betroffene<br />
Gelenk gespritzt. Da es sich um körpereigene<br />
Substanzen handelt, reagiert der<br />
Organismus ganz natürlich auf die ihm<br />
vertrauten Stoffe. Deshalb ist die Orthokin-Therapie<br />
aus gesprochen gut verträglich,<br />
und es sind keine gravierenden<br />
Nebenwirkungen zu befürchten.<br />
Gibt es auch körpereigene Substanzen,<br />
die den Gelenkknorpel<br />
schädigen?<br />
Dr. Bader: Ja. Inzwischen weiß man,<br />
dass mit den arthrotisch bedingten<br />
Abnutzungsprozessen am Gelenkknorpel<br />
entzündlich-immunologische Veränderungen<br />
einhergehen. So produziert<br />
der Körper zum einen Interleukin-Proteine<br />
(Interleukin 1, IL-1), die eine knorpelzerstörende<br />
Wirkung haben, und<br />
zum anderen jene Interleukin-1-Rezeptor-Antagonisten,<br />
die den Gelenkknorpel<br />
vor den Angriffen der schädlichen<br />
Proteine schützen. Bei Gesunden befinden<br />
sich diese Hemmstoff-Proteine und<br />
ihre Gegenspieler im Gleichgewicht.<br />
Bei Arthrosepatienten überwiegen die<br />
schädlichen Interleukin-Proteine. Genau<br />
hier setzt die Orthokin-Therapie an:<br />
Durch die gezielte Zufuhr der nützlichen<br />
Hemmstoff-Proteine Il-1-Ra wird das<br />
Ungleichgewicht wieder ausgeglichen.<br />
So können der fortschreitende Knorpelschwund<br />
aufgehalten und die Beschwerden<br />
nachhaltig gelindert werden.<br />
Dr. med. Jochen Bader ist Facharzt für Nuk lear<strong>medizin</strong><br />
und in der Radiologie Schwabing niedergelassen.<br />
Neben der Orthokin- und periradikulären Therapie zur<br />
Behandlung von Wirbelsäulen- und Gelenkleiden gehören<br />
u. a. die Radiosynoviorthese zur Linderung von schweren<br />
entzündlichen Gelenkerkrankungen sowie die Schilddrüsendiagnostik<br />
zu seinem Behandlungsspektrum.<br />
Nähere Infos unter www.orthokin-zentrum.de<br />
T<strong>OP</strong>FIT 3/2009<br />
Zur Person<br />
Wie viele Injektionen sind<br />
notwendig?<br />
Dr. Bader: Für die Gelenkbehandlung<br />
werden sechs bis acht Injektionen<br />
empfohlen. Die Spritzen können ein-<br />
bis zweimal pro Woche verabreicht<br />
werden. Dazwischen sollten mindestens<br />
ein Tag und maximal zwei Wochen<br />
Pause liegen.<br />
Lassen sich auch Rückenschmerzen<br />
mit der Orthokin-Therapie<br />
behandeln?<br />
Dr. Bader: Insbesondere wenn die<br />
Schmerzen von einer Nervenwurzelrei-<br />
Studien belegen: Orthokin hilft<br />
Zwei randomisierte, doppelblinde, placebo-kontrollierte Studien<br />
haben die Wirksamkeit und Sicherheit der Orthokin-Therapie<br />
bestätigt:<br />
� Bereits 2004 hatte eine von der Ruhruniversität Bochum<br />
durchgeführte Studie ergeben, dass die Orthokin-Therapie zur<br />
Behandlung von ischiasbedingten Rückenschmerzen mindestens<br />
ebenso wirksam ist wie die »klassische« Kortison-Therapie.<br />
Zugleich bescheinigte das Ergebnis der Orthokin-Therapie eine<br />
sehr gute Verträglichkeit, bei der Nebenwirkungen kaum zu<br />
befürchten sind.<br />
� Aufsehen erregte auch die von der Düsseldorfer Heinrich-<br />
Heine-Universität durchgeführte Studie, an der 376 Patienten<br />
mit einer Kniegelenksarthrose teilnahmen. Untersucht wurde die<br />
Wirkung verschiedener Gelenkinjektionen, darunter die Orthokin-Therapie<br />
und Placebo. Sowohl nach sechs Monaten als auch<br />
nach zwei Jahren schnitt die Gruppe der mit Orthokin behandelten<br />
Patienten am besten ab: Bereits nach sechs Monaten zeigte<br />
sich in der Orthokin-Gruppe bei allen eine deutliche Besserung<br />
der Symptome um über 50 Prozent. Zwei Jahre später mussten<br />
innerhalb der Orthokin-Gruppe die wenigsten Patienten nachbehandelt<br />
werden. Damit konnte der erhoffte Langzeiteffekt der<br />
Orthokin-Therapie bestätigt werden.<br />
zung im Bereich der Wirbelsäule ausgehen,<br />
kann die Orthokin-Therapie eine<br />
Alternative zur medikamentösen Standardtherapie<br />
sein. Diese sogenannten<br />
radikulären Schmerzen gehen häufig<br />
auf einen Bandscheibenvorfall, eine<br />
Verengung des Wirbel- bzw. Nervenkanals<br />
oder Ver schleiß erscheinungen<br />
der Wirbelgelenke, mitunter auch auf<br />
Vernarbungen nach einer Bandscheibenoperation<br />
zurück. Die akute Entzündung<br />
im Bereich der Nervenwurzel<br />
setzt ähnliche Prozesse in Gang: Es<br />
werden u. a. vermehrt Interleukin 1-Proteine<br />
ausgeschüttet, die jedoch durch<br />
eine gezielte Zufuhr ihrer biologischen<br />
Gegenspieler, der Hemmstoff-Proteine<br />
Il-1-Ra, wirksam bekämpft werden<br />
können.<br />
Wie gelangt das Orthokin in den<br />
Schmerzbereich?<br />
Dr. Bader: Zur Linderung von radikulären<br />
Schmerzen hat sich die periradikuläre<br />
Therapie (PRT) bewährt:<br />
Unter örtlicher Betäubung wird eine<br />
hauchdünne Injek tions nadel bis an<br />
die gereizte Nervenwurzel im Bereich<br />
der Bandscheibe vorgeschoben. Über<br />
diese Hohlnadel werden Medikamente,<br />
z. B. Kortison oder auf Wunsch Orthokin,<br />
eingebracht. Dies geschieht unter<br />
Sichtkontrolle mittels Computertomographie,<br />
was eine hohe Sicherheit<br />
bei der genauen Positionierung der<br />
Nadel wie bei der exakten Einbringung<br />
der Medikamente bietet. Die entzündete<br />
Nervenwurzel wird beruhigt, ihre<br />
Schwellung nimmt ab. Vor allem wird<br />
durch die notwendige räumliche Entlastung<br />
der Nervenwurzeln der Teufelskreis<br />
von Entzündung und Schmerzsteigerung<br />
durchbrochen und damit die<br />
Voraussetzung für Beschwerdefreiheit<br />
geschaffen.
Auf den Spuren des<br />
»königlichen Heilweges«<br />
Viele Menschen leiden unter Abgeschlagenheit,<br />
Unlust, Konzentrationsstörungen, Allergien,<br />
Darmträgheit, Migräne, Burn-Out-Syndrom,<br />
unklaren Schmerzzuständen und vielem mehr.<br />
Damit muss man sich nicht abfinden, Die F. X.<br />
Mayr-Kur wirkt sich positiv auf das seelische<br />
Wohlbefinden, die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit,<br />
Lebensfreude und vitale Schaffenskraft<br />
aus. Man fühlt sich entspannt, beweglich,<br />
die Spannkraft des Bindegewebes nimmt<br />
zu und das Immunsystem wird gestärkt. »Natürliche<br />
Schönheit und Gesundheit entstehen<br />
aus dem Innersten«, ist die Geschäftsführerin<br />
vom Hotel Spanberger, Sonja Moser, überzeugt.<br />
Auf dem »königlichen Heilweg« kommt die Gesundung<br />
von den Wurzeln, den Verdauungsorganen,<br />
und führt zu körperlicher, seelischer und<br />
geistiger Regeneration. Die damals revolutionären<br />
Erkenntnisse von Dr. F. X. Mayr werden von<br />
dem professionellen Team des Kurhotel Spanberger<br />
behutsam weiterentwickelt. Mit der im<br />
GEWINNSPIEL<br />
Gewinnen Sie 1 Woche nach Dr. F. X. Mayr<br />
Lernen Sie die Regeln für ein gesundes Leben von Dr. F. X. Mayr von Grund<br />
auf kennen — als Starthilfe zur nachhaltigen Ernährungsumstellung bzw. als<br />
sanfter Einstieg für eine ambulante Mayr-Therapie. Genießen Sie eine Woche<br />
Ruhe und Entspannung, und verwöhnen Sie Ihr Innerstes.<br />
Unsere Empfehlung: Sonntag Anreise, Samstag Abreise<br />
Ärztliche Behandlungen:<br />
Therapeutische Leistungen<br />
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Ausgiebige Anamnese mit<br />
Erstuntersuchung und<br />
Erstellung des individuellen<br />
Diätplans<br />
4 x manuelle Bauchbehandlung<br />
nach Dr. F. X. Mayr<br />
Schlussuntersuchung<br />
Hotel angewandten Diagnostik bekommen Kurarzt<br />
und Patient ein Bild vom Zustand der inneren<br />
Organe und entwickeln daraus einen individuellen<br />
Kurplan. Die Heilerfolge basieren auf der<br />
intensiven Darmreinigung, Entschlackung und<br />
Regeneration. Die wiedererlangte Lebensqua-<br />
lität wirkt befreiend und erleichtert eine nachhaltige<br />
Neuorientierung der Ernährungs- und<br />
Lebensweise. Heil- und Spezialmassagen sorgen<br />
noch zusätzlich für Wohlbefinden.<br />
Weltneuheit:<br />
Das Metabolic-Screen-Programm<br />
Zu viele Kilos machen krank! Das Metabolic-<br />
Screen-Programm bietet Einblicke in den eige-<br />
pro Woche:<br />
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5 x Gesundheitsgymnastik<br />
4 x Kneipp-Wechselgüsse<br />
4 x kreislaufanregende Fußbäder<br />
(Schielebad)<br />
1 x Heilmassage (50 Min.)<br />
2 x Heusäcke<br />
Harnanalyse<br />
Das Hotel Spanberger ist das Geburtshaus<br />
des Dr. F. X. Mayr und wird seit 1994 als<br />
Kurhotel geführt. Die Heilerfolge der klassischen<br />
F. X. Mayr-Kur sowie des neuen Meta-<br />
Gewinnen Sie eine Gesundheitswoche im Hotel Spanberger in Gröbming<br />
bolic-Screen-Programms basieren auf intensiver<br />
Darmreinigung, Entschlackung und<br />
Regeneration. Sie verhelfen zu einer nachhaltigen<br />
Neuorientierung der Ernährungs- und<br />
Lebensweise.<br />
nen Gesundheitszustand und die Ursachen des<br />
Übergewichtes und entwirft individuelle neue<br />
Möglichkeiten, diese Ursachen zu bekämpfen.<br />
Abnehmen und gesund bleiben ist nicht immer<br />
allein durch wenig essen zu erreichen <strong>–</strong> erfolgreich<br />
und gesund Gewicht verlieren bedeutet,<br />
eine Umstimmung des Stoffwechsels anzuregen.<br />
Das Programm vereint die bekannten<br />
Untersuchungen auf Risikofaktoren für Herz-<br />
Kreislauf-Erkrankungen mit den neuesten Möglichkeiten<br />
der Diagnostik des Metabolischen<br />
Syndroms (Störung des Stoffwechsels) und ein<br />
individuell abgestimmtes Therapiekonzept.<br />
Die Weltneuheit besteht in der einzigartigen<br />
Zusammenstellung der Screen-Parameter und<br />
insbesondere darin, dass erstmals ein Labortest<br />
zeigt, ob ein Einfluss der Darmflora auf die<br />
Gewichtszunahme besteht oder nicht. Das Ziel<br />
ist, gemeinsam mit spezialisierten Ärzten das<br />
Gewicht auf völlig natürliche Weise günstig zu<br />
beeinflussen und zu stabilisieren.<br />
6 Nächte im EZ im Hotel Spanberger im Werte von 1249,<strong>–</strong> €<br />
Teilnahme am Gewinnspiel nur mit diesem Coupon möglich.<br />
Name, Vorname<br />
Straße, Hausnummer<br />
PLZ, Ort<br />
Telefon, Fax<br />
Gewinnspiel<br />
Ein Rückzugsort der besonderen Art<br />
Seit 1867 gibt es das Hotel Spanberger und genauso<br />
lange sorgen Gastlichkeit und familiäre<br />
Geborgenheit für einen erholsamen und fröhlichen<br />
Aufenthalt. Geschmackvolles Interieur<br />
überrascht mit liebevollen Details. Positive,<br />
kraftvolle Farben gestalten die verschiedenen<br />
Räume und Zimmer im 4-Sterne-Standard abwechslungsreich<br />
freundlich. Das Harlekin, die<br />
Galerie am offenen Kamin, die Mayrstube, die<br />
Sonnenterrasse und weitere behagliche Nischen<br />
laden zum Lesen und zum Entspannen ein. Der<br />
Treffpunkt ist der F. X.-Mayr-Tisch neben der<br />
nach frischen Kräutern duftenden Tee-Bar.<br />
Auf einem Plateau (770 m Seehöhe) gelegen,<br />
fügt sich der Luftkurort Gröbming in das Ennstal<br />
ein. Beliebtes Ausflugziel ist der Hausberg Stoderzinken<br />
mit seiner reichhaltigen Alpenflora,<br />
dem wunderschönen Blick auf das Dachsteinmassiv<br />
und den vielen gemütlichen Spazier-<br />
und Wanderwegen.<br />
Kontakt und Buchung:<br />
Hotel Spanberger<br />
Dr. F. X. Mayr Gesundheits hotel<br />
Stoderplatzl 65 · A-8962 Gröbming<br />
Tel.: +43 (0)3685/22106-0<br />
E-Mail: hotel@spanberger.at<br />
www.spanberger.at<br />
So geht’s: Ausreichend frankierte Postkarte oder Brief an Letter Content Media,<br />
Sebastian-Bauer-Straße 20c, 81737 München schicken. Stichwort: Gewinnspiel<br />
Einsendeschluss: 23. 11. 09 (Datum des Poststempels). Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
23<br />
T<strong>OP</strong>FIT 3/2009<br />
T<strong>OP</strong>FIT 2/2009
24<br />
Alternative<br />
Medizin<br />
SERIE:<br />
Patienten<br />
berichten<br />
Wenn der Organismus<br />
massiven Störeinfl üssen<br />
ausgesetzt ist, weiß er<br />
sich manchmal nicht mehr<br />
anders zu helfen, als durch<br />
heftigste Krankheitszeichen<br />
auf seine Not aufmerksam<br />
zu machen. Dann<br />
hilft nur noch eine Therapiestrategie,<br />
die an der<br />
Ursache ansetzt und den<br />
Organismus zu einer eigenorganisierten<br />
Neuordnung<br />
und Entschlackung von<br />
Schadstoffen anzuregen<br />
vermag — das Therapiesystem<br />
nach Harry Lenk.<br />
T<strong>OP</strong>FIT 3/2009<br />
Rasche Hilfe bei Zöliakie durch das<br />
Therapie system nach Harry Lenk<br />
Das Therapiesystem nach Harry<br />
Lenk beruht im We sentlichen<br />
auf drei Behandlungssäulen:<br />
� auf der Behandlung mit dem<br />
Softlaser, wodurch dem Organismus<br />
exakt frequentiertes Licht in<br />
geordneter Form über die Meridiane<br />
zugeführt wird,<br />
� auf der Neutralisierung von Störfeldern<br />
(z. B. Zahnfüllmaterialen<br />
oder Fluoridbehandlungen der<br />
Zähne), die den gesamten Organismus<br />
aus dem Lot bringen können,<br />
� auf einer umfassenden baubiologischen<br />
Analyse und Elimierung<br />
von schädlichen Umweltfaktoren.<br />
Wie effektiv das Therapiesystem<br />
nach Harry Lenk ist, zeigt folgendes<br />
Patientenbeispiel: »Im Alter von<br />
vier Jahren wurde bei meinem Sohn<br />
Patrick mithilfe einer Dünndarmbiopsie<br />
eine Zöliakie diagnostiziert.<br />
Die Erkrankung hatte sich bereits<br />
auf seine körperliche Entwicklung<br />
ausgewirkt, denn für sein Alter war<br />
Patrick viel zu leicht und zu klein«,<br />
erzählt Frau Stang, die Mutter des<br />
kleinen Patienten.<br />
Im Krankenhaus erklärte man der<br />
Familie, dass es sich um eine Autoimmunkrankheit<br />
handeln würde,<br />
die nur durch eine lebenslange<br />
glutenfreie Ernährung in den Griff<br />
zu bekommen sei. »Ab diesem Zeitpunkt<br />
ernährten wir unseren Sohn<br />
glutenfrei. Und tatsächlich: Innerhalb<br />
kürzester Zeit pendelten sich<br />
Gewicht und Körpergröße wieder<br />
auf Normwerte ein. Allerdings<br />
musste Patrick viele Entbehrungen<br />
in Kauf nehmen«, so Frau Stang.<br />
Doch damit nicht genug: Im November<br />
2002 wurde bei Patrick ein<br />
Diabetes vom Typ 1 diagnostiziert,<br />
sodass er nun zu jeder Mahlzeit Insulin<br />
spritzen musste.<br />
Es gab Phasen, da zweifelte Familie<br />
Stang an der Diagnose »Zöliakie«.<br />
Deshalb riskierte es Patrick<br />
eines Tages, wieder glutenhaltige<br />
Lebensmittel auf seinen Speiseplan<br />
zu setzen. Vier Wochen später stellte<br />
er jedoch freiwillig wieder auf eine<br />
streng glutenfreie Kost um <strong>–</strong> er hatte<br />
sich von Woche zu Woche schlech-<br />
ter gefühlt und körperlich immer<br />
mehr abgebaut. Dennoch: Die Skepsis<br />
blieb <strong>–</strong> und der heftige Wunsch,<br />
ein Leben ohne solche Einschränkungen<br />
führen zu können.<br />
Schlafen über dem Heizöltank als<br />
Krankheitsursache<br />
Vor zwei Jahren erfuhren die Stangs<br />
über Bekannte von Harry Lenk und<br />
seinem Therapiesystem <strong>–</strong> deren<br />
Sohn hatte unter schwerer Neurodermitis<br />
gelitten, seine Erkrankung<br />
jedoch dank Harry Lenk überwunden.<br />
Familie Stang machte einen<br />
Termin in München. »In einem langen<br />
Gespräch erläuterte uns Herr<br />
Lenk zunächst die Ursachen von Patricks<br />
Erkrankung. Seiner Meinung<br />
hatten eine Fluoridbehandlung sowie<br />
negative Umwelteinflüsse in<br />
unserem Haus entscheidend zur<br />
Krankheitsentstehung beigetragen.<br />
Gemeinsam besprachen wir, welche<br />
baubiologischen Veränderungen<br />
wir vornehmen mussten, um die<br />
Behandlung erfolgreich zu gestalten«,<br />
erinnert sich Frau Stang.<br />
Zunächst musste Patricks Schlafplatz<br />
verlegt werden, da dieser sich<br />
über dem Heizöltank befand. Den<br />
richtigen Schlafplatz ermittelte<br />
Harry Lenk anhand der mitgebrachten<br />
Baupläne. Ebenso waren<br />
ein neues Bett und ein Lattenrost<br />
aus Holz nötig. Die alte Matratze<br />
aus Schaumstoff musste gegen eine<br />
neue aus Naturlatex umgetauscht<br />
werden. Außerdem durften nur<br />
noch Naturfasern als Bettzeug verwendet<br />
werden. Gleiches galt für Patricks<br />
Kleidung. Zudem sollten keine<br />
schwarzen und roten Kleidungsstücke<br />
mehr direkt auf der Haut<br />
getragen werden. Darüber hinaus<br />
sollten die Räume ebenso wie alle<br />
Sicherungskästen<br />
und Elektrogeräte<br />
mit Ausgleichszeichenharmonisiert<br />
und nur noch<br />
Zahncreme, Salz<br />
und Mineralwasser<br />
ohne Fluorid<br />
ver wendet werden.<br />
Im Anschluss an dieses Gespräch<br />
führte Harry Lenk dann die erste<br />
Laserbehandlung durch, die etwa<br />
15 Minuten dauerte.<br />
Baubiologische Neugestaltung<br />
Noch am Abend ihrer Rückkehr aus<br />
München begann die Familie Stang<br />
mit der Neugestaltung: »Wir brachten<br />
sofort die Harmonisierungszeichen<br />
an und stellten Patricks Bett<br />
um. Bis das neue Bett geliefert wurde,<br />
schlief Patrick in seinem alten<br />
Bett auf zwei Baumwolldecken«,<br />
erklärt Frau Stang. Da sich die Körperzellen<br />
erst neu ordnen mussten,<br />
führte Patrick die glutenfreie Diät<br />
zunächst fort.<br />
In den nächsten vier Wochen folgten<br />
drei weitere Laser-Resonanz-<br />
Behandlungen. »Bereits nach der<br />
dritten Behandlung mit dem Softlaser<br />
stellte Patrick seine Ernährung<br />
Schritt für Schritt auf glutenhaltige<br />
Kost um. Nach der vierten Behandlung<br />
aß Patrick dann alles, worauf er<br />
Lust hatte <strong>–</strong> ohne Rücksicht darauf,<br />
ob Gluten enthalten war oder nicht.<br />
Und das Unglaubliche geschah: Patrick<br />
hatte keinerlei Probleme mehr.<br />
Weder seine mentale noch seine<br />
körperliche Verfassung wurden beeinträchtigt<br />
<strong>–</strong> im Gegenteil, er fühlte<br />
sich so fit wie noch nie«, freut sich<br />
Frau Stang.<br />
Bis heute geht es Patrick, der mittlerweile<br />
13 Jahre alt ist, sehr gut.<br />
Seine körperliche Entwicklung entspricht<br />
weiterhin der Norm, und er<br />
kann alles essen, worauf er Lust hat.<br />
»Wir können allen nur raten, diese<br />
Behandlungsmöglichkeit zu nutzen<br />
und das Therapiesystem von Harry<br />
Lenk vor allem Zöliakiepatienten<br />
weiterzuempfehlen«, so das glückliche<br />
Fazit von Frau Stang.<br />
Zur Person<br />
Die Behandlung mit dem Softlaser<br />
gehört zu den Therapieschwerpunkten<br />
des Facharztes für Allgemein<strong>medizin</strong><br />
Harry Lenk, der sich mit einer Praxis im<br />
Münchner Zentrum niedergelassen hat.<br />
Nähere Infos unter:<br />
www.allergieheilung.de und www.harry-lenk.de
Rote Bete<br />
Kleine Knolle —<br />
große Wirkung<br />
Sie ist eine Verwandte der Runkelrübe — und sie<br />
hat es in sich. Der kleinen roten Knolle werden seit<br />
Jahrtausenden vielfältige Heilwirkungen zugeschrieben.<br />
Rote Bete stärkt beispielsweise das<br />
Immunsystem, aktiviert die Zellatmung und wirkt<br />
bei Hautentzündungen sowie bei Infektionskrankheiten<br />
antibakteriell. Von Sabine Kierner, M. A.<br />
Rote Bete hat viele Namen:<br />
etwa Ranne, Rande, Rone,<br />
Rotmöhre, Rote Rübe, Salatrübe.<br />
Das zeigt die große Verbreitung<br />
und Beliebtheit von Beta vulgaris<br />
cruenta ruba <strong>–</strong> so ihr lateinischer<br />
Name. Ursprünglich stammt sie<br />
von den Küsten des Mittelmeers,<br />
heute ist sie in ganz Mitteleuropa<br />
verbreitet. Die ersten Berichte über<br />
die Heilwirkung der Roten Bete<br />
sind 2500 Jahre alt; sie stammen<br />
von den Griechen und Römern.<br />
Schon Hippokrates beschrieb ihre<br />
heilende Wirkung. Der griechische<br />
Arzt Dioskorides verordnete im<br />
1. Jh. v. Chr. in Essig eingelegte Rote<br />
Bete bei Hautentzündungen und<br />
Infektionskrankheiten.<br />
Im Mittelalter ging ein Teil des Wissens<br />
der Antike verloren. Erst im<br />
16. Jahrhundert tauchte die Rote<br />
Bete wieder auf. Paracelsus setzte sie<br />
bei Blutkrankheiten und zur Steigerung<br />
der Abwehrkräfte ein. Anfang<br />
des 20. Jahrhunderts wurde sie<br />
von einigen deutschen Ärzten bei<br />
Schwächezuständen verordnet.<br />
Was enthält Rote Bete?<br />
Die dunkelrote Farbe der Knolle<br />
geht auf ihren hohen Anteil an stick-<br />
stoffhaltigen Betazyanen zurück.<br />
Diesen Biostoffen sind hauptsächlich<br />
die vielen Heilwirkungen der<br />
Roten Bete zu verdanken. Betazyane<br />
gehören zu den Flavonoiden, die<br />
für alle wesentlichen biologischen<br />
und physiologischen Funktionen<br />
von großer Bedeutung sind. Rote<br />
Bete enthält zudem Eisen und Vitamine<br />
der B-Gruppe, darunter B12<br />
und Folsäure.<br />
Wie wirkt Rote Bete?<br />
Flavonoide sind als Wasserstoffträger<br />
maßgeblich an den Oxidationsvorgängen<br />
in der Zelle beteiligt und<br />
aktivieren die Zellatmung. Sie sind<br />
natürliche Antioxidanzien, da sie<br />
die Zerstörung des Vitamin C durch<br />
Sauerstoff verhindern. Flavonoide<br />
fördern die Resynthese von Milchsäure<br />
zu Glykogen und verbessern<br />
die Zellfunktion. Sie verringern wesentlich<br />
die Giftwirkung von Antibiotika,<br />
Arsen, Bakteriengiften und<br />
Blei durch Oxidation und Chelatbildung.<br />
Zudem wirken sie bakterizid<br />
und antitumorös.<br />
Durch die in der Roten Bete vorhandenen<br />
B-Vitamine und die Folsäure<br />
kann das ebenfalls reichlich<br />
enthaltene Eisen sehr gut im Körper<br />
aufgenommen werden; sie ist somit<br />
wirkungsvoll bei Blutmangel. Rote<br />
Bete kann große Mengen von speziellen<br />
Wasserstoffatomen aufnehmen.<br />
Dadurch wird die Atmung<br />
oxidations- und fermentgeschädigter<br />
Zellen um 350 Prozent gesteigert<br />
und wieder in Gang gesetzt.<br />
Seit 1950 hat der Mediziner Ferenczi<br />
die Geschwulst hemmende<br />
Wirkung der Roten Bete bei vielen<br />
Krebskranken beobachtet. Die se<br />
Beobachtung wurde von vielen Forschern<br />
und Ärzten bestätigt. Zur<br />
Entgiftung und zur Infektionsabwehr<br />
sowie zur Kräftigung wird<br />
Rote Bete in Form einer Kur oft erfolgreich<br />
eingesetzt.<br />
Rote-Bete-Granulat<br />
Rote Bete schmeckt erdig, und oft<br />
entstehen bei der Zubereitung Flecken,<br />
die sich schwer entfernen lassen.<br />
Zudem muss man große Mengen<br />
des Gemüses konsumieren, um<br />
Rat und Hilfe aus der Apotheke 25<br />
Rote-Bete-Granulat . . .<br />
gesundheitlich davon zu profitieren.<br />
Deshalb wird Rote Bete mittlerweile<br />
in konzentrierter Form als Granulat<br />
hergestellt.<br />
100 Gramm Rote-Bete-Granulat<br />
entsprechen dem Saft von ca.<br />
1,2 Kilogramm frischer Roter Bete.<br />
Bereits ein Teelöffel des Granulats,<br />
das sind ca. vier bis fünf Gramm,<br />
enthält die empfohlene Tagesdosis<br />
an wertvollen Biostoffen.<br />
Das Granulat wirkt besonders gut<br />
in Verbindung mit naturreinen Zitrusgetränken<br />
wie frisch gepresstem<br />
Zitronen-, Orangen- oder Grapefruitsaft.<br />
Auf diese Weise wird es<br />
zum wahren Elektrolytspender.<br />
Das Granulat kann mit Wasser, Saft<br />
oder in Milch verrührt oder auch<br />
zu Joghurt oder Müsliflocken gegeben<br />
werden. Hochwertiges Granulat<br />
stammt aus biologisch angebauter<br />
Rote Bete und wird schonend<br />
im Spezialtrocknungsverfahren<br />
hergestellt.<br />
. . . wirkt antioxidativ.<br />
. . . besitzt wertvolle Mineralien.<br />
. . . ist ein natürlicher Elektrolytspender.<br />
. . . liefert Vitamin C.<br />
. . . bindet Stoffwechselsäuren.<br />
. . . enthält sekundäre Pflanzenstoffe (Anthozyane).<br />
. . . bringt Energie zurück durch Pektine.<br />
. . . stärkt in Verbindung mit Vitamin-C-haltigen Getränken die Immunabwehr.<br />
T<strong>OP</strong>FIT 3/2009
26 Fitness<br />
ordic Walking ist eine Ausdau-<br />
N ersportart, bei der das Gehen<br />
durch den Einsatz von zwei Stöcken<br />
unterstützt wird. Bei korrekter Anwendung<br />
ist es ein effektives Ganzkörpertraining,<br />
vergleichbar mit dem<br />
Skilanglauf. Das überrascht nicht,<br />
denn beide Sportarten sind eng miteinander<br />
verwandt.<br />
Seit langem kennen Wintersportler<br />
den »Skigang« bzw. »Stockgang«:<br />
Seit den 1930er Jahren trainierten<br />
Skilangläufer im Sommer und Herbst<br />
»auf dem Trockenen«, um ihre Kondition<br />
für die Skisaison zu verbessern.<br />
Doch erst in der zweiten Hälfte der<br />
1990er Jahre, als die positiven Effekte<br />
der Stockkräfte zur Unterstützung<br />
der Langlauf-Armbewegung erkannt<br />
wurden, entwickelte sich Nordic<br />
Walking zum Breitensport. Beim<br />
Namen standen die »Nordländer«<br />
Pate, da sich die Ausdauersportart<br />
zunächst dort verbreitet hatte.<br />
Dass der Nordic-Walking-Boom unvermindert<br />
anhält, liegt an seiner<br />
Beliebtheit bei allen Altersgruppen,<br />
vom Teenager über den Leistungssportler<br />
bis hin zu betagteren Semestern,<br />
die auf schonende Art fit bleiben<br />
wollen.<br />
Sanfte, aber effektive<br />
Fitness<br />
Nordic Walking ist eine schonende<br />
Sportart, da der Belastungsgrad insbesondere<br />
der Fußgelenke relativ gering<br />
ist. Er liegt zwischen dem normalen<br />
Gehen und dem Walking ohne<br />
Stöcke. Anders gesagt: Sehnen, Gelenke<br />
und Bänder müssen höchs tens<br />
das Zweifache des Körpergewichts<br />
abfedern. Das ist wesentlich weniger<br />
als etwa beim Jogging und macht<br />
Nordic Walking auch für untrainierte<br />
Menschen interessant.<br />
Wirkung der Stöcke<br />
Der Einsatz der Stöcke macht aus<br />
Nordic Walking ein Training, bei dem<br />
auch die Oberkör permuskulatur beansprucht<br />
wird. Bei intensivem Einsatz<br />
können Kraftspitzenwerte bis zu<br />
acht (Frauen) bzw. elf (Männer) Kilogramm<br />
erreicht werden, Werte, die<br />
denen beim klassischen Skilanglauf<br />
vergleichbar sind.<br />
Auf diese Weise werden die Kraftreserven<br />
des gesamten Körpers mobilisiert,<br />
was vor einseitiger Belas tung<br />
schützt, Verspannungen abbaut und<br />
vor allem das Herz-Kreislauf-System<br />
stärkt. Dabei müssen sich Nor-<br />
Nie mehr ohne Stöcke<br />
Volkssport Nordic Walking<br />
Im Wald, im Park und mit-<br />
ten in der Stadt <strong>–</strong> die Fit-<br />
nessfans mit den Stöcken<br />
sind mittlerweile ein ver-<br />
trauter Anblick. Nordic Wal-<br />
king hat sich zum Trend-<br />
sport entwickelt. Millio nen<br />
von Bun des bürgern sind<br />
ihm mittlerweile verfal-<br />
len, seit 1997 die »Wunder-<br />
stöcke« erstmals auf den<br />
Markt kamen.<br />
Von Wendelin Lomeg<br />
T<strong>OP</strong>FIT 3/2009<br />
dic Walker keineswegs verausgaben,<br />
im Gegenteil: Überflüssige Pfunde<br />
schmelzen bereits nachweislich,<br />
wenn man im aeroben Bereich trainiert,<br />
d. h. in mittlerem bzw. gemäßigtem<br />
Tempo geht. Jeder kann sich<br />
so auf seine individuelle Leistung<br />
einstellen.<br />
Richtiges Training<br />
Die positiven Effekte von Nordic<br />
Walking stellen sich nur bei regelmäßigem<br />
Training und korrekter<br />
Technik ein. <strong>Ohne</strong> den richtigen Bewegungsablauf<br />
in Kombination mit<br />
den Stöcken passiert das Gegenteil<br />
der gewünschten Wirkung. Die Verletzungsgefahr<br />
für Muskeln und Gelenke<br />
steigt; auch sonstige Vorteile<br />
sind dahin, etwa Koordination, Beweglichkeit<br />
und Entspannung. Be vor<br />
man einfach drauf los marschiert,<br />
sollte man sich von einem erfahrenen<br />
Nordic Walker zeigen lassen,<br />
wie es funktioniert.<br />
Da die Stöcke »mitlaufen« und den<br />
Rhythmus der Schritte unterstützen,<br />
Auf der Piste: Rosie Mittermeier<br />
und Christian Neureuther<br />
freuen sich, dass<br />
sie auch ohne Schnee mit<br />
Stöcken gehen können.<br />
Fotos:<br />
LEKI Lenhart GmbH
muss die Koordination von Arm- und<br />
Beinbewegung stimmen. Am Anfang<br />
sollte man nur zügig in aufrechter<br />
Körperhaltung gehen, wobei die Stöcke<br />
einfach locker über den Boden<br />
schleifen. Die Arme schwingen mit.<br />
Dabei fällt der Körper in die natürliche<br />
Geh-Bewegung: Linker Arm und<br />
rechtes Bein bewegen sich parallel<br />
nach vorn, dann der rechte Arm und<br />
das linke Bein.<br />
Nun kommen die Stöcke zum Einsatz.<br />
Bei weiterhin lockerer Griffhaltung<br />
setzen sie abwechselnd dicht neben<br />
dem Körper mit Druck auf dem Boden<br />
auf. Der rechte Stock berührt den Boden,<br />
wenn der linke Fuß mit der Ferse<br />
aufsetzt <strong>–</strong> und umgekehrt. Für eine<br />
guten Schub sollten die Stöck so weit<br />
wie möglich nach hinten geschoben<br />
werden. Hinter der Hüfte wird die<br />
Hand geöffnet, also vom Stockgriff<br />
gelöst. Das entlastet den Arm und<br />
schützt ihn vor Verkrampfung. Dann<br />
schwingt der Stock wieder dicht neben<br />
dem Körper nach vorn. Dabei<br />
fasst die Hand den Stock wieder locker,<br />
bis sie ihn erneut auf den Boden<br />
setzt.<br />
Jurtin System Einlage — die perfekte Lösung<br />
Der Name Fusswerk steht in München<br />
für individuelle Lösungen rund um den<br />
Fuß und den Bewegungsapparat:<br />
� Prophylaxe in Sport und Alltag<br />
� Korrektur von Fußfehlbelastungen<br />
� MBT <strong>–</strong> Masai Barfuss Technologie<br />
� Nordic Walking und MBT Kurse<br />
� Spezial- und Maßschuhe.<br />
Neu im Serviceangebot ist die<br />
Jurtin System Einlage.<br />
Orthopädieschuhmachermeister Jürgen<br />
Merk erklärt, warum das völlig neuartige<br />
Einlagensystem herkömmlichen<br />
Verfahren überlegen ist.<br />
Herr Merk, was ist das Besondere an<br />
der neuen Jurtin System Einlage?<br />
Herr Merk: Konventionelle Einlagen<br />
werden mit verschiedenen Methoden in<br />
Abwesenheit des Kunden hergestellt. Allen<br />
bisherigen Verfahren ist gemeinsam, dass<br />
Abdrücke als Grundlage dienen, die den<br />
Fuß in Belastung abbilden und damit nur<br />
So halten Sie länger durch<br />
� Gute, atmungsaktive Laufschuhe<br />
sind (wie auch beim Jogging)<br />
unerlässlich. Achten Sie<br />
beim Schuhkauf auf einen optimalen<br />
Sitz. Viele Fachhändler vermessen<br />
den Fuß mit modernsten<br />
Geräten und wählen das für Sie<br />
richtige Modell.<br />
� Wählen Sie für Ihre ersten<br />
Trainingseinheiten eine flache<br />
Strecke.<br />
� Belasten Sie Ihren Magen etwa<br />
zwei Stunden vorher nicht mit<br />
schwerer Kost.<br />
� Gehen Sie am Anfang nicht zu<br />
schnell. Bei Seitenstechen versuchen<br />
Sie, gleichmäßig zu atmen.<br />
Wenn Sie in einer Gruppe mit<br />
Gleichgesinnten laufen, sollten<br />
Sie Ihre Gespräche einstellen.<br />
� Machen Sie Ihre Nordic-<br />
Walking-Termine zur festen Gewohnheit.<br />
� Dehn- und Lockerungsübungen<br />
sind ein un verzichtbarer<br />
Teil des Trainings. Stretching bereitet<br />
auf die Bewegung vor und<br />
hilft hinterher, die Spannung wieder<br />
ab zubauen.<br />
Tipps, um Fehler zu<br />
vermeiden<br />
� Die Arme sollten nach vorn und<br />
hinten ausgreifen.<br />
� Den Stock mit leicht vorgestrecktem<br />
Arm in Bauchnabelhöhe aufset-<br />
den pathologischen Ist-Zustand widerspiegeln.<br />
Zur Diagnostik von Fußdeformitäten<br />
sind diese Abdrücke<br />
unverzichtbar. Für die Herstellung einer<br />
Maßeinlage sind sie jedoch nur bedingt<br />
geeignet, denn wie der Fuß im Zustand<br />
der Entlastung ist, kann so nicht erfasst<br />
werden.<br />
Das ist nun möglich?<br />
Herr Merk: Ja. Die neue Einlage nach<br />
Jurtin wird direkt am entlasteten Fuß<br />
gefertigt, wobei dieser in einer Position<br />
gehalten werden kann, in der er später<br />
auch im Schuh stehen soll. Der Fuß wird<br />
über die Ferse aufgerichtet, sodass dank<br />
der Bänderverbindungen von Fußwurzel<br />
und Mittelfußbereich auch der restliche<br />
Fuß in eine aufrechte Position gebracht<br />
wird. Die Einlage wird also individuell angepasst,<br />
und nicht, wie bisher oft üblich,<br />
nach einem standardisierten Rohling<br />
gefertigt. Dies erlaubt eine optimale<br />
Korrektur der meisten Fußfehlstellungen.<br />
zen und bis weit hinter die Hüfte zurückschwingen.<br />
� Den Blick aufrecht nach vorn<br />
richten (nicht nach unten), sonst<br />
kann sich die Nackenmuskulatur verspannen.<br />
� Den sogenannten Passgang <strong>–</strong><br />
linker Arm und linkes Bein (und umgekehrt)<br />
bewegen sich parallel <strong>–</strong> vermeiden,<br />
denn dann können die Stöcke<br />
die natürliche Laufbewegung<br />
nicht mehr unterstützen.<br />
� Vor und nach dem Nordic Walking<br />
Dehnübungen nicht vergessen.<br />
Ein Wort zur Ausrüstung<br />
Für eine vernünftige Nordic-Walking-Ausstattung<br />
muss man nicht<br />
viel Geld investieren. Jogger, Walker<br />
oder Geher sind ohne großen Aufwand<br />
laufbereit. Wichtig sind: gute<br />
Laufschuhe (diese können unter<br />
Umständen etwas teurer zu Buche<br />
schlagen), atmungsaktive Unterwäsche<br />
und Sportkleidung. Wer an der<br />
frischen Luft trainiert, sollte auch<br />
wetterfeste und wärmende Sportkleidung<br />
im Schrank haben.<br />
Nordic Walker brauchen zusätzlich<br />
nur noch ihre Stöcke. Diese haben<br />
gleich mehrere Funktionen: Sie steuern<br />
den besonderen Bewegungsablauf,<br />
schulen die Koordination, entlasten<br />
die Gelenke und geben auch<br />
in unwegsamem Gelände Sicherheit.<br />
Spezielle Nordic Walking-Stöcke sind<br />
hoch entwickelte Spezialgeräte aus<br />
Für wen sind diese Einlagen geeignet?<br />
Herr Merk: Geeignet ist die Maßeinlage<br />
nach Jurtin besonders für starke<br />
Knickfüße, welche durch ein instabiles<br />
Sprunggelenk hervorgerufen werden.<br />
Beim Sport verbessert die Maßeinlage die<br />
Stabilität und den Bodenkontakt des Fußes,<br />
<strong>Ohne</strong> Maßeinlage:<br />
Fehlbelastungen<br />
Mit Maßeinlage:<br />
bessere Haltung<br />
Fitness<br />
27<br />
einem Carbon-Glasfaser-Gemisch,<br />
ultraleicht und mit ergonomischen<br />
Griffen. Vor dem Kauf sollte man verschiedene<br />
Stöcke ausprobieren. Sie<br />
werden im Fachhandel in Fünf-Zentimeter-Stufen<br />
angeboten. Um die<br />
richtige Länge zu messen, bilden<br />
Ober- und Unterarm einen Winkel von<br />
etwa 100 Grad. Auch die Körperproportionen<br />
spielen eine wichtige Rolle,<br />
um in dem riesigen Angebot die<br />
richtigen Stöcke zu finden.<br />
Herz-Kreislauf-Training <strong>–</strong><br />
am besten in der Natur<br />
Nordic Walking ist ein Sport mit Blick<br />
für die Umgebung. Deshalb ist Abwechslung<br />
das A und O: Es wird bald<br />
langweilig, wenn man immer die<br />
gleiche Strecke geht. Gerade jetzt im<br />
Herbst kann man ideal neue Wege erkunden.<br />
Am Wochenende ist oft Zeit,<br />
auch mal in die Natur und in ein neues<br />
»Trainingsgebiet« zu fahren.<br />
Idealer Gruppensport<br />
Ein Höchstmaß an Abwechslung und<br />
neuer Motivation bietet Nordic Walking,<br />
wenn es als Gruppensport betrieben<br />
wird. In vielen Volkshochschulen,<br />
Fitnessstudios und Gesundheitszentren<br />
werden Trainingskurse<br />
oder regelmäßige Lauftreffs angeboten.<br />
Viele Kur- und Tourismusorte<br />
bieten schöne Nordic-Walking-Parcours<br />
an.<br />
der Bewegungsablauf wird effi zienter.<br />
Auch Hallux-valgus-Probleme lassen sich<br />
mit dieser Maßeinlage zumindest lindern.<br />
Knie- und Hüftgelenk werden durch das<br />
richtige Fundament gleichmäßiger belastet,<br />
die Haltung ändert sich. So können über<br />
die Füße positive Effekte für den ganzen<br />
Bewegungsapparat erzielt werden.<br />
Können Sie uns kurz die Vorteile der<br />
Jurtin System Einlage nennen?<br />
Herr Merk: Zu den oben genannten<br />
Besonderheiten kommen hinzu:<br />
� besserer Fersensitz<br />
� stabiler Fußkontakt<br />
� Entlastung für Sehnen und Bänder<br />
� verbesserte Stoßdämpfung<br />
� bessere Durchblutung<br />
Nähere Infos unter: Fusswerk GmbH<br />
Sport- und Orthopädieschuhtechnik<br />
Elisabethstraße 47, 80796 München<br />
Tel. 089/12 00 31-78, Fax 089/12 00 31-80<br />
E-Mail: info@fusswerk.com<br />
Internet: www.fusswerk.com<br />
T<strong>OP</strong>FIT 3/2009
28 Gesund leben<br />
Ähnliches wird mit Ähnlichem geheilt<br />
Homöopathie bei Erkältungen<br />
Die Homöopathie unterscheidet<br />
sehr deutlich die verschiedenen<br />
Möglichkeiten<br />
von Krankheitsauslösern, z. B. als<br />
Folge von trockener oder feuchter<br />
Kälte, von Durchnässung, von kaltem<br />
Wind, von Zugluft, von plötzlichem<br />
Wetterwechsel, von Sitzen<br />
auf kaltem Boden, von kalten Füßen,<br />
von Unterkühlung allgemein.<br />
Der Aus löser einer Erkältung ist also<br />
ein entscheidender Wegweiser für<br />
die Wahl des richtigen Heilmittels.<br />
Ebenso sind es die Symptome, die<br />
genau beobachtet werden müssen,<br />
um das geeignete Ho möopathikum<br />
<strong>–</strong> das Simile <strong>–</strong> auszuwäh len.<br />
Aconitum napellus<br />
Aconitum, der Echte Sturmhut oder<br />
Blaue Eisenhut, wirkt vor allem am<br />
Anfang einer akuten Erkrankung.<br />
Seine Heilwirkung ist schnell, stürmisch,<br />
so wie sich auch die Beschwerden<br />
stürmisch ent wickeln.<br />
Aconitum heilt Beschwerden, die<br />
durch kaltes trockenes Wetter, kalte<br />
Zugluft, Abkühlung nach Schwitzen<br />
hervorgerufen werden oder Folgen<br />
von kaltem trockenen Wind<br />
T<strong>OP</strong>FIT 3/2009<br />
Der Winter kommt: Altwei-<br />
bersommertage wechseln<br />
sich mit nasskalten Tagen<br />
ab. Dies ist genau die in-<br />
stabile Wetterlage, in der<br />
es viele »erwischt«. Doch<br />
man muss bei Erkältungen<br />
nicht gleich zur Chemie-<br />
keule greifen. Pfl anzenprä-<br />
parate und Homöopathika<br />
sind <strong>–</strong> vor allem für Kinder<br />
<strong>–</strong> eine gute Alternative.<br />
Von Dr. Nina Schreiber<br />
sind. Die Beschwerden setzen plötzlich<br />
und heftig ein; insbesondere<br />
die Körpertemperatur steigt plötzlich<br />
an. Fieber und kalter Schweiß<br />
treten auf; Durst, Unruhe und Kältewellen<br />
gehen durch den ganzen<br />
Körper. Die Haut ist heiß und trocken,<br />
das Gesicht gerötet, die Hände<br />
sind heiß, die Füße kalt. Den Patienten<br />
fröstelt es beim Aufdecken, er<br />
hat einen steifen Nacken und trokkenen<br />
Husten. Angstgefühl, psychische<br />
und physische Unruhe sind<br />
kennzeichnend für das Krankheitsbild.<br />
Alle Beschwerden verschlimmern<br />
sich nachts.<br />
Belladonna<br />
Heftigkeit des Anfalls und plötzlicher<br />
Beginn (wie bei Aconitum)<br />
sind typisch für Belladonna, die<br />
Tollkirsche. Oft schon zwei bis<br />
drei Stunden nach einer Erkältung<br />
bricht Schweiß aus mit gerötetem<br />
Gesicht und dampfender Hitze am<br />
ganzen Körper. Trotz Fieberhitze<br />
will der Patient zugedeckt sein<br />
und hat ein Verlangen nach Wärme.<br />
Die Augen glänzen, sind trokken<br />
und brennen; der Patient ist<br />
zudem lichtscheu. Der ganze Nasen-Rachen-Raum<br />
ist trocken. Es<br />
besteht trockener Hus ten, der sich<br />
nachts verschlechtert. Der (kleine)<br />
Patient hat eiskalte Extremitäten<br />
und ist trotz Fieber durstlos. Häufig<br />
besteht auch starker Kopfschmerz,<br />
vor allem im Stirnbereich, der sich<br />
durch Licht, Geräusche, Bewegung<br />
und Hinlegen verschlimmert. Zugleich<br />
sind alle Sinne ge genüber Geräuschen,<br />
Licht, Stößen und Berührungen<br />
überempfindlich.<br />
Deutsche Bezeichnungen<br />
Aconitum napellus: Echter<br />
Sturmhut oder Blauer Eisenhut<br />
Belladonna: Tollkirsche<br />
Bryonia: Zaunrübe<br />
Eupatorium perfoliatum:<br />
Wasserhanf<br />
Ferrum phosphoricum:<br />
Eisenphosphat<br />
Gelsemium: Wilder Gelber Jasmin<br />
Lachesis: Gift der<br />
Buschmeisterschlange<br />
Nux vomica: Samen vom<br />
Brechnussbaum<br />
Rhus toxicodendron: Giftefeu<br />
Bryonia<br />
Das Mittelbild von Bryonia zeichnet<br />
sich durch einen allmählichen<br />
Beginn von zunächst unbestimmten<br />
Beschwerden aus: Der Betroffene<br />
fühlt sich müde und matt, er ist<br />
reizbar und möchte gern in Ruhe
ggelassen werden. Typischerweise<br />
kommt Bryonia zum Einsatz, wenn<br />
Husten mit stechenden Brustschmerzen<br />
besteht (meist trockener<br />
krampfhafter Reizhusten, eventuell<br />
mit Fließ schnupfen) und/oder der<br />
grippale Infekt von Glieder- und<br />
Muskelschmerzen begleitet wird.<br />
Oft bestehen auch berstende Kopfschmerzen.<br />
Besserung tritt durch<br />
Ruhe und Liegen ein, Ver schlimmerung<br />
durch Bewegung, Anstrengung<br />
und bei Wetterwechsel von<br />
kalt zu warm.<br />
Die richtige Einnahme<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
Lösen Sie 2 Kügelchen des<br />
Homöopathikums in etwa<br />
1/8 Liter abgekochtem kalten<br />
Wasser auf.<br />
Am 1. Tag nehmen Sie 3-mal<br />
1 Teelöffel ein, wobei Sie vor<br />
jeder Einnahme die Lösung<br />
10-mal mit dem Plastiklöffel<br />
umrühren. Bei Eintritt einer<br />
deutlichen Besserung oder<br />
Beschwerdefreiheit setzen Sie<br />
das Mittel ab.<br />
Sollte ein 2. Einnahmetag<br />
erforderlich sein, nehmen Sie<br />
das Mittel am 2. Einnahmetag<br />
1-mal morgens und abends ein.<br />
Vermeiden Sie während der<br />
Behandlungszeit Bohnenkaffee<br />
und alle ätherischen Öle <strong>–</strong> etwa<br />
Japanisches Heilpfl anzenöl,<br />
Eukalyptusöl, Pfefferminzöl.<br />
Der Abstand zu den Mahlzeiten<br />
vor bzw. nach der Einnahme<br />
sollte mindestens 30 Minuten<br />
be tragen.<br />
Eupatorium perfoliatum<br />
Die sogenannte rheumatische Grippe<br />
ist weder jahreszeitlich noch<br />
geografisch bedingt. Ebenso häufig<br />
wie im Sommer tritt sie bei uns<br />
im Winter auf. Bei grippalem Infekt<br />
mit Fieber, Knochen-, Muskel-<br />
und Ge lenkschmerzen bringt<br />
Eupatorium prompte Erleichterung.<br />
Der ganze Körper ist wie zerschlagen,<br />
es besteht anhaltender Rückenschmerz.<br />
Außerdem schmerzen<br />
die Augäpfel.<br />
Ferrum phosphoricum<br />
Ferrum phosphoricum ist ein Heilmittel<br />
bei hochfieberhaften Erkältungen.<br />
Auffallend ist, dass trotz<br />
hohen Fiebers kein Verlangen nach<br />
Ruhe besteht. Im Gegenteil: Der Patient<br />
ist putzmunter und macht einen<br />
gesunden Eindruck; z. B. will<br />
ein Kind, das Ferrum phosphoricum<br />
be nötigt, spielen und zeigt kein<br />
Verlangen danach, ruhig zu liegen.<br />
Manchmal be steht ein pulsierender<br />
Kopfschmerz, der sich durch kalte<br />
An wen dungen bessert. Auch Mandel-<br />
und Ohr ent zün dung kommen<br />
ge legentlich vor.<br />
Gelsemium<br />
Eine andere Art von Erkältung, die<br />
sich bei Kälte und Feuchtigkeit,<br />
aber auch beim Einbruch schwüler<br />
Tage einstellt, ist die sogenannte<br />
Kopfgrippe. Sie geht einher mit<br />
Kopfdruck, Schwin del, Hinterkopfschmerzen,<br />
Benommenheit, Ermüdungsgefühl<br />
und matter »Lähmigkeit«.<br />
Die Augenlider sind schwer;<br />
man kann sie kaum öffnen. Hinzu<br />
kommt oft eine Ge sichts neuralgie<br />
mit heißem, gerötetem Gesicht und<br />
Fieber.<br />
Lachesis<br />
Charakteristisch für Lachesis ist,<br />
dass die Beschwerden meist linksseitig<br />
beginnen bzw. von links<br />
nach rechts wandern. Hauptwirkungsbereiche<br />
sind Halsschmerzen<br />
(Man del entzündung), die von<br />
Trocken heit und dem Gefühl eines<br />
zusammengeschnürten Halses, eines<br />
Klo ßes oder von Druckgefühl<br />
im Hals gekennzeichnet sind, bzw.<br />
grippale Infekte, die mit Schnupfen<br />
(z. B. Verstopfung zunächst des linken<br />
Nasenlochs), Halsschmerzen<br />
und allgemeiner Schwäche einhergehen.<br />
Eventuell kommt es zu Nasenbluten<br />
durch Schnäuzen; trotz<br />
Kältegefühl an Füßen und Händen<br />
neigt der Betroffene oft zu vermehrter<br />
Schweißbildung. Die Symptome<br />
bessern sich durch kühle Luft und<br />
kühle Getränke; eine Verschlimmerung<br />
tritt durch Druck, Berührung<br />
oder nach dem Schlaf auf.<br />
Achtung (Schweine-)Grippe-Saison<br />
Zur sogenannten Schweinegrippe gibt es viele offene Fragen: etwa, ob man mit<br />
einer Impfung gegen das H1N1-Virus auch gleich die Immunisierung gegen die<br />
saisonale Grippeviren erlangt. »Nein«, sagt Prof. Dr. Frank von Sonnenburg von<br />
Impfambulanz der Ludwig-Maximilians-Universität in München. »Gegen die saisonale<br />
Grippe ist zu impfen wie immer.«<br />
Der Impfstoff gegen das Schweinegrippe-Virus wird voraussichtlich noch im Oktober<br />
oder spätes tens im November verfügbar sein, wobei Medizinpersonal mit<br />
Patientenkontakt vorrangig Zugang zum Impfstoff haben wird. »Bislang«, so von<br />
Sonnenburg, »hat das H1N1-Virus seine Charakteristik nicht geändert, und die<br />
verursachte Influenza verläuft in der Regel sehr milde.« Ungewiss ist, ob sich bei<br />
gleichzeitiger Infektion mit dem Schweinegrippe-Virus<br />
und dem Erreger der saisonalen<br />
Grippe nicht noch ein gefährlicheres<br />
Misch-Virus entwickeln könnte.<br />
Weitere Infos zur Impfsprechstunde der<br />
LMU gibt es unter<br />
Tel. 089 / 21 80-1 35 00<br />
oder im Internet unter<br />
www.tropinst.med.uni-muenchen.de<br />
Kontakt<br />
Prof. Dr. med. Frank von Sonnenburg,<br />
MPH, Abteilung für Infektions- und<br />
Tropen<strong>medizin</strong><br />
Klinikum der Universität München<br />
Tel. 089/21 80-38 30<br />
E-Mail:<br />
sonnenburg@lrz.uni-muenchen.de<br />
Die neue Grippe im Überblick<br />
Die neue Grippe ist eine Influenza-Erkrankung, die durch eine neue Variante des<br />
Influenza-Virus-Subtyps 2009 A/H1N1 verursacht wird. Diese Variante ist aus bestehenden<br />
Schweinegrippeviren entstanden und wurde im April 2009 entdeckt. Mittlerweile<br />
sind mehrere hunderttausend Menschen in über 70 Ländern an der neuen<br />
Grippe erkrankt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am 11. Juni 2009<br />
zum ersten Mal seit 30 Jahren die höchste Influenza-Gefahrenstufe (Warnstufe 6)<br />
ausgerufen. Die Übertragung findet von Mensch zu Mensch durch Tröpfcheninfektion<br />
— beispielsweise beim Husten und Niesen — statt. Die Erkrankung ist durch allgemeine<br />
Symptome wie Fieber und Atemwegsbeschwerden, aber auch Erbrechen<br />
und Durchfall gekennzeichnet. Alle Altersgruppen können von der neuen Grippe<br />
betroffen sein. Der Krankheitsverlauf ist zumeist mild. Allerdings sind auch sehr<br />
schwere und tödliche Verläufe bekannt. Es ist abweichend von der jährlichen Grippewelle<br />
eine Häufung der Infektion in jüngeren Altersgruppen zu beobachten.<br />
Nux vomica<br />
Für die Erkältung durch trockenes<br />
kaltes und vor allem zugiges Wetter,<br />
die benommen macht, ist Nux vomica<br />
das richtige Heilmittel. Weitere<br />
bestätigende Symptome sind<br />
Niesen beim leisesten Luftzug, ein<br />
Fließschnupfen tagsüber und eine<br />
verstopfte Nase nachts im Liegen.<br />
Verstopfte Nase tritt auch im Freien<br />
auf. Es besteht trockener Husten<br />
mit bers tendem Kopfschmerz.<br />
Zudem ist der Patient sehr reizbar,<br />
mürrisch und nörgelig.<br />
Rhus toxicodendron<br />
Wenn wir vom Regen überrascht<br />
und völlig durchnässt worden sind,<br />
Gesund leben<br />
29<br />
wenn wir bei körperlicher Anstrengung<br />
schwitzen und dann auskühlen<br />
oder wenn wir durchfroren und<br />
unterkühlt sind, weil wir gegen einen<br />
raschen Temperaturwechsel<br />
nicht gewappnet waren, hilft Rhus<br />
toxicodendron. Außerdem plagen<br />
den Patienten heftige Rückenschmerzen,<br />
er fühlt sich zerschlagen<br />
bzw. wie »durch gebrochen«. Er verspürt<br />
überall Kno chen schmer zen<br />
(ähn lich den Symptomen für Eupatorium<br />
perfoliatum). Trockener<br />
Husten quält ihn die ganze Nacht.<br />
Der Patient ist unruhig und will seine<br />
Lage ständig ändern. Alles bessert<br />
sich durch warme An wendungen<br />
sowie durch Bewegung.<br />
T<strong>OP</strong>FIT 3/2009
30<br />
Wellness in München<br />
Aquagymnastik<br />
Fitness mit<br />
Auftrieb<br />
Sie wollen sich regelmäßig fi t halten?<br />
<strong>Ohne</strong> großen Aufwand und ganz in Ihrer Nähe?<br />
Die M-Bäder machen es Ihnen leicht, aktiv<br />
etwas für Ihre Fitness zu tun.<br />
chwimmen und Saunieren <strong>–</strong> das<br />
Ssind die klassischen Angebote<br />
der M-Bäder. Und daran denkt jeder,<br />
wenn er sich einen Badbesuch vorstellt.<br />
Unbestritten ist ihre wohltuende<br />
Wirkung für den ganzen Körper<br />
und die Gesundheit.<br />
Doch es gibt außer Schwimmen noch<br />
weitere Varianten, sich im Wasser<br />
fit zu halten: Nahezu alle aus dem<br />
»trockenen Bereich« bekannten Fitnessprogramme<br />
lassen sich auch im<br />
Wasser ausüben <strong>–</strong> mit einem wesentlich<br />
höheren Trainingseffekt. Die<br />
Wirkung des Wassers ist besonders<br />
hilfreich: Übungen im Wasser sind<br />
sehr effizient, da durch den erhöhten<br />
Widerstand im Wasser das Training<br />
fünfmal wirksamer ist als entsprechende<br />
Bewegung an Land. Der<br />
Wasserauftrieb lässt den Körper im<br />
Wasser schweben, der Körper wiegt<br />
nur noch zehn Prozent des Eigengewichts.<br />
Dadurch werden die Gelenke<br />
entlastet, Muskeln und Wirbelsäule<br />
werden geschont. Ob Aerobic<br />
oder Jogging: Längst bieten die<br />
M-Bäder zahlreiche Aqua-Fitness-<br />
Kurse an <strong>–</strong> mit und ohne Anmeldung.<br />
Einen Überblick über das gesamte Kursangebot<br />
der M-Bäder gibt Ihnen der<br />
Flyer »Besser in Form mit M.«, den Sie<br />
an allen Kassen der M-Bäder oder unter<br />
www.swm.de erhalten.<br />
Bei den Kursen mit Anmeldung bauen<br />
die Inhalte von Stunde zu Stunde<br />
aufeinander auf, sodass Sie einen<br />
optimalen Lernerfolg erzielen können.<br />
Die Programme ohne Anmeldung<br />
bieten Ihnen höchstmögliche<br />
Flexibilität bei Ihrer wöchentlichen<br />
Fitnessplanung.<br />
Mit jedem aktuellen Programm lassen<br />
sich die SWM neue Angebote einfallen.<br />
Jetzt erstmals im Programm<br />
ist beispielsweise Aqua-Nordic-Walking,<br />
ein Kurs, den nicht nur Liebhaber<br />
der Landvariante gerne besuchen<br />
werden.<br />
Aber die SWM haben auch an Kurse<br />
für all diejenigen gedacht, die sich<br />
im Wasser unsicher fühlen oder ihren<br />
Schwimmstil verbessern möchten:<br />
Für sie gibt es Anfänger- und<br />
Fortgeschrittenen-Schwimmkurse,<br />
bei denen die Teilnehmer Schwimmen<br />
lernen oder den nötigen technischen<br />
Feinschliff erhalten, um die<br />
Wirkung des Wassers für sich optimal<br />
zu nutzen. Ganz gleich für welches<br />
Programm Sie sich entscheiden: Ihren<br />
Wunschkurs können Sie bequem<br />
auf swm.de buchen.<br />
TIPP<br />
Jetzt für den Herbst fi t machen<br />
Im hohen Norden gehört die Sauna<br />
schon seit 2000 Jahren zum Alltag,<br />
in Deutschland wurde sie erst im<br />
20. Jahrhundert richtig bekannt.<br />
Anerkannt ist ihre Bedeutung als<br />
Erkältungsprophylaxe: Saunieren ist<br />
jetzt das richtige Mittel, um sich für<br />
die Wetterkapriolen des Herbstes zu<br />
stärken und Erkältungen vorzubeugen.<br />
Saunieren wirkt aber auch<br />
entspannend auf die Psyche und<br />
baut Stress ab. Durch die Hitze in<br />
der Sauna wird die Atmung gleichmäßiger,<br />
wodurch man automatisch<br />
gelassener und ruhiger wird.<br />
Worauf also noch warten? Die M-Bäder<br />
bieten zehn Saunalandschaften,<br />
die Ihnen wohltuende Saunaaufenthalte<br />
garantieren. www.swm.de
24. Oktober<br />
25 Jahren Klinikum Bogenhausen<br />
Tag der offenen Tür im Klinikum Bogenhausen<br />
»Medizin erleben«.<br />
10 <strong>–</strong>19 Uhr.<br />
� 17 Vorträge zu aktuellen <strong>medizin</strong>ischen<br />
Themen bieten Ihnen<br />
die Möglichkeit, Fragen an die Referenten<br />
zu stellen.<br />
� Reise durch das Klinikum <strong>–</strong> bei<br />
spannenden Führungen Medizin hautnah<br />
erleben.<br />
� Gesundheits-Check: Wie hoch ist<br />
der Blutzucker? Besteht ein Rheumaoder<br />
Osteoporose-Risiko? Messungen<br />
direkt vor Ort.<br />
� Gesund leben <strong>–</strong> Beratung<br />
Infos zu allen wichtigen Ernährungsfragen<br />
und zur Vorbeugung von Krankheiten.<br />
� Selbsthilfegruppen, Atemcenter,<br />
Sozialdienst, Notfallversorgung, verschiedene<br />
Kinderaktionen.<br />
Klinikum Bogenhausen,<br />
Englschalkinger Str. 77,<br />
81925 München.<br />
Nähere Infos unter Tel. 089/9270-0.<br />
03. November<br />
Herzwochen 2009<br />
Das schwache Herz <strong>–</strong> Diagnose und<br />
Therapie der Herzinsuffi zienz heute.<br />
Klinikum Bogenhausen<br />
Hörsaal im Erdgeschoss, Englschalkinger<br />
Straße 77, 81925 München<br />
Termin: ab 15 Uhr.<br />
Infos: Klinik für Kardiologie und Internistische<br />
Intensiv<strong>medizin</strong>, Vorzimmer<br />
Tel. 089/9270-2071.<br />
11. November<br />
Harninkontinenz bei Frau und<br />
Mann: neue Entwicklungen in<br />
Diagnose und Therapie<br />
Vortrag: 19 <strong>–</strong> 20.30 Uhr.<br />
VHS, Bäckerstr. 14, München-Pasing<br />
Referentin: Dr. med. Ricarda Bauer,<br />
Oberärztin der Urologischen Klinik<br />
und Poliklinik der Ludwig-Maximilians-<br />
Universität München.<br />
Eintritt: € 6,<strong>–</strong><br />
Osteoporose: Was wirklich schützt<br />
Vortrag und Diskussion: 20 <strong>–</strong> 21.30 Uhr.<br />
Referentin: Dr. Gabi Hoffbauer<br />
VHS, Gasteig, Rosenheimer Str. 5.<br />
Eintritt: € 6,<strong>–</strong><br />
26. November<br />
Möglichkeiten und Grenzen neuropsychologischer<br />
Rehabilitation<br />
Ref.: Prof. Dr. Georg Goldenberg, Chefarzt<br />
der Klinik für Neuropsychologie.<br />
Termin: 18.30 <strong>–</strong>19.30 Uhr,<br />
Klinikum Bogenhausen, Hörsaal im<br />
Erdgeschoss, Englschalkinger Straße<br />
77, 81925 München<br />
Auskunft zur Veranstaltung:<br />
Klinik für Neuropsychologie,<br />
Dr. Mathias Vogel.<br />
Tel. 089/9270-2383.<br />
Informationsveranstaltungen des<br />
Schwabinger Gesundheitsforums<br />
Klinikum Schwabing,<br />
Hörsaal der Kinderklinik,<br />
Eingang über Parzivalstraße 16,<br />
80804 München.<br />
Infos unter Tel. 089/30 68-31 55.<br />
27. Oktober<br />
Kniegelenksschmerzen<br />
17<strong>–</strong>19 Uhr: Ref.: Dr. Erich Sebisch<br />
03. November<br />
Therapieresistente Wunden <strong>–</strong><br />
wirklich therapieresistent?<br />
17<strong>–</strong>19 Uhr: Ref.: Dr. Hubert Stiegler<br />
17. November<br />
Entzündliche Erkrankungen der<br />
Lunge<br />
17<strong>–</strong>19 Uhr: Ref.: Dr. Adolf Siebert<br />
08. Dezember<br />
Rund ist nicht gesund!<br />
17<strong>–</strong>19 Uhr: Ref.: Prof. Peter Bauer<br />
02. Dezember<br />
Unser Auge <strong>–</strong> Prophylaxe, Erkrankungen,<br />
Therapie<br />
Vortrag mit Diskussion: 20 <strong>–</strong> 21.30 Uhr.<br />
Referent: Dr. med. Thomas Christmann.<br />
Sehfehler, trockene, rote Augen, tränende<br />
Augen, Grauer oder Grüner Star,<br />
Makula-Degeneration werden erörtert.<br />
Wie kann ich vorbeugen? Welche Behandlung<br />
ist für mich am besten? Was<br />
kann Lasern bewirken?<br />
VHS, Gasteig, Rosenheimer Str. 5.<br />
Eintritt: € 6,<strong>–</strong><br />
03. Dezember<br />
Frauenheilkunde mit der Traditionellen<br />
Chinesischen Medizin<br />
Vortrag und Übungen: 20 <strong>–</strong> 21.30 Uhr.<br />
Referentin: Konstantina Vrontou.<br />
Die chinesische Medizin hat einen<br />
ganz eigenen und faszinierenden Zugang<br />
zum weiblichen Körper und seinen<br />
Zyklen. Dabei werden Chancen<br />
und Grenzen in der Behandlung von<br />
frauenspezifi schen Beschwerden und<br />
Erkrankungen wie Störungen des<br />
Menstruationszyklus, der Libido und<br />
des Klimakteriums betrachtet.<br />
VHS, Gasteig, Rosenheimer Str. 5.<br />
Eintritt: € 6,<strong>–</strong><br />
Fit bleiben <strong>–</strong> mit ayurvedischer<br />
Medizin<br />
Vortrag und Übungen: 18 <strong>–</strong>19.30 Uhr,<br />
Referentin: Dr. med. Annette Müller-<br />
Leisgang.<br />
Sie möchten beweglich bleiben,<br />
Schlaganfall und Herzinfarkt vermeiden,<br />
ohne Arthrose und Diabetes alt<br />
werden? Der indische Ayurveda hat<br />
seit Jahrtausenden gute Ratschläge,<br />
um lange gesund und glücklich zu leben.<br />
Probieren Sie die vielfältigen<br />
Methoden, Rezepte und Übungen.<br />
VHS, Gasteig, Rosenheimer Str. 5.<br />
Eintritt: € 6,<strong>–</strong><br />
Das FrauenLebensnetz e.V.<br />
Netzwerkabende jeden 1. Dienstag<br />
im Monat 19.30 <strong>–</strong> 21.30 Uhr.<br />
Windeckstr. 78 (U6 Großhadern,<br />
3 Min.), 81375 München, für alle<br />
Interessierten offen<br />
Das FrauenLebensnetz ist ein überkonfessionelles,<br />
unabhängiges, offenes<br />
Netzwerk von Frauen in München,<br />
Bayern, Deutschland <strong>–</strong> mit<br />
dem Wunsch nach internationaler<br />
Ausdehnung.<br />
Zum FrauenLebensnetz gehören ein<br />
Begegnungsraum in München für<br />
Gespräche und mit einem vielfältigen<br />
Beratungsangebot wie Lebensberatung,<br />
Selbststärkungstraining,<br />
systemisch integrative Einzel-, Paarund<br />
Familientherapie, Projektberatung<br />
und Heilarbeit, der Begegnungsraum<br />
im Internet, das<br />
Internetaustauschforum mit dem<br />
Patinnensystem, ein Veranstaltungsangebot,<br />
ein qualifi ziertes Seminarprogramm,<br />
der monatliche Stammtisch<br />
und eine Vielfalt von Gruppen<br />
und Projekten.<br />
Infos über das FrauenLebensnetz:<br />
www.FrauenLebensNetz.de<br />
E-Mail: info@frauenlebensnetz.de<br />
Tel. 089/ 55 29 18 26 (Dienstag<br />
9.30 <strong>–</strong>13 Uhr), Tel. 08441/72488<br />
(Mo, Mi, Fr. 9 <strong>–</strong>12 Uhr).<br />
Venenleiden?<br />
Krampfadern?<br />
Kostenloser<br />
Patienten-Infoabend<br />
»Moderne Behandlungsmög-<br />
lichkeiten bei Krampfadern«<br />
Montag, 26. Oktober 2009<br />
18.30 Uhr<br />
Anmeldung nicht erforderlich.<br />
Mozartstr. 14a<strong>–</strong>16 · 80336 München<br />
Tel. (0 89) 514 09-0 · www.artemed.de<br />
Vitalia<br />
Freunde natürlichen<br />
Lebens e. V.<br />
� Monatliche<br />
Gesundheitsvorträge<br />
� Volksheilkundliche<br />
Wildkräuterführungen<br />
von Mai bis Oktober mit<br />
Sepp Ott, bekannt durch<br />
Presse, Rundfunk und<br />
Fernsehen.<br />
Infos:<br />
Vitalia Freunde natürlichen Lebens e. V.<br />
Minnewitstr. 5 · 81549 München<br />
Tel./Fax: 089/6 90 00 34<br />
IMPFAMBULANZ<br />
Impfambulanz der Infektions- und Tropen<strong>medizin</strong><br />
Reise- und Impfberatung, Diagnostik<br />
und Behandlung von Infektions- und<br />
Tropenkrankheiten sowie Tropentauglichkeitsuntersuchung<br />
Telefon: 089/2180-13500 oder -3517<br />
Email: tropinst@lrz.uni-muenchen.de<br />
www.tropinst.med.uni-muenchen.de<br />
Leopoldstraße 5<br />
Eingang Ecke Georgenstraße<br />
80802 München<br />
Klinikum der Universität München - Wir machen Medizin<br />
Zentrale am Campus Innenstadt, Tel.: 089 / 5160 - 0<br />
Zentrale am Campus Großhadern, Tel.: 089 / 7095 - 0<br />
Internet: http://www.uniklinikum-muenchen.de<br />
31<br />
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