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jugendliche Outsider Petra Dreier, Michael Hanousek - Stadt Ratingen

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Kultfaktor<br />

move your mind<br />

Jugendkulturjahr 2007<br />

in <strong>Ratingen</strong>


Jugendreporter–<br />

die Online-Redaktion<br />

Cornelia Wilke; verschiedene Orte<br />

Jugend macht Radio<br />

Sebastian Palm; Radiothek <strong>Ratingen</strong><br />

Im Rahmen des Bürgerfunks berichtete Radio Neanderthal<br />

in vier einstündigen Sendungen über das Jugendkulturjahr.<br />

Auch diese Sendungen machten<br />

Jugendliche selbst, wählten Themen aus, luden<br />

Gäste ein, führten Interviews. „Wir kamen da total<br />

ohne Zwang hin, konnten uns ausprobieren. (…) Es<br />

war eine sehr gute Erfahrung für mich.“ (Katharina<br />

Wächtershäuser)<br />

Im Rahmen des Jugendkulturjahres<br />

berichteten 20 Jugendreporter über<br />

die einzelnen Projekte. Jeder hatte die<br />

Möglichkeit, Jugendreporter zu werden<br />

– vorausgesetzt er oder sie war<br />

aufgeschlossen, kreativ und wollte berichten,<br />

Interviews führen oder fotografieren.<br />

Die Berichte wurden auf der<br />

Homepage www.kultfaktorratingen.de<br />

veröffentlicht, einige von<br />

Ratinger Zeitungen gedruckt.<br />

Die Jugendreporter hatten besondere<br />

Privilegien. Sie konnten z.B. schon<br />

während der Vorbereitungen von Veranstaltungen<br />

dabei sein, zahlten keine<br />

Eintrittsgelder und konnten mit den<br />

Verantwortlichen selber sprechen. Die<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ratingen</strong> erstellte offizielle<br />

Presseausweise für die Akteure. „Man<br />

hat halt erlebt, wie Pressefreiheit so<br />

wirklich ist.“ (Maiximilian Overfeld)<br />

Liebe Ratingerinnen und Ratinger!<br />

Wie war es denn nun – das Jugendkulturjahr? Das können die Jugendlichen,<br />

die dabei waren, wohl am besten beurteilen. Das persönliche Resumée einer<br />

Tanzschülerin steht für viele: Mitreißend, völlig neu, Perspektiven eröffnend<br />

– so empfanden viele Jugendliche die Mitarbeit an den Projekten. Bei fast<br />

allen Veranstaltungen sprang der Funke der Begeisterung über – nicht nur<br />

bei den Mitwirkenden, sondern auch bei den Zuschauern. Wer sich die Szenen<br />

des Musicals „Joseph“ oder die Gänsehaut, die die mitreißende Musik<br />

bei der Marktplatzserenade auslöste, ins Gedächtnis ruft, der erinnert sich<br />

sicher auch sofort daran, welch starkes Gefühl von „wir haben es gemeinsam<br />

geschafft“ da von der Bühne in die Zuschauerränge schwappte.<br />

Das Ratinger Jugendkulturjahr hat solch starke Erfahrungen möglich gemacht.<br />

Es hat vielen Jugendlichen die Chance gegeben zu erleben, wie erhebend<br />

es sein kann, sich zu engagieren, gemeinsam an einer Sache zu<br />

arbeiten, gemeinsam das Ergebniss zu feiern, Spaß an der eigenen Leistung<br />

zu haben. Und das allein ist ein großer Erfolg. Von vielen Jugendlichen höre<br />

ich, dass sie in bei den Projekten „Blut geleckt“ haben, dass sie weitermachen<br />

wollen, mehr Erfahrungen sammeln möchten. Das wollen wir Ihnen ermöglichen:<br />

Deshalb arbeiten wir daran, dass unter anderem Rockfestival<br />

und Beachparty wieder stattfinden können, ebenso wie Workshops für junge<br />

Filmemacher und Tänzer. Deshalb arbeiten wir daran, dass es auch nach<br />

2007 weitergeht mit einer lebendigen Jugendkultur von Jugendlichen für<br />

Jugendliche.<br />

Ich denke, wir können stolz auf das sein, was während des Jugendkulturjahres<br />

geleistet wurde, aber auch auf das, was während dieser zwölf Monate<br />

an Neuem in unserer <strong>Stadt</strong> angestoßen wurde.<br />

Bleibt mir noch, allen Mitwirkenden, den Organisatoren vor und hinter der<br />

Bühne für ihr Engagement und Durchhaltevermögen während dieses Jahres<br />

zu danken. Mein Dank geht natürlich auch an unsere Sponsoren und an die<br />

Schirmherrin des Jugendkulturjahres, Kerstin Griese.<br />

Ihr Harald Birkenkamp


Jugendkultur–<br />

warum?<br />

2007: ein Jahr der Erfahrungen, der Impulse, der<br />

Events, Ideen und Gefühle, ein Jahr, das Wirkung<br />

zeigen wird – auch in der Zukunft<br />

Wie war das Jugendkulturjahr <strong>Ratingen</strong>? Zunächst<br />

einmal war es eine neue Erfahrung, oft auch ein Experiment<br />

- nicht nur für die Jugendlichen, sondern auch<br />

für seine erwachsenen „Macher“. Denn die hatten das<br />

Ziel, die Forderung der modernen Kulturpädagogik nach<br />

einer Kultur von Jugendlichen für Jugendliche umzusetzen.<br />

Im Rückblick können alle Beteiligten stolz und<br />

zufrieden feststellen: Es ist uns voll und ganz gelungen,<br />

das Jugendkulturjahr war ein großer Erfolg. Doch<br />

in der Anfangsphase herrschte manche Unsicherheit,<br />

waren viele Fragen offen.<br />

Wie erreicht man Jugendliche zwischen 10 und 20 Jahren?<br />

Wie kann man sie einbinden? Kann man dieser<br />

Altersgruppe, die es darauf anlegt, eigene Wege zu<br />

gehen, gerecht werden? Wie stellt man sicher, dass<br />

schräge Orte, coole, spontane und eigenwillige Veranstaltungen<br />

zustande kommen, die Jugendliche begeistern<br />

und die sich von der Belehrungskultur der Schule<br />

abheben? Wie viel Verantwortung kann man Jugendlichen<br />

übertragen, wie viel Veranstaltungserfahrung erwarten?<br />

Die erwachsenen „Macher“ nahmen die Herausforderung<br />

an, den <strong>jugendliche</strong>n Eigensinn mit einer Erwachsenenprofession<br />

in Einklang zu bringen. Sie boten<br />

Jugendlichen den Rahmen, der ihnen die Entwicklung<br />

ihrer eigenen kulturellen Ideen ermöglichte. Sie fragten<br />

nach ihren Vorlieben, begegneten ihnen auf gleicher<br />

Augenhöhe. Die Zusammenarbeit mit dem Jugendrat<br />

wurde intensiviert, Jugendliche über Lehrerkontakte,<br />

Schulhofaktionen (Trommeln), über SMS, die Homepage<br />

(rund 500.000 Zugriffe) und über Mund zu Mund-Propaganda<br />

angesprochen.<br />

Was ist der Sinn von Jugendkultur? Vor allem bietet<br />

Jungendkultur Bühnen zur Selbstfindung in einer Lebensphase,<br />

in der es um die ganz persönlichen Fragen<br />

geht: „Wer bin ich? Wo will ich hin?“ Es geht um Fragen<br />

des Selbstwerts, der Anerkennung, des Ausprobierens.<br />

„Wege zum Ich“ zeigte der Tanz auf. Die Fotos<br />

von Tanzmoto oder dem Castingworkshop belegen, wie<br />

spannend diese Selbsterfahrung ist. Auch Kunst macht<br />

Selbstfindung möglich: zum Beispiel im Projekt „Mein<br />

Freund innen und außen“ oder den Bildhauer-Workshops.<br />

Ein zweiter wichtiger Aspekt von Jugendkultur: Sie<br />

bietet Jugendlichen Orientierung in der Welt. Das<br />

Theaterprojekt „Wie ein Schmetterling“ war gelebter<br />

Geschichtsunterricht. Themen wie Rassismus, Toleranz<br />

und Zivilcourage wurden für Schauspieler und Publikum<br />

hautnah spürbar. Das Kabarettfestival der ZeltZeit<br />

stellte eine Gegenkultur zur Kulturindustrie der Popikonen<br />

und Topmodels dar. Auch Literatur ermöglicht<br />

Orientierung. Schräge Orte hatte sich der Jugendrat<br />

dafür gewünscht und beeindruckende Lesungen organisiert.<br />

„Ich knall euch ab“ und „Happy Slapping“ befassten<br />

sich mit dem wichtigen Thema Mobbing.<br />

„Space and Creation“ regte musikalisch Fragen nach<br />

dem Ursprung des Lebens an. Mit Kulturveranstaltun-<br />

gen wie diesen entdeckten Jugendliche Kultur als<br />

einen Ort, an dem sie sich über ihre Werte, Ziele und<br />

Konflikte verständigen können.<br />

Das Besondere an all diesen Kulturprojekten war, dass<br />

die Teilnehmer ein Thema ganzheitlich mit Herz und<br />

Verstand erfahren konnten. Sie kamen mit Themen wie<br />

Macht und Ohnmacht, Liebe und Aggression, Selbstwert<br />

und Verletzung in emotionalen Kontakt, ohne sich<br />

darin zu verlieren. Ein solches Kulturverständnis fragt<br />

nach einem sinnerfüllten Leben und fördert die Demokratiefähigkeit<br />

junger Menschen. Theater, Kabarett,<br />

Bildende Kunst und Musik sind Herzstücke und Impulsgeber<br />

einer Zivilgesellschaft.<br />

Ein dritter wichtiger Aspekt von Jugendkultur ist die<br />

öffentliche Wirksamkeit - Jugendkultur wird <strong>Stadt</strong>gespräch.<br />

Das Musical „Joseph“ mit seinen vielen Beteiligten<br />

war <strong>Stadt</strong>gespräch. Es hatte Bedeutung bei den<br />

Schulkameraden, den Eltern, in der Presse und sogar<br />

im Fernsehen, ebenso wie das Rockkonzert „Kultfaktor<br />

Schulhof“, die Graffitis, die Marktplatzserenade oder<br />

die Beachparty.<br />

Ganz neu: Jugend zog ins Museum ein. Schülerinnen<br />

präsentierten Mode der 50er Jahre, die Ratinger Rockgruppe<br />

Springfield brachte den Boden des Museums<br />

zum Beben. Jugendkultur war <strong>Stadt</strong>gespräch: Die Jugendlichen<br />

bereicherten das Kulturleben mit ihrem Eigensinn,<br />

ihrer Ausdruckkraft und Energie. Sie erfuhren:<br />

Ich bin ein Teil der lebendigen Kultur in dieser <strong>Stadt</strong>.<br />

Was bleibt? Das Jugendkulturjahr ist vorbei, nun geht<br />

es darum, Fortsetzungen zu ermöglichen. Auf der<br />

Wunschliste der Jugendlichen auch für die Zukunft<br />

ganz oben: Tanz, neue Medien, Film und Literatur an<br />

schrägen Orten.<br />

Die Politik ist in Sachen Nachhaltigkeit gefragt, wenn<br />

es um finanzielle Unterstützung geht – das gehört zur<br />

konkreten Seite von Nachhaltigkeit. Die andere Seite<br />

ist die innere Nachhaltigkeit, die bleibende Eindrücke<br />

und Erfahrungen bei allen Beteiligten umfasst. Besonders<br />

die jungen Akteure nehmen aus dem Jugendkulturjahr<br />

für sich mit, dass gemeinsame Anstrengung,<br />

Neugier, das Zusammenspiel im Team das Vertrauen in<br />

die eigenen Fähigkeiten fördert. Eigensinn und Lampenfieber<br />

haben zu großartigen Ergebnissen geführt,<br />

an die alle sich noch lange gerne erinnern werden.<br />

Allen Akteuren des Jugendkulturjahres sei herzlich gedankt,<br />

dem Jugendrat, den jungen AkteurInnen, den<br />

Projektleitungen und dem Lenkungsteam mit Marion<br />

Ramrath (Jugendamt), Paul Sevenich (Leiter der städtischen<br />

Musikschule <strong>Ratingen</strong>) und Peter Baumgärtner<br />

(Projektkoordinator).<br />

2007 wurde klar: junge RatingerInnen haben gute<br />

Ideen und die Power, sie umzusetzen, wir unterstützen<br />

sie dabei.<br />

Dirk Tratzig Dr. Inge Röhnelt<br />

(Kulturdezernent) (Amtsleiterin, Projektleitung<br />

Jugendkulturjahr)<br />

„Es war etwas ganz Besonderes für mich,<br />

dass ich das organisieren und auch wirklich<br />

alle meine Ideen durchbringen konnte.“<br />

(Franziska Perlick, Jugendrat)


Moving School -<br />

Innovatives<br />

TanztheaterMohan C. Thomas; <strong>Stadt</strong>theater<br />

Profi-Tänzer der Kompanie „Tanzmoto“<br />

arbeiteten drei Wochen mit Schülern des<br />

Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasiums,<br />

der EIsa-Brandström-Hauptschule und der<br />

Käthe-Kollwitz-Realschule an einer<br />

Live-Performance.<br />

Das Highlight: Die Aufführung im <strong>Stadt</strong>theater,<br />

wo „Tanzmoto“ auch seine<br />

Produktion „Technologue – a Moving<br />

Rhythm Theatre“ präsentierte.<br />

Auf dem Weg zum Ich


„Am 1. September war das mitreißende, erstaunliche Ergebnis im<br />

<strong>Stadt</strong>theater zu sehen. (…) Mit viel Disziplin und Leistungsbereitschaft<br />

für das Tanztheater setzten die knapp 60 Jungen und Mädchen diese<br />

(…) anstrengenden Anforderungen mit Begeisterung um. Diese Art zu<br />

tanzen ist sehr eigenartig und interessant. Bei diesem Tanztheater<br />

tanzte keiner aus der Reihe.“<br />

(Lyuba Slavutzka, Jugendreporter)<br />

Auf dem Weg zum Ich


Spurensuche mit der<br />

Einwegkamera: Gruppen von<br />

Jugendlichen (Skater, Punks)<br />

haben ihre Treffpunkte<br />

in der <strong>Stadt</strong>. Im Rahmen des<br />

Projekts lichteten sie Orte in<br />

<strong>Ratingen</strong> ab, die ihnen etwas<br />

bedeuten, und stellten ihre<br />

Fotoreportagen aus. (Frank<br />

Maziuk, Jugendamt; verschiedene<br />

Orte)<br />

Skulpturen aus Ytong: Das Bearbeiten<br />

des relativ weichen Ytong-Steins<br />

machte auch Anfängern Spaß, die ihre<br />

Werke später sogar in einer Ausstellung<br />

bewundern konnten.<br />

(Pauline Kugler; Atelier in Homberg)<br />

Schlag für Schlag,<br />

Stein für Stein –<br />

ein Steinbildhauerworkshop:<br />

In diesem<br />

Projekt entstand auch<br />

die Skulptur „Come<br />

together“, die heute<br />

als ein in Stein gehauenes<br />

Ergebnis des<br />

Jugend-kulturjahres<br />

am Ostbahnhof steht.<br />

(Jochen Schwab;<br />

Elsa-Brandström-<br />

Schule, Abenteuerspielplatz<br />

West)<br />

Casting-Workshop – fit für<br />

die Bühne Matthias Vossel; Tanzschule am Wall<br />

Schminken, Singen, Tanzen: Bei dem viertägigen Workshop waren die<br />

Teilnehmerinnen ganz in ihrem Element. Und als am vierten Tag jede<br />

allein auf der Bühne mit Gesang oder Tanz ihr Publikum überzeugen<br />

musste, waren Anspannung und Nervenkitzel groß.<br />

„Wir mussten auf der Bühne allein, ohne Musikbegleitung<br />

ein Lied ins Mikrophon singen. Das war schon komisch!“<br />

(Johanna Urban, Teilnehmerin)<br />

Auf dem Weg zum Ich


Sitzmöbelbau: Flexibel, robust und<br />

nicht allzu teuer sollten sie sein –<br />

die Sitzmöbel, die Jugendliche ihren<br />

Bedürfnissen entsprechend entwarfen<br />

und anschließend mit viel Einsatz und<br />

Können bauten. (Jugendzentrum West)<br />

Hip-Hop-Dancing: Schülerin Suna<br />

Aydin, leidenschaftliche Hip-Hop-<br />

Tänzerin, begeisterte in einem Projekt<br />

ihre Mitschüler für ihr Hobby.<br />

„Eine mitreißende und temperamentvolle<br />

Darbietung“, schrieben die<br />

Jugendreporter Mina Khansay und<br />

Lyuba Slavutska. (Suna Aydin; Elsa-<br />

Brandström-Schule)<br />

Architektur-Workshop: Nach<br />

selbstentworfenen Skizzen entstanden<br />

aus Profi-Modellbaumaterial<br />

u.a. Hochhausstudien, ein<br />

Traumhotel, Modelle von Atrienhäusern,<br />

ein Unterwasser-Surferpavillon<br />

mit Deck und Steg zum<br />

Karibikstrand. (Fabiola Hugenbruch-Weuthen;Oberschlesisches<br />

Landesmuseum)<br />

„Mein Freund innen und außen“<br />

Yildirim Denizli; Jugendzentrum Lux<br />

Freundespaare waren gefragt, die sich unter künstlerischer Leitung gegenseitig<br />

in Gipsskulpturen darstellten. Fragen wie „Wer bin ich? Wie sieht mich<br />

mein Freund?“ stellten sich da ganz nebenbei und so sorgte das Projekt um<br />

Freundschaft und Selbstvertrauen für reichlich Diskussionsstoff. Denn schließlich<br />

hatten Freund oder Freundin durchaus auch eine Meinung dazu, wie sie<br />

„von innen aussehen“.<br />

Auf dem Weg zum Ich


„Rhapsody in Blue“ für Orgel und Big Band: Bläser<br />

und Orgel sorgten in verschiedenen Kombinationen<br />

für beeindruckende Klangerlebnisse im großen Kirchenraum.<br />

Das Highlight: Die Big Band „Big Banditz“<br />

der Musikschule ließ im Zusammenspiel mit der Orgel<br />

Gershwins „Rhapsody in Blue“ in einer selbst rekonstruierten<br />

Originalfassung erklingen. (Jürgen Michel,<br />

Ansgar Wallenhorst; St. Peter und Paul)<br />

Design yourself: In zwei Workshops<br />

entstanden mit Hilfe von Sprühtechnik,<br />

Textilienstiften, Collagen oder Schablonen<br />

selbstentworfene T-Shirts.<br />

(Ute Sweekhorst; Franz-Rath-Weiterbildungskolleg)<br />

Der fremde Blick –<strong>jugendliche</strong><br />

<strong>Outsider</strong> <strong>Petra</strong> <strong>Dreier</strong>, <strong>Michael</strong> <strong>Hanousek</strong>; Helen-Keller-Schule<br />

Schüler der Helen-Keller-Schule schufen ein 8 x 3,20 Meter hohes Bild für das<br />

Treppenhaus ihrer Schule, das sich aus 16 Einzelgemälden zusammensetzt.<br />

Das Thema: eine malerische Umrundung der Welt. Das Projekt hatte zum Ziel,<br />

Jugendlichen, die „anders funktionieren“ als die Gesellschaft es erwartet, Wege<br />

in das eigene Schöpfertum aufzuzeigen und ihnen zu gestalterischem Selbstbewusstsein<br />

zu verhelfen.<br />

Auf dem Weg zum Ich


„Ratinale“ – von Berlin<br />

nach <strong>Ratingen</strong><br />

und zurück Lux, Ratinger Kino; diverse Orte<br />

Drehbücher schreiben, schauspielern, die Filmkamera bedienen,<br />

den Film schneiden, Ton und Musik unterlegen: Jugendliche produzierten<br />

unterstützt von zwei professionellen Filmemachern in einem<br />

einwöchigen, ganztägigen Workshop die Kurzfilme „Wo ist Max?“ und<br />

„Mr. Frizbee und der Diamantenraub.“ Alle drei Aufführungen im<br />

Ratinger Kino waren bestens besucht.<br />

,,Schließlich sollen sich<br />

die Schauspieler wie<br />

echte Stars fühlen. Also<br />

schritten die <strong>jugendliche</strong>n<br />

Darsteller voller Stolz<br />

über den Teppich in das<br />

Kino.“ (Kevin Wilke,<br />

<strong>Michael</strong>a Haase)<br />

Auf dem Weg zum Ich


LiteraTour – Lesungen an<br />

schrägen OrtenJugendrat,<br />

<strong>Stadt</strong>bibliothek,<br />

Christel Lueb-Pietron; verschiedene Orte<br />

Schräg waren diese Veranstaltungsorte in der Tat: Autor Karl-Heinz Witzko las<br />

in der Partybahn der Linie 712 aus seinem Roman „Die Kobolde“. Auch ein Feld in<br />

Homberg, das Parkhaus in der Kirchgasse, eines der bunten Hochhäuser in West<br />

und der „Dicke Turm“ verwandelten sich in Literatur-Orte. Dorthin kutschierte<br />

ein Bus das Publikum und die Autoren – Jugendliche, die eigene und fremde<br />

Texte lasen.<br />

„In einen Bus zu<br />

steigen, sich herumfahren<br />

lassen, auszusteigen<br />

und sich eine<br />

Geschichte vorlesen<br />

zu lassen. Hört sich<br />

gut an, ist aber auch<br />

ziemlich anstrengend.“<br />

Maximilian<br />

Overfeld, Jugendreporter)<br />

Demokratie leben


Erstes Schüler-<br />

Kabarett-Festival<br />

Heiner van Schwamen; Zelt Grüner See<br />

Mit spitzer Zunge,viel<br />

Fantasie und durchschlagendem<br />

Wortwitz<br />

präsentierten sich<br />

Schülerkabaretts aus<br />

Wuppertal, Essen-<br />

Kettwig, Köln und Kaiserswerth(„Avocadomousse“)<br />

sowie die<br />

„Westhäkchen“ vom<br />

Dietrich-Bonhoeffer-<br />

Gymnasium beim Schüler-Kabarettfestival<br />

im<br />

Rahmen der Zelt Zeit<br />

2007. Profi-Kabarettist<br />

Wilfried Schmickler<br />

führte mit sichtbarer<br />

Begeisterung durchs<br />

Programm.<br />

„Dieses Jahr jedoch<br />

gab es etwas Neues,<br />

Großes, Außergewöhnliches!<br />

Zum ersten Mal<br />

in der Geschichte der<br />

Zelt Zeit traten junge<br />

Schüler-Kabaretts auf.“<br />

(Jugendreporter)<br />

Demokratie leben


„Vielleicht wird die Welt ein bisschen besser, wenn es mehr solcher Theaterstücke<br />

gibt, die die Menschen zum Nachdenken bringen und ihre<br />

Sichtweise verändert!“ (Katja Jeroschina, Jugendreporter)<br />

Happy Slapping – was noch? und „Ich knall euch ab!“: Beide<br />

Projekte widmeten sich dem Thema „Mobbing“, wobei ein interaktiver<br />

Vortrag zeigte, wie das Schikanieren von Mitschülern über Handy und<br />

Internet funktionieren kann. Der Theaterkrimi „Ich knall Euch ab“ erzählte<br />

eine dramatische Geschichte um Mobbing und Gewalt an einer<br />

Schule. (Ratinger Initiative gegen Gewalt und Fremdenfeindlichkeit;<br />

Medienzentrum/ Junges Schauspiel Düsseldorf; <strong>Stadt</strong>theater)<br />

„Wie ein Schmetterling“:<br />

Schüler der Käthe-Kollwitz-Realschule<br />

studierten unter Leitung<br />

einer erfahrenen Regisseurin das<br />

Theaterstück ein, das das ergreifende<br />

Schicksal von Hanna, einem<br />

jüdischen Kind im Nazi-Deutschland,<br />

erzählt. Die Aufführung der<br />

wahren Geschichte ging unter die<br />

Haut. (Ilse Jones, Natalia Kartseva;<br />

Käthe-Kollwitz-Realschule )<br />

„Space and creation“: Das Projekt bot Raum zu experimentieren<br />

und spirituelle Fragen nach dem Ursprung<br />

des Lebens, dem Leben im All, dem Verhältnis von Wissenschaften<br />

und Religion zu stellen. Junge DJs brachten<br />

ihre Musik in einen spannenden Dialog mit Bildern<br />

aus dem All und galaktischen Klängen aus Orgelpfeifen.<br />

(Ansgar Wallenhorst; St. Peter und Paul)<br />

„Jugendkultur<br />

in <strong>Ratingen</strong>“<br />

<strong>Stadt</strong>museum, <strong>Stadt</strong>archiv; Museum<br />

Was Jugendkultur damals und heute ausmacht,<br />

erlebten Jung und Alt im Ratinger <strong>Stadt</strong>museum<br />

hautnah. Die Ausstellung „Mixed Pickles - Mode,<br />

Make-up und Musik“ ließ Zeitgeist aufleben und<br />

verdeutlichte, was Jugendlichen, auch speziell in<br />

<strong>Ratingen</strong>, in den 50er, 60er und 70er Jahren wichtig<br />

war. Ganz neu: Zu Anlässen rund um die Ausstellung<br />

und in Verbindung mit dem Jugendkulturjahr<br />

entdeckten Jugendliche das Museum als Veranstaltungsort.<br />

Mehrfach ließ Rockmusik den<br />

Boden beben.<br />

Jugendkultur wird <strong>Stadt</strong>gespräch


„50 Jahre Jugendkultur<br />

in <strong>Ratingen</strong>“die<br />

Modenschau<br />

Karin Schrey, Heinrich-Heine-Schule; Museum<br />

Das Museum verwandelte sich in einen Catwalk:<br />

Mit einer musikalisch untermalten Modenschau<br />

mit Originalkleidern der 50er bis 70er Jahre sorgten<br />

Schülerinnen und Schüler der Heinrich-<br />

Heine-Schule für ein Highlight zur Eröffnung der<br />

Ausstellung „Mixed Pickles“. Die Liebe zum Detail<br />

war eindrucksvoll: So zeigten sie auch, wie Mädchen<br />

sich „damals“ schminkten. Und spätestens<br />

beim Snack - Russisch Ei, Toast Hawaii und natürlich<br />

Mixed Pickles – waren alle Besucher in<br />

den 50ern angekommen.<br />

Jugendkultur wird <strong>Stadt</strong>gespräch


„Joseph – and the<br />

Amazing Technicolor<br />

dreamcoat“Dr. Marlene Baum (Kulissen), Maria Mund-Marek (Kostüme),<br />

Werner Schürmann (Chor), Paul Sevenich (Orchester), Carmen Weber (Tanz); <strong>Stadt</strong>theater<br />

Das Musical „Joseph“ war das umfangreichste Projekt des Jugendkulturjahres.<br />

Ein Casting für Sänger und Tänzer stand am Anfang<br />

der rund acht Monate langen Vorbereitungszeit, in der oft mehrmals<br />

pro Woche geprobt wurde. Mehr als 250 beteiligte Kinder-<br />

und Jugendliche sangen (neben gecasteten Mitwirkenden<br />

die Mitglieder des Ratinger Kinder- und<br />

Jugendchors der Musikschule), tanzten und<br />

machten Musik (Schüler der Musikschule).<br />

Schüler der Friedrich-Ebert-Realschule bauten<br />

unterstützt von den Bühnen Wuppertal gigantische<br />

Kulissen (das 7 mal 13 Meter große Bühnenbild<br />

wurde unter Polizeigeleit von der Schule<br />

ins Theater transportiert), Schülerinnen der<br />

Liebfrauenschule verarbeiteten scheinbar<br />

endlose Stoffbahnen in ägyptische Kostüme.<br />

Drei ausverkaufte, bejubelte Vorstellungen<br />

im Theater krönten die gemeinsamen<br />

Anstrengungen.<br />

Jugendkultur wird <strong>Stadt</strong>gespräch


„Applaus, Jubel und endlose Zugaberufe! Das alles gab es bei der<br />

Premiere des Musicals „Joseph – And the Amazing Technicolor<br />

Dreamcoat“ im <strong>Stadt</strong>theater in <strong>Ratingen</strong>. Über 250 junge Ratinger<br />

waren an diesem Megaevent beteiligt und führten diese Show zum<br />

Erfolg. Rund zwei Stunden wurde gesungen, getanzt und entertaint.“<br />

(Katja Jeroschina, Jugendreporter)<br />

Jugendkultur wird <strong>Stadt</strong>gespräch


Sport trifft Kultur: Schüler erarbeiten<br />

eine Choreographie, in der sie Sportarten<br />

darstellten, in der Bewegung kurz<br />

verharrten und so mit ihren Körpern<br />

immer wieder schnell vergängliche<br />

Skulpturen schufen. (Fred Pradella;<br />

Sporthalle Elsa-Brandström-Schule)<br />

„Homberg rockt“: Jugendliche aus Homberg, organisierten<br />

ein gut besuchtes Rockkonzert in Homberg,<br />

bei dem die vier Bands "Cheerful Dalagoe", "Springfield",<br />

"Awake" und "Rooster" für Stimmung sorgten.<br />

(Jakob Pietron, Tobias Kockerscheidt; Luthersaal)<br />

Angeleitet von einem professionellen<br />

Wandgestalter entwarfen Jugendliche<br />

Skizzen für zehn Plakatwände, die extra<br />

zu diesem Zweck an verschieden Orten<br />

in der <strong>Stadt</strong> aufgestellt worden waren,<br />

und verwandelten diese dann mit<br />

Sprühfarbe in bunte Kunstwerke.<br />

Graffiti<br />

in der <strong>Stadt</strong><br />

Fred Pradella, <strong>Michael</strong> Scherbaum; verschiedene Orte<br />

„Sie haben zuhause ganze<br />

Skizzenbücher angelegt und<br />

brachten diese Vorlagen zum<br />

Treffen mit. Beeindruckt war er<br />

(der Leiter) auch davon, wie<br />

schnell die Sprühdosen leer<br />

werden. Schon jetzt muss für<br />

Nachschub gesorgt werden.“<br />

(Sabine Wilke, Jugendreporter)<br />

Jugendkultur wird <strong>Stadt</strong>gespräch


Marktplatzserenade<br />

Jugendmusikschule; Marktplatz<br />

Für internationales Flair beim Jugendkulturjahr sorgten eine Woche lang Musiker aus<br />

Finnland und Russland. Sie studierten gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der<br />

Städtischen Musikschule ein musikalisches Programm ein. Der Höhepunkt: Das eindrucksvolle<br />

Konzert von rund 50 jungen Musikern auf dem Marktplatz, auf dem das Publikum<br />

dichtgedrängt um die Bühne stand und sich u.a. von Melodien aus dem Musical „Phantom<br />

der Oper" begeistern ließ.<br />

„Nur vier Tage lang hatten Ratinger Jugendliche<br />

mit ihren Gästen intensiv geprobt,<br />

dann war der Konzerttermin heran.<br />

Nicht wenige Zuhörer hatten anfangs leise<br />

Zweifel gehegt, ob sich denn in so wenig<br />

Zeit ein so anspruchsvolles Programm erarbeiten<br />

ließe. Doch als die ersten Takte<br />

der „Serenata“ über den Marktplatz<br />

schwebten und das Publikum verzauberten,<br />

verwehten solche Zweifel recht<br />

schnell.“ (<strong>Michael</strong>a Haase, Jugendreporter)<br />

Jugendkultur wird <strong>Stadt</strong>gespräch


Beachparty „Caribbean<br />

Night – die größte<br />

Poolparty NRWs“<br />

Beim Limbotanzen, Perlentauchen, Karaoke-Wettbewerb<br />

und beim Wasserbomben-Völkervolleyball, auf dem Surf-<br />

Simulator, bei Tanzvorführungen und der Schatzsuche<br />

hatten 14- bis 18-Jährige im Freibad schon nachmittags<br />

ihren Spaß. Später dann wurde mit viel Musik<br />

und noch mehr guter Laune Party gemacht – bei<br />

karibischem Flair bis in die Nacht.<br />

Jugendrat, Mathias Vossel, Jugendamt; Angerbad<br />

„Im großen Schwimmerbecken fanden das ,Wassertier Wettschwimmen’ und das<br />

,Barbie Rettungstauchen’ statt, bei welchem man drei ertrinkende Barbies vor dem<br />

endgültigen Tod retten musste.“ – „Kurz nach der Verlosung legte der DJ die Platten<br />

auf und es wurde abgetanzt. Es gab sogar wie in einer Disco bunte Spots, die die<br />

Atmosphäre anheizten.“ (Sabine Wilke, Tobias Wilke, Jugendreporter)<br />

Jugendkultur wird <strong>Stadt</strong>gespräch


Kultfaktor „Schulhof“<br />

Jugendamt; Schulhof der Friedrich-Ebert-Realschule<br />

Bei dem professionell aufgezogenen<br />

Rock-Pop-Open-Air-Festival auf dem<br />

Schulhof der Friedrich-Ebert-Realschule<br />

heizten der Rapper Dendemann,<br />

die Frauen-Punk-Band Lili, die<br />

Donots und Fidget dem Publikum<br />

kräftig ein.<br />

<strong>Michael</strong> (19): „Die sind geil! Die rocken hier echt die<br />

Bühne.“ Ann-Katleen (16)): „Ich bin ja eigentlich<br />

wegen Dendemann hier.<br />

Es ist schon cool mal so einen<br />

bekannten Rapper in<br />

<strong>Ratingen</strong> zu haben, aber<br />

die anderen Gruppen fand ich<br />

auch cool.“ Roman (17):<br />

„Ich könnte hier bis<br />

morgen früh weiterrocken.“<br />

(Rheinische Post, 17.9.07)<br />

Jugendkultur wird <strong>Stadt</strong>gespräch


Trommelworkshop und Teacher-Steel-Band: Auch<br />

wenn ihre Musikinstrumente von unterschiedlicher Art<br />

waren, erlebten die Teilnehmer des Workshops ebenso<br />

wie die rund 50 Schüler der Elsa-Brandström-Schule,<br />

wie gemeinsames Trommeln zu einem großen energiegeladenen<br />

Musikerlebnis wird. (Wilfried Mach; Friedenskirche<br />

Ost/ Jürgen Lesker; Elsa-Brandström-Schule)<br />

Von der Idee zur Ausstellung: Jugendliche schlüpften<br />

in die Rolle von Galeristen und gestalteten mit<br />

ihren Werken zwei gut besuchte Ausstellungen in<br />

der Galerie Trinsenturm. Engagiert dabei waren Schülerinnen<br />

und Schüler des Carl Friedrich von Weizsäkker-Gymnasiums,<br />

der Kolleg-, der Liebfrauen und der<br />

Käthe-Kollwitz-Realschule. (Renate Fleck; Galerie<br />

Kunstturm im Trinsenturm)

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