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schwer

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Für Sie zum Mitnehmen • 3/2024

katholisch

im zabergäu

schwer

WALD, WILD,

WAIDWERK

Die Jagd ins

Visier genommen

ADVENT, ADVENT,

EIN LICHTLEIN BRENNT

Die Bräuche dieser

besonderen Zeit

KLEIN, KLEINER,

AM KLEINSTEN

Das Friedhöfle auf

dem Michaelsberg


Das ist drin:

KONTAKTE AUF

EINEN BLICK

4 aufgekreuzt

Fundstücke & Informatives

6 interview

Bestatter Matteo Alt

Sekretariat

Sattelmayerstraße 3

74336 Brackenheim

Tel. 07135 5304

stmichael.brackenheim@drs.de

www.kath-kirche-zabergaeu.de

8

da

hab’ ich was gelernt

Auf der Pirsch mit einer Jägerin

Öffnungszeiten:

Mo, Di, Mi, Fr: 9.00–12.00 Uhr

Di: 14.00–19.00 Uhr

10 lieblingsorte

Der alter Speierling

11 impuls

eingeladen

13

warum feiern wir eigentlich...

Advent?

14 wissenswert

Wer, was, wie, wo?

15 gottesdienste

Übersicht

Oliver Westerhold

Pfarrer

Tel. 07135 5304

oliver.westerhold@drs.de

Laura Sünder

Gemeindereferentin

Tel. 07135 9307282

laura.suender@drs.de

Willi Forstner

Diakon i. R.

Tel. 0171 3082849

willi.forstner@t-online.de

Viola Haas

Vorsitzende KGR

haas@kath-kirche-zabergaeu.de

16

17

18

was ich gerade lese

Zwei Lesetipps

unsere orte

Der kleinste Friedhof Deutschlands

für die kleinen

Lichthäuser aus Milchkartons

Sie finden uns auch auf Facebook,

Youtube und Instagram unter

„Katholisch im Zabergäu“

19 impuls

schwer

Unterstützen Sie

gerne unsere Arbeit!

KSK Heilbronn

DE41 6205 0000 0005 7812 69

Danke!

„katholisch im Zabergäu“ ist das Magazin

der Kirchengemeinde St. Michael, Wächter des Zabergäus

V.i.S.d.P. Oliver Westerhold

Ausgabe Nr. 6 / November 2024

Layout und Satz: wunderlichundweigand,

Schwäbisch Hall

Titelfoto: Dmitriy Komarov/Adobe Stock

Auflage: 4.000


rechts: Freedomz/Adobe Stock

Schweres begegnet uns immer im Leben. Ein Koffer kann schwer

sein, wenn für den Urlaub mal wieder zu viel eingepackt wurde. Eine

Schulaufgabe kann schwer sein, wenn die Lösung nicht gleich ersichtlich

ist. Oder eine Arbeit kann als schwer empfunden werden,

wenn sie körperlich anstrengend ist. So oder so – ein schweres

Thema ist selten ein Vergnügen. Oft ertappen wir uns deshalb dabei,

schwere Themen vor uns her zu schieben. Allerdings merken

wir dann schnell: Je länger wir warten, desto schwerer fällt es, das

schwere Thema anzugehen. Ein Teufelskreis.

Aber manchmal kommt das Schwere so plötzlich in unser Leben,

dass wir keine Chance mehr haben, auszuweichen. Es bleibt nichts

anderes übrig, als sich der Herausforderung zu stellen. Die Erfahrung

zeigt dann oft, dass Schweres mit der Zeit viel leichter wird,

als vorher befürchtet. Denn die größte Hürde ist mit dem ersten

Schritt meist schon genommen.

„Alles ist schwer, bevor es leicht wird“. Ein Satz, dessen Wahrheit

wir schon von Kindesbeinen an erfahren. Was als Kind schwerfiel,

wie Lesen oder Rechnen, ist heute für uns selbstverständlich

und leicht. Damit das Schwere leicht werden konnte, mussten wir

aber auch viel Zeit, Arbeit und Übung hineinstecken. Im Laufe der

Zeit vergessen wir diese positiven Erfahrungen im Umgang mit

Schwerem allerdings oft. Da hilft es, dass wir uns immer wieder

bewusst machen, wie sich Schweres bewältigen lässt. Wenn wir

das, was uns schwerfällt, als Ansporn sehen und somit unser „Mindset“,

also unsere innere Haltung, daran anpassen, verwandelt sich

vielleicht sogar ein schweres Thema irgendwann in ein Vergnügen.

Der Berg, der zu Beginn unüberwindbar schien, wird so plötzlich

Schritt für Schritt bezwingbar.

Beim Erkunden dieses Magazins wünsche ich Ihnen viel Freude

und hoffe, dass Sie bei diesem schweren Thema auch viel Leichtigkeit

entdecken!

„Alles ist

schwer, bevor

es leicht wird.“

Laura Sünder nimmt gerne

neue Dinge in Angriff – und

freut sich über die Ergebnisse.

INHALT & EDITORIAL

3


GEWALT – KRIEG – ZERSTÖRUNG

Ausstellung in den Städtischen Museen Heilbronn

Walter Maisak, Der Gefangene, um 1950

Städtische Museen Heilbronn

Anlässlich des 80. Jahrestages der verheerenden Bombardierung

der Stadt Heilbronn am 4. Dezember 1944 und vor dem Hintergrund

der aktuellen Krisen und Kriege weltweit präsentieren die Städtischen

Museen ab dem 04.12.2024 bis 28.07.2025 eine zeiten überspannende

Schau zu den Themen Gewalt, Krieg und Zerstörung in der Kunst.

In Gemälden, Grafiken und Skulpturen aus dem eigenen Sammlungsbestand

beschäftigen Künstlerinnen und Künstler persönliche

Erfahrungen und gesellschaftliche Auswirkungen des Ersten

und Zweiten Weltkriegs, rücken aber auch Konflikte und Krisenherde

nach 1945 bis in die Gegenwart ins Zentrum.

ORT DER BEGEGNUNG

Jüdisches Leben erlebbar gemacht

Das Pädagogisch-Kulturelle Centrum Ehemalige Synagoge Freuden tal e.V. (PKC) ist

ein engagierter Verein, der sich der Erhaltung und Förderung jüdischer Kultur und Geschichte

widmet. Gegründet zur Rettung der ehemaligen Synagoge, bietet das PKC

vielfältige Veranstaltungen, darunter Konzerte und interkulturelle Projekte. Unter der

Leitung von Isolde Kufner und Michael Volz engagiert sich das Team für Bildung und

kulturellen Austausch in der Gemeinde Freudental.

links oben: Frank Kleinbach, Stuttgart, unten: PKC, Freudental

4 AUFGEKREUZT


«Laut + Leis»

Ein Podcast für Religion, Ethik und Gesellschaft

Im Auftrag der katholischen Kirche in der Schweiz wird der Podcast

«Laut + Leis» produziert. Er behandelt relevante und aktuelle

Themen rund um Religion, Ethik und Gesellschaft. Ob im Gespräch

mit einem spannenden Gast oder in der klugen Debatte: Sandra

Leis lädt Menschen ein, die sich mit der Welt auseinandersetzen,

über den eigenen Tellerrand hinausschauen und etwas zu sagen

haben. Zu hören sind laute und leise Töne, Gedanken und Argumente,

die inspirieren und unterhalten.

ZWÖLFKLANG

Einladung zum Adventskonzert

Erleben Sie ein einzigartiges Klangerlebnis

am Samstag, den 08.12.2024 in der Christus-

König-Kirche in Brackenheim! Zwölfklang

lädt Sie um 18 Uhr zu einem besonderen

Adventskonzert ein (Einlass ab 17:30 Uhr).

Das Vokalensemble singt ohne Dirigent

und Noten, um eine direkte Verbindung zum

Publikum herzustellen. Mit einem vielfältigen

Repertoire von Renaissance bis Closed

Harmony gestaltet der Chor einen stimmungsvollen

Abend für Sie. Die Leitung

übernimmt Sebastian Link, der Zwölfklang

seit 2018 begleitet.

Der Eintritt ist frei – Spenden sind willkommen.

rechts unten: zwoelfklang.org

AUFGEKREUZT

5


Im Angesicht

des Todes

Fichte oder Eiche? Beim Abschied geht es um mehr

als den Sarg. Bestatter Matteo Alt über den Umgang

mit dem Tod – und die Leidenschaft für seinen Beruf.

Pia Winkler liest gerne

Todesanzeigen – solange

es nicht ihre eigene ist.

In unserer Gesellschaft ist der Tod eher ein Tabuthema. Warum sind

Sie eigentlich Bestatter geworden?

Naja, ich hätte auch Automobilkaufmann werden können. Aber

irgendwie bin ich auch in diesen Beruf hineingeboren worden. Und

seien wir ehrlich, es gibt wenige Berufe, bei denen man so sicher

sein kann, eines Tages selbst als Kunde vorbeizuschauen.

Wie haben sich die Traditionen und Bräuche in Ihrem Beruf verändert?

Der Wandel ist enorm. Früher war eine Beerdigung eher standardisiert

– man wusste, was kam. Eben entweder Fichte oder Eiche.

Heute ist Individualität gefragt. Manche Abschiede sind fast wie

Theaterstücke – Lieblingslieder, kleine Rituale, ganz persönliche

Elemente. Oft fühle ich mich eher als Regisseur einer Abschieds-

6 INTERVIEW


inszenierung. Und die Wünsche sind vielfältiger geworden: vom

stillen Waldgrab bis hin zu kreativen Abschieden, die das Leben

des Verstorbenen auf ganz eigene Weise widerspiegeln.

Sie erleben den Tod Tag für Tag. Wie gehen Sie damit um, ohne dass

alles zur Routine wird?

Routine? Den Tod erlebt man nie zweimal auf die gleiche Weise.

Jede Beerdigung, jede Familie ist anders. Manchmal gibt es auch

skurrile Momente, wie damals, als eine Familie darauf bestand, dem

Verstorbenen seine fast zwei Meter lange Angelrute mitzugeben.

Der Sargdeckel schloss am Ende nur knapp! Und um Abstand zu

gewinnen, nehme ich mir bewusst Zeit für Familie und Freunde.

Was sind die schwersten Momente in Ihrem Beruf? Und welche

möchten Sie nicht missen?

Die schweren Schicksale – vor allem bei jungen Menschen oder

Kindern – begleiten einen lange. Doch es gibt auch Augenblicke,

die einem ans Herz wachsen. Einmal herrschte in einer Trauerfeier

so eine tiefe Stille, dass die Welt für einen Moment stillzustehen

schien. In dieser Ruhe lag eine Kraft, die ich schwer beschreiben

kann. Diese Momente machen mir klar, warum ich das hier tue.

Wie erleben Sie die Reaktionen der Angehörigen? Gab es besondere

Momente?

Jede Reaktion ist so individuell wie die Menschen selbst. Manche

weinen, andere bleiben ganz gefasst. Und dann gibt es die humorvollen

Momente. Da bedankte sich eine ältere Dame nach der

Trauerfeier mit den Worten: „Vielen Dank, das war wunderschön.

Aber ich hoffe, Sie müssen für mich nicht so bald wieder ran!“

Matteo Alt

Sind Trauergespräche manchmal auch unerwartet fröhlich oder

heiter?

Das passiert öfter, als man denkt. Manchmal ist die Stimmung sehr

gedrückt, bis jemand eine lustige Anekdote aus dem Leben des

Verstorbenen erzählt. Plötzlich kann dann auch aus einer Trauerfeier

eine Feier des Lebens werden. Es zeigt, dass Trauer und Lachen

Hand in Hand gehen können.

Was bestärkt Sie immer wieder, diesen Beruf auszuüben?

Es ist die Mischung aus Ernsthaftigkeit und Menschlichkeit. Als

eine Familie nach der Zeremonie zu mir sagte: „Das war genauso,

wie wir es uns gewünscht haben – nur schöner.“ Solche Rückmeldungen

sind für mich die schönste Bestätigung.

Hat der tägliche Umgang mit Abschieden Ihre Sicht auf das Leben

verändert?

Der Tod erinnert einen daran, dass das Leben zu kurz ist für schlechten

Wein. Die kleinen Momente werden wichtiger – die großen

Fragen verlieren an Gewicht. Der Tod bringt eine gewisse Klarheit,

er lehrt Demut und manchmal auch Galgenhumor.

links: Photographee.eu/AdobeStock; rechts: Portrait: privat

In Deutschland finden jährlich rund 900.000 Bestattungen

statt, betreut von etwa 4.000 Bestattungsunternehmen. Der

Beruf des Bestatters geht bis ins Mittelalter zurück und ist

heute vielfältiger denn je: Neben Beerdigungen bieten viele

Bestatter psychologische Unterstützung und erfüllen individuelle

Wünsche, wie Natur- oder Seebestattungen. Digitale

Tools wie Online-Gedenkseiten oder virtuelle Trauerfeiern

erweitern das Angebot. Umweltfreundliche Optionen wie

Baumbestattungen oder „grüne“ Grabstätten werden immer

beliebter.

Gibt es etwas über Ihren Beruf, das Sie gerne klarstellen würden?

Viele denken, mein Beruf sei nur still, dunkel und bedrückend, im

wahrsten Sinne des Wortes leichenbitter. In Wahrheit steht er mitten

im Leben. Wenn ich wirklich Stille suchen würde, müsste ich

wohl in die Bibliothek – aber da sind die Geschichten bei weitem

nicht so spannend.

INTERVIEW

7


Das grüne Abitur

Wald vor Wild: Jagd ist Naturpflege und Schutz der Kulturlandschaft.

So sehen sich Jäger gerne selbst. Birgit Pfanzler nimmt

man es auch ab. Ein erfahrungsreicher Besuch bei Fuchs, Reh

und Wildschein, den Tod im Gepäck.

Ganz langsam betritt das Reh die Lichtung

im Bannholz in Güglingen. Vorsichtig

streckt es die Nase in die Luft,

dreht die Ohren, lauscht nach möglichen

Gefahren. Dann senkt es langsam den Kopf,

fängt an zu äsen, immer wieder unterbrochen

von kontrollierenden Blicken nach möglicher

Gefahr. Die existiert! Keine fünfzig Meter entfernt

sitzt Birgit Pfanzler auf dem Hochsitz. Die

Jägerin geht mit ihrem Gewehr – Marke Merkel

KR1 – in Anschlag und nimmt ihr Ziel ins

Visier, „spricht das Reh an“ – wie es in der Jägersprache

heißt. Nun geht es im wahrsten

Sinne des Wortes um Leben oder Tod. Auf der

Lichtung steht ein sogenanntes Schmalreh,

wahrscheinlich im letzten Jahr geboren und

noch ohne Nachwuchs, worauf das fehlende

Gesäuge hinweist. Es handelt sich also um

eine potenzielle Mutter künftiger Rehgenera-

tionen, es zu verschonen liegt nah. Ein Kann,

aber kein Muss. Zumal Birgit Pfanzler noch

Wildfleisch benötigt für die anstehende Kirwe.

Sie überlegt, wägt ab. Es handelt sich offensichtlich

um keine leichte Entscheidung. Birgit

Pfanzler legt das Gewehr neu an, zielt ...

Jagd ist nur etwas für Männer,

oder?

Die Jagd gehört zu den ältesten Handwerken

der Menschheit, genauso lange war sie

auch in Männerhand. Seit kurzem widmen

sich aber auch immer mehr Frauen dem

Weidwerk, in den sozialen Medien tummeln

sich mittlerweile die ersten Jagd-Influencerinnen.

Entsprechende Anfeindungen inklusive.

Birgit ist so etwas noch nicht passiert,

sie kennt weder Fundamentalkritik von Tierschützern

noch Macho-Kommentare aus

der Jäger-Community, ist sich allerdings des

Rechtfertigungsdrucks rund um das Thema

Jagd bewusst.

Inzwischen wird Birgit respektiert, auch

wenn ihre männlichen Kollegen vor allem

in Sachen Waffen noch gewisse Vorbehalte

an den Tag legen, wie sie mit einem Lächeln

berichtet. Trotz steigender Zahlen – bundesweit

25 Prozent der Prüflinge sind inzwischen

weiblichen Geschlechts – bilden Frauen in

der schießenden Zunft immer noch eine

Randgruppe. Unter den weit über 400.000

Jägern in Deutschland finden sich gerade

sieben Prozent Frauen.

Birgit kam über ihren Mann Rainer zur

Jagd: „Ich habe ihn oft begleitet. Irgendwann

wollte ich nicht mehr nur die Fahrerin spielen.“

Männliche Jäger trinken das Wild gerne

ein zweites Mal tot. „Das war nie mein

Ding. Außerdem hat mich genervt, dass sich

Jäger über die Weidmannsprache, das Jägerlatein,

gerne abgrenzen.“ Mit Unterstützung

ihres Mannes hat sie dann vor drei Jahren

eine Jagdausbildung gemacht. Auf Rügen,

in einem dreiwöchigen Schnellkurs, weit

weg von Familie, Hund und Arbeit. Birgits

Jagdklasse bestand aus 23 Schülern, nur

zwei davon weiblich. „Ich habe ein halbes

Jahr vorher angefangen zu lernen, zwei Stunden

jeden Tag, sonst hat man keine Chance

zum Bestehen. Bei der Prüfung werden 38

verschiedene Blätter, Sträucher, Kräuter,

Grashalme zur Bestimmung vorgelegt, insgesamt

gibt es über 2.000 Prüfungsfragen.

Es heißt nicht umsonst grünes Abitur“, erinnert

sich Birgit. Heißt unterm Strich: Sechs

inhaltliche Schwerpunkte, mindestens 180

Stunden Pflichtstunden inklusive Zeit auf

dem Schießstand. Hinzu kommt die Praxis –

links: Marcus Winkler

8 DA HAB’ ICH WAS GELERNT


rechts: Birgit Pfanzler

Waffenkunde, Naturschutz, Tier- und Pflanzenkunde,

Fleischhygiene. Zum Schluss steht

eine staatliche Prüfung an.

Doch damit ist es nicht getan. Regelmäßige

Schießübungen, fachliche Weiterbildungen,

Jagdpraxis sowie die Auseinandersetzung

mit aktuellen Themen aus Politik,

Umwelt, Recht oder Artenschutz gehören

zum lebenslangen Lernen als Jägerin oder

Jäger. Hinzu kommt der regelmäßige Nachweis

hinsichtlich Zuverlässigkeit in Sachen

Waffenbesitz. „Bei uns im Haus war schon

dreimal die Polizei, um den Waffenschrank

zu kontrollieren“, sagt Birgit. Unzuverlässigkeit

und Schludrigkeiten – auch was Ordnungswidrigkeiten

in völlig anderen Bereichen

angeht – führt zu sofortigem Jagd -

scheinentzug.

Die Schöpfung verdient einen

würdevollen Umgang

Für Birgit ist der respektvolle Umgang mit

der Natur und den Tieren zentral. „In meinem

Umfeld legen wir großen Wert auf Traditionen.

Wenn ein Tier erlegt wird, spielen

manche das Jagdhorn und blasen ein spezielles

Signal, das „Reh tot“ genannt wird.

Zudem legen wir einen Zweig, meist von

einer Buche oder Eiche, als letzte Ehrung

ins Maul. Mir ist wichtig, dass das Tier nicht

leidet und wir das Fleisch im Anschluss auch

verwerten, “ betont sie. „Das selbst erlegte

Fleisch hat gefühlt eine ganz andere Qualität.

Man schmeckt den Unterschied.“

Allerdings gibt es auch unter Jägern

schwarze Schafe. „Ich war einmal auf einer

Drückjagd, bei der mehrere Rehe so stark

zerschossen wurden, dass es mir im Herzen

wehtat. Solches Verhalten ist für mich untragbar,

denn jedes Tier verdient Respekt.

Das ist für mich Gottes Wille, er hat uns die

Tiere geschenkt“, berichtet Birgit.

Ob sie moralische oder emotionale Probleme

damit habe, ein Tier zu töten, beantwortet

sie übrigens mit einem klaren Nein.

Das gehöre zur Aufgabe der Jäger:innen und

sei ja kein Selbstzweck, sondern diene der

Hege und Pflege der Natur. Beim Ausnehmen

und Abtransport der Beute nimmt sie

aber gerne männliche Hilfe in Anspruch. Allerdings

mehr aus Bequemlichkeit. „Ich kann

Blut sehen“, lacht sie.

Ruhe finden, die Natur spüren

So langsam senkt sich die Dämmerung über

den selbstgebauten Hochsitz mit Spitznamen

Emma (weil er an die Lokomotive aus

„Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“

erinnert). Absolute Stille ist gefragt, wer ein

Tier vor den Lauf bekommen will. Und so

entwickeln sich rund 180 Minuten inmitten

der Natur zu einem Intensivkurs in Sachen

Körperbeherrschung (nicht Plappern, keine

Toilette), Stille ohne das übliche Rauschen

der Zivilisation (sehr entspannend, fast meditativ)

und intensiver Naturerfahrung (ein

laut schreckendes Reh, der Ruf des Waldkauzes).

„Ich genieße dieses Alleinsein mit

mir selbst“, flüstert Birgit. Fast allein, denn

zwischenzeitlich zeigt sich noch von weitem

ein scheuer Rehbock, der die Lunte aber

augenscheinlich gerochen hat und daher

nicht in Birgits Visier gerät. Weit unterhaltsamer,

vor allem für viele aufgeregte Waldvögel,

ist eine alles andere als geräuschlose

Rotte an Wildschweinen, die im Gehölz grunzt

und deren Frischlinge quieken, von deren

Mitgliedern aber nicht der Hauch einer Borste

zu sehen ist. „In 80 Prozent meiner Ansitze

komme ich nicht zum Schuss“, erklärt

Birgit. Womit wir wieder beim Schmalreh

vom Anfang wären. Birgit hat sich entschieden,

nicht abzudrücken und somit dem jungen

Reh die Chance auf Nachwuchs im

kommenden Jahr zu schenken. Gut so!

P.S. Das Gespräch mit Birgit Pfanzler fand

auf dem Weg zum Ansitz sowie auf dem

Rückweg statt.

Marcus Winkler geht auch

selbst gern auf die Jagd –

allerdings auf Punkte beim

Tischtennis.

„da hab’ ich

was gelernt“

Mit „da hab’ ich was gelernt“

ist die Reihe betitelt,

in der Menschen aus unserer

Gemeinde die gewohnten

Bahnen verlassen und einen

Tag mal einen anderen Beruf

oder eine andere Rolle einnehmen.

Schließlich lernt man

nie aus – und schafft es so,

andere besser zu verstehen.

9


Lieblingsorte

Wo ist Ihr Lieblingsort, welcher

Platz zieht Sie immer wieder in den

Bann? In dieser Serie erzählen

Menschen aus der Gemeinde von

ihren persönlichen Plätzen.

Ein alter Freund

inmitten

der Natur

Oberhalb von Weiler, direkt unterhalb des Strombergwalds,

steht auf einer Streuobstwiese ein Naturdenkmal: ein alter

Speierling, Sorbus domestica. Eingebettet zwischen einigen

alten Birnbäumen, zeigt seine raue Borke, der dicke Stamm und die

weit ausladende Krone, dass dieser Obstbaum schon lange hier

verwurzelt ist. Im Frühsommer verwandelt sich die Wiese in ein

wahres Blütenmeer, der Wiesensalbei leuchtet überall.

Meist am Sonntagnachmittag, so nach 16 Uhr, zieht es mich zu

meinem „Freund“, wie ich ihn seit 20 Jahren nenne. Es tut gut, sich

an seinen Stamm zu lehnen, die grobe Borke zu spüren und die

wärmenden Strahlen der tief stehenden Sonne im Westen zu genießen.

Felder, Obstbäume, der Wald und der weite Blick übers

Zabergäu lassen mich die Kraft und Schönheit der Natur intensiv

spüren. Hier oben nehme ich sie bewusst wahr, fühle mich so frei

wie ein Vogel und so stark wie dieser Speierling.

Teil dieser Naturlandschaft sein zu dürfen und zu wissen, dass

es wert ist, sie mit Arbeit und Fürsorge zu erhalten, erfüllt mich mit

Dankbarkeit. Ich denke an jene, die Jahr für Jahr als Landwirte,

Eigentümer von Streuobstwiesen und Wäldern dieses Geschenk

Gottes pflegen und bewahren.

Manchmal, an warmen, windstillen Sonntagen, nehme ich eine

gute Zigarre mit, eine Partagás Serie D No. 5. Dann habe ich etwa

eine Stunde und 45 Minuten Zeit, um zu genießen, zu träumen, zu

staunen und bei einem kleinen Spaziergang all die kleinen und

großen Wunder der Natur zu betrachten.

Reinhard Engelhardt ist Gärtner aus Leidenschaft

und genießt ab und an gerollten Tabak

aus Kuba.

links: Reinhard Engelhardt

10 LIEBLINGSORTE


rechts: stockphoto for you/shutterstock

eingeladen

eine spontane Einladung

zu einer Tasse Kaffee

habe ich kurz Zeit?

eigentlich nicht

die To Do-Liste ist lang

ich sage trotzdem ja

mein Schreibtisch und die vielen To Do’s

laufen nicht weg

diese halbe Stunde tut gut

kurz hinsitzen

die vielen Aufgaben gedanklich

zur Seite schieben

einfach da sein

miteinander das Leben teilen

zusammen lachen

sich austauschen

das Schwere miteinander teilen

nur eine halbe Stunde

und gleichzeitig so viel mehr

nicht nur der Kaffee gibt mir neue Energie

vielmehr ist es das Miteinander

das kurze Ausbrechen aus dem Hamsterrad

mir ist als säße auch Jesus mit am Tisch

und tränke mit mir Kaffee

Er hat ja so Recht wenn er sagt

Kommt zu mir

die ihr euch abmüht und belastet seid

Ich will euch Ruhe schenken

(Mt 11,28)

Laura Sünder

LIEBLINGSORTE

11


Warum feiern

wir eigentlich

Advent?

Und wie passen

unsere Bräuche dazu?

Der Advent ist mehr als nur eine Vorfreude auf

Weihnachten. In dieser Zeit feiern wir das dreifache

„Ich-komme-an“ Gottes – in der Vergangenheit,

der Zukunft und in unserem eigenen Leben.

Viele der bekannten Adventsbräuche helfen uns,

diese tiefe Bedeutung zu verstehen. Doch was

steckt hinter dem Adventskranz, dem Kalender

oder den Roratemessen?

Oliver Westerhold mag

keine Lebkuchen im September.

12 WARUM FEIERN WIR EIGENTLICH ...


ist nicht nur ein Countdown bis Weihnachten; er ist ein Symbol für

das zweite „Ich-komme-an“ Gottes. Jeder Tag ist ein Schritt näher

an die Verheißung, dass Jesus am Ende der Zeiten zurückkehren

wird, um die Welt zu erneuern. Hinter jedem Türchen steckt ein

Versprechen, dass das Licht der Hoffnung auch in der Zukunft für

uns leuchten wird.

Rorate-Gottesdienste: Stille des Wartens

In der Stille der Rorate-Gottesdienste, wenn unsere Kirchenräume

einzig erhellt sind durch Kerzenlicht, wird das Warten auf das Licht

zu einem ergreifenden Erlebnis. Diese frühmorgendlichen Gottesdienste

laden uns ein, im Dunkel auf das Licht zu warten, das mit

Jesu Geburt in die Welt kam. Hier sind wir verbunden mit der Hoffnung

auf sein zweites Kommen, auf die endgültige Erlösung. Die

Dunkelheit um uns herum wird zu einem Symbol für all das, was

noch unvollständig ist, und wir erfahren, dass das Licht der Erlösung

immer nah ist, auch wenn es manchmal verborgen scheint.

Adventsmärkte: Feste der Gemeinschaft

Die fröhlichen Adventsmärkte pulsieren vor Leben und Freude. Hier

wird die Botschaft des Advents greifbar: die Freude über das Kommen

Christi. Inmitten von Glühweinduft und Lichtern erleben wir

die Gemeinschaft, die Christus uns schenkt. Diese Märkte erinnern

uns auch an das dritte „Ich-komme-an“ Gottes: sein Ankommen

in unserem Leben. In jedem Lächeln, in jeder Umarmung, in jeder

Begegnung spüren wir, dass Gott unter uns ist und sich nach einer

tiefen Verbindung zu uns sehnt.

oben: Oliver Westerhold/KI-generiert

Wenn die Tage kürzer werden und die ersten Kerzen am

Adventskranz flackern, beginnt für viele die Vorbereitungszeit

auf Weihnachten. Doch der Advent ist weit

mehr als nur ein Countdown für das große Fest. Er ist lebendiges

Symbol des dreifachen „Ich-komme-an“ Gottes, der in der Vergangenheit,

in der Zukunft und in unserem je eigenen Leben ankommt.

Dieses Geheimnis entfaltet sich eindrucksvoll in den Adventsbräuchen,

die uns durch diese besondere Zeit leiten.

Der Adventskranz: Ein Licht in der Dunkelheit

Der Adventskranz ist nicht einfach nur ein Kranz mit Kerzen; er ist

ein Hoffnungsfeuer. Mit jeder Woche, die vergeht, erleuchtet eine

weitere Kerze den Raum und vertreibt die Dunkelheit. Diese vier Kerzen

sind mehr als Lichtspender – sie sind Zeichen für das erste „Ichkomme-an“

Gottes. Vor über 2.000 Jahren wurde in Bethlehem ein

Licht geboren, das die Welt für immer verändern sollte. Jede entzündete

Kerze ist eine Einladung, das Licht Christi in unser Herz zu lassen

und die Finsternis zu vertreiben, die uns manchmal umgibt.

Der Adventskalender: Ein Tor zur Hoffnung

Jeden Morgen öffnet sich ein neues Türchen im Adventskalender,

und mit ihm ein kleiner Funke der Vorfreude. Doch dieser Kalender

Krippe aufstellen:

Ein Zeichen der Ankunft im Herzen

Das Aufstellen der Krippe ist ein bewegendes Ritual, das uns die

Ankunft Gottes sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart

vor Augen führt. Am Heiligen Abend, wenn das Jesuskind in

die Krippe gelegt wird, feiern wir nicht nur die Geburt des Erlösers,

sondern, dass Gott heute noch in unserem Herzen ankommen will.

Diese einfache Handlung ist eine Einladung, die Tür zu öffnen und

Gott Platz in unserem Leben zu geben.

Advent – eine Zeit der Ankunft

Die Bräuche des Advents – von Kerzen über Kalender bis zu Rorate-Gottesdiensten

– entfalten die tiefe Bedeutung dieser besonderen

Zeit. Sie erinnern uns daran, dass Gott immer wieder in unser

Leben kommt – damals, heute und in der Zukunft. Der Advent ist

nicht nur die Vorfreude auf Weihnachten, sondern auch eine Einladung,

uns neu auf das Wesentliche zu besinnen: die Ankunft

Gottes in unserer Welt und in unserem Herzen. In dieser Zeit des

Wartens und der Vorbereitung dürfen wir uns auf das Licht der

Hoffnung, die Gemeinschaft der Freude und das Geschenk der

Liebe freuen.

WARUM FEIERN WIR EIGENTLICH ...

13


Firmung für

Erwachsene

Im Sakrament der Firmung stärkt uns Gott

für alles Herausfordernde und Schwierige.

Wir dürfen uns von Gott begleitet wissen.

Auch Erwachsene können sich firmen lassen.

Sprechen Sie uns an, wenn Sie den

Wunsch haben, Näheres zu erfahren und

das Sakrament zu empfangen. Auch Junge

Erwachsene zwischen 18 und 35, die seinerzeit

den Zeitpunkt der Firmung in der

Gemeinde verpasst haben, können gerne

Kontakt zu uns aufnehmen. Wir informieren

gern über die Möglichkeiten.

Im Trauerfall

Als Pastoralteam begleiten wir Sie auf dem

Weg des Abschiednehmens und der Gestaltung

der Trauerfeier. Auch nach einer

Beerdigung sind wir für Sie ansprechbar

und haben ein offenes Ohr für Ihre Trauer.

Wenden Sie sich gerne an das Pfarramt oder

direkt an Pfarrer Westerhold, Gemeindereferentin

Sünder oder Diakon Forstner. Einmal

monatlich findet Freitagabends im

katholischen Gemeindehaus Güglingen ein

Abend für Trauernde statt. Lassen Sie uns

gerne wissen, wenn Sie nähere Informationen

benötigen.

Haus- und

Erstkommunion

Im Brechen und Teilen des Brotes erinnern

und vergewissern wir uns Gottes Nähe. Wir

bringen die Kommunion zur Stärkung für

kranke und alte Menschen gerne zu Ihnen

nach Hause. Melden Sie sich ohne Zögern

im Pfarramt. Die Kinder der 3. Klassen sind

zum Empfang der Erstkommunion am Wochenende

des Weißen Sonntags 2025 eingeladen.

Eltern katholischer Kinder der dritten

Klassen wurden im Herbst angeschrieben

und eingeladen. Die Vorbereitung auf das

Sakrament startet im Januar. Ansprechperson

für die Vorbereitung auf die Erstkommunion

ist Gemeindereferentin Laura Sünder.

Seelsorgliches

Gespräch

Manchmal tut es gut, mit jemandem zu

sprechen, der ein offenes Ohr hat und es

ermöglicht, einen neuen Blickwinkel zu entdecken

und Versöhnung zu erleben. Wir

stehen gerne für ein Gespräch zur Verfügung.

In einem geschützten Rahmen ermöglichen

wir Ihnen, Ihre Gedanken auszusprechen,

die eigenen Fragen in den Blick

zu nehmen und Lösungswege zu entwickeln.

Wenn Sie ein seelsorgliches Gespräch wünschen,

das in das Sakrament der Versöhnung

mündet (Beichte), wenden Sie sich

bitte an Pfarrer Westerhold.

Trauung

Das JA zueinander unter Gottes Segen stellen.

Dies ist in allen unseren Kirchen möglich.

Auch wenn Sie sich noch unsicher sind,

ob eine kirchliche Trauung für Sie das Richtige

ist oder wenn Sie noch offene Fragen

haben, so beraten wir Sie gerne. Vereinbaren

Sie dazu gerne einen Gesprächstermin

mit uns.

Vielleicht bewegen Sie auch Fragen in

Bezug auf eine gescheiterte Ehe oder Partnerschaft

und mögliche Perspektiven für

eine neue Lebenspartnerschaft. Kommen

Sie auf uns zu und mit uns ins Gespräch.

Das Team

Oliver Westerhold

Tel. 07135 5304

Oliver.Westerhold@drs.de

Laura Sünder

Tel. 07135 9307282

Laura.Suender@drs.de

Wilhelm Forstner

Tel. 0171 3082849

Willi.Forstner@t-online.de

Pfarramt St. Michael

Sattelmayerstr. 3

74336 Brackenheim

Tel. 07135 5304

Fax 07135 15117

stmichael.brackenheim@drs.de

links: Martin Ahls/Pfarrbriefservice; Stefan Weigand; Kseniya Maruk/Shutterstock.com; Katharina Gebauer; Ground Picture/shutterstock.com; rechts: Billion Photos/shutterstock.com

14 WISSENSWERT


Rorategottesdienste

Gottesdienste

im Zabergäu

03.12.2024 | Stockheim

05.12.2024 | Brackenheim

11.12.2024 | Güglingen

12.12.2024 | Brackenheim

17.12.2024 | Stockheim

18.12.2024 | Güglingen

20.12.2024 | Michaelsberg

Jeweils 6 Uhr, anschließend Frühstück für alle

DIENSTAG

18:30 Uhr | St. Ulrich, Stockheim

MITTWOCH

18:30 Uhr | Hl. Dreifaltigkeit, Güglingen

DONNERSTAG

8:00 Uhr | Christus König, Brackenheim

FREITAG

18:30 Uhr | St. Michael, Michaelsberg

FEIER DES SONNTAGS

SA 18:30 Uhr | Stockheim

Vorabendmesse

SO 9:00 Uhr | Michaelsberg

SO 10:30 Uhr |

Brackenheim und Güglingen (im Wechsel)

Christmetten 24.12.2024

16:30 Uhr | Brackenheim

(gestaltet für Familien und Kinder)

18:00 Uhr | Stockheim

20:30 Uhr | Brackenheim

23:00 Uhr | Michaelsberg

Neujahr 01.01.2025

Gottesdienstzeiten und besondere Termine

finden Sie immer aktuell unter

18:00 Uhr festlicher Gottesdienst in Brackenheim,

anschließend Neujahrsempfang

WWW.KATH-KIRCHE-ZABERGAEU.DE


Was ich

gerade lese

Bettina Obrecht

Grompel:

Chaos im Anmarsch

An dem Buch gefällt mir, dass das Grompel so ein

witziges Wesen ist. Ich musste ganz oft lachen. Es

macht Spaß zu lesen, wie das Grompel sprechen lernt

und was es für Sachen isst. Es mag zum Beispiel liebend

gerne Schuhe und Schnürsenkel. Ich mag das

Buch außerdem, weil es auch spannend ist. Beim Lesen

hatte ich immer ein bisschen Angst, dass das

Grompel von den Wissenschaftlern entdeckt und eingesperrt

wird. Denn dann wäre das Grompel nicht

mehr bei den Kindern Matti und Milla in der Familie.

Außerdem will man wissen, was genau das Grompel

eigentlich für ein Tier ist. Man wünscht sich, dass Matti

und Milla es mit ihrem Vater herausfinden. Dann wäre

das Grompel nicht mehr „so lein“. So sagt das Grompel

nämlich immer, wenn es „so alleine“ sagen möchte.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und war auch

schnell damit fertig, weil ich immer wissen wollte, wie

es weiter geht.

Donna Leon

Feuerprobe

„La dolce vita“ von Italien trifft auf unterhaltsamen Krimi

mit dem sympathischen „Commissario Brunetti“. Viele kennen

bestimmt die Verfilmungen aus dem Fernsehen, doch

in den Büchern von Donna Leon taucht man noch tiefer

in die amüsanten Dialoge und Gedanken der Protagonisten

sowie das fiktive Alltagsgeschehen von Venedig ein.

Im 33. Fall „Die Feuerprobe“ geraten zwei Kinderbanden

in Venedig aneinander. Um die Ermittlungen von

„Commissario Brunnetti“ und seiner Kollegin Griffoni zu

verhindern, wird Griffoni selbst mit schwersten Vorwürfen

konfrontiert. Dennoch stoßen diese über einen ehemaligen

Carabinerie auf eine Verbindung zu einem früheren

terroristischen Brandanschlag im Irak.

Die Beschreibungen des Lebens in der einzigartigen

Lagunenstadt Venedig machen diesen Roman für alle

Donna Leon Fans zum perfekten Begleiter beim nächsten

Italienurlaub.

Markus Honecker ist in seiner Freizeit

ein leidenschaftlicher Läufer und Radfahrer.

Donna Leon

Feuerprobe

Diogenes 2024

Hardcover, 336 Seiten

ISBN 978-3-257-07283-9

Luisa Höfler taucht beim Lesen gerne

in andere Welten. Darüber hinaus lernt

sie auch Cello und macht gerne zusammen

mit ihrer Zwillings schwester Musik.

Bettina Obrecht

Grompel: Chaos im Anmarsch

Karibu Verlag 2020

Hardcover, 144 Seiten

ISBN 978-3-96129-124-3

Portraits: privat

16 WAS ICH GERADE LESE


Deutschlands

kleinster Friedhof

Eberhard Binder macht

regelmäßig Führungen in der

alt-ehrwürdigen Kirche auf dem

Michaelsberg

rechts: Madita Haas; Eberhard Binder

Ob das so stimmt, mag dahingestellt sein.

Jedenfalls ist das Friedhöfle auf dem Michaelsberg

mit seinen denkmalgeschützten Grabsteinen

ein ganz besonderer Ort. Ein Sarkophag

aus dem 8. Jahrhundert und Grab platten

aus dem 13. Jahrhundert zeugen davon, dass

der Berg schon seit frühester christlicher Zeit

Bestattungsort war. Bis ins 14. Jahrhundert

war die Michaelskirche Hauptkirche für die

Gläubigen der umliegenden Dörfer und als

solche mit einem großen ummauerten Friedhof

rund um die Kirche versehen. Selbst ein

Beinhaus war vorhanden. Auch nach der

Reformation, als auf dem Michaelsberg kein

kirchliches Leben mehr stattfand, wurden

Katholiken auf dem Berg beerdigt. Mit dem

Bau des Kapuzinerhospizes Mitte des 18.

Jahrhunderts wurde der Friedhof auf seine

heutige Größe reduziert, war aber weiterhin

Bestattungsort. 1960 wurde der letzte Verstorbene

beigesetzt.

Mehr als 60 Jahre nach der letzten Bestattung

drohte der Friedhof zu verwildern.

Diözesanverwaltung und Denkmalamt mussten

nach Möglichkeiten suchen, diesen Ort

würdevoll zu erhalten. Eine Blumenwiese um

die gesicherten Grabsteine und Staudenrabatten

mit Sitzmöglichkeiten entlang der

Friedhofsmauer sollen die Lösung sein.

Denn der Friedhof auf dem Michaelsberg

ist auch heute noch ein viel besuchter und

wichtiger Trauerort. Seit 2007 beherbergt

er das von Sieger Köder gestaltete Denkmal

für unbestattetes menschliches Leben, einzigartig

in unserer Diözese.

UNSERE ORTE

17


Lichthäuser aus Milchkartons

Das brauchst du

So geht's

- 1 Getränkekarton

- Cuttermesser

- Schere

- Transparentpapier

- Acrylfarbe

- Naturmaterialien (Rinde,

Moos, Tannenzapfen etc.)

- Heißkleber und Klebestift

- Lichterkette/LED-Kerze

1. Bemale den Milchkarton

und lass die Farbe trocknen.

2. Schneide dann an drei Seiten den Boden des

Milchkartons auf, sodass er sich aufklappen lässt.

3. Zeichne mit einem Bleistift alle Fenster und

Türen, die du haben möchtest, auf.

4. Schneide sie vorsichtig mit dem Cuttermesser

aus dem Milchkarton aus. Schneide einen Streifen

Transparentpapier zurecht.

5. Betupfe die Ränder mit Klebestift und schiebe

das Papier durch die Bodenklappe hinter das

gewünschte Fenster oder die gewünschte Türe.

6. Drücke es von innen leicht an – so verfährst du

mit allen Kartonseiten.

7. Dekoriere dein Lichterhaus mit deinen

ausgewählten Naturmaterialien, indem du sie

mit Heißkleber an den Kartondeckel festklebst.

8. Platziere deine Lichterkette in deinem Lichthaus.

Daniela Harnischfeger und

Caroline Übelhör sind Erzieherinnen

in unserer KiTa St. Maria in Stockheim.

Dort basteln sie gerne mit den

Kindern.

links: Daniela Harnischfeger und Caroline Übelhör; rechts: the-chaffins/unspalsh.com

18 KINDERSEITE


Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht,

sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.

Lucius Annaeus Seneca

Diese Worte standen einmal auf einem kleinen Denkzettel,

den ich jahrelang in meinem Geldbeutel mit mir trug.

Natürlich gefiel mir besonders das Sprachspiel,

aber vielmehr noch die Wahrheit darin.

Und hauptsächlich wie sie enttarnen,

was so logisch für uns klingt.

Wie sie unser Denken verändern.

Mir leuchteten sie ein.

Ich wollte ihnen glauben.

So habe ich immer wieder mal gewagt,

was schwer erschien.

Und siehe:

es ging.

Claudia Weiler


www.kath-kirche-zabergaeu.de

Jetzt

spenden:

Krank in Gambia? Besser nicht!

Im westafrikanischen Gambia leiden viele

Kinder an Krankheiten wie Atemwegsinfekten,

Durchfall, Lungenentzündungen oder

Malaria. Das Gesundheitssystem ist marode,

eine gesetzliche Krankenversicherung nicht

vorhanden. Sämtliche Kosten für Medikamente,

Verbrauchsmaterialien und Behandlungen

liegen vollständig bei den Eltern. Die Folge:

Viele kranke Kinder werden schlecht oder gar

nicht behandelt.

Gemeinsam mit Ihnen können

wir daran etwas ändern!

Ihre Spende für die Kindernotfallaufnahme

des Edward Francis Small Teaching Hospital

in Banjul unter der Leitung von Dr. Sara Loetz

kann Leben retten. Zusammen können wir

einen wichtigen Beitrag für die Gesundheit

der Kinder in Gambia leisten. Lediglich 25,- €

reichen bereits für fünf Ampullen eines krampflösenden

Medikaments. Hiermit helfen Sie,

die Gesundheit von fünf Kindern zu sichern.

Spenden Sie jetzt und helfen! Damit Kinder

in Gambia eine bessere Zukunft haben.

Spenden Sie per Scan direkt aus

Ihrer Bankingapp oder überweisen Sie Ihre

Spende an:

Zahlungsempfänger:

Katholische Kirchengemeinde St. Michael

IBAN: DE41 6205 0000 0005 7812 69

Verwendungszweck: help4kids in Gambia

Die Kinderärztin Dr. Sara Loetz wurde von unserer

Kirchengemeinde in Kooperation mit AGIAMONDO

im November 2023 nach Gambia entsendet.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf

unserer Homepage:

https://www.kath-kirche-zabergaeu.de/help4kids/

Unsere Schöpfung ist uns wichtig.

Der Umschlag des Magazins ist

auf Recycling-Papier gedruckt.

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