Taxi Times DACH - 4. Quartal 2024
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ZEIT …
Liebe Taxi Times-Leser! Vor
Ihnen liegt eine auf 48 Seiten
mit vielen Inhalten gefüllte Ausgabe
der Taxi Times. Gleich mal
vorweg: Es ist keine Ausgabe,
die man mal so nebenbei durchblättert.
Meine Redaktion hat
bei vielen Themen ausgiebig
recherchiert, sodass am Ende
Geschichten und Reportagen
entstanden sind, die sich in dieser Ausgabe über mehrere Seiten
erstrecken. Zum Beispiel die Beschreibung eines langen und mühsamen
Kampfes einer Taxiunternehmerin für eine Tariferhöhung
(Seite 6) – an dessen Ende sie sich die Frage stellt, ob es wirklich
sinnvoll ist, dass Taxitarife in den Kommunen festgelegt werden
sollen. Dieser Frage sind wir dann auch gleich mal nachgegangen,
und schon waren die nächsten drei Seiten fertig (ab Seite 9).
Sich die Zeit für einen Tarifantrag nehmen – das ist in vielen
Behörden gar nicht möglich, weil das dortige Personal zu viele
anderweitige Aufgaben erledigen muss. Insofern ist sehr zu hoffen,
dass unsere Titelstory auch von den Behördenleitern gelesen wird
und diese sich dann auch mal Zeit nehmen – um darüber nachzudenken,
ob die Abteilung für die gewerbliche Personenbeförderung
personell nicht doch endlich mal aufgestockt werden sollte.
Auf eine kräftige Aufstockung – in Form einer Prämienerhöhung
– müssen sich Taxi- und Mietwagenunternehmer bei
der nächsten Abrechnung der Kfz-Versicherung einstellen. Den
Schwarzen Peter schiebt man dafür der Elektromobilität zu.
Auch hierzu hat meine Redaktion etwas gründlicher recherchiert
(ab Seite 15).
Obwohl Krankenbeförderungen mehr Zeit beanspruchen als
normale Gelegenheitsfahrten, zahlen die Krankenkassen weniger
als beim Taxitarif – eine Tatsache, die dringend korrigiert werden
muss. Solange allerdings die Taxiunternehmer Einzelverträge
abschließen und dann auch noch vergessen, diese rechtzeitig „pro
forma“ zu kündigen, wird es schwer, bessere Tarife auszuhandeln.
Der Appell unserer Gastkolumnistin Gisela Spitzlei ist daher eindeutig:
Nehmen Sie sich die Zeit, kündigen Sie fristgerecht und
verhandeln Sie jährlich neu. Das stärkt Ihren Taxiverband (S. 22).
Zum Schluss noch eine Veranstaltung, für die es sich lohnt, sich
Zeit zu nehmen: die Europäische Taximesse am 8. und 9. November.
Sie ist zurück in Köln. Ein paar Aussteller nutzen diese Ausgabe,
um auf ihren Messestand in Form von bezahlten Advertorials
hinzuweisen (ab Seite 34).
Natürlich werden Sie in den Kölner Messehallen auch mein
Team und mich antreffen – irgendwo in den Gängen und an den
Ständen, wo wir mit möglichst vielen Menschen sprechen wollen.
Und mit unseren Abonnenten freuen wir uns auf einen Austausch
während eines gemeinsamen Abendessens (Seite 33).
Eine erfolgreiche Zeit wünscht Ihnen
INHALT
PERSONEN
4 Führungswechsel, Jubiläum und Nachruf
TAXITARIF
6 Tarifposse in Altötting
9 PBefG – Überforderung für die Behörden?
FAHRZEUGE
14 News: Neues Taxi, Finanzierung und Inklusion
15 E-Taxi-Versicherung
18 Fahrsicherheitstag in der Ortenau
19 Sicherheit und Unfallvermeidung
20 Testbericht: Ford Tourneo Custom
KRANKENFAHRTEN
22 Mut zur Kündigung
WORKSHOP
24 Taxi Times und „Taxi to Go“ auf Tour
VERBÄNDE UND ZENTRALEN
25 BVTM, Hansafunk, Isarfunk, Taxi Berlin, Taxi
Deutschland, Hamburger Taxenunion, Taxi Zentrale
Heidelberg, TVM, TAZ Stuttgart
EUROPÄISCHE TAXIMESSE
32 ETM wieder in Köln
33 Rahmenprogramm
34 Die Aussteller (Advertorials)
35 Große Verlosung
TAXI INTERNATIONAL
38 Robotaxis in China
40 Marktliberalisierung in Finnland
TAXI REGIONAL
43 München: Petition und Antrag
TITEL: Raufeld FOTO: Taxi Times
Jürgen Hartmann (Chefredakteur)
44 Hamburg: Kleine Fachkunde und Fiskaldaten
45 Berlin: Gesetzlose und Mindestentgelte
46 Link zur Website, Impressum
TAXI 4. QUARTAL 2024
3
PERSONEN
NEWSTICKER
Bernhard „Bernie“
Grimm
GRÜNDUNGSMITGLIED
VERSTORBEN
Nach schwerer Krankheit ist Bernhard
„Bernie“ Grimm am 24. September 2024
verstorben. Grimm war eine treibende Kraft
der IG Taxi Ortenau e. V., die er nicht nur als
langjähriger Kassenprüfer,
sondern auch
als Gründungsmitglied
immer selbstlos
und mit viel
Energie unterstützt
hat.
Wie die Interessengemeinschaft
mitteilte, war Bernhard
Grimm einer
der Väter der überregional
bekannten
VW-Taxi-Abende und der Verkehrssicherheitstage.
Grimm zeichneten seine Hilfsbereitschaft,
seine Fachkenntnis und sein
technisches Know-how aus. Er wird nicht
nur bei der Interessengemeinschaft, sondern
auch in der deutschen Taxibranche
eine große Lücke hinterlassen. Die
Taxi Times-Redaktion spricht seinen Freunden
und seiner Familie ihr tiefstes Beileid
aus.
sg
OLD-SCHOOL-FUNKTIONÄR
Der Berliner Heinz Peter (14.3.1930–
1.4.2022) zählte zu den bedeutendsten und
schillerndsten Vertretern des Taxigewerbes.
Welche Funktionen er innehatte und
auf welche Art und Weise man im vorherigen
Jahrtausend noch Gewerbepolitik
machte, beleuchtete Taxi Times-Redakteur
Axel Rühle vor Kurzem in einer Radiosendung
eines Berliner Spartensenders. Während
einer sehr kurzweiligen
Stunde erfährt der Zuhörer
viele Anekdoten. Nachzuhören
ist die Sendung über
diesen QR-Code. red
FIRMENJUBILÄUM
MIT WERBE-EFFEKT
Das Unternehmen Taxi Volk aus Bad Wurzach im Landkreis
Ravensburg gibt es seit 25 Jahren. Unternehmensgründer
und Inhaber Richard Volk hat dies mit einem Geburtstagsfest
gefeiert und dazu nicht nur seine Mitarbeitenden, sondern
auch Vertreter der lokalen Presse eingeladen. Das hatte den
positiven Nebeneffekt, dass beispielsweise die „Schwäbische
Zeitung“, eine der größten regionalen Abonnementzeitungen in
Baden-Württemberg, ein Porträt des Firmengründers Richard Volk
gebracht hat. Volk war damals als Fernfahrer mit den familienfeindlichen
Arbeitszeiten unzufrieden und hatte die Marktlücke des fehlenden
Taxibetriebs der kleinen Kurstadt mit 15.000 Einwohnern sowie
die Betriebsaufgabe eines örtlichen Krankenfahrdienstes genutzt,
schnell die nötigen Schulungen und Prüfungen absolviert und sich
selbstständig gemacht.
Gleich nach der Feier mit Tombola und Musik berichtete dann das
Online-Portal „Die Bildschirmzeitung“ von dem „großen Fest im Hof seines
Unternehmens“, bei dem Richard Volk eine Jubiläumsurkunde der
Industrie- und Handelskammer (IHK) überreicht bekam. Fazit: Gutes
Marketing zu betreiben und die Presse mit Informationen zu versorgen,
zahlt sich immer aus – nicht nur zum Firmenjubiläum.
ar
WECHSEL AN DER
INTAX-SPITZE
Seit über 28 Jahren ist die Firma Intax ein wichtiger Partner des
deutschen Taxigewerbes. Zum 1. Juni hat der Firmengründer Jörg
Hatscher (links im Bild) seine Gesellschafteranteile an Marco Kimme
(rechts im Bild) übergeben. Kimme, der bereits seit über 25 Jahren
bei Intax verschiedene Positionen innehatte, war zuletzt, gemeinsam
mit Hatscher, ein Teil des Geschäftsführer-Tandems.
Das Unternehmen, welches für viele Importeure und auch deutsche
Fahrzeughersteller die Taxiumrüstung entwickelt und durchführt,
beschäftigt mehr als 100 Mitarbeiter und Spezialisten, die am Betriebssitz
in Oldenburg tätig sind.
Mit der Übernahme von Hatschers Gesellschaftsanteilen durch Marco
Kimme, der seit 2018 bei Intax als Geschäftsführer tätig ist, beginnt ein
neuer Abschnitt in der Unternehmens-Geschichte. Jörg Hatscher, so teilte
das Unternehmen mit, wird noch bis Anfang 2027 als beratender
Geschäftsführer dem Unternehmen erhalten bleiben.
sg
FOTOS: Axel Rühle, Taxi Ortenau, INTAX
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WEG ZUR
TARIFANPASSUNG
Eine bayerische Taxiunternehmerin verzweifelte im Kampf für eine überfällige
Tarifanpassung beinahe an den Behörden. Ist die Zuständigkeit der Kreise und
kreisfreien Städte noch zeitgemäß?
Was Taxiunternehmerin Kathrin
Hennrich erlebt hat, bietet
Stoff für einen schlechten
Film – wenn auch mit kleinem Happy
End: Der Taxitarif im Landkreis Altötting
ist Anfang September endlich angepasst
worden. Dafür musste sie vieles tun, was
eigentlich nicht Aufgabe von Kleinunternehmern
ist. Sie führt einen Betrieb
mit drei Wagen in einem Städtchen, das
näher an Salzburg liegt als an München.
Der Taxitarif im Landkreis Altötting ist
seit der Euro-Einführung ganze drei Mal
erhöht worden: im Juli 2013, im Juli 2022
und nun, nach langem, zähem Kampf, zum
1. September 2024. Um diese aktuelle Erhöhung
zu erreichen, musste Kathrin Hennrich
sich erheblich verausgaben und gegen
Widerstände ankämpfen, deren Sinn nicht
erkennbar war, wie sie gegenüber Taxi
Times berichtete.
Tarifanpassungen, um Unternehmern
wie Fahrern auskömmliche Einkünfte zu
sichern, zählen zur Daseinsvorsorge und
somit zu den Pflichten der Kreise und
kreisfreien Städte. Eine Behörde handelt
rechtswidrig, wenn sie ihren Pflichten nicht
nachkommt. Der Taxiverkehr ist allerdings
auch nur eine von vielen Zuständigkeiten
der Landratsämter.
Im 9.000-Einwohner-Städtchen Neuötting,
das Kathrin Hennrich „unser Dorf“
nennt, kennt so ziemlich jeder jeden, auch
das Personal des Landratsamtes, insbesondere,
wenn es schon länger im Amt
ist, als der eigene Taxibetrieb existiert –
was in Hennrichs Fall zehn Jahre sind. Vor
knapp zwei Jahren wies sie die zuständige
Mitarbeiterin der Genehmigungsbehörde
FOTO: Axel Rühle
6 4. QUARTAL 2024 TAXI
TAXITARIF
darauf hin, dass eine Anpassung des Taxitarifs
ein Jahr nach der letzten Anpassung
aufgrund der sich rasant verändernden
Kosten bereits erneut überfällig sei. Die
Antwort gibt sie verkürzt wieder: „Dann
tut ihr Unternehmer euch mal zusammen
und stellt einen Antrag“ – in den Augen der
Unternehmerin „ein Ding der Unmöglichkeit“,
da dies ein kooperatives Vorgehen
zwischen den Konkurrenten voraussetze,
was dort aber leider nicht gegeben sei.
Sowohl der zuständigen Sachbearbeiterin
als auch dem Vorgesetzten habe Hennrich
versucht klarzumachen, welche behördenseitigen
Verordnungen jeweils zu welchen
Konsequenzen im Gewerbe führen.
Kathrin Hennrich las sich ein Stück weit
in die Materie ein und forderte das Landratsamt
zum Handeln auf, da sie ein wirtschaftliches
Agieren mit einem Taxitarif,
der aus der Zeit eines Mindestlohns von
9,82 Euro stammte, als zunehmend schwerer
ansah. Um die Sache zu beschleunigen,
schickte sie ihren Wettbewerbern, die ihrer
Einschätzung nach das gleiche Interesse
haben sollten, ein Blatt, auf dem diese ihre
Situation darlegen und das Landratsamt
ebenfalls zum Handeln auffordern sollten.
So kam das Verfahren dann doch ins
Rollen, und sie berichtet von einem konstruktiven
Gespräch im November 2023, bei
»Es darf nicht sein,
dass Taxiunternehmer
auf der Strecke
bleiben.«
Kathrin Hennrich
dem sie unter anderem erfuhr, dass nur
zwei der von ihr befragten sieben Mitbewerber
ihre ausgefüllten Fragebögen eingereicht
hatten, doch „wegen Datenschutz“
erfuhr sie weder die Antworten noch die
Identität der Absender. Sie wurde gefragt,
ob sie nicht einen Entwurf für eine Verordnung
zur Tarifänderung schreiben könne,
da sie offensichtlich besser in das Thema
eingearbeitet sei. Das sah sie zwar nicht
als ihre Aufgabe an, doch aus Sorge, es
könnte sich ewig verzögern, entwarf sie
den Text für eine solche Verordnung und
wies das Landratsamt darauf hin, dass sie
keine Juristin ist und die Behörde für die
rechtliche Überprüfung zuständig sei. Die
Behörde habe den Entwurf dann im Januar
2024 zur Überprüfung an die zuständige
IHK und an den Landesverband Bayerischer
Taxi- und Mietwagenunternehmen
geschickt. Der erachtete den Antrag wegen
formaler Mängel als nicht ausreichend und
empfahl im Rahmen der Anhörung Änderungen,
deren Erarbeitung er begleitete.
Von der zunächst erfolgten Ablehnung
durch den Verband erfuhr Kathrin Hennrich
von der Behörde „wegen Datenschutz“
nichts. Die IHK habe ihr geraten, doch
einfach vom Taxi auf Mietwagen umzusteigen,
um die leidige Tarifpflicht zu u
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TAXITARIF
umgehen. Sie widersprach
entschieden: Sie habe
sich seinerzeit bewusst
für Taxis und gegen
Mietwagen entschieden,
um Sicherheit
durch einen Tarif
zu haben und nicht
in das grenzenlose
Preisdumping
der Krankenkassen
zu geraten. Im
Landkreis Altötting
mit seinen 114.500
Einwohnern lebt das
Taxigewerbe mehr von
Krankenfahrten als von
Gelegenheitsfahrgästen
oder gar Nachtschwärmern.
Da scheinbar nichts
geschah, schaltete Kathrin Hennrich
– der eigentlich die Mittel dafür
fehlten – eine Anwaltskanzlei ein, die
bereits in einem anderen Landkreis erfolgreich
gegen eine nicht auskömmliche Tarifordnung
geklagt hatte. Ihr Anwalt stellte
fest, gegen die bestehende Tarifordnung
in ihrem Landkreis könne man nicht mehr
klagen, da ihre Verkündung bereits länger
als ein Jahr zurücklag. Man könne aber den
Erlass einer neuen Tarifordnung fordern,
wenn die bestehende nicht mehr die Erfordernisse
des Personenbeförderungsgesetzes
(PBefG) erfülle. Dies tat er schriftlich.
Kathrin Hennrich, Taxiunternehmerin
aus Neuötting
ÖFFENTLICHKEIT DANK PRESSE
Parallel wandte Kathrin Hennrich sich an
die regionale Presse, was zunächst ohne
Reaktion geblieben sei, beim erneuten
Anlauf aber zu einem guten Bericht geführt
habe. Die Redakteure hätten bei der Behörde
wegen einer Stellungnahme angefragt.
In dieser habe „ziemlicher Quatsch“ gestanden.
Viele Leser hätten ermutigend reagiert
und Verständnis für die Situation der
Unternehmen gezeigt. Dass sogar ihre Kunden
mehrere Hundert Unterschriften sammelten,
mit denen sie an die Behörde
herantraten, erfuhr sie erst später.
Kathrin Hennrich legte
Dienstaufsichtsbeschwerde
wegen Behördenuntätigkeit
ein. Die wurde abgewiesen, ihr
wurde aber eine Fachaufsichtsbeschwerde
vorgeschlagen, was sie in die Tat umsetzte.
Die zuständige Sachbearbeiterin in München
habe dann allerdings um Verständnis
gebeten, dass sie neu sei und von der Materie
noch nicht viel verstehe. Man werde
von ihr hören. Nachdem wieder eine Weile
nichts passierte, fragte Kathrin Hennrich
im Mai nach. Antwort: Man sei überlastet,
doch befände sich ihr Anliegen bereits weiter
oben im abzuarbeitenden Stapel.
Im Juni schließlich legte das Landratsamt
einen neuen Entwurf für eine
Tarifverordnung vor,
womit es auch auf
Anträge anderer
Unternehmer
reagiert
habe – wobei es wiederum
ein Datenschutz-Geheimnis
blieb, welche das waren.
Kathrin Hennrich hat
zu den geschätzten
acht Mitbewerbern
im Landkreis kaum
Kontakt. Nun sei
die neue Verordnung
aber so gut
wie beschlossene
Sache, und man
könne sie voraussichtlich
im Juli
im Amtsblatt veröffentlichen,
sodass sie
möglicherweise Anfang
September in Kraft treten
könne. Kathrin Hennrich
protestierte: Wenn die Verordnung
umsetzungsreif sei, sei eine
weitere mehrwöchige Verzögerung
vermeidbar und man könne sie umgehend
verkünden. Sie erhielt die Antwort, das sei
leider nicht möglich. Zum 1. September trat
der neue Taxitarif dann endlich in Kraft.
TERMINE, TERMINE, TERMINE
Das nächste Problem: Im Landkreis Altötting
ist es nicht ganz leicht, Termine bei
Taxameterwerkstätten und beim Eichamt
Traunstein zu erhalten. Um am Stichtag
umprogrammierte Taxameter zu haben,
wandte Kathrin Hennrich sich rechtzeitig
zwecks Terminvereinbarung an die Eichbehörde.
Dort fragte man überrascht, wofür
sie Termine haben wolle; von einer bevorstehenden
Tarifänderung wisse man
nichts. Sie vereinbarte dennoch Termine
im August und empfahl diplomatisch eine
Behebung des Informationsdefizits. Am
nächsten Tag erhielt sie einen Rückruf: Die
Termine im August seien zu früh, da die
Umstellung doch erst im September erfolge.
Eine Rückfrage bei der Landeseichbehörde
in München gab ihr Recht: Zum Stichtag
müssten die Geräte umprogrammiert
und geeicht sein. Als sie pünktlich
zum ersten Eichtermin erschien,
wollten die Behördenmitarbeiter
wiederum den Taxameter nicht
eichen – mit der gleichen,
bereits widerlegten Begründung
wie zuvor. Sie bat die Mitarbeiter,
ebenfalls in München
anzurufen und sich die Rechtslage
erläutern zu lassen. Nun
kam auch aus München
Zögern und die Antwort, dass
FOTOS: Taxi Hansbauer
8 4. QUARTAL 2024 TAXI
TAXITARIF
Eine moderne
Fahrzeugflotte
will auskömmlich
finanziert sein.
eine verbindliche Entscheidung so spontan
leider nicht möglich sei. Kathrin Hennrich
durfte die 60 Kilometer unverrichteter
Dinge zurückfahren.
Dass sie trotz aller Bemühungen ihrerseits
bis zum Inkrafttreten der Tarifanpassung
für keines ihrer Taxis einen
Eichtermin bekommen hatte, sei halb so
wild: Die Taxameterwerkstätten könnten
den neuen Tarif auf viele Taxameter
noch gar
Deutschlands
Taxitarife in der
großen Taxi Times-
Übersicht
nicht aufspielen.
So musste der
Betrieb vorerst
zum alten Tarif
weiterlaufen. Die
Nachfrage nach
Krankenfahrten
im Landkreis
ist „riesig“, das
Angebot knapp.
Fahrgäste, die im
Rollstuhl sitzend
transportiert werden möchten, müssen mitunter
zwei Wochen auf eine Fahrt warten.
Mit Inklusion hat das nichts zu tun.
NUR KNAPPES AUSKOMMEN
Kathrin Hennrich hatte einmal sieben
Taxis am Laufen, heute sind es noch drei.
Sie würde ihren Fahrern gerne mehr als
den Mindestlohn (aktuell 12,41 Euro pro
Stunde) bezahlen, sieht sich dazu aber
nicht in der Lage. Die Krankenkassen drücken
nicht nur beim Mietwagen, sondern
auch beim Taxi die Preise, wo sie können.
Wenn Kathrin Hennrich darauf hinweist,
dass sie nicht ehrenamtlich fahren kann
und ihre Fahrer bezahlen muss, heißt es
nur: Ja, und wir müssen mit unseren Versichertenbeiträgen
sorgsam umgehen.
Weist sie das Landratsamt auf Missstände
hin, wird sie mit Antworten wie „Das
müssen Sie erst mal beweisen“ abgespeist.
Da sie die Genehmigungsbehörde als desinteressiert
erlebt hat, wünscht sie sich
die Zuständigkeit für Taxitarife auf einer
höheren Verwaltungsebene, etwa auf Regierungsbezirks-
oder gar Landesebene. Dort
könne man mit dem hinreichenden Fachwissen
gebündelt agieren, statt dass alle
96 bayerischen Genehmigungsbehörden
ihr eigenes Süppchen kochen.
Landesgewerbevertreter Christian Linz,
der sich mit der Materie in allen bayerischen
Landkreisen und Städten auskennt
und die Entwicklung beobachtet, will so
weit nicht gehen. Zwar seien einige Landratsämter
mit dem Thema Taxitarif überfordert,
wie er gegenüber Taxi Times
einräumte. Dennoch hält er es für „sachgerecht,
wenn die Tarifgebungskompetenz
auf kommunaler Ebene verortet ist“. Dazu
mehr auf den folgenden Seiten.
Kathrin Hennrich erwägt schon jetzt, dem
Landratsamt in naher Zukunft die nächste
Tarifanpassung vorzuschlagen. ar
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8-9 November 2024
Die KOMPLETT-LÖSUNG von
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WENN DAS PBEFG
DIE BEHÖRDEN
ÜBERFORDERT
Der Fall Altötting
hat gezeigt, wie sehr
Behördenträgheit
Taxibetriebe in
Existenznot bringen
kann. Gewerbevertreter
Christian Linz erläutert,
wie viele Parameter
bei einer Tarifanpassung
zu beachten sind.
Im bayerischen Landkreis Altötting
musste eine Taxiunternehmerin einiges
in Bewegung setzen, um etwas ziemlich
Selbstverständliches zu erreichen, was zur
Daseinsvorsorge und damit zu den Pflichten
deutscher Behörden zählt: eine Anpassung
des Taxitarifs (siehe Seite 6-8). Das Ergebnis
war eine Tariferhöhung Anfang September
– die dritte in 23 Jahren. Entsprechend
deutlich fielen die Preissteigerungen bei
den letzten drei Tarifanpassungen aus.
Für Christian Linz, den Geschäftsführer
des Landesverbandes Bayerischer Taxiund
Mietwagenunternehmen e. V., war die
jüngste Anpassung nur folgerichtig, doch
den Weg dorthin sieht auch er im Nachhinein
als außergewöhnlich umständlich an.
„Mit den Tarifen ist es gerade im flächengrößten
Bundesland Bayern nicht so einfach,
denn wir haben 71 Landkreise und
25 kreisfreie Städte. Das macht 96 Genehmigungsbehörden,
für die der Taxitarif ein
kleiner Teil eines riesigen Aufgabengebietes
ist. Viele der Behörden arbeiten hochprofessionell,
bei einigen wenigen würden
wir uns bei der Umsetzung des PBefG bzw.
beim Umgang mit dem Gelegenheitsverkehr
aber mehr Professionalität und Tempo
wünschen“, beschreibt Linz die Situation.
ALLE ZWEI JAHRE NEUER TARIF
Im Unterschied zu einer Behörde ist ein
Gewerbeverband auf seinen einen Themenkomplex
spezialisiert und hat einen genauen
Plan, wie eine Anpassung des Taxitarifs
abzulaufen hat. „Da die Kosten für Taxiunternehmen
nahezu permanent steigen, sollte
auch der Taxitarif spätestens alle zwei
Jahre angepasst werden – ebenso wie die
anderen ÖPNV-Tarife. Eine Erhöhung erst
nach drei Jahren ist in meinen Augen weniger
sinnvoll, da sie dann drastischer ausfällt,
was immer eine abschreckende
Wirkung auf die Kundschaft hat. Bei Erhöhungen
im zweistelligen Bereich ist nach
unseren Beobachtungen ein Aufschrei zu
befürchten.“ Wie drastisch so etwas zu
Buche schlagen kann, ist am Beispiel Altötting
besonders deutlich zu sehen, wo die
letzten Tarifanpassungen 2013, 2022 und
eben Anfang September 2024 erfolgten.
Christian Linz weiß, dass es sowohl
leichter durchsetzbar als auch für die Kundschaft
leichter zu verkraften ist, wenn ein
Taxitarif jährlich um wenige Prozent erhöht
wird. In jedem Falle müsse ein Tarif „sinnvoll
durchkalkuliert“ sein. Er spricht von
einem „Genehmigungsritual“, das für die
zuständigen Behörden Routine sein müsse.
So beziehen sich alle Tarifverordnungen
im ersten Artikel bzw. Paragraphen stets
auf Paragraph 51 des Personenbeförderungsgesetzes
(PBefG), der die „Beförderungsentgelte
und -bedingungen im
Taxenverkehr“ regelt und der Landesregierung
erlaubt, „durch Rechtsverordnung
Beförderungsentgelte und -bedingungen
für den Taxenverkehr festzusetzen“ und die
Ermächtigung durch Rechtsverordnung an
FOTO: Pixabay / Joergelman
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4. QUARTAL 2024 TAXI
TAXITARIF
»Mit den Tarifen
ist es gerade im
flächengroßen Bayern
nicht so einfach [...].«
Christian Linz
TABELLE: Hans Rühle FOTO: taxi times
„Stellen“ wie Kreis- oder Stadtverwaltungen
zu übertragen – wovon alle Bundesländer
mit Ausnahme der beiden Stadtstaaten
Berlin und Hamburg sowie den Landesregierungen
von Bremen und dem Saarland
Gebrauch machen.
Um das Zustandekommen einer Tarifanpassung
verständlich zu machen, gibt
Christian Linz Einblick in den Prozess. Wer
ist formal antragsberechtigt? Die Verbände
sind es sinnvollerweise nicht, denn die sind
anhörungsberechtigt, und beides zugleich
ergäbe einen Interessenskonflikt. „Ein Verband
kann ja nicht eine selbst ausgearbeitete
Tarifanpassung beantragen und die dann
im Anhörungsverfahren als unglaublich
gut beurteilen, das wäre eine Farce.“ Doch
auch die Unternehmen haben nicht die Aufgabe
oder das Recht, eine Tarifänderung zu
beantragen, obwohl sie Betroffene sind. Formal
gibt es gar kein Antragsrecht, wie Linz
erläutert. Der Tarif wird nicht auf Antrag
angepasst, sondern von selbst („ex officio“),
im eigenen Auftrag und durch Wachsamkeit
der Behörde – theoretisch. Realistisch
geht der Impuls aber meist doch von Betrieben
oder Verbänden aus, da in Behörden
auch nur mit Wasser gekocht wird.
AUSKÖMMLICHE UMSÄTZE
Das Ziel von Tarifanpassungen sind immer
auskömmliche Umsätze, mit denen alle
Taxiunternehmen ihre Ausgaben decken
und einen angemessenen Gewinn erwirtschaften
können. Zunächst muss hierfür die
aktuelle Taxikosten-Inflation berechnet werden.
Dazu dient ein standardmäßiger
„Warenkorb“, dessen Preis zum Zeitpunkt
der letzten Tarifänderung mit dem aktuellen
Preis verglichen wird. Daraus ergibt sich
in der Regel eine prozentuale Kostensteigerung
der überwiegenden Posten. Dazu zählen
unter anderem Fahrzeug-Beschaffung,
Kfz-Versicherung, Kfz-Steuer, Kosten für
Kapitalbeschaffung, Kraftstoff bzw. Strom,
Garagenmiete, Steuerberater und vieles
mehr, was regelmäßig im Preis steigt. Eine
Ausnahme bildete in letzter Zeit bei allen
Tarifen der Dieselpreis, denn er lag 2022
deutlich höher als heute. Ein Teil sind zeitabhängige
Kosten, ein Teil variable.
Aufgrund dieser Komplexität braucht
es nach Linz’ Erfahrung alleine um die
drei Tage für eine solide Kalkulation. Er
nennt auch Beispielzahlen. Die Anschaffungskosten
für ein Standard-Taxi lagen im
Jahr 2022 bei 27.700 Euro netto. Damals
war das eine E-Klasse von Mercedes-Benz,
Modellreihe „Das Taxi“ mit einem Rabatt
von 21,5 Prozent. Da diese bekanntlich
nicht mehr als Taxi verkauft wird, dient
heute gemäß einer Fahrzeugklasseneinstufung
des Kraftfahrtbundesamtes ein Volvo
als Vergleichswert.
GEWINN VON 10 BIS 15 PROZENT
So wie das Standard-Taximodell werden
auch in den anderen Kategorien stets die
gleichen Warenkorb-Inhalte zum Vergleich
herangezogen, um die Preissprünge zu
beziffern. Aus der Summe der Preissteigerungen
– oder ausnahmsweise der Preissenkungen
im Fall der Energiekosten,
wobei Kraftstoffpreise kurzfristig und
kaum berechenbar schwanken – ergibt sich
schließlich eine Zahl von beispielsweise
acht Prozent durchschnittlicher Steigerung,
die von der Behörde genehmigt
werden und in den neuen Taxitarif
einfließen muss, indem die
Grund- und Kilometerpreise
entsprechend angepasst und
auch die Minutenpreise für
die Wartezeit angehoben
werden können. Eine andere
Rechnung betrifft die
Zuschläge, deren Bedarf
sich wiederum aus ganz
anderen Parametern ergibt.
Laut Paragraph 39 PBefG
muss die Genehmigungsbehörde
die Auskömmlichkeit
des Taxitarifs feststellen.
Die Kosten der Unternehmen
Christian Linz, Geschäftsführer des
Landesverbandes Bayerischer Taxi- und
Mietwagenunternehmen e. V.
müssen gedeckt werden und es muss ein
Gewinn von erfahrungsgemäß 10 bis 15
Prozent möglich sein.
Das Ergebnis, also der letztendlich verordnete
Tarif, soll nach Meinung von Linz
immer so übersichtlich und unkompliziert
wie möglich aufgebaut sein. „Keep it simple
and stupid“, so sein Motto, also ein
möglichst „idiotensicherer“ Tarif, den alle
Beteiligten einfach nachvollziehen können.
Preiserhöhungen sollten nach seinem
Dafürhalten so auf die einzelnen Preise
innerhalb des Tarifs verteilt werden,
dass keine Zahl zu abschreckend wirkt.
Anstelle einer zu starken Anhebung des
Grundpreises könnte es beispielsweise
sinnvoll sein, die ersten Kilometer höher
zu berechnen. In großflächigen Landkreisen,
wo die durchschnittliche Länge einer
Fahrt höher liegt, lässt sich ein Teil dieses
Gewichts auch auf die „späteren“ Kilometer
verteilen. Degressionsstufen bieten
also durchaus sinnvolle Gestaltungsmöglichkeiten.
u
TAXI 4. QUARTAL 2024
11
TAXITARIF
Die Mieten für einen
Garagenplatz sind
nicht überall gleich.
Die Energiekosten
unterliegen schwer
vorhersehbaren
Schwankungen.
Im Fall des Landkreises Altötting sieht Linz
zwar die jahrelangen Versäumnisse – nach
dem 1.1.2001 wurde der Tarif über zwölf
Jahre lang nicht geändert, danach noch einmal
knapp neun Jahre nicht –, doch hält er
es im Nachhinein dennoch für zu gewagt,
gleich „an allen Stellschrauben zu drehen“.
Die Erhöhung beispielsweise des Großraumzuschlags
nach nur zwei Jahren und
zwei Monaten von 6,50 Euro auf ganze 12
Euro, immerhin eine Steigerung von knapp
85 Prozent, sei Fahrgästen nicht ohne Weiteres
zu vermitteln.
Auch sollten Zuschläge nur im Tarif stehen,
wenn sie bedarfsgerecht und eindeutig
sind. Einen Zuschlag für die Mitnahme von
Tieren etwa sieht Linz nur dann als sinnvoll
an, wenn dies in einem Landkreis auch
besonders häufig eine Rolle spielt, etwa bei
Vorhandensein einer überregional bedeutenden
Tierklinik. In Gepäckzuschlägen
sieht Linz das generelle Problem, dass die
Größe von Gepäckstücken selten eindeutig
kategorisierbar bzw. abgrenzbar ist, was zu
oft zu Uneinigkeit und Diskussionen zwischen
Fahrer und Fahrgästen führt.
Ein generelles Problem, das Christian
Linz beim Landratsamt Altötting besonders
stark ausgeprägt sieht: Eine Anpassung des
Taxitarifs ist aus Sicht der Behörde eine
sehr kleine Angelegenheit unter vielen großen,
kostet das Personal aber einiges an
Arbeit und Zeit. Die Folge: „Sobald der Tarif
erhöht werden soll, haben die Behörden mit
dem Prozess viel zu tun und müssen darüber
hinaus die soziale Ausgewogenheit im
Blick haben“, wie er aus seiner jahrelangen
Erfahrung berichtet.
SO STEHT ES IM GESETZ
Die Genehmigungsbehörde hat die
Beförderungsentgelte insbesondere
daraufhin zu prüfen, ob sie unter
Berücksichtigung der wirtschaftlichen
Lage des Unternehmers, einer ausreichenden
Verzinsung und Tilgung des
Anlagekapitals und der notwendigen
technischen Entwicklung angemessen
sind. (aus § 39, Abs. 2 PBefG)
Doch die soziale Ausgewogenheit kann
ein Verkehrsverband, der für das örtliche
Taxi-Gewerbe verantwortlich zeichnet, als
Argument nicht gelten lassen. Er kann
den Behörden allerdings entgegenkommen,
indem er ihnen mit standardisierten
Ablaufmustern hilft. So hat das Kreisverwaltungsreferat
(KVR) der kreisfreien Stadt
München eine ausführliche Begründung
für Tarifanpassungen verfasst, die beim
Landesverband als Vorlage für das „Genehmigungsritual“
genutzt werden kann. Auch
könne eine Art Obmann ernannt werden,
der für die Anpassung des Taxitarifs
zuständig ist und über die hinreichende
Kompetenz verfügt.
AM BESTEN JÄHRLICH PRÜFEN
Tarife sollten Laut Linz am besten jährlich,
spätestens aber alle zwei Jahre geprüft und
ggf. angepasst werden, um den sich verändernden
Kosten für die Unternehmen Rechnung
zu tragen und Unternehmern wie
Fahrern auskömmliche Einkünfte zu
sichern. Da ein Tarifbeantragungsverfahren
drei bis sechs Monate dauern kann, sollte
es im Frühjahr eingeleitet werden, damit
der Tarif optimalerweise Anfang November
im Amtsblatt verkündet und zum 1. Dezember
angepasst werden kann, dem Zeitpunkt,
zu dem auch die anderen ÖPNV-Tarife üblicherweise
geändert werden.
Ist es nicht unnötig kompliziert, wenn
dieses umständliche Prozedere alle ein bis
zwei Jahre von hunderten Antragstellern
und Genehmigungsbehörden in Deutschland
durchlaufen werden muss? Die Unternehmerin
aus Altötting hat die Frage in den
Raum gestellt, warum die Zuständigkeit für
Taxitarife nicht auf einer höheren Verwaltungsebene,
etwa auf Regierungsbezirksoder
gar Landesebene angesiedelt werden
kann. Dort könne man mit dem hinreichenden
Fachwissen gebündelt agieren, statt
dass alle 96 bayerischen Genehmigungsbehörden
ihr eigens Süppchen kochen.
Im Saarland mit seinen sechs Landkreisen
funktioniert die Zuständigkeit auf Landesebene.
In Hessen haben dagegen schon
die meisten Landkreise viele verschiedene
Taxitarife, weil nach dortigem Landesrecht
jedes größere Dorf dafür verantwortlich ist.
In Niedersachsen gibt es Bestrebungen seitens
des Landesverbandes, die Taxitarife
landesweit zu vereinheitlichen. Auch hier
ist der Landesverband mit etlichen
Genehmigungsbehörden
unzufrieden,
besonders
wegen der teils
langen Bearbeitungszeiten
von
Tariferhöhungen.
Christian Linz
findet die Idee aus
Unternehmersicht
nachvollziehbar,
ist aber der Meinung,
dass man
Niedersachsen:
Lange Bearbeitungszeiten
und
Rufe nach landesweit
einheitlichem
Taxitarif
vielleicht einige abgrenzbare oder regional
zusammengehörende Landkreise, nicht
aber eine Anzahl von Gebietskörperschaften
in der Größenordnung der Summe aller
bayerischen Landkreise und kreisfreien
Städte zu einer Tarifgemeinschaft zusammenfassen
könnte. „Dazu sind die Kostenparameter
in den einzelnen Gegenden und
auch die Strukturen der Tarifverordnungen
zu unterschiedlich“, so Linz. Die Miete
eines Garagenplatzes etwa sei in München-
Schwabing etwas völlig anderes als in
Bischofsgrün oder Engelsberg. Daher sieht
er die Verortung der Tarifgebungskompetenz
auf kommunaler Ebene grundsätzlich
als sachgerecht an. Insgesamt funktioniere
es in Bayern ganz hervorragend, dass der
Landesverband bei einer Tarifanhörung
seine grundsätzlichen Ergänzungs- oder
Änderungswünsche vortrage. „Diese werden
anschließend u. U. noch feinjustiert
und finden entweder Eingang in die vorliegende,
also aktuelle Beantragung oder
werden bei der nächsten Änderung der TTO
berücksichtigt. Es funktioniert grundsätzlich
problemlos: Der Landesverband Bayerischer
Taxi- und Mietwagenunternehmen
e. V. berät als Fachverband die Kommune.“
Vielleicht lässt sich ja darüber nachdenken,
Kompetenz zu bündeln und eine
Vielzahl von Verbänden und Behörden von
einem regelmäßigen, aufwändigen Prozedere
zu entlasten, ohne dass deshalb auf
70.000 Quadratkilometern die gleichen
Taxifahrpreise gelten müssen. ar
FOTOS: Taxi Hansbauer
12 4. QUARTAL 2024 TAXI
NEWS
NEWSTICKER
HECKAUSSCHNITT AB WERK
Für den Proace Verso bietet Toyota jetzt
eine Lösung für den Rollstuhltransport an.
In der Ausstattungsvariante Comfort Mobil
ist der Van in der L1- oder der langen L2-
Ausführung mit Heckausschnitt bestellbar.
In der ersten und zweiten Sitzreihe ist
der Wagen mit insgesamt fünf Einzelsitzen
ausgestattet. Weitere Bestandteile des
Pakets sind eine manuelle Trittstufe rechts
und ein Extra-Haltegriff für die zweite Sitzreihe.
Zur Wahl steht ein Zwei-Liter-Dieselmotor
mit 144 PS und eine Variante mit
177 PS. Den Einstieg bietet die Variante
Comfort Mobil L1 für 56.247 Euro (netto).
Mit langem Radstand kostet das Rollitaxi
rund 1.500 Euro mehr. In Zukunft soll es
auch die E-Version des Proace Verso mit
Heckausschnitt geben.
sg
Der WEY 03 wird auf der Taximesse in Köln zu sehen sein.
TAXI AUS FERNOST
Mit dem WEY 03 macht Great Wall Motor (GWM) seine ersten Schritte
auf dem deutschen Taximarkt. Das Plug-in-Hybrid-SUV ist auf
Wunsch mit Allradantrieb verfügbar und schafft vollelektrisch maximal
139 Kilometer.
Die Taxiumrüstung des WEY 03 wird bis Jahresende vom deutschen
GWN-Vertrieb zu 100 Prozent subventioniert. Das von Haberl
Electronic entwickelte Paket beinhaltet einen Taxameter und Taxialarm,
zudem ein LED-Dachzeichen. Optional ist auch eine Folierung
in Hellelfenbein inklusive. Der Wagen verfügt bei Auslieferung bereits
über eine Konformitätsbewertung, Tarifeinstellung sowie BOKraft
und DGVU1.
Das 4,63 Meter lange SUV wird in zwei verschiedenen Ausstattungslinien
angeboten. Die Preise starten beim Fronttriebler ab
40.252 Euro netto. Und ist (ohne Umrüstung) innerhalb von vier bis
sechs Wochen lieferbar.
sg
Der Heckausschnitt wird vom französischen
Karosseriespezialisten Gruau durchgeführt.
MEDIEN BERICHTEN ÜBER TAXI-
VERKAUFSZAHLEN
Wie durch ein Wunder haben es die Mercedes-Taxis
wieder in die Presse geschafft.
Die Zulassungszahlen, so die Quellen, sollen
in diesem Jahr um 71 Prozent zurückgegangen
sein. Waren es im Januar noch
1.730 Mercedes-Taxis, konnten Ende
August lediglich 497 Fahrzeuge gezählt
werden, sodass nur 13 Prozent aller (neu
zugelassenen?) Taxis einen Stern tragen.
Taxiunternehmer wissen natürlich, woran
das liegt, schließlich hat Mercedes alle
Taxi-Modelle auslaufen lassen. Offizielle
Begründung: die mangelnde Gewinnmarge.
Nach eigenem Bekunden soll es aber bald
die Möglichkeit einer externen Umrüstung
von den Mercedes-Van-Modellen geben.
Und auch bei der E-Klasse wird eine Lösung
für die Personenbeförderung immer wahrscheinlicher.
sg
VW MIT
SONDERFINANZIERUNG
Bereits seit August hat Volkswagen Nutzfahrzeuge für zwei Taxi- und
Mietwagen-Modelle vergünstigte Sonderfinanzierungen im Angebot.
Noch bis Ende November beziehungsweise bis zum Jahresende können
Taxi- und Mietwagenunternehmer von einer besonders günstigen
Finanzierung profitieren. Konkret wird für die Finanzierung eines
Volkswagen-Caddy-Taxis oder Mietwagens bis zum 31. Dezember
2024 eine Sonderfinanzierung mit einem effektiven Zinssatz von
3,99 Prozent und mit einer Laufzeit von 60 Monaten angeboten. Die
Finanzierung wird über den Volkswagen ClassicCredit abgewickelt.
Eine noch günstigere Finanzierung hat Volkswagen Nutzfahrzeuge
für den Multivan im Angebot. Die Zielgruppe Taxi/Funkmietwagen
kann den Siebensitzer über den ClassicCredit für derzeit 1,99 Prozent
effektiven Jahreszins finanzieren. Genau wie beim Caddy beträgt die
Laufzeit auch 60 Monate. Zusätzlich kann dieses Angebot noch mit
der sogenannten TopDeal-Prämie in Höhe von 2.000 Euro (netto)
kombiniert werden. Anders als beim Caddy muss man bei dem Angebot
allerdings etwas schneller zugreifen. Es gilt für den Multivan nur
bis Ende November dieses Jahres.
sg
FOTOS: GWM, Toyota Deutschlan
14 4. QUARTAL 2024 TAXI
FAHRZEUGE
UNFÄLLE MIT
DEM E-TAXI
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) stellte jüngst
fest, dass die erhöhten Reparaturkosten von E-Autos Preistreiber in der
Versicherungswirtschaft seien. Die Dekra hält allerdings dagegen, hier sei der
GDV lediglich einer statistischen Fehlinterpretation aufgesessen.
den Verbrennern. Bei der Vollkasko werden sogar rund 20 Prozent
weniger Unfälle mit E-Autos gemeldet.
Trotz all der Gegenargumente weist die Flottenversicherungsmaklerin
Kim Sombrutzki von der 4U Assekuranz schon jetzt die
Branche darauf hin, dass ein steigender E-Anteil im Straßenverkehr
für höhere Versicherungsbeiträge verantwortlich sein wird. Dies
sollten Taxiunternehmer bei anstehenden Taxitarifrunden berücksichtigen.
WARUM SIND DIE REPARATURKOSTEN HÖHER?
Wie aber erklären sich die übrig bleibenden zehn Prozent, um die
Elektroauto-Reparaturen durchschnittlich teurer sind? Die Dekra
verweist darauf, dass viele Betriebe für Elektrofahrzeugreparaturen
grundsätzlich höhere Stundensätze abrechnen, etwa aufgrund
notwendiger zusätzlicher Qualifikationen ihrer Beschäftigten u
FOTO: Remmer Witte
Unfallschäden hatten schon immer großen Einfluss auf die
finanzielle Situation der Taxi- und Mietwagenbranche. Mit
dem zunehmenden Anteil an E-Taxis haben sich die Konsequenzen
solcher Schäden für die Branche noch mal erheblich
verschärft. Zum einen ist bei manchen E-Fahrzeugen die Teileverfügbarkeit
durchaus als problematisch zu bezeichnen, und es gilt, technische
Besonderheiten insbesondere rund um den Akku zu beachten.
Wer beispielsweise ein Taxi mit Leih-Akku fährt (wie beispielsweise
einen Nio ET5), der muss im Rahmen der Versicherungsregulierung
zukünftig noch eine ganz neue Perspektive, nämlich die des Akku-
Eigentümers, bei der Schadenregulierung mitbetrachten.
Zunächst gilt es also, erst einmal die Frage der vermeintlich
höheren Reparaturkosten zu betrachten. Wer hat hier recht? Die
Versicherungswirtschaft, die Mehrkosten von durchschnittlich
fünfundzwanzig Prozent zugrunde legt, oder die Dekra, die dafür
nur zehn Prozent ermittelt. Hier haben wohl beide recht, aber der
Korrekturhinweis der Dekra hat dabei absolut seine Berechtigung.
Der GDV hatte ohne zu differenzieren die Unfallreparaturkosten
von Verbrennern mit denen von E-Fahrzeugen verglichen. Nicht
beachtet wurde, dass E-Fahrzeuge in der Regel neuer sind und
deshalb einen höheren Wert als der durchschnittliche Verbrenner
darstellen. Das wirkt sich auf die Schadenssummen aus. Vergleicht
man Fahrzeuge gleicher Baujahre, wie es die Dekra gemacht hat,
fällt die Differenz bei den Reparaturkosten deutlich geringer aus,
weshalb die Prüfgesellschaft von minimal zehn Prozent Mehrkosten
ausgeht.
Laut GDV sind Elektroautos deutlich seltener die Verursacher
von Haftpflichtschäden. Ihr Anteil liegt fünf bis zehn Prozent unter
* tarifabhängig
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TAXI 4. QUARTAL 2024
15
FAHRZEUGE
Bei diesem E-Taxi
ist alles zu spät.
Instandsetzung
unmöglich!
(z. B. für den immer notwendigen Hochvoltschein) und Anschaffungen,
zum Beispiel für spezielle Prüfgeräte und Werkzeuge. Bei
E-Autos und auch bei Plug-in-Hybriden fielen in vielen Fällen
zusätzliche Arbeiten an, wie etwa das Fahrzeug spannungsfrei zu
schalten. Das erhöhe den Aufwand und zunächst automatisch die
Kosten. Hinzu kommen erhöhte Kosten, wenn am Elektrofahrzeug
tatsächlich Hochvoltkomponenten repariert werden müssten, denn
das habe gravierende Auswirkungen auf den Reparaturaufwand,
stellt die Dekra fest. Und der GDV verweist darauf, dass vor allem
die teuren Akkus der Elektroautos die Bilanz belasteten. Oft sei
unsachgemäße Handhabung durch Einsatzkräfte nach dem Unfall
oder von Werkstätten dabei für zusätzliche Kosten verantwortlich.
So würden auch ohne akute Brandgefahr reparable Unfallautos in
Löschcontainern versenkt – Konsequenz: Totalschaden. Auch würden
Werkstätten offenbar bei Unfallwagen die teuren Akkus häufig
komplett ersetzen, anstatt eine deutlich günstigere Reparatur
einzelner Zellen durchzuführen. Tatsächlich ist das Fachpersonal,
das an Elektroautos arbeiten darf, dünn gesät. Auf dieses Problem
verweist der GDV in dem Zusammenhang, dass lange Standzeiten
der Unfallfahrzeuge zu hohen Kosten für Ersatzwagen führen, was
wieder auf mangelhafte Elektroauto-Expertise bei den Kfz-Werkstätten
hindeute.
In den USA kommt man übrigens zu einem ganz ähnlichen
Ergebnis: Wenn ein Tesla einen Unfallschaden hat, kostet die Reparatur
in Amerika im Schnitt 1.350 Dollar (rund 1.275 Euro) mehr
als bei einem Pkw mit Verbrennungsmotor. Das ermittelte im
Frühjahr das US-Unternehmen Mitchell, in Amerika wichtiger
Lieferant von Diagnosesoftware für Autowerkstätten.
Das Taxi- und Mietwagengewerbe muss sich zum einen darauf
einstellen, dass die Versicherungsprämien steigen werden, und
zum anderen, dass Unfallreparaturen von E-Fahrzeugen aufwendiger
und vor allem teurer sein werden, als man dies bei Verbrennern
gewohnt war. In welchem Maß diese Mehrkosten aber zu Buche
schlagen werden, scheint noch unklar, zu rechnen ist aber mit
Mehrkosten von schätzungsweise fünfzehn bis zwanzig Prozent.
Steht das Auto aber erst mal in der Werkstatt, läuft bei kleineren
Reparaturschäden wohl alles mehr oder weniger wie bisher –
solange der Akku nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde. Jede
Reparatur – auch bei Hybrid-Fahrzeugen und auch in der eigenen
Werkstatt – darf nur von Fachkräften mit einem sogenannten
Hochvoltschein durchgeführt werden.
Spätestens bei größeren Schäden oder auch vermeintlichen
Totalschäden spielt der Zustand des Akkus die entscheidende
Rolle. Verformt sich nämlich der Lithium-Ionen-Akku, können die
Batteriezellen Feuer fangen. Ist der chemische Prozess im Inneren
des Akkus einmal in Gang gesetzt, springt er von einer Zelle auf
die nächste über („Thermal Runaway“). Und dies kann natürlich
auch mit Verzögerung geschehen. Daher erscheint die Verwendung
ungeprüfter Batterien oft zu riskant, wenn diese auch nur minimale
Unfallschäden aufweisen (relevant sind hier auch die klassischen
Aufsetzer am Unterboden). Im Fall eines Batterieschadens
ist der Tausch eines Akkupacks daher oft unrentabel. Zukünftig
soll ein Fokus der E-Technik auf der Ermittlung liegen, ob ein
Akkutausch überhaupt notwendig ist. Dafür müssten die Autohersteller
ihre Batteriedaten für unabhängige Werkstätten und Versicherungen
auslesbar machen, worauf die Versicherer daher
natürlich intensiv drängen. Aber noch ist es nicht so weit.
AKKUTAUSCH HÄUFIG NICHT RENTABEL
Daher kommt es beim E-Taxi-Unfall auch häufig zum wirtschaftlichen
Totalschaden, denn der Tausch des Akkus ist in der Regel
auch bei vermeintlich geringen Schäden nicht rentabel. Dabei ist
dann der Wiederbeschaffungswert zwar oft nicht mehr wie
gewohnt das Zünglein an der Waage. Für viele E-Taxis lässt sich
kaum schneller Ersatz finden, weil viele entsprechend junge Elektrofahrzeuge
nach dem Auslaufen der Umweltprämie oft in andere
Länder exportiert werden. Verunfallt ein etwas mehr als sechs
Monate altes Elektrofahrzeug, ist die Beschaffung eines gleichartigen
Ersatzfahrzeugs daher praktisch nicht möglich.
Wie nun also einen Wiederbeschaffungswert ermitteln? Dazu
gibt es immerhin ein vergleichbares Urteil aus dem Güterverkehr:
Erleidet ein erst sechs Wochen alter Lkw mit einer Laufleistung
von 22.392 km einen wirtschaftlichen Totalschaden, kann der
Wiederbeschaffungswert auch der Neupreis sein. Das gilt dann,
wenn auf dem Markt keine sechs Wochen alten oder jüngere
Gebrauchtfahrzeuge angeboten werden (LG Ulm vom 15.08.2014,
Az. 4 O 130/13). Demnach sollte es bei Haftpflichtschäden möglich
sein, den Neupreis erstattet zu bekommen, wenn tatsächlich ein
FOTO: F. Benner
16
4. QUARTAL 2024 TAXI
FAHRZEUGE
NUR MANCHE VIELFAHRER
WERDEN ZUR KASSE GEBETEN
Das Sondermerkmal „Taxi“ bzw. „Mietwagen“
in der eVB-Verschlüsselung
steht für ein hohes Versicherungsrisiko
und somit für hohe Gebühren. Das wird
häufig mit der hohen Laufleistung der
Fahrzeuge erklärt. Andere Vielfahrer, ob
privat oder beruflich, zahlen keine höheren
Beiträge als andere Verkehrsteilnehmer
aus derselben Region mit demselben
Kfz-Typ, die weit weniger Kilometer im
Jahr zurücklegen. Warum also werden
gerade Taxler und Mietwagen sozusagen
in Sippenhaft genommen, wer hat das
festgelegt und ist diese Entscheidung
der Versicherungswirtschaft überhaupt
grundgesetzkonform?
rw
Bei Fahrzeugen
mit gemietetem
Akku teilt sich der
Restwert auf.
FOTO: Nio Deutschland
Neufahrzeug angeschafft wird. War das verunfallte Fahrzeug dabei
übrigens Objekt einer Umweltprämie, ist noch die Mindesthaltedauer
von zwölf Monaten zu beachten.
Ist das Fahrzeug gekauft, der Akku aber gemietet, wird es im
Schadenfall kompliziert. Denn nicht nur bei einem Totalschaden
gibt es zwei Geschädigte: den Eigentümer des Fahrzeugs und den
Eigentümer des Akkus. Bei einer Schadenregulierung müssen
beide Interessen berücksichtigt werden. Eine Unfallabwicklung
allein durch den Fahrzeughalter verbietet sich. Auch bei der Restwertermittlung
ist im Fall der Akku-Miete darauf zu achten, ob
das Fahrzeug gekauft und der Akku gemietet wurde. Der Fahrzeug-
Eigentümer darf das Fahrzeug nicht mit Akku verkaufen. Werden
Fahrzeug und Akku zuvor getrennt, muss das Fahrzeug wiederum
bei der Restwertermittlung ausdrücklich ohne den Akku offeriert
werden. Sind Fahrzeug und Akku nicht trennbar, muss im Vorfeld
eine Regelung getroffen werden, wie der Verkaufspreis für das
Gesamtobjekt aufgeteilt wird. Der Nutzer eines E-Taxis hat häufig
auch einen Rechtsanspruch auf ein elektrisches Leih-Taxi. In Hamburg
sind solche E-Leih-Taxis bereits verfügbar. Kostet dieses Leih-
Taxi mehr als ein konventionell angetriebenes, muss das der
Schädiger wohl hinnehmen. Ob allerdings die Fahrzeugkategorie
Vorrang hat oder der Antrieb, werden in Zukunft die Gerichte
entscheiden müssen.
Wer heute einen Unfallschaden mit einem E-Taxi abwickelt, wird
sich schnell mit dem Thema des Totalschadens auseinanderzusetzen
haben, wenn er selbst für den Schaden aufkommen oder dafür seine
Vollkaskoversicherung bemühen muss. Wie sich die dafür relevanten
Werte entwickeln werden, ist derzeit noch unklar. Daher ist also
jedem E-Taxi-Besitzer unbedingt zur Vollkaskoversicherung des Fahrzeugs
zu raten, denn die alten Handlungsoptionen zur Unfallreparatur
und wie man dabei noch mit einem blauen Auge davonkommen
kann, gelten beim E-Taxi definitiv nicht mehr.
rw
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FAHRSICHERHEIT UND
LEBENSRETTUNG
In Offenburg in Südbaden finden regelmäßig Fahrsicherheitstrainings
speziell für die Taxibranche statt. Dabei wird weit mehr geschult als nur
das sichere Lenken eines Taxis oder Mietwagens.
Gemeinsam sind wir stark“ – so
lautet das Vereinsmotto der Interessengemeinschaft
(IG) Taxi
Ortenau. „Gemeinsam sorgen wir für mehr
Verkehrssicherheit“, so könnte ein weiteres
Motto lauten, denn die Interessengemeinschaft
zahlreicher Taxi- und Mietwagen
aus dem Ortenaukreis unter dem Vorsitz
von Markus Schmid unterstützt seit einiger
Zeit zweimal pro Jahr einen Verkehrssicherheitstag,
der speziell auf den Alltag
eines Taxi- oder Mietwagenfahrers ausgelegt
ist. Die Veranstaltung hat sich mittlerweile
als feste Größe im Jahreskalender des
Ortenauer Taxigewerbes etabliert.
Zuletzt trafen sich die Taxi- und Mietwagenfahrer
im Laufe des ganztägigen
Events an einem Samstag Anfang September.
Thomas Zehnle von der Straßenverkehrsgenossenschaft
Baden eG, der diese
Veranstaltung im Schulterschluss mit der
IG Taxi Ortenau geplant und organisiert
hat, zeigte wieder einmal, wie wichtig es
ist, die Sicherheit im Straßenverkehr im
Fokus zu behalten.
Im Mittelpunkt des Tages standen Schulungen
und praktische Übungen, die gezielt
auf die spezifischen Herausforderungen
des Taxifahrens abgestimmt waren. Seitens
der Berufsgenossenschaft beantwortete
eine Mitarbeiterin einige Fragen zur
Arbeitssicherheit. Besonderes Augenmerk
lag in diesem Jahr auf dem Modul „Sofortmaßnahmen
für das Fahrpersonal im Taxiund
Mietwagengewerbe“, das neben den
traditionellen Themen wie Arbeitssicherheit
und der Beförderung mobilitätseingeschränkter
Fahrgäste neu ins Programm
aufgenommen wurde.
THEORIE UND VIEL PRAXIS
Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, in
praxisnahen Übungen den Umgang mit
Rollstuhltaxis zu erlernen, einschließlich
des sicheren An- und Abschnallens von
Rollstuhlfahrern. Auf einer speziellen Strecke
in der Nähe der Landebahn konnten die
Teilnehmer den Parcours und die Gleitfläche
unter der Anleitung von Zehnle und
Frank Jockers (beide SVG) befahren. Diese
Übungen boten den Taxifahrern die Gelegenheit,
ihre Fahrkünste unter realistischen
Bedingungen zu verbessern und sich
auf unerwartete Situationen im Straßenverkehr
optimal vorzubereiten. Dazu wurde
zeitaufwendig eine Plane ausgelegt. Durch
sie wurde der Reibbeiwert des Fahrbahnbelages
verringert und es konnte die Gefahrenbremsung
eines Taxis auf einer
Schneedecke simuliert werden.
Zusätzlich wurde ein Auffrischungskurs
in Erster Hilfe angeboten, geleitet
von Hanna Sievers vom BT Bildungs- und
Trainingszentrum für präklinische Notfallmedizin,
der den Teilnehmern wichtige
lebensrettende Sofortmaßnahmen vermittelte.
Mit all diesen Themen unterstreichen
die Veranstalter eindrucksvoll die Bedeutung
kontinuierlicher Weiterbildung und
Schulung für die Sicherheit im Taxigewerbe.
Mit einem breiten Spektrum an praxisorientierten
Übungen und theoretischem Wissen
sorgt diese Veranstaltung dafür, dass die
Fahrer stets bestens geschult sind, um ihre
Fahrgäste sicher ans Ziel zu bringen. hs
Fahrzeugsicherheit
auf einem
Schaubild
Die richtige Sitzeinstellung
entlastet die Wirbelsäule
Rollischulung
durch Mitarbeiter
der SVG
FOTOS: Simi
18 4. QUARTAL 2024 TAXI
FAHRZEUGE
DER CRASH
IN DER SIMULATION
Tipps zur Sicherheit und Unfallvermeidung sind wichtig, geraten aber schnell
in Vergessenheit. Eindrucksvoller ist es, wenn man die Folgen von Unfällen und
Unaufmerksamkeiten am eigenen Leibe zu spüren bekommt.
Die Aufprallwirkung
bei
ca. 10 km/h
im Video
Dank virtueller Realität gefahrlos zum besseren Fahrer
werden.
Simpel, aber effektiv: Der Gurtschlitten simuliert einen
Unfall mit ungefähr 10 km/h.
FOTOS: BG Verkehr
Genau dieses Ziel verfolgt die
Berufsgenossenschaft Verkehr
als langjähriger Partner der Taxibranche
während der Europäischen Taximesse
am 8. und 9. November in der Kölner
Messehalle 1.
Wie schon bei den letzten Taximessen
können Taxifahrende den altbewährten
Gurtschlitten ausprobieren und dabei
spüren, welche Kräfte bei einem Unfall mit
10 km/h auftreten können.
Ganz neu und eine echte Premiere ist
in diesem Jahr ein ganz besonderer Fahrsimulator.
Mittels einer VR-Brille und einer
ausgeklügelten Software kann der Messebesucher
das Gefahrenpotenzial kurzer
Unaufmerksamkeiten, wie beispielsweise
ein Telefonanruf, das Schreiben einer
Nachricht oder Ähnliches, erfahren. Seit
bereits zwei Jahren ist bei der Berufsgenossenschaft
so ein Simulator für Lkw in
Betrieb. In diesem Jahr konnte auch eine
Pkw-Version ins Leben gerufen werden. Sie
wird zum ersten Mal auf der Taximesse zu
sehen sein.
Für Projektleiter Hans Heßner ist die
VR-Brille ein logischer nächster Schritt für
mehr Sicherheit: „Wir haben viele Medien
zu dem Thema entwickelt. Aber was
uns noch fehlte, war eine Praxisanwendung,
welche die Ablenkungseffekte und
ihre Wirkungen erfahrbar macht. […] Ein
heilsamer Schreck ist durchaus einkalkuliert.“
Die Sicherheit am Arbeitsplatz ist
eine der wichtigsten Ziele der BG Verkehr.
Mit der aktuellen Kampagne „Lenken statt
ablenken!“ will die Berufsgenossenschaft
Autofahrer für die Folgen von Ablenkungen
im Straßenverkehr sensibilisieren. Wie
schnell eine kurze Unaufmerksamkeit in
einem Desaster enden kann und welche
Verletzungsrisiken damit verbunden sind,
können die Messebesucher vor Ort in Köln-
Deutz am eigenen Leibe erfahren.
Der VR-Simulator wie auch der Gurtschlitten
sind auf der Europäischen Taximesse
in Köln auf dem Messestand E9 zu
finden.
sg
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2. Vermittlungssysteme
4. Fahrdaten
Ihr komplettes elektronisches
Aufzeichnungssystem:
1. Digitale
Bestellkanäle
3. Taxameter
• Taxameterdaten + DSFinV-TW
• Belege + DSFinV-K
• elektronische Schichtzettel
AO §146a Abs. 1: … jeden aufzeichnungspflichtigen Geschäftsvorfall … elektronisches Aufzeichnungssystem ... einzeln, vollständig, richtig, zeitgerecht und geordnet …
FAHRZEUGE
FORD TOURNEO CUSTOM –
VIELLEICHT DAS
WICHTIGSTE TAXI DER
KÖLNER
Wer in seinem Betrieb auf
Großraumtaxis setzt, der muss
sich mit einer überschaubaren
Auswahl an Fahrzeugen
zufriedengeben. Jetzt ist die
Pkw-Version des Ford Tourneo
Custom vorgestellt worden. Wir
haben den Neun-Sitzer mit Intax-
Taxipaket gefahren.
Mit dem Connect und dem großen Transit-Bus
hat Ford schon eine recht gute Modellvielfalt
im Angebot. Speziell der Transit
ist schon seit zig Modellgenerationen als
Taxi im Einsatz. Mit dem aktuellen Modell des
Tourneo Custom schließen die Kölner eine
Lücke im Modellportfolio.
Mit dem Tourneo Custom, der in den Fußstapfen
des Transits steckt, haben viele Taxiunternehmer
eine eigene Geschichte. So auch der
Autor, der während seiner Zivildienstzeit unter anderem
mit einem Transit Rentner zum Kaffeeklatsch gefahren
hatte. Damals natürlich ohne P-Schein.
Auf den ersten paar Metern war die Erinnerung an den damaligen
Neunsitzer, Modell Viehtransport, auf einmal wieder präsent,
denn der neue Tourneo Custom hatte zunächst auf schlechten
Straßen eine etwas rumpelige Anmutung. Dieser Eindruck verflog
aber nach den ersten paar Metern auf guten Straßen.
Tempo 130 auf der Autobahn dankte der Wagen dann mit einem
satten Fahrgefühl und einem angenehmen Lautstärkepegel. Der
Tourneo Custom hat das Zeug für die Langstrecke. Lediglich beim
Spurwechsel gilt lieber zweimal schauen, denn der Schulterblick
ist durch die breite B-Säule eingeschränkt. Ford hilft allerdings
mit einem Totwinkelwarner und mit zweigeteilten Außenspiegeln.
BITTE MIT LEISTUNG
Die im Testwagen verbaute 136-PS-Diesel-Maschine in Kombination
mit einem 8-Gang-Automatikgetriebe war jedoch nicht für
schnelle Beschleunigungen zu haben. Das machte sich besonders
bei Autobahnauffahrten bemerkbar. Da ein Großraumtaxi nur
vollbeladen Geld verdienen kann, empfiehlt es sich deshalb, bei
der Bestellung auf einen kräftigeren Motor zurückzugreifen.
Beim Antrieb ist die Auswahl tatsächlich recht umfangreich.
So sind Dieselmotoren mit 136 PS, 150 PS (nur Schaltgetriebe)
Über die sechs Sitzplätze im Fond
kann man nicht meckern.
20
4. QUARTAL 2024 TAXI
FAHRZEUGE
Sind alle Sitze nach
hinten geschoben,
bleiben 672 Liter
Stauraum, allerdings
nur, wenn man bis
unters Dach stapelt.
Das kann Schmerzen
verursachen: Der
Fangbolzen in der
B-Säule ist ungünstig
positioniert.
FOTOS: Taxi Times
und 170 PS verfügbar. Alle Motoren schöpfen ihre Kraft aus zwei
Litern Hubraum und können bis auf die 150-PS-Variante mit dem
angenehm schaltenden Automatikgetriebe oder Allrad kombiniert
werden. Ford hat beim Tourneo Custom antriebsseitig aber
noch mehr zu bieten.
Alternativ zum Diesel ist der Tourneo Custom nämlich
auch als Plug-in-Hybrid bestellbar. Ein 2,5-Liter-Benziner
ist dann mit einem E-Antrieb gekoppelt. Die Systemleistung
gibt Ford mit 233 PS an. Der PHEV
ist somit die kräftigste Ausführung. Minimal
schwächer ist der E-Tourneo Custom.
Sein E-Antrieb leistet 213 PS und treibt
die Hinterräder an. Laut Ford soll der
elektrische Tourneo Custom mit seinem
74-kWh-Akku (netto) eine Reichweite
von minimal 204 Kilometern bis maximal
306 Kilometer erreichen können.
Der Stromverbrauch wird
kombiniert zwischen 41,4 und
24,7 kWh/100km angegeben,
was unbedingt in die Kaufentscheidung
miteinfließen sollte.
Beim üppig ausgestatteten
Testwagen ist bei flotter
Autobahnfahrt nach knapp über
600 Kilometern ein Stopp an der Zapfsäule
notwendig. Im Test flossen immer
8,5 Liter auf 100 Kilometer in den Motor. Hier wäre
es empfehlenswert, auf einen größeren Tank zu setzen.
Ein 70-Liter-Tank kann für schmale 25 Euro mitbestellt werden.
Das Basismodell des Ford Tourneo Custom ist ab 42.849 Euro
netto zu haben. Dafür bekommt man den Tourneo Custom mit
6-Gang-Handschaltung und 136 PS Dieselmotor. Der Testwagen
kommt inklusive Ausstattungsextras für knapp 5.000 Euro auf
einen Gesamtpreis von 52.985 Euro netto.
Im Preis nicht inbegriffen ist allerdings das wichtigste Extra.
Damit ist natürlich das Taxipaket gemeint. Bei Intax bekommt
man für einen Aufpreis von 3.090 Euro den Wagen in Hellelfenbein
foliert und entsprechend den Anforderungen zum Taxi
umgerüstet.
Bestandteil dieser Umrüstung ist die Einbauvorbereitung
für einen Taxameter und ein Funkgerät. Bei Letzterem wird ein
Kabelsatz ohne Antenne oder Antennenleitung verbaut. Bei der
Dachzeichen-Vorrüstung ist eine Halterung für ein Hale- oder
Kienzle-Argo-Dachzeichen inklusive. Selbstverständlich ist die
Notalarmanlage ebenso Bestandteil des Pakets wie eine zentrale
Innenlichtschaltung.
Erstmalig hatten wir beim Tourneo Custom die Möglichkeit,
das neue induktive Dachzeichen von Hale genauer unter die Lupe
zu nehmen, welches eine logische Weiterentwicklung ist und
Kabelbruch oder Kontaktprobleme bei Hale-Dachzeichen endgültig
umgeht.
Im Innenraum des Tourneo Custom können neun langbeinige
Personen, mit Ausnahme der Fahrgäste auf der Doppelsitzbank,
sehr gut Platz finden. Die Ausnahme muss deshalb genannt werden,
da die Doppelsitzbank über keinerlei Verstellmöglichkeiten
verfügt. Sitzen vorne drei Personen, müssen sich zwei davon mit
einem Notbehelf begnügen, das können andere Hersteller besser.
LANGER RADSTAND FÜR MEHR GEPÄCK
Ist der Wagen voll besetzt, wird natürlich der Platz im Kofferraum
eingeschränkt. Viel Gepäck kann dann nicht mitgenommen werden.
Dafür bietet der Konfigurator die L2-Option, also einen längeren
Radstand. Anstatt 5,05 Meter ist der Ford dann auf 5,45 Meter
gewachsen. Die damit gewonnenen 40 Zentimeter kosten 1.000 Euro
netto Aufpreis. Solange der Ford nicht am Straßenrand geparkt werden
muss, was sich mit der Langversion schwierig gestalten könnte,
fällt die Entscheidung für die Langversion deshalb sehr leicht. Ein
Hochdach wird für den Bus derzeit nicht angeboten.
Gleiches gilt auch für Flügeltüren am Heck. Die standardmäßige
große Heckklappe überrascht dennoch. Im geöffneten Zustand
bietet sie erstaunlich viel Kopffreiheit. Die optionale Ausstattungsliste
ist in jedem Fall einen Blick wert. Empfehlenswerte Häkchen
sollten beim Reserverad (150 Euro) oder bei der Drei-Zonen-Klimaanlage
(600 Euro) gemacht werden. Optional ist auch ein
Panoramadach (950 Euro) verfügbar.
Für manche Betriebe könnte auch die permanente Geschwindigkeitsbegrenzung
auf wahlweise 100 oder 130 km/h interessant
sein. Sei es, um seine Fahrer im Zaum zu halten oder um Betriebskosten
einzusparen. Ob sich die freiwillige Geschwindigkeitsbegrenzung
hingegen bei der Versicherungssumme bemerkbar
macht, ist eher unwahrscheinlich. Andere Faktoren wie die Schadenssumme
haben einen größeren Einfluss.
Damit der Neunsitzer auch als Inklusionstaxi eingesetzt werden
kann, sind weitere umfangreiche Umbauten notwendig. Da
das Fahrzeug noch recht neu auf dem Markt ist, ist die Auswahl
für den Rollstuhltransport noch nicht sehr umfangreich.
Ford hat aber im Sonderausstattungsbereich zwei Pakete im
Angebot, die auf den Einsatz als Inklusionstaxi abzielen, denn es
geht dabei um den Entfall der 2. oder 3. Sitzreihe. Die ersten Angebote
für die Montage eines Kassettenlifts unter einer Schiebetür
gibt es bereits von AMF-Bruns. Ein kompletter und günstigerer
Heckumbau soll in Kürze folgen.
Unterm Strich bringt der Ford Tourneo Custom alle Zutaten für
ein gutes Taxi mit. In den wirklich entscheidenden Kategorien wie
Haltbarkeit und Wirtschaftlichkeit muss sich das Modell, das nach
unserer Testfahrt wieder in den Besitz des Autohauses Bayern in
Wiesbaden überging, erst noch bewähren.
sg
TAXI 4. QUARTAL 2024
21
KRANKENFAHRTEN
NUR MUT
BEI KRANKEN-
KASSENVERTRÄGEN!
Aus dem Vorurteil, Taxis müssten Krankenfahrten unter dem Taxitarif durchführen,
entstehen noch immer Vertragsbedingungen, die riesigen Bürokratieaufwand
verursachen und den Unternehmen wirtschaftliches Arbeiten schwer machen.
Noch immer stehen die von den Landesverbänden
für ihre Mitglieder
mit den Kassen ausgehandelten
Verträge den von den Unternehmern
abgeschlossenen Einzelverträgen gegenüber.
Grundsätzlich herrscht bei den Kassen
die „Meinung“ vor, dass dafür, dass wir
die „Nebenleistung“ Krankenfahrt erbringen
„dürfen“, die Vergütung unterhalb des
Taxitarifs liegen muss. Schließlich geben
sie uns viele Aufträge. Zu diesem Dankbarkeitsrabatt
kann ich nur sagen: Was würden
die Beteiligten machen, wenn wir diese
Fahrten nicht mehr ausführten?
BEHARRLICHKEIT LOHNT SICH
Immer noch ist vielen Akteuren nicht klar,
dass wir da kranke Menschen befördern
und damit ein unverzichtbarer Teil der
Gesundheitsvor- und -fürsorge sind. „Wer
keinen RTW braucht, kann doch selbst
oder mit den Öffis fahren“ – deshalb muss
bei jeder Fahrt durch Taxi/Mietwagen trotz
ärztlich bestätigter Notwendigkeit streng
geprüft werden, ob das auch wirklich notwendig
ist. Dabei haben die beiden großen
Gesundheitsreformen 1989 und 2004
doch ganz klar gezeigt, was passiert, wenn
die Kostenübernahme komplett gestrichen
wird.
Bei den von den Landesverbänden in
den letzten Jahren abgeschlossenen Verträgen
hat sich die Beharrlichkeit der Verhandler
in einigen Bundesländern bereits
durch wesentlich bessere Verträge bemerkbar
gemacht, auch wenn hier immer noch
Luft nach oben ist. Dies ist auch der Vorarbeit
während der Vertragslaufzeit zu neuen
Verhandlungen geschuldet.
Ganz anders sieht es bei den leider
immer noch bestehenden Einzelverträgen
aus. Da sind zum einen die „Premiumverträge“,
deren Name vielleicht suggerieren
soll, dass es sich um ganz besonders qualifizierte
Unternehmen handelt. Das ist
nur die Mogelpackung zu noch billigeren
Preisen, die nicht wirklich verhandelt,
sondern von der Krankenkasse diktiert
werden. Dazu gibt es die vielen Einzelverträge,
gerade auch bei Sonderfahrten
im Rollstuhl, die in manchen Bundesländern
auch noch je Unternehmen verschiedene
Vergütungen enthalten.
Den Unternehmern wird zunächst
gerne mitgeteilt, dass es sich bei den
angebotenen Konditionen um die
„üblichen“ Vergütungen handele. Der
Nachweis dafür kann natürlich aus
Datenschutzgründen nicht erbracht
werden. Erst recht wird nicht bekannt,
ob die zur Preisfindung herangezogenen
Verträge überhaupt noch gelten:
Auf Listen, die Patienten von Kassen
erhalten, sind immer wieder Unternehmen
als Leistungserbringer aufgeführt,
die nicht mehr existieren.
BEI KÜNDIGUNG FRIST BEACHTEN
Einzelverträge sind für die Krankenkassen
aber auch deshalb so interessant, weil,
einmal abgeschlossen, die Unternehmer
im Alltag zu oft die Mindestlaufzeiten und
damit die korrekten Kündigungszeiten vergessen.
Hinzu kommt die Angst, dass man
nach einer Kündigung ohne Vertrag dasteht.
Zunächst zur Kündigung: In den meisten
Verträgen gibt es eine Mindestlaufzeit,
die bei den heutigen Kostensteigerungen
maximal 12 Monate betragen sollte. Keine
Sorge, der Vertrag läuft danach ohne Kündigung
weiter. Um nun bessere, kostenangepasste
Vergütungen zu erreichen, muss
eine Kündigung fristgemäß (Eingang des
Schreibens bei der Kasse) erfolgen.
Muster-Kündigungsschreiben
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit kündigen wir aus wirtschaftlichen
Gründen den mit Ihnen geschlossenen Vertrag
über die Vergütung für die Beförderung
von Patienten (im Rollstuhl sitzend/liegend/
Tragestuhl) zum 31.3.2025.
Aufgrund der enormen Preissteigerungen in
allen Bereichen des täglichen Lebens, hier
im Besonderen die Lohn- und Energiekosten,
können wir die mit Ihnen geschlossene
Preisvereinbarung nicht aufrechterhalten.
Da wir selbstverständlich auch weiterhin
Ihre Versicherten (mit Inklusionsbedarf)
pünktlich, sicher und zuverlässig zu und
von den Behandlungen befördern möchten,
bitten wir um ein neues schriftliches Vergütungsangebot,
gerade auch mit Hinsicht auf
die weitere Erhöhung des Mindestlohnes im
Jahr 2025.
Mit freundlichen Grüßen ...
Geht die Kündigung bis zum 31.12.2024
ein, so kann mit neuen Konditionen ab
dem 1.4.2025 gerechnet werden. Hierbei
sollte die Krankenkasse mindestens die
Vergütung um die Grundlohnsummensteigerungsrate
(4,41 % für 2025) erhöhen. Mit
guten Argumenten nach Vorlage des Angebots
kann sogar noch mehr erreicht werden.
Da der Unternehmer ja weiterhin die
Fahrten durchführen will, wäre als Kündigungsschreiben
ein Text wie im oben stehenden
Anschreiben möglich.
Viele Unternehmer treibt die Angst um,
nach einer Kündigung keinen neuen Vertrag
zu erhalten. Erstens gilt grundsätzlich,
dass während der Verhandlung der bisherige
Preis weiterhin Gültigkeit hat und daher
auch die Fahrten entsprechend abgerechnet
werden können. Zweitens: Da die Zahl
FOTOS: Adobe Stock / POKPAK, taxi times
22
4. QUARTAL 2024 TAXI
KRANKENFAHRTEN
der notwendigen Beförderungen immer
weiter steigt, ist auch die Kasse an einer
Weiterführung des Vertrags interessiert.
Mit einer regelmäßigen fristgerechten
Kündigung werden zwar immer noch nicht
zwingend wirtschaftliche Preise erreicht,
aber damit kann die durchschnittliche Steigerung
des Grundlohnes mitgenommen
werden. Diese Steigerung kann aber immer
nur zum jährlichen Prozentsatz erfolgen.
Das heißt, wenn man drei Jahre nicht kündigt,
gibt es nicht die Steigerungsrate der
letzten drei Jahre, sondern lediglich die
aktuelle.
Es ist also wichtig, dass man sich die
jeweiligen Kündigungstermine vormerkt
(Polster für Postlaufzeit einberechnet):
Mindestvertragslaufzeit
Kündigungszeitraum
bis 31.3.2025 1.10. bis 20.12.2024
bis 30.6.2025 1.1. bis 20.3.2025
bis 30.9.2025 1.4. bis 20.6.2025
bis 31.12.2025 1.7. bis 20.9.2025
Die Kassen argumentieren leider oft, dass
doch genug gezahlt werde, weil Einzelverträge
nicht gekündigt würden – was doch
der Beweis dafür sei, dass Erhöhungen
nicht erforderlich seien.
VERTRÄGE MIT VERBÄNDEN
Da fallen Sätze wie: „Der Einzelunternehmer
muss ja keine Lohnkosten kalkulieren,
denn er hat ja schon den Gewinn als Einnahme
für sich.“ – Wie bitte? Bei mehr als
30 Prozent Rabatt auf ermäßigte KK-Preise?
Ich gebe Ihnen mal einen Tipp: Je mehr
Arbeit wir den Kassen mit Kündigungen
von Einzelverträgen machen, umso eher
sehen sie ein, dass Verträge mit Verbänden
auch für sie weniger Bürokratie bedeuten.
Für die Unternehmen sind sie allemal besser,
denn im Alltagsgeschäft fehlen oft die
Zeit und der Überblick über die komplexe
Vertragsmaterie.
Gerade jetzt, da die Bürokratie-, Lohnund
Energiekosten stetig steigen, sind
lange Vertragslaufzeiten ein wirtschaftliches
Risiko. Hier geht es nicht nur darum,
dem Einzelnen notwendige Vergütungen zu
ermöglichen, sondern diese Kündigungen
sind auch für die Gemeinschaft und wirtschaftliche,
faire Verträge dringend notwendig.
gs
GISELA SPITZLEI
Gisela Spitzlei war von 1974 bis
2005 Taxiunternehmerin und steht
seit 1980 dem Abrechnungszentrum
Spitzlei vor. Gewerbepolitisch
engagiert sie sich seit 1974 und ist
seit den 1990er-Jahren im Fachausschuss
Krankenfahrten des Bundesverbands
Taxi und Mietwagen, seit
1999 als dessen Vorsitzende.
Taxi Zentrum Dortmund
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TAXI 4. QUARTAL 2024
23
WORKSHOP
DORTMUND
WORKSHOP
ON TOUR
Babett Mahnert und Jens Marggraf vom Podcast „Taxi to
Go“ sowie das Taxi Times-Team sind mit ihren beliebten
Workshops erstmals auf Tour gegangen. Am 10. September
waren sie zunächst in Dortmund beim VW-Autohaus Hülpert
zu Gast und zwei Tage später in Brandenburg an der Havel
bei der Familie Jordanov, die dort das Taxi-Zentrum
Brandenburg betreibt. Thematisch ging es um die
Mitarbeiterfindung und -bindung und um das
papierlose Büro. Zu diesem Thema präsentierten
teilweise auch Vertreter der Sponsoren
FMS, Hale und Taxi.de ihre
Produktneuheiten.
BRANDENBURG
FOTOS: Taxi Times
24 4. QUARTAL 2024 TAXI
VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG 4. QUARTAL 2024
www.taxi-times.com
VERBÄNDE UND ZENTRALEN
H
HAMBURG
B
BERLIN
D
DORTMUND
H
HEIDELBERG
S
STUTTGART
M
MÜNCHEN
BUNDESVERBAND TAXI + MIETWAGEN
TREFFEN MIT
BEHÖRDENVERTRETERN
ISARFUNK
TAXIZENTRALE
QUALITÄT MIT DEM ADAC
TAXIZENTRALE
HEIDELBERG
GESPRÄCHE MIT FREE NOW
TAXI DEUTSCHLAND
DEUTSCHLANDWEITE
VERMITTLUNG
DORTMUND
HEIDELBERG
STUTTGART
HAMBURG
MÜNCHEN
BERLIN
VERBÄNDE UND ZENTRALEN
DER STADTRAT,
DER FÜR UBER FÄHRT
Im Zuge einer Kooperationsvereinbarung berichten zahlreiche Taxiverbände und -zentralen
auf den folgenden Seiten von ihren Aktivitäten in Form von eigens verfassten Berichten.
Die Vorsitzende der Hamburger Taxen-Union beispielsweise möchte das Taxi „neu denken“.
Der Vorstand des Münchner TVM bekommt von einem Stadtrat-Politiker Unterstützung, obwohl
dieser selbst eine Mietwagenflotte betreibt, mit der er auch Uber-Aufträge annimmt, und der
Bundesverband Taxi und Mietwagen (BVTM) blickt auf eine Veranstaltung mit 100 Behördenvertretern
zurück. Dies und noch viel mehr können Sie auf den nächsten Seiten nachlesen.
Wie immer bieten diese Sonderseiten also wieder viele spannenden Berichte!
FOTOS: Taxi Times
ISARFUNK-
TAXIZENTRALE
QUALITÄT MIT DEM ADAC
www.taxi-times.com
VERBÄNDE UND ZENTRALEN
D
H
S
BUNDESVERBAND TAXI + MIETWAGEN
H
VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG 4. QUARTAL 2024
TREFFEN MIT
BEHÖRDENVERTRETERN
TAXIZENTRALE
HEIDELBERG
M
GESPRÄCHE MIT FREE NOW
B
TAXI DEUTSCHLAND
DEUTSCHLANDWEITE
VERMITTLUNG
BEVOR WIR ABGEHÄNGT WERDEN: KRÄFTE BÜNDELN –
TAXI NEU DENKEN!
Ein Kommentar von Jan Grupe
Plattformanbieter wie Uber, Bolt und Free Now kämpfen mit immer
perfekter funktionierenden Bestell-Apps um Kunden auf unserem
Taximarkt. Mit digitalen Bewerbungs- und Schulungsverfahren
buhlen sie erfolgreich um junge Unternehmer und Fahrer. Auch
Krankenfahrten sind zunehmend im Visier dieser Konzerne. Mit
modernen Technologien und flexiblen Geschäftsmodellen wird
unser traditionelles Funktaxigewerbe unter Druck gesetzt.
„Ja, aber – die damals – niemals mit denen – mal schauen –
können wir nicht machen.“ Nein, Innovationsfeindlichkeit, fehlender
Mut und alte Ressentiments können wir uns nicht leisten!
Stattdessen benötigen wir hellwache Stakeholder in Zentralen
und Verbänden, die offen sind für neue Wege, Kooperationen
und Bündnisse. Wir müssen unsere Ressourcen bündeln für eine
deutschlandweite Bestellfunktion, für einheitliche Qualitätsstandards
und eine starke Marktposition.
Und als selbstbewusste
Kunden können und müssen wir
von unseren Anbietern für Vermittlungssoftware
fordern, diese
Wege mitzugehen!
Jan Grupe, Vorsitzender der
Taxen-Union Hamburg
AUF DER SUCHE NACH GEMEINSAMKEITEN
Wie notwendig es ist, sich regelmäßig mit den Fraktionen im Rathaus
auszutauschen, bewies einmal mehr unser einstündiges
Gespräch mit Stadtrat Richard Progl für die Fraktion der FDP/
Bayernpartei. Progl ist Inhaber von Minicar und betreibt 44 Mietwagen,
die auch für Uber unterwegs sind. Daher entwickelte sich
selbstredend eine sehr kontroverse Diskussion pro und contra des
umstrittenen Plattformanbieters. Das Personenbeförderungsgesetz
hält er für absoluten Pfusch und würde es gerne liberalisieren.
Auf die Frage, welche Änderungen konkret er nennen könnte,
blieb er ungenau. Ansonsten liegt er auf der Linie seiner Fraktion
und setzt auf den freien Wettbewerb und darauf, dass der Markt
es regelt. Tatsächlich hatten wir nicht erwartet, in Sachen eines
Mindestentgeltes für Mietwagen ihn und seine Fraktion auf unsere
Seite zu ziehen.
Von links nach rechts: Richard Progl, Stefan Ballnath, Florian Bachmann, Horst Wiegand
Unser Anliegen allerdings, das Sozialreferat dazu zu bewegen, auch
jene barrierefreie Taxis mit 10.000 Euro zu fördern, welche nach
Paragraf 64c des PBefG von sich aus dazu verpflichtet sind, unterstützt
er gerne – ebenso wie den Großraumzuschlag für Beförderungen
von Menschen, sitzend im Rollstuhl, anwenden zu dürfen.
Als Mietwagenunternehmer erkennt er sofort den erhöhten
Zeit- und Kostenaufwand pro Fahrauftrag und weiß, dass der
Taxitarif für ein bekömmliches Auskommen für Personal und
Unternehmen für diese Beförderungsart nicht genügt. Er hält an
dieser Stelle nichts von einer gesetzlichen Regelung und Zwang
zu Umrüstungen. Schon gar nicht, wenn die Investition sich im
Tagesgeschäft nicht refinanzieren lässt. Das Bestreben der Landeshauptstadt,
Inklusionstaxis für Rollifahrer:innen anzubieten,
finden wir alle gut. Alleine, es darf nicht auf Kosten der Taxiunternehmen
gehen, schon gar nicht, wenn kein fairer
Wettbewerb von Taxis und Mietwagen zum
Nachteil des Taxigewerbes hergestellt werden
kann. Hier muss sich das Sozialreferat und auch
das Kreisverwaltungsreferat bewegen und auf
das Taxigewerbe zugehen. Richard Progl nimmt
das Gespräch mit in seine Fraktion und möchte
sich in Kürze möglicherweise mit einem Antrag
im Stadtrat bei uns melden. Er regte an, sich
regelmäßiger zu treffen, und bestätigt unser
Bestreben um einen regelmäßigen Austausch
mit der Politik. Horst Wiegand
FOTOS: Axel Rühle, TVM
26
4. QUARTAL 2024 TAXI
VERBÄNDE UND ZENTRALEN
PBEFG-SYMPOSIUM 2024: BUNDESVERBAND IM DIREKTEN AUS-
TAUSCH MIT KOMMUNALEN BEHÖRDEN AUS GANZ DEUTSCHLAND
Frankfurt am Main: 95 kommunale VertreterInnen aus ganz
Deutschland – ein voll besetzter Saal. Die Nachfrage nach dem
Veranstaltungsformat „Städte lernen von Städten“ war auch in
diesem Jahr enorm, was zeigt: Die Entscheider aus den Verkehrsbehörden
der Städte und Landkreise wollen in den Austausch und
sie wollen Best-Practice-Beispiele, wie man die 2021 verabschiedeten
PBefG-Instrumente Taxi-Festpreise und Mindestpreise für
Mietwagen auch in ihren Kommunen umsetzen kann. Eine Teilnehmerin,
Ordnungsdezernentin aus Frankfurt selbst, Annette
Rinn, nutzte das Symposium, das Ende September stattfand, um
für Frankfurt Festpreise mit Tarifkorridor zu verkünden.
Auch wenn die Einführung von Festpreisen ohne gleichzeitig
geltende Mindestentgelte für Mietwagen in München, Berlin und
Frankfurt nur die eine Seite der angestrebten Medaille ist: Jede
Stadt, die hier aktiv wird, hat Signalwirkung und Vorbildcharakter
für andere Städte. „Dass Frankfurt seine Entscheidung auf dem
Symposium bekannt gegeben hat, ist ein starker und wichtiger
Schritt in Richtung fairer Wettbewerb“, fasst der Geschäftsführer
unseres Bundesverbands Taxi und Mietwagen, Michael Oppermann,
zusammen und er führt weiter aus: „Dieses Veranstaltungsformat
zeigt uns auch in diesem Jahr, dass die Kommunen bereit
und interessiert sind, sich hinters Taxi als Teil ihrer Daseinsvorsorge
vor Ort zu stellen. Wir haben jetzt schon Nachfragen zum
PBefG-Symposium 2025 erhalten.“
BehördenvertreterInnen können in diesem Format, das bewusst
unter Ausschluss von Öffentlichkeit und Presse stattfindet, ganz
unbefangen ihre Fragen stellen und Situationen schildern. „Zwischen
den Vorträgen von hochkarätigen Vertretern aus Politik,
Forschung und Wirtschaft haben wir gemerkt: Wir müssen noch
mehr Platz lassen für anschließende Fragen und den Austausch.
Das nehmen wir mit ins nächste Jahr“, so Oppermann.
BehördenvertreterInnen, die nicht am PBefG-Symposium teilnehmen
konnten, können sich die Vorträge im eigens
angelegten Behördenportal TAXIplus des Bundesverbands
Taxi und Mietwagen herunterladen. Zur Registrierung
siehe QR-Code.
FOTOS: BVTM, Axel Rühle
taxi
zentrale heidelberg
06221
30 20 30
KOOPERATION GEPLANT: FREE NOW IN HEIDELBERG
Sicher. Schnell. Zuverlässig.
Die Plattformen setzen das Taxi vermehrt
unter Druck: Nachdem zunächst die Großstädte von Uber und Bolt
mit Mietwagen überschwemmt wurden und mit rabiaten und häufig
illegalen Methoden das Taxigewerbe an die Wand gedrückt
werden sollte, hat man sich nun auch den mittleren Zentren wie
z. B. Regensburg oder Heidelberg zugewandt und bietet zusätzlich
die Vermittlung von Taxen an. Die Zielrichtung ist klar: mehr Präsenz
in der Fläche und weitere Schwächung der Zentralen als
wichtigster Anker des Gewerbes.
Als Taxiunternehmer mit Uber oder Bolt zusammenzuarbeiten,
ist mehr als gefährlich und Versinnbildlichung des geläufigen
Sprichwortes, dass nur die dümmsten Kälber ihren Schlachter
selbst suchen.
WIE ABER STEHT ES MIT FREE NOW?
Die Plattform ist als Taxivermittlungs-App „My Taxi“ gestartet und
stellte damit eine Bedrohung der
örtlichen Zentralen dar. Schließlich
erweiterte man das Angebot um
Mietwagen und trat damit in direkte
Konkurrenz zu Uber und Bolt.
Doch im hart umkämpften Mietwagen-Markt
war Free Now kein durchschlagender
Erfolg beschieden.
Mit Free Now als Partner könnten wir bei der App-Vermittlung
ein Stück aufholen.
Also verkündete Free-Now-Chef
Mönch den Ausstieg aus der Mietwagen-Vermittlung,
man wolle sich jetzt nur auf das Taxigewerbe
konzentrieren. Und jetzt ist sogar für Free Now eine enge Zusammenarbeit
mit den örtlichen Taxizentralen denkbar.
Diese Hinwendung zum Taxi und den Zentralen ist keineswegs
von romantischen Aufwallungen, sondern von glasklarem Kalkül
bestimmt: Uber und Bolt sind jetzt gemeinsamer Gegner. Und die
Zentralen sollten nun entscheiden nach dem Grundsatz: Der Feind
meines Feindes ist mein Freund.
Stuttgart ist hier Vorreiter und hat ein Kooperationsabkommen
mit Free Now geschlossen.
Es gab scharfe Kritik am Stuttgarter Vorgehen, aber außer
reiner Verweigerungshaltung wurde keine Alternative geboten.
Fakt ist, dass wir bei der App-Vermittlung den Anschluss verloren
haben: Wir bekommen keine relevanten Marktanteile mehr
hin. Mit Free Now als Partner könnten wir hier ein Stück aufholen.
Außerdem wäre damit die Gefahr gebannt, dass neben der
örtlichen Zentrale eine zweite Taxi-
Vermittlung von Free Now in der
Stadt aufgebaut wird.
Das macht die Entscheidung zu
einer Zusammenarbeit mit Free
Now geradezu „alternativlos“.
Die Taxizentrale Heidelberg
will diesen Weg gehen und hat
bereits erste Gespräche mit Free
Now geführt.
TAXI 4. QUARTAL 2024
27
VERBÄNDE UND ZENTRALEN
ZU MEHR GLANZ MIT EINEM STARKEN PARTNER
Wie der ADAC in München für gepflegte Taxis sorgt:
Seit der gemeinsamen Einführung des „Eco-Taxis“ verbindet die
IsarFunk Taxizentrale und die Münchner ADAC-Niederlassung
eine erfolgreiche Partnerschaft. So konnte IsarFunk auf dem Gelände
des hiesigen Prüfzentrums über Jahre seine Leistungsschau
„IsarFunk Quality Check“ ausrichten. Bei diesem Event wurden
an einem Tag ca. 400 Taxis von IsarFunk-Mitarbeitern auf ihr
inneres und äußeres Erscheinungsbild untersucht. Ein Catering
und Stände verschiedener Aussteller aus Kfz-Handel und Zubehör
bildeten das Rahmenprogramm.
Das Anwachsen der IsarFunk-Flotte auf knapp 700 Fahrzeuge
erzwang nun eine Neukonzeptionierung des Quality Checks. Das
ADAC-Prüfgelände war für die Fahrzeugzahl zu klein, der personelle
und logistische Aufwand zu groß geworden.
Seit Mai 2024 wird die Qualitätsprüfung in neuem Gewand
umgesetzt. Die Örtlichkeit blieb dieselbe, doch jetzt sind es ADAC-
Fachleute, die die Taxis unter die Lupe nehmen. Ausgerüstet mit
einem Autobookergerät rufen sie Taxis aus dem „fließenden Verkehr“
spontan zur Kontrolle. Es folgt eine Sichtprüfung, bei der
die Sauberkeit, der Pflegezustand und die Unversehrtheit des
Fahrzeugs, innen wie außen, untersucht werden. Nach erfolgtem
Check erhält IsarFunk einen Prüfbericht und informiert den betroffenen
Taxiunternehmer über notwendige Instandsetzungsmaßnahmen.
Für die IsarFunk Taxizentrale eindeutig ein Gewinn: „Die unangekündigten
Kontrollen verschaffen uns einen permanenten Überblick
über die Qualität unserer Flotte. Dass die Checks von einem
namhaften, unabhängigen Partner wie dem ADAC durchgeführt
werden, freut uns dabei ganz besonders“, meint Marketingleiter
Jürgen Dinter.
Der Kooperationspartner zeigt sich von der Zusatzauslastung
angetan. Thomas Schwarz, stellvertretender Leiter Fahrzeugtechnik
des ADAC Südbayern, kurz nach dem Start der Zusammenarbeit:
„Seit wenigen Wochen fungieren wir als Prüfstelle für die
Taxis der Münchner IsarFunk Zentrale. Damit können wir unser
Know-how in einen weiteren Service einbringen, zur Kundenzufriedenheit
der Münchner Taxi-Fahrgäste beitragen und unsere
Arbeitszeiten noch effizienter gestalten.“
50 JAHRE HANSA – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
Hansa Funktaxi feiert dieses Jahr
sein 50-jähriges Bestehen. Im Februar
1974 kamen einige Fahrer und Unternehmer zusammen, die
mit den damaligen Zentralen und deren Vermittlungen unzufrieden
waren. Erst noch als Verein gegründet, wurde daraus im Januar
1983 die Genossenschaft, in der alle Mitglieder gemeinsam
Verantwortung für ihre Zentrale tragen sollten. Einsatz, gepaart
mit Einfallsreichtum, führten den Hansa Funk dann innerhalb
weniger Jahre zum Erfolg. So führte der Hansa Funk als erste
Zentrale in Deutschland den Datenfunk ein, später kam als große
Neuerung die Möglichkeit hinzu, im Taxi per Karte bezahlen zu
können. Beides ist heute aus der Taxiwelt nicht mehr wegzudenken.
Mittlerweile gehören die ehemals größten Konkurrenten,
Autoruf und Taxi Hamburg, zum Hansa Funk und sind fester
Bestandteil der Hansa-Gruppe.
Eine der größten Herausforderungen wie wohl für alle Vermittler
in Deutschland ist es, geeignetes Fahrpersonal zu finden. Mit
der Novellierung des PBefG im August 2021 fiel auch die Ortskundeprüfung
weg. Ein Führungszeugnis und ein ärztliches Attest
genügen seither, um als Dienstleister im Verkehrsgewerbe tätig
zu sein. Die lang versprochene kleine Fachkundeprüfung ließ auf
sich warten. Der Hansa Funk hatte zwar immer versucht, durch
interne Schulungen seinen Service- und Dienstleistungsanspruch
zu vermitteln, konnte sich damit aber gegen die Konkurrenz nur
schwer durchsetzen. Nun wird in Hamburg zum 1. Januar 2025
eine kleine Fachkundeprüfung eingeführt, die nicht nur alle Taxifahrer,
sondern auch alle Mitwagenfahrer absolvieren müssen. Der
Hansa Funk begrüßt das sehr.
In Hamburg fahren heute bereits ca. 600 E-Taxis. Nun wird
es im Rahmen des „Projektes Zukunftstaxi Hamburg“ zum 1.
Januar 2025 das sogenannte Verbrennerverbot geben: Nur noch
lokal emissionsfreie Taxen werden neu zugelassen, für die vorhandenen
Taxen gibt es aber einen Bestandsschutz. Die bisherigen
Erfahrungen sind recht unterschiedlich: Während insbesondere
Alleinfahrer überwiegend recht zufrieden mit ihren E-Autos sind,
ist es vor allem für Mehrwagen-Unternehmer häufig schwierig,
Arbeitszeiten, Verkehrsaufkommen, Tourenaufkommen und Ladezeiten
vernünftig miteinander zu verknüpfen.
FOTOS: IsarFunk, Hansa Funktaxi
28
4. QUARTAL 2024 TAXI
VERBÄNDE UND ZENTRALEN
AGGRESSIVE MIETWAGENFAHRER BEIM CANSTATTER WASEN
Unsere Taxi-Auto-Zentrale (TAZ) agiert nicht
nur als Fahrtenvermittlung, wir kümmern
uns auch bei Großveranstaltungen um reibungslose Abläufe bei
der Zu- und Abfahrt der dort benötigten Taxis. So auch kürzlich
bei dem berühmten Cannstatter Volksfest auf den Wasen. Wie
jedes Jahr zur Volksfestzeit wird laut städtischer Anordnung die
Zufahrt zum Festgelände ab 23.00 Uhr nur mehr für Taxis und
Anlieger freigegeben. Mit Absprache der Polizei stellen wir dort
mindestens zwei Aufsichten auf, um den Verkehr entsprechend
der Ausschilderung zu leiten.
Dieses Aufsichtspersonal musste in diesem Jahr sehr unschöne
Szenen über sich ergehen lassen. Ein Mietwagenfahrer war an
einem Freitagabend an der Zufahrtssperre von vier unserer Aufsichtspersonen
aufgehalten worden, woraufhin er sich gewaltsam
die Durchfahrt erzwang, indem er auf die vier Personen zufuhr.
Drei unserer Aufsichten konnten zur Seite springen, der vierte
hat es nicht mehr geschafft. Er wurde am Fuß erfasst, fiel erst auf
die Motorhaube des Fahrzeuges und danach auf die Straße. Dabei
verletzte er sich am Fuß, den Händen, dem Kopf und dem Brustkorb.
Er wurde mit einem Krankenwagen ins Krankenhaus gefahren.
Nun ermittelt die Polizei.
Auch am darauffolgenden Abend gab es wieder Probleme mit
den Mietwagenfahrern. Sie warfen unseren Aufsichten vor,
unrechtmäßig zu handeln, und ließen sich selbst von der herbeigerufenen
Polizei nicht überzeugen. Zu dieser Uneinsichtigkeit
kam noch erschwerend hinzu, dass das Aggressionspotenzial der
Mietwagenfahrer sehr hoch ist, aber die Ortskenntnisse sehr niedrig
sind.
Wir sehen eine besorgniserregende Situation in Stuttgart. Nicht
nur hinsichtlich des aggressiven Verhaltens und der Forderung
der Mietwagenfahrzeuge, man möge sie doch gleich wie die Taxis
behandeln, sondern auch hinsichtlich einer nicht erfolgenden
Kontrolle von Doppelkonzessionen. Wir gehen davon aus, dass in
Stuttgart Mietwagenunternehmer, die mittlerweile ihre Fahrzeuge
gewechselt haben, parallel die alten Fahrzeuge einsetzen. Die Aufsichtsbehörden
wurden von uns über diese Missstände informiert.
Wir fordern das Amt auf, tätig zu werden. Gerne bieten wir hier
unsere Unterstützung an.
MIT TAXI BERLIN IST AUCH DAS TAXI-MUSEUM UMGEZOGEN
FOTOS: In.Stuttgart, Taxi Berlin
Am neuen Standort der Berliner Taxifunkzentrale
am Wiesendamm hat jetzt
auch wie bisher in der Persiusstraße das
Taxi-Museum Berlin mit einer der größten
Sammlungen von Taxametern seinen
Platz. Zu sehen sind historische Geräte aus
Polen, der Türkei, Brasilien, der DDR, den
USA und weiteren Ländern.
Die Ausstellungsvitrinen enthalten
unter anderem Funkgeräte, Dachzeichen,
Modelltaxen, Urkunden, Kleidungsstücke
aus dem Taxigewerbe sowie Wimpel und
Pokale diverser deutscher Taxisportvereine.
Auch an der neuen Adresse sind die
Museumsräume mit zwei Konferenzräumen
nebst eigenem Foyer kombiniert. Es
war Zentraleninhaber Hermann Waldner
ein persönliches Anliegen, an der Gestaltung
des Museums mitzuwirken und bei
der Einrichtung Hand anzulegen.
TAXI 4. QUARTAL 2024
29
VERBÄNDE UND ZENTRALEN
GROSSER RELAUNCH DER TAXI DEUTSCHLAND APP
Die Taxi Deutschland Servicegesellschaft
für Taxizentralen
eG betreibt als
Gemeinschaft der Taxizentralen
die gemeinsame
App „Taxi Deutschland“,
mit der man schon vor
vielen Jahren den Plattformen
die digitale Antwort
auf deren Apps gegeben
hat. Genau genommen
war die ursprüngliche
App „Dein Taxi“ von Taxi
Deutschland und GefoS
im Jahre 2010 die erste
Bestell-App auf dem
deutschen Markt.
Im September 2024
wurde nun die App der
Taxizentralen einem
großen Relaunch
unterzogen. Die App
arbeitet künftig mit
der Technologie von
FMS/Austrosoft. Alle
wesentlichen Funktionen
stehen auch weiterhin
zur Verfügung.
Lediglich die Integration
der Hotelanzeige,
die in Zusammenarbeit mit der DEHOGA leider nur in Frankfurt
am Main aktiviert war, musste vorerst weichen. Dafür sind einige
Neuerungen hinzugekommen, im Besonderen das Kundenportal.
Mit dem Wechsel der Technologie und dem Anschluss an
die TaBeA-Plattform ist nun endlich überall die Zahlung per App
möglich. Bisher konnte man nur in Städten
mit Zentralentechnik von GefoS oder
Seibt & Straub per App bezahlen. Dies
gilt umgekehrt übrigens auch für die fms-
App „taxi.eu“.
KOOPERATION MIT FMS
„Es war jetzt für das Gewerbe an der Zeit,
die Kräfte zu bündeln und die Appkosten
nicht länger doppelt und dreifach auszugeben“,
begründet Marten Clüver, Vorstandsvorsitzender
der Taxi Deutschland
eG, die bereits im Sommer 2023 getroffene
Entscheidung zur Kooperation mit
FMS/Austrosoft. Auch die Schwester-App
„cab4me“, ursprünglich von Seibt &
Straub entwickelt, seit 2017 mit der
GefoS-Technologie arbeitend, wurde mitumgestellt.
„Es hat zwar einige Wochen
länger gedauert als angedacht. Aber am
Ende steht ein gutes Produkt, das sich
sehen lassen kann“, stellt Michael Weiß,
Geschäftsführer von FMS/Austrosoft,
zufrieden fest. „Es war bei einigen unserer
Kunden schon etwas Überzeugungsarbeit nötig. So einen Technologiewechsel
muss man sich schon genau überlegen, das
entscheidet man lieber nicht aus dem Bauch heraus. Wir können
uns nun künftig stärker auf andere Projekte konzentrieren“, sieht
auch Frank Naumann, Geschäftsführer der GefoS, einen Vorteil
für sein Team in der Zusammenlegung der Apps.
TECHNOLOGISCHE VEREINIGUNG DER TAXI-APPS
Das App-Projekt ist bereits der zweite große Wurf, den der seit
Sommer 2022 amtierende Vorstand von Taxi Deutschland auf den
Weg gebracht hat. Man hatte erkannt, welches Potenzial die von
FMS/Austrosoft entwickelte TaBeA-Plattform, seinerzeit entwickelt
im Auftrag des Bundesverbands Taxi und Mietwagen e.V. (BVTM)
für die Vermittlung und digitale Abrechnung der Ersatzfahrten
für die Deutsche Bahn Gruppe, dem deutschen Taxigewerbe im
Ganzen bietet. So wurde beim Taxi-Deutschland-Treffen Ende
November des vergangenen Jahres zwischen Taxi Deutschland,
taxi.eu und FMS/Austrosoft ein Konsortialvertrag geschlossen,
der die exklusive Nutzung dieser Plattform für den deutschen
Markt sicherte. Im Rahmen des Bahn-Projektes wurde so ziemlich
jede auf dem deutschen Markt eingesetzte Vermittlungssoftware
an die Plattform angeschlossen, sodass eine bis dahin nicht annähernd
da gewesene Abdeckung für digitale Taxivermittlung und
Abrechnung erreicht wurde.
„Das Jahr 2024 stand bei unseren Entwicklern bisher klar im
Zeichen der technologischen Vereinigung der drei gewerbeeigenen
Taxi-Apps. Über die TaBeA-Plattform funktionieren sie jetzt auch
überall vollumfänglich: unabhängig davon, welches System eine
Taxizentrale nutzt! Jetzt gehen wir dran, nach der Bahn und den
Apps weitere Anwendungsfälle auf die Plattform zu bringen“, gibt
Marten Clüver die Marschrichtung für die nächsten Monate vor.
„Quasi seit Gründung der Genossenschaft bekommen wir ständig
Anfragen bezüglich deutschlandweiter Abrechnung, jetzt sind wir
endlich technisch und organisatorisch bereit!“
Mehr dazu in der nächsten Ausgabe der Taxi Times!
FOTOS: Taxi Deutschland
30
4. QUARTAL 2024 TAXI
KLEINANZEIGEN
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TAXI 4. QUARTAL 2024
31
MESSE
EUROPÄISCHE TAXIMESSE
ZURÜCK IN KÖLN
Am 8. und 9. November 2024 öffnen die Kölner Messehallen ihre Türen wie
eh und je zur Europäischen Taximesse ETM. Zahlreiche internationale Aussteller
präsentieren ihre Produkte.
Nach einem Intermezzo in Essen findet die ETM diesen
Herbst wieder an ihrem angestammten Veranstaltungsort
in Köln-Deutz statt. Der Veranstalter, die Fachvereinigung
Personenverkehr Nordrhein, Taxi-Mietwagen e. V. (FPN), rechnet
erneut mit weit über 10.000 Besuchern aus aller Welt. Nachdem
der Verband Ende 2020 den Bundesverband BVTM verließ und
den Dachverband TMV mitgründete, präsentiert dieser sich auf
der Messe anstelle des BVTM.
Die Liste der (inter)nationalen Aussteller ist wie immer lang.
An rund 80 Ständen können die Besucher sich über die neuesten
sowie bewährte Produkte für alle Bereiche der Personenbeförderung
informieren bzw. diese erwerben: Fahrzeughersteller haben
neue Modelle dabei, Versicherer bieten vor Ort ihre Dienstleistungspakete
an, Taxameterhersteller zeigen, wie sie die TSE-Herausforderung
meistern, Elektronikanbieter informieren über neue
Abrechnungssysteme, Umrüster präsentieren Taxipakete und aktuelle
Inklusionslösungen und vieles mehr. Am Stand der Berufsgenossenschaft
Verkehr können Besucher in einer virtuellen Welt
im praktischen Selbsttest ihre Aufmerksamkeit im Straßenverkehr
testen – mit „heilsamem Schock“, wie es in der Ankündigung
heißt.
Im Zuge des Rahmenprogramms werden erneut aktuelle Themen
diskutiert (siehe rechte Seite). Auch die beliebte Tombola mit
einem Taxi als Hauptgewinn wird es dieses Jahr wieder geben
(siehe Seite 37). Anders als letztes Jahr in Essen wird das zu gewinnende
Auto diesmal wieder in der Messehalle zu bewundern sein.
Auch Taxi Times ist mit vollem Personal vor Ort. Wie beim letzten
Mal werden die Redakteure nicht an einem eigenen Stand, sondern
überall in den Hallen präsent sein und fotografieren, filmen und
als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.
ar
INFOS FÜR MESSEBESUCHER
Termin: Fr, 8.11. und Sa, 9.11.2024, jeweils von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt zur ETM ist kostenfrei.
Besuchern, die mit dem Auto anreisen, stehen bestimmte
Parkplätze auf dem Messegelände kostenfrei zur Verfügung.
Mit der Eingabe „Messe Köln“ werden die meisten Navigationsgeräte
die Zufahrt an der Deutz-Mülheimer Straße
zuverlässig finden. Wer nicht mit dem eigenen Auto (Taxi)
kommt, sollte die ortsansässigen Taxikollegen unterstützen.
In Köln gibt es die beiden Taxizentralen Taxiruf (0221/2882)
sowie Taxi 17 (0221/17 00 00). Per App kann über taxi.eu, Taxi
Deutschland, Cab4me und Free Now ein Taxi bestellt werden.
Die drei Erstgenannten sind besonders zu empfehlen. Deren
Entwickler arbeiten mittlerweile eng zusammen und ermöglichen
auch eine einheitliche Kartenzahlung (siehe Seite 30). ar
FOTO: Axel Rühle
32 4. QUARTAL 2024 TAXI
MESSE
GEWERBEPOLITISCHES
RAHMENPROGRAMM
Einer alten Tradition folgend wird das Zusammentreffen der Taxibranche
auf der Taximesse in Köln auch für einen Austausch der
Verbände zu gewerbepolitischen Themen genutzt. Der Messeveranstalter
hat wieder für beide Messetage ein volles Programm aus
Vorträgen und Podiumsdiskussionen geplant. Nachfolgend ein
Auszug:
Freitag, 8. November
Samstag, 9. November
11:00–
12:30 Uhr
13:00–
14:00 Uhr
14:00–
15:00 Uhr
15:00–
16:00 Uhr
Podium 1: Festpreise Taxi und Mindestentgelte
Mietwagen – Stand der Umsetzung nach der
Novelle des PBefG von 2021. Impulsvortrag RA
Thomas Grätz mit Podiumsdiskussion: Thomas
Grätz, Thomas Kroker, Michael Donth MdB (CDU)
(Online aus der Sitzungswoche des Bundestages),
Christian Linz, Die Taxiprofis Nürnberg und
GF LV Bayern
Podium 2: ÖPNV-Taxi im vernetzten Verkehrsverbund
und Integrierte On-Demand-Verkehre
– Zukunftsprojekte und Erfahrungen aus Modellversuchen
in NRW. Teilnehmer: Stefan Vollert
(FPN, Niederrhein Taxi, Kleve), Ingo Riedel
(VSPV, Taxi Brandes, Harsewinkel), Dr. Jochen
Harding (Geschäftsführer Mobidrom NRW)
Podium 3: Weiterentwicklung der Inklusionsverkehre
mit Taxen und Mietwagen mit Michaela
Engelmeier (Vorstandsvorsitzende SoVD), Jörg
Füchtenschnieder (VSPV, Taxi Füchtenschnieder,
Schloß Holte-Stukenbrock)
Podium 4: Taxi und Mietwagen – Stärkung der
Interessenvertretung in der EU. Teilnehmer:
Patrick Meinhardt, Olivier Gallé (Luxemburg) u. a.
13:30–
14:30 Uhr
14:30–
15:30 Uhr
15:30–
16:30 Uhr
Ab
16:30 Uhr
Podium 5: Kfz-Antriebe und Energieversorgung
– Welchen Rahmen setzt der Einsatz von E-Fahrzeugen
in der Taxi- und Mietwagenbranche
voraus? Folgerungen aus der Praxis. Teilnehmer:
Randolf Stephany (Auto Stephany, Mülheim) und
Detlef Termath (Taxi Termath, Bocholt)
Podium 6: E-Fuels, HVO100, Brennstoffzellen
und neue Verbrenner-Motoren. Teilnehmer: Dr.
Monika Griefahn (Vorstandsvorsitzende E-Fuel
Alliance), Daniel Kaddik (Geschäftsführer Bundesverband
Freier Tankstellen, BFT), Frank Still
(Toyota), Christian Nikolai (Tool-Fuel Services
GmbH)
Podium 7: TMV zu aktuellen Themen der Branche.
Mit TMV-Präsident Thomas Kroker, TMV-
Vize-Präsidenten Markus Gossmann, Gundula
Hauenstein und Jörg Füchtenschnieder
Verlosung der Tombola-Preise: ACHTUNG:
Den VW Touran kann nur gewinnen, wer zum
Zeitpunkt der Losziehung im Saal anwesend ist,
das Losband am Arm trägt und den Besitz einer
Taxikonzession über den Originalauszug seiner
Konzessionsurkunde nachweisen kann.
TREFFEN DER TAXI TIMES-PREMIUMABONNENTEN
Am Abend des ersten Messetages (Freitag,
8. November) treffen sich alle interessierten
Premium-Abonnenten der Taxi Times gegen
19 Uhr zu einem Abendessen in der Kölner Innenstadt, um
sich persönlich kennenzulernen, miteinander in Austausch
zu kommen und Kontakte zu knüpfen. „In unserer Whatsapp-Gruppe
„Eine Stimme für das Taxi“ geben sich unsere
Leser viele wichtige Tipps und helfen sich gegenseitig. Wir
freuen uns, dass bei unserem Treffen aus den bisherigen
schriftlichen Posts nun persönliche Kontakte entstehen können“,
sagt Taxi Times-Herausgeber Jürgen Hartmann. „Es ist
wichtig, dass erfolgreiche Taxi- und Mietwagenunternehmer
ihre Erfahrungen teilen.“
Die Informationen über das ausgewählte Lokal und die
Uhrzeit teilt die Redaktion allen Teilnehmern und Interessierten
über die Whatsapp-Gruppe „Eine Stimme für das
Taxi“ mit. In diese Gruppe werden ausschließlich Premium-
Abonnenten des Taxi Times-Verlags aufgenommen. Infos zur
Aufnahme in diese Gruppe unter 08634 / 260 85 77 oder
unter redaktion@taxi-times.com melden.
red
FOTOS: Pixabay, Taxi Times
Das Taxi Times-
Team freut sich auf
ein gemeinsames
Abendessen mit seinen
Abonnenten.
TAXI 4. QUARTAL 2024
33
ANZEIGEN / ADVERTORIAL
DAS ZEIGEN DIE
AUSSTELLER
Rund 70 Unternehmen rund ums Taxigewerbe stellen auf
der Europäischen Taximesse 2024 aus. Auf den folgenden
Seiten präsentieren sich einige Firmen mit eigenen Worten.
WIE DIGITALE ZAHLUNGEN DAS TAXIGESCHÄFT VERÄNDERN
Auch im Taxi wünschen sich die Menschen
den Komfort und die Sicherheit
digitaler Tools. Immer mehr Fahrgäste
bestehen darauf, mit einem Smartphone
oder einem NFC-Gerät zu bezahlen, insbesondere,
wenn sie es eilig haben. Daher ist
die Annahme aller Arten von Zahlungen für
das Taxigeschäft unerlässlich.
KEINE FIXKOSTEN UND KEINE
BINDUNG
Bei myPOS gibt es keine Fixkosten, keine
Bindung, keinen Mindestumsatz, keine
Grundgebühr und keine Jahrespauschale
– es gibt nur Transaktionsgebühren,
wenn Sie das Gerät verwenden. Für Leser
der Taxi Times sind genau diese Transaktionsgebühren
mit dem RABATTCODE
„TT 50 %“ nochmals gesenkt:
DIE GEBÜHREN
•EWR-Debitkarte von Privatpersonen
0,7 % (statt 0,9 %)
• Inländische Kreditkarte von Privatpersonen
1,3 %
• EWR-Kreditkarte von Privatpersonen
1,6 %
• American Express 1,9 % (statt 2,9 %)
• Kreditkarte von Unternehmen 2,9 %
• Nicht-EWR Karte 2,9 %
KOSTENLOSE 4G-SIM-KARTE UND
ECHTZEIT-GELDEINGANG
Die Zeiten, in denen eine Zahlung aufgrund
einer schlechten Verbindung nicht
durchgeführt werden konnte, sind vorbei.
myPOS bietet beispielsweise eine kostenlose
4G-SIM-Karte, die rund um die Uhr mobilen
Empfang in ganz Europa gewährleistet.
Die Karte ist bereits in jedem Gerät verbaut,
sodass Sie sofort mit der Annahme von Zahlungen
beginnen können – ohne zusätzliche
Kosten. Die kostenlose SIM-Karte ist nicht
der einzige Vorteil von myPOS. Mit einem
neuen myPOS-Gerät erhalten Sie außerdem
ein kostenloses IBAN-Konto, auf welchem die
eingenommenen Beträge in Echtzeit in derselben
Sekunde gutgeschrieben werden. Im
Lieferumgang enthalten ist auch eine kostenlosen
Mastercard, sodass Sie Ihr Geld sofort
abheben oder weiterüberweisen können.
MYPOS: ZUVERLÄSSIGER PART-
NER DER TAXIBRANCHE
Das myPOS Pro auf Android ist ein großartiges
Gerät für Taxifahrer, da es eine Verbindung
zum myPOS AppMarket herstellen
kann und Apps anbieten, die der Taxibranche
helfen. Außerdem können Taxiunternehmen
mit myPOS den Trinkgeld-Modus
und den Multi-Operator-Modus nutzen.
Wenn ein Taxi also von mehreren Mitarbeitern
genutzt wird, könnte das Gerät so
eingestellt werden, dass es die Leistung
jedes einzelnen Mitarbeiters überwacht.
„Jeder Fahrer kann sich mit einem eindeutigen
Code anmelden, und das Unternehmen
kann bequem in Echtzeit überwachen,
wie viel Umsatz jeder Fahrer macht, unabhängig
vom Auto. Ein Taxiunternehmen
kann außerdem alle Geräte mit demselben
myPOS-Geschäftskonto verbinden, um die
Einnahmen schnell und sicher einzuziehen.
DIE VORTEILE BEI MYPOS
ZU IHREM ÜBERBLICK
• keine Bindung
• keine Fixkosten
• keine Grundgebühr
• keine Jahrespauschale
• kein Mindestumsatz
• sofortige Gutschrift Ihrer eingenommenen
Beträge in Echtzeit
• mobile Zahlungsakzeptanz dank kostenlos
inkludierter SIM-Karte
• kostenlose IBAN-Kontoführung ohne
Kontoführungsgebühr
• kostenlose Business-VISA-Karte
• kostenlose technische Unterstützung
in allen Belangen
MYPOS SONDERANGEBOT
FÜR DIE LESERSCHAFT DER
TAXI TIMES MIT RABATT-
CODE „TT 50 %“
myPOS Pro mit –50 % Rabatt, also
für nur 124,50 Euro netto statt
249 Euro netto inkl. vergünstigter
Transaktionsgebühr
Das Sonderangebot ist über
Herrn Jonathan Nemec,
myPOS Sales Manager DACH,
erhältlich.
Telefon:
+43 664 196 2051
E-Mail:
jonathan.nemec@mypos.com
FOTO: Taxi Times, MyPos
34 4. QUARTAL 2024 TAXI
ANZEIGEN / ADVERTORIAL
MOBILE GARANTIE – WIR HALTEN SIE MOBIL MIT UNSERER TAXI-GARANTIE!
SCHUTZ FÜR TAXI, MIETWAGEN &
SONDERFAHRZEUGE
Wenn die Werksgarantie für ein Fahrzeug
ausläuft, sind gerade Taxi-, Mietwagenoder
Sonderfahrzeugunternehmer im Reparaturfall
oft auf sich selbst gestellt. Diese
Lücke schließen wir mit unseren Garantiepaketen,
mit denen wir Ihnen – genau
abgestimmt auf den Bedarf – einen umfassenden
Reparaturkostenschutz zusichern.
KEINE FINANZIELLE BELASTUNG
IM SCHADENFALL
Mit unseren maßgeschneiderten Produkten
können alle Pkw mit maximal sechs
Zylindern vor unvorhergesehenen Reparaturkosten
geschützt werden. Auch speziell
für Elektro-Taxis haben wir ein Schutzpaket
für Sie zusammengestellt. Vorteil bei allen
Produkten: Die Regulierung erfolgt dabei
direkt mit der Werkstatt, sodass Taxi- und
Mietwagenunternehmer nicht in Vorleistung
gehen müssen.
UNSERE LEISTUNGEN –
IHR VORTEIL
• Annahme von allen Pkw-Typen (Benzin,
Diesel, Erdgas, Autogas, Elektro,
Hybrid) mit max. 6 Zylindern
•Budgetierbare Kosten beim Fahrzeugkauf
– ohne Karenzzeit
•Europaweite Absicherung gegen
unvorhersehbare Reparaturkosten bis
360.000/400.000 km
•Keine zusätzlichen Wartungsarbeiten
vorgeschrieben – nur Kundenservice
laut Herstellervorschrift
•Keine finanzielle Belastung im Schadenfall:
Die Regulierung erfolgt direkt
mit der reparierenden Werkstatt
•Transparenz in allen Schritten der
Schadenabwicklung
•Optionale Übertragung der Garantie
beim Verkauf an den neuen Besitzer
• Hohe Erstattungssummen: Immer
100 % Lohnkosten bei Anspruch auf
Regulierung
BEI UNS IN SICHEREN HÄNDEN:
WIR FANGEN SIE AUF.
GARANTIERT!
In unserer langen internationalen Tätigkeit
im Bereich Garantie & Versicherung haben
wir unser Angebot stetig ausgebaut und an
neue Bedürfnisse angepasst: Heute bieten
wir ein in seiner Bandbreite konkurrenzloses
und kundenindividuelles Produktportfolio
aus modularen und maßgeschneiderten
Tarifen für die Sparten Kfz, Boot und Elektro
an. Als starker Partner stehen wir Ihnen mit
unserer Erfahrung und unserem Service
zur Seite und fangen Sie mit unseren passgenauen
Schutzprodukten sicher auf – auch
über den Taxibereich hinaus!
mobile GARANTIE Deutschland GmbH
Knibbeshof 10 a
D-30900 Wedemark
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Telefon: +49 (0) 5130 975 70 30
mobile-garantie.de
WARUM TSE MIT HALE? WEIL WIR FISKAL KÖNNEN!
FOTOS: Mobile Garantie, Hale
TSE leicht gemacht heißt es heuer auf der
Europäischen Taximesse in Köln auf Stand
A2. Wir zeigen Ihnen, wie einfach und kostengünstig
Sie die TSE-Pflicht mit Lösungen
von HALE erfüllen. Unser Know-how aus
vielen Jahren INSIKA® – und der Entwicklung
von Kassenlösungen auch in anderen
Ländern wie z. B. Österreich – bringt Ihnen
neben Rechtssicherheit noch viele weitere
Vorteile:
• TSE-Signierung auf kürzestem Weg
– direkt im Taxameter/im Taxi, keine
nachgelagerte Cloud-Signierung
notwendig
• Maximale Datensicherheit – Speicherung
der TSE-signierten Daten
im zertifizierten Rechenzentrum des
HALE Datencenters in Karlsruhe/
Deutschland
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Verhältnis – mit neuen Datenlösungen
sowohl für Einzelfahrer als auch Mehrwagenbetriebe
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verbreiteten Datenfunk-Anbietern und
Datendienstleistern
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von Fahrttypen, Zahlungsarten und
Fixpreisen vom Datenfunk mit sofortiger
Signierung, Kennzeichnung von
Bar-/Unbar-Fahrten
• Eigenständig & vollständig – Fahrten
ohne Datenfunk signieren, Umsatzdaten
zentralenunabhängig aufbewahren,
Krankenfahrten abwickeln u. v. m.
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für Taxi UND Mietwagen
Im Zuge dessen präsentieren wir Ihnen
auch die Funktionsvielfalt des HALE Datencenters,
Ihrer smarten Organisationslösung
vom Taxameter bis zur Abrechnung. Einer
der Schwerpunkte dabei wird
die Abrechnung von Krankenfahrten
sein! Neue Geräte
gibt es auch zu sehen. Wie
Wegstreckenzähler WSZ-07:
Er ist der aktuell einzige am
Markt, der gleich selbst signiert
– ohne zusätzliche teure
Signierbox. Oder Dachzeichen
TRS-W21: Als erstes und derzeit
einziges Dachzeichen am
Markt mit kontaktloser Energieversorgung
gewährleistet
es den zuverlässigen Dachzeichen-Betrieb
selbst unter härtesten äußeren
Einflüssen. Und mit Scanner HSC-01 als
ideale Ergänzung zu HALE Kassenautomat
HKA-01 kommen Sie dem papierlosen Büro
noch näher.
Ein gewichtiges Thema am HALE-Stand
wird zudem die neue MyHALE Fahrer-App
sein. Was sie kann, erfahren Sie im „Live-
Betrieb“.
Neugierig? Dann treffen wir uns am
Stand A2 – wir freuen uns auf Sie!
HALE – wenn’s um Taxiausstattung geht!
Alles aus einer Hand. hale.at
TAXI 4. QUARTAL 2024
35
ANZEIGEN / ADVERTORIAL
TAXI BUTLER: WIR WOLLEN VERBINDEN
Der Taxi Butler ist in der Welt immer mehr
zum Marktführer geworden. Unser Firmensitz
ist in Amsterdam. Seit Langem ist der
Taxi Butler auch in Deutschland etabliert.
Wir haben dabei ein Leitmotiv: Wir wollen
Auf der Europäischen Taximesse zeigen wir
die neue Generation unserer Bestellgeräte.
verbinden! Weltweit tun unsere Geräte das
auch. Vor allem im Taxigewerbe sind unsere
Geräte aktiv. Sie verbinden Taxiunternehmen
und Taxizentralen mit ihren
Kunden. Diese Kundenbindung bringt nicht
nur mehr Umsätze. Auch der Bestellprozess
für Beförderungsunternehmen und deren
Kunden wird erheblich vereinfacht. Der
Kunde erhält Feedback über den Verlauf
des Bestellprozesses. Das kommt immer
gut an.
Die Taxi-Butler-Geräte werden unter
anderem platziert in Hotels, in der Gastronomie,
in Krankenhäusern und Arztpraxen,
in Casinos und sogar an Flughäfen.
Dieses Jahr bringen wir eine neue Generation
unserer Bestellgeräte auf den Markt.
Wer es so einfach wie möglich haben möchte,
kann auch in Zukunft den bewährten
Taxi Butler ONE einsetzen. Die neue Generation
unserer Produkte bietet jedoch viel
mehr Möglichkeiten. Mit dem Taxi Butler
PLUS 6 und dem formschönen Taxi Butler
PLUS 8 kann man auch Fahrgastdaten und
Vorbestellungen eingeben, Belege drucken
und in Kürze sogar mit Karte bezahlen. Mit
dem neuen Taxi Butler Kiosk kann der
Kunde auch bequem selbst bestellen.
Sprechen Sie auf der Taximesse
mit Peter Moen.
Auf der Taximesse in Köln stellen wir unsere
neue Produktpalette vor.
Unser Stand hat die Nummer A28
Unseren Vertreter Peter Moen können Sie
immer erreichen:
per Telefon: +49 (0)172 1026494 oder
per E-Mail: peter.moen@taxibutler.com.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch und auf
Ihre Kontaktaufnahme!
taxibutler.com/de
4 U ASSEKURANZMAKLER: WEIL WIR ES KÖNNEN
4U ASSEKURANZMAKLER:
BERATUNG, DIE IHR GESCHÄFT
IN FAHRT HÄLT!
Massiv gestiegene Treibstoffpreise, höhere
Werkstattkosten sowie immer höhere Mindestlöhne
sorgen für zusätzliche Anspannung
im Personenbeförderungsgewerbe. Je
höher die Kosten, desto größer der Wunsch
nach Einsparpotenzialen. Das wissen und
verstehen wir.
WARUM ZU 4 U ASSEKURANZ-
MAKLER WECHSELN? – WEIL
WIR ES KÖNNEN!
Seit über 18 Jahren gehören wir zur bundesweiten
Taxifamilie. Mehr als 6.000 Verträge
spornen uns an, es genauso und noch
besser zu machen.
WAS WIR BIETEN:
• Fachlich kompetente Betreuung
• Versicherungsschutz auch bei ungünstigem
Schadenverlauf
• Professionelles Schadenmanagement
vor Ort (das Original)
• Verhandlungen mit Versicherern bei
drohender Höherstufung
• Prämienrückerstattungen und/oder
Gewinnbeteiligungen
• Gute Rahmenverträge und Speziallösungen
In der Regel erzielen wir Einsparungen zwischen
10 und 50 Prozent der bisherigen
Prämie. Die Prämie, die wir mit Ihnen ab
1.1. vereinbaren, wird ohne die jährliche
Beitragsanpassung auch dokumentiert. Für
die Flotten- und Stückprämie gilt: Auch
wenn ein Schaden hinzukommt, bleibt
Ihnen die vereinbarte Prämie erhalten.
Also beeilen Sie sich und besuchen Sie
uns auf der Europäischen Taximesse in
Köln am 8. und 9.11.2024 am Stand D22
oder schreiben Sie uns an
info@fuhrparkversicherung.net.
Mutter und Tochter:
Marion und
Kim Sombrutzki
Bei 4 U Assekuranzmakler steht das Taxi im
Versicherungsfokus.
FOTOS: Taxi Butler, Taxi Times, Remmer Witte
36 4. QUARTAL 2024 TAXI
ANZEIGEN / ADVERTORIAL
TAXI.DE: ARBEITSZEITERSPARNIS VON 80 PROZENT
Ein Grund, warum die meisten Personenbeförderer
sich für Taxi.de entscheiden:
Tatsächlich sind über 70 % aller abgewickelten
Taxifahrten in Deutschland Krankentransporte.
Die Abrechnung derartiger
Fahrten war für Taxiflotten in der Vergangenheit
sehr aufwendig und umständlich.
Taxi.de hat hierfür nun eine Möglichkeit
geschaffen, die vieles verändert.
JEDEN AUFTRAG NUR EINMAL
ANFASSEN UND DEN BETRIEB
EFFIZIENTER MACHEN:
Im Rahmen der cloudbasierten Abrechnungslösung
wurde eine Lösung für
Taxi-Fahrdienst- und Krankentransportunternehmen
bereitgestellt, die es ermöglicht,
jeden Auftrag nur einmal anzufassen.
Bisher war es notwendig, Transportscheine
auszufüllen und nach Ablauf der Leistungserbringung
in Form von Tabellen auf Basis
von Verträgen mit den Krankenkassen zeitaufwendig
aufzuarbeiten und einzureichen.
Vor einigen Monaten wurde deshalb
eine Produkterweiterung auf den Markt
gebracht, die es ermöglicht, Transportscheine
schon im Fahrzeug zu scannen, zu
digitalisieren und auszulesen. Die Daten
werden mit den Auftragsdaten der beförderten
Patienten in der Taxi.de-Software
abgeglichen und mit den hinterlegten
Krankenkassenverträgen automatisch in
eine Rechnung überführt. Auf Knopfdruck
können diese dann einfach an die jeweilige
Kasse übermittelt werden.
Der hierdurch erreichte hohe Automatisierungsgrad
führt somit zu einer
Arbeitszeitersparnis von über 80 Prozent.
Im Ergebnis wechseln immer mehr Fuhrunternehmen
von beispielsweise externen
Abrechnungsdienstleistern zur Nutzung
der Taxi.de-Softwarelösung. Neue Features
wie digitale Unterschriftenlisten, ein automatisierter
Kontoabgleich oder aber Direktversandmöglichkeiten
von Rechungen aus
der Software über die Deutsche Post runden
das Portfolio ab.
Die positiven Rückmeldungen und die
wachsende Nutzung im Markt der Personenbeförderung
motivieren das Team von
Taxi.de, die Abrechnungslösung ständig
weiterzuentwickeln.
Fazit:
Die Taxi.de-Abrechnung hilft, Zeit und
Geld zu sparen, und
macht das Abrechnen
zu einer Tätigkeit,
die Freude
macht.
Wenn Ihr im
Bereich Abrechnung
tätig seid
oder werden
möchtet und Hilfe
benötigt, meldet
euch gerne!
Kontakt:
info@taxi.de
VW TOURAN IST DER HAUPTPREIS
BEI DER TAXI-TOMBOLA
Traditionell wird es auch bei der diesjährigen Europäischen
Taximesse wieder eine große Tombola geben. Der
Hauptpreis wird an beiden Veranstaltungstagen
in der Messehalle ausgestellt sein.
FOTOS: Taxi.de, Taxi Times
Seit sich Mercedes mit seiner E-Klasse
aus dem Taxigewerbe verabschiedet
hat, stiftet der Konzern
folgerichtig auch keine nagelneue E-Klasse
mehr für die Messe-Tombola. Diese Lücke
füllt in diesem Jahr die Marke Volkswagen.
Das VW-Zentrum Dortmund, betrieben von
der Hülpert-Gruppe, sponsert einen VW
Touran inklusive Taxiumrüstung. „Wir werden
das Fahrzeug während der Messe in
der Nähe des Infostandes die ganze Zeit
präsentieren und auch selbst anwesend
sein“, berichtet Marc Roßmeisl gegenüber
Taxi Times. Roßmeisl ist bei Hülpert der
Ansprechpartner für Taxi- und Mietwagenunternehmer
sowohl für die Pkw-Modelle
als auch für die Nutzfahrzeug-Sparte
(Caddy und Multivan).
Der Touran ist der Hauptpreis, doch
bei der Tombola gibt es noch viele
weitere Preise zu gewinnen, jeweils
gesponsert von den Ausstellern der
Taximesse.
HAUPTGEWINN EIN TAXI
Wer Losglück hat, kann am zweiten Veranstaltungstag
der Taximesse beispielsweise
einen Taxameter gewinnen, eine
Wallbox, eines von drei Samsung-Smartphones,
ein kostenfreies Leihtaxi für sieben
Tage, VIP-Karten für ein Fußballspiel von
Borussia Dortmund, Taxibestellgeräte, ein
Gutschein für ein Fahrsicherheitstraining
oder ein in Handarbeit gefertigtes Miniaturmodell
eines New-York-Taxis. Lose für
diese Tombola gibt es an den beiden Messetagen
im hinteren Bereich der Messehalle.
Gewinnberechtigt für den Hauptgewinn
sind nur Taxiunternehmer, die eine gültige
Taxikonzession besitzen. Nur wer dies
anhand eines mitgebrachten Konzessionsauszugs
am Tag der Verlosung am 9.11.
vorlegen kann, bekommt dann auch den
Hauptgewinn. Ein anwesender Notar wacht
über die Einhaltung der strengen Bedingungen.
jh
TAXI 4. QUARTAL 2024
37
Szene aus einem Werbevideo
der Firma Baidu
ROBOTAXI-BOOM
IM REICH DER MITTE
Ein Fahrer für drei Fahrzeuge: Die weltweit größte Flotte selbstfahrender
Autos ist nicht in San Francisco oder Phoenix, sondern im chinesischen Wuhan
unterwegs. Hier steht kein unbequemer Rechtsstaat im Weg.
Ballungsgebiete sind bei Plattformvermittlern
beliebt. In China ist
aber nicht Uber der große Taxi-
Konkurrent. Der amerikanische Milliardenkonzern
hat sein China-Geschäft 2016 an
den chinesischen Milliardenkonzern Didi
Chuxing Technology Co. verkauft. In
Wuhan aber droht eine weitere Form der
Konkurrenz den Taxifahrern das Wasser
abzugraben: Dort fahren so viele autonome
Taxis wie sonst nirgendwo auf der Welt.
Darüber hat die „Frankfurter Allgemeine
Zeitung“ (FAZ) berichtet. Neben Didi gibt
es hier also ein weiteres Schreckgespenst
namens Apollo Go, das zu Chinas Google-
Konkurrent Baidu gehört, einem der weltweit
größten Tech-Konzerne.
Wuhan gehört zur zweiten Kategorie
der größten Städte Chinas (second tier)
und hat mehr als zehn Millionen Einwohner
– und den Beinamen „Stadt der Flüsse“,
weil hier mehrere Flüsse in den Jangtsekiang,
den längsten Fluss Chinas, münden.
Vor fünf Jahren erlangte die Stadt weltweite
Bekanntheit, als dort die ersten Covid-
19-Fälle offiziell registriert wurden.
Der Autor des FAZ-Berichts war in der
Stadt Taxifahrgast und hat mit Fahrern
gesprochen. Ein aufgebrachter Taxifahrer
sagt in der überfüllten Innenstadt,
nahe dem ehemaligen Fischmarkt, von
dem die Covid-Viren ihre Weltreise angetreten
haben sollen, zum Reporter: „Auch
die letzten Jobs, die uns noch geblieben
sind, nehmen sie uns weg.“ Er meint die
selbstfahrenden Taxis – und das Signal der
Ein-Partei-Regierung, das er darin sieht.
Trotz lang anhaltenden Exportbooms ist
Chinas Wirtschaftslage angespannt, und
eine Tätigkeit als Taxifahrer für viele die
mehr oder weniger einzige Alternative zur
Arbeitslosigkeit. Doch die totalitär regierende
Kommunistische Partei, die laut FAZ
in der Hochtechnologie die Antwort auf die
Wirtschaftsschwäche sieht, treibt das autonome
Fahren weiter voran.
TESTS IN VIELEN STÄDTEN
In China sind in etlichen Großstädten Testgebiete
eingerichtet worden, in denen Taxifahrgäste
fahrerlose Autos buchen können.
Das weltweit wohl größte Experiment dieser
Art läuft in Wuhan..
Mehrere hundert Autos von Apollo Go
sind im Stadtgebiet unterwegs, in etwa so
viel wie alle selbstfahrenden Autos von
Google-Ableger Waymo in den gesamten
USA. Apollo ist – ebenso wie mehrere Konkurrenten
– in etlichen chinesischen Städten
vertreten. Nur ein Teil der Fahrzeuge hat
zur Sicherheit einen „Fahrer“ an Bord. Die
anderen werden vom Bildschirm aus überwacht,
wobei ein Mitarbeiter für bis zu drei
Fahrzeuge gleichzeitig verantwortlich ist.
Das Ballungsgebiet Wuhan kann man
sich in etwa wie ein doppeltes Ruhrgebiet
vorstellen, ähnlich dicht besiedelt und
ebenfalls mit Dörfern und Grünflächen
zwischen den Städten. Es belegt mit 10,8
Millionen Einwohnern Platz 9 in China. Der
Ballungsraum Shanghai hat 39 Millionen
Einwohner, der Ballungsraum Peking gut
20 Millionen. Das größte Ballungsgebiet
Chinas ist das Perlflussdelta, das mit gut 65
Millionen Einwohnern in etwa 12,5 Ruhrgebieten
entspricht.
Auch in China, das für seine Menschenrechtsverletzungen
berüchtigt ist und im
Ruf steht, dass ein Menschenleben angesichts
der Bevölkerung von 1,4 Milliarden
nicht viel zählt, gibt es Proteste. Mehrere
Taxifahrer haben dem FAZ-Reporter berichtet,
es habe Proteste in Wuhan vor dem
Rathaus gegeben, an dem auch der Fahrdienstanbieter
Didi beteiligt gewesen sei.
Man sei besorgt um Geschäft und Arbeitsplätze.
Eine lokale Gewerbevertretung habe
in einem offenen Brief beklagt, die Robotaxis
nähmen den Taxifahrern die Jobs weg.
Ein generelles Problem, das sich überall
zeigt, wo fahrerlose Autos unterwegs
sind, und dem man auch in Europa mit
Sorge entgegenblickt, ist auch dem FAZ-
Autor in Wuhan aufgefallen: Da künstliche
Intelligenz zum Steuern fahrerloser
Autos nicht in allen Situationen so reagieren
kann wie ein Mensch am Steuer, fahren
die Geisterautos oft übervorsichtig wie
unsichere Fahranfänger und lassen sich z.
B. von dreisten Fußgängern widerstandslos
ausbremsen bzw. zum Stehenbleiben
zwingen. In der Reportage erzählt ein Taxifahrer,
wie sich zwei Robotaxis gegenseitig
blockiert hätten, so dass die Fahrgäste im
Auto eingesperrt waren, bis ein Techniker
FOTOS: Screenshots Baidu
38 4. QUARTAL 2024 TAXI
TAXI INTERNATIONAL
der Betreiberfirma kam. Ein anderes Mal
hätten die fahrerlosen Taxis kleine Zäune,
die die Fahrbahnen voneinander trennen,
im Regen nicht mehr erkannt.
In totalitär regierten Staaten geht vieles
schneller als in Demokratien, da rechtsstaatliche
Genehmigungsverfahren mit
Abstimmungs-, Einspruchs- und Klagemöglichkeiten
und ähnliches entfallen. Ebenso
nehmen Regimes wie das chinesische
viel stärkeren Einfluss darauf, worüber in
den Medien berichtet wird und worüber
nicht. So räumt der FAZ-Autor ein, dass die
Erzählungen der Wuhaner Taxifahrer sich
kaum überprüfen lassen, auch weil Berichte
über Unfälle von autonomen Autos und
Beiträge in den sozialen Medien zensiert
werden. Doch nahezu alle Taxifahrer, mit
denen er sprach, hätten von Problemen mit
den Robotaxis berichtet. Zudem seien nach
Beobachtung der Taxifahrer seit bestimmten
Vorfällen merklich weniger autonome
Autos unterwegs. Ins Stadtzentrum dürften
diese derzeit gar nicht fahren.
Auch als Fahrgast im fahrerlosen Taxi
beobachtet der Autor: „Das Auto fährt zu
zurückhaltend. Man fühlt sich zurückversetzt
in die eigenen ersten Fahrstunden:
Ein nervöser Fahranfänger, der sich
panisch an die Regeln hält. In China stört
das noch viel mehr, als das anderswo der
Fall wäre: Der Verkehr ist bis heute wilder
und ungeordneter als etwa in Deutschland.
Nur wer drängelt, kommt vom Fleck.“
Ansonsten sei die Fahrt recht komfortabel,
wenn auch langsam, gewesen.
GÜNSTIGER ALS WETTBEWERB
Die Nutzung fahrerloser Taxis wird den
Fahrgästen in China mit günstigen Fahrpreisen
schmackhaft gemacht. Er sei zwar
höher gewesen als in den „chinesischen
Parteimedien“ angegeben, jedoch günstiger
als in normalen Taxis oder Didi-Mietwagen.
Dennoch seien die Taxifahrer mehrheitlich
nicht so besorgt wie der eingangs erwähnte
aufgebrachte Fahrer, da die bisher vergleichsweise
geringe (dreistellige) Anzahl
der Robotaxis das Geschäft der Taxis und
Mietwagen (eine fünfstellige Anzahl) noch
nicht merklich beeinflusse. Das asiatische
Google-Pendant Baidu hat zwar angekündigt,
die Anzahl bis Ende 2024 auf 1.000
fahrerlose Taxis in Wuhan zu erhöhen,
doch seien diese immer noch zu „schlecht
und langsam“ für Fahrgäste, die in Eile
sind. Unter Zeitdruck habe man „für das
defensive Fahrverhalten keinen Nerv“.
Szene aus einem
Werbe video der
Firma Baidu
Weniger gelassen scheinen die Taxifahrer
das Problem in anderen Teilen des riesigen
Landes zu sehen, die der FAZ-Autor bereist
hat. In Großstädten weiter westlich sei von
geplanten Protest- und Blockadeaktionen
die Rede, zu denen Fahrer sich auf dem chinesischen
Whatsapp-Pendant Wechat verabredet
hätten.
Auch in Wuhan machen die Fahrer
sich keine Illusionen: Klar sei, dass es
eine Frage der Zeit ist, bis die Autos besser
fahren und dann auch wieder im Zentrum
eingesetzt werden. „Wenn die es in
zwei, drei Jahren noch einmal versuchen,
gehen wir auf die Barrikaden“, so ein Taxifahrer.
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TAXI 4. QUARTAL 2024
39
TAXI INTERNATIONAL
MARKT-
LIBERALISIERUNG:
DAS SCHEITERN EINER
LEICHTSINNIGEN IDEE
Per Deregulierung wollte Finnland den Ablauf der Personenbeförderung dem
Markt überlassen. Doch statt von fairem Wettbewerb wird der Taxiverkehr jetzt
von kriminellen Clans dominiert.
Für eine umfassende Reportage hat
Yleisradio, die öffentlich-rechtliche
Rundfunkanstalt Finnlands, die
dort nur Yle genannt wird, Ende letzten
Jahres eine Reihe von Straftaten wie Drohungen
und Gewalt aufgedeckt. Yle interviewte
zehn Taxifahrer, die im Großraum
Helsinki für größere, etablierte Gesellschaften
wie Taksi Helsinki oder Lähitaksi arbeiten.
Hintergrund: Als die Regierung 2018
den Personenbeförderungsmarkt liberalisierte,
bestand Zuversicht, dass der Markt
das Geschäft regeln würde. Eingetreten ist
eher das Gegenteil: Es herrschen zum Teil
wildwestartige Zustände. Einige kriminelle
Taxibetreiber haben die Stadtgebiete aufgeteilt
und bedrohen Kollegen an den Halteplätzen.
In der Yle-Reportage wird Klartext
gesprochen. „Ich weiß, wo du wohnst. Ich
verfolge dich schon seit Langem. Wenn du
noch einmal hierherkommst, bringe ich
dich um.“ Dies ist eine der Drohungen, die
Aleksi, ein Taxifahrer aus der Hauptstadtregion,
an einem Taxistand in Helsinki,
wo er üblicherweise Fahrgäste aufnimmt,
erhalten hat. Man habe versucht, ihm ins
Gesicht zu treten.
Die Drohungen und Gewalttaten erfuhr
er nicht von Fahrgästen, sondern von anderen
Taxifahrern. Aleksi möchte nicht mit
seinem echten Namen genannt werden, da
er um seine Sicherheit fürchtet. Alle zehn
von Yle Befragten haben angegeben, dass
sie auf unterschiedliche Weise bedroht wurden,
als sie versuchten, einen „falschen“
Bereich zu befahren. Fahrer von „Schurkentaxis“
– also Taxis, die nicht von bekannten
Taxiunternehmen betrieben werden – hätten
begonnen, Helsinki in territoriale
FOTO: Pixabay
40
4. QUARTAL 2024 TAXI
TAXI INTERNATIONAL
Taxihalteplatz am
Hauptbahnhof von Helsinki
Die finnische
Entwicklung sollten
neoliberale Politiker
in Deutschland
und Österreich,
die den Taximarkt
liberalisieren
möchten, als
Warnung verstehen.
FOTO: Axel Rühle
Gebiete aufzuteilen. Die Betreiber versuchen,
andere daran zu hindern, auf die von
ihnen kontrollierten Taxistände zu fahren.
„In den letzten drei Jahren haben diese
unseriösen Taxifahrer bestimmte Bereiche
übernommen, beispielsweise rund um den
Hauptbahnhof, das Einkaufszentrum Tripla
und einige Nachtclubs. Sie haben ihre
eigenen Regeln und Kartelle“, sagt Aleksi.
„Ich habe aus Sicherheitsgründen aufgehört,
Taxi zu fahren. Als meine Tochter mit
Vergewaltigung und Mord bedroht wurde,
beschloss ich, den Job aufzugeben“, sagt
Kimmo. Auch er sprach mit Yle nur unter
der Bedingung der Anonymität.
FRAGWÜRDIGE METHODEN
„Es ist eine traurige Situation“, sagt Mikael
Kaasinen, der seit den 1990er-Jahren
Taxi fährt, über das Verhalten einiger Taxifahrer
rund um den Hauptbahnhof. „Es ist
ein Basar, der mich so anwidert, dass ich
nicht mehr dorthin fahre. Letztens war vor
mir ein Block aus Autos und ich konnte
weder rein noch raus. Nach einer Weile
konnte ich hinein, aber ich wurde daran
gehindert, meine Arbeit zu tun.“ Kaasinen
bemerkt, dass sich rund um Bahnhof ein
Warteschlangensystem für Fahrer entwickelt
hat, das, wie er es formuliert, mit
„fragwürdigen Mitteln“ betrieben wird.
Seine Beobachtungen werden von den
anderen interviewten Fahrern bestätigt.
In einer Filmreportage über die Zustände
im Taxigewerbe musste Yle die Gesichter
der Kunden und Fahrer sowie die Autokennzeichen
unkenntlich machen. Die
Fahrer berichteten, dass ein Kunde, wenn
er sich dem Stand nähert, von einem „Steward“
empfangen wird, der ihn zu einem
bestimmten Wagen führt. Das ist in einem
Video zu sehen. „Wenn ein Kunde versucht,
dieses System zu umgehen, und sich beispielsweise
für ein Markentaxi entscheidet,
gibt es viel Geschrei und Beschwerden“, so
Annukka, eine erfahrene Taxifahrerin. In
Finnland haben Kunden wie in Deutschland
das Recht, am Halteplatz das Taxi frei
zu wählen.
Auch Annukka bat aus Sicherheitsgründen
um Anonymität. Die ständigen Konflikte
und die unangenehme Atmosphäre
am Bahnhof und an den Tripla-Standplätzen
hätten dazu geführt, dass sie beide
Bereiche bewusst meidet. „Es würde mich
nicht überraschen, wenn dort jemand versehentlich
rückwärts in mein Auto fahren
würde. Ich wurde am Bahnhof gefragt, was
zum Teufel ich hier mache. Ich habe ganz
sachlich geantwortet, dass ich genau das
Gleiche versuche wie die anderen, nämlich
meinen Lebensunterhalt zu verdienen.“
Andreas Grönman von der Polizeibehörde
Helsinki sagte, die Probleme in der
Taxibranche hingen mit der explosionsartigen
Zunahme der Zahl der Taxifahrer nach
der Marktliberalisierung 2018 zusammen.
„Diese Bedrohungen könnten Ausdruck des
verschärften Wettbewerbs sein“, so Grönman.
Die Polizei sei auf das widerrechtliche
Warteschlangensystem am Hauptbahnhof
aufmerksam geworden. „Wir haben eine
Art Allianz im kleinen Maßstab beobachtet,
die auf gegenseitigem Einverständnis
zu beruhen scheint.“ Das hat auch Taxifahrerin
Leena beobachtet. „Es gibt eindeutig
ein oder zwei Leute, die andere herumkommandieren.
Ich denke, das könnte ein Hinweis
auf Clankultur oder mafiaähnliches
Verhalten sein, auch wenn nicht auszuschließen
ist, dass den Personen die Autos
gehören.“ Leena bat ebenfalls um Anonymität.
Annukka sah einmal einen Mann am
Bahnhofshalteplatz, der Geld von Taxifahrern
afrikanischer Herkunft einforderte,
aber keinen der anderen Fahrer ansprach.
GEWALT GEGEN FRAUEN
Viele der interviewten Taxifahrerinnen und
-fahrer sprachen auch von Drohungen und
Gewalt gegen Frauen im Taxigewerbe,
da runter ein Übergriff im Sommer 2022:
Leena wurde brutal ins Gesicht geschlagen.
„Ich habe lange gebraucht, um mich von
dem Angriff zu erholen.“ Sie sei an alle
möglichen Beschimpfungen und Beleidigungen
gewöhnt, aber körperlich angegriffen
zu werden, und das von einem
männlichen Kollegen, habe ihr Sicherheitsgefühl
wirklich erschüttert. Die polizeilichen
Ermittlungen dauern noch an. Nach
Yle-Informationen fährt der mutmaßliche
Angreifer noch immer Taxi.
Annukka erzählte Yle, wie sie am Bahnhof
einmal den hinteren Bereich ihres Auto-
Innenraums putzte, als plötzlich jemand
die Tür heftig zuschlug, sodass sie eingeklemmt
wurde. „Sie hassen mich wie die
Pest. Natürlich sehe ich es nicht als Problem,
dass ich eine Frau bin und Taxi fahre.
Aber für manche Leute scheint das ein großes
Problem zu sein“, sagte Annukka.
Laut Sylvia Akar, Dozentin für Nahostund
Islamwissenschaften an der Universität
Helsinki, vertreten einige der konservativeren
Interpretationen des Islam die Ansicht,
„dass es Berufe gibt, die für Frauen geeignet
sind oder die nicht für Frauen geeignet
sind“. Taxifahrer sei ein Beruf, in dem
man männliche Kunden bedienen muss
und auf sich allein gestellt ist. „Nicht jeder
hält das für einen wünschenswerten oder
geeigneten Job für eine Frau“, erklärte u
TAXI 4. QUARTAL 2024
41
TAXI INTERNATIONAL
Akar und fügte hinzu, dass es von manchen
als Eindringen einer Frau in männliches
Territorium angesehen werde. „Es
gibt Anzeichen für eine Verschärfung der
Auslegung des Islam in einigen Teilen der
muslimischen Bevölkerung. Im Vergleich
zur Situation vor einigen Jahrzehnten gibt
es heute einen viel strengeren Umgang mit
den Regeln des Islam. Natürlich gilt das
nicht für alle Muslime“, so Akar.
Alle von Yle interviewten Taxifahrerinnen
sagen, sie seien es gewohnt, mit unterschiedlichen
„Namen“ angesprochen zu
werden. „Ich bin mal eine Hure, mal eine
Rassistin, mal eine rassistische Hure, mal
ein Affe. Aber ich lasse mich nicht zum
Aufgeben bringen. Ich fahre zum Beispiel
immer noch den Bahnhofsvorplatz an. Sie
geben sich nicht mehr viel Mühe, mich
zu schikanieren“, berichtet Leena. Tuula
erzählte Yle dagegen, man habe sie beleidigt,
weil sie eine Frau ist. „Mir wurde zum
Beispiel gesagt, ich sei eine Hure und ich
wisse nicht, wer der Vater meiner Kinder
ist“, sagte sie.
Laut Polizei ist es eine kleine Gruppe
unter den Taxifahrern, die für die großen
Probleme verantwortlich ist. Auf Rundfunk-
Anfrage konnte die stellvertretende nationale
Polizeikommissarin Sanna Heikinheimo
vom nationalen Polizeirat nicht erklären,
warum die Behörden Schwierigkeiten hatten,
die Situation unter Kontrolle zu bringen.
„Das ist eine gute Frage. Mehrmals
im Jahr führt die Polizei gemeinsam mit
Taxi in Helsinki: Das
Problem ist öffentlich
kaum sichtbar.
Hauptsitz
der Rundfunkanstalt
Yle in
Helsinki
den Taxibehörden, der Traficom [finnische
Verkehrs- und Kommunikationsbehörde,
Anm. d. Red.] und dem regionalen staatlichen
Verwaltungsbüro gemeinsame Kontrollen
durch. Probleme treten auf, obwohl
die Hauptstadtregion für die Behörden in
Bezug auf die Kontrollen ein vorrangiges
Gebiet ist.“
KEIN RASSISMUS
An den Taxiständen in Tripla und am
Hauptbahnhof gibt es eine hohe Anzahl von
Fahrern mit Migrationshintergrund, was
einige Fahrer zu der Frage veranlasst, ob
die Behörden aus Angst vor Rassismusvorwürfen
zögern, einzugreifen. „Das ist eine
sehr seltsame Anschuldigung. Wir nehmen
alle möglichen Leute ins Visier, von betrügerischen
Taxifahrern bis hin zu Fahrern
mit somalischem und nahöstlichem Hintergrund,
wenn sie sich nicht an das Gesetz
halten“, sagte Heikinheimo. Der Präsident
der Taxivereinigung, Tuomo Heino, merkte
an: „Es gibt überall Probleme, aber besonders
mit diesen betrügerischen Taxis. Einwanderer
sind ein wichtiger Teil der
Taxibranche und in der Regel sind sie gute
Fahrer und Arbeiter. Eine kleine Zahl von
ihnen verursacht jedoch Probleme, die auch
den Ruf der seriösen Fahrer mit Migrationshintergrund
schädigen.“
Fred Kibet, ein Taxifahrer mit Migrationshintergrund,
stimmt dieser Ansicht
zu. Er sagte Yle, er sei besorgt, dass das
Verhalten einer kleinen Zahl von Fahrern
mit Migrationshintergrund Auswirkungen
auf die breitere Gemeinschaft der Fahrer
haben könnte. „Während sie stundenlang
am Taxistand warten, könnten Kunden das
Auto eines finnischen Fahrers wählen, nur
weil es als sicherer wahrgenommen wird.
Meine Frage ist, wer kann uns Afrikanern
helfen, der finnischen Gesellschaft bewusst
zu machen, dass die Mehrheit von uns sich
an Recht und Gesetz hält?“
Juha Pentikäinen, Geschäftsführer der
Genossenschaft Taksi Helsinki, bestätigt,
dass der Sektor vor vielen Herausforderungen
stehe, die die Interviewpartner in
dem Yle-Artikel beschreiben. „Wir haben
Leute, die Angst haben, zu arbeiten. Oder
wenn sie es tun, wird ihnen gesagt, dass
sie verprügelt und getötet werden. Aber
Finnland ist ein Land, das als Rechtsstaat
gilt und in dem man sicher leben sollte.“ Er
fragt sich, wie es so weit kommen konnte,
ohne dass die Behörden eingriffen. „Es ist
Unwille oder Unfähigkeit oder eine Kombination
aus beidem. Es könnte ein Problem
der Arbeitsteilung oder der Verantwortung
sein: Die Polizei ist für die Strafverfolgung
und Verkehrskontrolle zuständig,
die Traficom ist für die Qualitätskontrolle
des Taxisektors zuständig. Andere Probleme
des Sektors scheinen niemanden zu
betreffen.“
Pentikäinen stellt Parallelen zu anderen
Ländern fest: „Auch in Dänemark herrschte
nach der Liberalisierung des Taxisektors
Chaos. Doch die politischen Entscheidungsträger
beschlossen, das zu korrigieren. Auf
der Kopenhagener Polizeiwache gibt es acht
Polizisten, die nichts anderes tun, als den
Taximarkt und seine Regeln zu überwachen
– anders als hier in Finnland“, sagte
Pentikäinen.
Ob die Probleme in Helsinki mit mehr
Polizeibeamten in den Griff zu bekommen
sind, erscheint allerdings fraglich, sind sie
doch nur die Spitze des Eisbergs. ar
EINSICHT IN EINEN POLITISCHEN FEHLER
2018 liberalisierte die finnische Regierung den Personenbeförderungsmarkt,
was zu einer erheblichen Lockerung der
Vorschriften führte. Die Hürden für Taxiunternehmer wurden
wesentlich niedriger. Fahrer müssen nicht mehr an einer
obligatorischen Schulung teilnehmen, sondern nur noch eine
Prüfung ablegen.
Laut Steuerbeamten gibt es in der finnischen Taxibranche
heute „Phänomene der Schattenwirtschaft“, Inkompetenz
sowie „Gleichgültigkeit gegenüber Verpflichtungen“ , sagt
Tarja Valsi, stellvertretende Direktorin der Steuerverwaltung.
Sie fordert Fahrgäste auf, sich Quittungen geben zu lassen
und sofort zu prüfen. Weigerungen der Fahrer seien ein verräterisches
Zeichen für Graumarktgeschäfte. Schwarzarbeit
sei ein häufiges Anzeichen für die Schattenwirtschaft in der
Branche.
Nun will die Regierung das Taxigewerbe neu regulieren.
Vorschriften sollen verschärft werden, dazu sind strengere
Hintergrundüberprüfungen der Bewerber um eine Taxilizenz,
zusätzliche Ausbildungsanforderungen sowie eine klarere
Preisgestaltung geplant. ar
FOTOS: Axel Rühle
42
4. QUARTAL 2024 TAXI
MÜNCHEN
INKLUSIONS-
FÖRDERUNG
FÜR ALLE
Münchner Mietwagenbetriebe sind von
der Inklusionstaxiförderung teilweise
ausgeschlossen. Jetzt haben sie eine
Petition eingereicht.
MINDESTENTGELT-
FORDERUNG VON
ALLEN
Das Münchner Taxigewerbe unterstützt
einen Antrag im Stadtrat auf
zeitnahe Einführung eines Mindesttarifs
für Mietwagen.
Umrüstpflicht trotz Krise: Einige Paragrafen des Personenbeförderungsgesetzes
werden von Behörden unterschiedlich
ausgelegt. Paragraf 64c, der regelt, dass
jedes 20. Taxi im Betrieb ein Inklusionstaxi sein muss, sorgt in
München für Aufregung.
Die Stadt hat vor Jahren eine großzügige Inklusionstaxiförderung
ins Leben gerufen, von der aber Mehrwagenbetriebe
mit mehr als 20 Taxis erst ab dem zweiten Inklusionstaxi
profitieren.
Die Münchner Unternehmer haben das zunächst zähneknirschend
zur Kenntnis genommen. 16 Inklusionstaxis
wurden deshalb ohne Förderung auf die Straße
gebracht. Weil aber für die Inklusionsfahrten auf
absehbare Zeit kein Zuschlag vorgesehen ist, funktioniert
das Inklusionstaxi in München nicht: Die teils
langen Anfahrten machen die Rollstuhlbeförderungen
unwirtschaftlich. In der Petition wird deshalb die
Förderung auch des ersten Inklusionstaxis gefordert.
Sie wurde von Horst Wiegand
im Maximilianeum,
dem Sitz des Bayerischen
Landtags, übergeben. Wiegand
ist Inklusionsbeauftragter der
IsarFunk Taxizentrale und nimmt
auch an Gesprächen mit Münchner
Stadtpolitikern teil, um für eine
einheitliche Förderung und für
einen Zuschlag für Rollstuhlfahrten
zu kämpfen. Wie die Reaktionen
der Politiker aussehen werden, wird
Horst Wiegand mit
der Petition
sich in den kommenden Wochen
zeigen.
sg
NOCH MEHR
MÜNCHNER
TAXITHEMEN
In einer gemeinsamen
Erklärung fordern der
Taxi-Verband München,
die Taxi München eG, die
IsarFunk Taxizentrale, der
Landesverband Bayerischer
Taxi- und Mietwagen-Unternehmer
und der Taxi- und
Mietwagendienstleister
Free Now schnellstmöglich
Taxler fordern rotes Licht für
Dumpingpreise in Mietwagen.
einen Mindesttarif für Mietwagen in München, wie es
die Regierungsfraktionen im Stadtrat beantragt haben.
München habe mit Taxi-Festpreisen eine Vorreiterrolle
eingenommen, so die Gewerbevertreter. Auf diesem
Erfolg dürfe man sich nicht ausruhen. Es sei
lediglich der erste von zwei notwendigen Schritten.
Die Einführung des Mindestbeförderungsentgelts für
Mietwagen gemäß Paragraf 51a PBefG müsse zwingend
folgen.
Gregor Beiner, Vorstandsmitglied des Taxiverbands
München und des Bundesverbands Taxi und Mietwagen,
bekräftigt: „Die Taxifestpreise mit Tarifkorridor
laufen ins Leere, wenn die Preise weiterhin systematisch von
internationalen Mietwagenplattformen unterboten werden.“
Es sei notwendig, so die Autoren der Erklärung, die Mindestpreise
„zum frühestmöglichen Zeitpunkt“ einzuführen. Der Blick
nach Berlin zeige, welche verheerenden Zustände durch ungleichen
Wettbewerb entstehen könnten.
Man sei zuversichtlich, dass die Stadtverwaltung dem Antrag
nachkommen werde. Trotz der rechtlichen und bürokratischen
Herausforderungen sei man überzeugt, dass München erneut
seiner Vorreiterrolle gerecht werden könne.
ar
FOTOS: TVM, Taxi Times
TAXI 4. QUARTAL 2024
43
HAMBURG
KLEINE FACHKUNDE
AUF EIGENE FAUST
Hamburgs Bürgerschaft hat eine eigene
Umsetzung der kleinen Fachkunde
beschlossen. Pläne dazu sollen bis
Jahresende erarbeitet werden.
LAGEBERICHT AUF BA-
SIS DER FISKALDATEN
Hamburgs Verkehrsaufsicht hat mal
wieder einen Bericht zur Lage des
Hamburger Taxigewerbes veröffentlicht.
E-Taxis rechnen sich.
Seit 1. August 2021 müssen künftige Taxi- und Mietwagenfahrer
beim Antrag auf einen Personenbeförderungsschein
anstelle einer Ortskunde eine kleine
Fachkunde nachweisen. Da deren Inhalte allerdings vom zuständigen
Verkehrsministerium noch nicht bestimmt waren, hatten
viele Bundesländer als Übergangsregelung die Erlaubnis zur
Personenbeförderung auch ohne Fachkundenachweis erteilt.
Auch nach über drei Jahren gibt es noch immer
keine verbindlichen Vorgaben für eine kleine Fachkunde.
Lediglich ein Fragenkatalog wurde bisher auf Bundesebene
ausgearbeitet. Dieser befindet sich seitdem
in der Abstimmung mit den Ländern und den Gewerbeverbänden.
Bis dies abgeschlossen ist, will Hamburg
nun aber nicht mehr länger tatenlos zusehen. Deshalb
hat die Hamburger Bürgerschaft auf Antrag der
SPD und der Grünen und mit Unterstützung nahezu
aller Oppositionsparteien (nur die AfD war dagegen)
im Sommer 2024 die Hamburger Verkehrsbehörde
ermächtigt, bis Jahresende eine eigene Prüfung zum
„Nachweis der Fachkunde“ umzusetzen. Man solle sich dabei
am bereits erarbeiteten Fragenkatalog des Bundesverkehrsministeriums
orientieren.
jh
Die Gewerbevertreter Jan Grupe (vordere Reihe, 4. v. r.) und
Jan Weber (hintere Reihe, 3. v. r.) mit weiteren Taxiunternehmern
und den SPD-Politikern Ole Thorben Buschhüter (ganz links)
und Ali Şimşek (daneben)
NOCH MEHR
HAMBURGER
TAXITHEMEN
Hamburgs
E-Taxis sind
leistungsfähig
und wirtschaftlich.
Ausgewertet wurden Daten, die unter Zuhilfenahme
der in Hamburg vorgeschriebenen
INSIKA-Taxameter automatisiert erfasst und
gesichert werden. Dabei wurde zwischen Verbrennerund
E-Taxis unterschieden.
Die aktuelle Auswertung hat einen ganz besonderen
Blick auf die Fragestellung geworfen, wie sich der
Antrieb des Taxis (Verbrenner oder E-Taxi) auf die Kennzahlen
auswirkt. Die Zahlen sprechen eine eindeutige
Sprache. In fast allen Bereichen, sei es die durchschnittliche Tourenanzahl
pro Schicht (10,84 Touren E-Taxi, Verbrennertaxi 9,72
Touren), der Besetztanteil (33 Prozent E-Taxi vs. 30 Prozent) oder
der Umsatz, kann sich das E-Taxi gegenüber dem Verbrenner-Taxi
behaupten. Beispielsweise liegt der Nettoumsatz eines E-Taxis
mit 28,31 Euro ca. 4,30 Euro über dem Nettoumsatz eines Verbrennertaxis.
Aus den Kennzahlen geht aber auch hervor, dass diese Werte
erzielt wurden, obwohl die E-Taxis mit 8,45 Stunden pro Schicht
im Vergleich zum Verbrenner (8,59 Stunden/Schicht) sogar ein
wenig kürzer auf der Straße waren.
Unterm Strich muss man zu dem Schluss kommen, dass in
Hamburg die E-Taxis sogar intensiver als Verbrenner-Taxi eingesetzt
werden und genauso leistungsfähig sind, aber gleichzeitig
die Umwelt schonen.
sg
VERGLEICH MIT BERLIN: HAMBURGER MIT 40 PROZENT MEHR UMSATZ
Sowohl Hamburger wie auch Berliner Taxis sind verpflichtet,
ihre Umsätze per Fiskaltaxameter manipulationssicher abzuspeichern.
Viele Taxibetriebe nutzen dafür
das System einer Berliner Softwarefirma.
Diese wiederum veröffentlicht anonymisiert
sowohl die Tagesumsätze der Berliner
als auch der Hamburger Taxis.
Eine Berliner Taxiunternehmerin hat auf
Basis dieser Vergleichszahlen die durchschnittlichen
Umsätze von Berliner und
Hamburger Taxifahrern für den Zeitraum
2024, insgesamt 538 Tage, gegenübergestellt. Ihr Ergebnis:
Im Schnitt wird im Hamburger Taxigewerbe zwischen 40 und
47 Prozent mehr Umsatz erzielt als in
der Bundeshauptstadt mit ihrem Uberund-Bolt-Problem.
Während ein Berliner
Taxifahrer im genannten Zeitraum im
Durchschnitt 19,71 Euro Umsatz pro Stunde
erwirtschaften konnte, waren es bei seinen
Hamburger Kollegen 27,60 Euro. Nur an
zwei Tagen im Gesamtzeitraum lag der
durchschnittliche Umsatz in Berlin höher
von Anfang Januar 2023 bis Ende August
als in Hamburg.
ar
FOTOS: Ali Şimşek, BVM Hamburg, Axel Rühle
44 4. QUARTAL 2024 TAXI
BERLIN
ILLEGALE
MIETWAGEN
FAHREN WEITER
Obwohl in Berlin über 1.600 illegale
Mietwagen aus dem Verkehr gezogen
wurden, sind die Kriminellen weiter
aktiv. Der Politiker Tino Schopf spricht
von organisierter Kriminalität.
MIETWAGEN-
MINDESTTARIF
ERST 2025
Der Amtsschimmel galoppiert auch in
den obersten Landesbehörden langsam.
Dabei hält Hermann Waldner vom
BVTM eine juristisch wasserdichte
Lösung gar nicht für zwingend nötig.
FOTOS: Axel Rühle (3), SenMVKU Marc Vorwerk
Eine neue rbb-Recherche zeigt, wie illegale Mietwagenunternehmen
agieren. An zehn von 15 Betriebssitzen,
die die Journalisten aufsuchten, war niemand anzutreffen
bzw. die Unternehmen gab es dort nie. Am offiziellen
Betriebssitz eines Mietwagenunternehmens im Ortsteil Altglienicke
mit 31 Fahrzeugen, die von Bolt, Bliq, Uber und Free Now
vermittelt werden, fanden die Reporter stattdessen eine Art
Schrottplatz vor – ohne Stellplätze, ohne Pausenraum und ohne
Disponent.
Möglich gemacht hat so etwas offenbar die Genehmigungsbehörde,
der früher häufig der schriftliche Nachweis in Form
eines Mietvertrags für die Erteilung von Mietwagenlizenzen
ausgereicht habe.
Free Now, Uber, Bolt und nun
auch noch Bliq: Jede Plattform
ist den Kriminellen willkommen.
Der Berliner SPD-Verkehrspolitiker Tino Schopf
konnte nach Aktendurchsicht weitere Vergehen wie
Steuerhinterziehung sowie fehlende Versicherungen
oder Krankenkassenzahlungen feststellen. „Diese
Unternehmen werden gegründet mit dem Ziel, den
Staat zu betrügen. Wir reden hier über organisierte
Kriminalität.“
Die Behörde will
bis Jahresende mit
den „Geisterfirmen“
aufräumen. Bislang haben
113 Überprüfungen zum
Widerruf von 25 Genehmigungen
geführt. Der rbb konnte
aber bereits einige Fahrzeuge
ermitteln, die trotz Verbots
weiter Fahrgäste beförderten.
sg
Hico_04-2016.qxp_Layout 1 06.04.16 10:04 Seite 1
NOCH MEHR
BERLINER
TAXITHEMEN
Kristian Ronneburg, Ute Bonde,
Hermann Waldner
Der Berliner Senat
will seit Langem
Mindestbeförderungsentgelte
für Mietwagen
einführen, wie die
Stadtverwaltung von Leipzig
und das Landratsamt
Lörrach es bereits taten.
Gewerbevertreter in
ganz Deutschland fordern
seit Langem solche
Maßnahmen. Die seit Ende Mai amtierende
Verkehrssenatorin Ute Bonde, Nachfolgerin der
zurückgetretenen Manja Schreiner, hatte noch für dieses
Jahr Mindesttarife angekündigt.
Der Berliner Senat hat auf Anfrage des Verkehrspolitikers
Kristian Ronneburg bekannt gegeben, dass
die Ausarbeitung eines beschlussfähigen Entwurfs
vorbereitet wird. Die geplante Allgemeinverfügung soll
bis zum Jahresende vorgelegt werden. Dass die Umsetzung
2024 somit nicht mehr zu erwarten ist, kritisierte
Ronneburg im Parlament scharf.
Taxi-Deutschland-Berlin-Chef und Bundesverbands-
Vizepräsident Hermann Waldner mahnt zur Eile: „Wenn die
Bedenkenträger die Oberhand gewinnen, verliert das Taxigewerbe.“
Das Taxigewerbe könne nicht warten, bis vielleicht in
einigen Jahren eine wasserdichte Lösung gefunden werde. „Dann
ist nämlich niemand mehr da, der davon profitieren würde.“ Es
gehe um „bezahlbare Mobilität für alle“. Im Unterschied zu den
Mietwagenbetreibern garantiere die stark regulierte Taxibranche
stadtweit Mobilität.
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TAXI 4. QUARTAL 2024
45
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WEITER
GEHT’S AUF
DER WEBSITE
Der Großteil der Texte der vorangegangenen 43 Seiten sind Exklusiv-Seiten und somit
keine Zweitverwendungen aus bereits erschienenen Web-Beiträgen. Mit der Fülle
an Themen, die wir in diesem Jahr auf der Taxi Times-Website veröffentlicht haben,
hätte man wahrscheinlich ein einhundert Seiten dickes Magazin füllen können.
Nachfolgend ein Überblick über die wichtigsten Themen der letzten Wochen.
Einfach die QR-Codes scannen und unter www.taxi-times.com weiterlesen.
Festpreise in Frankfurt
Auf Anregung von Annette Rinn, der
Dezernentin für Ordnung, Sicherheit
und Brandschutz, hat der Magistrat der
Stadt Frankfurt am Main Ende September
beschlossen, den im Verkehrsraum
Frankfurt tätigen Taxis die Vereinbarung
von Festpreisen bei Fahrten auf vorherige
Bestellung im sogenannten „Tarifkorridor“
zu genehmigen. Der Korridor
definiert sich an den
Kilometerpreisen.
Uber breitet sich immer mehr aus
Es vergeht nahezu keine Woche, in der
Uber oder auch Bolt medienwirksam
den Start ihres Dienstes in einer anderen
Stadt verkünden. Zuletzt war dies in
Freiburg, Leipzig oder auch
Regensburg der Fall. Unsere
Berichte dazu können
Sie über diesen CR-Code
nachlesen:
Meist geht solchen offiziellen Starts eine
umfangreiche Werbeakquise voraus,
bei der Uber die örtlichen Taxibetriebe
anschreibt und Kooperationen anbietet.
So auch in Thüringen
und Sachsen-Anhalt. Der
dortige Taxiverband warnt
eindringlich.
JEDEN DIENSTAG:
Diebe werden immer dreister
Immer wieder tauchen in den
Polizeiberichten Nachrichten von
bestohlenen Taxifahrern auf. Ein
besonderes dreistes Muster war dabei
im niedersächsischen Hildesheim zu
beobachten. Wir beschreiben die Tat
und auch andere Raubmethoden an
Taxifahrern und geben Tipps, wie man
den Tätern keine Beute-
Chance gibt.
Die Taxiwelt im Taxi Times-Newsletter.
Hier geht’s zur Anmeldung:
Kartenzahlung und die Vorteile
Fragt man Uber-Fahrgäste, was sie an
dem Fahrdienst schätzen, ist es neben
dem günstigeren Preis in erster Linie
die einfache Bezahlmöglichkeit. Bezahlt
wird bereits in der App, Bargeld ist nicht
mehr nötig. Demgegenüber stehen
Taxifahrten, bei denen die bargeldlose
Bezahlung noch viel zu oft verweigert
wird. Dabei hätte die
Kreditkartenakzeptanz doch
viel mehr Vorteile, als nur
gleichwertig mit Uber zu sein.
IMPRESSUM
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84549 Engelsberg, Deutschland
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