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INHALT & BEGRÜßUNG
Inhalt
Serienempfehlungen
Filmempfehlungen
Buchempfehlungen
Musikempfehlungen
Lebensstories
Schülerumfragen
Rätsel
Flachwitze
Memes
Hobbyvorstellung
Osterhoroskop
Nein zu Tablets in der Schule!
Teste dich!
Diese 4 Schulprobleme müssten
gelöst werden
Der Bundestag soll schrumpfen
Wie die kath. Kirche sich
ändern will
SoR-SmC
Einblicke in die Oberstufe
Wenig Arbeit, viel Geld?
Das Willow-Projekt
Interviews
Die Hintergrundrubrik
Liebe Schülerschaft
des Gymnasiums
Buchloe,
zu Beginn der Zeitung steht hier
das Wichtigste:
Die Danksagung.
Zuerst einmal müssen wir uns
natürlich bei Euch bedanken,
dass ihr diese Zeitung gekauft
habt.
Ein weiterer, für uns genauso
wichtiger Dank geht an Herr
Schielle, der die Aufsicht über
die Zeitung hat. Sowie an alle
Autoren.
Falls auch ihr Lust bekommen
habt einen Beitrag zu schreiben:
Komm gerne auf uns zu!
Wie in der letzten Ausgabe
auch schon ist uns wichtig
mitzuteilen, dass alle Einnahmen
der Abi-Kasse der jetzigen
Q11 zugutekommen.
Viel Spaß beim Lesen!
Euer Redaktionsteam
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 3
SERIENEMPFEHLUNGEN
Actionserie mit Chase
Stokes und Madelyn Cline
die ebenfalls Thriller-
Elemente aufweist. Die
Serie spielt, wie der Name
es erraten lässt, auf den
Outer Banks von North
Carolina und erzählt die
Geschichte einer Gruppe
von Teenagern (den
Pogues) die sich im
ewigen Wettstreit mit der
Elite (den Kooks) befindet.
Als der Vater von John B
auf der Suche nach der
FSK 12 Royal Merchant
verschwindet, macht sich
die Gruppe aus vier auf
die Suche nach ihm und dem sagenumwobenen Gold, welches in der
Lage ist, die Pogues in der sozialen Gesellschaftspyramide aufsteigen
zu lassen.
Outer Banks ist nicht nur ein Jugenddrama - Eltern, Polizei und
Gangster mischen gut mit, weshalb die Serie für viele Zielgruppen
erreichbar wird. Sie macht deutlich, was junge Leute an Problemen
durchmachen: Liebe, Selbstfindung und Alltagsprobleme sind nur ein
Teil davon. Eine Serie mit starkem Freundschaftsmotiv: „Wir gegen
den Rest der Welt“
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 4
SERIENEMPFEHLUNGEN
„Queen of the south“ ist
eine US-Serie die auf der
lateinamerikanischen
Telenovela „La Reina del
Sur“ basiert. Im
Mittelpunkt des Dramas:
Teresa Mendoza, eine aus
México geflüchtete junge
Frau, die nach dem Mord
an ihrem Drogendealer-
Freund in den USA
Unterschlupf und Schutz
sucht. Zu ihrer eigenen
Überraschung geht sie
dort ein Bündnis mit einer
Person, die ihrer
FSK 14 Vergangenheit angehörte,
ein. So kommt es,
dass sie in das Geschäft
rutscht, welches ihrem Freund das Leben gekostet hat. Ihr Ziel: Den
Anführer des Drogenrings zu Fall zu bringen und ihren Freund zu rächen.
Bei ihrer anschließenden Odysee lernt sie die wichtigsten Hintergründe
zum Drogenhandel und bringt sich strategisch in Stellung, um selbst
Anführerin des Kartells werden zu können.
Diese Actionserie lässt den Zuschauer von Anfang bis Ende mitfiebern
und hält die Spannung. Ein Mexikanisch-amerikanischer Traum mit
„From rags to riches“- Touch.
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 5
SERIENEMPFEHLUNGEN
„Ashley Garcia: Genius in
Love“ ist eine Komödie
aus dem Jahr 2020 mit
Hauptdarstellerin Paulina
Chávez. Die Netflix-
Sitcom erzählt die
Geschichte der
gleichnamigen Ashley
Garcia, die als 15-jährige
nach Kalifornien zu ihrem
Onkel Victor zieht. In
Anbetracht dessen, dass
sie dort als Robotik-
Expertin einen Job bei der
NASA ergattern konnte,
nimmt sie diese Chance
FSK 6 sehr ernst und möchte
ihren Fokus weiterhin auf
Arbeit und Schule richten,
was sich jedoch als nicht ganz so einfach herausstellt. Angesichts
der vielen Variablen der Pubertät, einem Onkel, welcher immer noch in
seinem Teenage-Dream lebt, und neuen Bekannten und Freunden gibt
es immer genug um die Ohren. Erst recht als Victor, ehemaliger
Football-Profi, sie mit seiner Mannschaft bekannt macht. Ob sie bei so
viel Testosteron auch weiterhin einen kühlen Kopf bewahren kann?
„Victorious“ und „Meine Schwester Jessy“- Fans werden diese aktuelle
Variante von Teenager-Problematik und banalen Lachern lieben.
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 6
FILMEMPFEHLUNGEN
Science-Fiction Film,
welcher in einer
dystopischen Welt spielt.
In der Hauptrolle: Rosa
Salazar.
Im Jahre 2563, etwa 300
Jahre nach dem „Großen
Krieg“, sind auf der Erde
die gesellschaftlichen
Systeme zerfallen, sodass
von den ursprünglich 12
reichen Himmelsstädten
nur noch eine, Zalem,
übriggeblieben ist.
Menschen aus allen Teilen
der Welt haben Zuflucht
FSK 14 in der darunter gelegenen
Stadt Iron City gefunden,
deren Mitte die Müllkippe
Zalems ist. Hier ist es, wo der Wissenschaftler Dr. Ido die kaputten Teile
der werdenden Protagonistin findet. So kommt es, dass Alita ein Cyborg
ist, welcher aus einer Waffe kreiert wurde. Ohne Erinnerung an ihre
Vergangenheit lebt sie nun mit Beihilfe eines menschlichen Gehirns. Ihr
Schöpfer ist sich sicher, dass sie ein Schicksal zu erfüllen hat: Den
Kreislauf aus Tod und Zerstörung in Zalem zu brechen. Um dies zu
erfüllen, muss sie jedoch selbst kämpfen und töten. Doch auf dieser
Suche nach ihrer Bestimmung zeigt sich ihre eigentliche Bestimmung…
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 7
FILMEMPFEHLUNGEN
„Fast&Furious“ ist eine
(noch) zehnteilige Filmreihe,
die sich an Elementen
des Street-Racings,
Heist und Agentenfilm-
Genres bedient. Protzige
PS-Boliden, dröhnende
Motoren, coole Typen und
Chicks am Steuer mit einer
vollen Ladung Action: So
könnte man das Rezept
einer der erfolgreichsten
Franchrise-Reihen aller
Zeiten beschreiben. Die
Saga startet im ersten Teil
FSK 12 damit, dass die Polizei
Brian O‘Connor (Paul
Walker) in eine
Tuningszene einschleust, um eine Diebstahlserie aufzuklären. Obwohl
niemand ihn kennt, kann er sich aufgrund seines Fachwissens zu
schnellen Autos und seines Zugangs zu Hochleistungs-Tuningteilen
schnell das Vertrauen der Gang und Dom Toretto (Vin Diesel)
erarbeiten. Ohne dass es jemand ahnt, ermittelt Brian Undercover als
neues Gesicht der halb wahnsinnigen Fahrer der illegalen Autorennen.
Alles schön und gut, bis Freundschaft und Gefühle aufkommen und
Brian merkt, dass das Leben nicht nur schwarz und weiß ist. Eine
Geschichte, die über 20 Jahre später noch mit neuen Elementen
produziert wird.
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 8
FILMEMPFEHLUNGEN
Der Waisenjunge Nathan
Drake (Tom Holland) hat
sich schon seit frühester
Kindheit für Schatzsuche
begeistert. Dies hat er auch
seinem Bruder (Rudy
Pankow) zu verdanken, der
sich eins selbst auf die
Suche nach dem Schatz
begab und ohne jegliche
Spur verschwand. Als
Nathan als junger
Erwachsener auf den
erfahrenen Abenteurer
Victor Sullivan (Mark
FSK 6 Wahlberg) trifft, wird aus
den einstigen Tagträumen
Realität. Gemeinsam
wollen die beiden den riesigen Goldschatz des berühmten Entdeckers
Ferdinand Magellan bergen, der seit 500 Jahren irgendwo auf der Welt
verborgen liegt. Dafür müssen sie jedoch mit der schlagfertigen und
undurchsichtigen Chloe Frazer zusammenarbeiten. Auch der
skrupellose Moncada, dessen Familie vor vielen Jahrhunderten im Besitz
des Schatzes war, erhebt Anspruch auf die Beute. Um das Erbe
Magellans in seinen Besitz zu bringen, ist ihm jedes Mittel recht. Es
beginnt ein Wettlauf um das Gold. Wer eine gesunde Portion Action, ein
paar trockene Lacher sowie Tom Holland in Filmen mag, wird hier auf
gar keinen Fall zu kurz kommen.
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 9
BUCHEMPFEHLUNGEN
Zwanzig Jahre ist es her, dass
vier Jugendliche nachts aus
einem Sommercamp in den
Wald liefen. Zwei von ihnen
wurden kurz darauf brutal
ermordet aufgefunden. Von
den anderen beiden, Gil und
Camille, fehlt seither jede
Spur. Camilles großer Bruder
Paul, mittlerweile ein
angesehener Staatsanwalt,
sitzt gerade an seinem ersten
großen Mordprozess, da wird
plötzlich Gils Leiche gefunden
– und über Nacht holt die
Vergangenheit Paul wieder
FSK 12 ein. Verzweifelt versucht er
herauszufinden, was damals
wirklich geschah. Und gerät
immer tiefer in einen wahren Albtraum. Denn auch er spielte eine Rolle
in dem Drama vor zwanzig Jahren.
„Das Grab im Wald“ ist ein geeigneter Thriller für alle, die Nervenkitzel,
Rätsel und Plot-Twists lieben. Eine verzwickte Geschichte, die in ihren
Bann zieht. Empfehlenswert hierzu ist auch die gleichnamige Kurzserie
auf Netflix, welche die Geschichte aus dem Buch heraus gelungen
adaptiert hat. Es eignet sich optimal als „Danach“-Event, wenn man das
Buch weggelegt hat, jedoch nicht davon loskommt.
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 10
BUCHEMPFEHLUNGEN
Rassismus. Ein allgegenwärtiges,
oftmals aber
bewusstloses Thema. Den
Begriff hat jeder schon
einmal gehört, aber wie
erkläre ich Rassismus?
Fragen über Fragen und
vage Antworten. Das Buch
„Papa, was ist ein
Fremder?“ erzählt den
Dialog zwischen Tochter
und Vater zu genau diesem
Thema. Fragen, wie „Wieso
haben manche Menschen
schwarze und andere weiße
Haut?“, „Sind Ausländer
anders als wir?“, „Ist
FSK 0 Rassismus normal?“, „Kann
ich selbst Rassist werden?“
und „Was können wir tun,
damit sich die Menschen nicht hassen, sondern lieben?“ werden hier
von der 10-jährigen Meriem an ihren Vater, den französischmarokkanischen
Schriftsteller und Autor des Buches, gestellt. Er erklärt
ihr wie Fremdenfeindlichkeit und Rassismus entstehen können und
welche Folgen sie haben, sowohl in der Vergangenheit als auch
Gegenwart und Zukunft. Auch Kolonialismus, Diskriminierung, Ghetto,
Apartheid, Antisemitismus und Völkermord sind Thema des Buches.
Leicht verständlich mit wichtigem Inhalt und definitiv zu empfehlen.
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 11
BUCHEMPFEHLUNGEN
Kann man lieben, ohne sich zu
kennen? Klingt absurd, passt
irgendwo aber auch in unsere
heutige Zeit. Wir sind immer
vernetzter mit Menschen rund
um den Globus. Wir sind
immer mehr online und
vielleicht liegt es auch daran,
dass diese virtuelle Welt
perfekter und schöner
erscheint als die wirkliche, in
der wir uns befinden. „The
man I Never Met“ erzählt die
Geschichte zweier junger
Erwachsenen, die durch Zufall
FSK 6 in einer virtuellen Welt
aneinandergeraten und die
sich innerhalb kurzer Zeit an
einer Schwelle zwischen Virtualität und Realität befinden. Ein
Telefonat, dass zwei Leben verändert - durch ein paar vertauschte
Ziffern. Als Davey Hannah anruft, handelt es sich um ein Versehen, aus
welchem ein nettes Gespräch resultiert, mehr nicht. Wie auch? Er lebt
in Amerika und sie in England. Doch als Davey einen Job in London
annimmt, könnten sich die Leben der beiden kreuzen. Nachrichten
werden zu Telefonaten und Telefonate zu Videocalls. Es fühlt sich an
wie der Anfang von etwas, das Liebe sein könnte. Aber: Gibt es sowas?
Als Davey nicht in London auftaucht und den Kontakt zu Hannah
abbricht, kann sich diese nur fragen, ob er für immer der Mann bleiben
wird, den sie niemals tr
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 12
MUSIKEMPFEHLUNGEN
Autorin: Viktoria Wosch, Q11
LET‘ GO
- Central Cee -
Made you look
- Meghan Trainor -
RUSH
- Måneskin -
2 Be Loved
- Lizzo -
Sure Thing
- Miguel -
STAR WALKIN‘
- Lil Nas X -
Creepin‘
- Metro Boomin,
The Weekend, 21
Savage -
MIRACLE
- Calvin Harris, Ellie
Goulding -
The night we met
- Lord Huron -
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 13
LEBENSSTORIES
Aus den Erzählungen einer Frau, die inmitten des 2.Weltkriegs
in Schlesien geboren wurde. Eine Erzählung über eigene
Erfahrungen und diese wurden ihrer Familie überlieferten.
[Folgender Text wurde ins Deutsche übersetzt]
Am 1. Oktober im Jahre 1939 begann der Krieg, als die erste Bombe in
Welun fiel.
Mein Vater war von 1940-1941 im Militär in Pommern am Meer bei
Danzig stationiert. Er war als Seemann und Rettungssanitäter der
Luftverteidigung tätig. Derzeit war meine Mutter mit ihren Eltern damit
beschäftigt, sich um die Landwirtschaft und den Bauernhof in
Oberschlesien zu kümmern. Hier war bis dato deutsches Terrain, wobei
dies nicht weit vom Fluss Liswarta, welcher die polnische Grenze
markierte, entfernt war. Von dem was meine Eltern und Großeltern
erzählten, wurde unsere Gegend nicht bombardiert. Meine Mutter
hatte drei Brüder im Krieg. Einer fiel in Russland 1941. Zum zweiten
bekamen wir als Familie keine Informationen überbracht; kein
Lebenszeichen, kein Aufenthaltsort. Der dritte war ebenfalls in Russland
stationiert, blieb nach dem Krieg jedoch in Ostdeutschland. Ich erinnere
mich als abends alle Fenster zugemacht und mit Vorhängen zugezogen
wurden; Flugzeuge durchflogen die Gegend und überall wurde das Licht
ausgemacht. Wir mussten uns mit unseren Alltagsklamotten ins Bett
legen, um im Ernstfall fliehen zu können.
1944 kamen die Russen und nahmen alles was es gab mit sich: Uhren,
Nähmaschinen, Radios, Kaffeemühlen. Wir hatten schöne
Porzellanteller an der Wand hängen und die Russen drehten diese und
legten diese ans Ohr weil sie dachten dass es Telefone wären. Weil
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 14
LEBENSSTORIES
keiner sich „am anderen Ende der Leitung“ meldete, schmissen sie diese
auf den Boden, sodass alles in Scherben lag. Sie ließen sich nieder,
kamen, gingen und machten was sie wollten. Meine Mutter hatte ihnen
immer etwas zu Essen gemacht, Brot mit Butter und Kaffee mit Milch;
Zucker hatten wir nicht. In dieser Zeit wurde das deutsche Schlesien erst
langsam zu Polen annektiert. Es gab keine „richtige“ Regierung oder
jemanden, der das Sagen hatte bei uns. So fing es an mit Diebstählen:
Pferde, Rinder, Kleidung, Teppiche. Die Schweine wurden getötet und
ihre Köpfe zwischen den Gittern ihrer Gehege zurückgelassen. Manch
ein Schlesier ist gen Westen weggezogen. Somit gab‘s Bauernhöfe und
Häuser zum Niederlassen; und das taten sie, denn sie konnten polnisch
sprechen. Sie stürmten auf Höfe wie ein Heer Kühe; als sie alles
zerstörten, legten sie Feuer oder zogen zum nächsten Bauernhof weiter.
Es gab keine Kultur, keinen Anstand; sie konnten nicht schreiben aber
schafften es trotzdem in Büros und Verwaltungen.
Eltern mussten die polnische Staatsbürgerschaft annehmen; falls
sich ein mancher widersetzte, wurde er nach Sibirien abgeschoben
und kam nie wieder zurück.
Als ich in die Schule kam, hatten wir bis dato immer deutsch gesprochen
und gebetet und es war dementsprechend schwer polnisch zu lernen,
weil niemand uns dabei half. Bei Rechnungen, Teilen und Malnehmen,
egal ob in Tonnen oder in Litern, half Vater mir und meinem Bruder
immer. Als wir von der Schule kamen, hatte jeder von uns seine
Aufgaben, sei es sich um die Gänse zu kümmern oder mit den Kühen auf
die Weide einen Kilometer hinter den Zugschienen zu gehen. Nach dem
Schulabschluss sind alle zum Arbeiten gegangen oder haben einen
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 15
LEBENSSTORIES
Beruf erlernt wie Schmied, Maurer, Tischler; wir Mädchen lernten das
Schneidern oder wurden Bäckerinnen. Kaum einer hat da noch eine
höhere Schule besucht wie etwa das Gymnasium [Grundschulen
gingen damals bis zur 8.Klasse], geschweige denn eine Universität. Es
gab jede Menge Geschwister in einer Familie und die Kosten für eine
weiterführende schulische Ausbildung waren grundsätzlich nicht
tragbar.
Auf dem Bauernhof hat man alles gemacht und hergestellt: aus Milch
wurde Käse, Quark, Butter; Getreide wurde in die Mühle transportiert
um Mehl zu gewinnen. Dieses wurde dann im Ofen zusammen mit
anderen Produkten zu Brot gebacken. Damals hatte jeder einen
solchen Ofen bei sich zuhause. Es wurden auch Kuchen verschiedener
Art aus Mehl hergestellt, allerdings nur für große Feste. Auf den
Feldern gab es Kohl, welcher über den Winter hinweg in Fässern
gehalten wurde; Kartoffeln wurden mitsamt Heu und Erde zu kleinen
Hügeln auf dem Feld wintertauglich gemacht. Karotten, Petersilie und
Rote Beete wurden in eine kleine Einstülpe auf dem Feld reingelegt
und mit Brettern, Heu und Erde überlappt, damit Mäuse nicht
rankamen.
Aus Zuckerrüben wurde Sirup gekocht, welcher zum Essen und für
Lebkuchen gedacht war. Zu Winter wurde meist ein Schwein getötet
um daraus genug Press- und Leberwurst zu machen. Das Fleisch wurde
in Fässern mit Salz und Wasser gehalten; Schinken und Speck wurden
geräuchert.
Das Getreide auf dem Feld wurde gesät und später in Garben gebunden
und diese in einer Reihe aufgestellt. Ein paar Wettertage später wurden
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 16
LEBENSSTORIES
diese in die Scheunen transportiert und dort mit Werkzeugen
gedroschen. Erst später gab es Anhänger für Pferde zu
landwirtschaftlicher Arbeit und auch Maschinen zum Dreschen. Man
musste viel arbeiten, aber man war an der frischen Luft ohne Abgase
und andere Verunreinigungen in Luft und Natur. Man hatte nicht viel
und schätzte somit das Wenige, was man hatte, umso mehr.
Autorin: Viktoria Wosch, Q11
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 17
SCHÜLERUMFRAGEN
Herzlich willkommen
zurück zum besten
Teil der Zeitung: die
Umfragen sind
wieder da! Diesmal
durfte auch das
Lehrerkollegium (L)
und unser Mensa-
Team (M)
teilnehmen.
Das Säulendiagramm bezieht sich auf den gewünschten Schulstart der
Schülerinnen und Schüler aus der Mittel- und Unterstufe. Während die
fünften, sechsten und achten Klassen lieber früher anfangen und somit
auch früher aufhören wollen, sehen die Zehnten das ganz anders.
Meine These ist: umso älter man wird, desto mehr Schlaf braucht man.
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 18
SCHÜLERUMFRAGEN
Die zweite Frage lautet: „Wenn ihr entscheiden könntet, würdet ihr
Jogginghosen verbieten?“
Es fällt sehr auf, dass nur das Lehrerkollegium diese Frage mit „Ja“
beantwortet hat. Viele Schüler*innen deren Antwort, „mir egal“ lautet,
haben auf Rückfrage gesagt, dass sie selbst keine Jogginghose anziehen,
aber es auch niemand anderen verbieten wollen. Das finde ich fair.
Somit kommen wir auch schon zur letzten und vermutlich
interessantesten Frage. Hier wurde die diesjährige Q11 auf einer Skala
von 1 bis 10 bewertet, wobei 10 eine sehr gute und 1 eine sehr
schlechte Bewertung ist. Besonders die Unterstufe scheint uns sehr zu
mögen, was uns natürlich sehr freut.
Vielen Dank an alle, die bei den Umfragen teilgenommen haben und
bis zum nächsten Mal!
Autorin: Svenja Wochlik, Q11
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 19
LABYRINTH
START
Leicht
Schwer
START
ENDE
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 20
ENDE
KREUZWORTRÄTSEL
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 21
KREUZWORTRÄTSEL - LÖSUNG
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 22
SUDOKU
LEICHT
MITTEL
Lösung auf der nächsten Seite!
SCHWER
SCHWER
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 23
SUDOKU - LÖSUNG
LEICHT
MITTEL
Autorin: Salome Ried, Klasse 10
SCHWER
SCHWER
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 24
FLACHWITZE
Chemielehrer: "Was ist
flüssiger als Wasser?"
Fritzchen: "Hausaufgaben,
die sind überflüssig!"
Lehrer: "76 % aller Schüler in
dieser Klasse haben keine
Ahnung von
Prozentrechnung."
Schüler: "Herr Lehrer, so viele
sind wir doch gar nicht!"
Der Lehrer fragt Fritzchen: "Wo
wurde der Friedensvertrag von
1918 unterschrieben?"
Wie fällt ein Mathematiker
ein Baum?
Er quadriert ihn, damit die
Wurzel wegfällt.
Fritzchen erklärt seinen
Eltern: "Wir haben
Lehrermangel, weil zu viele
Kinder in die Schule gehen.
Daher schlage ich vor, ich
bleibe mal ein paar
Wochen zu Hause, um die
Lehrer zu entlasten!"
Nach längerem Nachdenken
kommt die Antwort: "Unten
rechts!"
"Die Schüler mögen mich nicht, die
Lehrer hassen mich, der
"Ich will nicht in die
Schule!"
"Aber du musst in die
Schule!"
Hausmeister kann mich nicht
leiden, und der Busfahrer kann
mich nicht ausstehen."
Jetzt reiß dich bitte zusammen:
"Du bist jetzt 45 Jahre alt und der
Direktor - du musst in die Schule!".
Autor: Paul Wagner, Q11
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 25
MEMES
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 26
MEMES
Autor: Paul Wagner, Q11
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 27
HOBBYVORSTELLUNG
Name :
Alter :
Niklas Hagg
17 Jahre
Was ist dein Hobby?
Mein Hobby ist das Schiedsrichtern beim
Fußball. Ich bin Teil des Bayerischen
Fußballverbandes und leite Spiele in
verschiedenen Ligen und Altersklassen.
Warum führst du dieses Hobby aus und was magst du daran?
Ich habe schon immer gerne Fußball gespielt und war auch immer
interessiert an den Regeln und der Organisation des Spiels. Als ich hörte,
dass der BfV Schiedsrichter sucht, beschloss ich, es einfach mal
auszuprobieren. Seitdem hat mich das Schiedsrichtern fasziniert. Es ist
eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe, die viel Konzentration
erfordert. Ich mag es, die Spiele aus einer anderen Perspektive zu
erleben und meine Entscheidungen im Spiel zu treffen.
Was ist das Besondere an deinem Hobby?
Das Besondere an meinem Hobby ist die Möglichkeit, Teil des Spiels zu
sein, ohne selbst aktiv am Spiel teilzunehmen. Ich trage dazu bei, dass
das Spiel fair und reibungslos abläuft und habe einen direkten Einfluss
auf den Ausgang des Spiels. Es erfordert viel Fachwissen, Konzentration
und Entscheidungsstärke, um ein guter Schiedsrichter zu sein.
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 28
HOBBYVORSTELLUNG
Wie lange hast du dieses Hobby schon?
Ich bin seit März 2021 Schiedsrichter beim BfV und habe seitdem viele
Spiele geleitet.
Was brauch ich für dein Hobby?
Um Schiedsrichter beim Fußball zu werden, muss man eine Schulung
beim BfV absolvieren und eine Prüfung ablegen. Zudem braucht man
eine Schiedsrichterausrüstung, die aus Trikot, Hose, Stutzen, Schuhen
und einer Pfeife besteht. Auch eine Uhr und ein Notizblock sind hilfreich,
um Zeitstrafen und Spielsituationen zu dokumentieren.
Was gewinnt man durch dein Hobby?
Durch das Schiedsrichtern beim Fußball gewinnt man viele Erfahrungen
und Fähigkeiten, die auch im Alltag nützlich sein können. Man lernt, in
stressigen Situationen Ruhe zu bewahren, Entscheidungen zu treffen
und Verantwortung zu übernehmen. Zudem trägt man dazu bei, dass
das Spiel fair und reibungslos abläuft und kann dabei helfen, die Jugend
zu fördern und Talente zu entdecken.
Sollte jeder einmal dieses Hobby ausprobieren?
Ich denke, dass es sich lohnt, das Schiedsrichtern beim Fußball einmal
auszuprobieren. Es ist eine herausfordernde Aufgabe, die viel
Konzentration und Verantwortung erfordert, aber auch sehr
befriedigend sein kann. Man lernt viel über das Spiel und seine Regeln
und kann dabei helfen, eine faire Spielumgebung zu schaffen.
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 29
HOBBYVORSTELLUNG
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 30
HOBBYVORSTELLUNG
Name :
Alter :
Leander Ackermann
17 Jahre
Was ist dein Hobby?
Ich habe in der neunten Klasse in einer
kleinen Motorradwerkstatt in Denklingen
ein Praktikum bei einem Motorrad-Kfz-
Mechatronik-Meister gemacht. Kurz
darauf fand ich in der Scheune meiner
Urgroßmutter eine 40 Jahre alte Kreidler rmc. Sie wurde ca. 1990 das
letzte Mal, von meinem Onkel, als er 16 war, gefahren. Daraufhin habe
ich begonnen, dieses Motorrad zusammen mit meinem Vater, der
Werkstatt und YouTube-Anleitungen wieder herzurichten.
Warum führst du dieses Hobby aus und was magst du daran?
Ich muss sagen, mir gefallen einfach ältere Autos und Motorräder sehr.
Allein vom Design her.
Ein Vorteil des Restaurierens ist natürlich, dass es deutlich billiger ist, als
sie zu kaufen. Mir gefällt, wie schnell man die Aufgaben und
Funktionsweise von Kupplung, Vergaser, Transformator etc. versteht
und dass man nebenher Podcasts oder Musik hören kann. Es beruhigt
einen, man lernt viel dazu und man hat am Ende ein Ergebnis, welches
man tatsächlich auch benutzen.
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 31
HOBBYVORSTELLUNG
Was ist das Besondere an deinem Hobby?
Ich glaube, es ist etwas, was nicht viele Menschen gerne machen und
mit dem sich noch weniger Menschen gut auskennen.
Wie lange hast du dieses Hobby schon?
Nicht sehr lange. Als ich noch sehr sehr jung war, hat mich mein Vater
immer auf seinem alten Motorrad hinten mitgenommen. Es war also
auch schon sehr lange für mich klar, dass ich einen
Motorradführerschein machen werde. Das Arbeiten an Motorrädern
kam dann erst mit dem Praktikum vor 2 Jahren. Das Restaurieren erst
noch ein Stückchen später.
Was brauch ich für dein Hobby?
Sehr sehr viel Zeit. Will man wirklich ein komplettes Motorrad
restaurieren, braucht man vermutlich mehrere hundert Stunden dafür.
Man braucht viel Lust darauf, sich zu informieren und mit dem Aufbau
von Motorrädern zu beschäftigen. Außerdem natürlich Geduld, und
vielleicht ein kleines bisschen Perfektionismus bzw. Liebe zum Detail.
Grundsätzlich ist es aber ein Hobby, das kein besonderes Talent
voraussetzt.
Was gewinnt man durch dein Hobby?
Man gewinnt ein allgemeines Verständnis, wie Autos, Motorräder und
viele andere Fortbewegungsmittel funktionieren. Zudem (meistens) ein
sehr cooles Motorrad, in das man viel Zeit und Arbeit gesteckt hat, und
das einem in der Regel auch mehr bedeutet.
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 32
HOBBYVORSTELLUNG
Sollte jeder einmal dieses Hobby ausprobieren?
Ich denke eher nicht, nein. Es lohnt sich nur, wenn man sich sicher ist,
dass es den Aufwand (Zeit, Geld) wert ist. Wer sich "an Motorrädern
schrauben" wirklich vorstellen kann, der soll am besten ein Praktikum
machen und herausfinden, ob das Ganze zu einem passt. Erst danach
lohnt es sich, sich zu informieren, etc. Man kann zudem auch ziemlich
schöne Motorräder fahren, ohne dass man sie selbst
zusammengeschraubt hat.
Autor: Niklas Hagg, Q11
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 33
OSTERHOROSKOP
VERSTECK
GESCHENKE
SÜSSIGKEITE
FESTESSEN
FREIZEIT
Als Patriarch der Familie hat der Steinbock
eine unumstößliche Vorbildstellung und
die schwere Verantwortung für die
Wahrung alter Traditionen.
Osterfeierliche Pflichten sind streng
geplant zu verrichten: Eier färben nach
alter Väter Sitte in ausrangierten Tassen,
Gottesdienst-Termine aufschreiben,
Osterbrot backen und frohe Stimmung
anordnen.
Ist alles genau im Bauplan eingezeichnet
Notwendige Gartengeräte
Schokoladenhasen wie sich's gehört
Hart gekochte Eier und Kartoffelsalat
Verwandtenbesuche "abarbeiten“
Auf dem Ventilator VERSTECK
Tütenweise Scherzartikel GESCHENKE
Handgegossene Unikate SÜSSIGKEITE
Ein toller Hecht mit Kichererbsen FESTESSEN
Macht Zirkus im Zirkus FREIZEIT
Was dem Nikolaus recht ist, das ist dem
Osterhasen billig und das Hoppel-Plüsch-
Kostüm war echt preiswert. Also springt
der Wassermann als Überraschungsgast
im Viereck um den Freundeskreis herum,
wirft mit quadratischen Eiern, sorgt mit
der spritzenden Sektflasche für sprühend
gute Laune und vergisst leider vor dem
Kirchgang, sich umzuziehen.
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 34
OSTERHOROSKOP
Das sensible Fischlein kann
sich in die furchtbare, biblische Szene der
Kreuzigung so hineinfühlen, dass es schon
ab Gründonnerstag wie das Leiden Christi
persönlich herumirrt und beim Anblick von
gebackenen Osterlämmern in Tränen
ausbricht. Vor lauter Weltschmerz verpasst
es dann sogar die Auferstehungsfröhlichkeit
und lutscht die Zuckerhäschen erst etliche
Tage später.
VERSTECK Wasserdicht verpackt im Aquarium
GESCHENKE Eine melodische Windharfe
SÜSSIGKEITE Likörgefüllte Eier und Schaumwaffeln
FESTESSEN Ganz falscher Hase, vegetarisch
FREIZEIT Tagträumerei am See
Unter dem groben Hackklotz VERSTECK
DVD "Der Terminator" GESCHENKE
Knackige Krokant-Eierchen SÜSSIGKEITE
Steak vom Grill im Graupelschauer FESTESSEN
Eierweitwurf-Turnier FREIZEIT
Wie richtige Streithähne gehen Hennen
und Karnickel aufeinander los. Der Zoff-
Grund ist das Osterei, die eine legt es, der
andere malt es an, aber wer hat's
erfunden? Wenn sich bei Widders die
ganze Sippschaft zum Osterfest trifft, dann
ist Action angesagt - es finden sich immer
Konfliktstoff und Wettkämpfe unter
Widdern werden mit Eiern ausgetragen,
hartgesotten selbstverständlich.
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 35
OSTERHOROSKOP
Wenn der "Held des Tages"
sauer eingelegt am Ostersonntag in der
Bratpfanne köchelt, freut sich der Stier auf
den kulinarischen Genuss. Dass der flotte
Hüpfer vor seiner endgültigen Bestimmung
noch eine Menge leckerer, wachsweicher
Eier mit netten Malereien verziert hat, war
ein schöner Zug von ihm und er kriegt
dafür den Ehrenplatz in der gemütlich
schmausenden Oster-Tischrunde.
VERSTECK
GESCHENKE
SÜSSIGKEITE
FESTESSEN
FREIZEIT
Ein Weiden-Nestchen mit Echtmoos
Konzertkarte für Volksmusik
Ein dickes Ei mit Pralinenfüllung
Meister Lampe als Festtagsbraten
Zu den Großeltern aufs Land fahren
Im Zeitungsrohr, am Faxgerät
Luftige Fahrradkluft
Mini-Schokohäschen zum Verteilen
Picknick im Party-Pavillon
Quasselt dem Osterhasen ein Ohr ab
VERSTECK
GESCHENKE
SÜSSIGKEITE
FESTESSEN
FREIZEIT
Bunt bemalt und hart gekocht sind die
Dinger langweilig, "Neue Eier braucht
das Land!", ruft der Zwilling und
beschriftet die Ostersymbole mit
frechen Sprüchen, dummen Fragen,
Rätseln oder Witzen. Die wirft er keck
nach den Nächststehenden, fordert zum
Weitergeben auf und hat damit
zuwerfend schnell eine lustige
Gesprächsrunde angezettelt.
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 36
OSTERHOROSKOP
Es riecht nach Weihnachten,
wenn in der Familie Krebs die
Ostervorbereitungen auf vollen Touren
laufen, die Kinder formen Teig-Kaninchen,
Vater laubsägt einen Türkranz, Tante
Trude werkelt mit Mutter am heimischen
Herd und Oma hängt bunte Eier in den
Fliederstrauch. Der Opa hüpft derweil
durch die Botanik und spielt Verstecken
mit dem gefräßigen Hund.
VERSTECK
GESCHENKE
SÜSSIGKEITE
FESTESSEN
FREIZEIT
In weich-warmen Kuschelecken
Selbst gestrickte Socken und Mützen
Niedliche Schokofiguren und Gelee-Eier
Hähnchenbrust im Speckmantel
Mit Kind und Kegel in den Streichelzoo
Unter Kaiserkronen im Park
Protzige Schmuckstücke
Edelmarzipan-Häschen
Rehrückenfilet im Restaurant
Eine Kutschen-Stadtrundfahrt
VERSTECK
GESCHENKE
SÜSSIGKEITE
FESTESSEN
FREIZEIT
Man möge ihm einen herrlich strahlenden
Frühlingstag zum Präsentieren seiner
glänzenden Ostergarderobe bieten,
Blütenpracht für die Eiersuche im
Schlossgarten und illustre Gäste in
Partylaune, damit der Löwe ein
großartiges Festspiel veranstalten kann.
Livrierte Diener reichen Erfrischungen,
kreatives Osterbasteln ist organisiert und
der Auftritt ist gelungen.
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 37
OSTERHOROSKOP
Seit Fasching hat die Jungfrau
wieder das alljährliche
Entschlackungsritual durchgezogen, sie
fühlt sich porentief gereinigt von allem
unnötigen Ballast an Leib und Seele. Am
Ostersonntag geht es dann
ernährungstechnisch wieder ins pralle
Leben, es gibt zum Fasten-Brechen einen
geschnitzelten Apfel und weil jeder
Bissen 200-mal gekaut wird, dehnt sich
das Frühstück bis zum Montag.
VERSTECK
GESCHENKE
SÜSSIGKEITE
FESTESSEN
FREIZEIT
In Schubladen und Aktenschränken
Obst- und Gemüsesäfte aus Bioanbau
Ein Stück Kandis in heißem Wasser
fettarme Schonkost im Fasten-Club
Gesundheitsmarsch zum Kneipp-Becken
Harmonisch in die Deko eingefügt
Seidenbemalte Zudecke
Zuckerbäckerfigürchen im Nest
Erlesene Häppchen werden gereicht
Lustwandeln im Sonnenschein
VERSTECK
GESCHENKE
SÜSSIGKEITE
FESTESSEN
FREIZEIT
Kunst am Ei und schöngeistige Ostertage
bietet eine Waage bei ihrer kleinen, feinen
Hobbykünstlerausstellung dem geneigten
Besucher. Beim Tag der offenen Tür
werden Gäste charmant bewirtet,
liebreizend umgarnt und diplomatisch
zum Kauf genötigt. Was das mit dem
tieferen Sinn von Ostern zu tun hat? Gar
nichts, Waagen sind mehr für die hübsche
Oberfläche zuständig.
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 38
OSTERHOROSKOP
Wieder einmal hat der Skorpion als
Schwarzes Schaf der Familie
zugeschlagen und das letzte Oster-Tabu
rigoros gebrochen. Da hat man den
Kinderchen doch immer so nett die Story
vom eierlegenden Hasen vorlügen
können und der kompromisslose
Illusions-Zerstörer räumt gnadenlos den
schönen Osterbetrug aus der Welt. Dabei
war der Kleinste doch erst zarte 16 Jahre!
VERSTECK
GESCHENKE
SÜSSIGKEITE
FESTESSEN
FREIZEIT
Spinnverwebter Gewölbekeller
Horrorkrimi-Gruselschocker-Buch
Bitterschokolade mit Chili
Currywurst in der Imbissbude
Umtrunk in giftig verbohrtem Schweigen
Suchhilfe mit "Heiß-kalt"-Tipps
Kuscheltier als Talisman
Gefüllte Creme-Waffeleier
Brunch mit allen Schikanen
Spiele-Nachmittag mit Nachbarn
Schützen lieben die Symbolik, mit der alte
Bräuche Glauben oder Aberglauben
vertiefen, darüber kann man so schön
vollmundig philosophieren; richtig feurig
wird ihre Begeisterung, wenn Flammen
im Spiel sind. Ein großes Osterfeuer wird
zur Begrüßung der Sonne angefacht,
daran werden Räder entzündet, die als
Glücksbringer und Böse-Geister-
Vertreiber brennend ins Tal rollen.
VERSTECK
GESCHENKE
SÜSSIGKEITE
FESTESSEN
FREIZEIT
Autor: Niklas Hagg, Q11
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 39
NEIN ZU TABLETS IN DER SCHULE!
In den letzten Jahren haben Tablets in vielen Schulen Einzug gehalten.
Die digitale Welt ist auch in der Bildung angekommen. Doch stellt sich
die Frage, ob der Einsatz von Tablets in der Schule wirklich sinnvoll ist
und welche Auswirkungen dies auf den Lernprozess hat. In diesem
Artikel werden pro und contra Argumente aufgeführt, um anschließend
eine Schlussfolgerung zu ziehen.
Ein großes Argument für den Einsatz von Tablets in der Schule ist die
digitale Kompetenz. Wir leben in einer immer stärker digitalisierten
Welt und es ist wichtig, dass Schülerinnen und Schüler bereits frühzeitig
damit vertraut gemacht werden. Tablets bieten hier eine gute
Möglichkeit, um Schülerinnen und Schüler an den Umgang mit digitalen
Medien heranzuführen und sie in ihrer digitalen Kompetenz zu fördern.
Ein weiterer Vorteil von Tablets ist, dass sie eine interaktive
Lernumgebung schaffen können. Die Schülerinnen und Schüler können
multimediale Inhalte abrufen und interaktiv mit dem
Unterrichtsmaterial arbeiten. Dies kann dazu beitragen, dass die
Schülerinnen und Schüler motivierter und engagierter lernen.
Zudem können Tablets auch dabei helfen, den Schulalltag zu
organisieren. Lehrerinnen und Lehrer können zum Beispiel digitale
Notizbücher und Kalender nutzen, um den Unterricht besser zu planen
und zu strukturieren.
Auf der anderen Seite gibt es auch Argumente gegen den Einsatz von
Tablets in der Schule. Ein oft genanntes Argument ist, dass Tablets den
sozialen Kontakt zwischen Schülerinnen und Schülern einschränken
können. Wenn Schülerinnen und Schüler in der Schule nur noch auf ihre
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 40
NEIN ZU TABLETS IN DER SCHULE!
Tablets starren, kann das dazu führen, dass sie weniger miteinander
sprechen und kommunizieren.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Ablenkung durch Tablets. Wenn
Schülerinnen und Schüler während des Unterrichts Zugang zu Tablets
haben, kann es passieren, dass sie sich ablenken lassen und nicht mehr
auf den Unterricht konzentrieren. Statt zu lernen, surfen sie im Internet
oder spielen Spiele auf dem Tablet.
Auch gibt es Bedenken bezüglich der Gesundheit. Schülerinnen und
Schüler, die viel Zeit vor dem Tablet verbringen, können unter
Augenproblemen 1 und Haltungsschäden leiden.
Tablets können im Unterricht als wertvolle Unterstützung dienen,
solange sie sinnvoll eingesetzt werden und von der Schule kontrolliert
werden. Sie können den Schulalltag bereichern, digitale Kompetenzen
verbessern und eine interaktive Lernumgebung schaffen. Dennoch ist es
wichtig, dass der Unterricht im Vordergrund steht und die Schülerinnen
und Schüler nicht von den Tablets abgelenkt werden. Aus diesem Grund
sollten Tablets nur erlaubt sein, wenn sie von der Schule überwacht
werden.
Autor: Niklas Hagg, Q11
1
Quelle: https://jamanetwork.com/journals/jamaophthalmology/fullarticle/2774808
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 41
TESTE DICH!
Welcher Lerntyp bin ich?
Jeder Mensch lernt anders. Die eine muss sich etwas durchlesen, um
Informationen bestmöglich abspeichern zu können, ein anderer muss
die Erklärungen hören und wieder andere müssen die Inhalte
besprechen und diskutieren, um alles zu behalten. Wer seinen Lerntyp
kennt, kann seine Lernleistung deutlich verbessern.
Wie lernst du am besten?
a) Durch Lesen von Texten und Büchern.
b) Durch Zuhören von Vorträgen oder Videos.
c) Durch praktisches Ausprobieren und Experimentieren.
Wie behältst du Informationen am besten im Gedächtnis?
a) Durch Wiederholungen und schriftliche Zusammenfassungen.
b) Durch das Hören von Informationen, z.B. durch das Anhören von
Podcasts.
c) Durch Anwenden der Informationen in praktischen Übungen.
Wie gehst du mit schwierigen Themen um?
a) Ich setze mich hin und arbeite mich durch den Stoff, auch wenn es
länger dauert.
b) Ich suche nach alternativen Erklärungen oder Beispielen, um das
Thema besser zu verstehen.
c) Ich bespreche das Thema mit anderen oder suche mir eine Gruppe,
um gemeinsam zu lernen.
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 42
TESTE DICH!
Wie sieht dein Arbeitsplatz beim Lernen aus?
a) Ein ordentlicher, aufgeräumter Arbeitsplatz ohne Ablenkungen.
b) Eine ruhige Umgebung, in der ich mich konzentrieren kann.
c) Ein kreativer oder dynamischer Raum, in dem ich mich frei bewegen
und experimentieren kann.
Wie motivierst du dich beim Lernen?
a) Durch das Setzen von Zielen und Belohnungen.
b) Durch das Finden von persönlichem Interesse oder
Anwendungsmöglichkeiten.
c) Durch das Lernen mit anderen oder das Teilen von Wissen und
Erfahrungen.
Auswertung:
Mehrheit a): Du bist ein visueller Lerntyp und behältst Informationen
am besten, wenn du sie schriftlich festhältst oder visuelle Hilfsmittel wie
Grafiken und Diagramme nutzt.
Mehrheit b): Du bist ein auditiver Lerntyp und lernst am besten durch
Zuhören und Diskutieren von Informationen.
Mehrheit c): Du bist ein kinästhetischer Lerntyp und lernst am besten
durch praktisches Ausprobieren und Experimentieren, sowie durch
Austausch und Zusammenarbeit mit anderen.
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 43
TESTE DICH!
Was ist mein Charakter?
Eine Frage, die für viele Menschen besonders interessant ist: Was
zeichnet mich aus? Es sind der Charakter und die Persönlichkeit, die
einen jeden Menschen so individuell machen. Allerdings lassen sich
genau diese gar nicht so leicht beschreiben. Natürlich kann jeder
Mensch verschiedene Aspekte und Eigenschaften haben und kein Test
kann das zu 100% abbilden. Dennoch kann der Test eine
Orientierungshilfe sein und dazu beitragen, sich selbst besser
kennenzulernen.
Wenn du eine Entscheidung treffen musst, wie gehst du vor?
a) Ich vertraue meinem Bauchgefühl und entscheide impulsiv.
b) Ich analysiere die Vor- und Nachteile gründlich, bevor ich eine
Entscheidung treffe.
c) Ich treffe Entscheidungen in Abhängigkeit von meiner Stimmung.
Wie verhältst du dich in sozialen Situationen?
a) Ich bin gerne der Mittelpunkt und unterhalte gerne andere.
b) Ich bevorzuge tiefsinnige Gespräche in kleineren Gruppen.
c) Ich bin schüchtern und meide große Gruppen.
Wie wichtig ist dir Ordnung und Struktur?
a) Ich brauche keine strikte Ordnung, ein gewisses Chaos ist okay.
b) Ich schätze eine gewisse Ordnung, um effektiv arbeiten zu können.
c) Ich bin sehr ordnungsliebend und brauche Struktur, um mich
wohlzufühlen.
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 44
TESTE DICH!
Wie gehst du mit Stress um?
a) Ich versuche, Stress zu vermeiden und gehe Konflikten aus dem
Weg.
b) Ich gehe Probleme direkt an und versuche sie zu lösen.
c) Ich lasse mich schnell stressen und bin oft überfordert.
Wie offen bist du für neue Erfahrungen?
a) Ich bin immer auf der Suche nach neuen Abenteuern und
Herausforderungen.
b) Ich probiere gerne Neues aus, aber bleibe auch gerne in meiner
Komfortzone.
c) Ich bin eher skeptisch und zurückhaltend gegenüber Neuem.
Auswertung:
Mehrheit a): Du bist impulsiv und abenteuerlustig. Du liebst es, im
Mittelpunkt zu stehen und neue Erfahrungen zu machen. Du bist mutig
und scheust keine Risiken.
Mehrheit b): Du bist analytisch und reflektiert. Du bevorzugst
tiefgründige Gespräche und bist auf der Suche nach Wahrheit und
Klarheit. Du bist verantwortungsbewusst und zuverlässig.
Mehrheit c): Du bist sensibel und introvertiert. Du legst Wert auf
Struktur und Ordnung und meidest Konflikte und Stress. Du bist kreativ
und einfühlsam.
Autor: Niklas Hagg, Q11
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 45
DIESE VIER SCHULPROBLEME MÜSSTEN GELÖST WERDEN!
Das deutsche Bildungssystem hat viele Probleme. Aber was muss sich
denn verändern, damit das deutsche Schulsystem wieder besser
funktioniert? Ein paar Beispiele.
1. Es fehlen jede Menge Lehrer
Wenn Schulen neue Lehrerinnen oder Lehrer einstellen wollen,
dann finden sie ganz oft niemanden der diesen Job machen
möchte. Die Bedingungen für Lehrer müssten besser werden,
damit wieder mehr junge Menschen Lehrer werden wollen.
2. Schulgebäude veraltet
Oft sind Schulgebäude schon ziemlich alt und hatten ihre besten
Tage hinter sich. Die Schultoiletten sind kaputt und auch viele
Sporthallen sind in einem schlechten Zustand. Es müsste mehr
Geld ausgegeben werden, um alles in Ordnung zu bringen.
Mehr Geld ausgeben müsste man auch für das dritte Problem:
3. Schlechte Ausstattung
Viele Schulen sind schlecht ausgestattet, sie haben nur
langsames oder gar kein Internet – Computer oder Tablets
fehlen. Und auch Lehrerinnen und Lehrer müssten besser
geschult werden, damit sie die neue Technik – gemeinsam mit
den Schülern und Schülerinnen – auch sinnvoll einsetzen
können.
4. Wer bestimmt das?
Es gibt noch ein großes Problem das ihr allerdings nicht auf den
ersten Blick in der Schule erkennen könnt. Es gibt Gerangel
darum, wer bei all diesen wichtigen Aufgaben mitreden darf. Die
Politiker und Politikerinnen müssten also irgendwie einen Weg
finden, wie die Probleme gelöst werden könnten.
Autor: Niklas Hagg, Q11 BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 46
DER BUNDESTAG SOLL SCHRUMPFEN
736 Politiker und Politikerinnen sitzen im deutschen Bundestag und
damit ist er das zweitgrößte Parlament der Welt – klingt doch eigentlich
cool. Besonders groß sein ist allerdings bei Parlamenten nicht unbedingt
cool. Das liegt zum Beispiel daran, dass ein riesiges Parlament nicht so
gut arbeiten kann. Denn Politikerinnen und Politiker diskutieren über
wichtige Gesetze und das kennt ihr vielleicht auch aus der Schule: Je
mehr Leute bei einer großen Diskussion mitreden, desto
unübersichtlicher wird es. Es dauert ewig bis alle Meinungen
ausgetauscht sind und es wird schwieriger auf eine gemeinsame
Entscheidung zu einigen. Aber so ein riesiges Parlament macht noch
mehr Probleme: Es ist teuer. Die Politiker und Politikerinnen müssen
bezahlt werden für ihre Arbeit, auch Büros, Dienstwagen und Handys
kosten Geld. Immer mehr Politikerinnen und Politiker kosten auch
immer mehr Geld. Und zu guter Letzt brauchen sie auch mehr Platz. Ein
paar Stühle sind schon dazu gebaut worden, aber irgendwann platzt der
Saal einfach aus allen Nähten.
Take-away
Also mehr Politikerinnen und Politiker im Bundestag:
• Brauchen mehr Platz
• Kosten mehr Geld
• Haben es schwer, gut zusammenzuarbeiten
Autor: Niklas Hagg, Q11
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 47
WIE SICH DIE KATHOLISCHE KIRCHE ÄNDERN WILL
Die katholische Kirche will in Zukunft einiges ändern. Um genauere
Pläne zu schmieden, hat nun ein großes Treffen stattgefunden. Das
Besondere an diesem Treffen ist, das dort nicht nur Bischöfe und
Priester der katholischen Kirche zusammensitzen, die Teilnehmenden
sind etwa zur Hälfte nämlich Laien – so werden in der Kirche die
Menschen genannt, die keine Priester sind. Bei dem Treffen sprechen
sie darüber, was sich in der katholischen Kirche ändern soll. Denn viele
Regeln, die es in der katholischen Kirche gibt sind schon super alt und
gelten seit hunderten Jahren. Zum Beispiel haben eigentlich nur Männer
das sagen: Nur sie dürfen Priester werden und dann wichtige
Entscheidungen treffen. Frauen hingegen haben viel weniger Einfluss,
auch homosexuelle Menschen (also Männer die Männer lieben und
Frauen die Frauen lieben) wurden in der katholischen Kirche bei vielen
Dingen benachteiligt oder ausgeschlossen. Deshalb wollen die meisten
Teilnehmenden bei dem Treffen einiges ändern. Am 10.03.23 wurde
beispielsweise beschlossen, dass Frauen in Zukunft in einer Messe (also
in einer bestimmten Art von Gottesdienst) predigen dürfen – bisher war
das nicht möglich. Außerdem sollen homosexuelle Paare besser
anerkannt werden, künftig sollen auch die den Segen der katholischen
Kirche bekommen können. ABER: Die katholische Kirche in Deutschland
kann vieles nicht allein bestimmen, denn der oberste Chef der Kirche ist
der Papst im Vatikan in Rom. Bei wichtigen Dingen hat er immer das
letzte Wort und viele Vorschläge aus Deutschland kommen bei ihm und
im Vatikan gar nicht gut an.
Autor: Niklas Hagg, Q11
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 48
SCHULE OHNE RASSISMUS – SCHULE MIT COURAGE
„Share your story, anonymously“ – Das Ziel dieses Projekts war es,
Personen, die diskriminiert wurden, sind oder werden, die
Möglichkeit zu geben, ihre Geschichte zu teilen. Jedoch gab es auch
eine Person, die diese Möglichkeit ausnutzte, um zu diskriminieren.
Diesen Text wollen wir euch zeigen und anschließend unsere
Meinung kundtun. Wir bedanken uns dennoch für alle Beiträge, die
uns erreicht haben!
TRIGGER WARNUNG: Suizid, Anti-Queer, Hassrede – Dieser
Beitrag reproduziert Diskriminierung.
Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter androgyner Mensch, sehr
geehrter androgyne, sehr geehrter bigender, sehr geehrte Frau zu Mann und
sehr geehrter Mann zu Frau, sehr geehrter gender variabel, sehr geehrter
genderqueer, sehr geehrter intersexuell, sehr geehrter weder noch, sehr
geehrter geschlechtslos, sehr geehrter nicht-binär, sehr geehrter Pangender,
sehr geehrtes Pangeschlecht, sehr geehrter trans, sehr geehrter transweiblich
und sehr geehrter transmännlich, sehr geehrter Transmann, sehr geehrter
Transmensch, sehr geehrte Transfrau, sehr geehrter trans*, sehr geehrte
trans*weiblich und sehr geehrter trans*männlich, sehr geehrter Trans*Mann,
sehr geehrte Trans*Frau, sehr geehrter Trans*Mensch, sehr geehrter
transfeminin, sehr geehrter Transgender, sehr geehrte transgender weiblich
und sehr geehrter transgender männlich, sehr geehrter Transgender Mann, sehr
geehrter Transgender Mensch und sehr geehrte Transgender Frau, sehr
geehrter transmaskulin, sehr geehrter transsexuell, sehr geehrte weiblichtranssexuell
und sehr geehrter männlich-transsexuell, sehr geehrter
transsexueller Mann, sehr geehrte transsexuelle Person, sehr geehrte
transsexuelle Frau, sehr geehrter Inter*, sehr geehrte Inter*weiblich und sehr
geehrter Inter*männlich, sehr geehrter Inter*Mann und sehr geehrte Inter*Frau,
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 49
SCHULE OHNE RASSISMUS – SCHULE MIT COURAGE
sehr geehrter Inter*Mensch, sehr geehrter intergender, sehr geehrte
intergeschlechtlich, sehr geehrte zweigeschlechtliche, sehr geehrte Zwitter, sehr
geehrte Hermaphroditen, sehr geehrte Two Spirit drittes Geschlecht, sehr
geehrte Viertes Geschlecht, sehr geehrte XY-Frau, sehr geehrter Butch, sehr
geehrte Femme, sehr geehrter Drag, sehr geehrter Transvestit, sehr geehrte
Cross-Gender und sehr geehrte weitere Geschlechter.
Da ich nun mit meiner Begrüßung der hoffentlich allen erwähnten
Geschlechter fertig bin, möchte ich nun ein Gedicht über die LGBTQIA+
Gemeinschaft schreiben:
Als Konservativer missfällt mir diese
Welt,
In der ein Zwitter einem Two-Spirit
gefällt.
Transgender und Queer, das ist mir zu
viel,
das führt uns alle in ein tödliches Spiel.
Die Tradition, die Familie, das ist es, was
zählt,
nicht dieses moderne Zeug, das mich
täglich quält
Ob Transfeminin oder Transfrau,
Beides das gleiche das weiß ich genau.
Diese bunte Welt ist ein Zeichen des
Verfalls,
alles muss man akzeptieren, in meinen
Augen keinesfalls
Lasst uns zurückkehren zu der
Normalität,
wie sie auch meine liebe
Großmutter noch versteht.
Ich verabscheue diese offene
Toleranz,
denn sie führt uns nur in den
moralischen Untergang.
1000 Geschlechter ein einziger
Firlefanz.
Die LGBTQ-Community, ein Symbol
für den Niedergang
ich weigere mich, diesem Trend zu
folgen
Auch wenn es den meisten missfällt
Es ist meine Meinung, das werd ich
nicht leugnen.
Ob der Schreiber dieses Gedichts
eine 1 erhält?
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 50
SCHULE OHNE RASSISMUS – SCHULE MIT COURAGE
Wie es sich anfühlt ausgegrenzt, gemobbt oder gedemütigt zu werden,
ist vielen nicht bewusst. Was ist Rassismus? Was ist Sexismus? Was ist
die LGBTQIA+-Community? Es sollte mehr darüber aufgeklärt werden,
denn es gibt einige Personen, die mit den Begriffen nichts anfangen
können und doch sollte es Allgemeinwissen sein.
Sehr geehrte Damen und Herren, ...; Liebe Frau... Lieber Herr...; oder
doch nur sehr geehrter Mensch? Manche Leute treffen genau auf diese
klassischen Begrüßungen nicht zu, bzw. fühlen sich diskriminiert. Aber
welche Möglichkeiten gibt es, um beide Seiten unter einen Hut zu
bringen - dass sich keiner diskriminiert fühlt, aber jeder eine einfache
Begrüßungsformel verwenden kann, ohne jede einzelne
Geschlechtsidentität aufzuzählen?
Gendern ist ein sehr aktuelles Thema. Warum identifiziert man sich
nicht mit dem biologischen Geschlecht? Es ist wichtig, hier zwei Begriffe
zu trennen: das biologische Geschlecht und die Geschlechtsidentität.
Geschlechtsidentität ist unabhängig von dem biologischen Geschlecht
eines Menschen zu verstehen. Die Geschlechtsidentität ist die
Eigenwahrnehmung und Eigenerfahrung einer Person, im Hinblick auf
das persönliche Körperempfinden oder auch verschiedene
Geschlechtspräsentationen (Kleidung, Sprache, Auftreten). Die eigene
Geschlechtsidentität ist nicht unbedingt für andere sichtbar bzw.
wahrnehmbar.
Das biologische Geschlecht bezeichnet die Geschlechtsmerkmale eines
Körpers. Dies wird meist bei der Geburt einer Person zugewiesen, die
Optionen sind weiblich, männlich oder auch intersex (weibliche, sowie
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 51
SCHULE OHNE RASSISMUS – SCHULE MIT COURAGE
männliche Geschlechtsmerkmale). Dies ist zu unterscheiden von der
Geschlechtsidentität, was es gesellschaftlich aber oft nicht wird.
Und genau hier liegt das Problem. Deine Geschlechtsidentität wird dir
nicht bei der Geburt zugewiesen. Du entscheidest selbst, wer du bist.
Nicht die Gesellschaft, nicht das Krankenhaus, nicht deine Eltern.
Doch wie fühlt es sich an diskriminiert zu werden? Folgendes Szenario:
Wie muss es sich anfühlen, jeden Tag als ein Mädchen betitelt zu
werden, aufgrund des eigenen Namens, des Aussehens? Sehe ich noch
zu weiblich aus? Ist mein Körper zu weiblich? Muss ich mich äußerlich
verändern nur um gesellschaftlich akzeptiert zu werden? Muss ich MICH
verändern für die anderen, damit es ihnen leichter fällt mich von den
zwei traditionellen Geschlechtern zu unterscheiden? Verändere ich
mich, damit ich es der Gesellschaft leichter fällt, mich einzuordnen? Wer
hat denn gesagt, ich muss es der Gesellschaft leicht machen? Warum
darf ich mich nicht so kleiden, verhalten und reden wie ich mich wohl
fühle? Seit wann geht es darum, anderen das Leben leicht zu machen,
indem ich mir mein eigenes schwer mache. Ich darf so sein, wie ich
möchte. Ich darf ICH sein. „Lebe dein Leben wie es dir gefällt.“
Es gibt viele Unstimmigkeiten bezüglich des Genderns. Die Gruppe, die
das Gendern durchsetzen möchte, die Gruppe, die das Gendern für
Schwachsinn hält und die Gruppe, die das ganze Thema überhaupt nicht
interessiert. Jeder hat das Recht auf freie Entfaltung seiner
Persönlichkeit und jeder hat das Recht auf Gleichberechtigung.
Warum sollte also eine Person anders behandelt werden, weil sie sich
selbst gefunden hat? Nur weil man endlich herausgefunden hat wer
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 52
SCHULE OHNE RASSISMUS – SCHULE MIT COURAGE
man ist, muss man doch nicht in der Öffentlichkeit sein wahres Ich
verstecken.
Wieso ist es so schwer zu akzeptieren, dass die Menschen nicht alle
gleich sind?
Anonym schrieb in deren Gedicht über ein großes Themengebiet:
LGBTQ+
„Transgender und Queer, das ist mir zu viel, das führt uns alle in ein
tödliches Spiel.“
Um auf das hier genannte Wort „tödlich“ einzugehen, eine Befragung
von queeren Jugendlichen zeigt, wie viele der Community schon einmal
über Suizid nachgedacht oder versucht haben, sich das Leben zu
nehmen.
Transgender Jugendliche sind von den 2,5 Millionen Befragten mit
einem 5,87 mal höheren Suizidrisiko, die am meisten bedrohte Gruppe.
Bisexuelle folgen mit einem um 4,87-mal erhöhten Risiko. Am
dritthäufigsten denken homosexuelle Jugendliche über Suizid nach oder
üben einen Versuch aus. Im Vergleich zu heterosexuellen Gleichaltrigen
ist das ein 3,71 höheres Risiko.
Schockierend jedoch ist, dass Suizid die zweithäufigste Todesursache bei
jungen Menschen ist 1 – Macht euch mal darüber Gedanken.
„Die Tradition, die Familie das ist es, was zählt,“ schrieb der Autor. Ja,
1
Quelle: https://www.maenner.media/gesundheit/psychologie/Metaanalysestudien-suizidgefahr-lgbtiq/
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 53
SCHULE OHNE RASSISMUS – SCHULE MIT COURAGE
das stimmt. Familie ist das, was zählt. Familie, egal wie sie aussieht. Ob
man eine Mutter und einen Vater hat, oder zwei Mütter, zwei Väter,
eine Mutter, einen Vater; alles ist besser als keines. Familie ist, egal wie
sie aussieht, das Wichtigste.
Die Tradition ist für viele Menschen in Deutschland bedeutend. Aber
wenn wir in die Vergangenheit schauen, wann hat es uns jemals
geholfen, an den guten alten Zeiten festzuhalten? Auch wenn
Veränderung schwerfällt, ist es essenziel für das Überleben einer
Gesellschaft.
„[…] Ob transfeminin oder Transfrau […]“ – Die Definition der beiden
Begriffe scheint nicht ganz klar zu sein. Als Transfrau bezeichnet wird
eine Frau, deren Geschlechtsidentität weiblich ist, aber bei der Geburt
einen männlichen Geschlechtseintrag erhalten hat. Als transfeminin
bezeichnet wird eine Person, der bei der Geburt nicht das weibliche
Geschlecht zugewiesen wurde, die aber weiblich oder teilweise weiblich
ist. Das heißt, der bedeutende Unterschied zwischen diesen beiden
Begriffen ist: Transfeminin geht über die Bezeichnung Transfrau hinaus,
denn er beschreibt zusätzlich noch alle Personen, die sich nur als
teilweise weiblich einordnen. Doch als Transfrau wird lediglich eine Frau
bezeichnet, die bei der Geburt als männlich bezeichnet wurde.
Demnach ist es nicht dasselbe. Das gilt auch für die anderen Identitäten.
Wenn man sich ein wenig im Internet informiert, findet man auch
schnell heraus, dass jeder Begriff seine eigene Bedeutung hat. Bedeutet,
wenn man schon seine Meinung über das Thema teilt, sollte man sich
vorher darüber informieren, bevor falsche Thesen aufgestellt werden.
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 54
SCHULE OHNE RASSISMUS – SCHULE MIT COURAGE
Schau aus dem Fenster in die Natur, beobachte, dass es blüht und
sprießt, es wird wieder bunter, denn der Frühling kommt. Ist der
Frühling nicht die Wiedergeburt der Erde nach dem harten Winter?
Wird die Welt nicht wiederbelebt und zerfällt nicht? „Diese bunte Welt
ist ein Zeichen des Verfalls, […]“. Ist die Welt wirklich mit so viel
Diversität dem Untergang geweiht? Nein, im Gegenteil: Blumen
sprießen, Menschen gehen hinaus, es ist nicht mehr so traurig und grau.
Die Welt wird bunter. Und das ist genau das was passieren sollte.
Wiederbelebung, kein Zerfall. Die Welt ist schöner in Farben als in
Graustufen.
„Ich weigere mich, diesem Trend zu folgen […]“ – LGBTQIA+ ist kein
Trend! Das ist nicht seit dem Jahr 2018 passiert, dass Menschen sich
nicht mit dem biologischen Geschlecht identifizieren. Dieser Wandel ist
Menschengeschichte! Wer weiß, vielleicht auch in der Zeit „deiner
lieben Großmutter“, haben sich Menschen vor der Öffentlichkeit, ihre
wahre Identität, versteckt, um sich selbst zu schützen. Zur LGBTQ+
Community zu gehören ist aber keineswegs ein Trend. Es outen sich
immer mehr Leute als queer, da das Bewusstsein steigt und so mehr
Menschen einen Begriff finden können, mit dem sie sich identifizieren
können.
Wir machen uns stark für eine offene Schule und Gesellschaft und
möchten die Menschen so akzeptieren, wie sie sind. Diese Ziele
verfolgen nicht nur wir, aber hoffentlich bald alle. Klärt euch auf über
die verschiedenen Geschlechtsidentitäten, redet mit Menschen, die sich
geoutet haben und versucht ihre Gründe zu verstehen und zu
akzeptieren. Es sind nicht alle Identitäten dieselben und jeder Mensch
hat es verdient nicht diskriminiert zu werden.
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 55
SCHULE OHNE RASSISMUS – SCHULE MIT COURAGE
Als Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage müssen wir klar sagen,
dass genau solche Meinungen, Kommentare Schüler*Innen
diskriminieren. An unserem Gymnasium Buchloe soll sich jeder wohl
und sicher fühlen, ohne diskriminiert zu werden.
Der einzige Weg mehr Toleranz an unserer Schule zu schaffen, ist
Aufklärung.
Autorinnen: Madeleine Liebig, Q11 & Julia Schenck, Klasse 9
Jeder kennt es, jeder hat es mal gesehen. Ein Schüler wird gemobbt, da
dem anderen irgendwas nicht passt. Damit das reduziert wird, ist SoR-
SmC da, wo die Schülerinnen und Schüler dies auf verschiedene Arten
versuchen. Auf Initiative von Florian Keller haben sich Caja, Jasper und
Rubina zu zertifizierten Courage-Coaches weiterbilden lassen. Vom 22.-
23.11.2023 und am 07.03.2023 fanden in der Schwäbischen
Jugendbildungs- und Begegnungsstätte in Babenhausen – über den
Bezirksjugendring Schwaben – die ersten Workshops gegen
Diskriminierung statt. Gemeinsam mit anderen Schülerinnen und
Schülern aus ganz Schwaben wurden hier Ideen gesammelt, wie an den
jeweiligen Schulen nachhaltige Projekte und Aktionen organisiert
werden können, um Diskriminierungen – insbesondere Rassismus – zu
vermeiden. Diese Lerninhalte stellten Caja und Rubina anlässlich des
Klassensprecherseminars vom 18.-19.01.2023 in Schönstatt auf dem
Berg vor und konnten bereits neue
Projektmitglieder gewinnen. Madeleine, Niki
und Julia sind ab sofort mit an Bord des Projekts
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 56
SCHULE OHNE RASSISMUS – SCHULE MIT COURAGE
„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“!
Florian Keller trifft sich jeden Freitag in der ersten
Pause mit der Projektgruppe im Gennachzimmer
zum Brainstorming. Folgende Projekte sind
geplant:
• Integration unserer ukrainischen
Schülerinnen und Schüler in Form eines Sportfestes
• Schreiben von anonymen Berichten über Diskriminierung
(eigene Erfahrungen)
• … und längerfristig vieles andere mehr.
Hast Du Lust, uns und die SVM (Schülermitverantwortung) mit Deinen
Ideen bei unseren Projekten zu unterstützen? Wir freuen uns auf Dich,
gemeinsam schaffen wir das!
Autorinnen: Rubina Perovic Klasse 10 & Caja Karpf, Klasse 10
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 57
EINBLICKE IN DIE OBERSTUFE
Oberstufe – was soll man davon halten? Um euch einen kleinen
Überblick zu verschaffen, haben wir hier einmal die Vor- und Nachteile
der Oberstufe aufgelistet. Alles was ihr in diesem Artikel lesen werdet,
beruht auf unseren eigenen Erfahrungen.
• Freistunden, keine
Vertretung
• Studienfahrt am Ende der
Q11
• Alptraum fast vorbei, nur
noch zwei Jahre
• Keine Stegreifaufgaben
• Fast nur Doppelstunden
• Klausurenphase
• Gestörter Schlafrhythmus
• Stress des Todes
• Fast keine Freizeit
• Kein Oberstufenzimmer
• „Ihr seid freiwillig hier“
• Mehrere Kurzarbeiten an
einem Tag
Um den Alltag eines Oberstufenschülers zu veranschaulichen, haben wir
zwei Schüler der Q11 darum gebeten uns ihren Alltag darzulegen.
Ein Montag im Leben von Viktoria Wosch:
• 05:45 Uhr Wecker, aufstehen
• Frühstück bis 06:20 Uhr, dann zum Bahnhof
• Zugfahrt nach Buchloe von 06:40 – 07:15 Uhr
• Schule von 08:00 – 15:15 Uhr
• Zugfahrt, um 17:15 Uhr zuhause
• Abendessen + Entspannen bis 18:00 Uhr
• Hausaufgaben, Unterrichtsvorbereitung, Lernen bis 21:00 oder
22:00 Uhr (variabel)
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EINBLICKE IN DIE OBERSTUFE
• Freizeit, Entspannen, Schlafen
Ein Donnerstag im Leben von Sebastian Sinda:
• Aufstehen um 06:30 Uhr, Frühstück
• 08:00 – 16:45 Uhr Schule
• 0,5 – 1h Mittagsschlaf (wird angeblich eingehalten)
• Abendessen, Hausaufgaben, Lernen ab 18:00 Uhr
• 20:00 – 21:00 Uhr fertig, schlafen
• Ggf. Notruf bis 03:30 Uhr (Freiwillige Feuerwehr)
Eines der „traumatischsten“ Phasen der Oberstufe ist die
Klausurenphase. Der entscheidende Unterschied zur Mittel- und
Unterstufe ist, dass wir in jedem einzelnem Fach eine Klausur schreiben.
Es gibt keine Hauptfächer mehr, d.h. es wird nicht nur in Mathe,
Deutsch, Englisch, Französisch/Latein usw. ein großer
Leistungsnachweis verlangt. Die Oberstufe besteht aus 4 Halbjahren (für
uns wegen G8) und in jedem Halbjahr werden in allen Fächern Klausuren
geschrieben. Dazu noch restlichen Noten, die so gemacht werden. Das
ist unglaublich anstrengend. Vor der Klausurenphase ist es besonders
beliebt bei den Lehrern, in den meisten Fächern noch eine Kurzarbeit zu
schreiben. Also vor der Klausurenphase noch eine Kurzarbeitenphase.
Manchmal geht diese mit über in den Klausurenzeitraum. Aber nicht zu
vergessen sind währenddessen die Ausfragen, Referate, Aufsätze und
Unterrichtsbeiträge.
Wie ist die Klausurenphase aufgebaut? Gehen wir von 11 Klausuren aus.
Pro Woche werden 1-2 Klausuren geschrieben. Der OSK
(Oberstufenkoordinator) legt die Termine für alle Fächer fest und hängt
den Plan aus. Meistens sind das 3 Monate mit einmal Ferien
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EINBLICKE IN DIE OBERSTUFE
dazwischen. Je höher das „Notenziel“ einer Person ist, desto größer ist
der Lernaufwand. Denn die Stoffübersicht einer Klausur ist meist
„Alles“. Alles was du bisher gelernt hast, kommt dran. Manche kürzen
ein paar Thema raus, aber wirklich wenig ist der Stoff nicht. Es kommt
eigentlich immer auf den Lehrer und das Fach an.
Wie Schüler das Ganze finden? Naja, die Antwort ist offensichtlich. Die
Wochenenden werden genutzt, um sich für die Klausur der nächsten
Woche vorzubereiten, die Nächte werden länger und die Freizeit immer
kürzer. Es ist ein immenser Stress und Druck. Denn es gibt „Regeln“, um
die Oberstufe zu bestehen. Eine davon ist, dass man am Ende des
Ausbildungsabschnittes keine 0 Punkte (Note 6) in einem Fach haben
darf. Außerdem sind nur 8 Unterpunktungen (Unter 5 Punkten, bzw. die
Noten ab 4-) erlaubt. Zu viele Unterpunktungen bedeuten, man wird
nicht zum Abitur zugelassen. Leistungsdruck wird in der Oberstufe
definitiv großgeschrieben.
Das war nun ein kleiner Einblick in die Oberstufe und wie wir sie bisher
erlebt haben. Zu guter Letzt haben wir noch mehrere Oberstufenschüler
gebeten, die Oberstufe in einem Wort zu beschreiben:
Autorinnen: Madeleine Liebig,
Q11 & Leah Konnerth, Q11
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KAUM ARBEITEN, DAFÜR ABER VIEL GELD VERDIENEN?
Davon träumen wir doch eigentlich alle. Vor allem auf Social Media
sehen wir andere, die diesen Traum leben. Influencer - scheinbar ein
perfektes Leben: Wochenlanger Luxus-Urlaub, Designerklamotten,
eben schnell das neueste iPhone kaufen und direkt noch ein Zweites
unter den Followern verlosen… Aber wie kommen sie zu dem ganzen
Geld?
Bei einer großen Reichweite, also vielen Followern, denkt man natürlich
direkt an Werbung. Und so sieht in der Regel auch die Realität aus.
Neben Kooperationen, Sponsoring etc. ist vor allem aber eines sehr
beliebt: Affiliate-Marketing.
Das klingt erstmal sehr kompliziert, lässt sich aber einfach erklären:
Wenn Influencer ein
Produkt bewerben,
findet man oft direkt
einen Link dazu. Über
genau diesen Affiliate-
Link soll man dann das
Produkt auch kaufen,
denn dadurch bekommen
die Werbenden
Geld. Je nachdem was
vereinbart ist, bekommen
sie Geld, wenn du
etwas kaufst oder
sogar schon, wenn du
einfach nur auf den Link klickst. Wie viel Geld sie verdienen, hängt oft
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 61
KAUM ARBEITEN, DAFÜR ABER VIEL GELD VERDIENEN?
vom Preis des beworbenen Produktes ab. Wenn ein Produkt,
beispielsweise eine Armbanduhr, 50€ kostet und über einen Affiliate-
Link gekauft wird, dann erhält der Affiliate, bei einer Vergütung
(=Bezahlung) von z.B 5% 2,50€ Provision. Die Menge an tatsächlichen
Verkäufen pro z.B. 1000 Klicks nennt man Conversion Rate. Wenn etwa
bei 1000 Klicks 170 Produkte verkauft werden, liegt diese Rate bei 17%.
Mit Rabattcodes ist das meistens ähnlich. Benutzt ein Käufer den
Rabattcode eines Influencers, bekommt dieser i.d.R. eine Vergütung.
Übrigens kann theoretisch jeder Affiliate-Marketing machen. Es gibt
verschiedene Affiliate-Programme u.a. auch von Amazon. Allerdings
sind die Vergütungen oft niedrig (je nach Produkt variiert das) und
werden erst ab einer bestimmten Summe ausgezahlt.
Richtig davon leben können also nur sehr wenige. Deswegen brecht jetzt
lieber nicht gleich die Schule ab, um mit Affiliate-Marketing
durchzustarten ;).
Autorin: Luisa Schneiderat, Klasse 10
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 62
ÖL UM JEDEN PREIS?
#stopthewillowproject – dieser Hashtag kursiert zurzeit auf den sozialen
Medien unter Beiträgen, die das Projekt heftig kritisieren und zu
Petitionen aufrufen, um dieses zu stoppen. Doch was genau ist das
Willow-Project und warum schlagen die Wellen der Empörung so hoch?
Das Willow-Project ist ein Öl-Projekt eines texanischen Ölkonzerns im
Norden Alaskas. Das Bohrprojekt wurde bereits unter Donald Trump
genehmigt, Joe Biden hat dieses dann aber aufgrund von daraus
resultierenden Umweltschäden stillgelegt. Nun hat der derzeitige US-
Präsident entgegen seinen Worten einer klima- und
umweltfreundlichen Politik die Wiederaufnahme des Projektes
gestattet.
Für die USA bedeuten die erweiterten Bohrungen eine große Förderung
von neuem Öl und somit einen Gewinn in wirtschaftlicher Hinsicht. Sie
erhofft sich, mit diesem Projekt unabhängig zu werden. Für die Umwelt
bedeuten die erweiterten Bohrungen zum einen eine Zerstörung der zu
großen Teilen unberührten Wildnis Alaskas. Dort herrscht eine äußerst
große Artenvielfalt. Neben Polarbären sind auch Moschusochsen sowie
Rentiere in Alaska zuhause. Dies sind drei der weit über hundert
Tierarten, denen mit den Bohrungen und dem damit verbundenen
Ausbau der Infrastruktur der Lebensraum genommen wird. Mit den
Tieren werden auch indigene Völker, deren Lebensgrundlage eben diese
darstellen, aus Ihrem Lebensraum verdrängt. Zum anderen emittieren
die Bohrungen große Mengen an CO2, das als Treibhausgas die
Erderwärmung beschleunigt. Das Projekt soll jährlich so viel CO2
ausstoßen wie 2 Millionen Verbrennerautos.
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 63
ÖL UM JEDEN PREIS?
Die Meinung zu den Bohrungen in Alaska ist zwiegespalten. Die einen
befürworten das Projekt, da sie das Willow-Project als Chance für neue
Arbeitsplätze und den Ausbau der Infrastruktur sehen. Wiederum
andere üben Kritik wegen der oben genannten Umwelteinwirkungen.
In den Medien hat sich ein heftiger Widerstand gegen das Projekt
gebildet. Die Kritik gilt vor allem Biden, der trotz seiner angekündigten
klimafreundlichen Politik und seines konkreten Versprechens, keine
weiteren Ölbohrungen in staatlichen Gebieten durchzuführen, den
Bohrungen nun zugestimmt hat. Die Medien rufen dazu auf, sich gegen
das Projekt mit all seinen Konsequenzen zu wehren. So hat „change.org“
die Petition „Biden-Regierung und ConocoPhillips: Sagen Sie Nein zum
Willow-Project!“ gestartet, bei der schon über 4 Millionen Leute aus
aller Welt unterschrieben haben und auch Du im Internet
unterschreiben kannst.
Autorin: Katharina Schönau, Q11
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INTERVIEW MIT MARTIN UNGLERT
Warum haben Sie sich
entschieden, Verbindungslehrer
zu werden?
Weil das eine sehr besondere
Aufgabe ist, und ich finde es ist
schon ein großes Lob/eine große
Auszeichnung von den Schülern,
weil man ja auch von ihnen
gewählt wird. Ich erachte es
dann auch als große Ehre, ein
Bindeglied zwischen Schülern
und Lehrern und Schulleitung zu
sein. Gleichzeitig ist es ein
schöner, wenn auch schon
aufwendiger Job mit der
Zusammenarbeit der SMV,
obwohl die auch sehr viel
selbständig machen. Natürlich
muss man dann auch die ein
oder andere Sache managen,
aber auch das macht sehr viel
Spaß, wenn man dann sieht, wie
viel sich an der Schule bewegt.
Wieso sind Sie Mathelehrer
geworden?
Weil Mathe das schönste Fach
überhaupt ist. Es ist schön
logisch, ich versteh aber auch
jeden, der es nicht schön findet.
Man kanns aber zumindest
versuchen, die Leute dann dafür
zu begeistern und ich fands als
Schüler schon immer toll, an der
Uni gings so und jetzt als Lehrer
find ich‘s immer noch schöner.
Was gefällt Ihnen aktuell an
unserer Schule am wenigsten?
Eigentlich find ich alles ganz gut.
Was mir aber nicht so gefällt,
muss man ehrlich sagen, wenn
ich so 10./11./12. Klässler sehe,
die (gefühlt) 84 Klausuren und 15
Kurzarbeiten in einer Woche
haben. Dann frage ich mich
immer, ob man das nicht auch
anders lösen könnte. Das wäre
aber das Einzige, was mir
einfallen würde.
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 65
INTERVIEW MIT MARTIN UNGLERT
Sie haben 2014 Fußball im
Verein gespielt, ist das immer
noch so?
(lacht) Da machen meine Knochen
nicht mehr mit. Ich habe aber
bis 2018 gespielt, hat mir auch
immer sehr viel Freude gemacht.
Aber irgendwann musste ich mir
dann eingestehen, dass ich
einfach nicht mehr gut genug
bin.
Wie viele Jahre haben Sie dann
insgesamt gespielt?
Bestimmt 20 Jahre, in
Kaufbeuren dann noch
Landesliga, das hat auch sehr viel
Spaß gemacht. Das war auch
relativ hohes Niveau sag ich mal,
aber irgendwann habe ich dann
auch festgestellt, dass ich mehr
Zeit für meine Familie und die
Schule brauche.
Welche Position haben Sie dann
immer gespielt?
Entweder defensiver Sechser
oder Innenverteidiger, also nie
das schöne, nur das grobe.
(lacht) Bin aber auch zum Glück
immer verletzungsfrei geblieben
und meine Gegner meistens
auch. Ich habe auch nur ein
einziges Mal rot bekommen in
400 Spielen und die war meiner
Meinung nach wirklich
unberechtigt, dem Gegenspieler
ist auch nix passiert. Gelbe
Karten habe ich aber schon mal
ab und zu bekommen.
Liegt der Beruf des Lehrers bei
Ihnen in der Familie oder sind
Sie aus einem bestimmten
Grund Lehrer geworden?
Bei mir liegt es wirklich in der
Familie, weil mein Vater ja auch
schon Lehrer war, jetzt ja
pensioniert ist. Bei dem habe ich
das auch schon immer gesehen,
dass ihm das so viel Spaß
gemacht hat. Er ist nie von der
Arbeit heimgekommen oder war
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INTERVIEW MIT MARTIN UNGLERT
zuhause und war schlecht
gelaunt.
Warum dann Lehrer am
Gymnasium?
Ich weiß nicht, warum es dann
bei mir Gymnasium war. Ich
glaube es liegt daran, weil ich in
Mathe nicht nur den Zahlenraum
bis 100 machen wollte.
Welche Person - tot oder
lebendig - würden sie gerne
einmal zum Abendessen
einladen?
Lebendig Zinedine Zidane, tot vllt
wirklich einen von diesen
verrückten Physikern, aber jetzt
nicht Einstein, das versteht kein
Mensch. Aber die würde ich
fragen, wie sie auf das Zeug
gekommen sind. Isaac Newton
wäre ganz witzig und vllt noch
Richard Feynman, das war so der
erste Physiker, der gecheckt hat,
dass er es anders formulieren
muss, wenn er die Menschen
dafür begeistern will.
Nutella mit oder ohne Butter?
Auf jeden Fall ohne und am
besten ohne Nutella
Haben Sie schon mal Monopoly
zu Ende gespielt?
Ja, ist lang her, habe ich aber
verloren.
Was für ein Spieler sind Sie
dann?
Eher passiv.
Was gefällt Ihnen am meisten
am Lehrersein?
Die gemeinsame Zeit mit meinen
Schülern.
Gibt es Orte in Ihrem Leben die
Sie gerne noch bereisen wollen?
Bei den meisten war ich schon,
wo ich hinwollte: New York, San
Francisco, Sevilla, Portugal fand
ich schön, Kanada war auch sehr
schön. London würde ich vllt
noch sagen, da war ich noch nie.
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 67
INTERVIEW MIT MARTIN UNGLERT
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 68
INTERVIEW MIT SUSANNE FELDSCHMID
Haben Sie ein Buch geschrieben?
Also, es ist ein Buch, aber ein
wissenschaftliches Buch. Das
Vital4Brain Programm an der
Schule kennt ihr ja, die
Bewegungspeers. Das ist ein
Programm aus Österreich und ich
bin mit dem Programm in Kontakt
gekommen, als ich damals in
Passau studiert habe. Da war ich
gerade in einem Drittmittel-
Projekt und dort auch dann
wissenschaftliche Mitarbeiterin.
Ich hatte die Erfolgsfaktoren
untersucht, weil die Integration
von der Bewegung in den
Schulalltag in Österreich
funktioniert und in den
bayrischen Schulen nicht. Mich
hat dann interessiert, warum
funktioniert es denn dann da.
Deswegen habe ich das
wissenschaftlich untersucht, bin
an die österreichischen Schulen
gefahren, habe dann sogenannte
Schulportraits erstellt und von
dem her ist es weniger ein Buch
als Roman zum Lesen, als eine
wissenschaftliche Abhandlung
über die Erfolgsfaktoren dieses
Belegungsprogramms, das bei
uns jetzt eben auch an der Schule
existiert. Angefangen mit der
Dissertation habe ich nach
meinem zweiten Staatsexamen,
da stands Thema, das war 2014.
Dann war ich im Referendariat
und da kommt man zu nichts.
Also so richtig mittendrin war ich
dann 2016 und ich hab verteidigt
2020. Also von der Verteidigung
bis hin zur Veröffentlichung des
Buchs, das hängt immer
zusammen, dass man den
Doktortitel verliehen bekommt,
wars glaube ich 2021. Da wurde
es dann veröffentlicht.
Warum haben Sie sich
entschieden Verbindungslehrer
zu werden?
Ich bin von den Schülerinnen und
Schülern mal angesprochen
worden. Das ist halt mir wichtig,
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 69
INTERVIEW MIT SUSANNE FELDSCHMID
dass die Schülerinnen und Schüler
wollen, dass ich das dann auch
bin. Ich habe das als große Ehre
empfunden, das machen zu
dürfen und für die Belange der
Schülerinnen und Schüler sich
einsetzen zu können, sich
engagieren zu können, im
Endeffekt dann auch eure
Interessen im Schulleben mit
einzubringen und das umsetzen
zu können. Das macht wahnsinnig
viel Spaß und man erreicht auch
viel. Es ist sehr viel Austausch, der
stattfindet, wo man auch viel
mitbekommt, auch von
Lehrerseite, was euch so bewegt.
Denn ihr seid bei uns im
Unterricht und da ist der
Unterrichtsgegenstand im
Mittelpunkt. Aber wenn man
Verbindungslehrer ist, dann
merkt man da doch Sachen, die
über den Unterricht hinaus gehen
und euch bewegen. Das ist dann
auch ganz interessant und schön,
auch für uns Lehrer, sich da für
euch einsetzen zu können.
Gibt es einen Grund, warum Sie
Sportlehrerin geworden sind?
Für mich ist Sport eine
Möglichkeit, total abzuschalten.
Also, zum Beispiel im
Sportstudium im Schwimmen, da
war ich unter Wasser und habe an
nichts mehr gedacht. Also ich
brauche das auch so ein bisschen
als Ausgleich. Und meine
Intention als Sportlehrerin ist,
euch so viele Sportarten wie
möglich im Sportunterricht zu
zeigen, so dass man sagt „Hey mir
macht Volleyball Spaß oder mir
macht Tanzen Spaß“, damit ihr
vielleicht auch Sport für euch
entdeckt und das halt später auch
so in euren Leben integriert. Weil,
wenn ihr jetzt so seht mit
Übergewicht und Bewegungsmangelerkrankungen,
dann ist
sich zu bewegen einfach ein
Bestandteil eines gesunden
Lebens. Von dem her finde ich es
eine sehr schöne Aufgabe, die ich
da hab.
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 70
INTERVIEW MIT SUSANNE FELDSCHMID
Wussten Sie schon immer, dass
Sie Sportlehrerin werden
wollten?
Ich muss beichten, ich habe erst
im Studium oder in dem
Praktikum gemerkt, dass ich
gerne Lehrerin bin. Wir hatten
das nicht so wie ihr mit
Berufsorientierung und ich
wusste noch nicht so, wo ich
hinwill. Meine Mutter ist halt
Lehrerin und ich wusste, das
Erklären macht mir eigentlich
Spaß, also das wusste ich. Und
dann habe ich mir gedacht,
probier’s mal, schau’s dir an und
im Praktikum dann habe ich
gemerkt, dass es passt. Es passt
zu mir und es macht mir Spaß
und das ist auch nach wie vor so.
Lehrerin zu sein und mit Kindern
und Jugendlichen zu arbeiten vor
allem in der Altersspanne von
fünfter Klasse bis Oberstufe, ist
eigentlich superspannend. Ich
lerne auch immer viel von euch,
was Trends angeht und wie ihr
euch ausdrückt. Man bleibt so
ein bisschen am Puls der Zeit,
dadurch, dass man mit Kindern
und Jugendlichen arbeitet. Von
dem her kann ich nur sagen,
habe ich wirklich, was meinen
Job angeht, meinen Traumjob.
Muss ich wirklich sagen, es erfüllt
mich sehr und macht mich sehr
zufrieden und glücklich.
Was ist die Geschichte hinter
diesem Bild? (nächste Seite!)
Die Geschichte hinter dem Bild
ist im Endeffekt das, was ich
schon in der ersten Frage erklärt
habe. Ich war Teil eines
Forschungsteams und das ist das
Forschungsteam an der Uni
Passau. Wir haben ein
dreibündiges Werk verfasst und
den Ganztag untersucht. Ich war
da wissenschaftliche
Mitarbeiterin nach dem zweiten
Staatsexamen und war dann
Uniangestellte. Ich habe mit
geforscht und mitgeschrieben,
da findet ihr auch, wenn’s euch
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 71
INTERVIEW MIT SUSANNE FELDSCHMID
interessiert, zwei oder drei Artikel
von mir.
Was gefällt Ihnen aktuell an
unserer Schule am wenigsten?
Jetzt muss ich überlegen. Ich
finde, wir könnten, was die
Pausenhofgestaltung angeht,
vielleicht noch so ein paar mehr
schöne Sitzmöglichkeiten
schaffen. Wir hatten das auf dem
Klassensprecherseminar
angesprochen, da hat ein Schüler
vorgeschlagen, dass wir an den
Bäumen so Sitzgelegenheiten
schaffen. So ähnlich wie‘s an der
Hauptschule ist um den Baum.
Wir haben ja im Hof Ost den
Spielebereich und wir haben den
Sportplatz, vielleicht dass man
den Ruhebereich noch stärker
gestaltet, durch z.B. solche
Rückzugs- und Sitzmöglichkeiten.
Haben Sie außergewöhnliche
Lebensziele? – z.B. manche
wollen ja 100 Jahre alt werden
Ich auch (lacht). Mich treibts
wahnsinnig in die weite Welt
hinaus. Südamerika ist was mich
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 72
INTERVIEW MIT SUSANNE FELDSCHMID
noch interessiert und ich sehen
will. So Fernreisen möchte ich
noch ganz viel machen, die Welt
sehen, andere Kulturen sehen.
In Europa habe ich jetzt schon
relativ viel gesehen, aber ich
glaube, dass das den Horizont
einfach nochmal wahnsinnig
erweitern kann, wenn man sich
die Welt anschaut und mit
anderen Kulturen, Sprachen,
Lebensstilen in Berührung
kommt. Ich hoffe, dass der
Schwerpunkt auf Fernreisen
meinen Horizont erweitern
können. Das ich als z.B. Lehrerin
im Religionsunterricht
weitergeben kann. Ich glaube,
das sind so Erfahrungen, die
ganz wichtig sind.
Nutella mit oder ohne Butter?
Ohne Butter. Ich mag den vollen
Nuss-Nougat Geschmack
(lacht).
Haben Sie schon mal Monopoly
zu Ende gespielt?
Ja, ich glaube ja.
Sind Sie ein aggressiver Spieler
oder eher so passiv?
Ich kaufe eher auf. Ich versuche
eher zu kaufen, möglichst oft
über Los zu gehen. Ich will dann
schon gewinnen, aber ich bin
auch ein fairer Verlierer.
Welche Person tot oder lebendig
würden Sie gerne mal zum
Abendessen einladen?
Das ist ein Schriftsteller, der
heißt Florian Illies. Der hat
Kunstgeschichte studiert und hat
ein wahnsinniges Wissen über
die Epochen, die Bilder, die
Künstler, was sie ausgedrückt
haben. Das interessiert mich
aktuell sehr und wenn ich mich
mit dem beim Abendessen
unterhalte könnte, wäre das für
mich ein großer Mehrwert. Der
hat einen Podcast bei der Zeit
„Augen zu“ zusammen mit
Giovanni di Lorenzo von der Zeit
und den höre ich momentan.
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 73
INTERVIEW MIT SUSANNE FELDSCHMID
Also neben anderen Podcasts, die
nicht so hochtrabend sind. Aber
der macht das irgendwie auf so
eine spannende Weise, nicht so
trocken, sondern irgendwie
lebendig und es macht Spaß, dem
zu zuhören. Von dem habe ich
auch schon mal ein Buch gelesen
und den find ich spannend.
Welche Musik hören Sie in Ihrer
Freizeit?
Ganz verschieden. R&B und Hip-
Hop, und leider auch so ein
bisschen (was heißt leider)
Deutschrap (lacht). Auch Indie,
Rock, also ganz bunt gemischt.
Wenn ich in ganz gestressten
Phasen bin, höre ich auch Klassik.
Also es geht komplett durch, das,
was ich nicht höre, ist Heavy
Metal und Schlager. Ich gehe in
München auch wahnsinnig gerne
in Opern oder ins Ballet. Das habe
ich jetzt halt nicht mit 16 oder 17
Jahren, aber je älter man wird,
desto fortgeschrittener ist man
da. Dann hört man auch das.
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 74
INTERVIEW MIT TIMUR DIZDAR
Warum unterrichten Sie Kunst?
Ich würde nichts anderes
unterrichten wollen, das
interessiert mich einfach. Es
macht mir unglaublich viel Spaß.
Ich frage mich jedes Jahr wieder,
wieso es mir so viel Freude
macht.
Nutella mit oder ohne Butter?
Kein Nutella, Schokocreme. –
Sind Sie vegan? – Nein. Aber
Nutella, also ich meine, ich gehe
schon in den Bioladen. Ich mag
Nutella nicht. – Aber wenn Sie
Schokocreme essen, dann mit
oder ohne Butter? – Auf jeden
Fall mit. Oder Frischkäse. (lacht)
Haben Sie schonmal Monopoly
zu Ende gespielt, bzw. je
gewonnen?
Ja
Wie stehen Sie so zu Monopoly,
sind Sie eher ein aggressiver
Spieler?
Stumpfe Antwort: Ja
Haben Sie eine Lieblingsklasse?
Nein, tatsächlich nicht. Also ich
freue mich wirklich auf jede
Klasse. – Auf jede? – Naja, also es
gibt schon die eine oder andere
Klasse, bei der man sich freut,
wenn sie wieder draußen ist, aber
auch das wechselt.
Waren Sie früher öfter feiern mit
Freunden in Clubs und in welcher
Gegend?
Ja, München und Augsburg so.
Ihre Meinung zu Alkohol und
Zigaretten?
Es sind Drogen. Ich habe
geraucht, jahrelang. Gedrehten
Tabak und Zigaretten Schachteln
und ich rauche seit 10 Jahren
nicht mehr. Ich glaube halt, es
wird in jungen Jahren zu viel
getrunken. Das kann man halt mit
Verboten nicht in Griff
bekommen. Ich hatte mal nen
Freund, der hat mit 13 zu
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 75
INTERVIEW MIT TIMUR DIZDAR
rauchen angefangen und der ist
einfach nicht mehr
weitergewachsen. Der war klein
geblieben und ist es immer
noch.
„Kunstlehrer sind die Künstler,
die es zu nix gebracht haben in
der Kunst.“
Da kommt es darauf an, zu was
man es bringen möchte. Ich
habe mich im ersten Semester
schon entschieden. Ich habe ja
eigentlich freie Kunst studiert
und habe mich im ersten
Semester entschieden, Lehrer
zu werden, weil mir der
Kunstmarkt nicht gefallen hat.
Und weil ich schon Erfahrungen
hatte mit Kindern an einer
Schule, habe ich gemerkt, das
macht mir eigentlich viel mehr
Spaß als irgendwelchen
versnobten Kunstsammlern
hinterher zu laufen und
irgendwelchen Galeristen
gefallen zu wollen. Und da dann
finanziell abhängig zu sein, was
die gerade für kaufenswert
empfinden. Also, es gab schon
diesen Trupp am Anfang des
Studiums, dass man jede Woche
durch München gezogen ist von
einer Galerie in die andere und
versucht hat, die Leute
irgendwie zu interessieren für
das, was man als junger Künstler
macht. Das hat mich so
angeödet irgendwie. Du musst
die Leute unterhalten,
interessant sein und irgendwie
auch ein Freak sein, damit
irgendjemand mal sagt: „Hey,
was machst du eigentlich für
Kunst und vielleicht kauf ich mal
was von dir, wenn du lustig
genug bist.“ Also die
Kunstvermittlung fand ich schon
immer spannend. Kunst war seit
der zweiten Klasse mein
Lieblingsfach und ich bin jetzt
noch befreundet mit meinen
Kunstlehrern aus der
Grundschule. Ich find das super.
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 76
INTERVIEW MIT TIMUR DIZDAR
Wollten Sie schon immer
Lehrer werden?
Naja, ganz immer nicht. Früher
wollte ich mal Uhrmacher
werden oder Töpfer, aber
ziemlich bald schon Kunstlehrer.
Welche Person – tot oder
lebendig – würden Sie gerne
mal zum Abendessen einladen?
Zum Beispiel Picasso – Das
fände ich uninteressant glaube
ich. Aber das kam jetzt nicht von
mir (lacht). So ein Künstler, der
mir nahe steht, ist David Bowie.
Der war ein Idol früher für mich.
Welche Musik hören Sie in Ihrer
Freizeit?
Ganz viel Unterschiedliches.
Jetzt war ich in Österreich in den
Ferien, da habe ich fast nur
Mozart und Schubert gehört.
Ansonsten geht es von Ambient,
Rock, Jazz bis Klassik,
ungewöhnliche Sachen.
Mainstream absolut nicht. Also
Bayern 3 ist mein
Hassradiosender. Mainstream
geht nicht.
Gibt es Orte in Ihrem Leben, die
Sie noch bereisen wollen
würden?
Nicht unbedingt. Spanien, ich
fahr im Sommer zum ersten Mal
nach Spanien. In der Gegend
von Madrid, Barcelona,
städtisch auf jeden Fall. Ich
wohne ja aufm Land und mich
interessieren die Städte.
Was ist Ihr Lieblingswerk von
Ihnen? (siehe nächste Seite!)
Da gibt es schon so eine schöne
Maschine, die ich sehr gerne
mag. Die heißt Polarität. Also so
ein kinetisches Objekt, das
glitzert mit schwarzem Wasser
und Elektrizität (lacht).
Aus welchem Grund war Kunst
in der zweiten Klasse Ihr
Lieblingsfach?
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 77
INTERVIEW MIT TIMUR DIZDAR
Ich glaube es war die Person.
Die Kunstlehrerin fand ich
einfach toll. Ich glaube, ich habe
mich dort gesehen gefühlt.
Wie kamen Sie auf die Idee, im
Café Zirnheld eine Ausstellung
zu machen während Corona?
Der Ort war einfach dafür
geeignet. Mir hat das Ambiente
gefallen, ich habe den Besitzer
gefragt, habe mein Konzept
vorgestellt und ich bin mit
einem Musiker und
Komponisten befreundet. Der
ist ziemlich schnell darauf
eingestiegen, der hat schon mal
mit mir zusammen eine
Ausstellung gemacht und er hat
gesagt, er schreibt was zu
meinen Maschinen. Also, ich
habe nicht die Musik gemacht,
sondern nur die Maschinen
reingestellt. Aber die Idee war
einfach, ja es passt von der
Lokalität (das Café war wegen
Corona geschlossen) und wir
dachten, man kann da
wunderbar rein schauen von
draußen. Sie wollten es
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 78
INTERVIEW MIT TIMUR DIZDAR
eigentlich noch absagen, aber
wir haben gesagt, es ist keine
öffentliche Probe und wer
zufällig vorbeikommt, kann
reinschauen. So haben wir es
dann im Prinzip doch
aufgeführt.
Gerücht: „Bei der Geburt Ihres
Kindes haben Sie angeblich in
der Ecke Schokolade
gegessen.“
In der Ecke? Also ja das stimmt,
Schokolade habe ich gegessen
und alkoholfreies Bier (lacht).
Beim Bene habe ich Schokolade
gegessen und bei Ida glaube ich
auch. Ich mein, was willst du
machen als Mann?
Was für Projekte haben Sie auf
die Beine gestellt?
Die Ausstellung im Haus der
Kunst, die Kuration von dieser
letzten Ausstellung war
eigentlich so das Highlight,
glaube ich für mich, weil es eine
große Institution ist und ich
habe die Ausstellung kuratiert.
Das fand ich ziemlich gut.
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 79
INTERVIEW MIT TIMUR DIZDAR
Autor: Florian Kugler, Q11
&
Autorin: Madeleine Liebig,
Q11
BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 80
DIE HINTERGRUNDRUBRIK
Hallo noch einmal — vielleicht erinnert ihr euch hieran aus der letzten
Ausgabe der Schülerzeitung. Die Hintergrundrubrik. Eine kleine
wiederkehrende Rubrik, die vor allem eines tun soll: Euch auf dem
Laufenden halten. Ihr sollt also informiert werden darüber, was so an
unserer Schule vor sich geht.
Herr Lutzenberger hat zwei Jahre nach der Eröffnung des Gymnasiums,
und zwar im Jahr 2013, die Mensa übernommen. Er ist 65 Jahre alt,
gebürtiger Buchloer und falls er nicht gerade in der Mensa zugange ist,
singt er gerne in einem Männerchor. Wir möchten ihn zu den aktuellen
stark gestiegenen Preisen und Neuerungen in der Mensa ausfragen.
Aus Authentizitätsgründen sind an einigen Stellen auch
umgangssprachliche Bezeichnungen abgedruckt.
Hallo Herr Lutzenberger.
Habe die Ehre.
Wir haben eine neue
Schülerzeitung gegründet und
würden gerne einen Beitrag zur
Mensa schreiben. Wir hätten
dafür ein paar Fragen an Sie
vorbereitet.
Ja, klar.
Man merkt ja gerade in ganz
verschiedenen
Lebensbereichen, eben auch in
unserer Mensa, dass Produkte
immer teurer werden. Welche
Produkte, die sie verwenden,
sind denn in letzter Zeit teurer
geworden?
Also pass auf. Die Essenspreise
vom Mittagessen sind
abgesprochen mit dem
Landratsamt. Die sind
vertraglich festgelegt (…). Bei
den anderen Sachen, die wir
beim Kiosk etc. haben, ist der
Preis immer davon abhängig,
wie die Lieferanten und
Hersteller Preiserhöhungen
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DIE HINTERGRUNDRUBRIK
durchziehen. Also der Metzger,
Bäcker, wo man Waren her
bezieht. Daran muss sich die
Mensa nun mal anpassen.
Okay und welche dieser Waren
sind besonders angestiegen,
wie beispielsweise die Butter?
Also das hat sich ja erledigt mit
der Butter, weil wir im
Gymnasium Buchloe die vegane
Streichbutter haben. Du, ich hab
es nicht mehr eingesehen 3,50€
für so ein Päckchen Butter zu
zahlen, wenn ich am Tag acht
oder zehn davon brauche. Die
Vegane ist einfach um einiges
billiger. Also, Brot und Nudeln
sind stark betroffen. Milch und
Eier wurden zwar etwas teurer,
aber ich habe mich mit den
Lieferanten auf einen festen
Preis für die kommende Zeit
geeinigt. Und ansonsten, beim
Fleisch ändert sich beim Preis
auch nichts. Das bleibt, wie es
ist. Und dann habe ich noch
mein Gemüse, das war jetzt im
Winter natürlich teurer.
Gut, danke. Worauf wir noch
eingehen wollten: Was waren
denn die Gründe, dass die
vielen Lebensmittel teurer
wurden?
Ja ich denke, jeder der ein
bisschen Zeitung liest oder
Fernsehen schaut, dem brauch
man das nicht mehr zu erklären.
Okay, ich fasse einmal
zusammen: Aufgrund der
Corona-Pandemie und
steigender Energiekosten sind
die Liefer- und Logistikpreise
angestiegen und es gab viele
Ausfälle. Vor allem aber, weil
die Kriegsparteien Russland
und die Ukraine etwa ein
Drittel des international
gehandelten Weizens
exportieren und der zukünftige
Export wegen dem russischen
Angriffskrieg unsicher ist, wird
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DIE HINTERGRUNDRUBRIK
viel mit dem Marktpreis für
Weizen spekuliert.
Genau und das wirkt sich
natürlich auf die ganzen
Mehlprodukte und Nudeln und
alles aus.
Nun frägt man sich natürlich,
welche Gründe gibt es denn
dann für Preissteigerungen bei
Milch, Butter und so weiter?
Was denken Sie?
Da hab ich mich auch
gewundert, weil die Butter ist ja
hier vom Lande und kommt
nicht aus Russland oder der
Ukraine. Wenn die Kühe
draußen auf der Wiese sind,
dann fressen sie des Gras. Und
im Winter da haben sie Heu,
dass nicht importiert wird. Ich
hab auch mit einigen Bauern
geredet. Die haben nicht
gemerkt, dass der
Milchverkaufspreis besonders
raufgegangen wäre. Das ist
einfach eine Preiserhöhung der
Firmen, eine versteckte.
Also nutzen die Firmen bei
manchen Produkten den
Preisanstieg anderer Produkte,
damit dies nicht auffällt und sie
mehr Gewinn zu erzielen?
Ja genau, die sagen quasi: „Da
machen wir mit!“. Ich kann mir
das nicht anders vorstellen, wie
z.B. Milch, Quark oder Jogurt so
teuer geworden sind.
Ausgerechnet Milchprodukte,
die ja direkt bei uns im Allgäu
hergestellt
werden.
„Hausgemachte“ Preiserhöhungen
also. (…) Also meiner
Meinung nach nehmen die
Firmen auch den Krieg als
Ausrede her. „Das war grad
richtig, dass sowas kommt. Da
können wir höhere Preise
verstecken.“
Okay, dann komme ich mal zur
nächsten Frage. Wie denken Sie
sieht denn die Zukunft aus?
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DIE HINTERGRUNDRUBRIK
Wird es auch in Bezug auf die
Mensa noch teurer, oder
wieder günstiger werden?
Nein, ich glaube kaum, dass es
wieder günstiger werden kann.
Es gibt nämlich noch weitere
Aspekte, die für die
Preissteigerung der Mensa
verantwortlich sind. Zum
Beispiel, haben meine
Lieferanten
einen
Mindestbestellwert eingeführt,
sie fordern immer
„Dieselzuschlag,
Dieselzuschlag“ oder der
Hersteller der gefrorenen
Brezen und Semmeln verlangt
jetzt einen Kartonzuschlag. (…)
Diese Dinge trauen sich die
Firmen jetzt halt, weil es ist ja
alles knapp und man braucht es
sowieso. „Dann machen wir das
einfach.“ Aber ich denk jetzt
mal, nachdem in letzter Zeit
ständig Preiserhöhungen
gekommen sind von meinen
Lieferanten, dürfte des langsam
jetzt mal abgegolten sein. Also
ich gehe nicht davon aus, dass
Preiserhöhungen kommen.
Auch beim Landratsamt steht
nichts an, also keine
Verteuerungen.
Dann könnten solche Dinge
(wie der Kartonzuschlag,
Dieselzuschlag,
Mindestbestellwert) bei einer
eventuellen Entspannung der
aktuellen Situation in der
Ukraine nicht beendet werden?
Also ich habe zu Lebzeiten noch
nicht erlebt, dass Preise
freiwillig wieder gesenkt
wurden. Die bleiben dann, wenn
sie mal erreicht sind. Bis zur
nächsten Erhöhung dann.
Gibt es denn irgendeinen
Faktor, der gerade auch
günstiger wird?
Also zum Beispiel das Gemüse,
das ist nochmal was anderes,
weil es saisonal bedingt ist. Im
Sommer da schmeißen sie‘s
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DIE HINTERGRUNDRUBRIK
einem nach für Pfennigbeträge.
Da kann man gar nicht vielgenug
abnehmen und im Winter holen
sie das mit höheren Preisen
wieder rein. Aber du musst auch
bedenken, wir haben insgesamt
4 Monate Ferien, wo kein
Einkommen ist. Trotzdem muss
ich das ganze Jahr über Pacht
zahlen. Was wir durch billigeres
Gemüse im Sommer
einnehmen, dass wird in das
Bezahlen der Ferien gesteckt.
Gut, dann fragen wir mal
andersherum: Gibt es Faktoren,
die in Zukunft teurer werden?
Ist nix vorgesehen. Das
Mittagessen wird vom
Landratsamt die nächsten 2
Jahre nicht teurer gemacht. Und
wie gesagt, mit den meisten
Händlern habe ich feste Preise
ausgemacht, von Butter sind wir
unabhängig, Die Dieselpreise
sinken und die Weizenpreise
steigen voraussichtlich auch
nicht.
Gut, das ist einleuchtend. Jetzt
kommen wir noch zu ein paar
Fragen, die mir häufiger gestellt
wurden: (…) Sagen wir mal, es
gebe einen groß angekündigten
Tag, an dem die Mensapreise
verringert werden. Dann würde
dort eine größere Anzahl an
Schülern Essen kaufen und die
Mensa würde mehr
einnehmen.
Das werde ich nicht machen und
das wird auch nicht sein. Meine
Erfahrung beruht auf dem
Wunschessen. Das hat
überhaupt nicht geklappt. Zum
Beispiel wurde sich
Rindergulasch mit Nudeln
gewünscht, da kostet das Kilo
Rinderfleisch zurzeit über 9€,
dann hab ich des gemacht… Es
ist von der Klasse nur ein
einziger zum Essen gekommen.
Das war trotz Werbung ein
richtiger Schuss nach hinten und
ich muss es aus meiner eigenen
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DIE HINTERGRUNDRUBRIK
Kasse bezahlen. (…) Schade,
sehr schade.
Okay, alles klar. Eine weitere
oft gestellt Frage bezog sich auf
das Nuss-Nougat-Croissant. In
der Mensa liegt der Preis
aktuell bei 1,50€, im Lidl
dagegen bezahlt man nur die
Hälfte. Da stellt sich natürlich
die Frage, wie dieser
Preisunterschied zustande
kommt.
Das liegt an der Qualität und
den Zusatzstoffen. Bei uns haste
einen richtigen Kakao, eine
richtige Schokolade. Die kriegt
man nicht zu dem Preis zu dem
Lidl seine Creme herstellt. Ich
muss da wesentlich teurer
einkaufen.
Sie beziehen die Croissants also
nicht vom gleichen Hersteller
wie Lidl?
Nein, nein. Für die ganzen
Filialen kauft der die ja
wahrscheinlich tonnenweise.
Außerdem kommen unsere
Croissants aus Deutschland.
Gut, jetzt würde ich gerne
einmal mit ihnen zusammen
aufzählen, welche Neuerungen
und Änderungen es zurzeit an
der Mensa gibt.
Alles klar
- Mensacoaching: Es finden
regelmäßige Treffen mit
Schülern, Lehrern und einer
Coachingfirma statt, bei denen
neue Ideen ausdiskutiert und
geplant werden
- Bioanteil: Der Anteil an
Bioprodukten steigt und soll in
Zukunft weiter steigen, Bereits
Kartoffeln und Eier sind in Bio-
Qualität, zudem Milch in Teilen.
- Aussehen: Das Aussehen wird
sich in Zukunft ändern, eine
Wand wird gestrichen, die
Bilder umgetauscht und
Kreidefolie kommt zum Einsatz
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DIE HINTERGRUNDRUBRIK
- Sitzanordnung: Anstatt
stupider Reihen, an denen man
sich entlangquetschen muss,
finden jetzt größere und
kleinere Gruppentische
Anwendung
- Ausrüstung: Auch die
Ausstattung der Mensa wird in
Teilen erneuert. Beispielsweise
sind neue Tablett-Wägen
bestellt
- Bestellsystem: Inzwischen
wählt man nicht wie früher ein
einzelnes Gericht aus, sondern
kann sich jeden Tag aus
verschiedenen
auch
vegetarischen Gerichten seine
Portion zusammenstellen
- Salat Büffet: Eine eigene
Salatbar ist in Planung
- Wunschessen: Die letzten zwei
Wunschessen (Döner und
Currywurst) wird es in den zwei
Woche nach den Osterferien
geben
- Pausenverkauf Realschule:
Der Verkaufsbereich der Mensa
wurde ausgedehnt und so auch
Produkte in der Pause der
Realschule verkauft
Gut dann kommen wir auch
schon zu unserer
abschließenden Frage: Würden
sie sagen die Mensa stellt ihre
Leidenschaft dar?
Ja, klar. Sowieso. Also ich bin da
dabei und da wird sich auch
nichts ändern.
Das hört sich gut an, dann
bedanke ich mich einmal für
das Gespräch. Vielen Dank!
Ja ich wünsche ein schönes
Osterfest dir und deiner Familie.
Autor: Leander Ackermann
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