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Taxi Times DACH - 4. Quartal 2024

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NEHMEN SIE SICH

ZEIT …

Liebe Taxi Times-Leser! Vor

Ihnen liegt eine auf 48 Seiten

mit vielen Inhalten gefüllte Ausgabe

der Taxi Times. Gleich mal

vorweg: Es ist keine Ausgabe,

die man mal so nebenbei durchblättert.

Meine Redaktion hat

bei vielen Themen ausgiebig

recherchiert, sodass am Ende

Geschichten und Reportagen

entstanden sind, die sich in dieser Ausgabe über mehrere Seiten

erstrecken. Zum Beispiel die Beschreibung eines langen und mühsamen

Kampfes einer Taxiunternehmerin für eine Tariferhöhung

(Seite 6) – an dessen Ende sie sich die Frage stellt, ob es wirklich

sinnvoll ist, dass Taxitarife in den Kommunen festgelegt werden

sollen. Dieser Frage sind wir dann auch gleich mal nachgegangen,

und schon waren die nächsten drei Seiten fertig (ab Seite 9).

Sich die Zeit für einen Tarifantrag nehmen – das ist in vielen

Behörden gar nicht möglich, weil das dortige Personal zu viele

anderweitige Aufgaben erledigen muss. Insofern ist sehr zu hoffen,

dass unsere Titelstory auch von den Behördenleitern gelesen wird

und diese sich dann auch mal Zeit nehmen – um darüber nachzudenken,

ob die Abteilung für die gewerbliche Personenbeförderung

personell nicht doch endlich mal aufgestockt werden sollte.

Auf eine kräftige Aufstockung – in Form einer Prämienerhöhung

– müssen sich Taxi- und Mietwagenunternehmer bei

der nächsten Abrechnung der Kfz-Versicherung einstellen. Den

Schwarzen Peter schiebt man dafür der Elektromobilität zu.

Auch hierzu hat meine Redaktion etwas gründlicher recherchiert

(ab Seite 15).

Obwohl Krankenbeförderungen mehr Zeit beanspruchen als

normale Gelegenheitsfahrten, zahlen die Krankenkassen weniger

als beim Taxitarif – eine Tatsache, die dringend korrigiert werden

muss. Solange allerdings die Taxiunternehmer Einzelverträge

abschließen und dann auch noch vergessen, diese rechtzeitig „pro

forma“ zu kündigen, wird es schwer, bessere Tarife auszuhandeln.

Der Appell unserer Gastkolumnistin Gisela Spitzlei ist daher eindeutig:

Nehmen Sie sich die Zeit, kündigen Sie fristgerecht und

verhandeln Sie jährlich neu. Das stärkt Ihren Taxiverband (S. 22).

Zum Schluss noch eine Veranstaltung, für die es sich lohnt, sich

Zeit zu nehmen: die Europäische Taximesse am 8. und 9. November.

Sie ist zurück in Köln. Ein paar Aussteller nutzen diese Ausgabe,

um auf ihren Messestand in Form von bezahlten Advertorials

hinzuweisen (ab Seite 34).

Natürlich werden Sie in den Kölner Messehallen auch mein

Team und mich antreffen – irgendwo in den Gängen und an den

Ständen, wo wir mit möglichst vielen Menschen sprechen wollen.

Und mit unseren Abonnenten freuen wir uns auf einen Austausch

während eines gemeinsamen Abendessens (Seite 33).

Eine erfolgreiche Zeit wünscht Ihnen

INHALT

PERSONEN

4 Führungswechsel, Jubiläum und Nachruf

TAXITARIF

6 Tarifposse in Altötting

9 PBefG – Überforderung für die Behörden?

FAHRZEUGE

14 News: Neues Taxi, Finanzierung und Inklusion

15 E-Taxi-Versicherung

18 Fahrsicherheitstag in der Ortenau

19 Sicherheit und Unfallvermeidung

20 Testbericht: Ford Tourneo Custom

KRANKENFAHRTEN

22 Mut zur Kündigung

WORKSHOP

24 Taxi Times und „Taxi to Go“ auf Tour

VERBÄNDE UND ZENTRALEN

25 BVTM, Hansafunk, Isarfunk, Taxi Berlin, Taxi

Deutschland, Hamburger Taxenunion, Taxi Zentrale

Heidelberg, TVM, TAZ Stuttgart

EUROPÄISCHE TAXIMESSE

32 ETM wieder in Köln

33 Rahmenprogramm

34 Die Aussteller (Advertorials)

35 Große Verlosung

TAXI INTERNATIONAL

38 Robotaxis in China

40 Marktliberalisierung in Finnland

TAXI REGIONAL

43 München: Petition und Antrag

TITEL: Raufeld FOTO: Taxi Times

Jürgen Hartmann (Chefredakteur)

44 Hamburg: Kleine Fachkunde und Fiskaldaten

45 Berlin: Gesetzlose und Mindestentgelte

46 Link zur Website, Impressum

TAXI 4. QUARTAL 2024

3


PERSONEN

NEWSTICKER

Bernhard „Bernie“

Grimm

GRÜNDUNGSMITGLIED

VERSTORBEN

Nach schwerer Krankheit ist Bernhard

„Bernie“ Grimm am 24. September 2024

verstorben. Grimm war eine treibende Kraft

der IG Taxi Ortenau e. V., die er nicht nur als

langjähriger Kassenprüfer,

sondern auch

als Gründungsmitglied

immer selbstlos

und mit viel

Energie unterstützt

hat.

Wie die Interessengemeinschaft

mitteilte, war Bernhard

Grimm einer

der Väter der überregional

bekannten

VW-Taxi-Abende und der Verkehrssicherheitstage.

Grimm zeichneten seine Hilfsbereitschaft,

seine Fachkenntnis und sein

technisches Know-how aus. Er wird nicht

nur bei der Interessengemeinschaft, sondern

auch in der deutschen Taxibranche

eine große Lücke hinterlassen. Die

Taxi Times-Redaktion spricht seinen Freunden

und seiner Familie ihr tiefstes Beileid

aus.

sg

OLD-SCHOOL-FUNKTIONÄR

Der Berliner Heinz Peter (14.3.1930–

1.4.2022) zählte zu den bedeutendsten und

schillerndsten Vertretern des Taxigewerbes.

Welche Funktionen er innehatte und

auf welche Art und Weise man im vorherigen

Jahrtausend noch Gewerbepolitik

machte, beleuchtete Taxi Times-Redakteur

Axel Rühle vor Kurzem in einer Radiosendung

eines Berliner Spartensenders. Während

einer sehr kurzweiligen

Stunde erfährt der Zuhörer

viele Anekdoten. Nachzuhören

ist die Sendung über

diesen QR-Code. red

FIRMENJUBILÄUM

MIT WERBE-EFFEKT

Das Unternehmen Taxi Volk aus Bad Wurzach im Landkreis

Ravensburg gibt es seit 25 Jahren. Unternehmensgründer

und Inhaber Richard Volk hat dies mit einem Geburtstagsfest

gefeiert und dazu nicht nur seine Mitarbeitenden, sondern

auch Vertreter der lokalen Presse eingeladen. Das hatte den

positiven Nebeneffekt, dass beispielsweise die „Schwäbische

Zeitung“, eine der größten regionalen Abonnementzeitungen in

Baden-Württemberg, ein Porträt des Firmengründers Richard Volk

gebracht hat. Volk war damals als Fernfahrer mit den familienfeindlichen

Arbeitszeiten unzufrieden und hatte die Marktlücke des fehlenden

Taxibetriebs der kleinen Kurstadt mit 15.000 Einwohnern sowie

die Betriebsaufgabe eines örtlichen Krankenfahrdienstes genutzt,

schnell die nötigen Schulungen und Prüfungen absolviert und sich

selbstständig gemacht.

Gleich nach der Feier mit Tombola und Musik berichtete dann das

Online-Portal „Die Bildschirmzeitung“ von dem „großen Fest im Hof seines

Unternehmens“, bei dem Richard Volk eine Jubiläumsurkunde der

Industrie- und Handelskammer (IHK) überreicht bekam. Fazit: Gutes

Marketing zu betreiben und die Presse mit Informationen zu versorgen,

zahlt sich immer aus – nicht nur zum Firmenjubiläum.

ar

WECHSEL AN DER

INTAX-SPITZE

Seit über 28 Jahren ist die Firma Intax ein wichtiger Partner des

deutschen Taxigewerbes. Zum 1. Juni hat der Firmengründer Jörg

Hatscher (links im Bild) seine Gesellschafteranteile an Marco Kimme

(rechts im Bild) übergeben. Kimme, der bereits seit über 25 Jahren

bei Intax verschiedene Positionen innehatte, war zuletzt, gemeinsam

mit Hatscher, ein Teil des Geschäftsführer-Tandems.

Das Unternehmen, welches für viele Importeure und auch deutsche

Fahrzeughersteller die Taxiumrüstung entwickelt und durchführt,

beschäftigt mehr als 100 Mitarbeiter und Spezialisten, die am Betriebssitz

in Oldenburg tätig sind.

Mit der Übernahme von Hatschers Gesellschaftsanteilen durch Marco

Kimme, der seit 2018 bei Intax als Geschäftsführer tätig ist, beginnt ein

neuer Abschnitt in der Unternehmens-Geschichte. Jörg Hatscher, so teilte

das Unternehmen mit, wird noch bis Anfang 2027 als beratender

Geschäftsführer dem Unternehmen erhalten bleiben.

sg

FOTOS: Axel Rühle, Taxi Ortenau, INTAX

4

4. QUARTAL 2024 TAXI


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TAXI-SCHIEFLAGE

6 Sonderseiten Taxiverbände und -zentralen

DER STEINIGE

WEG ZUR

TARIFANPASSUNG

Eine bayerische Taxiunternehmerin verzweifelte im Kampf für eine überfällige

Tarifanpassung beinahe an den Behörden. Ist die Zuständigkeit der Kreise und

kreisfreien Städte noch zeitgemäß?

Was Taxiunternehmerin Kathrin

Hennrich erlebt hat, bietet

Stoff für einen schlechten

Film – wenn auch mit kleinem Happy

End: Der Taxitarif im Landkreis Altötting

ist Anfang September endlich angepasst

worden. Dafür musste sie vieles tun, was

eigentlich nicht Aufgabe von Kleinunternehmern

ist. Sie führt einen Betrieb

mit drei Wagen in einem Städtchen, das

näher an Salzburg liegt als an München.

Der Taxitarif im Landkreis Altötting ist

seit der Euro-Einführung ganze drei Mal

erhöht worden: im Juli 2013, im Juli 2022

und nun, nach langem, zähem Kampf, zum

1. September 2024. Um diese aktuelle Erhöhung

zu erreichen, musste Kathrin Hennrich

sich erheblich verausgaben und gegen

Widerstände ankämpfen, deren Sinn nicht

erkennbar war, wie sie gegenüber Taxi

Times berichtete.

Tarifanpassungen, um Unternehmern

wie Fahrern auskömmliche Einkünfte zu

sichern, zählen zur Daseinsvorsorge und

somit zu den Pflichten der Kreise und

kreisfreien Städte. Eine Behörde handelt

rechtswidrig, wenn sie ihren Pflichten nicht

nachkommt. Der Taxiverkehr ist allerdings

auch nur eine von vielen Zuständigkeiten

der Landratsämter.

Im 9.000-Einwohner-Städtchen Neuötting,

das Kathrin Hennrich „unser Dorf“

nennt, kennt so ziemlich jeder jeden, auch

das Personal des Landratsamtes, insbesondere,

wenn es schon länger im Amt

ist, als der eigene Taxibetrieb existiert –

was in Hennrichs Fall zehn Jahre sind. Vor

knapp zwei Jahren wies sie die zuständige

Mitarbeiterin der Genehmigungsbehörde

FOTO: Axel Rühle

6 4. QUARTAL 2024 TAXI


TAXITARIF

darauf hin, dass eine Anpassung des Taxitarifs

ein Jahr nach der letzten Anpassung

aufgrund der sich rasant verändernden

Kosten bereits erneut überfällig sei. Die

Antwort gibt sie verkürzt wieder: „Dann

tut ihr Unternehmer euch mal zusammen

und stellt einen Antrag“ – in den Augen der

Unternehmerin „ein Ding der Unmöglichkeit“,

da dies ein kooperatives Vorgehen

zwischen den Konkurrenten voraussetze,

was dort aber leider nicht gegeben sei.

Sowohl der zuständigen Sachbearbeiterin

als auch dem Vorgesetzten habe Hennrich

versucht klarzumachen, welche behördenseitigen

Verordnungen jeweils zu welchen

Konsequenzen im Gewerbe führen.

Kathrin Hennrich las sich ein Stück weit

in die Materie ein und forderte das Landratsamt

zum Handeln auf, da sie ein wirtschaftliches

Agieren mit einem Taxitarif,

der aus der Zeit eines Mindestlohns von

9,82 Euro stammte, als zunehmend schwerer

ansah. Um die Sache zu beschleunigen,

schickte sie ihren Wettbewerbern, die ihrer

Einschätzung nach das gleiche Interesse

haben sollten, ein Blatt, auf dem diese ihre

Situation darlegen und das Landratsamt

ebenfalls zum Handeln auffordern sollten.

So kam das Verfahren dann doch ins

Rollen, und sie berichtet von einem konstruktiven

Gespräch im November 2023, bei

»Es darf nicht sein,

dass Taxiunternehmer

auf der Strecke

bleiben.«

Kathrin Hennrich

dem sie unter anderem erfuhr, dass nur

zwei der von ihr befragten sieben Mitbewerber

ihre ausgefüllten Fragebögen eingereicht

hatten, doch „wegen Datenschutz“

erfuhr sie weder die Antworten noch die

Identität der Absender. Sie wurde gefragt,

ob sie nicht einen Entwurf für eine Verordnung

zur Tarifänderung schreiben könne,

da sie offensichtlich besser in das Thema

eingearbeitet sei. Das sah sie zwar nicht

als ihre Aufgabe an, doch aus Sorge, es

könnte sich ewig verzögern, entwarf sie

den Text für eine solche Verordnung und

wies das Landratsamt darauf hin, dass sie

keine Juristin ist und die Behörde für die

rechtliche Überprüfung zuständig sei. Die

Behörde habe den Entwurf dann im Januar

2024 zur Überprüfung an die zuständige

IHK und an den Landesverband Bayerischer

Taxi- und Mietwagenunternehmen

geschickt. Der erachtete den Antrag wegen

formaler Mängel als nicht ausreichend und

empfahl im Rahmen der Anhörung Änderungen,

deren Erarbeitung er begleitete.

Von der zunächst erfolgten Ablehnung

durch den Verband erfuhr Kathrin Hennrich

von der Behörde „wegen Datenschutz“

nichts. Die IHK habe ihr geraten, doch

einfach vom Taxi auf Mietwagen umzusteigen,

um die leidige Tarifpflicht zu u

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TAXITARIF

umgehen. Sie widersprach

entschieden: Sie habe

sich seinerzeit bewusst

für Taxis und gegen

Mietwagen entschieden,

um Sicherheit

durch einen Tarif

zu haben und nicht

in das grenzenlose

Preisdumping

der Krankenkassen

zu geraten. Im

Landkreis Altötting

mit seinen 114.500

Einwohnern lebt das

Taxigewerbe mehr von

Krankenfahrten als von

Gelegenheitsfahrgästen

oder gar Nachtschwärmern.

Da scheinbar nichts

geschah, schaltete Kathrin Hennrich

– der eigentlich die Mittel dafür

fehlten – eine Anwaltskanzlei ein, die

bereits in einem anderen Landkreis erfolgreich

gegen eine nicht auskömmliche Tarifordnung

geklagt hatte. Ihr Anwalt stellte

fest, gegen die bestehende Tarifordnung

in ihrem Landkreis könne man nicht mehr

klagen, da ihre Verkündung bereits länger

als ein Jahr zurücklag. Man könne aber den

Erlass einer neuen Tarifordnung fordern,

wenn die bestehende nicht mehr die Erfordernisse

des Personenbeförderungsgesetzes

(PBefG) erfülle. Dies tat er schriftlich.

Kathrin Hennrich, Taxiunternehmerin

aus Neuötting

ÖFFENTLICHKEIT DANK PRESSE

Parallel wandte Kathrin Hennrich sich an

die regionale Presse, was zunächst ohne

Reaktion geblieben sei, beim erneuten

Anlauf aber zu einem guten Bericht geführt

habe. Die Redakteure hätten bei der Behörde

wegen einer Stellungnahme angefragt.

In dieser habe „ziemlicher Quatsch“ gestanden.

Viele Leser hätten ermutigend reagiert

und Verständnis für die Situation der

Unternehmen gezeigt. Dass sogar ihre Kunden

mehrere Hundert Unterschriften sammelten,

mit denen sie an die Behörde

herantraten, erfuhr sie erst später.

Kathrin Hennrich legte

Dienstaufsichtsbeschwerde

wegen Behördenuntätigkeit

ein. Die wurde abgewiesen, ihr

wurde aber eine Fachaufsichtsbeschwerde

vorgeschlagen, was sie in die Tat umsetzte.

Die zuständige Sachbearbeiterin in München

habe dann allerdings um Verständnis

gebeten, dass sie neu sei und von der Materie

noch nicht viel verstehe. Man werde

von ihr hören. Nachdem wieder eine Weile

nichts passierte, fragte Kathrin Hennrich

im Mai nach. Antwort: Man sei überlastet,

doch befände sich ihr Anliegen bereits weiter

oben im abzuarbeitenden Stapel.

Im Juni schließlich legte das Landratsamt

einen neuen Entwurf für eine

Tarifverordnung vor,

womit es auch auf

Anträge anderer

Unternehmer

reagiert

habe – wobei es wiederum

ein Datenschutz-Geheimnis

blieb, welche das waren.

Kathrin Hennrich hat

zu den geschätzten

acht Mitbewerbern

im Landkreis kaum

Kontakt. Nun sei

die neue Verordnung

aber so gut

wie beschlossene

Sache, und man

könne sie voraussichtlich

im Juli

im Amtsblatt veröffentlichen,

sodass sie

möglicherweise Anfang

September in Kraft treten

könne. Kathrin Hennrich

protestierte: Wenn die Verordnung

umsetzungsreif sei, sei eine

weitere mehrwöchige Verzögerung

vermeidbar und man könne sie umgehend

verkünden. Sie erhielt die Antwort, das sei

leider nicht möglich. Zum 1. September trat

der neue Taxitarif dann endlich in Kraft.

TERMINE, TERMINE, TERMINE

Das nächste Problem: Im Landkreis Altötting

ist es nicht ganz leicht, Termine bei

Taxameterwerkstätten und beim Eichamt

Traunstein zu erhalten. Um am Stichtag

umprogrammierte Taxameter zu haben,

wandte Kathrin Hennrich sich rechtzeitig

zwecks Terminvereinbarung an die Eichbehörde.

Dort fragte man überrascht, wofür

sie Termine haben wolle; von einer bevorstehenden

Tarifänderung wisse man

nichts. Sie vereinbarte dennoch Termine

im August und empfahl diplomatisch eine

Behebung des Informationsdefizits. Am

nächsten Tag erhielt sie einen Rückruf: Die

Termine im August seien zu früh, da die

Umstellung doch erst im September erfolge.

Eine Rückfrage bei der Landeseichbehörde

in München gab ihr Recht: Zum Stichtag

müssten die Geräte umprogrammiert

und geeicht sein. Als sie pünktlich

zum ersten Eichtermin erschien,

wollten die Behördenmitarbeiter

wiederum den Taxameter nicht

eichen – mit der gleichen,

bereits widerlegten Begründung

wie zuvor. Sie bat die Mitarbeiter,

ebenfalls in München

anzurufen und sich die Rechtslage

erläutern zu lassen. Nun

kam auch aus München

Zögern und die Antwort, dass

FOTOS: Taxi Hansbauer

8 4. QUARTAL 2024 TAXI


TAXITARIF

Eine moderne

Fahrzeugflotte

will auskömmlich

finanziert sein.

eine verbindliche Entscheidung so spontan

leider nicht möglich sei. Kathrin Hennrich

durfte die 60 Kilometer unverrichteter

Dinge zurückfahren.

Dass sie trotz aller Bemühungen ihrerseits

bis zum Inkrafttreten der Tarifanpassung

für keines ihrer Taxis einen

Eichtermin bekommen hatte, sei halb so

wild: Die Taxameterwerkstätten könnten

den neuen Tarif auf viele Taxameter

noch gar

Deutschlands

Taxitarife in der

großen Taxi Times-

Übersicht

nicht aufspielen.

So musste der

Betrieb vorerst

zum alten Tarif

weiterlaufen. Die

Nachfrage nach

Krankenfahrten

im Landkreis

ist „riesig“, das

Angebot knapp.

Fahrgäste, die im

Rollstuhl sitzend

transportiert werden möchten, müssen mitunter

zwei Wochen auf eine Fahrt warten.

Mit Inklusion hat das nichts zu tun.

NUR KNAPPES AUSKOMMEN

Kathrin Hennrich hatte einmal sieben

Taxis am Laufen, heute sind es noch drei.

Sie würde ihren Fahrern gerne mehr als

den Mindestlohn (aktuell 12,41 Euro pro

Stunde) bezahlen, sieht sich dazu aber

nicht in der Lage. Die Krankenkassen drücken

nicht nur beim Mietwagen, sondern

auch beim Taxi die Preise, wo sie können.

Wenn Kathrin Hennrich darauf hinweist,

dass sie nicht ehrenamtlich fahren kann

und ihre Fahrer bezahlen muss, heißt es

nur: Ja, und wir müssen mit unseren Versichertenbeiträgen

sorgsam umgehen.

Weist sie das Landratsamt auf Missstände

hin, wird sie mit Antworten wie „Das

müssen Sie erst mal beweisen“ abgespeist.

Da sie die Genehmigungsbehörde als desinteressiert

erlebt hat, wünscht sie sich

die Zuständigkeit für Taxitarife auf einer

höheren Verwaltungsebene, etwa auf Regierungsbezirks-

oder gar Landesebene. Dort

könne man mit dem hinreichenden Fachwissen

gebündelt agieren, statt dass alle

96 bayerischen Genehmigungsbehörden

ihr eigenes Süppchen kochen.

Landesgewerbevertreter Christian Linz,

der sich mit der Materie in allen bayerischen

Landkreisen und Städten auskennt

und die Entwicklung beobachtet, will so

weit nicht gehen. Zwar seien einige Landratsämter

mit dem Thema Taxitarif überfordert,

wie er gegenüber Taxi Times

einräumte. Dennoch hält er es für „sachgerecht,

wenn die Tarifgebungskompetenz

auf kommunaler Ebene verortet ist“. Dazu

mehr auf den folgenden Seiten.

Kathrin Hennrich erwägt schon jetzt, dem

Landratsamt in naher Zukunft die nächste

Tarifanpassung vorzuschlagen. ar

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WENN DAS PBEFG

DIE BEHÖRDEN

ÜBERFORDERT

Der Fall Altötting

hat gezeigt, wie sehr

Behördenträgheit

Taxibetriebe in

Existenznot bringen

kann. Gewerbevertreter

Christian Linz erläutert,

wie viele Parameter

bei einer Tarifanpassung

zu beachten sind.

Im bayerischen Landkreis Altötting

musste eine Taxiunternehmerin einiges

in Bewegung setzen, um etwas ziemlich

Selbstverständliches zu erreichen, was zur

Daseinsvorsorge und damit zu den Pflichten

deutscher Behörden zählt: eine Anpassung

des Taxitarifs (siehe Seite 6-8). Das Ergebnis

war eine Tariferhöhung Anfang September

– die dritte in 23 Jahren. Entsprechend

deutlich fielen die Preissteigerungen bei

den letzten drei Tarifanpassungen aus.

Für Christian Linz, den Geschäftsführer

des Landesverbandes Bayerischer Taxiund

Mietwagenunternehmen e. V., war die

jüngste Anpassung nur folgerichtig, doch

den Weg dorthin sieht auch er im Nachhinein

als außergewöhnlich umständlich an.

„Mit den Tarifen ist es gerade im flächengrößten

Bundesland Bayern nicht so einfach,

denn wir haben 71 Landkreise und

25 kreisfreie Städte. Das macht 96 Genehmigungsbehörden,

für die der Taxitarif ein

kleiner Teil eines riesigen Aufgabengebietes

ist. Viele der Behörden arbeiten hochprofessionell,

bei einigen wenigen würden

wir uns bei der Umsetzung des PBefG bzw.

beim Umgang mit dem Gelegenheitsverkehr

aber mehr Professionalität und Tempo

wünschen“, beschreibt Linz die Situation.

ALLE ZWEI JAHRE NEUER TARIF

Im Unterschied zu einer Behörde ist ein

Gewerbeverband auf seinen einen Themenkomplex

spezialisiert und hat einen genauen

Plan, wie eine Anpassung des Taxitarifs

abzulaufen hat. „Da die Kosten für Taxiunternehmen

nahezu permanent steigen, sollte

auch der Taxitarif spätestens alle zwei

Jahre angepasst werden – ebenso wie die

anderen ÖPNV-Tarife. Eine Erhöhung erst

nach drei Jahren ist in meinen Augen weniger

sinnvoll, da sie dann drastischer ausfällt,

was immer eine abschreckende

Wirkung auf die Kundschaft hat. Bei Erhöhungen

im zweistelligen Bereich ist nach

unseren Beobachtungen ein Aufschrei zu

befürchten.“ Wie drastisch so etwas zu

Buche schlagen kann, ist am Beispiel Altötting

besonders deutlich zu sehen, wo die

letzten Tarifanpassungen 2013, 2022 und

eben Anfang September 2024 erfolgten.

Christian Linz weiß, dass es sowohl

leichter durchsetzbar als auch für die Kundschaft

leichter zu verkraften ist, wenn ein

Taxitarif jährlich um wenige Prozent erhöht

wird. In jedem Falle müsse ein Tarif „sinnvoll

durchkalkuliert“ sein. Er spricht von

einem „Genehmigungsritual“, das für die

zuständigen Behörden Routine sein müsse.

So beziehen sich alle Tarifverordnungen

im ersten Artikel bzw. Paragraphen stets

auf Paragraph 51 des Personenbeförderungsgesetzes

(PBefG), der die „Beförderungsentgelte

und -bedingungen im

Taxenverkehr“ regelt und der Landesregierung

erlaubt, „durch Rechtsverordnung

Beförderungsentgelte und -bedingungen

für den Taxenverkehr festzusetzen“ und die

Ermächtigung durch Rechtsverordnung an

FOTO: Pixabay / Joergelman

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4. QUARTAL 2024 TAXI


TAXITARIF

»Mit den Tarifen

ist es gerade im

flächengroßen Bayern

nicht so einfach [...].«

Christian Linz

TABELLE: Hans Rühle FOTO: taxi times

„Stellen“ wie Kreis- oder Stadtverwaltungen

zu übertragen – wovon alle Bundesländer

mit Ausnahme der beiden Stadtstaaten

Berlin und Hamburg sowie den Landesregierungen

von Bremen und dem Saarland

Gebrauch machen.

Um das Zustandekommen einer Tarifanpassung

verständlich zu machen, gibt

Christian Linz Einblick in den Prozess. Wer

ist formal antragsberechtigt? Die Verbände

sind es sinnvollerweise nicht, denn die sind

anhörungsberechtigt, und beides zugleich

ergäbe einen Interessenskonflikt. „Ein Verband

kann ja nicht eine selbst ausgearbeitete

Tarifanpassung beantragen und die dann

im Anhörungsverfahren als unglaublich

gut beurteilen, das wäre eine Farce.“ Doch

auch die Unternehmen haben nicht die Aufgabe

oder das Recht, eine Tarifänderung zu

beantragen, obwohl sie Betroffene sind. Formal

gibt es gar kein Antragsrecht, wie Linz

erläutert. Der Tarif wird nicht auf Antrag

angepasst, sondern von selbst („ex officio“),

im eigenen Auftrag und durch Wachsamkeit

der Behörde – theoretisch. Realistisch

geht der Impuls aber meist doch von Betrieben

oder Verbänden aus, da in Behörden

auch nur mit Wasser gekocht wird.

AUSKÖMMLICHE UMSÄTZE

Das Ziel von Tarifanpassungen sind immer

auskömmliche Umsätze, mit denen alle

Taxiunternehmen ihre Ausgaben decken

und einen angemessenen Gewinn erwirtschaften

können. Zunächst muss hierfür die

aktuelle Taxikosten-Inflation berechnet werden.

Dazu dient ein standardmäßiger

„Warenkorb“, dessen Preis zum Zeitpunkt

der letzten Tarifänderung mit dem aktuellen

Preis verglichen wird. Daraus ergibt sich

in der Regel eine prozentuale Kostensteigerung

der überwiegenden Posten. Dazu zählen

unter anderem Fahrzeug-Beschaffung,

Kfz-Versicherung, Kfz-Steuer, Kosten für

Kapitalbeschaffung, Kraftstoff bzw. Strom,

Garagenmiete, Steuerberater und vieles

mehr, was regelmäßig im Preis steigt. Eine

Ausnahme bildete in letzter Zeit bei allen

Tarifen der Dieselpreis, denn er lag 2022

deutlich höher als heute. Ein Teil sind zeitabhängige

Kosten, ein Teil variable.

Aufgrund dieser Komplexität braucht

es nach Linz’ Erfahrung alleine um die

drei Tage für eine solide Kalkulation. Er

nennt auch Beispielzahlen. Die Anschaffungskosten

für ein Standard-Taxi lagen im

Jahr 2022 bei 27.700 Euro netto. Damals

war das eine E-Klasse von Mercedes-Benz,

Modellreihe „Das Taxi“ mit einem Rabatt

von 21,5 Prozent. Da diese bekanntlich

nicht mehr als Taxi verkauft wird, dient

heute gemäß einer Fahrzeugklasseneinstufung

des Kraftfahrtbundesamtes ein Volvo

als Vergleichswert.

GEWINN VON 10 BIS 15 PROZENT

So wie das Standard-Taximodell werden

auch in den anderen Kategorien stets die

gleichen Warenkorb-Inhalte zum Vergleich

herangezogen, um die Preissprünge zu

beziffern. Aus der Summe der Preissteigerungen

– oder ausnahmsweise der Preissenkungen

im Fall der Energiekosten,

wobei Kraftstoffpreise kurzfristig und

kaum berechenbar schwanken – ergibt sich

schließlich eine Zahl von beispielsweise

acht Prozent durchschnittlicher Steigerung,

die von der Behörde genehmigt

werden und in den neuen Taxitarif

einfließen muss, indem die

Grund- und Kilometerpreise

entsprechend angepasst und

auch die Minutenpreise für

die Wartezeit angehoben

werden können. Eine andere

Rechnung betrifft die

Zuschläge, deren Bedarf

sich wiederum aus ganz

anderen Parametern ergibt.

Laut Paragraph 39 PBefG

muss die Genehmigungsbehörde

die Auskömmlichkeit

des Taxitarifs feststellen.

Die Kosten der Unternehmen

Christian Linz, Geschäftsführer des

Landesverbandes Bayerischer Taxi- und

Mietwagenunternehmen e. V.

müssen gedeckt werden und es muss ein

Gewinn von erfahrungsgemäß 10 bis 15

Prozent möglich sein.

Das Ergebnis, also der letztendlich verordnete

Tarif, soll nach Meinung von Linz

immer so übersichtlich und unkompliziert

wie möglich aufgebaut sein. „Keep it simple

and stupid“, so sein Motto, also ein

möglichst „idiotensicherer“ Tarif, den alle

Beteiligten einfach nachvollziehen können.

Preiserhöhungen sollten nach seinem

Dafürhalten so auf die einzelnen Preise

innerhalb des Tarifs verteilt werden,

dass keine Zahl zu abschreckend wirkt.

Anstelle einer zu starken Anhebung des

Grundpreises könnte es beispielsweise

sinnvoll sein, die ersten Kilometer höher

zu berechnen. In großflächigen Landkreisen,

wo die durchschnittliche Länge einer

Fahrt höher liegt, lässt sich ein Teil dieses

Gewichts auch auf die „späteren“ Kilometer

verteilen. Degressionsstufen bieten

also durchaus sinnvolle Gestaltungsmöglichkeiten.

u

TAXI 4. QUARTAL 2024

11


TAXITARIF

Die Mieten für einen

Garagenplatz sind

nicht überall gleich.

Die Energiekosten

unterliegen schwer

vorhersehbaren

Schwankungen.

Im Fall des Landkreises Altötting sieht Linz

zwar die jahrelangen Versäumnisse – nach

dem 1.1.2001 wurde der Tarif über zwölf

Jahre lang nicht geändert, danach noch einmal

knapp neun Jahre nicht –, doch hält er

es im Nachhinein dennoch für zu gewagt,

gleich „an allen Stellschrauben zu drehen“.

Die Erhöhung beispielsweise des Großraumzuschlags

nach nur zwei Jahren und

zwei Monaten von 6,50 Euro auf ganze 12

Euro, immerhin eine Steigerung von knapp

85 Prozent, sei Fahrgästen nicht ohne Weiteres

zu vermitteln.

Auch sollten Zuschläge nur im Tarif stehen,

wenn sie bedarfsgerecht und eindeutig

sind. Einen Zuschlag für die Mitnahme von

Tieren etwa sieht Linz nur dann als sinnvoll

an, wenn dies in einem Landkreis auch

besonders häufig eine Rolle spielt, etwa bei

Vorhandensein einer überregional bedeutenden

Tierklinik. In Gepäckzuschlägen

sieht Linz das generelle Problem, dass die

Größe von Gepäckstücken selten eindeutig

kategorisierbar bzw. abgrenzbar ist, was zu

oft zu Uneinigkeit und Diskussionen zwischen

Fahrer und Fahrgästen führt.

Ein generelles Problem, das Christian

Linz beim Landratsamt Altötting besonders

stark ausgeprägt sieht: Eine Anpassung des

Taxitarifs ist aus Sicht der Behörde eine

sehr kleine Angelegenheit unter vielen großen,

kostet das Personal aber einiges an

Arbeit und Zeit. Die Folge: „Sobald der Tarif

erhöht werden soll, haben die Behörden mit

dem Prozess viel zu tun und müssen darüber

hinaus die soziale Ausgewogenheit im

Blick haben“, wie er aus seiner jahrelangen

Erfahrung berichtet.

SO STEHT ES IM GESETZ

Die Genehmigungsbehörde hat die

Beförderungsentgelte insbesondere

daraufhin zu prüfen, ob sie unter

Berücksichtigung der wirtschaftlichen

Lage des Unternehmers, einer ausreichenden

Verzinsung und Tilgung des

Anlagekapitals und der notwendigen

technischen Entwicklung angemessen

sind. (aus § 39, Abs. 2 PBefG)

Doch die soziale Ausgewogenheit kann

ein Verkehrsverband, der für das örtliche

Taxi-Gewerbe verantwortlich zeichnet, als

Argument nicht gelten lassen. Er kann

den Behörden allerdings entgegenkommen,

indem er ihnen mit standardisierten

Ablaufmustern hilft. So hat das Kreisverwaltungsreferat

(KVR) der kreisfreien Stadt

München eine ausführliche Begründung

für Tarifanpassungen verfasst, die beim

Landesverband als Vorlage für das „Genehmigungsritual“

genutzt werden kann. Auch

könne eine Art Obmann ernannt werden,

der für die Anpassung des Taxitarifs

zuständig ist und über die hinreichende

Kompetenz verfügt.

AM BESTEN JÄHRLICH PRÜFEN

Tarife sollten Laut Linz am besten jährlich,

spätestens aber alle zwei Jahre geprüft und

ggf. angepasst werden, um den sich verändernden

Kosten für die Unternehmen Rechnung

zu tragen und Unternehmern wie

Fahrern auskömmliche Einkünfte zu

sichern. Da ein Tarifbeantragungsverfahren

drei bis sechs Monate dauern kann, sollte

es im Frühjahr eingeleitet werden, damit

der Tarif optimalerweise Anfang November

im Amtsblatt verkündet und zum 1. Dezember

angepasst werden kann, dem Zeitpunkt,

zu dem auch die anderen ÖPNV-Tarife üblicherweise

geändert werden.

Ist es nicht unnötig kompliziert, wenn

dieses umständliche Prozedere alle ein bis

zwei Jahre von hunderten Antragstellern

und Genehmigungsbehörden in Deutschland

durchlaufen werden muss? Die Unternehmerin

aus Altötting hat die Frage in den

Raum gestellt, warum die Zuständigkeit für

Taxitarife nicht auf einer höheren Verwaltungsebene,

etwa auf Regierungsbezirksoder

gar Landesebene angesiedelt werden

kann. Dort könne man mit dem hinreichenden

Fachwissen gebündelt agieren, statt

dass alle 96 bayerischen Genehmigungsbehörden

ihr eigens Süppchen kochen.

Im Saarland mit seinen sechs Landkreisen

funktioniert die Zuständigkeit auf Landesebene.

In Hessen haben dagegen schon

die meisten Landkreise viele verschiedene

Taxitarife, weil nach dortigem Landesrecht

jedes größere Dorf dafür verantwortlich ist.

In Niedersachsen gibt es Bestrebungen seitens

des Landesverbandes, die Taxitarife

landesweit zu vereinheitlichen. Auch hier

ist der Landesverband mit etlichen

Genehmigungsbehörden

unzufrieden,

besonders

wegen der teils

langen Bearbeitungszeiten

von

Tariferhöhungen.

Christian Linz

findet die Idee aus

Unternehmersicht

nachvollziehbar,

ist aber der Meinung,

dass man

Niedersachsen:

Lange Bearbeitungszeiten

und

Rufe nach landesweit

einheitlichem

Taxitarif

vielleicht einige abgrenzbare oder regional

zusammengehörende Landkreise, nicht

aber eine Anzahl von Gebietskörperschaften

in der Größenordnung der Summe aller

bayerischen Landkreise und kreisfreien

Städte zu einer Tarifgemeinschaft zusammenfassen

könnte. „Dazu sind die Kostenparameter

in den einzelnen Gegenden und

auch die Strukturen der Tarifverordnungen

zu unterschiedlich“, so Linz. Die Miete

eines Garagenplatzes etwa sei in München-

Schwabing etwas völlig anderes als in

Bischofsgrün oder Engelsberg. Daher sieht

er die Verortung der Tarifgebungskompetenz

auf kommunaler Ebene grundsätzlich

als sachgerecht an. Insgesamt funktioniere

es in Bayern ganz hervorragend, dass der

Landesverband bei einer Tarifanhörung

seine grundsätzlichen Ergänzungs- oder

Änderungswünsche vortrage. „Diese werden

anschließend u. U. noch feinjustiert

und finden entweder Eingang in die vorliegende,

also aktuelle Beantragung oder

werden bei der nächsten Änderung der TTO

berücksichtigt. Es funktioniert grundsätzlich

problemlos: Der Landesverband Bayerischer

Taxi- und Mietwagenunternehmen

e. V. berät als Fachverband die Kommune.“

Vielleicht lässt sich ja darüber nachdenken,

Kompetenz zu bündeln und eine

Vielzahl von Verbänden und Behörden von

einem regelmäßigen, aufwändigen Prozedere

zu entlasten, ohne dass deshalb auf

70.000 Quadratkilometern die gleichen

Taxifahrpreise gelten müssen. ar

FOTOS: Taxi Hansbauer

12 4. QUARTAL 2024 TAXI



NEWS

NEWSTICKER

HECKAUSSCHNITT AB WERK

Für den Proace Verso bietet Toyota jetzt

eine Lösung für den Rollstuhltransport an.

In der Ausstattungsvariante Comfort Mobil

ist der Van in der L1- oder der langen L2-

Ausführung mit Heckausschnitt bestellbar.

In der ersten und zweiten Sitzreihe ist

der Wagen mit insgesamt fünf Einzelsitzen

ausgestattet. Weitere Bestandteile des

Pakets sind eine manuelle Trittstufe rechts

und ein Extra-Haltegriff für die zweite Sitzreihe.

Zur Wahl steht ein Zwei-Liter-Dieselmotor

mit 144 PS und eine Variante mit

177 PS. Den Einstieg bietet die Variante

Comfort Mobil L1 für 56.247 Euro (netto).

Mit langem Radstand kostet das Rollitaxi

rund 1.500 Euro mehr. In Zukunft soll es

auch die E-Version des Proace Verso mit

Heckausschnitt geben.

sg

Der WEY 03 wird auf der Taximesse in Köln zu sehen sein.

TAXI AUS FERNOST

Mit dem WEY 03 macht Great Wall Motor (GWM) seine ersten Schritte

auf dem deutschen Taximarkt. Das Plug-in-Hybrid-SUV ist auf

Wunsch mit Allradantrieb verfügbar und schafft vollelektrisch maximal

139 Kilometer.

Die Taxiumrüstung des WEY 03 wird bis Jahresende vom deutschen

GWN-Vertrieb zu 100 Prozent subventioniert. Das von Haberl

Electronic entwickelte Paket beinhaltet einen Taxameter und Taxialarm,

zudem ein LED-Dachzeichen. Optional ist auch eine Folierung

in Hellelfenbein inklusive. Der Wagen verfügt bei Auslieferung bereits

über eine Konformitätsbewertung, Tarifeinstellung sowie BOKraft

und DGVU1.

Das 4,63 Meter lange SUV wird in zwei verschiedenen Ausstattungslinien

angeboten. Die Preise starten beim Fronttriebler ab

40.252 Euro netto. Und ist (ohne Umrüstung) innerhalb von vier bis

sechs Wochen lieferbar.

sg

Der Heckausschnitt wird vom französischen

Karosseriespezialisten Gruau durchgeführt.

MEDIEN BERICHTEN ÜBER TAXI-

VERKAUFSZAHLEN

Wie durch ein Wunder haben es die Mercedes-Taxis

wieder in die Presse geschafft.

Die Zulassungszahlen, so die Quellen, sollen

in diesem Jahr um 71 Prozent zurückgegangen

sein. Waren es im Januar noch

1.730 Mercedes-Taxis, konnten Ende

August lediglich 497 Fahrzeuge gezählt

werden, sodass nur 13 Prozent aller (neu

zugelassenen?) Taxis einen Stern tragen.

Taxiunternehmer wissen natürlich, woran

das liegt, schließlich hat Mercedes alle

Taxi-Modelle auslaufen lassen. Offizielle

Begründung: die mangelnde Gewinnmarge.

Nach eigenem Bekunden soll es aber bald

die Möglichkeit einer externen Umrüstung

von den Mercedes-Van-Modellen geben.

Und auch bei der E-Klasse wird eine Lösung

für die Personenbeförderung immer wahrscheinlicher.

sg

VW MIT

SONDERFINANZIERUNG

Bereits seit August hat Volkswagen Nutzfahrzeuge für zwei Taxi- und

Mietwagen-Modelle vergünstigte Sonderfinanzierungen im Angebot.

Noch bis Ende November beziehungsweise bis zum Jahresende können

Taxi- und Mietwagenunternehmer von einer besonders günstigen

Finanzierung profitieren. Konkret wird für die Finanzierung eines

Volkswagen-Caddy-Taxis oder Mietwagens bis zum 31. Dezember

2024 eine Sonderfinanzierung mit einem effektiven Zinssatz von

3,99 Prozent und mit einer Laufzeit von 60 Monaten angeboten. Die

Finanzierung wird über den Volkswagen ClassicCredit abgewickelt.

Eine noch günstigere Finanzierung hat Volkswagen Nutzfahrzeuge

für den Multivan im Angebot. Die Zielgruppe Taxi/Funkmietwagen

kann den Siebensitzer über den ClassicCredit für derzeit 1,99 Prozent

effektiven Jahreszins finanzieren. Genau wie beim Caddy beträgt die

Laufzeit auch 60 Monate. Zusätzlich kann dieses Angebot noch mit

der sogenannten TopDeal-Prämie in Höhe von 2.000 Euro (netto)

kombiniert werden. Anders als beim Caddy muss man bei dem Angebot

allerdings etwas schneller zugreifen. Es gilt für den Multivan nur

bis Ende November dieses Jahres.

sg

FOTOS: GWM, Toyota Deutschlan

14 4. QUARTAL 2024 TAXI


FAHRZEUGE

UNFÄLLE MIT

DEM E-TAXI

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) stellte jüngst

fest, dass die erhöhten Reparaturkosten von E-Autos Preistreiber in der

Versicherungswirtschaft seien. Die Dekra hält allerdings dagegen, hier sei der

GDV lediglich einer statistischen Fehlinterpretation aufgesessen.

den Verbrennern. Bei der Vollkasko werden sogar rund 20 Prozent

weniger Unfälle mit E-Autos gemeldet.

Trotz all der Gegenargumente weist die Flottenversicherungsmaklerin

Kim Sombrutzki von der 4U Assekuranz schon jetzt die

Branche darauf hin, dass ein steigender E-Anteil im Straßenverkehr

für höhere Versicherungsbeiträge verantwortlich sein wird. Dies

sollten Taxiunternehmer bei anstehenden Taxitarifrunden berücksichtigen.

WARUM SIND DIE REPARATURKOSTEN HÖHER?

Wie aber erklären sich die übrig bleibenden zehn Prozent, um die

Elektroauto-Reparaturen durchschnittlich teurer sind? Die Dekra

verweist darauf, dass viele Betriebe für Elektrofahrzeugreparaturen

grundsätzlich höhere Stundensätze abrechnen, etwa aufgrund

notwendiger zusätzlicher Qualifikationen ihrer Beschäftigten u

FOTO: Remmer Witte

Unfallschäden hatten schon immer großen Einfluss auf die

finanzielle Situation der Taxi- und Mietwagenbranche. Mit

dem zunehmenden Anteil an E-Taxis haben sich die Konsequenzen

solcher Schäden für die Branche noch mal erheblich

verschärft. Zum einen ist bei manchen E-Fahrzeugen die Teileverfügbarkeit

durchaus als problematisch zu bezeichnen, und es gilt, technische

Besonderheiten insbesondere rund um den Akku zu beachten.

Wer beispielsweise ein Taxi mit Leih-Akku fährt (wie beispielsweise

einen Nio ET5), der muss im Rahmen der Versicherungsregulierung

zukünftig noch eine ganz neue Perspektive, nämlich die des Akku-

Eigentümers, bei der Schadenregulierung mitbetrachten.

Zunächst gilt es also, erst einmal die Frage der vermeintlich

höheren Reparaturkosten zu betrachten. Wer hat hier recht? Die

Versicherungswirtschaft, die Mehrkosten von durchschnittlich

fünfundzwanzig Prozent zugrunde legt, oder die Dekra, die dafür

nur zehn Prozent ermittelt. Hier haben wohl beide recht, aber der

Korrekturhinweis der Dekra hat dabei absolut seine Berechtigung.

Der GDV hatte ohne zu differenzieren die Unfallreparaturkosten

von Verbrennern mit denen von E-Fahrzeugen verglichen. Nicht

beachtet wurde, dass E-Fahrzeuge in der Regel neuer sind und

deshalb einen höheren Wert als der durchschnittliche Verbrenner

darstellen. Das wirkt sich auf die Schadenssummen aus. Vergleicht

man Fahrzeuge gleicher Baujahre, wie es die Dekra gemacht hat,

fällt die Differenz bei den Reparaturkosten deutlich geringer aus,

weshalb die Prüfgesellschaft von minimal zehn Prozent Mehrkosten

ausgeht.

Laut GDV sind Elektroautos deutlich seltener die Verursacher

von Haftpflichtschäden. Ihr Anteil liegt fünf bis zehn Prozent unter

* tarifabhängig

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TAXI 4. QUARTAL 2024

15


FAHRZEUGE

Bei diesem E-Taxi

ist alles zu spät.

Instandsetzung

unmöglich!

(z. B. für den immer notwendigen Hochvoltschein) und Anschaffungen,

zum Beispiel für spezielle Prüfgeräte und Werkzeuge. Bei

E-Autos und auch bei Plug-in-Hybriden fielen in vielen Fällen

zusätzliche Arbeiten an, wie etwa das Fahrzeug spannungsfrei zu

schalten. Das erhöhe den Aufwand und zunächst automatisch die

Kosten. Hinzu kommen erhöhte Kosten, wenn am Elektrofahrzeug

tatsächlich Hochvoltkomponenten repariert werden müssten, denn

das habe gravierende Auswirkungen auf den Reparaturaufwand,

stellt die Dekra fest. Und der GDV verweist darauf, dass vor allem

die teuren Akkus der Elektroautos die Bilanz belasteten. Oft sei

unsachgemäße Handhabung durch Einsatzkräfte nach dem Unfall

oder von Werkstätten dabei für zusätzliche Kosten verantwortlich.

So würden auch ohne akute Brandgefahr reparable Unfallautos in

Löschcontainern versenkt – Konsequenz: Totalschaden. Auch würden

Werkstätten offenbar bei Unfallwagen die teuren Akkus häufig

komplett ersetzen, anstatt eine deutlich günstigere Reparatur

einzelner Zellen durchzuführen. Tatsächlich ist das Fachpersonal,

das an Elektroautos arbeiten darf, dünn gesät. Auf dieses Problem

verweist der GDV in dem Zusammenhang, dass lange Standzeiten

der Unfallfahrzeuge zu hohen Kosten für Ersatzwagen führen, was

wieder auf mangelhafte Elektroauto-Expertise bei den Kfz-Werkstätten

hindeute.

In den USA kommt man übrigens zu einem ganz ähnlichen

Ergebnis: Wenn ein Tesla einen Unfallschaden hat, kostet die Reparatur

in Amerika im Schnitt 1.350 Dollar (rund 1.275 Euro) mehr

als bei einem Pkw mit Verbrennungsmotor. Das ermittelte im

Frühjahr das US-Unternehmen Mitchell, in Amerika wichtiger

Lieferant von Diagnosesoftware für Autowerkstätten.

Das Taxi- und Mietwagengewerbe muss sich zum einen darauf

einstellen, dass die Versicherungsprämien steigen werden, und

zum anderen, dass Unfallreparaturen von E-Fahrzeugen aufwendiger

und vor allem teurer sein werden, als man dies bei Verbrennern

gewohnt war. In welchem Maß diese Mehrkosten aber zu Buche

schlagen werden, scheint noch unklar, zu rechnen ist aber mit

Mehrkosten von schätzungsweise fünfzehn bis zwanzig Prozent.

Steht das Auto aber erst mal in der Werkstatt, läuft bei kleineren

Reparaturschäden wohl alles mehr oder weniger wie bisher –

solange der Akku nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde. Jede

Reparatur – auch bei Hybrid-Fahrzeugen und auch in der eigenen

Werkstatt – darf nur von Fachkräften mit einem sogenannten

Hochvoltschein durchgeführt werden.

Spätestens bei größeren Schäden oder auch vermeintlichen

Totalschäden spielt der Zustand des Akkus die entscheidende

Rolle. Verformt sich nämlich der Lithium-Ionen-Akku, können die

Batteriezellen Feuer fangen. Ist der chemische Prozess im Inneren

des Akkus einmal in Gang gesetzt, springt er von einer Zelle auf

die nächste über („Thermal Runaway“). Und dies kann natürlich

auch mit Verzögerung geschehen. Daher erscheint die Verwendung

ungeprüfter Batterien oft zu riskant, wenn diese auch nur minimale

Unfallschäden aufweisen (relevant sind hier auch die klassischen

Aufsetzer am Unterboden). Im Fall eines Batterieschadens

ist der Tausch eines Akkupacks daher oft unrentabel. Zukünftig

soll ein Fokus der E-Technik auf der Ermittlung liegen, ob ein

Akkutausch überhaupt notwendig ist. Dafür müssten die Autohersteller

ihre Batteriedaten für unabhängige Werkstätten und Versicherungen

auslesbar machen, worauf die Versicherer daher

natürlich intensiv drängen. Aber noch ist es nicht so weit.

AKKUTAUSCH HÄUFIG NICHT RENTABEL

Daher kommt es beim E-Taxi-Unfall auch häufig zum wirtschaftlichen

Totalschaden, denn der Tausch des Akkus ist in der Regel

auch bei vermeintlich geringen Schäden nicht rentabel. Dabei ist

dann der Wiederbeschaffungswert zwar oft nicht mehr wie

gewohnt das Zünglein an der Waage. Für viele E-Taxis lässt sich

kaum schneller Ersatz finden, weil viele entsprechend junge Elektrofahrzeuge

nach dem Auslaufen der Umweltprämie oft in andere

Länder exportiert werden. Verunfallt ein etwas mehr als sechs

Monate altes Elektrofahrzeug, ist die Beschaffung eines gleichartigen

Ersatzfahrzeugs daher praktisch nicht möglich.

Wie nun also einen Wiederbeschaffungswert ermitteln? Dazu

gibt es immerhin ein vergleichbares Urteil aus dem Güterverkehr:

Erleidet ein erst sechs Wochen alter Lkw mit einer Laufleistung

von 22.392 km einen wirtschaftlichen Totalschaden, kann der

Wiederbeschaffungswert auch der Neupreis sein. Das gilt dann,

wenn auf dem Markt keine sechs Wochen alten oder jüngere

Gebrauchtfahrzeuge angeboten werden (LG Ulm vom 15.08.2014,

Az. 4 O 130/13). Demnach sollte es bei Haftpflichtschäden möglich

sein, den Neupreis erstattet zu bekommen, wenn tatsächlich ein

FOTO: F. Benner

16

4. QUARTAL 2024 TAXI


FAHRZEUGE

NUR MANCHE VIELFAHRER

WERDEN ZUR KASSE GEBETEN

Das Sondermerkmal „Taxi“ bzw. „Mietwagen“

in der eVB-Verschlüsselung

steht für ein hohes Versicherungsrisiko

und somit für hohe Gebühren. Das wird

häufig mit der hohen Laufleistung der

Fahrzeuge erklärt. Andere Vielfahrer, ob

privat oder beruflich, zahlen keine höheren

Beiträge als andere Verkehrsteilnehmer

aus derselben Region mit demselben

Kfz-Typ, die weit weniger Kilometer im

Jahr zurücklegen. Warum also werden

gerade Taxler und Mietwagen sozusagen

in Sippenhaft genommen, wer hat das

festgelegt und ist diese Entscheidung

der Versicherungswirtschaft überhaupt

grundgesetzkonform?

rw

Bei Fahrzeugen

mit gemietetem

Akku teilt sich der

Restwert auf.

FOTO: Nio Deutschland

Neufahrzeug angeschafft wird. War das verunfallte Fahrzeug dabei

übrigens Objekt einer Umweltprämie, ist noch die Mindesthaltedauer

von zwölf Monaten zu beachten.

Ist das Fahrzeug gekauft, der Akku aber gemietet, wird es im

Schadenfall kompliziert. Denn nicht nur bei einem Totalschaden

gibt es zwei Geschädigte: den Eigentümer des Fahrzeugs und den

Eigentümer des Akkus. Bei einer Schadenregulierung müssen

beide Interessen berücksichtigt werden. Eine Unfallabwicklung

allein durch den Fahrzeughalter verbietet sich. Auch bei der Restwertermittlung

ist im Fall der Akku-Miete darauf zu achten, ob

das Fahrzeug gekauft und der Akku gemietet wurde. Der Fahrzeug-

Eigentümer darf das Fahrzeug nicht mit Akku verkaufen. Werden

Fahrzeug und Akku zuvor getrennt, muss das Fahrzeug wiederum

bei der Restwertermittlung ausdrücklich ohne den Akku offeriert

werden. Sind Fahrzeug und Akku nicht trennbar, muss im Vorfeld

eine Regelung getroffen werden, wie der Verkaufspreis für das

Gesamtobjekt aufgeteilt wird. Der Nutzer eines E-Taxis hat häufig

auch einen Rechtsanspruch auf ein elektrisches Leih-Taxi. In Hamburg

sind solche E-Leih-Taxis bereits verfügbar. Kostet dieses Leih-

Taxi mehr als ein konventionell angetriebenes, muss das der

Schädiger wohl hinnehmen. Ob allerdings die Fahrzeugkategorie

Vorrang hat oder der Antrieb, werden in Zukunft die Gerichte

entscheiden müssen.

Wer heute einen Unfallschaden mit einem E-Taxi abwickelt, wird

sich schnell mit dem Thema des Totalschadens auseinanderzusetzen

haben, wenn er selbst für den Schaden aufkommen oder dafür seine

Vollkaskoversicherung bemühen muss. Wie sich die dafür relevanten

Werte entwickeln werden, ist derzeit noch unklar. Daher ist also

jedem E-Taxi-Besitzer unbedingt zur Vollkaskoversicherung des Fahrzeugs

zu raten, denn die alten Handlungsoptionen zur Unfallreparatur

und wie man dabei noch mit einem blauen Auge davonkommen

kann, gelten beim E-Taxi definitiv nicht mehr.

rw

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FAHRSICHERHEIT UND

LEBENSRETTUNG

In Offenburg in Südbaden finden regelmäßig Fahrsicherheitstrainings

speziell für die Taxibranche statt. Dabei wird weit mehr geschult als nur

das sichere Lenken eines Taxis oder Mietwagens.

Gemeinsam sind wir stark“ – so

lautet das Vereinsmotto der Interessengemeinschaft

(IG) Taxi

Ortenau. „Gemeinsam sorgen wir für mehr

Verkehrssicherheit“, so könnte ein weiteres

Motto lauten, denn die Interessengemeinschaft

zahlreicher Taxi- und Mietwagen

aus dem Ortenaukreis unter dem Vorsitz

von Markus Schmid unterstützt seit einiger

Zeit zweimal pro Jahr einen Verkehrssicherheitstag,

der speziell auf den Alltag

eines Taxi- oder Mietwagenfahrers ausgelegt

ist. Die Veranstaltung hat sich mittlerweile

als feste Größe im Jahreskalender des

Ortenauer Taxigewerbes etabliert.

Zuletzt trafen sich die Taxi- und Mietwagenfahrer

im Laufe des ganztägigen

Events an einem Samstag Anfang September.

Thomas Zehnle von der Straßenverkehrsgenossenschaft

Baden eG, der diese

Veranstaltung im Schulterschluss mit der

IG Taxi Ortenau geplant und organisiert

hat, zeigte wieder einmal, wie wichtig es

ist, die Sicherheit im Straßenverkehr im

Fokus zu behalten.

Im Mittelpunkt des Tages standen Schulungen

und praktische Übungen, die gezielt

auf die spezifischen Herausforderungen

des Taxifahrens abgestimmt waren. Seitens

der Berufsgenossenschaft beantwortete

eine Mitarbeiterin einige Fragen zur

Arbeitssicherheit. Besonderes Augenmerk

lag in diesem Jahr auf dem Modul „Sofortmaßnahmen

für das Fahrpersonal im Taxiund

Mietwagengewerbe“, das neben den

traditionellen Themen wie Arbeitssicherheit

und der Beförderung mobilitätseingeschränkter

Fahrgäste neu ins Programm

aufgenommen wurde.

THEORIE UND VIEL PRAXIS

Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, in

praxisnahen Übungen den Umgang mit

Rollstuhltaxis zu erlernen, einschließlich

des sicheren An- und Abschnallens von

Rollstuhlfahrern. Auf einer speziellen Strecke

in der Nähe der Landebahn konnten die

Teilnehmer den Parcours und die Gleitfläche

unter der Anleitung von Zehnle und

Frank Jockers (beide SVG) befahren. Diese

Übungen boten den Taxifahrern die Gelegenheit,

ihre Fahrkünste unter realistischen

Bedingungen zu verbessern und sich

auf unerwartete Situationen im Straßenverkehr

optimal vorzubereiten. Dazu wurde

zeitaufwendig eine Plane ausgelegt. Durch

sie wurde der Reibbeiwert des Fahrbahnbelages

verringert und es konnte die Gefahrenbremsung

eines Taxis auf einer

Schneedecke simuliert werden.

Zusätzlich wurde ein Auffrischungskurs

in Erster Hilfe angeboten, geleitet

von Hanna Sievers vom BT Bildungs- und

Trainingszentrum für präklinische Notfallmedizin,

der den Teilnehmern wichtige

lebensrettende Sofortmaßnahmen vermittelte.

Mit all diesen Themen unterstreichen

die Veranstalter eindrucksvoll die Bedeutung

kontinuierlicher Weiterbildung und

Schulung für die Sicherheit im Taxigewerbe.

Mit einem breiten Spektrum an praxisorientierten

Übungen und theoretischem Wissen

sorgt diese Veranstaltung dafür, dass die

Fahrer stets bestens geschult sind, um ihre

Fahrgäste sicher ans Ziel zu bringen. hs

Fahrzeugsicherheit

auf einem

Schaubild

Die richtige Sitzeinstellung

entlastet die Wirbelsäule

Rollischulung

durch Mitarbeiter

der SVG

FOTOS: Simi

18 4. QUARTAL 2024 TAXI


FAHRZEUGE

DER CRASH

IN DER SIMULATION

Tipps zur Sicherheit und Unfallvermeidung sind wichtig, geraten aber schnell

in Vergessenheit. Eindrucksvoller ist es, wenn man die Folgen von Unfällen und

Unaufmerksamkeiten am eigenen Leibe zu spüren bekommt.

Die Aufprallwirkung

bei

ca. 10 km/h

im Video

Dank virtueller Realität gefahrlos zum besseren Fahrer

werden.

Simpel, aber effektiv: Der Gurtschlitten simuliert einen

Unfall mit ungefähr 10 km/h.

FOTOS: BG Verkehr

Genau dieses Ziel verfolgt die

Berufsgenossenschaft Verkehr

als langjähriger Partner der Taxibranche

während der Europäischen Taximesse

am 8. und 9. November in der Kölner

Messehalle 1.

Wie schon bei den letzten Taximessen

können Taxifahrende den altbewährten

Gurtschlitten ausprobieren und dabei

spüren, welche Kräfte bei einem Unfall mit

10 km/h auftreten können.

Ganz neu und eine echte Premiere ist

in diesem Jahr ein ganz besonderer Fahrsimulator.

Mittels einer VR-Brille und einer

ausgeklügelten Software kann der Messebesucher

das Gefahrenpotenzial kurzer

Unaufmerksamkeiten, wie beispielsweise

ein Telefonanruf, das Schreiben einer

Nachricht oder Ähnliches, erfahren. Seit

bereits zwei Jahren ist bei der Berufsgenossenschaft

so ein Simulator für Lkw in

Betrieb. In diesem Jahr konnte auch eine

Pkw-Version ins Leben gerufen werden. Sie

wird zum ersten Mal auf der Taximesse zu

sehen sein.

Für Projektleiter Hans Heßner ist die

VR-Brille ein logischer nächster Schritt für

mehr Sicherheit: „Wir haben viele Medien

zu dem Thema entwickelt. Aber was

uns noch fehlte, war eine Praxisanwendung,

welche die Ablenkungseffekte und

ihre Wirkungen erfahrbar macht. […] Ein

heilsamer Schreck ist durchaus einkalkuliert.“

Die Sicherheit am Arbeitsplatz ist

eine der wichtigsten Ziele der BG Verkehr.

Mit der aktuellen Kampagne „Lenken statt

ablenken!“ will die Berufsgenossenschaft

Autofahrer für die Folgen von Ablenkungen

im Straßenverkehr sensibilisieren. Wie

schnell eine kurze Unaufmerksamkeit in

einem Desaster enden kann und welche

Verletzungsrisiken damit verbunden sind,

können die Messebesucher vor Ort in Köln-

Deutz am eigenen Leibe erfahren.

Der VR-Simulator wie auch der Gurtschlitten

sind auf der Europäischen Taximesse

in Köln auf dem Messestand E9 zu

finden.

sg

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2. Vermittlungssysteme

4. Fahrdaten

Ihr komplettes elektronisches

Aufzeichnungssystem:

1. Digitale

Bestellkanäle

3. Taxameter

• Taxameterdaten + DSFinV-TW

• Belege + DSFinV-K

• elektronische Schichtzettel

AO §146a Abs. 1: … jeden aufzeichnungspflichtigen Geschäftsvorfall … elektronisches Aufzeichnungssystem ... einzeln, vollständig, richtig, zeitgerecht und geordnet …


FAHRZEUGE

FORD TOURNEO CUSTOM –

VIELLEICHT DAS

WICHTIGSTE TAXI DER

KÖLNER

Wer in seinem Betrieb auf

Großraumtaxis setzt, der muss

sich mit einer überschaubaren

Auswahl an Fahrzeugen

zufriedengeben. Jetzt ist die

Pkw-Version des Ford Tourneo

Custom vorgestellt worden. Wir

haben den Neun-Sitzer mit Intax-

Taxipaket gefahren.

Mit dem Connect und dem großen Transit-Bus

hat Ford schon eine recht gute Modellvielfalt

im Angebot. Speziell der Transit

ist schon seit zig Modellgenerationen als

Taxi im Einsatz. Mit dem aktuellen Modell des

Tourneo Custom schließen die Kölner eine

Lücke im Modellportfolio.

Mit dem Tourneo Custom, der in den Fußstapfen

des Transits steckt, haben viele Taxiunternehmer

eine eigene Geschichte. So auch der

Autor, der während seiner Zivildienstzeit unter anderem

mit einem Transit Rentner zum Kaffeeklatsch gefahren

hatte. Damals natürlich ohne P-Schein.

Auf den ersten paar Metern war die Erinnerung an den damaligen

Neunsitzer, Modell Viehtransport, auf einmal wieder präsent,

denn der neue Tourneo Custom hatte zunächst auf schlechten

Straßen eine etwas rumpelige Anmutung. Dieser Eindruck verflog

aber nach den ersten paar Metern auf guten Straßen.

Tempo 130 auf der Autobahn dankte der Wagen dann mit einem

satten Fahrgefühl und einem angenehmen Lautstärkepegel. Der

Tourneo Custom hat das Zeug für die Langstrecke. Lediglich beim

Spurwechsel gilt lieber zweimal schauen, denn der Schulterblick

ist durch die breite B-Säule eingeschränkt. Ford hilft allerdings

mit einem Totwinkelwarner und mit zweigeteilten Außenspiegeln.

BITTE MIT LEISTUNG

Die im Testwagen verbaute 136-PS-Diesel-Maschine in Kombination

mit einem 8-Gang-Automatikgetriebe war jedoch nicht für

schnelle Beschleunigungen zu haben. Das machte sich besonders

bei Autobahnauffahrten bemerkbar. Da ein Großraumtaxi nur

vollbeladen Geld verdienen kann, empfiehlt es sich deshalb, bei

der Bestellung auf einen kräftigeren Motor zurückzugreifen.

Beim Antrieb ist die Auswahl tatsächlich recht umfangreich.

So sind Dieselmotoren mit 136 PS, 150 PS (nur Schaltgetriebe)

Über die sechs Sitzplätze im Fond

kann man nicht meckern.

20

4. QUARTAL 2024 TAXI


FAHRZEUGE

Sind alle Sitze nach

hinten geschoben,

bleiben 672 Liter

Stauraum, allerdings

nur, wenn man bis

unters Dach stapelt.

Das kann Schmerzen

verursachen: Der

Fangbolzen in der

B-Säule ist ungünstig

positioniert.

FOTOS: Taxi Times

und 170 PS verfügbar. Alle Motoren schöpfen ihre Kraft aus zwei

Litern Hubraum und können bis auf die 150-PS-Variante mit dem

angenehm schaltenden Automatikgetriebe oder Allrad kombiniert

werden. Ford hat beim Tourneo Custom antriebsseitig aber

noch mehr zu bieten.

Alternativ zum Diesel ist der Tourneo Custom nämlich

auch als Plug-in-Hybrid bestellbar. Ein 2,5-Liter-Benziner

ist dann mit einem E-Antrieb gekoppelt. Die Systemleistung

gibt Ford mit 233 PS an. Der PHEV

ist somit die kräftigste Ausführung. Minimal

schwächer ist der E-Tourneo Custom.

Sein E-Antrieb leistet 213 PS und treibt

die Hinterräder an. Laut Ford soll der

elektrische Tourneo Custom mit seinem

74-kWh-Akku (netto) eine Reichweite

von minimal 204 Kilometern bis maximal

306 Kilometer erreichen können.

Der Stromverbrauch wird

kombiniert zwischen 41,4 und

24,7 kWh/100km angegeben,

was unbedingt in die Kaufentscheidung

miteinfließen sollte.

Beim üppig ausgestatteten

Testwagen ist bei flotter

Autobahnfahrt nach knapp über

600 Kilometern ein Stopp an der Zapfsäule

notwendig. Im Test flossen immer

8,5 Liter auf 100 Kilometer in den Motor. Hier wäre

es empfehlenswert, auf einen größeren Tank zu setzen.

Ein 70-Liter-Tank kann für schmale 25 Euro mitbestellt werden.

Das Basismodell des Ford Tourneo Custom ist ab 42.849 Euro

netto zu haben. Dafür bekommt man den Tourneo Custom mit

6-Gang-Handschaltung und 136 PS Dieselmotor. Der Testwagen

kommt inklusive Ausstattungsextras für knapp 5.000 Euro auf

einen Gesamtpreis von 52.985 Euro netto.

Im Preis nicht inbegriffen ist allerdings das wichtigste Extra.

Damit ist natürlich das Taxipaket gemeint. Bei Intax bekommt

man für einen Aufpreis von 3.090 Euro den Wagen in Hellelfenbein

foliert und entsprechend den Anforderungen zum Taxi

umgerüstet.

Bestandteil dieser Umrüstung ist die Einbauvorbereitung

für einen Taxameter und ein Funkgerät. Bei Letzterem wird ein

Kabelsatz ohne Antenne oder Antennenleitung verbaut. Bei der

Dachzeichen-Vorrüstung ist eine Halterung für ein Hale- oder

Kienzle-Argo-Dachzeichen inklusive. Selbstverständlich ist die

Notalarmanlage ebenso Bestandteil des Pakets wie eine zentrale

Innenlichtschaltung.

Erstmalig hatten wir beim Tourneo Custom die Möglichkeit,

das neue induktive Dachzeichen von Hale genauer unter die Lupe

zu nehmen, welches eine logische Weiterentwicklung ist und

Kabelbruch oder Kontaktprobleme bei Hale-Dachzeichen endgültig

umgeht.

Im Innenraum des Tourneo Custom können neun langbeinige

Personen, mit Ausnahme der Fahrgäste auf der Doppelsitzbank,

sehr gut Platz finden. Die Ausnahme muss deshalb genannt werden,

da die Doppelsitzbank über keinerlei Verstellmöglichkeiten

verfügt. Sitzen vorne drei Personen, müssen sich zwei davon mit

einem Notbehelf begnügen, das können andere Hersteller besser.

LANGER RADSTAND FÜR MEHR GEPÄCK

Ist der Wagen voll besetzt, wird natürlich der Platz im Kofferraum

eingeschränkt. Viel Gepäck kann dann nicht mitgenommen werden.

Dafür bietet der Konfigurator die L2-Option, also einen längeren

Radstand. Anstatt 5,05 Meter ist der Ford dann auf 5,45 Meter

gewachsen. Die damit gewonnenen 40 Zentimeter kosten 1.000 Euro

netto Aufpreis. Solange der Ford nicht am Straßenrand geparkt werden

muss, was sich mit der Langversion schwierig gestalten könnte,

fällt die Entscheidung für die Langversion deshalb sehr leicht. Ein

Hochdach wird für den Bus derzeit nicht angeboten.

Gleiches gilt auch für Flügeltüren am Heck. Die standardmäßige

große Heckklappe überrascht dennoch. Im geöffneten Zustand

bietet sie erstaunlich viel Kopffreiheit. Die optionale Ausstattungsliste

ist in jedem Fall einen Blick wert. Empfehlenswerte Häkchen

sollten beim Reserverad (150 Euro) oder bei der Drei-Zonen-Klimaanlage

(600 Euro) gemacht werden. Optional ist auch ein

Panoramadach (950 Euro) verfügbar.

Für manche Betriebe könnte auch die permanente Geschwindigkeitsbegrenzung

auf wahlweise 100 oder 130 km/h interessant

sein. Sei es, um seine Fahrer im Zaum zu halten oder um Betriebskosten

einzusparen. Ob sich die freiwillige Geschwindigkeitsbegrenzung

hingegen bei der Versicherungssumme bemerkbar

macht, ist eher unwahrscheinlich. Andere Faktoren wie die Schadenssumme

haben einen größeren Einfluss.

Damit der Neunsitzer auch als Inklusionstaxi eingesetzt werden

kann, sind weitere umfangreiche Umbauten notwendig. Da

das Fahrzeug noch recht neu auf dem Markt ist, ist die Auswahl

für den Rollstuhltransport noch nicht sehr umfangreich.

Ford hat aber im Sonderausstattungsbereich zwei Pakete im

Angebot, die auf den Einsatz als Inklusionstaxi abzielen, denn es

geht dabei um den Entfall der 2. oder 3. Sitzreihe. Die ersten Angebote

für die Montage eines Kassettenlifts unter einer Schiebetür

gibt es bereits von AMF-Bruns. Ein kompletter und günstigerer

Heckumbau soll in Kürze folgen.

Unterm Strich bringt der Ford Tourneo Custom alle Zutaten für

ein gutes Taxi mit. In den wirklich entscheidenden Kategorien wie

Haltbarkeit und Wirtschaftlichkeit muss sich das Modell, das nach

unserer Testfahrt wieder in den Besitz des Autohauses Bayern in

Wiesbaden überging, erst noch bewähren.

sg

TAXI 4. QUARTAL 2024

21


KRANKENFAHRTEN

NUR MUT

BEI KRANKEN-

KASSENVERTRÄGEN!

Aus dem Vorurteil, Taxis müssten Krankenfahrten unter dem Taxitarif durchführen,

entstehen noch immer Vertragsbedingungen, die riesigen Bürokratieaufwand

verursachen und den Unternehmen wirtschaftliches Arbeiten schwer machen.

Noch immer stehen die von den Landesverbänden

für ihre Mitglieder

mit den Kassen ausgehandelten

Verträge den von den Unternehmern

abgeschlossenen Einzelverträgen gegenüber.

Grundsätzlich herrscht bei den Kassen

die „Meinung“ vor, dass dafür, dass wir

die „Nebenleistung“ Krankenfahrt erbringen

„dürfen“, die Vergütung unterhalb des

Taxitarifs liegen muss. Schließlich geben

sie uns viele Aufträge. Zu diesem Dankbarkeitsrabatt

kann ich nur sagen: Was würden

die Beteiligten machen, wenn wir diese

Fahrten nicht mehr ausführten?

BEHARRLICHKEIT LOHNT SICH

Immer noch ist vielen Akteuren nicht klar,

dass wir da kranke Menschen befördern

und damit ein unverzichtbarer Teil der

Gesundheitsvor- und -fürsorge sind. „Wer

keinen RTW braucht, kann doch selbst

oder mit den Öffis fahren“ – deshalb muss

bei jeder Fahrt durch Taxi/Mietwagen trotz

ärztlich bestätigter Notwendigkeit streng

geprüft werden, ob das auch wirklich notwendig

ist. Dabei haben die beiden großen

Gesundheitsreformen 1989 und 2004

doch ganz klar gezeigt, was passiert, wenn

die Kostenübernahme komplett gestrichen

wird.

Bei den von den Landesverbänden in

den letzten Jahren abgeschlossenen Verträgen

hat sich die Beharrlichkeit der Verhandler

in einigen Bundesländern bereits

durch wesentlich bessere Verträge bemerkbar

gemacht, auch wenn hier immer noch

Luft nach oben ist. Dies ist auch der Vorarbeit

während der Vertragslaufzeit zu neuen

Verhandlungen geschuldet.

Ganz anders sieht es bei den leider

immer noch bestehenden Einzelverträgen

aus. Da sind zum einen die „Premiumverträge“,

deren Name vielleicht suggerieren

soll, dass es sich um ganz besonders qualifizierte

Unternehmen handelt. Das ist

nur die Mogelpackung zu noch billigeren

Preisen, die nicht wirklich verhandelt,

sondern von der Krankenkasse diktiert

werden. Dazu gibt es die vielen Einzelverträge,

gerade auch bei Sonderfahrten

im Rollstuhl, die in manchen Bundesländern

auch noch je Unternehmen verschiedene

Vergütungen enthalten.

Den Unternehmern wird zunächst

gerne mitgeteilt, dass es sich bei den

angebotenen Konditionen um die

„üblichen“ Vergütungen handele. Der

Nachweis dafür kann natürlich aus

Datenschutzgründen nicht erbracht

werden. Erst recht wird nicht bekannt,

ob die zur Preisfindung herangezogenen

Verträge überhaupt noch gelten:

Auf Listen, die Patienten von Kassen

erhalten, sind immer wieder Unternehmen

als Leistungserbringer aufgeführt,

die nicht mehr existieren.

BEI KÜNDIGUNG FRIST BEACHTEN

Einzelverträge sind für die Krankenkassen

aber auch deshalb so interessant, weil,

einmal abgeschlossen, die Unternehmer

im Alltag zu oft die Mindestlaufzeiten und

damit die korrekten Kündigungszeiten vergessen.

Hinzu kommt die Angst, dass man

nach einer Kündigung ohne Vertrag dasteht.

Zunächst zur Kündigung: In den meisten

Verträgen gibt es eine Mindestlaufzeit,

die bei den heutigen Kostensteigerungen

maximal 12 Monate betragen sollte. Keine

Sorge, der Vertrag läuft danach ohne Kündigung

weiter. Um nun bessere, kostenangepasste

Vergütungen zu erreichen, muss

eine Kündigung fristgemäß (Eingang des

Schreibens bei der Kasse) erfolgen.

Muster-Kündigungsschreiben

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit kündigen wir aus wirtschaftlichen

Gründen den mit Ihnen geschlossenen Vertrag

über die Vergütung für die Beförderung

von Patienten (im Rollstuhl sitzend/liegend/

Tragestuhl) zum 31.3.2025.

Aufgrund der enormen Preissteigerungen in

allen Bereichen des täglichen Lebens, hier

im Besonderen die Lohn- und Energiekosten,

können wir die mit Ihnen geschlossene

Preisvereinbarung nicht aufrechterhalten.

Da wir selbstverständlich auch weiterhin

Ihre Versicherten (mit Inklusionsbedarf)

pünktlich, sicher und zuverlässig zu und

von den Behandlungen befördern möchten,

bitten wir um ein neues schriftliches Vergütungsangebot,

gerade auch mit Hinsicht auf

die weitere Erhöhung des Mindestlohnes im

Jahr 2025.

Mit freundlichen Grüßen ...

Geht die Kündigung bis zum 31.12.2024

ein, so kann mit neuen Konditionen ab

dem 1.4.2025 gerechnet werden. Hierbei

sollte die Krankenkasse mindestens die

Vergütung um die Grundlohnsummensteigerungsrate

(4,41 % für 2025) erhöhen. Mit

guten Argumenten nach Vorlage des Angebots

kann sogar noch mehr erreicht werden.

Da der Unternehmer ja weiterhin die

Fahrten durchführen will, wäre als Kündigungsschreiben

ein Text wie im oben stehenden

Anschreiben möglich.

Viele Unternehmer treibt die Angst um,

nach einer Kündigung keinen neuen Vertrag

zu erhalten. Erstens gilt grundsätzlich,

dass während der Verhandlung der bisherige

Preis weiterhin Gültigkeit hat und daher

auch die Fahrten entsprechend abgerechnet

werden können. Zweitens: Da die Zahl

FOTOS: Adobe Stock / POKPAK, taxi times

22

4. QUARTAL 2024 TAXI


KRANKENFAHRTEN

der notwendigen Beförderungen immer

weiter steigt, ist auch die Kasse an einer

Weiterführung des Vertrags interessiert.

Mit einer regelmäßigen fristgerechten

Kündigung werden zwar immer noch nicht

zwingend wirtschaftliche Preise erreicht,

aber damit kann die durchschnittliche Steigerung

des Grundlohnes mitgenommen

werden. Diese Steigerung kann aber immer

nur zum jährlichen Prozentsatz erfolgen.

Das heißt, wenn man drei Jahre nicht kündigt,

gibt es nicht die Steigerungsrate der

letzten drei Jahre, sondern lediglich die

aktuelle.

Es ist also wichtig, dass man sich die

jeweiligen Kündigungstermine vormerkt

(Polster für Postlaufzeit einberechnet):

Mindestvertragslaufzeit

Kündigungszeitraum

bis 31.3.2025 1.10. bis 20.12.2024

bis 30.6.2025 1.1. bis 20.3.2025

bis 30.9.2025 1.4. bis 20.6.2025

bis 31.12.2025 1.7. bis 20.9.2025

Die Kassen argumentieren leider oft, dass

doch genug gezahlt werde, weil Einzelverträge

nicht gekündigt würden – was doch

der Beweis dafür sei, dass Erhöhungen

nicht erforderlich seien.

VERTRÄGE MIT VERBÄNDEN

Da fallen Sätze wie: „Der Einzelunternehmer

muss ja keine Lohnkosten kalkulieren,

denn er hat ja schon den Gewinn als Einnahme

für sich.“ – Wie bitte? Bei mehr als

30 Prozent Rabatt auf ermäßigte KK-Preise?

Ich gebe Ihnen mal einen Tipp: Je mehr

Arbeit wir den Kassen mit Kündigungen

von Einzelverträgen machen, umso eher

sehen sie ein, dass Verträge mit Verbänden

auch für sie weniger Bürokratie bedeuten.

Für die Unternehmen sind sie allemal besser,

denn im Alltagsgeschäft fehlen oft die

Zeit und der Überblick über die komplexe

Vertragsmaterie.

Gerade jetzt, da die Bürokratie-, Lohnund

Energiekosten stetig steigen, sind

lange Vertragslaufzeiten ein wirtschaftliches

Risiko. Hier geht es nicht nur darum,

dem Einzelnen notwendige Vergütungen zu

ermöglichen, sondern diese Kündigungen

sind auch für die Gemeinschaft und wirtschaftliche,

faire Verträge dringend notwendig.

gs

GISELA SPITZLEI

Gisela Spitzlei war von 1974 bis

2005 Taxiunternehmerin und steht

seit 1980 dem Abrechnungszentrum

Spitzlei vor. Gewerbepolitisch

engagiert sie sich seit 1974 und ist

seit den 1990er-Jahren im Fachausschuss

Krankenfahrten des Bundesverbands

Taxi und Mietwagen, seit

1999 als dessen Vorsitzende.

Taxi Zentrum Dortmund

Ihr Partner für Volkswagen Taxen und Mietwagen seit 1999

Wir bieten Ihnen eine breite Auswahl an Volkswagen-Fahrzeugen, vom Touran bis zum neuen Multivan.

Profitieren Sie von unserer modernen Funkwerkstatt und Hale Service.

Schneller Ersatz benötigt? Wir haben stets Fahrzeuge für den kurzfristigen Bedarf verfügbar,

auch mit Rolliumbau. Melden Sie sich bei uns!

Aktuelle Angebote oder Aktionen erfragen Sie bitte unter:

mark.rossmeisl@huelpert.de

www.vw-taxi-kaufen.de

TAXI 4. QUARTAL 2024

23


WORKSHOP

DORTMUND

WORKSHOP

ON TOUR

Babett Mahnert und Jens Marggraf vom Podcast „Taxi to

Go“ sowie das Taxi Times-Team sind mit ihren beliebten

Workshops erstmals auf Tour gegangen. Am 10. September

waren sie zunächst in Dortmund beim VW-Autohaus Hülpert

zu Gast und zwei Tage später in Brandenburg an der Havel

bei der Familie Jordanov, die dort das Taxi-Zentrum

Brandenburg betreibt. Thematisch ging es um die

Mitarbeiterfindung und -bindung und um das

papierlose Büro. Zu diesem Thema präsentierten

teilweise auch Vertreter der Sponsoren

FMS, Hale und Taxi.de ihre

Produktneuheiten.

BRANDENBURG

FOTOS: Taxi Times

24 4. QUARTAL 2024 TAXI


VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG 4. QUARTAL 2024

www.taxi-times.com

VERBÄNDE UND ZENTRALEN

H

HAMBURG

B

BERLIN

D

DORTMUND

H

HEIDELBERG

S

STUTTGART

M

MÜNCHEN

BUNDESVERBAND TAXI + MIETWAGEN

TREFFEN MIT

BEHÖRDENVERTRETERN

ISARFUNK

TAXIZENTRALE

QUALITÄT MIT DEM ADAC

TAXIZENTRALE

HEIDELBERG

GESPRÄCHE MIT FREE NOW

TAXI DEUTSCHLAND

DEUTSCHLANDWEITE

VERMITTLUNG


DORTMUND

HEIDELBERG

STUTTGART

HAMBURG

MÜNCHEN

BERLIN

VERBÄNDE UND ZENTRALEN

DER STADTRAT,

DER FÜR UBER FÄHRT

Im Zuge einer Kooperationsvereinbarung berichten zahlreiche Taxiverbände und -zentralen

auf den folgenden Seiten von ihren Aktivitäten in Form von eigens verfassten Berichten.

Die Vorsitzende der Hamburger Taxen-Union beispielsweise möchte das Taxi „neu denken“.

Der Vorstand des Münchner TVM bekommt von einem Stadtrat-Politiker Unterstützung, obwohl

dieser selbst eine Mietwagenflotte betreibt, mit der er auch Uber-Aufträge annimmt, und der

Bundesverband Taxi und Mietwagen (BVTM) blickt auf eine Veranstaltung mit 100 Behördenvertretern

zurück. Dies und noch viel mehr können Sie auf den nächsten Seiten nachlesen.

Wie immer bieten diese Sonderseiten also wieder viele spannenden Berichte!

FOTOS: Taxi Times

ISARFUNK-

TAXIZENTRALE

QUALITÄT MIT DEM ADAC

www.taxi-times.com

VERBÄNDE UND ZENTRALEN

D

H

S

BUNDESVERBAND TAXI + MIETWAGEN

H

VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG 4. QUARTAL 2024

TREFFEN MIT

BEHÖRDENVERTRETERN

TAXIZENTRALE

HEIDELBERG

M

GESPRÄCHE MIT FREE NOW

B

TAXI DEUTSCHLAND

DEUTSCHLANDWEITE

VERMITTLUNG

BEVOR WIR ABGEHÄNGT WERDEN: KRÄFTE BÜNDELN –

TAXI NEU DENKEN!

Ein Kommentar von Jan Grupe

Plattformanbieter wie Uber, Bolt und Free Now kämpfen mit immer

perfekter funktionierenden Bestell-Apps um Kunden auf unserem

Taximarkt. Mit digitalen Bewerbungs- und Schulungsverfahren

buhlen sie erfolgreich um junge Unternehmer und Fahrer. Auch

Krankenfahrten sind zunehmend im Visier dieser Konzerne. Mit

modernen Technologien und flexiblen Geschäftsmodellen wird

unser traditionelles Funktaxigewerbe unter Druck gesetzt.

„Ja, aber – die damals – niemals mit denen – mal schauen –

können wir nicht machen.“ Nein, Innovationsfeindlichkeit, fehlender

Mut und alte Ressentiments können wir uns nicht leisten!

Stattdessen benötigen wir hellwache Stakeholder in Zentralen

und Verbänden, die offen sind für neue Wege, Kooperationen

und Bündnisse. Wir müssen unsere Ressourcen bündeln für eine

deutschlandweite Bestellfunktion, für einheitliche Qualitätsstandards

und eine starke Marktposition.

Und als selbstbewusste

Kunden können und müssen wir

von unseren Anbietern für Vermittlungssoftware

fordern, diese

Wege mitzugehen!

Jan Grupe, Vorsitzender der

Taxen-Union Hamburg

AUF DER SUCHE NACH GEMEINSAMKEITEN

Wie notwendig es ist, sich regelmäßig mit den Fraktionen im Rathaus

auszutauschen, bewies einmal mehr unser einstündiges

Gespräch mit Stadtrat Richard Progl für die Fraktion der FDP/

Bayernpartei. Progl ist Inhaber von Minicar und betreibt 44 Mietwagen,

die auch für Uber unterwegs sind. Daher entwickelte sich

selbstredend eine sehr kontroverse Diskussion pro und contra des

umstrittenen Plattformanbieters. Das Personenbeförderungsgesetz

hält er für absoluten Pfusch und würde es gerne liberalisieren.

Auf die Frage, welche Änderungen konkret er nennen könnte,

blieb er ungenau. Ansonsten liegt er auf der Linie seiner Fraktion

und setzt auf den freien Wettbewerb und darauf, dass der Markt

es regelt. Tatsächlich hatten wir nicht erwartet, in Sachen eines

Mindestentgeltes für Mietwagen ihn und seine Fraktion auf unsere

Seite zu ziehen.

Von links nach rechts: Richard Progl, Stefan Ballnath, Florian Bachmann, Horst Wiegand

Unser Anliegen allerdings, das Sozialreferat dazu zu bewegen, auch

jene barrierefreie Taxis mit 10.000 Euro zu fördern, welche nach

Paragraf 64c des PBefG von sich aus dazu verpflichtet sind, unterstützt

er gerne – ebenso wie den Großraumzuschlag für Beförderungen

von Menschen, sitzend im Rollstuhl, anwenden zu dürfen.

Als Mietwagenunternehmer erkennt er sofort den erhöhten

Zeit- und Kostenaufwand pro Fahrauftrag und weiß, dass der

Taxitarif für ein bekömmliches Auskommen für Personal und

Unternehmen für diese Beförderungsart nicht genügt. Er hält an

dieser Stelle nichts von einer gesetzlichen Regelung und Zwang

zu Umrüstungen. Schon gar nicht, wenn die Investition sich im

Tagesgeschäft nicht refinanzieren lässt. Das Bestreben der Landeshauptstadt,

Inklusionstaxis für Rollifahrer:innen anzubieten,

finden wir alle gut. Alleine, es darf nicht auf Kosten der Taxiunternehmen

gehen, schon gar nicht, wenn kein fairer

Wettbewerb von Taxis und Mietwagen zum

Nachteil des Taxigewerbes hergestellt werden

kann. Hier muss sich das Sozialreferat und auch

das Kreisverwaltungsreferat bewegen und auf

das Taxigewerbe zugehen. Richard Progl nimmt

das Gespräch mit in seine Fraktion und möchte

sich in Kürze möglicherweise mit einem Antrag

im Stadtrat bei uns melden. Er regte an, sich

regelmäßiger zu treffen, und bestätigt unser

Bestreben um einen regelmäßigen Austausch

mit der Politik. Horst Wiegand

FOTOS: Axel Rühle, TVM

26

4. QUARTAL 2024 TAXI


VERBÄNDE UND ZENTRALEN

PBEFG-SYMPOSIUM 2024: BUNDESVERBAND IM DIREKTEN AUS-

TAUSCH MIT KOMMUNALEN BEHÖRDEN AUS GANZ DEUTSCHLAND

Frankfurt am Main: 95 kommunale VertreterInnen aus ganz

Deutschland – ein voll besetzter Saal. Die Nachfrage nach dem

Veranstaltungsformat „Städte lernen von Städten“ war auch in

diesem Jahr enorm, was zeigt: Die Entscheider aus den Verkehrsbehörden

der Städte und Landkreise wollen in den Austausch und

sie wollen Best-Practice-Beispiele, wie man die 2021 verabschiedeten

PBefG-Instrumente Taxi-Festpreise und Mindestpreise für

Mietwagen auch in ihren Kommunen umsetzen kann. Eine Teilnehmerin,

Ordnungsdezernentin aus Frankfurt selbst, Annette

Rinn, nutzte das Symposium, das Ende September stattfand, um

für Frankfurt Festpreise mit Tarifkorridor zu verkünden.

Auch wenn die Einführung von Festpreisen ohne gleichzeitig

geltende Mindestentgelte für Mietwagen in München, Berlin und

Frankfurt nur die eine Seite der angestrebten Medaille ist: Jede

Stadt, die hier aktiv wird, hat Signalwirkung und Vorbildcharakter

für andere Städte. „Dass Frankfurt seine Entscheidung auf dem

Symposium bekannt gegeben hat, ist ein starker und wichtiger

Schritt in Richtung fairer Wettbewerb“, fasst der Geschäftsführer

unseres Bundesverbands Taxi und Mietwagen, Michael Oppermann,

zusammen und er führt weiter aus: „Dieses Veranstaltungsformat

zeigt uns auch in diesem Jahr, dass die Kommunen bereit

und interessiert sind, sich hinters Taxi als Teil ihrer Daseinsvorsorge

vor Ort zu stellen. Wir haben jetzt schon Nachfragen zum

PBefG-Symposium 2025 erhalten.“

BehördenvertreterInnen können in diesem Format, das bewusst

unter Ausschluss von Öffentlichkeit und Presse stattfindet, ganz

unbefangen ihre Fragen stellen und Situationen schildern. „Zwischen

den Vorträgen von hochkarätigen Vertretern aus Politik,

Forschung und Wirtschaft haben wir gemerkt: Wir müssen noch

mehr Platz lassen für anschließende Fragen und den Austausch.

Das nehmen wir mit ins nächste Jahr“, so Oppermann.

BehördenvertreterInnen, die nicht am PBefG-Symposium teilnehmen

konnten, können sich die Vorträge im eigens

angelegten Behördenportal TAXIplus des Bundesverbands

Taxi und Mietwagen herunterladen. Zur Registrierung

siehe QR-Code.

FOTOS: BVTM, Axel Rühle

taxi

zentrale heidelberg

06221

30 20 30

KOOPERATION GEPLANT: FREE NOW IN HEIDELBERG

Sicher. Schnell. Zuverlässig.

Die Plattformen setzen das Taxi vermehrt

unter Druck: Nachdem zunächst die Großstädte von Uber und Bolt

mit Mietwagen überschwemmt wurden und mit rabiaten und häufig

illegalen Methoden das Taxigewerbe an die Wand gedrückt

werden sollte, hat man sich nun auch den mittleren Zentren wie

z. B. Regensburg oder Heidelberg zugewandt und bietet zusätzlich

die Vermittlung von Taxen an. Die Zielrichtung ist klar: mehr Präsenz

in der Fläche und weitere Schwächung der Zentralen als

wichtigster Anker des Gewerbes.

Als Taxiunternehmer mit Uber oder Bolt zusammenzuarbeiten,

ist mehr als gefährlich und Versinnbildlichung des geläufigen

Sprichwortes, dass nur die dümmsten Kälber ihren Schlachter

selbst suchen.

WIE ABER STEHT ES MIT FREE NOW?

Die Plattform ist als Taxivermittlungs-App „My Taxi“ gestartet und

stellte damit eine Bedrohung der

örtlichen Zentralen dar. Schließlich

erweiterte man das Angebot um

Mietwagen und trat damit in direkte

Konkurrenz zu Uber und Bolt.

Doch im hart umkämpften Mietwagen-Markt

war Free Now kein durchschlagender

Erfolg beschieden.

Mit Free Now als Partner könnten wir bei der App-Vermittlung

ein Stück aufholen.

Also verkündete Free-Now-Chef

Mönch den Ausstieg aus der Mietwagen-Vermittlung,

man wolle sich jetzt nur auf das Taxigewerbe

konzentrieren. Und jetzt ist sogar für Free Now eine enge Zusammenarbeit

mit den örtlichen Taxizentralen denkbar.

Diese Hinwendung zum Taxi und den Zentralen ist keineswegs

von romantischen Aufwallungen, sondern von glasklarem Kalkül

bestimmt: Uber und Bolt sind jetzt gemeinsamer Gegner. Und die

Zentralen sollten nun entscheiden nach dem Grundsatz: Der Feind

meines Feindes ist mein Freund.

Stuttgart ist hier Vorreiter und hat ein Kooperationsabkommen

mit Free Now geschlossen.

Es gab scharfe Kritik am Stuttgarter Vorgehen, aber außer

reiner Verweigerungshaltung wurde keine Alternative geboten.

Fakt ist, dass wir bei der App-Vermittlung den Anschluss verloren

haben: Wir bekommen keine relevanten Marktanteile mehr

hin. Mit Free Now als Partner könnten wir hier ein Stück aufholen.

Außerdem wäre damit die Gefahr gebannt, dass neben der

örtlichen Zentrale eine zweite Taxi-

Vermittlung von Free Now in der

Stadt aufgebaut wird.

Das macht die Entscheidung zu

einer Zusammenarbeit mit Free

Now geradezu „alternativlos“.

Die Taxizentrale Heidelberg

will diesen Weg gehen und hat

bereits erste Gespräche mit Free

Now geführt.

TAXI 4. QUARTAL 2024

27


VERBÄNDE UND ZENTRALEN

ZU MEHR GLANZ MIT EINEM STARKEN PARTNER

Wie der ADAC in München für gepflegte Taxis sorgt:

Seit der gemeinsamen Einführung des „Eco-Taxis“ verbindet die

IsarFunk Taxizentrale und die Münchner ADAC-Niederlassung

eine erfolgreiche Partnerschaft. So konnte IsarFunk auf dem Gelände

des hiesigen Prüfzentrums über Jahre seine Leistungsschau

„IsarFunk Quality Check“ ausrichten. Bei diesem Event wurden

an einem Tag ca. 400 Taxis von IsarFunk-Mitarbeitern auf ihr

inneres und äußeres Erscheinungsbild untersucht. Ein Catering

und Stände verschiedener Aussteller aus Kfz-Handel und Zubehör

bildeten das Rahmenprogramm.

Das Anwachsen der IsarFunk-Flotte auf knapp 700 Fahrzeuge

erzwang nun eine Neukonzeptionierung des Quality Checks. Das

ADAC-Prüfgelände war für die Fahrzeugzahl zu klein, der personelle

und logistische Aufwand zu groß geworden.

Seit Mai 2024 wird die Qualitätsprüfung in neuem Gewand

umgesetzt. Die Örtlichkeit blieb dieselbe, doch jetzt sind es ADAC-

Fachleute, die die Taxis unter die Lupe nehmen. Ausgerüstet mit

einem Autobookergerät rufen sie Taxis aus dem „fließenden Verkehr“

spontan zur Kontrolle. Es folgt eine Sichtprüfung, bei der

die Sauberkeit, der Pflegezustand und die Unversehrtheit des

Fahrzeugs, innen wie außen, untersucht werden. Nach erfolgtem

Check erhält IsarFunk einen Prüfbericht und informiert den betroffenen

Taxiunternehmer über notwendige Instandsetzungsmaßnahmen.

Für die IsarFunk Taxizentrale eindeutig ein Gewinn: „Die unangekündigten

Kontrollen verschaffen uns einen permanenten Überblick

über die Qualität unserer Flotte. Dass die Checks von einem

namhaften, unabhängigen Partner wie dem ADAC durchgeführt

werden, freut uns dabei ganz besonders“, meint Marketingleiter

Jürgen Dinter.

Der Kooperationspartner zeigt sich von der Zusatzauslastung

angetan. Thomas Schwarz, stellvertretender Leiter Fahrzeugtechnik

des ADAC Südbayern, kurz nach dem Start der Zusammenarbeit:

„Seit wenigen Wochen fungieren wir als Prüfstelle für die

Taxis der Münchner IsarFunk Zentrale. Damit können wir unser

Know-how in einen weiteren Service einbringen, zur Kundenzufriedenheit

der Münchner Taxi-Fahrgäste beitragen und unsere

Arbeitszeiten noch effizienter gestalten.“

50 JAHRE HANSA – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

Hansa Funktaxi feiert dieses Jahr

sein 50-jähriges Bestehen. Im Februar

1974 kamen einige Fahrer und Unternehmer zusammen, die

mit den damaligen Zentralen und deren Vermittlungen unzufrieden

waren. Erst noch als Verein gegründet, wurde daraus im Januar

1983 die Genossenschaft, in der alle Mitglieder gemeinsam

Verantwortung für ihre Zentrale tragen sollten. Einsatz, gepaart

mit Einfallsreichtum, führten den Hansa Funk dann innerhalb

weniger Jahre zum Erfolg. So führte der Hansa Funk als erste

Zentrale in Deutschland den Datenfunk ein, später kam als große

Neuerung die Möglichkeit hinzu, im Taxi per Karte bezahlen zu

können. Beides ist heute aus der Taxiwelt nicht mehr wegzudenken.

Mittlerweile gehören die ehemals größten Konkurrenten,

Autoruf und Taxi Hamburg, zum Hansa Funk und sind fester

Bestandteil der Hansa-Gruppe.

Eine der größten Herausforderungen wie wohl für alle Vermittler

in Deutschland ist es, geeignetes Fahrpersonal zu finden. Mit

der Novellierung des PBefG im August 2021 fiel auch die Ortskundeprüfung

weg. Ein Führungszeugnis und ein ärztliches Attest

genügen seither, um als Dienstleister im Verkehrsgewerbe tätig

zu sein. Die lang versprochene kleine Fachkundeprüfung ließ auf

sich warten. Der Hansa Funk hatte zwar immer versucht, durch

interne Schulungen seinen Service- und Dienstleistungsanspruch

zu vermitteln, konnte sich damit aber gegen die Konkurrenz nur

schwer durchsetzen. Nun wird in Hamburg zum 1. Januar 2025

eine kleine Fachkundeprüfung eingeführt, die nicht nur alle Taxifahrer,

sondern auch alle Mitwagenfahrer absolvieren müssen. Der

Hansa Funk begrüßt das sehr.

In Hamburg fahren heute bereits ca. 600 E-Taxis. Nun wird

es im Rahmen des „Projektes Zukunftstaxi Hamburg“ zum 1.

Januar 2025 das sogenannte Verbrennerverbot geben: Nur noch

lokal emissionsfreie Taxen werden neu zugelassen, für die vorhandenen

Taxen gibt es aber einen Bestandsschutz. Die bisherigen

Erfahrungen sind recht unterschiedlich: Während insbesondere

Alleinfahrer überwiegend recht zufrieden mit ihren E-Autos sind,

ist es vor allem für Mehrwagen-Unternehmer häufig schwierig,

Arbeitszeiten, Verkehrsaufkommen, Tourenaufkommen und Ladezeiten

vernünftig miteinander zu verknüpfen.

FOTOS: IsarFunk, Hansa Funktaxi

28

4. QUARTAL 2024 TAXI


VERBÄNDE UND ZENTRALEN

AGGRESSIVE MIETWAGENFAHRER BEIM CANSTATTER WASEN

Unsere Taxi-Auto-Zentrale (TAZ) agiert nicht

nur als Fahrtenvermittlung, wir kümmern

uns auch bei Großveranstaltungen um reibungslose Abläufe bei

der Zu- und Abfahrt der dort benötigten Taxis. So auch kürzlich

bei dem berühmten Cannstatter Volksfest auf den Wasen. Wie

jedes Jahr zur Volksfestzeit wird laut städtischer Anordnung die

Zufahrt zum Festgelände ab 23.00 Uhr nur mehr für Taxis und

Anlieger freigegeben. Mit Absprache der Polizei stellen wir dort

mindestens zwei Aufsichten auf, um den Verkehr entsprechend

der Ausschilderung zu leiten.

Dieses Aufsichtspersonal musste in diesem Jahr sehr unschöne

Szenen über sich ergehen lassen. Ein Mietwagenfahrer war an

einem Freitagabend an der Zufahrtssperre von vier unserer Aufsichtspersonen

aufgehalten worden, woraufhin er sich gewaltsam

die Durchfahrt erzwang, indem er auf die vier Personen zufuhr.

Drei unserer Aufsichten konnten zur Seite springen, der vierte

hat es nicht mehr geschafft. Er wurde am Fuß erfasst, fiel erst auf

die Motorhaube des Fahrzeuges und danach auf die Straße. Dabei

verletzte er sich am Fuß, den Händen, dem Kopf und dem Brustkorb.

Er wurde mit einem Krankenwagen ins Krankenhaus gefahren.

Nun ermittelt die Polizei.

Auch am darauffolgenden Abend gab es wieder Probleme mit

den Mietwagenfahrern. Sie warfen unseren Aufsichten vor,

unrechtmäßig zu handeln, und ließen sich selbst von der herbeigerufenen

Polizei nicht überzeugen. Zu dieser Uneinsichtigkeit

kam noch erschwerend hinzu, dass das Aggressionspotenzial der

Mietwagenfahrer sehr hoch ist, aber die Ortskenntnisse sehr niedrig

sind.

Wir sehen eine besorgniserregende Situation in Stuttgart. Nicht

nur hinsichtlich des aggressiven Verhaltens und der Forderung

der Mietwagenfahrzeuge, man möge sie doch gleich wie die Taxis

behandeln, sondern auch hinsichtlich einer nicht erfolgenden

Kontrolle von Doppelkonzessionen. Wir gehen davon aus, dass in

Stuttgart Mietwagenunternehmer, die mittlerweile ihre Fahrzeuge

gewechselt haben, parallel die alten Fahrzeuge einsetzen. Die Aufsichtsbehörden

wurden von uns über diese Missstände informiert.

Wir fordern das Amt auf, tätig zu werden. Gerne bieten wir hier

unsere Unterstützung an.

MIT TAXI BERLIN IST AUCH DAS TAXI-MUSEUM UMGEZOGEN

FOTOS: In.Stuttgart, Taxi Berlin

Am neuen Standort der Berliner Taxifunkzentrale

am Wiesendamm hat jetzt

auch wie bisher in der Persiusstraße das

Taxi-Museum Berlin mit einer der größten

Sammlungen von Taxametern seinen

Platz. Zu sehen sind historische Geräte aus

Polen, der Türkei, Brasilien, der DDR, den

USA und weiteren Ländern.

Die Ausstellungsvitrinen enthalten

unter anderem Funkgeräte, Dachzeichen,

Modelltaxen, Urkunden, Kleidungsstücke

aus dem Taxigewerbe sowie Wimpel und

Pokale diverser deutscher Taxisportvereine.

Auch an der neuen Adresse sind die

Museumsräume mit zwei Konferenzräumen

nebst eigenem Foyer kombiniert. Es

war Zentraleninhaber Hermann Waldner

ein persönliches Anliegen, an der Gestaltung

des Museums mitzuwirken und bei

der Einrichtung Hand anzulegen.

TAXI 4. QUARTAL 2024

29


VERBÄNDE UND ZENTRALEN

GROSSER RELAUNCH DER TAXI DEUTSCHLAND APP

Die Taxi Deutschland Servicegesellschaft

für Taxizentralen

eG betreibt als

Gemeinschaft der Taxizentralen

die gemeinsame

App „Taxi Deutschland“,

mit der man schon vor

vielen Jahren den Plattformen

die digitale Antwort

auf deren Apps gegeben

hat. Genau genommen

war die ursprüngliche

App „Dein Taxi“ von Taxi

Deutschland und GefoS

im Jahre 2010 die erste

Bestell-App auf dem

deutschen Markt.

Im September 2024

wurde nun die App der

Taxizentralen einem

großen Relaunch

unterzogen. Die App

arbeitet künftig mit

der Technologie von

FMS/Austrosoft. Alle

wesentlichen Funktionen

stehen auch weiterhin

zur Verfügung.

Lediglich die Integration

der Hotelanzeige,

die in Zusammenarbeit mit der DEHOGA leider nur in Frankfurt

am Main aktiviert war, musste vorerst weichen. Dafür sind einige

Neuerungen hinzugekommen, im Besonderen das Kundenportal.

Mit dem Wechsel der Technologie und dem Anschluss an

die TaBeA-Plattform ist nun endlich überall die Zahlung per App

möglich. Bisher konnte man nur in Städten

mit Zentralentechnik von GefoS oder

Seibt & Straub per App bezahlen. Dies

gilt umgekehrt übrigens auch für die fms-

App „taxi.eu“.

KOOPERATION MIT FMS

„Es war jetzt für das Gewerbe an der Zeit,

die Kräfte zu bündeln und die Appkosten

nicht länger doppelt und dreifach auszugeben“,

begründet Marten Clüver, Vorstandsvorsitzender

der Taxi Deutschland

eG, die bereits im Sommer 2023 getroffene

Entscheidung zur Kooperation mit

FMS/Austrosoft. Auch die Schwester-App

„cab4me“, ursprünglich von Seibt &

Straub entwickelt, seit 2017 mit der

GefoS-Technologie arbeitend, wurde mitumgestellt.

„Es hat zwar einige Wochen

länger gedauert als angedacht. Aber am

Ende steht ein gutes Produkt, das sich

sehen lassen kann“, stellt Michael Weiß,

Geschäftsführer von FMS/Austrosoft,

zufrieden fest. „Es war bei einigen unserer

Kunden schon etwas Überzeugungsarbeit nötig. So einen Technologiewechsel

muss man sich schon genau überlegen, das

entscheidet man lieber nicht aus dem Bauch heraus. Wir können

uns nun künftig stärker auf andere Projekte konzentrieren“, sieht

auch Frank Naumann, Geschäftsführer der GefoS, einen Vorteil

für sein Team in der Zusammenlegung der Apps.

TECHNOLOGISCHE VEREINIGUNG DER TAXI-APPS

Das App-Projekt ist bereits der zweite große Wurf, den der seit

Sommer 2022 amtierende Vorstand von Taxi Deutschland auf den

Weg gebracht hat. Man hatte erkannt, welches Potenzial die von

FMS/Austrosoft entwickelte TaBeA-Plattform, seinerzeit entwickelt

im Auftrag des Bundesverbands Taxi und Mietwagen e.V. (BVTM)

für die Vermittlung und digitale Abrechnung der Ersatzfahrten

für die Deutsche Bahn Gruppe, dem deutschen Taxigewerbe im

Ganzen bietet. So wurde beim Taxi-Deutschland-Treffen Ende

November des vergangenen Jahres zwischen Taxi Deutschland,

taxi.eu und FMS/Austrosoft ein Konsortialvertrag geschlossen,

der die exklusive Nutzung dieser Plattform für den deutschen

Markt sicherte. Im Rahmen des Bahn-Projektes wurde so ziemlich

jede auf dem deutschen Markt eingesetzte Vermittlungssoftware

an die Plattform angeschlossen, sodass eine bis dahin nicht annähernd

da gewesene Abdeckung für digitale Taxivermittlung und

Abrechnung erreicht wurde.

„Das Jahr 2024 stand bei unseren Entwicklern bisher klar im

Zeichen der technologischen Vereinigung der drei gewerbeeigenen

Taxi-Apps. Über die TaBeA-Plattform funktionieren sie jetzt auch

überall vollumfänglich: unabhängig davon, welches System eine

Taxizentrale nutzt! Jetzt gehen wir dran, nach der Bahn und den

Apps weitere Anwendungsfälle auf die Plattform zu bringen“, gibt

Marten Clüver die Marschrichtung für die nächsten Monate vor.

„Quasi seit Gründung der Genossenschaft bekommen wir ständig

Anfragen bezüglich deutschlandweiter Abrechnung, jetzt sind wir

endlich technisch und organisatorisch bereit!“

Mehr dazu in der nächsten Ausgabe der Taxi Times!

FOTOS: Taxi Deutschland

30

4. QUARTAL 2024 TAXI


KLEINANZEIGEN

TAXIVERMIETUNG

INKLUSIONSTAXI

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Wir vermieten bundesweit

Hotline: 08 000-36 86 86

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„Betriebsabgabe“

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08634 / 260 85 77.

Fragen Sie nach Jürgen Hartmann.

Taxi An- und Verkauf

Taxi-Umrüstung

Tel.: 03381-368685

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TAXI 4. QUARTAL 2024

31


MESSE

EUROPÄISCHE TAXIMESSE

ZURÜCK IN KÖLN

Am 8. und 9. November 2024 öffnen die Kölner Messehallen ihre Türen wie

eh und je zur Europäischen Taximesse ETM. Zahlreiche internationale Aussteller

präsentieren ihre Produkte.

Nach einem Intermezzo in Essen findet die ETM diesen

Herbst wieder an ihrem angestammten Veranstaltungsort

in Köln-Deutz statt. Der Veranstalter, die Fachvereinigung

Personenverkehr Nordrhein, Taxi-Mietwagen e. V. (FPN), rechnet

erneut mit weit über 10.000 Besuchern aus aller Welt. Nachdem

der Verband Ende 2020 den Bundesverband BVTM verließ und

den Dachverband TMV mitgründete, präsentiert dieser sich auf

der Messe anstelle des BVTM.

Die Liste der (inter)nationalen Aussteller ist wie immer lang.

An rund 80 Ständen können die Besucher sich über die neuesten

sowie bewährte Produkte für alle Bereiche der Personenbeförderung

informieren bzw. diese erwerben: Fahrzeughersteller haben

neue Modelle dabei, Versicherer bieten vor Ort ihre Dienstleistungspakete

an, Taxameterhersteller zeigen, wie sie die TSE-Herausforderung

meistern, Elektronikanbieter informieren über neue

Abrechnungssysteme, Umrüster präsentieren Taxipakete und aktuelle

Inklusionslösungen und vieles mehr. Am Stand der Berufsgenossenschaft

Verkehr können Besucher in einer virtuellen Welt

im praktischen Selbsttest ihre Aufmerksamkeit im Straßenverkehr

testen – mit „heilsamem Schock“, wie es in der Ankündigung

heißt.

Im Zuge des Rahmenprogramms werden erneut aktuelle Themen

diskutiert (siehe rechte Seite). Auch die beliebte Tombola mit

einem Taxi als Hauptgewinn wird es dieses Jahr wieder geben

(siehe Seite 37). Anders als letztes Jahr in Essen wird das zu gewinnende

Auto diesmal wieder in der Messehalle zu bewundern sein.

Auch Taxi Times ist mit vollem Personal vor Ort. Wie beim letzten

Mal werden die Redakteure nicht an einem eigenen Stand, sondern

überall in den Hallen präsent sein und fotografieren, filmen und

als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.

ar

INFOS FÜR MESSEBESUCHER

Termin: Fr, 8.11. und Sa, 9.11.2024, jeweils von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt zur ETM ist kostenfrei.

Besuchern, die mit dem Auto anreisen, stehen bestimmte

Parkplätze auf dem Messegelände kostenfrei zur Verfügung.

Mit der Eingabe „Messe Köln“ werden die meisten Navigationsgeräte

die Zufahrt an der Deutz-Mülheimer Straße

zuverlässig finden. Wer nicht mit dem eigenen Auto (Taxi)

kommt, sollte die ortsansässigen Taxikollegen unterstützen.

In Köln gibt es die beiden Taxizentralen Taxiruf (0221/2882)

sowie Taxi 17 (0221/17 00 00). Per App kann über taxi.eu, Taxi

Deutschland, Cab4me und Free Now ein Taxi bestellt werden.

Die drei Erstgenannten sind besonders zu empfehlen. Deren

Entwickler arbeiten mittlerweile eng zusammen und ermöglichen

auch eine einheitliche Kartenzahlung (siehe Seite 30). ar

FOTO: Axel Rühle

32 4. QUARTAL 2024 TAXI


MESSE

GEWERBEPOLITISCHES

RAHMENPROGRAMM

Einer alten Tradition folgend wird das Zusammentreffen der Taxibranche

auf der Taximesse in Köln auch für einen Austausch der

Verbände zu gewerbepolitischen Themen genutzt. Der Messeveranstalter

hat wieder für beide Messetage ein volles Programm aus

Vorträgen und Podiumsdiskussionen geplant. Nachfolgend ein

Auszug:

Freitag, 8. November

Samstag, 9. November

11:00–

12:30 Uhr

13:00–

14:00 Uhr

14:00–

15:00 Uhr

15:00–

16:00 Uhr

Podium 1: Festpreise Taxi und Mindestentgelte

Mietwagen – Stand der Umsetzung nach der

Novelle des PBefG von 2021. Impulsvortrag RA

Thomas Grätz mit Podiumsdiskussion: Thomas

Grätz, Thomas Kroker, Michael Donth MdB (CDU)

(Online aus der Sitzungswoche des Bundestages),

Christian Linz, Die Taxiprofis Nürnberg und

GF LV Bayern

Podium 2: ÖPNV-Taxi im vernetzten Verkehrsverbund

und Integrierte On-Demand-Verkehre

– Zukunftsprojekte und Erfahrungen aus Modellversuchen

in NRW. Teilnehmer: Stefan Vollert

(FPN, Niederrhein Taxi, Kleve), Ingo Riedel

(VSPV, Taxi Brandes, Harsewinkel), Dr. Jochen

Harding (Geschäftsführer Mobidrom NRW)

Podium 3: Weiterentwicklung der Inklusionsverkehre

mit Taxen und Mietwagen mit Michaela

Engelmeier (Vorstandsvorsitzende SoVD), Jörg

Füchtenschnieder (VSPV, Taxi Füchtenschnieder,

Schloß Holte-Stukenbrock)

Podium 4: Taxi und Mietwagen – Stärkung der

Interessenvertretung in der EU. Teilnehmer:

Patrick Meinhardt, Olivier Gallé (Luxemburg) u. a.

13:30–

14:30 Uhr

14:30–

15:30 Uhr

15:30–

16:30 Uhr

Ab

16:30 Uhr

Podium 5: Kfz-Antriebe und Energieversorgung

– Welchen Rahmen setzt der Einsatz von E-Fahrzeugen

in der Taxi- und Mietwagenbranche

voraus? Folgerungen aus der Praxis. Teilnehmer:

Randolf Stephany (Auto Stephany, Mülheim) und

Detlef Termath (Taxi Termath, Bocholt)

Podium 6: E-Fuels, HVO100, Brennstoffzellen

und neue Verbrenner-Motoren. Teilnehmer: Dr.

Monika Griefahn (Vorstandsvorsitzende E-Fuel

Alliance), Daniel Kaddik (Geschäftsführer Bundesverband

Freier Tankstellen, BFT), Frank Still

(Toyota), Christian Nikolai (Tool-Fuel Services

GmbH)

Podium 7: TMV zu aktuellen Themen der Branche.

Mit TMV-Präsident Thomas Kroker, TMV-

Vize-Präsidenten Markus Gossmann, Gundula

Hauenstein und Jörg Füchtenschnieder

Verlosung der Tombola-Preise: ACHTUNG:

Den VW Touran kann nur gewinnen, wer zum

Zeitpunkt der Losziehung im Saal anwesend ist,

das Losband am Arm trägt und den Besitz einer

Taxikonzession über den Originalauszug seiner

Konzessionsurkunde nachweisen kann.

TREFFEN DER TAXI TIMES-PREMIUMABONNENTEN

Am Abend des ersten Messetages (Freitag,

8. November) treffen sich alle interessierten

Premium-Abonnenten der Taxi Times gegen

19 Uhr zu einem Abendessen in der Kölner Innenstadt, um

sich persönlich kennenzulernen, miteinander in Austausch

zu kommen und Kontakte zu knüpfen. „In unserer Whatsapp-Gruppe

„Eine Stimme für das Taxi“ geben sich unsere

Leser viele wichtige Tipps und helfen sich gegenseitig. Wir

freuen uns, dass bei unserem Treffen aus den bisherigen

schriftlichen Posts nun persönliche Kontakte entstehen können“,

sagt Taxi Times-Herausgeber Jürgen Hartmann. „Es ist

wichtig, dass erfolgreiche Taxi- und Mietwagenunternehmer

ihre Erfahrungen teilen.“

Die Informationen über das ausgewählte Lokal und die

Uhrzeit teilt die Redaktion allen Teilnehmern und Interessierten

über die Whatsapp-Gruppe „Eine Stimme für das

Taxi“ mit. In diese Gruppe werden ausschließlich Premium-

Abonnenten des Taxi Times-Verlags aufgenommen. Infos zur

Aufnahme in diese Gruppe unter 08634 / 260 85 77 oder

unter redaktion@taxi-times.com melden.

red

FOTOS: Pixabay, Taxi Times

Das Taxi Times-

Team freut sich auf

ein gemeinsames

Abendessen mit seinen

Abonnenten.

TAXI 4. QUARTAL 2024

33


ANZEIGEN / ADVERTORIAL

DAS ZEIGEN DIE

AUSSTELLER

Rund 70 Unternehmen rund ums Taxigewerbe stellen auf

der Europäischen Taximesse 2024 aus. Auf den folgenden

Seiten präsentieren sich einige Firmen mit eigenen Worten.

WIE DIGITALE ZAHLUNGEN DAS TAXIGESCHÄFT VERÄNDERN

Auch im Taxi wünschen sich die Menschen

den Komfort und die Sicherheit

digitaler Tools. Immer mehr Fahrgäste

bestehen darauf, mit einem Smartphone

oder einem NFC-Gerät zu bezahlen, insbesondere,

wenn sie es eilig haben. Daher ist

die Annahme aller Arten von Zahlungen für

das Taxigeschäft unerlässlich.

KEINE FIXKOSTEN UND KEINE

BINDUNG

Bei myPOS gibt es keine Fixkosten, keine

Bindung, keinen Mindestumsatz, keine

Grundgebühr und keine Jahrespauschale

– es gibt nur Transaktionsgebühren,

wenn Sie das Gerät verwenden. Für Leser

der Taxi Times sind genau diese Transaktionsgebühren

mit dem RABATTCODE

„TT 50 %“ nochmals gesenkt:

DIE GEBÜHREN

•EWR-Debitkarte von Privatpersonen

0,7 % (statt 0,9 %)

• Inländische Kreditkarte von Privatpersonen

1,3 %

• EWR-Kreditkarte von Privatpersonen

1,6 %

• American Express 1,9 % (statt 2,9 %)

• Kreditkarte von Unternehmen 2,9 %

• Nicht-EWR Karte 2,9 %

KOSTENLOSE 4G-SIM-KARTE UND

ECHTZEIT-GELDEINGANG

Die Zeiten, in denen eine Zahlung aufgrund

einer schlechten Verbindung nicht

durchgeführt werden konnte, sind vorbei.

myPOS bietet beispielsweise eine kostenlose

4G-SIM-Karte, die rund um die Uhr mobilen

Empfang in ganz Europa gewährleistet.

Die Karte ist bereits in jedem Gerät verbaut,

sodass Sie sofort mit der Annahme von Zahlungen

beginnen können – ohne zusätzliche

Kosten. Die kostenlose SIM-Karte ist nicht

der einzige Vorteil von myPOS. Mit einem

neuen myPOS-Gerät erhalten Sie außerdem

ein kostenloses IBAN-Konto, auf welchem die

eingenommenen Beträge in Echtzeit in derselben

Sekunde gutgeschrieben werden. Im

Lieferumgang enthalten ist auch eine kostenlosen

Mastercard, sodass Sie Ihr Geld sofort

abheben oder weiterüberweisen können.

MYPOS: ZUVERLÄSSIGER PART-

NER DER TAXIBRANCHE

Das myPOS Pro auf Android ist ein großartiges

Gerät für Taxifahrer, da es eine Verbindung

zum myPOS AppMarket herstellen

kann und Apps anbieten, die der Taxibranche

helfen. Außerdem können Taxiunternehmen

mit myPOS den Trinkgeld-Modus

und den Multi-Operator-Modus nutzen.

Wenn ein Taxi also von mehreren Mitarbeitern

genutzt wird, könnte das Gerät so

eingestellt werden, dass es die Leistung

jedes einzelnen Mitarbeiters überwacht.

„Jeder Fahrer kann sich mit einem eindeutigen

Code anmelden, und das Unternehmen

kann bequem in Echtzeit überwachen,

wie viel Umsatz jeder Fahrer macht, unabhängig

vom Auto. Ein Taxiunternehmen

kann außerdem alle Geräte mit demselben

myPOS-Geschäftskonto verbinden, um die

Einnahmen schnell und sicher einzuziehen.

DIE VORTEILE BEI MYPOS

ZU IHREM ÜBERBLICK

• keine Bindung

• keine Fixkosten

• keine Grundgebühr

• keine Jahrespauschale

• kein Mindestumsatz

• sofortige Gutschrift Ihrer eingenommenen

Beträge in Echtzeit

• mobile Zahlungsakzeptanz dank kostenlos

inkludierter SIM-Karte

• kostenlose IBAN-Kontoführung ohne

Kontoführungsgebühr

• kostenlose Business-VISA-Karte

• kostenlose technische Unterstützung

in allen Belangen

MYPOS SONDERANGEBOT

FÜR DIE LESERSCHAFT DER

TAXI TIMES MIT RABATT-

CODE „TT 50 %“

myPOS Pro mit –50 % Rabatt, also

für nur 124,50 Euro netto statt

249 Euro netto inkl. vergünstigter

Transaktionsgebühr

Das Sonderangebot ist über

Herrn Jonathan Nemec,

myPOS Sales Manager DACH,

erhältlich.

Telefon:

+43 664 196 2051

E-Mail:

jonathan.nemec@mypos.com

FOTO: Taxi Times, MyPos

34 4. QUARTAL 2024 TAXI


ANZEIGEN / ADVERTORIAL

MOBILE GARANTIE – WIR HALTEN SIE MOBIL MIT UNSERER TAXI-GARANTIE!

SCHUTZ FÜR TAXI, MIETWAGEN &

SONDERFAHRZEUGE

Wenn die Werksgarantie für ein Fahrzeug

ausläuft, sind gerade Taxi-, Mietwagenoder

Sonderfahrzeugunternehmer im Reparaturfall

oft auf sich selbst gestellt. Diese

Lücke schließen wir mit unseren Garantiepaketen,

mit denen wir Ihnen – genau

abgestimmt auf den Bedarf – einen umfassenden

Reparaturkostenschutz zusichern.

KEINE FINANZIELLE BELASTUNG

IM SCHADENFALL

Mit unseren maßgeschneiderten Produkten

können alle Pkw mit maximal sechs

Zylindern vor unvorhergesehenen Reparaturkosten

geschützt werden. Auch speziell

für Elektro-Taxis haben wir ein Schutzpaket

für Sie zusammengestellt. Vorteil bei allen

Produkten: Die Regulierung erfolgt dabei

direkt mit der Werkstatt, sodass Taxi- und

Mietwagenunternehmer nicht in Vorleistung

gehen müssen.

UNSERE LEISTUNGEN –

IHR VORTEIL

• Annahme von allen Pkw-Typen (Benzin,

Diesel, Erdgas, Autogas, Elektro,

Hybrid) mit max. 6 Zylindern

•Budgetierbare Kosten beim Fahrzeugkauf

– ohne Karenzzeit

•Europaweite Absicherung gegen

unvorhersehbare Reparaturkosten bis

360.000/400.000 km

•Keine zusätzlichen Wartungsarbeiten

vorgeschrieben – nur Kundenservice

laut Herstellervorschrift

•Keine finanzielle Belastung im Schadenfall:

Die Regulierung erfolgt direkt

mit der reparierenden Werkstatt

•Transparenz in allen Schritten der

Schadenabwicklung

•Optionale Übertragung der Garantie

beim Verkauf an den neuen Besitzer

• Hohe Erstattungssummen: Immer

100 % Lohnkosten bei Anspruch auf

Regulierung

BEI UNS IN SICHEREN HÄNDEN:

WIR FANGEN SIE AUF.

GARANTIERT!

In unserer langen internationalen Tätigkeit

im Bereich Garantie & Versicherung haben

wir unser Angebot stetig ausgebaut und an

neue Bedürfnisse angepasst: Heute bieten

wir ein in seiner Bandbreite konkurrenzloses

und kundenindividuelles Produktportfolio

aus modularen und maßgeschneiderten

Tarifen für die Sparten Kfz, Boot und Elektro

an. Als starker Partner stehen wir Ihnen mit

unserer Erfahrung und unserem Service

zur Seite und fangen Sie mit unseren passgenauen

Schutzprodukten sicher auf – auch

über den Taxibereich hinaus!

mobile GARANTIE Deutschland GmbH

Knibbeshof 10 a

D-30900 Wedemark

info@mobile-garantie.de

Telefon: +49 (0) 5130 975 70 30

mobile-garantie.de

WARUM TSE MIT HALE? WEIL WIR FISKAL KÖNNEN!

FOTOS: Mobile Garantie, Hale

TSE leicht gemacht heißt es heuer auf der

Europäischen Taximesse in Köln auf Stand

A2. Wir zeigen Ihnen, wie einfach und kostengünstig

Sie die TSE-Pflicht mit Lösungen

von HALE erfüllen. Unser Know-how aus

vielen Jahren INSIKA® – und der Entwicklung

von Kassenlösungen auch in anderen

Ländern wie z. B. Österreich – bringt Ihnen

neben Rechtssicherheit noch viele weitere

Vorteile:

• TSE-Signierung auf kürzestem Weg

– direkt im Taxameter/im Taxi, keine

nachgelagerte Cloud-Signierung

notwendig

• Maximale Datensicherheit – Speicherung

der TSE-signierten Daten

im zertifizierten Rechenzentrum des

HALE Datencenters in Karlsruhe/

Deutschland

• Ausgezeichnetes Preis/Leistungs-

Verhältnis – mit neuen Datenlösungen

sowohl für Einzelfahrer als auch Mehrwagenbetriebe

• Konnektiv & offen – Anbindung zu den

verbreiteten Datenfunk-Anbietern und

Datendienstleistern

• Automatisch & bequem – Übernahme

von Fahrttypen, Zahlungsarten und

Fixpreisen vom Datenfunk mit sofortiger

Signierung, Kennzeichnung von

Bar-/Unbar-Fahrten

• Eigenständig & vollständig – Fahrten

ohne Datenfunk signieren, Umsatzdaten

zentralenunabhängig aufbewahren,

Krankenfahrten abwickeln u. v. m.

• Flexibel & zukunftsfit – TSE-Lösungen

für Taxi UND Mietwagen

Im Zuge dessen präsentieren wir Ihnen

auch die Funktionsvielfalt des HALE Datencenters,

Ihrer smarten Organisationslösung

vom Taxameter bis zur Abrechnung. Einer

der Schwerpunkte dabei wird

die Abrechnung von Krankenfahrten

sein! Neue Geräte

gibt es auch zu sehen. Wie

Wegstreckenzähler WSZ-07:

Er ist der aktuell einzige am

Markt, der gleich selbst signiert

– ohne zusätzliche teure

Signierbox. Oder Dachzeichen

TRS-W21: Als erstes und derzeit

einziges Dachzeichen am

Markt mit kontaktloser Energieversorgung

gewährleistet

es den zuverlässigen Dachzeichen-Betrieb

selbst unter härtesten äußeren

Einflüssen. Und mit Scanner HSC-01 als

ideale Ergänzung zu HALE Kassenautomat

HKA-01 kommen Sie dem papierlosen Büro

noch näher.

Ein gewichtiges Thema am HALE-Stand

wird zudem die neue MyHALE Fahrer-App

sein. Was sie kann, erfahren Sie im „Live-

Betrieb“.

Neugierig? Dann treffen wir uns am

Stand A2 – wir freuen uns auf Sie!

HALE – wenn’s um Taxiausstattung geht!

Alles aus einer Hand. hale.at

TAXI 4. QUARTAL 2024

35


ANZEIGEN / ADVERTORIAL

TAXI BUTLER: WIR WOLLEN VERBINDEN

Der Taxi Butler ist in der Welt immer mehr

zum Marktführer geworden. Unser Firmensitz

ist in Amsterdam. Seit Langem ist der

Taxi Butler auch in Deutschland etabliert.

Wir haben dabei ein Leitmotiv: Wir wollen

Auf der Europäischen Taximesse zeigen wir

die neue Generation unserer Bestellgeräte.

verbinden! Weltweit tun unsere Geräte das

auch. Vor allem im Taxigewerbe sind unsere

Geräte aktiv. Sie verbinden Taxiunternehmen

und Taxizentralen mit ihren

Kunden. Diese Kundenbindung bringt nicht

nur mehr Umsätze. Auch der Bestellprozess

für Beförderungsunternehmen und deren

Kunden wird erheblich vereinfacht. Der

Kunde erhält Feedback über den Verlauf

des Bestellprozesses. Das kommt immer

gut an.

Die Taxi-Butler-Geräte werden unter

anderem platziert in Hotels, in der Gastronomie,

in Krankenhäusern und Arztpraxen,

in Casinos und sogar an Flughäfen.

Dieses Jahr bringen wir eine neue Generation

unserer Bestellgeräte auf den Markt.

Wer es so einfach wie möglich haben möchte,

kann auch in Zukunft den bewährten

Taxi Butler ONE einsetzen. Die neue Generation

unserer Produkte bietet jedoch viel

mehr Möglichkeiten. Mit dem Taxi Butler

PLUS 6 und dem formschönen Taxi Butler

PLUS 8 kann man auch Fahrgastdaten und

Vorbestellungen eingeben, Belege drucken

und in Kürze sogar mit Karte bezahlen. Mit

dem neuen Taxi Butler Kiosk kann der

Kunde auch bequem selbst bestellen.

Sprechen Sie auf der Taximesse

mit Peter Moen.

Auf der Taximesse in Köln stellen wir unsere

neue Produktpalette vor.

Unser Stand hat die Nummer A28

Unseren Vertreter Peter Moen können Sie

immer erreichen:

per Telefon: +49 (0)172 1026494 oder

per E-Mail: peter.moen@taxibutler.com.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch und auf

Ihre Kontaktaufnahme!

taxibutler.com/de

4 U ASSEKURANZMAKLER: WEIL WIR ES KÖNNEN

4U ASSEKURANZMAKLER:

BERATUNG, DIE IHR GESCHÄFT

IN FAHRT HÄLT!

Massiv gestiegene Treibstoffpreise, höhere

Werkstattkosten sowie immer höhere Mindestlöhne

sorgen für zusätzliche Anspannung

im Personenbeförderungsgewerbe. Je

höher die Kosten, desto größer der Wunsch

nach Einsparpotenzialen. Das wissen und

verstehen wir.

WARUM ZU 4 U ASSEKURANZ-

MAKLER WECHSELN? – WEIL

WIR ES KÖNNEN!

Seit über 18 Jahren gehören wir zur bundesweiten

Taxifamilie. Mehr als 6.000 Verträge

spornen uns an, es genauso und noch

besser zu machen.

WAS WIR BIETEN:

• Fachlich kompetente Betreuung

• Versicherungsschutz auch bei ungünstigem

Schadenverlauf

• Professionelles Schadenmanagement

vor Ort (das Original)

• Verhandlungen mit Versicherern bei

drohender Höherstufung

• Prämienrückerstattungen und/oder

Gewinnbeteiligungen

• Gute Rahmenverträge und Speziallösungen

In der Regel erzielen wir Einsparungen zwischen

10 und 50 Prozent der bisherigen

Prämie. Die Prämie, die wir mit Ihnen ab

1.1. vereinbaren, wird ohne die jährliche

Beitragsanpassung auch dokumentiert. Für

die Flotten- und Stückprämie gilt: Auch

wenn ein Schaden hinzukommt, bleibt

Ihnen die vereinbarte Prämie erhalten.

Also beeilen Sie sich und besuchen Sie

uns auf der Europäischen Taximesse in

Köln am 8. und 9.11.2024 am Stand D22

oder schreiben Sie uns an

info@fuhrparkversicherung.net.

Mutter und Tochter:

Marion und

Kim Sombrutzki

Bei 4 U Assekuranzmakler steht das Taxi im

Versicherungsfokus.

FOTOS: Taxi Butler, Taxi Times, Remmer Witte

36 4. QUARTAL 2024 TAXI


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TAXI.DE: ARBEITSZEITERSPARNIS VON 80 PROZENT

Ein Grund, warum die meisten Personenbeförderer

sich für Taxi.de entscheiden:

Tatsächlich sind über 70 % aller abgewickelten

Taxifahrten in Deutschland Krankentransporte.

Die Abrechnung derartiger

Fahrten war für Taxiflotten in der Vergangenheit

sehr aufwendig und umständlich.

Taxi.de hat hierfür nun eine Möglichkeit

geschaffen, die vieles verändert.

JEDEN AUFTRAG NUR EINMAL

ANFASSEN UND DEN BETRIEB

EFFIZIENTER MACHEN:

Im Rahmen der cloudbasierten Abrechnungslösung

wurde eine Lösung für

Taxi-Fahrdienst- und Krankentransportunternehmen

bereitgestellt, die es ermöglicht,

jeden Auftrag nur einmal anzufassen.

Bisher war es notwendig, Transportscheine

auszufüllen und nach Ablauf der Leistungserbringung

in Form von Tabellen auf Basis

von Verträgen mit den Krankenkassen zeitaufwendig

aufzuarbeiten und einzureichen.

Vor einigen Monaten wurde deshalb

eine Produkterweiterung auf den Markt

gebracht, die es ermöglicht, Transportscheine

schon im Fahrzeug zu scannen, zu

digitalisieren und auszulesen. Die Daten

werden mit den Auftragsdaten der beförderten

Patienten in der Taxi.de-Software

abgeglichen und mit den hinterlegten

Krankenkassenverträgen automatisch in

eine Rechnung überführt. Auf Knopfdruck

können diese dann einfach an die jeweilige

Kasse übermittelt werden.

Der hierdurch erreichte hohe Automatisierungsgrad

führt somit zu einer

Arbeitszeitersparnis von über 80 Prozent.

Im Ergebnis wechseln immer mehr Fuhrunternehmen

von beispielsweise externen

Abrechnungsdienstleistern zur Nutzung

der Taxi.de-Softwarelösung. Neue Features

wie digitale Unterschriftenlisten, ein automatisierter

Kontoabgleich oder aber Direktversandmöglichkeiten

von Rechungen aus

der Software über die Deutsche Post runden

das Portfolio ab.

Die positiven Rückmeldungen und die

wachsende Nutzung im Markt der Personenbeförderung

motivieren das Team von

Taxi.de, die Abrechnungslösung ständig

weiterzuentwickeln.

Fazit:

Die Taxi.de-Abrechnung hilft, Zeit und

Geld zu sparen, und

macht das Abrechnen

zu einer Tätigkeit,

die Freude

macht.

Wenn Ihr im

Bereich Abrechnung

tätig seid

oder werden

möchtet und Hilfe

benötigt, meldet

euch gerne!

Kontakt:

info@taxi.de

VW TOURAN IST DER HAUPTPREIS

BEI DER TAXI-TOMBOLA

Traditionell wird es auch bei der diesjährigen Europäischen

Taximesse wieder eine große Tombola geben. Der

Hauptpreis wird an beiden Veranstaltungstagen

in der Messehalle ausgestellt sein.

FOTOS: Taxi.de, Taxi Times

Seit sich Mercedes mit seiner E-Klasse

aus dem Taxigewerbe verabschiedet

hat, stiftet der Konzern

folgerichtig auch keine nagelneue E-Klasse

mehr für die Messe-Tombola. Diese Lücke

füllt in diesem Jahr die Marke Volkswagen.

Das VW-Zentrum Dortmund, betrieben von

der Hülpert-Gruppe, sponsert einen VW

Touran inklusive Taxiumrüstung. „Wir werden

das Fahrzeug während der Messe in

der Nähe des Infostandes die ganze Zeit

präsentieren und auch selbst anwesend

sein“, berichtet Marc Roßmeisl gegenüber

Taxi Times. Roßmeisl ist bei Hülpert der

Ansprechpartner für Taxi- und Mietwagenunternehmer

sowohl für die Pkw-Modelle

als auch für die Nutzfahrzeug-Sparte

(Caddy und Multivan).

Der Touran ist der Hauptpreis, doch

bei der Tombola gibt es noch viele

weitere Preise zu gewinnen, jeweils

gesponsert von den Ausstellern der

Taximesse.

HAUPTGEWINN EIN TAXI

Wer Losglück hat, kann am zweiten Veranstaltungstag

der Taximesse beispielsweise

einen Taxameter gewinnen, eine

Wallbox, eines von drei Samsung-Smartphones,

ein kostenfreies Leihtaxi für sieben

Tage, VIP-Karten für ein Fußballspiel von

Borussia Dortmund, Taxibestellgeräte, ein

Gutschein für ein Fahrsicherheitstraining

oder ein in Handarbeit gefertigtes Miniaturmodell

eines New-York-Taxis. Lose für

diese Tombola gibt es an den beiden Messetagen

im hinteren Bereich der Messehalle.

Gewinnberechtigt für den Hauptgewinn

sind nur Taxiunternehmer, die eine gültige

Taxikonzession besitzen. Nur wer dies

anhand eines mitgebrachten Konzessionsauszugs

am Tag der Verlosung am 9.11.

vorlegen kann, bekommt dann auch den

Hauptgewinn. Ein anwesender Notar wacht

über die Einhaltung der strengen Bedingungen.

jh

TAXI 4. QUARTAL 2024

37


Szene aus einem Werbevideo

der Firma Baidu

ROBOTAXI-BOOM

IM REICH DER MITTE

Ein Fahrer für drei Fahrzeuge: Die weltweit größte Flotte selbstfahrender

Autos ist nicht in San Francisco oder Phoenix, sondern im chinesischen Wuhan

unterwegs. Hier steht kein unbequemer Rechtsstaat im Weg.

Ballungsgebiete sind bei Plattformvermittlern

beliebt. In China ist

aber nicht Uber der große Taxi-

Konkurrent. Der amerikanische Milliardenkonzern

hat sein China-Geschäft 2016 an

den chinesischen Milliardenkonzern Didi

Chuxing Technology Co. verkauft. In

Wuhan aber droht eine weitere Form der

Konkurrenz den Taxifahrern das Wasser

abzugraben: Dort fahren so viele autonome

Taxis wie sonst nirgendwo auf der Welt.

Darüber hat die „Frankfurter Allgemeine

Zeitung“ (FAZ) berichtet. Neben Didi gibt

es hier also ein weiteres Schreckgespenst

namens Apollo Go, das zu Chinas Google-

Konkurrent Baidu gehört, einem der weltweit

größten Tech-Konzerne.

Wuhan gehört zur zweiten Kategorie

der größten Städte Chinas (second tier)

und hat mehr als zehn Millionen Einwohner

– und den Beinamen „Stadt der Flüsse“,

weil hier mehrere Flüsse in den Jangtsekiang,

den längsten Fluss Chinas, münden.

Vor fünf Jahren erlangte die Stadt weltweite

Bekanntheit, als dort die ersten Covid-

19-Fälle offiziell registriert wurden.

Der Autor des FAZ-Berichts war in der

Stadt Taxifahrgast und hat mit Fahrern

gesprochen. Ein aufgebrachter Taxifahrer

sagt in der überfüllten Innenstadt,

nahe dem ehemaligen Fischmarkt, von

dem die Covid-Viren ihre Weltreise angetreten

haben sollen, zum Reporter: „Auch

die letzten Jobs, die uns noch geblieben

sind, nehmen sie uns weg.“ Er meint die

selbstfahrenden Taxis – und das Signal der

Ein-Partei-Regierung, das er darin sieht.

Trotz lang anhaltenden Exportbooms ist

Chinas Wirtschaftslage angespannt, und

eine Tätigkeit als Taxifahrer für viele die

mehr oder weniger einzige Alternative zur

Arbeitslosigkeit. Doch die totalitär regierende

Kommunistische Partei, die laut FAZ

in der Hochtechnologie die Antwort auf die

Wirtschaftsschwäche sieht, treibt das autonome

Fahren weiter voran.

TESTS IN VIELEN STÄDTEN

In China sind in etlichen Großstädten Testgebiete

eingerichtet worden, in denen Taxifahrgäste

fahrerlose Autos buchen können.

Das weltweit wohl größte Experiment dieser

Art läuft in Wuhan..

Mehrere hundert Autos von Apollo Go

sind im Stadtgebiet unterwegs, in etwa so

viel wie alle selbstfahrenden Autos von

Google-Ableger Waymo in den gesamten

USA. Apollo ist – ebenso wie mehrere Konkurrenten

– in etlichen chinesischen Städten

vertreten. Nur ein Teil der Fahrzeuge hat

zur Sicherheit einen „Fahrer“ an Bord. Die

anderen werden vom Bildschirm aus überwacht,

wobei ein Mitarbeiter für bis zu drei

Fahrzeuge gleichzeitig verantwortlich ist.

Das Ballungsgebiet Wuhan kann man

sich in etwa wie ein doppeltes Ruhrgebiet

vorstellen, ähnlich dicht besiedelt und

ebenfalls mit Dörfern und Grünflächen

zwischen den Städten. Es belegt mit 10,8

Millionen Einwohnern Platz 9 in China. Der

Ballungsraum Shanghai hat 39 Millionen

Einwohner, der Ballungsraum Peking gut

20 Millionen. Das größte Ballungsgebiet

Chinas ist das Perlflussdelta, das mit gut 65

Millionen Einwohnern in etwa 12,5 Ruhrgebieten

entspricht.

Auch in China, das für seine Menschenrechtsverletzungen

berüchtigt ist und im

Ruf steht, dass ein Menschenleben angesichts

der Bevölkerung von 1,4 Milliarden

nicht viel zählt, gibt es Proteste. Mehrere

Taxifahrer haben dem FAZ-Reporter berichtet,

es habe Proteste in Wuhan vor dem

Rathaus gegeben, an dem auch der Fahrdienstanbieter

Didi beteiligt gewesen sei.

Man sei besorgt um Geschäft und Arbeitsplätze.

Eine lokale Gewerbevertretung habe

in einem offenen Brief beklagt, die Robotaxis

nähmen den Taxifahrern die Jobs weg.

Ein generelles Problem, das sich überall

zeigt, wo fahrerlose Autos unterwegs

sind, und dem man auch in Europa mit

Sorge entgegenblickt, ist auch dem FAZ-

Autor in Wuhan aufgefallen: Da künstliche

Intelligenz zum Steuern fahrerloser

Autos nicht in allen Situationen so reagieren

kann wie ein Mensch am Steuer, fahren

die Geisterautos oft übervorsichtig wie

unsichere Fahranfänger und lassen sich z.

B. von dreisten Fußgängern widerstandslos

ausbremsen bzw. zum Stehenbleiben

zwingen. In der Reportage erzählt ein Taxifahrer,

wie sich zwei Robotaxis gegenseitig

blockiert hätten, so dass die Fahrgäste im

Auto eingesperrt waren, bis ein Techniker

FOTOS: Screenshots Baidu

38 4. QUARTAL 2024 TAXI


TAXI INTERNATIONAL

der Betreiberfirma kam. Ein anderes Mal

hätten die fahrerlosen Taxis kleine Zäune,

die die Fahrbahnen voneinander trennen,

im Regen nicht mehr erkannt.

In totalitär regierten Staaten geht vieles

schneller als in Demokratien, da rechtsstaatliche

Genehmigungsverfahren mit

Abstimmungs-, Einspruchs- und Klagemöglichkeiten

und ähnliches entfallen. Ebenso

nehmen Regimes wie das chinesische

viel stärkeren Einfluss darauf, worüber in

den Medien berichtet wird und worüber

nicht. So räumt der FAZ-Autor ein, dass die

Erzählungen der Wuhaner Taxifahrer sich

kaum überprüfen lassen, auch weil Berichte

über Unfälle von autonomen Autos und

Beiträge in den sozialen Medien zensiert

werden. Doch nahezu alle Taxifahrer, mit

denen er sprach, hätten von Problemen mit

den Robotaxis berichtet. Zudem seien nach

Beobachtung der Taxifahrer seit bestimmten

Vorfällen merklich weniger autonome

Autos unterwegs. Ins Stadtzentrum dürften

diese derzeit gar nicht fahren.

Auch als Fahrgast im fahrerlosen Taxi

beobachtet der Autor: „Das Auto fährt zu

zurückhaltend. Man fühlt sich zurückversetzt

in die eigenen ersten Fahrstunden:

Ein nervöser Fahranfänger, der sich

panisch an die Regeln hält. In China stört

das noch viel mehr, als das anderswo der

Fall wäre: Der Verkehr ist bis heute wilder

und ungeordneter als etwa in Deutschland.

Nur wer drängelt, kommt vom Fleck.“

Ansonsten sei die Fahrt recht komfortabel,

wenn auch langsam, gewesen.

GÜNSTIGER ALS WETTBEWERB

Die Nutzung fahrerloser Taxis wird den

Fahrgästen in China mit günstigen Fahrpreisen

schmackhaft gemacht. Er sei zwar

höher gewesen als in den „chinesischen

Parteimedien“ angegeben, jedoch günstiger

als in normalen Taxis oder Didi-Mietwagen.

Dennoch seien die Taxifahrer mehrheitlich

nicht so besorgt wie der eingangs erwähnte

aufgebrachte Fahrer, da die bisher vergleichsweise

geringe (dreistellige) Anzahl

der Robotaxis das Geschäft der Taxis und

Mietwagen (eine fünfstellige Anzahl) noch

nicht merklich beeinflusse. Das asiatische

Google-Pendant Baidu hat zwar angekündigt,

die Anzahl bis Ende 2024 auf 1.000

fahrerlose Taxis in Wuhan zu erhöhen,

doch seien diese immer noch zu „schlecht

und langsam“ für Fahrgäste, die in Eile

sind. Unter Zeitdruck habe man „für das

defensive Fahrverhalten keinen Nerv“.

Szene aus einem

Werbe video der

Firma Baidu

Weniger gelassen scheinen die Taxifahrer

das Problem in anderen Teilen des riesigen

Landes zu sehen, die der FAZ-Autor bereist

hat. In Großstädten weiter westlich sei von

geplanten Protest- und Blockadeaktionen

die Rede, zu denen Fahrer sich auf dem chinesischen

Whatsapp-Pendant Wechat verabredet

hätten.

Auch in Wuhan machen die Fahrer

sich keine Illusionen: Klar sei, dass es

eine Frage der Zeit ist, bis die Autos besser

fahren und dann auch wieder im Zentrum

eingesetzt werden. „Wenn die es in

zwei, drei Jahren noch einmal versuchen,

gehen wir auf die Barrikaden“, so ein Taxifahrer.

ar

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TAXI 4. QUARTAL 2024

39


TAXI INTERNATIONAL

MARKT-

LIBERALISIERUNG:

DAS SCHEITERN EINER

LEICHTSINNIGEN IDEE

Per Deregulierung wollte Finnland den Ablauf der Personenbeförderung dem

Markt überlassen. Doch statt von fairem Wettbewerb wird der Taxiverkehr jetzt

von kriminellen Clans dominiert.

Für eine umfassende Reportage hat

Yleisradio, die öffentlich-rechtliche

Rundfunkanstalt Finnlands, die

dort nur Yle genannt wird, Ende letzten

Jahres eine Reihe von Straftaten wie Drohungen

und Gewalt aufgedeckt. Yle interviewte

zehn Taxifahrer, die im Großraum

Helsinki für größere, etablierte Gesellschaften

wie Taksi Helsinki oder Lähitaksi arbeiten.

Hintergrund: Als die Regierung 2018

den Personenbeförderungsmarkt liberalisierte,

bestand Zuversicht, dass der Markt

das Geschäft regeln würde. Eingetreten ist

eher das Gegenteil: Es herrschen zum Teil

wildwestartige Zustände. Einige kriminelle

Taxibetreiber haben die Stadtgebiete aufgeteilt

und bedrohen Kollegen an den Halteplätzen.

In der Yle-Reportage wird Klartext

gesprochen. „Ich weiß, wo du wohnst. Ich

verfolge dich schon seit Langem. Wenn du

noch einmal hierherkommst, bringe ich

dich um.“ Dies ist eine der Drohungen, die

Aleksi, ein Taxifahrer aus der Hauptstadtregion,

an einem Taxistand in Helsinki,

wo er üblicherweise Fahrgäste aufnimmt,

erhalten hat. Man habe versucht, ihm ins

Gesicht zu treten.

Die Drohungen und Gewalttaten erfuhr

er nicht von Fahrgästen, sondern von anderen

Taxifahrern. Aleksi möchte nicht mit

seinem echten Namen genannt werden, da

er um seine Sicherheit fürchtet. Alle zehn

von Yle Befragten haben angegeben, dass

sie auf unterschiedliche Weise bedroht wurden,

als sie versuchten, einen „falschen“

Bereich zu befahren. Fahrer von „Schurkentaxis“

– also Taxis, die nicht von bekannten

Taxiunternehmen betrieben werden – hätten

begonnen, Helsinki in territoriale

FOTO: Pixabay

40

4. QUARTAL 2024 TAXI


TAXI INTERNATIONAL

Taxihalteplatz am

Hauptbahnhof von Helsinki

Die finnische

Entwicklung sollten

neoliberale Politiker

in Deutschland

und Österreich,

die den Taximarkt

liberalisieren

möchten, als

Warnung verstehen.

FOTO: Axel Rühle

Gebiete aufzuteilen. Die Betreiber versuchen,

andere daran zu hindern, auf die von

ihnen kontrollierten Taxistände zu fahren.

„In den letzten drei Jahren haben diese

unseriösen Taxifahrer bestimmte Bereiche

übernommen, beispielsweise rund um den

Hauptbahnhof, das Einkaufszentrum Tripla

und einige Nachtclubs. Sie haben ihre

eigenen Regeln und Kartelle“, sagt Aleksi.

„Ich habe aus Sicherheitsgründen aufgehört,

Taxi zu fahren. Als meine Tochter mit

Vergewaltigung und Mord bedroht wurde,

beschloss ich, den Job aufzugeben“, sagt

Kimmo. Auch er sprach mit Yle nur unter

der Bedingung der Anonymität.

FRAGWÜRDIGE METHODEN

„Es ist eine traurige Situation“, sagt Mikael

Kaasinen, der seit den 1990er-Jahren

Taxi fährt, über das Verhalten einiger Taxifahrer

rund um den Hauptbahnhof. „Es ist

ein Basar, der mich so anwidert, dass ich

nicht mehr dorthin fahre. Letztens war vor

mir ein Block aus Autos und ich konnte

weder rein noch raus. Nach einer Weile

konnte ich hinein, aber ich wurde daran

gehindert, meine Arbeit zu tun.“ Kaasinen

bemerkt, dass sich rund um Bahnhof ein

Warteschlangensystem für Fahrer entwickelt

hat, das, wie er es formuliert, mit

„fragwürdigen Mitteln“ betrieben wird.

Seine Beobachtungen werden von den

anderen interviewten Fahrern bestätigt.

In einer Filmreportage über die Zustände

im Taxigewerbe musste Yle die Gesichter

der Kunden und Fahrer sowie die Autokennzeichen

unkenntlich machen. Die

Fahrer berichteten, dass ein Kunde, wenn

er sich dem Stand nähert, von einem „Steward“

empfangen wird, der ihn zu einem

bestimmten Wagen führt. Das ist in einem

Video zu sehen. „Wenn ein Kunde versucht,

dieses System zu umgehen, und sich beispielsweise

für ein Markentaxi entscheidet,

gibt es viel Geschrei und Beschwerden“, so

Annukka, eine erfahrene Taxifahrerin. In

Finnland haben Kunden wie in Deutschland

das Recht, am Halteplatz das Taxi frei

zu wählen.

Auch Annukka bat aus Sicherheitsgründen

um Anonymität. Die ständigen Konflikte

und die unangenehme Atmosphäre

am Bahnhof und an den Tripla-Standplätzen

hätten dazu geführt, dass sie beide

Bereiche bewusst meidet. „Es würde mich

nicht überraschen, wenn dort jemand versehentlich

rückwärts in mein Auto fahren

würde. Ich wurde am Bahnhof gefragt, was

zum Teufel ich hier mache. Ich habe ganz

sachlich geantwortet, dass ich genau das

Gleiche versuche wie die anderen, nämlich

meinen Lebensunterhalt zu verdienen.“

Andreas Grönman von der Polizeibehörde

Helsinki sagte, die Probleme in der

Taxibranche hingen mit der explosionsartigen

Zunahme der Zahl der Taxifahrer nach

der Marktliberalisierung 2018 zusammen.

„Diese Bedrohungen könnten Ausdruck des

verschärften Wettbewerbs sein“, so Grönman.

Die Polizei sei auf das widerrechtliche

Warteschlangensystem am Hauptbahnhof

aufmerksam geworden. „Wir haben eine

Art Allianz im kleinen Maßstab beobachtet,

die auf gegenseitigem Einverständnis

zu beruhen scheint.“ Das hat auch Taxifahrerin

Leena beobachtet. „Es gibt eindeutig

ein oder zwei Leute, die andere herumkommandieren.

Ich denke, das könnte ein Hinweis

auf Clankultur oder mafiaähnliches

Verhalten sein, auch wenn nicht auszuschließen

ist, dass den Personen die Autos

gehören.“ Leena bat ebenfalls um Anonymität.

Annukka sah einmal einen Mann am

Bahnhofshalteplatz, der Geld von Taxifahrern

afrikanischer Herkunft einforderte,

aber keinen der anderen Fahrer ansprach.

GEWALT GEGEN FRAUEN

Viele der interviewten Taxifahrerinnen und

-fahrer sprachen auch von Drohungen und

Gewalt gegen Frauen im Taxigewerbe,

da runter ein Übergriff im Sommer 2022:

Leena wurde brutal ins Gesicht geschlagen.

„Ich habe lange gebraucht, um mich von

dem Angriff zu erholen.“ Sie sei an alle

möglichen Beschimpfungen und Beleidigungen

gewöhnt, aber körperlich angegriffen

zu werden, und das von einem

männlichen Kollegen, habe ihr Sicherheitsgefühl

wirklich erschüttert. Die polizeilichen

Ermittlungen dauern noch an. Nach

Yle-Informationen fährt der mutmaßliche

Angreifer noch immer Taxi.

Annukka erzählte Yle, wie sie am Bahnhof

einmal den hinteren Bereich ihres Auto-

Innenraums putzte, als plötzlich jemand

die Tür heftig zuschlug, sodass sie eingeklemmt

wurde. „Sie hassen mich wie die

Pest. Natürlich sehe ich es nicht als Problem,

dass ich eine Frau bin und Taxi fahre.

Aber für manche Leute scheint das ein großes

Problem zu sein“, sagte Annukka.

Laut Sylvia Akar, Dozentin für Nahostund

Islamwissenschaften an der Universität

Helsinki, vertreten einige der konservativeren

Interpretationen des Islam die Ansicht,

„dass es Berufe gibt, die für Frauen geeignet

sind oder die nicht für Frauen geeignet

sind“. Taxifahrer sei ein Beruf, in dem

man männliche Kunden bedienen muss

und auf sich allein gestellt ist. „Nicht jeder

hält das für einen wünschenswerten oder

geeigneten Job für eine Frau“, erklärte u

TAXI 4. QUARTAL 2024

41


TAXI INTERNATIONAL

Akar und fügte hinzu, dass es von manchen

als Eindringen einer Frau in männliches

Territorium angesehen werde. „Es

gibt Anzeichen für eine Verschärfung der

Auslegung des Islam in einigen Teilen der

muslimischen Bevölkerung. Im Vergleich

zur Situation vor einigen Jahrzehnten gibt

es heute einen viel strengeren Umgang mit

den Regeln des Islam. Natürlich gilt das

nicht für alle Muslime“, so Akar.

Alle von Yle interviewten Taxifahrerinnen

sagen, sie seien es gewohnt, mit unterschiedlichen

„Namen“ angesprochen zu

werden. „Ich bin mal eine Hure, mal eine

Rassistin, mal eine rassistische Hure, mal

ein Affe. Aber ich lasse mich nicht zum

Aufgeben bringen. Ich fahre zum Beispiel

immer noch den Bahnhofsvorplatz an. Sie

geben sich nicht mehr viel Mühe, mich

zu schikanieren“, berichtet Leena. Tuula

erzählte Yle dagegen, man habe sie beleidigt,

weil sie eine Frau ist. „Mir wurde zum

Beispiel gesagt, ich sei eine Hure und ich

wisse nicht, wer der Vater meiner Kinder

ist“, sagte sie.

Laut Polizei ist es eine kleine Gruppe

unter den Taxifahrern, die für die großen

Probleme verantwortlich ist. Auf Rundfunk-

Anfrage konnte die stellvertretende nationale

Polizeikommissarin Sanna Heikinheimo

vom nationalen Polizeirat nicht erklären,

warum die Behörden Schwierigkeiten hatten,

die Situation unter Kontrolle zu bringen.

„Das ist eine gute Frage. Mehrmals

im Jahr führt die Polizei gemeinsam mit

Taxi in Helsinki: Das

Problem ist öffentlich

kaum sichtbar.

Hauptsitz

der Rundfunkanstalt

Yle in

Helsinki

den Taxibehörden, der Traficom [finnische

Verkehrs- und Kommunikationsbehörde,

Anm. d. Red.] und dem regionalen staatlichen

Verwaltungsbüro gemeinsame Kontrollen

durch. Probleme treten auf, obwohl

die Hauptstadtregion für die Behörden in

Bezug auf die Kontrollen ein vorrangiges

Gebiet ist.“

KEIN RASSISMUS

An den Taxiständen in Tripla und am

Hauptbahnhof gibt es eine hohe Anzahl von

Fahrern mit Migrationshintergrund, was

einige Fahrer zu der Frage veranlasst, ob

die Behörden aus Angst vor Rassismusvorwürfen

zögern, einzugreifen. „Das ist eine

sehr seltsame Anschuldigung. Wir nehmen

alle möglichen Leute ins Visier, von betrügerischen

Taxifahrern bis hin zu Fahrern

mit somalischem und nahöstlichem Hintergrund,

wenn sie sich nicht an das Gesetz

halten“, sagte Heikinheimo. Der Präsident

der Taxivereinigung, Tuomo Heino, merkte

an: „Es gibt überall Probleme, aber besonders

mit diesen betrügerischen Taxis. Einwanderer

sind ein wichtiger Teil der

Taxibranche und in der Regel sind sie gute

Fahrer und Arbeiter. Eine kleine Zahl von

ihnen verursacht jedoch Probleme, die auch

den Ruf der seriösen Fahrer mit Migrationshintergrund

schädigen.“

Fred Kibet, ein Taxifahrer mit Migrationshintergrund,

stimmt dieser Ansicht

zu. Er sagte Yle, er sei besorgt, dass das

Verhalten einer kleinen Zahl von Fahrern

mit Migrationshintergrund Auswirkungen

auf die breitere Gemeinschaft der Fahrer

haben könnte. „Während sie stundenlang

am Taxistand warten, könnten Kunden das

Auto eines finnischen Fahrers wählen, nur

weil es als sicherer wahrgenommen wird.

Meine Frage ist, wer kann uns Afrikanern

helfen, der finnischen Gesellschaft bewusst

zu machen, dass die Mehrheit von uns sich

an Recht und Gesetz hält?“

Juha Pentikäinen, Geschäftsführer der

Genossenschaft Taksi Helsinki, bestätigt,

dass der Sektor vor vielen Herausforderungen

stehe, die die Interviewpartner in

dem Yle-Artikel beschreiben. „Wir haben

Leute, die Angst haben, zu arbeiten. Oder

wenn sie es tun, wird ihnen gesagt, dass

sie verprügelt und getötet werden. Aber

Finnland ist ein Land, das als Rechtsstaat

gilt und in dem man sicher leben sollte.“ Er

fragt sich, wie es so weit kommen konnte,

ohne dass die Behörden eingriffen. „Es ist

Unwille oder Unfähigkeit oder eine Kombination

aus beidem. Es könnte ein Problem

der Arbeitsteilung oder der Verantwortung

sein: Die Polizei ist für die Strafverfolgung

und Verkehrskontrolle zuständig,

die Traficom ist für die Qualitätskontrolle

des Taxisektors zuständig. Andere Probleme

des Sektors scheinen niemanden zu

betreffen.“

Pentikäinen stellt Parallelen zu anderen

Ländern fest: „Auch in Dänemark herrschte

nach der Liberalisierung des Taxisektors

Chaos. Doch die politischen Entscheidungsträger

beschlossen, das zu korrigieren. Auf

der Kopenhagener Polizeiwache gibt es acht

Polizisten, die nichts anderes tun, als den

Taximarkt und seine Regeln zu überwachen

– anders als hier in Finnland“, sagte

Pentikäinen.

Ob die Probleme in Helsinki mit mehr

Polizeibeamten in den Griff zu bekommen

sind, erscheint allerdings fraglich, sind sie

doch nur die Spitze des Eisbergs. ar

EINSICHT IN EINEN POLITISCHEN FEHLER

2018 liberalisierte die finnische Regierung den Personenbeförderungsmarkt,

was zu einer erheblichen Lockerung der

Vorschriften führte. Die Hürden für Taxiunternehmer wurden

wesentlich niedriger. Fahrer müssen nicht mehr an einer

obligatorischen Schulung teilnehmen, sondern nur noch eine

Prüfung ablegen.

Laut Steuerbeamten gibt es in der finnischen Taxibranche

heute „Phänomene der Schattenwirtschaft“, Inkompetenz

sowie „Gleichgültigkeit gegenüber Verpflichtungen“ , sagt

Tarja Valsi, stellvertretende Direktorin der Steuerverwaltung.

Sie fordert Fahrgäste auf, sich Quittungen geben zu lassen

und sofort zu prüfen. Weigerungen der Fahrer seien ein verräterisches

Zeichen für Graumarktgeschäfte. Schwarzarbeit

sei ein häufiges Anzeichen für die Schattenwirtschaft in der

Branche.

Nun will die Regierung das Taxigewerbe neu regulieren.

Vorschriften sollen verschärft werden, dazu sind strengere

Hintergrundüberprüfungen der Bewerber um eine Taxilizenz,

zusätzliche Ausbildungsanforderungen sowie eine klarere

Preisgestaltung geplant. ar

FOTOS: Axel Rühle

42

4. QUARTAL 2024 TAXI


MÜNCHEN

INKLUSIONS-

FÖRDERUNG

FÜR ALLE

Münchner Mietwagenbetriebe sind von

der Inklusionstaxiförderung teilweise

ausgeschlossen. Jetzt haben sie eine

Petition eingereicht.

MINDESTENTGELT-

FORDERUNG VON

ALLEN

Das Münchner Taxigewerbe unterstützt

einen Antrag im Stadtrat auf

zeitnahe Einführung eines Mindesttarifs

für Mietwagen.

Umrüstpflicht trotz Krise: Einige Paragrafen des Personenbeförderungsgesetzes

werden von Behörden unterschiedlich

ausgelegt. Paragraf 64c, der regelt, dass

jedes 20. Taxi im Betrieb ein Inklusionstaxi sein muss, sorgt in

München für Aufregung.

Die Stadt hat vor Jahren eine großzügige Inklusionstaxiförderung

ins Leben gerufen, von der aber Mehrwagenbetriebe

mit mehr als 20 Taxis erst ab dem zweiten Inklusionstaxi

profitieren.

Die Münchner Unternehmer haben das zunächst zähneknirschend

zur Kenntnis genommen. 16 Inklusionstaxis

wurden deshalb ohne Förderung auf die Straße

gebracht. Weil aber für die Inklusionsfahrten auf

absehbare Zeit kein Zuschlag vorgesehen ist, funktioniert

das Inklusionstaxi in München nicht: Die teils

langen Anfahrten machen die Rollstuhlbeförderungen

unwirtschaftlich. In der Petition wird deshalb die

Förderung auch des ersten Inklusionstaxis gefordert.

Sie wurde von Horst Wiegand

im Maximilianeum,

dem Sitz des Bayerischen

Landtags, übergeben. Wiegand

ist Inklusionsbeauftragter der

IsarFunk Taxizentrale und nimmt

auch an Gesprächen mit Münchner

Stadtpolitikern teil, um für eine

einheitliche Förderung und für

einen Zuschlag für Rollstuhlfahrten

zu kämpfen. Wie die Reaktionen

der Politiker aussehen werden, wird

Horst Wiegand mit

der Petition

sich in den kommenden Wochen

zeigen.

sg

NOCH MEHR

MÜNCHNER

TAXITHEMEN

In einer gemeinsamen

Erklärung fordern der

Taxi-Verband München,

die Taxi München eG, die

IsarFunk Taxizentrale, der

Landesverband Bayerischer

Taxi- und Mietwagen-Unternehmer

und der Taxi- und

Mietwagendienstleister

Free Now schnellstmöglich

Taxler fordern rotes Licht für

Dumpingpreise in Mietwagen.

einen Mindesttarif für Mietwagen in München, wie es

die Regierungsfraktionen im Stadtrat beantragt haben.

München habe mit Taxi-Festpreisen eine Vorreiterrolle

eingenommen, so die Gewerbevertreter. Auf diesem

Erfolg dürfe man sich nicht ausruhen. Es sei

lediglich der erste von zwei notwendigen Schritten.

Die Einführung des Mindestbeförderungsentgelts für

Mietwagen gemäß Paragraf 51a PBefG müsse zwingend

folgen.

Gregor Beiner, Vorstandsmitglied des Taxiverbands

München und des Bundesverbands Taxi und Mietwagen,

bekräftigt: „Die Taxifestpreise mit Tarifkorridor

laufen ins Leere, wenn die Preise weiterhin systematisch von

internationalen Mietwagenplattformen unterboten werden.“

Es sei notwendig, so die Autoren der Erklärung, die Mindestpreise

„zum frühestmöglichen Zeitpunkt“ einzuführen. Der Blick

nach Berlin zeige, welche verheerenden Zustände durch ungleichen

Wettbewerb entstehen könnten.

Man sei zuversichtlich, dass die Stadtverwaltung dem Antrag

nachkommen werde. Trotz der rechtlichen und bürokratischen

Herausforderungen sei man überzeugt, dass München erneut

seiner Vorreiterrolle gerecht werden könne.

ar

FOTOS: TVM, Taxi Times

TAXI 4. QUARTAL 2024

43


HAMBURG

KLEINE FACHKUNDE

AUF EIGENE FAUST

Hamburgs Bürgerschaft hat eine eigene

Umsetzung der kleinen Fachkunde

beschlossen. Pläne dazu sollen bis

Jahresende erarbeitet werden.

LAGEBERICHT AUF BA-

SIS DER FISKALDATEN

Hamburgs Verkehrsaufsicht hat mal

wieder einen Bericht zur Lage des

Hamburger Taxigewerbes veröffentlicht.

E-Taxis rechnen sich.

Seit 1. August 2021 müssen künftige Taxi- und Mietwagenfahrer

beim Antrag auf einen Personenbeförderungsschein

anstelle einer Ortskunde eine kleine

Fachkunde nachweisen. Da deren Inhalte allerdings vom zuständigen

Verkehrsministerium noch nicht bestimmt waren, hatten

viele Bundesländer als Übergangsregelung die Erlaubnis zur

Personenbeförderung auch ohne Fachkundenachweis erteilt.

Auch nach über drei Jahren gibt es noch immer

keine verbindlichen Vorgaben für eine kleine Fachkunde.

Lediglich ein Fragenkatalog wurde bisher auf Bundesebene

ausgearbeitet. Dieser befindet sich seitdem

in der Abstimmung mit den Ländern und den Gewerbeverbänden.

Bis dies abgeschlossen ist, will Hamburg

nun aber nicht mehr länger tatenlos zusehen. Deshalb

hat die Hamburger Bürgerschaft auf Antrag der

SPD und der Grünen und mit Unterstützung nahezu

aller Oppositionsparteien (nur die AfD war dagegen)

im Sommer 2024 die Hamburger Verkehrsbehörde

ermächtigt, bis Jahresende eine eigene Prüfung zum

„Nachweis der Fachkunde“ umzusetzen. Man solle sich dabei

am bereits erarbeiteten Fragenkatalog des Bundesverkehrsministeriums

orientieren.

jh

Die Gewerbevertreter Jan Grupe (vordere Reihe, 4. v. r.) und

Jan Weber (hintere Reihe, 3. v. r.) mit weiteren Taxiunternehmern

und den SPD-Politikern Ole Thorben Buschhüter (ganz links)

und Ali Şimşek (daneben)

NOCH MEHR

HAMBURGER

TAXITHEMEN

Hamburgs

E-Taxis sind

leistungsfähig

und wirtschaftlich.

Ausgewertet wurden Daten, die unter Zuhilfenahme

der in Hamburg vorgeschriebenen

INSIKA-Taxameter automatisiert erfasst und

gesichert werden. Dabei wurde zwischen Verbrennerund

E-Taxis unterschieden.

Die aktuelle Auswertung hat einen ganz besonderen

Blick auf die Fragestellung geworfen, wie sich der

Antrieb des Taxis (Verbrenner oder E-Taxi) auf die Kennzahlen

auswirkt. Die Zahlen sprechen eine eindeutige

Sprache. In fast allen Bereichen, sei es die durchschnittliche Tourenanzahl

pro Schicht (10,84 Touren E-Taxi, Verbrennertaxi 9,72

Touren), der Besetztanteil (33 Prozent E-Taxi vs. 30 Prozent) oder

der Umsatz, kann sich das E-Taxi gegenüber dem Verbrenner-Taxi

behaupten. Beispielsweise liegt der Nettoumsatz eines E-Taxis

mit 28,31 Euro ca. 4,30 Euro über dem Nettoumsatz eines Verbrennertaxis.

Aus den Kennzahlen geht aber auch hervor, dass diese Werte

erzielt wurden, obwohl die E-Taxis mit 8,45 Stunden pro Schicht

im Vergleich zum Verbrenner (8,59 Stunden/Schicht) sogar ein

wenig kürzer auf der Straße waren.

Unterm Strich muss man zu dem Schluss kommen, dass in

Hamburg die E-Taxis sogar intensiver als Verbrenner-Taxi eingesetzt

werden und genauso leistungsfähig sind, aber gleichzeitig

die Umwelt schonen.

sg

VERGLEICH MIT BERLIN: HAMBURGER MIT 40 PROZENT MEHR UMSATZ

Sowohl Hamburger wie auch Berliner Taxis sind verpflichtet,

ihre Umsätze per Fiskaltaxameter manipulationssicher abzuspeichern.

Viele Taxibetriebe nutzen dafür

das System einer Berliner Softwarefirma.

Diese wiederum veröffentlicht anonymisiert

sowohl die Tagesumsätze der Berliner

als auch der Hamburger Taxis.

Eine Berliner Taxiunternehmerin hat auf

Basis dieser Vergleichszahlen die durchschnittlichen

Umsätze von Berliner und

Hamburger Taxifahrern für den Zeitraum

2024, insgesamt 538 Tage, gegenübergestellt. Ihr Ergebnis:

Im Schnitt wird im Hamburger Taxigewerbe zwischen 40 und

47 Prozent mehr Umsatz erzielt als in

der Bundeshauptstadt mit ihrem Uberund-Bolt-Problem.

Während ein Berliner

Taxifahrer im genannten Zeitraum im

Durchschnitt 19,71 Euro Umsatz pro Stunde

erwirtschaften konnte, waren es bei seinen

Hamburger Kollegen 27,60 Euro. Nur an

zwei Tagen im Gesamtzeitraum lag der

durchschnittliche Umsatz in Berlin höher

von Anfang Januar 2023 bis Ende August

als in Hamburg.

ar

FOTOS: Ali Şimşek, BVM Hamburg, Axel Rühle

44 4. QUARTAL 2024 TAXI


BERLIN

ILLEGALE

MIETWAGEN

FAHREN WEITER

Obwohl in Berlin über 1.600 illegale

Mietwagen aus dem Verkehr gezogen

wurden, sind die Kriminellen weiter

aktiv. Der Politiker Tino Schopf spricht

von organisierter Kriminalität.

MIETWAGEN-

MINDESTTARIF

ERST 2025

Der Amtsschimmel galoppiert auch in

den obersten Landesbehörden langsam.

Dabei hält Hermann Waldner vom

BVTM eine juristisch wasserdichte

Lösung gar nicht für zwingend nötig.

FOTOS: Axel Rühle (3), SenMVKU Marc Vorwerk

Eine neue rbb-Recherche zeigt, wie illegale Mietwagenunternehmen

agieren. An zehn von 15 Betriebssitzen,

die die Journalisten aufsuchten, war niemand anzutreffen

bzw. die Unternehmen gab es dort nie. Am offiziellen

Betriebssitz eines Mietwagenunternehmens im Ortsteil Altglienicke

mit 31 Fahrzeugen, die von Bolt, Bliq, Uber und Free Now

vermittelt werden, fanden die Reporter stattdessen eine Art

Schrottplatz vor – ohne Stellplätze, ohne Pausenraum und ohne

Disponent.

Möglich gemacht hat so etwas offenbar die Genehmigungsbehörde,

der früher häufig der schriftliche Nachweis in Form

eines Mietvertrags für die Erteilung von Mietwagenlizenzen

ausgereicht habe.

Free Now, Uber, Bolt und nun

auch noch Bliq: Jede Plattform

ist den Kriminellen willkommen.

Der Berliner SPD-Verkehrspolitiker Tino Schopf

konnte nach Aktendurchsicht weitere Vergehen wie

Steuerhinterziehung sowie fehlende Versicherungen

oder Krankenkassenzahlungen feststellen. „Diese

Unternehmen werden gegründet mit dem Ziel, den

Staat zu betrügen. Wir reden hier über organisierte

Kriminalität.“

Die Behörde will

bis Jahresende mit

den „Geisterfirmen“

aufräumen. Bislang haben

113 Überprüfungen zum

Widerruf von 25 Genehmigungen

geführt. Der rbb konnte

aber bereits einige Fahrzeuge

ermitteln, die trotz Verbots

weiter Fahrgäste beförderten.

sg

Hico_04-2016.qxp_Layout 1 06.04.16 10:04 Seite 1

NOCH MEHR

BERLINER

TAXITHEMEN

Kristian Ronneburg, Ute Bonde,

Hermann Waldner

Der Berliner Senat

will seit Langem

Mindestbeförderungsentgelte

für Mietwagen

einführen, wie die

Stadtverwaltung von Leipzig

und das Landratsamt

Lörrach es bereits taten.

Gewerbevertreter in

ganz Deutschland fordern

seit Langem solche

Maßnahmen. Die seit Ende Mai amtierende

Verkehrssenatorin Ute Bonde, Nachfolgerin der

zurückgetretenen Manja Schreiner, hatte noch für dieses

Jahr Mindesttarife angekündigt.

Der Berliner Senat hat auf Anfrage des Verkehrspolitikers

Kristian Ronneburg bekannt gegeben, dass

die Ausarbeitung eines beschlussfähigen Entwurfs

vorbereitet wird. Die geplante Allgemeinverfügung soll

bis zum Jahresende vorgelegt werden. Dass die Umsetzung

2024 somit nicht mehr zu erwarten ist, kritisierte

Ronneburg im Parlament scharf.

Taxi-Deutschland-Berlin-Chef und Bundesverbands-

Vizepräsident Hermann Waldner mahnt zur Eile: „Wenn die

Bedenkenträger die Oberhand gewinnen, verliert das Taxigewerbe.“

Das Taxigewerbe könne nicht warten, bis vielleicht in

einigen Jahren eine wasserdichte Lösung gefunden werde. „Dann

ist nämlich niemand mehr da, der davon profitieren würde.“ Es

gehe um „bezahlbare Mobilität für alle“. Im Unterschied zu den

Mietwagenbetreibern garantiere die stark regulierte Taxibranche

stadtweit Mobilität.

ar

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TAXI 4. QUARTAL 2024

45


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WEITER

GEHT’S AUF

DER WEBSITE

Der Großteil der Texte der vorangegangenen 43 Seiten sind Exklusiv-Seiten und somit

keine Zweitverwendungen aus bereits erschienenen Web-Beiträgen. Mit der Fülle

an Themen, die wir in diesem Jahr auf der Taxi Times-Website veröffentlicht haben,

hätte man wahrscheinlich ein einhundert Seiten dickes Magazin füllen können.

Nachfolgend ein Überblick über die wichtigsten Themen der letzten Wochen.

Einfach die QR-Codes scannen und unter www.taxi-times.com weiterlesen.

Festpreise in Frankfurt

Auf Anregung von Annette Rinn, der

Dezernentin für Ordnung, Sicherheit

und Brandschutz, hat der Magistrat der

Stadt Frankfurt am Main Ende September

beschlossen, den im Verkehrsraum

Frankfurt tätigen Taxis die Vereinbarung

von Festpreisen bei Fahrten auf vorherige

Bestellung im sogenannten „Tarifkorridor“

zu genehmigen. Der Korridor

definiert sich an den

Kilometerpreisen.

Uber breitet sich immer mehr aus

Es vergeht nahezu keine Woche, in der

Uber oder auch Bolt medienwirksam

den Start ihres Dienstes in einer anderen

Stadt verkünden. Zuletzt war dies in

Freiburg, Leipzig oder auch

Regensburg der Fall. Unsere

Berichte dazu können

Sie über diesen CR-Code

nachlesen:

Meist geht solchen offiziellen Starts eine

umfangreiche Werbeakquise voraus,

bei der Uber die örtlichen Taxibetriebe

anschreibt und Kooperationen anbietet.

So auch in Thüringen

und Sachsen-Anhalt. Der

dortige Taxiverband warnt

eindringlich.

JEDEN DIENSTAG:

Diebe werden immer dreister

Immer wieder tauchen in den

Polizeiberichten Nachrichten von

bestohlenen Taxifahrern auf. Ein

besonderes dreistes Muster war dabei

im niedersächsischen Hildesheim zu

beobachten. Wir beschreiben die Tat

und auch andere Raubmethoden an

Taxifahrern und geben Tipps, wie man

den Tätern keine Beute-

Chance gibt.

Die Taxiwelt im Taxi Times-Newsletter.

Hier geht’s zur Anmeldung:

Kartenzahlung und die Vorteile

Fragt man Uber-Fahrgäste, was sie an

dem Fahrdienst schätzen, ist es neben

dem günstigeren Preis in erster Linie

die einfache Bezahlmöglichkeit. Bezahlt

wird bereits in der App, Bargeld ist nicht

mehr nötig. Demgegenüber stehen

Taxifahrten, bei denen die bargeldlose

Bezahlung noch viel zu oft verweigert

wird. Dabei hätte die

Kreditkartenakzeptanz doch

viel mehr Vorteile, als nur

gleichwertig mit Uber zu sein.

IMPRESSUM

Verlag

taxi-times Verlags GmbH

Gartenstraße 12

84549 Engelsberg, Deutschland

Telefon: +49 (0)8634/ 260 85 77

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Grafik & Layout

Katja Stellert (Artdirektion),

Ivan Cottrell

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Taxi Times DACH erscheint seit 2016

Erscheinungsweise 4 x pro Jahr

Heftpreis: 6,80 €, Jahres-Abo: 66 € (inkl. MwSt.

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Weitere Taximagazine aus dem Taxi-Times-Verlag:

Taxi Times München

46 4. QUARTAL 2024 TAXI



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