Gemälde Alte Meister – Teil 2
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ONE OF THE LEADING AUCTION HOUSES IN EUROPE<br />
CATALOGUE III<br />
OLD MASTER PAINTINGS PART 2<br />
Auctions: Thursday, 5 December 2024<br />
Exhibition: Saturday, 30 November <strong>–</strong> Tuesday, 3 December 2024
OLD MASTER<br />
PAINTINGS<br />
PART II
235<br />
FILIPPO MAZZOLA DELL’ERBETTE,<br />
UM 1460 <strong>–</strong> 1505 PARMA<br />
Der 1505 in Parma verstorbene italienische Maler der<br />
Renaissance ist der Vater des weit bekannteren manieristischen<br />
Malers Girolamo Francesco Maria Mazzola,<br />
bekannt als Parmigianino (1503-1540). Er war<br />
Schüler des Cremoneser Malers Francesco Tacconi<br />
und arbeitete hauptsächlich in der Region um Parma<br />
und Piacenza. Auf einer Reise nach Venedig studierte<br />
er die Werke seiner stillistischen Vorbilder Antonello<br />
da Messina (um 1430-1479), Giovanni Bellini (1430-<br />
1516) und Alvise Vivarini (um 1445-um 1505).<br />
DIE HEILIGE FAMILIE MIT JOHANNES DEM TÄUFER<br />
Öl auf Holz. Parkettiert. Nach oben abgerundet.<br />
54 x 37 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Verso eine Abschrift eines Gutachtens des bedeutenden<br />
Kunsthistorikers und Renaissance-Forschers Georg<br />
Gronau (1868-1938), München, 23. September 1924,<br />
der das Bild mit Werken Filippo Mazzolas in Neapel und<br />
Baltimore vergleicht.<br />
234<br />
MEISTER VON SIENA<br />
MARIA MIT DEM KINDE UND ZWEI HEILIGE<br />
Tempera/ Öl auf Stucco.<br />
71 x 55 cm.<br />
Verso mit einem typografischen Gutachten in französischer<br />
Sprache von 1958.<br />
In geschnitztem, architektonisch aufgefassten, spitzgiebligen<br />
Rahmen mit flankierenden, gedrehten Säulen.<br />
Vor goldpunzierten Grund Maria mit dem Kinde sitzend,<br />
welches eine Hand segnend emporhält. Die beiden<br />
Personen flankiert von Petrus und einem weiteren<br />
Heiligen, jeweils mit einem Nimbus versehen.<br />
(1420418) (13)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
Vor hellblauem Hintergrund, der den Himmel andeuten<br />
soll, die auf einer Steinbrüstung sitzende Madonna<br />
in wertvollem gold-rötlichem Kleid mit rotem faltenreichen<br />
Mantel, in ihrem Schoß liegend der nackte<br />
Jesusknabe, der in seiner rechten Hand eine Taube<br />
hält. Sie hat die Hände sorgsam vor ihrer Brust zusammengelegt<br />
und blickt auf das Kind nachdenklich<br />
herab. Hinter ihr stehend Josef in braunem Mantel<br />
mit Stab, zu ihrer Linken Johannes der Täufer in Fellgewand<br />
und Kreuzstab. Alle drei, sowie der Christusknabe,<br />
von einem Nimbus hinterfangen. Feine Malerei<br />
in teils kräftiger Farbgebung.<br />
Anmerkung:<br />
Laut einer konservatorischen Untersuchung des<br />
Doerner Institutes steht keines der nachgewiesenen<br />
Farbmittel im Widerspruch zur angenommenen<br />
Entstehungszeit des <strong>Gemälde</strong>s. (1420701) (18)<br />
FILIPPO MAZZOLA DELL’ERBETTE,<br />
CA. 1460 <strong>–</strong> 1505 PARMA<br />
THE HOLY FAMILY WITH SAINT JOHN THE BAPTIST<br />
Oil on panel. Parquetted. Rounded at the top.<br />
54 x 37 cm.<br />
On the reverse a transcript of an expert’s report by the<br />
renowned art historian and Renaissance expert Georg<br />
Gronau (1868 -1938), Munich, 23 September 1924, who<br />
compares the present painting with a work in Naples<br />
and Baltimore.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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236<br />
MEISTER DER VENEZIANISCHEN SCHULE<br />
DES 14. JAHRHUNDERTS<br />
DIE GEBURT MARIENS <strong>–</strong> DIE HEILIGE ANNA<br />
IM WOCHENBETT<br />
Tempera und Goldgrund auf Holz.<br />
43,5 x 33 cm.<br />
Um 1360.<br />
Angeschnitzte, reliefierte Rähmcheneinfassung.<br />
Wie der Markusdom in Venedig mit seiner reichen<br />
Bildmosaik-Ausstattung, so zeigt auch das kleine Tafelbild,<br />
wie eng die Malerei des 14. Jahrhunderts noch<br />
mit der Kunst des Byzantinischen Reiches verbunden<br />
war. _Englisch Die Behandlung der Perspektive war noch längst<br />
nicht voll entwickelt, Figuren und Objekte legen den<br />
Bibeltext wortwörtlich aus. Gezeigt ist, wie eine Gruppe<br />
von drei Frauen sich prozessionsartig dem Wochenbett<br />
der Heiligen Anna nähern und Geschenke mitbringen,<br />
wie etwa Kuchen oder Weinkanne. Anna<br />
nimmt die Gaben in Empfang. Einzig ihr Haupt und<br />
das des danebenstehenden Zacharias sind von einer<br />
goldenen Nimbusscheibe hinterfangen. Die gesamte<br />
Figurengruppe erscheint vor einem Gebäude, das<br />
rechts durch Rotfärbung und einen Rundbogen hervorgehoben<br />
erscheint. Damit werden die Hauptfiguren<br />
Anna und Zacharias als heilige Hauptfiguren nochmals<br />
betont. Das Kind, die Heilige Maria ist in einem<br />
Kinderbettchen am unteren Bildrand gezeigt, ebenfalls<br />
mit Nimbus, umsorgt von einer kleiner dargestellten<br />
Figur in der rechten Bildecke. Das hier dargestellte<br />
Geschehen geht auf Schilderungen aus den Apogryphen<br />
und dem Protoevangelium des Jakobus zurück.<br />
Der Malstil zeigt sich in der Tradition der byzantinischen<br />
Malerei, nach Venedig übermittelt durch Kunstzentren<br />
wie Konstantinopel oder Thessaloniki. Doch<br />
die Gesamtauffassung der Szene finden wir auch bei<br />
Giotto di Bondone (1266-1337) in seinem Freskenzyklus<br />
des Marienlebens in Padua von 1303. Es braucht<br />
keiner Betonung, dass ein Tafelbild wie dieses von<br />
hoher Seltenheit und großem kunsthistorischem Interesse<br />
ist. <strong>Alte</strong>rsbedingt Wurmgänge.<br />
Anmerkung:<br />
Diese Szenen-Auffassung erinnert an Darstellungen<br />
der Anbetung der Könige in Bethlehem. Ein Mosaik<br />
(aus dem 12.-14. Jahrhundert) im Markusdom, mit<br />
der Darstellung der Anbetung von Maria mit dem<br />
Kind durch die Heiligen Drei Könige, zeigt sich vergleichbar<br />
in Komposition und Figurengliederung;<br />
sowie das Hinterfangen der Marienfigur durch ein<br />
Gebäude hebt dort die Bedeutung der Hauptfiguren<br />
hervor. (1421262) (11)<br />
SCHOOL OF VENICE,<br />
14TH CENTURY<br />
THE NATIVITY OF THE BLESSED VIRGIN MARY <strong>–</strong><br />
SAINT ANNE IN CHILDBED<br />
Tempera and gold ground on panel.<br />
43.5 x 33 cm.<br />
ca. 1360.<br />
Like Saint Mark’s Basilica in Venice with its opulent<br />
mosaic decoration, the small panel painting also shows<br />
how closely 14th century painting was still connected<br />
to the art of the Byzantine Empire.<br />
Notes:<br />
This subject is reminiscent of depictions of the Adoration<br />
of the Magi in Bethlehem. The composition and<br />
figural structure of a mosaic (12th - 14th century) in<br />
Saint Mark’s Basilica depicting the Adoration of the<br />
Virgin and Child by the Three Magi is comparable;<br />
the fact that there is a building behind the figure of<br />
the Virgin also highlights the importance of the main<br />
figures.<br />
€ 15.000 - € 25.000 (†)<br />
Sistrix<br />
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237<br />
AMBROGIO LORENZETTI,<br />
1290 SIENA <strong>–</strong> 1348 EBENDA, ART DES<br />
Lorenzetti war <strong>–</strong> zusammen mit seinem älteren Bruder<br />
Pietro in Siena und in Florenz tätig. Berühmt geworden<br />
ist er vor allem für seinen großen Freskenzyklus der<br />
Guten und schlechten Regierung im Sieneser Palazzo<br />
Pubblico. Werke der Hand des Ambrosio finden sich in<br />
bedeutendsten Sammlungen und Museen, wie Uffizien<br />
Florenz, Pinacoteca Siena.<br />
MADONNA MIT DEM KIND<br />
Tempera und punzierter Goldgrund auf Holz.<br />
54,8 x 30,2 cm.<br />
Kleines gotisches Tafelbild mit oben seitlich eingezogenem<br />
Dreiecksauszug. Maria im Dreiviertelbildnis, in<br />
rotem Kleid mit dunkelblauem Mantel. Ihr Blick gilt<br />
dem Betrachter, während das Kind zur Mutter aufblickt<br />
und im Händchen einen Apfel hält. Dem Stil<br />
Lorenzettis emtsprechen die betont überlangen, fein<br />
dargestellten Finger der Madonna. Darüberhinaus ist<br />
eine enge Verwandtschaft zu der Mariendarstellung im<br />
Triptychon des Hl. Proklos (um 1332, Uffizien, Florenz)<br />
zu erkennen. Die Ähnlichkeit zeigt sich vor allem in<br />
dem eng und weich anliegenden roten Kleid der Madonna,<br />
abgesehen von der Haltung und dem Blick<br />
des Kindes, der auf die Mutter gerichtet ist. Das grundierte<br />
<strong>Gemälde</strong> mit seitlichem holzoffenen Rand, der<br />
ehemals durch die Rahmung abgedeckt war. Leicht<br />
gewölbt.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Jacob Burckhardt: Die Kunst der Renaissance.<br />
Band I. Die Malerei nach Inhalt und Aufgaben. Aus<br />
dem Nachlaß herausgegeben von Marizio Ghelardi<br />
u. a. C. H. Beck. München. Schwabe.Basel. 2006,<br />
S. 351<br />
Vgl. Michela Becchis: Lorenzetti, Ambrogio. In:<br />
Mario Caravale (Hrsg.): Dizionario Biografico degli<br />
Italiani (DBI). Band 65: Levis-Lorenzetti. Istituto<br />
della Enciclopedia Italiana, Rom 2005.<br />
Vgl. C. De Benedictis: Lorenzetti, Ambrogio. In:<br />
Dizionario dell‘Arte medievale Band 7, Rom 1996,<br />
S. 878-884. (1421904) (11)<br />
AMBROGIO LORENZETTI,<br />
1290 SIENA <strong>–</strong> 1348 IBID., MANNER OF<br />
MADONNA AND CHILD<br />
Tempera and punched gold ground on panel.<br />
54.8 x 30.2 cm.<br />
Small Gothic panel painting.<br />
Literature:<br />
cf. Jacob Burckhardt, Die Kunst der Renaissance,<br />
vol. I, Die Malerei nach Inhalt und Aufgaben. From<br />
the estate, published by Maurizio Ghelardi et al.<br />
Munich/Basel 2006, p. 351<br />
cf. Michela Becchis, Lorenzetti, Ambrogio, in: Mario<br />
Caravale (ed.): Dizionario Biografico degli Italiani<br />
(DBI), vol. 65: Levis-Lorenzetti. Istituto della Enciclopedia<br />
Italiana, Rome 2005.<br />
cf. Cristina de Benedictis, Lorenzetti, Ambrogio, in:<br />
Dizionario dell’Arte medievale, vol. 7, Rome 1996,<br />
pp. 878-884.<br />
€ 30.000 - € 50.000 (†)<br />
Sistrix<br />
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17
238<br />
DEUTSCHER MALER UM 1520<br />
DORMITIO<br />
Öl auf Holz. Abgeschliffen und parkettiert.<br />
106 x 90 cm.<br />
In ebonisiertem Kehlrahmen.<br />
Maria, die im Tod ihre jugendliche Gestalt zurückgewonnen<br />
hat, ruht auf dem Sterbebett. Sie wird umgeben<br />
von den auf wundersame Weise herbeigeeilten<br />
sichtlich trauernden zehn von zwölf Apostel, welche<br />
die Exequien einleiten; links im Vordergrund wohl<br />
Petrus lesend, Johannes Evangelist ihrem Haupt<br />
am nächsten stehend. Perspektivisch zulaufend der<br />
Boden in farblich dreifach alternierenden Quadratfliesen,<br />
zwei Cherubim halten hinter dem Bett einen<br />
textilen Baldachin in der Art eines Zeltes. In leuch tender<br />
Polychromität gestaltet, die Häupter der Apostel<br />
mit raumgreifenden Maßwerknimben in Gold gestaltet,<br />
Maria mit über Kreuz gelegten Händen.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Leopold Kretzenbacher, Sterbekerze und Palmzweig-Ritual<br />
beim „Marientod“ Zum Apokryphen in<br />
Wort und Bild bei der koimesis, dormitio, assumptio<br />
der Gottesmutter zwischen Byzanz und dem mittelalterlichen<br />
Westen, Wien 1999.<br />
Vgl. Gertrud Holzherr, Die Darstellung des Marientodes<br />
im Spätmittelalter. Dissertation, Universität<br />
Tübingen 1971. (1421816) (13)<br />
GERMAN SCHOOL, CA. 1520<br />
DORMITIO<br />
Oil on panel. Ground and parquetted.<br />
106 x 90 cm.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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239<br />
SCOLAIO DI GIOVANNI,<br />
MAESTRO DI BORGO ALLA COLLINA, 1385 <strong>–</strong> 1434<br />
Scolaio dürfte sich im Kreis des Agnolo Gaddi (1350-<br />
1396) ausgebildet haben und ist womöglich als Mitarbeiter<br />
des Gherardo Starnina (um 1360-1413) nach Valencia<br />
gefolgt. Nach dessen Rückkehr nach Florenz<br />
um 1403 hat er sich wohl selbstständig gemacht. Ursprünglich<br />
wurde er mit dem Notnamen „Maestro del<br />
Borgo alla Collina“ geführt, auf Grund eines Altarflügels,<br />
den er 1423 in der Kirche San Donato in der Stadt<br />
Borgo alla Collina im Casentino malte. Heute wird der<br />
Künstler mit dem Namen Scolaio di Giovanni in Verbindung<br />
gebracht. Er war <strong>–</strong> zusammen mit Alvaro Pirez,<br />
aber auch Niccolò di Pietro Gerini (tätig von 1368-1415),<br />
Giovanni dal Ponte (1385-1437) und Giovanni di Francesco<br />
Toscani (1370-1430) einer der wichtigsten Mitgestalter<br />
der spätgotischen Blütezeit der florentinischen<br />
Malerei des beginnenden Quattrocento, deren Hauptakte<br />
Spinello Aretino (um 1340-1410), Gherardo di Jacopo<br />
Starnina (um 1363-1409) und Lorenzo Monaco<br />
(um 1370- um 1425) waren. Nach Lehrjahren bei Agnolo<br />
Gaddi in Weiterführung des Stiles Giottos blieb Scolaio<br />
di Giovanni dem Stil Starninas eng verbunden. Der<br />
Notname wurde 1938 von Georg Pudelko geprägt, indem<br />
er Werke untersuchte, die Osvald Siren in den<br />
Jahren 1904 und 1905 dem Maestro del Bambino Vispo<br />
zugeschrieben hatte. Pudelkos Vorschlag wurde<br />
später von den größten Kennern des 20. Jahrhunderts<br />
angenommen. Roberto Longhi, Carlo Ludovico Ragghianti,<br />
Federico Zeri und Miklos Boskovits, erweiterten<br />
den Katalog des Maestro di Borgo alla Collina um zahlreiche<br />
Neuzugänge. Die Identifizierung des anonymen<br />
Malers mit Scolaio di Giovanni wurde 1996 von Anna<br />
Maria Bernacchioni vorangetrieben.<br />
MADONNA MIT DEM KIND UND HEILIGEN<br />
Tempera auf Goldgrund, auf Holz.<br />
93 x 51 cm.<br />
Beigegeben eine Expertise von Dr. Mauro Minardi,<br />
vom Dezember 2022/Januar 2023.<br />
Der florentinischen Gotik entsprechend ist das Tafelbild<br />
spitzbogig geschlossen, die Hauptfigur -Maria mit<br />
dem Kind <strong>–</strong> erhöht thronend, der Oberkörper von einem<br />
Goldgrund mit punzierten Nimben hinterfangen.<br />
Während Maria mit gesenktem Haupt in Nachdenklichkeit<br />
dargestellt ist, blickt das Kind dem Betrachter<br />
entgegen, ein Motiv, das sich weit fortsetzten sollte.<br />
Die Begleitfiguren, die wie meist im Zusammenhang<br />
mit den Auftraggebern bzw. dem Patrozinium stehen,<br />
sind symmetrisch ins Bild komponiert: die männlichen<br />
Heiligen erhöht stehend: Antonius der Eremit und<br />
Franziskus in braunem Ordenskleid. Darunter in Sitzhaltung<br />
links Katharina mit dem Rad als Attribut, sowie<br />
eine noch nicht identifizierte Heilige mit Buch und<br />
Schreibgriffel, wohl Clara von Assisi mit dem Regelbuch.<br />
Die Gesamtdarstellung findet sich vom Maler wiederholt<br />
<strong>–</strong> von Detailabwandlungen abgesehen <strong>–</strong> in weiteren<br />
Sammlungen. So in Florenz, Chiesa di San Giuliano,<br />
oder in der Galleria di Accademia.<br />
Literatur:<br />
Vgl. A. Lanza, Il Maestro del Borgo alla Collina,<br />
Polistampa, Florenz 2012. (1421422) (11)<br />
SCOLAIO DI GIOVANNI,<br />
MAESTRO DI BORGO ALLA COLLINA, 1385 <strong>–</strong> 1434<br />
MADONNA AND CHILD WITH SAINTS<br />
Tempera on gold ground, on wood.<br />
93 x 51 cm.<br />
Accompanied by an expertise by Dr Mauro Minardi,<br />
dated December 2022/January 2023.<br />
€ 50.000 - € 80.000<br />
Sistrix<br />
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240<br />
MEISTER DES „SAN NICOLÒ“-TRIPTYCHONS<br />
ALTARTAFEL MIT DARSTELLUNG DES HEILIGEN<br />
PROSDOCIMUS VON PADUA<br />
Öl auf Tafel, mit punziertem Goldgrund.<br />
121 x 36,5 cm.<br />
Betont hochrechteckiger Flügel eines Klappaltars,<br />
der nach Recherchen möglicherweise 1503 von Badessa<br />
Catarina Mariotti für die Kirche San Prosdocimo<br />
in Vicenza in Auftrag gegeben wurde. Vermutlich<br />
kam das Werk 1808 zunächst in Staatsbesitz, wurde<br />
dann 1822 in die Sammlung des Malteserordens<br />
übertragen. Die Bildtafel wurde ursprünglich dem<br />
Maler Alvise Vivarini (um 1445-um 1505) zugeschrieben.<br />
Andrea de Marchi hat sie in den Werkkatalog<br />
des <strong>Meister</strong>s des Nikolaus-Triptychons aufgenommen.<br />
Es wird angenommen, dass die Tafel ehemals<br />
eine Madonnendarstellung mit Kind und Engeln flankiert<br />
hat, die 1983 von Federico Zeri und nochmals<br />
im Jahr 2000 von Enrico Maria Dal Pozzolo publiziert<br />
wurde. Die Madonnendarstellung war seit 1979 bekannt<br />
(Christie´s Febr. 79, lot 99), zu den weiteren<br />
Seitenbildern fehlen bislang Informationen. Pietro<br />
Edwards hatte 1806 in einer Inventarbeschreibung<br />
dazugehörige Tafelbildthemen aufgeführt, nämlich<br />
San Daniele, Schutzpatron von Padua, und Prosdocimus,<br />
erster Bischof der Stadt und Patron des gleichnamigen<br />
Klosters. Der bislang anonyme Künster<br />
wurde von Dal Pozzolo vorläufig mit dem Maler Battista<br />
Tessari (genannt Girolamo del Santo) dem Cousin<br />
der Auftraggeberin identifiziert. Der Dargestelle steht<br />
frontal zum Betrachter, im Arm der erhobenen Segenshand<br />
der Bischofsstab, gewandet mit einem reich<br />
mit gestickten Bildern ornamentierten Chormantel.<br />
Provenienz:<br />
Kirche San Prosdocimus, Padua (1503).<br />
Privatsammlung Ludwig Mond, London.<br />
Kunstgalerie von Ontario, Toronto (1926).<br />
Auktion Sotheby´s New York, 27. Januar 2017, Lot 405.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Pietro Edwards, In: Fogolari, Accademia veneziana<br />
di pittura e scultura des ´700, L’arte XVI, 1913,<br />
S. 250.<br />
Vgl. Maracher (Hrsg.), Museo Correr, <strong>Gemälde</strong> aus<br />
dem 14. bis 16. Jahrhunderts, Ausstellungskatalog,<br />
Venedig 1957.<br />
Vgl. Frederico Zeri, Un esercizio in area veneta di<br />
provincia, in: Antologia di Belle Arti, 15 f. 1980.<br />
Vgl. M. Lucco, Un esercizio di folologia, l´autore del<br />
trittico in San Nicolo a Padova. In: Bolletino del Muso<br />
Civico di Pdova, LXXII, 1983.<br />
Vgl. E. M. Dal Pozzolo. La chiesa di San Prosdocimo<br />
a Padova in Arte Veneta, 58, 2000. S. 77 f. (1421373)<br />
(11)<br />
MASTER OF THE SAN NICOLÒ TRIPTYCH<br />
ALTARPIECE WITH DEPICTION OF SAINT<br />
PROSDOCIMUS OF PADUA<br />
Oil on panel with punched gold ground.<br />
121 x 36.5 cm.<br />
Depiction of an elongated portrait format wing of a<br />
folding altarpiece, which, according to research, was<br />
possibly commissioned in 1503 by Badessa Catarina<br />
Mariotti for the church of San Prosdocimo in Vicenza.<br />
The work probably first came into state ownership in<br />
1808 and was then transferred to the collection of the<br />
Order of Malta in 1822. The panel was originally attributed<br />
to the painter Alvise Vivarini (ca. 1445 - ca. 1505).<br />
Andrea de Marchi included it in the oeuvre catalogue<br />
of the Master of the San Nicolò Triptych.<br />
Provenance:<br />
Church of San Prosdocimo, Padua (1503).<br />
Private collection Ludwig Mond, London.<br />
Art Gallery of Ontario, Toronto (1926).<br />
Auction Sotheby’s New York, 27 January 2017, lot<br />
405.<br />
Literature:<br />
cf. Pietro Edwards, in: Fogolari, Accademia veneziana<br />
di pittura e scultura des ‘700, in: L’arte, XVI, 1913,<br />
p. 250.<br />
cf. Maracher (ed.), Museo Correr, <strong>Gemälde</strong> aus<br />
dem 14. bis 16. Jahrhunderts, exhibition catalogue,<br />
Venice 1957.<br />
cf. Federico Zeri, Un esercizio in area veneta di provincia,<br />
in: Antologia di Belle Arti, p. 15f., 1980.<br />
cf. Mauro Lucco, Un esercizio di filologia, l´autore del<br />
trittico in San Nicolò a Padova, in: Bolletino del Museo<br />
Civico di Padova, LXXII, 1983.<br />
cf. Enrico Maria dal Pozzolo, La chiesa di San Prosdocimo<br />
a Padova, in: Arte Veneta, 58, 2000. p. 77f.<br />
€ 30.000 - € 50.000<br />
Sistrix<br />
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241<br />
ALVISE VIVARINI,<br />
UM 1445 VENEDIG ODER MURANO <strong>–</strong> UM 1505,<br />
WERKSTATT<br />
Vivarini war der letzte Vertreter der bekannten venezianischen<br />
Malerdynastie des Quattrocento. Als Sohn<br />
des Antonio da Murano Vivarini (um 1415-1476) und<br />
Neffe des Bartolomeo Vivarini (um 1432-um 1499),<br />
aber auch des Giovanni d’Alemagna (gest. 1450) setzte<br />
er die Tradition fort. Vermutlich war er auch der Lehrer<br />
des berühmten Jacopo de Barbari (1440-um 1516).<br />
HL. LUDWIG VON TOULOUSE<br />
Tempera auf Holz.<br />
126 x 39 cm.<br />
In schmalem Profilrahmen.<br />
Ausgestattet mit den Insignien eines Bischofs - Mitra<br />
und Krummstab <strong>–</strong> macht der Heilige Ludwig von Toulouse<br />
mit seiner behandschuhten linken Hand eine<br />
Segensgeste. Mit der anderen Hand hält er den Saum<br />
seiner Kasel fest, während er ein Buch umklammert<br />
und seinen Krummstab hält. Obwohl keine Inschrift<br />
diesen Heiligen benennt, ermöglichen zwei Elemente<br />
seine Identifizierung: Die blaue, mit Lilien verzierte<br />
Kasel, ein Symbol des französischen Königshauses,<br />
weist ihn als Prinzen aus königlichem Blut aus. Zudem<br />
zeugt die braune Mönchskutte, die unter der Kasel<br />
sichtbar ist, sowie die Kapuze, die seine Schultern<br />
bedeckt, von seiner Zugehörigkeit zum Orden der<br />
Franziskaner. Anstelle eines Heiligenscheins dient der<br />
goldene Hintergrund als Zeichen der Heiligkeit. Heiliger<br />
Ludwig von Anjou, auch bekannt als Ludwig von<br />
Toulouse (1274-1297), war der Sohn von Karl II., genannt<br />
der Lahme, König von Neapel sowie Graf von<br />
Provence, Anjou und Maine. Während Karl II. nach einer<br />
Seeschlacht gegen König Peter III. von Aragonien,<br />
die dazu diente, Sizilien zurückzuerobern, 1282 gefangen<br />
genommen wurde, wurde Ludwig gemeinsam<br />
mit seinen zwei Brüdern als Austauschpfand für seinen<br />
Vater in Gefangenschaft genommen. Ludwig war<br />
von tiefer Frömmigkeit und legte das Gelübde ab, in<br />
den Orden der Franziskaner einzutreten. Er verzichtete<br />
auf seine Thronrechte zugunsten seines jüngeren<br />
Bruders Robert. Nach seiner Freilassung im Jahr 1295<br />
trat er in den Franziskanerorden ein. Ein Jahr später,<br />
1296, ernannte ihn Papst Bonifatius VIII. zum Bischof<br />
von Toulouse, ein Amt, das er unter der Bedingung<br />
annahm, seine Franziskanerkutte beizubehalten. Während<br />
seines kurzen Wirkens in Toulouse widmete er all<br />
seinen Besitz und die Einkünfte seines Bistums der<br />
Unterstützung von Armen und Kranken, denen er demütig<br />
sogar an seinem eigenen Tisch diente. Auf dem<br />
Weg nach Rom zur Heiligsprechung seines Großonkels<br />
Ludwig IX. (Saint Louis) verstarb Ludwig 1297 in<br />
seiner Geburtsstadt Brignoles, ausgezehrt durch die<br />
Tuberkulose, die ihn seit seiner Gefangenschaft geschwächt<br />
hatte. Seine Reliquien wurden zunächst in<br />
die Franziskanerkirche von Marseille überführt, bevor<br />
sie von den Truppen Alfons V. von Aragonien gestohlen<br />
und in der Kathedrale von Valencia in Spanien aufbewahrt<br />
wurden. Nach seinem Tod wurden ihm Wunder<br />
zugeschrieben, und am 17. April 1317 wurde er<br />
von Papst Johannes XXII. heiliggesprochen. Heiliger<br />
Ludwig von Toulouse wurde sehr verehrt und oft dargestellt,<br />
wobei das bekannteste Werk das Altarbild<br />
von Simone Martini ist. Dieses Werk, das im Jahr seiner<br />
Heiligsprechung auf Auftrag von Robert von Anjou,<br />
König von Neapel, entstand, zeigt den König kniend<br />
und von seinem Bruder gekrönt. Während der<br />
Heilige in Martinis Altarbild im zentralen Panel auf einem<br />
Thron dargestellt wird, zeigt unsere Tafel mit ihrer<br />
länglichen Komposition, dass es sich um einen<br />
Seitenflügel eines mehrteiligen Altarbildes handelt,<br />
das mehrere Tafeln um ein zentrales Bild gruppierte.<br />
Die Familie Vivarini aus Padua arbeitete in Murano von<br />
den 1440er Jahren bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts.<br />
Antonio Vivarini (1415-1480), der Älteste der<br />
Dynastie, ist bekannt dafür, dass er gemeinsam mit<br />
seinem Schwager Giovanni d’Alemagna (1411-1450)<br />
<strong>Teil</strong>e der Ovetari-Kapelle in der Kirche der Eremitani in<br />
Padua freskierte. Antonio malte mehrmals Tafeln, die<br />
den heiligen Ludwig von Toulouse darstellten, von denen<br />
zwei im Louvre aufbewahrt werden. Bartolomeo<br />
Vivarini (1432-1499), Antonios Bruder, trat 1450 in das<br />
Unternehmen ein und entwickelte den Stil der Werkstatt<br />
hin zur internationalen Gotik. Gemeinsam arbeiteten<br />
sie am Kartäuserkloster von Bologna und an der<br />
Kirche San Francesco in Padua.<br />
(14117514) (13)<br />
ALVISE VIVARINI,<br />
CA. 1445 VENICE OR MURANO <strong>–</strong> CA. 1505,<br />
WORKSHOP OF<br />
SAINT LOUIS OF TOULOUSE<br />
Tempera on panel.<br />
126 x 39 cm.<br />
Equipped with the insignia of a bishop, a mitre and<br />
crozier, Saint Louis of Toulouse makes a gesture of<br />
blessing with his gloved left hand. In his other hand<br />
he holds the hem of his chasuble while clutching a<br />
book and holding his crozier. The Vivarini family of Padua<br />
was active in Murano from the 1440s to the beginning<br />
of the 16th century. Antonio Vivarini (1415 - 1480),<br />
the eldest of the dynasty and his brother-in-law<br />
Giovanni d’Alemagna (1411 - 1450) are known to have<br />
frescoed parts of the Ovetari Chapel in the Church of<br />
the Eremitani in Padua. Antonio painted several panels<br />
depicting Saint Louis of Toulouse, two of which are<br />
held at the Louvre. Bartolomeo Vivarini (1432 - 1499),<br />
Antonio’s brother, joined the family business in 1450<br />
and developed the workshop’s style towards international<br />
Gothic. They collaborated on the decoration of<br />
the Carthusian monastery of Bologna and the church<br />
of San Francesco in Padua.<br />
€ 12.000 - € 15.000 (†)<br />
Sistrix<br />
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21
242<br />
NIEDERRHEINISCHER MEISTER UM 1460/80<br />
<strong>Gemälde</strong>paar<br />
VERMÄHLUNG VON JOSEPH UND MARIA<br />
sowie<br />
DER TRAUM JOSEPHS VOR DER FLUCHT<br />
NACH ÄGYPTEN<br />
Öl/Tempera auf Eichenholz.<br />
Je 45,5 x 36,5 cm.<br />
In etwas späterem Rähmchen.<br />
Beigegeben eine Dokumentation von Dr. Bernd Konrad,<br />
Reichenau, 21. August 2023, in Kopie.<br />
Beidseitig bemalte, spätgotische Tafelbilder eines Flügelaltars<br />
mit Themen aus der Legende des Heiligen<br />
Joseph. Die beiden Rückseitendarstellungen, ebenfalls<br />
zusammengehörig und thematisch aufeinander<br />
bezogen, zeigen die „Mariä Verkündigung“ mit der<br />
an einem Betpult knienden Maria in der linken-, sowie<br />
dem Verkündigungsengel in der rechten Tafel. Die<br />
Größe der beiden Tafeln lassen darauf schließen, dass<br />
sie für einen Haus- oder Schlosskapellenaltar geschaffen<br />
wurden. Der spätgotische Malstil und die Bildauffassung<br />
zeigt eine Nähe zu dem Maler Jan Joest von<br />
Calcar (um 1450-1519), was <strong>–</strong> wie auch die Verwendung<br />
von Eichenholz als Farbträger <strong>–</strong> eine räumliche<br />
Einordnung in die Kunst des Niederrheins nahelegt.<br />
Die beiden Vorderseiten geben die Szenen in gotischen<br />
Innenräumen wieder: die Vermählungsszene mit dem<br />
Hohepriester hat der Maler in einen gotischen Sakralraum<br />
gesetzt, mit Spitzbogenfenstern, tragenden Säulen,<br />
einem Ausblick in die Landschaft und vor allem<br />
mit einem Schachbrett-Pavement, das perspektivisch<br />
die Raumtiefe bezeichnen will. Durch eine schlanke<br />
Säule im Vordergrund der Vermählungsszene wird der<br />
Betrachter zu einem diskreten Beobachter der Szene.<br />
Die auffällige betonte rote Farbe im Kleid der Gestalt<br />
links im Bild stellt die Frage, ob es sich hier <strong>–</strong> wie so<br />
häufig in Altartafeln der Zeit <strong>–</strong> um ein Stifterbildnis<br />
handeln könnte.<br />
Die Darstellungen entsprechen den Bibeltexten der<br />
Josefslegende. Dabei handelt es sich bei der Traumszene<br />
um eine in der Malerei äußerst seltene Bildikonographie.<br />
Gezeigt ist der zweite Traum Josephs,<br />
der die Mahnung enthält, vor Herodes nach Ägypten<br />
zu fliehen, gemäß dem Bibeltext (Mt. 2, 13-15). Wie<br />
häufig in religiösen- oder gesellschaftlichen Szenen<br />
der Zeit finden sich auch hier ebenso reizende wie<br />
kulturhistorisch aufschlussreiche Bilddetails, wie etwa<br />
im letztgenannten Bild der Nähkorb zu Füßen von<br />
Maria, und ihre Beschäftigung mit einem Nähfaden.<br />
Die Rückseiten, bildhaft aufeinander bezogen, zeigen<br />
die Verkündigung in den Gestalten von Maria und dem<br />
Erzengel Gabriel, jeweils mit den üblichen lateinischen<br />
Spruchbändern, die Aufschriften in gotischen Minuskeln.<br />
Hier fällt auf, dass sich das gemalte Pflasterpaviment<br />
in gleicher Ebene, Farbigkeit und Raumtiefe<br />
zu einer Raumeinheit fügt, wie auch der Hintergrund,<br />
der eine gleichgestaltete Mauerquader-Musterung aufweist.<br />
Daraus ist zu schließen, dass die beiden Tafeln<br />
bei geschlossener Präsentation des Altares eng zusammen<br />
zu sehen waren. Trotz hohen <strong>Alte</strong>rs guter<br />
Zustand, altrestaurierte Risse mit min. Retuschen, mit<br />
bloßem Auge nicht erkennbar. Eine Tafel mit seitlichem<br />
schmalem Holzriss. A.R.<br />
Provenienz:<br />
Privatsammlung, Süddeutschland. (1420625) (11)<br />
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LOWER-RHENISH SCHOOL, CA. 1460/80<br />
A pair of paintings<br />
THE MARRIAGE OF JOSEPH AND MARY<br />
and<br />
JOSEPH’S DREAM BEFORE THE ESCAPE TO EGYPT<br />
Oil/tempera on oak panel.<br />
45.5 x 36.5 cm each.<br />
Accompanied by an expert’s report by Dr Bernd Konrad,<br />
Reichenau, 21 August 2023, in copy.<br />
Late Gothic panels on either side of a winged altarpiece<br />
with themes from the legend of St Joseph. The<br />
two depictions on the back, also counterparts and<br />
thematically linked, show the Annunciation with Mary<br />
kneeling at a prayer desk on the left panel and the<br />
Angel of the Annunciation on the right panel.<br />
The size of the two panels suggests they were intended<br />
for a house or castle chapel altar. The late<br />
Gothic painting style and the design concept suggest<br />
similarities to the painter Jan Joest von Kalkar (ca.<br />
1450-1519), and this indicates the Lower Rhine region<br />
as does the use of oak as a paint carrier. Despite its<br />
age, it is in good condition, with some old, restored<br />
cracks and minimal retouching, invisible to the naked<br />
eye. One panel has a narrow crack on the side.<br />
Provenance:<br />
Private collection, South Germany.<br />
€ 22.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
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23
243<br />
JAN JOEST VAN KALMAR,<br />
1450 <strong>–</strong> 1519, ZUG.<br />
<strong>Gemälde</strong>paar<br />
DIE GEBURT CHRISTI<br />
sowie<br />
DIE FLUCHT NACH ÄGYPTEN<br />
Öl auf Holz.<br />
68 x 21 cm.<br />
Rahmen mit roten Samteinlagen.<br />
Die beiden schlank-hochformatigen, oben rund geschlossenen<br />
Tafelbilder dürften aus einem mehrteiligen<br />
Altarzusammenhang stammen. Dabei ist der rundbogige<br />
Abschluss im Kunstraum in dieser Zeit öfter zu<br />
finden. Das hochgestreckte Format erlaubt neben der<br />
unteren Hauptszene weitere Erzählungen im oberen<br />
<strong>Teil</strong>.<br />
Rätselhaft ist die nächtliche Darstellung eines brennenden<br />
Gebäudes oberhalb der Anbetungsszene,<br />
daneben Josef, der eine Kerze hält.<br />
(1402001) (11)<br />
JAN JOEST VAN KALMAR,<br />
1450 <strong>–</strong> 1519, ATTRIBUTED<br />
A pair of paintings<br />
THE NATIVITY<br />
and<br />
THE FLIGHT INTO EGYPT<br />
Oil on panel.<br />
68 x 21 cm.<br />
The two narrow, portrait-format panel paintings with<br />
a rounded top probably originate from a multi-part<br />
altar context.<br />
€ 11.000 - € 14.000<br />
Sistrix<br />
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244<br />
ROGIER VAN DER WEYDEN,<br />
1399 <strong>–</strong> 1464, ZUG.<br />
MADONNA MIT DEM KIND<br />
Eichentafel: 29 x 29 cm.<br />
Durchmesser: 22,5 cm.<br />
Vergoldete Profilrahmung.<br />
Beigegeben ein Material-Untersuchungsbericht des<br />
Doerner-Institut München, ohne Datum, in Kopie mit<br />
Bemerkungen: „Keines der nachgewiesenen Farbmittel<br />
steht im Widerspruch zur angenommenen Entstehungszeit<br />
des <strong>Gemälde</strong>s. (Es ist-) von einer Datierung<br />
[...] sogar von vor 1700 auszugehen.“<br />
Rundbild, vertieft in eine Eichenplatte gemalt, in dem<br />
die Madonna im Halbbildnis vor einem bergig-lanschaftlichen<br />
Hintergrund gesetzt ist. Die Feinmalerei<br />
weist auf die Tradition der Werkstatt des Van der Weyden.<br />
Vergleiche mit Madonnen des Van der Weyden<br />
(Clemens Sels Museum Neuss) zeigen ähnliche Fingerhaltung,<br />
vor allem den feinen schrägen, schmalen<br />
Augenschnitt, Elemente, die der spätgotischen Tradition<br />
verpflichtet sind. Der Landschaftshintergrund,<br />
blaugrün, dünnlasierend und flüssigfarbig aufgetragen,<br />
weist bereits in die etwas spätere Epoche des<br />
16. Jahrhunderts. Bemerkenswert ist die kleine am<br />
rechten Bildrand nur in Vergrößerung erfahrbare Darstellung<br />
von strohgedeckten Häusern und Staffage, mit<br />
dem Haarpinsel gemalt. Feiner, senkrechter Haarriss.<br />
(1420702) (11)<br />
ROGIER VAN DER WEYDEN,<br />
1399 <strong>–</strong> 1464, ATTRIBUTED<br />
MADONNA AND CHILD<br />
Oak panel: 29 x 29 cm.<br />
Diameter: 22.5 cm.<br />
Accompanied by a material analysis report from the<br />
Doerner Institute in Munich, n.d., in copy which states:<br />
“None of the identified paints contradict the assumed<br />
time of creation of the painting. (It can be assumed<br />
that it was even dated [...] before 1700.” The fine<br />
painting points to the tradition of van der Weyden’s<br />
workshop. Comparisons with Madonna paintings by<br />
van der Weyden (Clemens Sels Museum Neuss) show<br />
similar finger positions and especially the fine, slanted,<br />
narrow eyes are elements typical for the late<br />
Gothic tradition. The landscape background in blueish<br />
green and applied with a thin glaze and liquid colour,<br />
already points to the later period of the 16th century.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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25
245<br />
ITALIENISCHER MALER DES 16. JAHRHUNDERTS<br />
MARIA LACTANS<br />
Öl auf Nadelholz. Parkettiert.<br />
92 x 52 cm.<br />
Im Hochformat, Maria im Dreiviertelbildnis, nahezu in<br />
Lebensgröße, leicht nach links gewandt, vor hellem<br />
landschaftlichen Hintergrund und hohem Himmel. Insgesamt<br />
in lichter Farbigkeit, was <strong>–</strong> wie die Tannenholztafel<br />
<strong>–</strong> auf eine Entstehung in Norditalien schließen<br />
lässt. Das Haupt mit einem das Firmament durchscheinenden<br />
Nimbus hinterfangen, in den der Schriftzug<br />
in lateinischen Majuskeln eingefügt ist: „MARIA<br />
MATER COELI.“ (Maria Himmelsmutter). Besonders<br />
fein und farblich delikat behandelt der cremefarbige<br />
Damast Mantel.<br />
(1420402) (11)<br />
ITALIAN SCHOOL, 16TH CENTURY<br />
THE NURSING MADONNA<br />
Oil on softwood. Parquetted.<br />
92 x 52 cm.<br />
€ 14.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
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246<br />
ITALIENISCHE SCHULE DES 16. JAHRHUNDERTS<br />
DIE DORNENKRÖNUNG<br />
Öl auf Holz.<br />
104 x 116 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Drei der vier Evangelien berichten, dass Jesus von<br />
Nazareth von römischen Soldaten einen Kranz aus<br />
Dornen aufgesetzt wurde. Das <strong>Gemälde</strong> zeigt im<br />
Vordergrund den sitzenden Jesus, an den Händen gefesselt,<br />
mit einem roten Mantelüberwurf bekleidet.<br />
Auf seinem Haupt die Dornenkrone, die von mehreren<br />
ihn umgebenden Soldaten mit Stöcken auf seinen<br />
Kopf niedergedrückt wird. Blut läuft ihm die Stirn<br />
hinunter und bedeckt auch seinen halbnackten Oberkörper.<br />
Linksseitig zwei Soldaten, die ihn zusätzlich<br />
verspotten. Drastische Darstellung in überwiegend<br />
rot-beiger und bläulicher Farbgebung.<br />
(1420978) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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247<br />
SÜDDEUTSCHER MALER NACH 1520<br />
ECCE HOMO<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
81 x 60 cm.<br />
In furniertem Wellenleistenrahmen.<br />
Beigegeben ist eine Pigmentanalyse von Claudio<br />
Falcucci vom 18. Oktober 2023, in Kopie.<br />
In dem Kolorit, das einem Chiaroscuro Holzschnitt<br />
angeglichen ist, die halbfigurige Darstellung des<br />
gepeinigten Christus mit Spottzepter, Umhang und<br />
Dornenkrone. Sein Haupt von lichtem Schein und<br />
doppeltem Strahlennimbus umfangen. Die stark grafische<br />
Auffassung lässt den Schluss zu, dass der<br />
Maler sich bei der Darstellung an grafischen Vorlagen<br />
wie den Ecce Homo Holzschnitten von Albrecht Dürer<br />
orientiert haben mag.<br />
(1401121) (13)<br />
SOUTH GERMAN SCHOOL, AFTER 1520<br />
ECCE HOMO<br />
Oil on panel. Parquetted.<br />
81 x 60 cm.<br />
Accompanied by a technical analysis by Claudio<br />
Falcucci from 18 october 2023, in copy.<br />
€ 7.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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27
248<br />
PIERO POLLAIUOLO,<br />
1443 <strong>–</strong> 1496, ART DES<br />
HALBBILDNIS EINES JUNGEN MANNES<br />
Öl/Tempera auf Nadelholz. Parkettiert.<br />
41 x 28,5 cm.<br />
Bildkomposition in der für die florentinische Bildnismalerei<br />
typischen, strengen Profilansicht, wie wir sie<br />
etwa von Piero del Pollaiuolo (1443-1496) her kennen.<br />
Der junge Mann in üblichem florentinischem Kostüm<br />
der Zeit, sein gesellschaftlich hoher Rang durch das<br />
Rot in Umhang und Kappe dokumentiert. Der landschaftliche<br />
Hintergrund mag ihn möglicherweise als<br />
Eigner von Landgütern verstehen lassen. Beachtenswert<br />
darüber hinaus die beiden kleinen Staffagefiguren<br />
in der linken unteren Bildecke <strong>–</strong> ein junger Mann<br />
entflieht einer Dame <strong>–</strong> die womöglich eine Episode<br />
der Biografie des Dargestellten bezeichnen sollen.<br />
Retuschen.<br />
(1421051) (11)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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249<br />
BERNARDINO DI BETTO,<br />
GENANNT „PINTORICCHIO“,<br />
1454 <strong>–</strong> 1513, SCHULE DES<br />
MARIA LACTANS<br />
Öl auf Holz.<br />
51 x 37,5 cm.<br />
In ornamental reliefiertem Rahmen.<br />
Verso mit verschraubten Parkettierleisten.<br />
Vor einer Brüstung mit Marmorkassettierung und<br />
profiliertem Schluss steht die Hüftfigur der Heiligen<br />
Mutter Gottes, in rotem ornamental verzierten Kleid<br />
und blauem goldgesäumtem Umhang. Ihr Haupt<br />
wird überfangen von einem von Goldsternen gefülltem<br />
im Raum liegenden Nimbus, ihre beiden Hände<br />
halten das Christuskind ebenfalls mit Nimbus, welches<br />
sie im Begriff ist zu stillen. Nach hinten abgeschlossen<br />
von einer angedeuteten hügeligen Flusslandschaft<br />
mit zwei Maria flankierenden gefiederten<br />
Bäumen, ein beim vergleichbaren <strong>Gemälde</strong> Papst<br />
Pius II reist nach Ancona um den Kreuzzug zu beschleunigen,<br />
welches in der in der Kathedrale von Siena<br />
(1503-1509) aufbewahrt wird. Zwei Bäume, die<br />
zwar anders gestaltet sind, jedoch ebenfalls Maria<br />
flankieren, sind auf einem <strong>Gemälde</strong> im Walters Art<br />
Museum in Baltimore zu finden.<br />
(1421981) (13)<br />
BERNARDINO DI BETTO,<br />
ALSO KNOWN AS “PINTORICCHIO“,<br />
1454 <strong>–</strong> 1513, SCHOOL OF<br />
THE NURSING MADONNA<br />
Oil on panel.<br />
51 x 37.5 cm.<br />
€ 25.000 - € 35.000<br />
Sistrix<br />
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250<br />
OBERRHEINISCHER MEISTER DER SPÄTGOTIK<br />
BEWEINUNG MARIENS<br />
Öl/Tempera auf Nadelholz.<br />
56 x 48 cm.<br />
Oberrhein, um 1480.<br />
Rahmen neuzeitlich, stilgemäß angefertigt, mit<br />
Wasserschlagleiste.<br />
Das nahezu quadratische Tafelbild entstand wohl in<br />
einem mehrteiligen Altarflügel-Zusammenhang, mit<br />
dem Thema des Marienlebens. Maria ist auf dem<br />
Sterbebett gezeigt, umgeben von den zwölf Aposteln.<br />
Unter ihnen sind zwei aufgrund ikonographischer Merkmale<br />
auszumachen: im Bildzentrum Petrus mit markant<br />
hoher Stirn, zudem mit einem goldenen Brokatmantel<br />
dargestellt, was ihn als Nachfolger Jesu kennzeichnen<br />
soll. Links daneben der jugendliche Johannes. Er<br />
reicht der im Sterben liegenden Maria eine Kerze, wie<br />
das thematisch üblicherweise in fast allen <strong>Gemälde</strong>n<br />
dieses Themas, aber etwa auch in einem Stich von<br />
Martin Schongauer zu sehen ist. Drei weitere Apostel<br />
sind mit den Utensilien Weihwasserkessel, Gebetbuch<br />
oder Weihrauchgefäß gezeigt. Wie so häufig in<br />
spätgotischen Darstellungen, bestechen auch hier die<br />
Details, die sowohl Räumlichkeiten als auch Einrichtungen<br />
der Zeit des ausgehenden Mittelalters zeigen.<br />
Verso grau gestrichen. Platte leicht gewölbt.<br />
(1420624) (11)<br />
ENGLISH UPPER-RHENISH SCHOOL,<br />
LATE GOTHIC<br />
THE DEATH OF THE VIRGIN MARY<br />
Oil/ tempera on softwood.<br />
56 x 48 cm.<br />
Upper Rhine, ca. 1480.<br />
The almost square panel painting was probably created<br />
as part of a multi wing altar with the subject of the life<br />
of the Virgin Mary. The Virgin is shown on her deathbed,<br />
surrounded by the twelve apostles. As is often<br />
the case in late Gothic depictions, the details are impressive,<br />
showing both the interiors and furnishings<br />
of the late Middle Ages.<br />
€ 12.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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251<br />
FLÄMISCHER MALER<br />
DES 16./ 17. JAHRHUNDERTS<br />
ANBETUNG DER HIRTEN<br />
Öl auf Holz.<br />
Je 61,7 x 18,7 cm.<br />
Rahmen geschwärzt mit vergoldeter Innenleiste.<br />
Zwei Außenflügel eines Klappaltars. Die beiden oben<br />
jeweils geschweift-hochziehenden Flügel entstammen<br />
einem Hausaltar, dessen Mittelbild die Geburt Jesu in<br />
Bethlehem zum Thema hatte. Nebeneinander montiert<br />
zeigen die beiden Flügel je zwei Hirten <strong>–</strong> mit geschultertem<br />
Lamm bzw. mit Flöte <strong>–</strong> vor landschaftlichem<br />
Hintergrund, getrennt durch eine Säule bzw. einem<br />
Mauerpfeiler. Der Malstil verrät einen Einfluss der italienischen<br />
Malerei, wie so häufig bei italoflämischen<br />
Malern der Zeit.<br />
(1421253) (1) (11)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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252<br />
JAN MANDYN,<br />
UM 1500 <strong>–</strong> 1560, NACHFOLGE DES<br />
AUFERSTEHUNG CHRISTI<br />
Öl auf Eichenholz.<br />
72 x 54 cm.<br />
Verso alte Klebezettel.<br />
Wir danken Herrn Peter van den Brink für freundliche<br />
Hinweise zur Katalogisierung.<br />
Der Maler ist in der Nachfolge des Jan Mandyn zu<br />
sehen. Dessen Interesse an grotesken Figurenwiedergaben,<br />
auffälliger Farbgebung und überraschenden<br />
Kompositionen wird auch in diesem <strong>Gemälde</strong> deutlich.<br />
Der Auferstandene entschwebt förmlich in kaum<br />
natürlich nachvollziehbarer Weise einem seiner Größe<br />
nicht entsprechendem Sarkophag; auch die leuchtenden<br />
Farben in den Gewändern der Wächter sind als<br />
Merkmale des Manierismus zu sehen, wie ebenso der<br />
gelbe Lichtstrahl, der die Christusfigur hinterfängt.<br />
Farblich weit zurückhaltender die Drei Marien, die sich<br />
im Hintergrund der Grabhöhle nähern, in der sie ein<br />
Engel erwartet.<br />
(1380611) (11)<br />
€ 5.500 - € 7.500<br />
Sistrix<br />
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253<br />
DEUTSCHE SCHULE UM 1550/1570<br />
DIE PERSONIFIKATION DER HOFFNUNG<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
70 x 59 cm.<br />
Vor dunklem Hintergrund das Dreiviertelbildnis einer<br />
jungen Frau mit hellem, zarten Inkarnat, leicht geröteten<br />
Wangen, rötlichen Haaren und farblich gleichen<br />
Augen, den Blick seitlich nach oben gewendet. Sie<br />
trägt ein faltenreiches grünes Gewand mit weißgrauem<br />
Kragen und Ärmeln des Untergewandes, und<br />
hält in ihrer kräftigen linken Hand einen großen, nach<br />
oben gerichteten Anker. Ihre rechte Hand hat sie behutsam<br />
auf ihre Brust gelegt. Dargestellt ist hier die<br />
Personifikation der Hoffnung in der Gestalt einer Frau:<br />
der Anker und auch die Farbe Grün gelten als Symbol<br />
der Hoffnung.<br />
(1400851) (18)<br />
€ 7.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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31
254<br />
FLORENTINER MALER DES 16. JAHRHUNDERTS<br />
MADONNA MIT KIND UND JOHANNES<br />
DEM TÄUFER<br />
Öl auf Holztafel. <strong>Teil</strong>parkettiert.<br />
87 x 69 cm.<br />
Mit einer seitlichen Holzleiste.<br />
Vor einem Berg in rot-blauem Gewand und Tuch stehend<br />
die Madonna, mit beiden Händen den nackten,<br />
auf einem Podest ebenfalls stehenden Jesusknaben<br />
haltend. Sie und Jesus blicken hinab auf den jungen<br />
Johannes in Fellgewand, der seine rechte Hand mit<br />
ausgestreckten Zeigefinger erhoben hat und aus dem<br />
Bild hinausblickt. Die Häupter der drei Figuren jeweils<br />
von einem goldenen Strahlennimbus hinterfangen. Die<br />
länglichen Figuren und ihre Gestik an den Manierismus<br />
der Zeit erinnernd. Malerei in zurückhaltender, weicher<br />
Farbgebung.<br />
(1410781) (18)<br />
SCHOOL OF FLORENCE,<br />
16TH CENTURY<br />
MADONNA AND CHILD WITH SAINT JOHN<br />
THE BAPTIST<br />
Oil on panel. Partly parquetted.<br />
87 x 69 cm.<br />
€ 12.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
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255<br />
FLORENTINISCHE SCHULE<br />
DES SPÄTEN 16. JAHRHUNDERTS<br />
ELIEZER UND REBECCA AM BRUNNEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
140 x 102 cm.<br />
In mit Blattwerk reliefiertem Rahmen.<br />
Dargestellt ist die alttestamentarische Episode, in der<br />
Abraham seinem ältesten Diener Eliezer aufgetragen<br />
hat, im <strong>Alte</strong>n Land eine Ehefrau für seinen Sohn Isaak<br />
zu finden. In sanften Tönen auf einem Podest ein<br />
steingrauer Barockbrunnen mit Masquerons, auf dem<br />
Podest Rebecca mit einem Kessel Wasser spendend.<br />
Weitere Figuren mit Kamelen und angedeuteter Landschaft<br />
im Hintergrund. Farbgebung und Physionomie<br />
der Figuren lassen an Giorgio Vasari denken.<br />
(1402201) (13)<br />
SCHOOL OF FLORENCE,<br />
LATE 16TH CENTURY<br />
ELIEZER AND REBECCA AT THE WELL<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
140 x 102 cm.<br />
€ 12.000 - € 18.000 (†)<br />
Sistrix<br />
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33
256<br />
FLÄMISCHER MALER DES 16. JAHRHUNDERTS<br />
KREUZIGUNGSSZENE<br />
Öl auf Holz.<br />
36 x 25,5 cm.<br />
In dekorativem Wellenleistenrahmen.<br />
Im Zentrum der mit ausgestreckten Armen und einem<br />
weißen Lendenschurz am Kreuz hängende Jesus,<br />
über dessen Kopf die befestigte Tafel mit der Inschrift<br />
„INRI“ zu lesen ist. Linksseitig neben dem Kreuz<br />
stehend Maria, abweichend von der sonst üblichen<br />
rot-blauen Kleidung diesmal in einem blau-grauen<br />
Gewand, die rechte Hand vor Schmerz auf die Brust<br />
gelegt. Rechts stehend der Lieblingsjünger Jesu, Johannes<br />
in leuchtend rotem Umhang, mit erhobenen,<br />
gefalteten Händen und aufgerichtetem Kopf Jesus<br />
zugewandt. Im Hintergrund führt ein breiter Weg mit<br />
den von der Kreuzigung zurückkehrenden Soldaten zu<br />
einem Stadttor, hinter dem in grau-blauer Farbigkeit<br />
die Stadt Jerusalem unter hohem Himmel mit dicken<br />
grau-blauen Wolken zu erkennen ist.<br />
Provenienz:<br />
Privatsammlung, Trier, verso laut Aufkleber.<br />
(1420271) (2) (18)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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257<br />
VINCENT SELLAER,<br />
UM 1515 MECHELEN <strong>–</strong> UM 1589,<br />
UND WERKSTATT (ABB. RECHTS)<br />
DER HEILIGE HIERONYMUS<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
82 x 63 cm.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Prof. Dr. Dr. hc. Jan de<br />
Maere, Rambrouch, vom 25. Mai 2022, mit dem o. g.<br />
Künstler und der Datierung in Antwerpen um 1560/70<br />
sieht, in Kopie.<br />
Großformatiges Tafelbild mit Darstellung des Heiligen<br />
in Dreiviertelansicht. In Sitzhaltung nach links, der<br />
langbärtige Kopf leicht geneigt, mit Blick dem Betrachter<br />
entgegen. Die rechte Hand mit betont schmalen<br />
Fingern ist auf die Brust gelegt, die Linke hält ein<br />
Buch, einige Finger in den Seiten, so dass Anfangsbuchstaben<br />
des Textes zu erkennen sind. Trotz des<br />
ergrauten <strong>Alte</strong>rs ist der Körper muskulös gezeigt, was<br />
auf italienische Einflüsse weist. Dies gilt auch für die<br />
im dunklen Hintergrund links erkennbaren Steingesimse.<br />
Auffallend ist das leichte Sfumato, wobei jedoch<br />
im Gesicht eine deutlichere Pinselführung zu<br />
beobachten ist. Bemerkenswert ist überdies der braune<br />
Gewandbausch zwischen Unterarm und Buch, der<br />
auf den ersten Blick einen Schädel assoziieren lässt,<br />
als typisches Attribut des Heiligen, worauf der Maler<br />
jedoch wohl bewusst verzichtet hat.<br />
Laut Prof. de Maere wurde Sellaer im Falle des Heiligen<br />
Hieronymus stilistisch und kompositorisch vom Heiligen<br />
Hieronymus von Willem Key (1560-68) beeinflusst.<br />
Sellaer ist in seinem Ausdruck weniger realistisch als<br />
Willein und dessen Nachfolger und Familienmitglied<br />
Thomas Key. Ihr Heiliger Hieronymus drückt in seiner<br />
halblangen, nach vorne gerichteten Figur eine kalte<br />
und skulpturale Monumentalität aus, die typisch für<br />
Sellaer ist. Auch der Typus der Gesichtszüge und die<br />
gerade Nase sind typisch für ihn in seinem späteren<br />
Werk.<br />
Anmerkung:<br />
Karel van Mander (1548-1606), siehe das 1604 veröffentlichtes<br />
„Schilderboek“, berichtet von einem<br />
Maler in Malices namens Vincent Geldersman, der<br />
für seine Darstellungen religiöser und mythologischer<br />
Frauen bekannt war. Zeitgenössische Dokumente<br />
bestätigen die Identifizierung von Geldersman mit<br />
Sellaer, der vor allem in Malines tätig war. Es wird<br />
angenommen, dass er um 1515 in Mechelen geboren<br />
wurde, und er ist dort 1544 als <strong>Meister</strong> der Zunft belegt.<br />
Die letzte Erwähnung stammt aus dem Jahr<br />
1589. Seine Gönner gehörten wahrscheinlich dem<br />
Hof und dem Großen Rat der Stadt an.<br />
Bislang ist nur ein einziges signiertes und datiertes<br />
<strong>Gemälde</strong> von Vincent Sellaer bekannt „Christus<br />
segnet die Kinder“, München, <strong>Alte</strong> Pinakothek Inv.<br />
Nr. 1417. (14212512) (1) (18)<br />
VINCENT SELLAER,<br />
CA. 1515 MECHELEN <strong>–</strong> CA. 1589,<br />
AND WORKSHOP (ILLUSTRATION RIGHT)<br />
SAINT JEROME<br />
Oil on panel. Parquetted.<br />
82 x 63 cm.<br />
Accompanied by an expert’s report by Professor Dr<br />
Dr hc Jan de Maere, Rambrouch, dated 25 May 2022,<br />
which suggests the above-mentioned artist and date<br />
of creation in Antwerp in ca. 1560/70, in copy.<br />
Notes:<br />
To date the only signed and dated painting known<br />
by Vincent Sellaer is titled Christ blesses the Children<br />
and is held at the <strong>Alte</strong> Pinakothek, Munich, inv. no.<br />
1417.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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258<br />
FRANCESCO RAIBOLINI,<br />
GENANNT „FRANCESCO FRANCIA“,<br />
1450 <strong>–</strong> 1517, ZUG.<br />
Der Künstler war ein italienischer Renaissance-Maler,<br />
Goldschmiedmedailleur und Bildhauer. Er gilt als Begründer<br />
der Bologneser Schule der Malerei.<br />
MADONNENBILDNIS<br />
Öl auf Holz.<br />
9 x 7 cm.<br />
In schwarzem Passepartout, in kleinen Holzrahmen<br />
eingelassen, in großem, vergoldeten Rahmen.<br />
Beigegeben ein naturwissenschaftlicher Untersuchungs<br />
bericht von Prof. Dr. Manfred Schreiner, Wien,<br />
der aus materialtechnologischer Sicht keinen Einwand<br />
gegen die Entstehung des <strong>Gemälde</strong>s in die Schaffensperiode<br />
von Francesco Raibolini hat.<br />
Die Darstellung zeigt auf traditionelle Weise vor hellblauem<br />
Hintergrund das Bildnis der Madonna mit<br />
blauem und darunterliegendem durchsichtigem Schleier<br />
auf ihrem Haupt und einem roten Kleid. Sie hat ein<br />
feines zartes Inkarnat und mit ihren dunklen Augen<br />
blickt sie nachdenklich nach unten. Der Künstler ist<br />
bekannt für diese Art der Madonnendarstellung, teils<br />
hält jedoch Maria auch den Jesusknaben auf ihrem<br />
Schoß.<br />
(1391712) (18)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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35
259<br />
FLÄMISCHE SCHULE AUS DEM KREIS DES<br />
PAUL BRIL (1553 <strong>–</strong> 1626)<br />
HÜGELIGE BAUM- UND FELSENLANDSCHAFT<br />
MIT KAPELLE UND DEM HL. ANTONIUS<br />
Öl auf Leinwand.<br />
53 x 72 cm.<br />
Die Gesamtansicht in eine dunklere Grottenzone und<br />
eine hellere Landschaft mit erhöht stehender Kapelle<br />
gegliedert, dazwischen ein trennender Bachlauf. Der<br />
heilige Einsiedler mit dem Attribut eines Schweines<br />
als Antonius gekennzeichnet, vor einem Buch in büßender<br />
Haltung kniend. Bildaufbau und Lichtstimmungen<br />
entsprechen durchaus den themenverwandten Werken<br />
Brils, der die Wiedergabe der Felsengrotte fast<br />
ausnahmslos in der linken Bildhälfte gestaltet hat.<br />
(1420733) (11)<br />
FLEMISH SCHOOL, FROM THE CIRCLE OF<br />
PAUL BRIL (1553 <strong>–</strong> 1626)<br />
HILLY LANDSCAPE WITH TREES, ROCKS,<br />
AND CHAPEL WITH SAINT ANTHONY<br />
Oil on canvas.<br />
53 x 72 cm.<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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260<br />
GIROLAMO MUZIANO,<br />
1532 BRESCIA <strong>–</strong> 1592 ROM, ZUG. UND WERKSTATT<br />
DER HEILIGE FRANZISKUS EMPFÄNGT<br />
SEINE STIGMATA<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
111 x 84 cm.<br />
In mit Blattwerk reliefiertem Rahmen.<br />
Beigegeben ein ausführliches konservatorisches<br />
Gutachten von Piotr Fraczek, Cultural Heritage Conservation,<br />
Pekowice, 2024.<br />
Ebenso eine Materialanalyse vom Laboratory for<br />
Analysis and Non-Destructive Testing of Historical<br />
Objekts, National Museum, Krakau, ohne Datum.<br />
Im Vordergrund inmitten einer schroff-felsigen Landschaft<br />
mit Quelle kniend der Heilige Franziskus nach<br />
links gerichtet. Im Mittelgrund erkennt man Leo von<br />
Assisi, der in der Heiligen Schrift liest; er begleitete<br />
Franziskus oft während dessen Zeiten des Fastens<br />
und Betens in der Einsiedelei. Im Hintergrund ist eine<br />
Kirche zu sehen, wo Franziskus die Vision Christi hatte.<br />
Muziano ergänzte seine figürlichen Szenen, wie hier,<br />
häufig mit Landschaftsdarstellungen, die von seiner<br />
Heimat Brescia inspiriert sind, auch wenn er ab 1550<br />
überwiegend in Rom tätig war. Nach seiner Ausbildung<br />
bei Domenico Campagnola (um 1500-1564) und<br />
Lambert Sustris (1515/16 - um 1595) in Padua in den<br />
Jahren 1544-1546 wurde er in Rom hochgeschätzt.<br />
Zahlreiche Werke Muzianos finden sich nicht nur in<br />
Kirchen wie der Chiesa Nuova, Santa Maria ai Monti,<br />
der Basilika Santi Silvestro e Martino ai Monti und der<br />
Basilika Sant’Agostino, sondern auch in der Galleria<br />
Colonna, der Galleria Doria Pamphili, der Pinacoteca<br />
Vaticana und den Gallerie Nazionali d’Arte Antica.<br />
(1420692) (13)<br />
GIROLAMO MUZIANO,<br />
1532 BRESCIA <strong>–</strong> 1592 ROME, ATTRIBUTED AND<br />
WORKSHOP<br />
SAINT FRANCIS RECEIVING THE STIGMATA<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
111 x 84 cm.<br />
Accompanied by a detailed conservation report by<br />
Piotr Fraczek, Cultural Heritage Conservation, Pekowice,<br />
2024. Furthermore, a material analysis by the<br />
Laboratory for Analysis and Non-Destructive Testing<br />
of Historical Objects, National Museum, Krakow, n.d.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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37
261<br />
OTTO VAN VEEN,<br />
1556 LEIDEN <strong>–</strong> 1629 BRÜSSEL, ZUG.<br />
DIE MYSTISCHE VERMÄHLUNG DER HEILIGEN<br />
KATHARINA<br />
Öl auf Holz, teils parkettiert.<br />
94 x 70 cm.<br />
Maria in rot-blauem Gewand sitzt am Rande eines<br />
Waldes vor einem hohen, in den Himmel ragenden<br />
Baum. Auf ihrer rechten Seite die kniende Heilige Katharina,<br />
deren Attribut, ein Schwert, vor ihr am Boden<br />
liegt. Sie hat ihre Hand ausgestreckt, um einen Ring zu<br />
empfangen durch das Jesuskind, das im Schoß Marien<br />
sitzt. Jesus blickt dabei liebevoll seine Mutter an,<br />
die seinen Blick erwidert. Links von Maria kniend der<br />
Heilige Franziskus in brauner Kutte mit überkreuzten<br />
Armen, hinter ihm wohl Josef in rotem Umhang, das<br />
Geschehen aufmerksam verfolgend. Über ihm mehrere,<br />
teils geflügelte Putti, die aufmerksam auf das Ereignis<br />
herabblicken, mehrere in teils kräftiger Farbgebung.<br />
(1420413) (18)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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262<br />
MALER DES 16. JAHRHUNDERTS<br />
(ABB. RECHTS)<br />
KREUZIGUNGSSZENE<br />
Öl auf Holz, zwei Parkettierungsstreben.<br />
56 x 72 cm.<br />
In breitem Holzrahmen.<br />
Nächtliche Darstellung mit dem am Kreuz hängenden<br />
Jesus, mit herabtropfenden Blutstropfen aus der Brustwunde,<br />
im Halsbereich und an den Armen. Er trägt ein<br />
leicht wehendes, faltiges weißes Hüfttuch. Links neben<br />
ihm stehend Maria in dunkelblauem langen Mantel,<br />
die Hände vor der Brust gefaltet. Rechtsstehend einer<br />
seiner Jünger in hellem Gewand mit traurigen Blick<br />
Jesus betrachtend. Die drei Figuren jeweils mit einem<br />
Nimbus um ihr Haupt. Oberhalb des Kreuzes ein<br />
Schild mit der Inschrift „INRI“ befestigt, während am<br />
Fuß desselben ein Totenschädel und Gebeine liegen,<br />
die den Hügel als Golgatha auszeichnen. Als Repoussoirs<br />
jeweils am Bildrand ein hoher Baum. Malerei in<br />
überwiegend beiger, sowie grün-blauer Farbgebung.<br />
(1420222) (3) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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263<br />
VOTIVBILD DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
LEGENDE DER IGGA VON TOGGENBURG<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
72,5 x 99 cm.<br />
In ornamental verziertem und ebonisierten Rahmen.<br />
Weite hügelige Landschaft mit Burg und Kapelle, sowie<br />
einer vorne links sitzenden im Gebet begriffenen<br />
Heiligen mit Hirsch und Lichtern an den Geweihspitzen.<br />
Die Seiten sowie der Hintergrund mit Szenen der<br />
Legende der Igga von Toggenburg. Ende des 15. Jahrhunderts<br />
wollte der damalige Abt des Klosters Fischingen,<br />
Heinrich Schüchti (1466-1510), die Ausstrahlung<br />
des abgelegenen Klosters vergrößern. Er bestellte beim<br />
Einsiedler Dekan Albrecht von Bonstetten (1442-1502)<br />
eine Legende. Der Humanist hatte sich als Autor historischer<br />
Schriften einen Namen gemacht und lieferte<br />
zwischen 1481 und 1485 die bestellte Legende in<br />
mehreren Fassungen in deutscher und lateinischer<br />
Sprache. Diese Texte sind erhalten geblieben. Sie erzählen<br />
folgende Legende: Sie beginnt 1179 mit der<br />
Heirat des Grafen von Toggenburg und einer Frau namens<br />
Idda, Tochter eines Grafen von Kirchberg bei<br />
Ulm. Eines Tages legt diese Idda ihren Ring auf ein<br />
Fensterbrett, von dort stiehlt ihn ein Rabe und trägt<br />
ihn in sein Nest. Ein junger Jäger findet den Ring und<br />
nimmt ihn an sich. Davon erfährt auch der Graf, er erkennt<br />
den Ring, den er seiner Frau geschenkt hat und<br />
glaubt, Idda habe ihn mit dem Jäger betrogen. In seiner<br />
Wut bindet er den Jäger an ein Pferd und lässt ihn zu<br />
Tode schleifen. Seine Frau wirft er über einen Felsen<br />
in ein Tobel. Wunderbarerweise überlebt sie und bleibt<br />
fortan als Einsiedlerin im Wald. Eines Tages entdeckt<br />
sie da ein anderer Jäger und meldet es dem Grafen.<br />
Dieser besucht sie in ihrer Höhle und erkennt seine<br />
Schuld. Idda aber weigert sich, mit ihm auf die Burg<br />
zurückzukommen. Sie bittet den Grafen, ihr eine Klause<br />
zu bauen. Von hier aus geleitet sie jeden Tag ein Hirsch<br />
mit zwölf Lichtern auf seinem Geweih zur Messe ins<br />
Kloster und wieder zurück in ihre Klause. Zu jener Zeit<br />
war Fischingen ein Doppelkloster. Die Frauen dort<br />
bitten Idda, sie möge sich ihnen anschließen. Sie entspricht<br />
diesem Wunsch, besteht aber auf einer Zelle,<br />
in die keiner von außen eintreten kann. Hier versucht<br />
sie der Teufel, er verschüttet ihr Essen und erstickt<br />
das Feuer. Idda schreit ihre Angst und Not aus dem<br />
Radfenster ihrer Klause auf den Friedhof hinaus. Da<br />
öffnet sich ein Grab und es ent steigt einer, der sich als<br />
Toggenburger vorstellt. In der Hand trägt er ein Licht,<br />
das er Idda überreicht.<br />
(1420389) (13)<br />
€ 2.000 - € 2.500<br />
Sistrix<br />
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39
264<br />
ITALIENISCHER MALER DES 16. JAHRHUNDERTS<br />
PORTRAIT EINER DAME<br />
Öl auf Holz.<br />
24 x 17 cm.<br />
Verso mit Brandstempel.<br />
In profiliertem Rahmen.<br />
Vor abgedunkelter Folie das leicht nach links gewandte<br />
Portrait einer jungen Frau in rotem Gewand mit Goldstickerei,<br />
Perlohrringen und Nerz. Übermalungen.<br />
(1420972) (13)<br />
ITALIAN PAINTER OF THE 16TH CENTURY<br />
PORTRAIT OF A LADY<br />
Oil on wood.<br />
24 x 17 cm.<br />
With brand stamp verso.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
265<br />
LAMBERT SUSTRIS,<br />
1515/16 <strong>–</strong> UM 1595, KREIS DES<br />
POTRAIT EINES BOTANIKERS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
132 x 109 cm.<br />
In reliefiertem, vergoldeten Rahmen.<br />
Dreiviertelbildnis eines leicht nach links gewandtem<br />
Herrn vor einer Tischplatte stehend, auf welcher sanft<br />
eine seiner Hände ruht. In der anderen ein Paar Handschuhe<br />
haltend. Links ein Durchblick auf einen angedeuteten<br />
Garten mit Kaiserkrone und weiteren Blüten,<br />
welche den Dargestellten als Botaniker, oder entsprechenden<br />
Händler ausweisen.<br />
(1421412) (2) (13)<br />
LAMBERT SUSTRIS,<br />
1515/16 <strong>–</strong> CA. 1595, CIRCLE OF<br />
PORTRAIT OF A BOTANIST<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
132 x 109 cm.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
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266<br />
FLÄMISCHER MANIERIST UM 1600<br />
DER KINDERMORD ZU BETHLEHEM<br />
Öl auf Leinwand.<br />
102 x 157 cm.<br />
In mit Goldornamenten, dekoriertem Profilrahmen.<br />
Die Bibelszene, wonach König Herodes III Antipas,<br />
Sohn des Herodes des Großen in Bethlehem sämtliche<br />
Kinder ermorden ließ, um damit den prophezeiten<br />
Messias, Jesus von Nazareth zu beseitigen, geht<br />
auf die fragwürdige Legende des Evangelisten Matthäus<br />
zurück. Dennoch hat sich das Thema in der<br />
christlichen Lehrtradition erhalten und ist damit in<br />
die Kunst eingegangen. Nahezu sämtliche Künstler<br />
haben sich diesem Thema angenommen. Nicht selten<br />
steht eine solche Ermordung in zeitgenössischen<br />
Erinnerungen an gleichzeitigen Vorkommnissen<br />
in den Kriegen des 16. und 17. Jahrhunderts, wo<br />
es zu häufigen Überfällen von Kriegerbanden auf<br />
Dörfer kam. In unserem <strong>Gemälde</strong> wurde die Szene<br />
nicht in eine zeitgenössische Struktur verlegt, wie<br />
wir es etwa von <strong>Gemälde</strong>n der Brueghel-Familie kennen;<br />
vielmehr zeigt uns der Maler in bewegten Posen<br />
ein dichtes Gedränge inmitten einer klassischen<br />
Säulenarchitektur, die an einen Tempel und dessen<br />
Umgebung denken lässt.<br />
(14204524) (13)<br />
FLEMISH MANNERIST, CA. 1600<br />
THE MASSACRE OF THE INNOCENTS<br />
Oil on canvas.<br />
102 x 157 cm.<br />
In the painting on offer for sale in this lot, the scene has<br />
not been placed in a contemporary setting, as is known<br />
from paintings by the Brueghel family, for example. Instead,<br />
the painter shows us a dense crowd in dynamic<br />
set at the centre of classical colonnaded architecture<br />
reminiscent of a temple and its surroundings.<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
267<br />
VENEZIANISCHER MALER<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
HEILIGER HIERONYMUS<br />
Öl auf Holz.<br />
42 x 28,5 cm.<br />
In reliefiertem Rahmen.<br />
Vor einer Felsformation eine einfache Überdachung,<br />
die den Einsiedler Hieronymus, erkenntlich an seinem<br />
roten Habit und dem neben ihm wachenden Löwen,<br />
vor Wetter schützt. Rechts neben ihm eine Landschaft<br />
mit Rundbogenbrücke und Bäumen. Darüber Maria<br />
mit Nimbus getragen von Engeln. Die Komposition<br />
erinnert stilistisch an Ludovico Carracci.<br />
(1421592) (13)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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43
268<br />
NIEDERLÄNDISCHER MALER UM 1600,<br />
IN DER STILNACHFOLGE DES<br />
KAREL VAN MANDER (1548 <strong>–</strong> 1606)<br />
DAS LETZTE ABENDMAHL<br />
Öl auf Holz.<br />
123,5 x 188 cm.<br />
Unten auf den Basen datiert „ANNO/1602“.<br />
In ebonisiertem Rahmen.<br />
Das vorliegende <strong>Gemälde</strong> wird beim RKD in Den Haag<br />
unter Nummer 104795 geführt.<br />
Inmitten eines Säulenportikus dessen Durchblicke<br />
auf eine klassische Stadtarchitektur erlauben, als<br />
horizontaler Riegel ein gedeckter Tisch mit Jesus mit<br />
Nimbus unter einem Ehrenbaldachin mit um ihn herum<br />
angeordneten Jüngern.<br />
Provenienz:<br />
Sotheby’s, London, Old master paintings, 12. Juli 2001,<br />
lot 142.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Marjolein Leesberg, Het Laatste avondmaal,<br />
het eerst bekende schilderstuk van Karel van Mander<br />
de Jonge, in: Oud Holland, Bd. 122, 2009, S. 1-13.<br />
(14217515) (13)<br />
DUTCH SCHOOL, CA. 1600,<br />
IN THE STYLISTIC FOLLOWING OF<br />
KAREL VAN MANDER (1548 <strong>–</strong> 1606)<br />
THE LAST SUPPER<br />
Oil on panel.<br />
123.5 x 188 cm.<br />
Dated “ANNO/1602” on underside of bases.<br />
The present painting is listed at the RKD in The<br />
Hague under no. 104795.<br />
Provenance:<br />
Sotheby’s, London, Old master paintings,<br />
12 July 2001, lot 142.<br />
Literature:<br />
cf. Marjolein Leesberg, Het Laatste avondmaal, het<br />
eerst bekende schilderstuk van Karel van Mander de<br />
Jonge, in: Oud Holland, vol. 122, 2009, pp. 1-13.<br />
€ 25.000 - € 35.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
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269<br />
PIETER POURBUS,<br />
1524 GOUDA <strong>–</strong> 1584 BRÜGGE, ZUG.<br />
DAS LETZTE ABENDMAHL<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
74 x 103 cm.<br />
In ebonisiertem Profilrahmen mit Goldleiste.<br />
Bildauffassung in traditioneller Weise, entsprechend<br />
der italienischen Vorbilder: Jesus im Zentrum am gedeckten<br />
Tisch sitzend, an seiner Schulter der Heilige<br />
Johannes Evangelist, seitlich die weiteren Jünger. An<br />
der rechten Bildecke Judas mit einem Geldbeutel,<br />
farbikongrafisch entsprechend gelb gekleidet. Auf dem<br />
Tisch stilllebenhaftes Fleischstück und Brote sowie<br />
Messer neben Trinkgefäßen angerichtet. Der Manierismus<br />
der Zeit zeigt sich deutlich in den leuchtenden<br />
changierenden Farben der Gewänder und in<br />
den betont gedrehten Haltungen einiger Figuren.<br />
(1420581) (13)<br />
PIETER POURBUS,<br />
1524 GOUDA <strong>–</strong> 1584 BRUGES, ATTRIBUTED<br />
THE LAST SUPPER<br />
Oil on panel. Parquetted.<br />
74 x 103 cm.<br />
The image design is traditional, in keeping with Italian<br />
models. The mannerism of the time is obvious in<br />
the luminous, iridescent colours of the garments<br />
and in the deliberately twisted postures of some of<br />
the figures.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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45
270<br />
PETER PAUL RUBENS,<br />
1577 SIEGEN <strong>–</strong> 1640 ANTWERPEN, NACHFOLGE<br />
ECCE HOMO<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
115 x 92 cm.<br />
In teilvergoldeten, ebonisierten Kehlrahmen.<br />
Vor architektonisch angedeuteten Hintergrund die<br />
zentrale Figur des schlaglichtartig beleuchteten, stehenden<br />
Christus mit Dornenkrone, mit um ihn stehenden<br />
Schergen.<br />
(1420321) (2) (13)<br />
PETER PAUL RUBENS,<br />
1577 SIEGEN <strong>–</strong> 1640 ANTWERP, FOLLOWER OF<br />
ECCE HOMO<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
115 x 92 cm.<br />
€ 18.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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271<br />
GIOVANNI BATTISTA SALVI,<br />
GENANNT „IL SASSOFERRATO“,<br />
1609 SASSOFERRATO <strong>–</strong> 1685 ROM, ZUG.<br />
BETENDE MADONNA<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
43,8 x 33,8 cm.<br />
Ein Gutachten von Prof. Massimo Pulini befindet<br />
sich in Vorbereitung.<br />
Das jugendliche, äußerst anmutige Gesicht gerahmt<br />
von weißen Kopftuch und einem darübergelegten,<br />
blauen Manteltuch. Die Hände hochgenommen und<br />
vor der Brust gefaltet. Der Blick nachdenklich, die<br />
Konturen in leichtem Sfumato wiedergegeben. Das<br />
Haupt hinterfangen von einer Gloriole mit Andeutung<br />
von Strahlen. Die farbige Gestaltung des <strong>Gemälde</strong>s<br />
wird von der Blaufarbe beherrscht, die auch ins kühle<br />
Inkarnat harmonisch einzieht, wie ebenso der rote Ärmel<br />
am unteren Bildrand ins bläuliche Rosa zieht. Insgesamt<br />
ein <strong>Gemälde</strong> von auffallend betonter Ästhetik sowohl<br />
in der Wiedergabe des schönen Gesichtes als auch<br />
in der Farbigkeit.<br />
Provenienz:<br />
Privatsammlung, Österreich. (1421671) (2) (13)<br />
GIOVANNI BATTISTA SALVI,<br />
ALSO KNOWN AS “IL SASSOFERRATO”,<br />
1609 SASSOFERRATO <strong>–</strong> 1685 ROME, ATTRIBUTED<br />
MADONNA IN PRAYER<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
43.8 x 33.8 cm.<br />
Expert’s report by Prof Massimo Pulini in preparation.<br />
Provenance:<br />
Private collection, Austria.<br />
€ 18.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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47
272<br />
BENEDETTO GENNARI,<br />
1633 <strong>–</strong> 1715, ZUG.<br />
DIE LYBISCHE SIBYLLE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
118 x 96 cm.<br />
Wir danken Prof. Massimo Pirondino für die Bestätigung<br />
der Zuschreibung.<br />
Das <strong>Gemälde</strong> Gennari zugeschrieben nach dem Originalgemälde<br />
von 1651 aus der Royal Collection von<br />
Guercino sitzt auch hier die Lybische Sibylle mit geöffnetem<br />
Buch, ihr Haupt auf eine Hand aufgestützt, der<br />
Arm auf einem Buch ruhend, das auf einer Tischkante<br />
liegt und die im Original vorhandene Betitelung beiseite<br />
lässt.<br />
Provenienz:<br />
Österreichische Privatsammlung. (1421672) (2) (13)<br />
BENEDETTO GENNARI,<br />
1633 <strong>–</strong> 1715, ATTRIBUTED<br />
THE LIBYAN SIBYL<br />
Oil on canvas.<br />
118 x 96 cm.<br />
We would like to thank Prof Massimo Pirondini for<br />
confirming the attribution.<br />
The painting by Gennari after Guercino’s original dates<br />
to 1651 and is held at the Royal Collection. It also<br />
depicts The Libyan Sibyl seated with an open book.<br />
Her head is supported by one hand, while her arm is<br />
resting on a book that lies on the edge of a table,<br />
omitting the title which is visible in the original.<br />
Provenance:<br />
Private collection, Austria.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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273<br />
FEDERICO BAROCCI,<br />
GENANNT „IL FIORI“,<br />
1526/35 URBINO <strong>–</strong> 1612 EBENDA, ZUG.<br />
KOPFSTUDIE DES HEILIGEN JOSEPH<br />
Öl auf Leinwand.<br />
40 x 28 cm.<br />
Der Kopf ist in Lebensgröße vor schwarzem Hintergrund<br />
gegeben. Die Pinselführung zeigt sich virtuos.<br />
Bemerkenswert ist die klare Konturen vermeidende<br />
Wiedergabe von Bart und Kopfhaar, sowie die Schattenbildung,<br />
vor allem im Gesicht, durch aufgetragenes<br />
Grau. Dieselbe Technik zeigt sich auch in Baroccis<br />
Selbstbildnis um 1600. Dies sind malerische Elemente,<br />
die der Verlebendigung des Dargestellten dienen<br />
sollen.<br />
Vor allem die schräge Kopfhaltung ist ein kompositorisches<br />
Mittel, das vor allem im Manierismus auftritt,<br />
um Lebendigkeit und Bildtiefe zu vermitteln. Solche<br />
Stilmittel zeigen bereits den Einfluss von Correggio<br />
und sie führen letztlich in den Barock über.<br />
Die Kopfhaltung sowie das Lächeln des Bärtigen lässt<br />
sich vergleichen mit Baroccis <strong>Gemälde</strong> „Madonna della<br />
gatta“ (Madonna mit der Katze), entstanden um<br />
1573-74, das sich heute in der National Gallery in London<br />
befindet. Ähnlich hat der Maler auch in dem großformatigen<br />
und figurenreichen Bild „Die Beschneidung<br />
Christi“ von 1590 den auch dort geneigten Kopf<br />
Josefs ins Bild gesetzt (Louvre, Paris).<br />
Baroccis wichtigster Mäzen war der Herzog von Urbino,<br />
Francesco Maria II. della Rovere. Dessen Tagebucheintrag,<br />
der Maler sei mit 77 Jahren verstorben,<br />
verdanken wir auch die Rückrechnung auf sein Geburtsjahr.<br />
Erste Schulung erhielt er von Francesco<br />
Mensocchi aus Forli, dann von Battista Franco, einem<br />
Bewunderer Michelangelos.<br />
Sein erster großer Auftrag galt einem <strong>Gemälde</strong> für<br />
den Dom von Urbino. In Rom arbeitete er zusammen<br />
mit Federico Zuccari im Auftrag von Papst Pius IV., u.<br />
a. im Belvedere des Vatikan. Nach schwerer Erkrankung,<br />
möglicherweise aufgrund einer Vergiftung, zog<br />
er sich in seine Geburtsstadt zurück, dennoch hoch<br />
angesehen. Er lehnte Freskoarbeiten ab, schuf nur<br />
noch Atelierwerke. Für Kaiser Rudolph II. malte er<br />
1587-89 das einzige, jedoch verschollene <strong>Gemälde</strong> mit<br />
antik-mythologischem Inhalt, „Die Flucht Aeneas“.<br />
Barocci war der Maler, der am entschidensten vom<br />
Manierismus zum Barock führte. Ungeachtet dessen<br />
zählt er zu den bedeutenden Malern des Manierismus,<br />
der entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der<br />
Malerei in Europa übte, was lange nicht erkannt wurde.<br />
Erst nach Veröffentlichung einer Mono graphie von<br />
Harald Olsen 1962, der Ausstellung in Bologna 1975<br />
und weiteren Publikationen von Andrea Emiliani erfolgte<br />
die verdiente Wiederentdeckung. A.R.<br />
(1401623) (11)<br />
FEDERICO BAROCCI,<br />
ALSO KNOWN AS “IL FIORI”,<br />
1526/35 URBINO <strong>–</strong> 1612 IBID., ATTRIBUTED<br />
HEAD STUDY OF SAINT JOSEPH<br />
Oil on canvas.<br />
40 x 28 cm.<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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49
274<br />
CESARE FRACANZANO,<br />
UM 1605 BISCEGLIE/BARI <strong>–</strong> 1651 BARLETTA<br />
Cesare war der Sohn von Alessandro Fracanzano, einem<br />
Bürger aus gehobenen Kreisen, der ebenfalls als Maler<br />
wirkte, wie auch sein Bruder Francesco Fracanzano<br />
(1612-um 1656).<br />
DER HEILIGE PETRUS ALS BÜSSER<br />
Öl auf Leinwand.<br />
84 x 84 cm.<br />
In Profilrahmen.<br />
Wir danken Nicola Spinosa, der die Autorschaft des<br />
<strong>Gemälde</strong>s 2021 laut Einlieferer bestätigt hat.<br />
Vor unbestimmtem Grund Petrus im Gebet versunken<br />
mit gefalteten Händen und emporgerichtetem tränenunterfangenem<br />
Blick. Links am Rand auf der Steinplatte<br />
der ihm attributiv zukommende Schlüssel. Eine<br />
Komposition gleichen Themas von Cesare Fracanzano<br />
mit aufsteigender Diagonale wurde in diesen Räumen<br />
am 5. Dezember 2019 unter Lot 443 angeboten.<br />
Provenienz:<br />
Mindestens seit Anfang des 19. Jahrhunderts in<br />
Adelsbesitz.<br />
Dorotheum Wien, als Cesare Fracanzano, 9. Juni<br />
2021, Lot 220. (1402127) (13)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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275<br />
ERCOLE DE MARIA,<br />
TÄTIG IM 17. JAHRHUNDERT, ZUG.<br />
Der Künstler war hauptsächlich in Bologna tätig; er war<br />
Schüler des Guido Reni. Er war auch als Ercolino di<br />
Guido bekannt.<br />
DER HEILIGE PETRUS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
65 x 50 cm.<br />
In Prunkrahmen.<br />
Vor dunklem Hintergrund das Brustbildnis eines Heiligen<br />
nach rechts, bei dem es sich um den heiligen<br />
Petrus handeln könnte, der mit leicht gesenktem Kopf<br />
aufmerksam in einem Buch liest. Er hat graues Haar,<br />
einen langen Bart, ein faltiges Gesicht, das durch den<br />
Lichteinfall von links oben hervorgehoben wird, während<br />
die Augenpartien verschattet bleiben. Wiedergabe im<br />
Stil des Caravaggismus.<br />
(1420326) (2) (18)<br />
€ 6.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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51
276<br />
GENUESER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
PEINIGUNG CHRISTI<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
135 x 99 cm.<br />
In schmalem Profilrahmen.<br />
Vor unbestimmtem Grund der fahle Körper Christi,<br />
dessen Nimbus als einzige Lichtquelle der Komposition<br />
gelten darf. Links neben ihm die zwei Schergen<br />
ihn mit dem Schandmantel und dem Rohrzepter ausstattend.<br />
Provenienz:<br />
Privatsammlung.<br />
Anmerkung:<br />
Das vorliegende <strong>Gemälde</strong> nimmt auf einen Stich<br />
nach der Komposition von Van Dyck im Princeton<br />
University Art Museum Bezug (Inv.Nr. y1975-12).<br />
(1402128) (13)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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277<br />
ITALIENISCHE SCHULE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
DER HEILIGE HIERONYMUS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
97 x 73,5 cm.<br />
In der Einöde vor dem offenen Eingang zu einer Höhle<br />
stehend der Heilige mit entblößtem Oberkörper, auf<br />
seinem roten Mantel einen Totenschädel haltend,<br />
beides Attribute, die ihn als den genannten Heiligen<br />
identifizieren. Seinen Kopf mit hoher Stirn, grauen<br />
Haaren und einem Vollbart hat er gesenkt und betrachtet<br />
aufmerksam den Schädel. Im Hintergrund<br />
der hohe Himmel mit großen weiß-rosafarbenen<br />
Wolken. Malerei mit starken Hell-Dunkel-Partien.<br />
(1420325) (2) (18)<br />
ITALIAN SCHOOL, 17TH CENTURY<br />
SAINT JEROME<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
97 x 73.5 cm.<br />
€ 10.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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53
278<br />
FRANCESCO ALBANI,<br />
1578 BOLOGNA <strong>–</strong> 1660 EBENDA, ZUG.<br />
Albani war Schüler von Denys Fiammingo Calvaert<br />
(1540-1619) sowie von Ludovico Carracci (1555-1619)<br />
und stand in Verbindung mit Guido Reni (1575-1642),<br />
der mit ihm rivalisierte. Bekannt für seine anmutigen<br />
Frauengesichter, für die seine überaus schönen Kinder<br />
Modell gesessen haben sollen. Er unterrichtete später<br />
angeblich in der Accademia degli Incamminati. Die<br />
Werke seiner Hand, u. a. in zahlreichen öffentlichen<br />
Sammlungen und Museen, beziehen sich zumeist auf<br />
mythologische Darstellungen.<br />
RAST AUF DER FLUCHT NACH ÄGYPTEN<br />
Öl auf Holz.<br />
52 x 45 cm.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
In weiter bergiger Landschaft im Licht der untergehenden<br />
Sonne die Heilige Familie bei der Rast: Maria<br />
in rot-blauem Gewand, den schlafenden nackten Jesusknaben<br />
auf einem Laken in ihrem Schoss haltend,<br />
neben ihr Josef auf einen langen Marmorsockel mit<br />
Fries mit beiden Armen gestützt, in seiner rechten<br />
Hand ein aufgeschlagenes Buch haltend, während<br />
die linke seine Stirn stützt. Vor dem Seitenfries ein<br />
kleiner Putto, der den Esel in einem kleinen Gewässer<br />
tränkt. Am linken Bildrand zwei weitere größere<br />
Engel und mittig im Himmel zwei geflügelte Puttiköpfe<br />
schwebend. Malerei in harmonischen, frischen<br />
weichen Farben.<br />
(1422002) (18)<br />
FRANCESCO ALBANI,<br />
1578 BOLOGNA <strong>–</strong> 1660 IBID., ATTRIBUTED<br />
REST ON THE FLIGHT INTO EGYPT<br />
Oil on panel.<br />
52 x 45 cm.<br />
In magnificent gilt frame.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
279<br />
LEANDRO BASSANO,<br />
EIGENTLICH „LEANDRO DA PONTE“,<br />
1557 BASSANO DEL GRAPPA <strong>–</strong> 1622 VENEDIG,<br />
ZUG.<br />
PORTRAIT EINES VENEZIANISCHEN KARDINALS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
117 x 97 cm.<br />
In breitem reliefdekorierten Rahmen.<br />
An seinem Studiertisch sitzender venezianischer Kardinal<br />
mit geöffnetem Buch, Kruzifix und Schädel, rechts<br />
unten in der Ecke der Kopf eines an Venedig gemahnenden<br />
Löwen; rechts Landschaftsausblick durch<br />
Rundbogen in Gewölk.<br />
(1401841) (13)<br />
LEANDRO BASSANO,<br />
ACTUALLY “LEANDRO DA PONTE”,<br />
1557 BASSANO DEL GRAPPA <strong>–</strong> 1622 VENICE,<br />
ATTRIBUTED<br />
PORTRAIT OF A VENETIAN CARDINAL<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
117 x 97 cm.<br />
€ 30.000 - € 50.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
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280<br />
NORDITALIENISCHER MEISTER<br />
DES 16./17. JAHRHUNDERTS<br />
VENUS UND AMOR<br />
NORTH ITALIAN MASTER<br />
OF THE 16TH/17TH CENTURY<br />
VENUS AND CUPID<br />
281<br />
FRANCESCO ALBANI,<br />
1578 BOLOGNA <strong>–</strong> 1660 EBENDA, KREIS DES<br />
GEMÄLDEPAAR MYTHOLOGISCHE SZENEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
119 x 109 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen mit Muscheldekor.<br />
Die Venus ist nur mit einem roten Lendenschurz bekleidet,<br />
sitztend in einer Landschaft im Kniestück dargestellt,<br />
mit Amor, der dem Betrachter den Rücken<br />
zuwendet und auf ihrem Schoß kniet. Beide blicken,<br />
die Gesichter nahe aneinander geschmiegt, Richtung<br />
Betrachter und Amor scheint gerade dabei zu sein der<br />
Venus einen Pfeil ins Herz zu stechen. Ihre freie Hand<br />
hält dabei seinen Köcher mit Bogen und weiteren<br />
Pfeilen. Das besonders Verführerische an dem Motiv<br />
scheint also, dass Venus sich in den hier adressierten<br />
männlichen Betrachter gleich zu verlieben scheint,<br />
forciert durch den Pfeil, den Amor ihr gleich in das<br />
Herz stechen wird. Das ist ganz dem Stil der venezianischen<br />
Schule des 16. Jahrhunderts verpflichtet,<br />
sowohl was die Komposition der nahe an den Betrachter<br />
geführten Figuren, als auch den Typus der<br />
Frau betrifft, den so auch Paris Bordone (1500-1571)<br />
auf seinen <strong>Gemälde</strong>n verwendete. Werke des Künstlers<br />
sind in den bedeutensten öffentlichen Sammlungen,<br />
u.a. in Italien, Frankreich und Österreich zu finden.<br />
(14007619) (10)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
119 x 109 cm.<br />
€ 14.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
Je 65 x 81 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Das eine <strong>Gemälde</strong> zeigt in weiter Landschaft im Licht<br />
der hinter Bergen untergehenden Sonne die Jagdgöttin<br />
Diana in blauem Gewand mit eingearbeiteter<br />
goldener Mondsichel in ihrem Haar, einem Köcher mit<br />
Pfeilen auf ihrem Rücken und einem Bogen in ihrer<br />
linken Hand. Sie wird von Nymphen begleitet, die ihr<br />
helfen, den vor ihnen liegenden, auf Tuch und roten<br />
Kissen schlafenden Putti, heimlich deren Bögen und<br />
Köcher zu entwenden. Das andere <strong>Gemälde</strong> stellt die<br />
in abendlicher Landschaft auf einem Bett liegende Venus<br />
dar und den neben ihr am Boden liegenden Mars.<br />
Umgeben sind sie von mehreren Amoretten, von denen<br />
im Hintergrund rechts einige versuchen, mit Pfeil<br />
und Bogen auf ein aufgehängtes Schild zu schiessen.<br />
Erzählerische vielfigurige Darstellungen in harmonischer<br />
Farbgebung.<br />
(1400766) (18)<br />
€ 6.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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57
282<br />
FLORENTINER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS,<br />
KREIS DES LORENZO LIPPI (1606 <strong>–</strong> 1665)<br />
VENUS UND ADONIS<br />
FLORENTINE SCHOOL, 17TH CENTURY,<br />
CIRCLE OF LORENZO LIPPI (1606 <strong>–</strong> 1665)<br />
VENUS AND ADONIS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
116 x 154 cm.<br />
In hügeliger Landschaft bei abendlichem Licht die<br />
Liebesgöttin Venus in rotem Gewand mit blauem<br />
wehenden Umhang, den Tod des schönen Adonis<br />
betrauernd, in den sie sich unsterblich verliebt hatte.<br />
Dieser wurde auf der Jagd von einem Eber getötet.<br />
Adonis liegt vor ihr auf dem Boden in Jagdkleidung<br />
mit umgehängten Köcher mit Pfeilen, seinem Bogen<br />
und seinem Jagdhund. Venus weist mit ihrer rechten<br />
Hand auf die tödliche Wunde am Bein des Geliebten.<br />
Über den Verlust ihres Geliebten untröstlich, lässt sie<br />
aus seinem Blut eine Blume sprießen, das Adonisröschen,<br />
das im Vordergrund der Darstellung zu sehen<br />
ist. Zu den Attributen der Göttin gehören zwei fliegende<br />
Tauben, die im oberen linken Bereich des Himmels<br />
sichtbar sind. Erzählerische Darstellung in teils kräftigen<br />
Farbtönen.<br />
(1420444) (2) (18)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
116 x 154 cm.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
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283<br />
MICHELE DESUBLEO,<br />
1602 MAUBEUGE <strong>–</strong> 1676 PARMA, ZUG.<br />
Der Künstler erlernte sein Handwerk in Flandern, vermutlich<br />
in der Werkstatt von Abraham Janssens, ehe<br />
er 1621 nach Rom zog. Einige Jahre später, um 1630,<br />
ging er nach Bologna und war in der Werkstatt von<br />
Guido Reni Guido Reni (1575-1642) beschäftigt.<br />
ALLEGORIE DER HEILKUNST<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
119 x 164 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Vor einer angedeuteten Landschaft eine weibliche<br />
allegorische Gestalt den Stab des Asklepios haltend,<br />
hinter ihr eine ihm heilige Eule sowie ein Pfau, die<br />
Gestalt selbst im Schwanenwagen (auf Apollon, Vater<br />
des Asklepios verweisend) sitzend.<br />
(1420831) (13)<br />
€ 9.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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59
284<br />
VENEZIANISCHER MEISTER<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
BATHSEBA IM BADE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
118 x 173,5 cm.<br />
Im Mittelpunkt dieses <strong>Gemälde</strong>s, vor einer Palastanlage,<br />
die schöne Bathseba, die Frau des Uria, der in<br />
den Diensten des König Davids steht. Ihr zarter Körper<br />
ist von einem weißen, seidig glänzenden Laken<br />
umhüllt. Ihr zur Seite einige junge Frauen, von denen<br />
ihr eine gerade die Füße trocknet. Bei ihrem Bade<br />
wurde sie von dem älteren König David beobachtet,<br />
der im Hintergrund auf einem Balkon seines Palastes<br />
steht und sich sofort in die junge Frau verliebt. Von<br />
der rechten Seite hat sich ein farbiger Bediensteter<br />
genähert, um ihr einen Brief in seiner Hand zu übergeben,<br />
wohl eine Nachricht des verliebten Königs. Im<br />
17. und 18. Jahrhundert sehr beliebtes Motiv, das von<br />
vielen Künstlern wiedergegeben wurde. Das vorliegende<br />
<strong>Gemälde</strong> stellt den fragenden Blick der Frauen,<br />
gegenüber der Erwartungshaltung des Königs, in den<br />
Vordergrund.<br />
(1420323) (2) (18)<br />
SCHOOL OF VENICE,<br />
17TH CENTURY<br />
BATHSEBA BATHING<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
118 x 173.5 cm.<br />
The beautiful Bathseba, wife of Uriah, who was employed<br />
by King David is depicted at the centre of<br />
the painting in front of a palace.<br />
€ 20.000 - € 40.000<br />
Sistrix<br />
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285<br />
VENEZIANISCHE SCHULE<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
DAS GASTMAHL IM HAUSE DES LEVI<br />
(NACH PAOLO VERONESE)<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
45,5 x 76 cm.<br />
In Prunkrahmen.<br />
Das vorliegende <strong>Gemälde</strong> ist stark an das gleichnamige,<br />
jedoch bereits 1573 von Paolo Veronese (1528-<br />
1588) enstandene <strong>Gemälde</strong> angelehnt. Das Bankett<br />
spielt sich unter einer prächtigen Loggia ab, die sich<br />
nach vorne und hinten in ein von korinthischen Säulen<br />
getragenes Gebälk öffnet, mittig als Rundbogen. Vorne,<br />
zum Betrachter hin, ist eine Treppenanlage zu sehen,<br />
mit zwei Läufen links und rechts, auf der einige<br />
Personen hinauf- oder hinuntergehen. Im Bildzentrum<br />
sitzt an einer gedeckten Tafel jedoch nicht Jesus<br />
inmitten zweier Jünger, sondern ein Rot gekleideter<br />
Priester, links neben ihm könnte Jesus sein. Im Gegensatz<br />
zu dem Original fliegen über den beiden im<br />
Himmelbereich zwei Putti, die ein schmales Spruchband<br />
halten, auf dem unter anderen das Wort „PAX“<br />
für Frieden zu finden ist. Figurenreiche Darstellung<br />
mit vielen Details.<br />
SCHOOL OF VENICE,<br />
17TH CENTURY<br />
THE FEAST IN THE HOUSE OF LEVI<br />
(AFTER PAOLO VERONESE)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
45.5 x 76 cm.<br />
The painting on offer for sale in this lot is very similar<br />
to the eponymous painting by Paolo Veronese, created<br />
in 1573.<br />
Notes:<br />
The eponymous painting by Paolo Veronese (1528 -<br />
1588), measuring 5.6 x 13.09 metres, is considered<br />
one of the biggest canvas paintings of its time and is<br />
today held at the Gallerie dell’Accademia in Venice.<br />
€ 10.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
Anmerkung:<br />
Das gleichnamige <strong>Gemälde</strong> von Paolo Veronese<br />
zählt mit den Maßen 5,6 x 13,09 m zu den größten<br />
Leinwandbildern seiner Zeit und hängt heute in der<br />
Gallerie dell´Accademia in Venedig. (1420328) (2) (18)<br />
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61
286<br />
NEAPOLITANISCHER MEISTER<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
BILDNIS EINES MÖNCHES<br />
Öl auf Leinwand.<br />
96 x 62 cm.<br />
In breitem, schwarzen Rahmen.<br />
Vor dunklem, fast schwarzen Hintergrund die Dreivierteldarstellung<br />
eines stehenden Mönches in langer<br />
brauner Kutte mit Kapuze über dem Haupt. Er hat seine<br />
Arme mit den kräftigen Händen vor seiner Brust<br />
überkreuzt und hält in der rechten Hand ein kleines<br />
Kreuz und einen herabhängendnen Rosenkranz. Seinen<br />
Kopf mit dem leicht gebräunten Gesicht und einem<br />
Bart hat er zur Seite geneigt und blickt mit seinen ausdrucksstarken<br />
braunen Augen zur Seite aus dem Bild<br />
heraus. Qualitätvolle Malerei mit gekonnter Lichtführung,<br />
die das Gesicht und die Hände des Dargestellten<br />
besonders hervorhebt.<br />
(14008527) (18)<br />
€ 2.500 - € 3.500<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
287<br />
PABLO LEGOTE,<br />
UM 1590/91 LUXEMBURG <strong>–</strong> 1670/71, ZUG.<br />
Um 1609 zog er mit seiner Familie nach Sevilla. Ein<br />
großes <strong>Gemälde</strong> aus seiner Hand befindet sich in<br />
der Iglesia San Salvador in Sevilla.<br />
APOSTEL JAKOBUS DER ÄLTERE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
213 x 117 cm.<br />
In ornamental reliefiertem Rahmen.<br />
Vor unbestimmtem Grund der Ganzkörperfigur eines<br />
Mannes mit Pilgerstab nach rechts innerhalb der<br />
Bildfläche voranschreiten mit offenem Schuhwerk<br />
und in seiner Hand liegendem geöffneten Buch mit<br />
Schweins ledereinband.<br />
(1401534) (13)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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288<br />
ITALIENISCHER MALER<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
LOT UND SEINE TÖCHTER<br />
ITALIAN SCHOOL,<br />
17TH CENTURY<br />
LOT AND HIS DAUGHTERS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
145 x 205 cm.<br />
Vor Landschaftshintergrund bei abendlichem Licht<br />
der in braunen Gewand langestreckt sitzende Lot mit<br />
grauem Vollbart, seinen Kopf leicht zurückgewandt<br />
und auf seine Tochter in einem feinen Kleid mit weitem<br />
Dekolleté blickend, die ihrerseits seinem Blick<br />
liebevoll entgegnet. Nach rechts seine andere sitzende<br />
Tochter in einem Gewand mit entblößter Schulter,<br />
die ihm gerade aus einem Krug Wein einschenkt in<br />
eine Schale, die er in seiner ausgestreckten linken<br />
Hand hält. Die hier gezeigte biblische Geschichte<br />
von Lot und seinen Töchtern wird im <strong>Alte</strong>n Testament<br />
erzählt. Die Stadt Sodom wird von Gott zerstört, die<br />
Familie flieht rechtzeitig, doch erstarrt Lots Frau, weil<br />
sie sich umwendet und den Untergang der Stadt<br />
ansieht, zur Salzsäule. Um die Nachkommenschaft<br />
zu sichern, machen die Töchter ihren Vater mit Wein<br />
gefügig.<br />
(1420324) (2) (18)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
145 x 205 cm.<br />
€ 12.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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63
289<br />
DAVID VINCKBOONS,<br />
1576 MECHELEN <strong>–</strong> 1629 AMSTERDAM<br />
Vinckboons arbeitete in der Maltradition von Jan<br />
Brueghel d. Ä. (1568-1625). Seine Malerei repräsentiert<br />
den landschaftlichen Manierismus, doch gilt<br />
er als Vorläufer der niederländischen Realisten des 17.<br />
Jahrhunderts.<br />
WALDLANDSCHAFT MIT JÄGERN<br />
Öl auf Holz.<br />
45,5 x 69 cm.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen,<br />
31. August 2019.<br />
DAVID VINCKBOONS,<br />
1576 MECHELEN <strong>–</strong> 1629 AMSTERDAM<br />
FOREST LANDSCAPE WITH HUNTERS<br />
Oil on panel.<br />
45.5 x 69 cm.<br />
Accompanied by an expert’s report by Dr Klaus Ertz,<br />
Lingen, 31 August 2019.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
Blick in eine große Waldlandschaft, in deren Mittelpunkt<br />
ein hoher, großer, weit verwurzelter Baum steht.<br />
Im Vordergrund rechts sind wohl vornehm gekleidete<br />
Adelige und ein Treiber bei der Jagd. Einer der Herren<br />
mit hoher roter Kopfbedeckung zielt gerade mit seiner<br />
Armbrust auf einen in einem Baum sitzenden Vogel.<br />
Linksseitig ein Mann mit seinem Pferd, im Hintergrund<br />
Hirten mit ihren Tieren, zwei Wagen, sowie ein<br />
größeres beige-braunes Gebäude. Durch diesen Ausblick<br />
in die Ferne wird der enge Waldraum in einen<br />
imaginären Landschaftsraum geweitet, so Dr. Ertz,<br />
indem sich die Staffage „bewegt“. Mit diesen Genre-<br />
Szenen, wie die vorliegende in waldiger Landschaft,<br />
befriedigte der Maler wohl das offensichtliche Bedürfnis<br />
seiner Kundschaft, wozu ab 1602 auch der gesellschaftlich<br />
hochstehende Adelsstand gehörte. Hinzu<br />
kommt, dass ab dem Mittelalter die Jagd dem Adel<br />
vorbehalten war, was seinen Höhepunkt im Absolutismus<br />
des 17. und 18. Jahrhunderts fand. Malerei in<br />
überwiegend differenzierten Grün- und Brauntönen,<br />
in der typischen Manier des bekannten Künstlers.<br />
(1411683) (18)<br />
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290<br />
MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
STILLLEBEN MIT KERZE UND KAUZ<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
54,5 x 43,5 cm.<br />
In ebonisiertem Profilrahmen.<br />
In einem Innenraum mit Rundbogen und einer Tür<br />
eine große Tischplatte im Vordergrund, auf der sorgsam<br />
arrangiert zu sehen sind: Ein gefülltes Glas, eine<br />
brennende Kerze, ein leicht aufgeschlagenes Buch,<br />
ein roter Krebs, ein Messer, eine Platte mit Geflügel,<br />
sowie ein stehender brauner Kauz mit glänzenden<br />
dunklen Augen, seitlich aus dem Bild herausblickend.<br />
Darstellung in überwiegend geheimnisvoll braungrauen<br />
Farbtönen, lediglich die Flamme der Kerze beleuchtet<br />
das Stillleben und setzt gekonnt Glanzlichter<br />
auf dem Glas. Die Eule war im Barock nicht nur Sinnbild<br />
der Seele und der Auferstehung, sondern auch<br />
Symbol der Weisheit und Schutz und wurde auch als<br />
Vanitassymbol mit dem Hinweis auf die Endlichkeit<br />
des Daseins gelesen. Qualitätvolle Malerei, die eine<br />
perfekte Ergänzungen etwa für Sammlungen in Kunstkammern,<br />
für Intellektuelle und Alchemiehistoriker<br />
bildet.<br />
(1420027) (18)<br />
PAINTER OF THE 17TH CENTURY<br />
STILL LIFE WITH CANDLE AND OWL<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
54.5 x 43.5 cm.<br />
Depiction in predominantly dark brown-grey tones.<br />
Solely the flame of the candle illuminates the still life<br />
and skilfully sets highlights on the glass. High-quality<br />
painting.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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65
290 A<br />
PAUL BRIL,<br />
UM 1553/54 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1626 ROM, ZUG.<br />
Bril hatte schon zu Lebzeiten, vor allem in Rom, viele<br />
Maler beeinflusst. Mit seinen Landschaftsbildern hatte<br />
Bril in Rom großen Erfolg, nachdem er zunächst in<br />
Lyon, dann wieder in Antwerpen und schließlich im<br />
Vatikanspalast oder in Sta. Cecilia in Trastevere wirken<br />
konnte. Gerade in Rom übte er Einfluss aus auf Maler<br />
wie Adam Elsheimer (1574/78-1610/20), Cornelis Van<br />
Poelenburgh (1594/95-1667) oder Bartholomeus Breenbergh<br />
(1599-1657), und unterrichtete Schüler, wie etwa<br />
Agostino BuonamiciTassi (1578-1644), der später wiederum<br />
Lehrer von Claude Le Lorrain (1600-1682) wurde.<br />
LANDSCHAFT MIT MEERESBUCHT,<br />
SCHIFFEN, TÜRMEN UND SZENERIE<br />
Öl auf Kupfer.<br />
27 x 35 cm.<br />
Wie ausnahmslos bei Brils <strong>Gemälde</strong>n, wird der Betrachter<br />
in eine Welt eingeführt, in der sich das aufregend<br />
Landschaftliche mit erzählerischen Elementen<br />
kombiniert zeigt. Die Landschaft, höchst phantasievoll,<br />
bietet auch hier abwechslungsreiche Partien,<br />
nach hinten gestaffelt und unterschiedlich beleuchtet.<br />
Der Mittelgrund zeigt einen Flusslauf, dahinter bewaldete<br />
Landzunge mit Turm, die sich silhouettenhaft vor<br />
eine hell beleuchtete Bucht mit Stadt am Ufer schiebt,<br />
die Berge in der Ferne in blauer Luftperspektive. Im<br />
Vordergrund am Ufer anliegende große Segelschiffe,<br />
an der felsigen Uferkante ein hochragender Rundturm<br />
mit daraufmontierter Kanone. Erst der rechte Bildrand<br />
eröffnet eine vielfigurige Szenerie in einer Schlucht,<br />
mit Landsknechten, Turbanträgern, geharnischten<br />
Reitern und einem Planwagen. Die Deutung der Szene<br />
gibt Rätsel auf; ein Mann am unteren Bildrand ist<br />
dabei, sich mit einem schwarzen Eingeborenen offensichtlich<br />
unsanft zu beschäftigen. Die Bilddetails sind<br />
lupenfein mit dem Haarpinsel ausgeführt, und erst die<br />
Vergrößerung liefert unerwartete Einblicke. Diese<br />
Malweise findet sich auch bei weiteren seiner Werke,<br />
etwa seinem „Felsigen Flussufer mit Eremit” (Koller,<br />
2923), „Forum Romanum” (1600 <strong>Gemälde</strong>galerie<br />
Dresden) oder dem „Babylonischen Turmbau” (<strong>Alte</strong><br />
Pinakothek München).<br />
(1421452) (11)<br />
PAUL BRIL,<br />
CA. 1553/54 ANTWERP <strong>–</strong> 1626 ROME, ATTRIBUTED<br />
LANDSCAPE WITH BAY, SHIPS,<br />
TOWERS AND SCENERY<br />
Oil on copper.<br />
27 x 35 cm.<br />
As is the case in all of Bril’s paintings, the viewer is<br />
introduced to a world in which exciting landscapes<br />
are combined with narrative elements. This painting<br />
style is also present in his other works, such as his<br />
Rocky River Landscape with Hermit (Koller, 2923),<br />
Forum Romanum (1600 <strong>Gemälde</strong>galerie Dresden)<br />
or The Tower of Babel (<strong>Alte</strong> Pinakothek Munich).<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
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291<br />
SEBASTIAN VRANCX,<br />
1573 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1647 EBENDA, ZUG.<br />
DORFSZENE MIT SCHLACHTUNG EINES<br />
SCHWEINS<br />
Öl auf Holz.<br />
24 x 37 cm.<br />
In ebonisiertem Profilrahmen.<br />
Wie auch bei einem <strong>Gemälde</strong>, das am 19.11.2016 bei<br />
Lempertz unter Lot 1030 angeboten worden ist, ist<br />
bei dem vorliegenden <strong>Gemälde</strong> im Vordergrund vor<br />
einem Haus einen Metzger beim Schlachten eines<br />
Schweins zu sehen, das am Boden liegt. Er trägt eine<br />
weiße Schürze und hat im Mund ein Messer, mit dem<br />
er gerade zugestochen hat. Eine Frau in schwarz-roter<br />
Gewandung hält eine lange Pfanne, um darin das Blut<br />
aufzufangen. Hinter ihr steht ein Kind, das entsetzt<br />
den rechten Arm hochgerissen hat. Ein älterer Mann<br />
in langem dickem Mantel und Kopfbedeckung, wohl<br />
auch als Allegorie des Winter zu sehen, schaut ihnen<br />
aufmerksam zu. Auf der linken Seite die Rückenfigur<br />
eines Kindes mit dahinterliegender Tonschale.<br />
(1421723) (13)<br />
SEBASTIAN VRANCX,<br />
1573 ANTWERP <strong>–</strong> 1647 IBID., ATTRIBUTED<br />
VILLAGE SCENE WITH THE SLAUGTHERING<br />
OF A PIG<br />
Oil on panel.<br />
24 x 37 cm.<br />
As is the case with a painting offered at Lempertz on<br />
19 November 2016 under lot 1030, the present painting<br />
shows a butcher slaughtering a pig lying on the<br />
ground in front of a house.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
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67
292<br />
FLÄMISCHER MEISTER<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
DIANA MIT DEN NYMPHEN<br />
Öl auf Kupfer. Parkettiert.<br />
76 x 101 cm.<br />
In teilvergoldetem, ebonisierten Rahmen.<br />
Bewaldete Landschaft mit Gewässer. An einem Baum<br />
hängt Rotwild, davor liegt ein Reiher. Im rechten Vordergrund<br />
Diana mit drei Nymphen auf den reichen<br />
Fischfang weisend, für den sie sich <strong>–</strong> ausgewiesen<br />
durch ihr Halbmonddiadem <strong>–</strong> verantwortlich zeigt. Das<br />
Thema wurde von verschiedenen flämischen Künstlern<br />
bedient, wie Gerard de la Vallée und Adriaen van<br />
Nieulandt und Jan Brueghel d.J., in dessen Umkreis<br />
das hier angebotene Werk enstanden sein mag. Die<br />
Darstellung kann auch als Elementallegorie auf das<br />
Wasser gesehen werden.<br />
(14007615) (13)<br />
FLEMISH SCHOOL,<br />
17TH CENTURY<br />
DIANA WITH THE NYMPHS<br />
Oil on copper. Parquetted.<br />
76 x 101 cm.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
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293<br />
FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS,<br />
SCHÜLER DES PETER PAUL RUBENS (1577 <strong>–</strong> 1640)<br />
DAS GÖTTERMAHL<br />
Öl auf Kupfer.<br />
23,8 x 26,5 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Satirische Darstellung eines Kreises von antiken Gestalten<br />
um einen gedeckten Tisch gruppiert, auf dem<br />
ein frugales Mahl mit Austern und Oliven zu sehen ist.<br />
Die beiden Hauptfiguren mit Weinkelchen, die nachgeschenkt<br />
werden. Rechts eine Dreiergruppe mit Pomona<br />
und Fortuna, sowie Amoretten, links greise<br />
Männer mit Philosophenbärten, darunter eine Gestalt<br />
mit Efeulaub, dahinter ein Silen. Im Vordergrund stilllebenartig<br />
positioniert: Brotkorb, Weinkühler, Kanne,<br />
Fische und ein Hündchen. Die Darstellung muss als<br />
Persiflage gesehen werden, in der Komposition bezogen<br />
auf Göttermahlszene, wie ebenso auf das Letzte<br />
Abendmahl, mit diversen Anspielungen. A.R.<br />
(14204113) (11)<br />
€ 3.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
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69
Detaillabbildung Lot 294<br />
Detaillabbildung<br />
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294<br />
LOUIS DE CAULLERY,<br />
UM 1580 CAMBRAI <strong>–</strong> UM 1621 ANTWERPEN, ZUG.<br />
Der hier angenommene Maler war Schüler von Joos<br />
de Momper d. J. (1564-1635) und wurde 1602 <strong>Meister</strong><br />
der Sankt Lukasgilde als Nachfolger von Paul Vriedeman<br />
de Vries (um 1567-um 1635).<br />
VENEDIG <strong>–</strong> FESTLICHER EMPFANG DER<br />
PRUNKSCHIFFE IM CANAL GRANDE<br />
Öl auf Holz.<br />
64 x 105 cm.<br />
Das <strong>Gemälde</strong> kann zurecht als eines der seltensten<br />
und frühen Dokumente eines Festereignisses gewürdigt<br />
werden, die später von vielen weiteren venezianischen<br />
Vedutenmalern behandelt wurden. Gezeigt ist<br />
ein weiter Panoramablick über die breite Mündung<br />
des Kanals mit nahe dem Ufer anliegenden großen<br />
beflaggten Prunkschiffen, darunter der Bucintoro, wohl<br />
anlässlich der alljährlich gefeierten „Sposalizio“ der<br />
Serenissima mit dem Meer. Die Prachtbarken umgeben<br />
von zahlreichen Gondeln. Am Ufer die schaulustige<br />
Volksmenge. Im Gegensatz zu späteren Dokumentationen<br />
des Festes hat der Maler hier großen Wert<br />
auf die Wiedergabe der einzelnen Personen im Vordergrund<br />
gelegt, mit Schilderungen höfischer Begegnungsszenen,<br />
detailreich geschildert. Dies lässt zwingend<br />
annehmen, dass es sich bei diesem <strong>Gemälde</strong><br />
nicht <strong>–</strong> wie bei späteren Darstellungen dieser Art <strong>–</strong><br />
um eine Grand Tour-Erinnerung für das Interesse von<br />
Reisenden handelt, sondern um einen Auftrag eines<br />
Adeligen oder Vermögenden, der sich von seinem<br />
Venedigaufenthalt ein Dokument schaffen ließ. Möglicherweise<br />
entstand das <strong>Gemälde</strong> nicht mehr während<br />
des Aufenthalts des Malers in Venedig, sondern<br />
erst wieder in Antwerpen <strong>–</strong> wohl für einen dortigen<br />
Auftraggeber. Dafür spricht auch die Eichenholztafel.<br />
Die nicht mehr exakte Erinnerung an die Bauten im<br />
Bild unterstützen diesen Gedanken.<br />
Von Caullery sind uns etliche Garten- und Parkansichten<br />
überliefert, vor allem wie hier mit Vorliebe für die<br />
Wiedergabe der höfischen Gesellschaft. Aus seinem<br />
Werk sind lediglich sieben signierte Bilder bekannt<br />
geworden, so etwa „Carneval“ um 1615 (Kunsthalle<br />
Hamburg) oder „Interieur mit Allegorie der fünf Sinne“,<br />
1620, Louvre). So ist eine chronologische Ordnung<br />
seines Werkes kaum festzumachen.<br />
Ein weiteres <strong>Gemälde</strong> desselben Themas „Venedig<br />
mit dem Bucontoro“ <strong>–</strong> ähnlich in Kompositon und<br />
Figurendarstellung <strong>–</strong> befindet sich in der Johnny Van<br />
Haeften Gallery London (ehem. Sotheby´s Jan. 2014<br />
N. Y. lot 202).<br />
(1421451) (11)<br />
LOUIS DE CAULLERY,<br />
CA. 1580 CAMBRAI <strong>–</strong> CA. 1621 ANTWERP,<br />
ATTRIBUTED<br />
VENICE <strong>–</strong> FESTIVE RECEPTION OF THE<br />
MAGNIFICENT SHIPS IN THE GRAND CANAL<br />
Oil on panel.<br />
64 x 105 cm.<br />
€ 20.000 - € 40.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
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71
295<br />
OTTO VAN VEEN,<br />
1556 LEIDEN <strong>–</strong> 1629 BRÜSSEL, ZUG.<br />
ALEXANDER DER GROSSE KÄMPFT<br />
GEGEN DIE AMAZONEN<br />
Öl auf Holz.<br />
66 x 107,5 cm.<br />
In ebonisiertem Rahmen mit Goldornamenten.<br />
Darstellung des mythologischen Helden Alexander<br />
der Große bei den Amazonen. Als neunte von zwölf<br />
Arbeiten war Herkules auferlegt worden, den Zaubergürtel<br />
der Amazonenkönigin Hippolyte zu rauben.<br />
Otto van Veen, einer der bekanntesten und wichtigsten<br />
Lehrer des jungen Peter Paul Rubens (1577 -<br />
1640), schildert in diesem vielfigurigen <strong>Meister</strong>werk<br />
die blutige Schlacht, die die daraufhin entbrennt. Die<br />
dichte Drängung der kämpferischen Handlung wird<br />
noch durch die Umgebung verstärkt: Eine dunkle Hügelkette<br />
kesselt die Menschenmenge ein, deren<br />
Speere in der Komposition trichterförmig zusammenlaufen<br />
und somit eine Sogwirkung für das Auge erzeugen,<br />
das sich unweigerlich auf das Zentrum der Darstellung<br />
konzentriert.<br />
OTTO VAN VEEN,<br />
1556 LEIDEN <strong>–</strong> 1629 BRUSSELS, ATTRIBUTED<br />
ALEXANDER THE GREAT FIGHTING THE AMAZONS<br />
Oil on panel.<br />
66 x 107.5 cm.<br />
Literature:<br />
cf. Franz Martin Haberditzl, Die Lehrer des Rubens,<br />
in: Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlung des<br />
Allerhöchsten Kaiserhauses XXVII, 1908.<br />
cf. Justus Müller-Hofstede, Zur Antwerpener Frühzeit<br />
von Peter Paul Rubens, in: Münchner Jahrbuch der<br />
bildenden Kunst, 1962.<br />
€ 17.000 - € 22.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
Literatur:<br />
Vgl. Franz Martin Haberditzl, Die Lehrer des Rubens<br />
im Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlung des<br />
Allerhöchsten Kaiserhauses XXVII, 1908.<br />
Vgl. Justus Müller-Hofstede, Zur Antwerpener Frühzeit<br />
von Peter Paul Rubens, in: Münchner Jahrbuch<br />
der bildenden Kunst, 1962. (1421393) (13)<br />
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296<br />
JACQUES D’ARTHOIS,<br />
1630 BRÜSSEL <strong>–</strong> 1686 EBENDA, ZUG.<br />
GROSSE LANDSCHAFT MIT GUTSHOF<br />
JACQUES D’ARTHOIS,<br />
1630 BRUSSELS <strong>–</strong> 1686 IBID., ATTRIBUTED<br />
VAST LANDSCAPE WITH GRANGE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
105 x 168 cm.<br />
In ornamental reliefiertem Profilrahmen.<br />
Weite hügelige italienische Landschaft mit Flusslauf<br />
und Weidevieh. Im Durchblick durch Bäume ein Weingut,<br />
dessen Fässer vor der Fassade lagern. In großem<br />
Format erzählt d’Arthois das alltägliche Leben in Italien<br />
und stellt besonders in der Tier- und Figurenstaffage<br />
die naturalistischen Haltungen der Objekte heraus.<br />
(1420584) (13)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
105 x 168 cm.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
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297<br />
NIEDERLÄNDISCH-ITALIENISCHER KÜNSTLER<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
LANDSCHAFT MIT REISENDEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
94 x 127 cm.<br />
Verso mit Künstlerhinweis auf Jan Both.<br />
In stark profiliertem Rahmen.<br />
In der Naturauffassung durchaus an Jan Both (1615/18-<br />
1652) erinnernde sanft hügelige Landschaft in nachmittäglichem<br />
Sommerlicht mit Repoussoirbäumen deren<br />
Blattwerk silbrig schimmert, auf dem geschweiften<br />
Weg mehrere Reisende teils auf einem Esel sitzend.<br />
(1420583) (13)<br />
DUTCH-ITALIAN ARTIST,<br />
17TH CENTURY<br />
LANDSCAPE WITH TRAVELLERS<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
94 x 127 cm.<br />
Old artist reference to Jan Both on the reverse.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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75
298<br />
FRANS FRANCKEN D. J.,<br />
1581 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1642, ZUG.<br />
DIE HOCHZEIT ZU KANA<br />
Öl auf Holz.<br />
40 x 54,5 cm.<br />
17. Jahrhundert<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Im Mittelpunkt dieser figurenreichen Darstellung in<br />
einem Saal steht Christus mit Nimbus in einem weinroten<br />
Gewand mit karminrotem Umhang. Er und seine<br />
Mutter sowie einige seiner Jünger waren laut Bibel<br />
zu dieser Hochzeit geladen, als der Wein sich zu<br />
Ende neigte. Um zu helfen beauftragte Christus einige<br />
Diener Wasser zu schöpfen und diese Krüge ins Haus<br />
zu bringen. Auf der linken Seite des <strong>Gemälde</strong>s sieht<br />
man Diener bei der Arbeit am Brunnen. Gezeigt wird<br />
mittig der Moment, in dem Jesus seine rechte Hand<br />
erhoben hat und das Wasser in Wein verwandelt. An<br />
zwei über Eck aneinanderstehenden Tischen sitzt<br />
die bunt gemischte Hochzeitsgesellschaft mit dem<br />
Brautpaar in teils prachtvoller Kleidung. Drei weitere<br />
Personen auf der rechten Seite des Tisches fallen besonders<br />
auf: ein Gelehrter in Rückenansicht mit goldbesticktem<br />
Mantel und weißem Kragen, sowie eine<br />
junge blonde Frau in leuchtend rotem Kleid. Neben ihr<br />
sitzt mit weitem Umhang und breitem Pelzkragen sowie<br />
großer roter Kopfbedeckung ein älterer Mann mit<br />
feinster Physiognomie des Gesichtes, sodass es sich<br />
um ein Selbstportrait des Malers handeln könnte. Auffällig<br />
ist auch das <strong>Gemälde</strong> in der oberen Mitte des<br />
Raumes, das auf einem stufigen Podest mit Speisen<br />
steht. Es zeigt den Sündenfall von Adam und Eva und<br />
könnte als Warnung und Ermahnung für das Brautpaar<br />
dienen. <strong>Meister</strong>haftes farbenprächtiges Werk<br />
voll reicher Details und symbolischen Deutungen in<br />
qualitätvoller Manier.<br />
Anmerkung:<br />
Ein fast identisches Werk befindet sich im Stadtmuseum<br />
Simeonstift in Trier.<br />
(1421758) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
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299<br />
FLÄMISCHER MEISTER<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
BLUMENKRANZMADONNA<br />
Öl auf Holz.<br />
19,5 x 15 cm.<br />
Verso mit Sammlungsetikett Privé Collection<br />
E. J. Philipps.<br />
In ebonisiertem Holzrahmen.<br />
Vor unbestimmtem Grund ein detailliert wiedergegebener<br />
Blumenkranz, darunter zahlreiche geflammte<br />
Tulpen, Schneeball, Narzissen und Schneeglöckchen.<br />
Im Zentrum, leicht den Blütenkranz von innen heraus<br />
überkragend Maria, dem auf ihrem Schoß sitzenden<br />
Jesuskind einen Apfel reichend. Das <strong>Gemälde</strong> erinnert<br />
stark an Werke von Jan van Kessel d. Ä. (1626-<br />
1679) und Jan Bruegehl d. J. (1601-1678).<br />
(1421803) (13)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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77
300<br />
FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
AUS DEM KREIS DES JAN BRUEGHEL<br />
MUTTER MIT KIND IN EINEM BLUMENKRANZ<br />
FLEMISH SCHOOL, 17TH CENTURY,<br />
FROM THE CIRCLE OF JAN BRUEGHEL<br />
MADONNA AND CHILD IN FLORAL WREATH<br />
Öl auf Holz.<br />
63 x 49 cm.<br />
Das Motiv des Blumenkranzes, der ein Portrait, eine<br />
biblische Szene oder wie hier ein Mutter-mit-Kind-<br />
Motiv umfängt, ist in der flämischen Malerei öfter zu<br />
finden. Auch im vorliegenden <strong>Gemälde</strong> dürfte es sich<br />
um das Portrait einer Dame mit ihrem Kind handeln,<br />
keineswegs jedoch um eine Madonna, wie fälschlich<br />
angenommen werden könnte, da jegliches Attribut<br />
wie Nimbus etc. fehlt.<br />
(1421814) (11)<br />
Oil on panel.<br />
63 x 49 cm.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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79
301<br />
FLÄMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS,<br />
IN DER ART DES PETER PAUL RUBENS<br />
DER AUFSTIEG ZUM KALVARIENBERG<br />
Öl auf Kupfer.<br />
70 x 87 cm.<br />
Unter hohem Himmel, im Licht der untergehenden<br />
Sonne, der unter der Last des schweren Holzkreuzes<br />
gefallene Jesus beim Aufstieg auf den mit Bäumen<br />
bewachsenen hohen Kalvarienberg. Er trägt ein langes<br />
Gewand, wird an den Haaren kräftig von einem<br />
Schächer gezogen und blickt mit seinem fahlen Gesicht<br />
aus dem <strong>Gemälde</strong> heraus. Umgeben ist er von<br />
zahlreichen Figuren: hinter ihm Simon von Cyrene,<br />
der ihm hilft, das Kreuz wieder zu heben und ein weiterer<br />
Helfer, ein Soldat zu Pferde, der ihn mit Lanze<br />
fordert aufzustehen, zudem Soldaten in Rüstung, den<br />
beiden weiteren Verurteilten, sowie einem Trupp, der<br />
ihnen voranreitet. Während die linke Bildseite von<br />
dem Berg und den Figuren fast ganz eingenommen<br />
wird, fällt auf der rechten Bildseite der Blick in die<br />
weite Landschaft mit der Stadt unter hohem Himmel.<br />
Am Boden die halb kniende Veronika, die Jesus ein<br />
weißes Schweißtuch reichen möchte, hinter ihr<br />
zwei kleine Kinder und am Bildrand Maria in langem<br />
blauem Gewand mit Johannes. Malerei mit erkennbarer<br />
Zweiteilung: Die linke Bildseite lässt den Einfluss<br />
eines hochformatigen Werkes von Rubens erkennen,<br />
bei dessen <strong>Gemälde</strong> jedoch noch Veronika mit dargestellt<br />
ist. Qualitätvolle Malerei in teils kräftiger Farbgebung<br />
mit gekonnter Hell-Dunkel-Inszenierung.<br />
Anmerkung:<br />
Das <strong>Gemälde</strong> „Der Aufstieg zum Kalvarienberg“ von<br />
Peter Paul Rubens, dat. 1634-1637, Öl auf Leinwand,<br />
560 x 350 cm befindet sich in Brüssel, Musées Royaux<br />
des Beaux-Arts de Belgique, Musée d'Art Ancien,<br />
Inv.Nr. 374. (1420322) (2) (18)<br />
FLEMISH SCHOOL, 17TH CENTURY,<br />
IN THE STYLE OF PETER PAUL RUBENS<br />
ASCENT TO MOUNT CALVARY<br />
Oil on copper.<br />
70 x 87 cm.<br />
Framed.<br />
Painting visibly divided into two sections: the left side<br />
shows the influence of a portrait-format work by<br />
Rubens, in whose painting Veronica is also shown.<br />
High-quality painting, with strong colours in places<br />
and skilful chiaroscuro.<br />
Notes:<br />
The painting The Ascent to Calvary by Peter Paul<br />
Rubens, dated 1634-1637, oil on canvas, 560 x 350<br />
cm is held at Brussels, Musées Royaux des Beaux-<br />
Arts de Belgique, Musée d'Art Ancien, inv. no. 374<br />
€ 18.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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303<br />
FLÄMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
DIE ANBETUNG DER KÖNIGE<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
74 x 105 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
302<br />
JAN VAN BALEN,<br />
1611 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1654 EBENDA, ZUG.<br />
DIE WUNDERSAME BROTVERMEHRUNG<br />
Öl auf Kupfer.<br />
29,5 x 42,5 cm.<br />
Verso mit Resten eines alten Stempels.<br />
In gekehltem vergoldetem Rahmen.<br />
Vor den Toren einer rechts im Mittelgrund liegenden<br />
Stadt die linksseitig vor einem Haus auf einem steinernen<br />
Absatz sitzende Maria. Sie trägt die für sie typische<br />
blau-rote Kleidung, hat einen Nimbus um ihr<br />
Haupt und hält in ihrem Schoss auf einem Laken den<br />
nackten Jesusknaben. Dieser hat seine erhobenen<br />
kleinen Arme nach vorne ausgestreckt und empfängt<br />
eine der Gaben, die ihm einer der vor ihm knienden<br />
Könige bringt. Dieser ist gekleidet in einen roten Umhang<br />
mit Pelzkragen und hält einen geöffneten goldenen<br />
Deckelpokal. Hinter ihm ein weiterer König mit<br />
Vollbart und einer kleinen Schmucktruhe, sowie einer<br />
stehend mit weißem Turban und einem Pokal in seinen<br />
Händen. Umgeben werden sie von einer Vielzahl<br />
von stehenden Figuren, darunter einige Soldaten mit<br />
Lanzen; einer von diesen steht besonders auffallend<br />
am linken Bildrand mit Brustpanzer, großem Schild,<br />
Lanze und Pluderhosen mit roten Strümpfen. Vielfigurige<br />
Darstellung, nicht in einem Stall oder an einer<br />
Krippe wiedergegeben, bei Maria durch helleren Lichteinfall<br />
und einzelne Figuren durch rote Kleidungsstücke<br />
oder rote Accessoires besonders hervorgehoben<br />
werden. Ein in der Komposition fast identisches Werk,<br />
jedoch bei nächtlichem Himmel, von Ambrosius<br />
Francken d.Ä. (1544-1618) wurde auf der Auktion<br />
am 23.07.2019 im Auktionshaus Ansorena, Madrid,<br />
mit der Lot.Nr. 118 angeboten.<br />
(1420272) (2) (18)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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Weite hügelige Landschaft mit feingliedrigen Staffagebäumen<br />
im Mittelgrund. Zwischen diesen erstreckt<br />
sich ein weites hügeliges Tal, das zum Horizont mit<br />
einer petrolblauen Gebirgskette abschließt. Im Vordergrund<br />
eine verschachtelte vielfigurige Komposition in<br />
brillanten Farben, welche die Wundersame Brotvermehrung<br />
zeigt. Jesus hat einen Tag lang mit vielen<br />
Menschen verbracht. Er hat sie angehört, mit ihnen<br />
gesprochen und sie geheilt. Es wird Abend und weil<br />
es so viele sind, sagen seine Jünger er soll die Leute<br />
in die umliegenden Dörfer schicken, damit sie dort<br />
zu essen bekommen. „Nein“, antwortet er, „gebt ihr<br />
ihnen zu essen!“ „Aber wir haben doch nur fünf Brote<br />
und zwei Fische für über 5000 Leute!“ Da sagt Jesus,<br />
dass sie die Menschen in Gruppen zu je 50 versammeln<br />
sollen, nimmt die fünf Brote und zwei Fische<br />
(hier werden sie vermutlich von Petrus links von Jesus<br />
herangetragen, segnet sie und sagt dann den Jüngern<br />
sie sollen sie austeilen. Die Jünger tun das und alle<br />
werden satt, ja es bleiben sogar zwölf Körbe mit Brotresten<br />
übrig, davon stehen vier Körbe hier im Zentrum.<br />
Es wird vermutet, dass der Akt des <strong>Teil</strong>ens als<br />
Wunder begriffen werden soll.<br />
Vergleiche:<br />
Die Komposition lässt sich sehr schön mit einem <strong>Gemälde</strong><br />
vergleichen, welches unter der RKD Nummer<br />
193060 geführt wird. Es ist mit 58 x 65 cm größer,<br />
jedoch nicht auf Kupfer, sondern auf Leinwand gemalt<br />
(siehe Vergleichsabbildung). Statt Jesus stellte der<br />
Maler Apoll in das Zentrum der Komposition und<br />
ordnete die anderen Figuren um ihn herum. Unser<br />
<strong>Gemälde</strong> zeigt eine weit größere Vielfalt hinsichtlich<br />
der Staffage und der schönen weiten Landschaft.<br />
(14100711) (13)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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81
304<br />
PETER PAUL RUBENS,<br />
1577 <strong>–</strong> 1640, NACHFOLGE DES<br />
MARIAMNE WIRD DER KOPF DES<br />
HEILIGEN JOHANNES PRÄSENTIERT,<br />
DEN SALOME GEFORDERT HAT<br />
PETER PAUL RUBENS,<br />
1577 <strong>–</strong> 1640, FOLLOWER OF<br />
MARIAMNE IS PRESENTED WITH THE<br />
HEAD OF SAINT JOHN, WHICH SALOME<br />
HAS REQUESTED<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
210 x 140 cm.<br />
Die Szene in einem höfischen Innenraum mit kräftigen<br />
Säulen, von denen die beiden mittleren als eine Anspielung<br />
auf die Tempelsäulen in Jerusalem zu deuten<br />
sind. Im Zentrum kniet ein Diener mit entblößtem<br />
Oberkörper und hält das Haupt des Johannes über<br />
einer Blutschüssel, der sich ein Hündchen nähert.<br />
Rechts, auf Stufen erhöht, Königin Mariamne neben<br />
Salome und weiteren Frauen, links König Herodes<br />
inmitten seines Gefolges.<br />
(1420401) (13)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
210 x 140 cm.<br />
€ 12.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
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305<br />
JACOB DE HEUSCH,<br />
1657 UTRECHT <strong>–</strong> 1701 AMSTERDAM<br />
De Heusch lernte bei seinem Onkel Willem de Heusch<br />
(um 1625 <strong>–</strong> 1692) in Utrecht. 1675 ging er nach Rom<br />
wo er bis 1695 blieb und <strong>Teil</strong> der Bentveughels wurde<br />
zu denen auch Cornelis van Poelenburch, Bartholomeus<br />
Breenbergh, Dirck van Baburen, Paulus Bor,<br />
Cornelis Schut und Simon Ardé zählten.<br />
AUSZUG AUS ÄGYPTEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
89 x 114 cm.<br />
Links unten in Ligatur signiert und datiert<br />
„JDHeúsch.f.1701“.<br />
In ebonisiertem Rahmen mit Goldreliefleiste.<br />
Im letzten Lebensjahr Heuschs gelang es dem hervorragenden<br />
Landschafts- und Marinemaler auch Personen<br />
in größerem Format in seine Landschaften einzusetzen.<br />
So nutzte er wohl den biblischen Auszug aus<br />
Ägypten, hier vor allem anhand der Kamele festzumachen,<br />
um der Tiefe der Landschaft einen gewichtigen<br />
Faktor beizumengen. Hier eine hügelige Landschaft,<br />
dem Thema entsprechend mit Palmen, hinten abschließend<br />
mit Felsen, davor Architekturstaffage.<br />
Provenienz:<br />
Privatsammlung, seit 1985.<br />
Anmerkung:<br />
Auf Grund der späten Datierung des Werkes ist<br />
davon auszugehen, dass es sich tatsächlich um<br />
das letzte vollendete Werk des Künstlers handeln<br />
könnte. (1420435) (13)<br />
JACOB DE HEUSCH,<br />
1657 UTRECHT <strong>–</strong> 1701 AMSTERDAM<br />
THE EXODUS FROM EGYPT<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
89 x 114 cm.<br />
Signed in ligature and dated “JDHeúsch.f.1701.”<br />
lower left.<br />
Provenance:<br />
Private collection, since 1985.<br />
€ 18.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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83
306<br />
GERRIT VAN HONTHORST,<br />
1590 UTRECHT <strong>–</strong> 1656 EBENDAW, ZUG.<br />
DIE LIEDSÄNGERIN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
76 x 63 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Beigegeben eine Korrespondenz des Einlieferers mit<br />
Norbert Middelkoop, Frans Hals Museum, 29. September<br />
2023, der die qualitative Ausführung anhand<br />
des Fotomaterials herausstellt und mitteilt, dass es<br />
sich bei dem hier angebotenen Werk um eine autographe<br />
Version Honthorsts halten könnte. Er weißt auch<br />
auf das Werkverzeichnis hin, wo neben der im Frans<br />
Hals befindlichen Version mehrere <strong>Gemälde</strong> des gleichen<br />
Motivs genannt werden.<br />
Vor abgedunkelter Hintergrundfolie das nach links<br />
gerichtete Brustportrait einer alten Dame mit geöffnetem<br />
Mund im Begriff zu singen. Ihr Kopf ziert ein<br />
weißes Tuch das durch einen gestreiften Schal mit<br />
Fransenbordüre zusammengehalten wird, in ihren<br />
Händen ein Textblatt. Zum Vergleich eignet sich vortrefflich<br />
das motivähnliche <strong>Gemälde</strong> mit engerem<br />
Ausschnitt im Frans Hals Museum (Inv. Nr. OS I-225).<br />
Anmerkung:<br />
Zu dem hier angebotenen bzw. der Version im Frans<br />
Hals Museum existieren druckgrafische Ausarbeitungen<br />
mit dem Text (Cornelis Bloemaert d.J, Hollstein<br />
297): „Die met my spot gaet vry van hier, Ick ficnch<br />
een deun op myn manier“.<br />
GERRIT VAN HONTHORST,<br />
1590 UTRECHT <strong>–</strong> 1656 IBID., ATTRIBUTED<br />
THE FEMALE SINGER<br />
Oil on canvas.<br />
76 x 63 cm.<br />
Accompanied by correspondence from the consignor<br />
with Norbert Middelkoop, Frans Hals Museum,<br />
29 September 2023, who highlights the high-quality<br />
execution on the basis of photographic material and<br />
states that the work offered here could be a version<br />
by Honthorst himself. In addition to the version held<br />
at the Frans Hals Museum, he also refers to the catalogue<br />
raisonné, where several paintings with the<br />
same subject are listed. A painting with a similar<br />
subject but narrower image section in the Frans<br />
Hals Museum (inv. no. OS I-225) compares well.<br />
Notes:<br />
There are printed versions of the painting on offer for<br />
sale in this lot and the painting held at the Frans Hals<br />
Museum with the text (Cornelis Bloemaert the<br />
Younger, Hollstein 297): “Die met my spot gaet vry<br />
van hier, Ick ficnch een deun op myn manier”.<br />
Literature:<br />
cf. Catalogus der schilderijen en teekeningen in het<br />
Frans Halsmuseum der gemeente Haarlem, Haarlem<br />
1924, p. 70; 1929, p. 77.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
Literatur:<br />
Vgl. Catalogus der schilderijen en teekeningen in<br />
het Frans Halsmuseum der Gemeente Haarlem,<br />
Haarlem 1924, S. 70; 1929, S. 77. (1422011) (13)<br />
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85
307<br />
SIMON DE VOS,<br />
1603 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1676 EBENDA<br />
LAUTENSPIELERIN MIT VEREHRER<br />
Öl auf Kupferplatte, auf Holz hinterlegt.<br />
28,5 x 35,4 cm.<br />
In dekorativem Rahmen mit goldfarbener Bemalung.<br />
Beigegeben eine Expertise von Dr. Klaus Ertz, Lingen,<br />
vom 22. Januar 2022, in Kopie.<br />
In einem Innenraum, der von einem goldbraunem Vorhang<br />
überfangen wird, sitzt eine junge Frau in einem<br />
eleganten langen roten Kleid mit weitem Dekollete,<br />
lockigen Haaren und Perlenohrringen. Sie hält mit ihren<br />
langen, schmalen Händen eine große Mandoline<br />
und in ihrem Schoß ein aufgeschlagenes Notenheft.<br />
Neben ihr ein Kavalier, der ihr Avancen macht und sie<br />
umarmt. Rechtsseitig ein mit Speisen üppig gedeckter<br />
Tisch, hinter dem ein Diener voller Interesse das<br />
Paar beobachtet. Am Boden verstreut liegende Spielkarten<br />
und ein sitzendes kleines Hündchen. Im Hintergrund<br />
links ist durch einen Türdurchblick ein Gasthaus<br />
zu sehen, vor dem die Wirtin einen Mann mit<br />
Besen vertreibt. Das <strong>Gemälde</strong> greift ein beliebtes Motiv<br />
des Künstlers auf: das der fröhlich musizierenden<br />
Gesellschaften, die eine deutliche Verwandschaft mit<br />
dem verbreiteten holländischen Genre dieser Thematik<br />
zeigen. Laut Dr. Ertz stechen in Werken des Künstlers<br />
in den Gesichtern der Dargestellten vor allem die<br />
spitzen Nasen und die etwas kräftigeren Unterkiefer<br />
hervor, sowie die langgliedrigen Hände, wie in dem<br />
hier vorliegenden <strong>Gemälde</strong>. Zahlreiche Andeutungen<br />
sind in dem <strong>Gemälde</strong> ebenfalls zu finden, so zum Beispiel<br />
blickt die elegante Dame in Richtung der Tür auf<br />
die Wirtin, als Überlegung, ob sie nicht auch die Avancen<br />
des Kavaliers ablehnen sollte. Dr. Ertz ordnet das<br />
Werk in die 1640er Jahre in Antwerpen ein.<br />
(14111220) (18)<br />
€ 4.500 - € 6.500<br />
Sistrix<br />
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308<br />
FLÄMISCHER MEISTER<br />
DER ZWEITEN HÄLFTE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
DER HOLZHÄNDLER<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
69 x 87 cm.<br />
Links unten bezeichnet „B Monteyn“<br />
(Jan Baptist Monteyne, um 1695 <strong>–</strong> um 1722).<br />
In ebonisiertem Profilrahmen.<br />
Seltene Darstellung eines flämischen Innenhofes der<br />
offensichtlich einem Holzhändler gehört, der hier im<br />
Zentrum zu sehen ist und die Arbeiten an den Werkstoffen<br />
beaufsichtigt und sich somit als qualitätsbewusster<br />
Firmeninhaber zeigen will.<br />
(14204536) (13)<br />
€ 6.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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309<br />
AERT VAN DER NEER,<br />
1603/04 GORINCHEM <strong>–</strong> 1677 AMSTERDAM,<br />
KREIS DES<br />
EISVERGNÜGEN AUF WEITEM POLDERSEE<br />
Öl auf Eichenholz.<br />
40,5 x 57 cm.<br />
Aert van der Neer hat auf die Maler seiner Zeit großen<br />
Einfluss ausgeübt. Neben seinen nächtlichen Mondschein-Landschaften<br />
hinterließ er auch taghelle Landschaftsdarstellungen,<br />
wie in der vorliegenden Schilderung<br />
des Eisvergnügens. Die Epoche der Kleinen<br />
Zwischeneiszeit hat vor allem in Holland zu Bilderinnerungen<br />
dieser Art geführt. Wie in einem weiteren<br />
seiner Werke, das sich in der Carmen-Thyssen Collection<br />
(mit der Inventarnummer CTB 1999.3) befindet,<br />
erscheint auch am fernen Horizont das Weichbild einer<br />
Stadt mit Kirchturm, Windmühle und verschneiten<br />
Häusern. Ohne Zweifel besteht zwischen dem genannten<br />
Vergleichsgemälde und dem vorliegenden<br />
Bild große stilistische und inhaltliche Verwandtschaft.<br />
(1420455) (11)<br />
AERT VAN DER NEER,<br />
1603/04 GORINCHEM <strong>–</strong> 1677 AMSTERDAM,<br />
CIRCLE OF<br />
ICE AMUSEMENTS ON VAST POLDER LAKE<br />
Oil on oak panel.<br />
40.5 x 57 cm.<br />
The short interglacial period led to an increase in visual<br />
memories of this manner, especially in Holland. As in<br />
another of his paintings held at the Carmen-Thyssen<br />
Collection (inv. CTB 1999.3). It also depicts the outline<br />
of a city with a church tower, windmill, and snowcovered<br />
houses on the distant horizon. There clearly<br />
are great similarity in style and content between<br />
the above-mentioned comparative painting and the<br />
painting on offer for sale in this lot.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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87
310<br />
CORNELIS DROOGSLOOT,<br />
1630 <strong>–</strong> 1673, ZUG.<br />
PFANNENKUCHEN ESSENDE KINDER<br />
VOR EINEM GASTHAUS<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
77 x 115 cm.<br />
Gerahmt.<br />
In weiter Dorflandschaft, unter hohem Himmel mit<br />
großen weißen Wolkenformationen, rechtsseitig,<br />
wohl vor einem Gasthaus, ein aufgeschlagenes Zelt,<br />
vor dem eine ältere Frau über einem gemauerten<br />
Ofen Pfannenkuchen zubereitet. Umgeben wird sie<br />
von mehreren Dorfbewohnern, von denen zwei ihre<br />
leeren Teller bereithalten. Voller Aufmerksamkeit verfolgen<br />
zwei Kinder die Zubereitung und warten wohl<br />
auf die nächsten Pfannenkuchen. Hinter ihnen auf einer<br />
Bank sitzend ein Paar, das vor sich ein Fass stehen<br />
hat mit einer daraufliegenden Zinnschale mit<br />
Pfannenkuchen. Ein kleines schwarz-weißes Hündchen<br />
liegt vor ihnen am Boden. Malerei in überwiegend<br />
monochromer beige-brauner Farbigkeit, aufgelockert<br />
durch die weiße und farbige Kleidung der Figuren.<br />
(14212510) (1) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
311<br />
ROELOF JANSZ. VAN VRIES,<br />
UM 1631 HAARLEM <strong>–</strong> UM 1681 AMSTERDAM<br />
FLUSSLANDSCHAFT MIT BOOT<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
46,3 x 63 cm.<br />
Rechts unten signiert „RV (in Ligatur)ries“.<br />
In ornamental reliefiertem Rahmen.<br />
Symmetrische Wellenbewegungen kennzeichnen das<br />
sonst ruhige Gewässer einer sich durch die Landschaft<br />
schlängenden Flusslandschaft, rechts einige<br />
Holzhäuser, die im Schutz einer Kirche stehen, die<br />
von feingliedrigen Bäumen flankiert wird. Auf dem<br />
Gewässer in der Größe gestaffelte Segelboote.<br />
(14217525) (13)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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312<br />
DAVID TENIERS D. J.,<br />
1610 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1690 BRÜSSEL, ZUG.<br />
<strong>Gemälde</strong>paar<br />
SZENEN MIT AFFENFIGUREN<br />
Öl auf Holztafel. <strong>Teil</strong>parkettiert.<br />
Durchmesser: 44 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen mit Blattreliefdekor.<br />
Jeweils als Tondo einen Innenraum mit gestuftem<br />
Boden darstellend. Darin je eine Gruppe von Affen in<br />
menschlicher Kleidung bei Handlungen dargestellt,<br />
die ein Laster (Spielen und Rauchen) oder den kritisierten<br />
Beruf des Quacksalbers verunglimpfend.<br />
(1421591) (13)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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89
313<br />
PIETER BRUEGHEL D. J.,<br />
UM 1564 <strong>–</strong> 1637/38 ANTWERPEN,<br />
NACHFOLGE DES<br />
DER BAUERNADVOKAT<br />
Öl auf Leinwand.<br />
56 x 93 cm.<br />
Links unten mit posthumer Bezeichnung<br />
„P.BREVGHEL 16.“.<br />
In betontem Querformat, einer Schaubühne gleich,<br />
hat der Maler hier in schonungsloser Kritik ein ironisches<br />
Bild der gesellschaftlichen Verhältnisse seiner Zeit dokumentiert.<br />
Der Innenraum dieser Anwaltsstube zeigt<br />
schon auf den ersten Blick ein völliges Durcheinander,<br />
bei dem der Betrachter erst langsam die Bildzusammenhänge<br />
erfasst. Die Personen warten zusammengedrängt<br />
vor einem langen Tisch, hinter dem sich der<br />
Advokat mit schwarzem Barett in ein Dokument<br />
vertieft. Auf Tischen, in Wandregalen, selbst auf dem<br />
Boden verstreut, liegen Berge von Schriftstücken,<br />
und man mag sich vorstellen, wie auch die Entscheidungen<br />
des Advokaten von dieser Unordnung bestimmt<br />
sind. Ein junger Amtsgehilfe im Hintergrund<br />
versinkt hinter einem Wust von Akten. Die Bürger<br />
oder Bauern haben wie Bittsteller das Advokatenhonorar<br />
in Form von gefüllten Körben und Eiern mitgebracht.<br />
Einer hält ein geschlachtetes Huhn im Arm.<br />
Dagegen blickt ein Mann am linken Bildrand ohne derartige<br />
Gaben ängstlich und besorgt ob der Chancen<br />
auf den Ausgang seines Anliegens.Wie im beigege<br />
benen Gutachten ausführlich dargestellt, wurden über<br />
80 Versionen dieses Themas erfasst, etwa 20 davon<br />
signiert. Das beweist, wie beliebt diese „Bauernadvokat-Darstellung<br />
gewesen ist, in der Häufigkeit<br />
der Wiederholungen allenfalls mit der „Vogelfalle“<br />
vergleichbar. Die signierten <strong>Gemälde</strong> sind in die Zeit<br />
zwischen 1615 und 1622 einzuordnen, inhaltlich jeweils<br />
nahezu identisch, lediglich mit kleinen Abänderungen<br />
bei den Schriftstücken oder in Details der<br />
Wand dekoration. Laut Ertz geht die Bildidee und damit<br />
die verbundene Zeitkritik bereits auf ein französisches<br />
Vorbild des 16. Jahrhunderts zurück, was bedeutet,<br />
dass sich die gesellschaftlichen Verhältnisse<br />
kaum geändert hatten.<br />
Vergleichsliteratur:<br />
Dr. Klaus Ertz, Pieter Brueghel der Jüngere (1564-<br />
1637/38). Die <strong>Gemälde</strong> mit kritischem Œuvrekatalog,<br />
Lingen, 1988/2000, Bd. I, S. 501, Kat. Nr. 489, dort<br />
die früheste bekannte datierte Version abgebildet.<br />
(1411631) (11)<br />
PIETER BRUEGHEL THE YOUNGER,<br />
CA. 1564 <strong>–</strong> 1637/38 ANTWERP,<br />
FOLLOWER OF<br />
THE PEASANT ADVOCATE<br />
Oil on canvas.<br />
56 x 93 cm.<br />
Inscribed “P.BREVGHEL 16.” lower left.<br />
Depiction in an elongated, stage-like horizontal format.<br />
The painter gives an ironic portrayal of the social conditions<br />
of his time in ruthless criticism. As described<br />
in detail in the accompanying expert´s report, over 80<br />
versions of this subject were recorded, approximately<br />
20 of which were signed. This proves how popular<br />
this subject of the Peasant Advocate was, comparable<br />
in frequency of repetition only to Bird Trap. The signed<br />
paintings date between 1615 and 1622 and are almost<br />
identical in content, with only minor alterations<br />
to the documents or details of the wall decoration.<br />
According to Dr Ertz, the idea of the painting and the<br />
associated criticism of the times dates back to a<br />
French prototype from the 16th century, which means<br />
that social conditions had hardly changed.<br />
Literature for comparison:<br />
Dr Klaus Ertz, Pieter Brueghel der Jüngere (1564-<br />
1637/38). Die <strong>Gemälde</strong> mit kritischem Œuvrekatalog,<br />
Lingen 1988/2000, vol. I, p. 501, cat. no. 489, including<br />
illustration of earliest known dated version.<br />
€ 15.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
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314<br />
FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
LANDSCHAFT MIT REISENDEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
57 x 77 cm.<br />
In breitem Kehlrahmen mit Goldleiste.<br />
Reisende passieren eine Dorflichtung mit Strohhütte<br />
und Wasserstelle, ein Schweinehirte führt den Tross<br />
an. Das <strong>Gemälde</strong> erinnert etwa an Werke an Theobald<br />
Michau und könnte in seiner Umgebung entstanden<br />
sein.<br />
(1420734) (13)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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315<br />
SEBASTIAN VRANCX,<br />
1573 <strong>–</strong> 1647, KREIS DES<br />
DIE APFELERNTE<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
27 x 37 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Blick auf eine dörfliche Landschaft mit Bauern. Links<br />
ein hoher Baum, an dem eine Leiter zur Apfelernte<br />
steht und eine Frau, die mit ihrer Schürze bereits geerntete<br />
Früchte hält, neben ihr die kleine Tochter, die<br />
gerne noch einen weiteren Apfel haben möchte und<br />
zwei Helfer. In der Bildmitte ein Mann beim Bearbeiten<br />
des Ackers mit einem von zwei Pferden gezogenem<br />
Rechen und ein weiterer heraneilender Erntehelfer.<br />
In der rechten unteren Ecke ein Pflug, über<br />
dem eine Jacke liegt. Malerei in überwiegend beigegrüner<br />
Farbgebung, aufgelockert durch rote Kleidungss<br />
tücke und gerötete Gesichter.<br />
(1391551) (18)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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91
316<br />
PEETER GYSELS,<br />
1621 <strong>–</strong> 1690/91<br />
Der Künstler war bekannt für seine Landschaften,<br />
Architekturkompositionen und Stillleben. Seine Landschaften<br />
im Stil Jan Brueghels d. Ä. (1568-1625) waren<br />
zu seiner Zeit sehr gefragt. Seine Landschaftsbilder<br />
sind farbenfroh und oft mit vielen Figuren bestückt.<br />
Im Jahr 1649-1650 wurde er <strong>Meister</strong> der Antwerpener<br />
Gilde.<br />
FLUSSLANDSCHAFT MIT REITERN<br />
Öl auf Kupfer.<br />
19 x 23,5 cm.<br />
In ebonisiertem Profilrahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Ellis Dullaart, 23. Februar<br />
2023, in Kopie. Das RKD führt das <strong>Gemälde</strong> als<br />
möglicherweise Pieter Gysels unter Nummer 397865<br />
geführt.<br />
Sanfthügelige Flusslandschaft mit Wassermühle und<br />
davor befindlicher Figurenstaffage teils zu Pferd.<br />
Provenienz:<br />
Privatsammlung, Schweden. (1420802) (13)<br />
€ 6.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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317<br />
PEETER GYSELS,<br />
1621 <strong>–</strong> 1690/91<br />
Der Künstler war bekannt für seine Landschaften,<br />
Architekturkompositionen und Stillleben. Seine Landschaften<br />
im Stil Jan Brueghels d. Ä. (1568-1625) waren<br />
zu seiner Zeit sehr gefragt. Seine Landschaftsbilder<br />
sind farbenfroh und oft mit vielen Figuren bestückt.<br />
Im Jahr 1649-1650 wurde er <strong>Meister</strong> der Antwerpener<br />
Gilde.<br />
ELEGANTE GESELLSCHAFT IN FLUSSLANDSCHAFT<br />
RASTEND<br />
Öl auf Kupfer.<br />
19 x 23,5 cm.<br />
In ebonisiertem Profilrahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Ellis Dullaart, 23. Februar<br />
2023, in Kopie. Das RKD führt das <strong>Gemälde</strong> als<br />
möglicherweise Pieter Gysels unter Nummer 397864.<br />
Sanfthügelige Flusslandschaft mit Steinbrücke und<br />
Mühlenhaus, davor eine elegante Gesellschaft unter<br />
Repoussoirbaum mit springendem Hund.<br />
Provenienz:<br />
Privatsammlung, Schweden. (1420801) (13)<br />
€ 6.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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318<br />
GILLIS EGIDIUS PEETERS D. Ä.,<br />
1612 <strong>–</strong> 1653 ANTWERPEN<br />
FLUSSLANDSCHAFT MIT SEGELBOOT<br />
Öl auf Holz, im Oval.<br />
36,6 x 39,5 cm.<br />
Links mittig signiert „G... ers 16.6“.<br />
In ebonisiertem Holzrahmen.<br />
Flache sanfte Flusslandschaft, links mit einer Bauernkate<br />
vor einer Böschung, rechts auf dem Fluss zwei<br />
in der Tiefe gestaffelte Segelboote mit davor schwimmenden<br />
Enten.<br />
(1421255) (1) (13)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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93
319<br />
SIMON JACOBSZ DE VLIEGER,<br />
UM 1600 NIEDERLANDE <strong>–</strong> UM 1653<br />
KÜSTENLANDSCHAFT MIT MOLE,<br />
SEGELSCHIFFEN UND STAFFAGE<br />
Öl auf Holz.<br />
56 x 70 cm.<br />
Links am Kahn signiert, und datiert „16.(?)“ Verso rotes<br />
Lacksiegel mit Wappen und neunzackige Grafenkrone.<br />
Der Farbcharakter ist in den für Werke des Malers<br />
typischen kühlen blaugrauen Tönen gehalten. Im Kontrast<br />
dazu erscheint der Vordergrund betont dunkel,<br />
was einen Effekt objektiver Distanz bewirkt. Der Blick<br />
auf die See öffnet sich im Bild nach rechts bis zum<br />
Horizont, an dem noch fein gemalte Schiffe zu erkennen<br />
sind. Hauptgegenstand ist das Holzgebäude auf<br />
der Mole mit danebenstehenden Männern, hinter dem<br />
die Masten und Segel größerer beflaggter Schiffe<br />
hochziehen. Links im Vordergrund ein Fischer in seinem<br />
Lastkahn mit großen Körben, als belebendes<br />
Staffagemotiv. Solche Küsten- oder Seestücke zählten<br />
zu den bevorzugten Bildthemen der holländischen<br />
Malerei, nicht zuletzt deshalb, weil die damals weltweit<br />
agierende Handelsseefahrt auch der Stolz Hollands<br />
war, das über weit entfernt gelegene Kolonien<br />
verfügte.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Kurt J. Müllenmeister, Meer und Land im Licht<br />
des 17. Jahrhunderts, Bremen 1981, S. 46 mit Abb.<br />
Vgl. Hans-Joachim Raupp (Hrsg.), Niederländische<br />
Malerei des 17. Jahrhunderts der SØR Rusche-<br />
Samm lung, Landschaften und Seestücke, Münster/<br />
Hamburg/ London 2001. (1421752) (11)<br />
SIMON JACOBSZ DE VLIEGER,<br />
CA. 1600 THE NETHERLANDS <strong>–</strong> CA. 1653<br />
COASTAL LANDSCAPE WITH JETTY,<br />
SAILING BOATS AND STAFFAGE<br />
Oil on panel.<br />
56 x 70 cm.<br />
Signed and dated “16.(?)” on barge on the left. Red<br />
lacquer seal with coat of arms and count’s crown with<br />
nine prongs on the reverse.<br />
Literature:<br />
cf. Kurt J. Müllenmeister, Meer und Land im Licht<br />
des 17. Jahrhunderts, Bremen 1981, p. 46 with ill.<br />
cf. Hans-Joachim Raupp (ed.), Niederländische<br />
Malerei des 17. Jahrhunderts der SØR Rusche-<br />
Sammlung, vol. 3, Landschaften und Seestücke,<br />
Münster/Hamburg/London 2001.<br />
€ 20.000 - € 40.000<br />
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320<br />
SIMON DE VLIEGER,<br />
1601 ROTTERDAM <strong>–</strong> 1653 WEESP<br />
KÜSTENLANDSCHAFT MIT SEGELSCHIFFEN,<br />
AUFZIEHENDEN WOLKEN UND STAFFAGE<br />
Öl auf Holz.<br />
40 x 58 cm.<br />
Rechts unten signiert. Verso rotes Lacksiegel<br />
mit Wappen und neunzackige Grafenkrone, zwei<br />
Einschubleisten.<br />
Der Farbcharakter ist in den für Werke des Malers typischen<br />
kühlen blaugrauen Tönen gehalten. Im Kontrast<br />
dazu erscheint der Vordergrund betont dunkel,<br />
was einen bühnenartigen Effekt bewirkt. Zudem türmen<br />
sich schlanke große Felsen säulenartig in der<br />
rechten Bildseite dramatisch auf, korrespondierend zu<br />
der großen gebauschten Wolke vor blauem Himmel.<br />
Ähnliche steil aufragende Felsen finden sich im Werk<br />
des Malers mehrfach. Im Zentrum des Vordergrunds<br />
ein mit Fischern voll besetzter Kahn als belebendes<br />
Staffagemotiv. Solche Küsten- oder Seestücke zählten<br />
zu den bevorzugten Bildthemen der holländischen<br />
Malerei, nicht zuletzt deshalb, weil die damals weltweit<br />
agierende Handelsseefahrt auch der Stolz Hollands<br />
war, das über weit entfernt gelegene Kolonien<br />
verfügte.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Kurt J. Müllenmeister, Meer und Land im Licht<br />
des 17. Jahrhunderts, Bd. 1, Bremen 1973, S. 46<br />
mit Abb.<br />
Vgl. Hans-Joachim Raupp (Hrsg.), Lanschaften und<br />
Stücke. Niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts<br />
der SOR Rusche Sammlung, Münster 200.<br />
(14204541) (11)<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
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95
321<br />
GILLIS AEGIDIUS NEYTS,<br />
1623 GENT <strong>–</strong> 1687 ANTWERPEN<br />
WEITE FLUSSLANDSCHAFT MIT DORF<br />
UND FIGUREN<br />
Öl auf Holz, Tondo.<br />
Durchmesser: 19 cm.<br />
Links unten signiert und datiert „1665“.<br />
In dekorativem rundem Rahmen.<br />
Das <strong>Gemälde</strong> ist gleichsam in drei Ebenen aufgeteilt:<br />
Im Vordergrund eine braune Landschaft mit einem<br />
Weg, auf dem einige Figuren zu erkennen sind, sowie<br />
linksseitig ein großes bäuerliches Gehöft mit Ziehbrunnen.<br />
Im Mittelgrund ein gradlinig verlaufender<br />
Fluss, wohl ein Kanal, an dessen linker Uferseite ein<br />
Dorf zu sehen ist mit einer Kirche mit hohem Kirchturm,<br />
der in den Himmel ragt, welcher fast die Hälfte<br />
des <strong>Gemälde</strong>s einnimmt und in leuchtendem Hellblau<br />
mit weißen Wolkenformationen wiedergegeben wird.<br />
Malerei in der typischen Manier des Künstlers.<br />
(14204517) (18)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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322<br />
FLÄMISCHE SCHULE DES 16. JAHRHUNDERTS IN<br />
DER ART DES ABEL GRIMMER (UM 1570 <strong>–</strong> UM 1619)<br />
BLICK AUF EINE LANDSCHAFT MIT EINEM<br />
WASSERSCHLOSS<br />
Öl auf Holz.<br />
16,5 x 29 cm.<br />
Das Wasserschloss im Zentrum von einem Kanal<br />
umgeben, rechtsseitig mehrere Häuser und im<br />
Hintergrund rechts eine Windmühle unter hohem<br />
grauem Himmel. Malerei in leicht naiver Manier.<br />
(14217510) (18)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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323<br />
PAUL DE VOS,<br />
UM 1591 HULST <strong>–</strong> 1678 ANTWERPEN<br />
HUND MIT GROSSEM FLEISCHBROCKEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
80 x 120 cm.<br />
Beigegeben eine Expertise von Dr. Klaus Ertz, Lingen,<br />
vom 21. Oktober 2019, in Kopie.<br />
In einer Art Keller auf dem dunklen Steinboden liegend,<br />
ein großer brauner Hund mit hellen Stirnflecken, der<br />
mit hochgezogenen Lefzen seinen offenbar gestohlenen<br />
riesigen Fleischbrocken verteidigt, auf dem er die<br />
Vorderpfoten liegen hat.<br />
Laut Ertz dürfte das Werk in den 1640er Jahren durch<br />
den Künstler geschaffen worden sein und der Hund<br />
wohl zum Haushalt der Malers gehört haben.<br />
Der Künstler war der Schwager von Frans Snyders, in<br />
dessen Werk vergleichbare Motive mit Hund zu finden<br />
sind. Die Arbeiten des hier genannten Künstlers zeichnen<br />
sich jedoch durch ein kraftvolles Temperament<br />
aus. Der Hund ist eines seiner Lieblingsmotive, das<br />
von ihm sich in anderem Umfeld häufig wiederfindet,<br />
so beispielsweise mit anderen, ihn ankläffenden<br />
Hunden.<br />
(1410474) (18)<br />
€ 4.500 - € 6.500<br />
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324<br />
CORNELIS STANGERUS,<br />
1616 DELFT <strong>–</strong> UM 1667 MIDDELBURG, ZUG.<br />
EIN HERR AN EINEM TISCH MIT ZWEI<br />
SERVIERMÄDCHEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
124,4 x 142 cm.<br />
In vergoldetem ornamental verzierten Rahmen.<br />
Vor unbestimmtem Grund ein leicht nach links gerichteter<br />
Mann über aufgeschlagenem Notenheft sitzend<br />
und eine Geige halten. Sein Gewand und Kopfputz<br />
reich ausgestaltet, neben ihm je eine Servierdame.<br />
Die Pose des Mannes, sein Kostüm und sein demonstrativ<br />
auf den Betrachter gerichteter lächelnder<br />
Gesichtsausdruck ähneln der Figur des sitzenden Cellisten<br />
auf einem <strong>Gemälde</strong>, dass am 13. Dezember 1985<br />
bei Christie’s verkauft wurde.<br />
Provenienz:<br />
Vor 1920 in Wien vom Großvater des Vorbesitzers<br />
erworben. (1421081) (13)<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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325<br />
JAN JOZEF HOREMANS D. J.,<br />
1714 ANTWERPEN <strong>–</strong> UM 1790 EBENDA<br />
Jan Josef Horemans d. J. stand stilistisch den Werken<br />
seines Vaters, Jan Josef Horemans d. Ä. (1682-1790)<br />
sehr nahe, beide waren 1733 in derselben Werkstatt<br />
tätig. Der jüngere Horemans wirkte u. a. auch für den<br />
kurfürstlichen Hof in München. Seine <strong>Gemälde</strong> zeigen<br />
eine hellere Farbpalette als die seines Vaters.<br />
FRAUEN EINES DORFES VERTEILEN WÄSCHE<br />
ZUR TROCKNUNG UND BLEICHE AUF DEM<br />
GRASBODEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
64 x 90 cm.<br />
Links unten auf Hundehütte signiert „J. Horemans“.<br />
In Prunkrahmen.<br />
Die Frauen eines Dorfes haben sich versammelt, um<br />
gemeinsam Wäsche zu waschen und zum Trocknen<br />
auszulegen. Im Vordergrund und nach rechts ein teils<br />
verschattet liegender Platz mit einem einfachen offenen<br />
Waschhaus, in dem mehrere Frauen dabei sind,<br />
in großen Holzbottichen Wäsche, insbesondere Laken<br />
zu waschen. Isoliert in einem Lichtschein schöpft<br />
eine Frau klares Wasser aus einem Brunnen, das zum<br />
waschen des Stoffes dient. In der mittleren Bildebene<br />
legen Frauen auf den Wiesen neben den Häusern<br />
Laken und Kleidungsstücke in einer Regelmäßigkeit<br />
angeordnet aus, die der Maler nutzt, um seine Tiefenschärfe<br />
zu erzeugen. Der Prozess des Bleichens, den<br />
der Maler hier zeigt, ist ein Zeugnis der Behandlung<br />
von Leinen und Hanf in Flandern zu dieser Zeit. Der<br />
Maler spielt gekonnt mit dem Wechsel von beleuchteten<br />
und schattigen Flächen, um so Raum zu konstruieren.<br />
Der Himmel mit einigen fliegenden Vögeln<br />
nimmt bei ihm zwei Fünftel des <strong>Gemälde</strong>s ein.<br />
Provenienz:<br />
Seit den 1940er Jahren im Besitz derselben Familie,<br />
später dann an zwei weitere Besitzer gegangen.<br />
(1411755) (18)<br />
JAN JOZEF HOREMANS THE YOUNGER,<br />
1714 ANTWERP <strong>–</strong> CA. 1790 IBID.<br />
VILLAGE WOMEN SPREADING LAUNDRY ON<br />
THE GRASS FOR DRYING AND BLEACHING<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
64 x 90 cm.<br />
Signed “J. Horemans” on doghouse lower left.<br />
Provenance:<br />
Held in family possession since the 1940s, later<br />
passed to two further owners.<br />
€ 15.000 - € 20.000 (†)<br />
Sistrix<br />
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326<br />
ITALIENISCHER CARAVAGGIST<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
ITALIAN CARAVAGGIST,<br />
17TH CENTURY<br />
327<br />
RÖMISCHER MEISTER<br />
DER ZWEITEN HÄLFTE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
<strong>Gemälde</strong>paar<br />
KÜCHENSTILLLEBEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
73 x 93 cm.<br />
In Prunkrahmen.<br />
Das eine <strong>Gemälde</strong> zeigt vor schwarzem Hintergrund<br />
eine von rechts ins Bild ragende Tischplatte, auf der<br />
ein geflochtener Korb mit einem Taubenpaar steht.<br />
Über diesem liegt ein erlegter Hase und es hängen<br />
daran einige kleine Vögel, sowie drei weitere am<br />
linken Rand der Platte. Zwei weitere größere Vögel<br />
hängen linksseitig von der Decke herab. Das andere<br />
<strong>Gemälde</strong> zeigt erneut auf einer ganz über das Bild<br />
hinweggehende Platte mehrere erlegte Vögel und<br />
Federvieh, darunter auch eine Ente, sowie erneut<br />
zwei von der Decke herabhängende Vögel. Malerei<br />
mit starken Hell-Dunkel-Effekten in der Art des Michelangelo<br />
Merisi il Caravaggio (1570/71-1610).<br />
(1420416) (18)<br />
A pair of paintings<br />
KITCHEN STILL LIFES<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
73 x 93 cm.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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STILLLEBEN MIT FRÜCHTEN UND PILZEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
32,5 x 46 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Auf einer Platte mehrere Zwetschgen, ein paar leuchtend<br />
gelb-rote Äpfel und zwei Feigen. Dahinter auf<br />
einer höheren Steinplatte einige auf dem Hut liegende<br />
braune Pilze. Eine am unteren linken Rand herankriechende<br />
Schnecke und mehrere glänzende Wassertropfen<br />
beleben das <strong>Gemälde</strong>.<br />
(1421195) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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101
102 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
328<br />
JURIAEN VAN STREECK,<br />
1632 AMSTERDAM <strong>–</strong> 1687 AMSTERDAM, ZUG.<br />
STILLLEBEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
62,5 x 52 cm.<br />
In breitem, mit Blattwerk reliefiertem Rahmen.<br />
Vor unbestimmtem Grund eine textil gedeckte Tischplatte<br />
mit darauf ruhendem chinoisem Keramikgefäß,<br />
daneben dreierlei Gläser, jeweils gefüllt. Davor eine<br />
geschälte Zitrone. Das <strong>Gemälde</strong> erinnert an Werke<br />
des Juriaan van Streek, so etwa an ein <strong>Gemälde</strong> von<br />
ca. 1665 - 1675, das im Pushkin Museum in Moskau<br />
unter Inventarnummer 2505 aufbewahrt wird und<br />
ebenfalls die Kombination mehrerer Glasformen und<br />
eine geschälte Zitrone aufweist.<br />
(14217519) (13)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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329<br />
PIETER MULIER D. J.,<br />
GENANNT „CAVALIERE TEMPESTA“,<br />
UM 1637 HAARLEM <strong>–</strong> 1701 MAILAND, ZUG.<br />
STÜRMISCHES MEER MIT SEGELBOOTEN<br />
VOR FELSENKÜSTE<br />
Öl auf Holz, verso vereinzelt befestigt.<br />
70 x 96 cm.<br />
In ebonisiertem Rahmen.<br />
Unter hohem Himmel, der fast Dreiviertel des <strong>Gemälde</strong>s<br />
einnimmt, mit großen dicken grauen Gewitterwolken<br />
das übermäßig aufbrausende Meer mit hohen<br />
Wellen, in dem mehrere Segelboote versuchen dagegen<br />
anzukämpfen. Rechtsseitig das felsige Ufer mit<br />
einigen antiken Bauten und zwei Männern mit langen<br />
Stangen, die versuchen Besatzungsmitglieder eines<br />
untergehenden gestrandeten Schiffes zu retten. Im<br />
Vordergrund ein kleines Ruderboot mit Figuren sowie<br />
am linken Bildrand ein weiteres Boot, das es wohl gerade<br />
ans Ufer geschafft hat und über dem der Himmel<br />
etwas aufklart. Malerei in der typischen Manier des<br />
Künstlers, zu dessen Schaffen ähnliche dramatische<br />
Seestücke bei oft starkem Wellengang oder Unwetter<br />
gehören.<br />
(1421072) (18)<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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103
330<br />
SALOMON VAN RUYSDAEL,<br />
UM 1602 NAARDEN <strong>–</strong> 1670 HAARLEM<br />
Der holländische Maler war der Onkel des niederländischen<br />
Landschafts- und Marinemalers Jacob van<br />
Ruisdael. Vermutlich wurde er bei Esaias van de Velde<br />
(1587/91 - um1630) ausgebildet, ab 1623 war er Mitglied<br />
und 1648 Vorstand der Haarlemer Malergilde.<br />
BAUMLANDSCHAFT MIT KÜHEN<br />
UND SCHAFEN AN EINEM TÜMPEL<br />
48 x 63 cm.<br />
Öl auf Holz.<br />
Rechts unten signiert.<br />
Beiliegend eine Expertise von Marijke C. de Kinkelder,<br />
Curator Old Nederlandish Paintings, vom 28. Mai 2009,<br />
in Kopie.<br />
SALOMON VAN RUYSDAEL,<br />
C. 1602 NAARDEN <strong>–</strong> 1670 HAARLEM<br />
TREE LANDSCAPE WITH COWS AND SHEEP<br />
BY A POND<br />
Oil on wood.<br />
48 x 63 cm.<br />
Signed lower right.<br />
Accompanied by an expertise by Marijke C. de Kinkelder,<br />
Curator Old Nederlandish Paintings, dated<br />
28 May 2009, in copy.<br />
€ 30.000 - € 40.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
Die Stimmung zeigt ein beruhigendes Spätnachmittagslicht,<br />
das sich am Horizont gelblich verfärbt und in<br />
der Talsenke dem kleinen Tümpel Lichteffekte verleiht.<br />
Daneben leuchtet einzig das Weiß des Rindes am Teichufer<br />
aus der Schattenzone, in der links davon ein<br />
rastender Bauer mit seinem Hund zu erkennen ist.<br />
Somit ist der Eindruck von Ruhe das eigentlich beherrschende<br />
Thema des Bildes. Insgesamt kann festgestellt<br />
werden, dass neben der Exaktheit der landschaftlichen<br />
Elemente bei Salomon Ruysdael das<br />
Stimmungsvolle ein charakteristisches Element in<br />
etlichen seiner Werke darstellt.Zwei feine vertikale<br />
Plattenrisse.<br />
Anmerkung:<br />
In der beiliegenden Expertise wird die Entstehung<br />
des Bildes in die Mitte der 1660-er Jahre datiert und<br />
verglichen mit einem Werk (bei Van Diemen, Amsterdam<br />
ca. 1940, sowie bei Xaver Scheidwimmer, München<br />
1874)<br />
Zudem wird bemerkt, dass sich die ausgeschriebene<br />
Signatur <strong>–</strong> entgegen dem zumeist verwendeten<br />
„JvR“ Monogramm <strong>–</strong> auch noch in weiteren Werken<br />
Ruysdaels finden ließ (Sotheby´s London, 7 Juli<br />
1976, lot 69; sowie 12. Dez. 1990, lot 204).<br />
(1420211) (11)<br />
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105
331<br />
DEUTSCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
ENGEL HULDIGEN DER HEILIGEN FAMILIE<br />
AUF DER FLUCHT NACH ÄGYPTEN<br />
Öl auf Nadelholz.<br />
34 x 26 cm.<br />
Verso schwarzes Lacksiegel mit Wappen.<br />
Die ikonografisch seltene Darstellung zeigt die Heilige<br />
Familie unter dem Schutz eines Baumes, während ein<br />
Putto ein rotes Velum über die Gruppe zieht. Ein weiterer<br />
kleiner Engel überreicht dem Jesuskind ein Vöglein,<br />
während im Hintergrund andere Putten mit hochgenommenen<br />
Armen jubeln. In ähnlicher Weise hat<br />
Rottenhammer dieses Thema mehrfach behandelt,<br />
wobei die Einbringung von geflügelten Putten jeweils<br />
ein wesentliches Element in seiner Darstellungsweise<br />
darstellt. Diese Bildidee geht auf religiös-literarische<br />
Narrative der Zeit zurück. Auch die weißen Wasserlilien<br />
im Vordergrund sind ikonografisch zu deuten.<br />
(14204526) (11)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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332<br />
HAARLEMER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
DER SÄNGER<br />
Öl auf Holzplatte.<br />
34 x 25,5 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
In einem Innenraum hinter einer Platte ein elegant mit<br />
weißem Spitzenkragen bekleideter jüngerer Mann mit<br />
langen Haaren, in seiner rechten Hand ein Notenblatt<br />
haltend, mit geöffnetem Mund singend und mit seiner<br />
linken erhobenen Hand dazu den Takt schlagend.<br />
Mit seinen glänzenden Augen schaut er dabei aus<br />
dem Bild heraus. Auf der Platte ist zudem ein aufgeschlagenes<br />
Notenheft und ein schmales kleines<br />
Musikinstrument zu erkennen. Malerei in überwiegend<br />
beige-brauner Farbigkeit, aufgelockert durch weiße und<br />
rötliche Kleidungsteile.<br />
(1421241) (18)<br />
€ 3.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
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333<br />
NICOLAES PIETERSZ BERCHEM,<br />
1620 NIEDERLANDE <strong>–</strong> 1683<br />
LANDSCHAFT MIT EINEM FLÖTEBLASENDEN<br />
JUNGEN HIRTEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
33,5 x 41 cm.<br />
Links unten signiert und datiert „1651“.<br />
Beigegeben ein technischer Untersuchungsbericht<br />
von Claudio Falcucci, Januar 2023, in Kopie.<br />
Als zentrales Motiv hat der Maler einen jungen Flöte<br />
spielenden Hirten ins Bild gesetzt, seitlich vor ihm ein<br />
Mädchen beim Melken eines Schafes, neben einem<br />
dunklen Widder. Links unter dem Schatten von Bäumen<br />
weitere Figuren; der bergige Hintergrund mit<br />
einer Burganlage hell erleuchtet.<br />
Berchem zählt zu den Hauptvertretern der niederländischen<br />
Landschaftsmale-rei des 17. Jahrhunderts.<br />
Seine Malweise lässt einen Aufenthalt in Italien annehmen.<br />
Seine Zeichnungen und <strong>Gemälde</strong> enthalten<br />
unter anderem arkadische Landschaften, von denen es<br />
zahlreiche Variationen gibt und bei denen eine sehr<br />
differenzierte und meisterliche Lichtbehandlung auffällt.<br />
Provenienz:<br />
Ehem. Sammlung Englicher Privatbesitz,<br />
das <strong>Gemälde</strong> ausgesellt und versteigert 12. November<br />
1912 bei Rudolph Lepkes Kunst-Auctions-Haus, Berlin,<br />
Potsdamer Str. 122., Katalog Nr. 148, mit Abbildung.<br />
Literatur:<br />
Cornelis Hofstede de Groot: Beschreibendes und<br />
kritisches Verzeichnis der Werke der hervorragendsten<br />
holländischen Maler des XVII. Jahrhunderts.<br />
Bd. 9, Esslingen a.N./Paris, 1926, S. 120.<br />
(1420405) (11)<br />
NICOLAES PIETERSZ BERCHEM,<br />
1620 THE NETHERLANDS <strong>–</strong> 1683<br />
LANDSCAPE WITH YOUNG SHEPHERD<br />
PLAYING THE FLUTE<br />
Oil on canvas.<br />
33.5 x 41 cm.<br />
Signed and dated “1651” lower left.<br />
Accompanied by a technical examination report<br />
by Claudio Falcucci, January 2023, in copy.<br />
Provenance:<br />
Formerly English private collection.<br />
The painting exhibited and sold at auction on<br />
12 November 1912 at<br />
Rudolph Lepke’s Kunst-Auctions-Haus, Berlin,<br />
Potsdamer Str. 122, cat. no. 148, with ill.<br />
Literature:<br />
Cornelis Hofstede de Groot, Beschreibendes und<br />
kritisches Verzeichnis der Werke der hervorragendsten<br />
holländischen Maler des XVII Jahrhunderts,<br />
vol. 9, Esslingen a.N./Paris, 1926, p. 120.<br />
€ 25.000 - € 35.000<br />
Sistrix<br />
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107
334<br />
HENDRICK BLOEMAERT,<br />
1601/02 UTRECHT <strong>–</strong> 1672, ZUG./UMKREIS DES<br />
BILDNIS EINES PHILOSOPHEN<br />
Öl auf Holz. <strong>Teil</strong>parkettiert.<br />
62 x 53 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Vor unbestimmten Hintergrund das Halbbildnis eines<br />
älteren Philosophen in hellbraunem Umhang, in seiner<br />
angehobenen rechten Hand einen Brief oder ein<br />
Schriftstück mit lateinischen Worten haltend. Er trägt<br />
einen Vollbart, hat einen hohe faltige Stirn, einen leicht<br />
geöffneten Mund und mit seinen leicht geröteten<br />
Augenrändern und braunen Augen blickt er aus dem<br />
Bild heraus, als ob er mit dem Betrachter sprechen<br />
wollte. Rest.<br />
(1420242) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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335<br />
JAN DIRCKSZ BOTH,<br />
1615/18 UTRECHT <strong>–</strong> 1652 EBENDA,<br />
SPÄTE NACHFOLGE DES 19. JAHRHUNDERTS<br />
RASTENDE FRAU MIT ESEL<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
68 x 85 cm.<br />
Verso mit Hinweis auf eine Künstlerin, die das<br />
<strong>Gemälde</strong> um 1835 gemalt haben soll.<br />
In breitem Profilrahmen.<br />
Im nachmittäglichen Sommerlicht eine weite Flusslandschaft<br />
mit nach hinten abschließendem Gebirgszug<br />
und im Vordergrund aufsteigendem Hügel mit<br />
Brunnen an dem eine Frau mit ihrem Esel rastet.<br />
(14204511) (13)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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109
336<br />
FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
PORTRAIT EINER KÖNIGIN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
64 x 48 cm.<br />
Verso auf Rahmen bezeichnet „Marie Antoinette“.<br />
In vergoldetem breitem Rahmen.<br />
Vor dunklem Hintergrund die junge Frau mit feinem<br />
zartem Inkarnat, schmalen roten Lippen, geröteten<br />
Wangen und glänzenden braunen Augen, die seitlich<br />
aus dem Bild hinausblicken. Sie hat dunkelblondes<br />
schulterlanges lockiges Haar und trägt darauf einen<br />
Schleier, der mit Perlenreihe und einer wertvollen Brosche<br />
versehen ist. Sie trägt ein rotes Untergewand<br />
mit weitem Dekolleté, das mit Perlenreihen, Edelsteinen<br />
und einer großen wertvollen Brosche verziert ist.<br />
Zudem sind ihre Ohren mit zwei langen Perlen und ihr<br />
Hals mit einer doppelten Perlenkette geschmückt.<br />
Über dem Kleid hat sie einen Mantel, der im Bereich<br />
des Kragens mit Hermelin versehen ist und in den<br />
ebenfalls diverse Perlenreihen eingearbeitet sind.<br />
Qualitätvolle prachtvolle Darstellung.<br />
(1420735) (18)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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337<br />
ERASMUS QUELLINUS D. J.,<br />
1607 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1678, ZUG.<br />
DIE GEKRÖNTE MARIA MIT DEM JESUSKIND<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
40 x 31 cm.<br />
In Prunkrahmen.<br />
Die stehende Maria in rotem Gewand, das mit einer<br />
wertvollen Brosche im Bereich des Dekolletés versehen<br />
ist, sowie mit einer prachtvollen goldenen Krone<br />
auf dem Haupt. Sie hält in ihren Armen den blonden<br />
Jesusknaben in einem weißen Hemdchen, der aus<br />
dem Bild herausblickt und dabei seine rechte Hand<br />
leicht zum Segensgruß erhoben hat, während er mit<br />
seinem linken Arm an der Schulter von Maria lehnt.<br />
Retuschen.<br />
Anmerkung:<br />
Ein seitenverkehrter Stich „Maria Mater Dei, Regina<br />
Coeli“ von Jan Witdoeck (1615-1642) nach einem<br />
unbekannten/verschollenen <strong>Gemälde</strong> von Peter Paul<br />
Rubens (1577-1640), entstanden 1630 - 1650, befindet<br />
sich im British Museum. (1421197) (18)<br />
ERASMUS QUELLINUS THE YOUNGER,<br />
1607 ANTWERP <strong>–</strong> 1678, ATTRIBUTED<br />
CROWNED MADONNA WITH CHRIST CHILD<br />
Oil on panel. Parquetted.<br />
40 x 31 cm.<br />
In magnificent frame.<br />
Notes:<br />
An inverted engraving Maria Mater Dei, Regina Coeli<br />
by J. Witdoeck after an unknown/lost painting by<br />
Peter Paul Rubens, created between 1630 and 1650,<br />
is held at the British Museum.<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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111
338<br />
ERASMUS QUELLINUS D. J.,<br />
1607 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1678 , ZUG.<br />
DIE MYSTISCHE VERMÄHLUNG DER HEILIGEN<br />
KATHARINA MIT ST. APOLLONIA UND THEKLA<br />
VON IKONIUM<br />
Öl auf Holz.<br />
57 x 40 cm.<br />
Auf dem Rahmen mit gravierter Plakette mit<br />
Namensnennung des Quellinus.<br />
In Wellenleistenrahmen.<br />
Erasmus Quellinus, Schüler von Peter Paul Rubens,<br />
jedoch hauptsächlich auch inspiriert durch die Bologneser<br />
Maler sowie Reni und Guercino und dessen<br />
Neffen Benedetto Gennari. Das Thema entspricht<br />
dem legendären Traum der Heiligen Katharina, wonach<br />
sie nach Entsagung einer Ehe mit Jesus selbst<br />
vermählt wurde. Die Legende ist in der Bildkunst zahlreich<br />
wiedergegeben worden. Hier die Darstellung<br />
mit der Heiligen Mutter Gottes im Bildzentrum sitzend<br />
das Jesuskind auf ihrem Schoß haltend. Über<br />
ihnen ein Baldachin aus architektonisch gewachsenem<br />
Rosenblattwerk, darum drei Putti Rosen und<br />
Palmzweige herbeibringend. Links von Maria die Heilige<br />
Apollonia von Alexandria mit der ihr attributiv zukommenden<br />
Zange und einem Palmblatt. Ihr wurde<br />
während eines Progroms in Alexandrien laut Bischof<br />
Dionysius die Kinnlade zertrümmert und die Zähne<br />
ausgeschlagen, weshalb sie die Zange sinnbildlich<br />
trägt; darauf stürzte sie sich freiwillig in die Flammen<br />
eines Scheiterhaufens, was als Martyrium gedeutet<br />
wird. Erst später wollte die Legende, dass es sich bei<br />
Apollonia um eine Kaisertochter handelte, sodass sie<br />
uns hier mit purpurnem Gewand mit edlem Hermelinbesatz<br />
und Perlohrringen gegenübertritt. Rechts vor<br />
Maria knieend die Heilige Katharina mit dem zerbrochenen<br />
Rad. Dahinter Thekla von Ikonium mit dem ihr<br />
attributiv zukommenden Löwen und dem Flammenbündel.<br />
Thekla wurde vom Feuertod verschont und<br />
eine Löwin hielt andere wilde Tiere von ihr ab. Vertikaler<br />
Spalt.<br />
(14007632) (13)<br />
ERASMUS QUELLINUS THE YOUNGER,<br />
1607 ANTWERP <strong>–</strong> 1678, ATTRIBUTED<br />
THE MYSTIC MARRIAGE OF SAINT CATHERINE<br />
OF ALEXANDRIA WITH SAINT APOLLONIA<br />
AND SAINT THECLA OF ICONIUM<br />
Oil on panel.<br />
57 x 40 cm.<br />
CITES export restrictions - sale in the EU only (frame).<br />
€ 12.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
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339<br />
JACOPO VIGNALI,<br />
1592 PRATO VECCHIO-AREZZO <strong>–</strong> 1664 FLORENZ<br />
PORTRAIT EINES GELEHRTEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
127 x 92,5 cm.<br />
Im Oval Ungerahmt.<br />
Beigegeben ein Gutachtachten von Sandro Bellesi,<br />
ohne Ort und Datum, in Kopie.<br />
Dieses <strong>Gemälde</strong>, mit bemerkenswerter <strong>Meister</strong>schaft<br />
in überwiegend glänzenden und lebhaften Farben<br />
ausgeführt, zeigt im Vordergrund einen reifen,<br />
aber noch nicht alten Mann in einem schwer genau zu<br />
bestimmenden, neutralen Raum. Er sitzt an einem<br />
kleinen Tisch, der mit einem dunkelgrauen Tuch bedeckt<br />
ist, hält eine Gänsefeder in der rechten Hand<br />
und hat den Kopf leicht nach oben geneigt, fast als<br />
würde er auf Inspiration warten. Die ungewöhnliche<br />
Kleidung der Figur, vorwiegend aus einem kostbaren<br />
Stück karminrotem Samt mit glanzvollen, emaillierten<br />
Reflexen und einem Besatz aus Hermelin, deutet darauf<br />
hin, dass es sich um eine historische Persönlichkeit<br />
handelt, die vermutlich im 15. Jahrhundert lebte,<br />
wie die Ähnlichkeiten im Kostüm nahelegen.<br />
Das Werk ist von einer historischen Figur inspiriert,<br />
deren Identität schwer zu bestimmen ist, da spezifische<br />
ikonographische Attribute oder erklärende Inschriften<br />
fehlen. Basierend auf Vergleiche mit <strong>Gemälde</strong>n<br />
ähnlicher Figuren könnte es sich jedoch um einen<br />
Politiker oder Schriftsteller handeln, der wahrscheinlich<br />
in Florenz lebte, was auch durch die Herkunft des<br />
<strong>Gemälde</strong>s nahegelegt wird. Die markanten Gesichtszüge,<br />
gekennzeichnet durch die lange Nase und große<br />
Augen, umrahmt von dickem, welligem Haar, das<br />
über die Schultern fällt, erinnern vage an Porträts aus<br />
dem 16. und 17. Jahrhundert von Lorenzo di Cosimo il<br />
Vecchio de’ Medici. Besser bekannt als Lorenzo der<br />
Prächtige, war er ein berühmter Politiker und auch<br />
Schriftsteller, der unter anderem die berühmte Ode<br />
Triumph des Bacchus und Ariadne verfasste, ein unvergessliches<br />
Lob auf die Jugend.<br />
Dieses Werk kann laut Bellesi, der es 2013 untersucht<br />
hat, Jacopo Vignali zugeschrieben werden, einem der<br />
repräsentativsten florentinischen Maler der ersten<br />
Hälfte des 17. Jahrhunderts. Ursprünglich aus Pratovecchio<br />
(Arezzo) stammend, wurde Vignali 1592 geboren<br />
und kam bereits in jungen Jahren nach Florenz.<br />
Dort absolvierte er seine Ausbildung in der Werkstatt<br />
von Matteo Rosselli, einem <strong>Meister</strong>, mit dem er lange<br />
verbunden blieb. Nach seiner Einschreibung in die Accademia<br />
del Disegno im Jahr 1616 begann der Künstler<br />
eine produktive Karriere mit öffentlichen und privaten<br />
Aufträgen für Leinwand- und Freskenmalerei.<br />
Nachdem er sich allmählich von den stilistischen und<br />
typologischen Modellen Rossellis gelöst hatte, näherte<br />
sich Vignali vorsichtig der spielerischen und energetischen<br />
Malerei von Giovanni da San Giovanni sowie<br />
dem naturalistischen Stil der niederländischen<br />
Caravaggisten an, von denen einige Werke - insbesondere<br />
von Gerrit van Honthorst - in den Medici-Sammlungen<br />
zu finden waren. Von den späten 1620er Jahren<br />
bis zu seinem Tod in Florenz 1664 konzentrierte<br />
sich Vignali hauptsächlich auf religiöse Themen und<br />
wurde, neben Francesco Curradi, zu einem bedeutenden<br />
Vertreter der toskanischen Andachtsmalerei dieser<br />
Zeit. Im Laufe der Jahre wurde Vignali von verschiedenen<br />
Stilrichtungen beeinflusst und schuf<br />
Werke voller verfeinertem Eklektizismus, was sich in<br />
seinem Interesse für den weichen und sinnlichen Stil<br />
von Francesco Furini und dessen Schule sowie den<br />
nach-Cigolesken Stil zeigte. In späteren Jahren wurde<br />
er auch durch das Werk seines wichtigsten Schülers,<br />
Carlo Dolci, dem bekanntesten Maler des Florenz des<br />
17. Jahrhunderts, inspiriert, mit dessen Stil er einige<br />
originelle Gemeinsamkeiten entwickelte.<br />
Das vorliegende Werk, dem eine vorbereitende Zeichnung<br />
vorausging, die heute im Gabinetto Nazionale<br />
delle Stampe in Rom aufbewahrt wird, weist eine enge<br />
Ähnlichkeit mit verschiedenen florentinischen Darstellungen<br />
historischer toskanischer Figuren aus dem 17.<br />
Jahrhundert auf, wie sich aus einem detaillierten typologischen<br />
Vergleich ergibt. Besonders aufschlussreich<br />
sind die Ähnlichkeiten mit dem Portrait eines Gonfaloniere<br />
von Vincenzo Dandini, heute in einer Privatsammlung<br />
in Florenz, mit der Reihe der „Berühmten Männer“<br />
der Familie Frescobaldi von Lorenzo Lippi und seiner<br />
Schule sowie mit den Porträts einiger historischer Mitglieder<br />
der Familie Guadagni. Für letztere Serie, ausgeführt<br />
von verschiedenen Künstlern und insbesondere<br />
von Giacinto Botti, schuf Jacopo Vignali das <strong>Gemälde</strong><br />
von Migliore di Vieri Guadagni, heute bei Frascione<br />
Arte in Florenz, das in der Abstimmung von Licht und<br />
Schatten auf Haut und Haar sowie in den kostbaren,<br />
emaillierten Farbeffekten der Kleidung eng mit dem<br />
hier untersuchten Werk verwandt ist. Die engen stilistischen<br />
Ähnlichkeiten in der Definition der Gesichtszüge<br />
mit der Hauptfigur der Leinwand Jugend vom Tod<br />
überrascht in den Uffizien in Florenz, einem typischen<br />
Werk Vignalis aus den 1630er und 1640er Jahren, erlauben<br />
es, die Entstehung des hier analysierten Portraits<br />
auf etwa dieselbe Zeit zu datieren.<br />
(1421392) (13)<br />
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JACOPO VIGNALI,<br />
1592 PRATO VECCHIO-AREZZO <strong>–</strong> 1664 FLORENCE<br />
PORTRAIT OF A SCHOLAR<br />
Oil on canvas.<br />
127 x 92.5 cm.<br />
Accompanied by an expert’s report by Sandro Bellesi,<br />
n.d. or date, in copy.<br />
The figure’s unusual attire is mainly created from a<br />
precious piece of carmine velvet with shiny, enamelled<br />
reflections and an ermine trim. Costume similarities<br />
suggest this to be a historical figure from the<br />
15th century. The striking facial features with the long<br />
nose and large eyes, framed by thick, wavy hair falling<br />
over the shoulders, are vaguely reminiscent of 16th<br />
and 17th century portraits of Lorenzo di Cosimo il Vecchio<br />
de’Medici. According to the Bellisi, who examined<br />
the painting in 2013, this work can be attributed<br />
to Jacopo Vignali, one of the most distinguished Florentine<br />
painters of the first half of the 17th century.<br />
The present work, preceded by a preliminary sketch<br />
now held at the Gabinetto Nazionale delle Stampe in<br />
Rome, closely resembles various 17th century Florentine<br />
depictions of historical Tuscan figures, as can be<br />
seen from a detailed typological comparison. Particularly<br />
noticeable are similarities with the Portrait of a<br />
Gonfaloniere by Vincenzo Dandini, now held in a private<br />
collection in Florence, with the series of Famous<br />
Men of the Frescobaldi family by Lorenzo Lippi and<br />
his school, and with the portraits of some historical<br />
members of the Guadagni family. The close stylistic<br />
similarities in the definition of the facial features with<br />
the main figure of the canvas painting Youth Surprised<br />
by Death held at the Uffizi Gallery in Florence, a typical<br />
work by Vignali from the 1630s and 1640s, allow<br />
the creation of the portrait discussed here to be dated<br />
to around the same time.<br />
€ 22.000 - € 28.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN
340<br />
JOHANN CARL LOTH,<br />
GENANNT „CARLOTTO“,<br />
1632 MÜNCHEN <strong>–</strong> 1698 VENEDIG, ZUG.<br />
DER BARMHERZIGE SAMARITER<br />
Öl auf Leinwand.<br />
53 x 77 cm.<br />
Die Darstellung schildert das biblische Gleichnis in<br />
bewegter Dramatik. Dabei ist die Titelbenennung<br />
nicht eindeutig, allenfalls zutreffend, wenn man davon<br />
ausgeht, dass der Maler den Text aus dem Lukas<br />
Evangelium (Lk, 10) sehr frei interpretiert hat. Danach<br />
ist ein Reisender von einer Räuberbande überfallen<br />
und ausgeraubt worden, erst ein Samariter hat den<br />
Geschundenen gepflegt und versorgt. Im vorliegendem<br />
<strong>Gemälde</strong> werden der Überfall und die barmherzige<br />
Tat des Samariters unabhängig der zeitlichen Ordnung<br />
nebeneinandergestellt. Der Samariter beugt sich<br />
über das Opfer, während die erregten Räuber noch<br />
immer gegenwärtig sind, als wollten sie die Rettung<br />
des Geschundenen noch verhindern. Diese Sicht<br />
beweist auch eine enorme Dramatisierung, wie wir<br />
sie auch in anderen Bildern Loths vorfinden. Darüber<br />
hinaus schuf der Maler Darstellungen dieses Themas<br />
zwischen 1660 und 1690 mehrfach. Auch für andere<br />
Themen wandte er eine ähnliche Komposition der<br />
Figuren an, so etwa mit am Boden liegenden Gestalten,<br />
wie in seinem Werk „Selene und Endymion“,<br />
welches sich im Rijksmuseum Amsterdam befindet.<br />
Der Malstil trifft die Charakteristik der Werke von<br />
Loth, der seine Studien in Rom fortsetzte, sich dann<br />
aber um 1650 in Venedig niederließ. Dort wirkte er im<br />
Kreis der Tenebrosi, wie Giovanni Battista Langetti<br />
(1625-1676), Antonio Zanchi (1631-1722) oder Francesco<br />
Ruschi (um 1605-1661). In Venedig führte er<br />
eine Werkstatt mit mehreren Mitarbeitern, zu denen<br />
auch Johann Michael Rottmayr (1654-1730) zählte.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Giuseppe Fusar, Johann Carl Loth, Cremona 2017.<br />
Vgl. Dagmar Probst, Der Einfluss des Deutschvenezianers<br />
Johann Carl Loth (1632-1698) auf die<br />
österreichische Barockmalerei, Graz 2016.<br />
(14204534) (11)<br />
JOHANN CARL LOTH,<br />
ALSO KNOWN AS “CARLOTTO”,<br />
1632 MUNICH <strong>–</strong> 1698 VENICE, ATTRIBUTED<br />
THE GOOD SAMARITAN<br />
Oil on canvas.<br />
53 x 77 cm.<br />
Literature:<br />
cf. Antonio Binda (ed.), Giuseppe Fusari, Johann<br />
Carl Loth, ed. dei Soncino 2017.<br />
cf. Dagmar Probst, Der Einfluss des Deutschvenezianers<br />
Johann Carl Loth (1632 - 1698) auf<br />
die österreichische Barockmalerei, Graz 2016.<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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115
341<br />
STEPHAN KESSLER,<br />
1622 DONAUWÖRTH <strong>–</strong> 1700 BRIXEN<br />
Der Maler zählt zu den bedeutendsten seiner Zunft in<br />
Tirol. Beim Adel ebenso beliebt wie beim Klerus, konnte<br />
er sich zahlreicher Aufträge erfreuen. Quellen nennen<br />
erst das Jahr 1641, in dem er in Brixen/Südtirol nachweisbar<br />
ist. Weit darüber hinaus bekannt geworden, gingen<br />
seine Auftragsarbeiten nach Wien und Graz. Altarbilder<br />
seiner Hand finden sich in vielen Tiroler Kirchen<br />
sowie in Museen. Fresken auch in der Liebfrauenkirche<br />
auf Säben oder im Schloss Fahlburg in Prissian. Zusammen<br />
mit Caspar Feichtmayr (1637/39 - um 1704) wirkte<br />
er als Freskant im Kloster Benedikt beuern.<br />
STEPHAN KESSLER,<br />
1622 DONAUWÖRTH - 1700 BRIXEN<br />
DIANA AND ACTAEON<br />
Oil on panel. Parquetted.<br />
50 x 89 cm.<br />
Monogrammed „SK“.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
DIANA UND AKTAION<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
50 x 89 cm.<br />
Monogrammiert „SK“.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
In weiter, teils bergiger Flusslandschaft Diana und ihre<br />
Nymphen beim Bade an einem großen, rechtsseitig zu<br />
sehenden Brunnen. Die Nymphen in feinem hellem<br />
Inkarnat, teils mit wertvollen dünnen Tüchern umhüllt.<br />
Diana, auf ihren Haaren attributiv ein Schmuckstück<br />
mit Mondsichel, wird bei dem Bad von Aktaion überrascht.<br />
Daraufhin verwandelt sie ihn in einen Hirsch,<br />
auf diese Veränderung weisen bereits die kleinen<br />
wachsenden Hörner des auf der linken Seite stehenden,<br />
von Jagdhunden umgebenen Aktaions hin. Das<br />
Motiv der Diana mit ihren Gespielinnen beim Bade<br />
lässt sich auch bei vielen anderen Künstlern wiederfinden,<br />
so bei Hans Rottenhammer d. Ä. (1564-1625)<br />
oder Gillis Coignet d. J. (1586-um 1641). Das Bild wohl<br />
am unteren Rand beschnitten.<br />
(14217513) (18)<br />
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342<br />
ADRIAEN VAN STALBEMT,<br />
1580 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1662 EBENDA, ZUG.<br />
BADENDE MÄDCHEN IN DER GARTENANLAGE<br />
EINES SCHLOSSES<br />
Öl auf Holz.<br />
54 x 74 cm.<br />
Verso auf altem Aufkleber noch als Zusammenarbeit<br />
von Jan van Kessel (1626-1679) und Henry van Balen<br />
(1575-1632) bezeichnet.<br />
Blick von erhöhtem Standpunkt auf das Wasserbecken<br />
einer langgezogenen Schlossanlage. Das Becken<br />
eingefasst von einer Gartenmauer und rechts<br />
begrenzt von einigen Stufen, die zu einer offenen Loggia<br />
führen. Im Zentrum des Beckens eine hohe Brunnenskulptur<br />
mit der stehenden Venus und dem Amorknaben<br />
mit Pfeil und Bogen. Die Wasserstrahlen<br />
ergießen sich aus ihrer rechten Hand ins Becken. Im<br />
Wasser und am Beckenrand mehrere junge nackte<br />
Mädchen beim baden. Am Beckenrand zudem ein<br />
Tisch, auf dem Schmuck abgelegt wurde und auf den<br />
ein Kakadu blickt. Auf der Gartenmauer zudem ein<br />
prachtvoller Pfau zu erkennen, der allegorisch für<br />
Stolz und Arroganz stehen könnte. Im Oueuvre des<br />
Künstlers finden sich vergleichbare Kompositionen<br />
mit badenden Mädchen. Die rechts am Beckenrand<br />
stehenden Blumenkübel lassen auch an die Mitarbeit<br />
eines weiteren Künstlers denken.<br />
(14217518) (18)<br />
ADRIAEN VAN STALBEMT,<br />
1580 ANTWERP <strong>–</strong> 1662 IBID., ATTRIBUTED<br />
YOUNG WOMEN BATHING IN A PALACE GARDEN<br />
Oil on panel.<br />
54 x 74 cm.<br />
On old label still described as collaboration of Jan van<br />
Kessel (1626 -1679) and Henry van Balen (1575 - 1632).<br />
€ 10.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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117
343<br />
FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
PORTRAIT EINES BÄRTIGEN MANNES<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
68 x 54 cm.<br />
In reliefverziertem Rahmen.<br />
Brustbildnis eines leicht nach rechts gewandten Herren<br />
in schwarzem Habit mit weißem Kragen und<br />
Spitzbart. Der Dargestellte erkennbar als Isaac Casaubon<br />
(1559-1614). Anbei eines seiner Bücher mit Literaturhinweisen,<br />
einem Foto des <strong>Gemälde</strong>s und einem<br />
Foto seines Epitaphs.<br />
(1421757) (13)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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344<br />
GASPARD DUGHET,<br />
GENANNT „GASPARD POUSSIN“,<br />
1615 ROM <strong>–</strong> 1675 EBENDA, ZUG.<br />
Der in Rom geborene Maler war Sohn eines französischen<br />
Pastetenbäckers und einer Italienerin. Ohne<br />
Frankreich je betreten zu haben, galt er seinerzeit als<br />
französischer Maler. Zwischen 1631 und 1635 wurde<br />
er Schüler des berühmten Nicolas Poussin (1594-1665),<br />
der seine Schwester später ehelichte. Dank dieser<br />
Verbindungen wurde Dughet als „Gaspard Poussin“<br />
betitelt. Gleichalt mit Salvador Rosa (1615-1673) galt<br />
er zusammen mit diesem als führender Landschafter<br />
in Italien. Er arbeitet zuweilen zusammen mit Pier<br />
Francesco Mola (1612-1666), Mattia Preti (1613-1699)<br />
oder Francesco Cozza (1605-1682) im Palazzo Pamphilj<br />
in Valmontone. Guillome Cortese (1628-1679) fügte<br />
öfter die Staffagefiguren in seine Landschaften ein.<br />
BERGIGE FLUSSLANDSCHAFT MIT FIGUREN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
31 x 40 cm<br />
(1420974) (11)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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344 A<br />
CHRISTIAN VAN DONCK,<br />
UM 1653, ZUG.<br />
VANITASSTILLLEBEN MIT GELEHRTEM<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
88 x 104 cm.<br />
In ebonisiertem Profilrahmen.<br />
In einem verdunkelten Innenraum, dessen Fenster<br />
den Durchblick in einen Nachthimmel freigibt, sind<br />
auf einer Tischplatte, die durch ein Tintenfass als einem<br />
Schreibpult zugehörig ausgewiesen ist, mehrere<br />
Bücher, ein Globus und ein Kruzifix sowie eine Sanduhr<br />
gestapelt, daneben ein Einsiedler mit Schädel im<br />
Gebet.<br />
Anmerkung:<br />
Van Donck werden gleich mehrere ähnliche <strong>Gemälde</strong><br />
zugeschrieben, die den gleichen Zusammenhang<br />
zeigen. So etwa ein <strong>Gemälde</strong>, das bei Sotheby's, New<br />
York, am 24. Januar 2008 unter Lot 232 angeboten<br />
wurde. (1421259) (1) (13)<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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119
345<br />
CARL WILHEM DE HAMILTON,<br />
1668 BRÜSSEL <strong>–</strong> 1754 AUGSBURG, ZUG.<br />
Er war der Sohn und Schüler des Schottischen Malers<br />
James de Hamilton (um 1640 - um 1720), was seinen<br />
englisch beeinflussten Malstil erklärt, der sich von den<br />
niederländischen <strong>Meister</strong>n etwas unterscheidet. Seine<br />
beiden Brüder, Johann Georg (1672-1737) und Philipp<br />
Ferdinand (1664-1750), waren in Wien tätig, während<br />
er überwiegend in Deutschland wirkte, zunächst in<br />
Baden-Baden, dann in Augsburg. Als Lehrer des Johann<br />
Elias Ridinger (1698-1767) avancierte er schließlich<br />
zum Pfalz-Neuburger Hofmaler unter Bischof Alexander<br />
Sigismund.<br />
STILLLEBEN MIT WALDPFLANZEN, INSEKTEN<br />
UND EINEM FROSCH<br />
Öl auf Leinwand.<br />
37 x 28 cm.<br />
Wie in nahezu sämtlichen seiner Stillleben sind die<br />
Gegenstände auch hier auf einem Waldboden platziert,<br />
was die Waldfauna, wie Frösche, Schlangen, Eidechsen,<br />
Insekten oder Schnecken, aber auch Disteln<br />
und Walderdbeeren umso verständlicher macht. Den<br />
Frosch, wie hier im Bild, hat der Maler auch in einem<br />
weiteren Bild eingesetzt. Das Stillleben entspricht<br />
völlig dem individuellen Stil Hamiltons. A.R.<br />
(1421801) (11)<br />
CARL WILHELM DE HAMILTON,<br />
1668 BRUSSELS <strong>–</strong> 1754 AUGSBURG, ATTRIBUTED<br />
STILL LIFE WITH FOREST PLANTS, INSECTS<br />
AND A FROG<br />
Oil on canvas.<br />
37 x 28 cm.<br />
€ 10.000 - € 14.000<br />
Sistrix<br />
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346<br />
ROELOF KOETS D. J.,<br />
UM 1655 <strong>–</strong> 1725<br />
STILLLEBEN MIT EINEM TRAUBENKORB,<br />
ÄPFELN, QUITTEN UND WEINLAUB<br />
Öl auf Holz.<br />
46,5 x 65 cm.<br />
Verso auf der Tafel alte, wohl aus dem 19. Jahrhundert<br />
stammende, dreizeilige Zettelaufschrift mit anderslautender<br />
Künstlerbezeichnung. Bestätigung der Zuweisung<br />
an den Maler durch Dr. Fred Meijer, RKD,<br />
Den Haag, April 2008.<br />
Die Früchte dicht gedrängt abgelegt auf einem Tisch<br />
mit olivgrüner Samtdecke, wobei sich die Grünfarbe<br />
mit den Grüntönen der Blätter und dem braun-grünen<br />
Hintergrund zu einer einheitlichen Farbfolie verbindet,<br />
vor der die durchlichteten hellgrünen Trauben aufleuchten.<br />
Im Korb größere und kleinere dunkle Trauben,<br />
dazwischen große roséfarbene, die farbkompositionell<br />
ebenfalls zum Dunkelblau der daneben liegenden<br />
Früchte vermitteln.<br />
Literatur:<br />
Nicolaas Vroom, R. Koets, in: Modest Message,<br />
Nummer 414, Abbildung 244, S. 179. (14217514) (13)<br />
€ 6.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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347<br />
SPANISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
FRÜCHTESTILLLEBEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
73 x 60 cm.<br />
In ebonisiertem Profilrahmen.<br />
Vor abgedunkeltem Flechtkorb mit allerlei prallen<br />
Früchten, wie Trauben, Pfirsichen und Birnen von<br />
Weinlaub umspielt.<br />
(1420976) (13)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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121
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348<br />
RÖMISCHER CARAVAGGIST<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
<strong>Gemälde</strong>paar<br />
STILLLEBEN MIT ZWEI TAUBEN UND FRÜCHTEN<br />
sowie<br />
STILLLEBEN MIT GRANATÄPFELN UND MEER-<br />
SCHWEINCHEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
60 x 90 cm.<br />
In reliefiertem vergoldetem Rahmen.<br />
Jeweils vor abgedunkeltem Fond eine von Schlaglicht<br />
erleuchtete starke Steinplatte. Darauf einmal eine aufgeschnittene<br />
Zitrone mit mehreren Früchten darum,<br />
darauf zwei Tauben sitzend, einmal in ähnlichem Farbspiel<br />
ein aufgeschnittener und ein geschlossener<br />
Granatapfel mit Meerschweinchen.<br />
Literatur:<br />
Beide hier angebotenen Werke sind abgebildet in:<br />
Alberto Cottino, Natura Silente, Nuovi Studi sulla<br />
Natura Morta Italiana, S. 11, Tafel 2 und 3.<br />
(1420251) (13)<br />
ROMAN CARAVAGGISTI,<br />
17TH CENTURY<br />
A pair of paintings<br />
STILL LIFE WITH TWO DOVES AND FRUIT<br />
and<br />
STILL LIFE WITH POMEGRANATE AND<br />
GUINEA PIG<br />
Oil on canvas.<br />
60 x 90 cm.<br />
Literature:<br />
Both paintings on offer for sale in this lot are illustrated<br />
in: Alberto Cottino, Natura Silente, Nuovi<br />
Studi sulla Natura Morta Italiana, p. 11, plate 2 and<br />
3, Turin 2007.<br />
€ 35.000 - € 50.000<br />
Sistrix<br />
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123
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349<br />
HERMAN MIJNERTS DONCKER,<br />
UM 1620 <strong>–</strong> UM 1656, ZUG.<br />
PORTRAIT EINER FAMILIE<br />
Öl auf Holz.<br />
78 x 90,5 cm.<br />
In Profilrahmen.<br />
In einer stark von Vegetation durchsetzten Landschaft<br />
stehen unter mächtigen, jedoch feingliedrig wiedergegebenen<br />
Staffagebäumen drei Figuren. Links ein<br />
Mann mit seiner Frau, diese mit Korallkette, daneben<br />
ein Kind ein Pferd en miniature führend.<br />
(1421257) (1) (13)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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350<br />
ADRIAEN DE GRYEFF,<br />
1657 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1722 BRÜSSEL<br />
<strong>Gemälde</strong>paar<br />
LANDSCHAFTEN MIT HUNDEN,<br />
DIE DIE JAGDBEUTE BEWACHEN<br />
Öl auf Kupfer.<br />
Je 28,7 x 39,6 cm.<br />
Das eine rechts unten signiert „A Gryef“, das andere<br />
links mittig auf Baumstamm signiert „A Gryef f“.<br />
In dekorativen, teilvergoldeten Rahmen.<br />
Das eine Stillleben zeigt in bergiger Landschaft drei<br />
Jagdhunde, die die Jagdbeute bewachen; linksseitig<br />
ein Hund mit einem Puter und einem Eichelhäher,<br />
rechtsseitig, zu Beginn des Waldes, zwei weitere<br />
Hunde mit einem großen erlegten Junghirsch, einem<br />
Hasen und mehreren, am Boden liegenden Vögeln,<br />
sowie zwei an einem Ast herabhängende Vögel. Das<br />
Wildbret wird hier stilllebenhaft präsentiert. Das andere<br />
<strong>Gemälde</strong> zeigt erneut im Licht der gelblich untergehenden<br />
Sonne drei Jagdhunde neben dem erlegten,<br />
stilllebenhaft angeordneten Wildbret, zudem ein<br />
großer Schwan, ein Hase, sowie einige Vögel, darunter<br />
Meisen. Im rechten Hintergrund ein sitzender Jäger<br />
mit Jagdhorn, der wohl zum Ende der Jagd bläst.<br />
Qualitätvolle Komposition der <strong>Gemälde</strong>, die bereits<br />
Züge des Spätbarocks zeigen, vor allem in den teils<br />
bogigen Bewegungen der Tiere.<br />
(1421254) (1) (18)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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125
351<br />
PETER CASTEELS II,<br />
TÄTIG ZWISCHEN 1650 UND 1674, ZUG.<br />
<strong>Gemälde</strong>paar<br />
GESCHÄFTIGE HAFENANSICHTEN MIT BOOTEN<br />
UND SCHIFFEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
Je 42 x 56 cm.<br />
In dekorativen Rahmen.<br />
Wohl als Gegenstücke gearbeitet, zeigen die beiden<br />
<strong>Gemälde</strong> Hafenansichten mit teils fantastischer Architekturstaffage<br />
und zahllosen Staffagefiguren. Das<br />
eine <strong>Gemälde</strong> hat am linken Rand als Repoussoir einen<br />
hohen Turm, darauf folgt ein weiterer hoher Turm und<br />
der belebte flache Hafen mit zahlreichen Händlern und<br />
ihren Zelten, sowie das mit besetzten Booten und<br />
einigen Schiffen reich gefüllte Wasser unter hohem<br />
blau-bräunlichem Himmel. Das andere <strong>Gemälde</strong> zeigt<br />
fast in der Bildmitte einen hohen fantastischen Turm,<br />
umgeben seitlich und im Vordergrund von zahlreichen<br />
Händlern und ihren meist mit Zelten versehenen<br />
Marktständen. Umgeben wiederum vom Wasser und<br />
vielen kleineren Booten, während nach links im Hintergrund<br />
der Blick auf das weite Meer mit Schiffen<br />
und eine große prachtvolle Fregatte mit gesetzten<br />
Segeln und Fahnen fällt. Im rechten Hintergrund am<br />
Ufer zahlreiche Gebäude einer Stadt. Darstellungen<br />
in der typischen Manier des Künstlers mit vielen<br />
Details in überwiegend beige-brauner Farbgebung,<br />
die Figuren durch wiedergegebene vereinzelte Lichteinfälle<br />
und ihre rötlichen und weißen Kleidungsstücke<br />
hervorgehoben.<br />
(1420221) (3) (18)<br />
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PETER CASTEELS II,<br />
ACTIVE BETWEEN 1650 AND 1674, ATTRIBUTED<br />
A pair of paintings<br />
BUSY HARBOUR SCENES WITH BOATS AND SHIPS<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
42 x 56 cm each.<br />
Probably created as counterparts, the two paintings<br />
depict harbour scenes with partially fantastical architectural<br />
staffage and innumerable staffage figures.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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127
352<br />
PHILIP VAN KOUWENBERGH,<br />
1671 AMSTERDAM <strong>–</strong> 1729 EBENDA<br />
PRACHTVOLLES BLUMENBOUQUET<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
69 x 54,5 cm.<br />
Links unten signiert „PH v Kouwenbergh“.<br />
In Prunkrahmen.<br />
Vor dunkelblauem Hintergrund, auf einem Steinsockel<br />
stehend, ein farbenfrohes Blumenarrangement aus<br />
überwiegend weißen, gelben, rosafarbenen und roten<br />
Blumen bestehend. Zu diesen gehören Narzissen, Rosen,<br />
Sonnenblumen, Klatschmohn, Hibiskus, Malven<br />
und eine kleine blau-weiße Ackerwinde. Das Bild wird<br />
zudem belebt durch eine kleine Schnecke und eine<br />
Raupe am unteren linken Rand auf dem Steinsims.<br />
Qualitätvolle Malerei in der Manier des Künstlers.<br />
PHILIP VAN KOUWENBERGH,<br />
1671 AMSTERDAM <strong>–</strong> 1729 IBID.<br />
MAGNIFICENT BOUQUET OF FLOWERS<br />
Oil on canvas. Doubled.<br />
69 x 54.5 cm.<br />
Signed “PH v Kouwenbergh” lower left.<br />
€ 15.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
Anmerkung:<br />
Das <strong>Gemälde</strong> wurde bei Sotheby’s Paris auf der Auktion<br />
vom 28. November 2016 unter der Lot nummer<br />
50 angeboten. (14212511) (1) (18)<br />
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353<br />
FLÄMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
BLUMENSTILLLEBEN<br />
Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />
95 x 80 cm.<br />
Verso mit alter wohl übertragener Sammlungsnummer<br />
„207“.<br />
In ebonisiertem und goldreliefiertem Rahmen.<br />
Vor unbestimmtem lichtarmem Grund das besonders<br />
im Zentrum besonders durch seine Leuchtkraft hervortretende<br />
Blumenbouquet mit verschiedenen Blüten<br />
mit Rosen, Narzissen und Anemonen, sowie weiteren<br />
Blüten, die sich teils zart vom Hintergrund<br />
abzeichnen.<br />
(1421383) (13)<br />
FLEMISH SCHOOL, 17TH CENTURY<br />
FLOWER STILL LIFE<br />
Oil on canvas. Old relining.<br />
95 x 80 cm.<br />
Old, probably transferred collection no. “207”.<br />
€ 18.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
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354<br />
ALEXANDER COOSEMANS,<br />
1627 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1689 EBENDA<br />
STILLLEBEN MIT FRÜCHTEN, MAISKOBLEN<br />
UND GEFÜLLTEM RÖMERGLAS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
59,5 x 79,5 cm.<br />
Rechts mittig auf Steinplatte signiert<br />
„Alex Coosemans f.“<br />
Vor braunem Hintergrund eine unebene Steinplatte,<br />
auf der sorgsam arrangiert zu finden sind: Helle und<br />
blaue Weintraubenrispen, samtig weiche Pfirsiche,<br />
einige Walnüsse, eine leicht geöffnete Feige, eine<br />
Melone, kleine Äste mit Pflaumen und zwei Maiskolben.<br />
Auf einer weiteren, rechtsseitig befindlichen<br />
höheren kleineren Steinplatte zudem ein mit Wein gefülltes<br />
glänzendes Römerglas und zwei Apfelsinen<br />
mit einem kleinen aufgeschnittenen Stück. Darstellung<br />
in der typischen Manier des Künstlers mit gekonnter<br />
Lichtinszenierung, bei der die oftmals mit<br />
Glanzlichtern versehenen Früchte besonders hervorgehoben<br />
werden.<br />
(14212515) (1) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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355<br />
MICHIEL SIMONS,<br />
1620 <strong>–</strong> 1673<br />
FRÜCHTESTILLLEBEN MIT WANLI-SCHALE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
67,9 x 89,5 cm.<br />
Links unten auf der Tischecke signiert „M. Simons“.<br />
In einem ornamentreliefierten Rahmen.<br />
Auf einer horizontal im Raum liegenden Tischplatte<br />
vor unbestimmtem Grund ein reiches Früchtestillleben<br />
mit Melone, Pfirsichen Trauben, einem Flusskrebs,<br />
einer geschälten Zitrone, einem Waldglas und<br />
Weinlaub nebst einem angebissenen Brotstück.<br />
(14212514) (1) (13)<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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133
356<br />
NIEDERLÄNDISCHER MALER<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
STILLLEBEN MIT FRÜCHTEN,<br />
BLUMEN UND HUMMER<br />
DUTCH SCHOOL,<br />
17TH CENTURY<br />
STILL LIFE WITH FRUIT, FLOWERS,<br />
AND LOBSTER<br />
Öl auf Leinwand.<br />
83 x 126 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Auf einer steinernen Platte, vor landschaftlichem Hintergrund,<br />
im Licht der untergehenden Sonne das<br />
prachtvolle Stillleben, bestehend u.a. aus Blumen,<br />
wie Tulpen, Rosen, Ackerwinde und Primeln, einem<br />
großen Noppenglas, in dem im Wasser eine angeschälte<br />
Zitrone liegt, eine glänzende Prunkschale mit<br />
diversen Früchten, sowie ein weiß gedeckter Tisch,<br />
auf dem ein rosaroter Hummer liegt. Rechtsseitig<br />
am Rand ein zur Seite geraffter Vorhang, während<br />
am linken Bildrand ein Baum mit einem ins Bild ragenden<br />
Ast zu erkennen ist, auf dem ein Vogel interessiert<br />
die Früchte in der Schale betrachtet. Ausgewogene<br />
Komposition in der für die Zeit üblichen Manier.<br />
(1421921) (18)<br />
Oil on canvas.<br />
83 x 126 cm.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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357<br />
MAXIMILIAN PFEILER,<br />
TÄTIG 1683 <strong>–</strong> UM 1721<br />
Deutscher Blumen- und Früchtemaler. Arbeitete lange<br />
in Rom, zusammen gelegentlich mit Francesco Trevisani<br />
(1656-1746). 1683 wurde er Mitglied der Malergilde<br />
der Prager Kleinseite.<br />
STILLLEBEN MIT WASSERMELONE,<br />
FRÜCHTEN UND BLUMEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
70 x 95 cm.<br />
Links unten signiert und datiert.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
In freier Natur, vor einem Felsen, auf einer rechteckigen<br />
steinernen Platte, das prachtvolle Arrangement.<br />
Es besteht aus einer flachen silbernen Platte, darauf<br />
liegend eine aufgeschnittene Wassermelone und eine<br />
Feige, links dahinter ein großes Glasgefäß mit silbernem<br />
Fuß, in dem sich Pfirsiche und Zitronen befinden<br />
sowie helle und blaue Weintraubenrispen heraushängen,<br />
zusammen mit Weinlaub. Des Weiteren sind auf<br />
der Platte zu finden: Ein Ast mit Pflaumen, weitere<br />
blaue Trauben und einige Pfirsiche. Am linken unteren<br />
Rand, vor der Platte, diverse Zitrusfrüchte und eine<br />
leuchtend blaue Ackerwinde. Im Hintergrund rechts<br />
fällt der Blick in die Ferne, unter dunklem blauen Himmel.<br />
Prachtvolle hervorragende Malerei, bei der besonders<br />
einige Früchte, wie Wassermelone und Pfirsiche,<br />
durch Beleuchtung von links oben, aus unbekannter<br />
Quelle, in den Vordergrund gestellt werden.<br />
(1420441) (2) (18)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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135
357 A<br />
LAURENT DE LA HIRE,<br />
1606 PARIS <strong>–</strong> 1656, ZUG.<br />
Der Künstler war ein französischer Maler des Barock.<br />
Er war Schüler von Georges Lallemant (um 1575-1636)<br />
und studierte die Arbeiten von Francesco Primaticcio<br />
(1504-1570) auf dem Schloss Fontainebleau. 1648<br />
war er Gründungsmitglied der Académie royale de<br />
peinture et de sculpture.<br />
DIANA, DIE GÖTTIN DER JAGD<br />
LAURENT DE LA HIRE,<br />
1606 PARIS <strong>–</strong> 1656, ATTRIBUTED<br />
DIANA, THE GODDESS OF HUNTING<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
130 x 95.5 cm.<br />
€ 40.000 - € 60.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
130 x 95,5 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
In Landschaft, im Licht der untergehenden Sonne, vor<br />
den Resten eines antiken Gebäudes auf einem Stein<br />
sitzend die schöne Diana als Jägerin mit Chiton, geschlossenem<br />
Köcher hinter ihrem Rücken, einem<br />
Bogen in ihrer rechten erhobenen Hand sowie rosafarbenen<br />
Jagdstiefeln mit offenem Zehenbereich. Mit<br />
ihrer linken Hand streichelt sie ihren schmalen aufblickenden<br />
Jagdhund, dessen Blick sie liebevoll erwidert.<br />
Qualitätvolle Darstellung in zurückhaltender Farbgebung.<br />
Bei der gezeigten jungen Frau könnte es sich<br />
um die Comtesse de Beauvais (1614-1689) als Diana<br />
handeln.<br />
(1421391) (18)<br />
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358<br />
PSEUDO HIEPES,<br />
TÄTIG 1650 <strong>–</strong> 1675, KREIS DES<br />
<strong>Gemälde</strong>paar<br />
BLUMEN- UND OBSTSTILLLEBEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
Je 63 x 75,5 cm.<br />
In Prunkrahmen.<br />
Die beiden <strong>Gemälde</strong> zeigen jeweils vor dunklem Hintergrund<br />
eine Tischplatte, zum einen rötlich, zum anderen<br />
weiß gedeckt und darauf jeweils eine große<br />
bauchige Vase mit einem Blumenarrangement. Auf<br />
dem einen Bild besteht dieses überwiegend aus<br />
Rosen, Tulpen und kleinem Weißblütler, zudem ist auf<br />
der Vase das Bild einer Flusslandschaft im Queroval<br />
zu erkennen. Links neben ihr stehend eine silber<br />
glänzende Schale mit Zitrusfrüchten, während über<br />
dem rechten Rand die Stängel einer weißen Narzisse<br />
und einer rötlichen Tulpe liegen. Das andere <strong>Gemälde</strong><br />
zeigt auf dem Vasenkorpus im Queroval eine Flusslandschaft<br />
mit Gebäuden und Figuren, in der Vase<br />
selbst, sorgsam arrangiert, Tulpen, Gräser und eine<br />
große Iris. Neben der Vase rechts erneut eine glänzende<br />
Platte, die gefüllt ist mit Kirschen, zudem über<br />
die Tischplatte herabragend der Stängel einer langen<br />
roten Nelke und einer Tulpe. Malerei in der typischen<br />
Manier des Künstlers und seines Umkreises mit<br />
starken Hell-Dunkel-Abstufungen.<br />
(1410203) (3) (18)<br />
PSEUDO HIEPES,<br />
ACTIVE 1650 <strong>–</strong> 1675, CIRCLE OF<br />
A pair of paintings<br />
STILL LIFE WITH FLOWERS AND FRUIT<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
63 x 75.5 cm each.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
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359<br />
JAN VAN KESSEL,<br />
UM 1629 ANTWERPEN <strong>–</strong> UM 1661 EBENDA,<br />
NACHFOLGE DES<br />
<strong>Gemälde</strong>paar<br />
BLUMENSTÜCKE IN NOPPENGLÄSERN<br />
JAN VAN KESSEL,<br />
CA. 1629 ANTWERP <strong>–</strong> CA. 1679 IBID.,<br />
FOLLOWER OF<br />
A pair of paintings<br />
FLORAL BOUQUETS IN PRUNTED VASE<br />
Öl auf Holz.<br />
Maße jeweils: 31 x 20 cm.<br />
Gemeinsam in samtbezogenem Passepartout in<br />
ebonisierten Wellenleistenrahmen eingepasst.<br />
Jeweils auf angedeuteter Tischplatte ein Waldglas mit<br />
Noppenzier stehend. Darin jeweils ein dichtes, polychrom<br />
staffiertes Blumengebinde mit fein aufgefasstem<br />
Blütenwerk Lilien, Rosen, Narzissen, Wicken, Tulpen<br />
und weitere Blumen aufweisend. Neben den Bouquets<br />
einmal ein Kirschenpaar und einmal eine sitzende,<br />
ihren Schatten werfende Fliege.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Klaus Ertz, Christa Nitze-Ertz, Die Maler Jan van<br />
Kessel. Jan van Kessel der Ältere 1626-1679. Jan<br />
van Kessel der Jüngere 1654-1708. Jan van Kessel<br />
der „Andere“ ca. 1620-ca. 1661. Kritische Kataloge<br />
der <strong>Gemälde</strong>, Lingen 2012. Hier sind vor allem die<br />
Vergleichsgemälde (Abteilung Blumen in Noppenglas)<br />
interessant, wo besonders ähnliche Kompositionen<br />
zu sehen sind (Nr. 493 und 494). (1400141) (13)<br />
Oil on panel.<br />
Dimensions: 31 x 20 cm each.<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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139
360<br />
BENJAMIN GERRITSZ. CUYP,<br />
1612 DORDRECHT <strong>–</strong> 1652<br />
VERKÜNDIGUNG AN DIE HIRTEN.<br />
Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />
124 x 181 cm.<br />
Namensnennung Cuyps auf einer auf dem Rahmen<br />
aufgebrachten alten Plakette.<br />
In vergoldetem breiten Rahmen mit Mäander- und<br />
Perlbandrelief.<br />
Das hier angebotene <strong>Gemälde</strong> wird unter Nummer<br />
108143 beim RKD in Den Haag als eigenhändiges<br />
Werk von Benjamin Gerritsz. Cuyp geführt.<br />
Weite leicht hügelige Landschaft mit einer Strohhütte<br />
am rechten Bildrand, die ihren Giebel durch einen<br />
gekrümmten Ast stützt. Davor die lagernden Hirten<br />
von einem hellen Lichtschein mit Engelserscheinung<br />
erweckt, zwischen ihnen und im Hintergrund in<br />
gleißendem Licht mehrere Schafe. Eine kleinere auf<br />
Holz gemalte Version ist beim RKD in Den Haag unter<br />
Nummer 60503 verzeichnet. Rahmen besch.<br />
BENJAMIN GERRTTSZ. CUYP,<br />
1612 DORDRECHT <strong>–</strong> 1652<br />
THE ANNUNCIATION TO THE SHEPHERDS<br />
Oil on canvas. Old relining.<br />
124 x 181 cm.<br />
The painting on offer for sale here is listed with the<br />
RKD in The Hague under no. 108143 as an authentic<br />
work by Benjamin Gerritsz. Cuyp.<br />
A smaller version painted on panel is listed at the RKD<br />
in The Hague under no. 60503.<br />
Provenance:<br />
Galerie Heim-Gairac, Paris, 1974.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
Provenienz:<br />
Kunsthandel Heim-Gairac, Paris 1974. (1400903) (13)<br />
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361<br />
ITALIENISCHE SCHULE DER ZWEITEN HÄLFTE<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
STEHENDER AMORKNABE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
42,5 x 31,5 cm.<br />
In Prunkrahmen.<br />
In abendlicher Landschaft linksseitig vor den Mauern<br />
eines Gebäudes stehend ein beflügelter Amor mit<br />
dunkelblondem Haar und einem wehenden roten Umhang<br />
mit grünem Schultergurt. Mit seinem feinen<br />
pausbäckigen Gesicht blickt er nach rechts oben,<br />
während seine ausgestreckte rechte Hand ebenfalls<br />
dorthin weist. Dem <strong>Gemälde</strong> könnte das Thema der<br />
irdischen und himmlischen Liebe zu Grunde liegen.<br />
Qualitätvolle Malerei.<br />
(14204539) (18)<br />
€ 3.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
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362<br />
BOLOGNESER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
EROS MIT GESENKTER FACKEL<br />
Öl auf Leinwand.<br />
90 x 65 cm.<br />
Die ikonographisch, sehr seltene Darstellung greift<br />
ein Thema der Antike auf: Eros, als Knäblein dargestellt,<br />
ist hier mit einer Fackel zu sehen, die er nach<br />
unten hält. Dieses antik-bildliche Motiv des Todes ist<br />
hier als moralische Metapher für die Abkehr von<br />
Falschheit und Reichtum zu verstehen. Das Feuer der<br />
Fackel ist gegen eine Maske gerichtet, während der<br />
Fuß des Eros auf eine goldene Prunkkanne tritt. Der<br />
rote Umhang des Eros mag darauf hinweisen, dass<br />
die Liebe sprichwörtlich die Laster zu überwinden<br />
vermag.<br />
Anmerkung:<br />
Die Bologneser Malerei wurde von den beiden<br />
Malern Annibale (1557-1602) und Agostino Carracci<br />
(1557-1602) geprägt. Der Stil des vorliegenden qualitätvollen<br />
<strong>Gemälde</strong>s lässt diese Einflüsse auch deutlich<br />
erkennen. Eine Kopfstudie in Blei eines Knaben<br />
von Ludovico Carraddi (1555-1619) im Städel Museum<br />
Frankfurt weist auf die Stilverwandtschaft hin.<br />
(14204538) (11)<br />
SCHOOL OF BOLOGNA, 17TH CENTURY<br />
EROS WITH LOWERED TORCH<br />
Oil on canvas.<br />
90 x 65 cm.<br />
Notes:<br />
Bolognese painting was influenced by the two painters<br />
Annibale and Agostino Carracci. The style of the<br />
high-quality painting presented here also clearly<br />
shows their influence. A study of the head of a boy<br />
in lead by Ludovico Carracci (Städel Museum) shows<br />
the stylistic similarity.<br />
€ 10.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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141
363<br />
JACQUES GRIEF DE CLAEUW,<br />
1623 DORDRECHT <strong>–</strong> 1694 LEIDEN, ZUG.<br />
VANITAS-STILLLEBEN MIT MUSIKINSTRUMENTEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
94,5 x 130,5 cm.<br />
In einem braunen vornehmen Interieur, das nach links<br />
durch eine Öffnung den Blick ins Freie zulässt, ein<br />
Herr in braunem Gewand und weiß gebundener Halsschleife,<br />
in seinen feinen Händen eine Geldwaage<br />
und eine Münze haltend. Vor ihm auf dem Tisch ein<br />
kleiner Beutel mit Münzen und auf dem Tisch selbst<br />
diverse Gold- und Silbermünzen. Daneben liegt ein<br />
Blatt mit dem Kupferstichportrait von Pieter de Jode<br />
d. J. (1606-1674), der ein bekannter flämischer Kupferstecher<br />
war. Zudem sind auf dem Tisch zu finden: Ein<br />
aufgefalteter Brief mit herabhängenden roten Wachssiegeln,<br />
ein kleines Taschenbuch mit Wappen, das mit<br />
„Almanach“ beschriftet ist, ein weiteres Heft mit der<br />
Bezeichnung „Bassus“, ein Totenschädel sowie ein<br />
großer Kontrabass, eine Geige, ein kleines Blasinstrument<br />
und eine graue Skulptur. Diverse Objekte spielen<br />
auf die Vergänglichkeit an, wie der Totenschädel und<br />
das Geld wiegen. Harmonische Malerei in überwiegend<br />
beige-brauner Farbpalette.<br />
(1420443) (2) (18)<br />
JACQUES GRIEF DE CLAEUW,<br />
1623 DORDRECHT <strong>–</strong> 1694 LEIDEN, ATTRIBUTED<br />
VANITAS STILL LIFE WITH MUSICAL INSTRUMENTS<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
94.5 x 130.5 cm.<br />
Minor retouching.<br />
€ 6.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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364<br />
BARENT CORNELISZ,<br />
1610 <strong>–</strong> NACH 1661 DEUTSCHLAND<br />
STALLINTERIEUR MIT STILLLEBEN<br />
Öl auf Holz.<br />
26, 5 x 37 cm.<br />
Verso rotes Lacksiegel.<br />
Der Raumhintergrund ist wie bei allen Werken des<br />
Malers dunkel gehalten <strong>–</strong> dort ist ein Bauer zu erkennen,<br />
der auf die Gegenstände des Stilllebens weist:<br />
große und kleine Gefäße in braunem, glasiertem Ton,<br />
darunter Deckeltopf, Kanne, Sieb sowie ein Messingkessel<br />
und ein abgenutzter Besen. Der Vanitasgedanke<br />
spricht auch aus dieser Darstellung. Über den Lebensweg<br />
des Malers ist kaum etwas bekannt. Die Schreibweise<br />
seines Namen deutet auf seine holländische<br />
Abkunft hin. Tatsächlich zeigt sich sein Stil in der Nähe<br />
des David Teniers (1582-1649). Sämtliche von ihm bekannt<br />
gewordenen und ihm zugewiesenen Bilder entsprechen<br />
dem vorliegenden <strong>Gemälde</strong> unzweifelhaft.<br />
(1421753) (11)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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365<br />
ANTWERPENER MALER (1580 <strong>–</strong> 1662)<br />
UM 1620/30 AUS DEM UMKREIS<br />
VON ADRIAEN VAN STALBEMT<br />
DORFLANDSCHAFT MIT BAUMSTAFFAGE<br />
UND KLEINEN FIGUREN<br />
Öl auf Holz.<br />
32.3 x 45,8 cm.<br />
Der Rahmen mit Adriaen van Stalbemt als in Frage<br />
kommenden Künstler nennender Plakette.<br />
In mit Wurzelholz furniertem Rahmen.<br />
Die Figuren machen die Dimensionen der dargestellten<br />
Architekturen deutlich, im Mittelgrund eine Pferdekutsche<br />
mit geschlossenem Wagen.<br />
(14212516) (1) (13)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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366<br />
RICHARD BRAKENBURGH,<br />
1650 NIEDERLANDE <strong>–</strong> 1702 EBENDA<br />
Der Maler, ein Schüler des Hendrik Mommers (1623-<br />
1693) und Nachfolger des Jan Steen (1626-1679),<br />
schuf durchwegs höchst amüsante, oft festliche Genreszenen.<br />
Im Gegensatz jedoch zu Adriaen van Ostade<br />
(1610-1685) zeigen seine Gesellschaftsbilder eine<br />
weit unterschiedliche Themenbreite, meist mit stark<br />
erzählerischem Charakter und seltenen Ereignissen.<br />
EIN WANDERSCHAUSTELLER AUF EINEM<br />
DORFPLATZ<br />
Öl auf Eichenholz.<br />
Rechts unten signiert und datiert „1692“.<br />
In einem Hofgelände haben sich Kinder mit ihren<br />
Eltern versammelt, um die Kunststücke eines Schaustellers<br />
zu bewundern. Er hat einen Bilderkasten aufgestellt,<br />
an dem er von der Rückseite Bildveränderungen<br />
auslöst. In abgerissener Kleidung blickt er dabei<br />
aus dem Bild dem Betrachter entgegen. Ein kleines<br />
Mädchen zeigt sich ängstlich abwehrend gegen das<br />
Bild, jedoch getröstet von ihrer Begleiterin. Die Darstellung<br />
ist von hohem Interesse als Dokumentation<br />
der Schaustellerei der Zeit.<br />
Provenienz:<br />
Sammlung Lord Northwick, Northwick Park.<br />
Sammlung Capt. Edwar George Spencer-Churchill<br />
(1878-1964).<br />
Christie’s, London, Manson and Woods, Oktober<br />
1965, Lot 35.<br />
Robert Noortman Gallery London/Hulsberg, 1982.<br />
Literatur:<br />
Vgl. A Catalouge of the Pictures. Works of Art,<br />
&c. at Norwick Park, 1864, Nr. 199, S. 25.<br />
Vgl. Catalogue of the Collection of Pictures at<br />
Northwick Park London 1921, Nr. 176. (1421754) (11)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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143
367<br />
MEINDERT HOBBEMA,<br />
1638 AMSTERDAM <strong>–</strong> 1709 HAARLEM,<br />
UMKREIS DES<br />
SOMMERLANDSCHAFT MIT WASSERMÜHLE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
71 x 83 cm.<br />
Rahmen mit Plakatte „Hobbema“. Verso mit altem<br />
Galerieetikett B. Koestler München sowie altem<br />
Sammlungsetikett.<br />
In ornamentreliefiertem Rahmen.<br />
Im Vordergrund ein Weiher mit danebenliegendem<br />
von weiten Bäumen verschattetem Landweg der von<br />
zwei Personen benutzt wird. Dahinter eine sonnenbeschienene<br />
Lichtung hinter der sich, wie für Hobbema<br />
typisch, eine Wassermühle abzeichnet.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Georges Broulhiet, Meindert Hobbema (1638-<br />
1709), Ouvrage illustré de 590 grandes reproductions<br />
dont 450 tableaux du maitre., Librairie de Paris,<br />
Firmin-Didot et Cie., Paris 1938. (1420608) (1) (13)<br />
MEINDERT HOBBEMA<br />
1638 AMSTERDAM <strong>–</strong> 1709 HAARLEM,<br />
CIRCLE OF<br />
SUMMER LANDSCAPE WITH WATER MILL<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
71 x 83 cm.<br />
Frame with plaque naming Hobbema as the artist. Old<br />
gallery label “B. Koestler München” and old collection<br />
label on the reverse.<br />
Literature:<br />
cf. Georges Broulhiet, Meindert Hobbema (1638 -<br />
1709), Ouvrage illustré de 590 grandes reproductions<br />
dont 450 tableaux du maître, Librairie de Paris,<br />
Firmin-Didot et Cie., Paris 1938.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
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145
368<br />
PHILIPS WOUWERMAN,<br />
1619 HAARLEM <strong>–</strong> 1668 EBENDA, ZUG.<br />
DIE SCHLACHTBANK<br />
PHILIPS WOUWERMAN,<br />
1619 HAARLEM <strong>–</strong> 1668 IBID., ATTRIBUTED<br />
THE SLAUGHTERHOUSE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
70 x 93 cm.<br />
In ornamental reliefiertem Rahmen.<br />
Vor einem ruralem Gebäude, dessen Dach von der<br />
linken oberen Ecke herabreicht, wird eine Gruppe von<br />
Personen schlaglichtartig beleuchtet, von der sich besonders<br />
ein muskulöser Mann mit Beil abzeichnet,<br />
der im Begriff ist, ein Tier zu zerteilen, das zu diesem<br />
Zwecke auf einer Schlachtbank gelegt wurde. Rechts<br />
im Bild ein für Wouwerman typisches Pferd mit Reiter<br />
und danebensitzenden Personen, die von einem Heuwagen<br />
hinterfangen werden. Simon Johannes van<br />
Douw wird ein <strong>Gemälde</strong> zugeschrieben, das eine ähnliche<br />
Dachkonstruktion vorweist (Sotheby’s, London,<br />
16. April 1997, lot 135).<br />
(1421481) (13)<br />
Oil on canvas. Relined..<br />
70 x 93 cm.<br />
€ 13.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
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369<br />
JAN MARTSZEN,<br />
UM 1609 HAARLEM <strong>–</strong> 1647 EBENDA,<br />
ZUG./KREIS DES<br />
MILITÄRISCHES FELDLAGER<br />
Öl auf Holz.<br />
57 x 76 cm.<br />
In dekorativem, teils bemalten Rahmen.<br />
Unter hohem Himmel, vor der Kulisse einer Stadt im<br />
Hintergrund, führt ein breiter Weg durch ein Lager, an<br />
dem jeweils links- und rechtsseitig, hintereinander<br />
aufgereiht große Zelte stehen. Linksseitig fährt ein<br />
Mann mit seinem Karren auf dem Weg entlang, während<br />
rechtsseitig vor den Zelten zahlreiche Soldaten<br />
auf ihren Pferden zu erkennen sind. Besonders auffallend<br />
ist ein prachtvoll, silbrig glänzendes Pferd auf der<br />
rechten Seite mit einem Reiter in Rückenansicht, der<br />
seinem Kumpanen auf einem weiteren Pferd mit einem<br />
Krug zuprostet. Sie stehen vor einem großen<br />
Zelt, dass sich durch einen aufgehängten Kranz als<br />
Wirtzelt auszeichnet. Malerei in der Manier des<br />
Künstlers in überwiegend beige-brauner Farbigkeit,<br />
mit wenigen Farbelementen, wie z.B. die Kleidung<br />
der Soldaten. Rest.<br />
(14217516) (18)<br />
€ 6.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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147
370<br />
FLÄMISCHE SCHULE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
BAUERNGEHÖFT UND FIGURENSTAFFAGE IN<br />
WEITER LANDSCHAFT<br />
Öl auf Holz.<br />
29 x 51 cm.<br />
(1420979) (18)<br />
€ 2.000 - € 3.000<br />
Sistrix<br />
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371<br />
CORNELIS SAFTLEVEN,<br />
UM 1607 GORKUM <strong>–</strong> 1681 ROTTERDAM<br />
SITZENDER MANN MIT BRENNENDER KERZE<br />
Öl auf Holz, im Hochoval.<br />
25,5 x 22,5 cm.<br />
Links unten undeutlich monogrammiert und datiert<br />
„1637 (?) CS“.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Im Profil nach rechts ein auf einem Holz- oder Steinblock<br />
sitzender Mann mit übereinandergelegten<br />
Händen und Kappe auf seinem Kopf, leicht nach<br />
unten blickend. Hinter ihm auf einem stehenden<br />
Fass, in einem Ständer, eine brennende Kerze. Malerei<br />
in monochromer beige-brauner Farbigkeit.<br />
(14217527) (18)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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372<br />
MELCHIOR DE HONDECOETER,<br />
1636 UTRECHT <strong>–</strong> 1695 AMSTERDAM, ZUG.,<br />
LANDSCHAFT MIT FEDERVIEH UND VÖGELN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
74 x 58 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
m Mittelpunkt unterhalb eines großen Baumes ein<br />
stolzer Hahn mit malerischem braun-schwarzen Gefieder.<br />
Vor ihm auf dem Boden liegend mit weißem<br />
flauschigen Gefieder ein großes Seidenhuhn. Im Hintergrund<br />
rechts ein weiteres Hühnerpaar. Auf den Ästen<br />
des Baumes, dessen Blätter sich bereits leicht<br />
bräunlich verfärbt haben und somit den kommenden<br />
Herbst ankündigen, zwei weitere Vögel. Von rechts<br />
vor dem hohen blauen Himmel nähert sich eine<br />
Schwalbe den Tieren, während ein Vogelschwarm in<br />
die Ferne zieht, um dem kommenden Winter bereits<br />
zu entgehen. Qualitätsvolle Malerei mit hervorragender<br />
Darstellung der beiden Hühner mit ihrem prachtvoll<br />
leuchtenden Gefieder.<br />
(14217511) (18)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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373<br />
MALER DER ERSTEN HÄLFTE<br />
DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
JAGDSTILLLEBEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
88 x 137 cm.<br />
An einer grauen Wand hängend diverse Jagdutensilien<br />
und die erlegten Tiere; zu den Objekten gehörten<br />
Federvieh, darunter eine Ente und mittig ein großer<br />
Hahn, ein Jagdhorn, ein Schwert, eine bauchige Flasche<br />
sowie diverse Lockmittel. Malerei in zurückhaltender<br />
Farbgebung.<br />
(1421806) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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149
374<br />
SALVATOR ROSA,<br />
1615 ARENELLA, NEAPEL <strong>–</strong> 1673 ROM, KREIS DES<br />
PAAR IMPOSANTE SCHLACHTENSZENEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
114,5 x 165 cm.<br />
In teilversilbertem, ebonisierten Rahmen.<br />
Offensichtlich wurden die beiden angebotenen, vormals<br />
in der Staatsgalerie Stuttgart befindlichen <strong>Gemälde</strong><br />
bereits als Pendants geschaffen: Einmal tritt<br />
von links, einmal von rechts ein spärlich belaubter<br />
Repoussoirbaum in die Bildfläche. Diese stellt eine<br />
hügelige Landschaft mit Festungsarchitekturstaffage<br />
dar, in der jeweils ein Schlachtengetümmel zu sehen<br />
ist. Offensichtlich ist der Bezug zu den Türkenkriegen,<br />
wie unschwer an der Kleidung mancher Beteiligten<br />
zu sehen ist. Neben Salvator Rosa, dem die <strong>Gemälde</strong><br />
vormals zugeschrieben wurden, wird auch der Name<br />
des Francesco Graziani als Urheber für die Schlachtenbilder<br />
genannt zu dem auch das silbrige metallische<br />
innerhalb des Kolorits gut passen würde.<br />
Provenienz:<br />
Staatsgalerie Stuttgart als Leihgabe aus Privatbesitz<br />
seit 1998 (Inventarnummer L1349 und L1350).<br />
Privatsammlung Radebeul bei Dresden. (1410841)<br />
(13)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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375<br />
SALVATOR ROSA,<br />
1615 ARENELLA, NEAPEL <strong>–</strong> 1673 ROM, KREIS DES<br />
FANTASTISCHE LANDSCHAFT MIT SOLDATEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
65 x 80 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
In bergiger Landschaft an einem Fluss drei auf einem<br />
bizarren Felsenstück lagernde Soldaten in glänzender<br />
Rüstung, die von dort einen guten Aussichtspunkt<br />
über die Umgebung haben. Hinter ihnen auf der rechten<br />
Bildseite ein weitaus höherer, breiter Felsbrocken,<br />
vor dem einige alte dürre Bäume stehen, hinter denen<br />
sich ein Mann mit roter Jacke versteckt hat, der gerade<br />
seine Flinte abfeuert auf einen fliegenden weißen<br />
Vogel. Die Soldaten scheinen sichtlich erschreckt<br />
durch den Schuss. Im Hintergrund teils schemenhaft<br />
ein Gebirge unter blauem Himmel mit großen, dramatisch<br />
wiedergegebenen grau-weißen Wolken.<br />
Das <strong>Gemälde</strong> repräsentiert in überzeugender Weise<br />
den Stil des Salvator Rosa. Seinen Landschaften, die<br />
nicht selten bizarre Felsen und fantasievolle Einbindung<br />
der Figurenstaffage zeigen, entspricht auch die<br />
Darstellung in vorliegenden Bild. Rahmen besch.<br />
Ammerkung:<br />
Rosa, auch Salvatoriello genannt, zählt zu den eigenwilligsten<br />
Malern seiner Zeit. Selbst auch Dichter<br />
und Schauspieler, verstand er die Wirkung theatralischer<br />
Effekte. Hier gilt er als Gegenspieler etwa zu<br />
dem Zeitgenossen Claude le Lorrain, dessen Bilder<br />
klassizistische Ruhe zeigen. (1410802) (18)<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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151
376<br />
CORNELIS DE WAEL,<br />
1592 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1667 ROM, ZUG.<br />
Der Maler war bekannt für seine Genreszenen, vor<br />
allem aber für seine Seeschlachten. Er spielte eine<br />
große Rolle im künstlerischen Stil- und Gedankenaustausch<br />
zwischen Italien und Flandern in der<br />
ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts.<br />
DIE SEESCHLACHT VON LEPANTO<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
84 x 115 cm.<br />
In altem Holzrahmen.<br />
Die Seeschlacht von Lepanto fand am 07. Oktober<br />
1571 im Ionischen Meer bei Lepanto im heutigen<br />
Griechenland statt. Die christlichen Mittelmeermächte,<br />
mit Spanien an der Spitze, errangen hier einen Sieg<br />
über das Osmanische Reich. Im Zentrum ein prachtvolles,<br />
schräg liegendes großes Schiff mit Osmanischer<br />
Flagge, das wohl Schlagseite hat und untergeht.<br />
Links und rechts davon, jeweils auf dem Wasser,<br />
prachtvolle beflaggte Fregatten, davon rechtsseitig<br />
eine gerade Kanonenschüsse auf die beiden Schiffe in<br />
der Mitte abfeuernd. Im Vordergrund die auf Booten<br />
im Wasser befindlichen Kämpfer, mitunter in Rüstung<br />
mit Schildern und Schwert, teils in einfacher Kleidung<br />
mit Hüten, dazu mehrere Kämpfer mit Turbanen. Mehrere<br />
der Kämpfer bereits im welligen Wasser schwimmend.<br />
Im Hintergrund ziehen schwere, dichte und<br />
dunkle Rauchwolken nach oben in den sonst hellblauen,<br />
linksseitig teils sonnigen Himmel. Figurenreiche<br />
Darstellung einer bedeutenden Galeerenschlacht im<br />
Mittelmeer.<br />
(1421536) (3) (18)<br />
CORNELIS DE WAEL,<br />
1592 ANTWERP <strong>–</strong> 1667 ROME, ATTRIBUTED<br />
THE BATTLE OF LEPANTO<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
84 x 115 cm.<br />
The naval Battle of Lepanto took place on 7 October<br />
1571 in the Ionian Sea near Lepanto in modern-day<br />
Greece. The Christian Mediterranean powers under<br />
the leadership of Spain won a victory over the Ottoman<br />
Empire.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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377<br />
MALER DES SPÄTEN 17./<br />
FRÜHEN 18. JAHRHUNDERTS NACH<br />
RAFFAEL DA URBINO<br />
DIE ERSCHEINUNG DES KREUZES<br />
Öl auf Leinwand.<br />
42 x 63 cm.<br />
In ornamental verziertem Rahmen.<br />
Das vorliegende <strong>Gemälde</strong> nimmt in seiner vielfigurigen<br />
Komposition Bezug auf Die Erscheinung des<br />
Kreuzes im Saal des Costantino im Vatikan, das Raffael<br />
als <strong>Teil</strong> einer Folge von vier Szenen aus dem Leben<br />
des Kaisers Konstantin (306- 337 n. Christi) schuf und<br />
somit die Erhebung des Christentums zur Staatsreligion<br />
thematisierte. Das Kreuz, das dort in einer Himmelsöffnung<br />
zu sehen ist, ist hier durch die richtungsweisende<br />
Armhaltung des Kaisers angedeutet.<br />
(1421323) (13)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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153
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378<br />
FLORENTINER SCHULE DES<br />
FRÜHEN 17. JAHRHUNDERTS<br />
DIE BÜSSENDE MARIA MAGDALENA<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
131 x 95 cm.<br />
In dekorativem teilvergoldeten und<br />
bemalten Rahmen.<br />
Vor Landschaftshintergrund die in überlanger Körperform<br />
an einen Felsen gelehnte nackte Maria Magdalena,<br />
deren hellhäutiger Körper von ihren langen dunkelblonden<br />
gewellten Haaren bedeckt wird. Sie hat<br />
die Hände gefaltet und blickt mit ihren dunklen Augen<br />
ehrfürchtig nach oben gen Himmel. Rechtsseitig neben<br />
ihrem Arm auf dem Felsen stehend ihr attributiv<br />
zugeordnetes Salbgefäß. Malerei, bei der das helle<br />
Inkarnat der Büßerin in starkem Kontrast zu der dunkleren<br />
Umgebung steht.<br />
(1421411) (2) (18)<br />
379<br />
RÖMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
TRIUMPH DES DAVID<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
132 x 196 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Ein regelrechter Triumphzug wird auf der ganzen Bildfläche<br />
ausgebreitet: Der jugendliche David mit roter<br />
Kappe trägt ein Schwert, das nur unwesentlich kürzer<br />
sein dürfte als der Körper des Johannes selbst, auf<br />
dessen Spitze der riesenhafte abgetrennte Kopf des<br />
Goliaths; umringt von zahlreichen feiernden und musizierenden<br />
Personen, die den erfolgreichen Kampf<br />
gegen den Riesen würdigen.<br />
(1421541) (3) (13)<br />
SCHOOL OF ROME, 17TH CENTURY<br />
THE TRIUMPH OF DAVID<br />
FLORENTINE SCHOOL,<br />
EARLY 17TH CENTURY<br />
THE PENITENT MAGDALENE<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
131 x 95 cm.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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Oil on canvas. Relined.<br />
132 x 196 cm.<br />
€ 22.000 - € 28.000<br />
Sistrix<br />
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155
380<br />
GASPARD DUGHET,<br />
1615 ROM <strong>–</strong> 1675 EBENDA, KREIS DES<br />
SZENE AM FLUSSUFER<br />
Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />
94 x 134 cm.<br />
Links unten monogrammiert.<br />
In breitem Kehlrahmen.<br />
Inmitten einer von Hügeln und schroffen Felsen gesäumten<br />
Flusslandschaft im Vordergrund an einem<br />
Ufer ein Hirte mit Schafen, dessen Aufmerksamkeit<br />
einer Personengruppe näher am Betrachter gilt, die<br />
scheinbar in Streit geraten sind.<br />
Anmerkung:<br />
Der Künstler war ein in Rom geborener, französischer<br />
Maler. Zwischen 1631 und 1635 wurde er Schüler<br />
von Nicolas Poussin (1594-1665), der zuvor seine<br />
Schwester angeheiratet hatte. Aufgrund dieser Verbindung<br />
war er weithin als Gaspard Poussin bekannt.<br />
Er spezialisierte sich auf die Malerei von Landschaften<br />
der römischen Campagna. (1420458) (13)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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381<br />
RÖMISCHER MEISTER<br />
DER ZWEITEN HÄLFTE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
SIBYLLE<br />
Öl auf Leinwand, auf Holzplatten, teils parkettiert.<br />
72 x 60 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Das <strong>Gemälde</strong> zeigt Sibylle mit dem typischen turbanartigen<br />
bläulichen Kopfschmuck, die mit nach oben<br />
gerichtetem Blick ihre prophetischen Fähigkeiten anprangert<br />
und gleichzeitig eine ihrer Antworten mit einer<br />
weißen Feder niederschreibt. Wie die Propheten<br />
hätten diese mythischen Priesterinnen <strong>–</strong> einer alten<br />
Vision zufolge <strong>–</strong> den Heiden das Kommen Christi angekündigt<br />
und seien so im Laufe der Jahrhunderte<br />
zu einer Inspirationsquelle für viele Maler geworden.<br />
Feine Malerei in weichen Farben mit gekonnter Lichtinszenierung.<br />
Anmerkung:<br />
Die Bilderfindung auf Giovanni Francesco Romanelli<br />
il Viterbese (1610-1662) zurückgehend. Das Original<br />
befindet sich in der Galleria Borghese in Rom.<br />
(1420329) (2) (18)<br />
€ 7.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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382<br />
RÖMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
LANDSCHAFT MIT HIRTEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
95 x 125 cm.<br />
In Prunkrahmen.<br />
In bergiger Landschaft im orangen Licht der untergehenden<br />
Sonne ein ermüdet sitzendes Hirtenpaar mit<br />
seinen Tieren und eine stehende Frau in bewegtem<br />
Gewand, die beide mit Fingerzeig in eine andere Richtung<br />
wohl zum Weitergehen auffordert. Linksseitig<br />
ein großer, bis in die obere Bildmitte verzweigter, alter<br />
Baum. Stimmungvolle Malerei in überwiegend beigegrüner<br />
Farbigkeit, aufgelockert durch weiße, blaue<br />
und rote Kleidungsstücke der beiden Frauen.<br />
(1410593) (18)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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157
383<br />
CARLO DOLCI,<br />
1616 FLORENZ <strong>–</strong> 1686 EBENDA, NACH<br />
JUDITH MIT DEM HAUPT DES HOLOFERNES<br />
Öl auf Leinwand.<br />
114 x 91 cm.<br />
In ornamental reliefiertem Rahmen.<br />
Die Tötung des Holofernes wird im Buch Judith im<br />
<strong>Alte</strong>n Testament berichtet. Nach etlichem Brandschatzen<br />
und Morden im gesamten Vorderen Orient,<br />
gelangt Holofernes nach Betulia, wo es Judith gelingt,<br />
ihn und sein Gefolge in ein Gelage zu verwickeln. Sie<br />
und ihre Magd nutzen seine Trunkenheit aus und<br />
enthaupten ihn. Vor abgedunkeltem Grund die etwas<br />
nach links gedrehte Halbfigur der Judith in ihrer Hand<br />
die Platte mit dem Haupt des Holofernes haltend.<br />
Wiederholung nach dem <strong>Gemälde</strong> aus der Staatlichen<br />
Kunstsammlung Dresden. Riss.<br />
(1401532) (13)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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384<br />
NEAPOLITANISCHER MEISTER<br />
DER ZWEITEN HÄLFTE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
DAS MARTYRIUM DES HEILIGEN LAURENTIUS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
Durchmesser: 104 cm.<br />
In à jour gearbeitetem, vergoldeten, mit Wein und<br />
Früchten dekorierten Rahmen.<br />
Der römische Diakon zur Zeit Papstes Sixtus II wurde<br />
vom römischen Kaiser Valerian ausgepeitscht und aufgefordert<br />
den Kirchenschatz innerhalb von drei Tagen<br />
herauszugeben. Dieser verteilte jedoch den Kirchenschatz<br />
an die Mitglieder der Gemeinde und präsentierte<br />
dem Kaiser Verkrüppelte, Kranke und Blinde,<br />
Lepröse und Witwen als Schatz der Kirche. Aufgrund<br />
dessen wurde Laurentius auf einem glühenden Eisenrost,<br />
hier rechts unten im Bild angedeutet, hingerichtet.<br />
Laurentius, der durch eine links oben, außerhalb des<br />
Bildfeldes zu erahnende Lichtquelle seine Beleuchtung<br />
empfängt, steht im Zentrum des <strong>Gemälde</strong>s, um<br />
ihn herum angeordnet seine Peiniger. Ein Putto über<br />
der Szenerie, eine Krone herbeiführend, neben dieser<br />
zwei Cherubim.<br />
(14007620) (13)<br />
€ 6.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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385<br />
ITALIENISCHER MALER<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
JUDITH UND HOLOFERNES<br />
Öl auf Leinwand.<br />
180 x 143 cm.<br />
Das klassische und kraftvolle Hell-Dunkel der italienischen<br />
Kunst des 17. Jahrhunderts sowie die traditionelle<br />
Farbpalette und die wiederkehrende Thematik<br />
kennzeichnen dieses bedeutende <strong>Gemälde</strong> mit Judith<br />
und Holofernes. Vor einem voluminösen roten Vorhang<br />
hebt die junge Frau, von direktem Licht angestrahlt,<br />
den Kopf des Holofernes an den Haaren hoch. Hinter<br />
ihr liegt der hilflose Körper auf dem Bett, der Helm auf<br />
dem Boden im Vordergrund. Rechts im Bild bereitet<br />
sich ein Diener darauf vor, der jungen Frau zu helfen.<br />
Die Komposition der Szene erinnert an das <strong>Gemälde</strong><br />
mit demselben Thema von Peter Paul Rubens, das<br />
sich in den Uffizi in Florenz befindet (RKD Nr. 197909).<br />
Judith dominiert das Bild, indem sie ihren Platz in der<br />
von links nach rechts verlaufenden Diagonale einnimmt.<br />
Mit der linken Hand hält sie Holofernes’ Haupt<br />
an den Haaren und reicht ihn dem Diener. Die kleinen<br />
Abweichungen des <strong>Gemälde</strong>s im Vergleich zu Rubens’<br />
Vorlage deuten darauf hin, dass der Künstler Gelegenheit<br />
hatte, in Mittelitalien zu reisen und sich von den<br />
barocken Malern inspirieren zu lassen.<br />
(1410202) (3) (19)<br />
ITALIAN SCHOOL,<br />
17TH CENTURY<br />
JUDITH AND HOLOFERNES<br />
Oil on canvas.<br />
180 x 143 cm.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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386<br />
ITALIENISCHER MALER<br />
DES 17./ 18. JAHRHUNDERTS<br />
BEWEINUNG CHRISTI<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
64 x 79 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
In der Bildidee Mantegna nacheifernd, sucht auch<br />
dieser Maler den Leichnam Christi in gewagter optischer<br />
Verkürzung mit den Füßen zuvorderst dem<br />
Betrachter nahe zu bringen. Der Kopf verschattet, zu<br />
seiner Seite Johannes und Maria.<br />
(1421817) (13)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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159
387<br />
JEAN-BAPTISTE BOSSCHAERT,<br />
1667 BELGIEN <strong>–</strong> 1746 EBENDA, ZUG.<br />
Der Maler, in ärmlichen Verhälnissen aufgewachsen,<br />
kam 1685 in die Lehre des Blumenmalers Jan Baptist<br />
de Crépu, zusammen mit Simon Hardimé. 1692 wurde<br />
er <strong>Meister</strong> der Gilde in Antwerpen, darüberhinaus<br />
ist kaum etwas über seinen Lebensweg bekannt geworden.<br />
BLUMENSTILLEBEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
64 x 50 cm.<br />
Das hier vorliegende <strong>Gemälde</strong> zeigt einen interessanten<br />
Bildaufbau: das Blumenbukett ist in einer hohen<br />
Vase eingesteckt, positioniert in einer rundbogigen<br />
Wandnische. Die Blütengruppierungen hat der Maler<br />
in zwei Ebenen komponiert <strong>–</strong> neben dem Strauß in<br />
der Vase noch einmal an der Vasenwandung. Solche<br />
ungewöhnliche Kompositionen finden sich mehrmals<br />
in Bosschaerts Werk. Vergleichbar sind darüberhinaus<br />
Bilder, wie etwa das bei Sotheby‘s London verauktionierte<br />
Stillleben (7. 7. 2022 lot 332) und bei Sotheby‘s<br />
Paris (19. 6. 2006, lot 19).<br />
(1420977) (11)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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388<br />
GIACOMO ANTONIO MELCHIORRE CERUTI,<br />
GENANNT „PITOCCHETTO“,<br />
1698 MAILAND <strong>–</strong> 1767<br />
PORTRAIT EINES EDELMANNES<br />
MIT WEISSER PERÜCKE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
85 x 65 cm.<br />
In reliefverziertem Rahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Virgilio Begni Redona,<br />
Brescia 22. Juli 1996 in Kopie, sowie ein Gutachten von<br />
Prof. Dr. Luciano Anelli, Brescia, 10. 12. 2023 in Kopie.<br />
Vor abgedunkeltem Fond die nach rechts gewandte<br />
Hüftfigur eines Mannes mit Allongeperücke und goldverbrämtem<br />
nachtblauem Mantel mit Spitzenjabot und<br />
Manschetten. Vergleichbar sind laut Anelli vor allem<br />
folgende Werke, die von Mina Gregori 1982 veröffnetlicht<br />
wurden: Ein Ritratto di Gentiluomo auf S. 401; ein<br />
Ritratto di giovane con due cani, S. 417, ein Ritratto di<br />
Giovane gentiluomo con una lettera, S. 399 und ein<br />
Ritratto di Gentiluomo di casa Cicogna, S. 389.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Mina Gregori, Giacomo Ceruti, Mailand, 1982,<br />
S. 401, Nr. 245 und 473. (1420191) (13)<br />
GIACOMO ANTONIO MELCHIORRE CERUTI,<br />
ALSO KNOWN AS „PITOCCHETTO“,<br />
1698 MILAN <strong>–</strong> 1767<br />
PORTRAIT OF A NOBLEMAN<br />
WITH POWDERED WIG<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
85 x 65 cm.<br />
Accompanied by expert’s reports by Virgilio Begni Redona,<br />
Brescia, 22 July 1996 and by Professor Dr Luciano<br />
Anelli, Brescia, 10 December 2023, both in copy.<br />
Literature:<br />
cf. Mina Gregori, Giacomo Ceruti, Milan 1982,<br />
p. 401, no. 245 and 473.<br />
€ 20.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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161
389<br />
LOMBARDISCHER MEISTER<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
LOT UND SEINE TÖCHTER<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
126 x 110 cm.<br />
In vergoldetem reliefverziertem Rahmen.<br />
Fast quadratische Komposition mit dicht raumgreifenden<br />
Figuren. Die zwei Töchter einmal mit einer Muschelschale,<br />
einmal mit einem Krug dem noch jung<br />
dargestellten muskulösen Vater Wein gebend. Das<br />
Thema ist aus dem <strong>Alte</strong>n Testament der Bibel (Genesis<br />
19,23-38) entlehnt, bei der sich Lot mit seinen<br />
Töchtern nach der Zerstörung der Städte Sodom und<br />
Gomorra in eine Höhle zurückzug und sich die Töchter<br />
den Vater mit Wein gefügig machten, um den Fortbestand<br />
der Familie zu sichern.<br />
(1422003) (13)<br />
SCHOOL OF LOMBARDY, 17TH CENTURY<br />
LOT AND HIS DAUGHTERS<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
126 x 110 cm.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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390<br />
GUIDO RENI,<br />
1575 <strong>–</strong> 1642, NACHFOLGE DES<br />
LEIDENSCHRISTUS - ECCE HOMO<br />
Öl auf Leinwand.<br />
74 x 60 cm.<br />
Christus im Halbbildnis, mit rotem Umhang und<br />
Spottzepter, die Hände mit einem Strick gebunden,<br />
das Haupt mit Dornenkrone. Die Beleuchtung von<br />
oben auf Gesicht und Oberkörper gerichtet. Der fragende<br />
Blick nach oben ist ein Stilmittel, das Guido<br />
Reni entschieden prägend in die Malerei des Barocks<br />
eingebracht hat und in der Nachfolge bis ins 18. Jahrhundert<br />
auch für weitere Heiligengestalten übernommen<br />
wurde. In vorliegendem <strong>Gemälde</strong> ist zudem die<br />
Hell-Dunkel-Malerei des Caravaggismus zu erkennen.<br />
(14203210) (2) (11)<br />
€ 7.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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391<br />
HENDRIK VAN LIMBORCH,<br />
1681 AMSTERDAM <strong>–</strong> 1759 DEN HAAG<br />
Der Künstler war ein niederländischer Maler und Kupferstecher<br />
und wurde als Sohn eines Rechtsanwalts<br />
geboren. Er war u.a. Schüler von Jan Henrik Brandon<br />
(um 1660-1714) und Adrian van der Werff (1659-1722).<br />
Er ist bekannt für Portraits und historische Allegorien.<br />
LIEGENDE VENUS AM FLUSSUFER MIT ZWEI PUTTI<br />
23,5 x 32,5 cm.<br />
Öl auf Holz.<br />
Links unten signiert „H. Limborch“.<br />
Im Gras an einem Flussufer, auf einem karminroten<br />
Tuch liegend, das ihr linkes Bein bedeckt, die schöne<br />
nackte Venus mit langen lockigen Haaren. Neben ihr<br />
stehend ein nackter Putto mit kleinen rötlichen Flügeln<br />
sowie vor ihr, halb sitzend, ein weiterer mit einem<br />
Bogen als Angelrute in seiner rechten Hand und<br />
in seiner Linken der Göttin seinen Fang hinhaltend,<br />
das ein Symbol der Fruchtbarkeit darstellt. Er hat kleine<br />
hellblaue Flügel und scheint bei geöffnetem Mund<br />
mit Venus zu sprechen. Im Hintergrund des Bildes,<br />
auf der anderen Flussseite, eine hohe bergige bewaldete<br />
Landschaft. Feine Malerei, bei der insbesondere<br />
das feine zarte Inkarnat der Göttin und der Putti, gegenüber<br />
der dunkleren Umgebung hervorgehoben<br />
werden.<br />
Literatur:<br />
Hessel Miedema, Lambert ten Kate in correspondence<br />
with Hendrik van Limborch: color harmony<br />
and chiaroscuro, in: Smiolus: Netherlands Quarterly<br />
for the History of Art, vol. 35:3, 2011, S. 174-187.<br />
(1421721) (10)<br />
€ 8.000 - € 14.000<br />
Sistrix<br />
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392<br />
MITTELITALIENISCHER/ RÖMISCHER MALER<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
MARIA MIT DEM KINDE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
81 x 65 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Maria als Himmelskönigin vor einer golddurchwirkten<br />
Wolkenkulisse auf ihrem Schoß, dass sie anblickende<br />
Christuskind haltend. Ausführung in sehr feiner Sfumatomalerei<br />
mit sinnlicher Ästhetik von hohem Anspruch.<br />
Rest.<br />
(1421954) (13)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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163
393<br />
PHILIPP PETER ROOS,<br />
GENANNT „ROSA DA TIVOLI“,<br />
UM 1655 FRANKFURT AM MAIN <strong>–</strong> 1706 ROM, ZUG.<br />
Der Künstler war der Sohn des Malers Johann Heinrich<br />
Roos (1631-1685). Ausgebildet wurde er zunächst von<br />
seinem Vater und ab 1677 in Rom von dem Kirchenmaler<br />
Giacinto Brandi (1621/23-1691), seinem Schwiegervater.<br />
Roos hat oft Ölbilder von Hirten und Herden<br />
in Landschaften gemalt. Nach häufigerem Wohnungswechsel<br />
ließ er sich schließlich in einem Haus bei<br />
Tivoli nieder, wo er die Tiere seiner eigenen Herde<br />
zeichnete.<br />
<strong>Gemälde</strong>paar<br />
ARKADISCHE LANDSCHAFTEN MIT TIEREN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
137 x 158 cm.<br />
In breitem, ornamental verzierten Rahmen.<br />
Jeweils in eine sonnendurchflutete, hügelige Landschaft<br />
eingebettet mehrere Tiere, deren Pinselduktus<br />
mit dem des Philipp Peter Roos (Rosa da Tivoli) identisch<br />
ist.<br />
(1410241) (13)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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394<br />
CARLO MARATTA,<br />
1625 CAMERANO <strong>–</strong> 1713 ROM, UMKREIS DES<br />
Hauptmeister des klassizistischen römischen<br />
Hochbarock.<br />
CUPIDO ZIEHT VENUS EINEN DORN<br />
AUS DEM FUSS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
74 x 98 cm.<br />
In reliefiertem Rahmen.<br />
In einer hügeligen römischen Landschaft treibt rechts<br />
ein Hirte sein Vieh durch eine Furth. Im Vordergrund<br />
jedoch die in der Nähe eines jungen Baumes lagernde<br />
Venus bar fast jeden Sichtschutzes. Begleitet wird sie<br />
von einem Cupiden, der ihr eben einen Dorn aus der<br />
Ferse gezogen hat, und zwei weiteren Cupiden, die<br />
eine Taube einmal festhalten und einmal an einer<br />
Leine fliegen lassen; am Boden Köcher und Bogen.<br />
(1420642) (13)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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395<br />
JOHANN HEISS,<br />
1640 MEMMINGEN <strong>–</strong> 1704 AUGSBURG,<br />
ZUG./ UMKREIS DES<br />
SALOME MIT DEM HAUPT JOHANNES<br />
DES TÄUFERS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
145 x 90 cm.<br />
In plastisch verziertem und vergoldetem Rahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Prof. Giancarlo Sestieri,<br />
Rom, in Kopie beiliegend, das Werk als von Johann<br />
Heiss anerkennend.<br />
Der Auslöser des hier geschilderten Dramas wird in<br />
den Evangelien des Matthäus (14,1-9) und des Markus<br />
(6,17-25) erzählt: Johannes der Täufer hatte König Herodes<br />
Antipas öffentlich des Ehebruchs bezichtigt, als<br />
dieser seine Schwägerin Herodias, die Frau seines<br />
Halbbruders Herodes Boethos, heiratete. Um den<br />
Beschuldigungen ein Ende zu setzen, ließ Herodes<br />
den Täufer kurzerhand gefangen nehmen, wagte jedoch<br />
nicht, ihn zu töten, da das Volk in ihm einen Propheten<br />
sah. Herodias, die ebenfalls gedemütigte Ehebrecherin,<br />
verfolgte indes einen mörderischen Plan.<br />
Als der König anlässlich seines Geburtstages ein großes<br />
Buffet gab, ließ Herodias ihre Tochter Salome vor<br />
ihm tanzen, so dass er, der von der verführerischen<br />
Darbietung seiner Stieftochter ganz hingerissen war,<br />
ihr jeglichen Wunsch erfüllen wollte. Von ihrer Mutter<br />
angestiftet, verlangte Salome den Kopf Johannes<br />
des Täufers. Die Szene in einen barocken Portikus mit<br />
Doppelsäulen und Ausblicken auf antike Architektur<br />
gebettet. Innerhalb des Portikus ein Thron mit Baldachin<br />
und die zentrale Szene mittig unter besonderer<br />
Berücksichtigung der Beleuchtung geschildert.<br />
(1420245) (13)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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396<br />
ENTFÄLLT<br />
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165
397<br />
JAN WEENIX,<br />
1640/41 AMSTERDAM <strong>–</strong> 1719<br />
PORTRAITBILDNIS DES PRINZEN VON ORANIEN<br />
MIT VOGELKÄFIG IN PARKLANDSCHAFT<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
102 x 154 cm.<br />
Wir danken Dr. Fred G. Meijer für die Bestätigung der<br />
Zuschreibung.<br />
Der adelige Knabe ist hier in antiker Gewandung dargestellt<br />
mit auberginefarbenem, togaartig umgehängtem<br />
Mantel mit goldener Schließe über der rechten<br />
Schulter und einer Straußenfeder als Kopfbedeckung.<br />
Der Knabe sitzt heller erleuchtet an einem Steinpodest<br />
vor einem abgedunkelten, dahinterliegenden kleinen<br />
Blumengarten mit großen Sonnenblumen. Am Boden,<br />
zu Füßen des Knaben, eine zerbrochene Schale mit<br />
Nüssen, daneben ein schrägliegender Vogelbauer. Der<br />
Vogel auf seiner Hand mit geöffnetem Schnabel, während<br />
der Knabe ihm mit einem Stöckchen Futter reicht.<br />
Der Blick ist mit leichtem Lächeln dem Betrachter<br />
entgegengerichtet. Links daneben auf dem Boden<br />
zwei Tauben sowie ein von links herantretender Spaniel.<br />
Im Hintergrund großes Parkbassin mit Figuren auf<br />
Steinpodesten und Balustraden. Am linken Bildrand<br />
eine große, den Bildrand säumende Parkfigur, dahinter<br />
die Ecke eines Palastgebäudes mit Pilastern. Der<br />
Abendhimmel leicht wolkig, darin eine schwebende<br />
Taube. Die Lichtregie im Bild hat die Figur des jugendlichen<br />
Prinzen in der Leuchtkraft der Kleidung und des<br />
Gesichtes vor dem schattigen Hintergrund hervorgehoben.<br />
Die dunkleren Partien des Bodens sowie der<br />
dahinter liegenden Steinmauer durch einen fliegenden<br />
Schmetterling und eine vom rechten Bildrand<br />
hereinragende Geranienblüte aufgehellt und verlebendigt.<br />
Gegenstände und Begleittiere sind der Zeit gemäß<br />
allegorisch zu deuten, insbesondere hier im Zusammenhang<br />
mit dem Dargestellten. So sollen die<br />
Tauben neben dem Hund das friedliche Zusammensein<br />
und Zusammenleben der künftigen Regierung<br />
des Prinzen verweisen. Die Sonnenblumen im Hintergrund<br />
verweisen auf die Zeit des Absolutismus und<br />
die übliche Beziehung zum Sonnenkönigtum, in dessen<br />
politische Ära der Prinz hineinwuchs. Jan Weenix<br />
war Sohn und Schüler des Jan Baptist Weenix in Utrecht,<br />
widmete sich der Malerei von Portraits, Landschaften,<br />
Tier- und Jagdstillleben. Hauptsächlich war<br />
er in Utrecht und Amsterdam tätig. Von 1702 bis 1712<br />
war er Hofmaler des Kurfürsten Johann Wilhelm in<br />
Düsseldorf. In dieser Zeit dürfte auch das vorliegende<br />
Portrait entstanden sein.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Horst Vey und Anna-Maria Kesting, Katalog der<br />
niederländischen <strong>Gemälde</strong> von 1550 bis 1800 im<br />
Wallraf-Richartz Museum und im öffentlichen Besitz<br />
der Stadt Köln 1976, S. 137. (1400881) (11)<br />
JAN WEENIX,<br />
1640/41 AMSTERDAM <strong>–</strong> 1719<br />
PORTRAIT OF THE PRINCE OF ORANGE<br />
WITH BIRD CAGE IN PARKLAND<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
102 x 154 cm.<br />
We would like to thank Dr. Fred G. Meijer for<br />
confirming the artist.<br />
Literature:<br />
cf. Horst Vey and Anna-Maria Kesting, Katalog der<br />
niederländischen <strong>Gemälde</strong> von 1550 bis 1800 im<br />
Wallraf-Richartz Museum und im öffentlichen Besitz<br />
der Stadt Köln 1976, p. 137.<br />
€ 26.000 - € 32.000<br />
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398<br />
GASPAR PEETER VERBRUGGEN D. J.,<br />
1664 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1730<br />
JUNGE FRAU MIT PUTTO UND BLUMENGIRLANDE<br />
Öl auf Leinwand. Wachsdoulbiert.<br />
89,5 x 139,7 cm.<br />
In teilebonisiertem Rahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten im Original von Dr. Klaus<br />
Ertz, Lingen, 24. März 2022.<br />
Vor einer angedeuteten hügeligen Landschaft mit<br />
wolkenverhangenem Himmel eine Parkvase mit gerippter<br />
Wandung und tordierten Profilen. Daneben ein<br />
Putto mit ausgestellten Flügeln ein mächtiges Blumenbouquet<br />
haltend, das in der Parkvase seinen<br />
Widerhall findet und auch von der Dame, die als Flora<br />
gesehen werden kann, sanft berührt wird. Diese<br />
ebenso zart wie die Blütenblätter und verlegen aus<br />
dem Bild hinausblickend. Ertz, der das <strong>Gemälde</strong> im<br />
Original untersuchen konnte, kommt in seinem Gutachten<br />
zu dem Schluss, dass es in den 1690er Jahren<br />
in Antwerpen gemalt worden sein muss. Wie im<br />
Antwerpen des 17. Jahrhunderts üblich, wurden den<br />
Stillleben Verbruggens meist Figuren anderer Maler<br />
hinzugefügt, was als gängige Arbeitsteilung gewertet<br />
werden kann; in diesem Fall jedoch erkennt Ertz auch<br />
in der Figur das Werk Verbruggens selbst, der sie im<br />
Stil des Peter Ykens angefertigt hat, während sie wunderbar<br />
zu den großen Blüten im Stil des Jean-Baptist<br />
Monnoyer passe.<br />
(1411402) (13)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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167
399<br />
BOLOGNESER MEISTER<br />
DER ZWEITEN HÄLFTE DES 17./ANFANG<br />
18. JAHRHUNDERTS<br />
BÜSSENDE MARIA MAGDALENA<br />
Öl auf Holz.<br />
30 x 22,5 cm.<br />
In breitem reliefverziertem und vergoldetem Rahmen.<br />
Ein schroffer Fels liegt in einer südlichen Landschaft,<br />
die von einer Piniengruppe und einem von einem Segelschiff<br />
durchzogenen offenen Gewässer gekennzeichnet<br />
wird. Davor unter einem Holzkreuz die in<br />
Gestalt einer Hyperbel liegende leicht bekleidete<br />
Maria Magdalena mit über ihrem Oberarm gleitenden<br />
güldenen Haaren und emporgerichtetem Blick. Über<br />
ihr an einem Geäst sich haltend zwei Putti. Das <strong>Gemälde</strong><br />
ehemals an Adrian van der Werff gegeben.<br />
Sowohl in Bezug auf die Landschaft des Themas als<br />
auch auf die Farbigkeit ist das hier angebotene <strong>Gemälde</strong><br />
verwandt mit einer büßenden Magdalena von<br />
van der Werff, das 1718 datiert ist und unter Inv.Nr.<br />
1943 im Musée du Louvre in Paris verwahrt wird.<br />
Während uns keine direkte weitere Version dieser<br />
Komposition bekannt ist, sei in Bezug auf die diagonal<br />
liegende Figur der Magdalena jedoch auch auf einige<br />
Beweinungen Christi etwa im Museum Boijmans Van<br />
Beuningen (Inv.Nr. 1967) verwiesen, die Christus in<br />
ähnlicher Position erscheinen lassen.<br />
(14012512) (13)<br />
SCHOOL OF BOLOGNA,<br />
SECOND HALF OF THE 17TH CENTURY/EARLY<br />
18TH CENTURY<br />
PENITENT MARY MAGDALENE<br />
Oil on panel.<br />
30 x 22.5 cm.<br />
€ 15.000 - € 25.000 (†)<br />
Sistrix<br />
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400<br />
VENEZIANISCHER MEISTER<br />
DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
DIE HEILIGE MARIA MAGDALENA<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
62 x 48,5 cm.<br />
In dekorativem, vergoldetem Rahmen.<br />
In gemaltem Hochoval das Halbbildnis der Maria<br />
Magdalena als Büßerin an einem Tisch, auf dem ein<br />
aufgeschlagenes Buch liegt. Sie trägt ein weiß-blaues<br />
Gewand, das ihre linke Schulter frei lässt, über dem<br />
die welligen blonden Strähnen ihres langen Haares<br />
herabhängen. In ihren Händen hält sie mit leicht tränenden<br />
Augen einen Totenschädel, neben dem am<br />
linken Bildrand das Salbgefäß als ihr Attribut zu erkennen<br />
ist. Durch den Lichteinfall werden insbesondere<br />
ihr zartes Inkarnat, ihre Hände, das Buch und ihr goldener<br />
Nimbus hervorgehoben. Qualitätvolle Malerei<br />
mit gekonnter Licht- und Schattengestaltung.<br />
(1410592) (18)<br />
€ 6.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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401<br />
BOLOGNESER SCHULE,<br />
ANFANG DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
BESCHNEIDUNG CHRISTI<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
148 x 126 cm.<br />
In breitem teilebonisierten Rahmen.<br />
Szene des neuen Testaments, nach der das Jesuskind<br />
am achten Tag nach seiner Geburt im Tempel den<br />
Hohepriestern vorgeführt wird. Der Tempel nur durch<br />
repoussoirhaft in den Bildraum gleitende Architekturelemente<br />
angedeutet, Wolkenbänke, auf denen Putti<br />
liegen, verklären die räumliche Struktur. Die Beschneidungsszene<br />
im Zentrum des Bildes mit dem Christuskind<br />
in liegender Kreuzform auf weißem Tuch gehalten<br />
mit zahlreichen umstehenden Personen.<br />
(1402121) (13)<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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402<br />
ITALIENISCHER KÜNSTLER<br />
DES 18. JAHRHUNDERTS IN DER NACHFOLGE<br />
DES TIZIAN<br />
DANAË DEN GOLDREGEN EMPFANGEND<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
114 x 165,5 cm.<br />
Auf der Loggia eines herrschaftlichen Gebäudes liegt<br />
die unbekleidete Danaë unter einem Baldachin, begleitet<br />
von einem Cupido. Aus einer Wolke heraus<br />
lässt sich Zeus, verwandelt als Goldregen, zu ihr nieder.<br />
Das <strong>Gemälde</strong> orientiert sich an einem Werk von<br />
Tizian, das sich in der Sammlung Farnese des Museo<br />
di Capodimonte in Neapel befindet. Rest.<br />
(1410646) (10)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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171
403<br />
NICCOLÒ CASSANA,<br />
1659 GENUA ODER VENEDIG <strong>–</strong> 1714 LONDON<br />
Cassana, der bei seinem Vater Giovanni Francesco<br />
Cassana lernte, war ein äußerst erfolgreicher Maler in<br />
Venedig, der besonders für seine Portraits gerühmt<br />
wurde. Nach einem Aufenthalt in Düsseldorf ab 1711<br />
zog er nach London, wo er 1713 verstarb.<br />
PORTRAIT EINES EDELMANNES MIT DEGEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
105 x 87 cm.<br />
In marmoriertem Profilrahmen mit vergoldeten<br />
Akanthusornamenten.<br />
Beigegeben eine schriftliche Bestätigung von Anna<br />
Orlando, Oktober 2018, in Kopie.<br />
Vor dem im Chiaroscuro gesetzten, eine Innenwand<br />
suggerierenden Hintergrund das halbfigurige Bildnis<br />
eines leicht nach links gewandten jungen Mannes in<br />
purpurrotem Wams mit Goldknöpfen, eine Hand in die<br />
Hüfte gestützt, die andere an den silbergewickelten<br />
Griff eines Degens gelegt. Der Blick rechts aus dem<br />
Bildfeld gerichtet, ein gezwirbelter Schnurrbart die<br />
starkroten Lippen überspannend. Cassana, dessen<br />
Selbstbewusstsein der gebotenen Malqualität entsprochen<br />
haben mag, bot als 23 oder 24-jähriger noch<br />
unbekannter Künstler den Medici in Florenz ein<br />
Selbstportrait für deren Galerie berühmter Maler an.<br />
Zwar lernte er in Venedig, war dann aber meist in<br />
Florenz tätig, wo wir einige seiner Werke heute in den<br />
Uffizien finden. Wie häufig in seinen Portraits kulminieren<br />
auch in diesem Werk venezianische Einflüsse<br />
und der weitreichende Arm Anthonius van Dycks. Mit<br />
anhängendem Etikett des Hauses Sotheby’s.<br />
(1390112) (13)<br />
NICCOLÒ CASSANA,<br />
1659 GENOA OR VENICE <strong>–</strong> 1714 LONDON<br />
PORTRAIT OF A NOBLEMAN WITH SWORD<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
105 x 87 cm.<br />
Accompanied by an expert’s report by Anna Orlando,<br />
October 2018, in copy.<br />
€ 20.000 - € 30.000 (†)<br />
Sistrix<br />
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403 A<br />
SERAFINO BRIZZI,<br />
1684 <strong>–</strong> 1737, KREIS DES<br />
Set von vier hochovalen <strong>Gemälde</strong>n<br />
FLUSSLANDSCHAFTEN MIT RUINEN<br />
ODER GEBÄUDEN<br />
Öl auf Holz, teils mit Stoffstreifen hinterlegt.<br />
Sichtmaß: je ca. 83 x 68 cm.<br />
In hellem Holzrahmen.<br />
Jeweils zwei <strong>Gemälde</strong> an einem Flussufer: die Überreste<br />
eines antiken Tempels mit kannelierten Säulen<br />
und korinthischen Kapitellen, eines davon mit einer<br />
übergroßen weiblichen Skulptur auf einem Sockel.<br />
Die anderen beiden <strong>Gemälde</strong> zeigen eine breite Flusslandschaft<br />
mit Booten oder Schiffen auf dem Wasser,<br />
einen Rundturm bzw. eine Klosteranlage an einem<br />
Ufer, während jeweils im Vordergrund größere Figuren<br />
zu erkennen sind. Darstellungen in überwiegend hellen<br />
pastellartigen Farbtönen, eines davon mit kräftigerer,<br />
bereits herbstlicher Laubfärbung der Bäume.<br />
(1411661) (18)<br />
SERAFINO BRIZZI,<br />
1684 <strong>–</strong> 1737, CIRCLE OF<br />
A set of four upright oval paintings<br />
RIVER LANDSCAPES WITH RUINS<br />
OR BUILDINGS<br />
Oil on panel, partially underlaid with strips of cloth.<br />
Sight size: ca. 83 x 68 cm each.<br />
In light wooden frame.<br />
€ 25.000 - € 35.000<br />
Sistrix<br />
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404<br />
LUIGI DESIO,<br />
KÜNSTLER DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
SERIE VON VIER TROMPE-L´ŒIL-GEMÄLDEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
Je 75 x 102 cm.<br />
In schmalen Rahmenleisten.<br />
Die vier großformatigen Bilder zeigen auf überwiegend<br />
braunem Grund eine Vielzahl von täuschend echt wiedergegebenen<br />
Kupferstichen, Landkarten, Rötelzeichnungen,<br />
Büchern und weiteren Objekten, zum <strong>Teil</strong><br />
scheinbar in einem gemalten Regal eingebunden, darunter<br />
eine antike Steinfigur eines Herkules.<br />
Literatur:<br />
Giulia Alberti, Ignanni dipinti. Trompe-l´œil<br />
nella foroteca zeri.<br />
Fondazone Federico Zeri, Bologna 2015,<br />
Abb. 91 - 95. (1421371) (11)<br />
LUIGI DESIO,<br />
TROMPE-L’ŒIL PAINTER OF THE 18TH CENTURY<br />
SERIES OF FOUR TROMPE L’ŒIL PAINTINGS<br />
Oil on canvas.<br />
75 x 102 cm each.<br />
Literature:<br />
Giulia Alberti, Ingnanni dipinti. Trompe-l’œil nella<br />
Fototeca Zeri, Bologna 2015, ill. 91 - 95.<br />
€ 35.000 - € 45.000<br />
Sistrix<br />
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175
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405<br />
DOMENICO ZAMPIERI,<br />
1581 BOLOGNA <strong>–</strong> 1641 NEAPEL, NACH<br />
SINGENDE JUNGE FRAU, WOHL DIE HEILIGE<br />
CÄCILIA, MIT PUTTO<br />
Öl auf Leinwand.<br />
64,5 x 48 cm.<br />
In Prunkrahmen.<br />
In einem Innenraum mit rotem, von der Decke herabhängenden<br />
und zur Seite gerafften Vorhang, eine<br />
junge Frau in faltenreichen, grün-rotem Gewand mit<br />
sorgsam frisierten Haar, in dem ein blaues Band zu<br />
erkennen ist. Sie sitzt auf einem Stuhl, vor ihr ein großer<br />
Tisch mit grüner Samtdecke, auf der ein blond-gelockter<br />
Putto mit kleinen Flügeln sitzt, der ein aufgeschlagenes<br />
Notenheft hält und dabei aus dem Bild<br />
herausblickt. Neben ihm liegend ein Palmwedel, das<br />
darauf hindeutet, dass die Dargestellte eine Märtyrerin<br />
ist und es sich wohl um die Heilige Cäcilia handeln<br />
könnte, die als Schutzpatronin der Kirchhenmusik gilt.<br />
Die junge Frau hält mit ihrer linken Hand das Heft<br />
ebenfalls fest, schlägt mit ihrer rechten Hand sanft<br />
den Takt dazu und blickt mit ihren glänzenden Augen<br />
nach oben. Feine, ausgewogene Komposition bei der<br />
die Farben Grün und Rot überwiegen.<br />
(14204546) (18)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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406<br />
RÖMISCHE SCHULE DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
STILLLEBEN MIT FRÜCHTEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
77,5 x 97,5 cm.<br />
Im dekorativen vergoldeten Rahmen.<br />
In Waldlandschaft, vor und auf dem mit Figurenfries<br />
versehenen Sockel einer in die Höhe ragenden Säule,<br />
die sorgsam wiedergegebenen Früchte. Zu erkennen<br />
sind u. a. mehrere Feigen, Äpfel, helle und dunkle<br />
Weintraubenrispen, teils mit zur Seite und einem nach<br />
oben rankendem Weinlaubzweig, ein paar Kirschen<br />
und Pflaumen sowie zwei große Kürbisse. Durch die<br />
feine Lichtinszenierung werden diverse Früchte und<br />
ihre wiederspiegelnden Glanzlichter besonders hervorgehoben.<br />
Harmonische Darstellung in zurückhaltender<br />
Farbigkeit.<br />
(1401622) (18)<br />
€ 3.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
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177
407<br />
GIAMBATTISTA PIAZZETTA,<br />
1682 VENEDIG <strong>–</strong> 1754<br />
HEILIGER PETRUS<br />
Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />
45 x 38 cm.<br />
Eine gravierte Plakette auf dem Rahmen auf den<br />
genannten Künstler verweisend.<br />
In breitem reliefverziertem und vergoldetem Rahmen.<br />
Beigegeben eine Stellungnahme von George Knox,<br />
mit dem Hinweis, dass Piazzetta den Heiligen Petrus<br />
um die neun Mal gemalt habe und dass dieses <strong>Gemälde</strong><br />
eine wichtige Ergänzung in dieser Reihung<br />
darstellt, in Kopie.<br />
Vor abgedunkeltem Fond das nach rechts gewandte<br />
Brustbildnis des Heiligen Petrus einen großen Schlüssel<br />
als Attribut haltend und knapp am Betrachter vorbeiblickend.<br />
Sein weißes Jahr und der weiße Kragen<br />
schlaglichtartig aus dem Dunkel heraustretend und<br />
das Gesicht einleitend.<br />
(1421802) (13)<br />
€ 12.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
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408<br />
BOLOGNESER SCHULE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
IM ATELIER DES MALERS<br />
SCHOOL OF BOLOGNA, 17TH CENTURY<br />
IN THE ARTIST’S STUDIO<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
170 x 188 cm.<br />
In dekorativem, vergoldeten Rahmen.<br />
In einem vornehmen steinernen Innenraum, mit nach<br />
rechts gezogenem, großen dunklen Vorhang, ein Maler<br />
sitzend, in rotem Gewand mit weißen stoffgefüllten<br />
Schlitzen, Pumphose, weißen Strümpfen und einem<br />
Barett mit weißer Feder auf seinem Kopf. Er hält in<br />
seiner Linken eine Malerpalette, in seiner rechten<br />
Hand einen Pinsel und betrachtet das vor ihm sitzende<br />
nackte Modell, das er gerade auf der vor ihm befindlichen<br />
Leinwand gemalt hat. Die junge Frau ist lediglich<br />
im Schambereich mit einem dünnen Tuch bekleidet, sie<br />
hat langes dunkelblondes gewelltes Haar, trägt einen<br />
Perlenohrring, hat rote Lippen und mit ihren blauen Augen<br />
schaut sie den Maler liebevoll an. Hinter ihr sind<br />
drei elegant gekleidete Damen in einem Gespräch, wovon<br />
eine mit der Hand auf, die zu Portraitierende weist.<br />
Im grauen Hintergrund links ist ein <strong>Teil</strong> einer mächtigen<br />
Säule zu erkennen. Die junge Frau ist deutlich auf dem<br />
gerade entstehenden Portraitgemälde wiederzuerkennen.<br />
Malerei in teils frischer leuchtender Farbgebung,<br />
wobei die weißen Kleidungselemente einen starken<br />
Kontrast gegenüber dem dunklen Hintergrund bilden.<br />
(14203211) (2) (18)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
170 x 188 cm.<br />
€ 25.000 - € 35.000<br />
Sistrix<br />
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409<br />
RÖMISCHER MEISTER DES AUSGEHENDEN<br />
17./ FRÜHEN 18. JAHRHUNDERTS<br />
<strong>Gemälde</strong>paar<br />
BERGIGE LANDSCHAFTEN MIT REISENDEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
80 x 109,5 cm.<br />
In vergoldeten Prunkrahmen.<br />
Das eine <strong>Gemälde</strong> zeigt in weiter bergiger Landschaft<br />
mit Gebäuden im Vordergrund auf einem Weg eine<br />
Karawane mit Pferden und Kamelen, von denen insbesondere<br />
eine Frau auf einem reich geschmückten<br />
Pferd und ein älterer bärtiger Mann mit rotem Umhang<br />
herausstechen. Linksseitig wird das <strong>Gemälde</strong> von<br />
mehreren, bis zum oberen Bildrand reichenden Bäumen<br />
als Repoussoir erweitert, während rechtsseitig auf<br />
einer kleinen Anhöhe ein ruhender Hirte mit seinen<br />
Tieren und eine halb verfallene Hütte zu sehen sind.<br />
Das andere <strong>Gemälde</strong> zeigt erneut eine Karawane mit<br />
Pferden, Kamelen und Vieh, die am Ufer eines Flusses<br />
angekommen sind, den sie überqueren möchten.<br />
Erneut eine Jungfrau auf einem Kamel sitzend, zudem<br />
gesellen sich wohl mehrere Hirten mit ihrer Schafherde<br />
an das Flussufer, den sie wohl schon überquert haben.<br />
Linksseitig erneut eine alte verfallene Hütte auf einer<br />
Anhöhe, während rechtsseitig das <strong>Gemälde</strong> von mehreren<br />
Bäumen, die in die Höhe ragen, begrenzt wird.<br />
Die Hintergründe der beiden <strong>Gemälde</strong> jeweils mit Gebäuden<br />
und Türmen, in hellblauer Farbigkeit, die Landschaft<br />
in der Mitte und im Vordergrund überwiegend<br />
in Beige-Grün, während die dargestellten Figuren teils<br />
farbenfrohe rote und blaue Kleidungsstücke tragen<br />
und in dynamischen Bewegungen, beispielsweise<br />
beim Halten oder Vorantreiben der Tiere, wiedergegeben<br />
werden. Vereinzelt rest.<br />
(1421201) (1) (18)<br />
ROMAN SCHOOL,<br />
LATE 17TH/ EARLY 18TH CENTURY<br />
A pair of paintings<br />
MOUNTAINOUS LANDSCAPE WITH TRAVELLERS<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
80 x 109.5 cm each.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
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181
410<br />
FILIPPO LAURI,<br />
1623 ROM <strong>–</strong> 1694<br />
<strong>Gemälde</strong>paar<br />
ANSICHTEN DER BÜSSENDEN MARIA<br />
MAGDALENA<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
Je 45 x 75 cm.<br />
In vergoldeten Rahmen.<br />
Beigegeben eine Expertise von Prof. Giancarlo Sestieri,<br />
Rom, 3. Juni 2022, in Kopie.<br />
Das eine <strong>Gemälde</strong> zeigt die nach rechts kniende; büßende<br />
Magdalena in blauem Gewand, die vor einem<br />
Felshang nach oben blickt auf ein Kruzifix, das von<br />
einem Engel auf einer Wolke, umgeben von weiteren<br />
Engeln, gehalten wird. Hinter der Heiligen eine weite<br />
Landschaft und einige spielende Putti. Rechts neben<br />
Magdalena am Boden ein Kind mit einer Hirschkuh,<br />
die beide an Darstellungen, besonders in der Romantik,<br />
der Heiligen Genoveva im Wald erinnern, deren<br />
Sohn von einer Hirschkuh genährt wird. Das andere<br />
<strong>Gemälde</strong> gibt Magdalena nach links kniend; in einem<br />
gelben Gewand vor einem Felsenstück wieder, auf<br />
dem ein aufgeschlagenes Buch und ein Totenschädel<br />
zur Meditation und Buße liegen. Ihr Blick gilt jedoch<br />
erneut einem größeren Kruzifix, das von einem Engel<br />
auf einer Wolke gehalten wird. Im Landschaftshintergrund<br />
vertreibt ein Engel ein dämonisches Ungeheuer<br />
mit Flügeln und im rechten Vordergrund versuchen<br />
einige Putti Schlangen zu vertreiben, die ebenso wie<br />
das Ungeheuer versuchen könnten, Magdalena von<br />
ihrer Medition abzulenken. Die Bilddarstellung auch<br />
an Werke mit der „Versuchung des Heiligen Antonius“<br />
erinnernd. Laut Sestieri hat der Maler mit den beiden<br />
Werken auch seinen anzüglichen und witzigen Geschmack<br />
auf ein religiöses Thema übertragen; die<br />
versammelten Gruppen auf den <strong>Gemälde</strong>n stechen<br />
besonders hervor und scheinen die Heilige bei ihrer<br />
Buße zu trösten.<br />
(14007613) (18)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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411<br />
MALER DER ZWEITEN HÄLFTE<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
<strong>Gemälde</strong>paar<br />
LOTH UND SEINE TÖCHTER<br />
sowie<br />
SUSANNA UND DIE BEIDEN ALTEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
Je 106 x 138 cm.<br />
In vergoldeten Rahmen.<br />
Das eine <strong>Gemälde</strong> zeigt den sitzenden Loth, teils mit<br />
einem roten Tuch umhüllt, mit seinen Töchtern in einer<br />
Höhle. Eine von ihnen ist gerade dabei, ihm in eine<br />
Schale Wein einzuschenken, um ihn trunken zu machen,<br />
während die versucht, ihn mit nacktem Oberkörper,<br />
einem über seinen Oberschenkel gelegten<br />
Bein und mit sinnlichem Blick versucht, zu verführen.<br />
Rechts fällt die Sicht aus der Höhle heraus auf die<br />
brennende Stadt Sodom und die zur Salzsäule erstarrte<br />
Frau des Lot. Das Thema des anderen <strong>Gemälde</strong>s<br />
stammt aus dem Buch Daniel, wonach die keusche<br />
Susanna von zwei alten Männern bedrängt wird, die<br />
jedoch später ihrer Tat überführt werden. Im Zentrum<br />
des <strong>Gemälde</strong>s sitzt Susanna am Rand eines Brunnens,<br />
zum Bade halb entkleidet, lediglich ein weißes Tuch<br />
bedeckt ihren zarten hellhäutigen Körper. Sie blickt<br />
erschrocken auf einen hinter ihr stehenden Mann<br />
mit Kopfbedeckung, der sie zur Stille mit Fingerzeig<br />
mahnt. Links der weitere ältere vollbärtige Mann mit<br />
rotem Umhang, der versucht ihr das Tuch zu entwenden.<br />
Durch die Beleuchtung wird insbesondere das<br />
Inkarnat der Susanna hervorgehoben. Beide <strong>Gemälde</strong><br />
mit beliebten Bildmotiven des <strong>Alte</strong>n Testamentes.<br />
(1410171) (18)<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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183
412<br />
PAOLO ANESI,<br />
1697 ROM <strong>–</strong> 1773 EBENDA, KREIS DES<br />
BLICK AUF DIE TIBERINSEL IN ROM<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
48 x 98 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Auf dem <strong>Gemälde</strong> ist in der Mitte des Vordergrundes<br />
auf dem breiten Tiber ein großes Floss zu sehen, das<br />
schwer beladen ist mit Gepäck und einigen Figuren.<br />
Zwei Flößer bemühen sich, dieses anzutreiben. Im<br />
Hintergrund die Tiberinsel, von der aus jeweils zur Seite<br />
eine große Brücke geht. Rechtsseitig rechts ragt<br />
inmitten der Häuser von Rom die prächtige Kuppel<br />
des Petersdoms heraus. Darstellung unter blauen<br />
Himmel mit großen Wolkenformationen in zurückhaltender<br />
Farbgebung.<br />
Anmerkung:<br />
Paolo Anesi war zusammen mit Andrea Locatelli<br />
(1695-1741), Paolo Monaldi (um 1710-1779) und<br />
Alessio Demarchis (1684-1752) einer der bedeutendsten<br />
Landschaftsmaler der römischen Künstlerszene<br />
des 18. Jahrhunderts (1400768) (18)<br />
PAOLO ANESI,<br />
1697 ROME <strong>–</strong> 1773 IBID., CIRCLE OF<br />
VIEW OF THE TIBER ISLAND IN ROME<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
48 x 98 cm.<br />
Notes:<br />
Alongside Andrea Locatelli (1695 - 1741), Paolo<br />
Monaldi (ca. 1710 - 1779) and Alessio Demarchis<br />
(1684 - 1752), Paolo Anesi was one of the most important<br />
landscape painters of the Roman art scene<br />
of the 18th century.<br />
€ 18.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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413<br />
HENDRIK FRANS VAN LINT,<br />
1684 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1763 ROM<br />
Hendrik Frans van Lint wird in Antwerpen als Sohn<br />
des Historienmalers Pieter van Lint (1609-1660) und<br />
dessen zweiter Frau Anna Moeren geboren. Da sein<br />
Vater starb als er erst 6 Jahre alt war, wurde van Lint<br />
1696 Lehrling bei Peeter van Bredael, einem Maler<br />
von italianisierenden Landschaften. Van Lint blieb nicht,<br />
um seine Lehre zu beenden, sondern ging zwischen<br />
1697 und 1700 nach Rom. 1697 trat van Lint den<br />
Bent vueghels bei, einer Vereinigung von hauptsächlich<br />
niederländischen und flämischen Künstlern, die in<br />
Rom arbeiteten. Bei den Bentvueghels war es üblich,<br />
sich einen ansprechenden Spitznamen zuzulegen. Van<br />
Lints Name war „Lo Studio“. Dieser Spitzname mag<br />
ihm wegen seiner akribischen Technik gegeben worden<br />
sein. Van Lint scheint sich zudem im Kreis des holländischen<br />
Vedutenmalers Gaspar van Wittel bewegt<br />
zu haben, der in Rom als „Il Vanvitelli“ bekannt war.<br />
Van Wittel hatte sich 1675 in Rom niedergelassen, wo<br />
er mit seinen topografischen Ansichten zu einem der<br />
meistgefragten Künstler seiner Generation geworden<br />
war. Van Lint blieb für den Rest seines Lebens überwiegend<br />
in Rom.<br />
ITALIENISCHE RUINENLANDSCHAFT AM SEE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
42,6 x 54,4 cm.<br />
In breitem Prunkrahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen,<br />
28. November 2022, in Kopie.<br />
Unter sommerlich hellblauem Himmel ein ruhig verlaufender<br />
Fluss oder See, an dessen Ufer rechtsseitig<br />
ein antikes Ruinenstück mit zwei kannelierten korinthischen<br />
Säulen an den Uferrand hineinragt. Linksseitig<br />
weitere antike Ruinen, darunter ein großer Rundtempel<br />
und auf einer flacheren gelb-grünen Wiese einige<br />
Schafe. Am linken unteren Bildrand, unterhalb eines<br />
großen Baumes, haben sich drei Schäfer und eine Hirtin<br />
niedergelassen und blicken auf den Fluss in dieser<br />
harmonischen Landschaft. Laut Dr. Ertz ist das <strong>Gemälde</strong><br />
in den 1740er-Jahren in Rom geschaffen worden.<br />
Seine Landschaften, so auch hier, lassen den Einfluss<br />
der „Idealen Lanschaften“ des Franzosen Claude le<br />
Lorrain (1600-1682) erkennen. Es gibt durch den Künstler<br />
zahlreiche signierte <strong>Gemälde</strong>, die dem vorliegenden<br />
stilistisch zugeordnet werden können, sodass<br />
auch dieses nicht signierte <strong>Gemälde</strong> in das Gesamtwerk<br />
des Landschaftsmalers einzuordnen ist.<br />
(14111221) (18)<br />
€ 6.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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185
414<br />
GIUSEPPE BERNARDINO BISON,<br />
1762 ITALIEN <strong>–</strong> 1844 EBENDA<br />
Der Maler studierte in Brescia und war Schüler von<br />
Gerolamo Romani. Später zog er nach Venedig und<br />
setzte sein Studium unter Giovanni Antonio Canal<br />
(1697-1768) fort. Von 1834 bis 1838 unternahm er<br />
Reisen, die ihn u.a. nach Florenz, Rom, Neapel und<br />
Paestum führten. Seine lockeren Fantasielandschaften<br />
lassen erkennen, dass er auch als Bühnenmaler gewirkt<br />
hat, und sie unterscheiden sich stilistisch wesentlich<br />
von seinen in Venedigveduten, die wohl eher<br />
seinen Lebensunterhalt sichern konnten. Dennoch<br />
starb er verarmt 1844 in Mailand.<br />
<strong>Gemälde</strong>paar<br />
LANDSCHAFT MIT RÖMISCHEM RUINENCAPRICCIO<br />
sowie<br />
LANDSCHAFT MIT FLUSS, BRÜCKE UND DENKMAL<br />
Tempera/ Gouache auf Karton.<br />
Je 44 x 61 cm<br />
Unter Glas in klassizistischem Rahmen.<br />
Beigegeben eine Expertise von Dario Succi, Gorizia.<br />
Die beiden <strong>Gemälde</strong> in einer Weise zusammengehörig,<br />
dass bei gemeinsamer Hängung ein Fortsetzungszusammenhang<br />
denkbar ist. In lockerer, flüssiger<br />
und hellfarbiger Malweise wird die Tradition der<br />
Ruinencapricci aufgenommen, ebenfalls mit verlebendigender<br />
Figurenstaffage. Eines der Bilder zeigt im<br />
Hintergrund einen hell beleuchteten Bau in Anmutung<br />
des römischen Kolosseums, im Gegenstück beherrscht<br />
ein hoher Sockel mit daraufsitzendem<br />
Steinlöwen die Landschaft mit erhöht stehendem<br />
Gebäude im Hintergrund.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Egidio Martini, La pittura del settecento Veneto,<br />
Udine 1982.<br />
Vgl. Elena Bassi, Bison, Giuseppe Bernardino, In:<br />
Dizionario Biografico Italiano 10, Rom 1968, 684 f.<br />
(1421761) (11)<br />
GIUSEPPE BERNARDINO BISON,<br />
1762 ITALY <strong>–</strong> 1844 IBID.<br />
A pair of paintings<br />
LANDSCAPE WITH ROMAN RUIN CAPRICCIO<br />
and<br />
LANDSCAPE WITH RIVER, BRIDGE AND<br />
MONUMENT<br />
Tempera/ gouache on card.<br />
44 x 61 cm each.<br />
Accompanied by an expert’s report by Dario Succi,<br />
Gorizia.<br />
€ 16.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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Detailabbildung Lot 414<br />
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187
415<br />
NICOLAS LAFABRIQUE,<br />
1649 NAMUR <strong>–</strong> 1733 LIEGE<br />
Der Künstler arbeitete am Hof Ludwigs XIV in Paris<br />
und Kaiser Leopolds I in Wien, bevor er sich in Lüttich<br />
niederließ. Er zählt zu den wichtigsten Figuren der<br />
klassischen Malerei im Süden der Niederlande im 17.<br />
Jahrhundert.<br />
DIE HEILIGE FAMILIE UMGEBEN VON PUTTI<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
57 x 47 cm.<br />
Rechts unten auf Sockel monogrammiert „LF“.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Beigegeben eine Expertise von Didier Bodart, Rom,<br />
20. Oktober 1996, in Kopie.<br />
Die Darstellung zeigt die Heilige Familie in einer schönen,<br />
weiten Landschaft mit Ruinen. Rechtsseitig die<br />
auf einem Steinsockel sitzende Maria in edler rotblauer<br />
Gewandung, teils mit Goldfäden bestickt, den<br />
Jesusknaben, der nach Äpfeln greift, die ihm von einem<br />
kleinen Putto präsentiert werden, in ihrem Schoß haltend.<br />
Im Hintergrund stehend Josef, auf einen Stock<br />
gestützt, der das Geschehen liebevoll betrachtet. Neben<br />
der Familie mehrere spielende Putti, davon einige<br />
an einer langen Blumengirlande ziehend, einige linksseitig,<br />
die wohl gerade einen Korb mit Früchten ausgeschüttet<br />
haben, sowie im Himmel mehrere schwebende<br />
Putti, die mehrere Blumen und Blüten nach<br />
unten zum Boden gleiten lassen. Malerei mit vielen<br />
Details eines Themas, das laut Bodard klassisch von<br />
Nicolas Poussin (1594-1665) inspiriert ist.<br />
(14116613) (18)<br />
€ 7.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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416<br />
MALER DES 17./ FRÜHEN 18. JAHRHUNDERTS IN<br />
DER ART DES ANTOINE COYPEL (1661 <strong>–</strong> 1722)<br />
DIE TOILETTE DER VENUS MIT ADONIS UND AMOR<br />
PAINTER OF THE 17TH/EARLY 18TH CENTURY IN<br />
THE MANNER OF ANTOINE COYPEL (1661 <strong>–</strong> 1722)<br />
THE TOILET OF VENUS WITH ADONIS AND CUPID<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
130 x 97 cm.<br />
In Prunkrahmen.<br />
Der Maler hat hier zwei beliebte Themen der Kunstgeschichte<br />
miteinander verwoben. Zum einen die Toilette<br />
der Venus: In einer großen Parkanlage mit Brunnen<br />
die schöne Venus in hellblauem Gewand, weißer Bluse,<br />
die eine Brustseite frei lässt, mit langem, offenen<br />
dunkelblonden Haar, das sie kämmt. Zwei neben ihr<br />
fliegende Putti halten einen kleinen Spiegel, in dem<br />
sie sich aufmerksam bei ihrer Toilette betrachtet. Das<br />
andere Motiv ist die beliebte Darstellung der Venus<br />
mit Adonis, der vor ihr halb sitzend, halb liegend auf<br />
einem rötlichen Samtkissen mit goldenen Quasten<br />
und einem wertvollen Brokatteppich liegt. Er blickt sie<br />
mit ausgebreiteter rechter Hand liebevoll an. Links<br />
von beiden der kleine geflügelte Amor, der ein<br />
Schmuckkästchen für Venus bereit hält. Im Hintergrund<br />
links, hinter einem Baum versteckt, zwei Männer<br />
mit Helmen, einer von ihnen der Kriegsgott Mars,<br />
der seine Frau missmutig bei dem Schäferstündchen<br />
beobachtet. Feine, qualitätvolle Malereri in teils frischen,<br />
leuchtenden Farben, die Figuren mit feinem<br />
Inkarnat bei gekonnter Licht- und Schattenführung.<br />
(14116615) (18)<br />
Oil on canvas. Doubled.<br />
130 x 97 cm.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
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Sistrix<br />
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417<br />
FRANCESCO TIRONI,<br />
UM 1745 VENEDIG <strong>–</strong> 1797 BOLOGNA<br />
Tironi ist vor allem durch seine Vorlagen für die 24<br />
Radierungen mit Venedig-Motiven bekannt geworden,<br />
die von Antonio Sandi (1733-1817) gestochen und<br />
Anfang 1785 herausgegeben wurden. Exemplare der<br />
Zeichnungen finden sich in der Albertina Wien, Nationalgalerie<br />
Washington etc.<br />
VENEDIG <strong>–</strong> BLICK AUF SAN MARCO MIT<br />
DOGENPALAST UND CAMPANILE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
44 x 59 cm.<br />
Wir danken Herrn Dario Succi für freundliche Hinweise<br />
bezüglich der Zuweisung an den genannten Künstler.<br />
Die Vedute bietet eine Idealansicht der Lagunenstadt.<br />
Der Blick vom Canal grande hin zu den prominentesten<br />
Gebäuden, wie dem Palazzo Ducale, die links daneben<br />
liegende Piazzetta mit den beiden Säulen San<br />
Giorgio und San Luca, sowie dem Campanile, der sich<br />
hinter der Biblioteca erhebt. Zahlreiche Gondeln auf<br />
dem ruhigen Kanalwasser runden diese weltweit<br />
bekannte Erinnerung an die Lagunenstadt ab. Die<br />
Ansicht, feinpinselig gestaltet, erfasst eine warme,<br />
ins nebelige Grau ziehende Lichtstimmung, wodurch<br />
sich diese Vedute von so vielen anderen qualitätvoll<br />
abhebt.<br />
Tironi zählt zu den letzten Vedutisten Venedigs des 18.<br />
Jahrhunderts. Dementsprechend war sein Stil bereits<br />
beeinflusst von den <strong>Meister</strong>n wie Giovanni Antonio<br />
Canal (1697-1768) und Francesco (1712-1793) und Giovanni<br />
Antonio Guardi (1698/99-1760). Dabei ist hier die<br />
Farbgebung auffallend typisch für Werke des Malers.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Dario Succi, Francesco Tironi: Ultimo vedutista<br />
del Settecento veneziano, Edizioni della Laguna<br />
Pordenone 2004.<br />
Vgl. Lino Moretto, Francesco Tironi, in: Giuseppe<br />
Pavanello (Hrsg.), Canaletto. Venezia e i suoi<br />
splendori, Marsilio 2008. (1421122) (11)<br />
FRANCESCO TIRONI,<br />
CA. 1745 VENICE <strong>–</strong> 1797 BOLOGNA<br />
VENICE <strong>–</strong> VIEW OF SAN MARCO WITH THE<br />
DOGE’S PALACE AND CAMPANILE<br />
Oil on canvas.<br />
44 x 59 cm.<br />
We would like to thank Dario Succi for his kind advise<br />
regarding the attribution to the named artist.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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418<br />
GIOVANNI ANTONIO CANAL,<br />
GENANNT „CANALETTO“,<br />
1697 VENEDIG <strong>–</strong> 1768 EBENDA, NACHFOLGE DES<br />
CANAL GRANDE BEI SAN VIO<br />
GIOVANNI ANTONIO CANAL,<br />
ALSO KNOWN AS “CANALETTO”,<br />
1697 VENICE <strong>–</strong> 1768 IBID., FOLLOWER OF<br />
GRAND CANAL NEAR SAN VIO<br />
Öl auf Leinwand.<br />
70 x 95 cm.<br />
Blick auf den mittig nach hinten ziehendem Kanal mit<br />
der Kirchenkuppel rechts und der Punta della dogana<br />
im Hintergrund. Das beliebte Motiv wurde bereits von<br />
Canaletto, dann von etlichen Nachfolgern erfasst. Die<br />
vorliegende Vedute ist reich belebt mit einer Fülle<br />
von Gondeln und Lastkähnen, Figurenstaffage und<br />
als besonderes Augenmerk einem Kaminkehrer auf<br />
dem Dach des Palastes rechts am Bildrand.<br />
(1421535) (3) (11)<br />
Oil on canvas.<br />
70 x 95 cm.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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193
419<br />
FRANCESCO TIRONI,<br />
UM 1745 VENEDIG <strong>–</strong> 1797 BOLOGNA<br />
Der Maler war nahezu vergessen, bevor ihn Hermann<br />
Voss 1927/28 mit seinem Werk über die Veduten<br />
Venedigs wieder bekannt gemacht hat. Über die Biografie<br />
des Malers ist nicht viel bekannt, er stammte<br />
wohl aus einer Familie aus Friaul. Neben Gesamtansichten<br />
und Stadtveduten allgemein berühmter Plätze<br />
findet sich im Werk Tironis nicht selten die Erfassung<br />
intimerer Stadtteile oder einzelner Bauten, wobei die<br />
beige-braune Farbgebung meist typisch für seine<br />
Werke ist.<br />
VENEDIGVEDUTE MIT DEM BACINO DI<br />
SAN MARCO<br />
Öl auf Leinwand.<br />
52 x 75 cm.<br />
In vergoldetem und ornamentreliefiertem Rahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Dario Succi, Gorizia,<br />
der die Entstehung des Werkes auf Anfang der 1780er<br />
Jahre datiert, in Kopie.<br />
Seltene Ansicht aus dem Canal Grande heraus hin<br />
zum Bacino di San Marco mit der abschließenden<br />
Fassade des Dogenpalastes. Davor die Zecca und die<br />
Libreria, dahinter die Ponte della Paglia. Tironi zählt<br />
zeitlich zu den letzten Vedutisten Venedigs des 18.<br />
Jahrhunderts. Dementsprechend setzt sein Stil bereits<br />
die Einflüsse von Canaletto und den beiden<br />
Francesco und Antonio Guardi voraus. Zeichnungen<br />
finden sich in der Albertina Wien, der Nationalgalerie<br />
Washington etc.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Dario Succi, Francesco Tironi. Ultimo vedutista<br />
del Settecento veneziano, Marina del Friuli, 2004.<br />
Vgl. Hermann Voss, Francesco Tironi. Ein vergessener<br />
venezianischer Vedutenmaler, in: Zeitschrift für<br />
bildende Kunst 61 (1927/28), S. 266-270. (1421973)<br />
(13)<br />
FRANCESCO TIRONI,<br />
CA. 1745 VENICE <strong>–</strong> 1797 BOLOGNA<br />
VENICE VEDUTA WITH BACINO DI SAN MARCO<br />
Oil on canvas.<br />
52 x 75 cm.<br />
Accompanied by an expert’s report by Dario Succi,<br />
Gorizia, who dates the painting to the 1780s, in copy.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
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420<br />
FRANCESCO TIRONI,<br />
UM 1745 VENEDIG <strong>–</strong> 1797 BOLOGNA<br />
Der Maler war nahezu vergessen, bevor ihn Hermann<br />
Voss 1927/28 mit seinem Werk über die Veduten<br />
Venedigs wieder bekannt gemacht hat. Über die Biografie<br />
des Malers ist nicht viel bekannt, er stammte<br />
wohl aus einer Familie aus Friaul. Neben Gesamtansichten<br />
und Stadtveduten allgemein berühmter Plätze<br />
findet sich im Werk Tironis nicht selten die Erfassung<br />
intimerer Stadtteile oder einzelner Bauten, wobei die<br />
beige-braune Farbgebung meist typisch für seine<br />
Werke ist.<br />
DER CANAL GRANDE MIT DEM PALAZZO FOSCARI<br />
FRANCESCO TIRONI,<br />
CA. 1745 VENICE <strong>–</strong> 1797 BOLOGNA<br />
THE GRAND CANAL WITH THE FOSCARI PALACE<br />
Oil on canvas.<br />
52 x 75 cm.<br />
Accompanied by an expert’s report by Dario Succi,<br />
Gorizia, who dates the painting to the early 1780s, in<br />
copy.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
52 x 75 cm.<br />
In vergoldetem wie reliefverziertem Rahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Dario Succi, Gorizia,<br />
der das <strong>Gemälde</strong> auf den Beginn der 1780er Jahre<br />
datiert, in Kopie.<br />
Unter hohem Himmel Blick auf den spätgotischen<br />
Palazzo Foscari, der zur Zeit seiner Errichtung das<br />
größte Privathaus Venedigs war. Der Palast liegt<br />
dabei zwischen dem Rio di Ca’Foscari und dem Rio<br />
di San Barnaba. Vor dem sonnenbeschienenen Gebäude<br />
im Wasser mehrere Gondeln mit Figurenstaffage.<br />
Tironi zählt zeitlich zu den letzten Vedutisten<br />
Venedigs des 18. Jahrhunderts. Dementsprechend<br />
setzt sein Stil bereits die Einflüsse von Canaletto<br />
und den beiden Francesco und Antonio Guardi voraus.<br />
Zeichnungen seiner Hand finden sich in der<br />
Albertina Wien, der Nationalgalerie Washington etc.<br />
(1421972) (13)<br />
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195
421<br />
ITALIENISCHER MALER<br />
DER MITTE DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
ROM <strong>–</strong> VEDUTE DES KOLOSSEUMS<br />
ITALIAN SCHOOL,<br />
MID-18TH CENTURY<br />
ROME <strong>–</strong> VEDUTA OF THE COLOSSEUM<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
75 x 112 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Vor hellblauem sonnigen Himmel das prachtvolle antike<br />
Kolosseum, umgeben von teils grünen Wiesen<br />
und diversen Besuchergruppen. Im Vordergrund rechts<br />
zwei Reiter, die einen Stier verfolgen, während links,<br />
leicht im Schatten liegend, zwischen mehreren Gesteinsblöcken<br />
drei Besucher in Rückenansicht aufmerksam<br />
das Kolosseum betrachten. In einem der<br />
Rundbögen des Kolosseums sind zwei Besucher zu<br />
erkennen, wodurch die Größe des Bauwerks nochmal<br />
besonders hervorgehoben wird. Für die Zeit typische<br />
Vedutenansicht.<br />
(1421701) (18)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
75 x 112 cm.<br />
€ 12.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
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422<br />
MALER DES 17./18. JAHRHUNDERTS<br />
NACH ALTNIEDERLÄNDISCHEM VORBILD<br />
DIE ANBETUNG DER HIRTEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
113,5 x 130,5 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Nächtliche Darstellung mit der Geburt Jesu und der<br />
Anbetung der Hirten. Im Zentrum des <strong>Gemälde</strong>s eine<br />
kleine Krippe mit dem auf einem hellen Laken, auf<br />
Stroh liegenden nackten Jesusknaben. Vor ihm seine<br />
Mutter Maria in rot-blauem Gewand, die Arme vor der<br />
Brust überkreuzt und mit gesenkten Augen liebevoll<br />
den Neugeborenen anblickend. Um sie herum, kreisförmig<br />
angeordnet, mehrere, überrascht auf das Kind<br />
blickende Hirten mit teils ausdrucksstarker Gestik.<br />
Rechts hinter Maria der stehende Josef im Halbschatten,<br />
auf einen langen Stab gestützt. Hinter ihm ein<br />
großes, leicht verfallenes steinernes Gebäude und<br />
zwei weitere Figuren. Links hinter Maria sind Ochs und<br />
Esel zu erkennen. Das Licht dieser nächtlichen Darstellung<br />
ganz von dem neugeborenen Kind ausgehend,<br />
das nicht nur das Gesicht Mariens, sondern auch die<br />
Gesichter und Hände und Arme der umstehenden<br />
Hirten erhellt, gemäß dem Bibelzitat, nachdem Jesus<br />
das Licht der Welt ist. Oberhalb Mariens erscheint im<br />
Bereich des nächtlichen Himmels ein Engel mit aus-<br />
gebreiteten Armen und einem Schriftband, auf dem<br />
die Worte zu lesen sind „Gloria in Excelsis Deo“. Am<br />
rechten oberen Bildrand reißt zudem der Himmel auf<br />
und der scheinende Mond ist zu erkennen. Malerei<br />
mit gekonnter Hell-Dunkel-Inszenierung, die an die<br />
Caravaggisten erinnert.<br />
(1421301) (18)<br />
PAINTER OF THE 17TH/ 18TH CENTURY<br />
AFTER AN EARLY NETHERLANDISH MODEL<br />
THE ADORATION OF THE MAGI<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
113.5 x 130.5 cm.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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197
423<br />
ADÉLAÏDE LABILLE-GUIARD,<br />
1749 PARIS <strong>–</strong> 1803 EBENDA, ZUG.<br />
DIE MALERIN AN DER STAFFELEI<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
100,5 x 81 cm.<br />
Im Louis XVI-Rahmen.<br />
Nach rechts gewandte Darstellung einer auf einem<br />
rot gepolsterten Fauteuil sitzenden in weiß-blauem<br />
Seidenkleid gewandeten Dame mit breitkrempigem<br />
gefiederten Hut. In ihren Händen eine Palette, ein<br />
Malerstab und mehrere Pinsel von denen einer soeben<br />
auf der vor ihr stehenden Leinwand aufliegt. Die<br />
Ähnlichkeit zu Labille-Guiard ist nicht von der Hand<br />
zu weisen, siehe dazu auch das Selbstportrait im<br />
Metropolitan Museum of Art, sodass die Entstehung<br />
unseres <strong>Gemälde</strong>s zumindest in ihren Umkreis anzunehmen<br />
ist.<br />
Provenienz:<br />
Tajan Paris, 18. Dezember 1995, Lot 184. (1371646)<br />
(13)<br />
ADÉLAÏDE LABILLE-GUIARD,<br />
1749 PARIS <strong>–</strong> 1803 IBID., ATTRIBUTED<br />
THE FEMALE PAINTER AT THE EASEL<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
100.5 x 81 cm.<br />
In Louis XVI frame.<br />
Provenance:<br />
Tajan Paris,18 December 1995, lot 184.<br />
€ 14.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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424<br />
CONSTANTIN NETSCHER,<br />
UM 1668 DEN HAAG <strong>–</strong> UM 1723<br />
Gemäß dem Biografen Houbraken war der Maler ein<br />
Sohn des ebenfalls als Portraitist bekannt gewordenen<br />
Caspar Netscher (1639 - 1684) und Bruder des<br />
Theodorus (1661-1732). Verehelicht mit Magdalena<br />
van Haensbergen, war er Schwiegersohn des Landschaftsmalers<br />
Johan van Haensbergen (1642-1705).<br />
BILDNIS EINER JUNGEN ADELIGEN DAME<br />
MIT PAPAGEI IM PARK<br />
Öl auf Leinwand.<br />
69,5 x 57,5 cm.<br />
Rechts, seitlich am Mauergesims signiert und<br />
datiert „1718“.<br />
Im vergoldeten Rahmen.<br />
Der Generationfolge gemäß zeigen sich seine Bildnisse<br />
weit lichtvoller als die seines Vaters Caspar; auch<br />
die Vorliebe für weiträumigere Darstellung von Park-<br />
Hintergründen entspricht der moderneren Auffassung,<br />
die bereits den Rokokostil vorbereitet. Wenngleich<br />
der Hintergrund hier abendlich gezeigt wird, so ist die<br />
Hauptaufmerksamkeit bereits auf den Lichtglanz des<br />
Seidengewandes gelegt. Anstelle von kräftigem Rot<br />
in der Kleidung wirkt hier ein leuchtendes Rosa auf<br />
silbrigem Textilgrund. Die Frisur, in dieser Zeit bereits<br />
weiß gepudert, ist kurzgehalten, wie dies in den folgenden<br />
Jahrzehnten Mode bleiben sollte.<br />
Provenienz:<br />
Privatsammlung, Benelux, seit über 40 Jahren im<br />
Besitz. (1420436) (11)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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199
425<br />
JOHANN ASAM,<br />
1649 ROTT/INN <strong>–</strong> 1711 SULZBACH<br />
Der Maler war der Vater der beiden berühmten Barock-Künstler,<br />
Architekten, Bildhauer und Maler Cosmas<br />
Damian Asam (1686-1739) und Egid Quirin Asam<br />
(1692-1750), wichtigste Vertreter des süddeutschen<br />
Barock. Als Freskant schuf der Vater Bildzyklen in<br />
den Kirchen Benediktbeuern, Tegernsee, Freising, der<br />
Klosterkirche Fürstenfeld, in Cham, Amberg usw.<br />
<strong>Gemälde</strong>paar<br />
ANBETUNG DER HIRTEN IN BETHLEHEM<br />
sowie<br />
GRABLEGUNG CHRISTI<br />
Gouache auf Papier.<br />
15 x 21,7 cm.<br />
In einem der Bilder (Grablegung) signiert „J. Asam“.<br />
Verso Aufkleber der Galerie Hans, Hamburg mit<br />
Künstlerbezeichnung, Enstehungsort „Augsburg“<br />
und zeitlicher Einordnung um 1700.<br />
Hinter Glas gerahmt.<br />
Wir danken Herrn Gode Krämer für freundliche Hinweise<br />
zur Katalogisierung.<br />
Die beiden Darstellungen sind als Gegenstücke gearbeitet.<br />
In der Bildkomposition sind die Figuren in den<br />
Landschaften jeweils nach rechts bzw. nach links positioniert.<br />
Darüber hinaus stehen die Szenen in einem<br />
thematischen Zusammenhang, der den Anfang und<br />
das Ende des Lebens Jesu bedeutet. In der Anbetungsszene<br />
rechts in der nächtlichen Landschaft ein<br />
leuchtender Engel in der Ferne. Arbeiten wie diese<br />
beiden Gouachen sind äußerst selten. A.R.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Eva Langenstein, Georg Asam, Ölmaler und Freskant<br />
im barocken Altbayern. München/Zürich 1986.<br />
(1420841) (11)<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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426<br />
JEAN-BAPTISTE PILLEMENT,<br />
1728 LYON <strong>–</strong> 1808 EBENDA, ZUG.<br />
DIE SCHIFFBRÜCHIGEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
29 x 37 cm.<br />
In dekorativen, teilvergoldeten Rahmen.<br />
Wir danken Alastair Laing für freundliche Hinweise<br />
zur Katalogisierung.<br />
Felsenküste im Sturm mit Wiedergabe zahlreicher<br />
Schiffbrüchiger, die sich auf die beleuchteten Felsen<br />
gerettet haben. Dahinter Wrackteile mit darauf befindlichen,<br />
teils heftig gestikulierenden Figuren und rechts<br />
schräg stehende Masten eines untergegangenen<br />
Schiffes vor dunklem, teilweise aufleuchtendem Gewitterhimmel.<br />
Im Hintergrund links ein Küstenstreifen<br />
mit Leuchtturm.<br />
Anmerkung:<br />
Das Werk des Künstlers besteht größtenteils aus<br />
Landschaften, wovon die meisten in den 1780er-Jahren<br />
entstanden sind, als er auch die Marinemalerei für<br />
sich entdeckte. Er schaffte es, sehr sensibel und<br />
differenziert Licht sowie atmosphärische Effekte<br />
einzufangen. (1400884) (18)<br />
€ 3.500 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
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Detailabbildung<br />
Lot 425<br />
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201
427<br />
THÉOBALD MICHAU,<br />
1676 TOURNAI <strong>–</strong> 1765 ANTWERPEN<br />
Der Maler war einer der erfolgreichsten Künstler des<br />
18. Jahrhunderts, die im Stil der Brueghel-Dynastie<br />
arbeiteten. Seine detailreichen und farbenprächtigen<br />
Werke erfüllten eine hohe Nachfrage zeitgenössischer,<br />
insbesondere französischer Sammler. Seine oft mit<br />
lebhaftem Pinselduktus eingefangenen Figuren verraten<br />
den Einfluss von Tenier.<br />
THE MILL OF REGILONES <strong>–</strong> GESCHÄFTIGES<br />
TREIBEN AM FLUSS<br />
THÉOBALD MICHAU,<br />
1676 TOURNAI <strong>–</strong> 1765 ANTWERP<br />
THE MILL OF REGILONES <strong>–</strong> HUSTLE AND BUSTLE<br />
ON THE RIVER<br />
Oil on panel.<br />
47.7 x 56 cm.<br />
Signed “T Michau” lower right.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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Öl auf Holz.<br />
47,7 x 56 cm.<br />
Rechts unten signiert „T Michau“.<br />
Blick auf einen sich schlängelnden großen Fluss mit<br />
einigen Booten im Wasser, darunter ein Fischerboot,<br />
sowie ein am rechten Ufer entlangführender Weg mit<br />
vielen Figuren. Zu diesen gehören Händler mit ihren<br />
schwer beladenen Mulis, ein kleines zweispänniges<br />
Fuhrwerk, sowie mehrere Händler, die ihre Ware<br />
anbieten. Am Ufer im flachen Wasser stehend eine<br />
kleine Viehherde. Im Hintergrund unter grau-blauem<br />
Himmel auf einer leichten Anhöhe stehend eine große<br />
Windmühle. Malerei in der typischen Manier des bekannten<br />
Künstlers.<br />
(1420751) (18)<br />
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428<br />
JEAN-BAPTISTE OUDRY,<br />
1686 PARIS <strong>–</strong> 1755 BEAUVAIS<br />
Oudry, der 1724 Hofmaler unter Louis XV wurde, ist<br />
neben seinen <strong>Gemälde</strong>n auch für seine Begründung<br />
und Leitung der Tapisserie-Manufaktur bekannt geworden,<br />
für die er auch Künstler wie François Boucher<br />
(1703-1770) gewinnen konnte. Jagd- und Tiermotive<br />
schuf er u. a. für den Herzog von Mecklenburg-Schwerin.<br />
HÖFISCHE JAGDGESELLSCHAFT MIT SPÜR<br />
HUNDEN IN EINEM PARK<br />
Kohle, graue Pastellkreide und Weißhöhung auf Papier.<br />
Sichtmaß: 22,5 x 18 cm.<br />
Mittig unten signiert und datiert „1739“. Auf Passepartout<br />
bezeichnet und datiert „1739 Le Limier“.<br />
Im Passepartout, hinter Glas im alten Rahmen.<br />
Das Blatt zeigt eine Park-Waldlandschaft mit Baumschneisen,<br />
dazwischen eine zahlreiche Personenansammlung,<br />
die der Jagd beiwohnen; im Vordergrund<br />
drei höfisch gekleidete Jäger und ein Jagd gehilfe<br />
mit Spürhunden.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Kornelia von Berswordt-Wallrabe (Hrsg.), Oudrys<br />
gemalte Menagerie. Porträts von exotischen Tieren<br />
im Europa des 18. Jahrhunderts, Deutscher Kunstverlag<br />
2008.<br />
Vgl. Alexandre P. Robert-Dumesnil, Le Peintre-Graveur<br />
français, ou catalogue raisonné des estampes gravées<br />
par les peintres et les dessinateurs de l’école française,<br />
Paris Warée 1835-1871.<br />
(1421192) (11)<br />
€ 6.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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203
429<br />
FRANZÖSISCHE SCHULE<br />
DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
BACCHANAL<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
95 x 126 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Unter blauem Himmel eine fröhliche Gesellschaft<br />
beim Feiern vor weiter bergiger Landschaft. Linksseitig<br />
ein Faun und eine Nymphe beim Tanz. In der Mitte<br />
auf einem Wagen, gezogen von zwei Löwen, wohl die<br />
sitzende Ariadne, in die sich der Weingott Bacchus<br />
verliebt und die er zu seiner Braut auserkoren hatte,<br />
wohl auf dem Weg zu ihm. Begleitet wird sie von weiteren<br />
Nymphen, zum <strong>Teil</strong> mit Früchten und Blumen.<br />
Im Himmel ein Puttipaar, von denen einer einen<br />
schweren Früchtekorb trägt. Figurenreiche Darstellung<br />
in zurückhaltender Farbgebung.<br />
(14007625) (18)<br />
€ 3.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
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430<br />
DEUTSCHER MALER<br />
DES 17./18. JAHRHUNDERTS<br />
VENUS UND AMOR IN DER SCHMIEDE<br />
DES VULKANS<br />
Öl auf Leinwand.<br />
139 x 100 cm.<br />
In Profilrahmen.<br />
An einem kassettierten Steinpostament steht die<br />
entblößte Venus, deren Scham nur von der Hand<br />
des Amor bedeckt wird, dessen Köcher über einer<br />
vergoldeten Schenkkanne hängen. In ihren Händen<br />
Schmuck, ihr Haupt überfangen von einem textilen<br />
Lambrequin. Im Hintergrund Mars, dessen Rüstzeug<br />
von Cupiden angelegt wird, um welche Venus Vulkan<br />
gebeten hatte. Dessen Hammer ruht vor dem offenen<br />
Schmiedefeuer.<br />
(14204132) (13)<br />
€ 6.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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431<br />
ITALIENISCHER MALER DER ZWEITEN HÄLFTE<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
RASTENDE ZWISCHEN ANTIKEN RUINEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
46,5 x 37 cm.<br />
In sonniger Landschaft einige Männer, teils lange Holzstöcke<br />
haltend, zwischen antiken Ruinen im Gespräch<br />
und sich ausruhend. Besonders auffällig linksseitig eine<br />
große bauchige Steinvase, dahinter ein steinerner Sarkophag<br />
und rechtsseitig der große Sockel einer Säule.<br />
Harmonische Darstellung mit ausgeprägter Licht- und<br />
Schattenführung.<br />
(1421193) (18)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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432<br />
MICHIEL CARRÉE,<br />
1657 DEN HAAG <strong>–</strong> 1727/47 ALKMAAR<br />
ARKADISCHE LANDSCHAFT MIT HIRTENIDYLLE<br />
UNTER ANTIKEN MONUMENTEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
81 x 101 cm.<br />
Am Pyramidensockel signiert und datiert „1695“.<br />
Im unteren Zentrum der Darstellung eine Hirtengruppe<br />
mit Rindern und Schafen an einem Steinbrunnen<br />
mit obeliskartigem, figürlich gemeißeltem Aufsatz.<br />
Daneben eine weitere antike Vase auf hohem Podest<br />
sowie ein hoher Säulenstumpf. Die antiken Denkmäler<br />
vor dem Hintergrund einer Baumgruppe, die im<br />
Spätabendlicht steht. Links zieht die römische Ruinenlandschaft<br />
nach hinten, überzogen von abendlich<br />
beleuchteten Wolken. Das Hirtenpaar in gestikulierender<br />
Bewegung wiedergegeben, dazwischen als origineller<br />
Einfall ein Äffchen, das auf einem Esel reitet.<br />
(1400885) (10)<br />
€ 3.500 - € 4.500<br />
Sistrix<br />
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205
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433<br />
GERARDUS VAN SPAENDONCK,<br />
1746 <strong>–</strong> 1822, NACHFOLGE DES<br />
Van Spaendonck zählt zu jenen Künstlern, die eine in<br />
Holland mit Jan van Huysum bereits höchst ausgereifte<br />
Blumenmalerei nach Frankreich brachten. Er studierte<br />
in den 1670-er Jahren bei Willem Herreyns an der Antwerpener<br />
Akademie, begab sich jedoch 1769 nach Paris,<br />
wo er zum Miniaturmaler am Hof ernannt wurde.<br />
1786 war er Kabinett-Hofmaler von Marie Antoinette.<br />
Sein außergewöhnliches Können zog zahlreiche<br />
Schü ler in sein Atelier. 1804 erhielt er den Orden der<br />
Ehrenlegion.<br />
GROSSER BLUMENSTRAUSS IN EINER STEINVASE<br />
MIT FRÜCHTEN, NESTGELEGE UND SCHNECKE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
69,5 x 57,5 cm.<br />
Wir danken Herrn Dr. Fred G. Meijer für freundliche<br />
Hinweise zur Katalogisierung.<br />
Das <strong>Gemälde</strong> besticht nicht allein durch die Vielfalt<br />
der Blumen und Kleintiere, vielmehr auch durch die<br />
Eleganz der Farbwahl und der hohen Ästhetik der gesamten<br />
Bildwirkung.<br />
(1402262) (11)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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434<br />
JEAN-BAPTISTE VAN LOO,<br />
1684 AIX-EN-PROVENCE <strong>–</strong> 1745 EBENDA, ZUG.<br />
ALLEGORIE DER POESIE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
105 x 136 cm.<br />
In goldfarbenem Rahmen.<br />
In einer großen Parkanlage haben sich mehrere Kinder<br />
in eleganter barocker Kleidung niedergelassen und<br />
gehen verschiedenen Tätigkeiten nach. In der Mitte<br />
ein sitzendes Mädchen in weißem Gewand mit blondem<br />
Haar und geröteten Wangen, auf einer kleinen<br />
goldenen Lyra spielend. Ein Junge, der neben ihr<br />
steht mit einem Ärmeln und rötlichem Mantelüberwurf,<br />
sieht sie verliebt an und scheint mit seinen Händen<br />
im Takt der Musik zu klatschen. Hinter ihm sitzend<br />
ein Junge, auf seinen übereinandergeschlagenen<br />
Beinen eine Schriftrolle auf einer Unterlage haltend, in<br />
seiner rechten Hand einen Federkiel, seinen Kopf<br />
schließlich auf seine linke Hand gestützt und über<br />
seine niederzuschreibende Dichtung nachdenkend.<br />
Links von ihm liegen am Boden eine Panflöte, ein<br />
Tamburin und eine Maske sowie ein Fell. Rechtsseitig,<br />
am Boden sitzend, ein weiterer Knabe mit aufgeschlagenem<br />
Buch, einen Federkiel in seiner Hand haltend<br />
und vor ihm liegend eine Schriftrolle mit den Worten<br />
„ŒUVRES DE PINDAR“, die auf den griechischen<br />
Dichter Pindar (um 518 <strong>–</strong> nach 446 v. Chr) hinweist.<br />
Zudem liegt er halb auf einem geschlossenen Buch<br />
mit dem Titel „Horace“, ein weiterer Hinweis auf einen<br />
bedeutenden römischen Dichter. Im Hintergrund<br />
rechts ein stehender Knabe, der versucht, das junge<br />
Mädchen mit seinen ausgestreckten Armen auf einen<br />
großen Rundtempel im Hintergrund hinzuweisen.<br />
Stimmungsvolle, harmonische Malerei in weichen<br />
Farbtönen mit vielen Details, die als Allegorie der<br />
Poesie zu verstehen sind. Kleine Rahmenschäden.<br />
Anmerkung:<br />
Der Künstler wurde von seinem Vater unterrichtet und<br />
hatte schon in jungen Jahren Aufträge für Kirchen<br />
und öffentliche Gebäude in Aix-en-Provence und Toulon.<br />
Nach seinem Studium in Rom ging er nach Paris,<br />
wo er zum Mitglied der Königlichen Akademie der<br />
Künste gewählt wurde. Er malte mehrere Altarbilder<br />
und restaurierte Werke von Francesco Primaticcio<br />
(1504-1570) in Fontainebleau. 1737 ging er nach England,<br />
wo er durch Portraits bekannt wurde und kehrte<br />
schließlich 1742 nach Paris zurück. (14007626) (18)<br />
€ 6.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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207
435<br />
PIETRO LONGHI,<br />
1702 <strong>–</strong> 1785, KREIS DES<br />
HALBBILDNIS EINER DAME IN<br />
BLAUEM BROKATKLEID<br />
Öl auf Leinwand.<br />
86 x 68,5 cm.<br />
Im original, marmorierten Rahmen mit erhaltenem<br />
Spannrahmen noch ohne Keile.<br />
Die Dame, noch jugendlichen <strong>Alte</strong>r, trägt das weiß<br />
gepuderte Haar kurz und eng anliegend, was eine<br />
zeitliche Einordnung um 1760 erlaubt. Trotz fehlendem<br />
attributivem Goldschmuck, der Mitglieder des<br />
Adels gewöhnlich auszeichnet <strong>–</strong> mit Ausnahme der<br />
tropfenförmigen Perlen-Ohrringe <strong>–</strong> ist die Nobilität der<br />
Dargestellten bereits an der großzügigen Verwendung<br />
von Blau im <strong>Gemälde</strong> dokumentiert, da diese<br />
Farbe auch damals erkennbar zu den teuersten Malmaterialien<br />
zählte. So dürfte es sich hier nicht um<br />
ein Mitglied des Adels, vielmehr um eine Dame der<br />
vermögenden norditalienisch-/venezianischen Gesellschaft<br />
handeln.<br />
(1421071) (11)<br />
€ 3.500 - € 4.000<br />
Sistrix<br />
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436<br />
SÜDDEUTSCHER MEISTER<br />
DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
PORTRAIT EINER ELEGANTEN DAME<br />
Öl auf Leinwand.<br />
84 x 65 cm.<br />
In Prunkrahmen.<br />
Vor unbestimmtem Hintergrund das Halbbildnis der<br />
jungen Frau leicht nach links in einem hellen Kleid mit<br />
weitem spitzenbesetztem Dekolleté und einem dunkelblauen<br />
Mantelüberwurf. Sie hat weiß gepudertes<br />
langes Haar, leicht gerötete Wangen und mit ihren<br />
glänzenden blauen Augen blickt sie würdevoll und<br />
aufmerksam aus dem Bild heraus.<br />
(1420414) (18)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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209
437<br />
MATTHEW WILLIAM PETERS,<br />
1741/42 <strong>–</strong> 1814, ZUG.<br />
PORTRAIT EINES JUNGEN MIT BUCH UND FEDER<br />
MATTHEW WILLIAM PETERS,<br />
1741/42 <strong>–</strong> 1814, ATTRIBUTED<br />
PORTRAIT OF A BOY WITH BOOK AND QUILL<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
125 x 102 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Der junge sitzende Mann vor beigem Hintergrund, in<br />
dem linksseitig eine Nische mit einer stehenden Figur<br />
zu erkennen ist. Er trägt ein dunkles Oberteil mit geschlitzten<br />
Ärmeln und einen weißen Spitzenkragen.<br />
Seinen Kopf hat er zur linken Seite gewandt und blickt<br />
mit seinen dunklen glänzenden Augen aufmerksam<br />
leicht nach oben seitlich aus dem Bild heraus. Vor ihm<br />
liegend ein aufgeschlagenes Buch, dass er mit seiner<br />
linken Hand hält, während in seiner rechten Hand eine<br />
kleine Schreibfeder zu erkennen ist. Qualitätvolle Malerei<br />
bei besonders feiner Wiedergabe des zarten Gesichts<br />
mit den geröteten Wangen, die Kleidung des<br />
Jungen an Portraits des Anthonis van Dyck (1599-<br />
1641) erinnernd.<br />
(1421604) (18)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
125 x 102 cm.<br />
€ 40.000 - € 60.000<br />
Sistrix<br />
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438<br />
CHRISTIAN DIETRICY, EIGENTLICH<br />
„CHRISTIAN WILHELM ERNST DIETRICH“,<br />
1712 WEIMAR <strong>–</strong> 1774 DRESDEN, ZUG.<br />
<strong>Gemälde</strong>paar<br />
MÄNNLICHE PORTRAITS<br />
Öl auf Holz.<br />
41 x 35,5 cm.<br />
Die beiden Männer sind durch ein geschicktes Spiel<br />
von Licht und Schatten und dichte Pinselstriche geformt,<br />
die die Weichheit des Bartes oder der Haare,<br />
die die Schläfen umrahmen, definieren. Die beiden<br />
aufwendig gestalteten Turbane scheinen fast gesplittert<br />
zu sein und vermitteln den taktilen Eindruck des<br />
Stoffes. Intensiv und tief scheinen sie das Wesen der<br />
beiden dargestellten Männer einzufangen.<br />
(1401259) (13)<br />
CHRISTIAN DIETRICY,<br />
ALSO KNOWN AS “CHRISTIAN WILHELM<br />
ERNST DIETRICH”,<br />
1712 WEIMAR <strong>–</strong> 1774 DRESDEN, ATTRIBUTED<br />
A pair of paintings<br />
MALE PORTRAITS<br />
Oil on panel.<br />
41 x 35.5 cm.<br />
€ 20.000 - € 40.000 (†)<br />
Sistrix<br />
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439<br />
FRANS HALS D. Ä.,<br />
1580 <strong>–</strong> 1666 , SCHULE DES<br />
SINGENDER MANN MIT FEDERHUT<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
55 x 44,5 cm.<br />
Auf dem Rahmen mit Namensnennung des Frans<br />
Hals. Verso auf der Leinwand mit altem Sammlungsetikett<br />
<strong>Gemälde</strong>sammlung des Dr. Schmieder mit<br />
Nummer 16.<br />
In reich dekoriertem Rahmen.<br />
Vor unbestimmtem Grund das Brustbildnis eines<br />
Mannes mit Federhut und geöffnetem Mund, ein<br />
Notenblatt haltend.<br />
(1421813) (13)<br />
FRANS HALS THE ELDER,<br />
1580 <strong>–</strong> 1666, SCHOOL OF<br />
SINGING MAN WITH PLUMED HAT<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
55 x 44.5 cm.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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440<br />
NIEDERLÄNDISCHER MALER<br />
IM STIL DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
WINTERLANDSCHAFT MIT<br />
SCHLITTSCHUHLÄUFERN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
65 x 81 cm.<br />
In vergoldetem Zierrahmen.<br />
Eine Flüssmündung, die eine dreibogige Brücke überspannt<br />
und links eine festungsähnliche Architektur<br />
aufweist, ist im Winter gefrohren und so nutzen einige<br />
Personen den Witterungsumstand, um Schlittschuh<br />
zu fahren. Der Himmel von winterlichen Schneewolken<br />
überspannt.<br />
(1421537) (3) (13)<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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213
441<br />
DEUTSCH-FRANZÖSISCHER MALER<br />
UM 1770<br />
<strong>Gemälde</strong>paar<br />
JUNGE DAME IM BOUDOIR AM TOILETTETISCH<br />
BEIM BESUCH EINES KAVALIERS<br />
sowie<br />
ZWEI ADELIGE DAMEN IM KABINETT VOR<br />
DEM KAMIN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
50 x 40 cm.<br />
Die beiden amüsanten Bilder führen die Darstellungen<br />
ausgesprochen erzählerisch vor. Das Erstgenannte<br />
zeigt drei Personen, dabei einen jungen Galan, der<br />
am Toiletttisch Augenkontakt mit der Zofe hält, die<br />
ihre junge Herrin soeben frisiert. Diese hält ein Buch,<br />
ein in dieser Zeit vor allem in Frankreich beliebtes<br />
Motiv der nunmehr fortschreitenden Bildung junger<br />
Damen, während sie dem Betrachter entgegenblickt,<br />
was ihrer Darstellung Portraitcharakter verleiht.<br />
Das Gegenstück zeigt eine Dame, die ihren weiten<br />
Rock vor das wärmende Kaminfeuer anhebt, um sich<br />
zu wärmen, während ihr die Gefährtin einen warnenden<br />
Blick zuwirft. Möglicherweise sind die beiden<br />
Darstellungen erlebte Szenen, im Bild als Erinnerungen<br />
festgehalten.<br />
(1420732) (11)<br />
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FRANCO-GERMAN ARTIST,<br />
CA. 1770<br />
A pair of paintings<br />
YOUNG LADY IN THE BOUDOIR AT HER TOILET<br />
VISITED BY A GENTLEMAN<br />
and<br />
TWO ARISTOCRATIC LADIES IN THE CABINET<br />
IN FRONT OF A FIREPLACE<br />
Oil on canvas.<br />
50 x 40 cm.<br />
The two amusing paintings present the depictions<br />
in a very narrative manner.<br />
€ 30.000 - € 40.000<br />
Sistrix<br />
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215
442<br />
JOHANN GEORG TRAUTMANN,<br />
1713 <strong>–</strong> 1769, ZUG.<br />
DER ERFOLGREICHE RAUBZUG<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
67 x 61 cm.<br />
In dekorativem, teilvergoldeten Rahmen.<br />
Im Rundbogeneingang eines alten Gebäudes hat<br />
wohl eine Diebesbande ihr erbeutetes Raubgut ausgebreitet:<br />
In der Mitte eine große Kiste mit wertvollen<br />
Tüchern und Bändern, davor liegend wertvolle goldene<br />
Schalen und Gefäße. Rechts daneben begutachten<br />
zwei Frauen die ausgebreiteten Münzen, zudem<br />
hält hinter ihnen ein Reiter ein wertvolles Stück Stoff,<br />
während ein zweiter eine weitere, kleinere Schmuckkiste<br />
heranträgt. Rechts, locker an den Sockel zweier<br />
folgender Säulen gelehnt, wohl der Anführer in rotem<br />
Gewand mit Kopfbedeckung, mit ausgebreitetem<br />
rechten Arm auf die Beute hinweisend und dabei aus<br />
dem Bild auf den Betrachter hinausblickend. Die<br />
nächtliche Darstellung wird nicht zuletzt erhellt durch<br />
eine erhobene, brennende Fackel, die eine der beiden<br />
Frauen hält. Nach links fällt der Blick auf eine Landschaft<br />
mit einem Wachsoldaten mit Gewehr und zwei<br />
weitere Männer. Qualitätvolle, nächtliche Darstellung<br />
mit vielen Details in überwiegend rot-brauner Farbgebung.<br />
(1411441) (18)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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443<br />
CHARLES ANDRÉ VAN LOO,<br />
1705 NIZZA <strong>–</strong> 1765 PARIS, UND WERKSTATT<br />
<strong>Gemälde</strong>paar<br />
MUSEALE GEMÄLDE EINER KÖNIGLICHEN<br />
HOCHZEITSKUTSCHE<br />
Öl auf Eichenholz.<br />
61,5 x 54 cm.<br />
Die beiden Bilder museal und höchst selten. Sie bildeten<br />
ursprünglich die Türbemalungen einer vergoldeten<br />
Prunkkutsche, wie sie in Paris für königliche Staatsprozessionen<br />
und Hochzeiten gefertigt wurden. In der<br />
Pariser Kutschen-Werkstatt arbeitete Van Loo zusammen<br />
mit seinen Mitarbeitern für die malerische Dekoration.<br />
Dabei sind die Hauptfiguren stets von der<br />
Hand des <strong>Meister</strong>s, die Nebendekoration von den<br />
Mitarbeitern. In der Regel enthalten die Darstellungen<br />
allegorische Bezüge zu Hochzeiten oder Krönungen.<br />
So sind auch hier die beiden bemalten Türverkleidungen<br />
mit Krönungsmotiven entsprechend allegorisch<br />
bemalt. Vor Blattgold-Hintergrund erscheinen jeweils<br />
fünf Putten auf Wolkenbänken. Sie stellen verniedlichte<br />
mythologische Götter und agieren entsprechend<br />
einem Hochzeitsereignis: In einem der Bilder vertritt<br />
ein Putto den Bräutigam als Gott Jupiter mit Blitzbündel<br />
und Helm. Er weist auf sein königliches ovales<br />
Wappen mit Krone. Links daneben Mars mit Schwert,<br />
darüber Flora, die die Krone hält. Links unten sitzt<br />
Amor im roten Umhang, Merkur mit einem Buch neben<br />
seinem Stab rechts auf der Wolke.<br />
Das Gegenstück ist der königlichen Braut gewidmet.<br />
Hier sind ebenfalls fünf Putten auf Wolken zu sehen.<br />
Eine mädchenhafte Puttenfigur mit rosafarbenem<br />
Velum oberhalb des noch unbekrönten Wappenrahmens<br />
erwartet die Krone. Im Zentrum unterhalb des<br />
Ovalwappens die weibliche Allegorie der Fortuna, mit<br />
einer ansehnlichen Mitgift in Form herabregnender<br />
Goldmünzen.<br />
Links darunter tragen zwei weitere Putten die Krone<br />
des Bräutigams nach oben, rechts daneben ist der Adler,<br />
Attribut des Zeus (des Bräutigams), flankiert von<br />
einem Putto mit Posaune (Ruhm).<br />
Die Innenflächen der ovalen Wappenrahmen sind mit<br />
Goldauflage überzogen. Es ist zu erkennen, dass sich<br />
darunter Adelswappen befinden. Der Grund liegt darin,<br />
dass derlei Prachtkarossen und Hochzeitskutschen<br />
mehrfach verwendet wurden, wobei jeweils neue<br />
Wappen eingesetzt werden konnten.<br />
Diese prächtigen Staatskutschen wurden in Paris gefertigt.<br />
In Deutschland war Frankfurt am Main traditionell<br />
die Wahl- und Krönungsstadt. Eine solche Prunkkarosse<br />
wurde laut Quellen für 100.000 rheinische<br />
Gulden erworben. So etwa die goldene Kutsche für<br />
die 1722 mit dem bayerischen Kurfürsten Karl Albrecht<br />
(1697-1745) vermählte, alsdann Kaiserin Maria<br />
Amalia (1701-1756) oder für den Kurfürsten Clemens<br />
August von Köln (1700-1761).<br />
Charles van Loo, in Paris für die Bemalung dieser<br />
Prunkkutschen zuständig, erhielt als Peintre le plus<br />
habile 1.200 Louis d’or, sowie „une tabatiére et montre“<br />
in Gold als Gratifikation.<br />
Die Abbildung (Rudolf H. Wackernagel, München 2022,<br />
S. 66ff) zeigt die Prunkkarosse für Maria Amalia (Marstallmuseum,<br />
Schloss Nymphenburg), die ebenfalls<br />
mit <strong>Gemälde</strong>n von Van Loo dekoriert ist. Die Malweise<br />
der hier vorliegenden Bilder stimmt mit den Malereien<br />
der Kutsche völlig überein.<br />
Charles van Loo entstammte einer flandrischen Malerfamilie.<br />
Er ging 1720 nach Paris, arbeitete zunächst<br />
mit seinem Bruder Jean-Baptiste zusammen und erhielt<br />
1724 den Prix de Rome. 1732 in Turin, dann ab<br />
1733 wieder in Paris, von Madame Pompadour als Rivale<br />
von Boucher gefördert. Noch vor seinem Tod wurde<br />
er als erster Maler des Königs in den Adel erhoben.<br />
Van Loo war Lehrer des Jean-Honoré Fragonard. A.R.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Rudolf H. Wackernagel, Staats- und Galawagen<br />
der Wittelsbacher. Kutschen, Schlitten und Sänften<br />
aus dem Marstallmuseum Schloss Nymphenburg,<br />
München 2002, Bd. 2 S. 66 ff. (1381841) (11)<br />
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CHARLES ANDRÉ VAN LOO,<br />
1705 NICE <strong>–</strong> 1765 PARIS, AND WORKSHOP<br />
A pair of paintings<br />
DEPICTIONS FROM A ROYAL WEDDING CARRIAGE<br />
OF MUSEUM-QUALITY<br />
Oil on oak panel.<br />
61.5 x 54 cm.<br />
The two paintings of museum-quality are extremely<br />
rare. Originally, they were the door paintings of a gilt<br />
state carriage. Together with his assistants, Van Loo<br />
painted the decorations in the Paris carriage workshop.<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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219
444<br />
JEAN HUGUES TARAVAL,<br />
1729 <strong>–</strong> 1785, ZUG.<br />
Jean Hugues Taraval war Sohn eines Malers, mit dem<br />
er 1732 nach Stockholm ging, um dort an der Königsresidenz<br />
mitzuwirken. Er studierte nach des Vaters Tod<br />
1750 in der Werkstatt der J.B. (1684-1745) und Charles<br />
André van Loo (1705-1765). 1756 mit dem Prix de<br />
Rome ausgezeichnet, wurde er Mitglied der Académie<br />
francaise und wirkte im Louvre, sowie in mehreren<br />
Palais und Château, wie etwa Fontainebleau.<br />
GEMÄLDEZYKLUS <strong>–</strong> ALLEGORIE DER VIER<br />
JAHRESZEITEN ALS KINDERSZENEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
50 x 60 cm.<br />
Die vier <strong>Gemälde</strong> zeigen die Themen der Jahreszeiten<br />
höchst reizvoll und ungewöhnlich in drolligen Kinderszenen.<br />
Die in den Jahreszeiten üblichen Tätigkeiten<br />
werden hier von Kleinkindern vorgeführt, was<br />
zeigt, dass der Maler intensive Beobachtungen umgesetzt<br />
hat. Die Grundidee einer solchen Auffassung<br />
wäre nicht zu denken ohne die literarischen Werke<br />
von Jean-Jaques Rousseau, mit dessen pädagogoschen<br />
Schriften. Taraval hinterließ in seinem Werk<br />
zahlreiche Bildmotive mit entsprechend dargestellten<br />
Putten, wie dies auch gleichzeitig bei Boucher zu sehen<br />
ist.<br />
Der „Frühling“ wird hier im Sinne kindlicher Interessen<br />
interpretiert, mit Verkleidungen während der Karnevalszeit.<br />
Die Szene in einem Innenraum mit Badezuber,<br />
ein Kind mit Merkurhelm, Mädchen mit<br />
Spitzhut sowie eine Allongeperücken-Anprobe.<br />
Der „Sommer“ zeigt die Kinder im höfischen Park,<br />
mit Gartengeräten, vor allem mit der kindlichen Erfahrung<br />
der Blumendüfte.<br />
Der „Herbst“ zeigt eine Traubenkelter, dazu mit einem<br />
Knäblein, das von der Torggelarbeit bereits Kopfschmerzen<br />
bekommen hat und taumelnd getröstet<br />
wird.<br />
Der „Winter“ zeigt eine Stubenszene mit Kamin und<br />
Kindern, die sich am Feuer wärmen. Auch hier eine<br />
drollige Szene mit dem mittig stehenden Knaben mit<br />
Brille, der den Erwachsenen spielt und ein Schriftstück<br />
vorliest.<br />
Die Bilder in tadelloser Erhaltung, wohl ehem. für ein<br />
höfisches Kinderkabinett als Supraporten geschaffen<br />
und daher nicht signiert.<br />
Provenienz:<br />
Pietro Accorsi, Turin.<br />
Die <strong>Gemälde</strong> wurden in der Familie der Vorbesitzer<br />
ehemals dem Turiner Maler Vittorio Amedeo Rapous<br />
(1728 - vor 1800) zugeschrieben.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Mark Sandoz, Hughes Taraval (Paris 1729-1785),<br />
Paris 1972, S. 195-255.<br />
Vgl. Simon Lee, Taraval, In: The Dictionary of Art,<br />
New York 1996, S. 343.<br />
(1421402) (11)<br />
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JEAN HUGUES TARAVAL,<br />
1729 <strong>–</strong> 1785, ATTRIBUTED<br />
SERIES OF PAINTINGS <strong>–</strong> ALLEGORY OF THE FOUR<br />
SEASONS AS CHILDREN’S SCENES<br />
Oil on canvas.<br />
50 x 60 cm.<br />
Provenance:<br />
Pietro Accorsi, Turin.<br />
The previous owners formerly attributed the work<br />
to the Turin painter Vittorio Amedeo Rapous (1728 -<br />
before 1800).<br />
Literature:<br />
cf. Mark Sandoz, Hugues Taraval (Paris 1729 - 1785),<br />
Paris 1972, pp. 195-255.<br />
cf. Simon Lee, Taraval, in: The Dictionary of Art, New<br />
York 1996, p. 343.<br />
€ 45.000 - € 65.000<br />
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221
KATALOG IV<br />
IMPRESSIONISTEN & MODERNE<br />
GEMÄLDE 19./20. JAHRHUNDERT<br />
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