Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
AUSGABE 2, WINTER <strong>2021</strong>/22<br />
DAS MAGAZIN DER ROTEN FALKEN OBERÖSTERREICH<br />
LaPapalapap<br />
Landesparlament <strong>2021</strong> - Jetzt reden wir Klartext!
table of contents<br />
Wir stellen vor... 3<br />
Klimawandel? Systemwandel! 4<br />
Interviews 6<br />
Die Trinkabells 7<br />
Falkenkongress <strong>2021</strong> 8<br />
Landesparlament <strong>2021</strong> 9<br />
Neubesetzung im Landesteam 10<br />
Queerer Feminismus 12<br />
Quiz 14<br />
Termine 2022 16<br />
DAS FOTO<br />
Als am 17.12.<strong>2021</strong> der Lockdown für alle in Oberösterreich<br />
endete, nutzten wir gleich die Chance um am<br />
18.12 noch einmal ein paar spontane JUHEs und Falken-Funktionär*innen<br />
zusammen zu bringen und das<br />
Jahr <strong>2021</strong> bei Punsch, Toast und Käsekrainer am Lagerfeuer<br />
in Linz Keferfeld zu verabschieden.<br />
Es wurde viel gelacht, gesungen, und sich ausgetauscht<br />
und vielleicht auch der eine oder andere Tornado entzündet.<br />
Als sich alle schließlich auf den Nachhauseweg machten,<br />
war es dem Kinderfreunde-Bus leider etwas zu<br />
kalt geworden und fast hätten Pia und Lena die Nacht<br />
im Kinderfreundehaus-Keferfeld verbringen müssen,<br />
wenn Sara sich nicht netterweise als Taxifahrerin angeboten<br />
hätte.<br />
So musste nur der Kinderfreunde-Bus übers Wochenende<br />
im Keferfeld bleiben und konnte erst am Montag<br />
unter genauer Aufsicht der Kindergartenkinder mit<br />
Starthilfe zurück in die Wienerstraße gebracht werden.<br />
EDITORIAL<br />
Liebe Leserin, lieber Leser!<br />
Es freut mich ganz besonders, dass du unseren <strong>Rotstift</strong>,<br />
die Zeitung der Roten Falken OÖ in den Händen hältst.<br />
Wieder ist ein halbes Jahr seit der letzten <strong>Ausgabe</strong> vergangen.<br />
Seitdem hat sich auch vieles bei den roten<br />
Falken getan. Wir waren im Sommer auf Feriencamp<br />
in Döbriach und unser Landesparlament fand in Steyr<br />
statt. Seitdem gibt es ein neues Landesteam und neue<br />
Schwerpunkte für die nächsten Jahre – queerer Feminismus<br />
& Umweltschutz. Außerdem waren wir mit dabei<br />
beim Falkenkongress und aus dem abgeschlossenen<br />
Junghelfer*innen-Kurs entstand ein JuHe-Stammtisch<br />
und ein gewähltes JuHe-Landesteam. Aber lies einfach<br />
selbst!<br />
All das haben wir trotz Krise gemeistert, weil wir einerseits<br />
Projekte durchziehen wollten und andererseits<br />
den Schutz der Gesundheit trotzdem nicht vernachlässigt<br />
haben. Am wichtigsten ist uns, dass Kinder und<br />
Jugendliche eine schöne Zeit genießen können und<br />
nicht auf soziale Kontakte, sorgenlose Freizeit und gute<br />
Bildung verzichten müssen. Alle unsere Events fanden<br />
unter gut durchdachten Corona-Sicherheitskonzepten<br />
statt. Anders als in vielen Teile der Gesellschaft wurde<br />
die Pandemie bei uns ständig ernst genommen.<br />
Nun müssen die Kinder und Jugendlichen wieder zurückstecken,<br />
obwohl sie ständig versucht haben alles<br />
richtig zu machen. Die Landes- und Bundesregierung<br />
kümmerten sich den Sommer über nicht um gut durchdachte<br />
Corona-Sicherheitskonzepte. Nun befinden<br />
wir uns wieder in einem Lockdown und die Jüngsten<br />
unserer Gesellschaft sind wieder die Verlierer*innen.<br />
Sie müssen auf ihre Freizeitaktivitäten, Freund*innen<br />
und auf qualitative Bildung verzichten. Ihr Lebensraum<br />
wurde wieder auf ein Minimum beschränkt.<br />
Wir hoffen, dass diese Pandemie bald gemeinsam solidarisch<br />
bekämpft wird, geleitet von einer Politik, die an<br />
alle und nicht nur an die Wirtschaft denkt. Doch solange<br />
es Dich da draußen gibt, sind wir guter Dinge, dass<br />
wir gemeinsam auch diese Hürde meistern!<br />
Freundschaft!<br />
Pia Zoister<br />
Landesvorsitzende<br />
2
WIR STELLEN VOR...<br />
Hallo!<br />
Ich bin Lena und seit diesem November neue Landessekretärin<br />
der Roten Falken Oberösterreich.<br />
Ich bin 27 Jahre alt und komme aus Linz. Ich bin zwar<br />
neu bei den Roten Falken, habe aber eine über zehn<br />
Jahre lange Vergangenheit in einer linken Jugendorganisation,<br />
nämlich der SJ (sozialistische Jugend), die eine<br />
Schwesternorganisation der Roten Falken ist.<br />
Zwei Themen, die mir persönlich besonders am Herzen<br />
liegen, sind Feminismus und die Klimakatastrophe, weil<br />
nur eine Welt, in der wir alle gleichberechtigt sind und<br />
die auch an kommende Generationen denkt eine Zukunft<br />
hat.<br />
Die einen oder anderen von euch konnte ich ja schon<br />
bei so mancher Demo, Sitzung oder beim Lagerfeuerabend<br />
persönlich kennenlernen, den Rest sicher auch<br />
ganz bald! Ich freue mich auf die gemeinsame Zeit mit<br />
euch!<br />
Freundschaft!<br />
Lena<br />
WIR STELLEN VOR...<br />
Hallo :)<br />
Einige von euch werden mich noch nicht kennen, also<br />
stell ich mich mal vor. Ich bin Gregor und seit Anfang<br />
Oktober darf ich der neue Zivi für die Roten Falken<br />
OÖ sein. Neben meinem Zivildienst bin ich auch aktiv<br />
in der Sozialistischen Jugend OÖ, die gleichzeitig eine<br />
Schwesterorganisation der Falken ist.<br />
Am Landesparlament im Oktober und am Falkenkongress<br />
durfte ich bereits einige von euch kennenlernen<br />
und ich freue mich schon wahnsinnig darauf noch mehr<br />
Falken zu treffen. Bei meiner Arbeit gibt es eigentlich<br />
so gut wie nie eintönige Aufgaben. Einmal bin ich im<br />
Kinderfreunde Camp in Obertraun und ein anderes<br />
Mal sortiere ich Semmerl für Pias Pferde. Und da ich<br />
mich wahnsinnig gerne in Organisationen einbringe, ist<br />
der Zivildienst bei den Falken die beste Option.<br />
Ich habe bereits große Vorfreude auf die kommenden<br />
Monate und kann mich glücklich schätzen mit so vielen<br />
gutherzigen Menschen arbeiten zu dürfen.<br />
Freundschaft!<br />
Gregor<br />
3
KLIMAWANDEL? SYSTEMWANDEL!<br />
von Lena Ertl<br />
Unsere Erde steuert derzeit auf eine globale Durchschnittserwärmung von 2,7°C zu. Die im Pariser<br />
Klimaabkommen festgelegten 1,5°C scheinen in weiter Ferne. Aber warum sind diese<br />
Zahlen so wichtig? Und was tun Staaten, um dieses Ziel zu erreichen, oder auch nicht?<br />
Seit Beginn des industriellen Zeitalters, mit Erfindung<br />
der Dampfmaschine Ende des 19. Jahrhunderts stoßt<br />
die Menschheit immer mehr CO 2<br />
aus. Vor allem ab dem<br />
Ende des zweiten Weltkriegs ist es zu einem immensen<br />
Anstieg der Treibhausgase gekommen. Die Auswirkungen<br />
davon spüren wir heute. Die sogenannten Treibhausgase<br />
wie CO 2<br />
und Methan entstehen hauptsächlich<br />
durch die Nutzung von fossilen Brennstoffen, wie Gas,<br />
Kohle und Erdöl. Der CO 2<br />
-Ausstoß ist seit dem vorindustriellen<br />
Zeitalter um über 44 Prozent angestiegen,<br />
was keine Zweifel zulässt, ob der Klimawandel von Menschen<br />
gemacht oder „natürlich“ ist.<br />
Vereinfacht erklärt funktionieren Treibhausgase so, dass<br />
sie in der Atmosphäre verhindern, dass Sonnenstrahlen<br />
die eigentlich an der Erdoberfläche reflektiert und<br />
ins Weltall zurückgestrahlt werden würden, entweichen<br />
können. Sie sind also wie in einem Glashaus gefangen<br />
und erwärmen die Erdatmosphäre und Meere.<br />
Aber im Sommer hat es doch sowieso 35°C, ein, zwei<br />
Grad mehr sind vielleicht unangenehm aber doch kein<br />
Problem? Wenn man von 1,5°C spricht, meint man einen<br />
Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperatur. An<br />
manchen Orten ist diese Schwelle bereits überschritten.<br />
Global liegt der Anstieg aktuell durchschnittlich bei<br />
1,2°C, merkbare Auswirkungen sind unter anderem Naturkatastrophen<br />
wie Hitzewellen, Überschwemmungen<br />
oder Waldbrände.<br />
Bei 1,5°C Erwärmung werden 14 Prozent der Weltbevölkerung<br />
mindestens einmal in 5 Jahren extreme Hitzewellen<br />
erleben, bei 2°C mehr als doppelt so viele, nämlich<br />
37 Prozent.<br />
Selbst bei einer Erwärmung um 1,5°C wird der jährliche<br />
Ertrag der Meeresfischerei um 1,5 Millionen Tonnen abnehmen,<br />
doch bei Erwärmung um 2°C um 3 Millionen<br />
Tonnen. 99 Prozent aller tropischen Korallen würden<br />
verloren gehen, und damit die artenreichsten Meeresökosysteme.<br />
Milliarden von Menschen sind von Fischerei<br />
für ihre Ernährung abhängig.<br />
Ein weiterer kritischer Punkt sind die so genannten Kippelemente.<br />
Das Problem: Werden sie ausgelöst werden<br />
Kettenreaktionen in Gang gesetzt, die eine Erderwärmung<br />
von vier bis fünf Grad zur Folge hätten.<br />
Kippen die Systeme, können die meisten davon nicht<br />
mehr in den alten Zustand zurückgeführt werden, selbst<br />
wenn die Menschheit auf einen Schlag emissionsfrei leben<br />
würde.<br />
Aktuell sind Wissenschaftler*innen 16 solcher Kippelemente<br />
bekannt, die bei unterschiedlichen Temperatur-<br />
Schwellenwerten ausgelöst werden. Sie werden in drei<br />
grobe Kategorien eingeteilt.<br />
Erstens: Eiskörper, zum Beispiel das Grönlandeisschild<br />
oder die arktischen Permafrostböden.<br />
Zweitens: Strömungssysteme, dazu gehören unter anderem<br />
das Wetterphänomen El Nino oder der indische und<br />
westafrikanische Monsun.<br />
Drittens: Ökosysteme, hier sind die bekanntesten der<br />
Amazonas Regenwald und die tropischen Korallenriffe.<br />
Ein Beispiel für eine Kettenreaktion, die durch Auslösen<br />
eines Kippsystems möglich ist, sieht so aus: In den Permafrostböden<br />
sind riesige Mengen an Methan und CO 2<br />
eingeschlossen. Je mehr sich die Erde erwärmt umso<br />
schneller schmelzen diese Böden, wodurch immer mehr<br />
und mehr zusätzliche Treibhausgase freigesetzt werden.<br />
Das wiederum treibt die Erderwärmung an und beschleunigt<br />
dann andere Kippelemente, wie das Schmelzen des<br />
Grönlandeisschildes, was einen Anstieg des Meeresspie-<br />
© Graph Scientists4Future, Layout and labeling Gregor Hagedorn, CC BY-SA 4.0, Data NASA GISS, corrected for 0 = 1880-1910<br />
w<br />
4
KLIMAWANDEL? SYSTEMWANDEL!<br />
von Lena Ertl<br />
gels zur Folge hat. Das würde große Teile von Küstengebieten<br />
unbewohnbar machen, was viele Menschen dazu<br />
zwingen würde ihre Heimatstädte oder Länder zu verlassen.<br />
Es ist also von großer Wichtigkeit, diese Systeme<br />
zu schützen, um die Kippelemente nicht auszulösen.<br />
Bei der Weltklimakonferenz in Glasgow haben sich im<br />
Herbst <strong>2021</strong> Vertreter*innen aus über 200 Ländern<br />
unter anderem mit diesem Problem befasst. Denn<br />
anders als es oft vermittelt wird, liegt die Lösung des<br />
Klimaproblems nicht vorwiegend bei jeder und jedem<br />
Einzelnen, der/die nicht mehr fliegt, keine Plastikverpackungen<br />
mehr benutzt und nur mehr vegan leben soll.<br />
Die Problematik wird von der öffentlichen in die private<br />
Sphäre geschoben, weil Politiker*innen und Unternehmer*innen<br />
sich so fein aus der Verantwortung ziehen<br />
können. Tatsächlich liegt das Problem bei riesigen Konzernen,<br />
die für den Großteil des Treibgasausstoßes verantwortlich<br />
sind. Nur 100 Unternehmen produzierten<br />
mehr als 70 Prozent aller Treibhausgase, die in den letzten<br />
30 Jahren angefallen sind. In Österreich ist die Voestalpine<br />
für 10 Prozent des gesamten jährlichen CO 2<br />
Ausstoß verantwortlich.<br />
Wir müssen uns also stärker gegen die Individualisierung<br />
der Klimakrise und Moralisierung der Lebensführung<br />
einzelner stark machen und endlich Konzerne, zum Beispiel<br />
durch angemessene CO 2<br />
Bepreisung, in die Verantwortung<br />
nehmen. Es muss der Transport von Waren<br />
um die halbe Welt, und die damit einhergehenden CO 2<br />
Ausstöße, stärker besteuert werden, sodass sich diese<br />
Ausbeutung von Menschen und Umwelt nicht mehr<br />
lohnt.<br />
© Gregor Hagedorn Juli <strong>2021</strong>, modifiziert nach H. Ritchie und M.Roser, OWID, CC BY-SA 4.0. Data from https://climateactiontracker.org/global/temperatures/,<br />
nationale Pledges bis April <strong>2021</strong> einbezogen.<br />
Es braucht mehr als nur halbherzige, selbst festgelegt<br />
Ziele von einzelnen Staaten, die im besten Fall 2050<br />
erreicht werden sollen. So hat sich Australien zwar vorgenommen<br />
bis 2050 klimaneutral zu werden, ohne<br />
jedoch einen konkreten Plan wie das geschehen soll<br />
vorzulegen. Im Gegenteil: Australien plant keine Kohleminen<br />
oder Kohlekraftwerke zu schließen, da man davon<br />
ausgehe, dass die Nachfrage danach noch steige.<br />
Man setzt auch hier, wie es scheint auf „neue Technologien“,<br />
deren Entwicklung oder Erfindung aber noch in<br />
den Sternen steht.<br />
Wir als Rote Falken haben die Forderung „Systemwandel<br />
statt Klimawandel“ zu einem unserer Hauptthemen<br />
gemacht und möchten euch an dieser Stelle unseren<br />
Klimatag am 9. April 2022 ankündigen, zu dem wir alle<br />
Falken einladen mit uns in verschiedenen Workshops,<br />
Seminaren und Vorträgen gemeinsam Möglichkeiten<br />
für eine falktastische Zukunft für alle zu gestalten!<br />
© Benedikt Nickel und Julia Steinberger, CC-BY-SA 4.0. Links: © Our World in Data, CC BY-SA 4.0,<br />
Rechts: after Mora et al 2017, code under Apache 2.0 license<br />
5
INTERVIEW AUS DÖ<br />
von Loreley Fröhlich(14) und Xenia Wiener(14)<br />
Paul (13):<br />
Paul ist seit Juni <strong>2021</strong> bei den Rote Falken. Er hat von<br />
uns erfahren über seine Freund*innen, die bei den Kinderfeunden<br />
sind. Bisher war er erst einmal in Döbriach<br />
dabei und war davon begeistert. Am meisten mag er<br />
die neuen Bekanntschaften, die er gemacht hat und<br />
die vielen tollen kreativen Workshops. Man wird ihn<br />
sicherlich noch öfters in DÖ sehen.<br />
Nova (15):<br />
Nova ist seit dem Jahre 2017 bei den Roten Falken, und<br />
war bereits schon 2-mal mit im Falkencamp Döbriach<br />
dabei. Unter anderem hat auch sie über Freund*innen<br />
etwas von uns mitbekommen. Am meisten freut sie<br />
sich immer, wenn sie ihre Freund*innen wieder sehen<br />
kann, die weiter weg wohnen und die sie im, Camp<br />
kennengelernt hat. Am coolsten findet sie die vielen<br />
verschiedenen und kreativen Workshops.<br />
Sarah Schober(15)<br />
Foto: Klaus Schönguber<br />
Wie lange bist du schon bei der Roten Falken?<br />
Ich bin bereits seit sieben Jahren bei den Falken.<br />
Wie bist du zu den Roten Falken gekommen?<br />
Mein Dad ist bei der SPÖ und ich wollte schon längere<br />
Zeit mal was Bedeutendes in meiner Freizeit machen und<br />
da boten sich die Roten Falken an. Ich bin ziemlich froh,<br />
dass ich zu den Roten Falken gekommen bin. Sie sind wie<br />
eine zweite Familie für mich.<br />
Was gefällt dir an DÖ am meisten?<br />
Dass man dort so sein kann, wie man ist! Das Programm<br />
ist auch immer mega cool und es freut mich jedes Jahr<br />
aufs Neue, meine alten Freund*innen wieder zu sehen,<br />
aber auch neue Leute kennen zu lernen.<br />
Warum fährst du nach DÖ?<br />
Weil es immer mega geil dort ist und auch die Leute dort<br />
einfach die Coolsten sind.<br />
6
THE AWAKENING OF THE TRINKABELLS<br />
von den Trinkabells<br />
Jedes Jahr in Döbriach treffen sich gemeinsam hunderte<br />
Jugendliche aus ganz Österreich. Viele Freundschaften<br />
werden geschlossen, so auch unsere.<br />
Unsere Geschichte beginnt im Jahre 4. v. Trinkabells<br />
(2017) als sich die ersten von uns kennengelernt haben.<br />
Damals waren wir nur eine kleine Gruppe, aber wir liebten<br />
uns schon seit Tag eins. Trotzdem haben wir immer<br />
für Drama und Stimmung gesorgt, weil wir schon immer<br />
Trouble Makers waren.<br />
Seitdem wurde es eigentlich fast zum jährlichen Ritual<br />
zwei Wochen im Jahr gemeinsam am Sommerlager in<br />
Döbriach zu verbringen. Mit der Zeit wuchsen wir immer<br />
mehr zusammen und unsere Gruppe vergrößerte sich<br />
konstant.<br />
Im Jahre 1. v. Trinkabells (2020) haben sich dann die<br />
meisten von uns zum JuHe-Kurs angemeldet. Dort haben<br />
wir trotz schwieriger Pandemie und einigen Online-<br />
Modulen gelernt, wie man zu den coolsten JuHes wird.<br />
Beim letzten JuHe-Kurs Modul hat uns Luki ein Lied<br />
gezeigt, welches künftig unsere Hymne werden sollte.<br />
Dieses legendäre Partylied trägt den glorreichen Namen<br />
„Oben Oben, Unten Unten“. Dieses Lied verbreiteten<br />
wir daraufhin in ganz Döbriach und noch heute singen<br />
die Kinder unser Lied.<br />
Wenn wir in der Zeit etwas voranschreiten, kommen wir<br />
zum Entstehungstag der Trinkabells. Döbriach <strong>2021</strong>! Es<br />
war schon beim Zeltaufbau im Regen klar, dass wir das<br />
Highlight dieses Camps werden würden. In dieser Nacht<br />
wurden die Jungelfen zu den heutigen Trinkabells. Dies<br />
war der Start einer unvergesslichen Zeit, in der wir viele<br />
Abenteuer bestritten und Erlebnisse, Augenblicke und<br />
Erinnerungen sammelten. Eine unserer tapferen Taten<br />
wird heute noch den Kindern erzählt. Wir bestritten einen<br />
28 Kilometer Marsch zum berüchtigten Egelsee und<br />
wieder zurück nur weil sich Heli, Vertschi und Martin offensichtlich<br />
nicht ordentlich informiert hatten („Es san<br />
eh nur 9 km“).<br />
Eine weitere Held*innentat unsererseits war der Tag, an<br />
dem wir bewiesen haben, dass wir auch ohne Betreuer*innen<br />
das Camp schaukeln können. An diesem Tag<br />
passierte ein zuvor noch nie dagewesenes Wunder.<br />
Der Morgenkreis startete um 9:57 Uhr, normalerweise<br />
startet er NIE vor 10:15 Uhr.<br />
Nicht nur in DÖ, sondern auch bei diversen anderen Falkenveranstaltungen<br />
wird allen klar: Wir sind unzertrennbar!<br />
Mittlerweile sind wir von einer kleinen Freund*innengruppe<br />
zu einer immer weiterwachsenden Familie geworden.<br />
Ohne die Roten Falken hätten wir uns nie kennengelernt<br />
und es würde die Trinkabells nicht geben. Wir<br />
wären nicht zu den Menschen geworden, die wir heute<br />
sind.<br />
Danke für all die unvergesslichen Erinnerungen und Momente,<br />
die wir bis jetzt sammeln durften und für all jene,<br />
die wir in der Zukunft noch sammeln werden!<br />
Wir freuen uns auf zwei coole Jahre im JuHe-Landesteam!<br />
Vergesst niemals bei „Oben Oben, Unten Unten“ laut<br />
mitzuschreien und mitzutanzen! Entzündet den Tornado!<br />
Alles Liebe,<br />
Eure Trinkabells<br />
(P.S.: Ihr seid ein absolutes Spitzenherz!)<br />
7
FALKENKONGRESS <strong>2021</strong><br />
von Gregor David<br />
Dieses Jahr fand unser Falkenkongress im wunderschönen<br />
Spital am Pyhrn statt. Samstagmittag starteten wir<br />
von Linz los und nach einer angenehmen Zug- und Busfahrt<br />
konnten wir schon die schönen Räumlichkeiten<br />
des JUFA Hotels verwenden. Wir starteten mit einem<br />
Kick-Off und erhielten alle Infos zum Ablauf der nächsten<br />
Tage. Danach ging es sofort in die ersten Workshops.<br />
Die Themen in unseren Workshops wurden in den nächsten<br />
Tagen immer wieder aufgegriffen. Die Themen waren<br />
Antifaschismus, Feminismus, Regenbogen & Vielfalt,<br />
Klimaschutz und Frieden. Nach dem köstlichen Abendessen<br />
ging es dann gleich los mit einem Stationenspiel.<br />
Dem Gespenst des Sozialismus wurden die Werte geraubt<br />
und unsere Aufgabe war es in mehreren Stationen<br />
diese Werte zurückzuholen.<br />
Nach einer zusätzlichen Stunde Schlaf dank der Zeitumstellung<br />
begann auch schon der Kick-Off für Sonntag.<br />
Heute ging es vor allem um die Gestaltung der Zukunft<br />
der Roten Falken. Der Sinn dahinter ist es, Kinder partizipativ<br />
in die Planung bis 2025 miteinzuschließen. Es<br />
gab mehrere Zukunftslabore, die je einem der genannten<br />
Themen zugeordnet wurden. In jedem der Labore wurden<br />
die Fragen gestellt: “Was verbindest du mit dem Thema?<br />
Und was möchtest du in Zukunft zu diesem Thema sehen?”<br />
Im Feminismus-Labor setzte man sich mit den<br />
Strukturen des Patriarchats auseinander und warum es<br />
weiterhin noch keine Gleichberechtigung unter den Geschlechtern<br />
gibt. Im Antifaschismus-Labor ging es um<br />
die Auseinandersetzung mit der Geschichte und dem aktiven<br />
Widerstand gegen neue faschistische Strömungen.<br />
Bei Regenbogen & Vielfalt standen Toleranz, Sexualität<br />
und Pride an oberster Stelle des Labors. Auch sehr spannend<br />
war das Thema Frieden, wo wir über die Grundbedingungen<br />
und die verschiedenen Arten von Frieden<br />
debattierten. Im zweiten Teil der Labore konnte man sich<br />
ein bestimmtes Thema aussuchen, mit dem man sich<br />
intensiver auseinandersetzen möchte. Die Aufgabe der<br />
Gruppen war es, für die Zukunft ein Projekt zu planen,<br />
womit das jeweilige Thema mehr in die Falken inkludiert<br />
werden wird.<br />
Nach den Zukunftslaboren haben wir uns alle wieder im<br />
großen Saal eingefunden, um gemeinsam die Halloween<br />
Party vorzubereiten. Es wurden Kürbisse geschnitzt,<br />
Snacks zubereitet, der Saal dekoriert und nachdem alle<br />
fleißig zusammen geholfen haben, konnten wir unser<br />
Abendessen genießen. Danach folgte auch schon die<br />
großartige Halloween-Party.<br />
Nachdem die Halloween-Party am Vorabend war, starteten<br />
wir am Montag in den letzten Tag unseres Falkenkongresses<br />
etwas später, damit auch alle ausgeschlafen<br />
waren. Nun war es an der Zeit, dass die Gruppen ihre<br />
Projektentwürfe den anderen Falken präsentieren. Die<br />
Präsentationen waren abwechslungsreich und sehr informativ<br />
aufgebaut. Vorgestellt wurden unter anderem ein<br />
Anti-Catcall Instagram Account (@catcallconta) und<br />
ein Prinzip für ein Feminismus Seminar. Danach gab es<br />
noch ein gemeinsames Gruppenfoto, bevor es ein letztes<br />
Mal zum Mittagessen ging.<br />
Innerhalb von drei Tagen wurden wahnsinnig viele Ideen<br />
gesammelt wie die Roten Falken bis 2025 weitermachen<br />
sollen. Ein riesiges Dankeschön an alle Falken, die alles<br />
geben und ihre Ideen in die Organisation einbringen.<br />
Vielen Dank auch an das Bundesteam, das den Falkenkongress<br />
wirklich toll organisiert hat.<br />
8
LANDESPARLAMENT <strong>2021</strong><br />
vom Landesteam<br />
Von 9. bis 10. Oktober <strong>2021</strong> trafen sich Falken aus dem<br />
ganzen Bundesland in Steyr zum Landesparlament der<br />
Roten Falken Oberösterreich. Alle zwei Jahre wird dort<br />
das Landesteam neu gewählt und Anträge diskutiert.<br />
Dieses Mal ließen sich nicht nur ein neues Landesteam,<br />
sondern auch ein JuHe-Landesteam zur Wahl aufstellen.<br />
Es ging aber um weit mehr als nur das, auch die Inhalte<br />
für die Zukunft wurden fleißig besprochen, diskutiert,<br />
ausgearbeitet und abgestimmt. Im Rahmen von vier verschiedenen<br />
Workshops wurden die Themen queerer Feminismus,<br />
Klimaschutz, Falkenstruktur und Arbeiter*innenbewegung<br />
den Jugendlichen nähergebracht.<br />
Der Workshop „Arbeiter*innenbewegung“ war verbunden<br />
mit einem Ausflug ins „Museum Arbeitswelt“ und<br />
den Stollen von Steyr. Hier erfuhren die Jugendlichen<br />
mehr über die Wurzeln der Arbeiter*innenbewegung und<br />
was diese mit den Roten Falken zu tun hat. Parallel dazu<br />
lernten die anderen im Workshop zum Thema Nachhaltigkeit,<br />
welche Auswirkungen der Kapitalismus auf unser<br />
Klima hat und was sich in unserem Wirtschafts- und Gesellschaftssystem<br />
ändern müsste, um die Umwelt zu retten.<br />
Aber auch Ansätze, wie man selbst umweltfreundlicher<br />
leben kann, wurde besprochen. Für unsere Jüngsten<br />
gab es einen Kreativworkshop der ihnen die Falkenwelt<br />
näher brachte. Unter anderem wurden unsere sechs<br />
Werte, der Jahreskreis der Roten Falken mit den vielen<br />
Veranstaltungen und alles rund um unsere bunte Organisation<br />
unter die Lupe genommen. Im vierten Workshop<br />
ging es um queeren Feminismus, in dem Jugendliche ab<br />
13 Jahren mehr über Feminismus lernten und wie dieser<br />
noch inklusiver gestaltet werden kann. Themen wie verschiedene<br />
Sexualitäten oder Identitäten und Gründe warum<br />
Menschen, die nicht der Norm entsprechen, oft diskriminiert<br />
werden, wurden dabei näher beleuchtet.<br />
Das Abendprogramm wurde von JuHe-Landesteam-<br />
Kandidatin Lillith und unserem Falkenzivi Gregor gestaltet<br />
und bestand aus einer Quizshow. Fünf verschiedene<br />
Teams spielten um den Sieg und konnten ihr Wissen und<br />
ihre Feinmotorik in diversen Minigames unter Beweis<br />
stellen. Vor allem beim Spiel um den höchsten Papierturm<br />
wurde die Gemüter heftig erhitzt und genau kontrolliert.<br />
Aber am Ende war es trotzdem zweitrangig, wer<br />
die meisten Punkte hat und viel wichtiger war der gemeinsame<br />
Spaß, den alle an diesem Abend hatten.<br />
Nach wenigen und wie immer nicht ausreichenden Stunden<br />
Schlaf und einem guten Frühstück starteten wir am<br />
Sonntag in den Konferenz-Teil des Wochenendes. Mit<br />
Rückblickvideos schauten wir auf die letzten zwei Falkenjahre<br />
zurück und genossen noch einmal die schönen<br />
Momente. Danach wurden die Anträge zu queerem<br />
Feminismus, Klimagerechtigkeit & Nachhaltigkeit und<br />
der Struktur der Roten Falken OÖ diskutiert und abgestimmt.<br />
Zudem stellten sich die Teammitglieder der neuen<br />
Wahlvorschläge für das Landesteam und das JuHe-<br />
Landesteam vor. Mit einer eindeutigen Mehrheit wurden<br />
Pia Zoister als Vorsitzende und Verena Kolar und Lara<br />
Zeller als ihre Stellvertreterinnen bestätigt. Das offiziell<br />
gewählte JuHe-Landesteam besteht seit dem LaPa aus<br />
Lillith Siegel, Natalja Gaigg, Nora Holzleitner, Christoph<br />
Kaufmann, Johanna Schütz und Anna Marie Wüster.<br />
Sehr emotional war der Abschied von Lukas Köppl-Haslinger<br />
aus dem Landesteam. Wir bedankten uns für seine<br />
tolle Arbeit in den letzten zwei Jahren und wünschen ihm<br />
alles Gute in seinem neuen Lebensabschnitt.<br />
Besonders danken möchten wir an dieser Stelle auch Lukas<br />
Scherer und Lars Pollinger für die Moderation, sowie<br />
Klaus Franchi für das Organisieren der Location und allen<br />
anderen fleißigen Helferleins, ohne die so eine große<br />
Veranstaltung gar nicht möglich wäre.<br />
9
TSCHÜSS, BABA!<br />
Seit 10 Jahren bin ich bei den Roten Falken. Seit ca.5<br />
Jahren mache ich Gruppenstunden und vor 5 Jahren<br />
durfte ich auch im JuHe-Landesteam meine ersten Erfahrungen<br />
beim Organisieren von Veranstaltungen und<br />
in der Teamarbeit machen - 10 Jahre, die mich natürlich<br />
geprägt haben. Die Roten Falken sind und waren für<br />
mich immer ein Ort, der mit einem starken Gefühl verbunden<br />
ist. Das Gefühl von Freiheit und Gemeinschaft.<br />
Bei den Roten Falken musste ich mich niemals verstellen,<br />
konnte mich ausprobieren und durfte so unendlich<br />
viel dabei lernen. Dabei war ich stets von Freund*innen<br />
umgeben, die mir immer wieder gezeigt haben, dass man<br />
gemeinsam am stärksten ist. All diese Erfahrungen haben<br />
mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin.<br />
Die Roten Falken haben mir eine ungeheure Menge an<br />
Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen ermöglicht. In<br />
Momenten, in denen ich an mir zweifelte, kam immer jemand<br />
und zeigte mir meine Stärken und was ich eigentlich<br />
alles kann. Das alles und noch vieles mehr, haben mir<br />
die Roten Falken gegeben und das kann mir keine*r mehr<br />
nehmen!<br />
Dass dabei nicht immer alles einfach war, ist eigentlich<br />
klar. Geplant war auch für das Jahr 2020 einiges! Dass<br />
aufgrund der Einschränkungen rund um die Eindämmung<br />
von Corona vieles ganz anders kam, macht mich<br />
manchmal noch immer ein wenig wehmütig. Unglaublich<br />
gerne hätte ich mit meinem Team zum Beispiel einen<br />
Falkentag organisiert! Ich habe den Falkentag 2013 als<br />
einen der coolsten Tage ever in Erinnerung! Das erste<br />
Mal „allein“ nach Linz fahren und die große weite Welt<br />
kennenlernen! Meine Freund*innen vom Sommerlager<br />
wiedersehen und coole neue Dinge lernen, gefiel mir damals<br />
schon! Umso mehr hat mich die Entscheidung den<br />
Falkentag abzusagen einige Tränen gekostet.<br />
Sich nicht unterkriegen zu lassen, habe ich aber auch bei<br />
den Falken gelernt. So haben wir eben versucht unsere<br />
Falken da draußen Online zu erreichen. Von der Online-<br />
Gruppenstunde, zum Online-Partizipations-Meeting<br />
fürs Pfila oder zum Kinderrechte Online-Workshop. Dabei<br />
habe ich Sachen gelernt, von denen ich nie gedacht<br />
hätte, dass ich sie mal brauche (und ganz ehrlich hoffe<br />
ich, dass ich sie nach der Pandemie auch nie wieder brauchen<br />
werde ;-P).<br />
Dass sich meine Zeit bei den Roten Falken auch mit<br />
meiner Zeit im Zivildienst bei den Kinderfreunden OÖ<br />
überschnitten hat, war nicht immer unpraktisch. Die intensive<br />
Zeit im Büro hat mich sehr geprägt und ich durfte<br />
sehr viel lernen.<br />
Besonders das Sommerlager <strong>2021</strong> war ein großer Meilenstein<br />
in meiner Landesteamzeit. Dass ich die Deleleitung<br />
der Roten Falken OÖ übernehmen durfte und die<br />
positive Rückmeldung, die ich bekommen habe, hat mir<br />
sehr viel bedeutet.<br />
Jetzt ist es Zeit für mich weiterzufliegen. Ich studiere<br />
jetzt in Wien und durfte auch schon meine ersten Uni<br />
Wochen erleben. Auch wenn ich euch alle in der Falkenwelt<br />
in Oberösterreich schon sehr vermisse, freue ich<br />
mich schon auf alles was da noch so kommt. Es ist ja auch<br />
kein Abschied auf nimmer wieder sehen, denn spätestens<br />
bei den nächsten Falkenveranstaltungen bin ich wieder<br />
dabei!<br />
Euer Luki<br />
10
WILLKOMMEN IM TEAM!<br />
Hallo, ich bin die Lara und komme aus Linz. Seit Herbst<br />
<strong>2021</strong> darf ich Teil des Landesteams der Roten Falken<br />
Oberösterreich sein und die Falkenwelt aktiv mitgestalten.<br />
Zu den Falken bin ich gekommen, da ich in einem<br />
Kinderfreunde Hort war und dadurch angefangen habe<br />
in Gruppenstunden zu gehen.<br />
Mein Papa hatte viel mit den Kinderfreunden zu tun,<br />
also war das damals schon Teil meines Lebens. Meine<br />
Gruppenstundenleiterin hat mir dann von Döbriach erzählt<br />
und ich bin mit meinen Freundinnen hingefahren.<br />
Auf diesem Sommercamp fühlte ich mich zum ersten<br />
Mal wirklich gesehen. Ich habe so sein können, wie ich<br />
bin und niemand hat mich verurteilt. Eigenschaften, die<br />
in der Schule nicht so an mir gemocht wurden, wurden<br />
bei den Roten Falken akzeptiert und sogar gefördert.<br />
Ich habe mich sehr wohl gefühlt und gewusst: „Da will<br />
ich bleiben!“ Zudem habe ich viele neue Freund*innen<br />
gefunden und immer eine gute Zeit verbracht. Ich bin<br />
immer wieder nach DÖ gefahren und habe Veranstaltungen<br />
besucht.<br />
Tja: Jetzt bin ich hier und werde so schnell auch nimmer<br />
verschwinden!<br />
Ich bin froh, dass ich mit so tollen Leuten zusammenarbeiten<br />
und noch so viele wunderbare Menschen kennenlernen<br />
darf!<br />
Neben den Falken verbringe ich meine Zeit mit Tanzen,<br />
Freund*innen oder einem Kochlöffel in der Hand.<br />
Ich interessiere mich für Feminismus und wie man die<br />
Welt für alle noch offener gestalten kann.<br />
Dieses Jahr möchte ich viele coole Veranstaltungen<br />
mitgestalten und damit einen Raum für Erinnerungen<br />
schaffen, die das ganze Leben prägen. Ich will Kindern<br />
die gleiche Möglichkeiten auf eine wunderschöne Zeit<br />
bei den Falken bieten, wie ich sie schon erfahren habe.<br />
Ich freue mich sehr auf zwei coole Jahre mit neuen Inhaltsschwerpunkten,<br />
Programm, Partys und<br />
vielem mehr!<br />
Wir sehen uns auf der nächsten Veranstaltung! :)<br />
Eure Lara<br />
11
QUEERER FEMINISMUS-Warte mal, was?<br />
von Pia Zoister<br />
Immer öfter wird von queerem Feminismus gesprochen, sogar die Roten Falken brachten bei ihrem<br />
Landesparlament einen Antrag dazu ein. Doch was bedeutet eigentlich queer sein und queerer<br />
Feminismus und gibt es einen Unterschied zum „normalen“ Feminismus? Wir haben dazu zwei<br />
queere Jugendliche befragt:<br />
Gregor | 19 | he/him | bisexuell<br />
Queerer Feminismus greift für mich die Tatsache<br />
auf, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt. Es bedeutet,<br />
dass Geschlechter vielseitig sind und, dass es<br />
einen Unterschied zwischen Geschlecht und Gender<br />
gibt. Queerer Feminismus inkludiert auch transsexuelle<br />
Personen und setzt sich nicht nur für Frauen, die<br />
als diese geboren sind, sondern für alle, die vom Patriachat<br />
unterdrückt werden, ein. Ziel ist die Gleichstellung<br />
aller Geschlechter!<br />
Was bedeutet für dich queerer Feminismus?<br />
Was bedeutet es für dich Feminist*in zu sein?<br />
Anna Marie | 15 | they/she (they bevorzugt)<br />
Für mich ist der queere Feminismus, die Community,<br />
in der ich Halt finde und Informationen bekomme.<br />
Queerer Feminismus setzt sich für Minderheiten ein.<br />
Dort fühle ich mich verstanden. Seit ich durch eine<br />
Identitätskrise auf diese Bewegung gestoßen bin, gibt<br />
sie mir Sicherheit und bringt mir Verständnis entgegen,<br />
auch wenn ich mal verunsichert oder traurig bin.<br />
Für mich bedeutet Feminist zu sein, für die Gleichstellung<br />
aller Geschlechter einzustehen und als Cis-<br />
Mann Verantwortung zu übernehmen, als dieser seine<br />
Privilegien zu erkennen und dafür zu nutzen, für<br />
Gleichstellung zu kämpfen. Außerdem sollte ich als<br />
Feminist wissen, wann ich mir Raum nehmen darf und<br />
wann ich Platz für andere machen soll.<br />
Feministin zu sein, bedeutet für mich, für meine Rechte<br />
einzustehen und sie in die Welt hinauszuschreien.<br />
Als Feministin bin ich laut und stehe für mich selbst<br />
und alle anderen Frauen* ein, auch für die, die selbst<br />
nicht die Möglichkeit dazu haben. Wichtig dabei ist<br />
mir Gleichheit, Respekt, Akzeptanz und die Repräsentation<br />
von Frauen* in der Gesellschaft.<br />
Was bedeutet es für dich queer zu sein?<br />
Queer zu sein, heißt so zu sein, wie ich bin. Als queere<br />
Person merke ich, dass diese Gleichstellung, von der<br />
viele überzeugt sind, nicht da ist und spüre die heterosexuelle<br />
Norm in der Gesellschaft sehr stark. Außerdem<br />
bedeutet queer sein, Teil einer Community mit<br />
einem gemeinsamen Ziel zu sein.<br />
Dass ich mich als queer bezeichne, verhindert, dass ich<br />
mich in irgendwelche Schubladen stecken muss., Die<br />
Antwort „Ich bin queer“ auf Fragen zu meiner Sexualität<br />
und Identität erleichtert vieles. Vor allem wenn<br />
ich mich selbst noch nicht labeln will oder mir noch<br />
nicht sicher bin. Ich liebe wen ich liebe – das bedeutet<br />
für mich queer.<br />
Muss mensch queer sein um queere Feminist*in zu sein?<br />
Nicht zwingend, jedoch sollten nicht-queere Personen<br />
sich selbst reflektieren, wie sie sich in der queeren<br />
Bewegung einbringen. Wenn es um queere Themen<br />
geht, sollten Erfahrungen von queeren Personen immer<br />
mehr zählen als die von straighten, da sie die Themen<br />
am eigenen Leib erfahren haben.<br />
Absolut nicht! Ich finde nicht, dass Menschen queer<br />
sein müssen, um für die Rechte von queeren Personen<br />
zu kämpfen – ähnlich wie bei der Black Lives Matter<br />
(BLM) Bewegung. Mensch sucht sich ja nicht aus, wen<br />
er/sie liebt. Ich finde es cool, wenn straighte Personen<br />
queere Feminist*innen sind.<br />
12
In einer idealen Gesellschaft kann jeder Mensch<br />
Mensch sein. Es ist eine Welt, in der es keine Unterdrückung<br />
gibt, wo keiner über dem anderen steht<br />
– eine klassenlose Gesellschaft! So wie unsere Gesellschaft<br />
und unser System derzeit in mehreren Aspekten<br />
ist, kann nicht von einer idealen Gesellschaft<br />
gesprochen werden.<br />
Wie schaut die ideale Gesellschaft für dich aus?<br />
Was muss passieren, dass dieses Ziel erreicht wird?<br />
Für eine ideale Gesellschaft müsste die Heteronormativität<br />
abgeschafft werden. Es braucht eine geschlechtsneutrale<br />
Sprache, eine offenere Kultur. Konservative<br />
Umgangsformen können auch zu Gewalt<br />
führen. Es wäre besser, würden nicht immer alle alles<br />
definieren wollen und sich auf Bezeichnungen versteifen.<br />
Einfach leben und leben lassen<br />
Das Gedankengut in der Gesellschaft muss sich ändern.<br />
Das jetzige System, wo Menschen gegeneinander<br />
ausgespielt werden und Leute nach Gewinn streben,<br />
nimmt in Kauf, dass so viele darunter leiden – das<br />
darf nicht sein!<br />
Offener sein, an Bildung teilnehmen z.B. Workshops,<br />
anderen zuhören. Die Politik soll nicht mehr in private<br />
Bereiche eingreifen: Jede*r sollte heiraten dürfen,<br />
wen er/sie will. Blutspenden ist noch immer nicht für<br />
alle Menschen auf Grund ihrer Sexualität erlaubt. Gesetze,<br />
die Leute diskriminieren, sollten aufgelöst werden.<br />
Überall auf der Welt – ich bin nämlich auf Grund<br />
meiner Sexualität in 74 Ländern illegal! Es braucht<br />
Freiheit für alle Menschen!<br />
Was können die Roten Falken konkret dazu beitragen?<br />
Wir sind innerhalb der Organisation ein gutes Beispiel<br />
wie die ideale Welt aussehen kann. Unsere Werte<br />
müssen wir immer mehr an Menschen weitergeben.<br />
Wir könnten noch mehr Menschen für unsere Organisation<br />
begeistern.<br />
Die Roten Falken machen bereits gute Arbeit. Cool<br />
wäre es, wenn es Workshops für alle gäbe – öffentlich,<br />
auch für Leute, die nicht bei den Roten Falken<br />
sind. Wir können Aufklärung für Alle betreiben – von<br />
Grund auf.<br />
Was möchtest du den Leuten als Message mitgeben?<br />
Mit jedem Meschen soll man so umgehen, wie man<br />
gerne hätte, dass mit einem selbst umgegangen wird.<br />
Es ist gut, dass wir vielfältig sind, dass bereichert unsere<br />
Gesellschaft. Über Solidarität soll nicht nur gesprochen,<br />
sondern sie soll auch gelebt werden.<br />
Fuck Gender Norms!<br />
Hörtipps:<br />
Instagram-Account-Tipps:<br />
Das ist alles von der Kunstfreiheit<br />
gedeckt<br />
Danger Dan<br />
Fair<br />
Nura<br />
Der Lila Podcast.<br />
Feminismus für alle<br />
@fuersolidaritaet<br />
@toxische_pommes<br />
@kontrast_at<br />
13
QUIZ: Welche*r Freizeitfalk*in bist du?<br />
von Lara Zeller<br />
Mache das Quiz und finde heraus welche*r Freizeitfalk*in du bist! Zähle einfach wie oft du A, B oder C gewählt<br />
hast – hast du am meisten A gewählt, entsprichst du dem Typ A. Ist die Antwort B am öftesten vorgekommen?<br />
Dann bist du Typ B. Das gleiche gilt für C. Nimm dir einen Stift, kreise deine Antworten ein und ließ dir zum<br />
Schluss das passende Resultat durch!<br />
Los geht’s!<br />
Wenn ich daheim bin, mache ich am liebsten...<br />
A) Sport<br />
B) nichts<br />
C) etwas kreatives wie basteln<br />
Mein perfekter Tag schaut so aus...<br />
C) mit Freund*innen aus alten Sachen Neues machen<br />
A) ein Tag am See, an dem ich viel schwimme und Rad fahre<br />
B) auf dem Sofa liegen und Filme schauen<br />
Meine liebste Zeit im Jahr ist...<br />
B) Winter<br />
C) Herbst<br />
A) Sommer und Frühling<br />
Wenn ich ein Stück Tuch vor mir sehe, denke ich mir...<br />
A) „Der ist perfekt zum Saubermachen von meinen Wanderschuhen!“<br />
B) „Wow, das kann ich ja als Augenbinde verwenden damit ich noch besser schlafe.“<br />
C) „Mir fallen ganz viele Sachen ein, was ich aus dem Tuch basteln kann!“<br />
Auf einem Feriencamp bin ich immer hier zu finden:<br />
C) im Materialzelt<br />
B) im Zelt<br />
A) beim See<br />
Hätte ich einen Wunsch frei, würde ich mir wünschen, dass...<br />
B) alle Leute der Welt ein gemütliches, sicheres Bett haben<br />
A) alle die Möglichkeit haben, den Sport zu machen den sie wollen<br />
C) man mit dem ganzen Müll in den Meeren neue, verwendbare Dinge bastelt<br />
14
ERGEBNIS: Welche*r Freizeitfalk*in bist du?<br />
von Lara Zeller<br />
A) Sportfalk*in<br />
Du bist am liebsten draußen und bist in Bewegung!<br />
Das Schlimmste für dich ist es, drinnen zu<br />
sitzen und nichts zu tun. Du bist unter deinen<br />
Freund*innen dafür bekannt, immer sportliche<br />
Aktivitäten vorzuschlagen, die ihr gemeinsam<br />
machen könnt! „Wow, du bist ja schnell!“ hörst<br />
du wahrscheinlich nicht selten.<br />
B) Entspannungsfalk*in<br />
Deine drei liebsten Wörter: Bett, Schlafen, Entspannen.<br />
Nichts geht über einen entspannten Tag auf dem Sofa mit deiner<br />
Lieblingsserie. Du denkst dir manchmal: „Für was soll ich<br />
mich viel bewegen, wenn das Ziel meiner Vorfahr*innen doch<br />
war, sich in Zukunft weniger zu bewegen? Für was haben sie<br />
sonst ein gemütliches Bett, Fahrzeuge, die mich von A nach<br />
B bringen und Sofas erfunden?“ Das heißt aber nicht, dass<br />
du faul bist, deine freie Zeit verbringst du eben einfach gerne<br />
damit zu relaxen.<br />
C) Bastelfalk*in<br />
Niemand kann so gut altes Material verwerten<br />
wie du und deine Weihnachtsgeschenke sind viel<br />
schöner eingepackt, als die der Anderen! Dein<br />
Zimmer ist voll mit Kunst, Postern und selbstgemachten<br />
Basteleien. Egal ob ein neues Kleidungsstück,<br />
ein cooles Bild oder andere kreative<br />
Sachen: Du weißt, wie man es herstellt! Während<br />
andere nur ein Stück Papier sehen, siehst<br />
du tausende Möglichkeiten, wie du es weiterverarbeiten<br />
kannst!<br />
MEHR SCHUTZ FÜR DICH<br />
www.jugendschutz-ooe.at<br />
Syda Productions/shutterstock<br />
Eine Initiative von<br />
Landesrätin Birgit Gerstorfer.<br />
PLAY&WIN<br />
Mitmachen und tolle Preise gewinnen!<br />
15
TERMINE<br />
• 05. Februar No-Burschenbundball-Demo<br />
• 12. Februar ÖA zum 12. Februar 1935<br />
• 09. April Falken Klimatag<br />
• 13. - 15. Mai Antifa-Seminar<br />
• 15. Mai Beifreiungsfeier KZ Mauthausen<br />
• 03. - 06. Juni Bundespfingstlager<br />
• 16. - 30. Juli Sommerlager Döbriach<br />
• 26. Juli - 09. August IFM Camp Common Ground<br />
Hier geht‘s zum Online-Kalender der Roten Falken OÖ<br />
Ein guter Start ins Leben.<br />
Mit dem Wättchen-EnergieSparbuch.<br />
Sammeln Sie bereits jetzt ein Energieguthaben für Ihren Nachwuchs*! Jährlich zum Geburtstag Ihres Kindes schreibe ich Ihnen<br />
100 Wättchen (= 100 kWh) auf das Wättchen-EnergieSparbuch gut – nach 18 Jahren entspricht dies dem durchschnittlichen<br />
Jahresstromverbrauch einer Wohnung! Zudem gibt’s ein Startguthaben von 200 Wättchen sowie tolle Überraschungsgeschenke.<br />
Mehr Informationen unter www.linzag.at/waettchen.<br />
* Zum Zeitpunkt Ihrer Anmeldung darf Ihr Kind maximal ein Jahr alt sein.<br />
Impressum<br />
Österreichische Kinderfreunde, Landesorganisation<br />
Oberösterreich, Rote Falken Oberösterreich.<br />
Wiener Straße 131, 4020 Linz.<br />
Telefon: 0732/773011-21, ZVR: 486089761<br />
Mail: rote.falken@kinderfreunde-ooe.at<br />
Redaktion: Xenia Wiener, Loreley Fröhlich, Pia Zoister, Lena<br />
Ertl, Lara Zeller, Gregor David und die Trinkabells<br />
Layout: Beatrice Keplinger und Markus Heller<br />
Fotos: wenn nicht anders genannt, Rote Falken OÖ<br />
An:<br />
Österreichische Post AG. Info.Mail Entgeld bezahlt.<br />
16