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Gemälde Alte Meister – Teil 2

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ONE OF THE LEADING AUCTION HOUSES IN EUROPE<br />

CATALOGUE III<br />

OLD MASTER PAINTINGS PART 2<br />

Auctions: Thursday, 5 December 2024<br />

Exhibition: Saturday, 30 November <strong>–</strong> Tuesday, 3 December 2024


OLD MASTER<br />

PAINTINGS<br />

PART II


235<br />

FILIPPO MAZZOLA DELL’ERBETTE,<br />

UM 1460 <strong>–</strong> 1505 PARMA<br />

Der 1505 in Parma verstorbene italienische Maler der<br />

Renaissance ist der Vater des weit bekannteren manieristischen<br />

Malers Girolamo Francesco Maria Mazzola,<br />

bekannt als Parmigianino (1503-1540). Er war<br />

Schüler des Cremoneser Malers Francesco Tacconi<br />

und arbeitete hauptsächlich in der Region um Parma<br />

und Piacenza. Auf einer Reise nach Venedig studierte<br />

er die Werke seiner stillistischen Vorbilder Antonello<br />

da Messina (um 1430-1479), Giovanni Bellini (1430-<br />

1516) und Alvise Vivarini (um 1445-um 1505).<br />

DIE HEILIGE FAMILIE MIT JOHANNES DEM TÄUFER<br />

Öl auf Holz. Parkettiert. Nach oben abgerundet.<br />

54 x 37 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Verso eine Abschrift eines Gutachtens des bedeutenden<br />

Kunsthistorikers und Renaissance-Forschers Georg<br />

Gronau (1868-1938), München, 23. September 1924,<br />

der das Bild mit Werken Filippo Mazzolas in Neapel und<br />

Baltimore vergleicht.<br />

234<br />

MEISTER VON SIENA<br />

MARIA MIT DEM KINDE UND ZWEI HEILIGE<br />

Tempera/ Öl auf Stucco.<br />

71 x 55 cm.<br />

Verso mit einem typografischen Gutachten in französischer<br />

Sprache von 1958.<br />

In geschnitztem, architektonisch aufgefassten, spitzgiebligen<br />

Rahmen mit flankierenden, gedrehten Säulen.<br />

Vor goldpunzierten Grund Maria mit dem Kinde sitzend,<br />

welches eine Hand segnend emporhält. Die beiden<br />

Personen flankiert von Petrus und einem weiteren<br />

Heiligen, jeweils mit einem Nimbus versehen.<br />

(1420418) (13)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BIETEN<br />

Vor hellblauem Hintergrund, der den Himmel andeuten<br />

soll, die auf einer Steinbrüstung sitzende Madonna<br />

in wertvollem gold-rötlichem Kleid mit rotem faltenreichen<br />

Mantel, in ihrem Schoß liegend der nackte<br />

Jesusknabe, der in seiner rechten Hand eine Taube<br />

hält. Sie hat die Hände sorgsam vor ihrer Brust zusammengelegt<br />

und blickt auf das Kind nachdenklich<br />

herab. Hinter ihr stehend Josef in braunem Mantel<br />

mit Stab, zu ihrer Linken Johannes der Täufer in Fellgewand<br />

und Kreuzstab. Alle drei, sowie der Christusknabe,<br />

von einem Nimbus hinterfangen. Feine Malerei<br />

in teils kräftiger Farbgebung.<br />

Anmerkung:<br />

Laut einer konservatorischen Untersuchung des<br />

Doerner Institutes steht keines der nachgewiesenen<br />

Farbmittel im Widerspruch zur angenommenen<br />

Entstehungszeit des <strong>Gemälde</strong>s. (1420701) (18)<br />

FILIPPO MAZZOLA DELL’ERBETTE,<br />

CA. 1460 <strong>–</strong> 1505 PARMA<br />

THE HOLY FAMILY WITH SAINT JOHN THE BAPTIST<br />

Oil on panel. Parquetted. Rounded at the top.<br />

54 x 37 cm.<br />

On the reverse a transcript of an expert’s report by the<br />

renowned art historian and Renaissance expert Georg<br />

Gronau (1868 -1938), Munich, 23 September 1924, who<br />

compares the present painting with a work in Naples<br />

and Baltimore.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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236<br />

MEISTER DER VENEZIANISCHEN SCHULE<br />

DES 14. JAHRHUNDERTS<br />

DIE GEBURT MARIENS <strong>–</strong> DIE HEILIGE ANNA<br />

IM WOCHENBETT<br />

Tempera und Goldgrund auf Holz.<br />

43,5 x 33 cm.<br />

Um 1360.<br />

Angeschnitzte, reliefierte Rähmcheneinfassung.<br />

Wie der Markusdom in Venedig mit seiner reichen<br />

Bildmosaik-Ausstattung, so zeigt auch das kleine Tafelbild,<br />

wie eng die Malerei des 14. Jahrhunderts noch<br />

mit der Kunst des Byzantinischen Reiches verbunden<br />

war. _Englisch Die Behandlung der Perspektive war noch längst<br />

nicht voll entwickelt, Figuren und Objekte legen den<br />

Bibeltext wortwörtlich aus. Gezeigt ist, wie eine Gruppe<br />

von drei Frauen sich prozessionsartig dem Wochenbett<br />

der Heiligen Anna nähern und Geschenke mitbringen,<br />

wie etwa Kuchen oder Weinkanne. Anna<br />

nimmt die Gaben in Empfang. Einzig ihr Haupt und<br />

das des danebenstehenden Zacharias sind von einer<br />

goldenen Nimbusscheibe hinterfangen. Die gesamte<br />

Figurengruppe erscheint vor einem Gebäude, das<br />

rechts durch Rotfärbung und einen Rundbogen hervorgehoben<br />

erscheint. Damit werden die Hauptfiguren<br />

Anna und Zacharias als heilige Hauptfiguren nochmals<br />

betont. Das Kind, die Heilige Maria ist in einem<br />

Kinderbettchen am unteren Bildrand gezeigt, ebenfalls<br />

mit Nimbus, umsorgt von einer kleiner dargestellten<br />

Figur in der rechten Bildecke. Das hier dargestellte<br />

Geschehen geht auf Schilderungen aus den Apogryphen<br />

und dem Protoevangelium des Jakobus zurück.<br />

Der Malstil zeigt sich in der Tradition der byzantinischen<br />

Malerei, nach Venedig übermittelt durch Kunstzentren<br />

wie Konstantinopel oder Thessaloniki. Doch<br />

die Gesamtauffassung der Szene finden wir auch bei<br />

Giotto di Bondone (1266-1337) in seinem Freskenzyklus<br />

des Marienlebens in Padua von 1303. Es braucht<br />

keiner Betonung, dass ein Tafelbild wie dieses von<br />

hoher Seltenheit und großem kunsthistorischem Interesse<br />

ist. <strong>Alte</strong>rsbedingt Wurmgänge.<br />

Anmerkung:<br />

Diese Szenen-Auffassung erinnert an Darstellungen<br />

der Anbetung der Könige in Bethlehem. Ein Mosaik<br />

(aus dem 12.-14. Jahrhundert) im Markusdom, mit<br />

der Darstellung der Anbetung von Maria mit dem<br />

Kind durch die Heiligen Drei Könige, zeigt sich vergleichbar<br />

in Komposition und Figurengliederung;<br />

sowie das Hinterfangen der Marienfigur durch ein<br />

Gebäude hebt dort die Bedeutung der Hauptfiguren<br />

hervor. (1421262) (11)<br />

SCHOOL OF VENICE,<br />

14TH CENTURY<br />

THE NATIVITY OF THE BLESSED VIRGIN MARY <strong>–</strong><br />

SAINT ANNE IN CHILDBED<br />

Tempera and gold ground on panel.<br />

43.5 x 33 cm.<br />

ca. 1360.<br />

Like Saint Mark’s Basilica in Venice with its opulent<br />

mosaic decoration, the small panel painting also shows<br />

how closely 14th century painting was still connected<br />

to the art of the Byzantine Empire.<br />

Notes:<br />

This subject is reminiscent of depictions of the Adoration<br />

of the Magi in Bethlehem. The composition and<br />

figural structure of a mosaic (12th - 14th century) in<br />

Saint Mark’s Basilica depicting the Adoration of the<br />

Virgin and Child by the Three Magi is comparable;<br />

the fact that there is a building behind the figure of<br />

the Virgin also highlights the importance of the main<br />

figures.<br />

€ 15.000 - € 25.000 (†)<br />

Sistrix<br />

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237<br />

AMBROGIO LORENZETTI,<br />

1290 SIENA <strong>–</strong> 1348 EBENDA, ART DES<br />

Lorenzetti war <strong>–</strong> zusammen mit seinem älteren Bruder<br />

Pietro in Siena und in Florenz tätig. Berühmt geworden<br />

ist er vor allem für seinen großen Freskenzyklus der<br />

Guten und schlechten Regierung im Sieneser Palazzo<br />

Pubblico. Werke der Hand des Ambrosio finden sich in<br />

bedeutendsten Sammlungen und Museen, wie Uffizien<br />

Florenz, Pinacoteca Siena.<br />

MADONNA MIT DEM KIND<br />

Tempera und punzierter Goldgrund auf Holz.<br />

54,8 x 30,2 cm.<br />

Kleines gotisches Tafelbild mit oben seitlich eingezogenem<br />

Dreiecksauszug. Maria im Dreiviertelbildnis, in<br />

rotem Kleid mit dunkelblauem Mantel. Ihr Blick gilt<br />

dem Betrachter, während das Kind zur Mutter aufblickt<br />

und im Händchen einen Apfel hält. Dem Stil<br />

Lorenzettis emtsprechen die betont überlangen, fein<br />

dargestellten Finger der Madonna. Darüberhinaus ist<br />

eine enge Verwandtschaft zu der Mariendarstellung im<br />

Triptychon des Hl. Proklos (um 1332, Uffizien, Florenz)<br />

zu erkennen. Die Ähnlichkeit zeigt sich vor allem in<br />

dem eng und weich anliegenden roten Kleid der Madonna,<br />

abgesehen von der Haltung und dem Blick<br />

des Kindes, der auf die Mutter gerichtet ist. Das grundierte<br />

<strong>Gemälde</strong> mit seitlichem holzoffenen Rand, der<br />

ehemals durch die Rahmung abgedeckt war. Leicht<br />

gewölbt.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Jacob Burckhardt: Die Kunst der Renaissance.<br />

Band I. Die Malerei nach Inhalt und Aufgaben. Aus<br />

dem Nachlaß herausgegeben von Marizio Ghelardi<br />

u. a. C. H. Beck. München. Schwabe.Basel. 2006,<br />

S. 351<br />

Vgl. Michela Becchis: Lorenzetti, Ambrogio. In:<br />

Mario Caravale (Hrsg.): Dizionario Biografico degli<br />

Italiani (DBI). Band 65: Levis-Lorenzetti. Istituto<br />

della Enciclopedia Italiana, Rom 2005.<br />

Vgl. C. De Benedictis: Lorenzetti, Ambrogio. In:<br />

Dizionario dell‘Arte medievale Band 7, Rom 1996,<br />

S. 878-884. (1421904) (11)<br />

AMBROGIO LORENZETTI,<br />

1290 SIENA <strong>–</strong> 1348 IBID., MANNER OF<br />

MADONNA AND CHILD<br />

Tempera and punched gold ground on panel.<br />

54.8 x 30.2 cm.<br />

Small Gothic panel painting.<br />

Literature:<br />

cf. Jacob Burckhardt, Die Kunst der Renaissance,<br />

vol. I, Die Malerei nach Inhalt und Aufgaben. From<br />

the estate, published by Maurizio Ghelardi et al.<br />

Munich/Basel 2006, p. 351<br />

cf. Michela Becchis, Lorenzetti, Ambrogio, in: Mario<br />

Caravale (ed.): Dizionario Biografico degli Italiani<br />

(DBI), vol. 65: Levis-Lorenzetti. Istituto della Enciclopedia<br />

Italiana, Rome 2005.<br />

cf. Cristina de Benedictis, Lorenzetti, Ambrogio, in:<br />

Dizionario dell’Arte medievale, vol. 7, Rome 1996,<br />

pp. 878-884.<br />

€ 30.000 - € 50.000 (†)<br />

Sistrix<br />

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17


238<br />

DEUTSCHER MALER UM 1520<br />

DORMITIO<br />

Öl auf Holz. Abgeschliffen und parkettiert.<br />

106 x 90 cm.<br />

In ebonisiertem Kehlrahmen.<br />

Maria, die im Tod ihre jugendliche Gestalt zurückgewonnen<br />

hat, ruht auf dem Sterbebett. Sie wird umgeben<br />

von den auf wundersame Weise herbeigeeilten<br />

sichtlich trauernden zehn von zwölf Apostel, welche<br />

die Exequien einleiten; links im Vordergrund wohl<br />

Petrus lesend, Johannes Evangelist ihrem Haupt<br />

am nächsten stehend. Perspektivisch zulaufend der<br />

Boden in farblich dreifach alternierenden Quadratfliesen,<br />

zwei Cherubim halten hinter dem Bett einen<br />

textilen Baldachin in der Art eines Zeltes. In leuch tender<br />

Polychromität gestaltet, die Häupter der Apostel<br />

mit raumgreifenden Maßwerknimben in Gold gestaltet,<br />

Maria mit über Kreuz gelegten Händen.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Leopold Kretzenbacher, Sterbekerze und Palmzweig-Ritual<br />

beim „Marientod“ Zum Apokryphen in<br />

Wort und Bild bei der koimesis, dormitio, assumptio<br />

der Gottesmutter zwischen Byzanz und dem mittelalterlichen<br />

Westen, Wien 1999.<br />

Vgl. Gertrud Holzherr, Die Darstellung des Marientodes<br />

im Spätmittelalter. Dissertation, Universität<br />

Tübingen 1971. (1421816) (13)<br />

GERMAN SCHOOL, CA. 1520<br />

DORMITIO<br />

Oil on panel. Ground and parquetted.<br />

106 x 90 cm.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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239<br />

SCOLAIO DI GIOVANNI,<br />

MAESTRO DI BORGO ALLA COLLINA, 1385 <strong>–</strong> 1434<br />

Scolaio dürfte sich im Kreis des Agnolo Gaddi (1350-<br />

1396) ausgebildet haben und ist womöglich als Mitarbeiter<br />

des Gherardo Starnina (um 1360-1413) nach Valencia<br />

gefolgt. Nach dessen Rückkehr nach Florenz<br />

um 1403 hat er sich wohl selbstständig gemacht. Ursprünglich<br />

wurde er mit dem Notnamen „Maestro del<br />

Borgo alla Collina“ geführt, auf Grund eines Altarflügels,<br />

den er 1423 in der Kirche San Donato in der Stadt<br />

Borgo alla Collina im Casentino malte. Heute wird der<br />

Künstler mit dem Namen Scolaio di Giovanni in Verbindung<br />

gebracht. Er war <strong>–</strong> zusammen mit Alvaro Pirez,<br />

aber auch Niccolò di Pietro Gerini (tätig von 1368-1415),<br />

Giovanni dal Ponte (1385-1437) und Giovanni di Francesco<br />

Toscani (1370-1430) einer der wichtigsten Mitgestalter<br />

der spätgotischen Blütezeit der florentinischen<br />

Malerei des beginnenden Quattrocento, deren Hauptakte<br />

Spinello Aretino (um 1340-1410), Gherardo di Jacopo<br />

Starnina (um 1363-1409) und Lorenzo Monaco<br />

(um 1370- um 1425) waren. Nach Lehrjahren bei Agnolo<br />

Gaddi in Weiterführung des Stiles Giottos blieb Scolaio<br />

di Giovanni dem Stil Starninas eng verbunden. Der<br />

Notname wurde 1938 von Georg Pudelko geprägt, indem<br />

er Werke untersuchte, die Osvald Siren in den<br />

Jahren 1904 und 1905 dem Maestro del Bambino Vispo<br />

zugeschrieben hatte. Pudelkos Vorschlag wurde<br />

später von den größten Kennern des 20. Jahrhunderts<br />

angenommen. Roberto Longhi, Carlo Ludovico Ragghianti,<br />

Federico Zeri und Miklos Boskovits, erweiterten<br />

den Katalog des Maestro di Borgo alla Collina um zahlreiche<br />

Neuzugänge. Die Identifizierung des anonymen<br />

Malers mit Scolaio di Giovanni wurde 1996 von Anna<br />

Maria Bernacchioni vorangetrieben.<br />

MADONNA MIT DEM KIND UND HEILIGEN<br />

Tempera auf Goldgrund, auf Holz.<br />

93 x 51 cm.<br />

Beigegeben eine Expertise von Dr. Mauro Minardi,<br />

vom Dezember 2022/Januar 2023.<br />

Der florentinischen Gotik entsprechend ist das Tafelbild<br />

spitzbogig geschlossen, die Hauptfigur -Maria mit<br />

dem Kind <strong>–</strong> erhöht thronend, der Oberkörper von einem<br />

Goldgrund mit punzierten Nimben hinterfangen.<br />

Während Maria mit gesenktem Haupt in Nachdenklichkeit<br />

dargestellt ist, blickt das Kind dem Betrachter<br />

entgegen, ein Motiv, das sich weit fortsetzten sollte.<br />

Die Begleitfiguren, die wie meist im Zusammenhang<br />

mit den Auftraggebern bzw. dem Patrozinium stehen,<br />

sind symmetrisch ins Bild komponiert: die männlichen<br />

Heiligen erhöht stehend: Antonius der Eremit und<br />

Franziskus in braunem Ordenskleid. Darunter in Sitzhaltung<br />

links Katharina mit dem Rad als Attribut, sowie<br />

eine noch nicht identifizierte Heilige mit Buch und<br />

Schreibgriffel, wohl Clara von Assisi mit dem Regelbuch.<br />

Die Gesamtdarstellung findet sich vom Maler wiederholt<br />

<strong>–</strong> von Detailabwandlungen abgesehen <strong>–</strong> in weiteren<br />

Sammlungen. So in Florenz, Chiesa di San Giuliano,<br />

oder in der Galleria di Accademia.<br />

Literatur:<br />

Vgl. A. Lanza, Il Maestro del Borgo alla Collina,<br />

Polistampa, Florenz 2012. (1421422) (11)<br />

SCOLAIO DI GIOVANNI,<br />

MAESTRO DI BORGO ALLA COLLINA, 1385 <strong>–</strong> 1434<br />

MADONNA AND CHILD WITH SAINTS<br />

Tempera on gold ground, on wood.<br />

93 x 51 cm.<br />

Accompanied by an expertise by Dr Mauro Minardi,<br />

dated December 2022/January 2023.<br />

€ 50.000 - € 80.000<br />

Sistrix<br />

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240<br />

MEISTER DES „SAN NICOLÒ“-TRIPTYCHONS<br />

ALTARTAFEL MIT DARSTELLUNG DES HEILIGEN<br />

PROSDOCIMUS VON PADUA<br />

Öl auf Tafel, mit punziertem Goldgrund.<br />

121 x 36,5 cm.<br />

Betont hochrechteckiger Flügel eines Klappaltars,<br />

der nach Recherchen möglicherweise 1503 von Badessa<br />

Catarina Mariotti für die Kirche San Prosdocimo<br />

in Vicenza in Auftrag gegeben wurde. Vermutlich<br />

kam das Werk 1808 zunächst in Staatsbesitz, wurde<br />

dann 1822 in die Sammlung des Malteserordens<br />

übertragen. Die Bildtafel wurde ursprünglich dem<br />

Maler Alvise Vivarini (um 1445-um 1505) zugeschrieben.<br />

Andrea de Marchi hat sie in den Werkkatalog<br />

des <strong>Meister</strong>s des Nikolaus-Triptychons aufgenommen.<br />

Es wird angenommen, dass die Tafel ehemals<br />

eine Madonnendarstellung mit Kind und Engeln flankiert<br />

hat, die 1983 von Federico Zeri und nochmals<br />

im Jahr 2000 von Enrico Maria Dal Pozzolo publiziert<br />

wurde. Die Madonnendarstellung war seit 1979 bekannt<br />

(Christie´s Febr. 79, lot 99), zu den weiteren<br />

Seitenbildern fehlen bislang Informationen. Pietro<br />

Edwards hatte 1806 in einer Inventarbeschreibung<br />

dazugehörige Tafelbildthemen aufgeführt, nämlich<br />

San Daniele, Schutzpatron von Padua, und Prosdocimus,<br />

erster Bischof der Stadt und Patron des gleichnamigen<br />

Klosters. Der bislang anonyme Künster<br />

wurde von Dal Pozzolo vorläufig mit dem Maler Battista<br />

Tessari (genannt Girolamo del Santo) dem Cousin<br />

der Auftraggeberin identifiziert. Der Dargestelle steht<br />

frontal zum Betrachter, im Arm der erhobenen Segenshand<br />

der Bischofsstab, gewandet mit einem reich<br />

mit gestickten Bildern ornamentierten Chormantel.<br />

Provenienz:<br />

Kirche San Prosdocimus, Padua (1503).<br />

Privatsammlung Ludwig Mond, London.<br />

Kunstgalerie von Ontario, Toronto (1926).<br />

Auktion Sotheby´s New York, 27. Januar 2017, Lot 405.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Pietro Edwards, In: Fogolari, Accademia veneziana<br />

di pittura e scultura des ´700, L’arte XVI, 1913,<br />

S. 250.<br />

Vgl. Maracher (Hrsg.), Museo Correr, <strong>Gemälde</strong> aus<br />

dem 14. bis 16. Jahrhunderts, Ausstellungskatalog,<br />

Venedig 1957.<br />

Vgl. Frederico Zeri, Un esercizio in area veneta di<br />

provincia, in: Antologia di Belle Arti, 15 f. 1980.<br />

Vgl. M. Lucco, Un esercizio di folologia, l´autore del<br />

trittico in San Nicolo a Padova. In: Bolletino del Muso<br />

Civico di Pdova, LXXII, 1983.<br />

Vgl. E. M. Dal Pozzolo. La chiesa di San Prosdocimo<br />

a Padova in Arte Veneta, 58, 2000. S. 77 f. (1421373)<br />

(11)<br />

MASTER OF THE SAN NICOLÒ TRIPTYCH<br />

ALTARPIECE WITH DEPICTION OF SAINT<br />

PROSDOCIMUS OF PADUA<br />

Oil on panel with punched gold ground.<br />

121 x 36.5 cm.<br />

Depiction of an elongated portrait format wing of a<br />

folding altarpiece, which, according to research, was<br />

possibly commissioned in 1503 by Badessa Catarina<br />

Mariotti for the church of San Prosdocimo in Vicenza.<br />

The work probably first came into state ownership in<br />

1808 and was then transferred to the collection of the<br />

Order of Malta in 1822. The panel was originally attributed<br />

to the painter Alvise Vivarini (ca. 1445 - ca. 1505).<br />

Andrea de Marchi included it in the oeuvre catalogue<br />

of the Master of the San Nicolò Triptych.<br />

Provenance:<br />

Church of San Prosdocimo, Padua (1503).<br />

Private collection Ludwig Mond, London.<br />

Art Gallery of Ontario, Toronto (1926).<br />

Auction Sotheby’s New York, 27 January 2017, lot<br />

405.<br />

Literature:<br />

cf. Pietro Edwards, in: Fogolari, Accademia veneziana<br />

di pittura e scultura des ‘700, in: L’arte, XVI, 1913,<br />

p. 250.<br />

cf. Maracher (ed.), Museo Correr, <strong>Gemälde</strong> aus<br />

dem 14. bis 16. Jahrhunderts, exhibition catalogue,<br />

Venice 1957.<br />

cf. Federico Zeri, Un esercizio in area veneta di provincia,<br />

in: Antologia di Belle Arti, p. 15f., 1980.<br />

cf. Mauro Lucco, Un esercizio di filologia, l´autore del<br />

trittico in San Nicolò a Padova, in: Bolletino del Museo<br />

Civico di Padova, LXXII, 1983.<br />

cf. Enrico Maria dal Pozzolo, La chiesa di San Prosdocimo<br />

a Padova, in: Arte Veneta, 58, 2000. p. 77f.<br />

€ 30.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

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241<br />

ALVISE VIVARINI,<br />

UM 1445 VENEDIG ODER MURANO <strong>–</strong> UM 1505,<br />

WERKSTATT<br />

Vivarini war der letzte Vertreter der bekannten venezianischen<br />

Malerdynastie des Quattrocento. Als Sohn<br />

des Antonio da Murano Vivarini (um 1415-1476) und<br />

Neffe des Bartolomeo Vivarini (um 1432-um 1499),<br />

aber auch des Giovanni d’Alemagna (gest. 1450) setzte<br />

er die Tradition fort. Vermutlich war er auch der Lehrer<br />

des berühmten Jacopo de Barbari (1440-um 1516).<br />

HL. LUDWIG VON TOULOUSE<br />

Tempera auf Holz.<br />

126 x 39 cm.<br />

In schmalem Profilrahmen.<br />

Ausgestattet mit den Insignien eines Bischofs - Mitra<br />

und Krummstab <strong>–</strong> macht der Heilige Ludwig von Toulouse<br />

mit seiner behandschuhten linken Hand eine<br />

Segensgeste. Mit der anderen Hand hält er den Saum<br />

seiner Kasel fest, während er ein Buch umklammert<br />

und seinen Krummstab hält. Obwohl keine Inschrift<br />

diesen Heiligen benennt, ermöglichen zwei Elemente<br />

seine Identifizierung: Die blaue, mit Lilien verzierte<br />

Kasel, ein Symbol des französischen Königshauses,<br />

weist ihn als Prinzen aus königlichem Blut aus. Zudem<br />

zeugt die braune Mönchskutte, die unter der Kasel<br />

sichtbar ist, sowie die Kapuze, die seine Schultern<br />

bedeckt, von seiner Zugehörigkeit zum Orden der<br />

Franziskaner. Anstelle eines Heiligenscheins dient der<br />

goldene Hintergrund als Zeichen der Heiligkeit. Heiliger<br />

Ludwig von Anjou, auch bekannt als Ludwig von<br />

Toulouse (1274-1297), war der Sohn von Karl II., genannt<br />

der Lahme, König von Neapel sowie Graf von<br />

Provence, Anjou und Maine. Während Karl II. nach einer<br />

Seeschlacht gegen König Peter III. von Aragonien,<br />

die dazu diente, Sizilien zurückzuerobern, 1282 gefangen<br />

genommen wurde, wurde Ludwig gemeinsam<br />

mit seinen zwei Brüdern als Austauschpfand für seinen<br />

Vater in Gefangenschaft genommen. Ludwig war<br />

von tiefer Frömmigkeit und legte das Gelübde ab, in<br />

den Orden der Franziskaner einzutreten. Er verzichtete<br />

auf seine Thronrechte zugunsten seines jüngeren<br />

Bruders Robert. Nach seiner Freilassung im Jahr 1295<br />

trat er in den Franziskanerorden ein. Ein Jahr später,<br />

1296, ernannte ihn Papst Bonifatius VIII. zum Bischof<br />

von Toulouse, ein Amt, das er unter der Bedingung<br />

annahm, seine Franziskanerkutte beizubehalten. Während<br />

seines kurzen Wirkens in Toulouse widmete er all<br />

seinen Besitz und die Einkünfte seines Bistums der<br />

Unterstützung von Armen und Kranken, denen er demütig<br />

sogar an seinem eigenen Tisch diente. Auf dem<br />

Weg nach Rom zur Heiligsprechung seines Großonkels<br />

Ludwig IX. (Saint Louis) verstarb Ludwig 1297 in<br />

seiner Geburtsstadt Brignoles, ausgezehrt durch die<br />

Tuberkulose, die ihn seit seiner Gefangenschaft geschwächt<br />

hatte. Seine Reliquien wurden zunächst in<br />

die Franziskanerkirche von Marseille überführt, bevor<br />

sie von den Truppen Alfons V. von Aragonien gestohlen<br />

und in der Kathedrale von Valencia in Spanien aufbewahrt<br />

wurden. Nach seinem Tod wurden ihm Wunder<br />

zugeschrieben, und am 17. April 1317 wurde er<br />

von Papst Johannes XXII. heiliggesprochen. Heiliger<br />

Ludwig von Toulouse wurde sehr verehrt und oft dargestellt,<br />

wobei das bekannteste Werk das Altarbild<br />

von Simone Martini ist. Dieses Werk, das im Jahr seiner<br />

Heiligsprechung auf Auftrag von Robert von Anjou,<br />

König von Neapel, entstand, zeigt den König kniend<br />

und von seinem Bruder gekrönt. Während der<br />

Heilige in Martinis Altarbild im zentralen Panel auf einem<br />

Thron dargestellt wird, zeigt unsere Tafel mit ihrer<br />

länglichen Komposition, dass es sich um einen<br />

Seitenflügel eines mehrteiligen Altarbildes handelt,<br />

das mehrere Tafeln um ein zentrales Bild gruppierte.<br />

Die Familie Vivarini aus Padua arbeitete in Murano von<br />

den 1440er Jahren bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts.<br />

Antonio Vivarini (1415-1480), der Älteste der<br />

Dynastie, ist bekannt dafür, dass er gemeinsam mit<br />

seinem Schwager Giovanni d’Alemagna (1411-1450)<br />

<strong>Teil</strong>e der Ovetari-Kapelle in der Kirche der Eremitani in<br />

Padua freskierte. Antonio malte mehrmals Tafeln, die<br />

den heiligen Ludwig von Toulouse darstellten, von denen<br />

zwei im Louvre aufbewahrt werden. Bartolomeo<br />

Vivarini (1432-1499), Antonios Bruder, trat 1450 in das<br />

Unternehmen ein und entwickelte den Stil der Werkstatt<br />

hin zur internationalen Gotik. Gemeinsam arbeiteten<br />

sie am Kartäuserkloster von Bologna und an der<br />

Kirche San Francesco in Padua.<br />

(14117514) (13)<br />

ALVISE VIVARINI,<br />

CA. 1445 VENICE OR MURANO <strong>–</strong> CA. 1505,<br />

WORKSHOP OF<br />

SAINT LOUIS OF TOULOUSE<br />

Tempera on panel.<br />

126 x 39 cm.<br />

Equipped with the insignia of a bishop, a mitre and<br />

crozier, Saint Louis of Toulouse makes a gesture of<br />

blessing with his gloved left hand. In his other hand<br />

he holds the hem of his chasuble while clutching a<br />

book and holding his crozier. The Vivarini family of Padua<br />

was active in Murano from the 1440s to the beginning<br />

of the 16th century. Antonio Vivarini (1415 - 1480),<br />

the eldest of the dynasty and his brother-in-law<br />

Giovanni d’Alemagna (1411 - 1450) are known to have<br />

frescoed parts of the Ovetari Chapel in the Church of<br />

the Eremitani in Padua. Antonio painted several panels<br />

depicting Saint Louis of Toulouse, two of which are<br />

held at the Louvre. Bartolomeo Vivarini (1432 - 1499),<br />

Antonio’s brother, joined the family business in 1450<br />

and developed the workshop’s style towards international<br />

Gothic. They collaborated on the decoration of<br />

the Carthusian monastery of Bologna and the church<br />

of San Francesco in Padua.<br />

€ 12.000 - € 15.000 (†)<br />

Sistrix<br />

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21


242<br />

NIEDERRHEINISCHER MEISTER UM 1460/80<br />

<strong>Gemälde</strong>paar<br />

VERMÄHLUNG VON JOSEPH UND MARIA<br />

sowie<br />

DER TRAUM JOSEPHS VOR DER FLUCHT<br />

NACH ÄGYPTEN<br />

Öl/Tempera auf Eichenholz.<br />

Je 45,5 x 36,5 cm.<br />

In etwas späterem Rähmchen.<br />

Beigegeben eine Dokumentation von Dr. Bernd Konrad,<br />

Reichenau, 21. August 2023, in Kopie.<br />

Beidseitig bemalte, spätgotische Tafelbilder eines Flügelaltars<br />

mit Themen aus der Legende des Heiligen<br />

Joseph. Die beiden Rückseitendarstellungen, ebenfalls<br />

zusammengehörig und thematisch aufeinander<br />

bezogen, zeigen die „Mariä Verkündigung“ mit der<br />

an einem Betpult knienden Maria in der linken-, sowie<br />

dem Verkündigungsengel in der rechten Tafel. Die<br />

Größe der beiden Tafeln lassen darauf schließen, dass<br />

sie für einen Haus- oder Schlosskapellenaltar geschaffen<br />

wurden. Der spätgotische Malstil und die Bildauffassung<br />

zeigt eine Nähe zu dem Maler Jan Joest von<br />

Calcar (um 1450-1519), was <strong>–</strong> wie auch die Verwendung<br />

von Eichenholz als Farbträger <strong>–</strong> eine räumliche<br />

Einordnung in die Kunst des Niederrheins nahelegt.<br />

Die beiden Vorderseiten geben die Szenen in gotischen<br />

Innenräumen wieder: die Vermählungsszene mit dem<br />

Hohepriester hat der Maler in einen gotischen Sakralraum<br />

gesetzt, mit Spitzbogenfenstern, tragenden Säulen,<br />

einem Ausblick in die Landschaft und vor allem<br />

mit einem Schachbrett-Pavement, das perspektivisch<br />

die Raumtiefe bezeichnen will. Durch eine schlanke<br />

Säule im Vordergrund der Vermählungsszene wird der<br />

Betrachter zu einem diskreten Beobachter der Szene.<br />

Die auffällige betonte rote Farbe im Kleid der Gestalt<br />

links im Bild stellt die Frage, ob es sich hier <strong>–</strong> wie so<br />

häufig in Altartafeln der Zeit <strong>–</strong> um ein Stifterbildnis<br />

handeln könnte.<br />

Die Darstellungen entsprechen den Bibeltexten der<br />

Josefslegende. Dabei handelt es sich bei der Traumszene<br />

um eine in der Malerei äußerst seltene Bildikonographie.<br />

Gezeigt ist der zweite Traum Josephs,<br />

der die Mahnung enthält, vor Herodes nach Ägypten<br />

zu fliehen, gemäß dem Bibeltext (Mt. 2, 13-15). Wie<br />

häufig in religiösen- oder gesellschaftlichen Szenen<br />

der Zeit finden sich auch hier ebenso reizende wie<br />

kulturhistorisch aufschlussreiche Bilddetails, wie etwa<br />

im letztgenannten Bild der Nähkorb zu Füßen von<br />

Maria, und ihre Beschäftigung mit einem Nähfaden.<br />

Die Rückseiten, bildhaft aufeinander bezogen, zeigen<br />

die Verkündigung in den Gestalten von Maria und dem<br />

Erzengel Gabriel, jeweils mit den üblichen lateinischen<br />

Spruchbändern, die Aufschriften in gotischen Minuskeln.<br />

Hier fällt auf, dass sich das gemalte Pflasterpaviment<br />

in gleicher Ebene, Farbigkeit und Raumtiefe<br />

zu einer Raumeinheit fügt, wie auch der Hintergrund,<br />

der eine gleichgestaltete Mauerquader-Musterung aufweist.<br />

Daraus ist zu schließen, dass die beiden Tafeln<br />

bei geschlossener Präsentation des Altares eng zusammen<br />

zu sehen waren. Trotz hohen <strong>Alte</strong>rs guter<br />

Zustand, altrestaurierte Risse mit min. Retuschen, mit<br />

bloßem Auge nicht erkennbar. Eine Tafel mit seitlichem<br />

schmalem Holzriss. A.R.<br />

Provenienz:<br />

Privatsammlung, Süddeutschland. (1420625) (11)<br />

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LOWER-RHENISH SCHOOL, CA. 1460/80<br />

A pair of paintings<br />

THE MARRIAGE OF JOSEPH AND MARY<br />

and<br />

JOSEPH’S DREAM BEFORE THE ESCAPE TO EGYPT<br />

Oil/tempera on oak panel.<br />

45.5 x 36.5 cm each.<br />

Accompanied by an expert’s report by Dr Bernd Konrad,<br />

Reichenau, 21 August 2023, in copy.<br />

Late Gothic panels on either side of a winged altarpiece<br />

with themes from the legend of St Joseph. The<br />

two depictions on the back, also counterparts and<br />

thematically linked, show the Annunciation with Mary<br />

kneeling at a prayer desk on the left panel and the<br />

Angel of the Annunciation on the right panel.<br />

The size of the two panels suggests they were intended<br />

for a house or castle chapel altar. The late<br />

Gothic painting style and the design concept suggest<br />

similarities to the painter Jan Joest von Kalkar (ca.<br />

1450-1519), and this indicates the Lower Rhine region<br />

as does the use of oak as a paint carrier. Despite its<br />

age, it is in good condition, with some old, restored<br />

cracks and minimal retouching, invisible to the naked<br />

eye. One panel has a narrow crack on the side.<br />

Provenance:<br />

Private collection, South Germany.<br />

€ 22.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

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23


243<br />

JAN JOEST VAN KALMAR,<br />

1450 <strong>–</strong> 1519, ZUG.<br />

<strong>Gemälde</strong>paar<br />

DIE GEBURT CHRISTI<br />

sowie<br />

DIE FLUCHT NACH ÄGYPTEN<br />

Öl auf Holz.<br />

68 x 21 cm.<br />

Rahmen mit roten Samteinlagen.<br />

Die beiden schlank-hochformatigen, oben rund geschlossenen<br />

Tafelbilder dürften aus einem mehrteiligen<br />

Altarzusammenhang stammen. Dabei ist der rundbogige<br />

Abschluss im Kunstraum in dieser Zeit öfter zu<br />

finden. Das hochgestreckte Format erlaubt neben der<br />

unteren Hauptszene weitere Erzählungen im oberen<br />

<strong>Teil</strong>.<br />

Rätselhaft ist die nächtliche Darstellung eines brennenden<br />

Gebäudes oberhalb der Anbetungsszene,<br />

daneben Josef, der eine Kerze hält.<br />

(1402001) (11)<br />

JAN JOEST VAN KALMAR,<br />

1450 <strong>–</strong> 1519, ATTRIBUTED<br />

A pair of paintings<br />

THE NATIVITY<br />

and<br />

THE FLIGHT INTO EGYPT<br />

Oil on panel.<br />

68 x 21 cm.<br />

The two narrow, portrait-format panel paintings with<br />

a rounded top probably originate from a multi-part<br />

altar context.<br />

€ 11.000 - € 14.000<br />

Sistrix<br />

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244<br />

ROGIER VAN DER WEYDEN,<br />

1399 <strong>–</strong> 1464, ZUG.<br />

MADONNA MIT DEM KIND<br />

Eichentafel: 29 x 29 cm.<br />

Durchmesser: 22,5 cm.<br />

Vergoldete Profilrahmung.<br />

Beigegeben ein Material-Untersuchungsbericht des<br />

Doerner-Institut München, ohne Datum, in Kopie mit<br />

Bemerkungen: „Keines der nachgewiesenen Farbmittel<br />

steht im Widerspruch zur angenommenen Entstehungszeit<br />

des <strong>Gemälde</strong>s. (Es ist-) von einer Datierung<br />

[...] sogar von vor 1700 auszugehen.“<br />

Rundbild, vertieft in eine Eichenplatte gemalt, in dem<br />

die Madonna im Halbbildnis vor einem bergig-lanschaftlichen<br />

Hintergrund gesetzt ist. Die Feinmalerei<br />

weist auf die Tradition der Werkstatt des Van der Weyden.<br />

Vergleiche mit Madonnen des Van der Weyden<br />

(Clemens Sels Museum Neuss) zeigen ähnliche Fingerhaltung,<br />

vor allem den feinen schrägen, schmalen<br />

Augenschnitt, Elemente, die der spätgotischen Tradition<br />

verpflichtet sind. Der Landschaftshintergrund,<br />

blaugrün, dünnlasierend und flüssigfarbig aufgetragen,<br />

weist bereits in die etwas spätere Epoche des<br />

16. Jahrhunderts. Bemerkenswert ist die kleine am<br />

rechten Bildrand nur in Vergrößerung erfahrbare Darstellung<br />

von strohgedeckten Häusern und Staffage, mit<br />

dem Haarpinsel gemalt. Feiner, senkrechter Haarriss.<br />

(1420702) (11)<br />

ROGIER VAN DER WEYDEN,<br />

1399 <strong>–</strong> 1464, ATTRIBUTED<br />

MADONNA AND CHILD<br />

Oak panel: 29 x 29 cm.<br />

Diameter: 22.5 cm.<br />

Accompanied by a material analysis report from the<br />

Doerner Institute in Munich, n.d., in copy which states:<br />

“None of the identified paints contradict the assumed<br />

time of creation of the painting. (It can be assumed<br />

that it was even dated [...] before 1700.” The fine<br />

painting points to the tradition of van der Weyden’s<br />

workshop. Comparisons with Madonna paintings by<br />

van der Weyden (Clemens Sels Museum Neuss) show<br />

similar finger positions and especially the fine, slanted,<br />

narrow eyes are elements typical for the late<br />

Gothic tradition. The landscape background in blueish<br />

green and applied with a thin glaze and liquid colour,<br />

already points to the later period of the 16th century.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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25


245<br />

ITALIENISCHER MALER DES 16. JAHRHUNDERTS<br />

MARIA LACTANS<br />

Öl auf Nadelholz. Parkettiert.<br />

92 x 52 cm.<br />

Im Hochformat, Maria im Dreiviertelbildnis, nahezu in<br />

Lebensgröße, leicht nach links gewandt, vor hellem<br />

landschaftlichen Hintergrund und hohem Himmel. Insgesamt<br />

in lichter Farbigkeit, was <strong>–</strong> wie die Tannenholztafel<br />

<strong>–</strong> auf eine Entstehung in Norditalien schließen<br />

lässt. Das Haupt mit einem das Firmament durchscheinenden<br />

Nimbus hinterfangen, in den der Schriftzug<br />

in lateinischen Majuskeln eingefügt ist: „MARIA<br />

MATER COELI.“ (Maria Himmelsmutter). Besonders<br />

fein und farblich delikat behandelt der cremefarbige<br />

Damast Mantel.<br />

(1420402) (11)<br />

ITALIAN SCHOOL, 16TH CENTURY<br />

THE NURSING MADONNA<br />

Oil on softwood. Parquetted.<br />

92 x 52 cm.<br />

€ 14.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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246<br />

ITALIENISCHE SCHULE DES 16. JAHRHUNDERTS<br />

DIE DORNENKRÖNUNG<br />

Öl auf Holz.<br />

104 x 116 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Drei der vier Evangelien berichten, dass Jesus von<br />

Nazareth von römischen Soldaten einen Kranz aus<br />

Dornen aufgesetzt wurde. Das <strong>Gemälde</strong> zeigt im<br />

Vordergrund den sitzenden Jesus, an den Händen gefesselt,<br />

mit einem roten Mantelüberwurf bekleidet.<br />

Auf seinem Haupt die Dornenkrone, die von mehreren<br />

ihn umgebenden Soldaten mit Stöcken auf seinen<br />

Kopf niedergedrückt wird. Blut läuft ihm die Stirn<br />

hinunter und bedeckt auch seinen halbnackten Oberkörper.<br />

Linksseitig zwei Soldaten, die ihn zusätzlich<br />

verspotten. Drastische Darstellung in überwiegend<br />

rot-beiger und bläulicher Farbgebung.<br />

(1420978) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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247<br />

SÜDDEUTSCHER MALER NACH 1520<br />

ECCE HOMO<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

81 x 60 cm.<br />

In furniertem Wellenleistenrahmen.<br />

Beigegeben ist eine Pigmentanalyse von Claudio<br />

Falcucci vom 18. Oktober 2023, in Kopie.<br />

In dem Kolorit, das einem Chiaroscuro Holzschnitt<br />

angeglichen ist, die halbfigurige Darstellung des<br />

gepeinigten Christus mit Spottzepter, Umhang und<br />

Dornenkrone. Sein Haupt von lichtem Schein und<br />

doppeltem Strahlennimbus umfangen. Die stark grafische<br />

Auffassung lässt den Schluss zu, dass der<br />

Maler sich bei der Darstellung an grafischen Vorlagen<br />

wie den Ecce Homo Holzschnitten von Albrecht Dürer<br />

orientiert haben mag.<br />

(1401121) (13)<br />

SOUTH GERMAN SCHOOL, AFTER 1520<br />

ECCE HOMO<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

81 x 60 cm.<br />

Accompanied by a technical analysis by Claudio<br />

Falcucci from 18 october 2023, in copy.<br />

€ 7.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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27


248<br />

PIERO POLLAIUOLO,<br />

1443 <strong>–</strong> 1496, ART DES<br />

HALBBILDNIS EINES JUNGEN MANNES<br />

Öl/Tempera auf Nadelholz. Parkettiert.<br />

41 x 28,5 cm.<br />

Bildkomposition in der für die florentinische Bildnismalerei<br />

typischen, strengen Profilansicht, wie wir sie<br />

etwa von Piero del Pollaiuolo (1443-1496) her kennen.<br />

Der junge Mann in üblichem florentinischem Kostüm<br />

der Zeit, sein gesellschaftlich hoher Rang durch das<br />

Rot in Umhang und Kappe dokumentiert. Der landschaftliche<br />

Hintergrund mag ihn möglicherweise als<br />

Eigner von Landgütern verstehen lassen. Beachtenswert<br />

darüber hinaus die beiden kleinen Staffagefiguren<br />

in der linken unteren Bildecke <strong>–</strong> ein junger Mann<br />

entflieht einer Dame <strong>–</strong> die womöglich eine Episode<br />

der Biografie des Dargestellten bezeichnen sollen.<br />

Retuschen.<br />

(1421051) (11)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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249<br />

BERNARDINO DI BETTO,<br />

GENANNT „PINTORICCHIO“,<br />

1454 <strong>–</strong> 1513, SCHULE DES<br />

MARIA LACTANS<br />

Öl auf Holz.<br />

51 x 37,5 cm.<br />

In ornamental reliefiertem Rahmen.<br />

Verso mit verschraubten Parkettierleisten.<br />

Vor einer Brüstung mit Marmorkassettierung und<br />

profiliertem Schluss steht die Hüftfigur der Heiligen<br />

Mutter Gottes, in rotem ornamental verzierten Kleid<br />

und blauem goldgesäumtem Umhang. Ihr Haupt<br />

wird überfangen von einem von Goldsternen gefülltem<br />

im Raum liegenden Nimbus, ihre beiden Hände<br />

halten das Christuskind ebenfalls mit Nimbus, welches<br />

sie im Begriff ist zu stillen. Nach hinten abgeschlossen<br />

von einer angedeuteten hügeligen Flusslandschaft<br />

mit zwei Maria flankierenden gefiederten<br />

Bäumen, ein beim vergleichbaren <strong>Gemälde</strong> Papst<br />

Pius II reist nach Ancona um den Kreuzzug zu beschleunigen,<br />

welches in der in der Kathedrale von Siena<br />

(1503-1509) aufbewahrt wird. Zwei Bäume, die<br />

zwar anders gestaltet sind, jedoch ebenfalls Maria<br />

flankieren, sind auf einem <strong>Gemälde</strong> im Walters Art<br />

Museum in Baltimore zu finden.<br />

(1421981) (13)<br />

BERNARDINO DI BETTO,<br />

ALSO KNOWN AS “PINTORICCHIO“,<br />

1454 <strong>–</strong> 1513, SCHOOL OF<br />

THE NURSING MADONNA<br />

Oil on panel.<br />

51 x 37.5 cm.<br />

€ 25.000 - € 35.000<br />

Sistrix<br />

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250<br />

OBERRHEINISCHER MEISTER DER SPÄTGOTIK<br />

BEWEINUNG MARIENS<br />

Öl/Tempera auf Nadelholz.<br />

56 x 48 cm.<br />

Oberrhein, um 1480.<br />

Rahmen neuzeitlich, stilgemäß angefertigt, mit<br />

Wasserschlagleiste.<br />

Das nahezu quadratische Tafelbild entstand wohl in<br />

einem mehrteiligen Altarflügel-Zusammenhang, mit<br />

dem Thema des Marienlebens. Maria ist auf dem<br />

Sterbebett gezeigt, umgeben von den zwölf Aposteln.<br />

Unter ihnen sind zwei aufgrund ikonographischer Merkmale<br />

auszumachen: im Bildzentrum Petrus mit markant<br />

hoher Stirn, zudem mit einem goldenen Brokatmantel<br />

dargestellt, was ihn als Nachfolger Jesu kennzeichnen<br />

soll. Links daneben der jugendliche Johannes. Er<br />

reicht der im Sterben liegenden Maria eine Kerze, wie<br />

das thematisch üblicherweise in fast allen <strong>Gemälde</strong>n<br />

dieses Themas, aber etwa auch in einem Stich von<br />

Martin Schongauer zu sehen ist. Drei weitere Apostel<br />

sind mit den Utensilien Weihwasserkessel, Gebetbuch<br />

oder Weihrauchgefäß gezeigt. Wie so häufig in<br />

spätgotischen Darstellungen, bestechen auch hier die<br />

Details, die sowohl Räumlichkeiten als auch Einrichtungen<br />

der Zeit des ausgehenden Mittelalters zeigen.<br />

Verso grau gestrichen. Platte leicht gewölbt.<br />

(1420624) (11)<br />

ENGLISH UPPER-RHENISH SCHOOL,<br />

LATE GOTHIC<br />

THE DEATH OF THE VIRGIN MARY<br />

Oil/ tempera on softwood.<br />

56 x 48 cm.<br />

Upper Rhine, ca. 1480.<br />

The almost square panel painting was probably created<br />

as part of a multi wing altar with the subject of the life<br />

of the Virgin Mary. The Virgin is shown on her deathbed,<br />

surrounded by the twelve apostles. As is often<br />

the case in late Gothic depictions, the details are impressive,<br />

showing both the interiors and furnishings<br />

of the late Middle Ages.<br />

€ 12.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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251<br />

FLÄMISCHER MALER<br />

DES 16./ 17. JAHRHUNDERTS<br />

ANBETUNG DER HIRTEN<br />

Öl auf Holz.<br />

Je 61,7 x 18,7 cm.<br />

Rahmen geschwärzt mit vergoldeter Innenleiste.<br />

Zwei Außenflügel eines Klappaltars. Die beiden oben<br />

jeweils geschweift-hochziehenden Flügel entstammen<br />

einem Hausaltar, dessen Mittelbild die Geburt Jesu in<br />

Bethlehem zum Thema hatte. Nebeneinander montiert<br />

zeigen die beiden Flügel je zwei Hirten <strong>–</strong> mit geschultertem<br />

Lamm bzw. mit Flöte <strong>–</strong> vor landschaftlichem<br />

Hintergrund, getrennt durch eine Säule bzw. einem<br />

Mauerpfeiler. Der Malstil verrät einen Einfluss der italienischen<br />

Malerei, wie so häufig bei italoflämischen<br />

Malern der Zeit.<br />

(1421253) (1) (11)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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252<br />

JAN MANDYN,<br />

UM 1500 <strong>–</strong> 1560, NACHFOLGE DES<br />

AUFERSTEHUNG CHRISTI<br />

Öl auf Eichenholz.<br />

72 x 54 cm.<br />

Verso alte Klebezettel.<br />

Wir danken Herrn Peter van den Brink für freundliche<br />

Hinweise zur Katalogisierung.<br />

Der Maler ist in der Nachfolge des Jan Mandyn zu<br />

sehen. Dessen Interesse an grotesken Figurenwiedergaben,<br />

auffälliger Farbgebung und überraschenden<br />

Kompositionen wird auch in diesem <strong>Gemälde</strong> deutlich.<br />

Der Auferstandene entschwebt förmlich in kaum<br />

natürlich nachvollziehbarer Weise einem seiner Größe<br />

nicht entsprechendem Sarkophag; auch die leuchtenden<br />

Farben in den Gewändern der Wächter sind als<br />

Merkmale des Manierismus zu sehen, wie ebenso der<br />

gelbe Lichtstrahl, der die Christusfigur hinterfängt.<br />

Farblich weit zurückhaltender die Drei Marien, die sich<br />

im Hintergrund der Grabhöhle nähern, in der sie ein<br />

Engel erwartet.<br />

(1380611) (11)<br />

€ 5.500 - € 7.500<br />

Sistrix<br />

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253<br />

DEUTSCHE SCHULE UM 1550/1570<br />

DIE PERSONIFIKATION DER HOFFNUNG<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

70 x 59 cm.<br />

Vor dunklem Hintergrund das Dreiviertelbildnis einer<br />

jungen Frau mit hellem, zarten Inkarnat, leicht geröteten<br />

Wangen, rötlichen Haaren und farblich gleichen<br />

Augen, den Blick seitlich nach oben gewendet. Sie<br />

trägt ein faltenreiches grünes Gewand mit weißgrauem<br />

Kragen und Ärmeln des Untergewandes, und<br />

hält in ihrer kräftigen linken Hand einen großen, nach<br />

oben gerichteten Anker. Ihre rechte Hand hat sie behutsam<br />

auf ihre Brust gelegt. Dargestellt ist hier die<br />

Personifikation der Hoffnung in der Gestalt einer Frau:<br />

der Anker und auch die Farbe Grün gelten als Symbol<br />

der Hoffnung.<br />

(1400851) (18)<br />

€ 7.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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31


254<br />

FLORENTINER MALER DES 16. JAHRHUNDERTS<br />

MADONNA MIT KIND UND JOHANNES<br />

DEM TÄUFER<br />

Öl auf Holztafel. <strong>Teil</strong>parkettiert.<br />

87 x 69 cm.<br />

Mit einer seitlichen Holzleiste.<br />

Vor einem Berg in rot-blauem Gewand und Tuch stehend<br />

die Madonna, mit beiden Händen den nackten,<br />

auf einem Podest ebenfalls stehenden Jesusknaben<br />

haltend. Sie und Jesus blicken hinab auf den jungen<br />

Johannes in Fellgewand, der seine rechte Hand mit<br />

ausgestreckten Zeigefinger erhoben hat und aus dem<br />

Bild hinausblickt. Die Häupter der drei Figuren jeweils<br />

von einem goldenen Strahlennimbus hinterfangen. Die<br />

länglichen Figuren und ihre Gestik an den Manierismus<br />

der Zeit erinnernd. Malerei in zurückhaltender, weicher<br />

Farbgebung.<br />

(1410781) (18)<br />

SCHOOL OF FLORENCE,<br />

16TH CENTURY<br />

MADONNA AND CHILD WITH SAINT JOHN<br />

THE BAPTIST<br />

Oil on panel. Partly parquetted.<br />

87 x 69 cm.<br />

€ 12.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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255<br />

FLORENTINISCHE SCHULE<br />

DES SPÄTEN 16. JAHRHUNDERTS<br />

ELIEZER UND REBECCA AM BRUNNEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

140 x 102 cm.<br />

In mit Blattwerk reliefiertem Rahmen.<br />

Dargestellt ist die alttestamentarische Episode, in der<br />

Abraham seinem ältesten Diener Eliezer aufgetragen<br />

hat, im <strong>Alte</strong>n Land eine Ehefrau für seinen Sohn Isaak<br />

zu finden. In sanften Tönen auf einem Podest ein<br />

steingrauer Barockbrunnen mit Masquerons, auf dem<br />

Podest Rebecca mit einem Kessel Wasser spendend.<br />

Weitere Figuren mit Kamelen und angedeuteter Landschaft<br />

im Hintergrund. Farbgebung und Physionomie<br />

der Figuren lassen an Giorgio Vasari denken.<br />

(1402201) (13)<br />

SCHOOL OF FLORENCE,<br />

LATE 16TH CENTURY<br />

ELIEZER AND REBECCA AT THE WELL<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

140 x 102 cm.<br />

€ 12.000 - € 18.000 (†)<br />

Sistrix<br />

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256<br />

FLÄMISCHER MALER DES 16. JAHRHUNDERTS<br />

KREUZIGUNGSSZENE<br />

Öl auf Holz.<br />

36 x 25,5 cm.<br />

In dekorativem Wellenleistenrahmen.<br />

Im Zentrum der mit ausgestreckten Armen und einem<br />

weißen Lendenschurz am Kreuz hängende Jesus,<br />

über dessen Kopf die befestigte Tafel mit der Inschrift<br />

„INRI“ zu lesen ist. Linksseitig neben dem Kreuz<br />

stehend Maria, abweichend von der sonst üblichen<br />

rot-blauen Kleidung diesmal in einem blau-grauen<br />

Gewand, die rechte Hand vor Schmerz auf die Brust<br />

gelegt. Rechts stehend der Lieblingsjünger Jesu, Johannes<br />

in leuchtend rotem Umhang, mit erhobenen,<br />

gefalteten Händen und aufgerichtetem Kopf Jesus<br />

zugewandt. Im Hintergrund führt ein breiter Weg mit<br />

den von der Kreuzigung zurückkehrenden Soldaten zu<br />

einem Stadttor, hinter dem in grau-blauer Farbigkeit<br />

die Stadt Jerusalem unter hohem Himmel mit dicken<br />

grau-blauen Wolken zu erkennen ist.<br />

Provenienz:<br />

Privatsammlung, Trier, verso laut Aufkleber.<br />

(1420271) (2) (18)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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257<br />

VINCENT SELLAER,<br />

UM 1515 MECHELEN <strong>–</strong> UM 1589,<br />

UND WERKSTATT (ABB. RECHTS)<br />

DER HEILIGE HIERONYMUS<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

82 x 63 cm.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Prof. Dr. Dr. hc. Jan de<br />

Maere, Rambrouch, vom 25. Mai 2022, mit dem o. g.<br />

Künstler und der Datierung in Antwerpen um 1560/70<br />

sieht, in Kopie.<br />

Großformatiges Tafelbild mit Darstellung des Heiligen<br />

in Dreiviertelansicht. In Sitzhaltung nach links, der<br />

langbärtige Kopf leicht geneigt, mit Blick dem Betrachter<br />

entgegen. Die rechte Hand mit betont schmalen<br />

Fingern ist auf die Brust gelegt, die Linke hält ein<br />

Buch, einige Finger in den Seiten, so dass Anfangsbuchstaben<br />

des Textes zu erkennen sind. Trotz des<br />

ergrauten <strong>Alte</strong>rs ist der Körper muskulös gezeigt, was<br />

auf italienische Einflüsse weist. Dies gilt auch für die<br />

im dunklen Hintergrund links erkennbaren Steingesimse.<br />

Auffallend ist das leichte Sfumato, wobei jedoch<br />

im Gesicht eine deutlichere Pinselführung zu<br />

beobachten ist. Bemerkenswert ist überdies der braune<br />

Gewandbausch zwischen Unterarm und Buch, der<br />

auf den ersten Blick einen Schädel assoziieren lässt,<br />

als typisches Attribut des Heiligen, worauf der Maler<br />

jedoch wohl bewusst verzichtet hat.<br />

Laut Prof. de Maere wurde Sellaer im Falle des Heiligen<br />

Hieronymus stilistisch und kompositorisch vom Heiligen<br />

Hieronymus von Willem Key (1560-68) beeinflusst.<br />

Sellaer ist in seinem Ausdruck weniger realistisch als<br />

Willein und dessen Nachfolger und Familienmitglied<br />

Thomas Key. Ihr Heiliger Hieronymus drückt in seiner<br />

halblangen, nach vorne gerichteten Figur eine kalte<br />

und skulpturale Monumentalität aus, die typisch für<br />

Sellaer ist. Auch der Typus der Gesichtszüge und die<br />

gerade Nase sind typisch für ihn in seinem späteren<br />

Werk.<br />

Anmerkung:<br />

Karel van Mander (1548-1606), siehe das 1604 veröffentlichtes<br />

„Schilderboek“, berichtet von einem<br />

Maler in Malices namens Vincent Geldersman, der<br />

für seine Darstellungen religiöser und mythologischer<br />

Frauen bekannt war. Zeitgenössische Dokumente<br />

bestätigen die Identifizierung von Geldersman mit<br />

Sellaer, der vor allem in Malines tätig war. Es wird<br />

angenommen, dass er um 1515 in Mechelen geboren<br />

wurde, und er ist dort 1544 als <strong>Meister</strong> der Zunft belegt.<br />

Die letzte Erwähnung stammt aus dem Jahr<br />

1589. Seine Gönner gehörten wahrscheinlich dem<br />

Hof und dem Großen Rat der Stadt an.<br />

Bislang ist nur ein einziges signiertes und datiertes<br />

<strong>Gemälde</strong> von Vincent Sellaer bekannt „Christus<br />

segnet die Kinder“, München, <strong>Alte</strong> Pinakothek Inv.<br />

Nr. 1417. (14212512) (1) (18)<br />

VINCENT SELLAER,<br />

CA. 1515 MECHELEN <strong>–</strong> CA. 1589,<br />

AND WORKSHOP (ILLUSTRATION RIGHT)<br />

SAINT JEROME<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

82 x 63 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Professor Dr<br />

Dr hc Jan de Maere, Rambrouch, dated 25 May 2022,<br />

which suggests the above-mentioned artist and date<br />

of creation in Antwerp in ca. 1560/70, in copy.<br />

Notes:<br />

To date the only signed and dated painting known<br />

by Vincent Sellaer is titled Christ blesses the Children<br />

and is held at the <strong>Alte</strong> Pinakothek, Munich, inv. no.<br />

1417.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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258<br />

FRANCESCO RAIBOLINI,<br />

GENANNT „FRANCESCO FRANCIA“,<br />

1450 <strong>–</strong> 1517, ZUG.<br />

Der Künstler war ein italienischer Renaissance-Maler,<br />

Goldschmiedmedailleur und Bildhauer. Er gilt als Begründer<br />

der Bologneser Schule der Malerei.<br />

MADONNENBILDNIS<br />

Öl auf Holz.<br />

9 x 7 cm.<br />

In schwarzem Passepartout, in kleinen Holzrahmen<br />

eingelassen, in großem, vergoldeten Rahmen.<br />

Beigegeben ein naturwissenschaftlicher Untersuchungs<br />

bericht von Prof. Dr. Manfred Schreiner, Wien,<br />

der aus materialtechnologischer Sicht keinen Einwand<br />

gegen die Entstehung des <strong>Gemälde</strong>s in die Schaffensperiode<br />

von Francesco Raibolini hat.<br />

Die Darstellung zeigt auf traditionelle Weise vor hellblauem<br />

Hintergrund das Bildnis der Madonna mit<br />

blauem und darunterliegendem durchsichtigem Schleier<br />

auf ihrem Haupt und einem roten Kleid. Sie hat ein<br />

feines zartes Inkarnat und mit ihren dunklen Augen<br />

blickt sie nachdenklich nach unten. Der Künstler ist<br />

bekannt für diese Art der Madonnendarstellung, teils<br />

hält jedoch Maria auch den Jesusknaben auf ihrem<br />

Schoß.<br />

(1391712) (18)<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

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35


259<br />

FLÄMISCHE SCHULE AUS DEM KREIS DES<br />

PAUL BRIL (1553 <strong>–</strong> 1626)<br />

HÜGELIGE BAUM- UND FELSENLANDSCHAFT<br />

MIT KAPELLE UND DEM HL. ANTONIUS<br />

Öl auf Leinwand.<br />

53 x 72 cm.<br />

Die Gesamtansicht in eine dunklere Grottenzone und<br />

eine hellere Landschaft mit erhöht stehender Kapelle<br />

gegliedert, dazwischen ein trennender Bachlauf. Der<br />

heilige Einsiedler mit dem Attribut eines Schweines<br />

als Antonius gekennzeichnet, vor einem Buch in büßender<br />

Haltung kniend. Bildaufbau und Lichtstimmungen<br />

entsprechen durchaus den themenverwandten Werken<br />

Brils, der die Wiedergabe der Felsengrotte fast<br />

ausnahmslos in der linken Bildhälfte gestaltet hat.<br />

(1420733) (11)<br />

FLEMISH SCHOOL, FROM THE CIRCLE OF<br />

PAUL BRIL (1553 <strong>–</strong> 1626)<br />

HILLY LANDSCAPE WITH TREES, ROCKS,<br />

AND CHAPEL WITH SAINT ANTHONY<br />

Oil on canvas.<br />

53 x 72 cm.<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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260<br />

GIROLAMO MUZIANO,<br />

1532 BRESCIA <strong>–</strong> 1592 ROM, ZUG. UND WERKSTATT<br />

DER HEILIGE FRANZISKUS EMPFÄNGT<br />

SEINE STIGMATA<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

111 x 84 cm.<br />

In mit Blattwerk reliefiertem Rahmen.<br />

Beigegeben ein ausführliches konservatorisches<br />

Gutachten von Piotr Fraczek, Cultural Heritage Conservation,<br />

Pekowice, 2024.<br />

Ebenso eine Materialanalyse vom Laboratory for<br />

Analysis and Non-Destructive Testing of Historical<br />

Objekts, National Museum, Krakau, ohne Datum.<br />

Im Vordergrund inmitten einer schroff-felsigen Landschaft<br />

mit Quelle kniend der Heilige Franziskus nach<br />

links gerichtet. Im Mittelgrund erkennt man Leo von<br />

Assisi, der in der Heiligen Schrift liest; er begleitete<br />

Franziskus oft während dessen Zeiten des Fastens<br />

und Betens in der Einsiedelei. Im Hintergrund ist eine<br />

Kirche zu sehen, wo Franziskus die Vision Christi hatte.<br />

Muziano ergänzte seine figürlichen Szenen, wie hier,<br />

häufig mit Landschaftsdarstellungen, die von seiner<br />

Heimat Brescia inspiriert sind, auch wenn er ab 1550<br />

überwiegend in Rom tätig war. Nach seiner Ausbildung<br />

bei Domenico Campagnola (um 1500-1564) und<br />

Lambert Sustris (1515/16 - um 1595) in Padua in den<br />

Jahren 1544-1546 wurde er in Rom hochgeschätzt.<br />

Zahlreiche Werke Muzianos finden sich nicht nur in<br />

Kirchen wie der Chiesa Nuova, Santa Maria ai Monti,<br />

der Basilika Santi Silvestro e Martino ai Monti und der<br />

Basilika Sant’Agostino, sondern auch in der Galleria<br />

Colonna, der Galleria Doria Pamphili, der Pinacoteca<br />

Vaticana und den Gallerie Nazionali d’Arte Antica.<br />

(1420692) (13)<br />

GIROLAMO MUZIANO,<br />

1532 BRESCIA <strong>–</strong> 1592 ROME, ATTRIBUTED AND<br />

WORKSHOP<br />

SAINT FRANCIS RECEIVING THE STIGMATA<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

111 x 84 cm.<br />

Accompanied by a detailed conservation report by<br />

Piotr Fraczek, Cultural Heritage Conservation, Pekowice,<br />

2024. Furthermore, a material analysis by the<br />

Laboratory for Analysis and Non-Destructive Testing<br />

of Historical Objects, National Museum, Krakow, n.d.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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37


261<br />

OTTO VAN VEEN,<br />

1556 LEIDEN <strong>–</strong> 1629 BRÜSSEL, ZUG.<br />

DIE MYSTISCHE VERMÄHLUNG DER HEILIGEN<br />

KATHARINA<br />

Öl auf Holz, teils parkettiert.<br />

94 x 70 cm.<br />

Maria in rot-blauem Gewand sitzt am Rande eines<br />

Waldes vor einem hohen, in den Himmel ragenden<br />

Baum. Auf ihrer rechten Seite die kniende Heilige Katharina,<br />

deren Attribut, ein Schwert, vor ihr am Boden<br />

liegt. Sie hat ihre Hand ausgestreckt, um einen Ring zu<br />

empfangen durch das Jesuskind, das im Schoß Marien<br />

sitzt. Jesus blickt dabei liebevoll seine Mutter an,<br />

die seinen Blick erwidert. Links von Maria kniend der<br />

Heilige Franziskus in brauner Kutte mit überkreuzten<br />

Armen, hinter ihm wohl Josef in rotem Umhang, das<br />

Geschehen aufmerksam verfolgend. Über ihm mehrere,<br />

teils geflügelte Putti, die aufmerksam auf das Ereignis<br />

herabblicken, mehrere in teils kräftiger Farbgebung.<br />

(1420413) (18)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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262<br />

MALER DES 16. JAHRHUNDERTS<br />

(ABB. RECHTS)<br />

KREUZIGUNGSSZENE<br />

Öl auf Holz, zwei Parkettierungsstreben.<br />

56 x 72 cm.<br />

In breitem Holzrahmen.<br />

Nächtliche Darstellung mit dem am Kreuz hängenden<br />

Jesus, mit herabtropfenden Blutstropfen aus der Brustwunde,<br />

im Halsbereich und an den Armen. Er trägt ein<br />

leicht wehendes, faltiges weißes Hüfttuch. Links neben<br />

ihm stehend Maria in dunkelblauem langen Mantel,<br />

die Hände vor der Brust gefaltet. Rechtsstehend einer<br />

seiner Jünger in hellem Gewand mit traurigen Blick<br />

Jesus betrachtend. Die drei Figuren jeweils mit einem<br />

Nimbus um ihr Haupt. Oberhalb des Kreuzes ein<br />

Schild mit der Inschrift „INRI“ befestigt, während am<br />

Fuß desselben ein Totenschädel und Gebeine liegen,<br />

die den Hügel als Golgatha auszeichnen. Als Repoussoirs<br />

jeweils am Bildrand ein hoher Baum. Malerei in<br />

überwiegend beiger, sowie grün-blauer Farbgebung.<br />

(1420222) (3) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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263<br />

VOTIVBILD DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

LEGENDE DER IGGA VON TOGGENBURG<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

72,5 x 99 cm.<br />

In ornamental verziertem und ebonisierten Rahmen.<br />

Weite hügelige Landschaft mit Burg und Kapelle, sowie<br />

einer vorne links sitzenden im Gebet begriffenen<br />

Heiligen mit Hirsch und Lichtern an den Geweihspitzen.<br />

Die Seiten sowie der Hintergrund mit Szenen der<br />

Legende der Igga von Toggenburg. Ende des 15. Jahrhunderts<br />

wollte der damalige Abt des Klosters Fischingen,<br />

Heinrich Schüchti (1466-1510), die Ausstrahlung<br />

des abgelegenen Klosters vergrößern. Er bestellte beim<br />

Einsiedler Dekan Albrecht von Bonstetten (1442-1502)<br />

eine Legende. Der Humanist hatte sich als Autor historischer<br />

Schriften einen Namen gemacht und lieferte<br />

zwischen 1481 und 1485 die bestellte Legende in<br />

mehreren Fassungen in deutscher und lateinischer<br />

Sprache. Diese Texte sind erhalten geblieben. Sie erzählen<br />

folgende Legende: Sie beginnt 1179 mit der<br />

Heirat des Grafen von Toggenburg und einer Frau namens<br />

Idda, Tochter eines Grafen von Kirchberg bei<br />

Ulm. Eines Tages legt diese Idda ihren Ring auf ein<br />

Fensterbrett, von dort stiehlt ihn ein Rabe und trägt<br />

ihn in sein Nest. Ein junger Jäger findet den Ring und<br />

nimmt ihn an sich. Davon erfährt auch der Graf, er erkennt<br />

den Ring, den er seiner Frau geschenkt hat und<br />

glaubt, Idda habe ihn mit dem Jäger betrogen. In seiner<br />

Wut bindet er den Jäger an ein Pferd und lässt ihn zu<br />

Tode schleifen. Seine Frau wirft er über einen Felsen<br />

in ein Tobel. Wunderbarerweise überlebt sie und bleibt<br />

fortan als Einsiedlerin im Wald. Eines Tages entdeckt<br />

sie da ein anderer Jäger und meldet es dem Grafen.<br />

Dieser besucht sie in ihrer Höhle und erkennt seine<br />

Schuld. Idda aber weigert sich, mit ihm auf die Burg<br />

zurückzukommen. Sie bittet den Grafen, ihr eine Klause<br />

zu bauen. Von hier aus geleitet sie jeden Tag ein Hirsch<br />

mit zwölf Lichtern auf seinem Geweih zur Messe ins<br />

Kloster und wieder zurück in ihre Klause. Zu jener Zeit<br />

war Fischingen ein Doppelkloster. Die Frauen dort<br />

bitten Idda, sie möge sich ihnen anschließen. Sie entspricht<br />

diesem Wunsch, besteht aber auf einer Zelle,<br />

in die keiner von außen eintreten kann. Hier versucht<br />

sie der Teufel, er verschüttet ihr Essen und erstickt<br />

das Feuer. Idda schreit ihre Angst und Not aus dem<br />

Radfenster ihrer Klause auf den Friedhof hinaus. Da<br />

öffnet sich ein Grab und es ent steigt einer, der sich als<br />

Toggenburger vorstellt. In der Hand trägt er ein Licht,<br />

das er Idda überreicht.<br />

(1420389) (13)<br />

€ 2.000 - € 2.500<br />

Sistrix<br />

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39


264<br />

ITALIENISCHER MALER DES 16. JAHRHUNDERTS<br />

PORTRAIT EINER DAME<br />

Öl auf Holz.<br />

24 x 17 cm.<br />

Verso mit Brandstempel.<br />

In profiliertem Rahmen.<br />

Vor abgedunkelter Folie das leicht nach links gewandte<br />

Portrait einer jungen Frau in rotem Gewand mit Goldstickerei,<br />

Perlohrringen und Nerz. Übermalungen.<br />

(1420972) (13)<br />

ITALIAN PAINTER OF THE 16TH CENTURY<br />

PORTRAIT OF A LADY<br />

Oil on wood.<br />

24 x 17 cm.<br />

With brand stamp verso.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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265<br />

LAMBERT SUSTRIS,<br />

1515/16 <strong>–</strong> UM 1595, KREIS DES<br />

POTRAIT EINES BOTANIKERS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

132 x 109 cm.<br />

In reliefiertem, vergoldeten Rahmen.<br />

Dreiviertelbildnis eines leicht nach links gewandtem<br />

Herrn vor einer Tischplatte stehend, auf welcher sanft<br />

eine seiner Hände ruht. In der anderen ein Paar Handschuhe<br />

haltend. Links ein Durchblick auf einen angedeuteten<br />

Garten mit Kaiserkrone und weiteren Blüten,<br />

welche den Dargestellten als Botaniker, oder entsprechenden<br />

Händler ausweisen.<br />

(1421412) (2) (13)<br />

LAMBERT SUSTRIS,<br />

1515/16 <strong>–</strong> CA. 1595, CIRCLE OF<br />

PORTRAIT OF A BOTANIST<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

132 x 109 cm.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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266<br />

FLÄMISCHER MANIERIST UM 1600<br />

DER KINDERMORD ZU BETHLEHEM<br />

Öl auf Leinwand.<br />

102 x 157 cm.<br />

In mit Goldornamenten, dekoriertem Profilrahmen.<br />

Die Bibelszene, wonach König Herodes III Antipas,<br />

Sohn des Herodes des Großen in Bethlehem sämtliche<br />

Kinder ermorden ließ, um damit den prophezeiten<br />

Messias, Jesus von Nazareth zu beseitigen, geht<br />

auf die fragwürdige Legende des Evangelisten Matthäus<br />

zurück. Dennoch hat sich das Thema in der<br />

christlichen Lehrtradition erhalten und ist damit in<br />

die Kunst eingegangen. Nahezu sämtliche Künstler<br />

haben sich diesem Thema angenommen. Nicht selten<br />

steht eine solche Ermordung in zeitgenössischen<br />

Erinnerungen an gleichzeitigen Vorkommnissen<br />

in den Kriegen des 16. und 17. Jahrhunderts, wo<br />

es zu häufigen Überfällen von Kriegerbanden auf<br />

Dörfer kam. In unserem <strong>Gemälde</strong> wurde die Szene<br />

nicht in eine zeitgenössische Struktur verlegt, wie<br />

wir es etwa von <strong>Gemälde</strong>n der Brueghel-Familie kennen;<br />

vielmehr zeigt uns der Maler in bewegten Posen<br />

ein dichtes Gedränge inmitten einer klassischen<br />

Säulenarchitektur, die an einen Tempel und dessen<br />

Umgebung denken lässt.<br />

(14204524) (13)<br />

FLEMISH MANNERIST, CA. 1600<br />

THE MASSACRE OF THE INNOCENTS<br />

Oil on canvas.<br />

102 x 157 cm.<br />

In the painting on offer for sale in this lot, the scene has<br />

not been placed in a contemporary setting, as is known<br />

from paintings by the Brueghel family, for example. Instead,<br />

the painter shows us a dense crowd in dynamic<br />

set at the centre of classical colonnaded architecture<br />

reminiscent of a temple and its surroundings.<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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267<br />

VENEZIANISCHER MALER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

HEILIGER HIERONYMUS<br />

Öl auf Holz.<br />

42 x 28,5 cm.<br />

In reliefiertem Rahmen.<br />

Vor einer Felsformation eine einfache Überdachung,<br />

die den Einsiedler Hieronymus, erkenntlich an seinem<br />

roten Habit und dem neben ihm wachenden Löwen,<br />

vor Wetter schützt. Rechts neben ihm eine Landschaft<br />

mit Rundbogenbrücke und Bäumen. Darüber Maria<br />

mit Nimbus getragen von Engeln. Die Komposition<br />

erinnert stilistisch an Ludovico Carracci.<br />

(1421592) (13)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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43


268<br />

NIEDERLÄNDISCHER MALER UM 1600,<br />

IN DER STILNACHFOLGE DES<br />

KAREL VAN MANDER (1548 <strong>–</strong> 1606)<br />

DAS LETZTE ABENDMAHL<br />

Öl auf Holz.<br />

123,5 x 188 cm.<br />

Unten auf den Basen datiert „ANNO/1602“.<br />

In ebonisiertem Rahmen.<br />

Das vorliegende <strong>Gemälde</strong> wird beim RKD in Den Haag<br />

unter Nummer 104795 geführt.<br />

Inmitten eines Säulenportikus dessen Durchblicke<br />

auf eine klassische Stadtarchitektur erlauben, als<br />

horizontaler Riegel ein gedeckter Tisch mit Jesus mit<br />

Nimbus unter einem Ehrenbaldachin mit um ihn herum<br />

angeordneten Jüngern.<br />

Provenienz:<br />

Sotheby’s, London, Old master paintings, 12. Juli 2001,<br />

lot 142.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Marjolein Leesberg, Het Laatste avondmaal,<br />

het eerst bekende schilderstuk van Karel van Mander<br />

de Jonge, in: Oud Holland, Bd. 122, 2009, S. 1-13.<br />

(14217515) (13)<br />

DUTCH SCHOOL, CA. 1600,<br />

IN THE STYLISTIC FOLLOWING OF<br />

KAREL VAN MANDER (1548 <strong>–</strong> 1606)<br />

THE LAST SUPPER<br />

Oil on panel.<br />

123.5 x 188 cm.<br />

Dated “ANNO/1602” on underside of bases.<br />

The present painting is listed at the RKD in The<br />

Hague under no. 104795.<br />

Provenance:<br />

Sotheby’s, London, Old master paintings,<br />

12 July 2001, lot 142.<br />

Literature:<br />

cf. Marjolein Leesberg, Het Laatste avondmaal, het<br />

eerst bekende schilderstuk van Karel van Mander de<br />

Jonge, in: Oud Holland, vol. 122, 2009, pp. 1-13.<br />

€ 25.000 - € 35.000<br />

Sistrix<br />

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269<br />

PIETER POURBUS,<br />

1524 GOUDA <strong>–</strong> 1584 BRÜGGE, ZUG.<br />

DAS LETZTE ABENDMAHL<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

74 x 103 cm.<br />

In ebonisiertem Profilrahmen mit Goldleiste.<br />

Bildauffassung in traditioneller Weise, entsprechend<br />

der italienischen Vorbilder: Jesus im Zentrum am gedeckten<br />

Tisch sitzend, an seiner Schulter der Heilige<br />

Johannes Evangelist, seitlich die weiteren Jünger. An<br />

der rechten Bildecke Judas mit einem Geldbeutel,<br />

farbikongrafisch entsprechend gelb gekleidet. Auf dem<br />

Tisch stilllebenhaftes Fleischstück und Brote sowie<br />

Messer neben Trinkgefäßen angerichtet. Der Manierismus<br />

der Zeit zeigt sich deutlich in den leuchtenden<br />

changierenden Farben der Gewänder und in<br />

den betont gedrehten Haltungen einiger Figuren.<br />

(1420581) (13)<br />

PIETER POURBUS,<br />

1524 GOUDA <strong>–</strong> 1584 BRUGES, ATTRIBUTED<br />

THE LAST SUPPER<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

74 x 103 cm.<br />

The image design is traditional, in keeping with Italian<br />

models. The mannerism of the time is obvious in<br />

the luminous, iridescent colours of the garments<br />

and in the deliberately twisted postures of some of<br />

the figures.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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45


270<br />

PETER PAUL RUBENS,<br />

1577 SIEGEN <strong>–</strong> 1640 ANTWERPEN, NACHFOLGE<br />

ECCE HOMO<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

115 x 92 cm.<br />

In teilvergoldeten, ebonisierten Kehlrahmen.<br />

Vor architektonisch angedeuteten Hintergrund die<br />

zentrale Figur des schlaglichtartig beleuchteten, stehenden<br />

Christus mit Dornenkrone, mit um ihn stehenden<br />

Schergen.<br />

(1420321) (2) (13)<br />

PETER PAUL RUBENS,<br />

1577 SIEGEN <strong>–</strong> 1640 ANTWERP, FOLLOWER OF<br />

ECCE HOMO<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

115 x 92 cm.<br />

€ 18.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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271<br />

GIOVANNI BATTISTA SALVI,<br />

GENANNT „IL SASSOFERRATO“,<br />

1609 SASSOFERRATO <strong>–</strong> 1685 ROM, ZUG.<br />

BETENDE MADONNA<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

43,8 x 33,8 cm.<br />

Ein Gutachten von Prof. Massimo Pulini befindet<br />

sich in Vorbereitung.<br />

Das jugendliche, äußerst anmutige Gesicht gerahmt<br />

von weißen Kopftuch und einem darübergelegten,<br />

blauen Manteltuch. Die Hände hochgenommen und<br />

vor der Brust gefaltet. Der Blick nachdenklich, die<br />

Konturen in leichtem Sfumato wiedergegeben. Das<br />

Haupt hinterfangen von einer Gloriole mit Andeutung<br />

von Strahlen. Die farbige Gestaltung des <strong>Gemälde</strong>s<br />

wird von der Blaufarbe beherrscht, die auch ins kühle<br />

Inkarnat harmonisch einzieht, wie ebenso der rote Ärmel<br />

am unteren Bildrand ins bläuliche Rosa zieht. Insgesamt<br />

ein <strong>Gemälde</strong> von auffallend betonter Ästhetik sowohl<br />

in der Wiedergabe des schönen Gesichtes als auch<br />

in der Farbigkeit.<br />

Provenienz:<br />

Privatsammlung, Österreich. (1421671) (2) (13)<br />

GIOVANNI BATTISTA SALVI,<br />

ALSO KNOWN AS “IL SASSOFERRATO”,<br />

1609 SASSOFERRATO <strong>–</strong> 1685 ROME, ATTRIBUTED<br />

MADONNA IN PRAYER<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

43.8 x 33.8 cm.<br />

Expert’s report by Prof Massimo Pulini in preparation.<br />

Provenance:<br />

Private collection, Austria.<br />

€ 18.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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47


272<br />

BENEDETTO GENNARI,<br />

1633 <strong>–</strong> 1715, ZUG.<br />

DIE LYBISCHE SIBYLLE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

118 x 96 cm.<br />

Wir danken Prof. Massimo Pirondino für die Bestätigung<br />

der Zuschreibung.<br />

Das <strong>Gemälde</strong> Gennari zugeschrieben nach dem Originalgemälde<br />

von 1651 aus der Royal Collection von<br />

Guercino sitzt auch hier die Lybische Sibylle mit geöffnetem<br />

Buch, ihr Haupt auf eine Hand aufgestützt, der<br />

Arm auf einem Buch ruhend, das auf einer Tischkante<br />

liegt und die im Original vorhandene Betitelung beiseite<br />

lässt.<br />

Provenienz:<br />

Österreichische Privatsammlung. (1421672) (2) (13)<br />

BENEDETTO GENNARI,<br />

1633 <strong>–</strong> 1715, ATTRIBUTED<br />

THE LIBYAN SIBYL<br />

Oil on canvas.<br />

118 x 96 cm.<br />

We would like to thank Prof Massimo Pirondini for<br />

confirming the attribution.<br />

The painting by Gennari after Guercino’s original dates<br />

to 1651 and is held at the Royal Collection. It also<br />

depicts The Libyan Sibyl seated with an open book.<br />

Her head is supported by one hand, while her arm is<br />

resting on a book that lies on the edge of a table,<br />

omitting the title which is visible in the original.<br />

Provenance:<br />

Private collection, Austria.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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273<br />

FEDERICO BAROCCI,<br />

GENANNT „IL FIORI“,<br />

1526/35 URBINO <strong>–</strong> 1612 EBENDA, ZUG.<br />

KOPFSTUDIE DES HEILIGEN JOSEPH<br />

Öl auf Leinwand.<br />

40 x 28 cm.<br />

Der Kopf ist in Lebensgröße vor schwarzem Hintergrund<br />

gegeben. Die Pinselführung zeigt sich virtuos.<br />

Bemerkenswert ist die klare Konturen vermeidende<br />

Wiedergabe von Bart und Kopfhaar, sowie die Schattenbildung,<br />

vor allem im Gesicht, durch aufgetragenes<br />

Grau. Dieselbe Technik zeigt sich auch in Baroccis<br />

Selbstbildnis um 1600. Dies sind malerische Elemente,<br />

die der Verlebendigung des Dargestellten dienen<br />

sollen.<br />

Vor allem die schräge Kopfhaltung ist ein kompositorisches<br />

Mittel, das vor allem im Manierismus auftritt,<br />

um Lebendigkeit und Bildtiefe zu vermitteln. Solche<br />

Stilmittel zeigen bereits den Einfluss von Correggio<br />

und sie führen letztlich in den Barock über.<br />

Die Kopfhaltung sowie das Lächeln des Bärtigen lässt<br />

sich vergleichen mit Baroccis <strong>Gemälde</strong> „Madonna della<br />

gatta“ (Madonna mit der Katze), entstanden um<br />

1573-74, das sich heute in der National Gallery in London<br />

befindet. Ähnlich hat der Maler auch in dem großformatigen<br />

und figurenreichen Bild „Die Beschneidung<br />

Christi“ von 1590 den auch dort geneigten Kopf<br />

Josefs ins Bild gesetzt (Louvre, Paris).<br />

Baroccis wichtigster Mäzen war der Herzog von Urbino,<br />

Francesco Maria II. della Rovere. Dessen Tagebucheintrag,<br />

der Maler sei mit 77 Jahren verstorben,<br />

verdanken wir auch die Rückrechnung auf sein Geburtsjahr.<br />

Erste Schulung erhielt er von Francesco<br />

Mensocchi aus Forli, dann von Battista Franco, einem<br />

Bewunderer Michelangelos.<br />

Sein erster großer Auftrag galt einem <strong>Gemälde</strong> für<br />

den Dom von Urbino. In Rom arbeitete er zusammen<br />

mit Federico Zuccari im Auftrag von Papst Pius IV., u.<br />

a. im Belvedere des Vatikan. Nach schwerer Erkrankung,<br />

möglicherweise aufgrund einer Vergiftung, zog<br />

er sich in seine Geburtsstadt zurück, dennoch hoch<br />

angesehen. Er lehnte Freskoarbeiten ab, schuf nur<br />

noch Atelierwerke. Für Kaiser Rudolph II. malte er<br />

1587-89 das einzige, jedoch verschollene <strong>Gemälde</strong> mit<br />

antik-mythologischem Inhalt, „Die Flucht Aeneas“.<br />

Barocci war der Maler, der am entschidensten vom<br />

Manierismus zum Barock führte. Ungeachtet dessen<br />

zählt er zu den bedeutenden Malern des Manierismus,<br />

der entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der<br />

Malerei in Europa übte, was lange nicht erkannt wurde.<br />

Erst nach Veröffentlichung einer Mono graphie von<br />

Harald Olsen 1962, der Ausstellung in Bologna 1975<br />

und weiteren Publikationen von Andrea Emiliani erfolgte<br />

die verdiente Wiederentdeckung. A.R.<br />

(1401623) (11)<br />

FEDERICO BAROCCI,<br />

ALSO KNOWN AS “IL FIORI”,<br />

1526/35 URBINO <strong>–</strong> 1612 IBID., ATTRIBUTED<br />

HEAD STUDY OF SAINT JOSEPH<br />

Oil on canvas.<br />

40 x 28 cm.<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

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49


274<br />

CESARE FRACANZANO,<br />

UM 1605 BISCEGLIE/BARI <strong>–</strong> 1651 BARLETTA<br />

Cesare war der Sohn von Alessandro Fracanzano, einem<br />

Bürger aus gehobenen Kreisen, der ebenfalls als Maler<br />

wirkte, wie auch sein Bruder Francesco Fracanzano<br />

(1612-um 1656).<br />

DER HEILIGE PETRUS ALS BÜSSER<br />

Öl auf Leinwand.<br />

84 x 84 cm.<br />

In Profilrahmen.<br />

Wir danken Nicola Spinosa, der die Autorschaft des<br />

<strong>Gemälde</strong>s 2021 laut Einlieferer bestätigt hat.<br />

Vor unbestimmtem Grund Petrus im Gebet versunken<br />

mit gefalteten Händen und emporgerichtetem tränenunterfangenem<br />

Blick. Links am Rand auf der Steinplatte<br />

der ihm attributiv zukommende Schlüssel. Eine<br />

Komposition gleichen Themas von Cesare Fracanzano<br />

mit aufsteigender Diagonale wurde in diesen Räumen<br />

am 5. Dezember 2019 unter Lot 443 angeboten.<br />

Provenienz:<br />

Mindestens seit Anfang des 19. Jahrhunderts in<br />

Adelsbesitz.<br />

Dorotheum Wien, als Cesare Fracanzano, 9. Juni<br />

2021, Lot 220. (1402127) (13)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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275<br />

ERCOLE DE MARIA,<br />

TÄTIG IM 17. JAHRHUNDERT, ZUG.<br />

Der Künstler war hauptsächlich in Bologna tätig; er war<br />

Schüler des Guido Reni. Er war auch als Ercolino di<br />

Guido bekannt.<br />

DER HEILIGE PETRUS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

65 x 50 cm.<br />

In Prunkrahmen.<br />

Vor dunklem Hintergrund das Brustbildnis eines Heiligen<br />

nach rechts, bei dem es sich um den heiligen<br />

Petrus handeln könnte, der mit leicht gesenktem Kopf<br />

aufmerksam in einem Buch liest. Er hat graues Haar,<br />

einen langen Bart, ein faltiges Gesicht, das durch den<br />

Lichteinfall von links oben hervorgehoben wird, während<br />

die Augenpartien verschattet bleiben. Wiedergabe im<br />

Stil des Caravaggismus.<br />

(1420326) (2) (18)<br />

€ 6.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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51


276<br />

GENUESER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

PEINIGUNG CHRISTI<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

135 x 99 cm.<br />

In schmalem Profilrahmen.<br />

Vor unbestimmtem Grund der fahle Körper Christi,<br />

dessen Nimbus als einzige Lichtquelle der Komposition<br />

gelten darf. Links neben ihm die zwei Schergen<br />

ihn mit dem Schandmantel und dem Rohrzepter ausstattend.<br />

Provenienz:<br />

Privatsammlung.<br />

Anmerkung:<br />

Das vorliegende <strong>Gemälde</strong> nimmt auf einen Stich<br />

nach der Komposition von Van Dyck im Princeton<br />

University Art Museum Bezug (Inv.Nr. y1975-12).<br />

(1402128) (13)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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277<br />

ITALIENISCHE SCHULE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DER HEILIGE HIERONYMUS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

97 x 73,5 cm.<br />

In der Einöde vor dem offenen Eingang zu einer Höhle<br />

stehend der Heilige mit entblößtem Oberkörper, auf<br />

seinem roten Mantel einen Totenschädel haltend,<br />

beides Attribute, die ihn als den genannten Heiligen<br />

identifizieren. Seinen Kopf mit hoher Stirn, grauen<br />

Haaren und einem Vollbart hat er gesenkt und betrachtet<br />

aufmerksam den Schädel. Im Hintergrund<br />

der hohe Himmel mit großen weiß-rosafarbenen<br />

Wolken. Malerei mit starken Hell-Dunkel-Partien.<br />

(1420325) (2) (18)<br />

ITALIAN SCHOOL, 17TH CENTURY<br />

SAINT JEROME<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

97 x 73.5 cm.<br />

€ 10.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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53


278<br />

FRANCESCO ALBANI,<br />

1578 BOLOGNA <strong>–</strong> 1660 EBENDA, ZUG.<br />

Albani war Schüler von Denys Fiammingo Calvaert<br />

(1540-1619) sowie von Ludovico Carracci (1555-1619)<br />

und stand in Verbindung mit Guido Reni (1575-1642),<br />

der mit ihm rivalisierte. Bekannt für seine anmutigen<br />

Frauengesichter, für die seine überaus schönen Kinder<br />

Modell gesessen haben sollen. Er unterrichtete später<br />

angeblich in der Accademia degli Incamminati. Die<br />

Werke seiner Hand, u. a. in zahlreichen öffentlichen<br />

Sammlungen und Museen, beziehen sich zumeist auf<br />

mythologische Darstellungen.<br />

RAST AUF DER FLUCHT NACH ÄGYPTEN<br />

Öl auf Holz.<br />

52 x 45 cm.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

In weiter bergiger Landschaft im Licht der untergehenden<br />

Sonne die Heilige Familie bei der Rast: Maria<br />

in rot-blauem Gewand, den schlafenden nackten Jesusknaben<br />

auf einem Laken in ihrem Schoss haltend,<br />

neben ihr Josef auf einen langen Marmorsockel mit<br />

Fries mit beiden Armen gestützt, in seiner rechten<br />

Hand ein aufgeschlagenes Buch haltend, während<br />

die linke seine Stirn stützt. Vor dem Seitenfries ein<br />

kleiner Putto, der den Esel in einem kleinen Gewässer<br />

tränkt. Am linken Bildrand zwei weitere größere<br />

Engel und mittig im Himmel zwei geflügelte Puttiköpfe<br />

schwebend. Malerei in harmonischen, frischen<br />

weichen Farben.<br />

(1422002) (18)<br />

FRANCESCO ALBANI,<br />

1578 BOLOGNA <strong>–</strong> 1660 IBID., ATTRIBUTED<br />

REST ON THE FLIGHT INTO EGYPT<br />

Oil on panel.<br />

52 x 45 cm.<br />

In magnificent gilt frame.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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279<br />

LEANDRO BASSANO,<br />

EIGENTLICH „LEANDRO DA PONTE“,<br />

1557 BASSANO DEL GRAPPA <strong>–</strong> 1622 VENEDIG,<br />

ZUG.<br />

PORTRAIT EINES VENEZIANISCHEN KARDINALS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

117 x 97 cm.<br />

In breitem reliefdekorierten Rahmen.<br />

An seinem Studiertisch sitzender venezianischer Kardinal<br />

mit geöffnetem Buch, Kruzifix und Schädel, rechts<br />

unten in der Ecke der Kopf eines an Venedig gemahnenden<br />

Löwen; rechts Landschaftsausblick durch<br />

Rundbogen in Gewölk.<br />

(1401841) (13)<br />

LEANDRO BASSANO,<br />

ACTUALLY “LEANDRO DA PONTE”,<br />

1557 BASSANO DEL GRAPPA <strong>–</strong> 1622 VENICE,<br />

ATTRIBUTED<br />

PORTRAIT OF A VENETIAN CARDINAL<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

117 x 97 cm.<br />

€ 30.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

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280<br />

NORDITALIENISCHER MEISTER<br />

DES 16./17. JAHRHUNDERTS<br />

VENUS UND AMOR<br />

NORTH ITALIAN MASTER<br />

OF THE 16TH/17TH CENTURY<br />

VENUS AND CUPID<br />

281<br />

FRANCESCO ALBANI,<br />

1578 BOLOGNA <strong>–</strong> 1660 EBENDA, KREIS DES<br />

GEMÄLDEPAAR MYTHOLOGISCHE SZENEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

119 x 109 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen mit Muscheldekor.<br />

Die Venus ist nur mit einem roten Lendenschurz bekleidet,<br />

sitztend in einer Landschaft im Kniestück dargestellt,<br />

mit Amor, der dem Betrachter den Rücken<br />

zuwendet und auf ihrem Schoß kniet. Beide blicken,<br />

die Gesichter nahe aneinander geschmiegt, Richtung<br />

Betrachter und Amor scheint gerade dabei zu sein der<br />

Venus einen Pfeil ins Herz zu stechen. Ihre freie Hand<br />

hält dabei seinen Köcher mit Bogen und weiteren<br />

Pfeilen. Das besonders Verführerische an dem Motiv<br />

scheint also, dass Venus sich in den hier adressierten<br />

männlichen Betrachter gleich zu verlieben scheint,<br />

forciert durch den Pfeil, den Amor ihr gleich in das<br />

Herz stechen wird. Das ist ganz dem Stil der venezianischen<br />

Schule des 16. Jahrhunderts verpflichtet,<br />

sowohl was die Komposition der nahe an den Betrachter<br />

geführten Figuren, als auch den Typus der<br />

Frau betrifft, den so auch Paris Bordone (1500-1571)<br />

auf seinen <strong>Gemälde</strong>n verwendete. Werke des Künstlers<br />

sind in den bedeutensten öffentlichen Sammlungen,<br />

u.a. in Italien, Frankreich und Österreich zu finden.<br />

(14007619) (10)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

119 x 109 cm.<br />

€ 14.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

Je 65 x 81 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Das eine <strong>Gemälde</strong> zeigt in weiter Landschaft im Licht<br />

der hinter Bergen untergehenden Sonne die Jagdgöttin<br />

Diana in blauem Gewand mit eingearbeiteter<br />

goldener Mondsichel in ihrem Haar, einem Köcher mit<br />

Pfeilen auf ihrem Rücken und einem Bogen in ihrer<br />

linken Hand. Sie wird von Nymphen begleitet, die ihr<br />

helfen, den vor ihnen liegenden, auf Tuch und roten<br />

Kissen schlafenden Putti, heimlich deren Bögen und<br />

Köcher zu entwenden. Das andere <strong>Gemälde</strong> stellt die<br />

in abendlicher Landschaft auf einem Bett liegende Venus<br />

dar und den neben ihr am Boden liegenden Mars.<br />

Umgeben sind sie von mehreren Amoretten, von denen<br />

im Hintergrund rechts einige versuchen, mit Pfeil<br />

und Bogen auf ein aufgehängtes Schild zu schiessen.<br />

Erzählerische vielfigurige Darstellungen in harmonischer<br />

Farbgebung.<br />

(1400766) (18)<br />

€ 6.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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57


282<br />

FLORENTINER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS,<br />

KREIS DES LORENZO LIPPI (1606 <strong>–</strong> 1665)<br />

VENUS UND ADONIS<br />

FLORENTINE SCHOOL, 17TH CENTURY,<br />

CIRCLE OF LORENZO LIPPI (1606 <strong>–</strong> 1665)<br />

VENUS AND ADONIS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

116 x 154 cm.<br />

In hügeliger Landschaft bei abendlichem Licht die<br />

Liebesgöttin Venus in rotem Gewand mit blauem<br />

wehenden Umhang, den Tod des schönen Adonis<br />

betrauernd, in den sie sich unsterblich verliebt hatte.<br />

Dieser wurde auf der Jagd von einem Eber getötet.<br />

Adonis liegt vor ihr auf dem Boden in Jagdkleidung<br />

mit umgehängten Köcher mit Pfeilen, seinem Bogen<br />

und seinem Jagdhund. Venus weist mit ihrer rechten<br />

Hand auf die tödliche Wunde am Bein des Geliebten.<br />

Über den Verlust ihres Geliebten untröstlich, lässt sie<br />

aus seinem Blut eine Blume sprießen, das Adonisröschen,<br />

das im Vordergrund der Darstellung zu sehen<br />

ist. Zu den Attributen der Göttin gehören zwei fliegende<br />

Tauben, die im oberen linken Bereich des Himmels<br />

sichtbar sind. Erzählerische Darstellung in teils kräftigen<br />

Farbtönen.<br />

(1420444) (2) (18)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

116 x 154 cm.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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283<br />

MICHELE DESUBLEO,<br />

1602 MAUBEUGE <strong>–</strong> 1676 PARMA, ZUG.<br />

Der Künstler erlernte sein Handwerk in Flandern, vermutlich<br />

in der Werkstatt von Abraham Janssens, ehe<br />

er 1621 nach Rom zog. Einige Jahre später, um 1630,<br />

ging er nach Bologna und war in der Werkstatt von<br />

Guido Reni Guido Reni (1575-1642) beschäftigt.<br />

ALLEGORIE DER HEILKUNST<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

119 x 164 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Vor einer angedeuteten Landschaft eine weibliche<br />

allegorische Gestalt den Stab des Asklepios haltend,<br />

hinter ihr eine ihm heilige Eule sowie ein Pfau, die<br />

Gestalt selbst im Schwanenwagen (auf Apollon, Vater<br />

des Asklepios verweisend) sitzend.<br />

(1420831) (13)<br />

€ 9.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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59


284<br />

VENEZIANISCHER MEISTER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

BATHSEBA IM BADE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

118 x 173,5 cm.<br />

Im Mittelpunkt dieses <strong>Gemälde</strong>s, vor einer Palastanlage,<br />

die schöne Bathseba, die Frau des Uria, der in<br />

den Diensten des König Davids steht. Ihr zarter Körper<br />

ist von einem weißen, seidig glänzenden Laken<br />

umhüllt. Ihr zur Seite einige junge Frauen, von denen<br />

ihr eine gerade die Füße trocknet. Bei ihrem Bade<br />

wurde sie von dem älteren König David beobachtet,<br />

der im Hintergrund auf einem Balkon seines Palastes<br />

steht und sich sofort in die junge Frau verliebt. Von<br />

der rechten Seite hat sich ein farbiger Bediensteter<br />

genähert, um ihr einen Brief in seiner Hand zu übergeben,<br />

wohl eine Nachricht des verliebten Königs. Im<br />

17. und 18. Jahrhundert sehr beliebtes Motiv, das von<br />

vielen Künstlern wiedergegeben wurde. Das vorliegende<br />

<strong>Gemälde</strong> stellt den fragenden Blick der Frauen,<br />

gegenüber der Erwartungshaltung des Königs, in den<br />

Vordergrund.<br />

(1420323) (2) (18)<br />

SCHOOL OF VENICE,<br />

17TH CENTURY<br />

BATHSEBA BATHING<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

118 x 173.5 cm.<br />

The beautiful Bathseba, wife of Uriah, who was employed<br />

by King David is depicted at the centre of<br />

the painting in front of a palace.<br />

€ 20.000 - € 40.000<br />

Sistrix<br />

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285<br />

VENEZIANISCHE SCHULE<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DAS GASTMAHL IM HAUSE DES LEVI<br />

(NACH PAOLO VERONESE)<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

45,5 x 76 cm.<br />

In Prunkrahmen.<br />

Das vorliegende <strong>Gemälde</strong> ist stark an das gleichnamige,<br />

jedoch bereits 1573 von Paolo Veronese (1528-<br />

1588) enstandene <strong>Gemälde</strong> angelehnt. Das Bankett<br />

spielt sich unter einer prächtigen Loggia ab, die sich<br />

nach vorne und hinten in ein von korinthischen Säulen<br />

getragenes Gebälk öffnet, mittig als Rundbogen. Vorne,<br />

zum Betrachter hin, ist eine Treppenanlage zu sehen,<br />

mit zwei Läufen links und rechts, auf der einige<br />

Personen hinauf- oder hinuntergehen. Im Bildzentrum<br />

sitzt an einer gedeckten Tafel jedoch nicht Jesus<br />

inmitten zweier Jünger, sondern ein Rot gekleideter<br />

Priester, links neben ihm könnte Jesus sein. Im Gegensatz<br />

zu dem Original fliegen über den beiden im<br />

Himmelbereich zwei Putti, die ein schmales Spruchband<br />

halten, auf dem unter anderen das Wort „PAX“<br />

für Frieden zu finden ist. Figurenreiche Darstellung<br />

mit vielen Details.<br />

SCHOOL OF VENICE,<br />

17TH CENTURY<br />

THE FEAST IN THE HOUSE OF LEVI<br />

(AFTER PAOLO VERONESE)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

45.5 x 76 cm.<br />

The painting on offer for sale in this lot is very similar<br />

to the eponymous painting by Paolo Veronese, created<br />

in 1573.<br />

Notes:<br />

The eponymous painting by Paolo Veronese (1528 -<br />

1588), measuring 5.6 x 13.09 metres, is considered<br />

one of the biggest canvas paintings of its time and is<br />

today held at the Gallerie dell’Accademia in Venice.<br />

€ 10.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BIETEN<br />

Anmerkung:<br />

Das gleichnamige <strong>Gemälde</strong> von Paolo Veronese<br />

zählt mit den Maßen 5,6 x 13,09 m zu den größten<br />

Leinwandbildern seiner Zeit und hängt heute in der<br />

Gallerie dell´Accademia in Venedig. (1420328) (2) (18)<br />

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61


286<br />

NEAPOLITANISCHER MEISTER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

BILDNIS EINES MÖNCHES<br />

Öl auf Leinwand.<br />

96 x 62 cm.<br />

In breitem, schwarzen Rahmen.<br />

Vor dunklem, fast schwarzen Hintergrund die Dreivierteldarstellung<br />

eines stehenden Mönches in langer<br />

brauner Kutte mit Kapuze über dem Haupt. Er hat seine<br />

Arme mit den kräftigen Händen vor seiner Brust<br />

überkreuzt und hält in der rechten Hand ein kleines<br />

Kreuz und einen herabhängendnen Rosenkranz. Seinen<br />

Kopf mit dem leicht gebräunten Gesicht und einem<br />

Bart hat er zur Seite geneigt und blickt mit seinen ausdrucksstarken<br />

braunen Augen zur Seite aus dem Bild<br />

heraus. Qualitätvolle Malerei mit gekonnter Lichtführung,<br />

die das Gesicht und die Hände des Dargestellten<br />

besonders hervorhebt.<br />

(14008527) (18)<br />

€ 2.500 - € 3.500<br />

Sistrix<br />

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287<br />

PABLO LEGOTE,<br />

UM 1590/91 LUXEMBURG <strong>–</strong> 1670/71, ZUG.<br />

Um 1609 zog er mit seiner Familie nach Sevilla. Ein<br />

großes <strong>Gemälde</strong> aus seiner Hand befindet sich in<br />

der Iglesia San Salvador in Sevilla.<br />

APOSTEL JAKOBUS DER ÄLTERE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

213 x 117 cm.<br />

In ornamental reliefiertem Rahmen.<br />

Vor unbestimmtem Grund der Ganzkörperfigur eines<br />

Mannes mit Pilgerstab nach rechts innerhalb der<br />

Bildfläche voranschreiten mit offenem Schuhwerk<br />

und in seiner Hand liegendem geöffneten Buch mit<br />

Schweins ledereinband.<br />

(1401534) (13)<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

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288<br />

ITALIENISCHER MALER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

LOT UND SEINE TÖCHTER<br />

ITALIAN SCHOOL,<br />

17TH CENTURY<br />

LOT AND HIS DAUGHTERS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

145 x 205 cm.<br />

Vor Landschaftshintergrund bei abendlichem Licht<br />

der in braunen Gewand langestreckt sitzende Lot mit<br />

grauem Vollbart, seinen Kopf leicht zurückgewandt<br />

und auf seine Tochter in einem feinen Kleid mit weitem<br />

Dekolleté blickend, die ihrerseits seinem Blick<br />

liebevoll entgegnet. Nach rechts seine andere sitzende<br />

Tochter in einem Gewand mit entblößter Schulter,<br />

die ihm gerade aus einem Krug Wein einschenkt in<br />

eine Schale, die er in seiner ausgestreckten linken<br />

Hand hält. Die hier gezeigte biblische Geschichte<br />

von Lot und seinen Töchtern wird im <strong>Alte</strong>n Testament<br />

erzählt. Die Stadt Sodom wird von Gott zerstört, die<br />

Familie flieht rechtzeitig, doch erstarrt Lots Frau, weil<br />

sie sich umwendet und den Untergang der Stadt<br />

ansieht, zur Salzsäule. Um die Nachkommenschaft<br />

zu sichern, machen die Töchter ihren Vater mit Wein<br />

gefügig.<br />

(1420324) (2) (18)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

145 x 205 cm.<br />

€ 12.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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63


289<br />

DAVID VINCKBOONS,<br />

1576 MECHELEN <strong>–</strong> 1629 AMSTERDAM<br />

Vinckboons arbeitete in der Maltradition von Jan<br />

Brueghel d. Ä. (1568-1625). Seine Malerei repräsentiert<br />

den landschaftlichen Manierismus, doch gilt<br />

er als Vorläufer der niederländischen Realisten des 17.<br />

Jahrhunderts.<br />

WALDLANDSCHAFT MIT JÄGERN<br />

Öl auf Holz.<br />

45,5 x 69 cm.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen,<br />

31. August 2019.<br />

DAVID VINCKBOONS,<br />

1576 MECHELEN <strong>–</strong> 1629 AMSTERDAM<br />

FOREST LANDSCAPE WITH HUNTERS<br />

Oil on panel.<br />

45.5 x 69 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Dr Klaus Ertz,<br />

Lingen, 31 August 2019.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BIETEN<br />

Blick in eine große Waldlandschaft, in deren Mittelpunkt<br />

ein hoher, großer, weit verwurzelter Baum steht.<br />

Im Vordergrund rechts sind wohl vornehm gekleidete<br />

Adelige und ein Treiber bei der Jagd. Einer der Herren<br />

mit hoher roter Kopfbedeckung zielt gerade mit seiner<br />

Armbrust auf einen in einem Baum sitzenden Vogel.<br />

Linksseitig ein Mann mit seinem Pferd, im Hintergrund<br />

Hirten mit ihren Tieren, zwei Wagen, sowie ein<br />

größeres beige-braunes Gebäude. Durch diesen Ausblick<br />

in die Ferne wird der enge Waldraum in einen<br />

imaginären Landschaftsraum geweitet, so Dr. Ertz,<br />

indem sich die Staffage „bewegt“. Mit diesen Genre-<br />

Szenen, wie die vorliegende in waldiger Landschaft,<br />

befriedigte der Maler wohl das offensichtliche Bedürfnis<br />

seiner Kundschaft, wozu ab 1602 auch der gesellschaftlich<br />

hochstehende Adelsstand gehörte. Hinzu<br />

kommt, dass ab dem Mittelalter die Jagd dem Adel<br />

vorbehalten war, was seinen Höhepunkt im Absolutismus<br />

des 17. und 18. Jahrhunderts fand. Malerei in<br />

überwiegend differenzierten Grün- und Brauntönen,<br />

in der typischen Manier des bekannten Künstlers.<br />

(1411683) (18)<br />

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290<br />

MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

STILLLEBEN MIT KERZE UND KAUZ<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

54,5 x 43,5 cm.<br />

In ebonisiertem Profilrahmen.<br />

In einem Innenraum mit Rundbogen und einer Tür<br />

eine große Tischplatte im Vordergrund, auf der sorgsam<br />

arrangiert zu sehen sind: Ein gefülltes Glas, eine<br />

brennende Kerze, ein leicht aufgeschlagenes Buch,<br />

ein roter Krebs, ein Messer, eine Platte mit Geflügel,<br />

sowie ein stehender brauner Kauz mit glänzenden<br />

dunklen Augen, seitlich aus dem Bild herausblickend.<br />

Darstellung in überwiegend geheimnisvoll braungrauen<br />

Farbtönen, lediglich die Flamme der Kerze beleuchtet<br />

das Stillleben und setzt gekonnt Glanzlichter<br />

auf dem Glas. Die Eule war im Barock nicht nur Sinnbild<br />

der Seele und der Auferstehung, sondern auch<br />

Symbol der Weisheit und Schutz und wurde auch als<br />

Vanitassymbol mit dem Hinweis auf die Endlichkeit<br />

des Daseins gelesen. Qualitätvolle Malerei, die eine<br />

perfekte Ergänzungen etwa für Sammlungen in Kunstkammern,<br />

für Intellektuelle und Alchemiehistoriker<br />

bildet.<br />

(1420027) (18)<br />

PAINTER OF THE 17TH CENTURY<br />

STILL LIFE WITH CANDLE AND OWL<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

54.5 x 43.5 cm.<br />

Depiction in predominantly dark brown-grey tones.<br />

Solely the flame of the candle illuminates the still life<br />

and skilfully sets highlights on the glass. High-quality<br />

painting.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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65


290 A<br />

PAUL BRIL,<br />

UM 1553/54 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1626 ROM, ZUG.<br />

Bril hatte schon zu Lebzeiten, vor allem in Rom, viele<br />

Maler beeinflusst. Mit seinen Landschaftsbildern hatte<br />

Bril in Rom großen Erfolg, nachdem er zunächst in<br />

Lyon, dann wieder in Antwerpen und schließlich im<br />

Vatikanspalast oder in Sta. Cecilia in Trastevere wirken<br />

konnte. Gerade in Rom übte er Einfluss aus auf Maler<br />

wie Adam Elsheimer (1574/78-1610/20), Cornelis Van<br />

Poelenburgh (1594/95-1667) oder Bartholomeus Breenbergh<br />

(1599-1657), und unterrichtete Schüler, wie etwa<br />

Agostino BuonamiciTassi (1578-1644), der später wiederum<br />

Lehrer von Claude Le Lorrain (1600-1682) wurde.<br />

LANDSCHAFT MIT MEERESBUCHT,<br />

SCHIFFEN, TÜRMEN UND SZENERIE<br />

Öl auf Kupfer.<br />

27 x 35 cm.<br />

Wie ausnahmslos bei Brils <strong>Gemälde</strong>n, wird der Betrachter<br />

in eine Welt eingeführt, in der sich das aufregend<br />

Landschaftliche mit erzählerischen Elementen<br />

kombiniert zeigt. Die Landschaft, höchst phantasievoll,<br />

bietet auch hier abwechslungsreiche Partien,<br />

nach hinten gestaffelt und unterschiedlich beleuchtet.<br />

Der Mittelgrund zeigt einen Flusslauf, dahinter bewaldete<br />

Landzunge mit Turm, die sich silhouettenhaft vor<br />

eine hell beleuchtete Bucht mit Stadt am Ufer schiebt,<br />

die Berge in der Ferne in blauer Luftperspektive. Im<br />

Vordergrund am Ufer anliegende große Segelschiffe,<br />

an der felsigen Uferkante ein hochragender Rundturm<br />

mit daraufmontierter Kanone. Erst der rechte Bildrand<br />

eröffnet eine vielfigurige Szenerie in einer Schlucht,<br />

mit Landsknechten, Turbanträgern, geharnischten<br />

Reitern und einem Planwagen. Die Deutung der Szene<br />

gibt Rätsel auf; ein Mann am unteren Bildrand ist<br />

dabei, sich mit einem schwarzen Eingeborenen offensichtlich<br />

unsanft zu beschäftigen. Die Bilddetails sind<br />

lupenfein mit dem Haarpinsel ausgeführt, und erst die<br />

Vergrößerung liefert unerwartete Einblicke. Diese<br />

Malweise findet sich auch bei weiteren seiner Werke,<br />

etwa seinem „Felsigen Flussufer mit Eremit” (Koller,<br />

2923), „Forum Romanum” (1600 <strong>Gemälde</strong>galerie<br />

Dresden) oder dem „Babylonischen Turmbau” (<strong>Alte</strong><br />

Pinakothek München).<br />

(1421452) (11)<br />

PAUL BRIL,<br />

CA. 1553/54 ANTWERP <strong>–</strong> 1626 ROME, ATTRIBUTED<br />

LANDSCAPE WITH BAY, SHIPS,<br />

TOWERS AND SCENERY<br />

Oil on copper.<br />

27 x 35 cm.<br />

As is the case in all of Bril’s paintings, the viewer is<br />

introduced to a world in which exciting landscapes<br />

are combined with narrative elements. This painting<br />

style is also present in his other works, such as his<br />

Rocky River Landscape with Hermit (Koller, 2923),<br />

Forum Romanum (1600 <strong>Gemälde</strong>galerie Dresden)<br />

or The Tower of Babel (<strong>Alte</strong> Pinakothek Munich).<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

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291<br />

SEBASTIAN VRANCX,<br />

1573 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1647 EBENDA, ZUG.<br />

DORFSZENE MIT SCHLACHTUNG EINES<br />

SCHWEINS<br />

Öl auf Holz.<br />

24 x 37 cm.<br />

In ebonisiertem Profilrahmen.<br />

Wie auch bei einem <strong>Gemälde</strong>, das am 19.11.2016 bei<br />

Lempertz unter Lot 1030 angeboten worden ist, ist<br />

bei dem vorliegenden <strong>Gemälde</strong> im Vordergrund vor<br />

einem Haus einen Metzger beim Schlachten eines<br />

Schweins zu sehen, das am Boden liegt. Er trägt eine<br />

weiße Schürze und hat im Mund ein Messer, mit dem<br />

er gerade zugestochen hat. Eine Frau in schwarz-roter<br />

Gewandung hält eine lange Pfanne, um darin das Blut<br />

aufzufangen. Hinter ihr steht ein Kind, das entsetzt<br />

den rechten Arm hochgerissen hat. Ein älterer Mann<br />

in langem dickem Mantel und Kopfbedeckung, wohl<br />

auch als Allegorie des Winter zu sehen, schaut ihnen<br />

aufmerksam zu. Auf der linken Seite die Rückenfigur<br />

eines Kindes mit dahinterliegender Tonschale.<br />

(1421723) (13)<br />

SEBASTIAN VRANCX,<br />

1573 ANTWERP <strong>–</strong> 1647 IBID., ATTRIBUTED<br />

VILLAGE SCENE WITH THE SLAUGTHERING<br />

OF A PIG<br />

Oil on panel.<br />

24 x 37 cm.<br />

As is the case with a painting offered at Lempertz on<br />

19 November 2016 under lot 1030, the present painting<br />

shows a butcher slaughtering a pig lying on the<br />

ground in front of a house.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

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67


292<br />

FLÄMISCHER MEISTER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DIANA MIT DEN NYMPHEN<br />

Öl auf Kupfer. Parkettiert.<br />

76 x 101 cm.<br />

In teilvergoldetem, ebonisierten Rahmen.<br />

Bewaldete Landschaft mit Gewässer. An einem Baum<br />

hängt Rotwild, davor liegt ein Reiher. Im rechten Vordergrund<br />

Diana mit drei Nymphen auf den reichen<br />

Fischfang weisend, für den sie sich <strong>–</strong> ausgewiesen<br />

durch ihr Halbmonddiadem <strong>–</strong> verantwortlich zeigt. Das<br />

Thema wurde von verschiedenen flämischen Künstlern<br />

bedient, wie Gerard de la Vallée und Adriaen van<br />

Nieulandt und Jan Brueghel d.J., in dessen Umkreis<br />

das hier angebotene Werk enstanden sein mag. Die<br />

Darstellung kann auch als Elementallegorie auf das<br />

Wasser gesehen werden.<br />

(14007615) (13)<br />

FLEMISH SCHOOL,<br />

17TH CENTURY<br />

DIANA WITH THE NYMPHS<br />

Oil on copper. Parquetted.<br />

76 x 101 cm.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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293<br />

FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS,<br />

SCHÜLER DES PETER PAUL RUBENS (1577 <strong>–</strong> 1640)<br />

DAS GÖTTERMAHL<br />

Öl auf Kupfer.<br />

23,8 x 26,5 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Satirische Darstellung eines Kreises von antiken Gestalten<br />

um einen gedeckten Tisch gruppiert, auf dem<br />

ein frugales Mahl mit Austern und Oliven zu sehen ist.<br />

Die beiden Hauptfiguren mit Weinkelchen, die nachgeschenkt<br />

werden. Rechts eine Dreiergruppe mit Pomona<br />

und Fortuna, sowie Amoretten, links greise<br />

Männer mit Philosophenbärten, darunter eine Gestalt<br />

mit Efeulaub, dahinter ein Silen. Im Vordergrund stilllebenartig<br />

positioniert: Brotkorb, Weinkühler, Kanne,<br />

Fische und ein Hündchen. Die Darstellung muss als<br />

Persiflage gesehen werden, in der Komposition bezogen<br />

auf Göttermahlszene, wie ebenso auf das Letzte<br />

Abendmahl, mit diversen Anspielungen. A.R.<br />

(14204113) (11)<br />

€ 3.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

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69


Detaillabbildung Lot 294<br />

Detaillabbildung<br />

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294<br />

LOUIS DE CAULLERY,<br />

UM 1580 CAMBRAI <strong>–</strong> UM 1621 ANTWERPEN, ZUG.<br />

Der hier angenommene Maler war Schüler von Joos<br />

de Momper d. J. (1564-1635) und wurde 1602 <strong>Meister</strong><br />

der Sankt Lukasgilde als Nachfolger von Paul Vriedeman<br />

de Vries (um 1567-um 1635).<br />

VENEDIG <strong>–</strong> FESTLICHER EMPFANG DER<br />

PRUNKSCHIFFE IM CANAL GRANDE<br />

Öl auf Holz.<br />

64 x 105 cm.<br />

Das <strong>Gemälde</strong> kann zurecht als eines der seltensten<br />

und frühen Dokumente eines Festereignisses gewürdigt<br />

werden, die später von vielen weiteren venezianischen<br />

Vedutenmalern behandelt wurden. Gezeigt ist<br />

ein weiter Panoramablick über die breite Mündung<br />

des Kanals mit nahe dem Ufer anliegenden großen<br />

beflaggten Prunkschiffen, darunter der Bucintoro, wohl<br />

anlässlich der alljährlich gefeierten „Sposalizio“ der<br />

Serenissima mit dem Meer. Die Prachtbarken umgeben<br />

von zahlreichen Gondeln. Am Ufer die schaulustige<br />

Volksmenge. Im Gegensatz zu späteren Dokumentationen<br />

des Festes hat der Maler hier großen Wert<br />

auf die Wiedergabe der einzelnen Personen im Vordergrund<br />

gelegt, mit Schilderungen höfischer Begegnungsszenen,<br />

detailreich geschildert. Dies lässt zwingend<br />

annehmen, dass es sich bei diesem <strong>Gemälde</strong><br />

nicht <strong>–</strong> wie bei späteren Darstellungen dieser Art <strong>–</strong><br />

um eine Grand Tour-Erinnerung für das Interesse von<br />

Reisenden handelt, sondern um einen Auftrag eines<br />

Adeligen oder Vermögenden, der sich von seinem<br />

Venedigaufenthalt ein Dokument schaffen ließ. Möglicherweise<br />

entstand das <strong>Gemälde</strong> nicht mehr während<br />

des Aufenthalts des Malers in Venedig, sondern<br />

erst wieder in Antwerpen <strong>–</strong> wohl für einen dortigen<br />

Auftraggeber. Dafür spricht auch die Eichenholztafel.<br />

Die nicht mehr exakte Erinnerung an die Bauten im<br />

Bild unterstützen diesen Gedanken.<br />

Von Caullery sind uns etliche Garten- und Parkansichten<br />

überliefert, vor allem wie hier mit Vorliebe für die<br />

Wiedergabe der höfischen Gesellschaft. Aus seinem<br />

Werk sind lediglich sieben signierte Bilder bekannt<br />

geworden, so etwa „Carneval“ um 1615 (Kunsthalle<br />

Hamburg) oder „Interieur mit Allegorie der fünf Sinne“,<br />

1620, Louvre). So ist eine chronologische Ordnung<br />

seines Werkes kaum festzumachen.<br />

Ein weiteres <strong>Gemälde</strong> desselben Themas „Venedig<br />

mit dem Bucontoro“ <strong>–</strong> ähnlich in Kompositon und<br />

Figurendarstellung <strong>–</strong> befindet sich in der Johnny Van<br />

Haeften Gallery London (ehem. Sotheby´s Jan. 2014<br />

N. Y. lot 202).<br />

(1421451) (11)<br />

LOUIS DE CAULLERY,<br />

CA. 1580 CAMBRAI <strong>–</strong> CA. 1621 ANTWERP,<br />

ATTRIBUTED<br />

VENICE <strong>–</strong> FESTIVE RECEPTION OF THE<br />

MAGNIFICENT SHIPS IN THE GRAND CANAL<br />

Oil on panel.<br />

64 x 105 cm.<br />

€ 20.000 - € 40.000<br />

Sistrix<br />

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71


295<br />

OTTO VAN VEEN,<br />

1556 LEIDEN <strong>–</strong> 1629 BRÜSSEL, ZUG.<br />

ALEXANDER DER GROSSE KÄMPFT<br />

GEGEN DIE AMAZONEN<br />

Öl auf Holz.<br />

66 x 107,5 cm.<br />

In ebonisiertem Rahmen mit Goldornamenten.<br />

Darstellung des mythologischen Helden Alexander<br />

der Große bei den Amazonen. Als neunte von zwölf<br />

Arbeiten war Herkules auferlegt worden, den Zaubergürtel<br />

der Amazonenkönigin Hippolyte zu rauben.<br />

Otto van Veen, einer der bekanntesten und wichtigsten<br />

Lehrer des jungen Peter Paul Rubens (1577 -<br />

1640), schildert in diesem vielfigurigen <strong>Meister</strong>werk<br />

die blutige Schlacht, die die daraufhin entbrennt. Die<br />

dichte Drängung der kämpferischen Handlung wird<br />

noch durch die Umgebung verstärkt: Eine dunkle Hügelkette<br />

kesselt die Menschenmenge ein, deren<br />

Speere in der Komposition trichterförmig zusammenlaufen<br />

und somit eine Sogwirkung für das Auge erzeugen,<br />

das sich unweigerlich auf das Zentrum der Darstellung<br />

konzentriert.<br />

OTTO VAN VEEN,<br />

1556 LEIDEN <strong>–</strong> 1629 BRUSSELS, ATTRIBUTED<br />

ALEXANDER THE GREAT FIGHTING THE AMAZONS<br />

Oil on panel.<br />

66 x 107.5 cm.<br />

Literature:<br />

cf. Franz Martin Haberditzl, Die Lehrer des Rubens,<br />

in: Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlung des<br />

Allerhöchsten Kaiserhauses XXVII, 1908.<br />

cf. Justus Müller-Hofstede, Zur Antwerpener Frühzeit<br />

von Peter Paul Rubens, in: Münchner Jahrbuch der<br />

bildenden Kunst, 1962.<br />

€ 17.000 - € 22.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BIETEN<br />

Literatur:<br />

Vgl. Franz Martin Haberditzl, Die Lehrer des Rubens<br />

im Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlung des<br />

Allerhöchsten Kaiserhauses XXVII, 1908.<br />

Vgl. Justus Müller-Hofstede, Zur Antwerpener Frühzeit<br />

von Peter Paul Rubens, in: Münchner Jahrbuch<br />

der bildenden Kunst, 1962. (1421393) (13)<br />

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296<br />

JACQUES D’ARTHOIS,<br />

1630 BRÜSSEL <strong>–</strong> 1686 EBENDA, ZUG.<br />

GROSSE LANDSCHAFT MIT GUTSHOF<br />

JACQUES D’ARTHOIS,<br />

1630 BRUSSELS <strong>–</strong> 1686 IBID., ATTRIBUTED<br />

VAST LANDSCAPE WITH GRANGE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

105 x 168 cm.<br />

In ornamental reliefiertem Profilrahmen.<br />

Weite hügelige italienische Landschaft mit Flusslauf<br />

und Weidevieh. Im Durchblick durch Bäume ein Weingut,<br />

dessen Fässer vor der Fassade lagern. In großem<br />

Format erzählt d’Arthois das alltägliche Leben in Italien<br />

und stellt besonders in der Tier- und Figurenstaffage<br />

die naturalistischen Haltungen der Objekte heraus.<br />

(1420584) (13)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

105 x 168 cm.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BIETEN<br />

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297<br />

NIEDERLÄNDISCH-ITALIENISCHER KÜNSTLER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

LANDSCHAFT MIT REISENDEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

94 x 127 cm.<br />

Verso mit Künstlerhinweis auf Jan Both.<br />

In stark profiliertem Rahmen.<br />

In der Naturauffassung durchaus an Jan Both (1615/18-<br />

1652) erinnernde sanft hügelige Landschaft in nachmittäglichem<br />

Sommerlicht mit Repoussoirbäumen deren<br />

Blattwerk silbrig schimmert, auf dem geschweiften<br />

Weg mehrere Reisende teils auf einem Esel sitzend.<br />

(1420583) (13)<br />

DUTCH-ITALIAN ARTIST,<br />

17TH CENTURY<br />

LANDSCAPE WITH TRAVELLERS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

94 x 127 cm.<br />

Old artist reference to Jan Both on the reverse.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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75


298<br />

FRANS FRANCKEN D. J.,<br />

1581 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1642, ZUG.<br />

DIE HOCHZEIT ZU KANA<br />

Öl auf Holz.<br />

40 x 54,5 cm.<br />

17. Jahrhundert<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Im Mittelpunkt dieser figurenreichen Darstellung in<br />

einem Saal steht Christus mit Nimbus in einem weinroten<br />

Gewand mit karminrotem Umhang. Er und seine<br />

Mutter sowie einige seiner Jünger waren laut Bibel<br />

zu dieser Hochzeit geladen, als der Wein sich zu<br />

Ende neigte. Um zu helfen beauftragte Christus einige<br />

Diener Wasser zu schöpfen und diese Krüge ins Haus<br />

zu bringen. Auf der linken Seite des <strong>Gemälde</strong>s sieht<br />

man Diener bei der Arbeit am Brunnen. Gezeigt wird<br />

mittig der Moment, in dem Jesus seine rechte Hand<br />

erhoben hat und das Wasser in Wein verwandelt. An<br />

zwei über Eck aneinanderstehenden Tischen sitzt<br />

die bunt gemischte Hochzeitsgesellschaft mit dem<br />

Brautpaar in teils prachtvoller Kleidung. Drei weitere<br />

Personen auf der rechten Seite des Tisches fallen besonders<br />

auf: ein Gelehrter in Rückenansicht mit goldbesticktem<br />

Mantel und weißem Kragen, sowie eine<br />

junge blonde Frau in leuchtend rotem Kleid. Neben ihr<br />

sitzt mit weitem Umhang und breitem Pelzkragen sowie<br />

großer roter Kopfbedeckung ein älterer Mann mit<br />

feinster Physiognomie des Gesichtes, sodass es sich<br />

um ein Selbstportrait des Malers handeln könnte. Auffällig<br />

ist auch das <strong>Gemälde</strong> in der oberen Mitte des<br />

Raumes, das auf einem stufigen Podest mit Speisen<br />

steht. Es zeigt den Sündenfall von Adam und Eva und<br />

könnte als Warnung und Ermahnung für das Brautpaar<br />

dienen. <strong>Meister</strong>haftes farbenprächtiges Werk<br />

voll reicher Details und symbolischen Deutungen in<br />

qualitätvoller Manier.<br />

Anmerkung:<br />

Ein fast identisches Werk befindet sich im Stadtmuseum<br />

Simeonstift in Trier.<br />

(1421758) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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299<br />

FLÄMISCHER MEISTER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

BLUMENKRANZMADONNA<br />

Öl auf Holz.<br />

19,5 x 15 cm.<br />

Verso mit Sammlungsetikett Privé Collection<br />

E. J. Philipps.<br />

In ebonisiertem Holzrahmen.<br />

Vor unbestimmtem Grund ein detailliert wiedergegebener<br />

Blumenkranz, darunter zahlreiche geflammte<br />

Tulpen, Schneeball, Narzissen und Schneeglöckchen.<br />

Im Zentrum, leicht den Blütenkranz von innen heraus<br />

überkragend Maria, dem auf ihrem Schoß sitzenden<br />

Jesuskind einen Apfel reichend. Das <strong>Gemälde</strong> erinnert<br />

stark an Werke von Jan van Kessel d. Ä. (1626-<br />

1679) und Jan Bruegehl d. J. (1601-1678).<br />

(1421803) (13)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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77


300<br />

FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

AUS DEM KREIS DES JAN BRUEGHEL<br />

MUTTER MIT KIND IN EINEM BLUMENKRANZ<br />

FLEMISH SCHOOL, 17TH CENTURY,<br />

FROM THE CIRCLE OF JAN BRUEGHEL<br />

MADONNA AND CHILD IN FLORAL WREATH<br />

Öl auf Holz.<br />

63 x 49 cm.<br />

Das Motiv des Blumenkranzes, der ein Portrait, eine<br />

biblische Szene oder wie hier ein Mutter-mit-Kind-<br />

Motiv umfängt, ist in der flämischen Malerei öfter zu<br />

finden. Auch im vorliegenden <strong>Gemälde</strong> dürfte es sich<br />

um das Portrait einer Dame mit ihrem Kind handeln,<br />

keineswegs jedoch um eine Madonna, wie fälschlich<br />

angenommen werden könnte, da jegliches Attribut<br />

wie Nimbus etc. fehlt.<br />

(1421814) (11)<br />

Oil on panel.<br />

63 x 49 cm.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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79


301<br />

FLÄMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS,<br />

IN DER ART DES PETER PAUL RUBENS<br />

DER AUFSTIEG ZUM KALVARIENBERG<br />

Öl auf Kupfer.<br />

70 x 87 cm.<br />

Unter hohem Himmel, im Licht der untergehenden<br />

Sonne, der unter der Last des schweren Holzkreuzes<br />

gefallene Jesus beim Aufstieg auf den mit Bäumen<br />

bewachsenen hohen Kalvarienberg. Er trägt ein langes<br />

Gewand, wird an den Haaren kräftig von einem<br />

Schächer gezogen und blickt mit seinem fahlen Gesicht<br />

aus dem <strong>Gemälde</strong> heraus. Umgeben ist er von<br />

zahlreichen Figuren: hinter ihm Simon von Cyrene,<br />

der ihm hilft, das Kreuz wieder zu heben und ein weiterer<br />

Helfer, ein Soldat zu Pferde, der ihn mit Lanze<br />

fordert aufzustehen, zudem Soldaten in Rüstung, den<br />

beiden weiteren Verurteilten, sowie einem Trupp, der<br />

ihnen voranreitet. Während die linke Bildseite von<br />

dem Berg und den Figuren fast ganz eingenommen<br />

wird, fällt auf der rechten Bildseite der Blick in die<br />

weite Landschaft mit der Stadt unter hohem Himmel.<br />

Am Boden die halb kniende Veronika, die Jesus ein<br />

weißes Schweißtuch reichen möchte, hinter ihr<br />

zwei kleine Kinder und am Bildrand Maria in langem<br />

blauem Gewand mit Johannes. Malerei mit erkennbarer<br />

Zweiteilung: Die linke Bildseite lässt den Einfluss<br />

eines hochformatigen Werkes von Rubens erkennen,<br />

bei dessen <strong>Gemälde</strong> jedoch noch Veronika mit dargestellt<br />

ist. Qualitätvolle Malerei in teils kräftiger Farbgebung<br />

mit gekonnter Hell-Dunkel-Inszenierung.<br />

Anmerkung:<br />

Das <strong>Gemälde</strong> „Der Aufstieg zum Kalvarienberg“ von<br />

Peter Paul Rubens, dat. 1634-1637, Öl auf Leinwand,<br />

560 x 350 cm befindet sich in Brüssel, Musées Royaux<br />

des Beaux-Arts de Belgique, Musée d'Art Ancien,<br />

Inv.Nr. 374. (1420322) (2) (18)<br />

FLEMISH SCHOOL, 17TH CENTURY,<br />

IN THE STYLE OF PETER PAUL RUBENS<br />

ASCENT TO MOUNT CALVARY<br />

Oil on copper.<br />

70 x 87 cm.<br />

Framed.<br />

Painting visibly divided into two sections: the left side<br />

shows the influence of a portrait-format work by<br />

Rubens, in whose painting Veronica is also shown.<br />

High-quality painting, with strong colours in places<br />

and skilful chiaroscuro.<br />

Notes:<br />

The painting The Ascent to Calvary by Peter Paul<br />

Rubens, dated 1634-1637, oil on canvas, 560 x 350<br />

cm is held at Brussels, Musées Royaux des Beaux-<br />

Arts de Belgique, Musée d'Art Ancien, inv. no. 374<br />

€ 18.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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303<br />

FLÄMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DIE ANBETUNG DER KÖNIGE<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

74 x 105 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

302<br />

JAN VAN BALEN,<br />

1611 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1654 EBENDA, ZUG.<br />

DIE WUNDERSAME BROTVERMEHRUNG<br />

Öl auf Kupfer.<br />

29,5 x 42,5 cm.<br />

Verso mit Resten eines alten Stempels.<br />

In gekehltem vergoldetem Rahmen.<br />

Vor den Toren einer rechts im Mittelgrund liegenden<br />

Stadt die linksseitig vor einem Haus auf einem steinernen<br />

Absatz sitzende Maria. Sie trägt die für sie typische<br />

blau-rote Kleidung, hat einen Nimbus um ihr<br />

Haupt und hält in ihrem Schoss auf einem Laken den<br />

nackten Jesusknaben. Dieser hat seine erhobenen<br />

kleinen Arme nach vorne ausgestreckt und empfängt<br />

eine der Gaben, die ihm einer der vor ihm knienden<br />

Könige bringt. Dieser ist gekleidet in einen roten Umhang<br />

mit Pelzkragen und hält einen geöffneten goldenen<br />

Deckelpokal. Hinter ihm ein weiterer König mit<br />

Vollbart und einer kleinen Schmucktruhe, sowie einer<br />

stehend mit weißem Turban und einem Pokal in seinen<br />

Händen. Umgeben werden sie von einer Vielzahl<br />

von stehenden Figuren, darunter einige Soldaten mit<br />

Lanzen; einer von diesen steht besonders auffallend<br />

am linken Bildrand mit Brustpanzer, großem Schild,<br />

Lanze und Pluderhosen mit roten Strümpfen. Vielfigurige<br />

Darstellung, nicht in einem Stall oder an einer<br />

Krippe wiedergegeben, bei Maria durch helleren Lichteinfall<br />

und einzelne Figuren durch rote Kleidungsstücke<br />

oder rote Accessoires besonders hervorgehoben<br />

werden. Ein in der Komposition fast identisches Werk,<br />

jedoch bei nächtlichem Himmel, von Ambrosius<br />

Francken d.Ä. (1544-1618) wurde auf der Auktion<br />

am 23.07.2019 im Auktionshaus Ansorena, Madrid,<br />

mit der Lot.Nr. 118 angeboten.<br />

(1420272) (2) (18)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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Weite hügelige Landschaft mit feingliedrigen Staffagebäumen<br />

im Mittelgrund. Zwischen diesen erstreckt<br />

sich ein weites hügeliges Tal, das zum Horizont mit<br />

einer petrolblauen Gebirgskette abschließt. Im Vordergrund<br />

eine verschachtelte vielfigurige Komposition in<br />

brillanten Farben, welche die Wundersame Brotvermehrung<br />

zeigt. Jesus hat einen Tag lang mit vielen<br />

Menschen verbracht. Er hat sie angehört, mit ihnen<br />

gesprochen und sie geheilt. Es wird Abend und weil<br />

es so viele sind, sagen seine Jünger er soll die Leute<br />

in die umliegenden Dörfer schicken, damit sie dort<br />

zu essen bekommen. „Nein“, antwortet er, „gebt ihr<br />

ihnen zu essen!“ „Aber wir haben doch nur fünf Brote<br />

und zwei Fische für über 5000 Leute!“ Da sagt Jesus,<br />

dass sie die Menschen in Gruppen zu je 50 versammeln<br />

sollen, nimmt die fünf Brote und zwei Fische<br />

(hier werden sie vermutlich von Petrus links von Jesus<br />

herangetragen, segnet sie und sagt dann den Jüngern<br />

sie sollen sie austeilen. Die Jünger tun das und alle<br />

werden satt, ja es bleiben sogar zwölf Körbe mit Brotresten<br />

übrig, davon stehen vier Körbe hier im Zentrum.<br />

Es wird vermutet, dass der Akt des <strong>Teil</strong>ens als<br />

Wunder begriffen werden soll.<br />

Vergleiche:<br />

Die Komposition lässt sich sehr schön mit einem <strong>Gemälde</strong><br />

vergleichen, welches unter der RKD Nummer<br />

193060 geführt wird. Es ist mit 58 x 65 cm größer,<br />

jedoch nicht auf Kupfer, sondern auf Leinwand gemalt<br />

(siehe Vergleichsabbildung). Statt Jesus stellte der<br />

Maler Apoll in das Zentrum der Komposition und<br />

ordnete die anderen Figuren um ihn herum. Unser<br />

<strong>Gemälde</strong> zeigt eine weit größere Vielfalt hinsichtlich<br />

der Staffage und der schönen weiten Landschaft.<br />

(14100711) (13)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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81


304<br />

PETER PAUL RUBENS,<br />

1577 <strong>–</strong> 1640, NACHFOLGE DES<br />

MARIAMNE WIRD DER KOPF DES<br />

HEILIGEN JOHANNES PRÄSENTIERT,<br />

DEN SALOME GEFORDERT HAT<br />

PETER PAUL RUBENS,<br />

1577 <strong>–</strong> 1640, FOLLOWER OF<br />

MARIAMNE IS PRESENTED WITH THE<br />

HEAD OF SAINT JOHN, WHICH SALOME<br />

HAS REQUESTED<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

210 x 140 cm.<br />

Die Szene in einem höfischen Innenraum mit kräftigen<br />

Säulen, von denen die beiden mittleren als eine Anspielung<br />

auf die Tempelsäulen in Jerusalem zu deuten<br />

sind. Im Zentrum kniet ein Diener mit entblößtem<br />

Oberkörper und hält das Haupt des Johannes über<br />

einer Blutschüssel, der sich ein Hündchen nähert.<br />

Rechts, auf Stufen erhöht, Königin Mariamne neben<br />

Salome und weiteren Frauen, links König Herodes<br />

inmitten seines Gefolges.<br />

(1420401) (13)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

210 x 140 cm.<br />

€ 12.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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305<br />

JACOB DE HEUSCH,<br />

1657 UTRECHT <strong>–</strong> 1701 AMSTERDAM<br />

De Heusch lernte bei seinem Onkel Willem de Heusch<br />

(um 1625 <strong>–</strong> 1692) in Utrecht. 1675 ging er nach Rom<br />

wo er bis 1695 blieb und <strong>Teil</strong> der Bentveughels wurde<br />

zu denen auch Cornelis van Poelenburch, Bartholomeus<br />

Breenbergh, Dirck van Baburen, Paulus Bor,<br />

Cornelis Schut und Simon Ardé zählten.<br />

AUSZUG AUS ÄGYPTEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

89 x 114 cm.<br />

Links unten in Ligatur signiert und datiert<br />

„JDHeúsch.f.1701“.<br />

In ebonisiertem Rahmen mit Goldreliefleiste.<br />

Im letzten Lebensjahr Heuschs gelang es dem hervorragenden<br />

Landschafts- und Marinemaler auch Personen<br />

in größerem Format in seine Landschaften einzusetzen.<br />

So nutzte er wohl den biblischen Auszug aus<br />

Ägypten, hier vor allem anhand der Kamele festzumachen,<br />

um der Tiefe der Landschaft einen gewichtigen<br />

Faktor beizumengen. Hier eine hügelige Landschaft,<br />

dem Thema entsprechend mit Palmen, hinten abschließend<br />

mit Felsen, davor Architekturstaffage.<br />

Provenienz:<br />

Privatsammlung, seit 1985.<br />

Anmerkung:<br />

Auf Grund der späten Datierung des Werkes ist<br />

davon auszugehen, dass es sich tatsächlich um<br />

das letzte vollendete Werk des Künstlers handeln<br />

könnte. (1420435) (13)<br />

JACOB DE HEUSCH,<br />

1657 UTRECHT <strong>–</strong> 1701 AMSTERDAM<br />

THE EXODUS FROM EGYPT<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

89 x 114 cm.<br />

Signed in ligature and dated “JDHeúsch.f.1701.”<br />

lower left.<br />

Provenance:<br />

Private collection, since 1985.<br />

€ 18.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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83


306<br />

GERRIT VAN HONTHORST,<br />

1590 UTRECHT <strong>–</strong> 1656 EBENDAW, ZUG.<br />

DIE LIEDSÄNGERIN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

76 x 63 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Beigegeben eine Korrespondenz des Einlieferers mit<br />

Norbert Middelkoop, Frans Hals Museum, 29. September<br />

2023, der die qualitative Ausführung anhand<br />

des Fotomaterials herausstellt und mitteilt, dass es<br />

sich bei dem hier angebotenen Werk um eine autographe<br />

Version Honthorsts halten könnte. Er weißt auch<br />

auf das Werkverzeichnis hin, wo neben der im Frans<br />

Hals befindlichen Version mehrere <strong>Gemälde</strong> des gleichen<br />

Motivs genannt werden.<br />

Vor abgedunkelter Hintergrundfolie das nach links<br />

gerichtete Brustportrait einer alten Dame mit geöffnetem<br />

Mund im Begriff zu singen. Ihr Kopf ziert ein<br />

weißes Tuch das durch einen gestreiften Schal mit<br />

Fransenbordüre zusammengehalten wird, in ihren<br />

Händen ein Textblatt. Zum Vergleich eignet sich vortrefflich<br />

das motivähnliche <strong>Gemälde</strong> mit engerem<br />

Ausschnitt im Frans Hals Museum (Inv. Nr. OS I-225).<br />

Anmerkung:<br />

Zu dem hier angebotenen bzw. der Version im Frans<br />

Hals Museum existieren druckgrafische Ausarbeitungen<br />

mit dem Text (Cornelis Bloemaert d.J, Hollstein<br />

297): „Die met my spot gaet vry van hier, Ick ficnch<br />

een deun op myn manier“.<br />

GERRIT VAN HONTHORST,<br />

1590 UTRECHT <strong>–</strong> 1656 IBID., ATTRIBUTED<br />

THE FEMALE SINGER<br />

Oil on canvas.<br />

76 x 63 cm.<br />

Accompanied by correspondence from the consignor<br />

with Norbert Middelkoop, Frans Hals Museum,<br />

29 September 2023, who highlights the high-quality<br />

execution on the basis of photographic material and<br />

states that the work offered here could be a version<br />

by Honthorst himself. In addition to the version held<br />

at the Frans Hals Museum, he also refers to the catalogue<br />

raisonné, where several paintings with the<br />

same subject are listed. A painting with a similar<br />

subject but narrower image section in the Frans<br />

Hals Museum (inv. no. OS I-225) compares well.<br />

Notes:<br />

There are printed versions of the painting on offer for<br />

sale in this lot and the painting held at the Frans Hals<br />

Museum with the text (Cornelis Bloemaert the<br />

Younger, Hollstein 297): “Die met my spot gaet vry<br />

van hier, Ick ficnch een deun op myn manier”.<br />

Literature:<br />

cf. Catalogus der schilderijen en teekeningen in het<br />

Frans Halsmuseum der gemeente Haarlem, Haarlem<br />

1924, p. 70; 1929, p. 77.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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Literatur:<br />

Vgl. Catalogus der schilderijen en teekeningen in<br />

het Frans Halsmuseum der Gemeente Haarlem,<br />

Haarlem 1924, S. 70; 1929, S. 77. (1422011) (13)<br />

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85


307<br />

SIMON DE VOS,<br />

1603 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1676 EBENDA<br />

LAUTENSPIELERIN MIT VEREHRER<br />

Öl auf Kupferplatte, auf Holz hinterlegt.<br />

28,5 x 35,4 cm.<br />

In dekorativem Rahmen mit goldfarbener Bemalung.<br />

Beigegeben eine Expertise von Dr. Klaus Ertz, Lingen,<br />

vom 22. Januar 2022, in Kopie.<br />

In einem Innenraum, der von einem goldbraunem Vorhang<br />

überfangen wird, sitzt eine junge Frau in einem<br />

eleganten langen roten Kleid mit weitem Dekollete,<br />

lockigen Haaren und Perlenohrringen. Sie hält mit ihren<br />

langen, schmalen Händen eine große Mandoline<br />

und in ihrem Schoß ein aufgeschlagenes Notenheft.<br />

Neben ihr ein Kavalier, der ihr Avancen macht und sie<br />

umarmt. Rechtsseitig ein mit Speisen üppig gedeckter<br />

Tisch, hinter dem ein Diener voller Interesse das<br />

Paar beobachtet. Am Boden verstreut liegende Spielkarten<br />

und ein sitzendes kleines Hündchen. Im Hintergrund<br />

links ist durch einen Türdurchblick ein Gasthaus<br />

zu sehen, vor dem die Wirtin einen Mann mit<br />

Besen vertreibt. Das <strong>Gemälde</strong> greift ein beliebtes Motiv<br />

des Künstlers auf: das der fröhlich musizierenden<br />

Gesellschaften, die eine deutliche Verwandschaft mit<br />

dem verbreiteten holländischen Genre dieser Thematik<br />

zeigen. Laut Dr. Ertz stechen in Werken des Künstlers<br />

in den Gesichtern der Dargestellten vor allem die<br />

spitzen Nasen und die etwas kräftigeren Unterkiefer<br />

hervor, sowie die langgliedrigen Hände, wie in dem<br />

hier vorliegenden <strong>Gemälde</strong>. Zahlreiche Andeutungen<br />

sind in dem <strong>Gemälde</strong> ebenfalls zu finden, so zum Beispiel<br />

blickt die elegante Dame in Richtung der Tür auf<br />

die Wirtin, als Überlegung, ob sie nicht auch die Avancen<br />

des Kavaliers ablehnen sollte. Dr. Ertz ordnet das<br />

Werk in die 1640er Jahre in Antwerpen ein.<br />

(14111220) (18)<br />

€ 4.500 - € 6.500<br />

Sistrix<br />

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308<br />

FLÄMISCHER MEISTER<br />

DER ZWEITEN HÄLFTE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DER HOLZHÄNDLER<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

69 x 87 cm.<br />

Links unten bezeichnet „B Monteyn“<br />

(Jan Baptist Monteyne, um 1695 <strong>–</strong> um 1722).<br />

In ebonisiertem Profilrahmen.<br />

Seltene Darstellung eines flämischen Innenhofes der<br />

offensichtlich einem Holzhändler gehört, der hier im<br />

Zentrum zu sehen ist und die Arbeiten an den Werkstoffen<br />

beaufsichtigt und sich somit als qualitätsbewusster<br />

Firmeninhaber zeigen will.<br />

(14204536) (13)<br />

€ 6.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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309<br />

AERT VAN DER NEER,<br />

1603/04 GORINCHEM <strong>–</strong> 1677 AMSTERDAM,<br />

KREIS DES<br />

EISVERGNÜGEN AUF WEITEM POLDERSEE<br />

Öl auf Eichenholz.<br />

40,5 x 57 cm.<br />

Aert van der Neer hat auf die Maler seiner Zeit großen<br />

Einfluss ausgeübt. Neben seinen nächtlichen Mondschein-Landschaften<br />

hinterließ er auch taghelle Landschaftsdarstellungen,<br />

wie in der vorliegenden Schilderung<br />

des Eisvergnügens. Die Epoche der Kleinen<br />

Zwischeneiszeit hat vor allem in Holland zu Bilderinnerungen<br />

dieser Art geführt. Wie in einem weiteren<br />

seiner Werke, das sich in der Carmen-Thyssen Collection<br />

(mit der Inventarnummer CTB 1999.3) befindet,<br />

erscheint auch am fernen Horizont das Weichbild einer<br />

Stadt mit Kirchturm, Windmühle und verschneiten<br />

Häusern. Ohne Zweifel besteht zwischen dem genannten<br />

Vergleichsgemälde und dem vorliegenden<br />

Bild große stilistische und inhaltliche Verwandtschaft.<br />

(1420455) (11)<br />

AERT VAN DER NEER,<br />

1603/04 GORINCHEM <strong>–</strong> 1677 AMSTERDAM,<br />

CIRCLE OF<br />

ICE AMUSEMENTS ON VAST POLDER LAKE<br />

Oil on oak panel.<br />

40.5 x 57 cm.<br />

The short interglacial period led to an increase in visual<br />

memories of this manner, especially in Holland. As in<br />

another of his paintings held at the Carmen-Thyssen<br />

Collection (inv. CTB 1999.3). It also depicts the outline<br />

of a city with a church tower, windmill, and snowcovered<br />

houses on the distant horizon. There clearly<br />

are great similarity in style and content between<br />

the above-mentioned comparative painting and the<br />

painting on offer for sale in this lot.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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87


310<br />

CORNELIS DROOGSLOOT,<br />

1630 <strong>–</strong> 1673, ZUG.<br />

PFANNENKUCHEN ESSENDE KINDER<br />

VOR EINEM GASTHAUS<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

77 x 115 cm.<br />

Gerahmt.<br />

In weiter Dorflandschaft, unter hohem Himmel mit<br />

großen weißen Wolkenformationen, rechtsseitig,<br />

wohl vor einem Gasthaus, ein aufgeschlagenes Zelt,<br />

vor dem eine ältere Frau über einem gemauerten<br />

Ofen Pfannenkuchen zubereitet. Umgeben wird sie<br />

von mehreren Dorfbewohnern, von denen zwei ihre<br />

leeren Teller bereithalten. Voller Aufmerksamkeit verfolgen<br />

zwei Kinder die Zubereitung und warten wohl<br />

auf die nächsten Pfannenkuchen. Hinter ihnen auf einer<br />

Bank sitzend ein Paar, das vor sich ein Fass stehen<br />

hat mit einer daraufliegenden Zinnschale mit<br />

Pfannenkuchen. Ein kleines schwarz-weißes Hündchen<br />

liegt vor ihnen am Boden. Malerei in überwiegend<br />

monochromer beige-brauner Farbigkeit, aufgelockert<br />

durch die weiße und farbige Kleidung der Figuren.<br />

(14212510) (1) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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311<br />

ROELOF JANSZ. VAN VRIES,<br />

UM 1631 HAARLEM <strong>–</strong> UM 1681 AMSTERDAM<br />

FLUSSLANDSCHAFT MIT BOOT<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

46,3 x 63 cm.<br />

Rechts unten signiert „RV (in Ligatur)ries“.<br />

In ornamental reliefiertem Rahmen.<br />

Symmetrische Wellenbewegungen kennzeichnen das<br />

sonst ruhige Gewässer einer sich durch die Landschaft<br />

schlängenden Flusslandschaft, rechts einige<br />

Holzhäuser, die im Schutz einer Kirche stehen, die<br />

von feingliedrigen Bäumen flankiert wird. Auf dem<br />

Gewässer in der Größe gestaffelte Segelboote.<br />

(14217525) (13)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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312<br />

DAVID TENIERS D. J.,<br />

1610 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1690 BRÜSSEL, ZUG.<br />

<strong>Gemälde</strong>paar<br />

SZENEN MIT AFFENFIGUREN<br />

Öl auf Holztafel. <strong>Teil</strong>parkettiert.<br />

Durchmesser: 44 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen mit Blattreliefdekor.<br />

Jeweils als Tondo einen Innenraum mit gestuftem<br />

Boden darstellend. Darin je eine Gruppe von Affen in<br />

menschlicher Kleidung bei Handlungen dargestellt,<br />

die ein Laster (Spielen und Rauchen) oder den kritisierten<br />

Beruf des Quacksalbers verunglimpfend.<br />

(1421591) (13)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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89


313<br />

PIETER BRUEGHEL D. J.,<br />

UM 1564 <strong>–</strong> 1637/38 ANTWERPEN,<br />

NACHFOLGE DES<br />

DER BAUERNADVOKAT<br />

Öl auf Leinwand.<br />

56 x 93 cm.<br />

Links unten mit posthumer Bezeichnung<br />

„P.BREVGHEL 16.“.<br />

In betontem Querformat, einer Schaubühne gleich,<br />

hat der Maler hier in schonungsloser Kritik ein ironisches<br />

Bild der gesellschaftlichen Verhältnisse seiner Zeit dokumentiert.<br />

Der Innenraum dieser Anwaltsstube zeigt<br />

schon auf den ersten Blick ein völliges Durcheinander,<br />

bei dem der Betrachter erst langsam die Bildzusammenhänge<br />

erfasst. Die Personen warten zusammengedrängt<br />

vor einem langen Tisch, hinter dem sich der<br />

Advokat mit schwarzem Barett in ein Dokument<br />

vertieft. Auf Tischen, in Wandregalen, selbst auf dem<br />

Boden verstreut, liegen Berge von Schriftstücken,<br />

und man mag sich vorstellen, wie auch die Entscheidungen<br />

des Advokaten von dieser Unordnung bestimmt<br />

sind. Ein junger Amtsgehilfe im Hintergrund<br />

versinkt hinter einem Wust von Akten. Die Bürger<br />

oder Bauern haben wie Bittsteller das Advokatenhonorar<br />

in Form von gefüllten Körben und Eiern mitgebracht.<br />

Einer hält ein geschlachtetes Huhn im Arm.<br />

Dagegen blickt ein Mann am linken Bildrand ohne derartige<br />

Gaben ängstlich und besorgt ob der Chancen<br />

auf den Ausgang seines Anliegens.Wie im beigege­<br />

benen Gutachten ausführlich dargestellt, wurden über<br />

80 Versionen dieses Themas erfasst, etwa 20 davon<br />

signiert. Das beweist, wie beliebt diese „Bauernadvokat-Darstellung<br />

gewesen ist, in der Häufigkeit<br />

der Wiederholungen allenfalls mit der „Vogelfalle“<br />

vergleichbar. Die signierten <strong>Gemälde</strong> sind in die Zeit<br />

zwischen 1615 und 1622 einzuordnen, inhaltlich jeweils<br />

nahezu identisch, lediglich mit kleinen Abänderungen<br />

bei den Schriftstücken oder in Details der<br />

Wand dekoration. Laut Ertz geht die Bildidee und damit<br />

die verbundene Zeitkritik bereits auf ein französisches<br />

Vorbild des 16. Jahrhunderts zurück, was bedeutet,<br />

dass sich die gesellschaftlichen Verhältnisse<br />

kaum geändert hatten.<br />

Vergleichsliteratur:<br />

Dr. Klaus Ertz, Pieter Brueghel der Jüngere (1564-<br />

1637/38). Die <strong>Gemälde</strong> mit kritischem Œuvrekatalog,<br />

Lingen, 1988/2000, Bd. I, S. 501, Kat. Nr. 489, dort<br />

die früheste bekannte datierte Version abgebildet.<br />

(1411631) (11)<br />

PIETER BRUEGHEL THE YOUNGER,<br />

CA. 1564 <strong>–</strong> 1637/38 ANTWERP,<br />

FOLLOWER OF<br />

THE PEASANT ADVOCATE<br />

Oil on canvas.<br />

56 x 93 cm.<br />

Inscribed “P.BREVGHEL 16.” lower left.<br />

Depiction in an elongated, stage-like horizontal format.<br />

The painter gives an ironic portrayal of the social conditions<br />

of his time in ruthless criticism. As described<br />

in detail in the accompanying expert´s report, over 80<br />

versions of this subject were recorded, approximately<br />

20 of which were signed. This proves how popular<br />

this subject of the Peasant Advocate was, comparable<br />

in frequency of repetition only to Bird Trap. The signed<br />

paintings date between 1615 and 1622 and are almost<br />

identical in content, with only minor alterations<br />

to the documents or details of the wall decoration.<br />

According to Dr Ertz, the idea of the painting and the<br />

associated criticism of the times dates back to a<br />

French prototype from the 16th century, which means<br />

that social conditions had hardly changed.<br />

Literature for comparison:<br />

Dr Klaus Ertz, Pieter Brueghel der Jüngere (1564-<br />

1637/38). Die <strong>Gemälde</strong> mit kritischem Œuvrekatalog,<br />

Lingen 1988/2000, vol. I, p. 501, cat. no. 489, including<br />

illustration of earliest known dated version.<br />

€ 15.000 - € 30.000<br />

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314<br />

FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

LANDSCHAFT MIT REISENDEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

57 x 77 cm.<br />

In breitem Kehlrahmen mit Goldleiste.<br />

Reisende passieren eine Dorflichtung mit Strohhütte<br />

und Wasserstelle, ein Schweinehirte führt den Tross<br />

an. Das <strong>Gemälde</strong> erinnert etwa an Werke an Theobald<br />

Michau und könnte in seiner Umgebung entstanden<br />

sein.<br />

(1420734) (13)<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

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315<br />

SEBASTIAN VRANCX,<br />

1573 <strong>–</strong> 1647, KREIS DES<br />

DIE APFELERNTE<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

27 x 37 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Blick auf eine dörfliche Landschaft mit Bauern. Links<br />

ein hoher Baum, an dem eine Leiter zur Apfelernte<br />

steht und eine Frau, die mit ihrer Schürze bereits geerntete<br />

Früchte hält, neben ihr die kleine Tochter, die<br />

gerne noch einen weiteren Apfel haben möchte und<br />

zwei Helfer. In der Bildmitte ein Mann beim Bearbeiten<br />

des Ackers mit einem von zwei Pferden gezogenem<br />

Rechen und ein weiterer heraneilender Erntehelfer.<br />

In der rechten unteren Ecke ein Pflug, über<br />

dem eine Jacke liegt. Malerei in überwiegend beigegrüner<br />

Farbgebung, aufgelockert durch rote Kleidungss<br />

tücke und gerötete Gesichter.<br />

(1391551) (18)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

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91


316<br />

PEETER GYSELS,<br />

1621 <strong>–</strong> 1690/91<br />

Der Künstler war bekannt für seine Landschaften,<br />

Architekturkompositionen und Stillleben. Seine Landschaften<br />

im Stil Jan Brueghels d. Ä. (1568-1625) waren<br />

zu seiner Zeit sehr gefragt. Seine Landschaftsbilder<br />

sind farbenfroh und oft mit vielen Figuren bestückt.<br />

Im Jahr 1649-1650 wurde er <strong>Meister</strong> der Antwerpener<br />

Gilde.<br />

FLUSSLANDSCHAFT MIT REITERN<br />

Öl auf Kupfer.<br />

19 x 23,5 cm.<br />

In ebonisiertem Profilrahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Ellis Dullaart, 23. Februar<br />

2023, in Kopie. Das RKD führt das <strong>Gemälde</strong> als<br />

möglicherweise Pieter Gysels unter Nummer 397865<br />

geführt.<br />

Sanfthügelige Flusslandschaft mit Wassermühle und<br />

davor befindlicher Figurenstaffage teils zu Pferd.<br />

Provenienz:<br />

Privatsammlung, Schweden. (1420802) (13)<br />

€ 6.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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317<br />

PEETER GYSELS,<br />

1621 <strong>–</strong> 1690/91<br />

Der Künstler war bekannt für seine Landschaften,<br />

Architekturkompositionen und Stillleben. Seine Landschaften<br />

im Stil Jan Brueghels d. Ä. (1568-1625) waren<br />

zu seiner Zeit sehr gefragt. Seine Landschaftsbilder<br />

sind farbenfroh und oft mit vielen Figuren bestückt.<br />

Im Jahr 1649-1650 wurde er <strong>Meister</strong> der Antwerpener<br />

Gilde.<br />

ELEGANTE GESELLSCHAFT IN FLUSSLANDSCHAFT<br />

RASTEND<br />

Öl auf Kupfer.<br />

19 x 23,5 cm.<br />

In ebonisiertem Profilrahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Ellis Dullaart, 23. Februar<br />

2023, in Kopie. Das RKD führt das <strong>Gemälde</strong> als<br />

möglicherweise Pieter Gysels unter Nummer 397864.<br />

Sanfthügelige Flusslandschaft mit Steinbrücke und<br />

Mühlenhaus, davor eine elegante Gesellschaft unter<br />

Repoussoirbaum mit springendem Hund.<br />

Provenienz:<br />

Privatsammlung, Schweden. (1420801) (13)<br />

€ 6.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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318<br />

GILLIS EGIDIUS PEETERS D. Ä.,<br />

1612 <strong>–</strong> 1653 ANTWERPEN<br />

FLUSSLANDSCHAFT MIT SEGELBOOT<br />

Öl auf Holz, im Oval.<br />

36,6 x 39,5 cm.<br />

Links mittig signiert „G... ers 16.6“.<br />

In ebonisiertem Holzrahmen.<br />

Flache sanfte Flusslandschaft, links mit einer Bauernkate<br />

vor einer Böschung, rechts auf dem Fluss zwei<br />

in der Tiefe gestaffelte Segelboote mit davor schwimmenden<br />

Enten.<br />

(1421255) (1) (13)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

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93


319<br />

SIMON JACOBSZ DE VLIEGER,<br />

UM 1600 NIEDERLANDE <strong>–</strong> UM 1653<br />

KÜSTENLANDSCHAFT MIT MOLE,<br />

SEGELSCHIFFEN UND STAFFAGE<br />

Öl auf Holz.<br />

56 x 70 cm.<br />

Links am Kahn signiert, und datiert „16.(?)“ Verso rotes<br />

Lacksiegel mit Wappen und neunzackige Grafenkrone.<br />

Der Farbcharakter ist in den für Werke des Malers<br />

typischen kühlen blaugrauen Tönen gehalten. Im Kontrast<br />

dazu erscheint der Vordergrund betont dunkel,<br />

was einen Effekt objektiver Distanz bewirkt. Der Blick<br />

auf die See öffnet sich im Bild nach rechts bis zum<br />

Horizont, an dem noch fein gemalte Schiffe zu erkennen<br />

sind. Hauptgegenstand ist das Holzgebäude auf<br />

der Mole mit danebenstehenden Männern, hinter dem<br />

die Masten und Segel größerer beflaggter Schiffe<br />

hochziehen. Links im Vordergrund ein Fischer in seinem<br />

Lastkahn mit großen Körben, als belebendes<br />

Staffagemotiv. Solche Küsten- oder Seestücke zählten<br />

zu den bevorzugten Bildthemen der holländischen<br />

Malerei, nicht zuletzt deshalb, weil die damals weltweit<br />

agierende Handelsseefahrt auch der Stolz Hollands<br />

war, das über weit entfernt gelegene Kolonien<br />

verfügte.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Kurt J. Müllenmeister, Meer und Land im Licht<br />

des 17. Jahrhunderts, Bremen 1981, S. 46 mit Abb.<br />

Vgl. Hans-Joachim Raupp (Hrsg.), Niederländische<br />

Malerei des 17. Jahrhunderts der SØR Rusche-<br />

Samm lung, Landschaften und Seestücke, Münster/<br />

Hamburg/ London 2001. (1421752) (11)<br />

SIMON JACOBSZ DE VLIEGER,<br />

CA. 1600 THE NETHERLANDS <strong>–</strong> CA. 1653<br />

COASTAL LANDSCAPE WITH JETTY,<br />

SAILING BOATS AND STAFFAGE<br />

Oil on panel.<br />

56 x 70 cm.<br />

Signed and dated “16.(?)” on barge on the left. Red<br />

lacquer seal with coat of arms and count’s crown with<br />

nine prongs on the reverse.<br />

Literature:<br />

cf. Kurt J. Müllenmeister, Meer und Land im Licht<br />

des 17. Jahrhunderts, Bremen 1981, p. 46 with ill.<br />

cf. Hans-Joachim Raupp (ed.), Niederländische<br />

Malerei des 17. Jahrhunderts der SØR Rusche-<br />

Sammlung, vol. 3, Landschaften und Seestücke,<br />

Münster/Hamburg/London 2001.<br />

€ 20.000 - € 40.000<br />

Sistrix<br />

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320<br />

SIMON DE VLIEGER,<br />

1601 ROTTERDAM <strong>–</strong> 1653 WEESP<br />

KÜSTENLANDSCHAFT MIT SEGELSCHIFFEN,<br />

AUFZIEHENDEN WOLKEN UND STAFFAGE<br />

Öl auf Holz.<br />

40 x 58 cm.<br />

Rechts unten signiert. Verso rotes Lacksiegel<br />

mit Wappen und neunzackige Grafenkrone, zwei<br />

Einschubleisten.<br />

Der Farbcharakter ist in den für Werke des Malers typischen<br />

kühlen blaugrauen Tönen gehalten. Im Kontrast<br />

dazu erscheint der Vordergrund betont dunkel,<br />

was einen bühnenartigen Effekt bewirkt. Zudem türmen<br />

sich schlanke große Felsen säulenartig in der<br />

rechten Bildseite dramatisch auf, korrespondierend zu<br />

der großen gebauschten Wolke vor blauem Himmel.<br />

Ähnliche steil aufragende Felsen finden sich im Werk<br />

des Malers mehrfach. Im Zentrum des Vordergrunds<br />

ein mit Fischern voll besetzter Kahn als belebendes<br />

Staffagemotiv. Solche Küsten- oder Seestücke zählten<br />

zu den bevorzugten Bildthemen der holländischen<br />

Malerei, nicht zuletzt deshalb, weil die damals weltweit<br />

agierende Handelsseefahrt auch der Stolz Hollands<br />

war, das über weit entfernt gelegene Kolonien<br />

verfügte.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Kurt J. Müllenmeister, Meer und Land im Licht<br />

des 17. Jahrhunderts, Bd. 1, Bremen 1973, S. 46<br />

mit Abb.<br />

Vgl. Hans-Joachim Raupp (Hrsg.), Lanschaften und<br />

Stücke. Niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts<br />

der SOR Rusche Sammlung, Münster 200.<br />

(14204541) (11)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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95


321<br />

GILLIS AEGIDIUS NEYTS,<br />

1623 GENT <strong>–</strong> 1687 ANTWERPEN<br />

WEITE FLUSSLANDSCHAFT MIT DORF<br />

UND FIGUREN<br />

Öl auf Holz, Tondo.<br />

Durchmesser: 19 cm.<br />

Links unten signiert und datiert „1665“.<br />

In dekorativem rundem Rahmen.<br />

Das <strong>Gemälde</strong> ist gleichsam in drei Ebenen aufgeteilt:<br />

Im Vordergrund eine braune Landschaft mit einem<br />

Weg, auf dem einige Figuren zu erkennen sind, sowie<br />

linksseitig ein großes bäuerliches Gehöft mit Ziehbrunnen.<br />

Im Mittelgrund ein gradlinig verlaufender<br />

Fluss, wohl ein Kanal, an dessen linker Uferseite ein<br />

Dorf zu sehen ist mit einer Kirche mit hohem Kirchturm,<br />

der in den Himmel ragt, welcher fast die Hälfte<br />

des <strong>Gemälde</strong>s einnimmt und in leuchtendem Hellblau<br />

mit weißen Wolkenformationen wiedergegeben wird.<br />

Malerei in der typischen Manier des Künstlers.<br />

(14204517) (18)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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322<br />

FLÄMISCHE SCHULE DES 16. JAHRHUNDERTS IN<br />

DER ART DES ABEL GRIMMER (UM 1570 <strong>–</strong> UM 1619)<br />

BLICK AUF EINE LANDSCHAFT MIT EINEM<br />

WASSERSCHLOSS<br />

Öl auf Holz.<br />

16,5 x 29 cm.<br />

Das Wasserschloss im Zentrum von einem Kanal<br />

umgeben, rechtsseitig mehrere Häuser und im<br />

Hintergrund rechts eine Windmühle unter hohem<br />

grauem Himmel. Malerei in leicht naiver Manier.<br />

(14217510) (18)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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323<br />

PAUL DE VOS,<br />

UM 1591 HULST <strong>–</strong> 1678 ANTWERPEN<br />

HUND MIT GROSSEM FLEISCHBROCKEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

80 x 120 cm.<br />

Beigegeben eine Expertise von Dr. Klaus Ertz, Lingen,<br />

vom 21. Oktober 2019, in Kopie.<br />

In einer Art Keller auf dem dunklen Steinboden liegend,<br />

ein großer brauner Hund mit hellen Stirnflecken, der<br />

mit hochgezogenen Lefzen seinen offenbar gestohlenen<br />

riesigen Fleischbrocken verteidigt, auf dem er die<br />

Vorderpfoten liegen hat.<br />

Laut Ertz dürfte das Werk in den 1640er Jahren durch<br />

den Künstler geschaffen worden sein und der Hund<br />

wohl zum Haushalt der Malers gehört haben.<br />

Der Künstler war der Schwager von Frans Snyders, in<br />

dessen Werk vergleichbare Motive mit Hund zu finden<br />

sind. Die Arbeiten des hier genannten Künstlers zeichnen<br />

sich jedoch durch ein kraftvolles Temperament<br />

aus. Der Hund ist eines seiner Lieblingsmotive, das<br />

von ihm sich in anderem Umfeld häufig wiederfindet,<br />

so beispielsweise mit anderen, ihn ankläffenden<br />

Hunden.<br />

(1410474) (18)<br />

€ 4.500 - € 6.500<br />

Sistrix<br />

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97


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324<br />

CORNELIS STANGERUS,<br />

1616 DELFT <strong>–</strong> UM 1667 MIDDELBURG, ZUG.<br />

EIN HERR AN EINEM TISCH MIT ZWEI<br />

SERVIERMÄDCHEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

124,4 x 142 cm.<br />

In vergoldetem ornamental verzierten Rahmen.<br />

Vor unbestimmtem Grund ein leicht nach links gerichteter<br />

Mann über aufgeschlagenem Notenheft sitzend<br />

und eine Geige halten. Sein Gewand und Kopfputz<br />

reich ausgestaltet, neben ihm je eine Servierdame.<br />

Die Pose des Mannes, sein Kostüm und sein demonstrativ<br />

auf den Betrachter gerichteter lächelnder<br />

Gesichtsausdruck ähneln der Figur des sitzenden Cellisten<br />

auf einem <strong>Gemälde</strong>, dass am 13. Dezember 1985<br />

bei Christie’s verkauft wurde.<br />

Provenienz:<br />

Vor 1920 in Wien vom Großvater des Vorbesitzers<br />

erworben. (1421081) (13)<br />

€ 9.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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325<br />

JAN JOZEF HOREMANS D. J.,<br />

1714 ANTWERPEN <strong>–</strong> UM 1790 EBENDA<br />

Jan Josef Horemans d. J. stand stilistisch den Werken<br />

seines Vaters, Jan Josef Horemans d. Ä. (1682-1790)<br />

sehr nahe, beide waren 1733 in derselben Werkstatt<br />

tätig. Der jüngere Horemans wirkte u. a. auch für den<br />

kurfürstlichen Hof in München. Seine <strong>Gemälde</strong> zeigen<br />

eine hellere Farbpalette als die seines Vaters.<br />

FRAUEN EINES DORFES VERTEILEN WÄSCHE<br />

ZUR TROCKNUNG UND BLEICHE AUF DEM<br />

GRASBODEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

64 x 90 cm.<br />

Links unten auf Hundehütte signiert „J. Horemans“.<br />

In Prunkrahmen.<br />

Die Frauen eines Dorfes haben sich versammelt, um<br />

gemeinsam Wäsche zu waschen und zum Trocknen<br />

auszulegen. Im Vordergrund und nach rechts ein teils<br />

verschattet liegender Platz mit einem einfachen offenen<br />

Waschhaus, in dem mehrere Frauen dabei sind,<br />

in großen Holzbottichen Wäsche, insbesondere Laken<br />

zu waschen. Isoliert in einem Lichtschein schöpft<br />

eine Frau klares Wasser aus einem Brunnen, das zum<br />

waschen des Stoffes dient. In der mittleren Bildebene<br />

legen Frauen auf den Wiesen neben den Häusern<br />

Laken und Kleidungsstücke in einer Regelmäßigkeit<br />

angeordnet aus, die der Maler nutzt, um seine Tiefenschärfe<br />

zu erzeugen. Der Prozess des Bleichens, den<br />

der Maler hier zeigt, ist ein Zeugnis der Behandlung<br />

von Leinen und Hanf in Flandern zu dieser Zeit. Der<br />

Maler spielt gekonnt mit dem Wechsel von beleuchteten<br />

und schattigen Flächen, um so Raum zu konstruieren.<br />

Der Himmel mit einigen fliegenden Vögeln<br />

nimmt bei ihm zwei Fünftel des <strong>Gemälde</strong>s ein.<br />

Provenienz:<br />

Seit den 1940er Jahren im Besitz derselben Familie,<br />

später dann an zwei weitere Besitzer gegangen.<br />

(1411755) (18)<br />

JAN JOZEF HOREMANS THE YOUNGER,<br />

1714 ANTWERP <strong>–</strong> CA. 1790 IBID.<br />

VILLAGE WOMEN SPREADING LAUNDRY ON<br />

THE GRASS FOR DRYING AND BLEACHING<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

64 x 90 cm.<br />

Signed “J. Horemans” on doghouse lower left.<br />

Provenance:<br />

Held in family possession since the 1940s, later<br />

passed to two further owners.<br />

€ 15.000 - € 20.000 (†)<br />

Sistrix<br />

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326<br />

ITALIENISCHER CARAVAGGIST<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

ITALIAN CARAVAGGIST,<br />

17TH CENTURY<br />

327<br />

RÖMISCHER MEISTER<br />

DER ZWEITEN HÄLFTE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

<strong>Gemälde</strong>paar<br />

KÜCHENSTILLLEBEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

73 x 93 cm.<br />

In Prunkrahmen.<br />

Das eine <strong>Gemälde</strong> zeigt vor schwarzem Hintergrund<br />

eine von rechts ins Bild ragende Tischplatte, auf der<br />

ein geflochtener Korb mit einem Taubenpaar steht.<br />

Über diesem liegt ein erlegter Hase und es hängen<br />

daran einige kleine Vögel, sowie drei weitere am<br />

linken Rand der Platte. Zwei weitere größere Vögel<br />

hängen linksseitig von der Decke herab. Das andere<br />

<strong>Gemälde</strong> zeigt erneut auf einer ganz über das Bild<br />

hinweggehende Platte mehrere erlegte Vögel und<br />

Federvieh, darunter auch eine Ente, sowie erneut<br />

zwei von der Decke herabhängende Vögel. Malerei<br />

mit starken Hell-Dunkel-Effekten in der Art des Michelangelo<br />

Merisi il Caravaggio (1570/71-1610).<br />

(1420416) (18)<br />

A pair of paintings<br />

KITCHEN STILL LIFES<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

73 x 93 cm.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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STILLLEBEN MIT FRÜCHTEN UND PILZEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

32,5 x 46 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Auf einer Platte mehrere Zwetschgen, ein paar leuchtend<br />

gelb-rote Äpfel und zwei Feigen. Dahinter auf<br />

einer höheren Steinplatte einige auf dem Hut liegende<br />

braune Pilze. Eine am unteren linken Rand herankriechende<br />

Schnecke und mehrere glänzende Wassertropfen<br />

beleben das <strong>Gemälde</strong>.<br />

(1421195) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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101


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328<br />

JURIAEN VAN STREECK,<br />

1632 AMSTERDAM <strong>–</strong> 1687 AMSTERDAM, ZUG.<br />

STILLLEBEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

62,5 x 52 cm.<br />

In breitem, mit Blattwerk reliefiertem Rahmen.<br />

Vor unbestimmtem Grund eine textil gedeckte Tischplatte<br />

mit darauf ruhendem chinoisem Keramikgefäß,<br />

daneben dreierlei Gläser, jeweils gefüllt. Davor eine<br />

geschälte Zitrone. Das <strong>Gemälde</strong> erinnert an Werke<br />

des Juriaan van Streek, so etwa an ein <strong>Gemälde</strong> von<br />

ca. 1665 - 1675, das im Pushkin Museum in Moskau<br />

unter Inventarnummer 2505 aufbewahrt wird und<br />

ebenfalls die Kombination mehrerer Glasformen und<br />

eine geschälte Zitrone aufweist.<br />

(14217519) (13)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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329<br />

PIETER MULIER D. J.,<br />

GENANNT „CAVALIERE TEMPESTA“,<br />

UM 1637 HAARLEM <strong>–</strong> 1701 MAILAND, ZUG.<br />

STÜRMISCHES MEER MIT SEGELBOOTEN<br />

VOR FELSENKÜSTE<br />

Öl auf Holz, verso vereinzelt befestigt.<br />

70 x 96 cm.<br />

In ebonisiertem Rahmen.<br />

Unter hohem Himmel, der fast Dreiviertel des <strong>Gemälde</strong>s<br />

einnimmt, mit großen dicken grauen Gewitterwolken<br />

das übermäßig aufbrausende Meer mit hohen<br />

Wellen, in dem mehrere Segelboote versuchen dagegen<br />

anzukämpfen. Rechtsseitig das felsige Ufer mit<br />

einigen antiken Bauten und zwei Männern mit langen<br />

Stangen, die versuchen Besatzungsmitglieder eines<br />

untergehenden gestrandeten Schiffes zu retten. Im<br />

Vordergrund ein kleines Ruderboot mit Figuren sowie<br />

am linken Bildrand ein weiteres Boot, das es wohl gerade<br />

ans Ufer geschafft hat und über dem der Himmel<br />

etwas aufklart. Malerei in der typischen Manier des<br />

Künstlers, zu dessen Schaffen ähnliche dramatische<br />

Seestücke bei oft starkem Wellengang oder Unwetter<br />

gehören.<br />

(1421072) (18)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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103


330<br />

SALOMON VAN RUYSDAEL,<br />

UM 1602 NAARDEN <strong>–</strong> 1670 HAARLEM<br />

Der holländische Maler war der Onkel des niederländischen<br />

Landschafts- und Marinemalers Jacob van<br />

Ruisdael. Vermutlich wurde er bei Esaias van de Velde<br />

(1587/91 - um1630) ausgebildet, ab 1623 war er Mitglied<br />

und 1648 Vorstand der Haarlemer Malergilde.<br />

BAUMLANDSCHAFT MIT KÜHEN<br />

UND SCHAFEN AN EINEM TÜMPEL<br />

48 x 63 cm.<br />

Öl auf Holz.<br />

Rechts unten signiert.<br />

Beiliegend eine Expertise von Marijke C. de Kinkelder,<br />

Curator Old Nederlandish Paintings, vom 28. Mai 2009,<br />

in Kopie.<br />

SALOMON VAN RUYSDAEL,<br />

C. 1602 NAARDEN <strong>–</strong> 1670 HAARLEM<br />

TREE LANDSCAPE WITH COWS AND SHEEP<br />

BY A POND<br />

Oil on wood.<br />

48 x 63 cm.<br />

Signed lower right.<br />

Accompanied by an expertise by Marijke C. de Kinkelder,<br />

Curator Old Nederlandish Paintings, dated<br />

28 May 2009, in copy.<br />

€ 30.000 - € 40.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BIETEN<br />

Die Stimmung zeigt ein beruhigendes Spätnachmittagslicht,<br />

das sich am Horizont gelblich verfärbt und in<br />

der Talsenke dem kleinen Tümpel Lichteffekte verleiht.<br />

Daneben leuchtet einzig das Weiß des Rindes am Teichufer<br />

aus der Schattenzone, in der links davon ein<br />

rastender Bauer mit seinem Hund zu erkennen ist.<br />

Somit ist der Eindruck von Ruhe das eigentlich beherrschende<br />

Thema des Bildes. Insgesamt kann festgestellt<br />

werden, dass neben der Exaktheit der landschaftlichen<br />

Elemente bei Salomon Ruysdael das<br />

Stimmungsvolle ein charakteristisches Element in<br />

etlichen seiner Werke darstellt.Zwei feine vertikale<br />

Plattenrisse.<br />

Anmerkung:<br />

In der beiliegenden Expertise wird die Entstehung<br />

des Bildes in die Mitte der 1660-er Jahre datiert und<br />

verglichen mit einem Werk (bei Van Diemen, Amsterdam<br />

ca. 1940, sowie bei Xaver Scheidwimmer, München<br />

1874)<br />

Zudem wird bemerkt, dass sich die ausgeschriebene<br />

Signatur <strong>–</strong> entgegen dem zumeist verwendeten<br />

„JvR“ Monogramm <strong>–</strong> auch noch in weiteren Werken<br />

Ruysdaels finden ließ (Sotheby´s London, 7 Juli<br />

1976, lot 69; sowie 12. Dez. 1990, lot 204).<br />

(1420211) (11)<br />

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105


331<br />

DEUTSCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

ENGEL HULDIGEN DER HEILIGEN FAMILIE<br />

AUF DER FLUCHT NACH ÄGYPTEN<br />

Öl auf Nadelholz.<br />

34 x 26 cm.<br />

Verso schwarzes Lacksiegel mit Wappen.<br />

Die ikonografisch seltene Darstellung zeigt die Heilige<br />

Familie unter dem Schutz eines Baumes, während ein<br />

Putto ein rotes Velum über die Gruppe zieht. Ein weiterer<br />

kleiner Engel überreicht dem Jesuskind ein Vöglein,<br />

während im Hintergrund andere Putten mit hochgenommenen<br />

Armen jubeln. In ähnlicher Weise hat<br />

Rottenhammer dieses Thema mehrfach behandelt,<br />

wobei die Einbringung von geflügelten Putten jeweils<br />

ein wesentliches Element in seiner Darstellungsweise<br />

darstellt. Diese Bildidee geht auf religiös-literarische<br />

Narrative der Zeit zurück. Auch die weißen Wasserlilien<br />

im Vordergrund sind ikonografisch zu deuten.<br />

(14204526) (11)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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332<br />

HAARLEMER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DER SÄNGER<br />

Öl auf Holzplatte.<br />

34 x 25,5 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

In einem Innenraum hinter einer Platte ein elegant mit<br />

weißem Spitzenkragen bekleideter jüngerer Mann mit<br />

langen Haaren, in seiner rechten Hand ein Notenblatt<br />

haltend, mit geöffnetem Mund singend und mit seiner<br />

linken erhobenen Hand dazu den Takt schlagend.<br />

Mit seinen glänzenden Augen schaut er dabei aus<br />

dem Bild heraus. Auf der Platte ist zudem ein aufgeschlagenes<br />

Notenheft und ein schmales kleines<br />

Musikinstrument zu erkennen. Malerei in überwiegend<br />

beige-brauner Farbigkeit, aufgelockert durch weiße und<br />

rötliche Kleidungsteile.<br />

(1421241) (18)<br />

€ 3.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

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333<br />

NICOLAES PIETERSZ BERCHEM,<br />

1620 NIEDERLANDE <strong>–</strong> 1683<br />

LANDSCHAFT MIT EINEM FLÖTEBLASENDEN<br />

JUNGEN HIRTEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

33,5 x 41 cm.<br />

Links unten signiert und datiert „1651“.<br />

Beigegeben ein technischer Untersuchungsbericht<br />

von Claudio Falcucci, Januar 2023, in Kopie.<br />

Als zentrales Motiv hat der Maler einen jungen Flöte<br />

spielenden Hirten ins Bild gesetzt, seitlich vor ihm ein<br />

Mädchen beim Melken eines Schafes, neben einem<br />

dunklen Widder. Links unter dem Schatten von Bäumen<br />

weitere Figuren; der bergige Hintergrund mit<br />

einer Burganlage hell erleuchtet.<br />

Berchem zählt zu den Hauptvertretern der niederländischen<br />

Landschaftsmale-rei des 17. Jahrhunderts.<br />

Seine Malweise lässt einen Aufenthalt in Italien annehmen.<br />

Seine Zeichnungen und <strong>Gemälde</strong> enthalten<br />

unter anderem arkadische Landschaften, von denen es<br />

zahlreiche Variationen gibt und bei denen eine sehr<br />

differenzierte und meisterliche Lichtbehandlung auffällt.<br />

Provenienz:<br />

Ehem. Sammlung Englicher Privatbesitz,<br />

das <strong>Gemälde</strong> ausgesellt und versteigert 12. November<br />

1912 bei Rudolph Lepkes Kunst-Auctions-Haus, Berlin,<br />

Potsdamer Str. 122., Katalog Nr. 148, mit Abbildung.<br />

Literatur:<br />

Cornelis Hofstede de Groot: Beschreibendes und<br />

kritisches Verzeichnis der Werke der hervorragendsten<br />

holländischen Maler des XVII. Jahrhunderts.<br />

Bd. 9, Esslingen a.N./Paris, 1926, S. 120.<br />

(1420405) (11)<br />

NICOLAES PIETERSZ BERCHEM,<br />

1620 THE NETHERLANDS <strong>–</strong> 1683<br />

LANDSCAPE WITH YOUNG SHEPHERD<br />

PLAYING THE FLUTE<br />

Oil on canvas.<br />

33.5 x 41 cm.<br />

Signed and dated “1651” lower left.<br />

Accompanied by a technical examination report<br />

by Claudio Falcucci, January 2023, in copy.<br />

Provenance:<br />

Formerly English private collection.<br />

The painting exhibited and sold at auction on<br />

12 November 1912 at<br />

Rudolph Lepke’s Kunst-Auctions-Haus, Berlin,<br />

Potsdamer Str. 122, cat. no. 148, with ill.<br />

Literature:<br />

Cornelis Hofstede de Groot, Beschreibendes und<br />

kritisches Verzeichnis der Werke der hervorragendsten<br />

holländischen Maler des XVII Jahrhunderts,<br />

vol. 9, Esslingen a.N./Paris, 1926, p. 120.<br />

€ 25.000 - € 35.000<br />

Sistrix<br />

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107


334<br />

HENDRICK BLOEMAERT,<br />

1601/02 UTRECHT <strong>–</strong> 1672, ZUG./UMKREIS DES<br />

BILDNIS EINES PHILOSOPHEN<br />

Öl auf Holz. <strong>Teil</strong>parkettiert.<br />

62 x 53 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Vor unbestimmten Hintergrund das Halbbildnis eines<br />

älteren Philosophen in hellbraunem Umhang, in seiner<br />

angehobenen rechten Hand einen Brief oder ein<br />

Schriftstück mit lateinischen Worten haltend. Er trägt<br />

einen Vollbart, hat einen hohe faltige Stirn, einen leicht<br />

geöffneten Mund und mit seinen leicht geröteten<br />

Augenrändern und braunen Augen blickt er aus dem<br />

Bild heraus, als ob er mit dem Betrachter sprechen<br />

wollte. Rest.<br />

(1420242) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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335<br />

JAN DIRCKSZ BOTH,<br />

1615/18 UTRECHT <strong>–</strong> 1652 EBENDA,<br />

SPÄTE NACHFOLGE DES 19. JAHRHUNDERTS<br />

RASTENDE FRAU MIT ESEL<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

68 x 85 cm.<br />

Verso mit Hinweis auf eine Künstlerin, die das<br />

<strong>Gemälde</strong> um 1835 gemalt haben soll.<br />

In breitem Profilrahmen.<br />

Im nachmittäglichen Sommerlicht eine weite Flusslandschaft<br />

mit nach hinten abschließendem Gebirgszug<br />

und im Vordergrund aufsteigendem Hügel mit<br />

Brunnen an dem eine Frau mit ihrem Esel rastet.<br />

(14204511) (13)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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109


336<br />

FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

PORTRAIT EINER KÖNIGIN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

64 x 48 cm.<br />

Verso auf Rahmen bezeichnet „Marie Antoinette“.<br />

In vergoldetem breitem Rahmen.<br />

Vor dunklem Hintergrund die junge Frau mit feinem<br />

zartem Inkarnat, schmalen roten Lippen, geröteten<br />

Wangen und glänzenden braunen Augen, die seitlich<br />

aus dem Bild hinausblicken. Sie hat dunkelblondes<br />

schulterlanges lockiges Haar und trägt darauf einen<br />

Schleier, der mit Perlenreihe und einer wertvollen Brosche<br />

versehen ist. Sie trägt ein rotes Untergewand<br />

mit weitem Dekolleté, das mit Perlenreihen, Edelsteinen<br />

und einer großen wertvollen Brosche verziert ist.<br />

Zudem sind ihre Ohren mit zwei langen Perlen und ihr<br />

Hals mit einer doppelten Perlenkette geschmückt.<br />

Über dem Kleid hat sie einen Mantel, der im Bereich<br />

des Kragens mit Hermelin versehen ist und in den<br />

ebenfalls diverse Perlenreihen eingearbeitet sind.<br />

Qualitätvolle prachtvolle Darstellung.<br />

(1420735) (18)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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337<br />

ERASMUS QUELLINUS D. J.,<br />

1607 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1678, ZUG.<br />

DIE GEKRÖNTE MARIA MIT DEM JESUSKIND<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

40 x 31 cm.<br />

In Prunkrahmen.<br />

Die stehende Maria in rotem Gewand, das mit einer<br />

wertvollen Brosche im Bereich des Dekolletés versehen<br />

ist, sowie mit einer prachtvollen goldenen Krone<br />

auf dem Haupt. Sie hält in ihren Armen den blonden<br />

Jesusknaben in einem weißen Hemdchen, der aus<br />

dem Bild herausblickt und dabei seine rechte Hand<br />

leicht zum Segensgruß erhoben hat, während er mit<br />

seinem linken Arm an der Schulter von Maria lehnt.<br />

Retuschen.<br />

Anmerkung:<br />

Ein seitenverkehrter Stich „Maria Mater Dei, Regina<br />

Coeli“ von Jan Witdoeck (1615-1642) nach einem<br />

unbekannten/verschollenen <strong>Gemälde</strong> von Peter Paul<br />

Rubens (1577-1640), entstanden 1630 - 1650, befindet<br />

sich im British Museum. (1421197) (18)<br />

ERASMUS QUELLINUS THE YOUNGER,<br />

1607 ANTWERP <strong>–</strong> 1678, ATTRIBUTED<br />

CROWNED MADONNA WITH CHRIST CHILD<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

40 x 31 cm.<br />

In magnificent frame.<br />

Notes:<br />

An inverted engraving Maria Mater Dei, Regina Coeli<br />

by J. Witdoeck after an unknown/lost painting by<br />

Peter Paul Rubens, created between 1630 and 1650,<br />

is held at the British Museum.<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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111


338<br />

ERASMUS QUELLINUS D. J.,<br />

1607 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1678 , ZUG.<br />

DIE MYSTISCHE VERMÄHLUNG DER HEILIGEN<br />

KATHARINA MIT ST. APOLLONIA UND THEKLA<br />

VON IKONIUM<br />

Öl auf Holz.<br />

57 x 40 cm.<br />

Auf dem Rahmen mit gravierter Plakette mit<br />

Namensnennung des Quellinus.<br />

In Wellenleistenrahmen.<br />

Erasmus Quellinus, Schüler von Peter Paul Rubens,<br />

jedoch hauptsächlich auch inspiriert durch die Bologneser<br />

Maler sowie Reni und Guercino und dessen<br />

Neffen Benedetto Gennari. Das Thema entspricht<br />

dem legendären Traum der Heiligen Katharina, wonach<br />

sie nach Entsagung einer Ehe mit Jesus selbst<br />

vermählt wurde. Die Legende ist in der Bildkunst zahlreich<br />

wiedergegeben worden. Hier die Darstellung<br />

mit der Heiligen Mutter Gottes im Bildzentrum sitzend<br />

das Jesuskind auf ihrem Schoß haltend. Über<br />

ihnen ein Baldachin aus architektonisch gewachsenem<br />

Rosenblattwerk, darum drei Putti Rosen und<br />

Palmzweige herbeibringend. Links von Maria die Heilige<br />

Apollonia von Alexandria mit der ihr attributiv zukommenden<br />

Zange und einem Palmblatt. Ihr wurde<br />

während eines Progroms in Alexandrien laut Bischof<br />

Dionysius die Kinnlade zertrümmert und die Zähne<br />

ausgeschlagen, weshalb sie die Zange sinnbildlich<br />

trägt; darauf stürzte sie sich freiwillig in die Flammen<br />

eines Scheiterhaufens, was als Martyrium gedeutet<br />

wird. Erst später wollte die Legende, dass es sich bei<br />

Apollonia um eine Kaisertochter handelte, sodass sie<br />

uns hier mit purpurnem Gewand mit edlem Hermelinbesatz<br />

und Perlohrringen gegenübertritt. Rechts vor<br />

Maria knieend die Heilige Katharina mit dem zerbrochenen<br />

Rad. Dahinter Thekla von Ikonium mit dem ihr<br />

attributiv zukommenden Löwen und dem Flammenbündel.<br />

Thekla wurde vom Feuertod verschont und<br />

eine Löwin hielt andere wilde Tiere von ihr ab. Vertikaler<br />

Spalt.<br />

(14007632) (13)<br />

ERASMUS QUELLINUS THE YOUNGER,<br />

1607 ANTWERP <strong>–</strong> 1678, ATTRIBUTED<br />

THE MYSTIC MARRIAGE OF SAINT CATHERINE<br />

OF ALEXANDRIA WITH SAINT APOLLONIA<br />

AND SAINT THECLA OF ICONIUM<br />

Oil on panel.<br />

57 x 40 cm.<br />

CITES export restrictions - sale in the EU only (frame).<br />

€ 12.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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339<br />

JACOPO VIGNALI,<br />

1592 PRATO VECCHIO-AREZZO <strong>–</strong> 1664 FLORENZ<br />

PORTRAIT EINES GELEHRTEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

127 x 92,5 cm.<br />

Im Oval Ungerahmt.<br />

Beigegeben ein Gutachtachten von Sandro Bellesi,<br />

ohne Ort und Datum, in Kopie.<br />

Dieses <strong>Gemälde</strong>, mit bemerkenswerter <strong>Meister</strong>schaft<br />

in überwiegend glänzenden und lebhaften Farben<br />

ausgeführt, zeigt im Vordergrund einen reifen,<br />

aber noch nicht alten Mann in einem schwer genau zu<br />

bestimmenden, neutralen Raum. Er sitzt an einem<br />

kleinen Tisch, der mit einem dunkelgrauen Tuch bedeckt<br />

ist, hält eine Gänsefeder in der rechten Hand<br />

und hat den Kopf leicht nach oben geneigt, fast als<br />

würde er auf Inspiration warten. Die ungewöhnliche<br />

Kleidung der Figur, vorwiegend aus einem kostbaren<br />

Stück karminrotem Samt mit glanzvollen, emaillierten<br />

Reflexen und einem Besatz aus Hermelin, deutet darauf<br />

hin, dass es sich um eine historische Persönlichkeit<br />

handelt, die vermutlich im 15. Jahrhundert lebte,<br />

wie die Ähnlichkeiten im Kostüm nahelegen.<br />

Das Werk ist von einer historischen Figur inspiriert,<br />

deren Identität schwer zu bestimmen ist, da spezifische<br />

ikonographische Attribute oder erklärende Inschriften<br />

fehlen. Basierend auf Vergleiche mit <strong>Gemälde</strong>n<br />

ähnlicher Figuren könnte es sich jedoch um einen<br />

Politiker oder Schriftsteller handeln, der wahrscheinlich<br />

in Florenz lebte, was auch durch die Herkunft des<br />

<strong>Gemälde</strong>s nahegelegt wird. Die markanten Gesichtszüge,<br />

gekennzeichnet durch die lange Nase und große<br />

Augen, umrahmt von dickem, welligem Haar, das<br />

über die Schultern fällt, erinnern vage an Porträts aus<br />

dem 16. und 17. Jahrhundert von Lorenzo di Cosimo il<br />

Vecchio de’ Medici. Besser bekannt als Lorenzo der<br />

Prächtige, war er ein berühmter Politiker und auch<br />

Schriftsteller, der unter anderem die berühmte Ode<br />

Triumph des Bacchus und Ariadne verfasste, ein unvergessliches<br />

Lob auf die Jugend.<br />

Dieses Werk kann laut Bellesi, der es 2013 untersucht<br />

hat, Jacopo Vignali zugeschrieben werden, einem der<br />

repräsentativsten florentinischen Maler der ersten<br />

Hälfte des 17. Jahrhunderts. Ursprünglich aus Pratovecchio<br />

(Arezzo) stammend, wurde Vignali 1592 geboren<br />

und kam bereits in jungen Jahren nach Florenz.<br />

Dort absolvierte er seine Ausbildung in der Werkstatt<br />

von Matteo Rosselli, einem <strong>Meister</strong>, mit dem er lange<br />

verbunden blieb. Nach seiner Einschreibung in die Accademia<br />

del Disegno im Jahr 1616 begann der Künstler<br />

eine produktive Karriere mit öffentlichen und privaten<br />

Aufträgen für Leinwand- und Freskenmalerei.<br />

Nachdem er sich allmählich von den stilistischen und<br />

typologischen Modellen Rossellis gelöst hatte, näherte<br />

sich Vignali vorsichtig der spielerischen und energetischen<br />

Malerei von Giovanni da San Giovanni sowie<br />

dem naturalistischen Stil der niederländischen<br />

Caravaggisten an, von denen einige Werke - insbesondere<br />

von Gerrit van Honthorst - in den Medici-Sammlungen<br />

zu finden waren. Von den späten 1620er Jahren<br />

bis zu seinem Tod in Florenz 1664 konzentrierte<br />

sich Vignali hauptsächlich auf religiöse Themen und<br />

wurde, neben Francesco Curradi, zu einem bedeutenden<br />

Vertreter der toskanischen Andachtsmalerei dieser<br />

Zeit. Im Laufe der Jahre wurde Vignali von verschiedenen<br />

Stilrichtungen beeinflusst und schuf<br />

Werke voller verfeinertem Eklektizismus, was sich in<br />

seinem Interesse für den weichen und sinnlichen Stil<br />

von Francesco Furini und dessen Schule sowie den<br />

nach-Cigolesken Stil zeigte. In späteren Jahren wurde<br />

er auch durch das Werk seines wichtigsten Schülers,<br />

Carlo Dolci, dem bekanntesten Maler des Florenz des<br />

17. Jahrhunderts, inspiriert, mit dessen Stil er einige<br />

originelle Gemeinsamkeiten entwickelte.<br />

Das vorliegende Werk, dem eine vorbereitende Zeichnung<br />

vorausging, die heute im Gabinetto Nazionale<br />

delle Stampe in Rom aufbewahrt wird, weist eine enge<br />

Ähnlichkeit mit verschiedenen florentinischen Darstellungen<br />

historischer toskanischer Figuren aus dem 17.<br />

Jahrhundert auf, wie sich aus einem detaillierten typologischen<br />

Vergleich ergibt. Besonders aufschlussreich<br />

sind die Ähnlichkeiten mit dem Portrait eines Gonfaloniere<br />

von Vincenzo Dandini, heute in einer Privatsammlung<br />

in Florenz, mit der Reihe der „Berühmten Männer“<br />

der Familie Frescobaldi von Lorenzo Lippi und seiner<br />

Schule sowie mit den Porträts einiger historischer Mitglieder<br />

der Familie Guadagni. Für letztere Serie, ausgeführt<br />

von verschiedenen Künstlern und insbesondere<br />

von Giacinto Botti, schuf Jacopo Vignali das <strong>Gemälde</strong><br />

von Migliore di Vieri Guadagni, heute bei Frascione<br />

Arte in Florenz, das in der Abstimmung von Licht und<br />

Schatten auf Haut und Haar sowie in den kostbaren,<br />

emaillierten Farbeffekten der Kleidung eng mit dem<br />

hier untersuchten Werk verwandt ist. Die engen stilistischen<br />

Ähnlichkeiten in der Definition der Gesichtszüge<br />

mit der Hauptfigur der Leinwand Jugend vom Tod<br />

überrascht in den Uffizien in Florenz, einem typischen<br />

Werk Vignalis aus den 1630er und 1640er Jahren, erlauben<br />

es, die Entstehung des hier analysierten Portraits<br />

auf etwa dieselbe Zeit zu datieren.<br />

(1421392) (13)<br />

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JACOPO VIGNALI,<br />

1592 PRATO VECCHIO-AREZZO <strong>–</strong> 1664 FLORENCE<br />

PORTRAIT OF A SCHOLAR<br />

Oil on canvas.<br />

127 x 92.5 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Sandro Bellesi,<br />

n.d. or date, in copy.<br />

The figure’s unusual attire is mainly created from a<br />

precious piece of carmine velvet with shiny, enamelled<br />

reflections and an ermine trim. Costume similarities<br />

suggest this to be a historical figure from the<br />

15th century. The striking facial features with the long<br />

nose and large eyes, framed by thick, wavy hair falling<br />

over the shoulders, are vaguely reminiscent of 16th<br />

and 17th century portraits of Lorenzo di Cosimo il Vecchio<br />

de’Medici. According to the Bellisi, who examined<br />

the painting in 2013, this work can be attributed<br />

to Jacopo Vignali, one of the most distinguished Florentine<br />

painters of the first half of the 17th century.<br />

The present work, preceded by a preliminary sketch<br />

now held at the Gabinetto Nazionale delle Stampe in<br />

Rome, closely resembles various 17th century Florentine<br />

depictions of historical Tuscan figures, as can be<br />

seen from a detailed typological comparison. Particularly<br />

noticeable are similarities with the Portrait of a<br />

Gonfaloniere by Vincenzo Dandini, now held in a private<br />

collection in Florence, with the series of Famous<br />

Men of the Frescobaldi family by Lorenzo Lippi and<br />

his school, and with the portraits of some historical<br />

members of the Guadagni family. The close stylistic<br />

similarities in the definition of the facial features with<br />

the main figure of the canvas painting Youth Surprised<br />

by Death held at the Uffizi Gallery in Florence, a typical<br />

work by Vignali from the 1630s and 1640s, allow<br />

the creation of the portrait discussed here to be dated<br />

to around the same time.<br />

€ 22.000 - € 28.000<br />

Sistrix<br />

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340<br />

JOHANN CARL LOTH,<br />

GENANNT „CARLOTTO“,<br />

1632 MÜNCHEN <strong>–</strong> 1698 VENEDIG, ZUG.<br />

DER BARMHERZIGE SAMARITER<br />

Öl auf Leinwand.<br />

53 x 77 cm.<br />

Die Darstellung schildert das biblische Gleichnis in<br />

bewegter Dramatik. Dabei ist die Titelbenennung<br />

nicht eindeutig, allenfalls zutreffend, wenn man davon<br />

ausgeht, dass der Maler den Text aus dem Lukas<br />

Evangelium (Lk, 10) sehr frei interpretiert hat. Danach<br />

ist ein Reisender von einer Räuberbande überfallen<br />

und ausgeraubt worden, erst ein Samariter hat den<br />

Geschundenen gepflegt und versorgt. Im vorliegendem<br />

<strong>Gemälde</strong> werden der Überfall und die barmherzige<br />

Tat des Samariters unabhängig der zeitlichen Ordnung<br />

nebeneinandergestellt. Der Samariter beugt sich<br />

über das Opfer, während die erregten Räuber noch<br />

immer gegenwärtig sind, als wollten sie die Rettung<br />

des Geschundenen noch verhindern. Diese Sicht<br />

beweist auch eine enorme Dramatisierung, wie wir<br />

sie auch in anderen Bildern Loths vorfinden. Darüber<br />

hinaus schuf der Maler Darstellungen dieses Themas<br />

zwischen 1660 und 1690 mehrfach. Auch für andere<br />

Themen wandte er eine ähnliche Komposition der<br />

Figuren an, so etwa mit am Boden liegenden Gestalten,<br />

wie in seinem Werk „Selene und Endymion“,<br />

welches sich im Rijksmuseum Amsterdam befindet.<br />

Der Malstil trifft die Charakteristik der Werke von<br />

Loth, der seine Studien in Rom fortsetzte, sich dann<br />

aber um 1650 in Venedig niederließ. Dort wirkte er im<br />

Kreis der Tenebrosi, wie Giovanni Battista Langetti<br />

(1625-1676), Antonio Zanchi (1631-1722) oder Francesco<br />

Ruschi (um 1605-1661). In Venedig führte er<br />

eine Werkstatt mit mehreren Mitarbeitern, zu denen<br />

auch Johann Michael Rottmayr (1654-1730) zählte.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Giuseppe Fusar, Johann Carl Loth, Cremona 2017.<br />

Vgl. Dagmar Probst, Der Einfluss des Deutschvenezianers<br />

Johann Carl Loth (1632-1698) auf die<br />

österreichische Barockmalerei, Graz 2016.<br />

(14204534) (11)<br />

JOHANN CARL LOTH,<br />

ALSO KNOWN AS “CARLOTTO”,<br />

1632 MUNICH <strong>–</strong> 1698 VENICE, ATTRIBUTED<br />

THE GOOD SAMARITAN<br />

Oil on canvas.<br />

53 x 77 cm.<br />

Literature:<br />

cf. Antonio Binda (ed.), Giuseppe Fusari, Johann<br />

Carl Loth, ed. dei Soncino 2017.<br />

cf. Dagmar Probst, Der Einfluss des Deutschvenezianers<br />

Johann Carl Loth (1632 - 1698) auf<br />

die österreichische Barockmalerei, Graz 2016.<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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115


341<br />

STEPHAN KESSLER,<br />

1622 DONAUWÖRTH <strong>–</strong> 1700 BRIXEN<br />

Der Maler zählt zu den bedeutendsten seiner Zunft in<br />

Tirol. Beim Adel ebenso beliebt wie beim Klerus, konnte<br />

er sich zahlreicher Aufträge erfreuen. Quellen nennen<br />

erst das Jahr 1641, in dem er in Brixen/Südtirol nachweisbar<br />

ist. Weit darüber hinaus bekannt geworden, gingen<br />

seine Auftragsarbeiten nach Wien und Graz. Altarbilder<br />

seiner Hand finden sich in vielen Tiroler Kirchen<br />

sowie in Museen. Fresken auch in der Liebfrauenkirche<br />

auf Säben oder im Schloss Fahlburg in Prissian. Zusammen<br />

mit Caspar Feichtmayr (1637/39 - um 1704) wirkte<br />

er als Freskant im Kloster Benedikt beuern.<br />

STEPHAN KESSLER,<br />

1622 DONAUWÖRTH - 1700 BRIXEN<br />

DIANA AND ACTAEON<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

50 x 89 cm.<br />

Monogrammed „SK“.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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DIANA UND AKTAION<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

50 x 89 cm.<br />

Monogrammiert „SK“.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

In weiter, teils bergiger Flusslandschaft Diana und ihre<br />

Nymphen beim Bade an einem großen, rechtsseitig zu<br />

sehenden Brunnen. Die Nymphen in feinem hellem<br />

Inkarnat, teils mit wertvollen dünnen Tüchern umhüllt.<br />

Diana, auf ihren Haaren attributiv ein Schmuckstück<br />

mit Mondsichel, wird bei dem Bad von Aktaion überrascht.<br />

Daraufhin verwandelt sie ihn in einen Hirsch,<br />

auf diese Veränderung weisen bereits die kleinen<br />

wachsenden Hörner des auf der linken Seite stehenden,<br />

von Jagdhunden umgebenen Aktaions hin. Das<br />

Motiv der Diana mit ihren Gespielinnen beim Bade<br />

lässt sich auch bei vielen anderen Künstlern wiederfinden,<br />

so bei Hans Rottenhammer d. Ä. (1564-1625)<br />

oder Gillis Coignet d. J. (1586-um 1641). Das Bild wohl<br />

am unteren Rand beschnitten.<br />

(14217513) (18)<br />

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342<br />

ADRIAEN VAN STALBEMT,<br />

1580 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1662 EBENDA, ZUG.<br />

BADENDE MÄDCHEN IN DER GARTENANLAGE<br />

EINES SCHLOSSES<br />

Öl auf Holz.<br />

54 x 74 cm.<br />

Verso auf altem Aufkleber noch als Zusammenarbeit<br />

von Jan van Kessel (1626-1679) und Henry van Balen<br />

(1575-1632) bezeichnet.<br />

Blick von erhöhtem Standpunkt auf das Wasserbecken<br />

einer langgezogenen Schlossanlage. Das Becken<br />

eingefasst von einer Gartenmauer und rechts<br />

begrenzt von einigen Stufen, die zu einer offenen Loggia<br />

führen. Im Zentrum des Beckens eine hohe Brunnenskulptur<br />

mit der stehenden Venus und dem Amorknaben<br />

mit Pfeil und Bogen. Die Wasserstrahlen<br />

ergießen sich aus ihrer rechten Hand ins Becken. Im<br />

Wasser und am Beckenrand mehrere junge nackte<br />

Mädchen beim baden. Am Beckenrand zudem ein<br />

Tisch, auf dem Schmuck abgelegt wurde und auf den<br />

ein Kakadu blickt. Auf der Gartenmauer zudem ein<br />

prachtvoller Pfau zu erkennen, der allegorisch für<br />

Stolz und Arroganz stehen könnte. Im Oueuvre des<br />

Künstlers finden sich vergleichbare Kompositionen<br />

mit badenden Mädchen. Die rechts am Beckenrand<br />

stehenden Blumenkübel lassen auch an die Mitarbeit<br />

eines weiteren Künstlers denken.<br />

(14217518) (18)<br />

ADRIAEN VAN STALBEMT,<br />

1580 ANTWERP <strong>–</strong> 1662 IBID., ATTRIBUTED<br />

YOUNG WOMEN BATHING IN A PALACE GARDEN<br />

Oil on panel.<br />

54 x 74 cm.<br />

On old label still described as collaboration of Jan van<br />

Kessel (1626 -1679) and Henry van Balen (1575 - 1632).<br />

€ 10.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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117


343<br />

FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

PORTRAIT EINES BÄRTIGEN MANNES<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

68 x 54 cm.<br />

In reliefverziertem Rahmen.<br />

Brustbildnis eines leicht nach rechts gewandten Herren<br />

in schwarzem Habit mit weißem Kragen und<br />

Spitzbart. Der Dargestellte erkennbar als Isaac Casaubon<br />

(1559-1614). Anbei eines seiner Bücher mit Literaturhinweisen,<br />

einem Foto des <strong>Gemälde</strong>s und einem<br />

Foto seines Epitaphs.<br />

(1421757) (13)<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

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344<br />

GASPARD DUGHET,<br />

GENANNT „GASPARD POUSSIN“,<br />

1615 ROM <strong>–</strong> 1675 EBENDA, ZUG.<br />

Der in Rom geborene Maler war Sohn eines französischen<br />

Pastetenbäckers und einer Italienerin. Ohne<br />

Frankreich je betreten zu haben, galt er seinerzeit als<br />

französischer Maler. Zwischen 1631 und 1635 wurde<br />

er Schüler des berühmten Nicolas Poussin (1594-1665),<br />

der seine Schwester später ehelichte. Dank dieser<br />

Verbindungen wurde Dughet als „Gaspard Poussin“<br />

betitelt. Gleichalt mit Salvador Rosa (1615-1673) galt<br />

er zusammen mit diesem als führender Landschafter<br />

in Italien. Er arbeitet zuweilen zusammen mit Pier<br />

Francesco Mola (1612-1666), Mattia Preti (1613-1699)<br />

oder Francesco Cozza (1605-1682) im Palazzo Pamphilj<br />

in Valmontone. Guillome Cortese (1628-1679) fügte<br />

öfter die Staffagefiguren in seine Landschaften ein.<br />

BERGIGE FLUSSLANDSCHAFT MIT FIGUREN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

31 x 40 cm<br />

(1420974) (11)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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344 A<br />

CHRISTIAN VAN DONCK,<br />

UM 1653, ZUG.<br />

VANITASSTILLLEBEN MIT GELEHRTEM<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

88 x 104 cm.<br />

In ebonisiertem Profilrahmen.<br />

In einem verdunkelten Innenraum, dessen Fenster<br />

den Durchblick in einen Nachthimmel freigibt, sind<br />

auf einer Tischplatte, die durch ein Tintenfass als einem<br />

Schreibpult zugehörig ausgewiesen ist, mehrere<br />

Bücher, ein Globus und ein Kruzifix sowie eine Sanduhr<br />

gestapelt, daneben ein Einsiedler mit Schädel im<br />

Gebet.<br />

Anmerkung:<br />

Van Donck werden gleich mehrere ähnliche <strong>Gemälde</strong><br />

zugeschrieben, die den gleichen Zusammenhang<br />

zeigen. So etwa ein <strong>Gemälde</strong>, das bei Sotheby's, New<br />

York, am 24. Januar 2008 unter Lot 232 angeboten<br />

wurde. (1421259) (1) (13)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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119


345<br />

CARL WILHEM DE HAMILTON,<br />

1668 BRÜSSEL <strong>–</strong> 1754 AUGSBURG, ZUG.<br />

Er war der Sohn und Schüler des Schottischen Malers<br />

James de Hamilton (um 1640 - um 1720), was seinen<br />

englisch beeinflussten Malstil erklärt, der sich von den<br />

niederländischen <strong>Meister</strong>n etwas unterscheidet. Seine<br />

beiden Brüder, Johann Georg (1672-1737) und Philipp<br />

Ferdinand (1664-1750), waren in Wien tätig, während<br />

er überwiegend in Deutschland wirkte, zunächst in<br />

Baden-Baden, dann in Augsburg. Als Lehrer des Johann<br />

Elias Ridinger (1698-1767) avancierte er schließlich<br />

zum Pfalz-Neuburger Hofmaler unter Bischof Alexander<br />

Sigismund.<br />

STILLLEBEN MIT WALDPFLANZEN, INSEKTEN<br />

UND EINEM FROSCH<br />

Öl auf Leinwand.<br />

37 x 28 cm.<br />

Wie in nahezu sämtlichen seiner Stillleben sind die<br />

Gegenstände auch hier auf einem Waldboden platziert,<br />

was die Waldfauna, wie Frösche, Schlangen, Eidechsen,<br />

Insekten oder Schnecken, aber auch Disteln<br />

und Walderdbeeren umso verständlicher macht. Den<br />

Frosch, wie hier im Bild, hat der Maler auch in einem<br />

weiteren Bild eingesetzt. Das Stillleben entspricht<br />

völlig dem individuellen Stil Hamiltons. A.R.<br />

(1421801) (11)<br />

CARL WILHELM DE HAMILTON,<br />

1668 BRUSSELS <strong>–</strong> 1754 AUGSBURG, ATTRIBUTED<br />

STILL LIFE WITH FOREST PLANTS, INSECTS<br />

AND A FROG<br />

Oil on canvas.<br />

37 x 28 cm.<br />

€ 10.000 - € 14.000<br />

Sistrix<br />

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346<br />

ROELOF KOETS D. J.,<br />

UM 1655 <strong>–</strong> 1725<br />

STILLLEBEN MIT EINEM TRAUBENKORB,<br />

ÄPFELN, QUITTEN UND WEINLAUB<br />

Öl auf Holz.<br />

46,5 x 65 cm.<br />

Verso auf der Tafel alte, wohl aus dem 19. Jahrhundert<br />

stammende, dreizeilige Zettelaufschrift mit anderslautender<br />

Künstlerbezeichnung. Bestätigung der Zuweisung<br />

an den Maler durch Dr. Fred Meijer, RKD,<br />

Den Haag, April 2008.<br />

Die Früchte dicht gedrängt abgelegt auf einem Tisch<br />

mit olivgrüner Samtdecke, wobei sich die Grünfarbe<br />

mit den Grüntönen der Blätter und dem braun-grünen<br />

Hintergrund zu einer einheitlichen Farbfolie verbindet,<br />

vor der die durchlichteten hellgrünen Trauben aufleuchten.<br />

Im Korb größere und kleinere dunkle Trauben,<br />

dazwischen große roséfarbene, die farbkompositionell<br />

ebenfalls zum Dunkelblau der daneben liegenden<br />

Früchte vermitteln.<br />

Literatur:<br />

Nicolaas Vroom, R. Koets, in: Modest Message,<br />

Nummer 414, Abbildung 244, S. 179. (14217514) (13)<br />

€ 6.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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347<br />

SPANISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

FRÜCHTESTILLLEBEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

73 x 60 cm.<br />

In ebonisiertem Profilrahmen.<br />

Vor abgedunkeltem Flechtkorb mit allerlei prallen<br />

Früchten, wie Trauben, Pfirsichen und Birnen von<br />

Weinlaub umspielt.<br />

(1420976) (13)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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121


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348<br />

RÖMISCHER CARAVAGGIST<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

<strong>Gemälde</strong>paar<br />

STILLLEBEN MIT ZWEI TAUBEN UND FRÜCHTEN<br />

sowie<br />

STILLLEBEN MIT GRANATÄPFELN UND MEER-<br />

SCHWEINCHEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

60 x 90 cm.<br />

In reliefiertem vergoldetem Rahmen.<br />

Jeweils vor abgedunkeltem Fond eine von Schlaglicht<br />

erleuchtete starke Steinplatte. Darauf einmal eine aufgeschnittene<br />

Zitrone mit mehreren Früchten darum,<br />

darauf zwei Tauben sitzend, einmal in ähnlichem Farbspiel<br />

ein aufgeschnittener und ein geschlossener<br />

Granatapfel mit Meerschweinchen.<br />

Literatur:<br />

Beide hier angebotenen Werke sind abgebildet in:<br />

Alberto Cottino, Natura Silente, Nuovi Studi sulla<br />

Natura Morta Italiana, S. 11, Tafel 2 und 3.<br />

(1420251) (13)<br />

ROMAN CARAVAGGISTI,<br />

17TH CENTURY<br />

A pair of paintings<br />

STILL LIFE WITH TWO DOVES AND FRUIT<br />

and<br />

STILL LIFE WITH POMEGRANATE AND<br />

GUINEA PIG<br />

Oil on canvas.<br />

60 x 90 cm.<br />

Literature:<br />

Both paintings on offer for sale in this lot are illustrated<br />

in: Alberto Cottino, Natura Silente, Nuovi<br />

Studi sulla Natura Morta Italiana, p. 11, plate 2 and<br />

3, Turin 2007.<br />

€ 35.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

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123


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349<br />

HERMAN MIJNERTS DONCKER,<br />

UM 1620 <strong>–</strong> UM 1656, ZUG.<br />

PORTRAIT EINER FAMILIE<br />

Öl auf Holz.<br />

78 x 90,5 cm.<br />

In Profilrahmen.<br />

In einer stark von Vegetation durchsetzten Landschaft<br />

stehen unter mächtigen, jedoch feingliedrig wiedergegebenen<br />

Staffagebäumen drei Figuren. Links ein<br />

Mann mit seiner Frau, diese mit Korallkette, daneben<br />

ein Kind ein Pferd en miniature führend.<br />

(1421257) (1) (13)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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350<br />

ADRIAEN DE GRYEFF,<br />

1657 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1722 BRÜSSEL<br />

<strong>Gemälde</strong>paar<br />

LANDSCHAFTEN MIT HUNDEN,<br />

DIE DIE JAGDBEUTE BEWACHEN<br />

Öl auf Kupfer.<br />

Je 28,7 x 39,6 cm.<br />

Das eine rechts unten signiert „A Gryef“, das andere<br />

links mittig auf Baumstamm signiert „A Gryef f“.<br />

In dekorativen, teilvergoldeten Rahmen.<br />

Das eine Stillleben zeigt in bergiger Landschaft drei<br />

Jagdhunde, die die Jagdbeute bewachen; linksseitig<br />

ein Hund mit einem Puter und einem Eichelhäher,<br />

rechtsseitig, zu Beginn des Waldes, zwei weitere<br />

Hunde mit einem großen erlegten Junghirsch, einem<br />

Hasen und mehreren, am Boden liegenden Vögeln,<br />

sowie zwei an einem Ast herabhängende Vögel. Das<br />

Wildbret wird hier stilllebenhaft präsentiert. Das andere<br />

<strong>Gemälde</strong> zeigt erneut im Licht der gelblich untergehenden<br />

Sonne drei Jagdhunde neben dem erlegten,<br />

stilllebenhaft angeordneten Wildbret, zudem ein<br />

großer Schwan, ein Hase, sowie einige Vögel, darunter<br />

Meisen. Im rechten Hintergrund ein sitzender Jäger<br />

mit Jagdhorn, der wohl zum Ende der Jagd bläst.<br />

Qualitätvolle Komposition der <strong>Gemälde</strong>, die bereits<br />

Züge des Spätbarocks zeigen, vor allem in den teils<br />

bogigen Bewegungen der Tiere.<br />

(1421254) (1) (18)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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125


351<br />

PETER CASTEELS II,<br />

TÄTIG ZWISCHEN 1650 UND 1674, ZUG.<br />

<strong>Gemälde</strong>paar<br />

GESCHÄFTIGE HAFENANSICHTEN MIT BOOTEN<br />

UND SCHIFFEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

Je 42 x 56 cm.<br />

In dekorativen Rahmen.<br />

Wohl als Gegenstücke gearbeitet, zeigen die beiden<br />

<strong>Gemälde</strong> Hafenansichten mit teils fantastischer Architekturstaffage<br />

und zahllosen Staffagefiguren. Das<br />

eine <strong>Gemälde</strong> hat am linken Rand als Repoussoir einen<br />

hohen Turm, darauf folgt ein weiterer hoher Turm und<br />

der belebte flache Hafen mit zahlreichen Händlern und<br />

ihren Zelten, sowie das mit besetzten Booten und<br />

einigen Schiffen reich gefüllte Wasser unter hohem<br />

blau-bräunlichem Himmel. Das andere <strong>Gemälde</strong> zeigt<br />

fast in der Bildmitte einen hohen fantastischen Turm,<br />

umgeben seitlich und im Vordergrund von zahlreichen<br />

Händlern und ihren meist mit Zelten versehenen<br />

Marktständen. Umgeben wiederum vom Wasser und<br />

vielen kleineren Booten, während nach links im Hintergrund<br />

der Blick auf das weite Meer mit Schiffen<br />

und eine große prachtvolle Fregatte mit gesetzten<br />

Segeln und Fahnen fällt. Im rechten Hintergrund am<br />

Ufer zahlreiche Gebäude einer Stadt. Darstellungen<br />

in der typischen Manier des Künstlers mit vielen<br />

Details in überwiegend beige-brauner Farbgebung,<br />

die Figuren durch wiedergegebene vereinzelte Lichteinfälle<br />

und ihre rötlichen und weißen Kleidungsstücke<br />

hervorgehoben.<br />

(1420221) (3) (18)<br />

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PETER CASTEELS II,<br />

ACTIVE BETWEEN 1650 AND 1674, ATTRIBUTED<br />

A pair of paintings<br />

BUSY HARBOUR SCENES WITH BOATS AND SHIPS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

42 x 56 cm each.<br />

Probably created as counterparts, the two paintings<br />

depict harbour scenes with partially fantastical architectural<br />

staffage and innumerable staffage figures.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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127


352<br />

PHILIP VAN KOUWENBERGH,<br />

1671 AMSTERDAM <strong>–</strong> 1729 EBENDA<br />

PRACHTVOLLES BLUMENBOUQUET<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

69 x 54,5 cm.<br />

Links unten signiert „PH v Kouwenbergh“.<br />

In Prunkrahmen.<br />

Vor dunkelblauem Hintergrund, auf einem Steinsockel<br />

stehend, ein farbenfrohes Blumenarrangement aus<br />

überwiegend weißen, gelben, rosafarbenen und roten<br />

Blumen bestehend. Zu diesen gehören Narzissen, Rosen,<br />

Sonnenblumen, Klatschmohn, Hibiskus, Malven<br />

und eine kleine blau-weiße Ackerwinde. Das Bild wird<br />

zudem belebt durch eine kleine Schnecke und eine<br />

Raupe am unteren linken Rand auf dem Steinsims.<br />

Qualitätvolle Malerei in der Manier des Künstlers.<br />

PHILIP VAN KOUWENBERGH,<br />

1671 AMSTERDAM <strong>–</strong> 1729 IBID.<br />

MAGNIFICENT BOUQUET OF FLOWERS<br />

Oil on canvas. Doubled.<br />

69 x 54.5 cm.<br />

Signed “PH v Kouwenbergh” lower left.<br />

€ 15.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BIETEN<br />

Anmerkung:<br />

Das <strong>Gemälde</strong> wurde bei Sotheby’s Paris auf der Auktion<br />

vom 28. November 2016 unter der Lot nummer<br />

50 angeboten. (14212511) (1) (18)<br />

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353<br />

FLÄMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

BLUMENSTILLLEBEN<br />

Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />

95 x 80 cm.<br />

Verso mit alter wohl übertragener Sammlungsnummer<br />

„207“.<br />

In ebonisiertem und goldreliefiertem Rahmen.<br />

Vor unbestimmtem lichtarmem Grund das besonders<br />

im Zentrum besonders durch seine Leuchtkraft hervortretende<br />

Blumenbouquet mit verschiedenen Blüten<br />

mit Rosen, Narzissen und Anemonen, sowie weiteren<br />

Blüten, die sich teils zart vom Hintergrund<br />

abzeichnen.<br />

(1421383) (13)<br />

FLEMISH SCHOOL, 17TH CENTURY<br />

FLOWER STILL LIFE<br />

Oil on canvas. Old relining.<br />

95 x 80 cm.<br />

Old, probably transferred collection no. “207”.<br />

€ 18.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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354<br />

ALEXANDER COOSEMANS,<br />

1627 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1689 EBENDA<br />

STILLLEBEN MIT FRÜCHTEN, MAISKOBLEN<br />

UND GEFÜLLTEM RÖMERGLAS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

59,5 x 79,5 cm.<br />

Rechts mittig auf Steinplatte signiert<br />

„Alex Coosemans f.“<br />

Vor braunem Hintergrund eine unebene Steinplatte,<br />

auf der sorgsam arrangiert zu finden sind: Helle und<br />

blaue Weintraubenrispen, samtig weiche Pfirsiche,<br />

einige Walnüsse, eine leicht geöffnete Feige, eine<br />

Melone, kleine Äste mit Pflaumen und zwei Maiskolben.<br />

Auf einer weiteren, rechtsseitig befindlichen<br />

höheren kleineren Steinplatte zudem ein mit Wein gefülltes<br />

glänzendes Römerglas und zwei Apfelsinen<br />

mit einem kleinen aufgeschnittenen Stück. Darstellung<br />

in der typischen Manier des Künstlers mit gekonnter<br />

Lichtinszenierung, bei der die oftmals mit<br />

Glanzlichtern versehenen Früchte besonders hervorgehoben<br />

werden.<br />

(14212515) (1) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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355<br />

MICHIEL SIMONS,<br />

1620 <strong>–</strong> 1673<br />

FRÜCHTESTILLLEBEN MIT WANLI-SCHALE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

67,9 x 89,5 cm.<br />

Links unten auf der Tischecke signiert „M. Simons“.<br />

In einem ornamentreliefierten Rahmen.<br />

Auf einer horizontal im Raum liegenden Tischplatte<br />

vor unbestimmtem Grund ein reiches Früchtestillleben<br />

mit Melone, Pfirsichen Trauben, einem Flusskrebs,<br />

einer geschälten Zitrone, einem Waldglas und<br />

Weinlaub nebst einem angebissenen Brotstück.<br />

(14212514) (1) (13)<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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133


356<br />

NIEDERLÄNDISCHER MALER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

STILLLEBEN MIT FRÜCHTEN,<br />

BLUMEN UND HUMMER<br />

DUTCH SCHOOL,<br />

17TH CENTURY<br />

STILL LIFE WITH FRUIT, FLOWERS,<br />

AND LOBSTER<br />

Öl auf Leinwand.<br />

83 x 126 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Auf einer steinernen Platte, vor landschaftlichem Hintergrund,<br />

im Licht der untergehenden Sonne das<br />

prachtvolle Stillleben, bestehend u.a. aus Blumen,<br />

wie Tulpen, Rosen, Ackerwinde und Primeln, einem<br />

großen Noppenglas, in dem im Wasser eine angeschälte<br />

Zitrone liegt, eine glänzende Prunkschale mit<br />

diversen Früchten, sowie ein weiß gedeckter Tisch,<br />

auf dem ein rosaroter Hummer liegt. Rechtsseitig<br />

am Rand ein zur Seite geraffter Vorhang, während<br />

am linken Bildrand ein Baum mit einem ins Bild ragenden<br />

Ast zu erkennen ist, auf dem ein Vogel interessiert<br />

die Früchte in der Schale betrachtet. Ausgewogene<br />

Komposition in der für die Zeit üblichen Manier.<br />

(1421921) (18)<br />

Oil on canvas.<br />

83 x 126 cm.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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357<br />

MAXIMILIAN PFEILER,<br />

TÄTIG 1683 <strong>–</strong> UM 1721<br />

Deutscher Blumen- und Früchtemaler. Arbeitete lange<br />

in Rom, zusammen gelegentlich mit Francesco Trevisani<br />

(1656-1746). 1683 wurde er Mitglied der Malergilde<br />

der Prager Kleinseite.<br />

STILLLEBEN MIT WASSERMELONE,<br />

FRÜCHTEN UND BLUMEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

70 x 95 cm.<br />

Links unten signiert und datiert.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

In freier Natur, vor einem Felsen, auf einer rechteckigen<br />

steinernen Platte, das prachtvolle Arrangement.<br />

Es besteht aus einer flachen silbernen Platte, darauf<br />

liegend eine aufgeschnittene Wassermelone und eine<br />

Feige, links dahinter ein großes Glasgefäß mit silbernem<br />

Fuß, in dem sich Pfirsiche und Zitronen befinden<br />

sowie helle und blaue Weintraubenrispen heraushängen,<br />

zusammen mit Weinlaub. Des Weiteren sind auf<br />

der Platte zu finden: Ein Ast mit Pflaumen, weitere<br />

blaue Trauben und einige Pfirsiche. Am linken unteren<br />

Rand, vor der Platte, diverse Zitrusfrüchte und eine<br />

leuchtend blaue Ackerwinde. Im Hintergrund rechts<br />

fällt der Blick in die Ferne, unter dunklem blauen Himmel.<br />

Prachtvolle hervorragende Malerei, bei der besonders<br />

einige Früchte, wie Wassermelone und Pfirsiche,<br />

durch Beleuchtung von links oben, aus unbekannter<br />

Quelle, in den Vordergrund gestellt werden.<br />

(1420441) (2) (18)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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135


357 A<br />

LAURENT DE LA HIRE,<br />

1606 PARIS <strong>–</strong> 1656, ZUG.<br />

Der Künstler war ein französischer Maler des Barock.<br />

Er war Schüler von Georges Lallemant (um 1575-1636)<br />

und studierte die Arbeiten von Francesco Primaticcio<br />

(1504-1570) auf dem Schloss Fontainebleau. 1648<br />

war er Gründungsmitglied der Académie royale de<br />

peinture et de sculpture.<br />

DIANA, DIE GÖTTIN DER JAGD<br />

LAURENT DE LA HIRE,<br />

1606 PARIS <strong>–</strong> 1656, ATTRIBUTED<br />

DIANA, THE GODDESS OF HUNTING<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

130 x 95.5 cm.<br />

€ 40.000 - € 60.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BIETEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

130 x 95,5 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

In Landschaft, im Licht der untergehenden Sonne, vor<br />

den Resten eines antiken Gebäudes auf einem Stein<br />

sitzend die schöne Diana als Jägerin mit Chiton, geschlossenem<br />

Köcher hinter ihrem Rücken, einem<br />

Bogen in ihrer rechten erhobenen Hand sowie rosafarbenen<br />

Jagdstiefeln mit offenem Zehenbereich. Mit<br />

ihrer linken Hand streichelt sie ihren schmalen aufblickenden<br />

Jagdhund, dessen Blick sie liebevoll erwidert.<br />

Qualitätvolle Darstellung in zurückhaltender Farbgebung.<br />

Bei der gezeigten jungen Frau könnte es sich<br />

um die Comtesse de Beauvais (1614-1689) als Diana<br />

handeln.<br />

(1421391) (18)<br />

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358<br />

PSEUDO HIEPES,<br />

TÄTIG 1650 <strong>–</strong> 1675, KREIS DES<br />

<strong>Gemälde</strong>paar<br />

BLUMEN- UND OBSTSTILLLEBEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

Je 63 x 75,5 cm.<br />

In Prunkrahmen.<br />

Die beiden <strong>Gemälde</strong> zeigen jeweils vor dunklem Hintergrund<br />

eine Tischplatte, zum einen rötlich, zum anderen<br />

weiß gedeckt und darauf jeweils eine große<br />

bauchige Vase mit einem Blumenarrangement. Auf<br />

dem einen Bild besteht dieses überwiegend aus<br />

Rosen, Tulpen und kleinem Weißblütler, zudem ist auf<br />

der Vase das Bild einer Flusslandschaft im Queroval<br />

zu erkennen. Links neben ihr stehend eine silber<br />

glänzende Schale mit Zitrusfrüchten, während über<br />

dem rechten Rand die Stängel einer weißen Narzisse<br />

und einer rötlichen Tulpe liegen. Das andere <strong>Gemälde</strong><br />

zeigt auf dem Vasenkorpus im Queroval eine Flusslandschaft<br />

mit Gebäuden und Figuren, in der Vase<br />

selbst, sorgsam arrangiert, Tulpen, Gräser und eine<br />

große Iris. Neben der Vase rechts erneut eine glänzende<br />

Platte, die gefüllt ist mit Kirschen, zudem über<br />

die Tischplatte herabragend der Stängel einer langen<br />

roten Nelke und einer Tulpe. Malerei in der typischen<br />

Manier des Künstlers und seines Umkreises mit<br />

starken Hell-Dunkel-Abstufungen.<br />

(1410203) (3) (18)<br />

PSEUDO HIEPES,<br />

ACTIVE 1650 <strong>–</strong> 1675, CIRCLE OF<br />

A pair of paintings<br />

STILL LIFE WITH FLOWERS AND FRUIT<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

63 x 75.5 cm each.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

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359<br />

JAN VAN KESSEL,<br />

UM 1629 ANTWERPEN <strong>–</strong> UM 1661 EBENDA,<br />

NACHFOLGE DES<br />

<strong>Gemälde</strong>paar<br />

BLUMENSTÜCKE IN NOPPENGLÄSERN<br />

JAN VAN KESSEL,<br />

CA. 1629 ANTWERP <strong>–</strong> CA. 1679 IBID.,<br />

FOLLOWER OF<br />

A pair of paintings<br />

FLORAL BOUQUETS IN PRUNTED VASE<br />

Öl auf Holz.<br />

Maße jeweils: 31 x 20 cm.<br />

Gemeinsam in samtbezogenem Passepartout in<br />

ebonisierten Wellenleistenrahmen eingepasst.<br />

Jeweils auf angedeuteter Tischplatte ein Waldglas mit<br />

Noppenzier stehend. Darin jeweils ein dichtes, polychrom<br />

staffiertes Blumengebinde mit fein aufgefasstem<br />

Blütenwerk Lilien, Rosen, Narzissen, Wicken, Tulpen<br />

und weitere Blumen aufweisend. Neben den Bouquets<br />

einmal ein Kirschenpaar und einmal eine sitzende,<br />

ihren Schatten werfende Fliege.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Klaus Ertz, Christa Nitze-Ertz, Die Maler Jan van<br />

Kessel. Jan van Kessel der Ältere 1626-1679. Jan<br />

van Kessel der Jüngere 1654-1708. Jan van Kessel<br />

der „Andere“ ca. 1620-ca. 1661. Kritische Kataloge<br />

der <strong>Gemälde</strong>, Lingen 2012. Hier sind vor allem die<br />

Vergleichsgemälde (Abteilung Blumen in Noppenglas)<br />

interessant, wo besonders ähnliche Kompositionen<br />

zu sehen sind (Nr. 493 und 494). (1400141) (13)<br />

Oil on panel.<br />

Dimensions: 31 x 20 cm each.<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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139


360<br />

BENJAMIN GERRITSZ. CUYP,<br />

1612 DORDRECHT <strong>–</strong> 1652<br />

VERKÜNDIGUNG AN DIE HIRTEN.<br />

Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />

124 x 181 cm.<br />

Namensnennung Cuyps auf einer auf dem Rahmen<br />

aufgebrachten alten Plakette.<br />

In vergoldetem breiten Rahmen mit Mäander- und<br />

Perlbandrelief.<br />

Das hier angebotene <strong>Gemälde</strong> wird unter Nummer<br />

108143 beim RKD in Den Haag als eigenhändiges<br />

Werk von Benjamin Gerritsz. Cuyp geführt.<br />

Weite leicht hügelige Landschaft mit einer Strohhütte<br />

am rechten Bildrand, die ihren Giebel durch einen<br />

gekrümmten Ast stützt. Davor die lagernden Hirten<br />

von einem hellen Lichtschein mit Engelserscheinung<br />

erweckt, zwischen ihnen und im Hintergrund in<br />

gleißendem Licht mehrere Schafe. Eine kleinere auf<br />

Holz gemalte Version ist beim RKD in Den Haag unter<br />

Nummer 60503 verzeichnet. Rahmen besch.<br />

BENJAMIN GERRTTSZ. CUYP,<br />

1612 DORDRECHT <strong>–</strong> 1652<br />

THE ANNUNCIATION TO THE SHEPHERDS<br />

Oil on canvas. Old relining.<br />

124 x 181 cm.<br />

The painting on offer for sale here is listed with the<br />

RKD in The Hague under no. 108143 as an authentic<br />

work by Benjamin Gerritsz. Cuyp.<br />

A smaller version painted on panel is listed at the RKD<br />

in The Hague under no. 60503.<br />

Provenance:<br />

Galerie Heim-Gairac, Paris, 1974.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BIETEN<br />

Provenienz:<br />

Kunsthandel Heim-Gairac, Paris 1974. (1400903) (13)<br />

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361<br />

ITALIENISCHE SCHULE DER ZWEITEN HÄLFTE<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

STEHENDER AMORKNABE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

42,5 x 31,5 cm.<br />

In Prunkrahmen.<br />

In abendlicher Landschaft linksseitig vor den Mauern<br />

eines Gebäudes stehend ein beflügelter Amor mit<br />

dunkelblondem Haar und einem wehenden roten Umhang<br />

mit grünem Schultergurt. Mit seinem feinen<br />

pausbäckigen Gesicht blickt er nach rechts oben,<br />

während seine ausgestreckte rechte Hand ebenfalls<br />

dorthin weist. Dem <strong>Gemälde</strong> könnte das Thema der<br />

irdischen und himmlischen Liebe zu Grunde liegen.<br />

Qualitätvolle Malerei.<br />

(14204539) (18)<br />

€ 3.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

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362<br />

BOLOGNESER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

EROS MIT GESENKTER FACKEL<br />

Öl auf Leinwand.<br />

90 x 65 cm.<br />

Die ikonographisch, sehr seltene Darstellung greift<br />

ein Thema der Antike auf: Eros, als Knäblein dargestellt,<br />

ist hier mit einer Fackel zu sehen, die er nach<br />

unten hält. Dieses antik-bildliche Motiv des Todes ist<br />

hier als moralische Metapher für die Abkehr von<br />

Falschheit und Reichtum zu verstehen. Das Feuer der<br />

Fackel ist gegen eine Maske gerichtet, während der<br />

Fuß des Eros auf eine goldene Prunkkanne tritt. Der<br />

rote Umhang des Eros mag darauf hinweisen, dass<br />

die Liebe sprichwörtlich die Laster zu überwinden<br />

vermag.<br />

Anmerkung:<br />

Die Bologneser Malerei wurde von den beiden<br />

Malern Annibale (1557-1602) und Agostino Carracci<br />

(1557-1602) geprägt. Der Stil des vorliegenden qualitätvollen<br />

<strong>Gemälde</strong>s lässt diese Einflüsse auch deutlich<br />

erkennen. Eine Kopfstudie in Blei eines Knaben<br />

von Ludovico Carraddi (1555-1619) im Städel Museum<br />

Frankfurt weist auf die Stilverwandtschaft hin.<br />

(14204538) (11)<br />

SCHOOL OF BOLOGNA, 17TH CENTURY<br />

EROS WITH LOWERED TORCH<br />

Oil on canvas.<br />

90 x 65 cm.<br />

Notes:<br />

Bolognese painting was influenced by the two painters<br />

Annibale and Agostino Carracci. The style of the<br />

high-quality painting presented here also clearly<br />

shows their influence. A study of the head of a boy<br />

in lead by Ludovico Carracci (Städel Museum) shows<br />

the stylistic similarity.<br />

€ 10.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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141


363<br />

JACQUES GRIEF DE CLAEUW,<br />

1623 DORDRECHT <strong>–</strong> 1694 LEIDEN, ZUG.<br />

VANITAS-STILLLEBEN MIT MUSIKINSTRUMENTEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

94,5 x 130,5 cm.<br />

In einem braunen vornehmen Interieur, das nach links<br />

durch eine Öffnung den Blick ins Freie zulässt, ein<br />

Herr in braunem Gewand und weiß gebundener Halsschleife,<br />

in seinen feinen Händen eine Geldwaage<br />

und eine Münze haltend. Vor ihm auf dem Tisch ein<br />

kleiner Beutel mit Münzen und auf dem Tisch selbst<br />

diverse Gold- und Silbermünzen. Daneben liegt ein<br />

Blatt mit dem Kupferstichportrait von Pieter de Jode<br />

d. J. (1606-1674), der ein bekannter flämischer Kupferstecher<br />

war. Zudem sind auf dem Tisch zu finden: Ein<br />

aufgefalteter Brief mit herabhängenden roten Wachssiegeln,<br />

ein kleines Taschenbuch mit Wappen, das mit<br />

„Almanach“ beschriftet ist, ein weiteres Heft mit der<br />

Bezeichnung „Bassus“, ein Totenschädel sowie ein<br />

großer Kontrabass, eine Geige, ein kleines Blasinstrument<br />

und eine graue Skulptur. Diverse Objekte spielen<br />

auf die Vergänglichkeit an, wie der Totenschädel und<br />

das Geld wiegen. Harmonische Malerei in überwiegend<br />

beige-brauner Farbpalette.<br />

(1420443) (2) (18)<br />

JACQUES GRIEF DE CLAEUW,<br />

1623 DORDRECHT <strong>–</strong> 1694 LEIDEN, ATTRIBUTED<br />

VANITAS STILL LIFE WITH MUSICAL INSTRUMENTS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

94.5 x 130.5 cm.<br />

Minor retouching.<br />

€ 6.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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364<br />

BARENT CORNELISZ,<br />

1610 <strong>–</strong> NACH 1661 DEUTSCHLAND<br />

STALLINTERIEUR MIT STILLLEBEN<br />

Öl auf Holz.<br />

26, 5 x 37 cm.<br />

Verso rotes Lacksiegel.<br />

Der Raumhintergrund ist wie bei allen Werken des<br />

Malers dunkel gehalten <strong>–</strong> dort ist ein Bauer zu erkennen,<br />

der auf die Gegenstände des Stilllebens weist:<br />

große und kleine Gefäße in braunem, glasiertem Ton,<br />

darunter Deckeltopf, Kanne, Sieb sowie ein Messingkessel<br />

und ein abgenutzter Besen. Der Vanitasgedanke<br />

spricht auch aus dieser Darstellung. Über den Lebensweg<br />

des Malers ist kaum etwas bekannt. Die Schreibweise<br />

seines Namen deutet auf seine holländische<br />

Abkunft hin. Tatsächlich zeigt sich sein Stil in der Nähe<br />

des David Teniers (1582-1649). Sämtliche von ihm bekannt<br />

gewordenen und ihm zugewiesenen Bilder entsprechen<br />

dem vorliegenden <strong>Gemälde</strong> unzweifelhaft.<br />

(1421753) (11)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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365<br />

ANTWERPENER MALER (1580 <strong>–</strong> 1662)<br />

UM 1620/30 AUS DEM UMKREIS<br />

VON ADRIAEN VAN STALBEMT<br />

DORFLANDSCHAFT MIT BAUMSTAFFAGE<br />

UND KLEINEN FIGUREN<br />

Öl auf Holz.<br />

32.3 x 45,8 cm.<br />

Der Rahmen mit Adriaen van Stalbemt als in Frage<br />

kommenden Künstler nennender Plakette.<br />

In mit Wurzelholz furniertem Rahmen.<br />

Die Figuren machen die Dimensionen der dargestellten<br />

Architekturen deutlich, im Mittelgrund eine Pferdekutsche<br />

mit geschlossenem Wagen.<br />

(14212516) (1) (13)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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366<br />

RICHARD BRAKENBURGH,<br />

1650 NIEDERLANDE <strong>–</strong> 1702 EBENDA<br />

Der Maler, ein Schüler des Hendrik Mommers (1623-<br />

1693) und Nachfolger des Jan Steen (1626-1679),<br />

schuf durchwegs höchst amüsante, oft festliche Genreszenen.<br />

Im Gegensatz jedoch zu Adriaen van Ostade<br />

(1610-1685) zeigen seine Gesellschaftsbilder eine<br />

weit unterschiedliche Themenbreite, meist mit stark<br />

erzählerischem Charakter und seltenen Ereignissen.<br />

EIN WANDERSCHAUSTELLER AUF EINEM<br />

DORFPLATZ<br />

Öl auf Eichenholz.<br />

Rechts unten signiert und datiert „1692“.<br />

In einem Hofgelände haben sich Kinder mit ihren<br />

Eltern versammelt, um die Kunststücke eines Schaustellers<br />

zu bewundern. Er hat einen Bilderkasten aufgestellt,<br />

an dem er von der Rückseite Bildveränderungen<br />

auslöst. In abgerissener Kleidung blickt er dabei<br />

aus dem Bild dem Betrachter entgegen. Ein kleines<br />

Mädchen zeigt sich ängstlich abwehrend gegen das<br />

Bild, jedoch getröstet von ihrer Begleiterin. Die Darstellung<br />

ist von hohem Interesse als Dokumentation<br />

der Schaustellerei der Zeit.<br />

Provenienz:<br />

Sammlung Lord Northwick, Northwick Park.<br />

Sammlung Capt. Edwar George Spencer-Churchill<br />

(1878-1964).<br />

Christie’s, London, Manson and Woods, Oktober<br />

1965, Lot 35.<br />

Robert Noortman Gallery London/Hulsberg, 1982.<br />

Literatur:<br />

Vgl. A Catalouge of the Pictures. Works of Art,<br />

&c. at Norwick Park, 1864, Nr. 199, S. 25.<br />

Vgl. Catalogue of the Collection of Pictures at<br />

Northwick Park London 1921, Nr. 176. (1421754) (11)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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143


367<br />

MEINDERT HOBBEMA,<br />

1638 AMSTERDAM <strong>–</strong> 1709 HAARLEM,<br />

UMKREIS DES<br />

SOMMERLANDSCHAFT MIT WASSERMÜHLE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

71 x 83 cm.<br />

Rahmen mit Plakatte „Hobbema“. Verso mit altem<br />

Galerieetikett B. Koestler München sowie altem<br />

Sammlungsetikett.<br />

In ornamentreliefiertem Rahmen.<br />

Im Vordergrund ein Weiher mit danebenliegendem<br />

von weiten Bäumen verschattetem Landweg der von<br />

zwei Personen benutzt wird. Dahinter eine sonnenbeschienene<br />

Lichtung hinter der sich, wie für Hobbema<br />

typisch, eine Wassermühle abzeichnet.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Georges Broulhiet, Meindert Hobbema (1638-<br />

1709), Ouvrage illustré de 590 grandes reproductions<br />

dont 450 tableaux du maitre., Librairie de Paris,<br />

Firmin-Didot et Cie., Paris 1938. (1420608) (1) (13)<br />

MEINDERT HOBBEMA<br />

1638 AMSTERDAM <strong>–</strong> 1709 HAARLEM,<br />

CIRCLE OF<br />

SUMMER LANDSCAPE WITH WATER MILL<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

71 x 83 cm.<br />

Frame with plaque naming Hobbema as the artist. Old<br />

gallery label “B. Koestler München” and old collection<br />

label on the reverse.<br />

Literature:<br />

cf. Georges Broulhiet, Meindert Hobbema (1638 -<br />

1709), Ouvrage illustré de 590 grandes reproductions<br />

dont 450 tableaux du maître, Librairie de Paris,<br />

Firmin-Didot et Cie., Paris 1938.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

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145


368<br />

PHILIPS WOUWERMAN,<br />

1619 HAARLEM <strong>–</strong> 1668 EBENDA, ZUG.<br />

DIE SCHLACHTBANK<br />

PHILIPS WOUWERMAN,<br />

1619 HAARLEM <strong>–</strong> 1668 IBID., ATTRIBUTED<br />

THE SLAUGHTERHOUSE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

70 x 93 cm.<br />

In ornamental reliefiertem Rahmen.<br />

Vor einem ruralem Gebäude, dessen Dach von der<br />

linken oberen Ecke herabreicht, wird eine Gruppe von<br />

Personen schlaglichtartig beleuchtet, von der sich besonders<br />

ein muskulöser Mann mit Beil abzeichnet,<br />

der im Begriff ist, ein Tier zu zerteilen, das zu diesem<br />

Zwecke auf einer Schlachtbank gelegt wurde. Rechts<br />

im Bild ein für Wouwerman typisches Pferd mit Reiter<br />

und danebensitzenden Personen, die von einem Heuwagen<br />

hinterfangen werden. Simon Johannes van<br />

Douw wird ein <strong>Gemälde</strong> zugeschrieben, das eine ähnliche<br />

Dachkonstruktion vorweist (Sotheby’s, London,<br />

16. April 1997, lot 135).<br />

(1421481) (13)<br />

Oil on canvas. Relined..<br />

70 x 93 cm.<br />

€ 13.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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369<br />

JAN MARTSZEN,<br />

UM 1609 HAARLEM <strong>–</strong> 1647 EBENDA,<br />

ZUG./KREIS DES<br />

MILITÄRISCHES FELDLAGER<br />

Öl auf Holz.<br />

57 x 76 cm.<br />

In dekorativem, teils bemalten Rahmen.<br />

Unter hohem Himmel, vor der Kulisse einer Stadt im<br />

Hintergrund, führt ein breiter Weg durch ein Lager, an<br />

dem jeweils links- und rechtsseitig, hintereinander<br />

aufgereiht große Zelte stehen. Linksseitig fährt ein<br />

Mann mit seinem Karren auf dem Weg entlang, während<br />

rechtsseitig vor den Zelten zahlreiche Soldaten<br />

auf ihren Pferden zu erkennen sind. Besonders auffallend<br />

ist ein prachtvoll, silbrig glänzendes Pferd auf der<br />

rechten Seite mit einem Reiter in Rückenansicht, der<br />

seinem Kumpanen auf einem weiteren Pferd mit einem<br />

Krug zuprostet. Sie stehen vor einem großen<br />

Zelt, dass sich durch einen aufgehängten Kranz als<br />

Wirtzelt auszeichnet. Malerei in der Manier des<br />

Künstlers in überwiegend beige-brauner Farbigkeit,<br />

mit wenigen Farbelementen, wie z.B. die Kleidung<br />

der Soldaten. Rest.<br />

(14217516) (18)<br />

€ 6.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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147


370<br />

FLÄMISCHE SCHULE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

BAUERNGEHÖFT UND FIGURENSTAFFAGE IN<br />

WEITER LANDSCHAFT<br />

Öl auf Holz.<br />

29 x 51 cm.<br />

(1420979) (18)<br />

€ 2.000 - € 3.000<br />

Sistrix<br />

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371<br />

CORNELIS SAFTLEVEN,<br />

UM 1607 GORKUM <strong>–</strong> 1681 ROTTERDAM<br />

SITZENDER MANN MIT BRENNENDER KERZE<br />

Öl auf Holz, im Hochoval.<br />

25,5 x 22,5 cm.<br />

Links unten undeutlich monogrammiert und datiert<br />

„1637 (?) CS“.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Im Profil nach rechts ein auf einem Holz- oder Steinblock<br />

sitzender Mann mit übereinandergelegten<br />

Händen und Kappe auf seinem Kopf, leicht nach<br />

unten blickend. Hinter ihm auf einem stehenden<br />

Fass, in einem Ständer, eine brennende Kerze. Malerei<br />

in monochromer beige-brauner Farbigkeit.<br />

(14217527) (18)<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

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372<br />

MELCHIOR DE HONDECOETER,<br />

1636 UTRECHT <strong>–</strong> 1695 AMSTERDAM, ZUG.,<br />

LANDSCHAFT MIT FEDERVIEH UND VÖGELN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

74 x 58 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

m Mittelpunkt unterhalb eines großen Baumes ein<br />

stolzer Hahn mit malerischem braun-schwarzen Gefieder.<br />

Vor ihm auf dem Boden liegend mit weißem<br />

flauschigen Gefieder ein großes Seidenhuhn. Im Hintergrund<br />

rechts ein weiteres Hühnerpaar. Auf den Ästen<br />

des Baumes, dessen Blätter sich bereits leicht<br />

bräunlich verfärbt haben und somit den kommenden<br />

Herbst ankündigen, zwei weitere Vögel. Von rechts<br />

vor dem hohen blauen Himmel nähert sich eine<br />

Schwalbe den Tieren, während ein Vogelschwarm in<br />

die Ferne zieht, um dem kommenden Winter bereits<br />

zu entgehen. Qualitätsvolle Malerei mit hervorragender<br />

Darstellung der beiden Hühner mit ihrem prachtvoll<br />

leuchtenden Gefieder.<br />

(14217511) (18)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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373<br />

MALER DER ERSTEN HÄLFTE<br />

DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

JAGDSTILLLEBEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

88 x 137 cm.<br />

An einer grauen Wand hängend diverse Jagdutensilien<br />

und die erlegten Tiere; zu den Objekten gehörten<br />

Federvieh, darunter eine Ente und mittig ein großer<br />

Hahn, ein Jagdhorn, ein Schwert, eine bauchige Flasche<br />

sowie diverse Lockmittel. Malerei in zurückhaltender<br />

Farbgebung.<br />

(1421806) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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149


374<br />

SALVATOR ROSA,<br />

1615 ARENELLA, NEAPEL <strong>–</strong> 1673 ROM, KREIS DES<br />

PAAR IMPOSANTE SCHLACHTENSZENEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

114,5 x 165 cm.<br />

In teilversilbertem, ebonisierten Rahmen.<br />

Offensichtlich wurden die beiden angebotenen, vormals<br />

in der Staatsgalerie Stuttgart befindlichen <strong>Gemälde</strong><br />

bereits als Pendants geschaffen: Einmal tritt<br />

von links, einmal von rechts ein spärlich belaubter<br />

Repoussoirbaum in die Bildfläche. Diese stellt eine<br />

hügelige Landschaft mit Festungsarchitekturstaffage<br />

dar, in der jeweils ein Schlachtengetümmel zu sehen<br />

ist. Offensichtlich ist der Bezug zu den Türkenkriegen,<br />

wie unschwer an der Kleidung mancher Beteiligten<br />

zu sehen ist. Neben Salvator Rosa, dem die <strong>Gemälde</strong><br />

vormals zugeschrieben wurden, wird auch der Name<br />

des Francesco Graziani als Urheber für die Schlachtenbilder<br />

genannt zu dem auch das silbrige metallische<br />

innerhalb des Kolorits gut passen würde.<br />

Provenienz:<br />

Staatsgalerie Stuttgart als Leihgabe aus Privatbesitz<br />

seit 1998 (Inventarnummer L1349 und L1350).<br />

Privatsammlung Radebeul bei Dresden. (1410841)<br />

(13)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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375<br />

SALVATOR ROSA,<br />

1615 ARENELLA, NEAPEL <strong>–</strong> 1673 ROM, KREIS DES<br />

FANTASTISCHE LANDSCHAFT MIT SOLDATEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

65 x 80 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

In bergiger Landschaft an einem Fluss drei auf einem<br />

bizarren Felsenstück lagernde Soldaten in glänzender<br />

Rüstung, die von dort einen guten Aussichtspunkt<br />

über die Umgebung haben. Hinter ihnen auf der rechten<br />

Bildseite ein weitaus höherer, breiter Felsbrocken,<br />

vor dem einige alte dürre Bäume stehen, hinter denen<br />

sich ein Mann mit roter Jacke versteckt hat, der gerade<br />

seine Flinte abfeuert auf einen fliegenden weißen<br />

Vogel. Die Soldaten scheinen sichtlich erschreckt<br />

durch den Schuss. Im Hintergrund teils schemenhaft<br />

ein Gebirge unter blauem Himmel mit großen, dramatisch<br />

wiedergegebenen grau-weißen Wolken.<br />

Das <strong>Gemälde</strong> repräsentiert in überzeugender Weise<br />

den Stil des Salvator Rosa. Seinen Landschaften, die<br />

nicht selten bizarre Felsen und fantasievolle Einbindung<br />

der Figurenstaffage zeigen, entspricht auch die<br />

Darstellung in vorliegenden Bild. Rahmen besch.<br />

Ammerkung:<br />

Rosa, auch Salvatoriello genannt, zählt zu den eigenwilligsten<br />

Malern seiner Zeit. Selbst auch Dichter<br />

und Schauspieler, verstand er die Wirkung theatralischer<br />

Effekte. Hier gilt er als Gegenspieler etwa zu<br />

dem Zeitgenossen Claude le Lorrain, dessen Bilder<br />

klassizistische Ruhe zeigen. (1410802) (18)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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151


376<br />

CORNELIS DE WAEL,<br />

1592 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1667 ROM, ZUG.<br />

Der Maler war bekannt für seine Genreszenen, vor<br />

allem aber für seine Seeschlachten. Er spielte eine<br />

große Rolle im künstlerischen Stil- und Gedankenaustausch<br />

zwischen Italien und Flandern in der<br />

ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts.<br />

DIE SEESCHLACHT VON LEPANTO<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

84 x 115 cm.<br />

In altem Holzrahmen.<br />

Die Seeschlacht von Lepanto fand am 07. Oktober<br />

1571 im Ionischen Meer bei Lepanto im heutigen<br />

Griechenland statt. Die christlichen Mittelmeermächte,<br />

mit Spanien an der Spitze, errangen hier einen Sieg<br />

über das Osmanische Reich. Im Zentrum ein prachtvolles,<br />

schräg liegendes großes Schiff mit Osmanischer<br />

Flagge, das wohl Schlagseite hat und untergeht.<br />

Links und rechts davon, jeweils auf dem Wasser,<br />

prachtvolle beflaggte Fregatten, davon rechtsseitig<br />

eine gerade Kanonenschüsse auf die beiden Schiffe in<br />

der Mitte abfeuernd. Im Vordergrund die auf Booten<br />

im Wasser befindlichen Kämpfer, mitunter in Rüstung<br />

mit Schildern und Schwert, teils in einfacher Kleidung<br />

mit Hüten, dazu mehrere Kämpfer mit Turbanen. Mehrere<br />

der Kämpfer bereits im welligen Wasser schwimmend.<br />

Im Hintergrund ziehen schwere, dichte und<br />

dunkle Rauchwolken nach oben in den sonst hellblauen,<br />

linksseitig teils sonnigen Himmel. Figurenreiche<br />

Darstellung einer bedeutenden Galeerenschlacht im<br />

Mittelmeer.<br />

(1421536) (3) (18)<br />

CORNELIS DE WAEL,<br />

1592 ANTWERP <strong>–</strong> 1667 ROME, ATTRIBUTED<br />

THE BATTLE OF LEPANTO<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

84 x 115 cm.<br />

The naval Battle of Lepanto took place on 7 October<br />

1571 in the Ionian Sea near Lepanto in modern-day<br />

Greece. The Christian Mediterranean powers under<br />

the leadership of Spain won a victory over the Ottoman<br />

Empire.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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377<br />

MALER DES SPÄTEN 17./<br />

FRÜHEN 18. JAHRHUNDERTS NACH<br />

RAFFAEL DA URBINO<br />

DIE ERSCHEINUNG DES KREUZES<br />

Öl auf Leinwand.<br />

42 x 63 cm.<br />

In ornamental verziertem Rahmen.<br />

Das vorliegende <strong>Gemälde</strong> nimmt in seiner vielfigurigen<br />

Komposition Bezug auf Die Erscheinung des<br />

Kreuzes im Saal des Costantino im Vatikan, das Raffael<br />

als <strong>Teil</strong> einer Folge von vier Szenen aus dem Leben<br />

des Kaisers Konstantin (306- 337 n. Christi) schuf und<br />

somit die Erhebung des Christentums zur Staatsreligion<br />

thematisierte. Das Kreuz, das dort in einer Himmelsöffnung<br />

zu sehen ist, ist hier durch die richtungsweisende<br />

Armhaltung des Kaisers angedeutet.<br />

(1421323) (13)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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153


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378<br />

FLORENTINER SCHULE DES<br />

FRÜHEN 17. JAHRHUNDERTS<br />

DIE BÜSSENDE MARIA MAGDALENA<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

131 x 95 cm.<br />

In dekorativem teilvergoldeten und<br />

bemalten Rahmen.<br />

Vor Landschaftshintergrund die in überlanger Körperform<br />

an einen Felsen gelehnte nackte Maria Magdalena,<br />

deren hellhäutiger Körper von ihren langen dunkelblonden<br />

gewellten Haaren bedeckt wird. Sie hat<br />

die Hände gefaltet und blickt mit ihren dunklen Augen<br />

ehrfürchtig nach oben gen Himmel. Rechtsseitig neben<br />

ihrem Arm auf dem Felsen stehend ihr attributiv<br />

zugeordnetes Salbgefäß. Malerei, bei der das helle<br />

Inkarnat der Büßerin in starkem Kontrast zu der dunkleren<br />

Umgebung steht.<br />

(1421411) (2) (18)<br />

379<br />

RÖMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

TRIUMPH DES DAVID<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

132 x 196 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Ein regelrechter Triumphzug wird auf der ganzen Bildfläche<br />

ausgebreitet: Der jugendliche David mit roter<br />

Kappe trägt ein Schwert, das nur unwesentlich kürzer<br />

sein dürfte als der Körper des Johannes selbst, auf<br />

dessen Spitze der riesenhafte abgetrennte Kopf des<br />

Goliaths; umringt von zahlreichen feiernden und musizierenden<br />

Personen, die den erfolgreichen Kampf<br />

gegen den Riesen würdigen.<br />

(1421541) (3) (13)<br />

SCHOOL OF ROME, 17TH CENTURY<br />

THE TRIUMPH OF DAVID<br />

FLORENTINE SCHOOL,<br />

EARLY 17TH CENTURY<br />

THE PENITENT MAGDALENE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

131 x 95 cm.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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Oil on canvas. Relined.<br />

132 x 196 cm.<br />

€ 22.000 - € 28.000<br />

Sistrix<br />

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155


380<br />

GASPARD DUGHET,<br />

1615 ROM <strong>–</strong> 1675 EBENDA, KREIS DES<br />

SZENE AM FLUSSUFER<br />

Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />

94 x 134 cm.<br />

Links unten monogrammiert.<br />

In breitem Kehlrahmen.<br />

Inmitten einer von Hügeln und schroffen Felsen gesäumten<br />

Flusslandschaft im Vordergrund an einem<br />

Ufer ein Hirte mit Schafen, dessen Aufmerksamkeit<br />

einer Personengruppe näher am Betrachter gilt, die<br />

scheinbar in Streit geraten sind.<br />

Anmerkung:<br />

Der Künstler war ein in Rom geborener, französischer<br />

Maler. Zwischen 1631 und 1635 wurde er Schüler<br />

von Nicolas Poussin (1594-1665), der zuvor seine<br />

Schwester angeheiratet hatte. Aufgrund dieser Verbindung<br />

war er weithin als Gaspard Poussin bekannt.<br />

Er spezialisierte sich auf die Malerei von Landschaften<br />

der römischen Campagna. (1420458) (13)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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381<br />

RÖMISCHER MEISTER<br />

DER ZWEITEN HÄLFTE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

SIBYLLE<br />

Öl auf Leinwand, auf Holzplatten, teils parkettiert.<br />

72 x 60 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Das <strong>Gemälde</strong> zeigt Sibylle mit dem typischen turbanartigen<br />

bläulichen Kopfschmuck, die mit nach oben<br />

gerichtetem Blick ihre prophetischen Fähigkeiten anprangert<br />

und gleichzeitig eine ihrer Antworten mit einer<br />

weißen Feder niederschreibt. Wie die Propheten<br />

hätten diese mythischen Priesterinnen <strong>–</strong> einer alten<br />

Vision zufolge <strong>–</strong> den Heiden das Kommen Christi angekündigt<br />

und seien so im Laufe der Jahrhunderte<br />

zu einer Inspirationsquelle für viele Maler geworden.<br />

Feine Malerei in weichen Farben mit gekonnter Lichtinszenierung.<br />

Anmerkung:<br />

Die Bilderfindung auf Giovanni Francesco Romanelli<br />

il Viterbese (1610-1662) zurückgehend. Das Original<br />

befindet sich in der Galleria Borghese in Rom.<br />

(1420329) (2) (18)<br />

€ 7.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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382<br />

RÖMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

LANDSCHAFT MIT HIRTEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

95 x 125 cm.<br />

In Prunkrahmen.<br />

In bergiger Landschaft im orangen Licht der untergehenden<br />

Sonne ein ermüdet sitzendes Hirtenpaar mit<br />

seinen Tieren und eine stehende Frau in bewegtem<br />

Gewand, die beide mit Fingerzeig in eine andere Richtung<br />

wohl zum Weitergehen auffordert. Linksseitig<br />

ein großer, bis in die obere Bildmitte verzweigter, alter<br />

Baum. Stimmungvolle Malerei in überwiegend beigegrüner<br />

Farbigkeit, aufgelockert durch weiße, blaue<br />

und rote Kleidungsstücke der beiden Frauen.<br />

(1410593) (18)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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157


383<br />

CARLO DOLCI,<br />

1616 FLORENZ <strong>–</strong> 1686 EBENDA, NACH<br />

JUDITH MIT DEM HAUPT DES HOLOFERNES<br />

Öl auf Leinwand.<br />

114 x 91 cm.<br />

In ornamental reliefiertem Rahmen.<br />

Die Tötung des Holofernes wird im Buch Judith im<br />

<strong>Alte</strong>n Testament berichtet. Nach etlichem Brandschatzen<br />

und Morden im gesamten Vorderen Orient,<br />

gelangt Holofernes nach Betulia, wo es Judith gelingt,<br />

ihn und sein Gefolge in ein Gelage zu verwickeln. Sie<br />

und ihre Magd nutzen seine Trunkenheit aus und<br />

enthaupten ihn. Vor abgedunkeltem Grund die etwas<br />

nach links gedrehte Halbfigur der Judith in ihrer Hand<br />

die Platte mit dem Haupt des Holofernes haltend.<br />

Wiederholung nach dem <strong>Gemälde</strong> aus der Staatlichen<br />

Kunstsammlung Dresden. Riss.<br />

(1401532) (13)<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

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384<br />

NEAPOLITANISCHER MEISTER<br />

DER ZWEITEN HÄLFTE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DAS MARTYRIUM DES HEILIGEN LAURENTIUS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

Durchmesser: 104 cm.<br />

In à jour gearbeitetem, vergoldeten, mit Wein und<br />

Früchten dekorierten Rahmen.<br />

Der römische Diakon zur Zeit Papstes Sixtus II wurde<br />

vom römischen Kaiser Valerian ausgepeitscht und aufgefordert<br />

den Kirchenschatz innerhalb von drei Tagen<br />

herauszugeben. Dieser verteilte jedoch den Kirchenschatz<br />

an die Mitglieder der Gemeinde und präsentierte<br />

dem Kaiser Verkrüppelte, Kranke und Blinde,<br />

Lepröse und Witwen als Schatz der Kirche. Aufgrund<br />

dessen wurde Laurentius auf einem glühenden Eisenrost,<br />

hier rechts unten im Bild angedeutet, hingerichtet.<br />

Laurentius, der durch eine links oben, außerhalb des<br />

Bildfeldes zu erahnende Lichtquelle seine Beleuchtung<br />

empfängt, steht im Zentrum des <strong>Gemälde</strong>s, um<br />

ihn herum angeordnet seine Peiniger. Ein Putto über<br />

der Szenerie, eine Krone herbeiführend, neben dieser<br />

zwei Cherubim.<br />

(14007620) (13)<br />

€ 6.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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385<br />

ITALIENISCHER MALER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

JUDITH UND HOLOFERNES<br />

Öl auf Leinwand.<br />

180 x 143 cm.<br />

Das klassische und kraftvolle Hell-Dunkel der italienischen<br />

Kunst des 17. Jahrhunderts sowie die traditionelle<br />

Farbpalette und die wiederkehrende Thematik<br />

kennzeichnen dieses bedeutende <strong>Gemälde</strong> mit Judith<br />

und Holofernes. Vor einem voluminösen roten Vorhang<br />

hebt die junge Frau, von direktem Licht angestrahlt,<br />

den Kopf des Holofernes an den Haaren hoch. Hinter<br />

ihr liegt der hilflose Körper auf dem Bett, der Helm auf<br />

dem Boden im Vordergrund. Rechts im Bild bereitet<br />

sich ein Diener darauf vor, der jungen Frau zu helfen.<br />

Die Komposition der Szene erinnert an das <strong>Gemälde</strong><br />

mit demselben Thema von Peter Paul Rubens, das<br />

sich in den Uffizi in Florenz befindet (RKD Nr. 197909).<br />

Judith dominiert das Bild, indem sie ihren Platz in der<br />

von links nach rechts verlaufenden Diagonale einnimmt.<br />

Mit der linken Hand hält sie Holofernes’ Haupt<br />

an den Haaren und reicht ihn dem Diener. Die kleinen<br />

Abweichungen des <strong>Gemälde</strong>s im Vergleich zu Rubens’<br />

Vorlage deuten darauf hin, dass der Künstler Gelegenheit<br />

hatte, in Mittelitalien zu reisen und sich von den<br />

barocken Malern inspirieren zu lassen.<br />

(1410202) (3) (19)<br />

ITALIAN SCHOOL,<br />

17TH CENTURY<br />

JUDITH AND HOLOFERNES<br />

Oil on canvas.<br />

180 x 143 cm.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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386<br />

ITALIENISCHER MALER<br />

DES 17./ 18. JAHRHUNDERTS<br />

BEWEINUNG CHRISTI<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

64 x 79 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

In der Bildidee Mantegna nacheifernd, sucht auch<br />

dieser Maler den Leichnam Christi in gewagter optischer<br />

Verkürzung mit den Füßen zuvorderst dem<br />

Betrachter nahe zu bringen. Der Kopf verschattet, zu<br />

seiner Seite Johannes und Maria.<br />

(1421817) (13)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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159


387<br />

JEAN-BAPTISTE BOSSCHAERT,<br />

1667 BELGIEN <strong>–</strong> 1746 EBENDA, ZUG.<br />

Der Maler, in ärmlichen Verhälnissen aufgewachsen,<br />

kam 1685 in die Lehre des Blumenmalers Jan Baptist<br />

de Crépu, zusammen mit Simon Hardimé. 1692 wurde<br />

er <strong>Meister</strong> der Gilde in Antwerpen, darüberhinaus<br />

ist kaum etwas über seinen Lebensweg bekannt geworden.<br />

BLUMENSTILLEBEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

64 x 50 cm.<br />

Das hier vorliegende <strong>Gemälde</strong> zeigt einen interessanten<br />

Bildaufbau: das Blumenbukett ist in einer hohen<br />

Vase eingesteckt, positioniert in einer rundbogigen<br />

Wandnische. Die Blütengruppierungen hat der Maler<br />

in zwei Ebenen komponiert <strong>–</strong> neben dem Strauß in<br />

der Vase noch einmal an der Vasenwandung. Solche<br />

ungewöhnliche Kompositionen finden sich mehrmals<br />

in Bosschaerts Werk. Vergleichbar sind darüberhinaus<br />

Bilder, wie etwa das bei Sotheby‘s London verauktionierte<br />

Stillleben (7. 7. 2022 lot 332) und bei Sotheby‘s<br />

Paris (19. 6. 2006, lot 19).<br />

(1420977) (11)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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388<br />

GIACOMO ANTONIO MELCHIORRE CERUTI,<br />

GENANNT „PITOCCHETTO“,<br />

1698 MAILAND <strong>–</strong> 1767<br />

PORTRAIT EINES EDELMANNES<br />

MIT WEISSER PERÜCKE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

85 x 65 cm.<br />

In reliefverziertem Rahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Virgilio Begni Redona,<br />

Brescia 22. Juli 1996 in Kopie, sowie ein Gutachten von<br />

Prof. Dr. Luciano Anelli, Brescia, 10. 12. 2023 in Kopie.<br />

Vor abgedunkeltem Fond die nach rechts gewandte<br />

Hüftfigur eines Mannes mit Allongeperücke und goldverbrämtem<br />

nachtblauem Mantel mit Spitzenjabot und<br />

Manschetten. Vergleichbar sind laut Anelli vor allem<br />

folgende Werke, die von Mina Gregori 1982 veröffnetlicht<br />

wurden: Ein Ritratto di Gentiluomo auf S. 401; ein<br />

Ritratto di giovane con due cani, S. 417, ein Ritratto di<br />

Giovane gentiluomo con una lettera, S. 399 und ein<br />

Ritratto di Gentiluomo di casa Cicogna, S. 389.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Mina Gregori, Giacomo Ceruti, Mailand, 1982,<br />

S. 401, Nr. 245 und 473. (1420191) (13)<br />

GIACOMO ANTONIO MELCHIORRE CERUTI,<br />

ALSO KNOWN AS „PITOCCHETTO“,<br />

1698 MILAN <strong>–</strong> 1767<br />

PORTRAIT OF A NOBLEMAN<br />

WITH POWDERED WIG<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

85 x 65 cm.<br />

Accompanied by expert’s reports by Virgilio Begni Redona,<br />

Brescia, 22 July 1996 and by Professor Dr Luciano<br />

Anelli, Brescia, 10 December 2023, both in copy.<br />

Literature:<br />

cf. Mina Gregori, Giacomo Ceruti, Milan 1982,<br />

p. 401, no. 245 and 473.<br />

€ 20.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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161


389<br />

LOMBARDISCHER MEISTER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

LOT UND SEINE TÖCHTER<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

126 x 110 cm.<br />

In vergoldetem reliefverziertem Rahmen.<br />

Fast quadratische Komposition mit dicht raumgreifenden<br />

Figuren. Die zwei Töchter einmal mit einer Muschelschale,<br />

einmal mit einem Krug dem noch jung<br />

dargestellten muskulösen Vater Wein gebend. Das<br />

Thema ist aus dem <strong>Alte</strong>n Testament der Bibel (Genesis<br />

19,23-38) entlehnt, bei der sich Lot mit seinen<br />

Töchtern nach der Zerstörung der Städte Sodom und<br />

Gomorra in eine Höhle zurückzug und sich die Töchter<br />

den Vater mit Wein gefügig machten, um den Fortbestand<br />

der Familie zu sichern.<br />

(1422003) (13)<br />

SCHOOL OF LOMBARDY, 17TH CENTURY<br />

LOT AND HIS DAUGHTERS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

126 x 110 cm.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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390<br />

GUIDO RENI,<br />

1575 <strong>–</strong> 1642, NACHFOLGE DES<br />

LEIDENSCHRISTUS - ECCE HOMO<br />

Öl auf Leinwand.<br />

74 x 60 cm.<br />

Christus im Halbbildnis, mit rotem Umhang und<br />

Spottzepter, die Hände mit einem Strick gebunden,<br />

das Haupt mit Dornenkrone. Die Beleuchtung von<br />

oben auf Gesicht und Oberkörper gerichtet. Der fragende<br />

Blick nach oben ist ein Stilmittel, das Guido<br />

Reni entschieden prägend in die Malerei des Barocks<br />

eingebracht hat und in der Nachfolge bis ins 18. Jahrhundert<br />

auch für weitere Heiligengestalten übernommen<br />

wurde. In vorliegendem <strong>Gemälde</strong> ist zudem die<br />

Hell-Dunkel-Malerei des Caravaggismus zu erkennen.<br />

(14203210) (2) (11)<br />

€ 7.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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391<br />

HENDRIK VAN LIMBORCH,<br />

1681 AMSTERDAM <strong>–</strong> 1759 DEN HAAG<br />

Der Künstler war ein niederländischer Maler und Kupferstecher<br />

und wurde als Sohn eines Rechtsanwalts<br />

geboren. Er war u.a. Schüler von Jan Henrik Brandon<br />

(um 1660-1714) und Adrian van der Werff (1659-1722).<br />

Er ist bekannt für Portraits und historische Allegorien.<br />

LIEGENDE VENUS AM FLUSSUFER MIT ZWEI PUTTI<br />

23,5 x 32,5 cm.<br />

Öl auf Holz.<br />

Links unten signiert „H. Limborch“.<br />

Im Gras an einem Flussufer, auf einem karminroten<br />

Tuch liegend, das ihr linkes Bein bedeckt, die schöne<br />

nackte Venus mit langen lockigen Haaren. Neben ihr<br />

stehend ein nackter Putto mit kleinen rötlichen Flügeln<br />

sowie vor ihr, halb sitzend, ein weiterer mit einem<br />

Bogen als Angelrute in seiner rechten Hand und<br />

in seiner Linken der Göttin seinen Fang hinhaltend,<br />

das ein Symbol der Fruchtbarkeit darstellt. Er hat kleine<br />

hellblaue Flügel und scheint bei geöffnetem Mund<br />

mit Venus zu sprechen. Im Hintergrund des Bildes,<br />

auf der anderen Flussseite, eine hohe bergige bewaldete<br />

Landschaft. Feine Malerei, bei der insbesondere<br />

das feine zarte Inkarnat der Göttin und der Putti, gegenüber<br />

der dunkleren Umgebung hervorgehoben<br />

werden.<br />

Literatur:<br />

Hessel Miedema, Lambert ten Kate in correspondence<br />

with Hendrik van Limborch: color harmony<br />

and chiaroscuro, in: Smiolus: Netherlands Quarterly<br />

for the History of Art, vol. 35:3, 2011, S. 174-187.<br />

(1421721) (10)<br />

€ 8.000 - € 14.000<br />

Sistrix<br />

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392<br />

MITTELITALIENISCHER/ RÖMISCHER MALER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

MARIA MIT DEM KINDE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

81 x 65 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Maria als Himmelskönigin vor einer golddurchwirkten<br />

Wolkenkulisse auf ihrem Schoß, dass sie anblickende<br />

Christuskind haltend. Ausführung in sehr feiner Sfumatomalerei<br />

mit sinnlicher Ästhetik von hohem Anspruch.<br />

Rest.<br />

(1421954) (13)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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163


393<br />

PHILIPP PETER ROOS,<br />

GENANNT „ROSA DA TIVOLI“,<br />

UM 1655 FRANKFURT AM MAIN <strong>–</strong> 1706 ROM, ZUG.<br />

Der Künstler war der Sohn des Malers Johann Heinrich<br />

Roos (1631-1685). Ausgebildet wurde er zunächst von<br />

seinem Vater und ab 1677 in Rom von dem Kirchenmaler<br />

Giacinto Brandi (1621/23-1691), seinem Schwiegervater.<br />

Roos hat oft Ölbilder von Hirten und Herden<br />

in Landschaften gemalt. Nach häufigerem Wohnungswechsel<br />

ließ er sich schließlich in einem Haus bei<br />

Tivoli nieder, wo er die Tiere seiner eigenen Herde<br />

zeichnete.<br />

<strong>Gemälde</strong>paar<br />

ARKADISCHE LANDSCHAFTEN MIT TIEREN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

137 x 158 cm.<br />

In breitem, ornamental verzierten Rahmen.<br />

Jeweils in eine sonnendurchflutete, hügelige Landschaft<br />

eingebettet mehrere Tiere, deren Pinselduktus<br />

mit dem des Philipp Peter Roos (Rosa da Tivoli) identisch<br />

ist.<br />

(1410241) (13)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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394<br />

CARLO MARATTA,<br />

1625 CAMERANO <strong>–</strong> 1713 ROM, UMKREIS DES<br />

Hauptmeister des klassizistischen römischen<br />

Hochbarock.<br />

CUPIDO ZIEHT VENUS EINEN DORN<br />

AUS DEM FUSS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

74 x 98 cm.<br />

In reliefiertem Rahmen.<br />

In einer hügeligen römischen Landschaft treibt rechts<br />

ein Hirte sein Vieh durch eine Furth. Im Vordergrund<br />

jedoch die in der Nähe eines jungen Baumes lagernde<br />

Venus bar fast jeden Sichtschutzes. Begleitet wird sie<br />

von einem Cupiden, der ihr eben einen Dorn aus der<br />

Ferse gezogen hat, und zwei weiteren Cupiden, die<br />

eine Taube einmal festhalten und einmal an einer<br />

Leine fliegen lassen; am Boden Köcher und Bogen.<br />

(1420642) (13)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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395<br />

JOHANN HEISS,<br />

1640 MEMMINGEN <strong>–</strong> 1704 AUGSBURG,<br />

ZUG./ UMKREIS DES<br />

SALOME MIT DEM HAUPT JOHANNES<br />

DES TÄUFERS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

145 x 90 cm.<br />

In plastisch verziertem und vergoldetem Rahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Prof. Giancarlo Sestieri,<br />

Rom, in Kopie beiliegend, das Werk als von Johann<br />

Heiss anerkennend.<br />

Der Auslöser des hier geschilderten Dramas wird in<br />

den Evangelien des Matthäus (14,1-9) und des Markus<br />

(6,17-25) erzählt: Johannes der Täufer hatte König Herodes<br />

Antipas öffentlich des Ehebruchs bezichtigt, als<br />

dieser seine Schwägerin Herodias, die Frau seines<br />

Halbbruders Herodes Boethos, heiratete. Um den<br />

Beschuldigungen ein Ende zu setzen, ließ Herodes<br />

den Täufer kurzerhand gefangen nehmen, wagte jedoch<br />

nicht, ihn zu töten, da das Volk in ihm einen Propheten<br />

sah. Herodias, die ebenfalls gedemütigte Ehebrecherin,<br />

verfolgte indes einen mörderischen Plan.<br />

Als der König anlässlich seines Geburtstages ein großes<br />

Buffet gab, ließ Herodias ihre Tochter Salome vor<br />

ihm tanzen, so dass er, der von der verführerischen<br />

Darbietung seiner Stieftochter ganz hingerissen war,<br />

ihr jeglichen Wunsch erfüllen wollte. Von ihrer Mutter<br />

angestiftet, verlangte Salome den Kopf Johannes<br />

des Täufers. Die Szene in einen barocken Portikus mit<br />

Doppelsäulen und Ausblicken auf antike Architektur<br />

gebettet. Innerhalb des Portikus ein Thron mit Baldachin<br />

und die zentrale Szene mittig unter besonderer<br />

Berücksichtigung der Beleuchtung geschildert.<br />

(1420245) (13)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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396<br />

ENTFÄLLT<br />

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165


397<br />

JAN WEENIX,<br />

1640/41 AMSTERDAM <strong>–</strong> 1719<br />

PORTRAITBILDNIS DES PRINZEN VON ORANIEN<br />

MIT VOGELKÄFIG IN PARKLANDSCHAFT<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

102 x 154 cm.<br />

Wir danken Dr. Fred G. Meijer für die Bestätigung der<br />

Zuschreibung.<br />

Der adelige Knabe ist hier in antiker Gewandung dargestellt<br />

mit auberginefarbenem, togaartig umgehängtem<br />

Mantel mit goldener Schließe über der rechten<br />

Schulter und einer Straußenfeder als Kopfbedeckung.<br />

Der Knabe sitzt heller erleuchtet an einem Steinpodest<br />

vor einem abgedunkelten, dahinterliegenden kleinen<br />

Blumengarten mit großen Sonnenblumen. Am Boden,<br />

zu Füßen des Knaben, eine zerbrochene Schale mit<br />

Nüssen, daneben ein schrägliegender Vogelbauer. Der<br />

Vogel auf seiner Hand mit geöffnetem Schnabel, während<br />

der Knabe ihm mit einem Stöckchen Futter reicht.<br />

Der Blick ist mit leichtem Lächeln dem Betrachter<br />

entgegengerichtet. Links daneben auf dem Boden<br />

zwei Tauben sowie ein von links herantretender Spaniel.<br />

Im Hintergrund großes Parkbassin mit Figuren auf<br />

Steinpodesten und Balustraden. Am linken Bildrand<br />

eine große, den Bildrand säumende Parkfigur, dahinter<br />

die Ecke eines Palastgebäudes mit Pilastern. Der<br />

Abendhimmel leicht wolkig, darin eine schwebende<br />

Taube. Die Lichtregie im Bild hat die Figur des jugendlichen<br />

Prinzen in der Leuchtkraft der Kleidung und des<br />

Gesichtes vor dem schattigen Hintergrund hervorgehoben.<br />

Die dunkleren Partien des Bodens sowie der<br />

dahinter liegenden Steinmauer durch einen fliegenden<br />

Schmetterling und eine vom rechten Bildrand<br />

hereinragende Geranienblüte aufgehellt und verlebendigt.<br />

Gegenstände und Begleittiere sind der Zeit gemäß<br />

allegorisch zu deuten, insbesondere hier im Zusammenhang<br />

mit dem Dargestellten. So sollen die<br />

Tauben neben dem Hund das friedliche Zusammensein<br />

und Zusammenleben der künftigen Regierung<br />

des Prinzen verweisen. Die Sonnenblumen im Hintergrund<br />

verweisen auf die Zeit des Absolutismus und<br />

die übliche Beziehung zum Sonnenkönigtum, in dessen<br />

politische Ära der Prinz hineinwuchs. Jan Weenix<br />

war Sohn und Schüler des Jan Baptist Weenix in Utrecht,<br />

widmete sich der Malerei von Portraits, Landschaften,<br />

Tier- und Jagdstillleben. Hauptsächlich war<br />

er in Utrecht und Amsterdam tätig. Von 1702 bis 1712<br />

war er Hofmaler des Kurfürsten Johann Wilhelm in<br />

Düsseldorf. In dieser Zeit dürfte auch das vorliegende<br />

Portrait entstanden sein.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Horst Vey und Anna-Maria Kesting, Katalog der<br />

niederländischen <strong>Gemälde</strong> von 1550 bis 1800 im<br />

Wallraf-Richartz Museum und im öffentlichen Besitz<br />

der Stadt Köln 1976, S. 137. (1400881) (11)<br />

JAN WEENIX,<br />

1640/41 AMSTERDAM <strong>–</strong> 1719<br />

PORTRAIT OF THE PRINCE OF ORANGE<br />

WITH BIRD CAGE IN PARKLAND<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

102 x 154 cm.<br />

We would like to thank Dr. Fred G. Meijer for<br />

confirming the artist.<br />

Literature:<br />

cf. Horst Vey and Anna-Maria Kesting, Katalog der<br />

niederländischen <strong>Gemälde</strong> von 1550 bis 1800 im<br />

Wallraf-Richartz Museum und im öffentlichen Besitz<br />

der Stadt Köln 1976, p. 137.<br />

€ 26.000 - € 32.000<br />

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398<br />

GASPAR PEETER VERBRUGGEN D. J.,<br />

1664 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1730<br />

JUNGE FRAU MIT PUTTO UND BLUMENGIRLANDE<br />

Öl auf Leinwand. Wachsdoulbiert.<br />

89,5 x 139,7 cm.<br />

In teilebonisiertem Rahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten im Original von Dr. Klaus<br />

Ertz, Lingen, 24. März 2022.<br />

Vor einer angedeuteten hügeligen Landschaft mit<br />

wolkenverhangenem Himmel eine Parkvase mit gerippter<br />

Wandung und tordierten Profilen. Daneben ein<br />

Putto mit ausgestellten Flügeln ein mächtiges Blumenbouquet<br />

haltend, das in der Parkvase seinen<br />

Widerhall findet und auch von der Dame, die als Flora<br />

gesehen werden kann, sanft berührt wird. Diese<br />

ebenso zart wie die Blütenblätter und verlegen aus<br />

dem Bild hinausblickend. Ertz, der das <strong>Gemälde</strong> im<br />

Original untersuchen konnte, kommt in seinem Gutachten<br />

zu dem Schluss, dass es in den 1690er Jahren<br />

in Antwerpen gemalt worden sein muss. Wie im<br />

Antwerpen des 17. Jahrhunderts üblich, wurden den<br />

Stillleben Verbruggens meist Figuren anderer Maler<br />

hinzugefügt, was als gängige Arbeitsteilung gewertet<br />

werden kann; in diesem Fall jedoch erkennt Ertz auch<br />

in der Figur das Werk Verbruggens selbst, der sie im<br />

Stil des Peter Ykens angefertigt hat, während sie wunderbar<br />

zu den großen Blüten im Stil des Jean-Baptist<br />

Monnoyer passe.<br />

(1411402) (13)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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167


399<br />

BOLOGNESER MEISTER<br />

DER ZWEITEN HÄLFTE DES 17./ANFANG<br />

18. JAHRHUNDERTS<br />

BÜSSENDE MARIA MAGDALENA<br />

Öl auf Holz.<br />

30 x 22,5 cm.<br />

In breitem reliefverziertem und vergoldetem Rahmen.<br />

Ein schroffer Fels liegt in einer südlichen Landschaft,<br />

die von einer Piniengruppe und einem von einem Segelschiff<br />

durchzogenen offenen Gewässer gekennzeichnet<br />

wird. Davor unter einem Holzkreuz die in<br />

Gestalt einer Hyperbel liegende leicht bekleidete<br />

Maria Magdalena mit über ihrem Oberarm gleitenden<br />

güldenen Haaren und emporgerichtetem Blick. Über<br />

ihr an einem Geäst sich haltend zwei Putti. Das <strong>Gemälde</strong><br />

ehemals an Adrian van der Werff gegeben.<br />

Sowohl in Bezug auf die Landschaft des Themas als<br />

auch auf die Farbigkeit ist das hier angebotene <strong>Gemälde</strong><br />

verwandt mit einer büßenden Magdalena von<br />

van der Werff, das 1718 datiert ist und unter Inv.Nr.<br />

1943 im Musée du Louvre in Paris verwahrt wird.<br />

Während uns keine direkte weitere Version dieser<br />

Komposition bekannt ist, sei in Bezug auf die diagonal<br />

liegende Figur der Magdalena jedoch auch auf einige<br />

Beweinungen Christi etwa im Museum Boijmans Van<br />

Beuningen (Inv.Nr. 1967) verwiesen, die Christus in<br />

ähnlicher Position erscheinen lassen.<br />

(14012512) (13)<br />

SCHOOL OF BOLOGNA,<br />

SECOND HALF OF THE 17TH CENTURY/EARLY<br />

18TH CENTURY<br />

PENITENT MARY MAGDALENE<br />

Oil on panel.<br />

30 x 22.5 cm.<br />

€ 15.000 - € 25.000 (†)<br />

Sistrix<br />

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400<br />

VENEZIANISCHER MEISTER<br />

DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

DIE HEILIGE MARIA MAGDALENA<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

62 x 48,5 cm.<br />

In dekorativem, vergoldetem Rahmen.<br />

In gemaltem Hochoval das Halbbildnis der Maria<br />

Magdalena als Büßerin an einem Tisch, auf dem ein<br />

aufgeschlagenes Buch liegt. Sie trägt ein weiß-blaues<br />

Gewand, das ihre linke Schulter frei lässt, über dem<br />

die welligen blonden Strähnen ihres langen Haares<br />

herabhängen. In ihren Händen hält sie mit leicht tränenden<br />

Augen einen Totenschädel, neben dem am<br />

linken Bildrand das Salbgefäß als ihr Attribut zu erkennen<br />

ist. Durch den Lichteinfall werden insbesondere<br />

ihr zartes Inkarnat, ihre Hände, das Buch und ihr goldener<br />

Nimbus hervorgehoben. Qualitätvolle Malerei<br />

mit gekonnter Licht- und Schattengestaltung.<br />

(1410592) (18)<br />

€ 6.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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401<br />

BOLOGNESER SCHULE,<br />

ANFANG DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

BESCHNEIDUNG CHRISTI<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

148 x 126 cm.<br />

In breitem teilebonisierten Rahmen.<br />

Szene des neuen Testaments, nach der das Jesuskind<br />

am achten Tag nach seiner Geburt im Tempel den<br />

Hohepriestern vorgeführt wird. Der Tempel nur durch<br />

repoussoirhaft in den Bildraum gleitende Architekturelemente<br />

angedeutet, Wolkenbänke, auf denen Putti<br />

liegen, verklären die räumliche Struktur. Die Beschneidungsszene<br />

im Zentrum des Bildes mit dem Christuskind<br />

in liegender Kreuzform auf weißem Tuch gehalten<br />

mit zahlreichen umstehenden Personen.<br />

(1402121) (13)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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402<br />

ITALIENISCHER KÜNSTLER<br />

DES 18. JAHRHUNDERTS IN DER NACHFOLGE<br />

DES TIZIAN<br />

DANAË DEN GOLDREGEN EMPFANGEND<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

114 x 165,5 cm.<br />

Auf der Loggia eines herrschaftlichen Gebäudes liegt<br />

die unbekleidete Danaë unter einem Baldachin, begleitet<br />

von einem Cupido. Aus einer Wolke heraus<br />

lässt sich Zeus, verwandelt als Goldregen, zu ihr nieder.<br />

Das <strong>Gemälde</strong> orientiert sich an einem Werk von<br />

Tizian, das sich in der Sammlung Farnese des Museo<br />

di Capodimonte in Neapel befindet. Rest.<br />

(1410646) (10)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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171


403<br />

NICCOLÒ CASSANA,<br />

1659 GENUA ODER VENEDIG <strong>–</strong> 1714 LONDON<br />

Cassana, der bei seinem Vater Giovanni Francesco<br />

Cassana lernte, war ein äußerst erfolgreicher Maler in<br />

Venedig, der besonders für seine Portraits gerühmt<br />

wurde. Nach einem Aufenthalt in Düsseldorf ab 1711<br />

zog er nach London, wo er 1713 verstarb.<br />

PORTRAIT EINES EDELMANNES MIT DEGEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

105 x 87 cm.<br />

In marmoriertem Profilrahmen mit vergoldeten<br />

Akanthusornamenten.<br />

Beigegeben eine schriftliche Bestätigung von Anna<br />

Orlando, Oktober 2018, in Kopie.<br />

Vor dem im Chiaroscuro gesetzten, eine Innenwand<br />

suggerierenden Hintergrund das halbfigurige Bildnis<br />

eines leicht nach links gewandten jungen Mannes in<br />

purpurrotem Wams mit Goldknöpfen, eine Hand in die<br />

Hüfte gestützt, die andere an den silbergewickelten<br />

Griff eines Degens gelegt. Der Blick rechts aus dem<br />

Bildfeld gerichtet, ein gezwirbelter Schnurrbart die<br />

starkroten Lippen überspannend. Cassana, dessen<br />

Selbstbewusstsein der gebotenen Malqualität entsprochen<br />

haben mag, bot als 23 oder 24-jähriger noch<br />

unbekannter Künstler den Medici in Florenz ein<br />

Selbstportrait für deren Galerie berühmter Maler an.<br />

Zwar lernte er in Venedig, war dann aber meist in<br />

Florenz tätig, wo wir einige seiner Werke heute in den<br />

Uffizien finden. Wie häufig in seinen Portraits kulminieren<br />

auch in diesem Werk venezianische Einflüsse<br />

und der weitreichende Arm Anthonius van Dycks. Mit<br />

anhängendem Etikett des Hauses Sotheby’s.<br />

(1390112) (13)<br />

NICCOLÒ CASSANA,<br />

1659 GENOA OR VENICE <strong>–</strong> 1714 LONDON<br />

PORTRAIT OF A NOBLEMAN WITH SWORD<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

105 x 87 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Anna Orlando,<br />

October 2018, in copy.<br />

€ 20.000 - € 30.000 (†)<br />

Sistrix<br />

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403 A<br />

SERAFINO BRIZZI,<br />

1684 <strong>–</strong> 1737, KREIS DES<br />

Set von vier hochovalen <strong>Gemälde</strong>n<br />

FLUSSLANDSCHAFTEN MIT RUINEN<br />

ODER GEBÄUDEN<br />

Öl auf Holz, teils mit Stoffstreifen hinterlegt.<br />

Sichtmaß: je ca. 83 x 68 cm.<br />

In hellem Holzrahmen.<br />

Jeweils zwei <strong>Gemälde</strong> an einem Flussufer: die Überreste<br />

eines antiken Tempels mit kannelierten Säulen<br />

und korinthischen Kapitellen, eines davon mit einer<br />

übergroßen weiblichen Skulptur auf einem Sockel.<br />

Die anderen beiden <strong>Gemälde</strong> zeigen eine breite Flusslandschaft<br />

mit Booten oder Schiffen auf dem Wasser,<br />

einen Rundturm bzw. eine Klosteranlage an einem<br />

Ufer, während jeweils im Vordergrund größere Figuren<br />

zu erkennen sind. Darstellungen in überwiegend hellen<br />

pastellartigen Farbtönen, eines davon mit kräftigerer,<br />

bereits herbstlicher Laubfärbung der Bäume.<br />

(1411661) (18)<br />

SERAFINO BRIZZI,<br />

1684 <strong>–</strong> 1737, CIRCLE OF<br />

A set of four upright oval paintings<br />

RIVER LANDSCAPES WITH RUINS<br />

OR BUILDINGS<br />

Oil on panel, partially underlaid with strips of cloth.<br />

Sight size: ca. 83 x 68 cm each.<br />

In light wooden frame.<br />

€ 25.000 - € 35.000<br />

Sistrix<br />

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404<br />

LUIGI DESIO,<br />

KÜNSTLER DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

SERIE VON VIER TROMPE-L´ŒIL-GEMÄLDEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

Je 75 x 102 cm.<br />

In schmalen Rahmenleisten.<br />

Die vier großformatigen Bilder zeigen auf überwiegend<br />

braunem Grund eine Vielzahl von täuschend echt wiedergegebenen<br />

Kupferstichen, Landkarten, Rötelzeichnungen,<br />

Büchern und weiteren Objekten, zum <strong>Teil</strong><br />

scheinbar in einem gemalten Regal eingebunden, darunter<br />

eine antike Steinfigur eines Herkules.<br />

Literatur:<br />

Giulia Alberti, Ignanni dipinti. Trompe-l´œil<br />

nella foroteca zeri.<br />

Fondazone Federico Zeri, Bologna 2015,<br />

Abb. 91 - 95. (1421371) (11)<br />

LUIGI DESIO,<br />

TROMPE-L’ŒIL PAINTER OF THE 18TH CENTURY<br />

SERIES OF FOUR TROMPE L’ŒIL PAINTINGS<br />

Oil on canvas.<br />

75 x 102 cm each.<br />

Literature:<br />

Giulia Alberti, Ingnanni dipinti. Trompe-l’œil nella<br />

Fototeca Zeri, Bologna 2015, ill. 91 - 95.<br />

€ 35.000 - € 45.000<br />

Sistrix<br />

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405<br />

DOMENICO ZAMPIERI,<br />

1581 BOLOGNA <strong>–</strong> 1641 NEAPEL, NACH<br />

SINGENDE JUNGE FRAU, WOHL DIE HEILIGE<br />

CÄCILIA, MIT PUTTO<br />

Öl auf Leinwand.<br />

64,5 x 48 cm.<br />

In Prunkrahmen.<br />

In einem Innenraum mit rotem, von der Decke herabhängenden<br />

und zur Seite gerafften Vorhang, eine<br />

junge Frau in faltenreichen, grün-rotem Gewand mit<br />

sorgsam frisierten Haar, in dem ein blaues Band zu<br />

erkennen ist. Sie sitzt auf einem Stuhl, vor ihr ein großer<br />

Tisch mit grüner Samtdecke, auf der ein blond-gelockter<br />

Putto mit kleinen Flügeln sitzt, der ein aufgeschlagenes<br />

Notenheft hält und dabei aus dem Bild<br />

herausblickt. Neben ihm liegend ein Palmwedel, das<br />

darauf hindeutet, dass die Dargestellte eine Märtyrerin<br />

ist und es sich wohl um die Heilige Cäcilia handeln<br />

könnte, die als Schutzpatronin der Kirchhenmusik gilt.<br />

Die junge Frau hält mit ihrer linken Hand das Heft<br />

ebenfalls fest, schlägt mit ihrer rechten Hand sanft<br />

den Takt dazu und blickt mit ihren glänzenden Augen<br />

nach oben. Feine, ausgewogene Komposition bei der<br />

die Farben Grün und Rot überwiegen.<br />

(14204546) (18)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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406<br />

RÖMISCHE SCHULE DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

STILLLEBEN MIT FRÜCHTEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

77,5 x 97,5 cm.<br />

Im dekorativen vergoldeten Rahmen.<br />

In Waldlandschaft, vor und auf dem mit Figurenfries<br />

versehenen Sockel einer in die Höhe ragenden Säule,<br />

die sorgsam wiedergegebenen Früchte. Zu erkennen<br />

sind u. a. mehrere Feigen, Äpfel, helle und dunkle<br />

Weintraubenrispen, teils mit zur Seite und einem nach<br />

oben rankendem Weinlaubzweig, ein paar Kirschen<br />

und Pflaumen sowie zwei große Kürbisse. Durch die<br />

feine Lichtinszenierung werden diverse Früchte und<br />

ihre wiederspiegelnden Glanzlichter besonders hervorgehoben.<br />

Harmonische Darstellung in zurückhaltender<br />

Farbigkeit.<br />

(1401622) (18)<br />

€ 3.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

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177


407<br />

GIAMBATTISTA PIAZZETTA,<br />

1682 VENEDIG <strong>–</strong> 1754<br />

HEILIGER PETRUS<br />

Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />

45 x 38 cm.<br />

Eine gravierte Plakette auf dem Rahmen auf den<br />

genannten Künstler verweisend.<br />

In breitem reliefverziertem und vergoldetem Rahmen.<br />

Beigegeben eine Stellungnahme von George Knox,<br />

mit dem Hinweis, dass Piazzetta den Heiligen Petrus<br />

um die neun Mal gemalt habe und dass dieses <strong>Gemälde</strong><br />

eine wichtige Ergänzung in dieser Reihung<br />

darstellt, in Kopie.<br />

Vor abgedunkeltem Fond das nach rechts gewandte<br />

Brustbildnis des Heiligen Petrus einen großen Schlüssel<br />

als Attribut haltend und knapp am Betrachter vorbeiblickend.<br />

Sein weißes Jahr und der weiße Kragen<br />

schlaglichtartig aus dem Dunkel heraustretend und<br />

das Gesicht einleitend.<br />

(1421802) (13)<br />

€ 12.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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408<br />

BOLOGNESER SCHULE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

IM ATELIER DES MALERS<br />

SCHOOL OF BOLOGNA, 17TH CENTURY<br />

IN THE ARTIST’S STUDIO<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

170 x 188 cm.<br />

In dekorativem, vergoldeten Rahmen.<br />

In einem vornehmen steinernen Innenraum, mit nach<br />

rechts gezogenem, großen dunklen Vorhang, ein Maler<br />

sitzend, in rotem Gewand mit weißen stoffgefüllten<br />

Schlitzen, Pumphose, weißen Strümpfen und einem<br />

Barett mit weißer Feder auf seinem Kopf. Er hält in<br />

seiner Linken eine Malerpalette, in seiner rechten<br />

Hand einen Pinsel und betrachtet das vor ihm sitzende<br />

nackte Modell, das er gerade auf der vor ihm befindlichen<br />

Leinwand gemalt hat. Die junge Frau ist lediglich<br />

im Schambereich mit einem dünnen Tuch bekleidet, sie<br />

hat langes dunkelblondes gewelltes Haar, trägt einen<br />

Perlenohrring, hat rote Lippen und mit ihren blauen Augen<br />

schaut sie den Maler liebevoll an. Hinter ihr sind<br />

drei elegant gekleidete Damen in einem Gespräch, wovon<br />

eine mit der Hand auf, die zu Portraitierende weist.<br />

Im grauen Hintergrund links ist ein <strong>Teil</strong> einer mächtigen<br />

Säule zu erkennen. Die junge Frau ist deutlich auf dem<br />

gerade entstehenden Portraitgemälde wiederzuerkennen.<br />

Malerei in teils frischer leuchtender Farbgebung,<br />

wobei die weißen Kleidungselemente einen starken<br />

Kontrast gegenüber dem dunklen Hintergrund bilden.<br />

(14203211) (2) (18)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

170 x 188 cm.<br />

€ 25.000 - € 35.000<br />

Sistrix<br />

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409<br />

RÖMISCHER MEISTER DES AUSGEHENDEN<br />

17./ FRÜHEN 18. JAHRHUNDERTS<br />

<strong>Gemälde</strong>paar<br />

BERGIGE LANDSCHAFTEN MIT REISENDEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

80 x 109,5 cm.<br />

In vergoldeten Prunkrahmen.<br />

Das eine <strong>Gemälde</strong> zeigt in weiter bergiger Landschaft<br />

mit Gebäuden im Vordergrund auf einem Weg eine<br />

Karawane mit Pferden und Kamelen, von denen insbesondere<br />

eine Frau auf einem reich geschmückten<br />

Pferd und ein älterer bärtiger Mann mit rotem Umhang<br />

herausstechen. Linksseitig wird das <strong>Gemälde</strong> von<br />

mehreren, bis zum oberen Bildrand reichenden Bäumen<br />

als Repoussoir erweitert, während rechtsseitig auf<br />

einer kleinen Anhöhe ein ruhender Hirte mit seinen<br />

Tieren und eine halb verfallene Hütte zu sehen sind.<br />

Das andere <strong>Gemälde</strong> zeigt erneut eine Karawane mit<br />

Pferden, Kamelen und Vieh, die am Ufer eines Flusses<br />

angekommen sind, den sie überqueren möchten.<br />

Erneut eine Jungfrau auf einem Kamel sitzend, zudem<br />

gesellen sich wohl mehrere Hirten mit ihrer Schafherde<br />

an das Flussufer, den sie wohl schon überquert haben.<br />

Linksseitig erneut eine alte verfallene Hütte auf einer<br />

Anhöhe, während rechtsseitig das <strong>Gemälde</strong> von mehreren<br />

Bäumen, die in die Höhe ragen, begrenzt wird.<br />

Die Hintergründe der beiden <strong>Gemälde</strong> jeweils mit Gebäuden<br />

und Türmen, in hellblauer Farbigkeit, die Landschaft<br />

in der Mitte und im Vordergrund überwiegend<br />

in Beige-Grün, während die dargestellten Figuren teils<br />

farbenfrohe rote und blaue Kleidungsstücke tragen<br />

und in dynamischen Bewegungen, beispielsweise<br />

beim Halten oder Vorantreiben der Tiere, wiedergegeben<br />

werden. Vereinzelt rest.<br />

(1421201) (1) (18)<br />

ROMAN SCHOOL,<br />

LATE 17TH/ EARLY 18TH CENTURY<br />

A pair of paintings<br />

MOUNTAINOUS LANDSCAPE WITH TRAVELLERS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

80 x 109.5 cm each.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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181


410<br />

FILIPPO LAURI,<br />

1623 ROM <strong>–</strong> 1694<br />

<strong>Gemälde</strong>paar<br />

ANSICHTEN DER BÜSSENDEN MARIA<br />

MAGDALENA<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

Je 45 x 75 cm.<br />

In vergoldeten Rahmen.<br />

Beigegeben eine Expertise von Prof. Giancarlo Sestieri,<br />

Rom, 3. Juni 2022, in Kopie.<br />

Das eine <strong>Gemälde</strong> zeigt die nach rechts kniende; büßende<br />

Magdalena in blauem Gewand, die vor einem<br />

Felshang nach oben blickt auf ein Kruzifix, das von<br />

einem Engel auf einer Wolke, umgeben von weiteren<br />

Engeln, gehalten wird. Hinter der Heiligen eine weite<br />

Landschaft und einige spielende Putti. Rechts neben<br />

Magdalena am Boden ein Kind mit einer Hirschkuh,<br />

die beide an Darstellungen, besonders in der Romantik,<br />

der Heiligen Genoveva im Wald erinnern, deren<br />

Sohn von einer Hirschkuh genährt wird. Das andere<br />

<strong>Gemälde</strong> gibt Magdalena nach links kniend; in einem<br />

gelben Gewand vor einem Felsenstück wieder, auf<br />

dem ein aufgeschlagenes Buch und ein Totenschädel<br />

zur Meditation und Buße liegen. Ihr Blick gilt jedoch<br />

erneut einem größeren Kruzifix, das von einem Engel<br />

auf einer Wolke gehalten wird. Im Landschaftshintergrund<br />

vertreibt ein Engel ein dämonisches Ungeheuer<br />

mit Flügeln und im rechten Vordergrund versuchen<br />

einige Putti Schlangen zu vertreiben, die ebenso wie<br />

das Ungeheuer versuchen könnten, Magdalena von<br />

ihrer Medition abzulenken. Die Bilddarstellung auch<br />

an Werke mit der „Versuchung des Heiligen Antonius“<br />

erinnernd. Laut Sestieri hat der Maler mit den beiden<br />

Werken auch seinen anzüglichen und witzigen Geschmack<br />

auf ein religiöses Thema übertragen; die<br />

versammelten Gruppen auf den <strong>Gemälde</strong>n stechen<br />

besonders hervor und scheinen die Heilige bei ihrer<br />

Buße zu trösten.<br />

(14007613) (18)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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411<br />

MALER DER ZWEITEN HÄLFTE<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

<strong>Gemälde</strong>paar<br />

LOTH UND SEINE TÖCHTER<br />

sowie<br />

SUSANNA UND DIE BEIDEN ALTEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

Je 106 x 138 cm.<br />

In vergoldeten Rahmen.<br />

Das eine <strong>Gemälde</strong> zeigt den sitzenden Loth, teils mit<br />

einem roten Tuch umhüllt, mit seinen Töchtern in einer<br />

Höhle. Eine von ihnen ist gerade dabei, ihm in eine<br />

Schale Wein einzuschenken, um ihn trunken zu machen,<br />

während die versucht, ihn mit nacktem Oberkörper,<br />

einem über seinen Oberschenkel gelegten<br />

Bein und mit sinnlichem Blick versucht, zu verführen.<br />

Rechts fällt die Sicht aus der Höhle heraus auf die<br />

brennende Stadt Sodom und die zur Salzsäule erstarrte<br />

Frau des Lot. Das Thema des anderen <strong>Gemälde</strong>s<br />

stammt aus dem Buch Daniel, wonach die keusche<br />

Susanna von zwei alten Männern bedrängt wird, die<br />

jedoch später ihrer Tat überführt werden. Im Zentrum<br />

des <strong>Gemälde</strong>s sitzt Susanna am Rand eines Brunnens,<br />

zum Bade halb entkleidet, lediglich ein weißes Tuch<br />

bedeckt ihren zarten hellhäutigen Körper. Sie blickt<br />

erschrocken auf einen hinter ihr stehenden Mann<br />

mit Kopfbedeckung, der sie zur Stille mit Fingerzeig<br />

mahnt. Links der weitere ältere vollbärtige Mann mit<br />

rotem Umhang, der versucht ihr das Tuch zu entwenden.<br />

Durch die Beleuchtung wird insbesondere das<br />

Inkarnat der Susanna hervorgehoben. Beide <strong>Gemälde</strong><br />

mit beliebten Bildmotiven des <strong>Alte</strong>n Testamentes.<br />

(1410171) (18)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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183


412<br />

PAOLO ANESI,<br />

1697 ROM <strong>–</strong> 1773 EBENDA, KREIS DES<br />

BLICK AUF DIE TIBERINSEL IN ROM<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

48 x 98 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Auf dem <strong>Gemälde</strong> ist in der Mitte des Vordergrundes<br />

auf dem breiten Tiber ein großes Floss zu sehen, das<br />

schwer beladen ist mit Gepäck und einigen Figuren.<br />

Zwei Flößer bemühen sich, dieses anzutreiben. Im<br />

Hintergrund die Tiberinsel, von der aus jeweils zur Seite<br />

eine große Brücke geht. Rechtsseitig rechts ragt<br />

inmitten der Häuser von Rom die prächtige Kuppel<br />

des Petersdoms heraus. Darstellung unter blauen<br />

Himmel mit großen Wolkenformationen in zurückhaltender<br />

Farbgebung.<br />

Anmerkung:<br />

Paolo Anesi war zusammen mit Andrea Locatelli<br />

(1695-1741), Paolo Monaldi (um 1710-1779) und<br />

Alessio Demarchis (1684-1752) einer der bedeutendsten<br />

Landschaftsmaler der römischen Künstlerszene<br />

des 18. Jahrhunderts (1400768) (18)<br />

PAOLO ANESI,<br />

1697 ROME <strong>–</strong> 1773 IBID., CIRCLE OF<br />

VIEW OF THE TIBER ISLAND IN ROME<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

48 x 98 cm.<br />

Notes:<br />

Alongside Andrea Locatelli (1695 - 1741), Paolo<br />

Monaldi (ca. 1710 - 1779) and Alessio Demarchis<br />

(1684 - 1752), Paolo Anesi was one of the most important<br />

landscape painters of the Roman art scene<br />

of the 18th century.<br />

€ 18.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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413<br />

HENDRIK FRANS VAN LINT,<br />

1684 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1763 ROM<br />

Hendrik Frans van Lint wird in Antwerpen als Sohn<br />

des Historienmalers Pieter van Lint (1609-1660) und<br />

dessen zweiter Frau Anna Moeren geboren. Da sein<br />

Vater starb als er erst 6 Jahre alt war, wurde van Lint<br />

1696 Lehrling bei Peeter van Bredael, einem Maler<br />

von italianisierenden Landschaften. Van Lint blieb nicht,<br />

um seine Lehre zu beenden, sondern ging zwischen<br />

1697 und 1700 nach Rom. 1697 trat van Lint den<br />

Bent vueghels bei, einer Vereinigung von hauptsächlich<br />

niederländischen und flämischen Künstlern, die in<br />

Rom arbeiteten. Bei den Bentvueghels war es üblich,<br />

sich einen ansprechenden Spitznamen zuzulegen. Van<br />

Lints Name war „Lo Studio“. Dieser Spitzname mag<br />

ihm wegen seiner akribischen Technik gegeben worden<br />

sein. Van Lint scheint sich zudem im Kreis des holländischen<br />

Vedutenmalers Gaspar van Wittel bewegt<br />

zu haben, der in Rom als „Il Vanvitelli“ bekannt war.<br />

Van Wittel hatte sich 1675 in Rom niedergelassen, wo<br />

er mit seinen topografischen Ansichten zu einem der<br />

meistgefragten Künstler seiner Generation geworden<br />

war. Van Lint blieb für den Rest seines Lebens überwiegend<br />

in Rom.<br />

ITALIENISCHE RUINENLANDSCHAFT AM SEE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

42,6 x 54,4 cm.<br />

In breitem Prunkrahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen,<br />

28. November 2022, in Kopie.<br />

Unter sommerlich hellblauem Himmel ein ruhig verlaufender<br />

Fluss oder See, an dessen Ufer rechtsseitig<br />

ein antikes Ruinenstück mit zwei kannelierten korinthischen<br />

Säulen an den Uferrand hineinragt. Linksseitig<br />

weitere antike Ruinen, darunter ein großer Rundtempel<br />

und auf einer flacheren gelb-grünen Wiese einige<br />

Schafe. Am linken unteren Bildrand, unterhalb eines<br />

großen Baumes, haben sich drei Schäfer und eine Hirtin<br />

niedergelassen und blicken auf den Fluss in dieser<br />

harmonischen Landschaft. Laut Dr. Ertz ist das <strong>Gemälde</strong><br />

in den 1740er-Jahren in Rom geschaffen worden.<br />

Seine Landschaften, so auch hier, lassen den Einfluss<br />

der „Idealen Lanschaften“ des Franzosen Claude le<br />

Lorrain (1600-1682) erkennen. Es gibt durch den Künstler<br />

zahlreiche signierte <strong>Gemälde</strong>, die dem vorliegenden<br />

stilistisch zugeordnet werden können, sodass<br />

auch dieses nicht signierte <strong>Gemälde</strong> in das Gesamtwerk<br />

des Landschaftsmalers einzuordnen ist.<br />

(14111221) (18)<br />

€ 6.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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185


414<br />

GIUSEPPE BERNARDINO BISON,<br />

1762 ITALIEN <strong>–</strong> 1844 EBENDA<br />

Der Maler studierte in Brescia und war Schüler von<br />

Gerolamo Romani. Später zog er nach Venedig und<br />

setzte sein Studium unter Giovanni Antonio Canal<br />

(1697-1768) fort. Von 1834 bis 1838 unternahm er<br />

Reisen, die ihn u.a. nach Florenz, Rom, Neapel und<br />

Paestum führten. Seine lockeren Fantasielandschaften<br />

lassen erkennen, dass er auch als Bühnenmaler gewirkt<br />

hat, und sie unterscheiden sich stilistisch wesentlich<br />

von seinen in Venedigveduten, die wohl eher<br />

seinen Lebensunterhalt sichern konnten. Dennoch<br />

starb er verarmt 1844 in Mailand.<br />

<strong>Gemälde</strong>paar<br />

LANDSCHAFT MIT RÖMISCHEM RUINENCAPRICCIO<br />

sowie<br />

LANDSCHAFT MIT FLUSS, BRÜCKE UND DENKMAL<br />

Tempera/ Gouache auf Karton.<br />

Je 44 x 61 cm<br />

Unter Glas in klassizistischem Rahmen.<br />

Beigegeben eine Expertise von Dario Succi, Gorizia.<br />

Die beiden <strong>Gemälde</strong> in einer Weise zusammengehörig,<br />

dass bei gemeinsamer Hängung ein Fortsetzungszusammenhang<br />

denkbar ist. In lockerer, flüssiger<br />

und hellfarbiger Malweise wird die Tradition der<br />

Ruinencapricci aufgenommen, ebenfalls mit verlebendigender<br />

Figurenstaffage. Eines der Bilder zeigt im<br />

Hintergrund einen hell beleuchteten Bau in Anmutung<br />

des römischen Kolosseums, im Gegenstück beherrscht<br />

ein hoher Sockel mit daraufsitzendem<br />

Steinlöwen die Landschaft mit erhöht stehendem<br />

Gebäude im Hintergrund.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Egidio Martini, La pittura del settecento Veneto,<br />

Udine 1982.<br />

Vgl. Elena Bassi, Bison, Giuseppe Bernardino, In:<br />

Dizionario Biografico Italiano 10, Rom 1968, 684 f.<br />

(1421761) (11)<br />

GIUSEPPE BERNARDINO BISON,<br />

1762 ITALY <strong>–</strong> 1844 IBID.<br />

A pair of paintings<br />

LANDSCAPE WITH ROMAN RUIN CAPRICCIO<br />

and<br />

LANDSCAPE WITH RIVER, BRIDGE AND<br />

MONUMENT<br />

Tempera/ gouache on card.<br />

44 x 61 cm each.<br />

Accompanied by an expert’s report by Dario Succi,<br />

Gorizia.<br />

€ 16.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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Detailabbildung Lot 414<br />

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187


415<br />

NICOLAS LAFABRIQUE,<br />

1649 NAMUR <strong>–</strong> 1733 LIEGE<br />

Der Künstler arbeitete am Hof Ludwigs XIV in Paris<br />

und Kaiser Leopolds I in Wien, bevor er sich in Lüttich<br />

niederließ. Er zählt zu den wichtigsten Figuren der<br />

klassischen Malerei im Süden der Niederlande im 17.<br />

Jahrhundert.<br />

DIE HEILIGE FAMILIE UMGEBEN VON PUTTI<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

57 x 47 cm.<br />

Rechts unten auf Sockel monogrammiert „LF“.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Beigegeben eine Expertise von Didier Bodart, Rom,<br />

20. Oktober 1996, in Kopie.<br />

Die Darstellung zeigt die Heilige Familie in einer schönen,<br />

weiten Landschaft mit Ruinen. Rechtsseitig die<br />

auf einem Steinsockel sitzende Maria in edler rotblauer<br />

Gewandung, teils mit Goldfäden bestickt, den<br />

Jesusknaben, der nach Äpfeln greift, die ihm von einem<br />

kleinen Putto präsentiert werden, in ihrem Schoß haltend.<br />

Im Hintergrund stehend Josef, auf einen Stock<br />

gestützt, der das Geschehen liebevoll betrachtet. Neben<br />

der Familie mehrere spielende Putti, davon einige<br />

an einer langen Blumengirlande ziehend, einige linksseitig,<br />

die wohl gerade einen Korb mit Früchten ausgeschüttet<br />

haben, sowie im Himmel mehrere schwebende<br />

Putti, die mehrere Blumen und Blüten nach<br />

unten zum Boden gleiten lassen. Malerei mit vielen<br />

Details eines Themas, das laut Bodard klassisch von<br />

Nicolas Poussin (1594-1665) inspiriert ist.<br />

(14116613) (18)<br />

€ 7.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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416<br />

MALER DES 17./ FRÜHEN 18. JAHRHUNDERTS IN<br />

DER ART DES ANTOINE COYPEL (1661 <strong>–</strong> 1722)<br />

DIE TOILETTE DER VENUS MIT ADONIS UND AMOR<br />

PAINTER OF THE 17TH/EARLY 18TH CENTURY IN<br />

THE MANNER OF ANTOINE COYPEL (1661 <strong>–</strong> 1722)<br />

THE TOILET OF VENUS WITH ADONIS AND CUPID<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

130 x 97 cm.<br />

In Prunkrahmen.<br />

Der Maler hat hier zwei beliebte Themen der Kunstgeschichte<br />

miteinander verwoben. Zum einen die Toilette<br />

der Venus: In einer großen Parkanlage mit Brunnen<br />

die schöne Venus in hellblauem Gewand, weißer Bluse,<br />

die eine Brustseite frei lässt, mit langem, offenen<br />

dunkelblonden Haar, das sie kämmt. Zwei neben ihr<br />

fliegende Putti halten einen kleinen Spiegel, in dem<br />

sie sich aufmerksam bei ihrer Toilette betrachtet. Das<br />

andere Motiv ist die beliebte Darstellung der Venus<br />

mit Adonis, der vor ihr halb sitzend, halb liegend auf<br />

einem rötlichen Samtkissen mit goldenen Quasten<br />

und einem wertvollen Brokatteppich liegt. Er blickt sie<br />

mit ausgebreiteter rechter Hand liebevoll an. Links<br />

von beiden der kleine geflügelte Amor, der ein<br />

Schmuckkästchen für Venus bereit hält. Im Hintergrund<br />

links, hinter einem Baum versteckt, zwei Männer<br />

mit Helmen, einer von ihnen der Kriegsgott Mars,<br />

der seine Frau missmutig bei dem Schäferstündchen<br />

beobachtet. Feine, qualitätvolle Malereri in teils frischen,<br />

leuchtenden Farben, die Figuren mit feinem<br />

Inkarnat bei gekonnter Licht- und Schattenführung.<br />

(14116615) (18)<br />

Oil on canvas. Doubled.<br />

130 x 97 cm.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

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Sistrix<br />

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417<br />

FRANCESCO TIRONI,<br />

UM 1745 VENEDIG <strong>–</strong> 1797 BOLOGNA<br />

Tironi ist vor allem durch seine Vorlagen für die 24<br />

Radierungen mit Venedig-Motiven bekannt geworden,<br />

die von Antonio Sandi (1733-1817) gestochen und<br />

Anfang 1785 herausgegeben wurden. Exemplare der<br />

Zeichnungen finden sich in der Albertina Wien, Nationalgalerie<br />

Washington etc.<br />

VENEDIG <strong>–</strong> BLICK AUF SAN MARCO MIT<br />

DOGENPALAST UND CAMPANILE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

44 x 59 cm.<br />

Wir danken Herrn Dario Succi für freundliche Hinweise<br />

bezüglich der Zuweisung an den genannten Künstler.<br />

Die Vedute bietet eine Idealansicht der Lagunenstadt.<br />

Der Blick vom Canal grande hin zu den prominentesten<br />

Gebäuden, wie dem Palazzo Ducale, die links daneben<br />

liegende Piazzetta mit den beiden Säulen San<br />

Giorgio und San Luca, sowie dem Campanile, der sich<br />

hinter der Biblioteca erhebt. Zahlreiche Gondeln auf<br />

dem ruhigen Kanalwasser runden diese weltweit<br />

bekannte Erinnerung an die Lagunenstadt ab. Die<br />

Ansicht, feinpinselig gestaltet, erfasst eine warme,<br />

ins nebelige Grau ziehende Lichtstimmung, wodurch<br />

sich diese Vedute von so vielen anderen qualitätvoll<br />

abhebt.<br />

Tironi zählt zu den letzten Vedutisten Venedigs des 18.<br />

Jahrhunderts. Dementsprechend war sein Stil bereits<br />

beeinflusst von den <strong>Meister</strong>n wie Giovanni Antonio<br />

Canal (1697-1768) und Francesco (1712-1793) und Giovanni<br />

Antonio Guardi (1698/99-1760). Dabei ist hier die<br />

Farbgebung auffallend typisch für Werke des Malers.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Dario Succi, Francesco Tironi: Ultimo vedutista<br />

del Settecento veneziano, Edizioni della Laguna<br />

Pordenone 2004.<br />

Vgl. Lino Moretto, Francesco Tironi, in: Giuseppe<br />

Pavanello (Hrsg.), Canaletto. Venezia e i suoi<br />

splendori, Marsilio 2008. (1421122) (11)<br />

FRANCESCO TIRONI,<br />

CA. 1745 VENICE <strong>–</strong> 1797 BOLOGNA<br />

VENICE <strong>–</strong> VIEW OF SAN MARCO WITH THE<br />

DOGE’S PALACE AND CAMPANILE<br />

Oil on canvas.<br />

44 x 59 cm.<br />

We would like to thank Dario Succi for his kind advise<br />

regarding the attribution to the named artist.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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418<br />

GIOVANNI ANTONIO CANAL,<br />

GENANNT „CANALETTO“,<br />

1697 VENEDIG <strong>–</strong> 1768 EBENDA, NACHFOLGE DES<br />

CANAL GRANDE BEI SAN VIO<br />

GIOVANNI ANTONIO CANAL,<br />

ALSO KNOWN AS “CANALETTO”,<br />

1697 VENICE <strong>–</strong> 1768 IBID., FOLLOWER OF<br />

GRAND CANAL NEAR SAN VIO<br />

Öl auf Leinwand.<br />

70 x 95 cm.<br />

Blick auf den mittig nach hinten ziehendem Kanal mit<br />

der Kirchenkuppel rechts und der Punta della dogana<br />

im Hintergrund. Das beliebte Motiv wurde bereits von<br />

Canaletto, dann von etlichen Nachfolgern erfasst. Die<br />

vorliegende Vedute ist reich belebt mit einer Fülle<br />

von Gondeln und Lastkähnen, Figurenstaffage und<br />

als besonderes Augenmerk einem Kaminkehrer auf<br />

dem Dach des Palastes rechts am Bildrand.<br />

(1421535) (3) (11)<br />

Oil on canvas.<br />

70 x 95 cm.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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193


419<br />

FRANCESCO TIRONI,<br />

UM 1745 VENEDIG <strong>–</strong> 1797 BOLOGNA<br />

Der Maler war nahezu vergessen, bevor ihn Hermann<br />

Voss 1927/28 mit seinem Werk über die Veduten<br />

Venedigs wieder bekannt gemacht hat. Über die Biografie<br />

des Malers ist nicht viel bekannt, er stammte<br />

wohl aus einer Familie aus Friaul. Neben Gesamtansichten<br />

und Stadtveduten allgemein berühmter Plätze<br />

findet sich im Werk Tironis nicht selten die Erfassung<br />

intimerer Stadtteile oder einzelner Bauten, wobei die<br />

beige-braune Farbgebung meist typisch für seine<br />

Werke ist.<br />

VENEDIGVEDUTE MIT DEM BACINO DI<br />

SAN MARCO<br />

Öl auf Leinwand.<br />

52 x 75 cm.<br />

In vergoldetem und ornamentreliefiertem Rahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Dario Succi, Gorizia,<br />

der die Entstehung des Werkes auf Anfang der 1780er<br />

Jahre datiert, in Kopie.<br />

Seltene Ansicht aus dem Canal Grande heraus hin<br />

zum Bacino di San Marco mit der abschließenden<br />

Fassade des Dogenpalastes. Davor die Zecca und die<br />

Libreria, dahinter die Ponte della Paglia. Tironi zählt<br />

zeitlich zu den letzten Vedutisten Venedigs des 18.<br />

Jahrhunderts. Dementsprechend setzt sein Stil bereits<br />

die Einflüsse von Canaletto und den beiden<br />

Francesco und Antonio Guardi voraus. Zeichnungen<br />

finden sich in der Albertina Wien, der Nationalgalerie<br />

Washington etc.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Dario Succi, Francesco Tironi. Ultimo vedutista<br />

del Settecento veneziano, Marina del Friuli, 2004.<br />

Vgl. Hermann Voss, Francesco Tironi. Ein vergessener<br />

venezianischer Vedutenmaler, in: Zeitschrift für<br />

bildende Kunst 61 (1927/28), S. 266-270. (1421973)<br />

(13)<br />

FRANCESCO TIRONI,<br />

CA. 1745 VENICE <strong>–</strong> 1797 BOLOGNA<br />

VENICE VEDUTA WITH BACINO DI SAN MARCO<br />

Oil on canvas.<br />

52 x 75 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Dario Succi,<br />

Gorizia, who dates the painting to the 1780s, in copy.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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420<br />

FRANCESCO TIRONI,<br />

UM 1745 VENEDIG <strong>–</strong> 1797 BOLOGNA<br />

Der Maler war nahezu vergessen, bevor ihn Hermann<br />

Voss 1927/28 mit seinem Werk über die Veduten<br />

Venedigs wieder bekannt gemacht hat. Über die Biografie<br />

des Malers ist nicht viel bekannt, er stammte<br />

wohl aus einer Familie aus Friaul. Neben Gesamtansichten<br />

und Stadtveduten allgemein berühmter Plätze<br />

findet sich im Werk Tironis nicht selten die Erfassung<br />

intimerer Stadtteile oder einzelner Bauten, wobei die<br />

beige-braune Farbgebung meist typisch für seine<br />

Werke ist.<br />

DER CANAL GRANDE MIT DEM PALAZZO FOSCARI<br />

FRANCESCO TIRONI,<br />

CA. 1745 VENICE <strong>–</strong> 1797 BOLOGNA<br />

THE GRAND CANAL WITH THE FOSCARI PALACE<br />

Oil on canvas.<br />

52 x 75 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Dario Succi,<br />

Gorizia, who dates the painting to the early 1780s, in<br />

copy.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BIETEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

52 x 75 cm.<br />

In vergoldetem wie reliefverziertem Rahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Dario Succi, Gorizia,<br />

der das <strong>Gemälde</strong> auf den Beginn der 1780er Jahre<br />

datiert, in Kopie.<br />

Unter hohem Himmel Blick auf den spätgotischen<br />

Palazzo Foscari, der zur Zeit seiner Errichtung das<br />

größte Privathaus Venedigs war. Der Palast liegt<br />

dabei zwischen dem Rio di Ca’Foscari und dem Rio<br />

di San Barnaba. Vor dem sonnenbeschienenen Gebäude<br />

im Wasser mehrere Gondeln mit Figurenstaffage.<br />

Tironi zählt zeitlich zu den letzten Vedutisten<br />

Venedigs des 18. Jahrhunderts. Dementsprechend<br />

setzt sein Stil bereits die Einflüsse von Canaletto<br />

und den beiden Francesco und Antonio Guardi voraus.<br />

Zeichnungen seiner Hand finden sich in der<br />

Albertina Wien, der Nationalgalerie Washington etc.<br />

(1421972) (13)<br />

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195


421<br />

ITALIENISCHER MALER<br />

DER MITTE DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

ROM <strong>–</strong> VEDUTE DES KOLOSSEUMS<br />

ITALIAN SCHOOL,<br />

MID-18TH CENTURY<br />

ROME <strong>–</strong> VEDUTA OF THE COLOSSEUM<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

75 x 112 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Vor hellblauem sonnigen Himmel das prachtvolle antike<br />

Kolosseum, umgeben von teils grünen Wiesen<br />

und diversen Besuchergruppen. Im Vordergrund rechts<br />

zwei Reiter, die einen Stier verfolgen, während links,<br />

leicht im Schatten liegend, zwischen mehreren Gesteinsblöcken<br />

drei Besucher in Rückenansicht aufmerksam<br />

das Kolosseum betrachten. In einem der<br />

Rundbögen des Kolosseums sind zwei Besucher zu<br />

erkennen, wodurch die Größe des Bauwerks nochmal<br />

besonders hervorgehoben wird. Für die Zeit typische<br />

Vedutenansicht.<br />

(1421701) (18)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

75 x 112 cm.<br />

€ 12.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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422<br />

MALER DES 17./18. JAHRHUNDERTS<br />

NACH ALTNIEDERLÄNDISCHEM VORBILD<br />

DIE ANBETUNG DER HIRTEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

113,5 x 130,5 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Nächtliche Darstellung mit der Geburt Jesu und der<br />

Anbetung der Hirten. Im Zentrum des <strong>Gemälde</strong>s eine<br />

kleine Krippe mit dem auf einem hellen Laken, auf<br />

Stroh liegenden nackten Jesusknaben. Vor ihm seine<br />

Mutter Maria in rot-blauem Gewand, die Arme vor der<br />

Brust überkreuzt und mit gesenkten Augen liebevoll<br />

den Neugeborenen anblickend. Um sie herum, kreisförmig<br />

angeordnet, mehrere, überrascht auf das Kind<br />

blickende Hirten mit teils ausdrucksstarker Gestik.<br />

Rechts hinter Maria der stehende Josef im Halbschatten,<br />

auf einen langen Stab gestützt. Hinter ihm ein<br />

großes, leicht verfallenes steinernes Gebäude und<br />

zwei weitere Figuren. Links hinter Maria sind Ochs und<br />

Esel zu erkennen. Das Licht dieser nächtlichen Darstellung<br />

ganz von dem neugeborenen Kind ausgehend,<br />

das nicht nur das Gesicht Mariens, sondern auch die<br />

Gesichter und Hände und Arme der umstehenden<br />

Hirten erhellt, gemäß dem Bibelzitat, nachdem Jesus<br />

das Licht der Welt ist. Oberhalb Mariens erscheint im<br />

Bereich des nächtlichen Himmels ein Engel mit aus-<br />

gebreiteten Armen und einem Schriftband, auf dem<br />

die Worte zu lesen sind „Gloria in Excelsis Deo“. Am<br />

rechten oberen Bildrand reißt zudem der Himmel auf<br />

und der scheinende Mond ist zu erkennen. Malerei<br />

mit gekonnter Hell-Dunkel-Inszenierung, die an die<br />

Caravaggisten erinnert.<br />

(1421301) (18)<br />

PAINTER OF THE 17TH/ 18TH CENTURY<br />

AFTER AN EARLY NETHERLANDISH MODEL<br />

THE ADORATION OF THE MAGI<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

113.5 x 130.5 cm.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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197


423<br />

ADÉLAÏDE LABILLE-GUIARD,<br />

1749 PARIS <strong>–</strong> 1803 EBENDA, ZUG.<br />

DIE MALERIN AN DER STAFFELEI<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

100,5 x 81 cm.<br />

Im Louis XVI-Rahmen.<br />

Nach rechts gewandte Darstellung einer auf einem<br />

rot gepolsterten Fauteuil sitzenden in weiß-blauem<br />

Seidenkleid gewandeten Dame mit breitkrempigem<br />

gefiederten Hut. In ihren Händen eine Palette, ein<br />

Malerstab und mehrere Pinsel von denen einer soeben<br />

auf der vor ihr stehenden Leinwand aufliegt. Die<br />

Ähnlichkeit zu Labille-Guiard ist nicht von der Hand<br />

zu weisen, siehe dazu auch das Selbstportrait im<br />

Metropolitan Museum of Art, sodass die Entstehung<br />

unseres <strong>Gemälde</strong>s zumindest in ihren Umkreis anzunehmen<br />

ist.<br />

Provenienz:<br />

Tajan Paris, 18. Dezember 1995, Lot 184. (1371646)<br />

(13)<br />

ADÉLAÏDE LABILLE-GUIARD,<br />

1749 PARIS <strong>–</strong> 1803 IBID., ATTRIBUTED<br />

THE FEMALE PAINTER AT THE EASEL<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

100.5 x 81 cm.<br />

In Louis XVI frame.<br />

Provenance:<br />

Tajan Paris,18 December 1995, lot 184.<br />

€ 14.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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424<br />

CONSTANTIN NETSCHER,<br />

UM 1668 DEN HAAG <strong>–</strong> UM 1723<br />

Gemäß dem Biografen Houbraken war der Maler ein<br />

Sohn des ebenfalls als Portraitist bekannt gewordenen<br />

Caspar Netscher (1639 - 1684) und Bruder des<br />

Theodorus (1661-1732). Verehelicht mit Magdalena<br />

van Haensbergen, war er Schwiegersohn des Landschaftsmalers<br />

Johan van Haensbergen (1642-1705).<br />

BILDNIS EINER JUNGEN ADELIGEN DAME<br />

MIT PAPAGEI IM PARK<br />

Öl auf Leinwand.<br />

69,5 x 57,5 cm.<br />

Rechts, seitlich am Mauergesims signiert und<br />

datiert „1718“.<br />

Im vergoldeten Rahmen.<br />

Der Generationfolge gemäß zeigen sich seine Bildnisse<br />

weit lichtvoller als die seines Vaters Caspar; auch<br />

die Vorliebe für weiträumigere Darstellung von Park-<br />

Hintergründen entspricht der moderneren Auffassung,<br />

die bereits den Rokokostil vorbereitet. Wenngleich<br />

der Hintergrund hier abendlich gezeigt wird, so ist die<br />

Hauptaufmerksamkeit bereits auf den Lichtglanz des<br />

Seidengewandes gelegt. Anstelle von kräftigem Rot<br />

in der Kleidung wirkt hier ein leuchtendes Rosa auf<br />

silbrigem Textilgrund. Die Frisur, in dieser Zeit bereits<br />

weiß gepudert, ist kurzgehalten, wie dies in den folgenden<br />

Jahrzehnten Mode bleiben sollte.<br />

Provenienz:<br />

Privatsammlung, Benelux, seit über 40 Jahren im<br />

Besitz. (1420436) (11)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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199


425<br />

JOHANN ASAM,<br />

1649 ROTT/INN <strong>–</strong> 1711 SULZBACH<br />

Der Maler war der Vater der beiden berühmten Barock-Künstler,<br />

Architekten, Bildhauer und Maler Cosmas<br />

Damian Asam (1686-1739) und Egid Quirin Asam<br />

(1692-1750), wichtigste Vertreter des süddeutschen<br />

Barock. Als Freskant schuf der Vater Bildzyklen in<br />

den Kirchen Benediktbeuern, Tegernsee, Freising, der<br />

Klosterkirche Fürstenfeld, in Cham, Amberg usw.<br />

<strong>Gemälde</strong>paar<br />

ANBETUNG DER HIRTEN IN BETHLEHEM<br />

sowie<br />

GRABLEGUNG CHRISTI<br />

Gouache auf Papier.<br />

15 x 21,7 cm.<br />

In einem der Bilder (Grablegung) signiert „J. Asam“.<br />

Verso Aufkleber der Galerie Hans, Hamburg mit<br />

Künstlerbezeichnung, Enstehungsort „Augsburg“<br />

und zeitlicher Einordnung um 1700.<br />

Hinter Glas gerahmt.<br />

Wir danken Herrn Gode Krämer für freundliche Hinweise<br />

zur Katalogisierung.<br />

Die beiden Darstellungen sind als Gegenstücke gearbeitet.<br />

In der Bildkomposition sind die Figuren in den<br />

Landschaften jeweils nach rechts bzw. nach links positioniert.<br />

Darüber hinaus stehen die Szenen in einem<br />

thematischen Zusammenhang, der den Anfang und<br />

das Ende des Lebens Jesu bedeutet. In der Anbetungsszene<br />

rechts in der nächtlichen Landschaft ein<br />

leuchtender Engel in der Ferne. Arbeiten wie diese<br />

beiden Gouachen sind äußerst selten. A.R.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Eva Langenstein, Georg Asam, Ölmaler und Freskant<br />

im barocken Altbayern. München/Zürich 1986.<br />

(1420841) (11)<br />

€ 9.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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426<br />

JEAN-BAPTISTE PILLEMENT,<br />

1728 LYON <strong>–</strong> 1808 EBENDA, ZUG.<br />

DIE SCHIFFBRÜCHIGEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

29 x 37 cm.<br />

In dekorativen, teilvergoldeten Rahmen.<br />

Wir danken Alastair Laing für freundliche Hinweise<br />

zur Katalogisierung.<br />

Felsenküste im Sturm mit Wiedergabe zahlreicher<br />

Schiffbrüchiger, die sich auf die beleuchteten Felsen<br />

gerettet haben. Dahinter Wrackteile mit darauf befindlichen,<br />

teils heftig gestikulierenden Figuren und rechts<br />

schräg stehende Masten eines untergegangenen<br />

Schiffes vor dunklem, teilweise aufleuchtendem Gewitterhimmel.<br />

Im Hintergrund links ein Küstenstreifen<br />

mit Leuchtturm.<br />

Anmerkung:<br />

Das Werk des Künstlers besteht größtenteils aus<br />

Landschaften, wovon die meisten in den 1780er-Jahren<br />

entstanden sind, als er auch die Marinemalerei für<br />

sich entdeckte. Er schaffte es, sehr sensibel und<br />

differenziert Licht sowie atmosphärische Effekte<br />

einzufangen. (1400884) (18)<br />

€ 3.500 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

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Detailabbildung<br />

Lot 425<br />

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201


427<br />

THÉOBALD MICHAU,<br />

1676 TOURNAI <strong>–</strong> 1765 ANTWERPEN<br />

Der Maler war einer der erfolgreichsten Künstler des<br />

18. Jahrhunderts, die im Stil der Brueghel-Dynastie<br />

arbeiteten. Seine detailreichen und farbenprächtigen<br />

Werke erfüllten eine hohe Nachfrage zeitgenössischer,<br />

insbesondere französischer Sammler. Seine oft mit<br />

lebhaftem Pinselduktus eingefangenen Figuren verraten<br />

den Einfluss von Tenier.<br />

THE MILL OF REGILONES <strong>–</strong> GESCHÄFTIGES<br />

TREIBEN AM FLUSS<br />

THÉOBALD MICHAU,<br />

1676 TOURNAI <strong>–</strong> 1765 ANTWERP<br />

THE MILL OF REGILONES <strong>–</strong> HUSTLE AND BUSTLE<br />

ON THE RIVER<br />

Oil on panel.<br />

47.7 x 56 cm.<br />

Signed “T Michau” lower right.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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Öl auf Holz.<br />

47,7 x 56 cm.<br />

Rechts unten signiert „T Michau“.<br />

Blick auf einen sich schlängelnden großen Fluss mit<br />

einigen Booten im Wasser, darunter ein Fischerboot,<br />

sowie ein am rechten Ufer entlangführender Weg mit<br />

vielen Figuren. Zu diesen gehören Händler mit ihren<br />

schwer beladenen Mulis, ein kleines zweispänniges<br />

Fuhrwerk, sowie mehrere Händler, die ihre Ware<br />

anbieten. Am Ufer im flachen Wasser stehend eine<br />

kleine Viehherde. Im Hintergrund unter grau-blauem<br />

Himmel auf einer leichten Anhöhe stehend eine große<br />

Windmühle. Malerei in der typischen Manier des bekannten<br />

Künstlers.<br />

(1420751) (18)<br />

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428<br />

JEAN-BAPTISTE OUDRY,<br />

1686 PARIS <strong>–</strong> 1755 BEAUVAIS<br />

Oudry, der 1724 Hofmaler unter Louis XV wurde, ist<br />

neben seinen <strong>Gemälde</strong>n auch für seine Begründung<br />

und Leitung der Tapisserie-Manufaktur bekannt geworden,<br />

für die er auch Künstler wie François Boucher<br />

(1703-1770) gewinnen konnte. Jagd- und Tiermotive<br />

schuf er u. a. für den Herzog von Mecklenburg-Schwerin.<br />

HÖFISCHE JAGDGESELLSCHAFT MIT SPÜR­<br />

HUNDEN IN EINEM PARK<br />

Kohle, graue Pastellkreide und Weißhöhung auf Papier.<br />

Sichtmaß: 22,5 x 18 cm.<br />

Mittig unten signiert und datiert „1739“. Auf Passepartout<br />

bezeichnet und datiert „1739 Le Limier“.<br />

Im Passepartout, hinter Glas im alten Rahmen.<br />

Das Blatt zeigt eine Park-Waldlandschaft mit Baumschneisen,<br />

dazwischen eine zahlreiche Personenansammlung,<br />

die der Jagd beiwohnen; im Vordergrund<br />

drei höfisch gekleidete Jäger und ein Jagd gehilfe<br />

mit Spürhunden.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Kornelia von Berswordt-Wallrabe (Hrsg.), Oudrys<br />

gemalte Menagerie. Porträts von exotischen Tieren<br />

im Europa des 18. Jahrhunderts, Deutscher Kunstverlag<br />

2008.<br />

Vgl. Alexandre P. Robert-Dumesnil, Le Peintre-Graveur<br />

français, ou catalogue raisonné des estampes gravées<br />

par les peintres et les dessinateurs de l’école française,<br />

Paris Warée 1835-1871.<br />

(1421192) (11)<br />

€ 6.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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203


429<br />

FRANZÖSISCHE SCHULE<br />

DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

BACCHANAL<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

95 x 126 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Unter blauem Himmel eine fröhliche Gesellschaft<br />

beim Feiern vor weiter bergiger Landschaft. Linksseitig<br />

ein Faun und eine Nymphe beim Tanz. In der Mitte<br />

auf einem Wagen, gezogen von zwei Löwen, wohl die<br />

sitzende Ariadne, in die sich der Weingott Bacchus<br />

verliebt und die er zu seiner Braut auserkoren hatte,<br />

wohl auf dem Weg zu ihm. Begleitet wird sie von weiteren<br />

Nymphen, zum <strong>Teil</strong> mit Früchten und Blumen.<br />

Im Himmel ein Puttipaar, von denen einer einen<br />

schweren Früchtekorb trägt. Figurenreiche Darstellung<br />

in zurückhaltender Farbgebung.<br />

(14007625) (18)<br />

€ 3.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

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430<br />

DEUTSCHER MALER<br />

DES 17./18. JAHRHUNDERTS<br />

VENUS UND AMOR IN DER SCHMIEDE<br />

DES VULKANS<br />

Öl auf Leinwand.<br />

139 x 100 cm.<br />

In Profilrahmen.<br />

An einem kassettierten Steinpostament steht die<br />

entblößte Venus, deren Scham nur von der Hand<br />

des Amor bedeckt wird, dessen Köcher über einer<br />

vergoldeten Schenkkanne hängen. In ihren Händen<br />

Schmuck, ihr Haupt überfangen von einem textilen<br />

Lambrequin. Im Hintergrund Mars, dessen Rüstzeug<br />

von Cupiden angelegt wird, um welche Venus Vulkan<br />

gebeten hatte. Dessen Hammer ruht vor dem offenen<br />

Schmiedefeuer.<br />

(14204132) (13)<br />

€ 6.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

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431<br />

ITALIENISCHER MALER DER ZWEITEN HÄLFTE<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

RASTENDE ZWISCHEN ANTIKEN RUINEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

46,5 x 37 cm.<br />

In sonniger Landschaft einige Männer, teils lange Holzstöcke<br />

haltend, zwischen antiken Ruinen im Gespräch<br />

und sich ausruhend. Besonders auffällig linksseitig eine<br />

große bauchige Steinvase, dahinter ein steinerner Sarkophag<br />

und rechtsseitig der große Sockel einer Säule.<br />

Harmonische Darstellung mit ausgeprägter Licht- und<br />

Schattenführung.<br />

(1421193) (18)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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432<br />

MICHIEL CARRÉE,<br />

1657 DEN HAAG <strong>–</strong> 1727/47 ALKMAAR<br />

ARKADISCHE LANDSCHAFT MIT HIRTENIDYLLE<br />

UNTER ANTIKEN MONUMENTEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

81 x 101 cm.<br />

Am Pyramidensockel signiert und datiert „1695“.<br />

Im unteren Zentrum der Darstellung eine Hirtengruppe<br />

mit Rindern und Schafen an einem Steinbrunnen<br />

mit obeliskartigem, figürlich gemeißeltem Aufsatz.<br />

Daneben eine weitere antike Vase auf hohem Podest<br />

sowie ein hoher Säulenstumpf. Die antiken Denkmäler<br />

vor dem Hintergrund einer Baumgruppe, die im<br />

Spätabendlicht steht. Links zieht die römische Ruinenlandschaft<br />

nach hinten, überzogen von abendlich<br />

beleuchteten Wolken. Das Hirtenpaar in gestikulierender<br />

Bewegung wiedergegeben, dazwischen als origineller<br />

Einfall ein Äffchen, das auf einem Esel reitet.<br />

(1400885) (10)<br />

€ 3.500 - € 4.500<br />

Sistrix<br />

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205


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433<br />

GERARDUS VAN SPAENDONCK,<br />

1746 <strong>–</strong> 1822, NACHFOLGE DES<br />

Van Spaendonck zählt zu jenen Künstlern, die eine in<br />

Holland mit Jan van Huysum bereits höchst ausgereifte<br />

Blumenmalerei nach Frankreich brachten. Er studierte<br />

in den 1670-er Jahren bei Willem Herreyns an der Antwerpener<br />

Akademie, begab sich jedoch 1769 nach Paris,<br />

wo er zum Miniaturmaler am Hof ernannt wurde.<br />

1786 war er Kabinett-Hofmaler von Marie Antoinette.<br />

Sein außergewöhnliches Können zog zahlreiche<br />

Schü ler in sein Atelier. 1804 erhielt er den Orden der<br />

Ehrenlegion.<br />

GROSSER BLUMENSTRAUSS IN EINER STEINVASE<br />

MIT FRÜCHTEN, NESTGELEGE UND SCHNECKE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

69,5 x 57,5 cm.<br />

Wir danken Herrn Dr. Fred G. Meijer für freundliche<br />

Hinweise zur Katalogisierung.<br />

Das <strong>Gemälde</strong> besticht nicht allein durch die Vielfalt<br />

der Blumen und Kleintiere, vielmehr auch durch die<br />

Eleganz der Farbwahl und der hohen Ästhetik der gesamten<br />

Bildwirkung.<br />

(1402262) (11)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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434<br />

JEAN-BAPTISTE VAN LOO,<br />

1684 AIX-EN-PROVENCE <strong>–</strong> 1745 EBENDA, ZUG.<br />

ALLEGORIE DER POESIE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

105 x 136 cm.<br />

In goldfarbenem Rahmen.<br />

In einer großen Parkanlage haben sich mehrere Kinder<br />

in eleganter barocker Kleidung niedergelassen und<br />

gehen verschiedenen Tätigkeiten nach. In der Mitte<br />

ein sitzendes Mädchen in weißem Gewand mit blondem<br />

Haar und geröteten Wangen, auf einer kleinen<br />

goldenen Lyra spielend. Ein Junge, der neben ihr<br />

steht mit einem Ärmeln und rötlichem Mantelüberwurf,<br />

sieht sie verliebt an und scheint mit seinen Händen<br />

im Takt der Musik zu klatschen. Hinter ihm sitzend<br />

ein Junge, auf seinen übereinandergeschlagenen<br />

Beinen eine Schriftrolle auf einer Unterlage haltend, in<br />

seiner rechten Hand einen Federkiel, seinen Kopf<br />

schließlich auf seine linke Hand gestützt und über<br />

seine niederzuschreibende Dichtung nachdenkend.<br />

Links von ihm liegen am Boden eine Panflöte, ein<br />

Tamburin und eine Maske sowie ein Fell. Rechtsseitig,<br />

am Boden sitzend, ein weiterer Knabe mit aufgeschlagenem<br />

Buch, einen Federkiel in seiner Hand haltend<br />

und vor ihm liegend eine Schriftrolle mit den Worten<br />

„ŒUVRES DE PINDAR“, die auf den griechischen<br />

Dichter Pindar (um 518 <strong>–</strong> nach 446 v. Chr) hinweist.<br />

Zudem liegt er halb auf einem geschlossenen Buch<br />

mit dem Titel „Horace“, ein weiterer Hinweis auf einen<br />

bedeutenden römischen Dichter. Im Hintergrund<br />

rechts ein stehender Knabe, der versucht, das junge<br />

Mädchen mit seinen ausgestreckten Armen auf einen<br />

großen Rundtempel im Hintergrund hinzuweisen.<br />

Stimmungsvolle, harmonische Malerei in weichen<br />

Farbtönen mit vielen Details, die als Allegorie der<br />

Poesie zu verstehen sind. Kleine Rahmenschäden.<br />

Anmerkung:<br />

Der Künstler wurde von seinem Vater unterrichtet und<br />

hatte schon in jungen Jahren Aufträge für Kirchen<br />

und öffentliche Gebäude in Aix-en-Provence und Toulon.<br />

Nach seinem Studium in Rom ging er nach Paris,<br />

wo er zum Mitglied der Königlichen Akademie der<br />

Künste gewählt wurde. Er malte mehrere Altarbilder<br />

und restaurierte Werke von Francesco Primaticcio<br />

(1504-1570) in Fontainebleau. 1737 ging er nach England,<br />

wo er durch Portraits bekannt wurde und kehrte<br />

schließlich 1742 nach Paris zurück. (14007626) (18)<br />

€ 6.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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207


435<br />

PIETRO LONGHI,<br />

1702 <strong>–</strong> 1785, KREIS DES<br />

HALBBILDNIS EINER DAME IN<br />

BLAUEM BROKATKLEID<br />

Öl auf Leinwand.<br />

86 x 68,5 cm.<br />

Im original, marmorierten Rahmen mit erhaltenem<br />

Spannrahmen noch ohne Keile.<br />

Die Dame, noch jugendlichen <strong>Alte</strong>r, trägt das weiß<br />

gepuderte Haar kurz und eng anliegend, was eine<br />

zeitliche Einordnung um 1760 erlaubt. Trotz fehlendem<br />

attributivem Goldschmuck, der Mitglieder des<br />

Adels gewöhnlich auszeichnet <strong>–</strong> mit Ausnahme der<br />

tropfenförmigen Perlen-Ohrringe <strong>–</strong> ist die Nobilität der<br />

Dargestellten bereits an der großzügigen Verwendung<br />

von Blau im <strong>Gemälde</strong> dokumentiert, da diese<br />

Farbe auch damals erkennbar zu den teuersten Malmaterialien<br />

zählte. So dürfte es sich hier nicht um<br />

ein Mitglied des Adels, vielmehr um eine Dame der<br />

vermögenden norditalienisch-/venezianischen Gesellschaft<br />

handeln.<br />

(1421071) (11)<br />

€ 3.500 - € 4.000<br />

Sistrix<br />

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436<br />

SÜDDEUTSCHER MEISTER<br />

DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

PORTRAIT EINER ELEGANTEN DAME<br />

Öl auf Leinwand.<br />

84 x 65 cm.<br />

In Prunkrahmen.<br />

Vor unbestimmtem Hintergrund das Halbbildnis der<br />

jungen Frau leicht nach links in einem hellen Kleid mit<br />

weitem spitzenbesetztem Dekolleté und einem dunkelblauen<br />

Mantelüberwurf. Sie hat weiß gepudertes<br />

langes Haar, leicht gerötete Wangen und mit ihren<br />

glänzenden blauen Augen blickt sie würdevoll und<br />

aufmerksam aus dem Bild heraus.<br />

(1420414) (18)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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209


437<br />

MATTHEW WILLIAM PETERS,<br />

1741/42 <strong>–</strong> 1814, ZUG.<br />

PORTRAIT EINES JUNGEN MIT BUCH UND FEDER<br />

MATTHEW WILLIAM PETERS,<br />

1741/42 <strong>–</strong> 1814, ATTRIBUTED<br />

PORTRAIT OF A BOY WITH BOOK AND QUILL<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

125 x 102 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Der junge sitzende Mann vor beigem Hintergrund, in<br />

dem linksseitig eine Nische mit einer stehenden Figur<br />

zu erkennen ist. Er trägt ein dunkles Oberteil mit geschlitzten<br />

Ärmeln und einen weißen Spitzenkragen.<br />

Seinen Kopf hat er zur linken Seite gewandt und blickt<br />

mit seinen dunklen glänzenden Augen aufmerksam<br />

leicht nach oben seitlich aus dem Bild heraus. Vor ihm<br />

liegend ein aufgeschlagenes Buch, dass er mit seiner<br />

linken Hand hält, während in seiner rechten Hand eine<br />

kleine Schreibfeder zu erkennen ist. Qualitätvolle Malerei<br />

bei besonders feiner Wiedergabe des zarten Gesichts<br />

mit den geröteten Wangen, die Kleidung des<br />

Jungen an Portraits des Anthonis van Dyck (1599-<br />

1641) erinnernd.<br />

(1421604) (18)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

125 x 102 cm.<br />

€ 40.000 - € 60.000<br />

Sistrix<br />

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438<br />

CHRISTIAN DIETRICY, EIGENTLICH<br />

„CHRISTIAN WILHELM ERNST DIETRICH“,<br />

1712 WEIMAR <strong>–</strong> 1774 DRESDEN, ZUG.<br />

<strong>Gemälde</strong>paar<br />

MÄNNLICHE PORTRAITS<br />

Öl auf Holz.<br />

41 x 35,5 cm.<br />

Die beiden Männer sind durch ein geschicktes Spiel<br />

von Licht und Schatten und dichte Pinselstriche geformt,<br />

die die Weichheit des Bartes oder der Haare,<br />

die die Schläfen umrahmen, definieren. Die beiden<br />

aufwendig gestalteten Turbane scheinen fast gesplittert<br />

zu sein und vermitteln den taktilen Eindruck des<br />

Stoffes. Intensiv und tief scheinen sie das Wesen der<br />

beiden dargestellten Männer einzufangen.<br />

(1401259) (13)<br />

CHRISTIAN DIETRICY,<br />

ALSO KNOWN AS “CHRISTIAN WILHELM<br />

ERNST DIETRICH”,<br />

1712 WEIMAR <strong>–</strong> 1774 DRESDEN, ATTRIBUTED<br />

A pair of paintings<br />

MALE PORTRAITS<br />

Oil on panel.<br />

41 x 35.5 cm.<br />

€ 20.000 - € 40.000 (†)<br />

Sistrix<br />

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439<br />

FRANS HALS D. Ä.,<br />

1580 <strong>–</strong> 1666 , SCHULE DES<br />

SINGENDER MANN MIT FEDERHUT<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

55 x 44,5 cm.<br />

Auf dem Rahmen mit Namensnennung des Frans<br />

Hals. Verso auf der Leinwand mit altem Sammlungsetikett<br />

<strong>Gemälde</strong>sammlung des Dr. Schmieder mit<br />

Nummer 16.<br />

In reich dekoriertem Rahmen.<br />

Vor unbestimmtem Grund das Brustbildnis eines<br />

Mannes mit Federhut und geöffnetem Mund, ein<br />

Notenblatt haltend.<br />

(1421813) (13)<br />

FRANS HALS THE ELDER,<br />

1580 <strong>–</strong> 1666, SCHOOL OF<br />

SINGING MAN WITH PLUMED HAT<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

55 x 44.5 cm.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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440<br />

NIEDERLÄNDISCHER MALER<br />

IM STIL DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

WINTERLANDSCHAFT MIT<br />

SCHLITTSCHUHLÄUFERN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

65 x 81 cm.<br />

In vergoldetem Zierrahmen.<br />

Eine Flüssmündung, die eine dreibogige Brücke überspannt<br />

und links eine festungsähnliche Architektur<br />

aufweist, ist im Winter gefrohren und so nutzen einige<br />

Personen den Witterungsumstand, um Schlittschuh<br />

zu fahren. Der Himmel von winterlichen Schneewolken<br />

überspannt.<br />

(1421537) (3) (13)<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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213


441<br />

DEUTSCH-FRANZÖSISCHER MALER<br />

UM 1770<br />

<strong>Gemälde</strong>paar<br />

JUNGE DAME IM BOUDOIR AM TOILETTETISCH<br />

BEIM BESUCH EINES KAVALIERS<br />

sowie<br />

ZWEI ADELIGE DAMEN IM KABINETT VOR<br />

DEM KAMIN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

50 x 40 cm.<br />

Die beiden amüsanten Bilder führen die Darstellungen<br />

ausgesprochen erzählerisch vor. Das Erstgenannte<br />

zeigt drei Personen, dabei einen jungen Galan, der<br />

am Toiletttisch Augenkontakt mit der Zofe hält, die<br />

ihre junge Herrin soeben frisiert. Diese hält ein Buch,<br />

ein in dieser Zeit vor allem in Frankreich beliebtes<br />

Motiv der nunmehr fortschreitenden Bildung junger<br />

Damen, während sie dem Betrachter entgegenblickt,<br />

was ihrer Darstellung Portraitcharakter verleiht.<br />

Das Gegenstück zeigt eine Dame, die ihren weiten<br />

Rock vor das wärmende Kaminfeuer anhebt, um sich<br />

zu wärmen, während ihr die Gefährtin einen warnenden<br />

Blick zuwirft. Möglicherweise sind die beiden<br />

Darstellungen erlebte Szenen, im Bild als Erinnerungen<br />

festgehalten.<br />

(1420732) (11)<br />

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FRANCO-GERMAN ARTIST,<br />

CA. 1770<br />

A pair of paintings<br />

YOUNG LADY IN THE BOUDOIR AT HER TOILET<br />

VISITED BY A GENTLEMAN<br />

and<br />

TWO ARISTOCRATIC LADIES IN THE CABINET<br />

IN FRONT OF A FIREPLACE<br />

Oil on canvas.<br />

50 x 40 cm.<br />

The two amusing paintings present the depictions<br />

in a very narrative manner.<br />

€ 30.000 - € 40.000<br />

Sistrix<br />

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215


442<br />

JOHANN GEORG TRAUTMANN,<br />

1713 <strong>–</strong> 1769, ZUG.<br />

DER ERFOLGREICHE RAUBZUG<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

67 x 61 cm.<br />

In dekorativem, teilvergoldeten Rahmen.<br />

Im Rundbogeneingang eines alten Gebäudes hat<br />

wohl eine Diebesbande ihr erbeutetes Raubgut ausgebreitet:<br />

In der Mitte eine große Kiste mit wertvollen<br />

Tüchern und Bändern, davor liegend wertvolle goldene<br />

Schalen und Gefäße. Rechts daneben begutachten<br />

zwei Frauen die ausgebreiteten Münzen, zudem<br />

hält hinter ihnen ein Reiter ein wertvolles Stück Stoff,<br />

während ein zweiter eine weitere, kleinere Schmuckkiste<br />

heranträgt. Rechts, locker an den Sockel zweier<br />

folgender Säulen gelehnt, wohl der Anführer in rotem<br />

Gewand mit Kopfbedeckung, mit ausgebreitetem<br />

rechten Arm auf die Beute hinweisend und dabei aus<br />

dem Bild auf den Betrachter hinausblickend. Die<br />

nächtliche Darstellung wird nicht zuletzt erhellt durch<br />

eine erhobene, brennende Fackel, die eine der beiden<br />

Frauen hält. Nach links fällt der Blick auf eine Landschaft<br />

mit einem Wachsoldaten mit Gewehr und zwei<br />

weitere Männer. Qualitätvolle, nächtliche Darstellung<br />

mit vielen Details in überwiegend rot-brauner Farbgebung.<br />

(1411441) (18)<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

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443<br />

CHARLES ANDRÉ VAN LOO,<br />

1705 NIZZA <strong>–</strong> 1765 PARIS, UND WERKSTATT<br />

<strong>Gemälde</strong>paar<br />

MUSEALE GEMÄLDE EINER KÖNIGLICHEN<br />

HOCHZEITSKUTSCHE<br />

Öl auf Eichenholz.<br />

61,5 x 54 cm.<br />

Die beiden Bilder museal und höchst selten. Sie bildeten<br />

ursprünglich die Türbemalungen einer vergoldeten<br />

Prunkkutsche, wie sie in Paris für königliche Staatsprozessionen<br />

und Hochzeiten gefertigt wurden. In der<br />

Pariser Kutschen-Werkstatt arbeitete Van Loo zusammen<br />

mit seinen Mitarbeitern für die malerische Dekoration.<br />

Dabei sind die Hauptfiguren stets von der<br />

Hand des <strong>Meister</strong>s, die Nebendekoration von den<br />

Mitarbeitern. In der Regel enthalten die Darstellungen<br />

allegorische Bezüge zu Hochzeiten oder Krönungen.<br />

So sind auch hier die beiden bemalten Türverkleidungen<br />

mit Krönungsmotiven entsprechend allegorisch<br />

bemalt. Vor Blattgold-Hintergrund erscheinen jeweils<br />

fünf Putten auf Wolkenbänken. Sie stellen verniedlichte<br />

mythologische Götter und agieren entsprechend<br />

einem Hochzeitsereignis: In einem der Bilder vertritt<br />

ein Putto den Bräutigam als Gott Jupiter mit Blitzbündel<br />

und Helm. Er weist auf sein königliches ovales<br />

Wappen mit Krone. Links daneben Mars mit Schwert,<br />

darüber Flora, die die Krone hält. Links unten sitzt<br />

Amor im roten Umhang, Merkur mit einem Buch neben<br />

seinem Stab rechts auf der Wolke.<br />

Das Gegenstück ist der königlichen Braut gewidmet.<br />

Hier sind ebenfalls fünf Putten auf Wolken zu sehen.<br />

Eine mädchenhafte Puttenfigur mit rosafarbenem<br />

Velum oberhalb des noch unbekrönten Wappenrahmens<br />

erwartet die Krone. Im Zentrum unterhalb des<br />

Ovalwappens die weibliche Allegorie der Fortuna, mit<br />

einer ansehnlichen Mitgift in Form herabregnender<br />

Goldmünzen.<br />

Links darunter tragen zwei weitere Putten die Krone<br />

des Bräutigams nach oben, rechts daneben ist der Adler,<br />

Attribut des Zeus (des Bräutigams), flankiert von<br />

einem Putto mit Posaune (Ruhm).<br />

Die Innenflächen der ovalen Wappenrahmen sind mit<br />

Goldauflage überzogen. Es ist zu erkennen, dass sich<br />

darunter Adelswappen befinden. Der Grund liegt darin,<br />

dass derlei Prachtkarossen und Hochzeitskutschen<br />

mehrfach verwendet wurden, wobei jeweils neue<br />

Wappen eingesetzt werden konnten.<br />

Diese prächtigen Staatskutschen wurden in Paris gefertigt.<br />

In Deutschland war Frankfurt am Main traditionell<br />

die Wahl- und Krönungsstadt. Eine solche Prunkkarosse<br />

wurde laut Quellen für 100.000 rheinische<br />

Gulden erworben. So etwa die goldene Kutsche für<br />

die 1722 mit dem bayerischen Kurfürsten Karl Albrecht<br />

(1697-1745) vermählte, alsdann Kaiserin Maria<br />

Amalia (1701-1756) oder für den Kurfürsten Clemens<br />

August von Köln (1700-1761).<br />

Charles van Loo, in Paris für die Bemalung dieser<br />

Prunkkutschen zuständig, erhielt als Peintre le plus<br />

habile 1.200 Louis d’or, sowie „une tabatiére et montre“<br />

in Gold als Gratifikation.<br />

Die Abbildung (Rudolf H. Wackernagel, München 2022,<br />

S. 66ff) zeigt die Prunkkarosse für Maria Amalia (Marstallmuseum,<br />

Schloss Nymphenburg), die ebenfalls<br />

mit <strong>Gemälde</strong>n von Van Loo dekoriert ist. Die Malweise<br />

der hier vorliegenden Bilder stimmt mit den Malereien<br />

der Kutsche völlig überein.<br />

Charles van Loo entstammte einer flandrischen Malerfamilie.<br />

Er ging 1720 nach Paris, arbeitete zunächst<br />

mit seinem Bruder Jean-Baptiste zusammen und erhielt<br />

1724 den Prix de Rome. 1732 in Turin, dann ab<br />

1733 wieder in Paris, von Madame Pompadour als Rivale<br />

von Boucher gefördert. Noch vor seinem Tod wurde<br />

er als erster Maler des Königs in den Adel erhoben.<br />

Van Loo war Lehrer des Jean-Honoré Fragonard. A.R.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Rudolf H. Wackernagel, Staats- und Galawagen<br />

der Wittelsbacher. Kutschen, Schlitten und Sänften<br />

aus dem Marstallmuseum Schloss Nymphenburg,<br />

München 2002, Bd. 2 S. 66 ff. (1381841) (11)<br />

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CHARLES ANDRÉ VAN LOO,<br />

1705 NICE <strong>–</strong> 1765 PARIS, AND WORKSHOP<br />

A pair of paintings<br />

DEPICTIONS FROM A ROYAL WEDDING CARRIAGE<br />

OF MUSEUM-QUALITY<br />

Oil on oak panel.<br />

61.5 x 54 cm.<br />

The two paintings of museum-quality are extremely<br />

rare. Originally, they were the door paintings of a gilt<br />

state carriage. Together with his assistants, Van Loo<br />

painted the decorations in the Paris carriage workshop.<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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219


444<br />

JEAN HUGUES TARAVAL,<br />

1729 <strong>–</strong> 1785, ZUG.<br />

Jean Hugues Taraval war Sohn eines Malers, mit dem<br />

er 1732 nach Stockholm ging, um dort an der Königsresidenz<br />

mitzuwirken. Er studierte nach des Vaters Tod<br />

1750 in der Werkstatt der J.B. (1684-1745) und Charles<br />

André van Loo (1705-1765). 1756 mit dem Prix de<br />

Rome ausgezeichnet, wurde er Mitglied der Académie<br />

francaise und wirkte im Louvre, sowie in mehreren<br />

Palais und Château, wie etwa Fontainebleau.<br />

GEMÄLDEZYKLUS <strong>–</strong> ALLEGORIE DER VIER<br />

JAHRESZEITEN ALS KINDERSZENEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

50 x 60 cm.<br />

Die vier <strong>Gemälde</strong> zeigen die Themen der Jahreszeiten<br />

höchst reizvoll und ungewöhnlich in drolligen Kinderszenen.<br />

Die in den Jahreszeiten üblichen Tätigkeiten<br />

werden hier von Kleinkindern vorgeführt, was<br />

zeigt, dass der Maler intensive Beobachtungen umgesetzt<br />

hat. Die Grundidee einer solchen Auffassung<br />

wäre nicht zu denken ohne die literarischen Werke<br />

von Jean-Jaques Rousseau, mit dessen pädagogoschen<br />

Schriften. Taraval hinterließ in seinem Werk<br />

zahlreiche Bildmotive mit entsprechend dargestellten<br />

Putten, wie dies auch gleichzeitig bei Boucher zu sehen<br />

ist.<br />

Der „Frühling“ wird hier im Sinne kindlicher Interessen<br />

interpretiert, mit Verkleidungen während der Karnevalszeit.<br />

Die Szene in einem Innenraum mit Badezuber,<br />

ein Kind mit Merkurhelm, Mädchen mit<br />

Spitzhut sowie eine Allongeperücken-Anprobe.<br />

Der „Sommer“ zeigt die Kinder im höfischen Park,<br />

mit Gartengeräten, vor allem mit der kindlichen Erfahrung<br />

der Blumendüfte.<br />

Der „Herbst“ zeigt eine Traubenkelter, dazu mit einem<br />

Knäblein, das von der Torggelarbeit bereits Kopfschmerzen<br />

bekommen hat und taumelnd getröstet<br />

wird.<br />

Der „Winter“ zeigt eine Stubenszene mit Kamin und<br />

Kindern, die sich am Feuer wärmen. Auch hier eine<br />

drollige Szene mit dem mittig stehenden Knaben mit<br />

Brille, der den Erwachsenen spielt und ein Schriftstück<br />

vorliest.<br />

Die Bilder in tadelloser Erhaltung, wohl ehem. für ein<br />

höfisches Kinderkabinett als Supraporten geschaffen<br />

und daher nicht signiert.<br />

Provenienz:<br />

Pietro Accorsi, Turin.<br />

Die <strong>Gemälde</strong> wurden in der Familie der Vorbesitzer<br />

ehemals dem Turiner Maler Vittorio Amedeo Rapous<br />

(1728 - vor 1800) zugeschrieben.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Mark Sandoz, Hughes Taraval (Paris 1729-1785),<br />

Paris 1972, S. 195-255.<br />

Vgl. Simon Lee, Taraval, In: The Dictionary of Art,<br />

New York 1996, S. 343.<br />

(1421402) (11)<br />

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JEAN HUGUES TARAVAL,<br />

1729 <strong>–</strong> 1785, ATTRIBUTED<br />

SERIES OF PAINTINGS <strong>–</strong> ALLEGORY OF THE FOUR<br />

SEASONS AS CHILDREN’S SCENES<br />

Oil on canvas.<br />

50 x 60 cm.<br />

Provenance:<br />

Pietro Accorsi, Turin.<br />

The previous owners formerly attributed the work<br />

to the Turin painter Vittorio Amedeo Rapous (1728 -<br />

before 1800).<br />

Literature:<br />

cf. Mark Sandoz, Hugues Taraval (Paris 1729 - 1785),<br />

Paris 1972, pp. 195-255.<br />

cf. Simon Lee, Taraval, in: The Dictionary of Art, New<br />

York 1996, p. 343.<br />

€ 45.000 - € 65.000<br />

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221


KATALOG IV<br />

IMPRESSIONISTEN & MODERNE<br />

GEMÄLDE 19./20. JAHRHUNDERT<br />

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