18.11.2024 Aufrufe

UP Magazin 02/2024 [DE]

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Das <strong>Magazin</strong> der<br />

Doppelmayr Gruppe<br />

2/2<strong>02</strong>4<br />

Connect<br />

Jungbrunnen für Seilbahnen<br />

Nachhaltigkeit<br />

Hochregale in Holzbauweise<br />

Seilbahnen weltweit<br />

Singapur – Schweden – Neuseeland


Ein Jungbrunnen für Seilbahnen 6<br />

Mit Connect auf den neuesten Stand der Steuerung<br />

6<br />

Visionäre Wege für Neuseeland 12<br />

Urbane Seilbahnen für mehr Service<br />

und Nachhaltigkeit<br />

Gastkommentar Günther Aigner 14<br />

Skitourismus hat Zukunft<br />

Digital Training international gefragt 16<br />

Neue Schulungsprozesse kommen gut an<br />

26<br />

Doppelmayr Inside 18<br />

Lehrlingsrekord<br />

LTW City<br />

Erste Spezialbahn mit Connect Steuerung 20<br />

Pendelbahn in der Schweiz<br />

Interview mit Manuel Lutz 24<br />

Zusammenspiel von Wachstum und Nachhaltigkeit<br />

38<br />

Nachhaltigkeit26<br />

Mit Sonnenenergie aufs Zwölferhorn<br />

Neue Wege auf Spaniens höchsten Vulkan<br />

Nachhaltigkeitsbetrachtung der BUGA23-Seilbahn<br />

Die nachhaltige Art des Lagerns 36<br />

Holzregale gewinnen an Bedeutung<br />

Top-Destination in Georgien 38<br />

Gudauri entwickelt sich enorm<br />

Wichtelpark von Sillian wächst weiter 40<br />

Fabelwesen bekommen Zuwachs<br />

Coming Soon 42<br />

Neue Seilbahnen in Chamonix<br />

Ein Generationenprojekt für Hoch-Ybrig<br />

42<br />

Events46<br />

Italienischer Seilbahntag<br />

OITAF 2<strong>02</strong>4<br />

Impressum Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: Doppelmayr Seilbahnen GmbH, Postfach 20, Konrad-Doppelmayr-Straße 1, 6922 Wolfurt, Österreich, dm@doppelmayr.com,<br />

doppelmayr.com; Text und Redaktion: ikp Vorarlberg GmbH, ikp.at, Doppelmayr; Konzept: KMS TEAM, kms-team.com; Grafik und Gestaltung: KMS TEAM, kms-team.com; Konzett<br />

Brenndörfer, agenturkb.com; Fotos: Doppelmayr; Druck: Thurnher, Rankweil; Blattlinie nach § 25 Mediengesetz: Aktuelle Information für Kunden, Partner und Mitarbeiter der Doppelmayr<br />

Gruppe; Erscheinungsweise: zweimal jährlich. Nachdruck nur mit Quellenangabe und ausdrücklicher, schriftlicher Genehmigung gestattet; Stand: Oktober 2<strong>02</strong>4; Aus Gründen der<br />

besseren Lesbarkeit verzichten wir im <strong>Magazin</strong> darauf, geschlechtsspezifische Formulierungen zu verwenden; Satz- und Druckfehler vorbehalten, es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />

(AGB). Coverbild 10-MGD Skyline Queenstown, Queenstown (NZL), Skyline Enterprises Ltd. doppelmayr.com<br />

2


Für eine nachhaltige<br />

Entwicklung<br />

In dieser Ausgabe der <strong>UP</strong> geht es für uns<br />

gemeinsam bergauf. Und das im wahrsten<br />

Sinne. Wir berichten Ihnen von unseren<br />

Projekten auf der ganzen Welt:<br />

Mit spektakulären Bildern zum Beispiel<br />

aus Singapur und Schweden. Hoch<br />

hinaus geht es bald auch in Malaysia,<br />

denn dort entsteht bis 2<strong>02</strong>6 die Penang<br />

Hill Cable Car.<br />

Erfahren Sie mehr über spannende<br />

Themen, die die Doppelmayr Gruppe<br />

bewegen. Von Holzregallager-Lösungen<br />

über die LTW City und internationale<br />

Ambitionen für den urbanen Verkehr bis<br />

hin zu neuen Rekorden.<br />

Auch das Thema Nachhaltigkeit findet in<br />

dieser Ausgabe Platz. Hochinteressant ist<br />

in diesem Zusammenhang zum einen<br />

eine Studie über die Gondelbahn auf der<br />

deutschen Bundesgartenschau in<br />

Mannheim, und zum anderen wie unsere<br />

Kunden mit dem Thema Energie umgehen.<br />

Auf die Leser warten wieder abwechslungsreiche<br />

Beiträge rund um den<br />

Tourismus in den Bergen, Technik und<br />

Neues aus der Doppelmayr Gruppe. Wir<br />

geben einen Einblick in bereits fertiggestellte<br />

Projekte und einen Ausblick auf<br />

anstehende, die Sie hoffentlich genauso<br />

begeistern wie uns. Wir freuen uns schon<br />

darauf, auch in Zukunft gemeinsam neue<br />

Aufgaben anzupacken und mit bewährter<br />

Technologie sowie innovativen Ideen die<br />

besten Lösungen zu finden. In diesem<br />

Sinne: Viel Spaß beim Lesen.<br />

Gerhard Gassner<br />

Michael Köb<br />

Thomas Pichler<br />

Arno Inauen<br />

Executive Board<br />

Doppelmayr Group Management<br />

3


Gondelbahnfahren neu erleben<br />

Anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens hat die<br />

Singapore Cable Car heuer eine besondere<br />

Attraktion enthüllt: die SkyOrb Kabinen. Die<br />

weltweit ersten verchromten, kugelförmigen<br />

Kabinen bringen die Gäste vom Mount Faber<br />

auf dem Festland von Singapur auf die Ferieninsel<br />

Sentosa. Durch die großen Glasscheiben<br />

an den Seiten und die verglasten Böden bieten<br />

die sieben futuristischen Kabinen, die bei CWA<br />

in der Schweiz gefertigt wurden, einen unvergleichlichen<br />

Ausblick. Jede von ihnen hat Platz<br />

für sechs Fahrgäste und hebt das Seilbahnerlebnis<br />

auf ein neues Level.<br />

Mehr Infos<br />

4


Im Fokus<br />

5


Ein Jungbrunnen<br />

für Seilbahnen<br />

Mit Connect auf den neuesten Stand<br />

6


Die Steuerung ist eines der<br />

zentralen Elemente einer Seilbahn.<br />

Mit ihr werden Befehle<br />

ausgelöst, um die Anlage zu<br />

steuern und wesentliche<br />

Informationen laufen in ihr<br />

zusammen.<br />

Wie beim menschlichen Gehirn, ist es<br />

auch bei einer Seilbahn wichtig, dass<br />

die Steuerung „in Schuss“ gehalten<br />

wird. Deshalb ist ein Umbau bei älteren<br />

Bestands anlagen empfehlenswert.<br />

Mit Connect – der modernsten Steuerung<br />

auf dem Markt – werden entsprechende<br />

Anlagen auf den aktuellen technischen<br />

Stand gebracht und deren Verfügbarkeit<br />

abgesichert. Doch das ist noch nicht<br />

alles, Betreiber profitieren von zahlreichen<br />

weiteren Vorteilen.<br />

Die Connect Steuerung ist für<br />

verschiedene Bahnsysteme der<br />

Doppelmayr Gruppe erhältlich.<br />

7


Mehr Infos<br />

Verfügbarkeit<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Sicherheit<br />

Komfort<br />

Vorteile des Steuerungsumbaus<br />

Dank des vollumfänglichen Zugriffs auf<br />

Ersatzteile und Support werden Bestandsanlagen<br />

effektiv abgesichert. Heißt:<br />

weniger Ausfallzeiten und stattdessen ein<br />

kontinuierlicher Betrieb. Die Folge ist ein<br />

positiver Effekt auf die Verfügbarkeit und<br />

Wirtschaftlichkeit der Seilbahnanlage.<br />

Auch in der Handhabung und in Sachen<br />

Komfort führt die Connect Steuerung zu<br />

einer spürbaren Verbesserung. Ergonomisch<br />

optimierte Bedienfelder und eine<br />

farblich und konzeptionell durchdachte<br />

Visualisierung erleichtern die alltägliche<br />

Arbeit mit der Seilbahn. Zudem nutzt sie<br />

neueste Technologien zur Überwachung<br />

und Abschaltung. Das erhöht die Sicherheit<br />

der Anlage. Insbesondere in Gebieten<br />

mit mehreren Seilbahnen und häufig<br />

wechselndem Personal ist ein einheitliches<br />

Bedienkonzept zudem eine große<br />

Erleichterung für die Mitarbeitenden.<br />

Synergien nutzen<br />

Im Rahmen eines Steuerungsumbaus<br />

wird die Seilbahn in ihrer Gesamtheit<br />

betrachtet und von Doppelmayr-Experten<br />

automatisch einem Fitnesstest unterzogen.<br />

Denn moderne Technologien bieten<br />

einige Möglichkeiten, die Anlage über<br />

den Steuerungsumbau hinaus zu optimieren.<br />

Ziel dieser Maßnahmen ist es,<br />

anlassbezogen Synergien zu nutzen und<br />

kosteneffizient im Sinne des Kunden<br />

vorzugehen. Ein Beispiel ist die Antriebstechnik:<br />

Der Umbau von einem DC- auf<br />

einen AC-Antrieb kann Effizienz und<br />

Leistung verbessern sowie den Wartungsaufwand<br />

verringern. Das erhöht die<br />

Nachhaltigkeit der Anlage. Auch die<br />

Streckenausrüstung bietet wirkungsvolle<br />

Verbesserungsmöglichkeiten. Ein Beispiel<br />

ist hier das RPD Nexo System zur Seillageüberwachung.<br />

Mit diesem werden<br />

Abweichungen frühzeitig erkannt und<br />

kostspielige und sicherheitsrelevante<br />

Folgen vermieden.<br />

8


Schritt in Richtung autonome Mobilität<br />

Der Umstieg auf die Connect Steuerung ist bei<br />

Sesselbahnen zudem der Grundstein für die autonome<br />

Mobilität. Mit dem Wechsel wird die Basis für<br />

AURO (Automated Ropeway Operation) geschaffen<br />

und eine Nachrüstung in der Zukunft deutlich<br />

vereinfacht. AURO-Anlagen funktionieren dank<br />

moderner und vernetzter Technik ohne Stationsbedienstete<br />

in der Bergstation. Kameras und<br />

Sensoren garantieren einen reibungslosen Ablauf –<br />

insbesondere beim Aussteigen überwachen sie die<br />

Anlage. Komplett ohne Menschen läuft die Bahn<br />

aber nicht: Ein Seilbahnbediensteter hat die Seilbahn<br />

im Kontrollzentrum, dem Ropeway Operation Center<br />

(ROC), stets im Blick. Die perfekte Synergie von<br />

Mensch und Maschine.<br />

Matthias Dengg<br />

Mitglied der Geschäftsleitung<br />

Zillertaler Gletscherbahnen<br />

GmbH & Co. KG<br />

»Um die zukünftige<br />

Verfügbarkeit unserer<br />

Anlage abzusichern,<br />

haben wir uns für Connect<br />

entschieden. Durch die<br />

Beratung von Doppelmayr<br />

konnten wir zudem unsere<br />

Ein- und Ausstiegsintervalle<br />

optimieren. Das war ein<br />

kleiner Eingriff mit großer<br />

Wirkung für den Komfort<br />

unserer Gäste.«<br />

Anlass<br />

4-CLD-B Nordhang,<br />

Umbau im Sommer 2<strong>02</strong>2<br />

Umbauten<br />

Erneuerung der Steuerung<br />

inkl. Stromrichter<br />

Zusatzmaßnahme<br />

Optimierung der Ein- und<br />

Ausstiegsgeschwindigkeit<br />

sowie des Parksystems<br />

AURO für Sesselbahnen verfügt über eine KI-gestützte<br />

Bildverarbeitung, die es ermöglicht, Bild- und Videodaten<br />

in Echtzeit zu analysieren, zu bewerten und<br />

automatische Handlungen abzuleiten.<br />

Ergebnis<br />

Mehr Gästekomfort, weniger<br />

Abschaltungen und Einsparung<br />

von Personal beim<br />

Beschicken und Garagieren<br />

9


Zahlen & Fakten<br />

3.517<br />

Mitarbeitende weltweit<br />

1.697<br />

davon in Österreich<br />

11,81 %<br />

Umsatzplus<br />

1.057<br />

Millionen Euro<br />

Jahresumsatz<br />

10


Mit einem Umsatzwachstum<br />

von 11,81 % und einem Plus<br />

bei der Belegschaft von 5,7 %<br />

schließt die Doppelmayr<br />

Gruppe ein sehr erfolgreiches<br />

Geschäftsjahr 2<strong>02</strong>3/24 ab.<br />

Alle Infos zum<br />

Geschäftsjahr 2<strong>02</strong>3/24<br />

finden Sie online.<br />

11


Visionäre Wege<br />

für Neuseeland<br />

Urbane Seilbahnen sind in vielen Teilen der Welt ein<br />

wichtiger Bestandteil des öffentlichen Personennahverkehrs.<br />

Doppelmayr zeigt, dass sie auch in Neuseeland einen<br />

entscheidenden Beitrag zu einem besseren Verkehrsfluss,<br />

mehr Nachhaltigkeit und einer höheren Lebensqualität<br />

leisten könnten.<br />

Die Ausgangslage in Neuseeland ist klar:<br />

Die großen Städte im Land wachsen<br />

stetig und das Verkehrsaufkommen<br />

steigert sich entsprechend mit. Die<br />

bestehende Infrastruktur wird mehr und<br />

mehr überlastet. Das führt wiederum zu<br />

längeren Reisezeiten und zu mehr<br />

Unzufriedenheit. Um dieser Situation<br />

gerecht zu werden, müssten die Straßen<br />

ausgebaut werden. Doch das ist teuer,<br />

zeitaufwendig und führt meist dazu, dass<br />

der Verkehr noch mehr zunimmt. Da aber<br />

ein weiteres Wachstum in den Städten<br />

geplant ist, müssen neue, visionäre<br />

Verkehrslösungen her.<br />

Weitere Infos zum urbanen<br />

Seilbahnpotenzial in<br />

Neuseeland finden Sie im<br />

umfassenden Report.<br />

12


Report<br />

»Anders als<br />

bestehende<br />

Transportmittel<br />

eröffnen Seilbahnen<br />

mit einer<br />

unabhängigen<br />

Ebene neue<br />

Möglichkeiten.«<br />

Seilbahnen können mehrere der wichtigsten Verkehrsprobleme<br />

lösen, mit denen Städte konfrontiert sind –<br />

darunter Staus, Luft- und Lärmemissionen. Gleichzeitig<br />

wirken sie als Verbindung zwischen den Orten, an denen<br />

wir arbeiten, leben und uns wohl fühlen.<br />

Seilbahnen bieten<br />

zahlreiche Vorteile<br />

Die Verkehrswende kann nur geschafft<br />

werden, wenn das Angebot eine hohe<br />

Service-Qualität bietet und entsprechend<br />

attraktiv für die Menschen gestaltet ist.<br />

Seilbahnen zeichnen sich insbesondere<br />

im multimodalen Mix mit außergewöhnlichen<br />

Vorteilen aus, wie bereits Beispiele<br />

in Mexico City, Portland und bald auch<br />

Paris zeigen. Viele der Herausforderungen,<br />

mit denen der öffentliche Verkehr in<br />

Neuseelands Großstädten konfrontiert ist,<br />

könnten sie lösen. Anders als bestehende<br />

Transportmittel eröffnen sie mit einer<br />

unabhängigen Ebene neue Möglichkeiten.<br />

Sie bieten bei einer hohen Frequenz<br />

zuverlässige, sichere, direkte und schnelle<br />

Fahrten für die Fahrgäste und sind damit<br />

eine komfortable und attraktive Alternative.<br />

Sie ergänzen das bestehende Verkehrsnetz<br />

und schließen Lücken. Zu den<br />

weiteren Vorzügen von Seilbahnen<br />

gehören die vergleichsweise niedrigen<br />

Kosten – die Betriebskosten liegen<br />

40 Prozent unter denen für Busse –, die<br />

kurze Bauzeit, der minimale CO 2<br />

-Fußabdruck<br />

über die gesamte Lebensdauer<br />

und die hohe Energieeffizienz.<br />

Analyse zeigt Potenziale<br />

Gemeinsam mit dem lokalen Partner<br />

Abley, einem Planungs- und Transportberatungsunternehmen,<br />

hat Doppelmayr<br />

Neuseeland die Lage auf den beiden<br />

Hauptinseln im Südwestpazifik analysiert.<br />

Das Ergebnis: „Seilbahnen können<br />

mehrere der wichtigsten Transportherausforderungen<br />

neuseeländischer Städte<br />

bewältigen und die Vorteile von Seilbahnen<br />

sind insgesamt erheblich.“ Die<br />

Analyse identifizierte zwanzig Standorte<br />

in sechs Städten, an denen diese öffentliche<br />

Verkehrslösung sinnvoll ist.<br />

Doppelmayr fasste zehn Optionen für<br />

eine detaillierte Bewertung näher ins<br />

Auge. Den Fokus legten die Experten<br />

zunächst auf eine Seilbahnroute vom<br />

Flughafen Auckland zum Botany Town<br />

Centre, um eine wichtige Verkehrsader zu<br />

entlasten. Mit dem Ziel, den öffentlichen<br />

Verkehr zukünftig nachhaltig zu verbessern<br />

und die urbane Seilbahn mit ihren<br />

Vorteilen bei Entscheidungsträgern<br />

bekannter zu machen, hat Doppelmayr<br />

seine Projektideen der neuseeländischen<br />

Regierung vorgestellt. Denn das Potenzial<br />

wäre riesig.<br />

13


Statement<br />

Skitourismus<br />

hat Zukunft<br />

Günther Aigner ist Forscher und Unternehmensberater<br />

auf dem Gebiet des alpinen Skitourismus. In seinem<br />

Gastkommentar berichtet er über die globale<br />

Gegenwart des Skisports und einige der wichtigsten<br />

Herausforderungen bis zum Jahr 2050.<br />

Im deutschsprachigen Raum scheint sich<br />

der Skitourismus in einer Imagekrise zu<br />

befinden. Die Gründe dafür sind unter<br />

anderem der Klimawandel, das steigende<br />

ökologische Bewusstsein und die<br />

Luxurisierung des Skifahrens. Zum Teil ist<br />

das Auseinanderklaffen von Wahrnehmung<br />

und empirisch überprüften Fakten<br />

allerdings spektakulär, sodass sich ein<br />

näherer Blick lohnt.<br />

Beginnen wir mit der globalen Anzahl der<br />

Skifahrer. Im deutschsprachigen Raum<br />

scheint die Meinung klar zu sein: Die<br />

Skifahrer werden immer weniger. Und<br />

bald wird Schluss sein. Die Fakten aber<br />

sind diametral entgegengesetzt: Weltweit<br />

gibt es laut dem Schweizer Forscher<br />

Laurent Vanat im Jahr 2<strong>02</strong>4 rund<br />

150 Millionen Skifahrer. Das bedeutet,<br />

dass es heute mehr Skifahrer als jemals<br />

zuvor in der Geschichte der Menschheit<br />

gibt. Die Wachstumsmärkte befinden sich<br />

in den USA und in Asien. Während Asien<br />

kaum überrascht, ist der aktuelle Ski-<br />

Boom in den USA erstaunlich. Denn der<br />

größte skitouristische Markt der Welt –<br />

die USA – ist gleichzeitig der teuerste.<br />

Trotzdem können wir aktuell ein dynamisches<br />

Wachstum beobachten. Premium<br />

und Wachstum scheinen miteinander also<br />

durchaus vereinbar zu sein.<br />

Die Schneesicherheit<br />

im Jahre 2050<br />

Nach diesen erstaunlichen Zahlen könnte<br />

man also durchaus optimistisch sein für<br />

das Skifahren. Wenn denn nur der<br />

Klimawandel nicht wäre. Denn bald wird<br />

Schluss sein mit Schnee und Kälte. Nicht<br />

wahr? Oder sollen wir nicht auch beim<br />

Klima beginnen, der Wissenschaft zu<br />

folgen? Die ÖKS-15-Klimaszenarien für<br />

Österreich präsentieren den aktuellen<br />

Stand der Wissenschaft. Bis 2050 wird<br />

eine weitere Erwärmung der Winter um<br />

1,4 Grad Celsius erwartet. Das entspricht<br />

einem Anstieg der Schneegrenze um<br />

etwa 200 Höhenmeter. Laut dem<br />

renommierten Innsbrucker Wissenschafter<br />

Robert Steiger sind im Worst-Case-<br />

Szenario – welches auch die Aktivisten<br />

der Letzten Generation bewegt – im Jahr<br />

2050 noch 80 Prozent der aktuell<br />

bestehenden österreichischen Skigebiete<br />

schneesicher. Basis dieser Berechnung<br />

sind die heutigen Möglichkeiten der<br />

technischen Beschneiung. Sollten sich<br />

bei der Beschneiung in den nächsten drei<br />

Jahrzehnten Verbesserungen ergeben,<br />

kann die Quote sogar noch ansteigen.<br />

Zahlen zur technischen<br />

Beschneiung<br />

Wir werden also aller Voraussicht nach<br />

auch 2050 noch Schnee haben. Aber es<br />

gibt noch ein weiteres großes Problem:<br />

Skifahren hat einen viel zu großen<br />

ökologischen Fußabdruck. Vor allem die<br />

technische Beschneiung. Dies ist eines<br />

der bekanntesten und entscheidendsten<br />

Vorurteile gegenüber dem Skifahren.<br />

Neueste Forschungsergebnisse (Doktoratsstudie<br />

Günther Aigner an der Universität<br />

Innsbruck, „preliminary findings“)<br />

zeigen für die Beschneiung in Österreich<br />

jedoch folgende Zahlen:<br />

• Gesamtenergiebedarf: 273 GWh.<br />

Das entspricht einem Äquivalent von<br />

93.000 österreichischen Haushalten<br />

oder 0,44 Prozent des österreichischen<br />

Gesamtstrombedarfs.<br />

• Wasserbedarf: 44 Millionen Kubikmeter.<br />

Das entspricht 0,045 Prozent des<br />

österreichischen Jahresniederschlags.<br />

Dieses Wasser kehrt nach der Schneeschmelze<br />

vollständig und weiterhin<br />

trinkbar in den natürlichen Wasserkreislauf<br />

zurück. Der Wasserbedarf der<br />

Beschneiung ist somit ein Beispiel einer<br />

funktionierenden Kreislaufwirtschaft.<br />

• CO 2<br />

-Emissionen der Beschneiung:<br />

2.831 Tonnen. Wenn man die Seilbahnen<br />

und Lifte dazuzählt, kommt man auf<br />

einen Footprint von 8.400 Tonnen. Das<br />

entspricht einem Zehntausendstel der<br />

jährlichen CO 2<br />

-Emissionen Österreichs.<br />

14


© Günter Standl<br />

Günther Aigner bei<br />

Schnee messungen<br />

in Zürs am Arlberg,<br />

dem schneereichsten<br />

Wintersportort<br />

Österreichs.<br />

Skifahrertage pro Saison in den USA<br />

Skifahrertage<br />

(in Millionen)<br />

70<br />

60<br />

50<br />

54,4 Millionen Skifahrertage<br />

pro Saison im Durchschnitt<br />

Ø<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1978/79<br />

1982/83<br />

1986/87<br />

1990/91<br />

1994/95<br />

1998/99<br />

20<strong>02</strong>/03<br />

2006/07<br />

2010/11<br />

2014/15<br />

2018/19<br />

2<strong>02</strong>2/23<br />

Wenn eine Person in Österreich einen<br />

Skitag absolviert, so schlägt für die<br />

technische Beschneiung ein CO 2<br />

-Footprint<br />

von 54 Gramm zu Buche. Das<br />

entspricht einer Fahrt von 0,4 Kilometern<br />

mit einem Dieselauto. Daran ist deutlich<br />

zu erkennen, dass nicht die Beschneiung<br />

die Karbonisierung antreibt, sondern der<br />

Verkehr: Wie bei jeder Form des Tourismus<br />

ist die An- und Abreise der Touristen<br />

der Pferdefuß bei den Emissionen, nicht<br />

jedoch das Skifahren selbst. Aus meiner<br />

Sicht sehen wir hier ein spektakuläres<br />

Missverständnis zwischen Wahrnehmung<br />

und wissenschaftlichen Fakten.<br />

Folgen für Flora und Fauna<br />

Sogar das weitverbreitete Vorurteil der<br />

negativen Folgen des Skifahrens für die<br />

alpine Flora und Fauna wankt bedenklich.<br />

Neueste Studien geben uns gute Gründe<br />

zu glauben, dass die Beschneiung und<br />

das Präparieren von Skipisten offensichtlich<br />

keinen nennenswerten nachteiligen<br />

Einfluss auf die Flora und Fauna der<br />

grünen Hänge und Wiesen haben. Das<br />

Skifahren ist nicht so schlecht, wie Teile<br />

der Öffentlichkeit vermuten. Wir müssen<br />

beginnen, besser aufzuklären. Wir<br />

müssen versuchen, die öffentliche<br />

Diskussion um das Skifahren umzudrehen:<br />

Der Skitourismus muss beginnen,<br />

sich den schwierigen Diskussionen zu<br />

stellen, anstatt sich wegzuducken. Er darf<br />

die politischen Diskussionen nicht den<br />

NGOs überlassen, welche ihre Arbeit in<br />

den vergangenen Jahrzehnten klug und<br />

gut gemacht haben.<br />

Günther Aigner<br />

(* 1977 in Kitzbühel) gilt mit<br />

seinem 2013 gegründeten<br />

Unternehmen ZUKUNFT<br />

SKISPORT als Bindeglied<br />

zwischen dem akademischwissenschaftlichen<br />

Denkraum<br />

und den alpintouristischen<br />

Praktikern. 2<strong>02</strong>1 ist Aigner<br />

an die Universität Innsbruck<br />

zurückgekehrt, wo er als<br />

„PhD candidate“ (Doktorat<br />

„Management“) den Kreis zur<br />

akademischen Forschung<br />

schließt. Als Keynote Speaker<br />

hält er Vorträge im In- und<br />

Ausland und gibt als Gastlektor<br />

sein Wissen an Hochschulen<br />

in Europa und Asien weiter.<br />

Außerdem nimmt er als<br />

Experte am öffentlichen und<br />

medialen Diskurs teil.<br />

Günther Aigner<br />

auf YouTube:<br />

ZUKUNFT SKIFAHREN<br />

15


Doppelmayr<br />

Digital Training<br />

international gefragt<br />

Mit dem Digitalen Trainingsangebot ist Seilbahnwissen<br />

jederzeit und überall verfügbar – nun auch international.<br />

16


Kundendienst<br />

Im April 2<strong>02</strong>4 startete Doppelmayr im deutschsprachigen<br />

Raum mit einem digitalen Trainingsangebot<br />

für Seilbahnpersonal. Damit erhalten Betreiber die<br />

Möglichkeit, ihre Schulungsprozesse auf die nächste<br />

Stufe zu heben. Die webbasierte Wissensvermittlung<br />

verbindet hochwertiges Seilbahnwissen mit modernen<br />

Lernkonzepten, die Nutzer selbstständig und im<br />

eigenen Tempo absolvieren können. Bei Abschluss<br />

erhalten Teilnehmer ein persönliches Zertifikat, das<br />

auch den Betreibern als Schulungsnachweis zur<br />

Verfügung steht. Ein Erfolgsmodell, zu dem nun<br />

weitere Märkte Zugang erhalten.<br />

Startschuss für Nordamerika und Italien<br />

Zwei bedeutende Agenda-Punkte des diesjährigen<br />

OITAF-Kongresses im kanadischen Vancouver im Juni<br />

waren die Themen Seilbahnpersonal und Digitalisierung.<br />

Es wird zunehmend schwierig, gut ausgebildetes<br />

Personal zu finden und zu binden. Deshalb ist<br />

dessen kontinuierliche Aus- und Weiterbildung<br />

enorm wichtig und in einigen Ländern auch behördlich<br />

vorgegeben. Im Sinne der Fahrgastsicherheit<br />

und Systemverfügbarkeit ist das Thema Qualifikation<br />

auch abseits von gesetzlichen Vorgaben höchst<br />

relevant.<br />

Branchenweite Lösungen bieten im Gegensatz zu<br />

Einzellösungen große Effizienz- und Optimierungspotenziale.<br />

Aus diesem Grund hat Doppelmayr sein<br />

Schulungsportfolio um digitale Schulungen ergänzt<br />

und öffnet diese nun für weitere Märkte. Während<br />

das Angebot in Nordamerika ab sofort verfügbar ist,<br />

dürfen Betreiber in Italien bis zur Wintersaison<br />

2<strong>02</strong>4/25 mit einer Version in eigener Sprache rechnen.<br />

Weitere Märkte sind bereits in Planung.<br />

FAQ<br />

Sind die Schulungen nur für D-Line<br />

Anlagen von Doppelmayr?<br />

Das aktuelle digitale Schulungsportfolio kann<br />

unabhängig von System, Steuerung und<br />

Hersteller eingesetzt werden. Der Fokus liegt<br />

auf der Vermittlung von allgemeingültigem<br />

Seilbahnwissen und unterstützt das Betriebspersonal<br />

beim sicheren Fahrgastbetrieb.<br />

Kann ich eine gekaufte Schulung in<br />

mehreren Sprachen absolvieren?<br />

Im deutschsprachigen Markt kann bei jeder<br />

digitalen Schulung zwischen Deutsch und<br />

Englisch ausgewählt werden. Die Auswahl kann<br />

beim Lernen jederzeit wieder geändert werden.<br />

Müssen die Lernenden für das<br />

Zertifikat einen Test bestehen?<br />

Dies können die Kunden selbst entscheiden.<br />

Das Zertifikat wird auf Wunsch auch ohne<br />

Test ausgestellt und bestätigt die erfolgreiche<br />

Teilnahme am digitalen Training.<br />

Jetzt online<br />

testen!<br />

17


Doppelmayr Inside<br />

So viele Lehrlinge<br />

wie noch nie<br />

Ausbildungsrekord am größten Doppelmayr-<br />

Standort in Wolfurt und viele neue Gesichter<br />

in der gesamten Gruppe<br />

Lehrlinge Doppelmayr Wolfurt<br />

Lehrlinge Garaventa<br />

Das hat es in der 130-jährigen Firmengeschichte<br />

noch nicht gegeben: Gleich<br />

48 Lehrlinge haben gemeinsam ihre<br />

Ausbildung bei Doppelmayr in Wolfurt<br />

begonnen und gehören nun zum Team<br />

am größten Produktionsstandort der<br />

Gruppe. „Weiterentwicklung ist für uns<br />

ein sehr zentrales Thema. Nicht nur bei<br />

unseren Produkten, sondern auch als<br />

Unternehmen“, betont Gerhard Gassner,<br />

Doppelmayr-Geschäftsführer. „Deshalb<br />

investieren wir kontinuierlich in unsere<br />

Lehrlingsausbildung, damit unsere<br />

Lehrlinge die besten Rahmenbedingungen<br />

für eine hervorragende Ausbildung<br />

zur Verfügung haben. Wir sind sehr stolz,<br />

dass sich dieser Einsatz lohnt und sich so<br />

viele junge Menschen für Doppelmayr<br />

entschieden haben.“<br />

Um sich besser kennenzulernen,<br />

verbrachten die Lehrlinge mit ihren<br />

Ausbildern abwechslungsreiche Kennenlerntage<br />

am Hochjoch und am Golm –<br />

Bergfrühstück, Gravity-Cart-Fahrt und<br />

Waldrutschenpark inklusive. Am ersten<br />

Tag waren auch die Eltern eingeladen und<br />

erhielten wertvolle Einblicke in die Lehre<br />

ihrer Kinder bei Doppelmayr.<br />

Topausgebildete Fachleute für<br />

anspruchsvolle Aufgaben<br />

Doch damit nicht genug. Auch bei<br />

Garaventa sind an den Standorten in<br />

Goldau und Uetendorf insgesamt 13 Neuzugänge<br />

in ihre Lehre gestartet. „Die<br />

Seilbahnbranche entwickelt sich rasant<br />

und bietet damit spannende Perspektiven<br />

für junge Talente“, bekräftigt der CEO von<br />

Garaventa, Arno Inauen. Für die Umsetzung<br />

der anspruchsvollen Projekte zählt<br />

das Unternehmen auf topausgebildete<br />

Fachleute und investiert weiterhin stark<br />

in die Entwicklung der Experten von<br />

morgen. Bei Gassner Stahlbau gibt es seit<br />

Anfang September ebenfalls zwei neue<br />

Gesichter, bei Carvatech ist ein neuer<br />

Lehrling gestartet. Acht Lernende<br />

absolvieren derzeit bei Frey Stans ihre<br />

Ausbildung, zwei sind 2<strong>02</strong>4 neu dazugekommen.<br />

Das CWA-Team unterstützen<br />

nun ein Anlagen- und Apparatebauer,<br />

eine Logistikerin sowie in diesem Jahr<br />

erstmals ein Informatiker. Gute Nachrichten<br />

gibt es auch aus Italien und den USA:<br />

Bei Doppelmayr Italien sind seit Oktober<br />

neun Lehrlinge im Haus – so viele wie<br />

noch nie. Und in den USA gibt es nun<br />

erstmals Lehrlinge, doch dazu mehr in<br />

der nächsten <strong>UP</strong>-Ausgabe.<br />

18


Doppelmayr Inside<br />

LTW<br />

City<br />

Ob der Apfel im Supermarkt, das T-Shirt<br />

aus dem Online-Shop oder die Medikamente<br />

in der Apotheke – in unserer Welt<br />

ist es ganz normal, dass Dinge des<br />

täglichen Gebrauchs zu jeder Zeit<br />

verfügbar sind. Möglich machen das<br />

ausgeklügelte Prozesse im Hintergrund,<br />

die für den Endkonsumenten meist im<br />

Verborgenen bleiben.<br />

LTW ist als Komplettanbieter für Intralogistik<br />

ein essenzieller Baustein einer<br />

funktionierenden Lieferkette. Die Experten<br />

für Intralogistiklösungen mit hochgradig<br />

automatisierten Warenflüssen bewegen<br />

täglich Produkte aller Art. Mit LTW City<br />

verdeutlichen sie die komplexen<br />

Zusammen hänge von Logistiksystemen<br />

und zeigen auf, dass ein effizienter<br />

Materialfluss maßgeblich unser aller<br />

Leben begleitet und positiv beeinflusst.<br />

Denn wie wir Personen und Waren<br />

intelligent bewegen, spielt heute und in<br />

einer vernetzten Zukunft eine entscheidende<br />

Rolle.<br />

Mehr Infos<br />

Hochregallager für<br />

Container mit bis zu<br />

18 Tonnen Nutzlast<br />

Kundenspezifische Lösungen<br />

vom Palettenlager bis zum<br />

Hochregallager für Boote<br />

Multimodaler Warenfluss<br />

für clevere Lösungen<br />

mitten in der Stadt<br />

Gebündelte Kompetenz:<br />

Verbindung von Gütertransport<br />

und Personenverkehr<br />

Perfekt zugeschnittene<br />

Lösungen im Lebensmittelbereich<br />

Optimierte Logistikprozesse<br />

für die<br />

Automobilbranche<br />

Jahrelange Erfahrung<br />

im Tiefkühlbereich<br />

bei bis zu - 28°C<br />

Maximale Anlagenverfügbarkeit<br />

für<br />

Pharma und Medizin<br />

Komplettanbieter für<br />

einfache Lösungen<br />

komplexer Prozesse<br />

Starke Performance bei<br />

Schwerlastsystemen<br />

19


Erste Spezialbahn mit<br />

Connect Steuerung<br />

Die Pendelbahn Sörenberg–Brienzer Rothorn in der<br />

Schweiz ist als erste Anlage ihrer Art weltweit mit Connect<br />

ausgestattet, der modernen Seilbahnsteuerung der<br />

Doppelmayr Gruppe.<br />

Die Vorteile<br />

von Connect:<br />

• Übersichtliches Design<br />

• Intuitive Navigation<br />

• Fehlermeldungen, Warnungen<br />

und Informationen immer im Blick<br />

• Unterstützt Ursachenerkennung<br />

und bietet Lösungsvorschläge<br />

• Datenaufzeichnung für Analysen<br />

und Optimierungen<br />

20


Projekt<br />

Talstation der<br />

Pendelbahn Sörenberg–<br />

Brienzer Rothorn<br />

Die innovative Steuerung Connect mit<br />

intuitiver Navigation war bisher nur für<br />

Doppelmayr Umlaufbahnen verfügbar.<br />

Frey Stans aus der Zentralschweiz, Kompetenzzentrum<br />

für Spezialbahnsteuerungen<br />

innerhalb der Doppelmayr Gruppe, hat<br />

Connect neu auch für Spezialbahnen, also<br />

Pendel- und Standseilbahnen, entwickelt.<br />

Bei der Pendelbahn Sörenberg–Brienzer<br />

Rothorn nahe Luzern kommt die neueste<br />

Steuerungsgeneration erstmals zum<br />

Einsatz. Zu Connect: Die Seilbahnsteuerung<br />

zeichnet sich durch ihr einheitliches<br />

Bedienkonzept über alle Seilbahntypen<br />

aus. Connect ermöglicht eine zentrale<br />

Steuerung und Überwachung der Seilbahnanlage<br />

ab einer wählbaren Bedienstelle<br />

(Station oder Fahrzeug). Das System<br />

ist mit Kameras im Perron Bereich wie<br />

auch im Fahrzeug und Gegensprechanlagen<br />

ausgestattet. Dies ermöglicht<br />

einen unbegleiteten Betrieb.<br />

Neue Seilbahn auf den höchsten<br />

Berg im Kanton Luzern<br />

Das waren aber lange nicht alle Neuerungen<br />

an der Pendelbahn Sörenberg–<br />

Brienzer Rothorn. Denn Garaventa hat im<br />

Zuge des Umbaus auch das Bahnerlebnis<br />

schneller und effizienter gestaltet. Bereits<br />

seit 1971 verbindet eine 80er-Pendelbahn<br />

Sörenberg mit dem höchsten Ausflugsberg<br />

im Kanton Luzern, dem Brienzer<br />

Rothorn. Nach mehr als 50 Betriebsjahren<br />

stand nun eine komplette Modernisierung<br />

an. Neben der Steuerung wurden<br />

auch Antrieb, Stützen, Seile und Kabinen<br />

erneuert. Die Ausrichtung der Bahnachse<br />

sowie die Positionen der Stützen blieben<br />

unverändert. Um den heutigen Anforderungen<br />

in Hinblick auf Betrieb und<br />

Gästeflüssen zu entsprechen, wurde die<br />

Stationsinfrastruktur architektonisch<br />

umgebaut. Zudem wurden im Sinne des<br />

Retrofitgedankens einige Baugruppen wie<br />

die Rollenketten, die Spanngewichte und<br />

die Kabinenführungen von der ursprünglichen<br />

Bahn übernommen und in die neue<br />

Bahntechnik integriert. Durch beidseitig<br />

doppelflügelige Schiebetüren ermöglichen<br />

die neuen Kabinen von CWA einen<br />

effizienten Betrieb. Dadurch werden auch<br />

die Ein- und Ausstiegszeiten substantiell<br />

verkürzt.<br />

• Einheitliches Bedienkonzept über<br />

alle Seilbahntypen, in der Bedienstelle<br />

wie auch ab Fahrzeug<br />

• Mobile Applikation mit Tablet für<br />

Instandhaltungsarbeiten<br />

• Bedienung Notantrieb mit<br />

Connect Konzept visualisiert<br />

• Deaktivierungskonzept mit bis<br />

zu 180 deaktivierbaren Punkten<br />

• Einheitliche Terminologie,<br />

Schaubilder und Dokumentation<br />

• Gleiche Ersatzteile für Connect<br />

über alle Bahnsysteme hinweg<br />

• Hohe Materialverfügbarkeit<br />

innerhalb der Doppelmayr<br />

Gruppe mit Sicherstellung<br />

bester Ersatzteilverfügbarkeit<br />

für kurze Lieferzeiten<br />

Weitere Infos zur Steuerung<br />

Connect siehe Seite 6 ff.<br />

21


Projekt<br />

4-CLF Skyline Luge Kuala Lumpur<br />

Kuang, Selangor (MYS)<br />

Skyline Luge Kuala Lumpur Sdn Bhd<br />

Skyline Luge<br />

begeistert Kuala Lumpur<br />

Mit einem 4er-Sessellift von Doppelmayr geht es<br />

zum actionreichen Kart-Erlebnis.<br />

Der Park „Skyline Luge“ ist seit Neuestem<br />

die Freizeitaktivität schlechthin rund um<br />

Kuala Lumpur, der Hauptstadt von<br />

Malaysia. Denn dieses rasante Rodelerlebnis<br />

gibt es sonst nirgends im Land.<br />

Skyline Luge ist 1985 in Neuseeland<br />

entstanden und inzwischen in vier<br />

weiteren Ländern zu finden: in Kanada,<br />

Singapur, Südkorea und neu nun auch in<br />

Malaysia. Der Park verspricht Action mit<br />

einem speziellen Sportgerät, einer Art<br />

Mischung aus Kart und Sommerrodel.<br />

Jeder Fahrer kann dabei individuell<br />

bestimmen, wie schnell er unterwegs sein<br />

möchte. Um an den Start der Rennstrecken<br />

zu gelangen, fahren Besucher<br />

komfortabel mit einem Doppelmayr-<br />

Sessellift. Die rund 140 Meter lange<br />

Anlage überwindet knapp 40 Höhenmeter<br />

und bietet während der Fahrt einen<br />

tollen Ausblick auf die Rennstrecken und<br />

die umliegende Umgebung.<br />

Entspannt rauf, rasant runter<br />

Wie beim Rodeln sausen die Gäste mit<br />

den dreirädrigen Karts über langgezogene<br />

Geraden und durch enge Kurven. Auch<br />

der mit 52 Metern längste Luge-Tunnel<br />

der Welt ist Teil des insgesamt 160 Meter<br />

langen Rodeltunnelsystems im Skyline<br />

Luge Park in Kuala Lumpur. Auf 1,6 Kilometern<br />

gibt es insgesamt vier verschiedene<br />

Strecken zu erkunden, von Genussfahrten<br />

bis zum Adrenalin-Kick ist alles dabei. Im<br />

Ziel angekommen, muss man sich über<br />

den Aufstieg zum Glück keine Gedanken<br />

machen. Sowohl für die Fahrer als auch für<br />

die Karts geht es ganz entspannt mit dem<br />

Sessellift wieder hinauf ins nächste<br />

Abenteuer. Ein besonderes Highlight sind<br />

die Nachtfahrten, zu denen der Park in<br />

unterschiedlichste farbige Lichtstimmungen<br />

gehüllt wird.<br />

138 m<br />

Schräge Länge<br />

38 m<br />

Vertikale Höhe<br />

1.787 p/h<br />

Förderleistung<br />

1,1 m/s<br />

Fahrgeschwindigkeit<br />

22


6-CLD-B Söderåsen Express<br />

Lindvallen (SWE)<br />

SkiStar Sälen<br />

Projekt<br />

Mit mehr Komfort<br />

auf den Berg<br />

Neue 6er-Sesselbahn erhöht in Lindvallen die<br />

Förderleistung und trägt zur Nachhaltigkeit bei.<br />

1.490 m<br />

Schräge Länge<br />

293 m<br />

Vertikale Höhe<br />

2.400 p/h<br />

Förderleistung<br />

6,0 m/s<br />

Fahrgeschwindigkeit<br />

Mehr Komfort im schwedischen Lindvallen bietet seit<br />

diesem Jahr der Söderåsen Express. Er ersetzt eine<br />

4er-Sesselbahn aus dem Jahr 1988. Ausgestattet mit<br />

Sitzheizung und Bubble bringt die neue 6er-Sesselbahn<br />

der Seilbahngeneration D-Line die Gäste noch<br />

bequemer und schneller auf den Berg. Ein weiterer<br />

Pluspunkt ist die neue Streckenführung: Die Talstation<br />

ist nun besser für die ankommenden Wintersportler<br />

erreichbar und die Bergstation wurde<br />

windgeschützt positioniert. Der Weg zum Pistenvergnügen<br />

ist damit deutlich kürzer. Die gestiegene<br />

Förderleistung von 2.400 Personen pro Stunde trägt<br />

zu einem schnellen Start in den Skitag und kürzeren<br />

Wartezeiten bei.<br />

Wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit<br />

Mit der neuen Sesselbahn erfüllt Skandinaviens<br />

größter Skigebietsbetreiber SkiStar AB den eigenen<br />

Anspruch, die Gästezufriedenheit zu steigern, denn<br />

der Bergurlaub in Lindvallen ist sehr beliebt. Gleichzeitig<br />

gewinnt auch das Thema Nachhaltigkeit an<br />

Bedeutung. SkiStar hat sich für den energieeffizienten<br />

und getriebelosen Doppelmayr Direct Drive<br />

(DDD) mit zwei Ringen entschieden. „Unsere Gäste<br />

dabei zu unterstützen, nachhaltiger zu unseren<br />

Skigebieten zu reisen, ist ein wichtiger Teil unserer<br />

Nachhaltigkeitsstrategie. Mit dem DDD-Antriebskonzept<br />

passt die Anlage perfekt zu unserem Ziel,<br />

unsere Auswirkungen auf das Klima bis 2030 zu<br />

halbieren“, betont Fanny Sjödin, Chief Sustainability<br />

Officer bei SkiStar.<br />

23


»Branche sucht nach<br />

nachhaltigen Lösungen«<br />

Manuel Lutz ist seit Mai 2<strong>02</strong>4 Geschäftsführer des<br />

Vereins Vitalpin. Im Gespräch berichtet er von den Zielen<br />

des Vereins und seinem Blick auf das Zusammenspiel<br />

zwischen Tourismus und Nachhaltigkeit.<br />

24


Interview<br />

Was genau ist Vitalpin und<br />

welche Ziele verfolgt der Verein?<br />

Da sich die Meinungen über den Tourismus<br />

teilweise ins Negative gewandelt<br />

haben, wurde Vitalpin gegründet, um als<br />

Brückenbauer zwischen Tourismus, NGOs<br />

und der Bevölkerung zu vermitteln.<br />

Der Verein ist gemeinnützig, nicht<br />

gewinn orientiert, unpolitisch, international<br />

agierend und versteht sich als<br />

Redaktionsservice und Kommunikationsmanufaktur.<br />

Vitalpin vereint eine Million<br />

Menschen und Unternehmen in den<br />

Alpen, die von und mit dem Tourismus<br />

leben und von einem funktionierenden<br />

Tourismus abhängig sind. Mit sachlichen<br />

Beiträgen möchten wir die Bevölkerung<br />

über Social Media, unsere Podcast-Reihe<br />

„Be/r\gegnungen“ sowie die Medien erreichen.<br />

Für Letztere sind wir auch eine<br />

Servicestelle, die sowohl länder- als auch<br />

branchenübergreifend Auskunft geben<br />

kann.<br />

Manuel Lutz<br />

Manuel Lutz hat das Diplomstudium<br />

Internationale<br />

Wirtschaftswissenschaften<br />

an der Universität Innsbruck<br />

abgeschlossen und sich an<br />

der Universität von Siena auf<br />

internationales Marketing<br />

und Management spezialisiert.<br />

Nach einem Auslandspraktikum<br />

in Mailand<br />

arbeitete Lutz ab 2019 in fixer<br />

Anstellung als Redakteur<br />

bei der „Tiroler Tageszeitung“.<br />

Seit Mai 2<strong>02</strong>4 ist der<br />

33-Jährige Geschäftsführer<br />

des Vereins Vitalpin.<br />

Wie hat sich der Tourismus in der<br />

Alpenregion Ihrer Meinung nach<br />

in den vergangenen 20 Jahren<br />

verändert?<br />

Wie auch in vielen anderen Sektoren<br />

hat der Klimawandel den Tourismus im<br />

Alpenraum in den vergangenen Dekaden<br />

stark beeinflusst und verändert. Gerade<br />

in niedrigen Lagen herrscht oft Sorge,<br />

ob Skigebiete auch künftig bestehen<br />

können. Die Branche meistert all diese<br />

Herausforderungen bislang äußerst gut<br />

und sucht stets nach neuen, nachhaltigen<br />

Lösungen und Konzepten. Es ist bemerkenswert,<br />

wie man in der Alpenregion an<br />

einem Strang zieht. Gerade wenn wir auf<br />

die Seilbahnbranche blicken, ist es doch<br />

sehr vorbildlich, dass diese in den vergangenen<br />

zehn Jahren 20 Prozent an Energie<br />

einsparen konnte. Auch die Tatsache,<br />

dass dank modernster Beschneiungsanlagen<br />

auf 80 Prozent der gesamten<br />

österreichischen Pistenfläche ein perfekter<br />

Skibetrieb bis Saisonende garantiert<br />

werden kann, ist immens wichtig und gibt<br />

Sicherheit.<br />

Besser, schneller, komfortabler –<br />

die Ansprüche der Gäste an die<br />

touristische Infrastruktur steigen<br />

kontinuierlich. Wie lässt sich das<br />

mit dem Anspruch nach mehr<br />

Nachhaltigkeit verbinden?<br />

Effizienz ist nicht nur für Gäste wichtig,<br />

sondern auch in unserem täglichen<br />

Leben. Und zwar weltweit. Und effizient<br />

zu handeln, ist oft auch viel nachhaltiger.<br />

Eine neue Seilbahn kann optimal auf die<br />

gegebenen Bedürfnisse ausgelegt und<br />

so mehr Gäste schneller auf den Gipfel<br />

bringen. Eine zusätzlich zum Beispiel<br />

am Stationsdach integrierte PV-Anlage<br />

produziert erneuerbare Energie und kann<br />

den Großteil des Energiebedarfs der Anlage<br />

abdecken – eine Win-win-Situation.<br />

So lassen sich beispielsweise Weiterentwicklung<br />

und Nachhaltigkeit sehr gut<br />

vereinbaren.<br />

Inwieweit sehen Sie die Gäste,<br />

und inwieweit die Unternehmen<br />

und Anbieter in der Pflicht, dass<br />

nachhaltiger Tourismus überhaupt<br />

funktionieren kann?<br />

Gäste aus Nachbarländern, die sich für<br />

einen Urlaub in den Alpen und damit eine<br />

kurze Anreise und gegen eine Fernreise<br />

zum Beispiel auf die Malediven entscheiden,<br />

haben schon den ersten Schritt für<br />

nachhaltigen Tourismus gesetzt. In den<br />

Regionen wiederum lokale Produkte mit<br />

kurzen Transportwegen anzubieten und<br />

auf erneuerbare Energien zu setzen, sind<br />

die richtigen Maßnahmen der Touristiker.<br />

Klar ist, dass nachhaltiger Tourismus nur<br />

funktionieren kann, wenn dies das Ziel<br />

aller Beteiligten ist.<br />

Worin sehen Sie persönlich die<br />

allergrößten Herausforderungen<br />

der nächsten Jahre in Bezug auf<br />

den alpinen Tourismus?<br />

Gerade bei der Mobilität muss und wird<br />

sich noch einiges ändern. Die Anreise<br />

mit öffentlichen Verkehrsmitteln muss<br />

sich verbessern. Zumeist ist das große<br />

Problem die letzte Meile. Immer mehr<br />

Regionen setzen daher auf Abholservices,<br />

um dies attraktiver zu gestalten und eine<br />

bequeme Anreise zu garantieren. Vor<br />

Ort gibt es dank des Tourismus ein gut<br />

ausgebautes Nahverkehrsnetz. Um ein<br />

Paradebeispiel zu nennen, lohnt sich der<br />

Blick über die Grenze nach Südtirol. Beim<br />

Check-in bekommen Gäste den neuen<br />

Südtirol Guest Pass auf das Smartphone<br />

generiert und können damit alle Öffis für<br />

die Dauer des Aufenthalts in ganz Südtirol<br />

nutzen. Solche Konzepte sind der richtige<br />

Anreiz und das Um und Auf für nachhaltigen<br />

Tourismus. Zudem sollten umweltschonende<br />

Aktivitäten am Urlaubsziel<br />

Vorrang haben: Im Sommer mit der Seilbahn<br />

auf den Berg für eine schöne Rundwanderung<br />

oder zum Klettern auf eine<br />

Felswand zu fahren und im Winter auf<br />

den markierten Pisten zu carven, muss im<br />

Fokus stehen. So trägt man zum sanften<br />

Tourismus in den Alpen bei.<br />

Welche Herausforderungen Manuel Lutz<br />

auf den Tourismus zukommen sieht und<br />

welchen Nutzen die Wissensplattform<br />

„VitalpInsights“ mit sich bringt, lesen Sie<br />

online im Interview in voller Länge.<br />

25


8-MGD Zwölferhornseilbahn<br />

St. Gilgen am Wolfgangsee (AUT)<br />

Zwölferhorn-Seilbahn GmbH<br />

655 p/h<br />

Förderleistung<br />

8<br />

Stützen<br />

2.747 m<br />

Schräge Länge<br />

909 m<br />

Höhenunterschied<br />

5 m/s<br />

Fahrgeschwindigkeit<br />

Mit Sonnenenergie<br />

aufs Zwölferhorn<br />

Energieautonome Seilbahn fährt auf den<br />

Hausberg in St. Gilgen am Wolfgangsee.<br />

26


Nachhaltigkeit<br />

„Mit diesem Projekt ist uns eine Weltpremiere<br />

gelungen: Zum ersten Mal führt<br />

eine Seilbahn energieautonom auf den<br />

Berg“, berichtet Zwölferhorn Geschäftsführer<br />

Arthur Moser stolz. Die D-Line<br />

8er-Gondelbahn bringt Gäste aufs<br />

Zwölferhorn bei St. Gilgen hoch über dem<br />

Wolfgangsee. Seit 2<strong>02</strong>0 erstrahlt die Bahn<br />

in neuem Glanz und seit Sommer 2<strong>02</strong>4<br />

wird sie mit Ökostrom betrieben – genauer<br />

gesagt mit Sonnenkraft. Neben Installationen<br />

am Dach der Talstation macht dies<br />

die Errichtung einer Photovoltaikanlage<br />

am südlichen Hang der Bergstation sowie<br />

die Installation eines Batteriespeichersystems<br />

möglich. Mit der beeindruckenden<br />

Leistung der PV-Anlage von 879 kWp<br />

kann der jährliche Energiebedarf der<br />

Seilbahn zu mehr als 90 Prozent mit<br />

Sonnenstrom abgedeckt werden. Von<br />

April bis September kann die Seilbahn zu<br />

100 Prozent autonom betrieben werden,<br />

auch dank des installierten Batteriespeichers<br />

mit einem Speichervolumen<br />

von etwa einem Drittel des produzierten<br />

Stroms. Die überschüssige Energie wird<br />

in der Batterie gespeichert und der<br />

Gemeinde St. Gilgen zugutekommen.<br />

Am 21. Juni 2<strong>02</strong>4 startete die Anlage in<br />

den Testbetrieb. Die Betreiber freuten<br />

sich über die ersten Daten, die über den<br />

Erwartungen lagen.<br />

Beleg für nachhaltigen Tourismus<br />

„Es ist mir ein ganz persönliches Anliegen<br />

zu zeigen, dass eine nachhaltige Entwicklung<br />

im Tourismus funktionieren kann,<br />

und das ist uns am Zwölferhorn sehr gut<br />

gelungen“, zeigt sich der geschäftsführende<br />

Gesellschafter Dkfm. Mario<br />

Stedile-Foradori rundum zufrieden.<br />

„Durch die Umstellung auf erneuerbare<br />

Energien wird die PV-Anlage am Zwölferhorn<br />

jährlich nahezu 190 Tonnen CO 2<br />

einsparen, was in etwa 3.500 neu<br />

gepflanzten Bäumen pro Jahr entspricht.“<br />

Dkfm. Mario Stedile-Foradori,<br />

geschäftsführender Gesellschafter, und<br />

Arthur Moser, Zwölferhorn Geschäftsführer<br />

bei der Projektvorstellung in St. Gilgen.<br />

Zum Video<br />

Photovoltaik<br />

im Überblick<br />

879 kWp<br />

Installierte Leistung<br />

766 kW<br />

Engpassleistung<br />

2.044<br />

Module<br />

211 t<br />

Eingesparte<br />

Emissionen CO 2<br />

27


38-ATW Pico del Teide<br />

Teneriffa (ESP)<br />

Teleférico del Pico de Teide SA<br />

Neue Wege<br />

auf Spaniens<br />

höchsten Vulkan<br />

Durch Sonnenenergie wird die Fahrt auf den<br />

Pico del Teide zum umweltfreundlichen Erlebnis.<br />

~ 330 p/h<br />

Förderleistung<br />

2.500 m 4<br />

Schräge Länge<br />

Stützen<br />

3.555 m<br />

Höhe Bergstation<br />

1.200 m<br />

Höhenunterschied<br />

8 m/s<br />

Fahrgeschwindigkeit<br />

28


Nachhaltigkeit<br />

Die Pico del Teide Pendelbahn<br />

erzeugt mit PV-Anlagen auf allen<br />

Gebäudedächern CO 2<br />

-neutral Energie.<br />

Als Energiespeichersystem kommt<br />

ESFOR zum Einsatz.<br />

Der Vulkan Pico del Teide auf der Kanaren-<br />

Insel Teneriffa ist mit 3.715 Metern der<br />

höchste Berg Spaniens. Seit über 50 Jahren<br />

ist sein Gipfel mit einer Pendelbahn<br />

von Garaventa zu erreichen. Von Beginn<br />

an lieferten Dieselmotoren die nötige<br />

Energie dafür, um die rund 1.200 Meter<br />

Höhenunterschied zwischen Tal- und<br />

Bergstation zu bewältigen. Damals war<br />

es nicht möglich, eine Mittel- oder Hochspannungsleitung<br />

durch den National park<br />

zu verlegen, der aufgrund seiner hochalpinen<br />

und abgeschiedenen Lage als Insel<br />

inmitten einer Insel bezeichnet werden<br />

kann. Keine optimale Situation für das<br />

Naturgebiet, das mit vielfältiger Vegetation<br />

und Tierwelt sowie geologischen und<br />

landschaftlichen Besonderheiten 2007<br />

von der UNESCO zum Weltkultur erbe<br />

erklärt wurde. Mit dem Umbau gelang nun<br />

ein Meilenstein.<br />

PV-Anlage statt Dieselmotor<br />

525 Photovoltaikmodule auf den Dächern<br />

der Seilbahngebäude stellen seit Sommer<br />

2<strong>02</strong>4 die nötige Energie für den Betrieb<br />

bereit. Doch der Weg dorthin war geprägt<br />

von zahlreichen Herausforderungen.<br />

Der Energieverbrauch der Pendelbahn<br />

schwankt stark, je nachdem, in welchem<br />

Abschnitt sich die Kabine befindet –<br />

zwischen Höchstwerten von über 300 kW<br />

und praktisch null. Diese Schwankungen<br />

stellten neben der Hochgebirgslage die<br />

größte Herausforderung dar. Da ein Anschluss<br />

an das Stromnetz der Insel keine<br />

Option war, entwickelten die Experten ein<br />

intelligentes Mikronetz, das in der Lage<br />

ist, den Bedarf verlässlich und effektiv zu<br />

decken.<br />

ESFOR verändert das Spiel<br />

Eine Schlüsselrolle im intelligenten Mikronetz<br />

spielt das von der Frey Stans entwickelte<br />

System ESFOR (Energy Storage<br />

System For Ropeways). Diese Technologie<br />

verwendet Batterien auf Lithium-Titanat-<br />

Oxid-Basis, die in der Lage sind, schnelle<br />

Ladungen und Entladungen auszuhalten,<br />

ohne dass ihre Lebensdauer beeinflusst<br />

wird. ESFOR übernimmt die Steuerung<br />

des Energiebedarfs und erlaubt somit,<br />

dass der Rest des Mikronetzes die von der<br />

Seilbahn verursachten Störungen nicht<br />

aufnehmen muss. Ein Dieselmotor wird<br />

mittlerweile nur noch unterhalten, um<br />

die Stromversorgung bei Wartungsarbeiten<br />

und im Notfall sicherzustellen. Diese<br />

Umstellung hin zur Nutzung von Sonnenenergie<br />

in einem isolierten System hat<br />

die Teide-Seilbahn zu einem Vorreiter im<br />

Bereich des Energiemanagements werden<br />

lassen. Zudem zeigt das Projekt, wie<br />

moderne Technologien helfen können,<br />

die Umwelt zu bewahren und zu einer<br />

Inspirationsquelle für zukünftige Projekte<br />

werden können.<br />

29


30<br />

Seilbahn<br />

schneidet am<br />

besten ab


Nachhaltigkeit<br />

Die Hochschule Darmstadt legte in der Nachhaltigkeitsbetrachtung<br />

ihr Augenmerk auf drei verschiedene<br />

Aspekte, die in der Verkehrsgestaltung und im Erleben<br />

von Mobilität sehr wichtig sind: Soziales, Ökonomie<br />

und Ökologie.<br />

Die Hochschule Darmstadt untersuchte<br />

die Nachhaltigkeit der Gondelbahn auf der<br />

Bundesgartenschau in Mannheim.<br />

Zur Studienzusammenfassung.<br />

Bei Interesse an der<br />

gesamten Studie wenden<br />

Sie sich bitte an<br />

mobility@doppelmayr.com.<br />

Die Ergebnisse sind eindeutig: Im<br />

Vergleich zu hypothetischen Diesel- und<br />

Elektrobus-Alternativen für den Transport<br />

der Besucher auf der Bundesgartenschau<br />

2<strong>02</strong>3 in Mannheim ging die Seilbahn als<br />

nachhaltigste Lösung hervor. Das ergab<br />

eine Studie der Hochschule Darmstadt.<br />

Die Doppelmayr-Seilbahn avancierte auf<br />

der BUGA damit nicht nur zum Besuchermagneten,<br />

sondern dient darüber hinaus<br />

als Beispiel dafür, wie die Seilbahn zu<br />

einer nachhaltigen urbanen Mobilität<br />

beitragen kann. Die mit Ökostrom<br />

betriebene Seilbahn vernetzte die etwa<br />

zwei Kilometer auseinanderliegenden<br />

Ausstellungsgelände Spinelli- und<br />

Luisenpark in Mannheim. Die kuppelbare<br />

Gondelbahn der Generation D-Line mit<br />

64 barriere freien OMEGA V Kabinen, die<br />

jeweils Platz für zehn Personen bereithielten,<br />

transportierte in 178 Tagen<br />

insgesamt rund drei Millionen Gäste.<br />

Ökologisch, ökonomisch, sozial<br />

Die Verbindung in einer unabhängigen<br />

und freien Verkehrsebene erlaubte es,<br />

mühelos über den Neckar und verschiedene<br />

Hindernisse zu schweben. Die<br />

Forschenden der Hochschule Darmstadt<br />

legten ihr Augenmerk bei der Nachhaltigkeitsbetrachtung<br />

auf die drei verschiedenen<br />

Aspekte Soziales, Ökonomie und<br />

Ökologie. In allen drei Kategorien konnte<br />

die Seilbahn klar punkten. Das Fazit: Die<br />

Seilbahn in Mannheim hat sich als sozial<br />

attraktives, schnell realisier bares,<br />

wirtschaftliches und umwelt bewusstes<br />

Verkehrsmittel bestätigt.<br />

31


Projekt<br />

80-ATW Kurzras–Grawand<br />

Schnalstal, Südtirol (ITA)<br />

Schnalstaler Gletscherbahnen AG<br />

Faszinierender<br />

Neubau im Schnalstal<br />

Pendelbahn auf den Gletscher bietet einige Besonderheiten.<br />

2.141 m<br />

Schräge Länge<br />

1.181 m<br />

Vertikale Höhe<br />

10 m/s<br />

Fahrgeschwindigkeit<br />

800 p/h<br />

Förderleistung<br />

In kräftigem Rot erstrahlt die neue<br />

Pendelbahn von Kurzras im Schnalstal<br />

(Südtirol) zum Gletscher auf über<br />

3.200 Meter. Damit erinnert sie an ihre<br />

Vorgängerbahn, die unter der Leitung von<br />

Leo Gurschler 1975 in Pionierarbeit<br />

errichtet worden war. „Nach nun fast<br />

50 Jahren stand eine vom Gesetz<br />

vorgeschriebene Generalüberholung an.<br />

Es hätten unter anderem das Tragseil und<br />

alle drehenden Elemente ausgetauscht<br />

werden müssen. Die Revision allein hätte<br />

über vier Millionen Euro ausgemacht und<br />

dann wäre es am Ende immer noch eine<br />

alte Bahn. Aus diesem Grund hatten wir<br />

uns für den Bau einer komplett neuen<br />

Seilbahn entschieden“, erklärt Stefan<br />

Hütter, Leiter für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit<br />

der Alpin Arena Schnals.<br />

Voll verglaste Kabinen mit<br />

beheizten Böden<br />

Mit einer Gesamtlänge von rund<br />

2.150 Metern legt die Seilbahn einen<br />

Höhenunterschied von etwa 1.180 Metern<br />

in rund sechs Minuten zurück. „Eine der<br />

größten Herausforderungen war es, die<br />

neue Seilbahn in eine bestehende<br />

Struktur einzubauen“, sagt Hannes<br />

Pircher, Projektleiter Seilbahntechnik der<br />

Doppelmayr Italia GmbH. Ein Hingucker<br />

sind die neuen Kabinen des Herstellers<br />

Carvatech: Sie sind voll verglast und<br />

haben beheizte Böden, damit sich kein<br />

Eis bilden kann. Die 30 Prozent größere<br />

Nutzfläche bietet mehr Komfort bei<br />

gleichbleibender Kapazität von 800 Personen<br />

pro Stunde. Mit der herrlichen<br />

Aussicht während der Fahrt bis auf<br />

3.212 Meter zählt die neue Pendelbahn zu<br />

den faszinierendsten Seilbahnen in den<br />

Alpen. Bei der Planung spielte auch der<br />

Umweltschutz eine wichtige Rolle. Es gibt<br />

beispielsweise verschiedene Lösungen<br />

zur Minimierung von Vibrationen und<br />

Lärm auf der Strecke und in den Stationen<br />

sowie zur Energierück gewinnung<br />

während der Talfahrt.<br />

32


Pendelbahn Grimentz-Tsirouc/Sorebois<br />

Val d‘Anniviers, Wallis (CHE)<br />

Remontées Mécaniques de Grimentz-Zinal SA<br />

Projekt<br />

Freier Blick auf<br />

die alpine Natur<br />

Im Val d‘Anniviers lockt seit diesem<br />

Sommer eine Glaskabine die Gäste an.<br />

60<br />

Personen pro Kabine<br />

7 m/s<br />

Fahrgeschwindigkeit<br />

120 p/h<br />

Förderleistung<br />

Freiheitsgefühl mit einem Hauch von<br />

Adrenalin: Mit der neuen Kabine „Alpine<br />

Top“ haben die Bergbahnen Grimentz-<br />

Zinal in Zusammenarbeit mit Garaventa<br />

und CWA aus der bestehenden Pendelbahn<br />

eine neue Sommer-Attraktion<br />

gestaltet. Die weltweit einzigartige<br />

Glaskabine mit durchsichtigem Boden<br />

und zwei verglasten Panoramabalkonen<br />

ermöglicht den Gästen ein außergewöhnliches<br />

Gefühl von Leichtigkeit während<br />

der Fahrt zum Espace Weisshorn.<br />

Der 360°-Blick lässt die Gäste in die<br />

alpine Natur des Val d‘Anniviers auf über<br />

2.500 Metern Höhe eintauchen. Der<br />

sichtbare Raum unter den Füßen sorgt<br />

bei diesem spektakulären Abenteuer für<br />

einen Hauch von Adrenalin. Mit einer<br />

Geschwindigkeit von 7 m/s kann die präzisionsgefertigte<br />

Panoramakabine während<br />

den Sommermonaten täglich bis zu<br />

800 Fahrgäste zwischen Grimentz<br />

(1.600 m) und dem Espace Weisshorn<br />

(2.700 m) transportieren.<br />

Zum Video<br />

Die neue Glaskabine<br />

von CWA ermöglicht<br />

einen unvergleichlichen<br />

360°-Blick auf die<br />

Landschaft des<br />

Weisshorngebiets.<br />

33


Projekt<br />

60-FUL Lugano–San Salvatore<br />

Lugano-Paradiso (CHE)<br />

Funicolare Monte San Salvatore SA,<br />

Lugano-Paradiso<br />

Jahrhundertealte<br />

Standseilbahn in<br />

neuem Glanz<br />

Garaventa modernisierte die Bahn am<br />

bekannten Monte San Salvatore in Lugano.<br />

1.629 m<br />

Schräge Länge<br />

601 m<br />

Vertikale Höhe<br />

3,5 m/s<br />

Fahrgeschwindigkeit<br />

240 p/h<br />

Förderleistung<br />

Der sogenannte „Zuckerhut der Schweiz“<br />

in Lugano, der Monte San Salvatore, hat<br />

einen neuen Hingucker. Seit März 2<strong>02</strong>4<br />

fahren neue Fahrzeuge die gut 600 Höhenmeter<br />

auf den Gipfel. Die einspurige<br />

Standseilbahn hat eine lange Tradition.<br />

Sie wurde bereits im März 1890 in Betrieb<br />

genommen und ist bei Gästen sehr<br />

beliebt. Jedes Jahr nutzen etwa 220.000<br />

Besucher die Bahn, um auf den Berg zu<br />

kommen.<br />

Einzigartige Streckenführung<br />

Die technische Charakteristik der Bahn ist<br />

recht außergewöhnlich. Sie gliedert sich<br />

in zwei gleich lange Teilstrecken, auf<br />

denen jeweils nur ein Fahrzeug verkehrt.<br />

Der Antrieb, der die Wagen in gegenläufige<br />

Richtungen bewegt, ist in der Mittelstation<br />

Pazzallo installiert. Während die<br />

untere Sektion von Paradiso zum Berg<br />

gerade verläuft, nimmt die obere Sektion<br />

einen leicht S-förmigen Verlauf an und<br />

die Steigung in diesem Abschnitt ist mit<br />

61 Prozent deutlich größer. Die beiden<br />

neuen Fahrzeuge, gefertigt von CWA in<br />

der Schweiz, sind speziell an diese<br />

unterschiedlichen Neigungen der<br />

Streckenabschnitte angepasst und bieten<br />

eine atemberaubende Panoramasicht. Die<br />

umfassende Modernisierung schloss<br />

neben der vollständigen Erneuerung der<br />

beiden Fahrzeuge auch die Steuerungstechnik,<br />

inklusive neuem Motor und<br />

Bremshydraulik ein, und auch das Zugseil<br />

wurde bei dieser Gelegenheit ausgetauscht.<br />

Für die Gäste ist damit ein<br />

einzigartiges Seilbahnerlebnis für viele<br />

weitere Jahrzehnte gesichert.<br />

34


8-ATW Graseckbahn<br />

Garmisch-Partenkirchen (<strong>DE</strong>U)<br />

Graseckbahn GmbH & Co. KG<br />

Projekt<br />

Seilbahnfahren wie<br />

mit einem Aufzug<br />

Neue Graseckbahn löst über 70 Jahre alte<br />

Vorgängerin ab und hält eine Besonderheit parat.<br />

467 m<br />

Schräge Länge<br />

Moderne folgt auf Nostalgie: Für die über<br />

70 Jahre alte Graseckbahn bei Garmisch-<br />

Partenkirchen war die Zeit reif. Es gab<br />

kaum noch Ersatzteile und die Wartungskosten<br />

wurden zu hoch. Also absolvierte<br />

eine der ältesten Kleinkabinen-Pendelbahnen<br />

der Welt vergangenes Silvester ihre<br />

letzte Fahrt. Mit der kompletten Erneuerung<br />

öffneten Doppelmayr und Inauen-<br />

Schätti am 1. Januar 2<strong>02</strong>4 ein neues<br />

Kapitel der Graseckbahn. Doch eines<br />

sollte bleiben, wie es war: Auch in Zukunft<br />

gelangen Hotel-, Klinik- und Wandergäste<br />

im Ort mit einer Besonderheit zum Hotel<br />

„Das Graseck“.<br />

Die einzige Seilbahn ihrer Art<br />

Der Clou: Ähnlich wie in einem Aufzug<br />

können Fahrgäste per Knopfdruck<br />

selbstständig zum Ziel auf 885 Metern<br />

Meereshöhe am Fuße der Dreitorspitze<br />

des Wettersteingebirges gelangen. Sie ist<br />

deutschlandweit die einzige vollautomatische<br />

Seilbahn im öffentlichen Betrieb.<br />

Während der Fahrt überwindet die<br />

Pendelbahn rund 113 Höhenmeter und<br />

nur eine Stütze. Die komplett neue<br />

Linienführung entstand in nur sechs<br />

Monaten. Der Betrieb wird über Monitore<br />

an der Hotelrezeption stetig überwacht.<br />

Durch die moderne Anlage mit zwei<br />

OMEGA IV Kabinen aus dem Hause CWA<br />

stellt der Transport von Rollstühlen,<br />

Kinderwagen und Waren kein Problem<br />

mehr da.<br />

885 m<br />

Seehöhe Bergstation<br />

113 m<br />

Vertikale Höhe<br />

5,0 m/s<br />

Fahrgeschwindigkeit<br />

150 p/h<br />

Förderleistung<br />

1<br />

Stütze<br />

35


Das erste Hochregallager in Holzbauweise<br />

hat LTW 2006 umgesetzt, inzwischen sind<br />

drei weitere in Betrieb.<br />

Holzregale:<br />

Die nachhaltige<br />

Art des Lagerns<br />

LTW baut bereits seit knapp 20 Jahren<br />

Hochregale aus Holz. Dennoch gelten diese<br />

in der Branche weiterhin als Ausnahme. Die<br />

zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit<br />

könnte das ändern.<br />

Die Vorteile sind vielfältig und doch gibt es bisher auf<br />

der ganzen Welt nur 16 Holzregale in Silobauweise.<br />

Bei vier dieser Projekte war LTW beteiligt. Bei den<br />

Kunden Salinen Austria (Salzherstellung), Offsetdruckerei<br />

Schwarzach (Verpackungshersteller),<br />

Josera (Tiernahrung) und Binderholz (Holzverarbeitung)<br />

kommt die nachhaltige Art des Lagerns zum<br />

Einsatz – aus unterschiedlichen Gründen. Mal kam<br />

Stahl wegen der korrosiven Atmosphäre nicht in<br />

Frage, mal fiel die Entscheidung aufgrund der<br />

schnelleren Montage und des nachhaltigen Aspekts<br />

auf Holz. Denn klar ist: Vor allem in Sachen Nachhaltigkeit<br />

können Holzregale eine attraktive Alternative<br />

sein, sie sind allerdings nicht für jede Anwendung<br />

geeignet.<br />

36


Innovation<br />

Die schnelle Montage<br />

durch die Modulbauweise<br />

verkürzt die Bauphase<br />

merklich.<br />

Bis zu 30 Meter hohe Regale<br />

Aufgereiht und in die Höhe gebaut, geben<br />

die Regale ein beeindruckendes Bild ab.<br />

Bis zu 30 Meter erstrecken sie sich in die<br />

Höhe. Mehr sollten es auch nicht sein,<br />

wenn man den Nutzen dem Aufwand<br />

gegenüberstellt. Möglich ist natürlich<br />

mehr. Da Holz ein lebendiger Baustoff ist,<br />

reagieren die Regale in Bezug auf<br />

Temperatur und Luftfeuchtigkeit auch<br />

dementsprechend. Der größte Vorteil:<br />

Die schnelle Montage durch die Modulbauweise<br />

verkürzt die Bauphase merklich.<br />

Wo und wann der Einsatz eines Hochregallagers<br />

aus Holz Sinn ergibt, kann<br />

der Intralogistikspezialist dank seines<br />

angesammelten Know-how bestens<br />

einschätzen und seine Kunden dahingehend<br />

optimal beraten.<br />

Knapp 20 Jahre Holzregallager<br />

Das erste LTW-Hochregallager in Holzbauweise<br />

ist vor knapp 20 Jahren entstanden.<br />

Salinen Austria, Österreichs größter<br />

Salzproduzent, baute seine Produktionskapazität<br />

am Standort Ebensee von<br />

750.000 Tonnen Salz pro Jahr auf über<br />

eine Million Tonnen aus. Herausforderung:<br />

Die Lagerung von Salz erfordert aufwendige<br />

Korrosionsschutzmaßnahmen –<br />

zumindest gilt das für den Baustoff Stahl,<br />

der für gewöhnlich in Hochregallagern<br />

eingesetzt wird. Gemeinsam mit der<br />

Kaufmann Bausysteme GmbH entwickelte<br />

LTW eine überraschende Alternative:<br />

Holz. Es ist auch ohne besondere<br />

Behandlung weitestgehend resistent<br />

gegen die im Salzlager herrschenden<br />

Umgebungseinflüsse. Das 25 Meter hohe<br />

und 110 Meter lange, doppeltiefe Palettenlager<br />

wurde gänzlich in Brettschichtholzbauweise<br />

und als Silobau (dach- und<br />

wandtragend) ausgeführt.<br />

Verbesserung der CO 2<br />

-Bilanz<br />

2009 folgte die Anfrage der Offsetdruckerei<br />

in Schwarzach. Die Lagerkapazität<br />

sollte erhöht werden und dabei aber<br />

die Umweltverträglichkeit im Vordergrund<br />

stehen. Um das zu erreichen, fiel die<br />

Entscheidung, welches Material verwendet<br />

werden soll, ebenfalls auf Holz. Mit einer<br />

Reduktion um 880 Tonnen verbesserte das<br />

Unternehmen dadurch seine CO 2<br />

- Bilanz.<br />

Fichtenholz aus der Region diente als<br />

idealer, nachwachsender Rohstoff mit<br />

kurzen Transportwegen. Der ökologische<br />

Mehrwert von Holz überwog letztlich auch<br />

den geringfügigen Mehrpreis.<br />

Stand der Wissenschaft<br />

Wissenschaftlich sind Holzregale sehr gut<br />

untersucht. Die TU Graz wirkte beim Bau<br />

in Ebensee mit, die TU München stellte<br />

2016 ein eigenes Forschungsprojekt zu<br />

dem Thema auf, bei dem LTW als Industriepartner<br />

mitwirkte. Fazit: Das nötige<br />

Wissen, die Fähigkeiten und das Werkzeug,<br />

um Holzregalhochlager zu bauen,<br />

sind vorhanden. Allerdings ist die Branche<br />

Stahl gewohnt, weshalb Holz weiterhin als<br />

Exot gilt. Die wachsende Bedeutung von<br />

Nachhaltigkeit könnte hier jedoch einen<br />

Wandel bewirken.<br />

37


6-CLD-B New Gudaura<br />

6-CLD-B Kikilo<br />

Gudauri (GEO)<br />

LTD MTA<br />

Top-Destination<br />

in Georgien<br />

Das Skiresort Gudauri wächst weiter<br />

und lockt internationale Touristen.<br />

Eine herrliche Aussicht auf die schneebedeckten<br />

Großen Kaukasusberge, dazu<br />

die Sonne im Gesicht und über 70 Kilometer<br />

Skipiste: Gudauri hat sich zum<br />

führenden Skiresort Georgiens entwickelt<br />

und internationales Ansehen erlangt.<br />

Den Anfang nahm diese Reise Mitte der<br />

1980er-Jahre, als Doppelmayr dort die<br />

ersten Seilbahnen baute. Mittlerweile gibt<br />

es 15 Anlagen – für die meisten zeichnet<br />

Doppelmayr verantwortlich. Zuletzt<br />

errichtete das Unternehmen in Vorbereitung<br />

auf den FIS-Snowboard-Weltcup im<br />

Februar 2<strong>02</strong>4 zwei neue Sesselbahnen.<br />

38


Projekt<br />

Nur fünf Monate Bauzeit<br />

Die Besonderheit: Die beiden 6er-Sesselbahnen<br />

mit Bubble «New Gudaura» und<br />

«Kikilo» wurden schlüsselfertig ausgeführt,<br />

sprich inklusive aller notwendigen<br />

Bau- und Installationsarbeiten sowie der<br />

Stromversorgung. Die Arbeiten dauerten<br />

dabei nur fünf Monate. Gudauri wächst<br />

weiter und wird mehr und mehr zu einem<br />

beliebten Reiseziel für Touristen aus aller<br />

Welt. Skifahrer verschiedenster Niveaus<br />

kommen hier auf ihre Kosten. Dank seiner<br />

Höhenlage von 1.990 bis 3.307 Metern<br />

bietet das Resort von Dezember bis April<br />

hervorragende Bedingungen für den<br />

Wintersport.<br />

Beste Lage und Infrastruktur<br />

Gelegen in der Region Mzcheta-Mtianeti,<br />

nur 120 Kilometer nördlich von Tiflis,<br />

ist das Gebiet mit reichlich Naturschnee<br />

gesegnet. Mit dem Ausbau der Infrastruktur<br />

und dem Errichten weiterer Lifte stärkt<br />

Gudauri mit seinem vielfältigen Freizeitangebot<br />

seine Position als größtes und<br />

modernstes Skigebiet Georgiens.<br />

39


»Der Ausbau des Wichtelwanderweges<br />

und die<br />

erste Baustufe des<br />

Wichtel dorfes im Wichtelpark<br />

Sillian haben die<br />

Attraktivität unseres Parks<br />

erheblich gesteigert.<br />

Besonders hervorheben<br />

möchten wir die hervorragende<br />

Zusammenarbeit<br />

mit der Fa. Input, die durch<br />

ihr innovatives Konzept<br />

und ihre präzise Planung<br />

maßgeblich zum Erfolg<br />

dieser Anlagen beigetragen<br />

hat.«<br />

Otto Trauner<br />

TVB Osttirol –<br />

Leitung Infrastruktur<br />

40


Projekt<br />

Mehr Informationen dazu, welche<br />

Abenteuer die kleinen Wichtel<br />

sonst noch erleben und wie es<br />

zum Park geht, gibt es hier.<br />

Wichtelpark von Sillian<br />

wächst weiter<br />

Die Fabelwesen im Osttiroler<br />

Hochpustertal bekommen Zuwachs.<br />

Der Wichtelpark Sillian ist ein beliebtes Ausflugsziel<br />

für Familien, denn hier sind die Kleinen ganz groß.<br />

Nachdem vorigen Sommer der Wald-Wichtel-Weg<br />

eröffnet wurde, gab es heuer weiteren Zuwachs.<br />

Seit Juli 2<strong>02</strong>4 zählen ein Bahnhof, ein Bauhof und eine<br />

Feuerwache zum weiterentwickelten Wichteldorf.<br />

Spielespaß für Groß und Klein<br />

Die neuen Attraktionen sind darauf ausgelegt, Kinder<br />

unterschiedlichen Alters zu begeistern. Sie bieten<br />

vielfältige Spiel- und Interaktionsmöglich keiten.<br />

Der Wichtel-Bahnhof beispielsweise erlaubt es den<br />

Kindern, in die Rolle des Wichtel-Bahnführers zu<br />

schlüpfen und verschiedene Abenteuer zu erleben.<br />

Am Wichtel-Bauhof können Kinder und Eltern<br />

gemeinsam insgesamt sieben spannende Holzkugelbahnen<br />

erkunden. Die Wichtel-Feuerwache bietet auf<br />

zwei Ebenen viel Platz zum Spielen und Entdecken,<br />

einschließlich eines Feuerwehrautos, in das sich die<br />

kleinen Besucher hineinsetzen können. Um für den<br />

nächsten Brandeinsatz fit zu sein, können die Kinder<br />

mit Wasserspritzen neben der Feuerwache schon<br />

einmal das Zielen üben.<br />

Fortsetzung im kommenden Jahr<br />

Umgesetzt werden die Projekte von „Input Projektentwicklungs<br />

GmbH“ – einem Unternehmen der<br />

Doppelmayr Gruppe, das sich um verschiedenste<br />

Arten von Erlebniskonzepten im Tourismus kümmert.<br />

Ihre Aufgaben in diesem Projekt erstreckten sich vom<br />

Kreativkonzept über die Detailplanung sowie<br />

Herstellersuche bis zur Angebotseinholung und<br />

Koordination der Umsetzung. Auch für das kommende<br />

Jahr haben die fleißigen Wichtel-Architekten bereits<br />

Ideen: Eine Wichtel-Schule, ein Rathaus, eine Kapelle<br />

und ein Bauernhof sind in Planung.<br />

41


Coming soon<br />

Nachhaltiges<br />

Transportmittel für<br />

beliebtes Reiseziel<br />

Am Penang Hill in Malaysia fährt zukünftig<br />

eine Doppelmayr-Gondelbahn.<br />

Penang Hill Cable Car<br />

Penang Hill (MYS)<br />

Hartasuma Sdn. Bhd.<br />

Die bekannte Tourismusdestination<br />

Penang Hill in Malaysia bekommt eine<br />

neue Attraktion. Im Juni 2<strong>02</strong>4 wurde der<br />

Spatenstich für die Penang Hill Cable Car<br />

gefeiert. Die D-Line 8er-Gondelbahn soll<br />

bis 2<strong>02</strong>6 fertiggestellt werden und in<br />

Zukunft die Gäste in rund 50 modernen<br />

Kabinen vom Botanischen Garten über<br />

den Übergangsbereich des Biosphärenreservats<br />

auf die ca. 720 m hoch gelegene<br />

Bergstation bringen. Das nachhaltige<br />

und komfortable Transportmittel erfüllt<br />

nicht nur die sozioökonomischen<br />

Anforderungen der Destination, sondern<br />

auch die ihrer Mobilität.<br />

Besondere Ehre für Doppelmayr<br />

„Penang Hill ist nicht nur ein Naturjuwel,<br />

sondern auch eine wichtige grüne Lunge<br />

für unseren Staat. Dieses Seilbahnprojekt<br />

als ein zukunftsweisendes Projekt<br />

unterstreicht unser Engagement für einen<br />

verantwortungsvollen Tourismus, der die<br />

Modernisierung der Infrastruktur mit dem<br />

Schutz der Umwelt in Einklang bringt“,<br />

sagte Chow Kon Yeow, Chief Minister von<br />

Penang. „Es ist uns eine Ehre, erneut eine<br />

umweltfreundliche Mobilitätslösung für<br />

den Penang Hill bereitstellen zu dürfen<br />

und zur Verbesserung des Erlebnisses<br />

der Besucher und Bewohner dieses<br />

Gebiets beizutragen“, betonte Thomas<br />

Pichler, Mitglied des Executive Boards<br />

der Doppelmayr Gruppe.<br />

42


Coming soon<br />

Neue Seilbahnen in<br />

legendärem Gebiet<br />

Grands Montets<br />

Chamonix (FRA)<br />

Compagnie du Mont-Blanc S.A.<br />

Doppelmayr France ist für zwei neue<br />

Anlagen in Chamonix verantwortlich.<br />

Chamonix am Mont Blanc ist ein klangvoller<br />

Name, das angrenzende Skigebiet<br />

zählt zu den bekanntesten Europas. Nur<br />

fehlte dort seit 2018 eine Seilbahn auf<br />

den Gipfel – ein Brand hatte sie zerstört.<br />

Nach Jahren des Sortierens, Absprechens<br />

und Planens ist nun klar: Doppelmayr<br />

France ist gemeinsam mit Partnern für<br />

den Neubau der Seilbahn Grands Montets<br />

verantwortlich. Der in sieben Lose<br />

aufgeteilte Auftrag mit einem Gesamtwert<br />

von 107,6 Millionen Euro wurde an<br />

das von Doppelmayr France gebildete<br />

Konsortium vergeben. Das Gesamtprojekt<br />

von Grands Montets beläuft sich auf<br />

155 Millionen Euro.<br />

Meisterwerk auf dem Gipfel<br />

Für die architektonische Umsetzung in<br />

Einklang mit dem denkmalgeschützten<br />

Mont Blanc hat die Compagnie du<br />

Mont-Blanc das renommierte Architekturbüro<br />

RPBW beauftragt. Die Faszination für<br />

das Gelände der Aiguille des Grands<br />

Montets, die Technik und die Ingenieurskunst<br />

haben zum Entwurf eines Projekts<br />

geführt, das vier Stationen auf zwei<br />

Sektionen umfasst. In der ersten Sektion<br />

entsteht eine D-Line Gondelbahn mit<br />

10er-Kabinen, der zweite Streckenabschnitt<br />

wird mit einer Dreiseilbahn<br />

realisiert. Die Architektur der Seilbahnstationen<br />

mit viel Glas ist von der Natur<br />

inspiriert, von Kristallen und insbesondere<br />

Pyrit – auch als Katzengold bekannt. Ihre<br />

Strukturen sind aus hochtechnischen,<br />

modularen Stahlelementen gefertigt.<br />

Die Bergstation thront als Meisterwerk<br />

auf knapp 3.300 Metern.<br />

43


Coming Soon<br />

Ein Generationenprojekt<br />

für Hoch-Ybrig<br />

Ein Meilensteinprojekt im Hoch-Ybrig nimmt Form an:<br />

Seit diesem Frühling arbeitet ein internationales Team<br />

an der weltweit ersten TRI-Line Anlage.<br />

Meilensteine<br />

April<br />

2<strong>02</strong>5<br />

Fertigstellung<br />

Talstation<br />

Juli<br />

2<strong>02</strong>5<br />

Montage<br />

Stütze 1<br />

Sommer<br />

2<strong>02</strong>5<br />

Seilzug<br />

Herbst<br />

2<strong>02</strong>5<br />

Inbetriebnahme<br />

November<br />

2<strong>02</strong>5<br />

Eröffnung<br />

44


2<br />

Stationen<br />

1.600 p/h<br />

Förderleistung<br />

1.723 m<br />

Schräge Länge<br />

424 m<br />

Höhenunterschied<br />

Blick über die Bergstation<br />

der ersten TRI-Line<br />

Weglosen–Seebli<br />

Seit dem Frühjahr 2<strong>02</strong>4 laufen die seilbahntechnischen<br />

Arbeiten an der TRI-Line Weglosen–Seebli in<br />

Hoch-Ybrig in der Schweiz auf Hochtouren. Ein<br />

internationales Team, bestehend aus Monteuren von<br />

Doppelmayr, Garaventa und Inauen-Schätti arbeitet<br />

Hand in Hand, um die erste TRI-Line – das innovative<br />

Dreiseilsystem von Doppelmayr – zu verwirklichen.<br />

Während die Seilbahnbranche seit der Bekanntgabe<br />

vor zwei Jahren gespannt in die Zentralschweiz<br />

blickt, freut sich Urs Keller, Geschäftsleiter und<br />

Verwaltungsrat der Hoch-Ybrig AG, ganz besonders<br />

über den Meilenstein: „Das Projekt ist für uns enorm<br />

wichtig. Eine Zubringerbahn ist das, was der Gast am<br />

Morgen als Erstes und am Abend als Letztes sieht.<br />

Es ist eine Generation her, dass das Gebiet Hoch-Ybrig<br />

entstanden ist. Nun haben wir die Möglichkeit wieder<br />

etwas Neues zu schaffen.“<br />

Die Montage der Bergstation wurde im Juli erfolgreich<br />

abgeschlossen, die Arbeiten an der Talstation<br />

haben im September begonnen und werden nach<br />

einer Pause während der kommenden Wintersaison<br />

im Frühjahr 2<strong>02</strong>5 mit vollem Einsatz fortgesetzt.<br />

Mit unserem Baustellentagebuch begleiten wir das<br />

revolutionäre Seilbahnprojekt bis zu seiner Fertigstellung<br />

in mehreren Episoden. Reinschauen lohnt sich!<br />

Hier geht’s<br />

zum Baustellentagebuch.<br />

45


Events<br />

Ein Tag im<br />

Zeichen der<br />

Technik<br />

Erster »Liftday«<br />

in Lana und<br />

Meran 2000<br />

In Zusammenarbeit mit dem Skigebiet<br />

Meran 2000, einem langjährigen Partner,<br />

hat Doppelmayr Italien im März 2<strong>02</strong>4 den<br />

ersten „Liftday“ veranstaltet. Zu diesem<br />

Event waren die technischen Leiter der<br />

verschiedenen Seilbahnkunden eingeladen.<br />

Nach interessanten Vorträgen, der<br />

Besichtigung des Werks von Doppelmayr<br />

Italien in Lana und Zeit für Networking<br />

hatten alle Teilnehmer die Möglichkeit, im<br />

Skigebiet Meran 2000 diverse Seilbahnanlagen<br />

zu besichtigen – darunter auch<br />

die neue 10er-Gondelbahn Naifjoch.<br />

Das Fazit ist eindeutig: Der „Liftday“ war<br />

ein voller Erfolg und eine ideale Vorlage<br />

für künftige Veranstaltungen.<br />

Seilbahnen als Faktor für<br />

Innovation und Nachhaltigkeit<br />

Die städtische Mobilität stand im Zentrum<br />

der Podiumsdiskussion in Mailand.<br />

Lösungen für die Herausforderungen der<br />

zukünftigen Mobilität zu finden, stand<br />

vergangenen März im Mittelpunkt einer<br />

Konferenz im Hotel Park Hyatt im italienischen<br />

Mailand. Um Innovation und<br />

Nachhaltigkeit ging es folglich auch bei<br />

einer Podiumsdiskussion. Neben hochrangigen<br />

Politikern und Branchenvertretern,<br />

wie beispielsweise dem Infrastrukturminister,<br />

war auch Georg Gufler, CEO von<br />

Doppelmayr Italien, einer der Gesprächspartner.<br />

„Urbane Mobilität per Seilbahn<br />

stellt heute eine konkrete Entwicklungsmöglichkeit<br />

für öffentliche Verkehrssysteme<br />

dar und bietet große Vorteile in<br />

Sachen Flexibilität und Nachhaltigkeit,<br />

sowohl in Bezug auf reduzierte Emissionen<br />

als auch auf geringen Verbrauch,<br />

Kosten und Zeit. Urbane Seilbahnen sind<br />

kein Vorschlag für die Zukunft, sondern<br />

eine Option, die bereits jetzt umgesetzt<br />

und problemlos in die bestehende<br />

Infrastruktur integriert werden kann“,<br />

betonte Georg Gufler.<br />

46


Seilbahn-<br />

Branche<br />

traf sich in<br />

Vancouver<br />

170 Experten aus<br />

20 Ländern nahmen<br />

am 12. OITAF-Kongress<br />

in Kanada teil.<br />

Alle sechs Jahre tauscht sich die internationale<br />

Seilbahnbranche auf dem<br />

OITAF-Kongress aus. Dieses Jahr im Juni<br />

fand die zwölfte Ausgabe im kanadischen<br />

Vancouver statt. Dabei war auch die<br />

Doppelmayr Gruppe mit vier von<br />

insgesamt 30 internationalen Speakern<br />

prominent vertreten. Michael Mathis<br />

(Head of Technical Division, Doppelmayr<br />

Seilbahnen GmbH), Philip Oberdorfer<br />

(Digital Services Customer Support,<br />

Doppelmayr Seilbahnen GmbH), Franziska<br />

Junginger (Operations Services Manager,<br />

Doppelmayr Cable Car GmbH) und Stefan<br />

Gassmann (Head of Sales, Frey AG Stans)<br />

teilten ihr Wissen mit den rund 170 Teilnehmenden.<br />

Die 1959 in Mailand (Italien)<br />

gegründete „Organizzazione internazionale<br />

trasporti a fune“ (OITAF) bringt die<br />

Branche auf verschiedenen Ebenen<br />

zusammen. In diesem Jahr waren die<br />

zentralen Themen: Entwicklung von<br />

Seilbahnen im urbanen und touristischen<br />

Bereich, Betrieb von Seilbahnen, Seilbahntechnik<br />

und Neuentwicklungen<br />

sowie Dimensionen der Nachhaltigkeit.<br />

Urbane Seilbahnen<br />

im Fokus<br />

Cable Car World lockte über<br />

600 Interessierte nach Essen.<br />

Urbane Seilbahn-Projekte lautete das<br />

bestimmende Thema bei der Kongressmesse<br />

Cable Car World, die am 4. und 5.<br />

Juni 2<strong>02</strong>4 im deutschen Essen stattgefunden<br />

hat. Über 600 Messe- und Kongressteilnehmende<br />

aus 21 Ländern waren<br />

zusammengekommen – darunter neben<br />

Delegationen aus Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz zum Beispiel auch<br />

aus Brasilien und Sierra Leone. Es ging<br />

darum, sich über Ideen, Prozesse und<br />

Entwicklungen auszutauschen und bei<br />

den 51 Ausstellern und 17 Partnern über<br />

Technologien, Produkte und Dienstleistungen<br />

zu informieren. Eines der Highlights<br />

war der Doppelmayr-Stand mit einer der<br />

Kabinen, die für das Projekt im Großraum<br />

Paris vorgesehen sind und 2<strong>02</strong>5 auf einer<br />

Trasse von 4,5 Kilometern das Pariser<br />

Nahverkehrsnetz erweitern werden.<br />

Beim Experten-Talk stellte Christophe<br />

Surowiec von Île-de-France Mobilités<br />

(Projektleiter des Câble C1 Projekts in<br />

Frankreich) zusammen mit Christoph<br />

Rittersberger von Transdev (Verantwortlich<br />

für den Betrieb der Câble C1 Seilbahn)<br />

das Projekt dem Messepublikum vor.<br />

47


doppelmayr.com

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!