20.11.2024 Aufrufe

Welt der Kinder

Das Wohl von rund 1.7 Millionen in Österreich lebenden Kindern liegt in unseren Händen. Zum internationalen Tag der Kinderrechte möchten wir das Bewusstsein der Gesellschaft schärfen und uns gesundheitlichen, pädagogischen und emotionalen Themenbereichen widmen, die unsere Kinder tagtäglich betreffen. Wir wollen uns mit dieser Kampagne für jedes einzelne dieser Kinder einsetzen, indem wir uns mit komplexen Inhalten auseinandersetzen.

Das Wohl von rund 1.7 Millionen in Österreich lebenden Kindern liegt in unseren Händen. Zum internationalen Tag der Kinderrechte möchten wir das Bewusstsein der Gesellschaft schärfen und uns gesundheitlichen, pädagogischen und emotionalen Themenbereichen widmen, die unsere Kinder tagtäglich betreffen. Wir wollen uns mit dieser Kampagne für jedes einzelne dieser Kinder einsetzen, indem wir uns mit komplexen Inhalten auseinandersetzen.

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EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET<br />

Lesen Sie mehr unter www.<strong>der</strong>gesundheitsratgeber.info<br />

<strong>Welt</strong> <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />

Das Kin<strong>der</strong>zimmer<br />

Ein Raum voller<br />

Träume, Spiel und<br />

Selbstentfaltung<br />

Seite 11<br />

Autismus<br />

Brainhero: Therapie für<br />

Autismus und ADHS –<br />

direkt von zu Hause aus<br />

Seite 20<br />

FOTO: ZVG<br />

Weniger ist mehr –<br />

Spielen mit Mehrwert<br />

Elementarpädagogin Juliane Jakubek zeigt,<br />

wie pädagogisches und digitales Spielzeug<br />

sinnvoll eingesetzt wird.<br />

Seite 18–19<br />

LEBEN MIT<br />

NEURODERMITIS<br />

Erfahre mehr zu <strong>der</strong><br />

chronisch-entzündlichen<br />

Hauterkrankung unter:<br />

www.leben-mitneuro<strong>der</strong>mitis.info<br />

MAT-AT-2400492 – 1.0 – 06/2024<br />

RZ_241111_DUPI_Banner_Kampagne<strong>Welt</strong>Kin<strong>der</strong>.indd 1 11.11.24 08:52


2 | Lesen Sie mehr unter <strong>der</strong>gesundheitsratgeber.info<br />

IN DIESER AUSGABE<br />

14<br />

Das große Kratzen<br />

Neuro<strong>der</strong>mitis als beson<strong>der</strong>e<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung für Eltern und<br />

Kin<strong>der</strong>: Wie sich das Jucken in den<br />

Griff bekommen lässt<br />

22<br />

Muttermilch als Superkraft<br />

Warum Stillen mehr ist als Nahrung:<br />

Ein Schlüssel zur Gesundheit von<br />

Mutter und Kind<br />

Project Manager: Isabell Jud<br />

Business Development Manager: Paul Pirkelbauer, BA<br />

Lektorat: Sophie Müller, MA<br />

Layout und Grafik: Daniela Fruhwirth<br />

Managing Director: Bob Roemké<br />

Fotocredits: Außer an<strong>der</strong>s angegeben bei<br />

Shutterstock<br />

Medieninhaber: Mediaplanet GmbH, Bösendorferstraße<br />

4/23, 1010 Wien, ATU 64759844 · FN 322799f FG Wien<br />

Impressum: https://mediaplanet.com/at/impressum/<br />

Distribution: Der Standard Verlagsgesellschaft m.b.H.<br />

Druck: Mediaprint Zeitungsdruckerei Ges.m.b.H. &<br />

Co.KG<br />

Kontakt bei Mediaplanet: Tel: +43 676 9258 658<br />

E-Mail: isabell.jud@mediaplanet.com<br />

ET: 20.11.2024<br />

Bleiben Sie in Kontakt:<br />

Mediaplanet Austria<br />

@mediaplanet.austria<br />

@DerUnternehmensratgeber<br />

VORWORT<br />

Gesundes Aufwachsen:<br />

Unsere Kin<strong>der</strong> im Mittelpunkt<br />

FOTO: F.JANAMADZIGON<br />

Caroline Culen<br />

Klinische und<br />

Gesundheitspsychologin,<br />

Geschäftsführerin<br />

Österreichische<br />

Liga für<br />

Kin<strong>der</strong>- und<br />

Jugendgesundheit<br />

Malen Kin<strong>der</strong> sich die perfekte<br />

<strong>Welt</strong> aus, dann stehen Klima-,<br />

Umwelt- und Tierschutz ganz<br />

oben. Gleich danach kommt <strong>der</strong><br />

Wunsch nach Frieden und Zusammenhalt<br />

und die Ablehnung von Diskriminierung<br />

und Rassismus. Statt Ausgrenzung for<strong>der</strong>n<br />

sie Inklusion. Die gleichen Chancen bei Bildung,<br />

kin<strong>der</strong>freundliche Lebensräume und<br />

verlässliche Versorgung bei körperlichen<br />

und mentalen Problemen sind ihnen wichtig.<br />

Diese erwachsen wirkenden Vorstellungen<br />

zeigen sich regelmäßig im Rahmen des<br />

UNICEF Ideenwettbewerbs „Denk dir die<br />

<strong>Welt</strong>“.<br />

Gesundes Aufwachsen von Kin<strong>der</strong>n und<br />

Jugendlichen in Österreich wird von vielen<br />

Faktoren geprägt. Neben medizinischen<br />

und psychosozialen Aspekten spielen<br />

auch sozioökonomische Bedingungen,<br />

Bildungsangebote und die fortschreitende<br />

Digitalisierung eine entscheidende Rolle.<br />

Wir leben in einer <strong>Welt</strong>, die sich sehr schnell<br />

verän<strong>der</strong>t. Technologische Entwicklungen,<br />

gesellschaftliche Herausfor<strong>der</strong>ungen und<br />

wachsende Sorgen rund um Umweltfragen<br />

beeinflussen das Leben unserer Kin<strong>der</strong><br />

maßgeblich.<br />

Gesundheit und Bildung sind zwei tragende<br />

Säulen, die das Fundament für ein glückliches<br />

und erfülltes Leben schaffen. Wenn<br />

wir Kin<strong>der</strong> darin bestärken, ein Bewusstsein<br />

für ihren Körper und ihre Gesundheit zu<br />

entwickeln, legen wir die Basis für gesundes<br />

Aufwachsen. Dazu gehören grundlegende<br />

Faktoren wie gesunde Ernährung und ausreichend<br />

Bewegung.<br />

Bildung, die weit über den schulischen<br />

Rahmen hinausgeht, stärkt das Selbstbewusstsein<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>, lässt sie ihre Talente<br />

entfalten und gibt ihnen Werkzeuge an die<br />

Hand, um die <strong>Welt</strong> um sie herum zu verstehen<br />

und mitzugestalten.<br />

Die Auswirkungen von Gesundheit auf<br />

Bildung und vice versa sind mittlerweile<br />

bekannt: Je höher <strong>der</strong> Bildungsstand ist,<br />

umso gesün<strong>der</strong> sind Kin<strong>der</strong>. Aber es gilt<br />

eben auch: Je gesün<strong>der</strong> sie sind, umso<br />

bessere Bildungschancen haben sie.<br />

Das Wohl aller Kin<strong>der</strong> in den Mittelpunkt<br />

zu stellen bedeutet, ihnen eine Zukunft zu<br />

ermöglichen, die von Liebe, Verständnis<br />

und <strong>der</strong> richtigen Unterstützung getragen<br />

wird. Kin<strong>der</strong> benötigen Räume, in denen sie<br />

sich körperlich, sozial und emotional bestmöglich<br />

entwickeln können. Sie brauchen<br />

jetzt die richtigen Rahmenbedingungen, um<br />

gesund aufzuwachsen und ins Erwachsenenleben<br />

zu starten.<br />

Die vorliegende Ausgabe „Die <strong>Welt</strong> <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong>“ deckt ein breites Themenspektrum<br />

rund um das holistische gesunde Aufwachsen<br />

unserer Kin<strong>der</strong> ab. Viel Freude beim<br />

Durchblättern und interessante Anregungen<br />

wünscht Ihnen<br />

Caroline Culen<br />

Österreichische Liga für Kin<strong>der</strong>- und<br />

Jugendgesundheit<br />

NOVEMBER 2024–JÄNNER 2025<br />

21.11.2024 Wöchentlich Wöchentlich<br />

Vortrag -<br />

Freie Bewegungsentwicklung<br />

19:00<br />

Offene Babygruppe (Anmeldung)<br />

Mi, 09:30–11:00 wöchentlich<br />

außer Feier- und Schulferien<br />

Schlafberatungscafé (Ameldung)<br />

Do, 16:00–17:15 wöchentlich außer<br />

Feier- und Schulferien<br />

24.01.2025<br />

Kreativangebot<br />

Krixi-Kraxi (Anmeldung)<br />

16:00–17:00<br />

09.12.2024 Wöchentlich<br />

Vortrag - Wie Babys schlafen<br />

15:30–17:00<br />

Wöchentlich<br />

Offene Eltern-Baby-Zeit<br />

(Anmeldung)<br />

Mo, 09:30–11:00 wöchentlich<br />

außer Feier- und Schulferien<br />

Offene Spielgruppe 1-2 Jahre<br />

(Anmeldung)<br />

Mi, 09:30–11:00 wöchentlich<br />

außer Feier- und Schulferien<br />

Wöchentlich<br />

Offenes Eltern-Kind-Café<br />

(Anmeldung)<br />

Do, 15:00–17:30 wöchentlich<br />

außer Feier- und Schulferien<br />

04., 18., 08., 15., 29.01.2025<br />

Offener Stilltreff (Anmeldung)<br />

Do, 16:00–17:15 wöchentlich außer<br />

Feier- und Schulferien<br />

24.01.2025<br />

Kasperltheater (Anmeldung)<br />

16:00–17:00<br />

Kind & Kegel<br />

Ort: Praterstr. 14/8,<br />

1020 Wien<br />

Mehr Infos zu den<br />

Veranstaltungen:<br />

https://kind-und-kegel.at/<br />

eventkalen<strong>der</strong>/<br />

(kostenpflichtig)


MEDIAPLANET | 3<br />

Nicht alles, was<br />

glänzt, ist Luxus.<br />

Rollstuhl von Paul, 8 Jahre<br />

Spenden Sie jetzt: kin<strong>der</strong>traum.at


4 | Lesen Sie mehr unter <strong>der</strong>gesundheitsratgeber.info<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

FOTO: JULIA SALZER<br />

Kin<strong>der</strong>hospiz:<br />

Pferdestärke für<br />

die Schwächsten<br />

In rund 5.000 Familien in<br />

Österreich leben Kin<strong>der</strong><br />

und Jugendliche mit einer<br />

Erkrankung, die ihr Leben<br />

verkürzt. Mit dem Tod vor<br />

Augen zählt je<strong>der</strong> Moment.<br />

Ein sechsköpfiges Team um<br />

Roswitha Zink gründete deshalb<br />

den Lichtblickhof e. V. mit<br />

therapeutischer Stärke auf<br />

vier Hufen und Pfoten. Dieses<br />

weltweit außergewöhnliche<br />

Kin<strong>der</strong>hospiz forscht laufend,<br />

wie Tiere Menschen in psychisch<br />

belastenden Situationen<br />

unterstützen können: Pferde<br />

wirken sich positiv auf unseren<br />

Herzschlag aus, Katzen regen die<br />

Kommunikation an. Stresslevel<br />

und Immunsystem werden<br />

durch Therapietiere ebenso<br />

positiv beeinflusst. Die Liste <strong>der</strong><br />

Effekte von gezielt geschulten<br />

Tieren auf kranke Kin<strong>der</strong> ist lang<br />

– die professionelle Umsetzung<br />

tiergestützter Angebote immer<br />

noch selten. Der Lichtblickhof<br />

ist weltweit eine Best Practice,<br />

wo Tiere Menschen psychisch<br />

unterstützen.<br />

Atacama und Amelie<br />

Noch im Wagen streckt die kleine<br />

Amelie ihre Arme hinaus, um die<br />

weichen Ohren <strong>der</strong> Stute Atacama<br />

zu kraulen, die ihr den Kopf neugierig<br />

entgegenreckt. Das Mädchen<br />

mit dem rosafarbenen Tuch auf<br />

dem kahlen Kopf ist gerade mit<br />

dem Krankenwagen vorgefahren<br />

worden – im Liegen, denn zum<br />

Sitzen ist Amelie zu schwach. Sie<br />

hat einen Gehirntumor und bereits<br />

viele Operationen, Bestrahlungen<br />

und an<strong>der</strong>e kräftezehrende<br />

Behandlungen hinter sich. Doch<br />

das ist in diesem Moment vergessen.<br />

Amelies Augen leuchten, Stirn<br />

an Stirn mit Atacama lacht sie und<br />

fragt: „Kann ich reiten?“<br />

Atacama ist eines von 19 Therapiepferden<br />

des Lichtblickhofs.<br />

Die Tiere sind dafür ausgebildet,<br />

schwer kranke, traumatisierte<br />

o<strong>der</strong> von Behin<strong>der</strong>ung betroffene<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendliche therapeutisch<br />

zu begleiten. Sie tragen die<br />

Patient:innen mit ihrer Pferdestärke<br />

dorthin, wohin diese nicht mehr<br />

aus eigener Kraft kommen, we<strong>der</strong><br />

mit dem Rollstuhl, noch mit dem<br />

geländetauglichen Krankenbett, in<br />

das Amelie inzwischen von ihrer<br />

Mutter und einer Pferdetherapeutin<br />

gehoben wurde. „Es war ein<br />

langer Weg, die restliche Familie<br />

sowie Ärztinnen und Ärzte zu überzeugen,<br />

dass diese Therapie Amelie<br />

hilft – und Keime und Bakterien<br />

im Stall kein Risiko sind. Amelies<br />

ganzer Lebensmut und tiefe Freude<br />

stecken zwischen diesen flauschigen<br />

Pferdeohren, die sie so gerne<br />

krault!“, sagt die Mutter.<br />

Warum unsere <strong>Welt</strong> Orte wie<br />

den Lichtblickhof braucht<br />

Sieben Frauen stemmen die vielen<br />

Aufgaben um den gemeinnützigen<br />

Verein Lichtblickhof seit 2002. Für<br />

sie ist es selbstverständlich, für<br />

Mitmenschen da zu sein, denen<br />

das Leben übergroße Steine in<br />

den Weg legt: „Mit einer schweren<br />

Krankheit ist man von vielem<br />

ausgegrenzt, Tiere nehmen dich<br />

wortlos mit auf den Weg zurück ins<br />

Leben. Am Kin<strong>der</strong>hospiz bündeln<br />

wir unsere Kräfte für diejenigen,<br />

die vom Schicksal hart geprüft<br />

werden!“<br />

Der Lichtblickhof betreut<br />

jährlich rund 300 Kin<strong>der</strong> und<br />

Jugendliche sowohl stationär in<br />

den Hospizwohnungen vor Ort<br />

als auch ambulant. Er befindet<br />

sich am Wiener Stadtrand am<br />

Areal <strong>der</strong> Klinik Penzing, das mit<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

erreichbar ist. Nahe dem Therapie-Bauernhof<br />

– <strong>der</strong> Weg dorthin<br />

lässt sich sogar im Pflegebett


MEDIAPLANET | 5<br />

zurücklegen – gibt es drei barrierefreie<br />

Wohnungen sowie Therapieund<br />

Organisationsräume, die <strong>der</strong><br />

Verein angemietet hat. Kin<strong>der</strong> und<br />

Jugendliche, die hier zeitweise<br />

Die Kraft <strong>der</strong> Familien ist<br />

unfassbar – trotz viel Leid leisten<br />

sie Großartiges. Wir stärken<br />

ihnen den Rücken und verhelfen<br />

ihnen mit unseren Pferden zu<br />

Momenten gemeinsamen Glücks.<br />

Roswitha Zink, Grün<strong>der</strong>in und Geschäftsführerin<br />

des Kin<strong>der</strong>hospiz Lichtblickhof e. V.<br />

Entdecken Sie hier<br />

den Lichtblickhof!<br />

Spenden Sie<br />

Lichtblicke unter<br />

www.lichtblickhof.at<br />

mit ihren Familien wohnen, lieben<br />

den Kontakt mit den Hoftieren.<br />

Neben den Pferden gibt es auch<br />

Schafe, Hunde, Katzen, Kaninchen<br />

und den wun<strong>der</strong>schönen Garten.<br />

Von <strong>der</strong> ebenerdigen Terrasse<br />

aus kann man den Pferden beim<br />

Weiden zusehen. „Das Zusammenspiel<br />

unserer Ärzt:innen, Therapeut:innen<br />

und Gesundheits- und<br />

Krankenpfleger:innen entlastet<br />

die Eltern bei <strong>der</strong> Pflege, und alle<br />

Aufgaben am Hof lenken den<br />

Rhythmus <strong>der</strong> Tage neu, das hilft<br />

Perspektiven zu wechseln und<br />

Zuversicht und Kraft zu tanken“,<br />

sagt Zink.<br />

17 Therapeut:innen mit<br />

Expertise in <strong>der</strong> Psychotherapie,<br />

Psychologie, Physiotherapie,<br />

Sozialarbeit und Son<strong>der</strong>- und<br />

Heilpädagogik werden im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Lichtblickhof-Krisenhilfe zu<br />

„Engeln auf Zeit“: Gemeinsam<br />

mit freiwilligen Mitarbeiter:innen<br />

sind sie stets einsatzbereit und<br />

begleiten die kranken Kin<strong>der</strong> und<br />

Jugendlichen gemeinsam mit<br />

den Therapietieren während ihrer<br />

mehrwöchigen Aufenthalte. „Ihre<br />

schweren Erkrankungen und <strong>der</strong>en<br />

Behandlung reißen die Kin<strong>der</strong> und<br />

Jugendlichen aus ihrem gewohnten<br />

Alltag, viele empfinden das als<br />

traumatisch. Tiere sind wirksam,<br />

wenn die schwerkranken Kin<strong>der</strong><br />

sonst nichts mehr erreicht. Sie<br />

vermitteln Würde, ein wichtiges<br />

Gefühl, um am Leben zu bleiben“,<br />

so Zink zum Therapiekonzept.<br />

Im Anschluss an den Aufenthalt<br />

am Lichtblickhof sind ambulante<br />

regelmäßige Therapiestunden<br />

möglich – die Therapiepferde<br />

bewältigen gemeinsam bis zu<br />

140 Stunden in <strong>der</strong> Woche. Zink<br />

erklärt: „Den Kontakt zu den<br />

jungen Patient:innen halten wir<br />

auch mit Hausbesuchen. O<strong>der</strong> wir<br />

machen Fotos und Videos von den<br />

liebgewonnenen Tieren, schreiben<br />

Briefe und packen Pakete. Denn<br />

die Kin<strong>der</strong> haben so täglich einen<br />

Glücksmoment, wenn sie den Schabernack<br />

von ‚ihrem‘ Tier berichtet<br />

bekommen. Sie sind beson<strong>der</strong>s<br />

sensibel und dünnhäutig, die Tiere<br />

bieten einen geschützten Rahmen<br />

und Aufgaben. Sie lenken die<br />

Aufmerksamkeit auf die schönen<br />

Momente.“<br />

Wie wir alle Lichtblicke schenken<br />

können<br />

Für seine Arbeit an den beiden<br />

Standorten in Wien und Nie<strong>der</strong>österreich<br />

ist <strong>der</strong> gemeinnützige<br />

Verein Lichtblickhof zum einen auf<br />

Spenden von Privatpersonen und<br />

Unternehmen und zum an<strong>der</strong>en<br />

auf ehrenamtliche Mitarbeiter:innen<br />

angewiesen. Die Krankenkassen<br />

tragen die Kosten für die vom<br />

Lichtblickhof gebotene Tiertherapie<br />

und Betreuung nicht. „Dennoch<br />

wollen wir alle Familien mit<br />

kranken Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />

betreuen, unabhängig vom<br />

Familienbudget“, wünscht sich<br />

Zink. Deshalb sind auch Kooperationspartner:innen<br />

willkommen,<br />

die den Familien die Teilhabe an<br />

einem Therapieaufenthalt<br />

ermöglichen.<br />

FOTO: SUZY STÖCKL


6 | Lesen Sie mehr unter <strong>der</strong>gesundheitsratgeber.info<br />

Prim. MedR. Ass.-<br />

Prof. DDr. Peter<br />

Voitl, MBA<br />

Kin<strong>der</strong>arzt in Wien<br />

www.kin<strong>der</strong>arzt.at<br />

FOTO: VOITL : ZVG<br />

Der Winter kommt -<br />

und mit ihm die Erkältungen...<br />

Was ist eine Erkältung?<br />

Die Erkältung ist eine Virusinfektion <strong>der</strong><br />

oberen Atemwege, verbunden mit einer<br />

verstopften Nase, Niesanfällen und meist<br />

trockenem Husten. Sie ist beson<strong>der</strong>s<br />

leicht auf an<strong>der</strong>e Menschen übertragbar<br />

und eine <strong>der</strong> häufigsten Erkrankungen in<br />

jedem Alter. Atemwegsinfektionen sind<br />

die häufigsten menschlichen Krankheiten.<br />

Sie werden in über 90 % <strong>der</strong> Fälle von<br />

Viren verursacht.<br />

Kin<strong>der</strong> sind gegen eine Vielzahl von<br />

Viren noch nicht immun und deshalb<br />

beson<strong>der</strong>s anfällig für Erkältungen. Sie<br />

erkranken an ihnen bis zum 6. Lebensjahr<br />

etwa sechs- bis achtmal und später<br />

etwa drei- bis viermal jährlich. Bei je<strong>der</strong><br />

Infektion erwirbt das Kind eine Immunität<br />

gegen das entsprechende Virus. Für<br />

weitere Infektionen sinkt dementsprechend<br />

das Risiko. Organe wie Augen,<br />

Ohren, Nase, Nasennebenhöhlen o<strong>der</strong> die<br />

Lymphknoten am Hals können ebenso<br />

betroffen sein.<br />

Die Erkrankung ist im Normalfall<br />

harmlos und dauert ungefähr eine<br />

Woche. Gehäuft treten Erkältungen in<br />

den Herbst- und Wintermonaten auf – sie<br />

„trainieren“ somit das Immunsystem, was<br />

grundsätzlich nicht besorgniserregend<br />

ist.<br />

Wann sollte man den Kontakt zu Ärztin/Arzt<br />

bei fieberhaften Erkältungen<br />

aufnehmen?<br />

Dies muss sofort passieren, wenn das<br />

Kind:<br />

• jünger als drei Monate ist<br />

• 41° C Fieber o<strong>der</strong> höher hat<br />

• untröstlich schreit<br />

• schwer aufzuwecken ist<br />

• einen Fieberkrampf hat<br />

• einen steifen Nacken o<strong>der</strong> eine vorgewölbte<br />

Fontanelle (weiche Knochenlücke<br />

am Säuglingsschädel) hat<br />

• einen o<strong>der</strong> mehrere dunkelrote o<strong>der</strong><br />

blaue nicht wegdrückbare Flecken auf<br />

<strong>der</strong> Haut hat<br />

• schwer o<strong>der</strong> geräuschvoll atmet, was<br />

sich nicht bessert, nachdem die Nase<br />

von Schleim befreit worden ist<br />

• nicht schlucken und trinken kann o<strong>der</strong><br />

Speichel durch den Mund verliert<br />

• schlecht aussieht/einen schlechten Allgemeineindruck<br />

macht<br />

• ein Brennen o<strong>der</strong> Schmerzen beim<br />

Urinlassen verspürt o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Urin<br />

„scharf“ riecht<br />

• länger als 24 Stunden Fieber hat, ohne<br />

den Grund zu wissen<br />

• erneut Fieber hat, das bereits über 24<br />

Stunden verschwunden war<br />

• Fieber hat, das länger als 72 Stunden<br />

andauert.<br />

Innerhalb von 24 Stunden sollte<br />

ärztliche Hilfe in Anspruch genommen<br />

werden, wenn das Kind jünger als sechs<br />

Monate ist (außer kurz nach einer<br />

Impfung). Beson<strong>der</strong>s, wenn es in <strong>der</strong><br />

Vergangenheit schon Fieberkrämpfe<br />

hatte, sollten frühzeitig fiebersenkende<br />

Medikamente gegeben werden.<br />

Wohltuendes<br />

Baden<br />

Österreichs<br />

Nr.1<br />

bei Baden*<br />

Ab3<br />

Monaten<br />

Ab2<br />

Jahren<br />

Ab3<br />

Jahren<br />

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MIKROPLASTIK<br />

Wohltuende Badezusätze mit wertvollen ätherischen Ölen und natürlichem Duft-Effekt<br />

für mehr Wohlbefinden in <strong>der</strong> nasskalten Jahreszeit. Die Kleinen können entspannen,<br />

fühlen sich angenehm durchwärmt und rundum wohl.<br />

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MEDIAPLANET | 7<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Husten, wir haben ein Problem!<br />

Gerade Kin<strong>der</strong> kann trockener Husten stark belasten. Dabei ist oft dessen<br />

Erkennen und nicht die Behandlung das Problem.<br />

Husten mag zwar nicht<br />

angenehm sein, ist aber<br />

ein wichtiger Teil <strong>der</strong><br />

Selbstreinigungs- und<br />

Abwehrmechanismen unserer<br />

Atemwege. Er hilft dabei, sie von<br />

Substanzen zu befreien, die sie<br />

verlegen o<strong>der</strong> gefährlich verengen<br />

könnten. Schleimproduktion<br />

und Flimmerepithel sind ebenso<br />

wichtig. Beim Flimmerepithel<br />

handelt es sich um einen Teppich<br />

aus Millionen von Zellen mit feinen,<br />

flimmernden Härchen – den<br />

Flimmerhärchen. Diese werden von<br />

einem Schleim benetzt, <strong>der</strong> sich wie<br />

ein Schutzfilm über sie legt. Kleine<br />

Teilchen wie Bakterien, Viren o<strong>der</strong><br />

Staubpartikel werden so eingefangen.<br />

Produktiver vs. unproduktiver<br />

Husten<br />

Die etwa 1.000 Mal pro Minute<br />

schlagenden Flimmerhärchen<br />

erzeugen eine Wellenbewegung, die<br />

den Schleim und die darin enthaltenen<br />

Substanzen wie auf einem<br />

För<strong>der</strong>band in Richtung Rachen<br />

transportiert, wo sie dann im<br />

Normallfall geschluckt werden. Ist<br />

dieser Mechanismus gestört, wird<br />

die Schleimproduktion gesteigert.<br />

Durch Husten versuchen wir, den<br />

überschüssigen Schleim und die<br />

Erreger aus den Atemwegen zu entfernen.<br />

In diesem Fall spricht man<br />

von „produktivem Husten“.<br />

Ausgelöst wird Husten durch<br />

spezielle Rezeptoren <strong>der</strong> Schleimhaut,<br />

wenn diese durch Faktoren<br />

wie beson<strong>der</strong>s trockener Luft,<br />

Kälte o<strong>der</strong> langes und lautes<br />

Sprechen gereizt werden. Sie übermitteln<br />

Signale zum Gehirn, wo<br />

<strong>der</strong> Hustenreflex ausgelöst wird.<br />

Neben dem produktiven, Schleim<br />

transportierenden Husten gibt es<br />

auch einen trockenen, schleimlosen<br />

„unproduktiven Husten“. Dieser<br />

wird oftmals reflexartig durch<br />

Rauch o<strong>der</strong> Staub ausgelöst. Häufig<br />

begleitet er aber auch den Beginn<br />

einer Erkältung und kann nach<br />

einem überstandenen Infekt eine<br />

Zeit lang fortbestehen.<br />

Erkältung erkennen, Husten<br />

richtig bekämpfen<br />

Meist dauert trockener Husten nur<br />

wenige Tage – er ist aber gerade für<br />

beson<strong>der</strong>s kleine Kin<strong>der</strong> sehr<br />

belastend, da sie ihre Beschwerden<br />

häufig noch nicht eindeutig<br />

beschreiben können o<strong>der</strong> oft nicht<br />

sofort merken, dass sie kränklich<br />

sind. Eltern sollten deshalb in <strong>der</strong><br />

Lage sein, Husten zu erkennen und<br />

ihre Kin<strong>der</strong> für Anzeichen einer<br />

Erkrankung zu sensibilisieren. Ob<br />

Husten mit o<strong>der</strong> ohne Schleimbildung<br />

auftritt, ist ein wichtiges<br />

Kriterium, welchen Hustensaft man<br />

nehmen sollte – Schleimlöser o<strong>der</strong><br />

Hustenstiller. Eine Erkältung geht<br />

oft mit Heiserkeit einher – <strong>der</strong><br />

Husten klingt oft kratzig, rau o<strong>der</strong><br />

bellend und tritt vermehrt nachts<br />

auf. Das wie<strong>der</strong>um hin<strong>der</strong>t Kin<strong>der</strong><br />

beim Einschlafen. Dabei ist guter<br />

Schlaf essenziell, um schnell zu<br />

genesen. Ein warmer Tee mit Honig<br />

und Zitrone fühlt sich oft gut an.<br />

Die Einnahme von kindgerechten<br />

Präparaten wie easybronchial STOP<br />

JUNIOR ab sechs Jahren vor dem<br />

Schlafengehen lin<strong>der</strong>t den<br />

Hustenreiz. Es gibt ebenso eine<br />

Lösung für Erwachsene und Kin<strong>der</strong><br />

ab zwölf Jahren: Wirksame<br />

Präparate wie easybronchial STOP<br />

FORTE unterdrücken den Hustenreiz<br />

zuverlässig. Da Apotheken zur<br />

Schlafenszeit in aller Regel bereits<br />

geschlossen haben, sollten<br />

hustenstillende Präparate immer in<br />

<strong>der</strong> Hausapotheke vorrätig sein. So<br />

steht erholsamem Schlaf für Groß<br />

und Klein nichts mehr im Wege. Für<br />

den produktiven Husten ist<br />

easybronchial Thymian Sirup als<br />

traditionelles pflanzliches Arzneimittel<br />

das Mittel <strong>der</strong> Wahl. Mit<br />

seinen essenziellen Ölen wirkt er<br />

schleimlösend.<br />

Jetzt in deiner<br />

Apotheke erhältlich!<br />

EA063BRO_1024<br />

Arzneimittel -<br />

Schleimlöser bei Husten<br />

Flüssigextrakt aus reinem<br />

Thymian ab 4 Jahren<br />

Arzneimittel -<br />

Zur Behandlung von<br />

nicht produktivem<br />

(trockenem) Husten<br />

3 mg/ml Dextromethorphan<br />

ab 12 Jahren<br />

Arzneimittel -<br />

Zur Behandlung von<br />

nicht produktivem<br />

(trockenem) Husten<br />

1,5 mg/ml Dextromethorphan<br />

ab 6 Jahren<br />

Über Wirkungen und mögliche unerwünschte Nebenwirkungen informieren<br />

Gebrauchsinformation, Arzt o<strong>der</strong> Apotheker.


8 | Lesen Sie mehr unter <strong>der</strong>gesundheitsratgeber.info<br />

Diese Beiträge entstanden mit freundlicher<br />

Unterstützung <strong>der</strong> Dr. Schär AG.<br />

FOTOS: ZVG<br />

„Mit etwas Kreativität<br />

können wir alles so zubereiten,<br />

dass Ava es auch essen kann“<br />

Ava (bald vier Jahre alt)<br />

ist ein lebensfroher,<br />

kluger, kreativer kleiner<br />

Mensch. Mit sechs<br />

Monaten hatte sie ihren ersten<br />

Krampfanfall. Nach einer langen<br />

Odyssee an Untersuchungen wurde<br />

schließlich die Diagnose Dravet-Syndrom<br />

gestellt. Es handelt<br />

sich dabei um eine seltene, meist<br />

pharmakoresistente Epilepsie im<br />

Kindesalter. Ava hat verschiedenste<br />

Medikamente bekommen, die<br />

alle nicht wirksam waren. Eine<br />

Medikamentenkombination hat<br />

schließlich sogar ihrer Entwicklung<br />

geschadet: Sie hatte Schlafstörungen,<br />

keine Kraft mehr zum Laufen<br />

und hörte auf zu sprechen. Ein<br />

Zustand, den wir so nicht hinnehmen<br />

wollten. Wir baten darum,<br />

die ketogene Diät als Möglichkeit<br />

für Ava auszuprobieren. In <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong>klinik wurde Ava dann auf<br />

die ketogene Ernährung eingestellt.<br />

Da sie schon immer gerne fettig<br />

gegessen hat, fiel ihr die Umstellung<br />

vergleichsweise leicht. Gleich<br />

am zweiten Tag <strong>der</strong> Einführung<br />

<strong>der</strong> ketogenen Ernährung war Ava<br />

bereits in Ketose. Sie hatte mehr<br />

Kraft zum Laufen und sprach<br />

wie<strong>der</strong> mehr. Außerdem schlief<br />

sie nachts viel besser. Auch Avas<br />

Anfallslage hat sich bis heute deutlich<br />

verbessert. Die Anfallsdauer<br />

ist kürzer, sie hat weniger Krampfanfälle<br />

und auch <strong>der</strong> Tonus <strong>der</strong><br />

Anfälle ist leichter. Wir konnten die<br />

ketogene Ernährung gut in unseren<br />

Alltag integrieren. Tatsächlich ist es<br />

viel einfacher, als es auf den ersten<br />

Blick erscheint. Mit etwas Kreativität<br />

können wir alles so zubereiten,<br />

dass Ava es auch essen kann.<br />

Ava kocht sehr gerne gemeinsam<br />

mit uns und kennt das genaue<br />

Abwiegen <strong>der</strong> einzelnen Zutaten.<br />

Ansonsten macht Ava viele Dinge,<br />

die an<strong>der</strong>e Kin<strong>der</strong> in ihrem Alter<br />

auch gerne machen. Zum Beispiel<br />

lesen wir viel. Am liebsten<br />

Bil<strong>der</strong>bücher und am allerliebsten<br />

das Buch „Ava & Groot – von<br />

Epilepsie und Superhelden“. Dieses<br />

Sachbil<strong>der</strong>buch, in dem Ava und<br />

Groot die Erkrankung Epilepsie<br />

erklären, habe ich für meine<br />

Tochter geschrieben und illustriert,<br />

um ihr und den Kin<strong>der</strong>n im<br />

Kin<strong>der</strong>garten die Erkrankung zu<br />

erklären. Darin wird auch das<br />

Superheld:innen-Essen – ketogene<br />

Ernährung – kindgerecht erklärt.<br />

Das Rezept für die<br />

gratinierten Zoodels und<br />

die genauen Nährwerte<br />

finden Sie hier.


MEDIAPLANET | 9<br />

Wie ketogene Ernährung<br />

bei Epilepsien wirkt<br />

Die Neuropädiaterin Assoc.-Prof.in Priv.-Doz.in Dr.in Anastasia Male-Dressler<br />

vom Pädiatrischen Epilepsiezentrum <strong>der</strong> Medizinischen Universität Wien und <strong>der</strong><br />

Leitende Diätologe Alexan<strong>der</strong> Höller, MSc von den Universitätskliniken Innsbruck<br />

erklären, wie Ketogene Ernährungstherapien (KET) bei Epilepsien helfen.<br />

Neuropädiaterin<br />

Assoc.-Prof. in<br />

Priv.-Doz. in Dr. in<br />

Anastasia Male-<br />

Dressler von <strong>der</strong><br />

Medizinischen<br />

Universität Wien<br />

Diätologe<br />

Alexan<strong>der</strong> Höller,<br />

MSc von den<br />

Universitätskliniken<br />

Innsbruck<br />

FOTO: MEDUNI WIEN - FEELIMAGE<br />

FOTO: TIROL KLINIKEN<br />

Was sind Epilepsien?<br />

Assoc.-Prof. in Male-Dressler:<br />

Epileptische Anfälle o<strong>der</strong> Krämpfe<br />

treten im Kindesalter häufig bei<br />

einer Ursache auf (d. h., symptomatisch),<br />

zum Beispiel bei Hirnblutungen,<br />

Schlaganfällen, angeborenen<br />

Stoffwechselerkrankungen o<strong>der</strong><br />

genetischen Erkrankungen. Sie entstehen<br />

durch plötzliche elektrische<br />

Entladungen im Gehirn, die durch<br />

ein Ungleichgewicht in überschießenden<br />

Nervenzellen im Gehirn<br />

verursacht werden. Diese Anfälle<br />

können als einmalige Ereignisse<br />

o<strong>der</strong> wie<strong>der</strong>holt auftreten. Ist<br />

Letzteres <strong>der</strong> Fall, sprechen wir von<br />

einer Epilepsie.<br />

Wer ist davon betroffen?<br />

Assoc.-Prof. in Male-Dressler: Epilepsien<br />

betreffen etwa 0,5 bis 1 % <strong>der</strong><br />

Bevölkerung. Grundsätzlich können<br />

sie in jedem Alter auftreten, beson<strong>der</strong>s<br />

häufig sind Epilepsien jedoch<br />

im frühen Kindesalter – wenn sich<br />

das Gehirn entwickelt und es noch<br />

sehr verletzlich ist.<br />

Was sind Ketogene Ernährungstherapien<br />

(KET)?<br />

Alexan<strong>der</strong> Höller: Bei ketogener<br />

Ernährung gewinnen Körper und<br />

Gehirn die von ihnen benötigte<br />

Energie nicht wie üblich aus <strong>der</strong><br />

Verstoffwechselung von Zucker<br />

(Kohlenhydraten), son<strong>der</strong>n aus<br />

Fett. Dieser alternative Stoffwechsel<br />

ist möglich, wenn die Fettzufuhr<br />

über die Nahrung deutlich erhöht<br />

und zugleich an Kohlenhydraten<br />

gespart wird. Dann bildet die Leber<br />

sogenannte Ketonkörper, die das<br />

zentrale Nervensystem (ZNS) verarbeiten<br />

kann, und <strong>der</strong> Körper geht<br />

in Ketose.<br />

Wer sich herkömmlich ernährt,<br />

kommt in etwa auf ein Nährstoffverhältnis<br />

von 50 % Kohlenhydrate, 35<br />

% Fette und 15 % Eiweiß (Proteine).<br />

Bei <strong>der</strong> klassischen KET dagegen<br />

stehen drei Gewichtsanteile Fett<br />

einem Anteil Kohlenhydrate plus<br />

Eiweiß gegenüber.<br />

Sind KET wissenschaftlich<br />

belegt und sicher?<br />

Assoc.-Prof. in Male-Dressler: Die<br />

klassische ketogene Ernährungstherapie<br />

und Varianten davon haben<br />

sich seit Langem bewährt und sind<br />

inzwischen über alle Altersstufen<br />

etabliert: vom Säugling bis zum<br />

Erwachsenen. Bei bestimmten<br />

Stoffwechselerkrankungen sind sie<br />

die präferierte Therapie, bei an<strong>der</strong>en<br />

Epilepsien zweite o<strong>der</strong> dritte Wahl,<br />

wobei sie Medikamente ergänzen.<br />

Durch den Erfolg <strong>der</strong> KET können<br />

Letztere ausgeschlichen werden.<br />

Ungefähr 20 randomisiert<br />

kontrollierte Studien belegen die<br />

Wirksamkeit <strong>der</strong> KET bei Epilepsien.<br />

Medizinisch begründet kann<br />

man sich ein Leben lang ketogen<br />

ernähren. Wir setzen KET auch<br />

schon bei Neugeborenen ein.<br />

Können die Babys dabei<br />

gestillt werden?<br />

Assoc.-Prof. in Male-Dressler: Das<br />

Vereinbaren von KET und Stillen<br />

ist mein Steckenpferd. Während<br />

an<strong>der</strong>swo vor wenigen Jahren noch<br />

striktes Abstillen empfohlen wurde,<br />

haben wir ein KET-Modell entwickelt,<br />

bei dem weitergestillt werden<br />

kann. Dieses Modell ist österreichweit<br />

und international erfolgreich.<br />

Wie schwer ist es, eine ketogene<br />

Ernährungsweise umzusetzen?<br />

Assoc.-Prof. in Male-Dressler:<br />

Zum Einstellen unserer kleinen<br />

Patient:innen nehmen wir die<br />

Familien stationär auf. Nachdem wir<br />

die Kin<strong>der</strong> untersucht und bestätigt<br />

haben, dass sie Kandidat:innen für<br />

KET sind, schulen wir die Eltern<br />

mehrere Stunden täglich zu Ketose<br />

und ketogener Ernährung. Wir<br />

holen die Familien da ab, wo sie<br />

wissenstechnisch stehen.<br />

Alexan<strong>der</strong> Höller, MSc: Die Eltern<br />

lernen, ketogene Speisen zuzubereiten<br />

und nach Geschmack zusammenzustellen.<br />

Wir weisen sie zudem<br />

in digitale Anwendungen ein, die<br />

die Zutatenmenge berechnen und<br />

ketogene Rezepte mit Einkaufslisten<br />

bieten. Solche Erleichterungen dienen<br />

<strong>der</strong> Therapietreue ungemein.<br />

Assoc.-Prof. in Male-Dressler: Dank<br />

<strong>der</strong> EU-weit vorgeschriebenen<br />

Kennzeichnungspflicht <strong>der</strong> Zutaten<br />

auf Lebensmitteln ist das ketogene<br />

Einkaufen heute deutlich einfacher<br />

als noch vor ein paar Jahren. Zumal<br />

es mittlerweile auch eine Vielzahl an<br />

schmackhaften Lebensmitteln gibt,<br />

die speziell für die ketogene Ernährungsweise<br />

entwickelt wurden.<br />

Was kommt bei KET<br />

auf den Teller?<br />

Alexan<strong>der</strong> Höller, MSc: Zum<br />

Frühstück gibt es beispielsweise<br />

ein luftiges Knäckebrot mit Butter<br />

und einem ketogenen Schokoaufstrich;<br />

dazu einen Kakao aus Wasser,<br />

Schlag und Süßstoff. O<strong>der</strong> es gibt<br />

eine Mascarponecreme mit Beeren<br />

und Nüssen. Auch Mehlspeisen aus<br />

Mandelmehl, Eiern, Frischkäse und<br />

Schlagobers sind machbar. Mittags<br />

ist ein Obersgeschnetzeltes mit<br />

einigen in Fett gebratenen Kartoffelscheiben<br />

und Gemüse möglich. Und<br />

abends darf es Caprese-Salat aus<br />

Tomaten, Basilikum, Olivenöl und<br />

Burrata sein.<br />

Wo in Österreich gibt es<br />

KET-Zentren?<br />

Assoc.-Prof. in Male-Dressler: Am<br />

besten ist es, die behandelnden<br />

Fachärzt:innen ausdrücklich<br />

danach zu fragen. An den Uni-Kliniken<br />

Wien, Innsbruck, Graz, Linz<br />

und Salzburg sowie an einigen<br />

weiteren Landeskliniken gibt es<br />

entsprechende Angebote.<br />

Du interessierst dich für die Ketogene<br />

Ernährungstherapie?<br />

Hier findest du Erfahrungsberichte,<br />

nützliche Information und Rezepte:<br />

www.kanso.com


10 | Lesen Sie mehr unter <strong>der</strong>gesundheitsratgeber.info<br />

HPV-Impfung schützt vor<br />

Genitalwarzen und Gebärmutterhalskrebs<br />

BEI HP-VIREN GILT KEIMSHARING:<br />

„Mein HPV – dein HPV!“<br />

Das sagt Martin Mo<strong>der</strong>. Hier erklärt <strong>der</strong> Molekularbiologe und Autor,<br />

wie Humane Papillomviren (HPV) Gesundheit und Leben gefährden.<br />

Als sicherste Schutzmaßnahme stellt er die HPV-Impfung für<br />

Mädchen und Jungen vor.<br />

Martin Mo<strong>der</strong><br />

Molekularbiologe<br />

FOTO: SCIENCE BUSTERS/INGO PERTRAMER<br />

Martin Mo<strong>der</strong>, HP-Viren – womit<br />

haben wir es dabei zu tun?<br />

HP-Viren sind eine Gruppe<br />

mit mehr als 200 Virus-Typen,<br />

darunter Viren mit hohem und mit<br />

niedrigem Risiko. HPV sind für<br />

rund 95% aller Gebärmutterhalskrebserkrankungen<br />

verantwortlich<br />

– die vierthäufigste Krebsart,<br />

an <strong>der</strong> Frauen weltweit sterben. In<br />

Österreich sterben im Schnitt drei<br />

Frauen pro Woche daran. Noch<br />

tragischer wird diese Zahl, da wir<br />

wissen, wie sich diese Viren ausrotten<br />

ließen.<br />

Wie infiziert man sich mit HPV?<br />

Neun von zehn Menschen fangen<br />

sich im Laufe ihres Lebens HPV<br />

ein – fast immer beim Sex. Das<br />

Virus befällt die Schleimhäute –<br />

und zwar alle, die beim Sex eine<br />

Rolle spielen können. Wenn das<br />

Virus seine DNA in unsere Erbinformation<br />

einbaut, kann das zu<br />

unkontrollierter Zellteilung führen:<br />

Unschöne Wucherungen, sogenannte<br />

Genitalwarzen, entstehen<br />

– schlimmstenfalls wächst ein<br />

Krebsgeschwür (Tumor). Wichtig:<br />

Das Risiko für Genitalwarzen und<br />

Krebs besteht für alle Beteiligten,<br />

also beide biologische Geschlechter.<br />

Auch wenn bei HPV meist von<br />

Gebärmutterhalskrebs die Rede ist,<br />

erkranken Männer HPV-bedingt<br />

auch an Peniskrebs und Frauen<br />

wie Männer an Krebs in Mund und<br />

Rachen.<br />

Was schützt vor HPV,<br />

Warzen und Krebs?<br />

Die Praxis zeigt: Kondome min<strong>der</strong>n<br />

das Risiko einer Übertragung<br />

zwar, bieten aber keinen sicheren<br />

Schutz. Zuverlässig schützt nur<br />

eine Impfung.<br />

Wer sollte sich wann<br />

impfen lassen?<br />

Der ideale Zeitpunkt für die HPV-<br />

Impfung ist vor <strong>der</strong> Pubertät, also<br />

bevor Jugendliche sexuell aktiv<br />

werden. Außerdem ist die Impfung<br />

bei einem jungen Immunsystem<br />

wirksamer. Am wirksamsten ist<br />

die Impfung zwischen dem 9. und<br />

12. Lebensjahr. Aber bis zum 30.<br />

Lebensjahr ist sie empfohlen und<br />

kostenlos, da die Wirksamkeit bis<br />

zu diesem Alter gut belegt ist. Sie<br />

kann aber auch darüber hinaus<br />

sinnvoll sein, wenn man vor hat,<br />

noch weitere Sexualpartnerinneno<strong>der</strong><br />

Partner zu haben.<br />

Warum sollten Mädchen und<br />

Jungen geimpft werden?<br />

Die HPV befallen Schleimhäute<br />

und nehmen dabei keine Rücksicht<br />

aufs Geschlecht. Genitalwarzen<br />

sind bei Mädchen und Jungen<br />

nicht bloß ein ästhetisches Problem,<br />

im schlimmsten Fall können<br />

sie bei Frauen die Fruchtbarkeit<br />

gefährden. Männer haben insgesamt<br />

ein niedrigeres HPV-bedingtes<br />

Krebsrisiko, allerdings sind sie<br />

meist die Überträger, die Frauen<br />

infizieren. Neben dem Selbstschutz<br />

spricht also auch die Rücksichtnahme<br />

stark für die HPV-Impfung<br />

bei Männern.<br />

Nur so unterbinden wir Keimsharing<br />

nach dem Motto „Mein HPV<br />

– dein HPV“ und erreichen das<br />

Ziel „Kein HPV!“<br />

Laut <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>gesundheitsorganisation<br />

(WHO) könnte HPV bis zum<br />

Ende dieses Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

ausgerottet werden. Aber das kann<br />

nur mit einer entsprechend hohen<br />

Impfquote gelingen, was in <strong>der</strong><br />

Praxis lei<strong>der</strong> nicht bloß an <strong>der</strong><br />

Impfbereitschaft scheitert, son<strong>der</strong>n<br />

oft auch an globalen Krisen. Die<br />

Voraussetzung für ein erfolgreiches<br />

Impfprogramm ist oft Stabilität<br />

und Frieden. Wir haben also noch<br />

einiges zu tun.<br />

AT-GSL-00608, 10/2024<br />

Generation<br />

Zukunftsfit.<br />

Mit <strong>der</strong> HPV-Prävention<br />

haben Sie es für Ihr Kind<br />

in <strong>der</strong> Hand.<br />

Eine frühzeitige HPV-Impfung<br />

kann Ihr Kind vor bestimmten<br />

Krebsarten schützen.<br />

Ihre Ärzt:in informiert Sie über<br />

die HPV-Impfung für Ihr Kind.<br />

Gemeinsam gegen HPV.<br />

Gemeinsam gegen Krebs.<br />

gemeinsamgegen-hpv.at


MEDIAPLANET | 11<br />

Das Kin<strong>der</strong>zimmer –<br />

ein Ort für Entwicklung<br />

und Identitätsbildung<br />

Dr. Barbara Perfahl<br />

Wohnpsychologin<br />

FOTO: WOLFGANG LEHNER<br />

Das Kin<strong>der</strong>zimmer ist<br />

ein wun<strong>der</strong>barer Raum,<br />

denn es ist so vieles<br />

gleichzeitig: Höhle,<br />

Märchenschloss, Zauberwald und<br />

einsame Insel; ein Ort <strong>der</strong> Ruhe<br />

und des Abenteuers. Und auch aus<br />

wohnpsychologischer Sicht nimmt<br />

das Kin<strong>der</strong>zimmer Einfluss auf ein<br />

Kind wie kein an<strong>der</strong>er Raum seines<br />

Zuhauses.<br />

Hier findet die motorische und<br />

geistige Entwicklung eines Kindes<br />

statt. In ihm erforscht, erfährt<br />

und begreift es seine Umwelt und<br />

erlernt in den ersten Lebensjahren<br />

die Raumwahrnehmung. Das<br />

Kin<strong>der</strong>zimmer ist sozusagen <strong>der</strong><br />

persönliche Raum-Prototyp. Es gibt<br />

Hinweise darauf, dass die Wohnumgebung<br />

von Drei- bis Sechsjährigen<br />

Einfluss auf ihre späteren<br />

ästhetischen Vorlieben hat.<br />

Die Räume, in denen Menschen<br />

ihre Kindheit verbringen, prägen<br />

zudem aufgrund <strong>der</strong> Phänomene<br />

Ortsbindung und Ortsidentität die<br />

Persönlichkeit. Das bedeutet, dass<br />

wir alle uns emotional an wichtige<br />

Orte binden – und darüber hinaus<br />

Orte des Erlebens Teil unserer Ich-<br />

Identität werden.<br />

Nicht zuletzt ist das Kin<strong>der</strong>zimmer<br />

über Reizmenge und -komplexität<br />

auch für die Stimmung<br />

und körperliche Aktivierung von<br />

Kin<strong>der</strong>n verantwortlich. Die Menge<br />

und Art <strong>der</strong> Möbel und Dekoration,<br />

Licht- und Farbgestaltung,<br />

Ordnung o<strong>der</strong> Unordnung sind<br />

mitverantwortlich für die aktuelle<br />

Befindlichkeit eines Kindes.<br />

Dabei liegt <strong>der</strong> Fokus je nach<br />

Alter auf verschiedenen Bedürfnissen.<br />

Im Baby-Alter ist das<br />

Kin<strong>der</strong>zimmer vor allem Ruheraum<br />

– Schlaf und Ruhephasen stehen<br />

im Vor<strong>der</strong>grund. Für ein Kleinkind<br />

stellt das Kin<strong>der</strong>zimmer neben dem<br />

Schlafaspekt mehr und mehr Spielzimmer<br />

und Anregungsumgebung<br />

dar. Und spätestens dann, wenn ein<br />

Kind in die Schule geht, wird das<br />

Kin<strong>der</strong>zimmer auch zum Ort für<br />

Konzentration. Bei <strong>der</strong> Gestaltung<br />

des Kin<strong>der</strong>zimmers sollten diese<br />

Phasen daher immer berücksichtigt<br />

werden.<br />

Neben Schlafzimmer, Spielzimmer<br />

und Arbeitszimmer ist das<br />

Kin<strong>der</strong>zimmer, wenn die Pubertät<br />

einsetzt, aber vor allem das:<br />

privates Territorium. Es ist also<br />

Eintritt verboten für Erwachsene!


12 | Lesen Sie mehr unter <strong>der</strong>gesundheitsratgeber.info<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Familienzeit neu erleben:<br />

Links: Lisa-Marie Fassl,<br />

Rechts: Nina Wöss<br />

Grün<strong>der</strong>innen von<br />

Mehr Wohlbefinden<br />

Female Foun<strong>der</strong>s<br />

durch Spielen<br />

Spielen ist für Kin<strong>der</strong> mehr als<br />

Zeitvertreib. Es ist ein wichtiger<br />

Beitrag zum Wohlbefinden. Das<br />

bestätigt <strong>der</strong> diesjährige IKEA Play<br />

Report, auf dessen Basis IKEA<br />

eine neue Kollektion für Familien<br />

entwickelt hat: SKOGSDUVA.<br />

Ziel ist es, mit gut durchdachten<br />

Produkten mehr Spiel, Freude und<br />

Verbundenheit in den Alltag von<br />

Groß und Klein zu bringen.<br />

Genug Familienzeit<br />

für Spiel und Spaß zu<br />

haben ist zwischen<br />

Schule, Homeoffice und<br />

Wochenendverpflichtungen kein<br />

Kin<strong>der</strong>spiel. Dabei stellt Spielen für<br />

Kin<strong>der</strong> einen wichtigen und wertvollen<br />

Faktor ihres Wohlbefindens<br />

dar. Das zeigt auch <strong>der</strong> aktuelle<br />

IKEA Play Report 2024. Die von<br />

Future Minds im Auftrag von IKEA<br />

global durchgeführte Studie zeigt<br />

auf: 95 Prozent <strong>der</strong> Eltern sehen<br />

das Glück ihrer Kin<strong>der</strong> eng mit <strong>der</strong><br />

Häufigkeit des Spielens verbunden.<br />

Auch die Kin<strong>der</strong> selbst bestätigen:<br />

90 Prozent fühlen sich beim Spielen<br />

glücklicher.<br />

Wertvolle Auszeit vom Alltagsstress<br />

Die Auswirkungen von Pandemie,<br />

globalen Unruhen, Klimawandel<br />

und wachsen<strong>der</strong> Ungleichheit<br />

bereiten vielen Kin<strong>der</strong>n Sorgen –<br />

und das spüren auch die Eltern.<br />

Sowohl die Großen als auch die<br />

Kleinen sehen im Spielen eine<br />

wun<strong>der</strong>bare Möglichkeit, dem<br />

Stress zu entkommen und das<br />

Wohlbefinden zu steigern.<br />

In den letzten drei bis fünf Jahren<br />

hat sich die Art und Weise, wie<br />

Kin<strong>der</strong> und Familien das Spielen<br />

wahrnehmen und wie es mit dem<br />

Zuhause zusammenhängt, verän<strong>der</strong>t.<br />

Immer mehr Eltern räumen<br />

dem Spielen zuhause Priorität ein.<br />

Jedoch ist mit 51 Prozent nur etwa<br />

jedes zweite Kind mit <strong>der</strong> Zeit,<br />

die ihm tatsächlich zum Spielen<br />

zur Verfügung steht, zufrieden.<br />

Auch 54 Prozent <strong>der</strong> Eltern hätten<br />

gerne mehr Zeit für gemeinsame<br />

Aktivitäten.<br />

Mehr Spielraum im Wohnraum<br />

Da das Zuhause jener Ort ist, an<br />

dem Familien am häufigsten<br />

zusammen sind, wird diesem von<br />

IKEA eine beson<strong>der</strong>e Rolle zugeschrieben,<br />

wenn es um den Aufbau<br />

und Erhalt von Beziehungen geht.<br />

„Unsere Unternehmensvision ist<br />

es, die Anlaufstelle für einen besseren<br />

Alltag zu sein. Das Zuhause ist<br />

ein Ort, an dem viel passiert, und<br />

das bedeutet, dass es in <strong>der</strong> Lage<br />

sein muss, die Bedürfnisse aller<br />

Familienmitglie<strong>der</strong> zu erfüllen.


MEDIAPLANET | 13<br />

FOTOS: © INTER IKEA SYSTEMS B.V. 2024<br />

FOTO: YXYXYX<br />

„Wir bei IKEA glauben,<br />

dass Kin<strong>der</strong> die wichtigsten<br />

Menschen auf <strong>der</strong> <strong>Welt</strong> sind<br />

und dass jedes Kind – egal,<br />

in welchem Alter – das Recht<br />

auf Spiel und Spaß hat”,<br />

erklärt Maria Törn abschließend.<br />

Spielen ist für alle da – und die<br />

eigenen vier Wände sind ein wichtiger<br />

Spielplatz“, erklärt Emma<br />

Dafnäs, IKEA Range Strategy und<br />

Identify Managerin.<br />

Spiel‘ dich glücklich:<br />

SKOGSDUVA Kollektion<br />

Die Lösung, um den Familienalltag<br />

glücklicher zu gestalten, liegt also<br />

darin, ihn spielerischer zu gestalten.<br />

Eine Möglichkeit bietet sich<br />

durch die kreative Verwendung<br />

von Gegenständen des täglichen<br />

Gebrauchs.<br />

Mit <strong>der</strong> neuen 23-teiligen<br />

SKOGSDUVA Kollektion stellt IKEA<br />

viele praktische und multifunktionale<br />

Produkte vor, die Kin<strong>der</strong>n und<br />

Eltern spielerische Wege in Alltagssituationen<br />

eröffnen und zur<br />

Entfaltung <strong>der</strong> Kreativität anregen<br />

sollen.<br />

Stofftiere in Form nordischer<br />

Tiere und Pflanzen laden die Kin<strong>der</strong><br />

ein, auf fantasievolle Weise die<br />

schwedische Flora und Fauna kennenzulernen.<br />

Plüschige Otter, Uhus<br />

und Polarfüchse starten aufregende<br />

Expeditionen in Wohnzimmer,<br />

Küche o<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>zimmer – und<br />

ein Hocker mit einem Überzug<br />

in Fliegenpilz-Optik wird zum<br />

charmanten Glücksbringer, <strong>der</strong> das<br />

Zuhause in einen inspirierenden<br />

Spielort verwandelt.<br />

„Ein Kissen kann ein Baumstamm<br />

sein, ein Handtuch mit<br />

Luchskopf-Kapuze verwandelt dich<br />

in ein Wildtier und das abendliche<br />

Bad in ein tierisches Abenteuer<br />

und ein Bettbezug regt zu einer<br />

Gute-Nacht-Geschichte an – so<br />

wird die Schlafenszeit zu einem<br />

freudigen Ritual“, erklärt Maria<br />

Törn, Range Area Managerin bei<br />

Children’s IKEA.<br />

Magie des schwedischen<br />

Zauberwaldes<br />

Die Inspiration für die neue Serie<br />

holt sich das schwedische Unternehmen<br />

aus <strong>der</strong> Natur Skandinaviens<br />

– direkt vor <strong>der</strong> Haustür.<br />

Mit Sitz im Norden Schwedens<br />

schöpft das Möbelhaus aus seinen<br />

Wurzeln in <strong>der</strong> Region, die für ihre<br />

eindrucksvollen Wäl<strong>der</strong>, weiten<br />

Landschaften und die reiche Tierwelt<br />

bekannt ist.<br />

Mit SKOGSDUVA können Eltern<br />

und Kin<strong>der</strong> in den eigenen vier<br />

Wänden die Magie des schwedischen<br />

Waldes erleben – und dabei<br />

auch noch etwas lernen. Lei<strong>der</strong><br />

sind viele Tiere, die den schwedischen<br />

Wald ihr Zuhause nennen,<br />

in ihrem Lebensraum bedroht.<br />

So möchte IKEA auf eine positive<br />

Art und Weise mehr Bewusstsein<br />

für bedrohte Tierarten schaffen.<br />

Gleichzeitig sind die Produkte so<br />

gestaltet, dass Kin<strong>der</strong> auf spielerische<br />

Weise mehr über die Tiere<br />

und ihre Gewohnheiten lernen.<br />

Ein Recht auf Spielen<br />

Spielen kann viel mehr sein als das,<br />

was traditionell als Spiel<br />

wahrgenommen<br />

wird<br />

– und es geht über spezifische<br />

Aktivitäten hinaus.<br />

Verspieltheit ist ein Mindset,<br />

eine Art zu denken und zu leben,<br />

die definiert, wie Eltern mit<br />

Kin<strong>der</strong>n und mit ihrer Umwelt<br />

interagieren. Es ist eine Lebenseinstellung,<br />

bei <strong>der</strong> es um das Erforschen,<br />

Experimentieren, Schaffen,<br />

Kommunizieren und vor allem um<br />

die Verbindung geht.<br />

Emma Dafnäs führt aus: „Wir<br />

haben die große Chance, Produkte<br />

zu entwickeln, die Kin<strong>der</strong>n und<br />

Eltern helfen, einfache, ermutigende<br />

und einladende Räume zu<br />

schaffen, in denen sie sich selbst<br />

ausdrücken können.“<br />

Mit <strong>der</strong> SKOGSDUVA Kollektion<br />

ist es IKEA gelungen, mit<br />

multifunktionalen<br />

Produkten den Alltag<br />

von Familien um<br />

wertvolle Spielzeit<br />

zu bereichern.


14 | Lesen Sie mehr unter <strong>der</strong>gesundheitsratgeber.info<br />

Tägliche Basispflege ist das Um und Auf<br />

bei Neuro<strong>der</strong>mitis<br />

Dr. in med. Doris Weiss, Dermatologin und Neuro<strong>der</strong>mitis Trainerin, erklärt im Interview, warum<br />

die Basistherapie und -pflege bei Neuro<strong>der</strong>mitis unerlässlich ist und wie sie funktioniert.<br />

Dr. in med.<br />

Doris Weiss<br />

Fachärztin für<br />

Dermatologie in<br />

Mödling<br />

FOTO: WALTER SKOKANITSCH FOTOGRAFIE<br />

Was ist Neuro<strong>der</strong>mitis?<br />

Neuro<strong>der</strong>mitis o<strong>der</strong> Atopische<br />

Dermatitis ist die häufigste chronische<br />

Hauterkrankung im Kindesalter.<br />

Je nach Alter sind zwischen<br />

fünf und 20 Prozent aller Kin<strong>der</strong><br />

betroffen, wobei <strong>der</strong> Großteil eine<br />

milde Ausprägung zeigt. Neuro<strong>der</strong>mitis<br />

verläuft meist in Schüben,<br />

die Neigung dazu ist erblich<br />

bedingt. Ursächlich kommen<br />

mehrere Faktoren zusammen:<br />

eine genetisch bedingte Hautbarrierestörung,<br />

entzündete Haut<br />

infolge einer überschießenden<br />

Reaktion des Immunsystems und<br />

ein unausgeglichenes Hautmikrobiom.<br />

Meist tritt die Neuro<strong>der</strong>mitis<br />

im Kleinkindalter auf, sie kann<br />

aber auch schon Babys ab dem 3.<br />

Lebensmonat betreffen.<br />

Wie und wo zeigt sich Neuro<strong>der</strong>mitis<br />

auf Babyhaut?<br />

Durch die gestörte Hautbarrierefunktion<br />

kann die Haut nicht<br />

genug Lipide (Fette) bilden und<br />

Feuchtigkeit schlecht speichern.<br />

Sie ist daher eher trocken, rau und<br />

reagiert empfindlich auf unterschiedliche<br />

Reize. Es zeigen sich<br />

entzündliche Rötungen an <strong>der</strong><br />

Haut, die stark jucken. Durch das<br />

Kratzen wird die Hautbarriere<br />

weiter geschädigt, die Hautverän<strong>der</strong>ungen<br />

können nässen und<br />

verkrusten. Erst in weiterer Folge<br />

kann es an den betroffenen Stellen<br />

zu einer Vergröberung und Verdickung<br />

<strong>der</strong> Hautstruktur kommen.<br />

Bei Babys zeigt sich die Neuro<strong>der</strong>mitis<br />

als Wangenekzem o<strong>der</strong><br />

an den Streckseiten von Armen<br />

und Beinen. Im Kin<strong>der</strong>gartenund<br />

Schulalter treten dann die<br />

klassischen „Beuge-Ekzeme“ an<br />

Ellenbeugen und Kniekehlen auf.<br />

Woran erkennen Eltern, dass ihr<br />

Baby starken Juckreiz hat und<br />

was ist zu tun?<br />

Wie auch ältere Kin<strong>der</strong> sind Babys<br />

dann beson<strong>der</strong>s unruhig, irritiert<br />

und versuchen, die juckenden<br />

Stellen zu reiben o<strong>der</strong> kratzen. Ich<br />

empfehle deshalb die Fingernägel<br />

stets kurz zu halten. Sobald das<br />

Kind die Hautverän<strong>der</strong>ungen als<br />

störend wahrnimmt, sollte jedenfalls<br />

eine ärztliche Vorstellung<br />

erfolgen, um schnell Lin<strong>der</strong>ung<br />

zu verschaffen und eine weitere<br />

Verschlechterung o<strong>der</strong> mögliche<br />

Komplikationen zu vermeiden.<br />

Am effektivsten lin<strong>der</strong>n verschreibungspflichtige<br />

antientzündliche<br />

Cremes den Juckreiz. Aber auch<br />

Basispflegeprodukte mit hohem<br />

Wasseranteil wirken juckreizlin<strong>der</strong>nd<br />

und können die Hautbarriere<br />

reparieren.<br />

Wie bleiben Eltern trotz <strong>der</strong> Sorge<br />

um ihr Kind ruhig?<br />

Mit viel Aufklärung fühlen sich<br />

Eltern im Umgang mit <strong>der</strong> Erkrankung<br />

schnell sicher und strahlen<br />

diese Sicherheit auch aus. Eltern<br />

müssen wissen, wie sie die empfindliche<br />

Haut ihrer Kin<strong>der</strong> richtig<br />

pflegen und welche Möglichkeiten<br />

ihnen im akuten Neuro<strong>der</strong>mitis-Schub<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Beruhigen sollte auch, dass sich<br />

die Neuro<strong>der</strong>mitis dank richtiger<br />

Pflege und Therapie im Laufe <strong>der</strong><br />

Kindheit meist „auswächst“.<br />

Wie bewältigt eine Familie die<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung Neuro<strong>der</strong>mitis?<br />

Für die Behandlung <strong>der</strong> Neuro<strong>der</strong>mitis<br />

stehen uns mittlerweile<br />

sehr gute und vor allem sichere<br />

Behandlungsoptionen zur Verfügung.<br />

An erster Stelle steht<br />

jedoch immer die Basispflege. Sie<br />

verbessert allgemein das Hautbild<br />

und kann die Frequenz von<br />

Neuro<strong>der</strong>mitis-Schüben reduzieren.<br />

Dadurch kann <strong>der</strong> Einsatz<br />

antientzündlicher Lokaltherapien<br />

wie Cortison verhin<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> auf<br />

Akutphasen beschränkt werden.<br />

Ich sag‘ immer die Therapie<br />

darf nie schlimmer sein als die<br />

Krankheit selbst: Die Pflege<br />

sollte sich angenehm auf <strong>der</strong> Haut<br />

anfühlen, rasch einziehen und<br />

die Haut lange mit Feuchtigkeit<br />

versorgen. Sie sollte frei von Duftstoffen<br />

und pflanzlichen Inhaltsstoffen<br />

sein, da diese gerade bei<br />

Patient:innen mit empfindlicher<br />

Neuro<strong>der</strong>mitis-Haut Allergien<br />

auslösen können.<br />

Meist lernen Eltern und Kin<strong>der</strong><br />

gleichermaßen, mit <strong>der</strong> Neuro<strong>der</strong>mitis<br />

umzugehen. Im Schulalter<br />

sind die Kin<strong>der</strong> alt genug,<br />

um sich selbst einzucremen o<strong>der</strong><br />

„Der Grundbaustein je<strong>der</strong><br />

Neuro<strong>der</strong>mitis-Therapie ist die<br />

konsequente Basispflege, die<br />

mindestens zweimal täglich am<br />

ganzen Körper aufgetragen wird<br />

– auch da, wo die Haut gerade<br />

unauffällig ist.“<br />

Dr. in med. Doris Weiss, Dermatologin<br />

zumindest mitzuhelfen. Damit sie<br />

das auch machen, brauchen sie<br />

Vorbil<strong>der</strong>: Eltern, die sich selbst<br />

eincremen.<br />

Die „Neuro<strong>der</strong>mitis-Familie“<br />

benötigt zudem Dermatolog:innen,<br />

die sie begleiten, instruieren,<br />

gegebenenfalls Triggerfaktoren<br />

abklären und die passenden<br />

Therapien verordnen. Außerdem<br />

werden österreichweit Schulungsprogramme<br />

für betroffene Eltern<br />

angeboten1, die das Verständnis<br />

<strong>der</strong> Erkrankung und den Austausch<br />

untereinan<strong>der</strong> för<strong>der</strong>n.<br />

1 www. neuro<strong>der</strong>mitis-schulung.at


MEDIAPLANET | 15<br />

Hautpflege bei Babys mit Neuro<strong>der</strong>mitis:<br />

15 Tipps für Eltern<br />

„Es gibt kein Patentrezept für die richtige Hautpflege bei Babys mit<br />

Neuro<strong>der</strong>mitis, denn die Krankheit verläuft individuell.“ – Mag. Karin Meinhart<br />

weiß, wovon sie spricht, denn sie ist selbst ehemalige Neuro<strong>der</strong>mitis-Patientin.<br />

Die Grün<strong>der</strong>in von Hautinfo.at hat Eltern bewährte Tipps zusammengestellt.<br />

FOTO: ZVG<br />

Tipps zur Hautreinigung und -pflege<br />

• Babys einmal täglich kurz lauwarm<br />

duschen o<strong>der</strong> baden<br />

• Verwendung von pH-neutralen, farbstoff- und<br />

duftfreien Waschprodukten<br />

• Haut nie trocken rubbeln,<br />

son<strong>der</strong>n nur sanft tupfen<br />

• Hautpflege direkt auf die noch<br />

leicht feuchte Haut auftragen<br />

• konsequente Basispflege zweimal täglich mit<br />

Spezialprodukten (auch zwischen Schüben)<br />

• Hautpflege immer nur dünn auftragen, bei<br />

Bedarf nachcremen<br />

• Sommerpflege mit mehr Feuchtigkeit,<br />

Winterpflege mit mehr Fett benutzen<br />

Tipps gegen Juckreiz<br />

• übermäßiges Schwitzen vermeiden, lieber<br />

mehrere dünne, lockere Bekleidungsschichten<br />

als eine zu dicke (Zwiebelprinzip)<br />

• Wäsche ohne Weichspüler waschen<br />

• Kleidung und Bettwäsche aus glatten<br />

Materialien wie Viskose, Baumwolle und Seide,<br />

keine synthetischen Stoffe, keine Wolle<br />

• kühlende und fett-feuchte Umschläge<br />

• Basispflege für stärkeren Kühleffekt im<br />

Kühlschrank lagern<br />

Tipps für den Alltag<br />

• täglich mehrmalige Basispflege braucht<br />

Zeit und Ruhe, dafür einen festen Platz im<br />

Tagesablauf einplanen<br />

• Hautpflege-Sessions passend zum Alter<br />

des Kindes ritualisieren, zum Beispiel mit<br />

Fingerspielen, Massagen, Lie<strong>der</strong>n und<br />

Geschichten<br />

• bei Bedarf psychotherapeutische Hilfe in<br />

Anspruch nehmen<br />

Welche Creme ist für Babyhaut mit<br />

Neuro<strong>der</strong>mitis die richtige?<br />

Die Wahl <strong>der</strong> Creme sollte passend zum<br />

jeweiligen Hautzustand erfolgen. Dabei gilt:<br />

Leichte Lotionen sind einfacher aufzutragen als<br />

reichhaltigere Salben und Balsame, die dafür<br />

aber die schwächelnde Hautbarriere mit mehr<br />

Rückfettung unterstützen.<br />

Mehr Informationen finden Sie unter:<br />

www.hautinfo.at<br />

Mag.<br />

Karin Meinhart<br />

ehemalige Neuro<strong>der</strong>mitis-Patientin<br />

und Grün<strong>der</strong>in von<br />

Hautinfo.at<br />

LEBEN MIT<br />

NEURODERMITIS<br />

Erfahre mehr zu <strong>der</strong><br />

chronisch-entzündlichen<br />

Hauterkrankung unter:<br />

www.leben-mitneuro<strong>der</strong>mitis.info<br />

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16 | Lesen Sie mehr unter <strong>der</strong>gesundheitsratgeber.info<br />

Kin<strong>der</strong> mit Diabetes: Die Österreichische<br />

Diabetikervereinigung bietet Hilfe für den Alltag<br />

Wenn ein Kind mit Diabetes Typ 1 diagnostiziert wird, heißt das, dass es die Krankheit ein Leben lang haben wird.<br />

Bei Startproblemen im Umgang mit <strong>der</strong> Krankheit hilft Eltern und Kin<strong>der</strong>n die Diabetes-Nanny.<br />

Helmut Thiebet<br />

Bundesvorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Österreichischen<br />

Diabetikervereinigung<br />

FOTO: ZVG<br />

Wie gut ist die medizinische Diabetesversorgung<br />

in Österreich?<br />

Nach <strong>der</strong> Diagnose werden das<br />

Kind und seine Angehörigen in<br />

einem <strong>der</strong> Diabeteszentren, die in<br />

allen Bundeslän<strong>der</strong>n zur Verfügung<br />

stehen, optimal betreut. Dort<br />

werden sie geschult – so lernen<br />

sie, was sie wann tun müssen. Das<br />

funktioniert erstklassig.<br />

Wo beginnen die Probleme?<br />

Die Probleme beginnen nach <strong>der</strong><br />

Entlassung zuhause. Das tägliche<br />

Leben beginnt, und die Kliniken<br />

können nicht mehr alle Hilfestellungen<br />

leisten. Medizinisch<br />

werden die Kin<strong>der</strong> bis zu ihrem 18.<br />

Lebensjahr in <strong>der</strong> Klinik betreut.<br />

Für an<strong>der</strong>e Probleme stehen in<br />

Tirol, Salzburg und Wien die sogenannten<br />

ÖDV-Diabetes-Nannys, in<br />

<strong>der</strong> Steiermark die Diabetes-Assistenz<br />

von MOKI zur Verfügung.<br />

Das sind ausgebildete Diabetesberaterinnen,<br />

<strong>der</strong>en Arbeit wir<br />

koordinieren. Sie kommen auch zu<br />

den Patient:innen nach Hause und<br />

unterstützen dort.<br />

Wie sieht die Finanzierung aus?<br />

Mir ist wichtig zu betonen, dass<br />

diese ÖDV-Nannys ehrenamtlich<br />

arbeiten. Sie sind bereits in Pension<br />

und nehmen keine Bezahlung.<br />

Dennoch kostet <strong>der</strong> anfallende<br />

Aufwand, also etwa Fahrtkosten<br />

und Organisation, lei<strong>der</strong> Geld.<br />

Dafür gibt es von den Län<strong>der</strong>n teils<br />

Zuschüsse. Die Diabetes-Nannys<br />

gehen hier auch in Kin<strong>der</strong>gärten<br />

und Volksschulen, um das Personal<br />

zu schulen.<br />

Worum geht es bei dieser<br />

Schulung?<br />

Kin<strong>der</strong> mit Diabetes werden<br />

beispielswese nicht in einen<br />

Kin<strong>der</strong>garten o<strong>der</strong> eine Schule aufgenommen,<br />

weil die Leitung Angst<br />

vor <strong>der</strong> Verantwortung hat, die mit<br />

<strong>der</strong>en Betreuung einhergeht. Unsere<br />

Schulung ist keine Hexerei: An<br />

einem einzigen Nachmittag lernt<br />

man alles, was man im Umgang<br />

mit <strong>der</strong> Krankheit wissen muss. Die<br />

Schulung ist außerdem als Pflichtfortbildung<br />

anrechenbar - jedoch<br />

lei<strong>der</strong> nur in <strong>der</strong> Steiermark.<br />

Warum gibt es dieses Angebot<br />

nicht in allen Bundeslän<strong>der</strong>n?<br />

Wir sind eine Selbsthilfevereinigung<br />

und machen unsere Arbeit<br />

ehrenamtlich. Uns fehlen personelle<br />

und finanzielle Ressourcen. Das<br />

grundlegende Problem ist die<br />

fö<strong>der</strong>ale Struktur – es ist ein großer<br />

Aufwand, mit entsprechenden<br />

Stellen zu reden. Aber wir sind<br />

zuversichtlich, die Arbeit gibt<br />

Hoffnung.<br />

Mehr Informationen<br />

unter<br />

www.diabetes.or.at<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Nachhaltige Hautpflege für die Kleinsten:<br />

Die Kin<strong>der</strong>waschpads von waschies ®<br />

Die Haut von Babys und Kleinkin<strong>der</strong>n ist beson<strong>der</strong>s empfindlich. Herkömmliche<br />

Feuchttücher verursachen deshalb oft Hautreizungen – und dazu einiges an Müll.<br />

Hier setzen die Kin<strong>der</strong>waschpads von waschies ® als nachhaltige Lösung an.<br />

Caroline<br />

Schuberth<br />

Grün<strong>der</strong>in und<br />

CEO von waschies<br />

FOTO:ZVG<br />

Carolin Schuberth ist Mutter<br />

zweier Kin<strong>der</strong>, die früh mit<br />

Neuro<strong>der</strong>mitis zu kämpfen<br />

hatten. Daher entwickelte sie die<br />

Waschpads für Kin<strong>der</strong> – eine sanfte<br />

Art <strong>der</strong> Reinigung, die den empfindlichen<br />

Säureschutzmantel <strong>der</strong><br />

Haut bewahrt. „Durch die Neuro<strong>der</strong>mitis<br />

meiner Mädchen stand ich<br />

vor einer großen Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />

Zum einen waren da die starken<br />

Hautirritationen, zum an<strong>der</strong>en <strong>der</strong><br />

enorme Müllberg, den herkömmliche<br />

Feuchttücher verursachten.<br />

Also entschied ich mich, einen eigenen<br />

Stoff zu entwickeln – beson<strong>der</strong>s<br />

weich und hypoallergen, bei 95° C<br />

waschbar und auch ohne Weichspüler<br />

angenehm in <strong>der</strong> Haptik.<br />

Damit war das Hautproblem gelöst“,<br />

erzählt Schuberth.<br />

Dank ihrer Langlebigkeit sind die<br />

waschies ® eine nachhaltige Alternative<br />

zu herkömmlichen Feuchttüchern.<br />

Die Kin<strong>der</strong>waschpads<br />

bestehen aus einem innovativen<br />

Fasermix, <strong>der</strong> nicht nur gründlich<br />

reinigt, son<strong>der</strong>n auch angenehm<br />

weich zur Haut ist und den natürlichen<br />

Säureschutzmantel <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>haut<br />

nicht belastet. Mit warmem<br />

Wasser befeuchtet, lassen sie sich<br />

FOTO:ZVG<br />

beispielsweise beim Baden o<strong>der</strong><br />

Wickeln verwenden. Außerdem<br />

sind sie bei bis zu 95° C waschbar<br />

und damit wie<strong>der</strong>verwendbar.<br />

Die Kin<strong>der</strong>waschpads gibt es im<br />

2er- o<strong>der</strong> 5er-Set in verschiedenen<br />

Farben und auch in Kombination<br />

mit einer praktischen Silikontasche<br />

für den sicheren Transport o<strong>der</strong> als<br />

Teil von Babyartikel-Geschenkboxen<br />

zu kaufen.<br />

Für alle Leser:innen gibt es einen<br />

Rabatt von -15 % auf alle waschies ® -<br />

Produkte aus dem Kin<strong>der</strong>sortiment:<br />

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Einkauf auf waschies.com ein und<br />

erleben Sie die sanfte Pflege für die<br />

Kleinsten.<br />

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unter waschies.com


MEDIAPLANET | 17<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Neuro<strong>der</strong>mitis:<br />

Hautpflege als Schlüssel zur<br />

erfolgreichen Behandlung<br />

Neuro<strong>der</strong>mitis ist eine <strong>der</strong> häufigsten Hauterkrankungen im<br />

Säuglingsalter. Damit sie behandelt werden kann, müssen Eltern die<br />

Symptome richtig deuten können.<br />

Gerade Kleinkin<strong>der</strong> können<br />

we<strong>der</strong> verstehen,<br />

noch artikulieren, was<br />

sie quält. Deshalb ist es<br />

wichtig, dass Eltern die Symptome<br />

wie Rötungen sowie trockene, raue<br />

und zu Entzündungen neigende<br />

Haut erkennen und richtig einordnen<br />

können. In manchen Fällen<br />

äußert sich die Neuro<strong>der</strong>mitis auch<br />

durch den sogenannten „Milchschorf“<br />

– eine gelbliche, fettige<br />

Kruste – o<strong>der</strong> nässende Stellen. Sie<br />

tritt häufig am Kopf an Wangen,<br />

Kinn und Kopfhaut und mit vorschreitendem<br />

Alter auch am Ellbogen<br />

und in <strong>der</strong> Kniekehle auf. Die<br />

Erkrankung verläuft schubhaft. In<br />

akuten Phasen sind Kin<strong>der</strong> oftmals<br />

beson<strong>der</strong>s unruhig und versuchen,<br />

dem Juckreiz mit intensivem Reiben<br />

zu begegnen. Eltern, die dieses<br />

Verhalten und die begleitenden<br />

Symptome an ihren Kin<strong>der</strong>n beobachten,<br />

sollten frühzeitig ärztliche<br />

Hilfe in Anspruch nehmen. Hier<br />

gilt: Je eher, desto besser. Mithilfe<br />

<strong>der</strong>matologischer Expertise<br />

können beispielsweise mögliche<br />

Lebensmittelallergien ausgeschlossen<br />

werden und anschließend mit<br />

<strong>der</strong> Behandlung gestartet werden.<br />

Die richtige Hautpflege spielt hierbei<br />

eine bedeutende Rolle.<br />

Die Haut des Babys ist circa<br />

fünfmal dünner als die <strong>der</strong><br />

Erwachsenen. Auch die Talg- und<br />

Schweißdrüsen sind noch nicht<br />

vollständig aktiv. Daher ist die<br />

Hautbarriere noch weniger gut<br />

ausgebildet als bei Erwachsenen:<br />

Die Babyhaut trocknet schneller<br />

aus und Erreger können leichter<br />

eindringen. Deshalb sollte bei <strong>der</strong><br />

täglichen Pflege auf rückfettende<br />

und feuchtigkeitsspendende<br />

Produkte geachtet werden.<br />

Gerade bei einer Erkrankung wie<br />

Neuro<strong>der</strong>mitis muss beson<strong>der</strong>es<br />

Augenmerk auf die Hautpflege<br />

gelegt werden: Produkte, die<br />

geeignet sind, sind klinisch und<br />

<strong>der</strong>matologisch getestet und frei<br />

von Duftstoffen und Mikroplastik.<br />

Hochwertige Hautpflege – wie die<br />

Haut Ruhe Lotion von EUBOS<br />

– verzichtet zudem auf PEG,<br />

Mineralöl, Silikone und Lanolin<br />

und setzt hingegen auf Wirkstoffe,<br />

die die fragile Hautbarriere stärken.<br />

Dazu zählen etwa Nachtkerzen-,<br />

Mandel- und Jojobaöl sowie<br />

Johannisbeerextrakt mit seiner<br />

entzündungshemmenden und<br />

beruhigenden Wirkung. Das macht<br />

sie zur idealen therapiebegleitenden<br />

Pflege bei Neuro<strong>der</strong>mitis und<br />

an<strong>der</strong>en Formen von Dermatitis.<br />

Sie pflegt und schützt nicht nur in<br />

akuten Phasen, son<strong>der</strong>n auch in<br />

schubfreien Zeiten – auch bei<br />

Erwachsenen.<br />

Fünf Tipps, um Neuro<strong>der</strong>mitis<br />

bei Kin<strong>der</strong>n zu lin<strong>der</strong>n:<br />

• Auslöser identifizieren und<br />

vermeiden: Das können<br />

Allergene in Nahrungsmitteln,<br />

Duft- und an<strong>der</strong>e Reizstoffe,<br />

aber auch Pollen o<strong>der</strong> Hausstaubmilben<br />

sein.<br />

• Stress reduzieren: Stress kann<br />

Schübe verstärken. Entwickeln<br />

Sie gemeinsam mit Ihrem<br />

Kind entspannende Routinen<br />

und sorgen Sie für eine ruhige<br />

Schlafsituation.<br />

• Auf richtige Kleidung achten:<br />

Während Wolle kratzig sein<br />

kann, sind Baumwolle und<br />

Leinen durch ihre atmungsaktiven<br />

Eigenschaften beson<strong>der</strong>s<br />

gut verträglich.<br />

• Juckreiz lin<strong>der</strong>n: Kühlung,<br />

etwa durch kalte Umschläge,<br />

Kühl-Patronen – ohne direkten<br />

Hautkontakt – o<strong>der</strong> spezielle<br />

Gele können den Juckreiz lin<strong>der</strong>n.<br />

Das Kratzverhalten wird<br />

auch durch Geduld, Zuwendung<br />

und positive Bestätigung<br />

positiv beeinflusst.<br />

• Feuchtigkeitspflege ist<br />

unerlässlich: Trockene Haut<br />

verstärkt den Juckreiz. Achten<br />

Sie deshalb auf für Neuro<strong>der</strong>mitis<br />

geeignete Pflegeprodukte.<br />

Hier finden Sie EUBOS<br />

Haut Ruhe in Ihrer<br />

Nähe<br />

KLEINE<br />

KINDER?<br />

*IQVIA, IMS OTC ® Report / IMS ® GesundheitsMittelStudie<br />

(GMS) - Reporting Service M01/2024<br />

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E<br />

18 | Lesen Sie mehr unter <strong>der</strong>gesundheitsratgeber.info<br />

„Weniger ist mehr“ –<br />

(Digitales) Spielen soll för<strong>der</strong>n<br />

und Mehrwert bieten<br />

FOTOS: ZVG<br />

Spielen hat für Kin<strong>der</strong> viele Vorteile: Neben dem Spaß an <strong>der</strong> Sache wird<br />

die Konzentration geför<strong>der</strong>t; und gemeinsam mit an<strong>der</strong>en stärkt es soziale<br />

Kompetenzen wie Kompromiss- und Konfliktfähigkeit. Was es in Bezug auf<br />

Qualität und Quantität von (digitalem) Spielzeug zu beachten gibt, erklärt die<br />

Elementarpädagogin, Juliane Jakubek.<br />

Juliane Jakubek<br />

Elementarpädagogin<br />

und Familienbegleiterin<br />

diekin<strong>der</strong>garten<br />

paedagogin<br />

FOTO: ZVG<br />

Welchen Einfluss hat Spielen auf<br />

die Entwicklung von Kin<strong>der</strong>n?<br />

Welche motorischen, kognitiven<br />

und soziale Fähigkeiten werden<br />

dabei gelernt?<br />

Kin<strong>der</strong> spielen nicht den ganzen<br />

Tag. Doch sie lernen dabei unheimlich<br />

viel. Das Spielen gehört zur<br />

gesunden kindlichen Entwicklung<br />

dazu. Kin<strong>der</strong> erkunden so nicht nur<br />

ihre Umwelt und lernen Zusammenhänge<br />

kennen, son<strong>der</strong>n das<br />

gemeinsame Spielen mit an<strong>der</strong>en<br />

Kin<strong>der</strong>n för<strong>der</strong>t auch ihre soziale<br />

Kompetenz, Kompromissbereitschaft<br />

und Konfliktfähigkeit und<br />

-bewältigung. Durch Bewegungsspiele<br />

und Balancieren wird ihre<br />

Grobmotorik geför<strong>der</strong>t, während<br />

beim Basteln und Auffädeln von<br />

Perlen die Feinmotorik trainiert<br />

wird.<br />

Rollenspiele eignen sich perfekt,<br />

um Kin<strong>der</strong> sprachlich zu för<strong>der</strong>n.<br />

Beim Spielen werden außerdem<br />

wichtige Fähigkeiten wie Konzentration<br />

und Ausdauer des Kindes<br />

gestärkt; und auch Kreativität und<br />

Selbstständigkeit werden im Spiel<br />

laufend geför<strong>der</strong>t.<br />

Wie unterscheidet sich pädagogisch<br />

wertvolles Spielzeug<br />

von herkömmlichem Spielzeug?<br />

Wieso ist es so wichtig, Kin<strong>der</strong>n<br />

bevorzugt Lern- und Kreativspiele<br />

zur Verfügung zu stellen?<br />

In erste Linie ist es wichtig, Kin<strong>der</strong>n<br />

Spielmöglichkeiten anzubieten, die<br />

ihren Interessen entsprechen. Bei<br />

Spielzeug gilt auf jeden Fall ‚weniger<br />

ist mehr‘. Ein überfülltes Kin<strong>der</strong>zimmer<br />

überfor<strong>der</strong>t das Kind<br />

– und macht es obendrein schwer,<br />

Ordnung zu halten. Besser ist es,<br />

eine überschaubare Auswahl an<br />

Spielzeug anzubieten, mit dem sich<br />

das Kind gut und gerne beschäftigt.<br />

Meine Kin<strong>der</strong> finden nichts<br />

enttäuschen<strong>der</strong> als Spielzeug, das<br />

beim ersten Mal Benutzen schon<br />

auseinan<strong>der</strong>fällt. Spielzeug soll<br />

hochwertig, robust und im besten<br />

Fall langlebig sein, damit man es<br />

auch weitergeben o<strong>der</strong> -verkaufen<br />

kann, wenn das eigene Kind nicht<br />

mehr damit spielt.<br />

Es gibt sowohl Holzspielzeug<br />

wie z. B. Holzschienen, als auch<br />

Plastikspielzeug wie z. B. Lego/<br />

Duplo, das hochwertig ist. Pädagogisch<br />

wertvoll sind für mich Dinge,<br />

die sich mit an<strong>der</strong>en Spielzeugen<br />

kombinieren lassen, also Spieltiere<br />

und Holzbausteine usw. Außerdem<br />

ist Spielzeug, das man erweitern<br />

und sammeln kann, toll – wie z. B.<br />

Kugelbahnen und dazugehörige<br />

Elemente.<br />

Am wichtigsten finde ich jedoch,<br />

dass Kin<strong>der</strong> viel in <strong>der</strong> Natur und<br />

miteinan<strong>der</strong> spielen und sich frei<br />

entfalten können. Natürlich kann


MEDIAPLANET | 19<br />

man Kin<strong>der</strong> auch zusätzlich und<br />

gezielt mit bestimmten Lernspielen<br />

o<strong>der</strong> -materialien för<strong>der</strong>n – den<br />

meisten macht das spielerische<br />

Lernen großen Spaß.<br />

Viele Eltern haben Bedenken in<br />

Bezug auf Digitalisierung beim<br />

Spielen. Welche Vorteile haben<br />

digitale Inhalte? Wo liegt die<br />

Verantwortung bei <strong>der</strong> Verwendung?<br />

Medien bzw. Digitalkonsum ganz<br />

aus dem Leben unserer Kin<strong>der</strong> zu<br />

verbannen, finde ich nicht sinnvoll.<br />

Zwar wissen wir, dass zu viel<br />

Bildschirmzeit ungesund ist, doch<br />

in Maßen und mit genügend Ausgleich<br />

durch Bewegung im Freien,<br />

soziale Kontakte und zusätzliche<br />

Hobbys finde ich es sogar wichtig,<br />

Kin<strong>der</strong>n Medien näherzubringen.<br />

Fernsehen sowie Lern- und Computerspiele<br />

machen Spaß – und<br />

unsere Kin<strong>der</strong> wachsen in einer<br />

Zeit auf, in <strong>der</strong> elektronische Geräte<br />

allgegenwärtig sind. Viele Prozesse<br />

laufen heute automatisch über<br />

Handys o<strong>der</strong> Tablets ab. Von einem<br />

eigenen Smartphone o<strong>der</strong> Tablet,<br />

welches das Kind ohne Aufsicht<br />

<strong>der</strong> Eltern benutzen kann, rate ich<br />

jedoch in den ersten 13 Jahren ab.<br />

Statt Medien zu verbieten,<br />

sollten wir unseren Kin<strong>der</strong>n den<br />

verantwortungsvollen Umgang<br />

damit beibringen – am besten,<br />

indem wir selbst ein gutes Vorbild<br />

sind, Regeln aufstellen und<br />

Zeitbegrenzungen einführen.<br />

Wobei es auch Ausnahmen geben<br />

darf, z. B., wenn das Kind krank<br />

ist, o<strong>der</strong> wir Eltern eine Pause<br />

brauchen. Es liegt außerdem in<br />

unserer Verantwortung als Eltern,<br />

zu kontrollieren, welche Inhalte<br />

unsere Kin<strong>der</strong> konsumieren und<br />

wie unsere Kin<strong>der</strong> Medien<br />

verwenden. Das bedeutet auch,<br />

dass wir darauf achten, die<br />

Medieninhalte an das Kindesalter<br />

anzupassen.<br />

FOTO: GU VERLAG<br />

Buchtipp<br />

Ich kann das selber machen<br />

ISBN: 978-3833892653<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Toni Polster, Thomas Morgenstern und<br />

Dirk Stermann sind als Nikoläuse<br />

im Einsatz!<br />

Mehr Informationen<br />

zur Teilnahme an den<br />

Nikolaus-Aktionen<br />

FOTO: MAXIMILIAN LOTTMANN<br />

Amazon Österreich mit prominenter<br />

Unterstützung im Einsatz für den Nikolaus<br />

Die Adventzeit stellt viele Familien vor finanzielle sowie organisatorische<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen. Der traditionelle Nikolausbesuch zuhause bleibt<br />

dennoch ein großer Wunsch <strong>der</strong> österreichischen Eltern. Genau hier setzt<br />

Amazon Österreich mit seiner Nikolausaktion an. Alle Infos zur umfassenden<br />

Nikolaushelfer-Aktion unter amazon.at/nikolaushelfer<br />

Nikolausbesuch zuhause:<br />

Prominente Unterstützung und<br />

Geschenke<br />

Amazon Österreich unterstützt in<br />

<strong>der</strong> diesjährigen Vorweihnachtszeit<br />

Familien mit einer beson<strong>der</strong>en<br />

Nikolausaktion, um die österreichische<br />

Tradition des 6. Dezember<br />

lebendig zu halten: Von 18. bis 28.<br />

November können sich Amazon<br />

Kund:innen für einen von 100 Nikolausbesuchen<br />

in Wien, St. Pölten,<br />

Salzburg, Graz und Linz bewerben.<br />

Im „Team Nikolaus“ finden sich<br />

auch drei prominente Nikoläuse<br />

wie<strong>der</strong>: Fußball-Legende Toni Polster,<br />

Skisprung-Olympiasieger und<br />

-<strong>Welt</strong>meister Thomas Morgenstern<br />

und Kabarettist Dirk Stermann<br />

besuchen nicht nur ausgewählte<br />

Familien, son<strong>der</strong>n unterstützen<br />

im Auftrag von Amazon auch<br />

Mutter-Kind-Einrichtungen <strong>der</strong> St.<br />

Elisabeth-Stiftung mit Geschenken<br />

im Wert von 4.000 Euro, die sie<br />

persönlich überbringen. Darüber<br />

hinaus warten zahlreiche Gewinnchancen<br />

auf Amazon Kund:innen,<br />

darunter Spielzeug sowie Gutscheinpakete<br />

für einen Besuch am<br />

Wintermarkt am Riesenradplatz im<br />

Prater in Wien.<br />

Nikolaustelefon in Kooperation<br />

mit A1: Direkter Draht zum Heiligen<br />

Nikolaus<br />

Eine weitere Nikolaus-Attraktion<br />

ist das Amazon Nikolaustelefon.<br />

Kin<strong>der</strong> können am Wintermarkt am<br />

Riesenradplatz von <strong>der</strong> A1 Nikolaus-Telefonzelle<br />

aus den Nikolaus<br />

anrufen und all ihre Fragen stellen.<br />

Der Anruf ist auch kostenfrei aus<br />

dem österreichischen Mobil- und<br />

Festnetz möglich. Die Nummer<br />

0800 312340 wird von A1 zur Verfügung<br />

gestellt. Ein pädagogisch<br />

geschulter Nikolaus beantwortet<br />

im Zeitraum vom 18. November bis<br />

zum 6. Dezember (Mo–Sa von 12<br />

Uhr bis 20 Uhr, So von 11 Uhr bis 20<br />

Uhr) alle Fragen.<br />

Am 6. Dezember lädt Amazon<br />

außerdem alle Kin<strong>der</strong> ein, gratis mit<br />

dem Weihnachtszug am Riesenradplatz<br />

zu fahren. Die Jetons können<br />

beim Amazon Nikolaustelefon am<br />

Riesenradplatz abgeholt werden<br />

– solange <strong>der</strong> Vorrat reicht.


20 | Lesen Sie mehr unter <strong>der</strong>gesundheitsratgeber.info<br />

Im Einsatz für Autist:innen in Österreich<br />

Die Zahl <strong>der</strong> Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS) wird<br />

auf 1,0 bis 3,0 Prozent <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung geschätzt (in Österreich<br />

rund 87.000). Die Österreichische Autistenhilfe (ÖAH) kämpft seit<br />

Jahrzehnten für den dringend benötigten Ausbau <strong>der</strong> Versorgung.<br />

Mag. a Iris Koppatz<br />

Administrative<br />

Leitung Kompetenz-,<br />

Diagnostik- und<br />

Therapiezentrum<br />

und Koordination des<br />

Veranstaltungsmanagements<br />

FOTO: ZVG<br />

„Der Dachverband Österreichische<br />

Autistenhilfe wurde<br />

von Eltern betroffener Kin<strong>der</strong><br />

gegründet, um die benötigten<br />

Angebote zu schaffen“, erzählt<br />

Mag. a Iris Koppatz, die im Verein<br />

das Kompetenz-, Diagnostik- und<br />

Therapiezentrum leitet. „So ist<br />

etwa eine frühzeitige Diagnose<br />

essenziell für gelungene Integration.<br />

Möglich ist diese schon<br />

im frühen Kindesalter, was auch<br />

die Erfolgschance von Therapien<br />

erhöht. Aber eine solche Untersuchung<br />

dauert – und es gibt zu<br />

wenige Diagnostiker:innen. Im<br />

Ergebnis führt das zu langen Wartezeiten,<br />

mit schweren Folgen für<br />

die Kin<strong>der</strong>.“<br />

In <strong>der</strong> Diagnose besteht außerdem<br />

ein großer geschlechtsbezogener<br />

Unterschied: Typisch<br />

autistische Symptome sind<br />

Schwierigkeiten bei <strong>der</strong> Sozialkompetenz<br />

und <strong>der</strong> Kommunikation<br />

o<strong>der</strong> eingeschränkte Interessen.<br />

Hier haben betroffene Mädchen<br />

in ihrer Entwicklung durch ihre<br />

ausgeprägte Fähigkeit zur sozialen<br />

Nachahmung den Jungen einiges<br />

voraus. Der Leidensdruck <strong>der</strong><br />

neurologischen Entwicklungsstörung<br />

besteht aber. Mädchen<br />

werden deshalb seltener und später<br />

diagnostiziert als Jungen.<br />

„Umfassende Therapien,<br />

Assistenzleistungen für Kin<strong>der</strong>garten<br />

und Schule, die Begleitung ins<br />

Berufsleben und Entlastungsangebote<br />

für die Eltern sind wichtig, um<br />

betroffene Menschen aufzufangen“,<br />

fasst Koppatz das Leistungsspektrum<br />

<strong>der</strong> ÖAH zusammen.<br />

„Dass die Kosten für wichtige<br />

Therapien immer noch keine<br />

Kassenleistung sind, belastet die<br />

Familien extrem. Oft ist die<br />

Unterstützung z. B. von Licht ins<br />

Dunkel die einzige Chance.“<br />

Wichtig ist aber auch das gesamte<br />

Umfeld. Der Verein bietet daher<br />

umfassende Fortbildungsmöglichkeiten,<br />

sowohl für Angehörige als<br />

auch für Pädagog:innen und<br />

sonstige Fachkräfte. „Gemeinsam<br />

können wir viel bewegen!“<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Brainhero – Symptomorientierte<br />

Therapie für Autismus und ADHS<br />

Das Wiener Unternehmen Brainhero bietet eine mobile Lösung zur<br />

symptomorientierten Behandlung von Autismus und ADHS, die Familien<br />

unterstützt und gleichzeitig Therapeut:Innen aktiv einbindet.<br />

Autismus und ADHS sind<br />

Neurodivergenzen: Das<br />

Gehirn <strong>der</strong> Betroffenen<br />

funktioniert an<strong>der</strong>s und geht einher<br />

mit Symptomen einher, die den<br />

Alltag erschweren. Bei ADHS sind<br />

es Hyperaktivität, Ablenkbarkeit,<br />

Konzentrationsschwäche, impulsives<br />

Verhalten. Bei Autismus<br />

sind es soziale Interaktion, sich<br />

wie<strong>der</strong>holende Verhaltensmuster,<br />

Inflexibilität im Alltag und an<strong>der</strong>e<br />

Sinneswahrnehmungen.<br />

Christof Goetz kennt die Hürden<br />

bei<strong>der</strong> Neurodivergenzen: unter<br />

an<strong>der</strong>em lange Wartelisten für<br />

Therapieplätze, Zeitaufwand für<br />

Therapietermine im Familienalltag.<br />

Denn: Seine Tochter hat<br />

Autismus. Für sie und an<strong>der</strong>e<br />

betroffene Kin<strong>der</strong> gründete er das<br />

Startup Brainhero, mit dem er das<br />

gleichnamige zertifizierte Medizinprodukt<br />

entwickelte: ein mobiles<br />

Messgerät plus App. Der große<br />

Vorteil: Die Familien können es<br />

einfach von zu Hause aus und ohne<br />

Vorkenntnisse bedienen.<br />

Brainhero setzt auf die Neurofeedback<br />

Technologie zur Behandlung.<br />

Das betroffene Kind trägt<br />

dabei ein Messgerät am Kopf, das<br />

die Gehirnaktivität misst und die<br />

entsprechenden Informationen<br />

an die Brainhero-App sendet.<br />

Allein durch seine Gehirnaktivität<br />

steuert das Kind dann den Brainhero.<br />

Durch ein kurzes, tägliches<br />

Training zu Hause können die<br />

entsprechenden Symptome gezielt<br />

behandelt werden.<br />

Interessieren Sie sich für<br />

Brainhero? Dann fragen Sie Ihre:n<br />

Therapeut:in danach!<br />

FOTO: ZVG<br />

Brainhero –<br />

Infos fürTherapeut:innen<br />

• Keine Anfangsinvestition<br />

erfor<strong>der</strong>lich<br />

• Skalierbar: Mehr Patient:innen<br />

behandelbar<br />

• Keine Zusatzausbildung<br />

erfor<strong>der</strong>lich<br />

• Zertifiziertes Medizinprodukt<br />

• Datenbasiert und<br />

symptomorientiert<br />

Mehr informationen<br />

unter<br />

www.brainhero.eu


MEDIAPLANET | 21<br />

VERANSTALTUNGEN BIS ENDE JÄNNER:<br />

19.11.2024<br />

02.12.2024<br />

07., 14., 21.12.2024<br />

30.01.2025<br />

Frühkindlicher Autismus<br />

20.11.2024<br />

Das Asperger-Syndrom<br />

22.11.2024<br />

Präsenzseminar<br />

Therapeutisches Spiele<br />

Webinar Autismus-<br />

Kompetenz für den pädagogischen<br />

Betreuungsalltag<br />

(für Kin<strong>der</strong> bis 10 Jahre)<br />

03.12.2024<br />

Webinar Autismus-Kompetenz<br />

für den pädagogischen Betreuungsalltag<br />

(für Kin<strong>der</strong> ab 11 Jahren,<br />

Jugendliche und Erwachsene)<br />

Kin<strong>der</strong>workshop Zeichnen und<br />

Druckwerkstatt für Kin<strong>der</strong> von 6<br />

bis 15 Jahren<br />

20.01.2025<br />

„Autismus-Kompetenz für den<br />

pädagogischen Betreuungsalltag<br />

(für Kin<strong>der</strong> bis 10 Jahre)"<br />

21.01.2025<br />

Kommunikations- und<br />

Motivationsför<strong>der</strong>ung bei<br />

frühkindlichem Autismus<br />

Mehr informationen unter<br />

www.autistenhilfe.at/<br />

fortbildung- autismus-wien/<br />

25.11.2024<br />

Webinar Autismus-Kompetenz<br />

für die Psychotherapie<br />

10.12.2024<br />

Frauen im Autismus-Spektrum<br />

„Autismus-Kompetenz für den<br />

pädagogischen Betreuungsalltag<br />

(für Kin<strong>der</strong> ab 11 Jahren, Jugendliche<br />

und Erwachsene)“<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Gesun<strong>der</strong> Schlaf bei Autismus-<br />

Spektrum-Störung (ASS) beson<strong>der</strong>s wichtig<br />

Schlafstörungen sind bei Kin<strong>der</strong>n mit Autismus-Spektrum-Störung (ASS) sehr häufig. Sie<br />

können jedoch – und sollten mit Blick auf die Folgen – behandelt werden.<br />

Ob wir gut und genug schlafen,<br />

hat maßgeblichen<br />

Einfluss auf Wohlbefinden,<br />

Leistungs- und Lernfähigkeit,<br />

Gedächtnisfunktion und Immunsystem.<br />

Das gilt für alle Menschen,<br />

insbeson<strong>der</strong>e für Kin<strong>der</strong> mit ASS.<br />

Guter Schlaf führt zu weniger<br />

Verhaltensproblemen und mehr<br />

Lebensqualität für das gesamte<br />

soziale Umfeld. Kin<strong>der</strong> mit ASS<br />

schlafen selten gut: Zwischen 50<br />

und 80 Prozent von ihnen leiden<br />

unter Schlafstörungen, einschließlich<br />

Problemen beim Einschlafen<br />

und Durchschlafen in <strong>der</strong> Nacht.<br />

Die Folgen von schlechtem und<br />

wenig Schlaf sind vielfältig: Sie<br />

reichen von erhöhter Reizbarkeit,<br />

Hyperaktivität, Impulsivität o<strong>der</strong><br />

Aggression über sozialen Rückzug,<br />

Ängste und Depressionen bis hin<br />

zu verlangsamter Entwicklung und<br />

verringerter kognitiver Leistungsfähigkeit.<br />

Für die Eltern von<br />

Kin<strong>der</strong>n mit ASS ist es wichtig,<br />

diese Symptome zu erkennen und<br />

einordnen zu können. Entdecken<br />

Eltern eines dieser Symptome<br />

im Zusammenhang mit vermin<strong>der</strong>ter<br />

Schlafdauer und -qualität,<br />

sollte unbedingt ärztliche Hilfe<br />

in Anspruch genommen werden.<br />

Es ist wichtig, ein Schlaftagebuch<br />

zu führen (zu finden unter dem<br />

platzierten QR-Code) und mit dem<br />

behandelnden Arzt zu besprechen.<br />

Geeignete Ansprechpartner<br />

für Eltern sind Kin<strong>der</strong>ärzt:innen,<br />

-neurolog:innen o<strong>der</strong> -psychiater:innen.<br />

In manchen Fällen ist<br />

es notwendig, eine:n Somnolog:in<br />

hinzuzuziehen. Aufgrund <strong>der</strong><br />

oft komplexen Ursachen von<br />

Schlafstörungen braucht es meist<br />

ein interdisziplinäres Team von<br />

Ärzt:innen sowie eine Kombination<br />

unterschiedlicher Therapiemaßnahmen,<br />

um Schlafstörungen<br />

erfolgreich behandeln zu können.<br />

Gerade in den letzten Jahren<br />

wurde diesem Thema zunehmend<br />

Beachtung in <strong>der</strong> Forschung<br />

geschenkt, weshalb mittlerweile<br />

wachsende Wissensbestände und<br />

eine Vielzahl von Therapieansätzen<br />

für eine individualisierte<br />

Behandlung zur Verfügung stehen.<br />

Je früher Eltern ärztliche Hilfe in<br />

Anspruch nehmen, desto eher<br />

können Verbesserungen bei <strong>der</strong><br />

Entwicklung und Lebensqualität<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> mit ASS eintreten.<br />

Mehr Informationen<br />

über Schlafstörungen<br />

bei ASS finden<br />

Sie hier:<br />

Schlaflosigkeit ist eines <strong>der</strong> häufigsten<br />

Probleme, die die Krankheitslast<br />

von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen mit<br />

Autismus-Spektrum-Störungen (ASS)<br />

und von ihren Familien erhöhen: 50–80 %<br />

1. Schro<strong>der</strong> C. M. et al. Pediatric Prolonged Release Melatonin for Sleep in Children with<br />

Autism Spectrum Disor<strong>der</strong>: Impact on Child Behavior and Caregiver’s Quality of Life.<br />

Journal of Autism and Developmental Disor<strong>der</strong>s (2019) 49:3218–3230<br />

∼ ~ 40 %<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> mit ASS haben haben Probleme<br />

chronische Schlafprobleme 1<br />

haben Probleme,<br />

durchzuschlafen 2<br />

beim Einschlafen 2 ∼~35 %


22 | Lesen Sie mehr unter <strong>der</strong>gesundheitsratgeber.info<br />

Die <strong>Welt</strong> des Stillens<br />

Stillen ist das Natürlichste <strong>der</strong> <strong>Welt</strong> – sollte man meinen. Doch die praktische<br />

Umsetzung ist für viele Mütter oft schwieriger als gedacht. Die Gestaltung einer<br />

gelungenen Stillbeziehung zu ihren Kin<strong>der</strong>n nach ihren individuellen Wünschen ist<br />

von vielen Faktoren abhängig.<br />

Natalie Groiss,<br />

IBCLC<br />

Diplomierte<br />

Gesundheits- und<br />

Krankenpflegerin<br />

(Kin<strong>der</strong>-,<br />

Anästhesie- und<br />

Intensivpflege)<br />

Mitarbeiterin beim<br />

Europäischen<br />

Institut für Stillen<br />

und Laktation<br />

FOTO: WALTER SKOKANITSCH FOTOGRAFIE<br />

Wissenschaftler:innen<br />

sind sich einig, dass<br />

Liebe und Zuwendung<br />

das Wichtigste<br />

für ein Baby sind und früher und<br />

häufiger Körperkontakt die Bindung<br />

zwischen Eltern und Kin<strong>der</strong>n stärkt.<br />

Stillen kann deshalb ein Weg sein,<br />

innige Nähe zwischen Mutter und<br />

Kind zu schaffen. Es ist aber auch<br />

wichtig, dass Fachpersonal generell<br />

die Eltern und ihre Familien<br />

ermutigt, ihren Kin<strong>der</strong>n viel Nähe<br />

anzubieten.<br />

Frauen und Familien benötigen<br />

Unterstützung, um ihren individuellen<br />

Weg zu finden. Manchmal<br />

scheitert die praktische Umsetzung<br />

des Stillens an Strukturen <strong>der</strong><br />

Arbeitswelt, an gesellschaftlichen<br />

Erwartungen, aber auch an nicht<br />

ausreichend informiertem Fachpersonal.<br />

Frauen, die sich bewusst<br />

gegen das Stillen entscheiden,<br />

benötigen ebenfalls gute Unterstützung<br />

und Ermutigung. Den<br />

Wettbewerb um die ‚beste Mutter‘<br />

sollten wir dringend abschaffen!<br />

Muttermilch als Superkraft – optimale<br />

Nährstoffversorgung und<br />

Epigenetik<br />

Die Ernährung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> in den<br />

ersten Lebensjahren hat Auswirkungen<br />

auf ihre Gesundheit – dies<br />

gilt nicht nur für Entwicklungslän<strong>der</strong>.<br />

Auch in Industrienationen<br />

schützt Stillen vor einer Reihe von<br />

Erkrankungen, z. B. vor Atemwegsund<br />

Magen-Darm-Infekten, SIDS<br />

(Plötzlicher Kindstod), Übergewicht<br />

und Diabetes.<br />

Frühgeborene profitieren dabei<br />

ganz beson<strong>der</strong>s von Muttermilch,<br />

die neben allen Nährstoffen auch<br />

lebende Zellen und eine Vielzahl<br />

von Immunabwehrstoffen enthält.<br />

Die Forschung <strong>der</strong> letzten Jahre hat<br />

gezeigt, dass die<br />

Langzeitauswirkungen,<br />

die das<br />

Stillen mit sich<br />

bringt und die<br />

teilweise bis<br />

ins Erwachsenenalter<br />

reichen, auch<br />

auf eine<br />

epigenetische<br />

Programmierung<br />

zurückzuführen<br />

sind: Muttermilch ist<br />

de facto in <strong>der</strong> Lage, Einfluss<br />

auf die menschliche<br />

DNA im frühkindlichen Alter zu<br />

nehmen.<br />

Und mehr noch: Immer mehr<br />

Frauen wissen, dass Stillen auch<br />

ihre eigene Gesundheit beeinflusst:<br />

Neben einer schnelleren und besseren<br />

Rückbildung nach <strong>der</strong> Geburt<br />

verringert je<strong>der</strong> Monat Stillen<br />

zum Beispiel das Risiko für Brust-,<br />

Gebärmutter- und Eierstockkrebs.<br />

Muttermilch ist demnach nicht<br />

einfach zu ersetzen, daher zählt<br />

je<strong>der</strong> Tropfen. Auch kurzes Stillen<br />

und Teil-Stillen sind wertvoll – und<br />

jede Mutter, die sich dafür entscheidet,<br />

mit dem Stillen zu beginnen,<br />

benötigt gute Informationen, um<br />

die Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> ersten<br />

Zeit zu meistern.<br />

Unterstützung durch Fachwissen<br />

und stillfreundliche Strukturen<br />

Laut aktuellen Zahlen beginnen<br />

über 97 % <strong>der</strong> Frauen in Österreich<br />

mit dem Stillen – doch nur ein<br />

Bruchteil davon ernährt den Säugling<br />

entsprechend <strong>der</strong> WHO-Empfehlungen<br />

die ersten sechs Monate<br />

ausschließlich mit Muttermilch.<br />

Ein Teil des Problems entsteht<br />

schon in den ersten Tagen in <strong>der</strong><br />

Geburtsklinik, wo etwa die Hälfte<br />

<strong>der</strong> Neugeborenen mit künstlicher<br />

Säuglingsnahrung zugefüttert<br />

wird – meist aus Unsicherheit o<strong>der</strong><br />

fehlen<strong>der</strong> Unterstützung durch<br />

gut ausgebildetes Klinikpersonal.<br />

Auch in den folgenden Tagen<br />

führen Probleme, z. B. Schmerzen<br />

beim Stillen, häufig zum frühen<br />

Abstillen.<br />

Junge Familien brauchen daher<br />

fachliche Kompetenz, Wertschätzung,<br />

Respekt und wohlwollende<br />

Begleitung in diesem sensiblen<br />

Lebensabschnitt. Stillfreundliche<br />

Strukturen und Programme, wie<br />

beispielsweise die 1991 von WHO<br />

und UNICEF ins Leben gerufene<br />

„Baby Friendly Hospital Initiative“,<br />

bieten Eltern die Möglichkeit, von<br />

speziell ausgebildetem Fachpersonal<br />

in den ersten Tagen gut<br />

begleitet zu werden und so eine<br />

informierte Entscheidung für sich<br />

und ihr Baby treffen zu können.<br />

Das Ziel ist dabei immer, jede<br />

Familie auf ihrem eigenen Weg gut<br />

zu unterstützen und das Stillen zu<br />

för<strong>der</strong>n und zu ermöglichen, sofern<br />

und solange die Mutter das<br />

wünscht.


Ausmalbild: Die <strong>Welt</strong> <strong>der</strong> Tiere<br />

MEDIAPLANET | 23


24 | Lesen Sie mehr unter <strong>der</strong>gesundheitsratgeber.info

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