Seeseiten – das Magazin für die Region Tegernsee, Nr. 79, Ausgabe Winter 2024
Für Einheimische und Besucher: Die Seeseiten sind ein lokales High-End-Magazin für das Tegernseer Tal, einer der attraktivsten und gleichwohl anspruchsvollsten Regionen Deutschlands. Viermal im Jahr – jeweils zu Saisonbeginn im März, Juni, September und Dezember – bieten die Seeseiten den Bewohnern und zahlreichen Besuchern des Tals hochwertigen Lesestoff. Das alles in einem Layout, das so ist wie die Region: modern, attraktiv – und trotzdem keinem Trend hinterherrennend.
Für Einheimische und Besucher: Die Seeseiten sind ein lokales High-End-Magazin für das
Tegernseer Tal, einer der attraktivsten und gleichwohl anspruchsvollsten Regionen
Deutschlands. Viermal im Jahr – jeweils zu Saisonbeginn im März, Juni, September und
Dezember – bieten die Seeseiten den Bewohnern und zahlreichen Besuchern des Tals
hochwertigen Lesestoff. Das alles in einem Layout, das so ist wie die Region: modern, attraktiv – und trotzdem keinem Trend hinterherrennend.
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Ausgabe 79 | Winter 2024 | 3,50 €
www.seeseiten-tegernsee.de
Das Magazin für die Region Tegernsee
VÖLLIG LOSGELÖST:
Die Montgolfiade 2025
EINFACH BEWEGEN
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Aus Alt mach Neuer:
DAS
FORSTHAUS
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Die ikonische Tangente mit gleich zwei exklusiven Datumsanzeigen, dem NOMOS-Ringdatum und einem großzügigen
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VORNEWEG
Liebe Leserinnen,
liebe Leser,
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AM TEGERNSEE
und das war es dann auch schon wieder: Vor Ihnen
liegt die letzte Ausgabe der Seeseiten des Jahres 2024.
Man staunt ja immer ein bisschen, wenn man dann über
die zurückliegende Zeit nachdenkt. Erstens, weil sie so
schnell vergangen ist. Und zweitens, weil man ganz
schön was zusammen bekommt, wenn man ein Jahr
lang an etwas arbeitet. Im Fall der Seeseiten 2024 sind
es insgesamt deutlich über 300 Seiten, hunderte Fotos
und so viele Texte, dass man einige Zeit bräuchte, um
sie zusammenzuzählen.
Auch für dieses letzte Heft haben wir uns nochmal ins
Zeug gelegt und natürlich hoffen wir, dass wir Ihnen
ein paar angenehme Lektüre-Stunden bereiten können.
Gerade in dieser sehr speziellen Jahreszeit, in der man sich
auch mal einfach in eine ruhige Ecke verziehen und lesen
kann.
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Und das war es dann schon wieder: Diese Satz gilt
dieses Jahr auch für mich. Nach rund sieben Jahren und
insgesamt 29 Heften (und ca. 2500 Seiten) verabschiede ich
mich, die Seeseiten bekommen buchstäblich ein
neues Gesicht. Danke fürs Mitlesen!
Die Seeseiten-Redaktion wünscht Ihnen einen prächtigen
Advent, schöne Weihnachten und ein großartiges 2025.
Ihr Seeseiten-Team
PS: Viele weitere
Informationen und
Geschichten finden Sie
auf der Webseite
seeseiten-tegernsee.de.
WAS WIR TUN:
WERTE
ERMITTELN.
KÄUFER
FINDEN.
Christian Jakubetz
Seeseiten-Redaktion
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Fliesen und Naturstein im neuen Bad
Seeseiten: Herr Kitzerow, vielen Dank,
dass Sie sich die Zeit für dieses Interview
genommen haben. Lassen Sie uns
gleich mit den aktuellen Trends im Bereich
Fliesen beginnen. Was sind Ihrer
Meinung nach die spannendsten Entwicklungen
im Badbereich?
Andreas Kitzerow: Die Trends im Badbereich
haben sich in den letzten Jahren
stark verändert. Besonders hervorzuheben
sind die großformatigen
Feinsteinzeug-Fliesen, die nicht nur
ästhetisch ansprechend sind, sondern
auch praktische Vorteile bieten. Sie
schaffen eine fast nahtlose Optik, die
den Raum größer und eleganter wirken
lässt.
Das klingt vielversprechend. Welche
Vorteile bieten großformatige Fliesen
im Vergleich zu traditionellen Formaten?
Großformatige Fliesen reduzieren die
Anzahl der Fugen, was nicht nur die
Reinigung erleichtert, sondern auch
das Risiko von Schimmelbildung minimiert.
Darüber hinaus gibt es sie in vielen
attraktiven Designs, darunter auch
Natursteinoptiken, die das Bad in eine
luxuriöse Oase verwandeln können.
Natursteinoptik ist ein interessantes
Thema. Welche Materialien sind hier
besonders gefragt?
Aktuell sind Feinsteinzeugfliesen, die
wie Marmor oder Travertin aussehen,
sehr beliebt. Diese Fliesen kombinieren
die Ästhetik von Naturstein mit
der Haltbarkeit und Pflegeleichtigkeit
von keramischen Materialien. Kunden
schätzen die Vielfalt der Designs und
die Möglichkeit, ein edles Ambiente zu
schaffen, ohne die typischen Nachteile
von echtem Naturstein.
Wie sieht es mit Dekorfliesen aus? Haben
Sie hier spezielle Trends festgestellt?
Definitiv! Dekorfliesen, insbesondere
solche aus Glas oder mit goldenen
Akzenten, erfreuen sich großer Beliebtheit.
Sie bieten nicht nur einen tollen visuellen
Kontrast, sondern setzen auch
besondere Akzente im Raum. Diese
Fliesen sind ideal für Rückwände oder
als Eyecatcher in Kombination mit neutraleren
Fliesen.
Wir haben
Andreas Kitzerow
von Kitzerow Keramik
in Miesbach
einige Fragen zu
neuen Trends gestellt:
Welche Rolle spielt die Farbwahl bei der
Gestaltung von Badezimmern?
Die Farbwahl ist entscheidend! Aktuell
sind neutrale Erdtöne wie Beige, Grau
und Weiß sehr gefragt, da sie eine beruhigende
Atmosphäre schaffen. Dennoch
setzen viele Kunden auf farbige
Akzente, um individuelle Stilrichtungen
auszudrücken. Hier kommen die dekorativen
Fliesen ins Spiel, die mit ihren
lebendigen Farben und Mustern einen
tollen Blickfang bieten.
Das klingt nach einer spannenden Mischung
aus Funktionalität und Ästhetik.
Was sollten Verbraucher bei der Auswahl
von Fliesen für ihr Bad beachten?
Es ist wichtig, nicht nur auf das Design,
sondern auch auf die Funktionalität zu
achten. Rutschfestigkeit ist ein entscheidender
Faktor, insbesondere in
feuchten Bereichen. Auch die Pflegeleichtigkeit
spielt eine Rolle, denn ein
Bad sollte nicht nur schön, sondern
auch praktisch sein.
Und wie sieht es mit den Nachhaltigkeitsaspekten
aus?
Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt
zunehmend an Bedeutung. Viele Hersteller
setzen auf umweltfreundliche
Materialien und Produktionsprozesse.
Verbraucher sollten darauf achten,
dass die Fliesen aus recycelbaren Materialien
hergestellt werden und langlebig
sind, um die Umwelt zu schonen.
Zum Schluss, haben Sie Tipps für die
richtige Planung und Gestaltung eines
Badezimmers?
Eine durchdachte Planung ist das A
und O. Ich empfehle, sich Inspirationen
zu holen, beispielsweise durch Wohnmagazine
oder in unserer großen Ausstellung.
Es ist immer sinnvoll, einen
Fachmann hinzuzuziehen, der bei der
Auswahl der Materialien und der Gestaltung
unterstützen kann. Und vor
allem: Lassen Sie Ihre Persönlichkeit
in die Gestaltung einfließen!
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20
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IN DIESER
AUSGABE
42
62
40
68
74
44
Vorneweg3
ROMA Textilscreens
Das Spiel mit Sicht
und Schatten
Die besten Bilder aus dem Tal 8
SeePanorama
Die beste App für den Tegernsee,
Natürlich Kreuth, Skizentrum12
Mit den Augen der Malerin 16
Der Winter und die Ruhe
vor dem Frühling
Einfädler18
Gesagt ist gesagt (und geschrieben):
Wichtige, warme, witzige Worte
dieser Ausgabe
Aus alt mach Neuer 20
Neuer Gastro-Glanz im Forsthaus
Fotos: Stefan Bogner, Kevin Voigt, Klas Stöver, Urs Golling, Thomas Plettenberg, @lilo.langnase, Seeseiten Archiv/TTT, privat
Bewusstheit durch Bewegung 26
Mit der Feldenkrais-Methode zu
einem angenehmeren Leben
Diese ganz besondere Zeit des Jahres 32
Adventsmärkte und andere
Veranstaltungen zum Thema
Fokus auf Sieg 34
Das ganz besondere Leben
der Triathlethin Anja Renner
Was tun Sie gerade? 40
Talbewohner und ihre Leidenschaft
Völlig losgelöst 44
Auch 2025 gibt es eine Montgolfiade
Programm50
Schlafen in den Bergen 56
Wellness am Tegernsee
Abfahrt ohne Barrieren 62
Christine Göttfried hat
einen Inklusions-Cup gegründet
Geschäftsleben am Tegernsee 66
Juttas Welt 68
Das ist echt der Gipfel 72
Zum Wandern auf den Wallberg
Die Social-Media-Seeseiten 74
#tegernsee: Die schönsten
Augenblicke im Netz
Stell dir mal vor … 82
Der Tegernsee der Zukunft
Impressum82
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Region
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Am Montag 23.12.24
& Montag 30.12.24
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von 6-18 Uhr
7
Talmomente
Und noch einmal:
Das Tal von oben. So golden und so
weihnachtlich, wie man es sich nur vorstellen
kann. Diese Wochen sind von diesem sehr besonderen
Glanz geprägt, wie es ihn nur in dieser Zeit des
Jahres gibt. Und wenn dann alles wieder abgebaut ist,
dann weiß man, dass dieses Jahr 2024 vorbei ist, dass
ein neues vor der Tür steht. Für dieses 2025 wünschen
wir Ihnen, dass es vor allem ruhiger und friedlicher wird
als das davor.
Die Aufnahme stammt wie immer in dieser Rubrik vom
großartigen Fotografen Sebastian Ulmer, dem wirklichen
Meister der Drohne. Ihm gilt für diese und für
die vielen anderen wunderbaren Aufnahmen der
letzten Jahre unser besonderer Dank.
Mehr Infos unter
www.luftbuidl.de
Talmomente
Als treue Leserinnen
und Leser der Seeseiten haben Sie sich
ja an diese Rubrik gewöhnt: die Talmomente,
ein visueller Einstieg ins Heft. Oder um es einfacher
auszudrücken: was zum Anschauen! Und als langjährige
Macher dieses Heftes müssen wir zugeben, dass uns dabei
auch Kühe ans Herz gewachsen sind.
Die besten Aufnahmen im Kalender Meine Kühe 2025 verdichten
die einzigartigen Momente eines Kuh-Fotografen-Jahres.
Die klassisch-bayerischen Fleckvieh-Damen sind natürlich immer
dabei, aber auch Vertreterinnen von alpenländischem Grau- und
Braunvieh. Der Kalender ist eine Hommage und Liebeserklärung
an die Rinderrassen Europas.
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10
11
SeePanorama
Oest wird neuer Hauptsponsor
des Skizentrums Sonnenbichl
Das Christa-Kinshofer-Skizentrum ändert seinen Namen und will weiter
eine renommierte Adresse bleiben
Das Skizentrum Sonnenbichl
am Hausberg von Bad Wiessee
am Tegernsee ist im Alpinsport
international bekannt. Die ehemalige
World Cup Piste bietet aufgrund
der zentralen Lage, der Hang- und Pistenverhältnisse
sowie der sehr guten
Infrastruktur und technischen Ausstattung
ideale Trainingsverhältnisse.
Mit dem Unternehmen Oest aus Freudenstadt
im Nordschwarzwald konnte
nun ein neuer Hauptsponsor für das
Skizentrum gewonnen werden. Die
offizielle Staffelstabübergabe wird im
kommenden Jahr stattfinden. Ab der
Wintersaison 2025/26 wird dann aus
dem Christa Kinshofer Skizentrum das
OEST SKIZENTRUM SONNENBICHL.
„In der Unterstützung engagierter
Vereinsarbeit und der Nachwuchsförderung
sehen wir eine wichtige gesellschaftliche
Aufgabe“, betont Alexander
A. Klein, Vorsitzender der Geschäftsführung
der Oest Gruppe. „Wir freuen
uns, als neuer Hauptsponsor insbesondere
die Kinder- und Jugendförderung
im Skisport langfristig unterstützen zu
können.“
Oest ist Gründungsgesellschafter der
Deutschen AVIA und kann auf eine
über 100-jährige Historie zurückblicken.
Die Unternehmensgruppe
mit Standort im Schwarzwald fertigt
eine Vielzahl nachhaltiger Produkte,
wie z.B. umweltfreundliche
Sonderkraftstoffe für die Land- und
Forstwirtschaft, biologisch schnell
abbaubare Schmierstoffe oder auch
erneuerbaren HVO-Diesel aus pflanzlichen
Rest- und Abfallstoffen. Im
Sondermaschinenbau zählt Oest mit
Systemkomponenten für Anlagen
und Maschinen zur Herstellung von
tragenden Holzelementen weltweit
zu den Technologieführern und eröffnet
damit neue Perspektiven für
den Einsatz von Holz als nachhaltigen
Baustoff der Zukunft.
Foto: OEST
Neuer Namen, bewährtes Konzept:
das Skizentrum Sonnenbichl
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12
Egal, ob hoch oben oder unten im Tal:
Mit der Tegernsee-App finden sich
immer die richtigen Mittel und (Wander-)Wege.
Die Tegernsee-App:
Reiseführer für die Region
Mit der Tegernsee-App haben Gäste und Einheimische einen vielseitigen Begleiter,
der alle wichtigen Informationen rund um die Region direkt aufs Smartphone bringt.
Ob Sie eine Wanderung planen,
auf der Suche nach den besten
Restaurants sind oder aktuelle
Veranstaltungen erleben möchten
– die App bietet eine Fülle an nützlichen
Tipps und Funktionen. Dank der
integrierten Kartenfunktion lassen
sich Sehenswürdigkeiten, Wanderwege
und Radtouren leicht finden
Fotos: Hansi Heckmair
und direkt ansteuern. Für spontane
Ausflüge ebenso geeignet wie für die
detaillierte Planung, ist die Tegernsee-App
ein unverzichtbares Tool, um
die Region stressfrei zu erkunden.
Ein besonderes Highlight ist das personalisierbare
Dashboard, das es den
Nutzern ermöglicht, ihre Favoriten
festzulegen und stets aktuelle Informationen
zu Wetter, Öffnungszeiten
oder Verkehrslage abzurufen. Mit
der Möglichkeit, Unterkünfte direkt
zu buchen, spart die App Zeit und
bietet schnelle Lösungen für Kurzentschlossene.
Zudem informiert
die Benachrichtigungsfunktion über
kurzfristige Änderungen, etwa bei
Veranstaltungen oder Wanderwegen.
Die Tegernsee-App ist mehr als nur
ein digitaler Reiseführer – sie ist ein
praktisches Tool, das sowohl Touristen
als auch Einheimischen einen
echten Mehrwert bietet. Wer den Tegernsee
in seiner ganzen Vielfalt entdecken
möchte, sollte auf diesen digitalen
Helfer nicht verzichten. Egal,
ob Aktivurlauber oder Erholungssuchende,
die App hält für jeden die
passenden Informationen bereit und
sorgt dafür, dass Sie Ihre Zeit am
Tegernsee optimal nutzen können.
13
SeePanorama
Pack die Langlauf-Ski ein
Winterzeit – und das bedeutet im Tegernseer Tal immer auch: Langlaufzeit.
Dabei steht von einfach bis anspruchsvoll und von kurz bis lang alles zur Verfügung
Bei über 100 Kilometer gespurter
Loipen rings um den Tegernsee
kann man das Wort „Langlauf“
getrost ernst nehmen. In schneereichen
Wintern bieten die Loipen
besonders in den Höhenlagen der
Kreuther Fluren lange bestes Langlaufvergnügen.
Aufgrund der reizvollen
Landschaft und der abwechslungsreichen
Loipen ist die Nordic
aktiv Region bei klassischen Langläufern
wie Skatern sehr beliebt. Durch
romantische Täler, vorbei an verschneiten
Baumwipfeln und Feldern,
entlang zugefrorener Bäche und hinauf
auf reizvolle Höhenwege geht es
auf gepflegten Loipen kilometerlang
durch den glitzernden Schnee.
In den Ortschaften Kreuth, Gmund,
Rottach-Egern und Bad Wiessee sorgen
verschiedene Streckenmöglichkeiten
für die nötige Abwechslung
von leicht bis schwer und bieten
atemberaubende Aussichten auf
Berge und See. Im Bergsteigerdorf
Kreuth führt das Loipennetz entlang
der wild-romantischen Weißach sogar
bis an die Grenze zu Tirol.
Einen ausführlichen Loipenplan finden Sie
hier: https://www.tegernsee.com/langlaufen
Fotos: Hansi Heckmair
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14
Natürlich! Kreuth:
Ein Fest der Natur und Tradition
Das beliebte Festival wird auch 2025 wieder stattfinden
Vom 8. bis 22. Juni 2025 findet
im Bergsteigerdorf Kreuth
erneut das beliebte Naturfestival
„Natürlich! Kreuth“ statt.
Dank des Einsatzes von Organisatoren,
Helfern, Vereinen und Unterstützern
erwartet Besucherinnen
und Besucher auch in diesem
Jahr ein vielfältiges Programm.
Kreuth präsentiert sich als wahres
Paradies für Naturfreunde und Wanderer.
Von idyllischen Spazierwegen
Foto: TTT/Julian Rohn
bis hin zu anspruchsvollen Gipfeltouren
– hier kommen alle auf ihre
Kosten. Das Festival bietet spannende
Naturführungen, bei denen Gebietsbetreuer,
Naturschutz-Ranger,
Auch 2025 zeigt sich Kreuth wieder von seinen
„natürlichen“ Seiten.
die Bergwacht Rottach-Egern, die
DAV-Sektion Tegernsee sowie lokale
Almbauern ihr Wissen teilen.
Besucher erfahren auf geführten
Wanderungen zwischen der Wallberg-Bergstation,
dem Setzberg und
der Gamsbeobachtungsstation Grubereck
Interessantes über die heimische
Tier- und Pflanzenwelt.
Dabei wird auch auf die jahrhundertealte
Tradition der Almwirtschaft
eingegangen, die vielen Arten
einen Lebensraum bietet. Die
Almbauern berichten aus ihrem
Alltag, über die Herausforderungen
der Bewirtschaftung und die
Besonderheiten der alpinen Flora
und Fauna.
Das Programm von „Natürlich!
Kreuth“ reicht vom Waldbaden über
Führungen in der Herzoglichen
Fischzucht und der Naturkäserei TegernseerLand
bis hin zu Kräuterwanderungen.
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Eine Kolumne von Ekaterina Zacharova
STILLES
LEBEN
Klarheit und Frieden – zwei prägende Eigenschaften des Winters,
findet unsere Kolumnistin Ekaterina Zacharova.
Dass die Zeit sich nicht überall
gleich anfühlt, habe ich während
Arbeit an meinen Stadt-
Serien gemerkt. Sie scheint in
New York zu fliegen, an den eilenden Menschen
mit coffee to go und Handys vorbei.
Retrograde Zeit von Havanna macht den
Eindruck zurückzufallen, es gibt aber viel
davon zum Herumlungern, Reden und Flirten.
Atemberaubend hochschnellende Zeit
in Shanghai beängstig ein wenig und bei
einem Glas Wein behaglich stehenbleibende
in Paris macht einfach glücklich.
Und es gibt es wohl auch die, in sich ruhende
Winterzeit am Tegernsee. Sie erinnert
uns an das Ewige bei dem Blick auf die uralten
Alpengipfel und schon immer existierendes
Wasser. Hier ist die langsame Zeit
der Natur zum Greifen nah.
Der rastlose Sommer mit all den am See
fahrenden, fliegenden, schwimmenden
Sportlern ist vorbei. Und damit auch die
Angst etwas zu verpassen. Ein Boot als Relikt
der Betriebsamkeit ist in lethargischen
Schlaf verfallen. Die verlassenen Gerippe
der Stege werden vom Eis erfasst. Die Energie
der Stille wird durch Vogel- und Menschenstimmen
nicht unterbrochen. Blasse
Sonne, ähnlich dem Sfumato Licht der alten
Holländischen Maler, verwandelt die
Landschaft in Stillleben. Ein stilles, gelassenes,
konzentriertes Leben voller Klarheit
und Friede. Gegenwart am See, die uns mit
Würde der Zeit verbindet.
Ausstellung In Seeforum Rottach-Egern,
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Farbgipfel „bewegte Bilder – bewegte Welten“
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Einführung: Ernst W. Koelnsperger
Samstags 30.11. und 7.12. 11–18 Uhr,
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„Gut, man muss sich sich nicht gleich wie der legendäre und
unlängst wieder zu neuen Ehren gekommene Major Tom fühlen,
wenn man in einen Ballon steigt. Das aber auch die Montgolfiade
2025 wieder zu einem ganz besonderen Event wird,
das steht außer Frage.“ (Völlig losgelöst, S. 44)
„Man kann mit
Feldenkrais das
Nervensystem neu
sortieren und
auch aufbauen.“
(Bewusstheit durch Bewegung, S. 26)
„Manu und ich
wollen damit keine
neue Geschichte
schreiben, sondern
dem Geschichtsbuch
der Valepp ein
weiteres Kapitel
hinzufügen.“
(Aus Alt mach Neuer, S. 20)
„Es macht mich stolz
zu sehen, wie sich
Teilnehmer jeden Alters
gegenseitig unterstützen
und ihr Bestes geben“
(Abfahrt ohne Barrieren, S. 62)
Einfädler
Witzige, wichtige,
warme Worte aus dieser Ausgabe
„Ich habe mir eine Dokumentation über
die Paralympics 2020 in Tokio angesehen
und war fasziniert. Trotz Einschränkungen
bringen diese Athleten Höchstleistungen,
das hat mich sehr motiviert.“
(Fokus auf Sieg, S.34)
„NEUER“-GLANZ
IM FORSTHAUS
Das Forsthaus Valepp war für die Tegernseer Wandereinkehr,
Kulturgut und Nostalgieträger zugleich – bis es 2014 geschlossen
werden musste. Nun ist es mit Hingabe restauriert worden
und genießt gewissen Promistatus, denn einer der beiden Pächter
ist Fußballstar Manuel Neuer.
Text: Ute Watzl
20
Das Forsthaus Valepp brachte
Wanderern und Radlern schon
früher viele Jahre Erholung
und Erfrischung unterwegs.
Wie eh und je – und
doch neu zeigt sich
die Fassade des
Forsthauses, originalgetreu
von der Treppe,
über die Fensterläden
bis zu den Balkonen.
Es gibt Orte, die mehr sind als
bloße Gebäude. Sie tragen
Geschichte und Geschichten
in ihren Mauern, sie haben
Zeiten überdauert – und dabei mitunter
Federn gelassen. Das Forsthaus
Valepp ist so ein Ort. Eingebettet in die
sattgrüne Kulisse des Valepptales, fernab
jeder Besiedlung zwischen Spitzingund
Tegernsee, ist dieses historische
Gebäude nun zu neuem Leben erwacht,
nachdem es seit 2014 brach lag.
Dass es sich allergrößter Aufmerksamkeit
erfreut – und zwar nicht erst seit
der Neueröffnung, sondern schon seit
den ersten Restaurierungsplänen –
liegt nicht nur an seiner Lage an viel
befahrenen Radrouten und am Fuß
beliebter Wanderberge wie den Schinder
und dem Hinteren Sonnwendjoch,
auch nicht an der faszinierenden Mischung
aus Historie und Moderne oder
weil dieses Relikt aus königlichen Zeiten
für die Tegernseer natürlich als Institution
galt. Das öffentliche Interesse
auf das neue Forsthaus entsprang vor
allem dem neuen Pächterpaar, das den
Zuschlag für die Restaurierung bekam:
Hotelier Johannes Rabl und dem Bayern-Keeper
Manuel Neuer.
Ein kleines Königreich
für zwei Freunde
Das Forsthaus
hat eine bald
200jährige Geschichte.
Fotos: Klas Stöver, privat
Die Geschichte dieser Zusammenarbeit
beginnt eher ungewöhnlich – auf dem
Rennrad. Während einer gemeinsamen
Tour der beiden Sportler sinnierte
Manuel Neuer, bis dato nicht gerade
bekannt für Berghütten und Gastronomie,
über eine Idee: Zusammen mit
21
In der Tenne ist Platz
für private Gruppenund
Familien feiern
oder Firmenevents.
Rabl, nicht nur sein Radl-Buddy, sondern auch sein Nachbar
am Tegernsee, würde er gern eine Berghütte betreiben.
Was als dahingesagter Satz begann, entwickelte sich zu einem
ernsthaften Plan. Doch eine Berghütte wurde es nicht
– es wurde das historische Forsthaus Valepp, das 1841 unter
König Max I. errichtet wurde, als Jagdresidenz und später
als Gästehaus diente und zu Kriegszeiten KZ-Häftlinge aus
Dachau beherbergte, die für Heinrich Himmler in der Nähe
eine Jagdhütte errichteten. Dass das Team Rabl/Neuer den
Zuschlag für dieses kleine Stück Kulturgeschichte erhielt, lag
nicht zuletzt daran, dass sie sich tief in diese Materie hineingearbeitet
hatten.
Die neuen Zimmer sind hochwertig
und modern eingerichtet.
„Es wäre töricht gewesen, die Geschichte dieses Ortes nicht
zu verstehen“, erklärt Johannes Rabl, wenn er Besuchern
das Konzept des neuen Forsthauses erklärt. Wobei: Neu ist
es ja eben nicht. „Manu und ich wollen damit keine neue Geschichte
schreiben, sondern dem Geschichtsbuch der Valepp
ein weiteres Kapitel hinzufügen.“ Das erklärt, warum die
Historie des Gebäudeensembles, zu dem auch der noch ältere
Klausenhof und die Kapelle „Maria Hilf“ gehören, an allen
Ecken mal offensichtlich und mal versteckt zu Tage tritt.
Johannes Rabl, Architekturliebhaber und seines Zeichens Inhaber
des Hotels Leeberghof, hat ein Faible dafür, historisch
relevanten Betrieben der Region wieder Leben einzuhauchen.
Lieberhof, Leeberghof, Forsthaus Valepp – „das sind
immer besondere Orte mit einer besonderen Geschichte.“
Bereits der erste Blick auf die originalgetreu restaurierte Fassade
zeugt von der großen Sorgfalt, mit der sich Rabl und
Neuer dem Projekt angenommen haben. Fenster, Inschrift,
Balkon – alles wurde mit Detailtreue zum historischen Original
erneuert. „Wir haben uns durch Archive gewühlt und
alles aufgesogen, was irgendwie verfügbar war“, so Rabl.
Die Kapelle „Maria Hilf“
und der Klausenhof sind noch
älter als das Forsthaus.
Wie in den Zimmern dominieren
Schlichtheit und Holz auch
das Bild der Gaststuben.
Fotos: Klas Stöver
22
Foto: Urs Golling
Hotelier Johannes
Rabl hat sich tief
in die Historie des
Ortes hineingelesen.
„ Wir wollten keinen Fake, sondern Authentizität.
“
„Es war uns wichtig, nichts zu erfinden, sondern das, was da
war, in die Zukunft zu transportieren.“
Das bedeutet, wo es möglich war, blieb Historisches originalgetreu,
alles Neue ist als solches auch erkennbar. So blieben
beispielsweise die originalen Türen erhalten. Dahinter
jedoch verstecken sich moderne Hoteltüren mit moderner
Chipkarte. Durchs Alte ins Neue, sozusagen. „Auf Alt machen
war bei uns verboten“, stellt Rabl klar. „Wir wollten keinen
Fake, sondern Authentizität.“
Gasthof mit königlicher Aura
Das Forsthaus ist natürlich weit mehr als eine simple Berghütte,
„sondern ein hochherrschaftliches Gebäude“, stellt
Rabl klar. Mit großen Vergleichen spart er an der Stelle nicht:
Die Treppe sei im neoklassizistischen Stil errichtet, genauso
wie zur selben Zeit die berühmte Walhalla bei Regensburg
und der Münchener Königsplatz. Über dem aus Stein errichteten
Erdgeschoss erhebt sich ein traditionelles, bayerisches
Bauernhaus aus Holz.
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23
Wie früher werden
auch in Zukunft
im Forsthaus
Feste gefeiert.
„Wir haben das ganze Stockwerk mit der Zahnbürste saubermachen
lassen“, erzählt Rabl. „Keine Maschinen!“, habe
der Denkmalschutz gesagt. Hier und da blitzt das alte Gemäuer
durch die Fassade. Über hundert Jahre alte Fotomotive
aus dem Gemeindearchiv und privaten Sammlungen
zieren die Wände, und überall im Haus begegnet man der
Jagdgeschichte des Ortes, aber nicht, wie früher üblich, in
Gestalt von Trophäen und ausgestopften Tieren, sondern
als dezente Wanddeko in zartem Salbeigrün, das sich durch
die zwei Gaststuben „Max I.“ und „Ludwig II.“ und durchs
ganze Gebäude zieht.
Der Luxus im Forsthaus Valepp besteht also nicht so sehr
im Komfort und Dekor, sondern vielmehr in der Treue
zum Original. Immerhin kann man sich hier dem bayerischen
König sehr nahe fühlen – und wenn nicht ihm, dann
vielleicht dem weltbesten Torwart bayerischer Herkunft.
Die Zimmer sind dabei alles andere als opulent, sondern
schlicht modern eingerichtet, mit einem Faible für hochwertige
Materialien und vor allem für Holz, viel Holz, das
in den umliegenden Regionen geschlagen wurde. Wer hier
schläft, erwacht mitten in der Natur, vor den Fenstern
nichts als Wald und Berge und das Plätschern der Valepp.
Zum Alpenvereinshütten-Tarif gibt es das Ganze allerdings
nicht, sondern für 190 Euro pro Person und Nacht.
Manuel Neuer – ein Name der Ansprüche weckt
Neben dem
Radverleih sorgt
auch die Holz-Bowlingbahn
für Freizeitvergnügen.
FC Bayern-Keeper Manuel Neuer steht für das Projekt nicht
nur mit seinem Namen, der die Bekanntheit des Forsthauses
auch überregional sichern dürfte, sondern auch mit einer
millionenschweren Investition. Er hat vor allem auch Brücken
gebaut und Türen geöffnet zu Kooperationspartnern
zum Beispiel für den hauseigenen Radverleih oder für die
nachhaltige Energieversorgung und Trinkwasseraufbereitung.
Und hin und wieder kommt er natürlich selbst mit
dem Rennrad vorbei.
Doch Obacht: Nur weil ein Fußball-Superstar Pächter ist,
ist das Forsthaus kein Fünf-Sterne-Hotel. „Das ist manch-
Fotos: Klas Stöver, privat
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24
Etwa vergangenen
August wurde
das Forsthaus nach
zehn Jahren mit
vielen am Umbau
Beteiligten feierlich
wiedereröffnet.
„ Wir haben uns durch Archive gewühlt und
alles aufgesogen, was irgendwie verfügbar war.
“
mal Fluch und Segen zugleich“, gesteht Rabl. Weil manch
ein Gast wegen des Promi-Namens überzogene Ansprüche
stellt, einerseits. Und andererseits das ganze Projekt ganz
grundsätzlich zum öffentlichen Diskussionsstoff wird. Seien
es die Preise, die Speisekarte oder die Wartezeiten – vor
allem im Internet ging es nach der Eröffnung hoch her.
„Wir wussten, worauf wir uns einlassen“, sagt Rabl. „Aber
das hat mich dann doch überrascht.“
Wer das Forsthaus Valepp tagsüber besucht, wird hier sicher
keinen Nobeltreff vorfinden. Ganz im Gegenteil: In
den Gaststuben und auf der Terrasse des Biergartens sind
das Radtrikot und die Wanderschuhe gängiges Outfit. „Wir
leben zu 70 Prozent von Radfahrern“, bestätigt Rabl. Die
gesellen sich dann auch mal zu Cabrio- und Oldtimerfahrern.
Das Forsthaus solle für jeden Geldbeutel geeignet
sein. Jemand, der eine Taufe oder Hochzeit feiert, wird
hier genauso glücklich, wie der, der hier auf einer 100-Kilometer-Runde
mit dem Rennrad vorbeikommt. Alles
kann, nichts muss, so das Motto. „Und nur weil wir einen
teuren Wein auf der Karte haben, sind wir keine Schickimicki-Location“,
so Rabl. Da hat er wohl recht, dennoch ist
das Forsthaus Valepp mehr als ein hübscher Gasthof, viel
mehr.
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25
Therapeutin Gabriele
Jung arbeitet seit
vielen Jahren
erfolgreich mit der
Feldenkrais-Methode.
26
Bewusstheit durch
Bewegung
Funktionale Integration: Nach diesem Prinzip arbeitet die Feldenkraismethode. Gabriele Jung,
Feldenkraislehrerin, Heilpraktikerin und Osteopathin aus Rottach-Egern arbeitet nicht nur mit Menschen
die Schmerzfreiheit suchen, sondern auch mit Interessierten, die eine bessere Beweglichkeit
im Alltag und beim Sport finden können. Daraus entsteht ein ganz neues Selbstbild,
welches die Körperintelligenz und die Bewusstheit fördert.
Text: Susanne Mayr-Flach / Fotos: Urs Golling
Vor mehr als 70 Jahren begründete
der israelische Physiker
Moshé Feldenkrais die nach ihm
benannte und noch heute immer
weiter entwickelte, erfolgreiche
Bewegungsmethode, durch die das
Zusammenspiel zwischen Bewegung
und dem Gehirn erforscht und verbessert
wird und laut seinen Worten
dabei helfen kann, dass jeder wieder
lernen kann, seine ganzen Fähigkeiten
voll auszuschöpfen. „Es geht dabei
um die neurophysiologischen Zusammenhänge,
die passieren, wenn
wir bestimmte Bewegungen ausführen“,
weiß Gabriele Jung, die seit
Jahrzehnten Feldenkrais unterrichtet
und auch Einzelbehandlungen gibt.
Ihre ersten Erfahrungen machte die
ehemalige Kunstturnerin und Trainerin
für Allgemeinsport an einer
Fachklinik, bei Kursen von Paul Newton,
einem Feldenkraislehrer aus den
USA. „Die ersten Anfänge waren interessant,
die ungewohnten Bewegungen
hielten mich wach und interessiert,
denn wir rollten uns am Boden,
haben mal einen Arm oder ein Bein
gehoben und da ich sehr beweglich
war durch meine Sporterfahrung,
fiel mir nichts davon schwer.“ Doch
schon nach dem ersten Schulungstag
merkte die erfahrene Therapeutin,
dass vieles wohl unbewusst arbeitete.
„Ich fühlte mich tiefenentspannt
und doch sehr präsent und das war
ein neues Körperempfinden, was ich
nicht kannte und mich überraschte“,
lacht sie heute, „da wusste ich, dass
Am besten auf dem Boden auf den Rücken
legen, die Beine anwinkeln, die Arme
nach oben strecken, Handflächen zeigen
zueinander. Nun die Arme gestreckt zur
Seite nehmen, gegenläufig die Beine/Knie
kippen, dann wieder zur Mitte kommen.
Dann den Kopf und zum Schluss auch die
Knie mitnehmen.
Gabriele Jung behandelt in ihrer
Naturheilpraxis für Osteopathie und
Feldenkraisseminare in der Fürstenstr.
5 in Rottach-Egern und gibt Kurse
in den Räumlichkeiten im Feuerwehrhaus
in Gmund/Dürnbach.
Sie ist ausgebildete Osteopathin,
Heilpraktikerin und Feldenkraislehrerin,
arbeitete an verschiedenen
Fachkliniken und Krankenhäusern in
den Bereichen Onkologie, Neurologie,
Traumatologie und Orthopädie und
begleitete Studien u.a. für die
Deutsche MS-Hilfe. Auch heute
nimmt sie weiterhin an Schulungen
und Ausbildungen teil.
irgendwas passiert sein musste. Und
als ich nach dem ersten Workshop
das Gefühl hatte, ich schwebe zehn
Zentimeter über dem Boden, war mir
klar, dass ich genau diese Methode
lernen möchte.“
Große Erfolge
Die berufliche Laufbahn brachte Gabriele
Jung schließlich von Füssen an
den Tegernsee. Nach einem Skiunfall
mit Kreuzbandriss landete sie in der
Fachklinik Bad Heilbrunn, traf dort
einen Kollegen aus Füssen, der dort
die Therapieleitung hatte und sie umgehend
wieder einstellte. Ausgebildet
für Neurologie und Orthopädie wurde
der interessierte Chefarzt auf ihre
Feldenkraiserfahrung aufmerksam.
„Ich bekam einen jungen Mann mit
Schädelhirntrauma zur Behand-
Man kann mit Feldenkrais das Nervensystem
neu sortieren und auch aufbauen.
„
“
lung und als er nach einer Stunde
Feldenkraisübungen aufstand, hatte
er seinen Rollator vergessen und ging
ohne ihn“, erzählt sie begeistert und
war damals selbst erstaunt über diesen
Therapieerfolg. Daraufhin ging
alles sehr schnell und sie begann
eine berufsbegleitende Ausbildung
bei Paul Newton in München, Feldenkrais
für Physiotherapeuten. Innerhalb
dieser Ausbildung begann sie die
Pädagogenausbildung in England für
vier Jahre und arbeite fast ausschließlich
mit der Feldenkraismethode in
der Neurologie und Orthopädie.
In England wurde es für sie noch
spannender, denn die Anwendungsmöglichkeiten
sind sehr breit gefächert.
Frau Jung erzählt, dass sie
dort viel mit Pädagogen aus dem
künstlerischen Bereich, Profimusikern,
Schauspielern, Sängern aber
auch Profisportlern gearbeitet hat,
welche oft 6–8 Stunden und mehr in
sehr einseitigen Haltungen sind und
durch Feldenkraisübungen ihre Performance
und Achtsamkeit bzw. Bewußtheit
verbessern können.
Sie arbeitet auch mit Kindern, Schlaganfallpatienten
bzw. neurologischen
Erkrankungen. Manchmal kann ein
eine Patientin oder ein Patient nicht
gesund werden, jedoch kann sehr oft
seine Lebensqualität verbessert und
erleichtert werden.
Überall zeigte sich aber das gleiche
Bild: „Die Bewegungen sind sehr fein
Perfekt für alle Gelenke vom Nacken bis
zum Becken. Mit nur einer Pobacke auf
einer Stuhlkante sitzend wird durch die
seitliche Neigung des Oberkörpers das
Becken abgekippt und wieder angehoben.
Auf beiden Seiten jeweils fünfmal wiederholen
und auch die andere Hand probieren.
und oft mache ich nicht viel – zumindest
empfindet es der Patient so
– aber es passiert unglaublich viel.“
Gabriele Jung kann von chronischen
Schmerzpatienten berichten, die keine
Medikamente mehr brauchen,
von älteren, gebrechlichen Personen,
die wieder aktiv werden oder verhaltensauffälligen
Kindern, die sich
plötzlich wieder konzentrieren können.
Dabei werden die Bewegungen
eines Kleinkindes in der Bewegungsentwicklung
und Orientierung mit
der Umwelt wiederholt, bevor es
lernt zu stehen und zu gehen, was ein
neues Körperbild erschafft und vorhandenes
Potenzial der Schüler hervorbringen
kann. Mittlerweile gibt es
auch viele Studien, die die Wirksamkeit
der sanften Methode belegen.
Eigene Erfahrungen/
Funktionale Integration
Alles basiert auf dem Prinzip der bewussten
Bewegung und der Fähigkeit
des Nervensystems Neues zu lernen
und alte Muster loszulassen. „Man
kann mit Feldenkrais das Nervensystem
neu sortieren und auch aufbauen“,
erklärt Frau Jung. Um mir
das zu verdeutlichen, darf auch ich
mich behandeln lassen. Nach einer
kurzen „Bestandsaufnahme“, ähnlich
wie bei einem Osteopathen, bei der
ich stehe, laufe und mich drehe, steht
fest: „Sie haben einen leichten Knickfuß
rechts“, wie mir erklärt wird.
Zurückzuführen ist das auf eine
Schonhaltung aufgrund eines Menis-
kusschadens, den ich schon vergessen
hatte. Aber: „Der Körper vergisst
nichts!“ Ich lege mich also seitlich
auf die beheizte Liege und empfinde
die Behandlung als sehr angenehm.
Mit einzelnen sanften Bewegungen
streckt und beugt Gabriele Jung mal
ein Bein, mal einen Arm, drückt bestimmte
Punkte oder legt die Hände
auf. Ansonsten merke ich nicht viel,
doch als ich aufgefordert werde,
mich wieder auf den Rücken zu drehen,
passiert das erste Unglaubliche:
Die behandelte rechte Seite fühlt sich
leichter, schmaler und höher an als
die linke. Das Bein scheint viel länger
zu sein, der rechte Teil des Rückens
liegt komplett anders auf der Liege
und auch mein Gesicht fühlt sich verschoben
an.
Hilfe zur Selbsthilfe
Die Beweglichkeit von Becken und Hüfte
aktivieren: Im leichten Ausfallschritt, die
Knie bleiben gestreckt und die Füße am
Boden, die Hände in die Hüften gestemmt
wird das Gewicht nach vorne verlagert,
die Hüfte bleibt gerade und das Becken
wird aktiviert. Dann das Gewicht wieder
nach Hinten verlagern. Auf beiden Seiten
wiederholen.
„Wenn wir das jetzt so lassen würden,
würde das Nervensystem die
linke Seite mit der Zeit an diesen
optimierten Zustand der rechten Seite
anpassen“, erklärt die erfahrene
Heilkundige. Nach diesem Prinzip
arbeitete Feldenkrais auch mit gesunden
Patienten, um deren Körpergefühl
zu verbessern. Aber so lässt
sie mich natürlich nicht gehen. Sie
behandelt nun auch die linke Seite,
allerdings mit ganz anderen Bewegungen
und Berührungen. Und doch
fühle ich mich am Ende der Stunde
wieder seitengleich und vor allem
sehr gut. „Es kann sein, dass sie heute
sehr müde sind, oder aber auch sehr
wach“, gibt sie mir noch mit einigen
anderen guten Ratschlägen mit nach
Hause. Und auch, wenn ich dachte, es
ist nicht viel passiert, bin ich bis weit
nach 23.00 Uhr wach, erledige lange
Liegenebliebenes mit Leichtigkeit
und schlafe gut. Ach ja, und merke
erst am nächsten Tag, als mich Frau
Jung anruft, dass ich meine gesamten
Unterlagen gestern bei ihr liegen gelassen
habe.
Gemeinsam rollen/
Bewußtheit durch Bewegung
Auch auf eine Gruppenstunde in
Gmund bin ich gespannt, denn obwohl
dann jeder für sich übt, sollen
diese sehr intensiv sein. Überrascht
bin ich erst einmal davon, wie unterschiedlich
die Menschen hier auch
vom Alter her sind. „Ich habe von
18 bis 90 alle Altersstufen in meinen
Kursen“, klärt mich Gabriele Jung auf
und so liegen wir alle auf unseren
Matten und folgen ihren Anleitungen.
Wir bewegen uns sanft auf eine
Seite, erst mit den angewinkelten
Beinen, dann auch mit den Armen
und dem Kopf. Jedes Mal geht die
29
„ Man muss auch offen dafür sein, dass sich etwas verändert,
und man vielleicht sogar nicht mehr so ist,
wie die Umgebung einen haben will.
“
Bewegung leichter und der Fokus
wird auf einen anderen Schwerpunkt
gelegt. Mal auf die Atmung, mal auf
die Körperteile, die den Boden berühren,
dann wieder auf die Bereiche, die
vom Boden abheben. Jedes Mal ist die
Empfindung anders und auch beim
Nachspüren merkt man deutliche
Unterschiede. Nach und nach arbeiten
wir uns zu einer ganzen Drehung
bis auf den Bauch mit angehobenem
Kopf vor, ganz wie ein Baby, das
seine Umgebung erkundet. Als wir
schließlich in beide Richtungen rollen
und dabei automatisch anfangen
zu lachen, hat die heutige Lektion ihr
Ziel erreicht – die Lebensfreude und
-qualität wieder zu steigern! „Ich hatte
zum Teil 50-Jährige, die sich aus
Angst nicht mehr aufstehen zu können,
nicht auf den Boden legen wollten
und jetzt als 70-Jährige wieder
wie ein Baby auf der Matte rollen“,
freut sich die Therapeutin. „Viele haben
sogar angefangen, wieder in den
Urlaub zu fahren und in die Berge zu
gehen“. Sie hat aber auch eine Einschränkung:
„Man muss auch offen
dafür sein, dass sich was verändert,
und man vielleicht sogar nicht mehr
so ist, wie die Umgebung einen haben
will oder es gewohnt war.“
Die Lebensqualität
verbessern
Jetzt bin ich, wie Gabriele Jung sagen
würde „ein Fall mit kleinen Problemen“,
doch sie hilft auch bei größeren
Beschwerden. „Der Körper kann
immer Gesundheit finden“, erklärt
die Rottacherin, die auch Krebsoder
chronische Schmerzpatienten
während der Behandlung begleitet.
„Auch wenn man schwer krank ist,
kann man Besserung finden.“ Das gilt
auch für ältere Patienten, die mit Feldenkrais
lernen können, wie sie nach
Stürzen selbst wieder aufstehen können,
wie die Hüfte beweglich bleibt,
oder wie sie sich die Schuhe binden
können. „Wenn man regelmäßig übt,
geht alles leichter und mit weniger
Kraft.“ Das ist auch ein Grund, warum
viele Profisportler von Feldenkrais
überzeugt sind. „Wenn wir spielerisch
in die Aufrichtung kommen
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und insgesamt besser organisiert
sind, bekommen wir eine Leichtigkeit“,
so Gabriele Jung, die das auch
an sich selbst beim Golfen merkt. Feldenkrais
selbst hat sogar behauptet:
„Wenn wir unsere Körperhaltung
ändern, können wir unser ganzes
Potenzial entfalten, und einen Weg
zum reifen SELBST und innerer Stärke
finden.“ So oder so wäre es wünschenswert,
wenn mehr den Weg
zu so einer zeitgleich einfachen und
dennoch komplexen Methode finden
würden, um die eigene Lebensqualität,
egal in welchem Bereich, zu steigern.
Auf ihrer Website www.feldenkraistegernsee.de
zeigt Gabriele Jung in
verschiedenen Videos einige weitere
Übungen.
Perfekt für den Nacken: Die Hände
gerade nach vorne gestreckt, Handflächen
zusammen. Die Daumen
anschauen und Arme und Kopf zur
Seite drehen und wieder zur Mitte
zurück kommen. Nun nur die Arme
ohne Kopf drehen, dann den Kopf
ohne die Arme drehen. Jeweils fünf
Mal wiederholen. Am Schluss Arme
und Kopf drehen, den Kopf und die
Augen noch weiter drehen, solange
es geht. So werden verschiedene
Bereiche im Körper und im Gehirn
angesprochen.
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31
Advent
Diese ganz besondere
Zeit des Jahres
Faszination Adventszeit: Ganz egal, wo auf der Welt, diese eine, sehr spezielle Zeit des Jahres,
die versetzt Menschen auf dem ganzen Planeten in Verzückung. Aber wie so oft: Im Tegernseer Tal
ist es noch einmal ein kleines bisschen verzückender als anderswo.
Die Adventszeit am Tegernsee verzaubert mit einer
idyllischen, beinahe magischen Atmosphäre. Die
klare Winterluft, der schneebedeckte See und die
umliegenden Berge schaffen eine ruhige, besinnliche
Stimmung, die perfekt zu den festlichen Tagen passt.
Traditionelle Weihnachtsmärkte locken Besucher mit liebevoll
dekorierten Ständen, handgefertigten Geschenken und
dem Duft von Glühwein und Lebkuchen.
Doch nicht nur Märkte prägen die Adventszeit: Die Adventszeit
am Tegernsee ist mehr als ein Fest – sie ist ein Erlebnis
für alle Sinne, das die Seele auf Weihnachten einstimmt
(alle weiteren Termine finden Sie wie immer in unserem
Programmteil).
Wenn’s um Weihnachtsmärkte geht, hat wohl jeder seinen
Favoriten. Am Tegernsee gibt es gleich mehrere: Etwa der
Seeadvent in Bad Wiessee, der Rottacher Advent und der
32
Weihnachtliche Schlossmarkt Tegernsee locken mit romantischem
Ambiente. Sie sind mit Pendelschiffen oder -bussen
(Tagesticket 15 Euro) zu erreichen und bieten an allen
vier Adventswochenenden Holzschnitzereien, Almhütten,
Perchten-Aufführungen, Kunsthandwerk, ortsansässige
Musiker und regionale Schmankerl.
Plätzchenduft, Kerzenschein, Lebkuchen und Glühwein – für
viele Menschen beginnt mit dem ersten Adventswochenende
Anfang Dezember die schönste und besinnlichste Zeit des
Jahres. Auch in den Orten rund um den Tegernsee soll dieses
Weihnachtsflair 2024 wieder Einzug halten. Das Veranstaltungsteam
der TTT hat in den vergangenen Monaten ein attraktives
Rahmenprogramm zusammengestellt. An den vier
Adventswochenenden öffnen in Bad Wiessee, Rottach-Egern
und in Tegernsee an vier Wochenenden die Märkte direkt
am Seeufer, die durch Pendelschiffe (Tagesticket 15 Euro)
miteinander verbunden sind. Dort gibt es in gemütlicher
Atmosphäre kulinarische Schmankerl aus der Region, hochwertiges
regionales Kunsthandwerk und ein erlebnisreiches
Programm. Wer mag, kann die traumhafte Landschaft bei
einer romantischen Pferdekutschfahrt erkunden oder während
einer kulinarischen Hüttenwanderung samt Einkehr.
Stimmungsvolle Märkte
Beim Seeadvent Bad Wiessee können Besucher entlang der
Seepromenade in geschmückten Hütten heimische Kunsthandwerker
und Gastronomen erleben. Am Sonntag 15.12.
dürfen sich Marktbesucher auf ein besonderes Highlight
freuen: Dann kommen die Kramperl der Inntal Pässe. Auch
der Rottacher Advent direkt am Seeufer bietet ausgefallene
kunsthandwerkliche Geschenke und regionale Köstlichkeiten.
Für Kinder gibt‘s wenige Gehminuten entfernt im
Warmbad ein weihnachtliches Basteln und Schminken. Das
Herzogliche Schloss Tegernsee mit der prächtigen Pfarrkirche
bietet eine malerische Kulisse für den Weihnachtlichen
Schlossmarkt Tegernsee. Wenn festliche Bläsermusik erklingt
und die Flammen in den Feuerschalen brennen, es
nach Glühwein, Grillspezialitäten und gerösteten Maroni
duftet, lässt es sich gemütlich flanieren. Zwischen den geschmückten
Hütten und dem Seeufer werden die Besucher
garantiert weihnachtlich eingestimmt.
Mit dem Pendelschiff von Markt zu Markt
Besucherinnen und Besucher fahren an den Adventsmarkttagen
bequem mit dem Pendelschiff-Ticket von Markt zu
Markt und genießen den Ausblick auf die glanzvoll erleuchtete
Kulisse. Das Ticket berechtigt auch zur Fahrt mit
den bereitgestellten Pendelbussen. Es kostet 15 € und ist
ab Anfang November über die Tegernsee App und an den
Marktterminen am Stand der Urlaubsregion „Der Tegernsee“
erhältlich. Mit den Tagestickets dürfen an diesen Tagen
auch Ringlinie A und B kostenlos genutzt werden. Gäste mit
TegernseeCard erhalten 50% Rabatt auf das Pendelschiffticket.
Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre in Begleitung
eines Erwachsenen fahren kostenfrei. Rund um die Anlegestellen
erwartet Sie ein gastronomisches Angebot. Bequem
anreisen können Sie auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die Bayerische Regiobahn (BRB) fährt von München
bis zum Bahnhof Tegernsee.
Adventsführungen der Tegernseer Heimatführer
Foto: Sebastian Ulmer
MARKTTERMINE:
Der Seeadvent Bad Wiessee, der Weihnachtliche Schlossmarkt
Tegernsee und der Rottacher Advent öffnen an vier Adventswochenenden
jeweils von 14 Uhr bis 19 Uhr.
Sa. 30.11.24 ab 14.00 Uhr und So. 01.12.24 ab 14.00 Uhr
Sa. 07.12.24 ab 14.00 Uhr und So. 08.12.24 ab 14.00 Uhr
Sa. 14.12.24 ab 14.00 Uhr und So. 15.12.24 ab 14.00 Uhr
Sa. 21.12.24 ab 14.00 Uhr und So. 22.12.24 ab 14.00 Uhr
Die kulturreiche Stadt Tegernsee macht es Gästen leicht,
sich auf die Weihnachtszeit einzuschwingen. Hier hat der
bekannteste bayerische Heimatschriftsteller Ludwig Thoma
seine „Heilige Nacht“ fertig geschrieben und Karl Stieler
das „Winteridyll“ auf Bairisch gedichtet. Das Tegernseer
Schloss und die ehemalige Klosterkirche, die historische
Rosenstraße und der malerische Lärchenwald sind die
Zwischenstopps auf einer unterhaltsamen Führung mit
Geschichten sowie mit viel Geschichte und abwechslungsreichen
Geschichten. Freuen Sie sich auf ein wärmendes
Getränk und eine süße Kleinigkeit.
Termine: 30.11., 7.12., 14.12., 21.12.2024 von 11 bis 14 Uhr,
Treffpunkt Tourist-Information Tegernsee. Buchbar über
die Tegernsee App.
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33
auf Sieg
Triathletin Anja Renner ist nicht nur 3. bei der
Europameisterschaft und 5. bei der Weltmeisterschaft,
sondern holte auch Bronze bei den
Paralympics in Paris. Dabei lässt sie sich von einer
Augenerkrankung nicht von großen Zielen abhalten.
34
Text: Susanne Mayr-Flach
Mit gerade mal 25 Jahren
bekam die lebenslustige
Anja Renner eine knallharte
Diagnose: Sie hat
Retinitis pigmentosa, das sogenannte
Usher-Syndrom, wird innerhalb von
wenigen Jahren erblinden und es gibt
weder eine Therapie noch eine Heilung.
Und was tut sie? Nach anfänglichen
Zweifeln und Ängsten lebt sie ihr
Leben wie zuvor weiter und setzt sogar
noch eins drauf. Denn Aufgeben kam
für die Olympionikin nie in Frage und
als sie vor neun Jahren ihren heutigen
Ehemann kennenlernt und durch ihn
und sein Training für den Ironman zum
Triathlonsport kommt, setzt sie sich ehrgeizige
Ziele.
Schnelle Erfolge
Gemeinsam mit ihrem
Guide nimmt Anja Renner
erfolgreich an verschiedenen
Triathlon-Wettbewerben teil.
Foto: privat
„Ich habe schnell gemerkt, dass ich
mehr Potential habe und mich einfach
mal für die Tegernseer Sprintdistanz
angemeldet“, erzählt die heute 38-Jährige
stolz, „damals hab ich mir sogar
noch die Radklamotten und den Neoprenanzug
von meinem Mann ausgeliehen.“
Und sie war auf Anhieb erfolgreich:
Bei jedem Wettkampf, bei dem
sie startete, schaffte sie es in die Top 10,
wenn nicht sogar aufs Siegertreppchen.
„Dann wollte ich mehr und habe mir
auch die Ironman-Weltmeisterschaft in
Hawaii als Ziel gesetzt“, erinnert sich
die Gmunderin. Doch Verletzungen und
die fortschreitende Augenerkrankung
machten den Traum zunichte und auch
hobbymäßig war der Sport nur noch
eingeschränkt möglich, da vor allem das
Fahrradfahren zu gefährlich wurde. Als
auch das Berufs- und Privatleben mehr
und mehr unter der Seheinschränkung
litt, fasste sie einen mutigen Entschluss
und nahm sich eine Auszeit, um sich neu
zu sortieren und einen Plan für das weitere
Leben zu machen. Und Anja wäre
nicht Anja, wenn sie sich mit wenig zufriedengeben
würde. Denn nach diesen
Rückschlägen setzte sie sich mit den
Biografien blinder Sportler auseinander
und setzte sich schließlich ein noch größeres
Ziel: Die Paralympics!
35
Paris war ein voller Erfolg für Anja Renner
und ihr Guide Maria Paulig.
„ Trotz Einschränkungen bringen diese Athleten Höchstleistungen,
das hat mich sehr motiviert.
“
Zu Olympia in anderthalb Jahren
„Ich habe mir eine Dokumentation über die Paralympics
2020 in Tokio angesehen und war fasziniert“, erzählt Anja
Renner, „trotz Einschränkungen bringen diese Athleten
Höchstleistungen, das hat mich sehr motiviert.“ Und so war
erst im Frühling 2023 nach einer erneuten ernüchternden
Diagnose, einer Untersuchung und vielen Gesprächen mit
ihrem Mann die Idee geboren, 2024 nach Paris zu fahren
und an den Paralympics teilzunehmen. „Ich habe mich
ernsthaft mit der Frage auseinandergesetzt, was ich mit
meinem Leben jetzt noch anfangen möchte“, erzählt die
Sportlerin, „und da ich lange in der Krebsforschung gearbeitet
habe, war auch ein Gedanke, in die Forschung meiner
Krankheit zu gehen.“ Das hat sie bis heute vor, doch
ihr wurde schnell klar, dass sie dafür auch noch später Zeit
hat und dass, wenn sie nochmal etwas im Sport bewegen
wollte, es jetzt sein musste. Und so handelte sie einfach: „Ich
habe dem Bundestrainer eine Mail geschrieben und ihn gefragt,
was ich tun muss, um nach Paris zu kommen“, lacht
die sympathische Blondine „und nachdem ich ihm meine
Zeiten geschrieben habe, habe ich tatsächlich eine Antwort
bekommen.“ Nach einem Trainingswochenende in Potsdam
waren dann auch Trainer und Team überzeugt und
Anja legte los. Die Profilizenz wurde beantragt, ein Tandem
besorgt und ein Guide gesucht. Denn sehbehinderte Triathleten
starten mit einem über ein Seil verbundenen Guide,
Fotos: privat (links), Urs Golling
36
Mir ihrem
speziellen Tandem kann
Anja Renner nun auch
wieder Rennradfahren.
der vor allem beim Laufen und Schwimmen die Richtung
vorgibt, das Radfahren findet auf einem Tandem statt. So
bestritten sie zusammen die ersten Wettkämpfe, denn Anja
Renner brauchte Ergebnisse, um sich in der Weltrangliste
nach oben arbeiten zu können. „Ich war innerhalb von
sechs Monaten bei neun internationalen Rennen und habe
diese alle selber organisiert.“ Und je weiter oben man steht,
umso leichter bekommt man auch wieder einen Startplatz
für weitere Rennen. Doch leider stellte sich schnell heraus,
dass ihr Guide Anja ausbremste und so musste sie sich einen
Neuen suchen. Mit Maria Paulig gelangen dann tolle
Ergebnisse und als im Juni 2023 das Ranking für die Paralympics
bekannt gegeben wurde, war Anja Renner dabei.
Die Paralympics in Paris
Es wurde also weiter trainiert, und auch eine schon sechs
Monate andauernde Verletzung hielt das Erfolgsduo nicht
auf. „Es war einfach unglaublich, dabei zu sein“, erinnert
sich die Gmunderin, „auch das ganze Drumherum, die
37
Der Tegernsee bietet
Anja Renner viele
Trainings möglichkeiten.
„ Wer weiß, vielleicht komme ich sogar noch
zu den Paralympischen Winterspielen 2026.
“
anderen Athleten und natürlich die Wettkämpfe.“ Nach
einem spannenden Rennen und nicht ganz optimalen Bedingungen
schafften es Anja Renner und Maria Paulig tatsächlich,
den dritten Platz zu holen. Doch wer jetzt denkt,
sie hätte alles erreicht, was man schaffen könnte, der kennt
Anja nicht. Denn für sie ist klar, dass das noch nicht alles
war. „Viele Athleten fallen nach Olympia in ein Loch und
wissen nicht, wie es weitergeht, aber ich hab Lust noch
ganz viel zu machen.“ Auf der Bucket-List stehen noch
weitere Sportarten wie Paracycling und auch die nächsten
Paralympics würde sie gerne bestreiten.
Neue Ideen für den Winter
weil wir kein Schwimmbad mehr am See haben“, so Anja
Renner weiter. Und wenn Schnee liegt, geht es jetzt dann
auf die verschiedenen Loipen, denn, wie kann es anders
sein, die Athletin hat noch weitere Ideen. „Ich bin früher
gerne Langlaufen gegangen und möchte das wieder verstärkt
machen“, so die Triathletin. Vor allem die Loipen in
Ostin oder in Rottach möchte sie gerne ausprobieren. „Und
wer weiß, vielleicht komme ich sogar noch zu den Paralympischen
Winterspielen 2026.“ Wir wünschen ihr auf jeden
Fall viel Erfolg und was soll man sagen: Wenn es jemand
schafft, nochmals über sich hinaus zu wachsen, dann Anja
Renner.
Fotos: Urs Golling
Bis dahin freut sie sich aber vor allem über
die vielen wunderbaren Trainingsmöglichkeiten
am Tegernsee. „Ich laufe sehr gerne
den Tegernseer Höhenweg oder durch den
Ortsteil Gasse Richtung Gut Schwärzenbach“,
so die 38-Jährige. Natürlich immer
alles abseits viel befahrener Straßen, damit
es für sie sicher bleibt. „Schwimmen trainiere
ich im Sommer auch gerne im See in Seeglas
und in einem der schönsten Freibäder
in Bayern, dem Freibad Rottach, im Winter
muss ich dafür leider etwas weiterfahren,
38
Weitere Infos zu Vita, Erfolgen und mehr gibt es
unter www.anja-renner.com.
Anja Renner bietet auch Vorträge, Coachings und
Podiumsdiskussionen um andere zu inspirieren.
Auch Sponsoren können sich auf der Seite gerne
melden.
Zurecht kann Anja Renner
auf ihre Paralympische
Bronzemedaille stolz sein.
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I N T E R I O R S T U D I O
39
Was tun Sie
gerade?
Talbewohner und ihre Leidenschaft
Interviews: Susanne Mayr-Flach
40
Jasmin Icheln & Sophie Sennhofer
p Bad Wiessee Ehrenamtliche Bereitschaft des Roten Kreuzes, Jugendrotkreuzgruppenleiter
@jrk_elfriede_on_tour
wettbewerb in Neuburg an der Donau
haben wir auch schon einmal den 5.
Platz gewonnen.
Was gibt es Ihnen, anderen zu helfen?
Ganz viel, wobei es wie gesagt nicht
nur darum geht, für Kranke da zu
sein, sondern in ganz vielen anderen
Aspekten zu helfen. Und wir sind hier
in der Bereitschaft wie eine große Familie.
Was tun Sie gerade?
Wir bereiten heute die nächste Übung
ab 16 Jahren zur Bereitschaftsjugend
wechseln.
Das Rote Kreuz besteht ja nicht nur
aus dem Rettungsdienst.
Was sind sonst Ihre Aufgaben oder
Einsatzbereiche?
Neben dem Bereitschaftsdienst und
für das Jugendrotkreuz und eine kleine
Weihnachtsfeier für die Kinder vor.
Wie sind Sie zu dieser Aufgabe
gekommen?
Jasmin Icheln: Ich bin durch die Liebe
Und was lernen die Kinder dabei
sonst noch?
Tatsächlich schon die ganzen wichtigen
Erste Hilfe Maßnahmen in Praxis
und Theorie. Von Notruf absetzen
dem Jugendrotkreuz sind wir für den
Blutspendedienst zuständig und kümmern
uns hierbei um Termine, Verpflegung
und sind die Ansprechpartner.
Wir betreuen den Glückshafen
am Seefest Bad Wiessee und am Volks-
zum Roten Kreuz gekommen und habe
über Verbände anlegen bis hin zu sta-
fest in Gmund, machen Bereitschafts-
alle Ausbildungen in der Schwanger-
biler Seitenlage. Aber natürlich auch
dienst bei verschieden Festen wie See-
schaft und in der Elternzeit gemacht.
Theorie über die Entstehung und die
feste, Roßtag oder Leonhardi. Und wir
Als eine neue Jugendgruppenleitung
Aufgaben des Roten Kreuz.
unterstützen uns auch gegenseitig mit
gesucht wurde, habe ich diese Aufgabe
gerne übernommen.
Sophie Sennhofer: Durch meine
Freunde Jassy und Julian bin ich erst
Und schon die Kleinsten können
davon profitieren?
Ja, auf jeden Fall. Es geht auch ganz
den Kollegen in Tegernsee.
Und Sie machen das alles ehrenamtlich?
Ja, hauptberuflich sind beim Roten
zur Bereitschaft gekommen. Aber ich
viel darum, dass man lernt, wie man
Kreuz der Rettungsdienst, der Haus-
wollte nicht nur kranken Menschen
als Team funktioniert. Wir machen
notruf und die ambulante Pflege. Eh-
helfen, sondern auch die Kinder und
auch gemeinsame Partys, die die Kin-
renamtlich arbeiten die Bereitschaft,
Jugendlichen unterstützen und im Er-
der organisieren dürfen oder Über-
die Wasserwacht, Wohlfahrt und So-
wachsenenwerden begleiten. Ich habe
nachtungen und fahren regelmäßig
ziales und die Bergwacht. Uns macht
früher schon Skitraining gemacht und
zu Wettbewerben, bei denen die Kin-
es einfach Spaß und wir sind eine tolle
als sich das zeitlich nicht mehr mit
der zeigen können, was sie gelernt ha-
Gemeinschaft.
Studium und Beruf vereinbaren ließ,
ben und wie sie zusammenarbeiten.
Fotos: Urs Golling, privat
fand ich es toll, beim Jugendrotkreuz
weiterhin mit Jugendlichen zu arbeiten.
Das heißt daran können nur
Jugendliche teilnehmen?
Nein, teilnehmen können alle Kinder
und Jugendlichen zwischen 6 und
25. Dabei lernen die Kleinen von den
Großen. Allerdings kann man schon
Was sind das für Wettbewerbe und
welche Erfolge konnte Eure Gruppe
schon erreichen?
Es gibt Kreiswettbewerbe und die Gewinner
fahren dann zu den Bezirkswettbewerben.
Dabei schlafen alle zusammen
in einem großen Zelt, sitzen
zusammen am Lagerfeuer und erleben
viel als Team. Bei einem Bezirks-
Wer auch Interesse am Jugendrotkreuz
hat, kann sich gerne unter
jrk_bad_wiessee@online.de
Auch das Jugendrotkreuz wird hauptsächlich
durch Spenden finanziert.
Wer spenden möchte: BRK Miesbach
KSK Miesbach-Tegernsee, IBAN: DE
78 7115 2570 0000 0241 90, Verwendungszweck:
JRK Bad Wiessee.
41
w
Was tun Sie
gerade?
42
Martin Goldhofer
p Rottach-Egern Kugeldrechsler, gel. Zimmermann
@goldhofermartin, www.kunstrundumsholz.de
Natürliche Schönheit
individuell gestalten
Plastische Chirurgie
am Tegernsee
Herr Goldhofer, was tun Sie gerade?
Ich schnitze gerade die letzten
Ostereiern, Kreuzen bis hin zur
Urne, die es bei Bestattungen
Kugeln, damit für das Weih-
Riedel gibt, bin ich immer krea-
nachtsgeschäft und den Weih-
tiv. Auch unsere Krippen in den
nachtsmarkt in Rottach alles fer-
Kugeln sind sehr beliebt. Ich bin
tig ist.
übrigens auch der Einzige, der
die Herrnhuter Sterne aus Holz
Was sind das für Kugeln?
Das sind Holzkugeln, die ich aus
macht, in dem ich jede handgeschnitzte
Spitze auf einen ge-
Zirbenholz drechsle, dann hohl
schnitzten 18-Seitigen Würfel
drehe und per Hand fertig schnit-
klebe. Dieses Jahr gibt es neue
ze. Man kann sagen, dass ich die-
Kerzenleuchter, denn viele Kun-
se Art von Kunsthandwerk erfun-
den warten darauf, was es wie-
den habe. Mittlerweile verkaufe
ich meine „Christbaumkugeln
vom Tegernsee“, wie sie genannt
werden auf der ganzen Welt und
auf Märkten hier in der Gegend.
Also ist bei Ihnen das ganze Jahr
Weihnachten?
Sozusagen. Für mich fängt Weihnachten
schon wieder am 25.
Dezember an, denn ich muss monatlich
50 Kugeln drechseln und
schnitzen, damit es an Weihnachten
dann auch genug gibt. So habe
ich über die Zeit an die 12.000 bis
13.000 Kugeln gemacht.
Wow, das ist ordentlich. Wie lange
brauchen Sie für eine Kugel?
Mindestens 1,5 bis 2 Stunden,
denn jeder Schritt ist Handarbeit.
Das Drechseln ist der kleinste
der Neues gibt.
Woher nehmen Sie die neuen
Ideen?
Learning by Doing, wie man im
Altbayerischen sagt. Aber ich
stöbere auch gerne in Krims-
Krams-Läden, schaue was andere
Kunsthandwerker mit anderen
Werkstoffen machen und so
kommt immer wieder was Neues.
Wie kamen Sie zum Drechseln?
Durch eine Kugel aus Amerika,
die mir mein Onkel, der dort einer
der bekanntesten Drechsler war,
geschickt hatte. Also habe ich mir
selber eine Drechselbank gekauft
und 10 Jahre rumprobiert. Als ich
auf einem Ostermarkt gesehen
habe, was man mit Ostereiern
machen kann, wollte ich das mit
Faltenbehandlung
Lidstraffung
Facelift
Halsstraffung
Fettabsaugung
Brustvergrößerung
Bruststraffung
Brustverkleinerung
Bauchstraffung
Arm-/Schenkelstraffung
Schweißdrüsenabsaugung
Dr. med. Torsten Kantelhardt
Facharzt für Plastische
und Ästhetische Chirurgie
Teil, am meisten hält das Schnit-
Holz hinbekommen. So sind 2001
zen auf. Und anschließend muss
meine Kugeln entstanden und
ich noch die Deckel und Spitzen
die Leidenschaft ist geblieben.
Fotos: Thomas Plettenberg, Martin Goldhofer
drechseln und kleben, dabei hilft
mir dann auch meine Frau.
Gibt es noch etwas anderes
als Kugeln?
Natürlich, ich entwickle immer
wieder Neues. Meist in der Zeit
nach Weihnachten. Angefangen
von Pfeffermühlen, Sternen, Kerzenleuchtern,
Brotzeitbrettern,
Wird das nie langweilig?
Überhaupt nicht. Das Schöne ist,
dass ich nie lange das Gleiche
machen muss. Mal schnitze ich
Spitzen, mal Sterne, dann drehe
ich eine Stunde oder mache eine
Auftragsarbeit. Je nachdem, was
gerade am besten funktioniert,
zu tun gibt es immer was.
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43
Die Montgolfiade ist ein Spektakel der Lüfte, das
jedes Jahr Tausende von Besucherninnen und
Besucher anzieht. Doch was genau verbirgt sich
hinter diesem faszinierenden Event, das auch
am Tegernsee zur Tradition geworden ist? Ursprünglich
geht die Montgolfiade auf die Brüder Joseph-Michel und
Jacques-Étienne Montgolfier zurück, die 1783 in Frankreich
den ersten bemannten Heißluftballonflug wagten. Ihre
bahnbrechende Erfindung, damals als eine Sensation gefeiert,
markierte den Beginn der bemannten Luftfahrt und
legte den Grundstein für die heutige Ballonfahrerei.
Eine Montgolfiade ist im Grunde eine Zusammenkunft von
Ballonfahrern, die den Himmel mit bunten Farben füllen
und das Publikum ins Staunen versetzen. Es ist nicht nur
ein Event, sondern ein echtes Erlebnis für die ganze Familie.
Am Tegernsee seit rund 30 Jahren
Am Tegernsee fand die erste Montgolfiade in den 1990er-
Jahren statt, inspiriert durch die Erfolge ähnlicher Veranstaltungen
im Alpenraum. Seitdem hat sich die Tegernseer
Montgolfiade zum festen Bestandteil des Veranstaltungskalenders
entwickelt. Jedes Jahr im Januar erheben sich dutzende
bunte Ballons über den See und bieten bei klarem
Winterhimmel ein atemberaubendes Bild vor der Kulisse
der bayerischen Alpen.
Völlig
Gut, man muss sich sich nicht
gleich wie der legendäre und
unlängst wieder zu neuen Ehren
gekommene Major Tom fühlen,
wenn man in einen Ballon steigt.
Das aber auch die Montgolfiade
2025 wieder zu einem ganz
besonderen Event wird, das steht
außer Frage. Zu Luft wie zu Boden:
Eine Woche mit spektakulären
Aussichten steht an.
Text: Christian Jakubetz
Der Reiz am Tegernsee ist einzigartig, da sind sich viele
Teilnehmende einig. Der See und die Berge bieten eine
spektakuläre Kulisse, die die Veranstaltung zu einem der
schönsten Events dieser Art in ganz Deutschland macht.
Tatsächlich zieht die Montgolfiade am Tegernsee inzwischen
nicht nur Besucher aus der Region an, sondern auch
Touristen und Ballonfahrer aus ganz Europa.
Tolle Perspektiven:
Mit einer Ballonfahrt
wird das Tegernseer
Tal gleich noch mal
etwas spektakulärer.
44
lo s gelöst ...
Foto: Hansi Heckmair
45
Auch am Boden ist die Montgolfiade
ein echter Hingucker,
beispielsweise beim Ballonglühen.
„ Tradition ist Tradition: Von
der Taufe bis zum Fahren.
“
Auch aus der Ferne:
Diese Tage sind ein Ereignis!
Überlebensgroß: Ballone sind
beeindruckende Gefährte.
Party! Natürlich darf auch die gute Laune
am Boden nicht zu kurz kommen.
Lust bekommen?
Während der
Montgolfiade sind
zahlreiche
Fahrangebote
geplant.
Fotos: Archiv Seeseiten/TTT, Stefan Schiefer (4x), Thoams Müller
46
Fahren – nicht fliegen!
Der Begriff „Ballonfahren“ und nicht „Ballonfliegen“ hat
historische und technische Gründe. Der Unterschied liegt in
der Art der Fortbewegung. Ein Ballon hat im Gegensatz zu
einem Flugzeug oder Helikopter keine Antriebsquelle und
ist daher nicht steuerbar. Stattdessen wird ein Ballon durch
die Steuerung der Auf- und Abwärtsbewegung „gefahren“.
Tatsächlich stammt der Begriff „fahren“ aus der frühen
Zeit der Ballonfahrt im 18. Jahrhundert, als die Ballons nur
durch die Winde „gefahren“ wurden und Piloten die Richtung
kaum beeinflussen konnten.
Die Begriffe „fahren“ und „fliegen“ sind auch kulturell verwurzelt:
Traditionell spricht man in der Luftfahrt
von „fliegen“ für motorisierte Flugzeuge, während
„fahren“ für Segelfahrzeuge wie Heißluftballone
verwendet wird. So sagt man auch, dass Schiffe
und Boote „fahren“, obwohl sie kein festes Ziel ansteuern
können, sondern vom Wasser und Wind
abhängig sind. Die Ballonfahrer sehen sich ebenfalls
eher als Passagiere in der Luft, die sich von
Naturkräften bewegen lassen. Ein Ballon „fährt“
also durch die Luft wie ein Schiff über das Meer.
Die Taufe
„ Ballonfahrer sind eine verschworene Gemeinschaft:
Ein Lebensgefühl, das verbindet.
“
ersten Fahrt eines Passagiers oder einer Passagierin. Der
„Täufling“ kniet dabei auf dem Boden, während der Ballonfahrer
einen Teil des Ballonkorbs als „Altar“ benutzt. Anschließend
wird eine Mischung aus Erde, Feuer und Luft
zelebriert: Ein brennendes Stück Ballonbrenner wird in das
Haar gehalten, bevor ein Schluck Champagner oder Sekt gereicht
wird. Die Ballonfahrertaufe ist eine Erinnerung an
die Elemente, die das Ballonfahren ermöglichen, und eine
Ehrung für den ersten „Fahrtwind“ des Neulings. Traditionell
wird dem Täufling ein Adelstitel verliehen, der ihn als
„Ballonbaron“ oder „Ballonprinzessin“ ehrt.
Eine weitere Tradition ist das Gemeinschaftsgefühl unter
den Ballonfahrern. Die Ballonfahrer kommen oft zu-
Beim Ballonfahren gibt es besondere Bräuche
und Traditionen, die diese besondere Form der
Luftfahrt einzigartig machen. Eine der ältesten
und bekanntesten Traditionen ist die Ballonfahrertaufe.
Sie erfolgt üblicherweise nach der
Über den
(nicht existierenden)
Wolken: grenzenlose
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47
Der Winter, der See,
der Schnee – mehr
braucht es nicht.
sammen, um Erfahrungen auszutauschen und das Gefühl
von Freiheit und Abenteuer zu feiern, das das Ballonfahren
mit sich bringt.
So wird die Montgolfiade am Tegernsee 2025
Die Montgolfiade am Tegernsee, die vom 26. Januar bis zum
2. Februar 2025 stattfindet, lockt mit einem abwechslungsreichen
Programm Ballonfahr-Fans und Naturliebhaber
gleichermaßen an. Das Winter-Event bietet eine spektakuläre
Kulisse aus schneebedeckten Bergen und dem glitzernden
Tegernsee, über dem sich die bunten Ballons elegant erheben.
Besucher haben nicht nur die Möglichkeit, die Starts
der Ballone zu bestaunen, sondern können auch selbst in
die Luft gehen.
Neben den Ballonfahrten bietet die Montgolfiade 2025 ein
umfangreiches Rahmenprogramm. Ein Highlight ist das Ballonglühen,
bei dem die Ballons in der Dämmerung angezündet
und zu einem leuchtenden Spektakel verwandelt werden.
Dieses visuelle Highlight zieht jedes Jahr viele Besucher
an und sorgt für eine besondere Stimmung am See. Auch die
Nacht der Ballone gehört zu den besonderen Attraktionen
und wird durch musikalische Untermalung und gastronomische
Angebote zu einem Event für die ganze Familie.
Foto: Hansi Heckmair; Illustration: panthermedia
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„ Ein großes Rahmenprogramm
sorgt für Unterhaltung
an allen Tagen
“
Für Abwechslung sorgt ein vielfältiges Kinderprogramm,
das speziell auf die jüngeren Besucher abgestimmt ist. Von
Bastelstationen über Ballonmodellieren bis hin zu geführten
Ballonfahrten für Kinder – die kleinen Gäste kommen
hier auf ihre Kosten und erleben die Magie der Montgolfiade
hautnah.
Zusätzlich gibt es zahlreiche Verkaufsstände und kulinarische
Angebote, die die bayerische Küche repräsentieren.
Regionale Spezialitäten, heiße Getränke und warme Speisen
sorgen dafür, dass die Besucher auch bei winterlichen
Temperaturen bestens versorgt sind.
Ein besonderes Anliegen der Veranstalter ist die Partnerschaft
mit der Stiftung KinderHerz. Durch Spenden und Aktionen
während der Montgolfiade werden wichtige Mittel
für herzkranke Kinder gesammelt, sodass das Event nicht
nur ein Fest für die Sinne, sondern auch ein Anlass für soziales
Engagement ist.
Die Montgolfiade 2025 am Tegernsee verspricht also nicht
nur visuelle Höhepunkte, sondern auch abwechslungsreiche
Erlebnisse für die ganze Familie. Die einzigartige
Kombination aus Tradition, regionalem Flair und
spektakulären Ballonfahrten macht das Event zu
einem unvergesslichen Wintererlebnis
im Tegernseer Tal.
Die Montgolfiade 2025
auf einen Blick
Veranstaltungsdatum: 26. Januar bis 2. Februar 2025
Hauptattraktionen:
– Tägliche Ballonstarts über dem Tegernsee
– Ballonglühen in der Dämmerung
– Nacht der Ballone mit musikalischer Untermalung
– Mitfahrgelegenheiten: Ballonfahrten für Besucher
möglich (buchbar vor Ort)
– Kinderprogramm: Bastelstationen, Ballonmodellieren,
geführte Kinderballonfahrten
– Eintrittspreise: Zugang zur Montgolfiade kostenlos,
Preise für Ballonfahrten variieren
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49
PROGRAMM
HIGHLIGHTS
DEZ • JAN • FEB
Unser Leben mit ...
Text: Christian Jakubetz
Der Witz an Thoma (und auch an Kishon),
der wurde mir erst später klar.
Nach meinem zweiten oder dritten
Versuch, das zu lesen und auch zu
begreifen. Seitdem weiß ich, was Opa
(und viele) andere daran so schätzen.
Mein Großvater war ein Mann, der
mit streng oder autoritär nur unzureichend
beschrieben ist. Ich hatte
immer das Gefühl, es mit dem letzten
Universalgelehrten zu tun zu haben.
Das hatte wiederum zwei Seiten. Die
eine: Er wusste vermutlich wirklich
alles (zumindest aus meiner kindlichen
Wahrnehmung heraus). Die andere:
Das Leben war für ihn eine sehr
ernste Angelegenheit, in der herzhaftes
Lachen eher selten vorkam.
klar, was an einem „Briefwexel“ lustig
sein soll oder überhaupt an Texten
mit vielen Fehlern und im breitesten
Dialekt. Noch dazu, wo mein
Opa doch ansonsten sehr streng mit
Fehlern war und allergestochenstes
Hochdeutsch sprach (Dialekt fand
er immer etwas derb, obwohl er in
Niederbayern lebte). Und dann auch
noch Geschichten, die mir schon damals
als Geschichten aus einer lang
vergangenen Zeit vorkamen.
Wenn Sie also Zeit haben, lesen Sie
Ihren Thoma. Oder hören sich eine
Lesung an oder besuchen Sie das
Thoma-Haus. Und wenn Sie sich dabei
noch halbwegs dankbar an Ihre
Großeltern erinnern, umso besser.
Klaus Wittmann liest auch im kommenden
Jahr wieder Ludwig Thoma. Termine
und weitere Informationen zu den vier
Lesungen in 2025 im Ludwig Thoma-Haus
am Tegernsee findet man auf
www.klaus-wittmann.com.
Allerdings gab es zwei Autoren, über
die er herzhaft lachen konnte (ich
habe ihn einmal sogar dabei ertappt,
dass er sich die Brille abnehmen
musste, um sich die Lachtränen abzuwischen,
aber wirklich nur einmal!).
Der eine war Ephraim Kishon.
Der andere: Ludwig Thoma.
Für mich hieß das: schon als Kind
Thoma lesen oder es wenigstens zu
versuchen. Ich wollte schließlich wissen,
wer das Kunststück hingebracht
hatte, den Opa so zum Lachen zu
bringen (Kishon habe ich dann auch
gelesen, aber das ist eine andere
Geschichte).
Jedenfalls, Thoma: Als kleiner
Bub, kaum des Lesens mächtig,
war mir natürlich nicht
... Ludwig Thoma
50
KABARETT MIT ROLF MILLER
Fotos: Pressefoto, Dietmar Denger (links)
Mit seinem neuen Programm wird Rolf Miller eines wieder
gelingen: dem Elefanten im Raum elegant aus dem
Weg zu stolpern. Denn das ist seine Figur: Stur wie ein
Sack Zement – was nur dank seines Humors erlaubt ist.
Grandios unwissend, vital dumm und völlig halbwissend.
Wie immer gibt der Comedian stoisch genau den Fels in
der Brandung, der selbstbewusst wegschaut, zu wichtigen
Themen vollmundig alles und garantiert nichts sagt und
natürlich alles bemerkt, nur nicht sein eigenes Scheitern.
Je mehr um ihn herum alles zusammenbricht, desto unbegreiflicher
ist es, dass dieser Hahn nicht merkt, was los
ist. „Er merkt es einfach nicht“, würde man im wirklichen
Leben sagen.
Zum Glück bleibt dieses gemeingefährliche Vehikel auf der
Bühne. „Konträrfaszination“ hat Roger Willemsen einmal
dazu gesagt: Der Zuschauer kann beim Dschungelcamp auf
sich herabblicken und sich daran ergötzen. Konträr zum
Autor. Aber Miller gelingt der „schmale Spagat“, wie er es
falsch nennen würde, die Vorführung seines Charakters einerseits,
aber darin auch unser eigenes Scheitern spiegelnd
andererseits darzustellen; zum Glück mit den Registern der
kaum übertriebenen Satire, mit eben jener Leichtigkeit, die
wir von ihm kennen.
Rolf Miller, „Wenn nicht wann, dann jetzt“, 19. Januar 2025, 18 Uhr,
Seeforum Rottach-Egern.
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CHRISTIAN
SPRINGER
Am 23. Januar 2025 lädt das Seeforum
Rottach-Egern zu einem Abend
mit Christian Springer und seinem
aktuellen Kabarettprogramm
„Leider“ ein. Der bekannte
Kabarettist, vielen aus der Sendung
„Schlachthof“ vertraut, bringt
sein unverkenn bares Talent für
bissige Realsatire und scharfe Beobachtungen
mit an den Tegernsee.
In „Leider“ nimmt er die Schwächen
unserer Gesellschaft aufs Korn,
spricht über Blockaden und Bremsklötze
und setzt sich dabei mit einem
humorvollen Blick für ernsthafte
Themen ein. Ohne Umschweife und
mit direkter Sprache schafft Springer
eine Atmosphäre, die nicht nur zum
Lachen anregt, sondern auch zum
Nachdenken.
NEUJAHRSKONZERT
Starten Sie das Jahr 2025 mit einem unvergesslichen
musikalischen Erlebnis!
Am 10. Januar 2025 lädt der prachtvolle
Barocksaal in Tegernsee zum traditionellen
Neujahrskonzert ein. Tauchen
Sie ein in die festliche Atmosphäre dieses
historischen Ortes, während erstklassige
Musikerinnen und Musiker
ein sorgfältig ausgewähltes Programm
präsentieren. Freuen Sie sich auf die
Highlights der klassischen Musik. Auf
dem Programm stehen u.a. Vivaldis
Vier Jahreszeiten, Strauß und Ziehrer.
Als Solisten an der Violine gastieren Bui
Cong Duy und Chuong Vu. Beide Musiker
haben einen bedeutenden Beitrag
zur klassischen Musikszene Vietnams
und darüber hinaus geleistet und sind
sowohl als Interpreten als auch als Pädagogen
hoch angesehen.
Neujahrskonzert , 10. Januar 2025,
19.30 Uhr, Barocksaal Tegermsee
Er beleuchtet den gesellschaftlichen
Alltag mit Tiefgang und sorgt dafür,
dass jeder Abend mit ihm nicht nur
unterhaltsam, sondern auch nachhaltig
beeindruckend bleibt.
Christian Springer, „Leider“, 23. Januar
2025, 20 Uhr, Seeforum Rottach-Egern
BEWEGTE BILDER – BEWEGTE WELTEN
Farben, die Geschichten erzählen, und
Bilder, die Welten bewegen: Die Ausstellung
„bewegte Bilder – bewegte
Welten“ lädt ab dem 30. November ins
wird. Die Ausstellung ist an den Samstagen,
30. November und 7. Dezember,
sowie den Sonntagen, 1. und 8. Dezember,
jeweils von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Seeforum Rottach-Egern (Nördliche
Hauptstraße 35) ein. Im Rahmen der
Gruppenausstellung präsentieren die
Künstler Brigitte Siebeneichler, Jürgen
Welker und Ekaterina Zacharova ihre
Werke, die mit intensiven Farben und
expressiven Formen den Betrachter in
andere Welten entführen.
Unter der Woche können die Werke
von Montag bis Freitag, 2. bis 6. Dezember,
jeweils von 14 bis 16 Uhr besichtigt
werden. Ein Künstler ist stets während
der Öffnungszeiten anwesend,
um mit den Besuchern ins Gespräch zu
kommen.
Den Auftakt bildet die Vernissage am
Sonntag, 1. Dezember um 11.30 Uhr, bei
der Ernst W. Koelnsperger eine Einführung
in die Werke der Künstler geben
Farbgipfel „bewegte Bilder – bewegte
Welten“ (Brigitte Siebeneichler, Jürgen
Welker, Ekaterina Zacharova), Seeforum
Rottach-Egern, 30. Nov. bis 6. Dez. 2024
Fotos: Veranstalter (oben), Sina Maria Schweikle, Raphael Lichius (unten)
52
AUF A WORT
Foto: Veranstalter
Was ist es, dass die Musik von STS für viele Menschen so
unvergesslich macht? Diese Frage wollen „Auf A Wort“ live
beantworten. Viele Lieder der Steirer sind Kult geworden,
weil sie eine besondere Mischung aus oft tiefgründigen
Texten und gefühlvoller Musik sind. Die Chiemgauer Peter
Schuster, Mathias Rasch und Chris Huber kommen dem
mit ihrem dreistimmigen Gesang sehr nahe. Die insgesamt
sechsköpfige Band tourt seit 2009 mit ihrer Hommage an
die Werke der Österreicher durch die Lande. Gut 200 erfolgreiche,
oft ausverkaufte Konzerte hat die Band schon gespielt
und sich dadurch eine treue Fangemeinde erarbeitet.
Bei ihren Coverversionen fehlen humoristische Einlagen
ebenso wenig wie tiefgründige oder treibende Melodien ihrer
großen Vorbilder.. Gemeinsam verstehen es die Musiker
bestens, den STS-Funken auf ihr Publikum überspringen zu
lassen. Spätestens bei „Fürstenfeld“, Großvater“ oder „Irgendwann
bleib i dann dort“ können sich die wenigsten
Konzertbesucher noch auf den Stühlen halten. Mitsingen
ist ausdrücklich erwünscht.
2014 hat „Auf A Wort“ nochmals das Repertoire erweitert.
Das Beste von STS wird hier durch ein wahres Hitfeuerwerk
von Austropop-Grössen wie Reinhard Fendrich, Wolfgang
Ambros, Georg Danzer (bzw. Austria3), Peter Cornelius, Hubert
von Goisern, EAV und Co. komplettiert.
„Auf A Wort“ - „Best of Austropop!“, 17. Januar 2025, 20 Uhr,
Seeforum Rottach-Egern
Die Parkettleger-Meister
aus dem Leitzachtal
Fußböden Zehetmair GmbH
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53
PROGRAMM
HIGHLIGHTS
DEZ • JAN • FEB
AUSSTELLUNGEN
Sonntag, 1.12.24 bis
Sonntag, 2.2.25, 10.00 Uhr,
täglich außer montags
Olaf Gulbransson Museum –
Christian Rohlfs:
Weimar – Hagen – Ascona/
Ein Weg in die Abstraktion
Olaf Gulbransson Museum
Tegernsee,
Kurgarten 5, Tegernsee
Samstag, 22.2./
Sonntag, 23.2.25
Hochzeitsmesse auf
Gut Kaltenbrunn 2025
Käfer Gut Kaltenbrunn,
Kaltenbrunn 1, Gmund
KULINARISCHE
VERANSTALTUNGEN
Sonntag, 1.12./29.12.24,
11.30 Uhr
Blyb. Brunch Club
Blyb.,
Tegernseer Straße 41, Gmund
Sonntag, 1.12.24, 12.30 Uhr
Easy Sunday Brunch hoch
über dem Tegernsee
Hotel DAS TEGERNSEE,
Neureuthstr. 23, Tegernsee
Mittwoch, 25.12./
Donnerstag, 26.12.24
Feiertagsbrunch
Hoch über dem Tegernsee
Hotel DAS TEGERNSEE,
Neureuthstr. 23, Tegernsee
ADVENTSZAUBER
Sonntag, 1.12./
Wochenende 7./8.12.,
14./15.12., 21./22.12.24
Seeadvent Bad Wiessee
Seepromenade, Bad Wiessee
Freitag, 20.12.24, 19.00 Uhr
Gmunder Adventssingen –
„Boid is Weihnacht’n“
Käfer Gut Kaltenbrunn,
Kaltenbrunn 1, Gmund
KULTUR- &
BRAUCHTUMS-
VERANSTALTUNGEN
Sonntag, 1.12.24, 14.00 Uhr
Christkindlmarkt
der Kreuther Ortsvereine
Trachtenverein
D’Leonhardstoana,
Raineralmweg 18, Kreuth
Sonntag, 1.12./
Wochenende 7./8.12.,
14./15.12., 21./22.12.24,
jeweils ab 14.00 Uhr
Rottacher Advent
Kuranlage am See
mit Musik-Pavillon,
Seestraße, Rottach-Egern
Sonntag, 1.12./
Wochenende 7./8.12.,
14./15.12., 21./22.12.24
Weihnachtlicher
Schlossmarkt Tegernsee
Treffpunkt Schlossplatz
Tegernsee, Schlossplatz 1,
Tegernsee
Samstag, 7./14./21.12.24
Tegernseer Volkstheater –
„Und des am Heiligen Abend …“
Kulturzelt im Kurgarten,
Kurgarten 1, Tegernsee
Sonntag, 8./15.12.24,
16.00 Uhr
Rauhnachtführung
mit kleinem Räucheritual
Tourist-Information Gmund,
Wiesseer Str. 11, Gmund
Sonntag, 22.12.24, 19.00 Uhr
Kreuther Adventssingen
Kath. Kirche Sankt Leonhard,
Am Kirchberg 11, Kreuth
Montag, 30.12.24, 19.00 Uhr
Vor-Silvesterparty
Dorfplatz Dürnbach,
Dorfplatz, Gmund
Freitag, 10.1.25, 19.30 Uhr
Neujahrskonzert mit
der Kammerphilharmonie
Dacapo München
Barocksaal im Gymnasium,
Schlossplatz 3, Tegernsee
KIRCHLICHE
VERANSTALTUNGEN
Sonntag, 1.12.24, 19.00 Uhr
Alpenländischer Advent
Kath. Pfarrkirche
St. Laurentius,
Seestr. 57, Rottach-Egern
GÄSTE- &
UNTERHALTUNGS-
PROGRAMM
Jeden Dienstag, 18.30 Uhr
Skat
Gasthof zur Schänke,
Prinzenruhweg 4, Bad Wiessee
Montag, 23.12.24, 16.30 Uhr
Bayerische Weihnacht
Parkhotel Egerner Höfe,
Aribostr. 19–26, Rottach-Egern
Freitag, 17.1.25, 20.00 Uhr
Auf A Wort –
„Best of Austropop“
Seeforum Rottach-Egern,
Nördl. Hauptstr. 35,
Rottach-Egern
Sonntag, 26.1.
bis Sonntag, 2.2.25
24. Tegernseer
Tal Montgolfiade
Tourist-Information
Bad Wiessee,
Sanktjohanserstr. 12,
Bad Wiessee
KONZERTE & MUSIK-
VERANSTALTUNGEN
Dienstag, 3./10./17./
24./31.12.24, jeweils um
19.00 Uhr
Im Gasthof Herzog
Maximillian wird aufgspuit
Autovermietung
Autowaschanlage
Reifenservice
Autozubehör
Autolackierung
Service
Service
Vertragshändler
Neu-, Gebrauchtund
Jahreswagen
Unfallinstandsetzung
Wiesseer Str. 118 · Bad Wiessee
Tel. 08022/82018
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54
Donnerstag, 5./12./19./26.12.,
Freitag, 6./13./20./27.12,
Samstag, 7./14./21./28.12.24,
jeweils ab 21.00 Uhr
DJ Clubbing
Bussi Baby,
Sanktjohanserstr. 46,
Bad Wiessee
Samstag, 14.12.24, 19.00 Uhr
Schlosskonzert
Stadt Tegernsee –
Ihr Himmel tut euch auf
Barocksaal im Gymnasium,
Schlossplatz 3, Tegernsee
Advents – und
Winterstimmung:
Das vorherrschende
Dienstag, 15.12.24, 15.00 Uhr
Blasmusik mit dem
Spielmannszug Bad Wiessee
Seepromenade, Bad Wiessee
Dienstag, 31.12.24, 11.00 Uhr
Traditionelles Silvestergrillen
mit Blasmusik auf der
Weinbauernbühne
Weinbauer,
Hirschbergstr. 22, Bad Wiessee
Freitag, 3.1.25, 19.30 Uhr
Schlosskonzert
Stadt Tegernsee – Bach
Weihnachtsoratorium 4–6
Pfarrverband
Gmund-Bad Wiessee,
St. Antonius Str. 12,
Bad Wiessee
Bild dieser Wochen.
ALLGEMEINE
VERANSTALTUNGEN
Mittwoch, 4./11./18./
25.12.24, 14.15 Uhr
Bridgeturnier Bridgeclub
Tegernseer Tal
Ostiner Stub’n,
Schlierseer Str. 60, Gmund
WINNER’S LOUNGE
Donnerstag, 5.12.24, 20.00 Uhr
Django 3000 – Unplugged
Winner’s Lounge
in der Spielbank Bad Wiessee,
Winner 1, Bad Wiessee
MÄRKTE &
FLOHMÄRKTE
Sonntag, 8.12.24, 10.00 Uhr
Traditioneller Nikolausmarkt
Rathausvorplatz,
Kirchenweg 6, Gmund
KINDERPROGRAMM
Dienstag, 31.12.24
Repair Café – Reparieren
statt wegwerfen
FabLab Oberland e.V.,
Tölzer Str. 3a, Gmund
Samstag, 8.2.25, 15.00 Uhr
Happy Jungle –
Die Kunterbunde Urwaldshow
von Rodscha und Tom
Seeforum Rottach-Egern,
Nördl. Hauptstr. 35,
Rottach-Egern
KABARETT &
KLEINKUNST
Sonntag, 19.1.25, 20.00 Uhr
Rolf Miller – „Wenn nicht
wann – dann jetzt!“
Seeforum Rottach-Egern,
Nördl. Hauptstr. 35,
Rottach-Egern
Foto: Archiv/TTT
SPORT-
VERANSTALTUNGEN
Mittwoch, 4./11./18./
25.12.24, 9.00 Uhr
Geführte Nordic-Walking-Tour
Tourist-Information Gmund,
Wiesseer Str. 11, Gmund
WELLNESS &
GESUNDHEITS-
VERANSTALTUNGEN
Montag/Mittwoch/Freitag,
jeweils 18.30 Uhr,
Samstag, 13.00 Uhr
Aqua Biking
Vital Hotel Alpensonne,
Freihausstraße 12–14,
Bad Wiessee
Der Seeseiten-Kalender zeigt nur einen Ausschnitt aus dem
umfang reichen saisonalen Veranstaltungs angebot.
Weitere Termine finden Sie auf der Webseite des Tegernseer Tal
Tourismus auf www.tegernsee.com.
Das aktuelle Tagesprogramm gibt es natürlich in der Tegernseer
Zeitung.
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55
Wellness am Tegernsee
Das Berghotel Altes Wallberghaus
verbindet die Gemütlichkeit einer
Hütte mit dem Service eines Hotels
und liegt dabei ganz idyllisch auf
1.512 Metern über den Wolken.
Das höchste Hotel am Tegernsee
Schlafen
in den
Bergen
Text: Susanne Mayr-Flach
Schon die Anreise könnte schöner kaum sein: Entweder
man wandert mit herrlichen Panoramaaussichten
von der Talstation auf den Wallberg oder man nimmt die
Wallbergbahn und läuft dann von der Bergstation in ca. 20
Minuten zum Hotel.
Wir entscheiden uns für die zweite Variante, nehmen dann
aber noch den Umweg über den Wallberg-Gipfel, der sich
auf alle Fälle lohnt. Oben ist das Wetter noch herrlich, unten
im Tal zieht langsam der Hochnebel auf und legt sich wie
ein Meer über die Landschaft. Angekommen im Hotel wird
man hier besonders herzlich empfangen: „Ich bin Gabi, und
hier auf dem Berg duzen wir uns alle“, begrüßt uns die stellvertretende
Betriebsleiterin, die mit ihrem Kollegen Miguel
auch für den Abendservice zuständig ist. Beide sind so authentisch
herzlich, dass wir uns sofort mehr als willkommen
fühlen. Wir stärken uns erst einmal an einem kühlen
Begrüßungsdrink, bevor wir unser Zimmer gezeigt bekommen.
Das Vier-Bett-Zimmer ist ideal für Familien und mit
einem schönen alten Himmelbett, zwei Einzelbetten und
einem Waschbecken ausgestattet. Auch gibt es noch Einzelund
Doppelzimmer und sogar ein Sechs-Bett-Zimmer sowie
ganz hüttentypisch ein Bettenlager. Toiletten und Duschen
befinden sich auf dem Gang und werden mit den anderen
Bewohnern geteilt. Statt eines Fernsehers finden wir einen
Koffer-Plattenspieler inklusive Leonard Cohen Collection
und stimmen uns damit auf das Bergleben ein. Und auch
Haustiere sind willkommen und bekommen neben Futternapf
und Wasser auch eine Kuscheldecke.
Fotos: Stefan Bogner, Dean Hearn (rechts oben)
56
Im Berghotel Altes Wallberghaus
gibt es nicht nur
gemütliche Einzelzimmer.
Die Doppelzimmer sind
geräumig und lichtdurchflutet.
Für Familien sind die Vier-Bett-Zimmer ideal – für mehr Leute gibt es
die Sechs-Bett-Zimmer oder das Bettenlager.
57
5 Fragen an
Korbinian Kohler
Seit 2016 gehört das Berghotel Altes
Wallberghaus zur Bachmair Weissach-
Welt. Was hat Sie dazu bewogen, es in
Ihr Portfolio aufzunehmen?
Das Alte Wallberghaus hat eine lange
Tradition und fügt sich perfekt in
unsere Philosophie ein, historische
und naturnahe Orte zu bewahren
und gleichzeitig höchsten Komfort
für unsere Gäste zu bieten. Es war
die perfekte Ergänzung für unser
Portfolio, um den Gästen ein authentisches
Erlebnis in den Bergen zu ermöglichen.
Wir haben uns bei der Renovierung
darauf konzentriert, den
historischen Charakter des Hauses
zu bewahren, während wir moderne
Standards in den Bereichen Komfort
und Nachhaltigkeit eingeführt haben.
Von der Erneuerung der Zimmer bis
zur Verbesserung der Energieeffizienz
haben wir viel investiert, um das
Haus zukunftsfähig zu machen.
Welchen Gästen empfehlen Sie einen
Aufenthalt dort und warum?
Das Alte Wallberghaus ist ideal für
Naturliebhaber, Wanderer und
Menschen, die eine Auszeit vom
hektischen Alltag suchen. Es bietet
die perfekte Balance aus Ruhe, Natur
und alpiner Gemütlichkeit. Besonders
Gäste, die Wert auf authentische
Erlebnisse legen, finden hier ihr
Paradies.
Haben Sie einen Lieblingsplatz im
Hotel?
Die schöne Stuben mit Kachelofen ist
mein persönlicher Rückzugsort. Nach
einem Tag in den Bergen in der wohligen
Wärme zu sitzen, gibt mir ein
Gefühl von Ruhe und Geborgenheit.
Wie würden Sie die Küche im Alten
Wallberghaus beschreiben?
Regional, authentisch und raffiniert.
Wir legen großen Wert darauf, mit
lokalen Produzenten zusammenzuarbeiten
und traditionelle Gerichte
mit modernen Einflüssen zu kombinieren.
Gibt es eine besondere Wanderung am
Wallberg, die Sie gerne machen?
Die klassische Wanderung auf den
Wallberg selbst ist natürlich ein
Muss. Aber auch der Weg hinunter
ins Tal durch den verschneiten
Wald oder im Sommer entlang der
Bergwiesen bietet unvergessliche
Eindrücke. Und im Winter natürlich:
Rodeln! Die Strecke vom Wallberg
hinunter ins Tal ist ein Klassiker und
immer wieder ein großes Vergnügen,
egal wie oft man sie fährt.
Es ist die Mischung aus Abgeschiedenheit, Nähe zur Natur und dem
Gefühl, über den Dingen zu stehen. Die klare Bergluft, die Stille und
die grandiosen Ausblicke lassen den Alltag in weite Ferne rücken.
„
“
58
Erst einmal entspannen
Schließlich gehen wir wieder nach unten in die Stube, um
uns erst einmal mit köstlichem Kirschstreuselkuchen und
heißer Schokolade zu stärken und die Spielekollektionen
zu checken. Denn das ist hier ausdrücklich erwünscht und
gehört zu einem ordentlichen Hüttenabend natürlich dazu.
Wir wählen noch den Hauptgang für abends und machen
uns dann auf den Weg in die Bergsauna. Die ist im Moment
noch das einzige Wellnessangebot, in Zukunft soll es aber
auch Massagen und andere Angebote geben. Passend zum
schlechten Wetter, das langsam aufzieht, gibt es hier einen
Latschenkieferaufguss, der uns in absolute Tiefenentspannung
versetzt. Dazu einen herrlichen Blick Richtung Berge
durch das Panoramafenster der Sauna. Nach einem kurzen
Saunagang und einer kalten Dusche gibt es jetzt erst einmal
eine Auszeit auf dem Zimmer, denn es scheint, als würde
die entschleunigte Stimmung hier schon Wirkung zeigen.
Leonard Cohen ist auch wieder mit dabei.
Jedes Zimmer bekommt einen eigenen Tisch für
das Abendmenü zugewiesen.
Cashmere, Alpaka,
Merino, Lambswool,
Dekoartikel für ein gepflegtes Ambiente
Edelsteinunikate wie Ketten,
Ohrringe, Armbänder, Anhänger,
auch auf Wunsch individuell gefertigt.
Der herrliche Bergblick ist im
Zimmerpreis inbegriffen.
Fotos: Stefan Bogner, Luisa Malaj (rechts)
Seestraße 2
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59
Gemütlich: Ab 10:00 Uhr ist das
Restaurant im Alten Wallberghaus
für alle Besucher geöffnet.
„ Es lohnt sich, das warme Bett früh zu verlassen, denn hier oben
wird man mit einem Bilderbuch-Sonnenaufgang belohnt.
“
Hochgenuss hoch auf dem Berg
Viel zu schnell ist die Zeit vergangen, denn Gabi bat uns,
um spätestens 18.40 Uhr wieder unten im Restaurant zu
sein, um 19.00 Uhr startet für alle Gäste das 3-Gang-Abendmenü.
Chefkoch Klaus – der übrigens jeden Tag zu seinem
Arbeitsplatz läuft – zaubert heute gegrillte Riesengarnelen
auf Couscoussalat mit einem göttlichen Kürbis-Ingwer-
Relish gefolgt von zart geschmorten Ochsenbackerl mit
glacierten Karotten und Polenta. Für Vegetarier steht eine
Bergkäse-Quiche mit Zitronencreme-Fraîche und Rucola
zur Auswahl. Auch andere Ernährungsbesonderheiten
wie Unverträglichkeiten können immer direkt mit dem
Service abgesprochen werden. Gekrönt wird das Menü
von Panna Cotta mit Ahornsirup, Zitronensorbet und karamellisierten
Apfelspalten. Zu jedem Gang gibt es die passende
Weinempfehlung. Obwohl jedes Zimmer einen eigenen
Tisch zugewiesen bekommt, kommt man hier auch
mit den anderen Gästen nett ins Gespräch, ganz wie auf
einer Hütte. Es sind einige Freundesgruppen hier, für die
gibt es nach Voranmeldung auch Kochkurse oder Weinverkostungen.
Fotos: Stefan Bogner, Louisa Kirsch (rechts, Mitte)
Das Carsharing-Angebot für alle.
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60
Kaiserschmarrn, Schnitzel,
Wall-Burger – die Küche von
Chefkoch Klaus im Alten
Wallberghaus ist abwechslungsreich
und köstlich.
Gemütlicher Abend und noch schönerer Morgen
Nach dem Essen wird fast an allen anderen Tischen gespielt,
ab 22.00 Uhr schließt allerdings das Restaurant wegen der
Hüttenruhe. Wir halten es nicht so lange aus, denn die Höhenluft
hat uns müde gemacht. Außerdem lockt das sehr
bequeme Himmelbett und die wunderbare Dunkelheit, die
hier vor allem in den kalten Wintermonaten für einen unglaublichen
Sternenhimmel sorgt. Nach einer sehr ruhigen
Nacht wachen wir schon früh auf und da unser Zimmer
nach Osten ausgerichtet ist, können wir schon die ersten
rosa Wölkchen sehen und machen uns auf den Weg Richtung
Setzberg, um den Sonnenaufgang zu sehen. Und es
lohnt sich, das warme Bett zu verlassen, denn wir werden
mit einem Bilderbuch-Sonnenaufgang belohnt. So beglückt
geht es schließlich zum Frühstück, das zwar nicht übervoll
ist, aber dennoch alles bietet, was man braucht: gekochte
Eier, knuspriges Brot, Croissants, Semmeln, Müsli, frisches
Obst und Gemüse, Aufstriche und köstlichen Kaffee.
Wandern, Skifahren oder Rodeln?
Im Winter ist das Rodeln vom
Wallberg ein absoluter Traum.
Gestärkt und satt fragen wir dann Gabi, die auf der Hütte
übernachtet und auch nachts für ihre Gäste erreichbar ist,
was man noch alles hier oben erleben kann. Neben diversen
Wandertipps für jede Jahreszeit ist im Winter natürlich
auch Skitourengehen und Tiefschneefahren möglich, aber
für uns das große Highlight: die Rodelbahn. Und die Gäste
des Alten Wallberghauses haben nicht nur das Glück, den
Bachmair Weissach Rodel testen zu können, sondern auch
das Privileg, schon bevor die ersten Rodler mit der Gondel
nach oben kommen, einmal abzufahren. Dann geht es bequem
mit der Wallbergbahn wieder nach oben und natürlich
auch gerne nochmals nach unten.
Leben.
Wie ich es will.
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61
Endlich auch die
Pisten hinabfahren –
für Christine Göttfried
bedeutet das viel.
Abfahrt
ohne Barrieren
Text: Ute Watzl
Die Kreutherin Christine Göttfried ist keine Berühmtheit, aber es gibt einen Ski-Cup, der ihren
Namen trägt: der Göttfried Inklusions-Ski-Cup. Das jährliche Skirennen für Menschen mit und ohne
Behinderung ist das Ergebnis ihres unermüdlichen Einsatzes gegen Barrieren und für Inklusion.
Christine Göttfried wuchs in
Kreuth auf, dem Bergsteigerdorf
im Tegernseer Tal.
danke schien mir absurd“, erzählt
Christine und erinnert sich an die
ersten Jahre, in denen sie mit ihrer
von Tessier kennenlernte, einen
speziell für Menschen mit Behinderungen
entwickelten Skibob, der es
Eigentlich bieten schneebedeckte
Behinderung aufwuchs. Die Vorstel-
ihr ermöglichte, mit der Hilfe eines
Berge und Skipisten im Winter den
lung, dass Skifahren und eine kör-
erfahrenen Skifahrers die Pisten zu
Kindern hier einen riesigen Spielplatz
voller Abenteuer und Ski-Gaudi.
Doch für Christine, obwohl die
Berge vor der Haustür, schien diese
Welt lange unerreichbar. Sie kam
mit einer Tetraspastik auf die Welt
und sitzt seit ihrer Kindheit im Rollstuhl.
Wie würde sie denn je selbst
die Pisten hinunterfahren? „Der Ge-
perliche Einschränkung sich jemals
vereinen könnten, war für sie undenkbar.
Doch das sollte sich ändern.
Der erste Kontakt mit dem Skibob
Das war im Winter 2015. Da war
Christine 43. Es war ein frostiger Februartag,
als sie den „Tempo Duo“
erobern. Als sie das erste Mal darin
Platz nahm, änderte sich ihr Leben.
„Ich fühlte mich frei, grenzenlos und
unbeschwert“, erinnert sie sich. „All
die Stimmen, die mir gesagt hatten,
dass ich bestimmte Dinge aufgrund
meiner Behinderung nicht tun könne,
wurden plötzlich bedeutungslos.“
Fotos: Urs Golling (rechts unten), privat
62
Georg Kreiter (links), ehemaliges Mitglied
des Deutschen Para-Ski-Teams als Mono-
Skifahrer, ist Schirmherr des Events.
Außengerät
Innengerät
Biblock ® -
Wärmepumpen
Klare Technik, klares Design
Alltag im Rollstuhl:
Christine Göttfried
im Garten ihres
Wohnhauses in Kreuth.
• Flüsterleises Außengerät
• Vollausgestattetes Innengerät
• Hohe Effizienz
(Energieeffizienzklasse
A +++ bei VL 35 °C)
• Intuitive Regelung mit Farbdisplay
Mit jedem Schwung, den sie auf der
Piste machte, wuchs ihre Begeisterung
für den Sport. Die Geschwindigkeit, das
Gefühl von Freiheit, das Überwinden
von Hindernissen – all das löste in ihr
eine große Leidenschaft aus. „Nie zuvor
hatte ich mich so leicht und frei gefühlt,
als würde ich mit jedem Schwung
neue Grenzen überwinden“, erzählt sie
begeistert.
Die Erfindung des Inklusions-Ski-Cups
Christines Freude am Skifahren war
ansteckend, und es dauerte nicht lange,
bis sie erkannte, dass sie diese Begeisterung
mit anderen Menschen teilen
wollte – vor allem mit jenen, die ebenfalls
mit einer Behinderung leben. Die
zündende Idee kam ihr bei einem spontanen
Wettrennen auf der Piste, das sie
2016 mit einem kleinen Jungen absolvierte.
„Diese Begegnung ließ in mir
den Gedanken reifen, dass es etwas Besonderes
wäre, einen Riesentorlauf für
Skifahrer mit und ohne Behinderung
zu veranstalten“, erinnert sich Christine.
Die Idee zum „Göttfried Inklusions-
Ski-Cup“ war geboren. Am 18. Februar
2017 gingen die ersten Skifahrerinnen
und -fahrer gemeinsam an den Start.
Schon das erste Rennen war ein Erfolg.
Christine freute sich über die überwältigende
Resonanz. „Keiner von uns
konnte ahnen, welche enormen
Lassen Sie sich jetzt beraten!
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63
„ All die Stimmen, die mir sagten, ich könne bestimmte Dinge
nicht tun, wurden bedeutungslos.
“
Wellen wir mit dieser Idee schlagen würden“, erzählt sie.
Der Cup brachte Menschen mit und ohne Behinderungen
zusammen, ließ sie Seite an Seite antreten und zeigte, dass
Skifahren keine Frage körperlicher Einschränkungen ist.
Bald war klar, dass der Skicup eine Fortsetzung verlangte.
Der Ski-Cup wuchs zu einem festen Bestandteil des Skisports
in der Region heran. Er steht unter der Schirmherrschaft
von Georg Kreiter, einem ehemaligen Mitglied des
Deutschen Para-Ski-Teams als Mono-Skifahrer. Auch andere
Persönlichkeiten wie Nijaz Memic, der nach dem Verlust
seines Unterschenkels im Balkankrieg an den Paralympics
teilnahm, haben das Event geprägt. Mit jedem Jahr wuchs
die Teilnehmerzahl auf bis zu hundert Menschen mit und
ohne Handicap, die Gefallen daran fanden, gemeinsam
die Pisten hinunter zu fahren und Barrieren abzubauen.
„Es macht mich Stolz zu sehen, wie sich Teilnehmer jeden
Alters gegenseitig unterstützen und ihr Bestes geben“,
schwärmt Christine von der Atmosphäre des Events. Wenn
sie sich noch etwas wünschen dürfte, dann wären das mehr
Besucher und Zuschauer beim Göttfried Inklusions-Ski-Cup.
Der Kampf für Inklusion
Im vergangenen Mai nahm sie
am Wings for Life World Run
in Rottach-Egern teil.
Doch für Christine Göttfried war das Skifahren nur der Anfang.
Ihre Mission: Inklusion nicht nur im Sport, sondern in
Foto:s Tim Marcour (links), privat
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64
allen Lebensbereichen voranzutreiben. „Ich wollte zeigen,
dass Behinderung nicht bedeutet, dass man weniger wert
ist oder weniger erreichen kann. Ich möchte Möglichkeiten
aufzeigen und die Menschen motivieren, ihre Träume zu
verwirklichen.“
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Deshalb gründete sie den Freundeskreis Inklusion Tegernsee
e.V. und begann, mit Partnern und Sponsoren Sportgeräte
zu entwickeln, die Menschen mit Behinderung die
Teilnahme an verschiedenen Sportarten ermöglichen. So
schaffte der Verein unter anderem den „Cimgo Tandem-Geländerollstuhl“
an, mit dem auch Rollstuhlfahrer die Bergwelt
auf den Mountainbike-Trails erleben können.
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Mehr als nur Skifahren
Ihre Vision von Inklusion hört jedoch nicht beim Sport auf.
Christine setzt sich auch politisch ein – als Senioren- und
Behindertenbeauftragte ihrer Heimatgemeinde Kreuth
kämpft sie für Barrierefreiheit und bessere Lebensbedingungen
für Menschen mit Behinderungen. Ihre Erfolge
lassen sich sehen: „Es wurden Behindertenparkplätze eingerichtet
und der barrierefreie Zugang zur Kirche Sankt
Leonhard geschaffen“, berichtet sie stolz.
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Skifahren mag für Christine Göttfried nicht alles sein, aber
damit hat sie ihren Weg und ihren Platz gefunden. „Ich
habe gelernt, dass es im Leben keine Grenzen gibt – nur
die, die wir uns selbst setzen“,
sagt sie. Und diese
Erkenntnis teilt sie nicht
nur in der Skisaison. Sie
begeistert sich auch für
Stand-Up-Paddling und
flog als eine der ersten
Rollstuhlfahrerinnen in
einem behindertengerechten
Heißluftballon.
Ihre Botschaft ist klar:
„Geht nicht, gibt’s nicht –
aber anders.“
Im Sommer genießt
Christine Göttfried auch
mal einen Ausflug auf dem
SUP mit Freunden.
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Am 1. Februar 2025 findet der 6. Göttfried Inklusions-Ski-Cup an den
Hirschbergliften statt. Um 8 Uhr öffnet der Lift, ab 10 Uhr startet
das Rennen. Anschließend gibt es eine Siegerehrung. Geplant ist
auch wieder eine Tombola und musikalisches Programm nach dem
Rennen.
Anmeldung unter Angabe des vollständigen Namens,
Geburtsdatums und des Grades der Behinderung per E-Mail an
goettfriedskicup@inklusion-tegernsee.de.
Die Teilnahmegebühr beträgt 15 Euro.
Glücksspiel kann süchtig machen. Spielteilnahme ab 21 Jahren.
Informationen und Hilfe unter www.spielbanken-bayern.de
65
Geschäftsleben
AM TEGERNSEE
WeinGerg „von 6 bis 8“
– Spaß im Glas
So kann das Jahr zu Ende gehen!
Passend zum Weihnachtsfest,
dem Jahreswechsel und den damit
verbundenen Ferien gibt es
6 sprudelnde Glasfüller aus den
verschiedensten Ecken der Welt,
kurz vorgestellt mit den wichtigsten
Eckdaten versehen ... und da
die Bubbles nur so fliegen werden,
braucht es natürlich auch
etwas, was die Blasen wieder einfängt oder zumindest in
Schach hält. Kleine Köstlichkeiten werden vorbereitet sein,
um vor dem Abheben zu schützen.
Das Ganze ist diesmal nicht fest an die Uhrzeit gebunden, jeder,
der sich ein Ticket ergattern kann, kann innerhalb der
Zeit kommen und gehen, wie es am besten in den persönlichen
Terminplaner passt. Daher sind die Tickets diesmal
zwar limitiert, aber wir können das Ganze diesmal etwas
ausreizen, somit haben mehr die Möglichkeit, den Bubbles
hinterherzujagen.
WeinGerg „von 6 bis 8“ – Spaß im Glas
1x im Monat, genaue Termine werden rechtzeitig veröffentlicht.
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Dieses Mal:
„KREIZSACKLZEMENT“
Text: Christian Jakubetz
er Bayer als solcher, Sie wissen das sicher,
ist gottesfürchtig. Und gleichzeitig steckt in
jedem (na ja, ok: fast jedem) Bayern ein Anarchist.
Obrigkeiten sind ihm meist zuwider,
zumindest hat er ein ambivalentes Verhältnis zu ihr, sogar
zur CSU.
Das ist ein ausgewachsenes Dilemma, wenn man einerseits
den Klerus und die CSU, in Bayern untrennbar verbunden,
behalten möchte, andererseits aber eine diebische Lust an
der Aufmüpfigkeit verspürt.
Asterix-Kenner unter Ihnen werden jetzt ganz bestimmt
an: „Beim Teutates“ denken, das geht auch immer. Dass
also Bayern und Gallier Brüder im Geiste sind, wäre somit
auch noch bewiesen.
Mit dieser Ausgabe verabschieden sich Autor und Kolumne von den
Seeseiten. Oder wie man im Dialekt sagen würde: Iatz is gnua!
Oder anders gesagt: Wie flucht man, ohne zu fluchen? Die
Antwort auf diese urbairische Existenzfrage heißt:
Kreizlsacklzement!
Der Begriff „Kreizsacklzement“ ist ein typisch
bayerischer Kraftausdruck, der als abgeschwächte
Form eines religiösen Fluchs verwendet wird.
Und das funktioniert so:
Illustration: Thoams Hepp
„Kreizsacklzement“ ist eine verballhornte Version
des Ausdrucks „Kreuzsakrament“. Die Entwicklung
des Begriffs lässt sich wie folgt erklären:
1. Ursprung: Der Ausdruck geht auf das Wort
„Kreuzsakrament“ zurück.
2. Abschwächung: Um die religiöse Konnotation
abzumildern, wurde „Sakrament“ zu „Sacklzement“
verändert.
3. Dialektale Anpassung: Im bayerischen Dialekt
wurde „Kreuz“ zu „Kreiz“.
Und schon ist aus dem womöglich religiös problematischen
Ding der klassische Bayer geworden:
Deftig, aber nie beleidigend, rau, aber im
tiefsten Inneren dann doch ein liebenswürdiger,
guter Mensch. Das muss man ja so auch erst einmal
hinbekommen.
Der Vorteil: Um Kreizsacklzement zu sagen,
muss nicht erst eine mittlere Katastrophe eintreten,
man kann diesen wunderbaren Ausruf
eigentlich immer verwenden.
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JUTTAS WELT –
DER ANDERE BLICK INS TAL
Rückblick
Still ruht der See im Winter, auf den Bergen
liegt Schnee: Die Jahreszeit, in der auch das
umtriebige Tal ein bisschen zur Ruhe kommt.
Wenn aus dem See
eine Eisbahn wird
Neben dem Wallberg ist unser Tegernsee
die andere Hauptattraktion in der Region.
Eingebettet zwischen Bergen und grünen
Almen und umgeben von hübschen Gemeinden
zieht er jedes Jahr tausende von
Touristen an. Sie kommen zum Baden, Segeln,
Rudern oder den vielen neuen Wassersportarten.
Besonders beliebt sind auch die großen
Ausflugsboote mit Bewirtung. Nichts ist
entspannender als eine Rundfahrt auf
dem See bei Kaffee und Kuchen. Selbst im
Winter sind sie, allerdings
eingeschränkt,
unterwegs.
Ein See ist ein See – oder? Es sei denn, er wird
plötzlich eine Eisbahn. Kommt zwar nur selten vor,
ist dann aber ein echtes Spektakel. Unsere Autorin
Jutta Neckermann über ein echtes Ereignis
und andere schöne Seiten des Winters im Tal.
Seit fünf Jahren gibt es diese Kolumne,
20 Ausgaben – deswegen diesmal etwas größer.
Mich schreckt Kälte
heute nicht, ich freue
mich auf einen ruhigen
See und möchte
mit ein paar Fotos
dessen winterliche
Schönheit zeigen.
Wie zum Beispiel mit
den Spiegelbildern
von der Kirche in Bad
Wiessee oder vom
Kloster Tegernsee.
Friert er oder friert er nicht?
Die Wahrscheinlichkeit ist zwar eher
gering, aber auszuschließen ist es nicht.
Beinahe kein Tag ohne Foto:
In den vergangenen Jahren sind
in den Seeseiten Dutzende Bilder
von Jutta Neckermann erschienen.
Fotografiert alle ausschließlich
mit den diversen iPhones, die es im
Lauf dieser Zeit so gegeben hat.
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Auch im Winter ist der See mit seiner
Umgebung ein wunderbares Motiv.
Leichtgewichtige Spaziergänger: Für Enten
reicht schon ein bisschen Eis auf dem See.
Stimmungsvoll:
Der Winter-See
in der Dämmerung …
… oder im Nebel …
… oder als Lichtspiel!
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Und natürlich sind auch die Berge im
Winter ein spektakulärer Anblick.
„ Das letzte Mal
war der See 2018
so richtig zugefroren.
“
Exotische Wildnis?
Nein! Tegernsee...
Der See hat eine Länge von 5,7 km, eine Breite von 2,15 km
und eine maximale Tiefe von 72,6 m. Normalerweise friert
er nicht zu. Doch ich habe es auch schon erlebt in den Jahren
2012 und 2018.
Gut gelaunt, auch
bei Kälte: Jutta
Neckermann.
Letzteres ist mir besonders in Erinnerung. Man konnte
zu Fuß von einer Seite zur anderen gelangen. Ich stand
gerade nahe der Überfahrt am Ufer. Vor mir waren zwei
hübsche Enten auf dem Eis, nicht weit eine einsame Möwe
und neben mir eine Familie mit Kindern. Plötzlich gab es
einen Höllenknall in der winterlichen Stille. Die Erwachse-
Sieht nach Postkarte aus,
stammt aber aus dem
kreativen Foto-Block von
Jutta Neckermann.
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Im Zeitraffer – auch das
geht mit dem iPhone.
nen schauten sprachlos und geschockt umher, die Kinder
fingen an, laut zu heulen. Was war das? Ganz einfach: Das
dicke Eis hatte einen Riss bekommen!
Genau wie ich mich an den Spiegelungen im Wasser freue,
mag ich die Weite des Sees von Gmund oder Kaltenbrunn
aus nach Süden. Dann kommt bei mir ein bisschen Sehnsucht
nach der Weite Amerikas auf. Mein Lieblingsplatz
dafür ist die Holzbrücke über die Mangfall.
Wie man sieht, hat der See auch im Winter seine Reize, egal
ob das Wetter trüb ist oder sonnig. Die beiden bekanntesten
Stellen am See, der Malerwinkel und Kaltenbrunn, laden
immer zum Verweilen ein, selbst an der Schweighofbucht,
die mehr und mehr zuwächst, kann man interessante Motive
finden.
Trotz Kälte, Nebel, Schnee und Eis, aber auch vielen schönen
sonnigen Tagen freuen wir uns alle doch sicher schon
wieder auf den neuen Frühling!
So Sch(n)ee!
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Abmarsch! Die Wanderserie
GIPFELTOUR ZUM WALLBERG
Das ist die Wander-Krönung
Die Gipfeltour auf den Wallberg ist eine perfekte Gelegenheit, die majestätische Alpenlandschaft
rund um den Tegernsee zu erleben und einen atemberaubenden Panoramablick zu genießen.
Text: Christian Jakubetz
Die Wanderung beginnt an
der Talstation der Wallbergbahn
in Rottach-Egern. Von
hier führt ein gut ausgeschilderter
Weg durch abwechslungsreiche Wälder
und Almwiesen stetig aufwärts.
Schon nach den ersten Anstiegen eröffnet
sich der Blick auf das Tegernseer
Tal, das zu jeder Jahreszeit in
bezaubernden Farben erstrahlt.
Die Strecke zur Wallbergkapelle ist
anspruchsvoll und erfordert eine
gute Grundkondition, doch der Weg
ist durchgehend gut begehbar und
mit einigen Rastplätzen ausgestattet,
die zum Verschnaufen einladen.
Nach etwa zwei Stunden erreichen
die Wanderer die Wallbergkapelle,
die malerisch auf einer Anhöhe
thront und ein beliebtes Fotomotiv
ist. Von hier sind es nur noch wenige
Meter bis zur Gipfelstation des Wallbergs.
Der Gipfel des Wallbergs bietet eine
beeindruckende 360-Grad-Aussicht
auf die umliegenden Alpen und das
tiefblaue Wasser des Tegernsees. An
klaren Tagen reicht der Blick bis hin
zur Zugspitze. Das Panorama lässt
sich besonders gut von der Sonnenterrasse
des Wallberg-Restaurants
genießen, das mit bayerischen Spezialitäten
aufwartet.
Für den Abstieg gibt es zwei Möglichkeiten:
entweder zu Fuß denselben
Weg zurück oder eine entspannte
Fahrt mit der Wallbergbahn, die
Wanderern eine bequeme Rückkehr
ins Tal ermöglicht. Die Tour auf den
Wallberg ist ein Highlight für alle,
die sich nach Natur und Ruhe sehnen
und die Schönheit der bayerischen
Alpen aus luftiger Höhe erleben
möchten. Ein Tagesausflug, der sowohl
anspruchsvoll als auch lohnend
ist, und sich ideal für alle Bergfreundinnen
und -freunde eignet!
INFOS
Länge: ca. 6 Kilometer hin und zurück
Höhe: Gipfel auf 1.722 Meter
Dauer: ca. 2–3 Stunden Aufstieg,
Abstieg je nach Route oder mit der
Wallbergbahn
Schwierigkeit: Anspruchsvoll, geeignet für
geübte Wanderer mit guter Kondition
72
Rottach-Egern
Talstation
Wallbergbahn
Der Wallberg,
das ist buchstäblich
der Gipfel und
die Krönung für
Wanderfreunde.
Wallberg
Foto: Dietmar Dengel
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73
Die Social-Media-Seeseiten
Rückblick
#tegernsee
© Marcel Sahlem
WIE SIE DIE WELT
(UND DAS TAL) SEHEN
Jeden Tag gibt es unzählig viele Fotos
aus dem und über das Tal. Grund genug,
mal darauf zu schauen, wie Sie, liebe
Leser und Gäste, das Tegernseer Tal
sehen. Zum Ende unserer
Rubrik „Social-Media-
Seeseiten“ ein kleiner
Spoiler: Dieser
Blick hat viel mit
Kühen zu tun.
dlrg_tegernsee
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Kuratiert von Manuela Rettinger
Wieder ein Jahr vorbei. Und fast schon
wieder ein halbes Jahrzehnt, wir
nähern uns der zweiten Hälfte der
Zwanzigerjahre. Und außerdem endet unsere
Rubrik der Insta-Seeseiten. Grund genug, sich
das alles noch mal genau anzuschauen.
Wie sehen eigentlich die anderen das Tegernseer
Tal? Man selbst hat ja logischerweise seine
eigene Sichtweise. Aber was könnten die
anderen denken?
Kaum etwas ist dabei so interessant wie das
soziale Netzwerk Instagram. Hier posten
Menschen Bilder und inzwischen zunehmend
auch Videos. Und ob sie es wollen oder nicht:
Sie offenbaren damit natürlich auch ihren
Blick auf die Welt; in diesem Fall auf die kleine
Welt des Tegernseer Tals.
Und worauf schauen diese Menschen, wenn
Sie aufs Tal blicken?
© Kian Mehrnusch
Landschaften
Ja, klar, Landschaften. Davon gibt es hier so
viel, dass man sich weder sattsehen noch sattfotografieren
kann. Berge. Wasser. Spektakuläre
Mixe aus beidem, in den wunderbarsten
Farben und natürlich auch in allen Jahreszeiten
attraktiv. Wer hier unterwegs ist, kann
sich darauf verlassen: Es ist eigentlich egal, ob
es gerade Winter oder Sommer, Herbst oder
Frühling ist, man findet immer sein passendes
Motiv. In unserer internen Wertung liegt
alles, was mit Wallberg zu tun hat, sehr weit
vorne. Und unten? Der See, klar. Der See mit
Steg, auch klar.
Tiere
the_secret_of_the_shot
Der Mensch ohne Tiere? Undenkbar. Das gilt
nicht nur für zu Hause, sondern auch für Social-Media-Fotos
am Tegernsee. Nur, dass
lilo.langnase
75
#tegernsee
bummi.rix
die Vielfalt hier
deutlich größer ist.
Es sei denn, Sie haben
zu Hause auch
ein wenig Wildlife
im Wohnzimmer (was
eher nicht zu erwarten
ist).
bummi.rix
Was findet man also, wenn man sich durch
die Ergebnisse und unsere Social-Media-Ausgaben
der letzten Jahre ackert? Hunde. Pferde.
Katzen. Alpakas.
Und: Kühe!
Menschen, die im Tegernseer Tal fotografieren,
haben offenbar ein sehr inniges Verhältnis
zu Kühen. Kühe in allen Variationen
haben wir bekommen, vielleicht auch deswegen,
weil sie immer so nett rüberschauen
und so friedlich wirken. Der langjährige Seeseiten-Fotograf
Thomas Plettenberg hat übrigens
aus seiner Begeisterung für Kühe erstens
keinen Hehl und zweitens einen ganzen Kalender
gemacht (siehe dazu übrigens auch die
Rubrik Talmomente in dieser Ausgabe).
Weil wir uns aber durchaus ein wenig verantwortlich
für das Wohlergehen unserer
Leser fühlen: Jedes Jahr gibt es mehrere tausend
Unfälle mit Kühen. Die Kollegen vom
Deutschlandfunk schrieben, statistisch seien
Kühe gefährlicher als Weiße Haie. Wir wollen
sie nicht beunruhigen, aber passen Sie
ein wenig auf, wenn Sie demnächst mal ein
Kuh-Foto machen wollen. Einem Weißen Hai
würden Sie sich ja auch nicht jauchzend nähern,
oder?
© Tim Allhof
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#tegernsee
robbie_roboter
zumhausmann
Trotzdem: Ein dickes
Danke an alle, die uns mit
Kuhbildern (und anderen
Tieren) versorgt haben über die
Jahre.
Menschen
Journalisten lernen das als eine der ersten
Regeln in ihrer Ausbildung: Menschen interessieren
sich für nichts so sehr wie für andere
Menschen (manche interessieren sich unter
den Menschen am meisten für sich selbst,
aber das ist wieder ein anderes Thema).
Da machen auch die Fotografen bei Instagram
keine wirkliche Ausnahme. Obige Regel, dass
sich manche am meisten für sich selbst interessieren,
gilt auch dort, wird aber durch den
hübschen Begriff „Selfie“ ein wenig abgemildert.
Trotzdem, was wäre diese Rubrik und was
wären die Seeseiten überhaupt ohne Menschen?
Klar, wir hätten immer noch Kuhbilder.
Aber Menschen waren und sind in ihrer
Vielseitigkeit dann doch interessanter: Wir
hatten sie lachend, nachdenklich, glücklich,
melancholisch. Beim Sport oder einfach nur
sitzend. Kurz gesagt: Immer, wenn wir Menschen
in dieser Rubrik hatten, hatten wir
gleichzeitig auch die ganze Vielfalt des Lebens
und des Tegernseer Tals abgebildet. So, und
das versuchen Sie jetzt mal mit Kühen...
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#tegernsee
© Kirstein
Statistik
shiba_taros_world
Journalisten sind allen Klischees, aber auch
allen Erfahrungen zufolge eher selten Zahlenmenschen.
In diesem Fall sagen Zahlen
aber auch etwas aus. Wir haben die Social-
Media-Seeseiten sieben Jahre lang gemacht,
insgesamt 28 Ausgaben lang. Die Rubrik hatte
jeweils vier Seiten im Heft, summa summarum
also 112 Seiten. Im Schnitt waren es sieben
Bilder pro Ausgabe, was wiederum heißt,
dass wir über 800 Momentaufnahmen aus
dem Tal hatten. Die wiederum sind nur ein
winzig kleiner Ausschnitt aus dem, was jeden
Tag, jede Woche, jeden Monat aus dem und
über das Tal gepostet wird.
Man muss allerdings kein Fotograf sein, um
zu wissen: Wenn es keine Motive gibt, gibt es
auch keine Bilder. Von dem her ist diese tägliche
Bilderflut das schönste Kompliment, das
diese Region bekommen kann.
#tegernsee
Sie wollen sich selbst buchstäblich ein
Bild machen? Nichts leichter als das:
Nutzen Sie einfach bei Instagram den
Hashtag „Tegersee“. Einziges potenzielles
Problem: Sie werden so viele
großartige Ergebnisse bekommen, dass
Sie mit der Sichtung einen ganzen Tag
lang beschäftigt sein könnten.
germantravelgirl_
80
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Tegernseeliebe
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Stell dir
mal vor ...
Am Ende ist alles gut. Und wenn
es nicht gut ist, dann ist es nicht
das Ende. Der Satz wird John
Lennon zugeschrieben und selbst,
wenn er nicht von ihm oder womöglich
sogar frei erfunden sein sollte,
ist er dennoch erstens treffend und
zweitens ein wunderbares Finale
für dieses Jahr und für diesen Seeseiten-Zyklus.
Stellen Sie sich also vor, dass am
Ende wirklich alles gut ist. Einfach,
weil es gut werden muss, weil es
irgendjemand so vorgesehen hat
(könnte ja immerhin sein). Dann
würde es womöglich in den letzten
Tagen dieses Jahres am See exakt
so aussehen wie hier. Dass es eine
KI und damit mithin ein schnödes
Rechensystem ist, dass sich die
Dinge so ausmalt, tja, schnöde Ironie:
Manchmal haben sogar solche
Maschinen eine schönere Fantasie,
wenn es um die Zukunft geht, als
wir Menschen.
Nehmen Sie es als Ansporn für 2025.
Und immer dran denken: Wenn es
nicht gut ist, ist es auch nicht das
Ende.
Für alle, die es interessiert: Wir haben mehrere
KI-Tools mit dieser Aufgabe betraut.
Das beste und hier zu sehende Ergebnis
stammt von Adobe Firefly.
IMPRESSUM
Herausgeber
Zeitungsverlag Oberbayern GmbH & Co. KG
Verlag
Zeitungsverlag Oberbayern GmbH & Co. KG
Pfaffenrieder Str. 9
82515 Wolfratshausen
Geschäftsführer
Daniel Schöningh
Objektverantwortlich
Stefan Hampel
Anzeigenverkauf
Evelyn Geyer
Tel. 0171/5120899
Redaktion
HYBRID Eins, Christian Jakubetz
info@hybrideins.de
www.hybrideins.de
Grafik
MT Medientech
Thomas Hepp
Stefan Müller
Titelbild
panthermedia.de
Druck
Mayr Miesbach
Die Seeseiten erscheinen viertel jährlich zu Beginn
der Monate März, Juni, September und Dezember.
Die nächste Ausgabe der Seeseiten erscheint am
Donnerstag, 06. März 2025
Redaktionsschluss ist Donnerstag, 06. Februar 2025
Abonnement
Die Seeseiten sind ausschließlich im Jahresabo
erhältlich.
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