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Schülerzeitung_Digital_Ausgabe2

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INHALT & BEGRÜßUNG

Inhalt

Serienempfehlungen

Filmempfehlungen

Buchempfehlungen

Musikempfehlungen

Lebensstories

Schülerumfragen

Rätsel

Flachwitze

Memes

Hobbyvorstellung

Osterhoroskop

Nein zu Tablets in der Schule!

Teste dich!

Diese 4 Schulprobleme müssten

gelöst werden

Der Bundestag soll schrumpfen

Wie die kath. Kirche sich

ändern will

SoR-SmC

Einblicke in die Oberstufe

Wenig Arbeit, viel Geld?

Das Willow-Projekt

Interviews

Die Hintergrundrubrik

Liebe Schülerschaft

des Gymnasiums

Buchloe,

zu Beginn der Zeitung steht hier

das Wichtigste:

Die Danksagung.

Zuerst einmal müssen wir uns

natürlich bei Euch bedanken,

dass ihr diese Zeitung gekauft

habt.

Ein weiterer, für uns genauso

wichtiger Dank geht an Herr

Schielle, der die Aufsicht über

die Zeitung hat. Sowie an alle

Autoren.

Falls auch ihr Lust bekommen

habt einen Beitrag zu schreiben:

Komm gerne auf uns zu!

Wie in der letzten Ausgabe

auch schon ist uns wichtig

mitzuteilen, dass alle Einnahmen

der Abi-Kasse der jetzigen

Q11 zugutekommen.

Viel Spaß beim Lesen!

Euer Redaktionsteam

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 3


SERIENEMPFEHLUNGEN

Actionserie mit Chase

Stokes und Madelyn Cline

die ebenfalls Thriller-

Elemente aufweist. Die

Serie spielt, wie der Name

es erraten lässt, auf den

Outer Banks von North

Carolina und erzählt die

Geschichte einer Gruppe

von Teenagern (den

Pogues) die sich im

ewigen Wettstreit mit der

Elite (den Kooks) befindet.

Als der Vater von John B

auf der Suche nach der

FSK 12 Royal Merchant

verschwindet, macht sich

die Gruppe aus vier auf

die Suche nach ihm und dem sagenumwobenen Gold, welches in der

Lage ist, die Pogues in der sozialen Gesellschaftspyramide aufsteigen

zu lassen.

Outer Banks ist nicht nur ein Jugenddrama - Eltern, Polizei und

Gangster mischen gut mit, weshalb die Serie für viele Zielgruppen

erreichbar wird. Sie macht deutlich, was junge Leute an Problemen

durchmachen: Liebe, Selbstfindung und Alltagsprobleme sind nur ein

Teil davon. Eine Serie mit starkem Freundschaftsmotiv: „Wir gegen

den Rest der Welt“

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 4


SERIENEMPFEHLUNGEN

„Queen of the south“ ist

eine US-Serie die auf der

lateinamerikanischen

Telenovela „La Reina del

Sur“ basiert. Im

Mittelpunkt des Dramas:

Teresa Mendoza, eine aus

México geflüchtete junge

Frau, die nach dem Mord

an ihrem Drogendealer-

Freund in den USA

Unterschlupf und Schutz

sucht. Zu ihrer eigenen

Überraschung geht sie

dort ein Bündnis mit einer

Person, die ihrer

FSK 14 Vergangenheit angehörte,

ein. So kommt es,

dass sie in das Geschäft

rutscht, welches ihrem Freund das Leben gekostet hat. Ihr Ziel: Den

Anführer des Drogenrings zu Fall zu bringen und ihren Freund zu rächen.

Bei ihrer anschließenden Odysee lernt sie die wichtigsten Hintergründe

zum Drogenhandel und bringt sich strategisch in Stellung, um selbst

Anführerin des Kartells werden zu können.

Diese Actionserie lässt den Zuschauer von Anfang bis Ende mitfiebern

und hält die Spannung. Ein Mexikanisch-amerikanischer Traum mit

„From rags to riches“- Touch.

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 5


SERIENEMPFEHLUNGEN

„Ashley Garcia: Genius in

Love“ ist eine Komödie

aus dem Jahr 2020 mit

Hauptdarstellerin Paulina

Chávez. Die Netflix-

Sitcom erzählt die

Geschichte der

gleichnamigen Ashley

Garcia, die als 15-jährige

nach Kalifornien zu ihrem

Onkel Victor zieht. In

Anbetracht dessen, dass

sie dort als Robotik-

Expertin einen Job bei der

NASA ergattern konnte,

nimmt sie diese Chance

FSK 6 sehr ernst und möchte

ihren Fokus weiterhin auf

Arbeit und Schule richten,

was sich jedoch als nicht ganz so einfach herausstellt. Angesichts

der vielen Variablen der Pubertät, einem Onkel, welcher immer noch in

seinem Teenage-Dream lebt, und neuen Bekannten und Freunden gibt

es immer genug um die Ohren. Erst recht als Victor, ehemaliger

Football-Profi, sie mit seiner Mannschaft bekannt macht. Ob sie bei so

viel Testosteron auch weiterhin einen kühlen Kopf bewahren kann?

„Victorious“ und „Meine Schwester Jessy“- Fans werden diese aktuelle

Variante von Teenager-Problematik und banalen Lachern lieben.

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 6


FILMEMPFEHLUNGEN

Science-Fiction Film,

welcher in einer

dystopischen Welt spielt.

In der Hauptrolle: Rosa

Salazar.

Im Jahre 2563, etwa 300

Jahre nach dem „Großen

Krieg“, sind auf der Erde

die gesellschaftlichen

Systeme zerfallen, sodass

von den ursprünglich 12

reichen Himmelsstädten

nur noch eine, Zalem,

übriggeblieben ist.

Menschen aus allen Teilen

der Welt haben Zuflucht

FSK 14 in der darunter gelegenen

Stadt Iron City gefunden,

deren Mitte die Müllkippe

Zalems ist. Hier ist es, wo der Wissenschaftler Dr. Ido die kaputten Teile

der werdenden Protagonistin findet. So kommt es, dass Alita ein Cyborg

ist, welcher aus einer Waffe kreiert wurde. Ohne Erinnerung an ihre

Vergangenheit lebt sie nun mit Beihilfe eines menschlichen Gehirns. Ihr

Schöpfer ist sich sicher, dass sie ein Schicksal zu erfüllen hat: Den

Kreislauf aus Tod und Zerstörung in Zalem zu brechen. Um dies zu

erfüllen, muss sie jedoch selbst kämpfen und töten. Doch auf dieser

Suche nach ihrer Bestimmung zeigt sich ihre eigentliche Bestimmung…

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 7


FILMEMPFEHLUNGEN

„Fast&Furious“ ist eine

(noch) zehnteilige Filmreihe,

die sich an Elementen

des Street-Racings,

Heist und Agentenfilm-

Genres bedient. Protzige

PS-Boliden, dröhnende

Motoren, coole Typen und

Chicks am Steuer mit einer

vollen Ladung Action: So

könnte man das Rezept

einer der erfolgreichsten

Franchrise-Reihen aller

Zeiten beschreiben. Die

Saga startet im ersten Teil

FSK 12 damit, dass die Polizei

Brian O‘Connor (Paul

Walker) in eine

Tuningszene einschleust, um eine Diebstahlserie aufzuklären. Obwohl

niemand ihn kennt, kann er sich aufgrund seines Fachwissens zu

schnellen Autos und seines Zugangs zu Hochleistungs-Tuningteilen

schnell das Vertrauen der Gang und Dom Toretto (Vin Diesel)

erarbeiten. Ohne dass es jemand ahnt, ermittelt Brian Undercover als

neues Gesicht der halb wahnsinnigen Fahrer der illegalen Autorennen.

Alles schön und gut, bis Freundschaft und Gefühle aufkommen und

Brian merkt, dass das Leben nicht nur schwarz und weiß ist. Eine

Geschichte, die über 20 Jahre später noch mit neuen Elementen

produziert wird.

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 8


FILMEMPFEHLUNGEN

Der Waisenjunge Nathan

Drake (Tom Holland) hat

sich schon seit frühester

Kindheit für Schatzsuche

begeistert. Dies hat er auch

seinem Bruder (Rudy

Pankow) zu verdanken, der

sich eins selbst auf die

Suche nach dem Schatz

begab und ohne jegliche

Spur verschwand. Als

Nathan als junger

Erwachsener auf den

erfahrenen Abenteurer

Victor Sullivan (Mark

FSK 6 Wahlberg) trifft, wird aus

den einstigen Tagträumen

Realität. Gemeinsam

wollen die beiden den riesigen Goldschatz des berühmten Entdeckers

Ferdinand Magellan bergen, der seit 500 Jahren irgendwo auf der Welt

verborgen liegt. Dafür müssen sie jedoch mit der schlagfertigen und

undurchsichtigen Chloe Frazer zusammenarbeiten. Auch der

skrupellose Moncada, dessen Familie vor vielen Jahrhunderten im Besitz

des Schatzes war, erhebt Anspruch auf die Beute. Um das Erbe

Magellans in seinen Besitz zu bringen, ist ihm jedes Mittel recht. Es

beginnt ein Wettlauf um das Gold. Wer eine gesunde Portion Action, ein

paar trockene Lacher sowie Tom Holland in Filmen mag, wird hier auf

gar keinen Fall zu kurz kommen.

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 9


BUCHEMPFEHLUNGEN

Zwanzig Jahre ist es her, dass

vier Jugendliche nachts aus

einem Sommercamp in den

Wald liefen. Zwei von ihnen

wurden kurz darauf brutal

ermordet aufgefunden. Von

den anderen beiden, Gil und

Camille, fehlt seither jede

Spur. Camilles großer Bruder

Paul, mittlerweile ein

angesehener Staatsanwalt,

sitzt gerade an seinem ersten

großen Mordprozess, da wird

plötzlich Gils Leiche gefunden

– und über Nacht holt die

Vergangenheit Paul wieder

FSK 12 ein. Verzweifelt versucht er

herauszufinden, was damals

wirklich geschah. Und gerät

immer tiefer in einen wahren Albtraum. Denn auch er spielte eine Rolle

in dem Drama vor zwanzig Jahren.

„Das Grab im Wald“ ist ein geeigneter Thriller für alle, die Nervenkitzel,

Rätsel und Plot-Twists lieben. Eine verzwickte Geschichte, die in ihren

Bann zieht. Empfehlenswert hierzu ist auch die gleichnamige Kurzserie

auf Netflix, welche die Geschichte aus dem Buch heraus gelungen

adaptiert hat. Es eignet sich optimal als „Danach“-Event, wenn man das

Buch weggelegt hat, jedoch nicht davon loskommt.

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 10


BUCHEMPFEHLUNGEN

Rassismus. Ein allgegenwärtiges,

oftmals aber

bewusstloses Thema. Den

Begriff hat jeder schon

einmal gehört, aber wie

erkläre ich Rassismus?

Fragen über Fragen und

vage Antworten. Das Buch

„Papa, was ist ein

Fremder?“ erzählt den

Dialog zwischen Tochter

und Vater zu genau diesem

Thema. Fragen, wie „Wieso

haben manche Menschen

schwarze und andere weiße

Haut?“, „Sind Ausländer

anders als wir?“, „Ist

FSK 0 Rassismus normal?“, „Kann

ich selbst Rassist werden?“

und „Was können wir tun,

damit sich die Menschen nicht hassen, sondern lieben?“ werden hier

von der 10-jährigen Meriem an ihren Vater, den französischmarokkanischen

Schriftsteller und Autor des Buches, gestellt. Er erklärt

ihr wie Fremdenfeindlichkeit und Rassismus entstehen können und

welche Folgen sie haben, sowohl in der Vergangenheit als auch

Gegenwart und Zukunft. Auch Kolonialismus, Diskriminierung, Ghetto,

Apartheid, Antisemitismus und Völkermord sind Thema des Buches.

Leicht verständlich mit wichtigem Inhalt und definitiv zu empfehlen.

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 11


BUCHEMPFEHLUNGEN

Kann man lieben, ohne sich zu

kennen? Klingt absurd, passt

irgendwo aber auch in unsere

heutige Zeit. Wir sind immer

vernetzter mit Menschen rund

um den Globus. Wir sind

immer mehr online und

vielleicht liegt es auch daran,

dass diese virtuelle Welt

perfekter und schöner

erscheint als die wirkliche, in

der wir uns befinden. „The

man I Never Met“ erzählt die

Geschichte zweier junger

Erwachsenen, die durch Zufall

FSK 6 in einer virtuellen Welt

aneinandergeraten und die

sich innerhalb kurzer Zeit an

einer Schwelle zwischen Virtualität und Realität befinden. Ein

Telefonat, dass zwei Leben verändert - durch ein paar vertauschte

Ziffern. Als Davey Hannah anruft, handelt es sich um ein Versehen, aus

welchem ein nettes Gespräch resultiert, mehr nicht. Wie auch? Er lebt

in Amerika und sie in England. Doch als Davey einen Job in London

annimmt, könnten sich die Leben der beiden kreuzen. Nachrichten

werden zu Telefonaten und Telefonate zu Videocalls. Es fühlt sich an

wie der Anfang von etwas, das Liebe sein könnte. Aber: Gibt es sowas?

Als Davey nicht in London auftaucht und den Kontakt zu Hannah

abbricht, kann sich diese nur fragen, ob er für immer der Mann bleiben

wird, den sie niemals tr

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MUSIKEMPFEHLUNGEN

Autorin: Viktoria Wosch, Q11

LET‘ GO

- Central Cee -

Made you look

- Meghan Trainor -

RUSH

- Måneskin -

2 Be Loved

- Lizzo -

Sure Thing

- Miguel -

STAR WALKIN‘

- Lil Nas X -

Creepin‘

- Metro Boomin,

The Weekend, 21

Savage -

MIRACLE

- Calvin Harris, Ellie

Goulding -

The night we met

- Lord Huron -

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LEBENSSTORIES

Aus den Erzählungen einer Frau, die inmitten des 2.Weltkriegs

in Schlesien geboren wurde. Eine Erzählung über eigene

Erfahrungen und diese wurden ihrer Familie überlieferten.

[Folgender Text wurde ins Deutsche übersetzt]

Am 1. Oktober im Jahre 1939 begann der Krieg, als die erste Bombe in

Welun fiel.

Mein Vater war von 1940-1941 im Militär in Pommern am Meer bei

Danzig stationiert. Er war als Seemann und Rettungssanitäter der

Luftverteidigung tätig. Derzeit war meine Mutter mit ihren Eltern damit

beschäftigt, sich um die Landwirtschaft und den Bauernhof in

Oberschlesien zu kümmern. Hier war bis dato deutsches Terrain, wobei

dies nicht weit vom Fluss Liswarta, welcher die polnische Grenze

markierte, entfernt war. Von dem was meine Eltern und Großeltern

erzählten, wurde unsere Gegend nicht bombardiert. Meine Mutter

hatte drei Brüder im Krieg. Einer fiel in Russland 1941. Zum zweiten

bekamen wir als Familie keine Informationen überbracht; kein

Lebenszeichen, kein Aufenthaltsort. Der dritte war ebenfalls in Russland

stationiert, blieb nach dem Krieg jedoch in Ostdeutschland. Ich erinnere

mich als abends alle Fenster zugemacht und mit Vorhängen zugezogen

wurden; Flugzeuge durchflogen die Gegend und überall wurde das Licht

ausgemacht. Wir mussten uns mit unseren Alltagsklamotten ins Bett

legen, um im Ernstfall fliehen zu können.

1944 kamen die Russen und nahmen alles was es gab mit sich: Uhren,

Nähmaschinen, Radios, Kaffeemühlen. Wir hatten schöne

Porzellanteller an der Wand hängen und die Russen drehten diese und

legten diese ans Ohr weil sie dachten dass es Telefone wären. Weil

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 14


LEBENSSTORIES

keiner sich „am anderen Ende der Leitung“ meldete, schmissen sie diese

auf den Boden, sodass alles in Scherben lag. Sie ließen sich nieder,

kamen, gingen und machten was sie wollten. Meine Mutter hatte ihnen

immer etwas zu Essen gemacht, Brot mit Butter und Kaffee mit Milch;

Zucker hatten wir nicht. In dieser Zeit wurde das deutsche Schlesien erst

langsam zu Polen annektiert. Es gab keine „richtige“ Regierung oder

jemanden, der das Sagen hatte bei uns. So fing es an mit Diebstählen:

Pferde, Rinder, Kleidung, Teppiche. Die Schweine wurden getötet und

ihre Köpfe zwischen den Gittern ihrer Gehege zurückgelassen. Manch

ein Schlesier ist gen Westen weggezogen. Somit gab‘s Bauernhöfe und

Häuser zum Niederlassen; und das taten sie, denn sie konnten polnisch

sprechen. Sie stürmten auf Höfe wie ein Heer Kühe; als sie alles

zerstörten, legten sie Feuer oder zogen zum nächsten Bauernhof weiter.

Es gab keine Kultur, keinen Anstand; sie konnten nicht schreiben aber

schafften es trotzdem in Büros und Verwaltungen.

Eltern mussten die polnische Staatsbürgerschaft annehmen; falls

sich ein mancher widersetzte, wurde er nach Sibirien abgeschoben

und kam nie wieder zurück.

Als ich in die Schule kam, hatten wir bis dato immer deutsch gesprochen

und gebetet und es war dementsprechend schwer polnisch zu lernen,

weil niemand uns dabei half. Bei Rechnungen, Teilen und Malnehmen,

egal ob in Tonnen oder in Litern, half Vater mir und meinem Bruder

immer. Als wir von der Schule kamen, hatte jeder von uns seine

Aufgaben, sei es sich um die Gänse zu kümmern oder mit den Kühen auf

die Weide einen Kilometer hinter den Zugschienen zu gehen. Nach dem

Schulabschluss sind alle zum Arbeiten gegangen oder haben einen

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LEBENSSTORIES

Beruf erlernt wie Schmied, Maurer, Tischler; wir Mädchen lernten das

Schneidern oder wurden Bäckerinnen. Kaum einer hat da noch eine

höhere Schule besucht wie etwa das Gymnasium [Grundschulen

gingen damals bis zur 8.Klasse], geschweige denn eine Universität. Es

gab jede Menge Geschwister in einer Familie und die Kosten für eine

weiterführende schulische Ausbildung waren grundsätzlich nicht

tragbar.

Auf dem Bauernhof hat man alles gemacht und hergestellt: aus Milch

wurde Käse, Quark, Butter; Getreide wurde in die Mühle transportiert

um Mehl zu gewinnen. Dieses wurde dann im Ofen zusammen mit

anderen Produkten zu Brot gebacken. Damals hatte jeder einen

solchen Ofen bei sich zuhause. Es wurden auch Kuchen verschiedener

Art aus Mehl hergestellt, allerdings nur für große Feste. Auf den

Feldern gab es Kohl, welcher über den Winter hinweg in Fässern

gehalten wurde; Kartoffeln wurden mitsamt Heu und Erde zu kleinen

Hügeln auf dem Feld wintertauglich gemacht. Karotten, Petersilie und

Rote Beete wurden in eine kleine Einstülpe auf dem Feld reingelegt

und mit Brettern, Heu und Erde überlappt, damit Mäuse nicht

rankamen.

Aus Zuckerrüben wurde Sirup gekocht, welcher zum Essen und für

Lebkuchen gedacht war. Zu Winter wurde meist ein Schwein getötet

um daraus genug Press- und Leberwurst zu machen. Das Fleisch wurde

in Fässern mit Salz und Wasser gehalten; Schinken und Speck wurden

geräuchert.

Das Getreide auf dem Feld wurde gesät und später in Garben gebunden

und diese in einer Reihe aufgestellt. Ein paar Wettertage später wurden

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LEBENSSTORIES

diese in die Scheunen transportiert und dort mit Werkzeugen

gedroschen. Erst später gab es Anhänger für Pferde zu

landwirtschaftlicher Arbeit und auch Maschinen zum Dreschen. Man

musste viel arbeiten, aber man war an der frischen Luft ohne Abgase

und andere Verunreinigungen in Luft und Natur. Man hatte nicht viel

und schätzte somit das Wenige, was man hatte, umso mehr.

Autorin: Viktoria Wosch, Q11

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SCHÜLERUMFRAGEN

Herzlich willkommen

zurück zum besten

Teil der Zeitung: die

Umfragen sind

wieder da! Diesmal

durfte auch das

Lehrerkollegium (L)

und unser Mensa-

Team (M)

teilnehmen.

Das Säulendiagramm bezieht sich auf den gewünschten Schulstart der

Schülerinnen und Schüler aus der Mittel- und Unterstufe. Während die

fünften, sechsten und achten Klassen lieber früher anfangen und somit

auch früher aufhören wollen, sehen die Zehnten das ganz anders.

Meine These ist: umso älter man wird, desto mehr Schlaf braucht man.

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SCHÜLERUMFRAGEN

Die zweite Frage lautet: „Wenn ihr entscheiden könntet, würdet ihr

Jogginghosen verbieten?“

Es fällt sehr auf, dass nur das Lehrerkollegium diese Frage mit „Ja“

beantwortet hat. Viele Schüler*innen deren Antwort, „mir egal“ lautet,

haben auf Rückfrage gesagt, dass sie selbst keine Jogginghose anziehen,

aber es auch niemand anderen verbieten wollen. Das finde ich fair.

Somit kommen wir auch schon zur letzten und vermutlich

interessantesten Frage. Hier wurde die diesjährige Q11 auf einer Skala

von 1 bis 10 bewertet, wobei 10 eine sehr gute und 1 eine sehr

schlechte Bewertung ist. Besonders die Unterstufe scheint uns sehr zu

mögen, was uns natürlich sehr freut.

Vielen Dank an alle, die bei den Umfragen teilgenommen haben und

bis zum nächsten Mal!

Autorin: Svenja Wochlik, Q11

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LABYRINTH

START

Leicht

Schwer

START

ENDE

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ENDE


KREUZWORTRÄTSEL

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KREUZWORTRÄTSEL - LÖSUNG

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SUDOKU

LEICHT

MITTEL

Lösung auf der nächsten Seite!

SCHWER

SCHWER

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SUDOKU - LÖSUNG

LEICHT

MITTEL

Autorin: Salome Ried, Klasse 10

SCHWER

SCHWER

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FLACHWITZE

Chemielehrer: "Was ist

flüssiger als Wasser?"

Fritzchen: "Hausaufgaben,

die sind überflüssig!"

Lehrer: "76 % aller Schüler in

dieser Klasse haben keine

Ahnung von

Prozentrechnung."

Schüler: "Herr Lehrer, so viele

sind wir doch gar nicht!"

Der Lehrer fragt Fritzchen: "Wo

wurde der Friedensvertrag von

1918 unterschrieben?"

Wie fällt ein Mathematiker

ein Baum?

Er quadriert ihn, damit die

Wurzel wegfällt.

Fritzchen erklärt seinen

Eltern: "Wir haben

Lehrermangel, weil zu viele

Kinder in die Schule gehen.

Daher schlage ich vor, ich

bleibe mal ein paar

Wochen zu Hause, um die

Lehrer zu entlasten!"

Nach längerem Nachdenken

kommt die Antwort: "Unten

rechts!"

"Die Schüler mögen mich nicht, die

Lehrer hassen mich, der

"Ich will nicht in die

Schule!"

"Aber du musst in die

Schule!"

Hausmeister kann mich nicht

leiden, und der Busfahrer kann

mich nicht ausstehen."

Jetzt reiß dich bitte zusammen:

"Du bist jetzt 45 Jahre alt und der

Direktor - du musst in die Schule!".

Autor: Paul Wagner, Q11

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MEMES

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 26


MEMES

Autor: Paul Wagner, Q11

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HOBBYVORSTELLUNG

Name :

Alter :

Niklas Hagg

17 Jahre

Was ist dein Hobby?

Mein Hobby ist das Schiedsrichtern beim

Fußball. Ich bin Teil des Bayerischen

Fußballverbandes und leite Spiele in

verschiedenen Ligen und Altersklassen.

Warum führst du dieses Hobby aus und was magst du daran?

Ich habe schon immer gerne Fußball gespielt und war auch immer

interessiert an den Regeln und der Organisation des Spiels. Als ich hörte,

dass der BfV Schiedsrichter sucht, beschloss ich, es einfach mal

auszuprobieren. Seitdem hat mich das Schiedsrichtern fasziniert. Es ist

eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe, die viel Konzentration

erfordert. Ich mag es, die Spiele aus einer anderen Perspektive zu

erleben und meine Entscheidungen im Spiel zu treffen.

Was ist das Besondere an deinem Hobby?

Das Besondere an meinem Hobby ist die Möglichkeit, Teil des Spiels zu

sein, ohne selbst aktiv am Spiel teilzunehmen. Ich trage dazu bei, dass

das Spiel fair und reibungslos abläuft und habe einen direkten Einfluss

auf den Ausgang des Spiels. Es erfordert viel Fachwissen, Konzentration

und Entscheidungsstärke, um ein guter Schiedsrichter zu sein.

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 28


HOBBYVORSTELLUNG

Wie lange hast du dieses Hobby schon?

Ich bin seit März 2021 Schiedsrichter beim BfV und habe seitdem viele

Spiele geleitet.

Was brauch ich für dein Hobby?

Um Schiedsrichter beim Fußball zu werden, muss man eine Schulung

beim BfV absolvieren und eine Prüfung ablegen. Zudem braucht man

eine Schiedsrichterausrüstung, die aus Trikot, Hose, Stutzen, Schuhen

und einer Pfeife besteht. Auch eine Uhr und ein Notizblock sind hilfreich,

um Zeitstrafen und Spielsituationen zu dokumentieren.

Was gewinnt man durch dein Hobby?

Durch das Schiedsrichtern beim Fußball gewinnt man viele Erfahrungen

und Fähigkeiten, die auch im Alltag nützlich sein können. Man lernt, in

stressigen Situationen Ruhe zu bewahren, Entscheidungen zu treffen

und Verantwortung zu übernehmen. Zudem trägt man dazu bei, dass

das Spiel fair und reibungslos abläuft und kann dabei helfen, die Jugend

zu fördern und Talente zu entdecken.

Sollte jeder einmal dieses Hobby ausprobieren?

Ich denke, dass es sich lohnt, das Schiedsrichtern beim Fußball einmal

auszuprobieren. Es ist eine herausfordernde Aufgabe, die viel

Konzentration und Verantwortung erfordert, aber auch sehr

befriedigend sein kann. Man lernt viel über das Spiel und seine Regeln

und kann dabei helfen, eine faire Spielumgebung zu schaffen.

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HOBBYVORSTELLUNG

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HOBBYVORSTELLUNG

Name :

Alter :

Leander Ackermann

17 Jahre

Was ist dein Hobby?

Ich habe in der neunten Klasse in einer

kleinen Motorradwerkstatt in Denklingen

ein Praktikum bei einem Motorrad-Kfz-

Mechatronik-Meister gemacht. Kurz

darauf fand ich in der Scheune meiner

Urgroßmutter eine 40 Jahre alte Kreidler rmc. Sie wurde ca. 1990 das

letzte Mal, von meinem Onkel, als er 16 war, gefahren. Daraufhin habe

ich begonnen, dieses Motorrad zusammen mit meinem Vater, der

Werkstatt und YouTube-Anleitungen wieder herzurichten.

Warum führst du dieses Hobby aus und was magst du daran?

Ich muss sagen, mir gefallen einfach ältere Autos und Motorräder sehr.

Allein vom Design her.

Ein Vorteil des Restaurierens ist natürlich, dass es deutlich billiger ist, als

sie zu kaufen. Mir gefällt, wie schnell man die Aufgaben und

Funktionsweise von Kupplung, Vergaser, Transformator etc. versteht

und dass man nebenher Podcasts oder Musik hören kann. Es beruhigt

einen, man lernt viel dazu und man hat am Ende ein Ergebnis, welches

man tatsächlich auch benutzen.

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 31


HOBBYVORSTELLUNG

Was ist das Besondere an deinem Hobby?

Ich glaube, es ist etwas, was nicht viele Menschen gerne machen und

mit dem sich noch weniger Menschen gut auskennen.

Wie lange hast du dieses Hobby schon?

Nicht sehr lange. Als ich noch sehr sehr jung war, hat mich mein Vater

immer auf seinem alten Motorrad hinten mitgenommen. Es war also

auch schon sehr lange für mich klar, dass ich einen

Motorradführerschein machen werde. Das Arbeiten an Motorrädern

kam dann erst mit dem Praktikum vor 2 Jahren. Das Restaurieren erst

noch ein Stückchen später.

Was brauch ich für dein Hobby?

Sehr sehr viel Zeit. Will man wirklich ein komplettes Motorrad

restaurieren, braucht man vermutlich mehrere hundert Stunden dafür.

Man braucht viel Lust darauf, sich zu informieren und mit dem Aufbau

von Motorrädern zu beschäftigen. Außerdem natürlich Geduld, und

vielleicht ein kleines bisschen Perfektionismus bzw. Liebe zum Detail.

Grundsätzlich ist es aber ein Hobby, das kein besonderes Talent

voraussetzt.

Was gewinnt man durch dein Hobby?

Man gewinnt ein allgemeines Verständnis, wie Autos, Motorräder und

viele andere Fortbewegungsmittel funktionieren. Zudem (meistens) ein

sehr cooles Motorrad, in das man viel Zeit und Arbeit gesteckt hat, und

das einem in der Regel auch mehr bedeutet.

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 32


HOBBYVORSTELLUNG

Sollte jeder einmal dieses Hobby ausprobieren?

Ich denke eher nicht, nein. Es lohnt sich nur, wenn man sich sicher ist,

dass es den Aufwand (Zeit, Geld) wert ist. Wer sich "an Motorrädern

schrauben" wirklich vorstellen kann, der soll am besten ein Praktikum

machen und herausfinden, ob das Ganze zu einem passt. Erst danach

lohnt es sich, sich zu informieren, etc. Man kann zudem auch ziemlich

schöne Motorräder fahren, ohne dass man sie selbst

zusammengeschraubt hat.

Autor: Niklas Hagg, Q11

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 33


OSTERHOROSKOP

VERSTECK

GESCHENKE

SÜSSIGKEITE

FESTESSEN

FREIZEIT

Als Patriarch der Familie hat der Steinbock

eine unumstößliche Vorbildstellung und

die schwere Verantwortung für die

Wahrung alter Traditionen.

Osterfeierliche Pflichten sind streng

geplant zu verrichten: Eier färben nach

alter Väter Sitte in ausrangierten Tassen,

Gottesdienst-Termine aufschreiben,

Osterbrot backen und frohe Stimmung

anordnen.

Ist alles genau im Bauplan eingezeichnet

Notwendige Gartengeräte

Schokoladenhasen wie sich's gehört

Hart gekochte Eier und Kartoffelsalat

Verwandtenbesuche "abarbeiten“

Auf dem Ventilator VERSTECK

Tütenweise Scherzartikel GESCHENKE

Handgegossene Unikate SÜSSIGKEITE

Ein toller Hecht mit Kichererbsen FESTESSEN

Macht Zirkus im Zirkus FREIZEIT

Was dem Nikolaus recht ist, das ist dem

Osterhasen billig und das Hoppel-Plüsch-

Kostüm war echt preiswert. Also springt

der Wassermann als Überraschungsgast

im Viereck um den Freundeskreis herum,

wirft mit quadratischen Eiern, sorgt mit

der spritzenden Sektflasche für sprühend

gute Laune und vergisst leider vor dem

Kirchgang, sich umzuziehen.

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 34


OSTERHOROSKOP

Das sensible Fischlein kann

sich in die furchtbare, biblische Szene der

Kreuzigung so hineinfühlen, dass es schon

ab Gründonnerstag wie das Leiden Christi

persönlich herumirrt und beim Anblick von

gebackenen Osterlämmern in Tränen

ausbricht. Vor lauter Weltschmerz verpasst

es dann sogar die Auferstehungsfröhlichkeit

und lutscht die Zuckerhäschen erst etliche

Tage später.

VERSTECK Wasserdicht verpackt im Aquarium

GESCHENKE Eine melodische Windharfe

SÜSSIGKEITE Likörgefüllte Eier und Schaumwaffeln

FESTESSEN Ganz falscher Hase, vegetarisch

FREIZEIT Tagträumerei am See

Unter dem groben Hackklotz VERSTECK

DVD "Der Terminator" GESCHENKE

Knackige Krokant-Eierchen SÜSSIGKEITE

Steak vom Grill im Graupelschauer FESTESSEN

Eierweitwurf-Turnier FREIZEIT

Wie richtige Streithähne gehen Hennen

und Karnickel aufeinander los. Der Zoff-

Grund ist das Osterei, die eine legt es, der

andere malt es an, aber wer hat's

erfunden? Wenn sich bei Widders die

ganze Sippschaft zum Osterfest trifft, dann

ist Action angesagt - es finden sich immer

Konfliktstoff und Wettkämpfe unter

Widdern werden mit Eiern ausgetragen,

hartgesotten selbstverständlich.

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 35


OSTERHOROSKOP

Wenn der "Held des Tages"

sauer eingelegt am Ostersonntag in der

Bratpfanne köchelt, freut sich der Stier auf

den kulinarischen Genuss. Dass der flotte

Hüpfer vor seiner endgültigen Bestimmung

noch eine Menge leckerer, wachsweicher

Eier mit netten Malereien verziert hat, war

ein schöner Zug von ihm und er kriegt

dafür den Ehrenplatz in der gemütlich

schmausenden Oster-Tischrunde.

VERSTECK

GESCHENKE

SÜSSIGKEITE

FESTESSEN

FREIZEIT

Ein Weiden-Nestchen mit Echtmoos

Konzertkarte für Volksmusik

Ein dickes Ei mit Pralinenfüllung

Meister Lampe als Festtagsbraten

Zu den Großeltern aufs Land fahren

Im Zeitungsrohr, am Faxgerät

Luftige Fahrradkluft

Mini-Schokohäschen zum Verteilen

Picknick im Party-Pavillon

Quasselt dem Osterhasen ein Ohr ab

VERSTECK

GESCHENKE

SÜSSIGKEITE

FESTESSEN

FREIZEIT

Bunt bemalt und hart gekocht sind die

Dinger langweilig, "Neue Eier braucht

das Land!", ruft der Zwilling und

beschriftet die Ostersymbole mit

frechen Sprüchen, dummen Fragen,

Rätseln oder Witzen. Die wirft er keck

nach den Nächststehenden, fordert zum

Weitergeben auf und hat damit

zuwerfend schnell eine lustige

Gesprächsrunde angezettelt.

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 36


OSTERHOROSKOP

Es riecht nach Weihnachten,

wenn in der Familie Krebs die

Ostervorbereitungen auf vollen Touren

laufen, die Kinder formen Teig-Kaninchen,

Vater laubsägt einen Türkranz, Tante

Trude werkelt mit Mutter am heimischen

Herd und Oma hängt bunte Eier in den

Fliederstrauch. Der Opa hüpft derweil

durch die Botanik und spielt Verstecken

mit dem gefräßigen Hund.

VERSTECK

GESCHENKE

SÜSSIGKEITE

FESTESSEN

FREIZEIT

In weich-warmen Kuschelecken

Selbst gestrickte Socken und Mützen

Niedliche Schokofiguren und Gelee-Eier

Hähnchenbrust im Speckmantel

Mit Kind und Kegel in den Streichelzoo

Unter Kaiserkronen im Park

Protzige Schmuckstücke

Edelmarzipan-Häschen

Rehrückenfilet im Restaurant

Eine Kutschen-Stadtrundfahrt

VERSTECK

GESCHENKE

SÜSSIGKEITE

FESTESSEN

FREIZEIT

Man möge ihm einen herrlich strahlenden

Frühlingstag zum Präsentieren seiner

glänzenden Ostergarderobe bieten,

Blütenpracht für die Eiersuche im

Schlossgarten und illustre Gäste in

Partylaune, damit der Löwe ein

großartiges Festspiel veranstalten kann.

Livrierte Diener reichen Erfrischungen,

kreatives Osterbasteln ist organisiert und

der Auftritt ist gelungen.

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 37


OSTERHOROSKOP

Seit Fasching hat die Jungfrau

wieder das alljährliche

Entschlackungsritual durchgezogen, sie

fühlt sich porentief gereinigt von allem

unnötigen Ballast an Leib und Seele. Am

Ostersonntag geht es dann

ernährungstechnisch wieder ins pralle

Leben, es gibt zum Fasten-Brechen einen

geschnitzelten Apfel und weil jeder

Bissen 200-mal gekaut wird, dehnt sich

das Frühstück bis zum Montag.

VERSTECK

GESCHENKE

SÜSSIGKEITE

FESTESSEN

FREIZEIT

In Schubladen und Aktenschränken

Obst- und Gemüsesäfte aus Bioanbau

Ein Stück Kandis in heißem Wasser

fettarme Schonkost im Fasten-Club

Gesundheitsmarsch zum Kneipp-Becken

Harmonisch in die Deko eingefügt

Seidenbemalte Zudecke

Zuckerbäckerfigürchen im Nest

Erlesene Häppchen werden gereicht

Lustwandeln im Sonnenschein

VERSTECK

GESCHENKE

SÜSSIGKEITE

FESTESSEN

FREIZEIT

Kunst am Ei und schöngeistige Ostertage

bietet eine Waage bei ihrer kleinen, feinen

Hobbykünstlerausstellung dem geneigten

Besucher. Beim Tag der offenen Tür

werden Gäste charmant bewirtet,

liebreizend umgarnt und diplomatisch

zum Kauf genötigt. Was das mit dem

tieferen Sinn von Ostern zu tun hat? Gar

nichts, Waagen sind mehr für die hübsche

Oberfläche zuständig.

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 38


OSTERHOROSKOP

Wieder einmal hat der Skorpion als

Schwarzes Schaf der Familie

zugeschlagen und das letzte Oster-Tabu

rigoros gebrochen. Da hat man den

Kinderchen doch immer so nett die Story

vom eierlegenden Hasen vorlügen

können und der kompromisslose

Illusions-Zerstörer räumt gnadenlos den

schönen Osterbetrug aus der Welt. Dabei

war der Kleinste doch erst zarte 16 Jahre!

VERSTECK

GESCHENKE

SÜSSIGKEITE

FESTESSEN

FREIZEIT

Spinnverwebter Gewölbekeller

Horrorkrimi-Gruselschocker-Buch

Bitterschokolade mit Chili

Currywurst in der Imbissbude

Umtrunk in giftig verbohrtem Schweigen

Suchhilfe mit "Heiß-kalt"-Tipps

Kuscheltier als Talisman

Gefüllte Creme-Waffeleier

Brunch mit allen Schikanen

Spiele-Nachmittag mit Nachbarn

Schützen lieben die Symbolik, mit der alte

Bräuche Glauben oder Aberglauben

vertiefen, darüber kann man so schön

vollmundig philosophieren; richtig feurig

wird ihre Begeisterung, wenn Flammen

im Spiel sind. Ein großes Osterfeuer wird

zur Begrüßung der Sonne angefacht,

daran werden Räder entzündet, die als

Glücksbringer und Böse-Geister-

Vertreiber brennend ins Tal rollen.

VERSTECK

GESCHENKE

SÜSSIGKEITE

FESTESSEN

FREIZEIT

Autor: Niklas Hagg, Q11

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 39


NEIN ZU TABLETS IN DER SCHULE!

In den letzten Jahren haben Tablets in vielen Schulen Einzug gehalten.

Die digitale Welt ist auch in der Bildung angekommen. Doch stellt sich

die Frage, ob der Einsatz von Tablets in der Schule wirklich sinnvoll ist

und welche Auswirkungen dies auf den Lernprozess hat. In diesem

Artikel werden pro und contra Argumente aufgeführt, um anschließend

eine Schlussfolgerung zu ziehen.

Ein großes Argument für den Einsatz von Tablets in der Schule ist die

digitale Kompetenz. Wir leben in einer immer stärker digitalisierten

Welt und es ist wichtig, dass Schülerinnen und Schüler bereits frühzeitig

damit vertraut gemacht werden. Tablets bieten hier eine gute

Möglichkeit, um Schülerinnen und Schüler an den Umgang mit digitalen

Medien heranzuführen und sie in ihrer digitalen Kompetenz zu fördern.

Ein weiterer Vorteil von Tablets ist, dass sie eine interaktive

Lernumgebung schaffen können. Die Schülerinnen und Schüler können

multimediale Inhalte abrufen und interaktiv mit dem

Unterrichtsmaterial arbeiten. Dies kann dazu beitragen, dass die

Schülerinnen und Schüler motivierter und engagierter lernen.

Zudem können Tablets auch dabei helfen, den Schulalltag zu

organisieren. Lehrerinnen und Lehrer können zum Beispiel digitale

Notizbücher und Kalender nutzen, um den Unterricht besser zu planen

und zu strukturieren.

Auf der anderen Seite gibt es auch Argumente gegen den Einsatz von

Tablets in der Schule. Ein oft genanntes Argument ist, dass Tablets den

sozialen Kontakt zwischen Schülerinnen und Schülern einschränken

können. Wenn Schülerinnen und Schüler in der Schule nur noch auf ihre

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 40


NEIN ZU TABLETS IN DER SCHULE!

Tablets starren, kann das dazu führen, dass sie weniger miteinander

sprechen und kommunizieren.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Ablenkung durch Tablets. Wenn

Schülerinnen und Schüler während des Unterrichts Zugang zu Tablets

haben, kann es passieren, dass sie sich ablenken lassen und nicht mehr

auf den Unterricht konzentrieren. Statt zu lernen, surfen sie im Internet

oder spielen Spiele auf dem Tablet.

Auch gibt es Bedenken bezüglich der Gesundheit. Schülerinnen und

Schüler, die viel Zeit vor dem Tablet verbringen, können unter

Augenproblemen 1 und Haltungsschäden leiden.

Tablets können im Unterricht als wertvolle Unterstützung dienen,

solange sie sinnvoll eingesetzt werden und von der Schule kontrolliert

werden. Sie können den Schulalltag bereichern, digitale Kompetenzen

verbessern und eine interaktive Lernumgebung schaffen. Dennoch ist es

wichtig, dass der Unterricht im Vordergrund steht und die Schülerinnen

und Schüler nicht von den Tablets abgelenkt werden. Aus diesem Grund

sollten Tablets nur erlaubt sein, wenn sie von der Schule überwacht

werden.

Autor: Niklas Hagg, Q11

1

Quelle: https://jamanetwork.com/journals/jamaophthalmology/fullarticle/2774808

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 41


TESTE DICH!

Welcher Lerntyp bin ich?

Jeder Mensch lernt anders. Die eine muss sich etwas durchlesen, um

Informationen bestmöglich abspeichern zu können, ein anderer muss

die Erklärungen hören und wieder andere müssen die Inhalte

besprechen und diskutieren, um alles zu behalten. Wer seinen Lerntyp

kennt, kann seine Lernleistung deutlich verbessern.

Wie lernst du am besten?

a) Durch Lesen von Texten und Büchern.

b) Durch Zuhören von Vorträgen oder Videos.

c) Durch praktisches Ausprobieren und Experimentieren.

Wie behältst du Informationen am besten im Gedächtnis?

a) Durch Wiederholungen und schriftliche Zusammenfassungen.

b) Durch das Hören von Informationen, z.B. durch das Anhören von

Podcasts.

c) Durch Anwenden der Informationen in praktischen Übungen.

Wie gehst du mit schwierigen Themen um?

a) Ich setze mich hin und arbeite mich durch den Stoff, auch wenn es

länger dauert.

b) Ich suche nach alternativen Erklärungen oder Beispielen, um das

Thema besser zu verstehen.

c) Ich bespreche das Thema mit anderen oder suche mir eine Gruppe,

um gemeinsam zu lernen.

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 42


TESTE DICH!

Wie sieht dein Arbeitsplatz beim Lernen aus?

a) Ein ordentlicher, aufgeräumter Arbeitsplatz ohne Ablenkungen.

b) Eine ruhige Umgebung, in der ich mich konzentrieren kann.

c) Ein kreativer oder dynamischer Raum, in dem ich mich frei bewegen

und experimentieren kann.

Wie motivierst du dich beim Lernen?

a) Durch das Setzen von Zielen und Belohnungen.

b) Durch das Finden von persönlichem Interesse oder

Anwendungsmöglichkeiten.

c) Durch das Lernen mit anderen oder das Teilen von Wissen und

Erfahrungen.

Auswertung:

Mehrheit a): Du bist ein visueller Lerntyp und behältst Informationen

am besten, wenn du sie schriftlich festhältst oder visuelle Hilfsmittel wie

Grafiken und Diagramme nutzt.

Mehrheit b): Du bist ein auditiver Lerntyp und lernst am besten durch

Zuhören und Diskutieren von Informationen.

Mehrheit c): Du bist ein kinästhetischer Lerntyp und lernst am besten

durch praktisches Ausprobieren und Experimentieren, sowie durch

Austausch und Zusammenarbeit mit anderen.

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 43


TESTE DICH!

Was ist mein Charakter?

Eine Frage, die für viele Menschen besonders interessant ist: Was

zeichnet mich aus? Es sind der Charakter und die Persönlichkeit, die

einen jeden Menschen so individuell machen. Allerdings lassen sich

genau diese gar nicht so leicht beschreiben. Natürlich kann jeder

Mensch verschiedene Aspekte und Eigenschaften haben und kein Test

kann das zu 100% abbilden. Dennoch kann der Test eine

Orientierungshilfe sein und dazu beitragen, sich selbst besser

kennenzulernen.

Wenn du eine Entscheidung treffen musst, wie gehst du vor?

a) Ich vertraue meinem Bauchgefühl und entscheide impulsiv.

b) Ich analysiere die Vor- und Nachteile gründlich, bevor ich eine

Entscheidung treffe.

c) Ich treffe Entscheidungen in Abhängigkeit von meiner Stimmung.

Wie verhältst du dich in sozialen Situationen?

a) Ich bin gerne der Mittelpunkt und unterhalte gerne andere.

b) Ich bevorzuge tiefsinnige Gespräche in kleineren Gruppen.

c) Ich bin schüchtern und meide große Gruppen.

Wie wichtig ist dir Ordnung und Struktur?

a) Ich brauche keine strikte Ordnung, ein gewisses Chaos ist okay.

b) Ich schätze eine gewisse Ordnung, um effektiv arbeiten zu können.

c) Ich bin sehr ordnungsliebend und brauche Struktur, um mich

wohlzufühlen.

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 44


TESTE DICH!

Wie gehst du mit Stress um?

a) Ich versuche, Stress zu vermeiden und gehe Konflikten aus dem

Weg.

b) Ich gehe Probleme direkt an und versuche sie zu lösen.

c) Ich lasse mich schnell stressen und bin oft überfordert.

Wie offen bist du für neue Erfahrungen?

a) Ich bin immer auf der Suche nach neuen Abenteuern und

Herausforderungen.

b) Ich probiere gerne Neues aus, aber bleibe auch gerne in meiner

Komfortzone.

c) Ich bin eher skeptisch und zurückhaltend gegenüber Neuem.

Auswertung:

Mehrheit a): Du bist impulsiv und abenteuerlustig. Du liebst es, im

Mittelpunkt zu stehen und neue Erfahrungen zu machen. Du bist mutig

und scheust keine Risiken.

Mehrheit b): Du bist analytisch und reflektiert. Du bevorzugst

tiefgründige Gespräche und bist auf der Suche nach Wahrheit und

Klarheit. Du bist verantwortungsbewusst und zuverlässig.

Mehrheit c): Du bist sensibel und introvertiert. Du legst Wert auf

Struktur und Ordnung und meidest Konflikte und Stress. Du bist kreativ

und einfühlsam.

Autor: Niklas Hagg, Q11

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 45


DIESE VIER SCHULPROBLEME MÜSSTEN GELÖST WERDEN!

Das deutsche Bildungssystem hat viele Probleme. Aber was muss sich

denn verändern, damit das deutsche Schulsystem wieder besser

funktioniert? Ein paar Beispiele.

1. Es fehlen jede Menge Lehrer

Wenn Schulen neue Lehrerinnen oder Lehrer einstellen wollen,

dann finden sie ganz oft niemanden der diesen Job machen

möchte. Die Bedingungen für Lehrer müssten besser werden,

damit wieder mehr junge Menschen Lehrer werden wollen.

2. Schulgebäude veraltet

Oft sind Schulgebäude schon ziemlich alt und hatten ihre besten

Tage hinter sich. Die Schultoiletten sind kaputt und auch viele

Sporthallen sind in einem schlechten Zustand. Es müsste mehr

Geld ausgegeben werden, um alles in Ordnung zu bringen.

Mehr Geld ausgeben müsste man auch für das dritte Problem:

3. Schlechte Ausstattung

Viele Schulen sind schlecht ausgestattet, sie haben nur

langsames oder gar kein Internet – Computer oder Tablets

fehlen. Und auch Lehrerinnen und Lehrer müssten besser

geschult werden, damit sie die neue Technik – gemeinsam mit

den Schülern und Schülerinnen – auch sinnvoll einsetzen

können.

4. Wer bestimmt das?

Es gibt noch ein großes Problem das ihr allerdings nicht auf den

ersten Blick in der Schule erkennen könnt. Es gibt Gerangel

darum, wer bei all diesen wichtigen Aufgaben mitreden darf. Die

Politiker und Politikerinnen müssten also irgendwie einen Weg

finden, wie die Probleme gelöst werden könnten.

Autor: Niklas Hagg, Q11 BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 46


DER BUNDESTAG SOLL SCHRUMPFEN

736 Politiker und Politikerinnen sitzen im deutschen Bundestag und

damit ist er das zweitgrößte Parlament der Welt – klingt doch eigentlich

cool. Besonders groß sein ist allerdings bei Parlamenten nicht unbedingt

cool. Das liegt zum Beispiel daran, dass ein riesiges Parlament nicht so

gut arbeiten kann. Denn Politikerinnen und Politiker diskutieren über

wichtige Gesetze und das kennt ihr vielleicht auch aus der Schule: Je

mehr Leute bei einer großen Diskussion mitreden, desto

unübersichtlicher wird es. Es dauert ewig bis alle Meinungen

ausgetauscht sind und es wird schwieriger auf eine gemeinsame

Entscheidung zu einigen. Aber so ein riesiges Parlament macht noch

mehr Probleme: Es ist teuer. Die Politiker und Politikerinnen müssen

bezahlt werden für ihre Arbeit, auch Büros, Dienstwagen und Handys

kosten Geld. Immer mehr Politikerinnen und Politiker kosten auch

immer mehr Geld. Und zu guter Letzt brauchen sie auch mehr Platz. Ein

paar Stühle sind schon dazu gebaut worden, aber irgendwann platzt der

Saal einfach aus allen Nähten.

Take-away

Also mehr Politikerinnen und Politiker im Bundestag:

• Brauchen mehr Platz

• Kosten mehr Geld

• Haben es schwer, gut zusammenzuarbeiten

Autor: Niklas Hagg, Q11

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 47


WIE SICH DIE KATHOLISCHE KIRCHE ÄNDERN WILL

Die katholische Kirche will in Zukunft einiges ändern. Um genauere

Pläne zu schmieden, hat nun ein großes Treffen stattgefunden. Das

Besondere an diesem Treffen ist, das dort nicht nur Bischöfe und

Priester der katholischen Kirche zusammensitzen, die Teilnehmenden

sind etwa zur Hälfte nämlich Laien – so werden in der Kirche die

Menschen genannt, die keine Priester sind. Bei dem Treffen sprechen

sie darüber, was sich in der katholischen Kirche ändern soll. Denn viele

Regeln, die es in der katholischen Kirche gibt sind schon super alt und

gelten seit hunderten Jahren. Zum Beispiel haben eigentlich nur Männer

das sagen: Nur sie dürfen Priester werden und dann wichtige

Entscheidungen treffen. Frauen hingegen haben viel weniger Einfluss,

auch homosexuelle Menschen (also Männer die Männer lieben und

Frauen die Frauen lieben) wurden in der katholischen Kirche bei vielen

Dingen benachteiligt oder ausgeschlossen. Deshalb wollen die meisten

Teilnehmenden bei dem Treffen einiges ändern. Am 10.03.23 wurde

beispielsweise beschlossen, dass Frauen in Zukunft in einer Messe (also

in einer bestimmten Art von Gottesdienst) predigen dürfen – bisher war

das nicht möglich. Außerdem sollen homosexuelle Paare besser

anerkannt werden, künftig sollen auch die den Segen der katholischen

Kirche bekommen können. ABER: Die katholische Kirche in Deutschland

kann vieles nicht allein bestimmen, denn der oberste Chef der Kirche ist

der Papst im Vatikan in Rom. Bei wichtigen Dingen hat er immer das

letzte Wort und viele Vorschläge aus Deutschland kommen bei ihm und

im Vatikan gar nicht gut an.

Autor: Niklas Hagg, Q11

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 48


SCHULE OHNE RASSISMUS – SCHULE MIT COURAGE

„Share your story, anonymously“ – Das Ziel dieses Projekts war es,

Personen, die diskriminiert wurden, sind oder werden, die

Möglichkeit zu geben, ihre Geschichte zu teilen. Jedoch gab es auch

eine Person, die diese Möglichkeit ausnutzte, um zu diskriminieren.

Diesen Text wollen wir euch zeigen und anschließend unsere

Meinung kundtun. Wir bedanken uns dennoch für alle Beiträge, die

uns erreicht haben!

TRIGGER WARNUNG: Suizid, Anti-Queer, Hassrede – Dieser

Beitrag reproduziert Diskriminierung.

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter androgyner Mensch, sehr

geehrter androgyne, sehr geehrter bigender, sehr geehrte Frau zu Mann und

sehr geehrter Mann zu Frau, sehr geehrter gender variabel, sehr geehrter

genderqueer, sehr geehrter intersexuell, sehr geehrter weder noch, sehr

geehrter geschlechtslos, sehr geehrter nicht-binär, sehr geehrter Pangender,

sehr geehrtes Pangeschlecht, sehr geehrter trans, sehr geehrter transweiblich

und sehr geehrter transmännlich, sehr geehrter Transmann, sehr geehrter

Transmensch, sehr geehrte Transfrau, sehr geehrter trans*, sehr geehrte

trans*weiblich und sehr geehrter trans*männlich, sehr geehrter Trans*Mann,

sehr geehrte Trans*Frau, sehr geehrter Trans*Mensch, sehr geehrter

transfeminin, sehr geehrter Transgender, sehr geehrte transgender weiblich

und sehr geehrter transgender männlich, sehr geehrter Transgender Mann, sehr

geehrter Transgender Mensch und sehr geehrte Transgender Frau, sehr

geehrter transmaskulin, sehr geehrter transsexuell, sehr geehrte weiblichtranssexuell

und sehr geehrter männlich-transsexuell, sehr geehrter

transsexueller Mann, sehr geehrte transsexuelle Person, sehr geehrte

transsexuelle Frau, sehr geehrter Inter*, sehr geehrte Inter*weiblich und sehr

geehrter Inter*männlich, sehr geehrter Inter*Mann und sehr geehrte Inter*Frau,

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 49


SCHULE OHNE RASSISMUS – SCHULE MIT COURAGE

sehr geehrter Inter*Mensch, sehr geehrter intergender, sehr geehrte

intergeschlechtlich, sehr geehrte zweigeschlechtliche, sehr geehrte Zwitter, sehr

geehrte Hermaphroditen, sehr geehrte Two Spirit drittes Geschlecht, sehr

geehrte Viertes Geschlecht, sehr geehrte XY-Frau, sehr geehrter Butch, sehr

geehrte Femme, sehr geehrter Drag, sehr geehrter Transvestit, sehr geehrte

Cross-Gender und sehr geehrte weitere Geschlechter.

Da ich nun mit meiner Begrüßung der hoffentlich allen erwähnten

Geschlechter fertig bin, möchte ich nun ein Gedicht über die LGBTQIA+

Gemeinschaft schreiben:

Als Konservativer missfällt mir diese

Welt,

In der ein Zwitter einem Two-Spirit

gefällt.

Transgender und Queer, das ist mir zu

viel,

das führt uns alle in ein tödliches Spiel.

Die Tradition, die Familie, das ist es, was

zählt,

nicht dieses moderne Zeug, das mich

täglich quält

Ob Transfeminin oder Transfrau,

Beides das gleiche das weiß ich genau.

Diese bunte Welt ist ein Zeichen des

Verfalls,

alles muss man akzeptieren, in meinen

Augen keinesfalls

Lasst uns zurückkehren zu der

Normalität,

wie sie auch meine liebe

Großmutter noch versteht.

Ich verabscheue diese offene

Toleranz,

denn sie führt uns nur in den

moralischen Untergang.

1000 Geschlechter ein einziger

Firlefanz.

Die LGBTQ-Community, ein Symbol

für den Niedergang

ich weigere mich, diesem Trend zu

folgen

Auch wenn es den meisten missfällt

Es ist meine Meinung, das werd ich

nicht leugnen.

Ob der Schreiber dieses Gedichts

eine 1 erhält?

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 50


SCHULE OHNE RASSISMUS – SCHULE MIT COURAGE

Wie es sich anfühlt ausgegrenzt, gemobbt oder gedemütigt zu werden,

ist vielen nicht bewusst. Was ist Rassismus? Was ist Sexismus? Was ist

die LGBTQIA+-Community? Es sollte mehr darüber aufgeklärt werden,

denn es gibt einige Personen, die mit den Begriffen nichts anfangen

können und doch sollte es Allgemeinwissen sein.

Sehr geehrte Damen und Herren, ...; Liebe Frau... Lieber Herr...; oder

doch nur sehr geehrter Mensch? Manche Leute treffen genau auf diese

klassischen Begrüßungen nicht zu, bzw. fühlen sich diskriminiert. Aber

welche Möglichkeiten gibt es, um beide Seiten unter einen Hut zu

bringen - dass sich keiner diskriminiert fühlt, aber jeder eine einfache

Begrüßungsformel verwenden kann, ohne jede einzelne

Geschlechtsidentität aufzuzählen?

Gendern ist ein sehr aktuelles Thema. Warum identifiziert man sich

nicht mit dem biologischen Geschlecht? Es ist wichtig, hier zwei Begriffe

zu trennen: das biologische Geschlecht und die Geschlechtsidentität.

Geschlechtsidentität ist unabhängig von dem biologischen Geschlecht

eines Menschen zu verstehen. Die Geschlechtsidentität ist die

Eigenwahrnehmung und Eigenerfahrung einer Person, im Hinblick auf

das persönliche Körperempfinden oder auch verschiedene

Geschlechtspräsentationen (Kleidung, Sprache, Auftreten). Die eigene

Geschlechtsidentität ist nicht unbedingt für andere sichtbar bzw.

wahrnehmbar.

Das biologische Geschlecht bezeichnet die Geschlechtsmerkmale eines

Körpers. Dies wird meist bei der Geburt einer Person zugewiesen, die

Optionen sind weiblich, männlich oder auch intersex (weibliche, sowie

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 51


SCHULE OHNE RASSISMUS – SCHULE MIT COURAGE

männliche Geschlechtsmerkmale). Dies ist zu unterscheiden von der

Geschlechtsidentität, was es gesellschaftlich aber oft nicht wird.

Und genau hier liegt das Problem. Deine Geschlechtsidentität wird dir

nicht bei der Geburt zugewiesen. Du entscheidest selbst, wer du bist.

Nicht die Gesellschaft, nicht das Krankenhaus, nicht deine Eltern.

Doch wie fühlt es sich an diskriminiert zu werden? Folgendes Szenario:

Wie muss es sich anfühlen, jeden Tag als ein Mädchen betitelt zu

werden, aufgrund des eigenen Namens, des Aussehens? Sehe ich noch

zu weiblich aus? Ist mein Körper zu weiblich? Muss ich mich äußerlich

verändern nur um gesellschaftlich akzeptiert zu werden? Muss ich MICH

verändern für die anderen, damit es ihnen leichter fällt mich von den

zwei traditionellen Geschlechtern zu unterscheiden? Verändere ich

mich, damit ich es der Gesellschaft leichter fällt, mich einzuordnen? Wer

hat denn gesagt, ich muss es der Gesellschaft leicht machen? Warum

darf ich mich nicht so kleiden, verhalten und reden wie ich mich wohl

fühle? Seit wann geht es darum, anderen das Leben leicht zu machen,

indem ich mir mein eigenes schwer mache. Ich darf so sein, wie ich

möchte. Ich darf ICH sein. „Lebe dein Leben wie es dir gefällt.“

Es gibt viele Unstimmigkeiten bezüglich des Genderns. Die Gruppe, die

das Gendern durchsetzen möchte, die Gruppe, die das Gendern für

Schwachsinn hält und die Gruppe, die das ganze Thema überhaupt nicht

interessiert. Jeder hat das Recht auf freie Entfaltung seiner

Persönlichkeit und jeder hat das Recht auf Gleichberechtigung.

Warum sollte also eine Person anders behandelt werden, weil sie sich

selbst gefunden hat? Nur weil man endlich herausgefunden hat wer

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 52


SCHULE OHNE RASSISMUS – SCHULE MIT COURAGE

man ist, muss man doch nicht in der Öffentlichkeit sein wahres Ich

verstecken.

Wieso ist es so schwer zu akzeptieren, dass die Menschen nicht alle

gleich sind?

Anonym schrieb in deren Gedicht über ein großes Themengebiet:

LGBTQ+

„Transgender und Queer, das ist mir zu viel, das führt uns alle in ein

tödliches Spiel.“

Um auf das hier genannte Wort „tödlich“ einzugehen, eine Befragung

von queeren Jugendlichen zeigt, wie viele der Community schon einmal

über Suizid nachgedacht oder versucht haben, sich das Leben zu

nehmen.

Transgender Jugendliche sind von den 2,5 Millionen Befragten mit

einem 5,87 mal höheren Suizidrisiko, die am meisten bedrohte Gruppe.

Bisexuelle folgen mit einem um 4,87-mal erhöhten Risiko. Am

dritthäufigsten denken homosexuelle Jugendliche über Suizid nach oder

üben einen Versuch aus. Im Vergleich zu heterosexuellen Gleichaltrigen

ist das ein 3,71 höheres Risiko.

Schockierend jedoch ist, dass Suizid die zweithäufigste Todesursache bei

jungen Menschen ist 1 – Macht euch mal darüber Gedanken.

„Die Tradition, die Familie das ist es, was zählt,“ schrieb der Autor. Ja,

1

Quelle: https://www.maenner.media/gesundheit/psychologie/Metaanalysestudien-suizidgefahr-lgbtiq/

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 53


SCHULE OHNE RASSISMUS – SCHULE MIT COURAGE

das stimmt. Familie ist das, was zählt. Familie, egal wie sie aussieht. Ob

man eine Mutter und einen Vater hat, oder zwei Mütter, zwei Väter,

eine Mutter, einen Vater; alles ist besser als keines. Familie ist, egal wie

sie aussieht, das Wichtigste.

Die Tradition ist für viele Menschen in Deutschland bedeutend. Aber

wenn wir in die Vergangenheit schauen, wann hat es uns jemals

geholfen, an den guten alten Zeiten festzuhalten? Auch wenn

Veränderung schwerfällt, ist es essenziel für das Überleben einer

Gesellschaft.

„[…] Ob transfeminin oder Transfrau […]“ – Die Definition der beiden

Begriffe scheint nicht ganz klar zu sein. Als Transfrau bezeichnet wird

eine Frau, deren Geschlechtsidentität weiblich ist, aber bei der Geburt

einen männlichen Geschlechtseintrag erhalten hat. Als transfeminin

bezeichnet wird eine Person, der bei der Geburt nicht das weibliche

Geschlecht zugewiesen wurde, die aber weiblich oder teilweise weiblich

ist. Das heißt, der bedeutende Unterschied zwischen diesen beiden

Begriffen ist: Transfeminin geht über die Bezeichnung Transfrau hinaus,

denn er beschreibt zusätzlich noch alle Personen, die sich nur als

teilweise weiblich einordnen. Doch als Transfrau wird lediglich eine Frau

bezeichnet, die bei der Geburt als männlich bezeichnet wurde.

Demnach ist es nicht dasselbe. Das gilt auch für die anderen Identitäten.

Wenn man sich ein wenig im Internet informiert, findet man auch

schnell heraus, dass jeder Begriff seine eigene Bedeutung hat. Bedeutet,

wenn man schon seine Meinung über das Thema teilt, sollte man sich

vorher darüber informieren, bevor falsche Thesen aufgestellt werden.

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 54


SCHULE OHNE RASSISMUS – SCHULE MIT COURAGE

Schau aus dem Fenster in die Natur, beobachte, dass es blüht und

sprießt, es wird wieder bunter, denn der Frühling kommt. Ist der

Frühling nicht die Wiedergeburt der Erde nach dem harten Winter?

Wird die Welt nicht wiederbelebt und zerfällt nicht? „Diese bunte Welt

ist ein Zeichen des Verfalls, […]“. Ist die Welt wirklich mit so viel

Diversität dem Untergang geweiht? Nein, im Gegenteil: Blumen

sprießen, Menschen gehen hinaus, es ist nicht mehr so traurig und grau.

Die Welt wird bunter. Und das ist genau das was passieren sollte.

Wiederbelebung, kein Zerfall. Die Welt ist schöner in Farben als in

Graustufen.

„Ich weigere mich, diesem Trend zu folgen […]“ – LGBTQIA+ ist kein

Trend! Das ist nicht seit dem Jahr 2018 passiert, dass Menschen sich

nicht mit dem biologischen Geschlecht identifizieren. Dieser Wandel ist

Menschengeschichte! Wer weiß, vielleicht auch in der Zeit „deiner

lieben Großmutter“, haben sich Menschen vor der Öffentlichkeit, ihre

wahre Identität, versteckt, um sich selbst zu schützen. Zur LGBTQ+

Community zu gehören ist aber keineswegs ein Trend. Es outen sich

immer mehr Leute als queer, da das Bewusstsein steigt und so mehr

Menschen einen Begriff finden können, mit dem sie sich identifizieren

können.

Wir machen uns stark für eine offene Schule und Gesellschaft und

möchten die Menschen so akzeptieren, wie sie sind. Diese Ziele

verfolgen nicht nur wir, aber hoffentlich bald alle. Klärt euch auf über

die verschiedenen Geschlechtsidentitäten, redet mit Menschen, die sich

geoutet haben und versucht ihre Gründe zu verstehen und zu

akzeptieren. Es sind nicht alle Identitäten dieselben und jeder Mensch

hat es verdient nicht diskriminiert zu werden.

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 55


SCHULE OHNE RASSISMUS – SCHULE MIT COURAGE

Als Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage müssen wir klar sagen,

dass genau solche Meinungen, Kommentare Schüler*Innen

diskriminieren. An unserem Gymnasium Buchloe soll sich jeder wohl

und sicher fühlen, ohne diskriminiert zu werden.

Der einzige Weg mehr Toleranz an unserer Schule zu schaffen, ist

Aufklärung.

Autorinnen: Madeleine Liebig, Q11 & Julia Schenck, Klasse 9

Jeder kennt es, jeder hat es mal gesehen. Ein Schüler wird gemobbt, da

dem anderen irgendwas nicht passt. Damit das reduziert wird, ist SoR-

SmC da, wo die Schülerinnen und Schüler dies auf verschiedene Arten

versuchen. Auf Initiative von Florian Keller haben sich Caja, Jasper und

Rubina zu zertifizierten Courage-Coaches weiterbilden lassen. Vom 22.-

23.11.2023 und am 07.03.2023 fanden in der Schwäbischen

Jugendbildungs- und Begegnungsstätte in Babenhausen – über den

Bezirksjugendring Schwaben – die ersten Workshops gegen

Diskriminierung statt. Gemeinsam mit anderen Schülerinnen und

Schülern aus ganz Schwaben wurden hier Ideen gesammelt, wie an den

jeweiligen Schulen nachhaltige Projekte und Aktionen organisiert

werden können, um Diskriminierungen – insbesondere Rassismus – zu

vermeiden. Diese Lerninhalte stellten Caja und Rubina anlässlich des

Klassensprecherseminars vom 18.-19.01.2023 in Schönstatt auf dem

Berg vor und konnten bereits neue

Projektmitglieder gewinnen. Madeleine, Niki

und Julia sind ab sofort mit an Bord des Projekts

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 56


SCHULE OHNE RASSISMUS – SCHULE MIT COURAGE

„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“!

Florian Keller trifft sich jeden Freitag in der ersten

Pause mit der Projektgruppe im Gennachzimmer

zum Brainstorming. Folgende Projekte sind

geplant:

• Integration unserer ukrainischen

Schülerinnen und Schüler in Form eines Sportfestes

• Schreiben von anonymen Berichten über Diskriminierung

(eigene Erfahrungen)

• … und längerfristig vieles andere mehr.

Hast Du Lust, uns und die SVM (Schülermitverantwortung) mit Deinen

Ideen bei unseren Projekten zu unterstützen? Wir freuen uns auf Dich,

gemeinsam schaffen wir das!

Autorinnen: Rubina Perovic Klasse 10 & Caja Karpf, Klasse 10

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EINBLICKE IN DIE OBERSTUFE

Oberstufe – was soll man davon halten? Um euch einen kleinen

Überblick zu verschaffen, haben wir hier einmal die Vor- und Nachteile

der Oberstufe aufgelistet. Alles was ihr in diesem Artikel lesen werdet,

beruht auf unseren eigenen Erfahrungen.

• Freistunden, keine

Vertretung

• Studienfahrt am Ende der

Q11

• Alptraum fast vorbei, nur

noch zwei Jahre

• Keine Stegreifaufgaben

• Fast nur Doppelstunden

• Klausurenphase

• Gestörter Schlafrhythmus

• Stress des Todes

• Fast keine Freizeit

• Kein Oberstufenzimmer

• „Ihr seid freiwillig hier“

• Mehrere Kurzarbeiten an

einem Tag

Um den Alltag eines Oberstufenschülers zu veranschaulichen, haben wir

zwei Schüler der Q11 darum gebeten uns ihren Alltag darzulegen.

Ein Montag im Leben von Viktoria Wosch:

• 05:45 Uhr Wecker, aufstehen

• Frühstück bis 06:20 Uhr, dann zum Bahnhof

• Zugfahrt nach Buchloe von 06:40 – 07:15 Uhr

• Schule von 08:00 – 15:15 Uhr

• Zugfahrt, um 17:15 Uhr zuhause

• Abendessen + Entspannen bis 18:00 Uhr

• Hausaufgaben, Unterrichtsvorbereitung, Lernen bis 21:00 oder

22:00 Uhr (variabel)

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EINBLICKE IN DIE OBERSTUFE

• Freizeit, Entspannen, Schlafen

Ein Donnerstag im Leben von Sebastian Sinda:

• Aufstehen um 06:30 Uhr, Frühstück

• 08:00 – 16:45 Uhr Schule

• 0,5 – 1h Mittagsschlaf (wird angeblich eingehalten)

• Abendessen, Hausaufgaben, Lernen ab 18:00 Uhr

• 20:00 – 21:00 Uhr fertig, schlafen

• Ggf. Notruf bis 03:30 Uhr (Freiwillige Feuerwehr)

Eines der „traumatischsten“ Phasen der Oberstufe ist die

Klausurenphase. Der entscheidende Unterschied zur Mittel- und

Unterstufe ist, dass wir in jedem einzelnem Fach eine Klausur schreiben.

Es gibt keine Hauptfächer mehr, d.h. es wird nicht nur in Mathe,

Deutsch, Englisch, Französisch/Latein usw. ein großer

Leistungsnachweis verlangt. Die Oberstufe besteht aus 4 Halbjahren (für

uns wegen G8) und in jedem Halbjahr werden in allen Fächern Klausuren

geschrieben. Dazu noch restlichen Noten, die so gemacht werden. Das

ist unglaublich anstrengend. Vor der Klausurenphase ist es besonders

beliebt bei den Lehrern, in den meisten Fächern noch eine Kurzarbeit zu

schreiben. Also vor der Klausurenphase noch eine Kurzarbeitenphase.

Manchmal geht diese mit über in den Klausurenzeitraum. Aber nicht zu

vergessen sind währenddessen die Ausfragen, Referate, Aufsätze und

Unterrichtsbeiträge.

Wie ist die Klausurenphase aufgebaut? Gehen wir von 11 Klausuren aus.

Pro Woche werden 1-2 Klausuren geschrieben. Der OSK

(Oberstufenkoordinator) legt die Termine für alle Fächer fest und hängt

den Plan aus. Meistens sind das 3 Monate mit einmal Ferien

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EINBLICKE IN DIE OBERSTUFE

dazwischen. Je höher das „Notenziel“ einer Person ist, desto größer ist

der Lernaufwand. Denn die Stoffübersicht einer Klausur ist meist

„Alles“. Alles was du bisher gelernt hast, kommt dran. Manche kürzen

ein paar Thema raus, aber wirklich wenig ist der Stoff nicht. Es kommt

eigentlich immer auf den Lehrer und das Fach an.

Wie Schüler das Ganze finden? Naja, die Antwort ist offensichtlich. Die

Wochenenden werden genutzt, um sich für die Klausur der nächsten

Woche vorzubereiten, die Nächte werden länger und die Freizeit immer

kürzer. Es ist ein immenser Stress und Druck. Denn es gibt „Regeln“, um

die Oberstufe zu bestehen. Eine davon ist, dass man am Ende des

Ausbildungsabschnittes keine 0 Punkte (Note 6) in einem Fach haben

darf. Außerdem sind nur 8 Unterpunktungen (Unter 5 Punkten, bzw. die

Noten ab 4-) erlaubt. Zu viele Unterpunktungen bedeuten, man wird

nicht zum Abitur zugelassen. Leistungsdruck wird in der Oberstufe

definitiv großgeschrieben.

Das war nun ein kleiner Einblick in die Oberstufe und wie wir sie bisher

erlebt haben. Zu guter Letzt haben wir noch mehrere Oberstufenschüler

gebeten, die Oberstufe in einem Wort zu beschreiben:

Autorinnen: Madeleine Liebig,

Q11 & Leah Konnerth, Q11

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KAUM ARBEITEN, DAFÜR ABER VIEL GELD VERDIENEN?

Davon träumen wir doch eigentlich alle. Vor allem auf Social Media

sehen wir andere, die diesen Traum leben. Influencer - scheinbar ein

perfektes Leben: Wochenlanger Luxus-Urlaub, Designerklamotten,

eben schnell das neueste iPhone kaufen und direkt noch ein Zweites

unter den Followern verlosen… Aber wie kommen sie zu dem ganzen

Geld?

Bei einer großen Reichweite, also vielen Followern, denkt man natürlich

direkt an Werbung. Und so sieht in der Regel auch die Realität aus.

Neben Kooperationen, Sponsoring etc. ist vor allem aber eines sehr

beliebt: Affiliate-Marketing.

Das klingt erstmal sehr kompliziert, lässt sich aber einfach erklären:

Wenn Influencer ein

Produkt bewerben,

findet man oft direkt

einen Link dazu. Über

genau diesen Affiliate-

Link soll man dann das

Produkt auch kaufen,

denn dadurch bekommen

die Werbenden

Geld. Je nachdem was

vereinbart ist, bekommen

sie Geld, wenn du

etwas kaufst oder

sogar schon, wenn du

einfach nur auf den Link klickst. Wie viel Geld sie verdienen, hängt oft

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KAUM ARBEITEN, DAFÜR ABER VIEL GELD VERDIENEN?

vom Preis des beworbenen Produktes ab. Wenn ein Produkt,

beispielsweise eine Armbanduhr, 50€ kostet und über einen Affiliate-

Link gekauft wird, dann erhält der Affiliate, bei einer Vergütung

(=Bezahlung) von z.B 5% 2,50€ Provision. Die Menge an tatsächlichen

Verkäufen pro z.B. 1000 Klicks nennt man Conversion Rate. Wenn etwa

bei 1000 Klicks 170 Produkte verkauft werden, liegt diese Rate bei 17%.

Mit Rabattcodes ist das meistens ähnlich. Benutzt ein Käufer den

Rabattcode eines Influencers, bekommt dieser i.d.R. eine Vergütung.

Übrigens kann theoretisch jeder Affiliate-Marketing machen. Es gibt

verschiedene Affiliate-Programme u.a. auch von Amazon. Allerdings

sind die Vergütungen oft niedrig (je nach Produkt variiert das) und

werden erst ab einer bestimmten Summe ausgezahlt.

Richtig davon leben können also nur sehr wenige. Deswegen brecht jetzt

lieber nicht gleich die Schule ab, um mit Affiliate-Marketing

durchzustarten ;).

Autorin: Luisa Schneiderat, Klasse 10

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ÖL UM JEDEN PREIS?

#stopthewillowproject – dieser Hashtag kursiert zurzeit auf den sozialen

Medien unter Beiträgen, die das Projekt heftig kritisieren und zu

Petitionen aufrufen, um dieses zu stoppen. Doch was genau ist das

Willow-Project und warum schlagen die Wellen der Empörung so hoch?

Das Willow-Project ist ein Öl-Projekt eines texanischen Ölkonzerns im

Norden Alaskas. Das Bohrprojekt wurde bereits unter Donald Trump

genehmigt, Joe Biden hat dieses dann aber aufgrund von daraus

resultierenden Umweltschäden stillgelegt. Nun hat der derzeitige US-

Präsident entgegen seinen Worten einer klima- und

umweltfreundlichen Politik die Wiederaufnahme des Projektes

gestattet.

Für die USA bedeuten die erweiterten Bohrungen eine große Förderung

von neuem Öl und somit einen Gewinn in wirtschaftlicher Hinsicht. Sie

erhofft sich, mit diesem Projekt unabhängig zu werden. Für die Umwelt

bedeuten die erweiterten Bohrungen zum einen eine Zerstörung der zu

großen Teilen unberührten Wildnis Alaskas. Dort herrscht eine äußerst

große Artenvielfalt. Neben Polarbären sind auch Moschusochsen sowie

Rentiere in Alaska zuhause. Dies sind drei der weit über hundert

Tierarten, denen mit den Bohrungen und dem damit verbundenen

Ausbau der Infrastruktur der Lebensraum genommen wird. Mit den

Tieren werden auch indigene Völker, deren Lebensgrundlage eben diese

darstellen, aus Ihrem Lebensraum verdrängt. Zum anderen emittieren

die Bohrungen große Mengen an CO2, das als Treibhausgas die

Erderwärmung beschleunigt. Das Projekt soll jährlich so viel CO2

ausstoßen wie 2 Millionen Verbrennerautos.

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ÖL UM JEDEN PREIS?

Die Meinung zu den Bohrungen in Alaska ist zwiegespalten. Die einen

befürworten das Projekt, da sie das Willow-Project als Chance für neue

Arbeitsplätze und den Ausbau der Infrastruktur sehen. Wiederum

andere üben Kritik wegen der oben genannten Umwelteinwirkungen.

In den Medien hat sich ein heftiger Widerstand gegen das Projekt

gebildet. Die Kritik gilt vor allem Biden, der trotz seiner angekündigten

klimafreundlichen Politik und seines konkreten Versprechens, keine

weiteren Ölbohrungen in staatlichen Gebieten durchzuführen, den

Bohrungen nun zugestimmt hat. Die Medien rufen dazu auf, sich gegen

das Projekt mit all seinen Konsequenzen zu wehren. So hat „change.org“

die Petition „Biden-Regierung und ConocoPhillips: Sagen Sie Nein zum

Willow-Project!“ gestartet, bei der schon über 4 Millionen Leute aus

aller Welt unterschrieben haben und auch Du im Internet

unterschreiben kannst.

Autorin: Katharina Schönau, Q11

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INTERVIEW MIT MARTIN UNGLERT

Warum haben Sie sich

entschieden, Verbindungslehrer

zu werden?

Weil das eine sehr besondere

Aufgabe ist, und ich finde es ist

schon ein großes Lob/eine große

Auszeichnung von den Schülern,

weil man ja auch von ihnen

gewählt wird. Ich erachte es

dann auch als große Ehre, ein

Bindeglied zwischen Schülern

und Lehrern und Schulleitung zu

sein. Gleichzeitig ist es ein

schöner, wenn auch schon

aufwendiger Job mit der

Zusammenarbeit der SMV,

obwohl die auch sehr viel

selbständig machen. Natürlich

muss man dann auch die ein

oder andere Sache managen,

aber auch das macht sehr viel

Spaß, wenn man dann sieht, wie

viel sich an der Schule bewegt.

Wieso sind Sie Mathelehrer

geworden?

Weil Mathe das schönste Fach

überhaupt ist. Es ist schön

logisch, ich versteh aber auch

jeden, der es nicht schön findet.

Man kanns aber zumindest

versuchen, die Leute dann dafür

zu begeistern und ich fands als

Schüler schon immer toll, an der

Uni gings so und jetzt als Lehrer

find ich‘s immer noch schöner.

Was gefällt Ihnen aktuell an

unserer Schule am wenigsten?

Eigentlich find ich alles ganz gut.

Was mir aber nicht so gefällt,

muss man ehrlich sagen, wenn

ich so 10./11./12. Klässler sehe,

die (gefühlt) 84 Klausuren und 15

Kurzarbeiten in einer Woche

haben. Dann frage ich mich

immer, ob man das nicht auch

anders lösen könnte. Das wäre

aber das Einzige, was mir

einfallen würde.

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INTERVIEW MIT MARTIN UNGLERT

Sie haben 2014 Fußball im

Verein gespielt, ist das immer

noch so?

(lacht) Da machen meine Knochen

nicht mehr mit. Ich habe aber

bis 2018 gespielt, hat mir auch

immer sehr viel Freude gemacht.

Aber irgendwann musste ich mir

dann eingestehen, dass ich

einfach nicht mehr gut genug

bin.

Wie viele Jahre haben Sie dann

insgesamt gespielt?

Bestimmt 20 Jahre, in

Kaufbeuren dann noch

Landesliga, das hat auch sehr viel

Spaß gemacht. Das war auch

relativ hohes Niveau sag ich mal,

aber irgendwann habe ich dann

auch festgestellt, dass ich mehr

Zeit für meine Familie und die

Schule brauche.

Welche Position haben Sie dann

immer gespielt?

Entweder defensiver Sechser

oder Innenverteidiger, also nie

das schöne, nur das grobe.

(lacht) Bin aber auch zum Glück

immer verletzungsfrei geblieben

und meine Gegner meistens

auch. Ich habe auch nur ein

einziges Mal rot bekommen in

400 Spielen und die war meiner

Meinung nach wirklich

unberechtigt, dem Gegenspieler

ist auch nix passiert. Gelbe

Karten habe ich aber schon mal

ab und zu bekommen.

Liegt der Beruf des Lehrers bei

Ihnen in der Familie oder sind

Sie aus einem bestimmten

Grund Lehrer geworden?

Bei mir liegt es wirklich in der

Familie, weil mein Vater ja auch

schon Lehrer war, jetzt ja

pensioniert ist. Bei dem habe ich

das auch schon immer gesehen,

dass ihm das so viel Spaß

gemacht hat. Er ist nie von der

Arbeit heimgekommen oder war

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 66


INTERVIEW MIT MARTIN UNGLERT

zuhause und war schlecht

gelaunt.

Warum dann Lehrer am

Gymnasium?

Ich weiß nicht, warum es dann

bei mir Gymnasium war. Ich

glaube es liegt daran, weil ich in

Mathe nicht nur den Zahlenraum

bis 100 machen wollte.

Welche Person - tot oder

lebendig - würden sie gerne

einmal zum Abendessen

einladen?

Lebendig Zinedine Zidane, tot vllt

wirklich einen von diesen

verrückten Physikern, aber jetzt

nicht Einstein, das versteht kein

Mensch. Aber die würde ich

fragen, wie sie auf das Zeug

gekommen sind. Isaac Newton

wäre ganz witzig und vllt noch

Richard Feynman, das war so der

erste Physiker, der gecheckt hat,

dass er es anders formulieren

muss, wenn er die Menschen

dafür begeistern will.

Nutella mit oder ohne Butter?

Auf jeden Fall ohne und am

besten ohne Nutella

Haben Sie schon mal Monopoly

zu Ende gespielt?

Ja, ist lang her, habe ich aber

verloren.

Was für ein Spieler sind Sie

dann?

Eher passiv.

Was gefällt Ihnen am meisten

am Lehrersein?

Die gemeinsame Zeit mit meinen

Schülern.

Gibt es Orte in Ihrem Leben die

Sie gerne noch bereisen wollen?

Bei den meisten war ich schon,

wo ich hinwollte: New York, San

Francisco, Sevilla, Portugal fand

ich schön, Kanada war auch sehr

schön. London würde ich vllt

noch sagen, da war ich noch nie.

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INTERVIEW MIT MARTIN UNGLERT

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 68


INTERVIEW MIT SUSANNE FELDSCHMID

Haben Sie ein Buch geschrieben?

Also, es ist ein Buch, aber ein

wissenschaftliches Buch. Das

Vital4Brain Programm an der

Schule kennt ihr ja, die

Bewegungspeers. Das ist ein

Programm aus Österreich und ich

bin mit dem Programm in Kontakt

gekommen, als ich damals in

Passau studiert habe. Da war ich

gerade in einem Drittmittel-

Projekt und dort auch dann

wissenschaftliche Mitarbeiterin.

Ich hatte die Erfolgsfaktoren

untersucht, weil die Integration

von der Bewegung in den

Schulalltag in Österreich

funktioniert und in den

bayrischen Schulen nicht. Mich

hat dann interessiert, warum

funktioniert es denn dann da.

Deswegen habe ich das

wissenschaftlich untersucht, bin

an die österreichischen Schulen

gefahren, habe dann sogenannte

Schulportraits erstellt und von

dem her ist es weniger ein Buch

als Roman zum Lesen, als eine

wissenschaftliche Abhandlung

über die Erfolgsfaktoren dieses

Belegungsprogramms, das bei

uns jetzt eben auch an der Schule

existiert. Angefangen mit der

Dissertation habe ich nach

meinem zweiten Staatsexamen,

da stands Thema, das war 2014.

Dann war ich im Referendariat

und da kommt man zu nichts.

Also so richtig mittendrin war ich

dann 2016 und ich hab verteidigt

2020. Also von der Verteidigung

bis hin zur Veröffentlichung des

Buchs, das hängt immer

zusammen, dass man den

Doktortitel verliehen bekommt,

wars glaube ich 2021. Da wurde

es dann veröffentlicht.

Warum haben Sie sich

entschieden Verbindungslehrer

zu werden?

Ich bin von den Schülerinnen und

Schülern mal angesprochen

worden. Das ist halt mir wichtig,

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INTERVIEW MIT SUSANNE FELDSCHMID

dass die Schülerinnen und Schüler

wollen, dass ich das dann auch

bin. Ich habe das als große Ehre

empfunden, das machen zu

dürfen und für die Belange der

Schülerinnen und Schüler sich

einsetzen zu können, sich

engagieren zu können, im

Endeffekt dann auch eure

Interessen im Schulleben mit

einzubringen und das umsetzen

zu können. Das macht wahnsinnig

viel Spaß und man erreicht auch

viel. Es ist sehr viel Austausch, der

stattfindet, wo man auch viel

mitbekommt, auch von

Lehrerseite, was euch so bewegt.

Denn ihr seid bei uns im

Unterricht und da ist der

Unterrichtsgegenstand im

Mittelpunkt. Aber wenn man

Verbindungslehrer ist, dann

merkt man da doch Sachen, die

über den Unterricht hinaus gehen

und euch bewegen. Das ist dann

auch ganz interessant und schön,

auch für uns Lehrer, sich da für

euch einsetzen zu können.

Gibt es einen Grund, warum Sie

Sportlehrerin geworden sind?

Für mich ist Sport eine

Möglichkeit, total abzuschalten.

Also, zum Beispiel im

Sportstudium im Schwimmen, da

war ich unter Wasser und habe an

nichts mehr gedacht. Also ich

brauche das auch so ein bisschen

als Ausgleich. Und meine

Intention als Sportlehrerin ist,

euch so viele Sportarten wie

möglich im Sportunterricht zu

zeigen, so dass man sagt „Hey mir

macht Volleyball Spaß oder mir

macht Tanzen Spaß“, damit ihr

vielleicht auch Sport für euch

entdeckt und das halt später auch

so in euren Leben integriert. Weil,

wenn ihr jetzt so seht mit

Übergewicht und Bewegungsmangelerkrankungen,

dann ist

sich zu bewegen einfach ein

Bestandteil eines gesunden

Lebens. Von dem her finde ich es

eine sehr schöne Aufgabe, die ich

da hab.

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INTERVIEW MIT SUSANNE FELDSCHMID

Wussten Sie schon immer, dass

Sie Sportlehrerin werden

wollten?

Ich muss beichten, ich habe erst

im Studium oder in dem

Praktikum gemerkt, dass ich

gerne Lehrerin bin. Wir hatten

das nicht so wie ihr mit

Berufsorientierung und ich

wusste noch nicht so, wo ich

hinwill. Meine Mutter ist halt

Lehrerin und ich wusste, das

Erklären macht mir eigentlich

Spaß, also das wusste ich. Und

dann habe ich mir gedacht,

probier’s mal, schau’s dir an und

im Praktikum dann habe ich

gemerkt, dass es passt. Es passt

zu mir und es macht mir Spaß

und das ist auch nach wie vor so.

Lehrerin zu sein und mit Kindern

und Jugendlichen zu arbeiten vor

allem in der Altersspanne von

fünfter Klasse bis Oberstufe, ist

eigentlich superspannend. Ich

lerne auch immer viel von euch,

was Trends angeht und wie ihr

euch ausdrückt. Man bleibt so

ein bisschen am Puls der Zeit,

dadurch, dass man mit Kindern

und Jugendlichen arbeitet. Von

dem her kann ich nur sagen,

habe ich wirklich, was meinen

Job angeht, meinen Traumjob.

Muss ich wirklich sagen, es erfüllt

mich sehr und macht mich sehr

zufrieden und glücklich.

Was ist die Geschichte hinter

diesem Bild? (nächste Seite!)

Die Geschichte hinter dem Bild

ist im Endeffekt das, was ich

schon in der ersten Frage erklärt

habe. Ich war Teil eines

Forschungsteams und das ist das

Forschungsteam an der Uni

Passau. Wir haben ein

dreibündiges Werk verfasst und

den Ganztag untersucht. Ich war

da wissenschaftliche

Mitarbeiterin nach dem zweiten

Staatsexamen und war dann

Uniangestellte. Ich habe mit

geforscht und mitgeschrieben,

da findet ihr auch, wenn’s euch

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INTERVIEW MIT SUSANNE FELDSCHMID

interessiert, zwei oder drei Artikel

von mir.

Was gefällt Ihnen aktuell an

unserer Schule am wenigsten?

Jetzt muss ich überlegen. Ich

finde, wir könnten, was die

Pausenhofgestaltung angeht,

vielleicht noch so ein paar mehr

schöne Sitzmöglichkeiten

schaffen. Wir hatten das auf dem

Klassensprecherseminar

angesprochen, da hat ein Schüler

vorgeschlagen, dass wir an den

Bäumen so Sitzgelegenheiten

schaffen. So ähnlich wie‘s an der

Hauptschule ist um den Baum.

Wir haben ja im Hof Ost den

Spielebereich und wir haben den

Sportplatz, vielleicht dass man

den Ruhebereich noch stärker

gestaltet, durch z.B. solche

Rückzugs- und Sitzmöglichkeiten.

Haben Sie außergewöhnliche

Lebensziele? – z.B. manche

wollen ja 100 Jahre alt werden

Ich auch (lacht). Mich treibts

wahnsinnig in die weite Welt

hinaus. Südamerika ist was mich

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 72


INTERVIEW MIT SUSANNE FELDSCHMID

noch interessiert und ich sehen

will. So Fernreisen möchte ich

noch ganz viel machen, die Welt

sehen, andere Kulturen sehen.

In Europa habe ich jetzt schon

relativ viel gesehen, aber ich

glaube, dass das den Horizont

einfach nochmal wahnsinnig

erweitern kann, wenn man sich

die Welt anschaut und mit

anderen Kulturen, Sprachen,

Lebensstilen in Berührung

kommt. Ich hoffe, dass der

Schwerpunkt auf Fernreisen

meinen Horizont erweitern

können. Das ich als z.B. Lehrerin

im Religionsunterricht

weitergeben kann. Ich glaube,

das sind so Erfahrungen, die

ganz wichtig sind.

Nutella mit oder ohne Butter?

Ohne Butter. Ich mag den vollen

Nuss-Nougat Geschmack

(lacht).

Haben Sie schon mal Monopoly

zu Ende gespielt?

Ja, ich glaube ja.

Sind Sie ein aggressiver Spieler

oder eher so passiv?

Ich kaufe eher auf. Ich versuche

eher zu kaufen, möglichst oft

über Los zu gehen. Ich will dann

schon gewinnen, aber ich bin

auch ein fairer Verlierer.

Welche Person tot oder lebendig

würden Sie gerne mal zum

Abendessen einladen?

Das ist ein Schriftsteller, der

heißt Florian Illies. Der hat

Kunstgeschichte studiert und hat

ein wahnsinniges Wissen über

die Epochen, die Bilder, die

Künstler, was sie ausgedrückt

haben. Das interessiert mich

aktuell sehr und wenn ich mich

mit dem beim Abendessen

unterhalte könnte, wäre das für

mich ein großer Mehrwert. Der

hat einen Podcast bei der Zeit

„Augen zu“ zusammen mit

Giovanni di Lorenzo von der Zeit

und den höre ich momentan.

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 73


INTERVIEW MIT SUSANNE FELDSCHMID

Also neben anderen Podcasts, die

nicht so hochtrabend sind. Aber

der macht das irgendwie auf so

eine spannende Weise, nicht so

trocken, sondern irgendwie

lebendig und es macht Spaß, dem

zu zuhören. Von dem habe ich

auch schon mal ein Buch gelesen

und den find ich spannend.

Welche Musik hören Sie in Ihrer

Freizeit?

Ganz verschieden. R&B und Hip-

Hop, und leider auch so ein

bisschen (was heißt leider)

Deutschrap (lacht). Auch Indie,

Rock, also ganz bunt gemischt.

Wenn ich in ganz gestressten

Phasen bin, höre ich auch Klassik.

Also es geht komplett durch, das,

was ich nicht höre, ist Heavy

Metal und Schlager. Ich gehe in

München auch wahnsinnig gerne

in Opern oder ins Ballet. Das habe

ich jetzt halt nicht mit 16 oder 17

Jahren, aber je älter man wird,

desto fortgeschrittener ist man

da. Dann hört man auch das.

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 74


INTERVIEW MIT TIMUR DIZDAR

Warum unterrichten Sie Kunst?

Ich würde nichts anderes

unterrichten wollen, das

interessiert mich einfach. Es

macht mir unglaublich viel Spaß.

Ich frage mich jedes Jahr wieder,

wieso es mir so viel Freude

macht.

Nutella mit oder ohne Butter?

Kein Nutella, Schokocreme. –

Sind Sie vegan? – Nein. Aber

Nutella, also ich meine, ich gehe

schon in den Bioladen. Ich mag

Nutella nicht. – Aber wenn Sie

Schokocreme essen, dann mit

oder ohne Butter? – Auf jeden

Fall mit. Oder Frischkäse. (lacht)

Haben Sie schonmal Monopoly

zu Ende gespielt, bzw. je

gewonnen?

Ja

Wie stehen Sie so zu Monopoly,

sind Sie eher ein aggressiver

Spieler?

Stumpfe Antwort: Ja

Haben Sie eine Lieblingsklasse?

Nein, tatsächlich nicht. Also ich

freue mich wirklich auf jede

Klasse. – Auf jede? – Naja, also es

gibt schon die eine oder andere

Klasse, bei der man sich freut,

wenn sie wieder draußen ist, aber

auch das wechselt.

Waren Sie früher öfter feiern mit

Freunden in Clubs und in welcher

Gegend?

Ja, München und Augsburg so.

Ihre Meinung zu Alkohol und

Zigaretten?

Es sind Drogen. Ich habe

geraucht, jahrelang. Gedrehten

Tabak und Zigaretten Schachteln

und ich rauche seit 10 Jahren

nicht mehr. Ich glaube halt, es

wird in jungen Jahren zu viel

getrunken. Das kann man halt mit

Verboten nicht in Griff

bekommen. Ich hatte mal nen

Freund, der hat mit 13 zu

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 75


INTERVIEW MIT TIMUR DIZDAR

rauchen angefangen und der ist

einfach nicht mehr

weitergewachsen. Der war klein

geblieben und ist es immer

noch.

„Kunstlehrer sind die Künstler,

die es zu nix gebracht haben in

der Kunst.“

Da kommt es darauf an, zu was

man es bringen möchte. Ich

habe mich im ersten Semester

schon entschieden. Ich habe ja

eigentlich freie Kunst studiert

und habe mich im ersten

Semester entschieden, Lehrer

zu werden, weil mir der

Kunstmarkt nicht gefallen hat.

Und weil ich schon Erfahrungen

hatte mit Kindern an einer

Schule, habe ich gemerkt, das

macht mir eigentlich viel mehr

Spaß als irgendwelchen

versnobten Kunstsammlern

hinterher zu laufen und

irgendwelchen Galeristen

gefallen zu wollen. Und da dann

finanziell abhängig zu sein, was

die gerade für kaufenswert

empfinden. Also, es gab schon

diesen Trupp am Anfang des

Studiums, dass man jede Woche

durch München gezogen ist von

einer Galerie in die andere und

versucht hat, die Leute

irgendwie zu interessieren für

das, was man als junger Künstler

macht. Das hat mich so

angeödet irgendwie. Du musst

die Leute unterhalten,

interessant sein und irgendwie

auch ein Freak sein, damit

irgendjemand mal sagt: „Hey,

was machst du eigentlich für

Kunst und vielleicht kauf ich mal

was von dir, wenn du lustig

genug bist.“ Also die

Kunstvermittlung fand ich schon

immer spannend. Kunst war seit

der zweiten Klasse mein

Lieblingsfach und ich bin jetzt

noch befreundet mit meinen

Kunstlehrern aus der

Grundschule. Ich find das super.

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 76


INTERVIEW MIT TIMUR DIZDAR

Wollten Sie schon immer

Lehrer werden?

Naja, ganz immer nicht. Früher

wollte ich mal Uhrmacher

werden oder Töpfer, aber

ziemlich bald schon Kunstlehrer.

Welche Person – tot oder

lebendig – würden Sie gerne

mal zum Abendessen einladen?

Zum Beispiel Picasso – Das

fände ich uninteressant glaube

ich. Aber das kam jetzt nicht von

mir (lacht). So ein Künstler, der

mir nahe steht, ist David Bowie.

Der war ein Idol früher für mich.

Welche Musik hören Sie in Ihrer

Freizeit?

Ganz viel Unterschiedliches.

Jetzt war ich in Österreich in den

Ferien, da habe ich fast nur

Mozart und Schubert gehört.

Ansonsten geht es von Ambient,

Rock, Jazz bis Klassik,

ungewöhnliche Sachen.

Mainstream absolut nicht. Also

Bayern 3 ist mein

Hassradiosender. Mainstream

geht nicht.

Gibt es Orte in Ihrem Leben, die

Sie noch bereisen wollen

würden?

Nicht unbedingt. Spanien, ich

fahr im Sommer zum ersten Mal

nach Spanien. In der Gegend

von Madrid, Barcelona,

städtisch auf jeden Fall. Ich

wohne ja aufm Land und mich

interessieren die Städte.

Was ist Ihr Lieblingswerk von

Ihnen? (siehe nächste Seite!)

Da gibt es schon so eine schöne

Maschine, die ich sehr gerne

mag. Die heißt Polarität. Also so

ein kinetisches Objekt, das

glitzert mit schwarzem Wasser

und Elektrizität (lacht).

Aus welchem Grund war Kunst

in der zweiten Klasse Ihr

Lieblingsfach?

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 77


INTERVIEW MIT TIMUR DIZDAR

Ich glaube es war die Person.

Die Kunstlehrerin fand ich

einfach toll. Ich glaube, ich habe

mich dort gesehen gefühlt.

Wie kamen Sie auf die Idee, im

Café Zirnheld eine Ausstellung

zu machen während Corona?

Der Ort war einfach dafür

geeignet. Mir hat das Ambiente

gefallen, ich habe den Besitzer

gefragt, habe mein Konzept

vorgestellt und ich bin mit

einem Musiker und

Komponisten befreundet. Der

ist ziemlich schnell darauf

eingestiegen, der hat schon mal

mit mir zusammen eine

Ausstellung gemacht und er hat

gesagt, er schreibt was zu

meinen Maschinen. Also, ich

habe nicht die Musik gemacht,

sondern nur die Maschinen

reingestellt. Aber die Idee war

einfach, ja es passt von der

Lokalität (das Café war wegen

Corona geschlossen) und wir

dachten, man kann da

wunderbar rein schauen von

draußen. Sie wollten es

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 78


INTERVIEW MIT TIMUR DIZDAR

eigentlich noch absagen, aber

wir haben gesagt, es ist keine

öffentliche Probe und wer

zufällig vorbeikommt, kann

reinschauen. So haben wir es

dann im Prinzip doch

aufgeführt.

Gerücht: „Bei der Geburt Ihres

Kindes haben Sie angeblich in

der Ecke Schokolade

gegessen.“

In der Ecke? Also ja das stimmt,

Schokolade habe ich gegessen

und alkoholfreies Bier (lacht).

Beim Bene habe ich Schokolade

gegessen und bei Ida glaube ich

auch. Ich mein, was willst du

machen als Mann?

Was für Projekte haben Sie auf

die Beine gestellt?

Die Ausstellung im Haus der

Kunst, die Kuration von dieser

letzten Ausstellung war

eigentlich so das Highlight,

glaube ich für mich, weil es eine

große Institution ist und ich

habe die Ausstellung kuratiert.

Das fand ich ziemlich gut.

BLÖD - WIR SIND DOCH NICHT BILD 79


INTERVIEW MIT TIMUR DIZDAR

Autor: Florian Kugler, Q11

&

Autorin: Madeleine Liebig,

Q11

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DIE HINTERGRUNDRUBRIK

Hallo noch einmal — vielleicht erinnert ihr euch hieran aus der letzten

Ausgabe der Schülerzeitung. Die Hintergrundrubrik. Eine kleine

wiederkehrende Rubrik, die vor allem eines tun soll: Euch auf dem

Laufenden halten. Ihr sollt also informiert werden darüber, was so an

unserer Schule vor sich geht.

Herr Lutzenberger hat zwei Jahre nach der Eröffnung des Gymnasiums,

und zwar im Jahr 2013, die Mensa übernommen. Er ist 65 Jahre alt,

gebürtiger Buchloer und falls er nicht gerade in der Mensa zugange ist,

singt er gerne in einem Männerchor. Wir möchten ihn zu den aktuellen

stark gestiegenen Preisen und Neuerungen in der Mensa ausfragen.

Aus Authentizitätsgründen sind an einigen Stellen auch

umgangssprachliche Bezeichnungen abgedruckt.

Hallo Herr Lutzenberger.

Habe die Ehre.

Wir haben eine neue

Schülerzeitung gegründet und

würden gerne einen Beitrag zur

Mensa schreiben. Wir hätten

dafür ein paar Fragen an Sie

vorbereitet.

Ja, klar.

Man merkt ja gerade in ganz

verschiedenen

Lebensbereichen, eben auch in

unserer Mensa, dass Produkte

immer teurer werden. Welche

Produkte, die sie verwenden,

sind denn in letzter Zeit teurer

geworden?

Also pass auf. Die Essenspreise

vom Mittagessen sind

abgesprochen mit dem

Landratsamt. Die sind

vertraglich festgelegt (…). Bei

den anderen Sachen, die wir

beim Kiosk etc. haben, ist der

Preis immer davon abhängig,

wie die Lieferanten und

Hersteller Preiserhöhungen

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DIE HINTERGRUNDRUBRIK

durchziehen. Also der Metzger,

Bäcker, wo man Waren her

bezieht. Daran muss sich die

Mensa nun mal anpassen.

Okay und welche dieser Waren

sind besonders angestiegen,

wie beispielsweise die Butter?

Also das hat sich ja erledigt mit

der Butter, weil wir im

Gymnasium Buchloe die vegane

Streichbutter haben. Du, ich hab

es nicht mehr eingesehen 3,50€

für so ein Päckchen Butter zu

zahlen, wenn ich am Tag acht

oder zehn davon brauche. Die

Vegane ist einfach um einiges

billiger. Also, Brot und Nudeln

sind stark betroffen. Milch und

Eier wurden zwar etwas teurer,

aber ich habe mich mit den

Lieferanten auf einen festen

Preis für die kommende Zeit

geeinigt. Und ansonsten, beim

Fleisch ändert sich beim Preis

auch nichts. Das bleibt, wie es

ist. Und dann habe ich noch

mein Gemüse, das war jetzt im

Winter natürlich teurer.

Gut, danke. Worauf wir noch

eingehen wollten: Was waren

denn die Gründe, dass die

vielen Lebensmittel teurer

wurden?

Ja ich denke, jeder der ein

bisschen Zeitung liest oder

Fernsehen schaut, dem brauch

man das nicht mehr zu erklären.

Okay, ich fasse einmal

zusammen: Aufgrund der

Corona-Pandemie und

steigender Energiekosten sind

die Liefer- und Logistikpreise

angestiegen und es gab viele

Ausfälle. Vor allem aber, weil

die Kriegsparteien Russland

und die Ukraine etwa ein

Drittel des international

gehandelten Weizens

exportieren und der zukünftige

Export wegen dem russischen

Angriffskrieg unsicher ist, wird

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DIE HINTERGRUNDRUBRIK

viel mit dem Marktpreis für

Weizen spekuliert.

Genau und das wirkt sich

natürlich auf die ganzen

Mehlprodukte und Nudeln und

alles aus.

Nun frägt man sich natürlich,

welche Gründe gibt es denn

dann für Preissteigerungen bei

Milch, Butter und so weiter?

Was denken Sie?

Da hab ich mich auch

gewundert, weil die Butter ist ja

hier vom Lande und kommt

nicht aus Russland oder der

Ukraine. Wenn die Kühe

draußen auf der Wiese sind,

dann fressen sie des Gras. Und

im Winter da haben sie Heu,

dass nicht importiert wird. Ich

hab auch mit einigen Bauern

geredet. Die haben nicht

gemerkt, dass der

Milchverkaufspreis besonders

raufgegangen wäre. Das ist

einfach eine Preiserhöhung der

Firmen, eine versteckte.

Also nutzen die Firmen bei

manchen Produkten den

Preisanstieg anderer Produkte,

damit dies nicht auffällt und sie

mehr Gewinn zu erzielen?

Ja genau, die sagen quasi: „Da

machen wir mit!“. Ich kann mir

das nicht anders vorstellen, wie

z.B. Milch, Quark oder Jogurt so

teuer geworden sind.

Ausgerechnet Milchprodukte,

die ja direkt bei uns im Allgäu

hergestellt

werden.

„Hausgemachte“ Preiserhöhungen

also. (…) Also meiner

Meinung nach nehmen die

Firmen auch den Krieg als

Ausrede her. „Das war grad

richtig, dass sowas kommt. Da

können wir höhere Preise

verstecken.“

Okay, dann komme ich mal zur

nächsten Frage. Wie denken Sie

sieht denn die Zukunft aus?

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DIE HINTERGRUNDRUBRIK

Wird es auch in Bezug auf die

Mensa noch teurer, oder

wieder günstiger werden?

Nein, ich glaube kaum, dass es

wieder günstiger werden kann.

Es gibt nämlich noch weitere

Aspekte, die für die

Preissteigerung der Mensa

verantwortlich sind. Zum

Beispiel, haben meine

Lieferanten

einen

Mindestbestellwert eingeführt,

sie fordern immer

„Dieselzuschlag,

Dieselzuschlag“ oder der

Hersteller der gefrorenen

Brezen und Semmeln verlangt

jetzt einen Kartonzuschlag. (…)

Diese Dinge trauen sich die

Firmen jetzt halt, weil es ist ja

alles knapp und man braucht es

sowieso. „Dann machen wir das

einfach.“ Aber ich denk jetzt

mal, nachdem in letzter Zeit

ständig Preiserhöhungen

gekommen sind von meinen

Lieferanten, dürfte des langsam

jetzt mal abgegolten sein. Also

ich gehe nicht davon aus, dass

Preiserhöhungen kommen.

Auch beim Landratsamt steht

nichts an, also keine

Verteuerungen.

Dann könnten solche Dinge

(wie der Kartonzuschlag,

Dieselzuschlag,

Mindestbestellwert) bei einer

eventuellen Entspannung der

aktuellen Situation in der

Ukraine nicht beendet werden?

Also ich habe zu Lebzeiten noch

nicht erlebt, dass Preise

freiwillig wieder gesenkt

wurden. Die bleiben dann, wenn

sie mal erreicht sind. Bis zur

nächsten Erhöhung dann.

Gibt es denn irgendeinen

Faktor, der gerade auch

günstiger wird?

Also zum Beispiel das Gemüse,

das ist nochmal was anderes,

weil es saisonal bedingt ist. Im

Sommer da schmeißen sie‘s

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DIE HINTERGRUNDRUBRIK

einem nach für Pfennigbeträge.

Da kann man gar nicht vielgenug

abnehmen und im Winter holen

sie das mit höheren Preisen

wieder rein. Aber du musst auch

bedenken, wir haben insgesamt

4 Monate Ferien, wo kein

Einkommen ist. Trotzdem muss

ich das ganze Jahr über Pacht

zahlen. Was wir durch billigeres

Gemüse im Sommer

einnehmen, dass wird in das

Bezahlen der Ferien gesteckt.

Gut, dann fragen wir mal

andersherum: Gibt es Faktoren,

die in Zukunft teurer werden?

Ist nix vorgesehen. Das

Mittagessen wird vom

Landratsamt die nächsten 2

Jahre nicht teurer gemacht. Und

wie gesagt, mit den meisten

Händlern habe ich feste Preise

ausgemacht, von Butter sind wir

unabhängig, Die Dieselpreise

sinken und die Weizenpreise

steigen voraussichtlich auch

nicht.

Gut, das ist einleuchtend. Jetzt

kommen wir noch zu ein paar

Fragen, die mir häufiger gestellt

wurden: (…) Sagen wir mal, es

gebe einen groß angekündigten

Tag, an dem die Mensapreise

verringert werden. Dann würde

dort eine größere Anzahl an

Schülern Essen kaufen und die

Mensa würde mehr

einnehmen.

Das werde ich nicht machen und

das wird auch nicht sein. Meine

Erfahrung beruht auf dem

Wunschessen. Das hat

überhaupt nicht geklappt. Zum

Beispiel wurde sich

Rindergulasch mit Nudeln

gewünscht, da kostet das Kilo

Rinderfleisch zurzeit über 9€,

dann hab ich des gemacht… Es

ist von der Klasse nur ein

einziger zum Essen gekommen.

Das war trotz Werbung ein

richtiger Schuss nach hinten und

ich muss es aus meiner eigenen

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DIE HINTERGRUNDRUBRIK

Kasse bezahlen. (…) Schade,

sehr schade.

Okay, alles klar. Eine weitere

oft gestellt Frage bezog sich auf

das Nuss-Nougat-Croissant. In

der Mensa liegt der Preis

aktuell bei 1,50€, im Lidl

dagegen bezahlt man nur die

Hälfte. Da stellt sich natürlich

die Frage, wie dieser

Preisunterschied zustande

kommt.

Das liegt an der Qualität und

den Zusatzstoffen. Bei uns haste

einen richtigen Kakao, eine

richtige Schokolade. Die kriegt

man nicht zu dem Preis zu dem

Lidl seine Creme herstellt. Ich

muss da wesentlich teurer

einkaufen.

Sie beziehen die Croissants also

nicht vom gleichen Hersteller

wie Lidl?

Nein, nein. Für die ganzen

Filialen kauft der die ja

wahrscheinlich tonnenweise.

Außerdem kommen unsere

Croissants aus Deutschland.

Gut, jetzt würde ich gerne

einmal mit ihnen zusammen

aufzählen, welche Neuerungen

und Änderungen es zurzeit an

der Mensa gibt.

Alles klar

- Mensacoaching: Es finden

regelmäßige Treffen mit

Schülern, Lehrern und einer

Coachingfirma statt, bei denen

neue Ideen ausdiskutiert und

geplant werden

- Bioanteil: Der Anteil an

Bioprodukten steigt und soll in

Zukunft weiter steigen, Bereits

Kartoffeln und Eier sind in Bio-

Qualität, zudem Milch in Teilen.

- Aussehen: Das Aussehen wird

sich in Zukunft ändern, eine

Wand wird gestrichen, die

Bilder umgetauscht und

Kreidefolie kommt zum Einsatz

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DIE HINTERGRUNDRUBRIK

- Sitzanordnung: Anstatt

stupider Reihen, an denen man

sich entlangquetschen muss,

finden jetzt größere und

kleinere Gruppentische

Anwendung

- Ausrüstung: Auch die

Ausstattung der Mensa wird in

Teilen erneuert. Beispielsweise

sind neue Tablett-Wägen

bestellt

- Bestellsystem: Inzwischen

wählt man nicht wie früher ein

einzelnes Gericht aus, sondern

kann sich jeden Tag aus

verschiedenen

auch

vegetarischen Gerichten seine

Portion zusammenstellen

- Salat Büffet: Eine eigene

Salatbar ist in Planung

- Wunschessen: Die letzten zwei

Wunschessen (Döner und

Currywurst) wird es in den zwei

Woche nach den Osterferien

geben

- Pausenverkauf Realschule:

Der Verkaufsbereich der Mensa

wurde ausgedehnt und so auch

Produkte in der Pause der

Realschule verkauft

Gut dann kommen wir auch

schon zu unserer

abschließenden Frage: Würden

sie sagen die Mensa stellt ihre

Leidenschaft dar?

Ja, klar. Sowieso. Also ich bin da

dabei und da wird sich auch

nichts ändern.

Das hört sich gut an, dann

bedanke ich mich einmal für

das Gespräch. Vielen Dank!

Ja ich wünsche ein schönes

Osterfest dir und deiner Familie.

Autor: Leander Ackermann

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